Samstag, 4. Jan. 1941 VfL gegen Lübecker SV Gut Heil. Die sogenannte „Frühjahrsserie“ soll nun am morgigen Sonntag beginnen. Der VfL hat auf eigenem Platz gegen den Lübecker SV Gut Heil anzutreten. Die schon etlichen Begegnungen beider Mannschaften sind stets interessant verlaufen. Mit wechselndem Erfolge haben beide Mannschaften im Laufe der Jahre ihre Spiele ausgetragen. Sollte das Spiel infolge schlechter Wetter- und Bodenverhältnisse nicht stattfinden können, dann kann man wohl sagen, daß der VfL, der nicht nur durch die Verhältnisse an Spielern besonders geschwächt ist, nun auch noch vom Pech verfolgt wird, denn folgende Mannschaft steht für diesen Sonntag zur Verfügung: Brandt - Kock, Wienke - Zuchold, Hahn, Klueß - Wolherr, Stäcker, Lindemeier, Pump, Drews. Beginn 14.30 Uhr. OL
Sonntag, 5. Jan. 1941
VfL Oldesloe - Lübecker SV Gut Heil 0:12 (0:7)
Zwölf Tore für LSV Gut Heil. Hatten die Lübecker schon in ihrem letzten Gesellschaftsspiel gutes Können gezeigt, so erhärteten sie diese Form im Punktspiel gegen den Oldesloer VfL. Die Lübecker Mannschaft befindet sich zur Zeit in einer ausgezeichneten Form. Die Oldesloer Mannschaft war an und für sich nicht so schwach, wie es das Ergebnis zum Ausdruck bringt, befanden sich doch in der Mannschaft stramme Spieler wie Kock, Stäcker und Drews. Die Lübecker fanden sich besser mit den schwierigen Bodenverhältnissen ab und darauf ist in erster Linie die hohe Niederlage der Oldesloer zurückzuführen. LSV Gut Heil probierte einen neuen Spieler Möbius als Mittelstürmer aus, der es glänzend verstand, mit langen Vorlagen an die Außen immer wieder Verwirrung in die Oldesloer Deckung zu bringen. Von den zwölf Toren schoß Lorenzen allein acht, Möbius drei und den letzten Treffer erzielte Schwarz, der auf Rechtsaußen gestartet war. STZ
VfL Oldesloe (Ankündigung): Brandt - Martin Kock, Wienke - Zuchold, Ernst Hahn, Klueß - Karl Wolherr, Wilhelm Stäcker, Walter Lindemeier, Pump, Paul Drews.
Tore: Lorenzen (8), Möbius (3), Schwarz. -
Montag, 6. Jan. 1941 VfL gegen LSV Gut Heil 0:12. Wenn unsere Gegner von „Ersatz“ sprechen, dann bedeutet derselbe eine Verstärkung der Mannschaft, während bei uns mit neuen Spielern die Spielstärke schwindet. Die gestrige Niederlage wäre aber noch bedeutend eindeutiger ausgefallen, wenn unsere Urlauber Kock, Stäcker, Lindemeier und Zuchold nicht dankenswerter Weise eingesprungen wären, doch fanden sie sich nicht nach der langen Pause so schnell wieder in das Spiel hinein, zumal die Bodenverhältnisse sehr schwierig waren. Die Lübecker stellten eine allseitig ausgeglichene Mannschaft, welche gut eingespielt war und schnell und durchschlagskräftig das Spiel durchführte. Leider war Brandt im Tor durch eine Verletzung, die er schon mitbrachte, in seinem Können bedeutend behindert, so daß die Torzahl normalerweise geringer ausgefallen wäre.
Da die Spielstärke unserer Gegner allseitig gestiegen ist, muß die Vereinsleitung sich die Frage überlegen, ob ein Verzicht auf die Punktspiele nicht ratsamer ist, und ob nicht durch Gesellschaftsspiele und stärkere Betonung der Jugendspiele der Nachwuchs systematischer geschult wird; denn es sind keine elf Spieler, welche dem Alter nach zu einer Männermannschaft gehören. Der gesamte Vorstand nimmt heute abend bereits zu dieser Frage Stellung. Wir kommen auf das Ergebnis dieser Besprechung zurück. Vorweg sei bereits gesagt, daß das Hallenturnen für alle Abteilungen in dieser Woche aufgenommen wird. Es gliedert sich in folgende Gruppen: Jugendabteilungen, Knaben und Mädchen von 10 bis 14 Jahren, am Abend: Männer- und Frauenabteilungen OL
Montag, 6. Jan. 1941 Der VfL zieht die Ligamannschaft zu den Pflichtspielen zurück! VfL-Vorstandssitzung. Eingangs gab der Vereinsführer einen Bericht über die Betreuung der Vereinskameraden, welche im Felde stehen. Eine eingehende Aussprache ergab die Behandlung der beiden folgenden Punkte. Die Zahl der Spieler in der Männermannschaft ist so stark zurückgegangen, daß eine Ergänzung nur durch Urlauber möglich ist. Da aber Pflichtspiele an bestimmte Termine gebunden sind, wird die Meldung zu den Pflichtspielen zurückgezogen. Dafür sollen Gesellschaftsspiele ausgetragen werden und laufend Spiele für unsere Jugendmannschaften mit Lübecker Vereinen vereinbart werden.
Allen Spielern wird es zur Pflicht gemacht, an den Turn- und Gymnastikabenden teilzunehmen, welche an folgenden Tagen durchgeführt werden: Dienstag 17 bis 19 Uhr: Jugendliche, Knaben von 10 bis 14 Jahren; 20 bis 22 Uhr: Jugendliche von 15 Jahren an und die Männerabteilung; Freitag 16.30 bis 18.30 Uhr: Mädchen von 10 bis 14 Jahren; 20 Uhr: Mädchen von 15 Jahren an und Frauenabteilung. An die Eltern und Erziehungsberechtigten ergeht hiermit die Bitte, die entsprechenden Jugendlichen zu diesen Kursen zu entsenden. Alle Turnstunden werden in der Turnhalle der Horst-Wessel-Schule durchgeführt. Der VfL hat weder Zeit, Mühe noch Ausgaben gescheut, um diese Turnstunden in der angegebenen Zeit durchzuführen. Geeignete Vorturner und Riegenführer stehen zur Verfügung. Die Vereinsleitung begrüßt es, wenn zu den Stunden die Eltern, soweit es ihre Zeit gestattet, persönlich einen Einblick in den Turnbetrieb nehmen. Zuschauer haben jederzeit Zutritt. - Das Fußballtraining der Jugendlichen wird weiterhin am Donnerstag, soweit die Witterung es gestattet, um 16 Uhr auf dem Exer abgehalten. OL
Montag, 13. Jan. 1941 Turnkurse in der Horst-Wessel-Schule. Für die Lehrarbeit im Geräteturnen sind für den Stützpunkt Bad Oldesloe folgende Kurse vorgesehen: 18. Feb., 25. Feb., 4. März, 11. März, 18. März und 25. März. Stützpunktleiter ist der Oberturnwart des VfL Oldesloe, Heinrich Diedrichsen. Die Kurse werden von dem Reichsturnwart Schlesinger, der schon 1939 Kurse abhielt, geleitet. Am kommenden Dienstag beginnt das Knabenturnen um 17 Uhr. Jugendliche und Männer beginnt um 20 Uhr. OL
Donnerstag, 23. Jan. 1941 Richtlinien für NSRL und KdF. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und der Reichssportführer von Tschammer und Osten haben jetzt für die beiden großen Organisationen des NS-Reichsbundes für Leibesübungen und des Sportamtes der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ Arbeitsrichtlinien erlassen. Der Geist dieser Richtlinien geht aus ihrem ersten Punkt hervor, in dem es heißt: „Sowohl der NSRL als auch das Sportamt der NSG „Kraft durch Freude“ dienen der Förderung der Leibeserziehung des deutschen Volkes. Beide Organisationen unterstützen sich deshalb grundsätzlich gegenseitig bei der Durchführung aller ihrer Maßnahmen. Die zukünftige Entwicklung beider Organisationen ist aufeinander abgestimmt. Es sind deshalb von den Amtsträgern beider Organisationen, von den Reichsdienststellen bis zu den Kreisdienststellen, Arbeitsgemeinschaften zu bilden.“
Wo klare Verhältnisse herrschen sollen, muß eine Abgrenzung der Zuständigkeit erfolgen: „Das Sportamt der NSG „Kraft durch Freunde“ ist zuständig für die Durchführung der Leibesertüchtigung innerhalb der Betriebsgemeinschaften, außerhalb derselben für die Einrichtung von Sportkursen aller Art. Veranstaltungen, die der allgemeinen Leibesertüchtigung der Gefolgschaft eines Betriebes dienen (Sportappell, Leistungskampf, Berufswettkampf) werden vom Sportamt der NSG „Kraft durch Freude“ in eigener Zuständigkeit durchgeführt. Dem NSRL obliegt neben der allgemeinen Leibeserziehung die Durchführung von Sportwettkämpfen und Meisterschaften sowie die Organisation großer Sportfeste.“ STZ
Freitag, 24. Jan. 1941 VfL und Hallenturnen. Am verflossenen Dienstag hatte das Turnen der Knabenabteilung von 17 bis 18.30 Uhr und das Turnen der Männerabteilung von 20 bis 22 Uhr im Vergleich zum ersten Turntag noch einen bedeutenden Zuspruch gefunden, denn am Nachmittag traten 40 Knaben und am Abend 28 Männer und Jugendliche an. Die in der Zwischenzeit hinzugekommenen Neuanmeldungen lassen erkennen, daß am kommenden Dienstag die Zahl 70 überschritten wird. Alle Anfänger im Geräteturnen haben jetzt die günstigste Gelegenheit, in eine Riege eingereiht zu werden; denn dem Oberturnwart Heinrich Diedrichsen stellten sich erfreulicherweise die seit Jahren bewährten Vorturner List, Henry Cummerow, Wohlers, Jonscher und Peters zur Verfügung, so daß jeder zu seinem Recht kommen kann. Die neugegründete Mädchenabteilung, die am Freitag von 16.30 bis 18.30 Uhr turnt, hat sich ebenfalls gut entwickelt. Die Frauenabteilung, die am Freitag von 20 bis 22 Uhr turnt, hat ausnahmsweise die früher gezeigte Teilnehmerzahl noch nicht erreicht. Anmeldungen werden auf dem Turnboden entgegengenommen. OL
Dienstag, 11. Feb. 1941 Hitlerjugend, Elternhaus und Schule. Vereinbarung zwischen Reichserziehungsminister und Reichsjugendführer. Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung und der Jugendführer des Deutschen Reiches haben im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers durch eine Vereinbarung über Schule und Hitlerjugend in Anerkennung der beiderseitigen Erziehungsaufgaben die Inanspruchnahme der Jugend im Dienste dieser Aufgaben umfassend geregelt. Die Ausführungsbestimmungen dieser Vereinbarung gab der Reichsjugendführer bei der Reichstagung der Hitlerjugend in Wien bekannt. Danach regelt das Übereinkommen hinsichtlich der allgemeinen Schulen die beiderseitige Inanspruchnahme der Jugend dahin, daß die Vormittagsstunden aller Wochentage der Schule, die Nachmittagsstunden dagegen grundsätzlich der Hitlerjugend und dem Elternhaus zur Verfügung stehen. Der Samstagnachmittag und ein weiterer, jeweils örtlich von beiden Teilen gemeinsam zu bestimmender Nachmittag bleiben schulaufgabenfrei, so daß sie uneingeschränkt der Hitlerjugend zur Verfügung stehen. Wird über den Rahmen des von der Reichsjugendführung erlassenen Dienstplans für die übrigen Nachmittage der Woche HJ-Dienst, insbesondere Führerdienst, angesetzt, so bedarf dieser der Genehmigung der zuständigen Bannführung. Die Bestimmungen über Ferienzeit, Fahrten und Lager sehen vor, daß die Jugend während der Ferien von der Schule nicht in Anspruch genommen wird, und daß Land-, Großfahrten und Sommerlager der Hitlerjugend nur in den Ferien stattfinden. Für die Teilnahme an der besonderen Führerschulung der Hitlerjugend und für die obligatorischen Lehrgänge, die Zwecken der Wehrertüchtigung dienen, erteilt der Schulleiter aufgrund des vom zuständigen Gebiets- und Bannführers aufgestellten Einberufungsbefehls die notwendigen Urlaube. Wenn angesichts des Leistungsstandes eines Schülers Bedenken dagegen bestehen, ist dies dem Bannführer mitzuteilen. Alle sich möglicherweise hieraus ergebenden Meinungsverschiedenheiten entscheidet die zuständige Aufsichtsbehörde nach Fühlungnahme mit dem Gebietsführer der Hitlerjugend. Wenn bei Schülern der obersten Klasse höherer Schulen aufgrund des Zeugnisses der Einwand unzureichenden Könnens begründet erscheint, erteilt der zuständige Bannführer auf Antrag des Erziehungsberechtigten und der Schule Urlaub vom HJ-Dienst bis zu einer Dauer von drei Monaten. Im Hinblick auf die Vordringlichkeit einer gründlichen und umfassenden fachlichen Berufserziehung soll die Arbeit der Berufs- und Fachschulen durch den Dienst in der Hitlerjugend nach Möglichkeit nicht beeinträchtigt werden. Eine Befreiung vom Unterricht soll deshalb nur in Ausnahmefällen erfolgen, wobei die Arbeitsverhältnisse auf dem Lande und die Bedürfnisse der Landwirtschaft berücksichtigt werden müssen. Betriebsbesichtigungen und Studienfahrten gehören zur Arbeit der Schule.
Gleichzeitig ist ein besonderes Abkommen über die Abgrenzung der Funktionen von Schule und Hitlerjugend in der Leibeserziehung abgeschlossen worden. Die Schule führt ihren lehrplanmäßigen Unterricht in der Leibeserziehung bis zu fünf Stunden in der Woche in den Vormittagsstunden durch, während die Hitlerjugend ihre Leibesübungen an ein bis zwei Wochentagen (Nachmittags oder Abends) ansetzt. Darüber hinaus sind für die freiwillige Teilnahme am Leistungssport ein weiterer Nachmittag oder Abend vorgesehen. OL
Mittwoch, 12. Feb. 1941 Beförderungen. Von den Oldesloern, die seit Kriegsbeginn den Feldzug in Holland, Belgien und in Frankreich mitgemacht haben und jetzt in einem Artillerie-Regiment im Küstenschutz gegen England eingesetzt sind, wurden die Gefreiten Fritz Dubslaff, Emil Witt, Hans Steen und Carl Haack zu Obergefreiten befördert. OL
Dienstag, 18. Feb. 1941 Eine Stadt wird schöner und größer. Bautätigkeit und grundlegende Veränderungen in Bad Oldesloe seit der Machtübernahme. Auf allen Gebieten kam nach der Machtergreifung ein großer Umschwung, auch im Bauwesen. Wir wollen nun eine Übersicht geben, wie die Bautätigkeit in Bad Oldesloe sich entwickelt hat. ... Da die vorhandenen Sportplätze auf dem Exer infolge der starken Benutzung durch Schulen und Formationen häufig nicht ausreichten, entschloß sich die Stadt im Jahre 1937 zur Errichtung eines weiteren neuen Sportplatzes. Durch das Entgegenkommen des Sparkassenvereins kam die Stadt 1935 in den Besitz der sogenannten Relling’schen Koppel, 1937 der Drews’schen Koppel und des Drews’schen Hauses am Pferdemarkt. Die Relling’sche Koppel war anfangs für die Erweiterung des Bürgerparks vorgesehen, da sich jedoch das Bedürfnis nach einem neuen Sportplatz herausstellte wurde das Relling’sche Gelände nach eingehender Prüfung für diesen Zweck als geeignet betrachtet. Es waren aber erst umfangreiche Erdarbeiten notwendig: rund 18000 Kubikmeter Erde mußten bewegt werden. Im Sommer 1937 wurde mit den Arbeiten begonnen. Der Sportplatz ist bis auf die Herstellung der obersten Schicht, der Laufbahn sowie der Anlage der Terrassen fertiggestellt. Der Platz ist als Normalplatz angelegt und von maßgebenden Sportstellen in Berlin in Ordnung befunden worden. ... STZ
Sonntag, 23. Feb. 1941 NSRL-Frauentagung in Lübeck. Vier Mitglieder erhielten den Ehrenbrief. Am Samstag und Sonntag weilten Bereichssportwart Ohl (Hamburg), Bereichsdietwart Blume (Hamburg) und Bereichsfrauenwartin Hertha Ernst (Hamburg) in Lübeck, um den Mitarbeitern des NSRL einen Einblick in die jetzige NSRL-Arbeit zu bieten und sie besonders mit der Frauenarbeit aufgrund der im April 1940 herausgegebenen „Frauenordnung“ vertraut zu machen.
Eine Vortagung fand am Samstag statt. An ihr nahmen die Sportkreisführer, Bezirksfachwarte, Bezirksfachwartinnen und Ringwarte teil. Sie empfingen von Karl Ohl die Richtlinien für die künftige Arbeit im NSRL und hatten Gelegenheit, ihre Erfahrungen mit dem Bereichssportwart auszutauschen, der aufgrund seiner Stellung in ständiger Verbindung mit der Reichsführung des NSRL steht und daher über alle Vorgänge und Planungen bestens unterrichtet ist.
Die Haupttagung nahm am Sonntagmorgen ihren Anfang. Diese Tagung wurde von Ella Rieckmann, der NSRL-Bezirksfrauenwartin, eröffnet. Bereichssportwart Ohl ging in großen Zügen auf alle die Fragen ein, die heute in den Reihen des NSRL und der Partei mit ihren Gliederungen der Hitlerjugend, der NS-Frauenschaft und der NSG „Kraft durch Freude“ mit dem Betriebssport anstehen. Er ermahnte alle zu eifriger Mitarbeit gerade in der jetzigen Zeit und wies hin auf die großen Aufgaben, die dem NSRL nach den Ausführungen maßgeblicher Männer gestellt werden.
Karl Ohl überreichte sodann an Wilhelm Schöning, Hermann Hambeck, Hartwig Dettmann und Christian Ohrt (Oldesloe) den Ehrenbrief des NSRL. Dadurch erhielten diese Pioniere eine wohlverdiente Ehrung für ihre jahrelange selbstlose Hingabe an die Sache der Leibesübungen.
Bereichsdietwart Blume machte die Tagungsteilnehmer mit Dingen aus seinem Arbeitsgebiet, die Volkstumsarbeit, bekannt, die ihnen in diesem Zusammenhang kaum schon nahegebracht worden sind. Er wies beispielsweise hin auf die Themen: Sprache, Schrift, Volkslied. Weil ein großer Teil der Dietwarte zu den Fahnen berufen sei, müßten auch auf diesem Gebiet der Volkstumsarbeit die Frauen helfend eingreifen. Gerade die Frauen fänden hier ein reiches und schönes Betätigungsfeld. An vielen Beispielen erläuterte Blume die Notwendigkeit der Volkstumsarbeit, die dem NSRL auch von der Partei übertragen sei.
Die Bereichsfrauenwartin Hertha Ernst sprach über alle Sorgen und Nöte, Wünsche und Hoffnungen hinsichtlich der Frauenarbeit im NSRL. Mit ihrem aufschlußreichen Vortrag wird sie vielen guten Anregungen für die künftige Arbeit, manchen Männern, die aufgrund der von ihnen falsch ausgelegten „Frauenordnung des NSRL“ von der Arbeit in den Frauenabteilungen verdrängt worden waren, wieder Freude zur weiteren Mitarbeit und auch mancher Frau die Überzeugung gegeben haben, daß es auch auf dem Gebiete des Frauenturnens Dinge gibt, die die Frauen besser den Männern überlassen. Hertha Ernst ist eher als jede andere zur Beurteilung dieser Fragen berufen, denn sie ist aktive Turnerin, sie ist Bezirksfrauenwartin und Bezirkssportwartin, sie ist aber auch Hausfrau und Ehefrau und Mutter zweier Töchter. Auch ihre sonstigen Ausführungen, die zum Teil auf ihren Erfahrungen als Betriebssportwartin beruhen, waren sehr aufschlußreich und unterstrichen den großen Wert der Leibesübungen. Mit Recht fand gerade dieser abschließende Vortrag - auch seitens der anwesenden Männer! - starken Beifall. STZ
Dienstag, 11. März 1941 Ehrung eines verdienstvollen Förderers der Leibesübungen. Anläßlich einer Tagung der Vereinsführer des Kreises Lübeck wurde dem Vereinsführer des VfL, Studienrat Christian Ohrt, der Ehrenbrief des NSRL überreicht. Damit wurde diesem verdienstvollen Pionier und Förderer der Leibesübungen eine Ehrung zuteil, die schönste Anerkennung ist für eine Fülle von Arbeit im Interesse der Leibesübungen. Unlösbar ist der Name Christian Ohrt mit der Geschichte des VfL und darüber hinaus mit dem Sportleben der Stadt Bad Oldesloe verknüpft. OL
Donnerstag, 13. März 1941 VfL. Von Donnerstag, dem 13. März, an, um 16 Uhr, beginnt das Training der Jugendlichen im Fußball. Das Turnen am Donnerstag, 17 Uhr, wird davon nicht berührt. Am kommenden Sonntag finden voraussichtlich zwei Spiele der Jugendmannschaften gegen Bargteheide und eine kombinierte Mannschaft aus Pölitz und Rümpel statt.
Das Stadtamt für Leibesübungen hat die beiden Fußballplätze westlich vom Hauptsteig für Spiele und Training freigegeben. Der Platzt östlich vom Hauptsteig (Ligaplatz) wird nur auf Antrag beim Stadtamt für Leibesübungen vergeben. Es ist verboten, den Platz zu benutzen. OL
Donnerstag, 13. März 1941 Segeberg muß ungeschlagen abtreten infolge weiterer Spielerabgänge. Der Sportverein Holstein von 1908, Bad Segeberg, hat in letzter Zeit durch Einberufungen wiederum zahlreiche Spielerabgänge zu verzeichnen gehabt, so daß sich der Spielleiter nunmehr veranlaßt gesehen hat, die erste Mannschaft von den Bezirksspielen zurückzuziehen. Da nach den Jugendsportbestimmungen nur bis zu drei Jungmannen in die Männermannschaft eingereiht werden dürfen, war es nicht mehr möglich, eine solche zusammenzubringen. Dies ist um so bedauerlicher, als Holstein die Staffel Neumünster des Sportbezirks Holstein mit 14:0 Punkten bei einem Torverhältnis von 39:9 vor der Betriebssportgemeinschaft Land und See Neumünster, die drei Verlustpunkte hat, anführt. Holstein strebte also mit ziemlicher Sicherheit der Meisterschaft zu und wäre dann berechtigt gewesen, an den Aufstiegsspielen in die erste Fußballklasse teilzunehmen. OL
Samstag, 15. März 1941 VfL-Fußball. Nach der langen Zwangspause spielen am morgigen Sonntag zwei Jugendmannschaften hier auf dem Exer. Um 14 Uhr ist Bargteheide der Gegner und um 15.30 Uhr spielt eine Mannschaft gegen die Kombination Pölitz-Rümpel. Die Jugend trainiert regelmäßig am Donnerstag um 16 Uhr; es stehen Spiele mit Lübecker Gegnern bevor. OL
Samstag, 15. März 1941 VfL-Lehrwartekursus im Turnen. Am Montag, dem 17. März, hält der Reichssportlehrer Schlesinger (Berlin) in der Turnhalle der Horst-Wessel-Schule um 19.30 Uhr einen Kurusus ab. Dazu treten an die Turner, welche am Dienstagabend turnen, die erste Riege vom Dienstagnachmittag und die Vorturnerinnen der Frauenabteilung. Zuschauer sind aus allen Abteilungen erwünscht. OL
Sonntag, 16. März 1941 Fußball auf dem Exer. Nach langer Pause fanden wieder einmal Fußballspiele gegen auswärtige Gegner statt. Die beiden Spiele waren von herrlichem Wetter begünstigt. Zuerst spielte eine Jugendmannschaft gegen Bargteheide. Der Gegner war den Hiesigen einfach nicht gewachsen und unterlag mit 11:0. Allerdings trat Bargteheide nur mit neun Mann an. Anschließend spielte eine ältere Jugendmannschaft gegen die Vereinigung Pölitz-Rümpel. Das Spiel wurde überraschend glatt mit 4:0 (2:0) gewonnen, was ein Hauptverdienst der Oldesloer Verteidigung ist, denn die Vereinigten drängten in der zweiten Halbzeit stark. OL
Montag, 17. März 1941 VfL. Der für Montag angesagte Lehrwartekursus fällt leider aus, weil Lübeck unverständlicherweise plötzlich die Reise des Reichssportlehrers Schlesinger absagte. Es ist dieses das zweite Mal, daß der Bezirksturnwart im letzten Augenblick seine Voraussagen ändert. Den Nachteil hat die hiesige Turngemeinde. OL
Montag, 17. März 1941 Mitgliederversammlung. Der VfL Oldesloe ruft seine Mitglieder zur Mitgliederversammlung für Mittwoch nach dem „Deutschen Haus“ zusammen. Die Obmänner geben die Berichte für die Abteilungen. Vor allen Dingen muß die Frage, ob der Tennisplatz hergerichtet wird oder nicht, entschieden werden. In dieser Versammlung darf keiner fehlen. OL
Mittwoch, 19. März 1941 VfL-Mitgliederversammlung im Hotel „Deutsches Haus“. Bevor der Vereinsführer die Tagesordnung bekannt machte, gedachte er mit ehrenden Worten der Toten des Jahres. Der Vereinsführer berichtete dann über die Verbindung mit den Kameraden an der Front. Leider liegen nicht alle Anschriften von den 109 Kameraden an der Front vor. Es ergeht deshalb erneut die Aufforderung an die Verwandten und Bekannten der Feldgrauen, die Adressen dem Vereinsführer umgehend mitzuteilen, da zu Ostern ein Heimatbrief mit den gesamten Anschriften an alle abgesandt werden soll.
Aus den Berichten der Obmänner ist hervorzuheben, daß das Fußballspiel der Jugendlichen in den Trainingsstunden und durch Wettspiele gefördert werden soll. Durch die Aufnahme des Turnbetriebes an vier Zeitabschnitten in der Woche hat der Verein unter Leitung des Oberturnwarts Heinrich Diedrichsen mit Unterstützung von Fräulein Annemarie Lebius und der Kameraden Buchholz, List, Wohlers, Henry Cummerow und Jonscher einen anerkennenswerten Aufschwung genommen. Ende April werden alle Abteilungen an einem Sonntagnachmittag Ausschnitte aus der Vereinsarbeit geben. Das Tennisspiel kann nur aufgenommen werden, wenn die Ballfrage gelöst ist. Eine endgültige Klärung erfolgt in der nächsten Woche. Der Bericht der Kassenprüfer ergab ein erfreuliches Bild von den Kassenverhältnissen, so daß für die Zukunft bestens vorgesorgt ist.
Nachdem den Obmännern Entlastung erteilt war und Wilhelm Hoppe und Adolf Kröger als Kassenprüfer für das kommende Jahr bestimmt wurden, gab Fokuhl einen kurzen Hinweis über den Haushaltsvoranschlag für das kommende Geschäftsjahr. Unter Punkt „Verschiedenes“ gab der Vereinsführer einen Überblick über die Mitgliedschaft einiger Kameraden: Lorenz Heinrich Meyer (52 Jahre), Wohlers (45 Jahre), Kröger, Dührkop und Gast (je 35 Jahre), Otto Knickrehm (25 Jahre). Der Mitgliederbestand zeigt eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung. Zum Schluß machte der Versammlungsleiter Ausführungen über die Benutzung der Sportanlagen und der Sporträume auf dem Exer. OL
Donnerstag, 20. März 1941 Die Leibeserziehung der deutschen Schuljugend. Grundausbildung der Schule, HJ-Pflichtsport, Wehrertüchtigung. Zu dem neuen Abkommen zwischen Schule und Hitlerjugend, das die beiderseitigen Erziehungsaufgaben abgrenzt und vor allem auch eine Doppel- und Überbelastung der Jugend ausschließt, werden jetzt weitere Bestimmungen bekanntgemacht.
Es handelt sich hierbei um die Klarstellung der besonderen Aufgaben, die die Schule einerseits und die Hitlerjugend andererseits auf dem Gebiet der Leibeserziehung der deutschen Jugend zu erfüllen hat. Danach gehört zur schulischen Grundausbildung in den Leibesübungen auch die Erlernung von Kampfspielen wie Hand- und Fußball sowie die Durchführung von Trainings- und Freundschaftsspielen. Diese werden, um Überbeanspruchung zu vermeiden, nur an Vormittagen durchgeführt. Der Pflichtsport der Hitlerjugend erfaßt alle Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren. bei den 10 bis 14jährigen Jugendlichen baut die Hitlerjugend bei der Durchführung auf den in der Schule erlernten Fähigkeiten und Kenntnissen auf und ergänzt sie. Bei den 14 bis 18jährigen, insbesondere den berufstätigen Jungen und Mädeln, wird die Grundschule der Leibesübungen planmäßig weitergeführt. Die Erziehung der Jugend zur Wehrfreudigkeit ist sowohl Aufgabe der Schule wie der Hitlerjugend. Die Schule löst ihre Aufgabe im Rahmen des allgemeinen Unterrichts und verbindet mit diesem die charakterliche und geistige Wehrtüchtigkeit; die praktische Wehrtüchtigkeit, das ist die Geländeausbildung, das Kleinkaliberschießen, der Motor-, See- und Luftsport, das Reit- und Nachrichtenwesen und die Luftschutzausbildung, mit Ausnahme des schulischen Luftschutzes, ist Aufgabe der Hitlerjugend, die sie in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gliederungen der NSDAP bzw. Wehrmachtstellen durchführt.
Der Wettkampf- und Leistungssport der Jugendlichen von 10 bis 18 Jahren ist Aufgabe der Hitlerjugend. Er findet außerhalb des Pflichtsports und der Wehrertüchtigung statt und ist freiwillig. Die Teilnahme ist abhängig von der Genehmigung des Erziehungsberechtigten und erfolgt mit Wissen der Schule. Der Wettkampf- und Leistungssport der Hitlerjugend will das Streben der Jugend nach sportlichem Wettkampf und nach Leistung mit der charakterlichen Erziehung auch beim Sport in Einklang bringen. Darüber hinaus hat er die Aufgabe durch die Auslese der besten Jugendlichen im Mannschafts- und Einzelkampf den sportlichen Nachwuchs aus der Jugend laufend sicherzustellen. Sportfeste, Rundenspiele, Wettkämpfe und Meisterschaften sind nicht mehr Aufgabe der Schule. Die bisherigen Rundenspiele der Schulen wie Hand- und Fußball werden in Trainings- und Freundschaftsspiele umgewandelt, die der Feststellung des Ausbildungsstandes dienen. Die Schule führt als Abschluß der Winter- und Sommerausbildung jährlich zwei Leistungsprüfungen durch. Die Winterabschlußprüfung findet in der Zeit vom 15. März bis 15. April statt und soll den Eltern einen Überblick geben über die geleistete Arbeit der Schule in der Leibeserziehung. Die Herbstleistungsprüfung, in der Zeit vom 15. Sept. bis 15. Okt., wird von der Schulaufsichtsbehörde als Besichtigung des Ausbildungsstandes einer oder mehrerer Schulen angesetzt. OL
Donnerstag, 27. März 1941 Günter Pump gestorben. Nach langer schwerer, in Geduld ertragener Krankheit, starb plötzlich im Reservelazarett in Hamburg der Soldat Günter Pump im Alter von 21 Jahren. Zehn Jahre war er treues Mitglied des VfL Oldesloe. OL