Montag, 3. Jan. 1944 Änderung im Jugendfußball. Wie der Bannfachwart für Fußball bekanntgibt, spielen in der neuen Serie die Jahrgänge der A- und B-Klassen in einer Staffel zusammen, während die C-Klasse wie bisher bestehen bleibt. Um den Mannschaften Gelegenheit zum Einspielen zu geben, beginnen die Rundenspiele erst am 23. Jan. STZ

 

Montag, 24. Jan. 1943 Gelöste Probleme. Kampf der Bürokratie - Breitenarbeit im Vordergrund. Die letzten Monate haben auch den deutschen Sport oft vor Schwierigkeiten gestellt, deren Lösung in früheren Jahren endlose Tagungen und einen starken Papierkrieg nötig gemacht hätte. Wie überall im Leben unseres Volkes, hat sich auch hier manches geändert, ohne daß aber die Ziele und Grundsätze umgestoßen worden wären. Was sich im Sport geändert hat, sind meistens nur Mittel und Einrichtungen, Verfügungen und Regelungen, die der Weiterführung eines breiten Wettkampfbetriebes und der Erhaltung des organischen Lebens unserer Vereine im Wege stehen.

Wie Probleme, die an die Grundmauern unseres Spiel- und Sportbetriebes rüttelten, bekämpft und erfolgreich gelöst werden, hat vor allem immer wieder das Reichsfachamt Fußball gezeigt. Wir greifen zwei Anordnungen heraus - eine alte und eine neue - die beispielhaft beleuchten, wie geschickt und großzügig man hier zu improvisieren versteht, ohne daß die Reinhaltung des deutschen Sports gefährdet wird.

„KSG“ und Meisterschaft. In wenigen Wochen werden 31 Gaumeister zur Vorrunde um die deutsche Fußballkriegsmeisterschaft antreten. Für den 18. Juni ist bereits heute das Endspiel eines Wettbewerbs angesetzt, der über 10000 Mannschaften vereint. Das klingt sehr friedensmäßig. Indessen ist es nicht nur ein Irrtum, sondern eine Herabsetzung für den deutschen Sport, zu glauben, der Fußball lebe heute etwa genau so wie vor dem Kriege. Von Jahr zu Jahr sind die Schwierigkeiten größer geworden. Und das in erster Linie deshalb, weil man gewillt war, auf die Breite des Spielbetriebs zugunsten einiger repräsentativer Mannschaften zu verzichten. Als ein Symbol der Breitenarbeit ist die „KSG“ seit dem Sommer 1943 immer stärker in Erscheinung getreten, die Kriegs-Spiel-Gemeinschaft also, in der zwei Vereine aus den Not eine Tugend machen und sich zu gemeinsamem Einsatz zusammenfinden. Der Erfolg solcher „Kriegs-Ehen“ ist unverkennbar. Am Niederrhein bzw. in Köln-Aachen werden sie aller Voraussicht nach erstmalig den Titel eines Fußball-Gaumeisters erreichen, und damit das Recht erwerben, an den deutschen Meisterschaften teilzunehmen. Das war vor zwei Jahren noch unmöglich. Heute können auch diese Gemeinschaften Titelträger werden. Vielleicht gibt diese Tatsache den Kriegsmeisterschaften der nächsten Zeit eine neue Bedeutung.

Vereinswechsel am Ort. Zu Beginn des Krieges wurde den deutschen Fußballvereinen der Bestand insoweit gesichert, als der Vereinswechsel am Ort verboten war. Das sollte wenigstens die Kräfte an die alten Vereinsfarben binden, die vom Wehrdienst vorerst noch frei blieben. Mit ihnen und den Gastspielern aus der Wehrmacht ging vielerorts der Meisterschaftsbetrieb weiter. Wenn aber heute eine Gemeinschaft nur noch neun Aktive hat, die den Anforderungen für eine „erste Mannschaft“ irgendwie noch entsprechen, eine andere im Ort aber 13 aufweist, so ist es naheliegend, die überzähligen zwei Spieler an den Lokalrivalen abzugeben, damit alle Mannschaftsnöte gebannt sind. Das tut den früheren Bestimmungen über den Vereinswechsel am Ort keinen Abbruch, sondern erhält nur das Leben, denn eine Kriegs-Spiel-Gemeinschaft sollen ja nur Vereine eingehen, die wirklich nicht mehr aus eigener Kraft durchhalten können. STZ

 

Montag, 24. Jan. 1944 Nordmark-Turner im Jahre 1944. Dem Sportgau Schleswig-Holstein stehen in der Zeit vom 10. bis 29. Jan. die bekannte NSRL-Lehrerin Edith Brandt und der Reichsbundsportlehrer Franz Schlesinger zur Verfügung. Edith Brandt wirkt in Flensburg, Südtondern und Husum, während Franz Schlesinger in Kiel, Eutin, Plön und Eckernförde tätig sein wird. Ein gemeinsames Abschlußturnen wird am 29. und 30. Jan. in Flensburg und Kiel den Höhepunkt dieser begrüßenswerten Lehrgangsarbeit bilden. Bei diesen Lehrgängen sollen erstmalig die neugebildeten Kreisgruppen in Erscheinung treten, von denen uns die Gruppen VI (Lübeck, Eutin, Oldenburg) und VII (Oldesloe, Segeberg, Lauenburg) besonders interessieren. Dadurch soll erreicht werden, neues Leben in den Turn- und Sportbetrieb zu bringen. Es sollen vor allem die ländlichen Gebiete und damit die kleinen Gemeinschaften, die in den letzten Jahren etwas stiefmütterlich behandelt wurden, in den großen Rahmen eingespannt werden. STZ

 

Montag, 24. Jan. 1944 Schöning zurück. Ab sofort übernimmt der Lübecker Kreisfachwart für Fußball, Wilhelm Schöning, Lübeck, Ritterstraße 1b, seine Geschäfte wieder. Sämtliche Spielberichte und Abrechnungen sind an Kamerad Schöning zu senden. STZ

 

Montag, 7. Feb. 1944 Erste Versehrten-Sportabzeichen verliehen. Errichtung einer Gausportschule in Malente. In einer schlichten, schönen Feierstunde wurden in Kiel in Anwesenheit des Landeshauptmanns Dr. Schow, des Sportdezernenten bei der Provinzialverwaltung, Jeß, eines Vertreters der Kriegsmarine, des engeren Führerstabes und der beteiligten Fachämter des NSRL sowie der Versehrten-Sportabzeichenprüfer die ersten 18 Versehrten-Sportabzeichen verliehen. Nach kurzer, herzlicher Begrüßung unterstrich der Sportdezernent, Sportgauführer Jeß, daß der deutsche Sport - nachdem die Leibesübungen durch den nationalsozialistischen Staat als kriegswichtig herausgestellt worden sind - in harter und entschlossener Arbeit seine Bewährung in fünf Kriegsjahren bewiesen hat. In seinen weiteren Ausführungen streifte er das Aufgabengebiet der staatlichen Sportaufsicht und Sportpflege und sprach dann ausführlich über das im November 1942 vom verstorbenen Reichsführer Hans von Tschammer und Osten geschaffene Versehrten-Sportabzeichen. Sein besonderer Dank galt dem Landeshauptmann Dr. Schow, der durch verständnisvolle Mitarbeit und Hilfe die Belange des Sports in jeder Weise gefördert hat, und dessen Initiative es in erster Linie zu verdanken ist, daß Schleswig-Holstein als erster Sportgau die Errichtung einer Gausportschule in Malente in Angriff nehmen konnte.

Anschließend sprach dann Landeshauptmann Dr. Schow über Aufgaben und Zielsetzung des Versehrtensportes, der unter sachgemäßer Anleitung allen Körperbehinderten und Kriegsversehrten neue Kräfte verleiht und in seiner tieferen Wirkung dazu beiträgt, allen Teilnehmern durch Turnen, Spiel und Sport neue Lebensimpulse zu vermitteln. Landeshauptmann Dr. Schow übermittelte dann den 18 Bewerbern die besonderen Glückwünsche des Oberpräsidenten und Gauleiters der Provinz Schleswig-Holstein und verlieh ihnen in feierlicher Form das nach harter und entschlossener Vorbereitungszeit erworbene Versehrten-Sportabzeichen.

In einem kurzen Schlußwort dankte der Sportdezernent Jeß den 18 Bewerbern nochmals für die im Interesse des Versehrtensports geleistete Pionierarbeit. Mit einem Gruß an den Führer und die Wehrmacht fand die Feierstunde einen würdigen Ausklang. STZ

 

Mittwoch, 9. Feb. 1944 Neuer Schiedsrichterobmann. Am Mittwoch kamen die Fußballschiedsrichter des Kreises Lübeck zusammen. Kreisfachwart Schöning machte Mitteilung von dem Ableben des um den Sport und die Schiedsrichtersache verdienten bisherigen Obmanns Hans Kilian. Auf Wunsch des Verstorbenen hat die Beisetzung in aller Stille stattgefunden. Nach einem Gedenken an den geschiedenen Kameraden wurde die Ernennung des Kameraden Ewald Käselau, Lübeck, Marlistraße 106, zum Nachfolger bekanntgegeben. Von ihm werden künftig die Schiedsrichter angesetzt und an ihn sind etwaige Absagen zu richten, während die Spielberichte an den Kreisfachwart für Fußball, Kamerad Schöning, Lübeck, Ritterstraße 1b, zu senden sind. STZ

 

Mittwoch, 8. März 1944 Sportführer trafen sich. Eine Tagung der Sportkreisführer aus der Sportkreisgruppe VII (Stormarn, Lauenburg und Segeberg) und der Vereinsführer, Kreissportwarte und Kreisfachwarte aus dem Kreise Stormarn fand dieser Tage in Bad Oldesloe statt. Die zur gegenseitigen Stützung und Belebung des Sportbetriebes gebildeten Sportgruppen hatten ihre Vertreter hierher entsandt. Es wurde für das laufende Jahr ein umfangreiches Programm besprochen. Im April findet für die Turner und Turnerinnen ein Vergleichskampf, verbunden mit einem Schauturnen, in Lauenburg statt. Die Kreisvergleichswettkämpfe in den Sommerspielen (Faustball und Korbball) für Jugendliche, Frauen und Männer (Alte Herren) sollen Ende Juni in Mölln durchgeführt werden. Als Austragungsort für die Schwimmwettkämpfe, die Mitte August durchgeführt werden, wurde Bad Segeberg in Aussicht genommen. Im September wird als Abschluß ein Leichtathletiksportfest in Bad Oldesloe veranstaltet. Die Ausschreibungen zu den vorgenannten Sportwettkämpfen gehen den Sportkreisen bzw. den Vereinen rechtzeitig zu. Um größere Reisen zu vermeiden, werden innerhalb der drei Sportkreise die Vorkämpfe ausgetragen, so daß zu den Endkämpfen nur die ersten bzw. zweiten Mannschaften des Kreises zusammenkommen oder die besten Wettkämpfer antreten. Auf der Tagung der Vereinsführer, Kreissportwarte und Kreisfachwarte wurde auch der Einsatz der NSRL-Lehrer und -Lehrerinnen im Monat März für die Orte Reinbek, Ahrensburg, Bargteheide und Bad Oldesloe besprochen. Ende April führt die Kreisfrauenfachwartin für Kleinkinderturnen einen Kursus in Bad Oldesloe durch. Der Sportkreisführer wies auf die Durchführung der Kriegsvereinsmeisterschaften hin. - Im Laufe dieser Woche kann der Turnbetrieb in der Turnhalle der Horst-Wessel-Schule wieder aufgenommen werden. STZ

 

Samstag, 11. März 1944 Sportveranstaltung. Am Sonntag, dem 12. März, findet um 12.15 Uhr auf dem Exer ein Trainingsspiel für die aufzustellende Bannmannschaft statt. Als Gegner spielt eine B-Mannschaft aus Oldesloe. Anhand des Spiels wird die Bannmannschaft aufgestellt, um gegen die benachbarten Mannschaften anzutreten. STZ

 

Sonntag, 12. März 1944 Achtung, Sportler! Aus Anlaß des Heldengedenktages besteht bis 13 Uhr Spielverbot für alle sportlichen Veranstaltungen.

 

Sonntag, 12. März 1944 Das Trainingsspiel der Bannmannschaft gegen eine Oldesloer B-Mannschaft zeigte viele schwache Punkte bei den „Besten“ im Banngebiet. Die Oldesloer siegten leicht mit 4:2. Im Anschluß an dieses Spiel spielten 22 Spieler des jüngsten Nachwuchses des VfL. Man sah hier ansprechende Leistungen, so daß bei den Wettspielen gegen Hamburger und Lübecker Mannschaften gute Ergebnisse erzielt werden können. STZ

 

Dienstag, 21. März 1944 Freigabe von Jugendfußballspielern. Nach einer amtlichen Mitteilung hat der Bannfachwart für Fußball, Schanze, die Jugendfußballabteilungen der Vereine Schwarz-Weiß, Kücknitz und Reichsbahn aufgelöst. Obwohl ein Vereinswechsel eigentlich nicht möglich ist, dürfen die restlich verbliebenen Jugendspieler dieser Vereine sofort zu anderen Vereinen übertreten und sind dort auch gleich spielberechtigt. Durch die Anordnung des Bannfachwartes soll ein Brachliegen von Jugendspielern verhindert werden.

 

Sonntag, 26. März 1944 Vom Sport. Bis zu Beginn der Übungsstunden des VfL auf dem Exer gilt folgender Übungsplan: Dienstags 16.30 Uhr Knabenabteilung (10 bis 14 Jahre), 20 Uhr Abteilung männliche Jugend (16 Jahre und älter) Turnhalle der Horst-Wessel-Schule; freitags 16.30 Uhr Mädchenabteilung (10 bis 14 Jahre), 20 Uhr Frauenabteilung (15 Jahre und älter) Turnhalle der Horst-Wessel-Schule; donnerstags 14.30 Uhr Fußballtraining auf dem Exer. - Nach Ostern beginnt das Kleinkinderturnen wieder. STZ

 

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