Samstag, 6. Jan. 1940 VfL gegen Union Teutonia Kiel. Am kommenden Sonntag setzen die Kriegsmeisterschaftsspiele der Bezirksklasse auf der ganzen Linie wieder ein. Der VfL muß in Kiel gegen Union Teutonia antreten. Die wiederholt ausgetragenen Kämpfe brachten abwechselnd nur knappe Ergebnisse, so daß eine Voraussage nicht möglich ist. Hinzu kommt noch, daß der VfL wieder mit einer veränderten Mannschaft antreten muß. Schweim I und Cords sind inzwischen einberufen worden. Die augenblicklichen Wetter- und Bodenverhältnisse sind auch nicht dazu angetan, um überhaupt ein einwandfreies Spiel zu zeigen. Abfahrt morgens 8.05 Uhr. OL

 

Sonntag, 7. Jan. 1940  

Union Teutonia Kiel - VfL Oldesloe 12:3

Mit einer derben Packung kehrten die Hiesigen von ihrer sehr umständlichen Reise nach Kiel zurück. Da wird mancher sein weises Haupt schütteln und fragen: „Wie ist sowas nur möglich?“ Die Erklärung hierfür ist an sich denkbar einfach. Die Kieler haben wohl selten eine derart starke Mannschaft aufstellen können; aus allen Himmelsrichtungen strömen in einer Stadt wie Kiel die Männer zusammen, welche hier ihrer Militärpflicht nachkommen und es versteht sich, daß manch tüchtiger Fußballspieler dazwischen ist. Der VfL mußte im letzten Augenblick die Mannschaft nochmals auf zwei Punkten ändern, so daß die Aussichten auf ein günstiges Abschneiden von vornherein nicht die besten waren.

Der Anfang des Spiels begann sogar erfreulich: nach etwa 15 Minuten konnte Paul Drews den VfL in Führung bringen, wie überhaupt die erste Halbzeit noch gut durchgestanden wurde. Aber nachher ging es los, die Kieler drehten auf und da war es aus mit der Sicherheit der blau-weißen Deckung. Dem jetzt Schweim vertretenden „Stopper“ Wolherr wurde die Sache zu bunt, er wollte durch eine Offensive das Torverhältnis verringern, der Vorsatz war gut gemeint, aber da brach das Ungewitter über die Oldesloer herein. Der Zusammenhang war völlig verloren, in kurzen Abständen hagelte es man nur so in den Oldesloer Kasten.

Die Niederlage ist zu hoch ausgefallen, aber bei dem nun einmal bestehenden Kräfteverhältnis werden eindeutige und einseitige Resultate nicht ausbleiben. Wenn man die Ergebnisse im ganzen Reiche studiert, so muß man feststellen, daß mancher Verein arg mitgenommen wurde, aber trotzdem den Spielbetrieb aufrecht erhält. OL

VfL Oldesloe (Ankündigung): Meins - Martin Kock, Herbert Busch - Helmut Krohn, Karl Wolherr,  Richard Grote - Walter Lindemeier,  Eggers,   Hartmann, Herbert Dorn, Paul Drews.

Montag, 8. Jan. 1940 Mit Beginn des neuen Jahres tritt die Neuordnung im NSRL in Kraft. Der bisherige Gau 7 Nordmark führt in Zukunft die Bezeichnung „Sportbereich 7 Nordmark“ und umfaßt die Sportgaue Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg. Der Sportgau Schleswig-Holstein (Sportgauführer Stadtrat Otto Jeß, Kiel) gliedert sich in die drei Sportbezirke: 1. Schleswig, 2. Holstein, 3. Lübeck. Der bisherige Kreis Lübeck führt zukünftig also die Bezeichnung Sportbezirk 3 Lübeck. Bezirksführer ist der bisherige Kreisführer Schulrat Schulze. Der Sportbezirk wird untergliedert in folgende Sportkreise: Lübeck (Sportkreisführer Schulze), Eutin (Henkel), Oldenburg (Rohwedder), Stormarn (Ohrt), Lauenburg (Röhrs). OL

 

Donnerstag, 11. Jan. 1940 Vom Verein für Leibesübungen. Am kommenden Sonntag werden die Punktkämpfe in der Oststaffel der Bezirksliga Schleswig-Holstein in vollem Umfange fortgeführt. Der VfL Oldesloe, der am verflossenen Sonntag in Kiel eine sehr peinliche Niederlage von 3:12 Toren von Union Teutonia hinnehmen mußte, trifft nun auf den LSV Holtenau. Wir wollen hoffen, daß die Blau-Weißen nicht wieder mit mehrfachem Ersatz anzutreten brauchen und ein besseres Spiel liefern werden. STZ

 

Freitag, 12. Jan. 1940 Kein Fußball am Sonntag! Mit Rücksicht auf die Gesundheit der Spieler fallen am Sonntag in der Nordmark sämtliche Fußballspiele wegen der Kälte aus. OL

 

Montag, 15. Jan. 1940 Vorstandssitzung des VfL in der „Harmonie“. Der Vereinsführer berichtete zunächst eingehend über den Mitgliederbestand und die Anlage einer Kartei für das laufende Jahr. Weit über 40 Mitglieder tragen den grauen Rock. Soweit die Anschriften bekannt waren, erhielten alle ein Päckchen vom Verein. Alle Bedachten haben begeistert über das erlebte Kriegsweihnachten berichtet. Der Vereinsführer gab weiterhin bekannt, daß in Zukunft im Hinblick auf die geringen Einnahmen (weniger Spiele und geringe Einnahmen bei den Spielen sowie Ausfall der Einnahmen von den Eingezogenen) alle Mitglieder den Einheitsbeitrag entrichten müssen.

Dann wurde die Neuordnung des NSRL, die mit dem 1. Jan. gültig ist, besprochen. Die Sportkreise zerfallen in Ortssportgemeinschaften, die das Gebiet einer oder mehrerer Ortsgruppen der NSDAP umfassen.

Dann gaben die Obmänner Berichte über den Betrieb in den einzelnen Abteilungen. Für alle Aktiven (Fußballspieler, Turner, Leichtathleten) findet von der kommenden Woche an jeden Donnerstag ein Trainingsabend in der „Harmonie“ statt. Da alle Obmänner und Riegenführer sich zur Verfügung gestellt haben, können alle, Anfänger und Fortgeschrittene, zu ihrem Recht kommen. Der erste Übungsabend für die vorgenannte Abteilung ist am Donnerstag, dem 25. Jan., 20.15 Uhr. Die Frauenabteilung turnt an jedem Dienstag zu derselben Zeit daselbst. Die Vereinsleitung plant bei reger Beteiligung einen Gemeinschaftsabend mit turnerischen Vorführungen, Gymnastik, mit Volkstänzen und Lichtbildern durchzuführen. OL

 

Freitag, 19. Jan. 1940 Neuer Spielausfall im Fußball? Der Ausfall der für den 14. Jan. vorgesehenen Spiele in der Fußballmeisterschaft aller Klassen hat die Leitung des Bereiches Nordmark schon mit beträchtlichen Sorgen über die Ermittlung des Meisters erfüllt. Diese werden nun noch erheblich erhöht durch die Ungewißheit über die Entwicklung bis zum kommenden Sonntag. Die letzte Entscheidung, ob gespielt werden kann, oder nicht, dürfte erst am Ende der Woche fallen, muß aber vielleicht auch erst dem Schiedsrichter überlassen bleiben. Nur da, wo Mannschaften reisen müssen, wird bis spätestens Samstag eine Entscheidung der Fußball-Leitung erfolgen müssen. OL

 

Samstag, 20. Jan. 1940 Alle Spiele fallen aus! Wegen der ungünstigen Bodenverhältnisse hat sich der Bereichsfachwart für Fußball, Stanik, entschlossen, alle für den morgigen Sonntag vorgesehenen Fußballspiele in der Nordmark abzusagen. OL

 

Montag, 22. Jan. 1940 VfL Oldesloe. Der Sportbetrieb am Dienstag und Donnerstag in der „Harmonie“ wird mit Rücksicht auf die Frostperiode verschoben. Das für Sonntag vorgesehene Fußballspiel gegen den LSV in Lübeck fiel dem Frostwetter zum Opfer. Es ist fraglich, ob die Gaupunktspiele neben den Spielen um die Stadtmeisterschaft und den Tschammer-Pokalspielen durchgeführt werden können. OL

 

Mittwoch, 24. Jan. 1940 Vier Jahrzehnte Fußball. Am 28. Jan. 1900, also vor 40 Jahren, wurde in Leipzig der Deutsche Fußball-Bund gegründet, der dem deutschen Fußballsport die organisatorische Grundlage gab, bis er seine Aufgaben in die Hände des NS-Reichsbundes für Leibesübungen legte. 86 Vereine aus allen Gauen legten damals den Grundstock zu einer Bewegung, die im Laufe weniger Jahrzehnte den Fußball zum wirklichen Volkssport werden ließ. 169 Länderkämpfe sind bis heute ausgetragen, 30 deutsche Meister festgestellt worden. Der Umbruch des Sports 1933 brachte auch dem Fußball neue Entwicklungsmöglichkeiten. - In Bad Oldesloe wird auch schon etwa 40 Jahre Fußball gespielt. Im Jahre 1902 wurde der erste Fußballverein, der FC Teutonia, gegründet. OL

 

Donnerstag, 25. Jan. 1940 Vom Verein für Leibesübungen. Der VfL Oldesloe hat sich entschlossen, den Wiederbeginn der Übungsabende einstweilig hinauszuschieben. STZ

 

Freitag, 26. Jan. 1940 Kein Fußball in Schleswig-Holstein. Sämtliche Fußballspiele der Gauklassen (Bezirksliga) Schleswig-Holsteins fallen bis auf weiteres aus. Der Wiederbeginn wird rechtzeitig bekanntgegeben. OL

 

Samstag, 27. Jan. 1940 Kinderunfallversicherung im NS-Reichsbund für Leibesübungen. Der Reichssportführer hat für alle in den Gemeinschaften des NS-Reichsbundes für Leibesübungen betreuten Kinder eine Unfallversicherung angeordnet. Ein entsprechender Antrag ist abgeschlossen worden. Die Unfallversicherung erstreckt sich auf alle Kinder vom zweiten bis vollendeten neunten Lebensjahre. Die Versicherungskosten betragen für jedes Kind im Jahre 35 Pfennig. Der Versicherungsschutz umfaßt die Unfälle, von denen die Kinder bei den Turn- und Sportübungen im Rahmen des Gemeinschaftsbetriebes betroffen werden. Die Unfälle auf direkten Wegen von der Wohnung zu den gemeinsamen Übungsplätzen und zurück sind eingeschlossen. OL

 

Dienstag, 6. Feb. 1940 Leibesübungen mit KdF jetzt erst recht! Das Gausportamt Schleswig-Holstein gibt Auskunft. Über die Notwendigkeit der Leibesübungen überhaupt braucht nicht mehr viel und oft geredet werden, denn sie sind bereits selbstverständliche Begriffe für den schaffenden Menschen und schon Allgemeingut unseres Volkes geworden. Gilt aber diese Notwendigkeit im Kriege? - Ja, wäre dieser in ein paar Wochen beendet, wäre es auch nötig, die verbrauchten körperlichen und seelischen Energien durch Leibesübungen zu erneuern. Sonntag aber, weil wir allen Dingen hart ins Auge sehen, müssen wir dementsprechend die Folgerungen ziehen. Sie heißen: Jetzt erst recht Leibeserziehung durch Leibesübungen im Interesse der Volksgesundheit, die zu erhalten und zu fördern unser aller Aufgabe ist, jetzt erst recht Betriebssportgemeinschaften, denn die Erhaltung der Schaffensfreude und die damit gesteigerte Gesamtleistung im Betrieb ist das Gebot der Stunde: Leibesübungen bedeuten einen neuen Lebensquell und eine wirkliche Erholung nach der Tagesarbeit, denn Gesundheit, Lebensfreude, Lebensmut und besonders Wehrhaftigkeit stehen in diesem uns aufgezwungenen Kampf obenan und bilden die Voraussetzungen zum endgültigen Sieg. Darum Leibesübungen und regelmäßige Übungen in den Betriebssportgemeinschaften gerade jetzt erst recht! STZ

 

Montag, 12. Feb. 1940 Sport und Kleiderkarte. Ein Bezugsschein ist für den Kauf von Turn- und Sporthemden und Sporthosen, wie sie etwa der Leichtathlet oder der Fußballer braucht, erforderlich. Der Schein wird nur auf Bestätigung durch einen dem NS-Reichsbund für Leibesübungen angeschlossenen Verein erteilt. Tennishemden, Skihemden u.ä. erhält man jedoch auf die Kleiderkarte. Das gilt auch für Sporthosen, von denen die sogenannten Shorts als punktpflichtig schon auf der Kleiderkarte gesondert aufgeführt sind. Punktpflichtig sind unter anderem Knöchelsocken, Unterzieh- und Überziehsocken, Skisocken, Pullover und Strickwesten, Unterziehwesten, Janker, Pullunder, Schals, Windjacken und Windblusen, Ballonblusen, Kletterwesten, Badehosen (auch Dreieckhosen), Trainingsanzüge, Skianzüge, Golf-, Reit- und Tennishosen, bei Frauen auch Sportsöckchen, Hosenröcke, Reithosen und sonstige Oberhosen, Bademäntel. Dagegen sind Skistiefel bezugsscheinpflichtig, wobei der Bezugsschein nicht etwa allgemein auf „Schuhe“ lauten darf, sondern ausdrücklich auf „Skistiefel“ ausgestellt sein muß. STZ

 

Samstag, 17. Feb. 1940 Die Nordmark ohne jegliche Fußballspiele. Nachdem am Donnerstag bereits die Fußballspiele im Bereich Nordmark von der Gauklasse (früher Bezirksliga) abwärts vom Spielplan abgesetzt worden waren, sind nunmehr auch die Spiele der Bereichsliga abgesagt worden, so daß die Nordmark am kommenden Sonntag ohne jeglichen Fußballbetrieb ist. OL

 

Donnerstag, 22. Feb. 1940 Torwart und Elfmeter. Die Fußballregeln bestehen schon mehrere Jahrzehnte, sie blieben in ihrem Rahmen unverändert, wenn auch Neufassungen und Abänderungen von Zeit zu Zeit notwendig wurden. Im Laufe der Jahre ist nun der Text etwas unklar geworden, auch die allgemeine Steigerung der Leistungen ließ eine straffere Fassung des Regeltextes angebracht erscheinen. Diesen Tatsachen ist nun durch Herausgabe eines neuen Heftes der Fußballregeln Rechnung getragen worden.

Zwar sind die Fußballregeln völlig neu gestaltet, aber eine Änderung der Spielauffassung bringen sie nicht. Der Aufbau ist klarer. Sowohl im Aufbau wie in der textlichen Fassung unterscheiden sich die neuen Regeln von den alten sehr stark. Aber direkte Änderungen in der Bewertung der Spielhandlungen, dem Strafmaß, den Bestimmungen über den Spielverlauf und im sonstigen sind nicht vorgenommen.

Nur dem Torwart wird vorgeschrieben, fortan beim Strafstoß (Elfmeter) auf seiner Linie stehen zu bleiben; er darf sich also nicht mehr hin und her bewegen. Besonders klar gefaßt ist der Begriff des Rempelns, also jener Spielhandlung, die dem Spiel den Charakter gibt. Nach der jetzt geltenden Auslegung wird festgestellt, daß nicht beabsichtigt ist, jedes Rempeln zu bestrafen, sondern nur das, bei dem die Spieler unritterlich handeln, sich nicht in Ballnähe befinden oder sich nicht bemühen, den Ball zu erkämpfen.

Auch sonst sagen die Anweisungen zu den Spielregeln Spielern und Schiedsrichtern vieles Wertvolle für eine reibungslose Durchführung eines Kampfes. Einfach, logisch aufgebaut, zweckvoll in der Gestaltung, klar im Ausdruck, das kann man von den neuen Spielregeln feststellen, obwohl sie das „Alte“ nur in eine neue Form gekleidet haben. OL

 

Dienstag, 27. Feb. 1940 Bargteheide. Der Turnbetrieb beginnt! Während der Kälteperiode hat auch der Betrieb im Bargteheider Männerturnverein zwecks Kohlenersparnis ruhen müssen. Jetzt scheint die Sonne wieder und neues Leben beginnt auch in Turnen und Sport. Der Vorstand und alle Fachwarte und -innen bitten alle Turnkameraden und -kameradinnen: Kommt zum Turnen! Wenn wir trotz äußerer Schwierigkeiten das Turnen aufrechterhalten wollen, so bedürfen wir der Unterstützung aller. STZ

 

Samstag, 2. März 1940 Endlich wieder Fußball! Die Plätze sind in Ordnung. Nach den zahlreichen Spielausfällen der letzten Wochen stehen die Fußballfreunde dem morgigen Sonntag mit doppeltem und dreifachem Interesse entgegen. Sie wünschen nichts sehnlicher, als nach langer Zeit endlich einmal wieder einen Fußballkampf zu sehen. In den meisten Fällen werden sich ihre Hoffnungen erfüllen. Wie nämlich eine Rundfrage bei den einzelnen Vereinen ergeben hat, besteht die allergrößte Aussicht auf Fortsetzung der Meisterschaftsspiele. - In Oldesloe findet am morgigen Sonntag noch kein Spiel statt. OL

 

Montag, 4. März 1940 Vorstandssitzung des VfL. Der Vereinsführer gab einen Überblick über die Kameraden, die zum Wehrdienst einberufen sind. Er unterstrich dabei erneut, jede Anschrift, soweit sie noch nicht in der Geschäftsstelle bekannt ist, sofort abzugeben und Veränderungen mitzuteilen. Da der Kamerad Axt einberufen ist, müssen alle sonst an die Geschäftsstelle am Markt aufgegebenen Mitteilungen jetzt bei dem stellvertretenden Vereinsführer Hans Fokuhl, Hindenburgstraße, abgegeben werden.

Der Vereinsführer machte dann Ausführungen über die neuen Einheitssatzungen der Vereine (Gemeinschaften) des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen. Der Grund zu den neuen Satzungen liegt in den organisatorischen Veränderungen, die der DRL selbst durch den Erlaß des Führers vom 21. Dez. 1938 erfahren mußte. Aufgrund dieses Erlasses ist der NSRL eine von der Partei betreute Organisation geworden. Er ist in den Aufgabenkreis der Partei einbezogen.

Wenn in diesem Monat die Mitgliederversammlung angesetzt wird, erwartet der Führerring alle Mitglieder. Die Obleute gaben sodann kurze Berichte. Sobald die Verhältnisse es gestatten, beginnt das Turnen in den freigewordenen Hallen. OL

 

Dienstag, 5. März 1940 Stadtamt für Leibesübungen. Wenn die Witterung und die Bodendecke es gestatten, können die beiden Fußballfelder auf dem westlichen Teil des Exers benutzt werden. Das Fußballfeld östlich von dem Quersteig (Ligaplatz) ist für jedes Training und Spiel bis zur Freigabe gesperrt. OL

 

Donnerstag, 14. März 1940 Oldesloer Rennklub aufgelöst. Ein Verein, der vor Jahrzehnten das Wirtschaftsleben Oldesloes durch seine in der ganzen Provinz bekanntgewordenen Rennveranstaltungen befruchtete, hat zu bestehen aufgehört. Der Oldesloer Rennklub hat am 22. Feb. 1940 beschlossen, sich aufzulösen. Von dem Vereinsvermögen wurden 500 Reichsmark der NSV überwiesen, das übrige Vermögen, darunter auch die Wohnhäuser auf der früheren Rennbahn, wurden der Stadt zur Verfügung gestellt. STZ

 

Samstag, 16. März 1940 Keine Sommerpause im Fußball. Die ungünstigen Verhältnisse in den letzten Wochen haben den Fußballbetrieb etwas ins Stocken gebracht. Wenn auch der Spielplan terminlich nicht innegehalten werden kann, werden alle Spiele in der angesetzten Form zu Ende gebracht. Eine Sommerpause wird in diesem Jahre im Fußballsport nicht durchgeführt. OL

 

Mittwoch, 20. März 1940 Als Bad Oldesloe seine ersten Rennen abhielt. Die Auflösung des Oldesloer Rennklubs läßt die Erinnerung an die Zeit wach werden, da Bad Oldesloe seinen Rennbetrieb eröffnete. Der Herzog Christian August von Holstein-Augustenburg war es, der mit Unterstützung des unvergessenen berühmten Kurdirektors August Friedrich Lorentzen die Abhaltung von Rennen auf der Fresenburger Kuhkoppel betrieb. Die Stadt mußte sich dazu verstehen, zur Förderung der Rennveranstaltungen einen Siegerpreis von 500 Talern zu stiften. Man schrieb das Jahr 1830, als der erste Renntag in Anwesenheit von mehr als zehntausend Gästen abgehalten wurde. Er war mit einem Volksfest verbunden, bei dem Seiltänzer und Zauberer, Bänkelsänger und Kunstreiter auftraten. Ein Feuerwerk wurde geboten. Schließlich fehlten auch die Schankzelte und die Spielbank nicht, so daß manche Rennbesucher mit einem ziemlichen Katzenjammer in ihre Heimat zurückkehrten.

Von 1832 fanden dann die Rennen auf der stadteigenen Rennbahn an der Hamburger Landstraße in der Nähe des neuen Friedhofes statt. Als im Jahre 1835 der Flecken Wandsbek mit Unterstützung reicher Hamburger Kaufleute seinen Rennbetrieb begann, dem auch der Herzog von Augustenburg alle Aufmerksamkeit und Förderung zuwandte, erlitten die Oldesloer Rennen eine empfindliche Einbuße. 1836 fanden die Oldesloer Rennveranstaltungen ein vorläufiges Ende. Aber die Stadtväter waren darüber nicht böse; denn der Stadtsäckel erfuhr dadurch nur eine Entlastung, ungeachtet des moralischen Gewinnes, den der Verzicht auf den damals reichlich wilden und ausschweifenden Rennbetrieb mit sich brachte. STZ

 

Donnerstag, 28. März 1940 Metallspende des deutschen Volkes. Dem Aufruf des Ministerpräsidenten Generalfeldmarschall Göring folgend, wird jeder Deutsche seinen Stolz darin sehen, zur Geburtstagsspende für den Führer beizutragen. Erwünscht sind Kupfer-, Bronze-, Messing-, Zinn, Blei-, Nickel-, Neusilber-, Alpaka-Abfälle und entbehrliche Gegenstände aus diesen Metallen. Sie werden in jedem Haushalt, in der Landwirtschaft und der gewerblichen Wirtschaft zu finden sein, für den einzelnen wertlos, zur Unterstützung der Front aber von größtem Werte. Opfert diese für Euch nutzlosen Gegenstände und Metalle und liefert dieselben bei Eurem Bürgermeister oder an den von diesem bekanntgegebenen Sammelplatze ab. Beginnt mit der Abgabe sofort, denn die Sammelaktion muß am 6. April zum Abschluß gebracht sein. Der Spender erhält eine auf den Namen des Spenders ausgestellte Urkunde. Heil Hitler! Der Landrat des Kreises Stormarn: i.V. Dr. Felder, Regierungs-Assessor. Kreisleitung der NSDAP: Friedrich, Kreisleiter. STZ

 

Samstag, 30. März 1940 VfL gegen Friedrichsort. Nach etwas reichlich langer Zwangspause sollen nun am morgigen Sonntag die Spiele um die Gaukriegsmeisterschaft fortgesetzt werden. Ob der VfL in der Lage ist, die Reisen nach Kiel durchzuführen, muß abgewartet werden, zumal auch noch mit weiteren Mannschaftsschwierigkeiten zu rechnen ist. Morgen, Sonntag, treten die Oldesloer auf dem Exer gegen den SC Friedrichsort an. Die bisher erzielten Ergebnisse der Kieler lassen darauf schließen, daß der VfL schwer zu kämpfen haben wird, um günstig abzuschneiden. Das Spiel beginnt um 14.30 Uhr. Der Exer ist gesperrt. OL

 

Sonntag, 31. März 1940 -Punktspiel

VfL Oldesloe - SC Friedrichsort 0:6 (0:3)

Leider bewahrheitete sich nicht der Satz: Ende gut, alles gut; denn in den letzten zehn Minuten gestalteten die Hiesigen das Spiel so überlegen, daß die beiden Verteidiger die Mittellinie überschritten. Auch in den übrigen 70 Minuten war das Spiel durchweg offen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß unsere Spieler seit einem Vierteljahr keinen Ball mehr am Fuß gehabt haben. Ohne die Leistungen der sympathischen Gäste, welche bisher alle fünf Spiele in der Punktserie gewonnen haben, irgendwie zu schmälern, entspricht das Torverhältnis in keiner Weise dem Spielverlauf. Die Gäste aus Friedrichsort spielten einen gefälligen Fußball, einige Plätze waren sehr gut besetzt, auch die beiden Ersatzleute fügten sich durchaus in den Rahmen der Mannschaft hinein. Der gewandte Torwart hatte entschieden mehr Glück als sein Gegenüber, der leider vier haltbare Bälle glatt passieren ließ, während drei todsichere Tore bei ihm nicht verwandelt werden konnten. Meins ist leider durch seine mangelhafte Sehschärfe so benachteiligt, daß er der Mannschaft als Feldspieler bessere Dienste leisten kann. Leider trennten sich manche Spieler zu spät vom Ball, das Flügelspiel wurde zu wenig berücksichtigt und das engmaschige Innenspiel übertrieben, so daß der Ball oftmals zu spät in den Strafraum des Gegners kam. OL

VfL Oldesloe:  Meins - Martin Kock, Herbert Busch -   Eggers, Helmut Schweim, Emil Witt - Karl Wolherr,  Hartmann, Ernst Hahn, Walter Lindemeier, Willy Schlüter.

 

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