Dienstag, 8. April 1941 Schulwettkämpfe im Fußball. Die Horst-Wessel-Schule führte umfangreiche Wettspiele im Fußball durch. In dem Bestreben, möglichst alle Schüler zu den Wettkämpfen heranzuziehen, wurde um die Meisterschaft der Unter-, Mittel- und Oberstufe gekämpft. Während auf den drei Plätzen pausenlos um den Sieg und die Punkte gekämpft wurde, arbeiteten die nicht beschäftigten Klassen an der Instandsetzung der Sportanlagen. Sie können für Leichtathletik jederzeit in Benutzung genommen werden. OL

 

Donnerstag, 17. April 1941 Gareis Bezirkssportwart. An Stelle des verstorbenen Karl Martens wurde der Turn- und Sportlehrer Paul Gareis zum Bezirkssportwart des NSRL berufen. Paul Gareis hat das Amt angenommen. Er leitet die Bann-Trainingsgemeinschaft der Lübecker Hitlerjugend und hat gerade hier besondere Erfolge aufzuweisen, so daß der Lübecker Sportnachwuchs Gutes verspricht. STZ

 

Samstag, 19. April 1941 Warum neue Fußballregeln? Ziemlich überraschend hat die Spielregelkommission des Fußball-Weltverbandes die Änderung einer sehr wichtigen Bestimmung angekündigt. Es handelt sich um die neue Auslegung der Regeln über das Rempeln. Der Begriff des Rempelns ist in der noch gültigen Regelfassung eng umgrenzt. Ein Gegner darf weder heftig oder gar gefährlich gerempelt werden. Das korrekte Rempeln darf überhaupt nur ausgeführt werden, wenn die Spieler in der Nähe des Balles sind und dabei den ernsten Versuch machen, den Ball zu spielen, sodann schließlich das Rempeln selbst in ritterlicher Form durchführen. Diese Bestimmungen sichern nicht nur eine anständige und saubere Spielweise, sondern geben darüber hinaus den Schiedsrichtern die Möglichkeit, den Kampf selbst in erlaubten Grenzen zu halten.

Die neue Auslegung zielt darauf ab, innerhalb und außerhalb des Strafraums jedes korrekte Sperren oder Rempeln eines Gegners, der sich nicht im Besitz des Balles befindet, mit einem indirekten Freistoß, aus dem bekanntlich kein Tor erzielt werden kann, jedes regelwidrige Rempeln mit einem direkten Freistoß oder Strafstoß zu ahnden, wobei die Wahl über die zu treffende Entscheidung dem Schiedsrichter überlassen ist.

Einen Spieler zu bestrafen, der im Kampf um den Ball die Formen der Ritterlichkeit nicht verletzte, widerspricht dem Sinn des Fußballspiels, das doch in erster Linie ein männliches Kampfspiel ist. Schon aus diesem Grunde muß die Neufassung der Regel abgelehnt werden. Dazu kommt, daß die Schiedsrichter gefühlsmäßig entscheiden müßten und vor eine weitaus schwerere Wahl gestellt werden als bisher. Um die Einheitlichkeit besonders im Kriege nicht zu stören, kann nur geraten werden, die Regeln vorerst so zu lassen, wie sie sind. STZ

 

Freitag, 25. April 1941 Fußball auf dem Exer. Am Sonntag, dem 27. April, findet in Bad Oldesloe ein Fußballspiel zwischen den Jugendmannschaften von Bad Oldesloe und Bargteheide statt. Die Bargteheider werden in folgender Aufstellung spielen: Unverhau - Carstens, Feddern - Schulze, Lüdemann, Luther - Schunck, Meier, Martens, Möller, Wulff. OL

 

Samstag, 26. April 1941 Fußball auf dem Bürgerpark. Am morgigen Sonntag spielen zwei Jugendmannschaften auf dem Exer gegen Bargteheide und Pölitz-Rümpel. Um 9.30 Uhr treten gegen Bargteheide an: Wiek - Brunk, Schmidt - Meyer, Wetterström, Knuth - Marquardt, Hass, Gerken, von Berg, Dwenger. Um 14.30 Uhr spielen gegen Pölitz-Rümpel

: Lübcke - Grimm, Wienke - Thielenhaus, Löding, Schweim - Kien, Petersen, Jack, Harms, Telschow.

OL

 

Sonntag, 27. April 1941 Fußball auf dem Exer. VfL Jugend A 2 gegen Bargteheide 8:1 (3:1), VfL Jugend A 1 gegen Pölitz-Rümpel 4:3 (2:0). Die beiden Spiele waren durch das sehr schlechte Wetter stark beeinträchtigt. Dennoch setzten sich sämtliche Spieler voll ein. Eine Überraschung war der hohe 8:1-Sieg über Bargteheide, denn vor einigen Wochen mußten sich die Hiesigen mit einem knappen 3:2-Erfolg begnügen. Auch gegen Rümpel schien es ein klarer Sieg zu werden. Bis zehn Minuten vor Schluß stand das Spiel noch 4:0. Doch dann holten die Vereinigten, nachdem Lübcke einen Elfmeter abgewehrt hatte, drei Tore auf, so daß die Hiesigen froh waren, als der Schlußpfiff ertönte. OL

 

Mittwoch, 30. April 1941 Werbeturnen. Der VfL Oldesloe führt am Sonntag, 4. Mai, von 16.30 Uhr an in der Turnhalle der Horst-Wessel-Schule ein Werbeturnen durch. Alle vier Abteilungen zeigen Ausschnitte aus dem Übungsgebiet der Leibeserziehung. Es ist den Eltern der bisher Beteiligten Gelegenheit gegeben, einen Einblick in das bisher Geschaffene zu bekommen. Vor allen Dingen soll diese Werbeveranstaltung aber diejenigen erfassen, die bisher ferngeblieben sind. Als Unkostenbeitrag werden 20 Pfennig erhoben. OL

 

Mittwoch, 30. April 1941 Oldesloer Schüler-Fußballmannschaften in Lübeck. Auf dem Buniamshof in Lübeck spielten die fünf Schülermannschaften der Horst-Wessel-Schule gegen fünf Mannschaften der Schule zum Dom. Von den Oldesloer Mannschaften gewannen zwei, während die drei anderen Mannschaften geschlagen wurden. Die Ergebnisse: Die Schülermannschaft verlor mit 1:2, ebenso der Jahrgang 1924 mit 0:2 und der Jahrgang 1926 mit 0:2. Es gewannen Jahrgang 1925 mit 2:1 und der Jahrgang 1927 mit 4:2. OL

 

Sonntag, 4. Mai 1941 VfL Oldesloe Jugend A/B gegen Holstein Segeberg 7:0 (1:0). Bei dem Freundschaftsspiel auf dem Exer wurden auf beiden Seiten einige neue Spieler eingesetzt. Dies wirkte sich merklich auf das Mannschaftsgefüge aus. Trotz der sieben Tore ließ das Spiel auch auf unserer Seite viel zu wünschen übrig. In der ersten Halbzeit fiel nur ein Tor für uns, obgleich sich Dutzende von Gelegenheiten boten. Der Gegner wurde zu keiner Zeit gefährlich, so daß Lübcke selten einzugreifen brauchte. Nach der Halbzeit ging Kien in den Sturm und gleich klappte es besser. Gerken war „Schützenkönig“, fünfmal brachte er den Ball im Tor unter. Voraussichtlich fährt die Jugend A am nächsten Sonntag zum Rückspiel nach Segeberg. OL

VfL Oldesloe Jugend A/B (Ankündigung):  Lübcke - ?Meyer,  Witt -  Kien,  Schmidt, Knuth -  Marquardt,  Hass,  Gerken,  von Berg, Dwenger.

 

Sonntag, 4. Mai 1941 Schüler-Fußball. Am Sonntag trug eine hiesige Schülermannschaft auf dem Bürgerpark ein Fußballwettspiel gegen ein gleiche Mannschaft von Rümpel aus, das nach flottem Kampf mit 3:1 für die Rümpeler Mannschaft endete. STZ

 

Montag, 5. Mai 1941 Radfahrer im Bürgerpark. Seit Jahren befinden sich an den Zugängen zum Bürgerpark Radfahrverbotsschilder, die so aufgestellt worden sind, daß sie wirklich nicht übersehen werden können. Mit dem Beginn der wärmeren Jahreszeit, die alt und jung zu einem erholsamen Spaziergang veranlaßt, werden aber die Klagen über das verbotswidrige Befahren der einzelnen Wege in den städtischen Anlagen, insbesondere des Bürgerparks, wieder recht lebhaft. Ganz besonders ist dieser verbotswidrige Verkehr am Mittwoch- und Samstagnachmittag feststellbar. Man kann dann beobachten, daß nicht nur die Laufbahn, die Fußgängerwege, sondern auch selbst die Anlagen oft in unverantwortlicher Weise durchstreift und befahren werden. Da die Belehrungen der mit der Betreuung der Anlagen beauftragten Leute offenbar nicht fruchten, oft sogar Widerspruch bei den Jugendlichen auslösen, ergeht an Eltern- und Erzieherschaft die dringende Bitte, auch ihrerseits dazu beizutragen, daß das Befahren der Anlagen unterbleibt. Die Anlagen, die heute unter dem herrschenden Personalmangel nur mit größten Schwierigkeiten erhalten werden können und der Gemeinschaft als angenehme Erholungsstätte dienen sollen, erheischen die Aufsicht aller naturliebenden Volksgenossen. Auch die Polizei wird sich dieser Sache sicherlich einmal annehmen und für die notwendige Ordnung sorgen. Wenn dann die Strafverfügungen ins Haus kommen, wird es allerdings für manchen Radfahrer sicherlich eine recht unangenehme Sache sein. OL

 

Sonntag, 11. Mai 1941 Holstein Segeberg gegen VfL Oldesloe Jugend A 2:1 (1:1). In Segeberg trafen sich die obengenannten Jugendmannschaften. Das erste Tor erzielten die Oldesloer durch einen Kopfball von Gerken, das jedoch noch in der ersten Halbzeit durch ein Selbsttor illusorisch gemacht wurde, so daß es mit 1:1 in die Pause ging. In der zweiten Halbzeit mußte sich Oldesloe dann noch infolge Hand einen Elfmeter gefallen lassen, so daß das Spiel 1:2 verloren ging. OL

 

Dienstag, 20. Mai 1941 Nur einmal verwarnen! In einer Erläuterung der Fußballregeln ist von zuständiger Stelle neuerdings auch eine Klarstellung erfolgt, wann ein Platzverweis durchzuführen ist. Wenn ein verwarnter Spieler zum zweiten- oder drittenmal offensichtlich eine unsportliche Handlung zeigt, indem er ungezogene Redensarten gebraucht, absichtlich den Ball mit der Hand spielt oder regelwidrig einen Gegner angreift, dann soll der Schiedsrichter ohne weiteres einen Platzverweis vornehmen. Eine Verwarnung soll grundsätzlich immer nur einmal erfolgen. STZ

 

Mittwoch, 21. Mai 1941 Nationalfest der deutschen Jugend. Millionenbeteiligung beim Reichssportwettkampf 1941. Zum fünften Male folgt die deutsche Jugend, die mit Stolz den Namen des Führers trägt, dem Aufruf zur Teilnahme an der größten sportlichen Leistungsprüfung aller Zeiten, dem Reichssportwettkampf 1941. Am 24. und 25. Mai treten auf den Kampfbahnen und den Sportplätzen Großdeutschlands alle Jungen und Mädel von 10 bis 18 Jahren an, um vor der ganzen Nation ihre Einsatzbereitschaft und körperliche Ertüchtigung zu beweisen.

Zweck des Reichssportwettkampfes ist es, in dieser zweitägigen Veranstaltung die ganze deutsche Jugend zu erfassen und auch in den weniger Veranlagten Freude an körperlicher Betätigung, an Kampf, Sport und Spiel zu wecken. Aus diesem Grunde umfaßt der Reichssportwettkampf die einfachen und naturgemäßen Übungen des Laufens, Springens und Werfens, die dem Altersunterschied entsprechend abgewandelt sind. Im Vordergrund des Wettbewerbs steht der Mannschaftskampf der kleinsten Einheiten der Hitlerjugend und die Gemeinschaftlichkeit des Wettkampfes macht den hohen Wert dieser Leistungsprüfung aus, deren Sinn die Heranbildung eines körperlich leistungsfähigen und gesunden jungen Menschen, die Festigung seines Charakters und die Stärkung seiner Wehrfähigkeit ist. Die deutsche Jugend soll dem hohen Ideal einer Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele nachstreben. Die zehn Besten in den Einheiten, die bei der ersten Auslese aus den Millionenzahlen unserer Jungen und Mädel am 24. und 25. Mai ermittelt werden, bleiben als geschlossene Mannschaft in den weiteren Ausscheidungen in Bann und Gebiet und in der Reichsentscheidung um die höchste sportliche Auszeichnung, die Urkunde des Führers, beisammen. Bei der Wertung der Einzelleistungen erhalten die Besten die Siegernadel der Reichsjugendführung.

So werden am 24. und 25. Mai mehr als fünf Millionen Jungen und Mädel das Nationalfest der deutschen Jugend begehen, um zu beweisen, daß sie freudig dem Befehl des Führers folgen, der seine Jugend stark und gesund wissen will. OL

 

Donnerstag, 22. Mai 1941 des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen statt.  

 

Samstag, 24. Mai 1941 Ein Mustersportplatz. Für die Betreuung der Land- und Dorfbewohner wurden schon vor einiger Zeit Richtlinien verschiedener Art getroffen. So soll jede Gemeinde neben ihrem Gemeinschaftshaus nach dem Kriege auch ihren Sportplatz oder nach Möglichkeit auch ihr Schwimmbad haben, um auch auf dem Lande die Leibesübungen in entsprechendem Umfange zu pflegen und damit die Arbeit fortzusetzen, die in kleinerem Maße schon vor einigen Jahren von der Deutschen Arbeitsfront durch den Einsatz von Wanderlehrern begonnen wurde und bei der Bevölkerung viel Anklang fand.

Die sogenannte Dorfsportanlage soll nach einem einheitlichen Muster entstehen. Das Hochschulinstitut für Leibesübungen an der neuen Reichsuniversität Posen beschäftigt sich eingehend mit diesen Fragen und wird in Posen eine solche Musterkampfstätte errichten. Der Plan für den Dorfsportplatz sieht neben den unerläßlichen Spielfeldern für Fußball und Handball mehrere Laufbahnen, eine Hindernisbahn mit einer Fallgrube, Kletterwand, Kriech- und sonstigen Hindernissen, ferner Sprunggruben, Anlagen für Geschicklichkeitsübungen, einen Wurfring und Basketballfelder vor. STZ

 

Samstag, 24. Mai 1941 VfL-Tennisabteilung. Die Vorarbeiten für die Herrichtung der Tennisanlagen sind soweit gediehen, daß in Kürze mit der Benutzung gerechnet werden kann. Alle Spieler müssen umgehend ihre Wünsche für die Spielzeiten bei dem Obmann Dr. Lüthje schriftlich einreichen. OL

 

Sonntag, 25. Mai 1941 Der fünfte Reichssportwettkampf der Hitlerjugend. Zwei Tage gehörte der Bürgerpark der Jugend des Führers. Wie in allen Orten des Großdeutschen Reiches, so war auch hier die gesamte Hitlerjugend zum fünften Reichssportwettkampf am Samstag und Sonntag angetreten. Auf die Frage nach dem Sinn dieser Reichssportwettkämpfe antwortet uns Reichsleiter Alfred Rosenberg: „Nur wenn die Jugend stark und mutig im Vertrauen auf ihre eigene Kraft erzogen wird, werden die Voraussetzungen geschaffen, daß wir nicht nur militärisch ein starkes und überlegenes Volk werden, sondern daß es uns gelingt, unsere geistige und weltanschaulichen Widersacher zu überwinden.“ Durch diese Worte wird uns die hohe Bedeutung der Reichssportwettkämpfe so recht klar. Selbstverständlich ist eine Fülle von Arbeit für eine derartige Veranstaltung notwendig, und wir wissen, daß seit Wochen unablässig daran gearbeitet wurde. Der schönste Lohn ist dann auch ein glänzendes, reibungsloses Gelingen, wie es auch diesmal wieder hier in Bad Oldesloe der Fall war.

Freilich kann nicht jeder Junge und jedes Mädel die Siegernadel erringen, aber wer diesmal noch nicht zu den Siegern zählt, wird um so zäher weiter üben, um das nächste Mal auch dazuzugehören. Für diejenigen, die schon ansehnliche Leistungen herausholen konnten, dürfte von Interesse sein, zu erfahren, daß bei den vorjährigen Kämpfen im übrigen Reich beim Jungvolk im Weitsprung Weiten bis 6,64 Meter erzielt, im Ballweitwurf sogar 81,50 Meter gemessen wurden. Bei der Hitlerjugend, also den älteren Jungen, gab es im Weitsprung Weiten bis 6,70 Meter und im Keulenweitwurf kamen viele Jungen bis hart an die 80-Meter-Grenze heran. Auch im Kriege wird die Jugend weiter unermüdlich an sich arbeiten, um das Leistungsbild zu erhalten, ja nach Möglichkeit noch zu verbessern.

Am Samstag bildete den Auftakt zu den Wettkämpfen eine vom Jungvolk (Jungstamm 1) und Jungmädelring 1 auf dem Exer abgehaltene Schlageter-Gedenkstunde. Nach dem einleitenden Fahnenmarsch und dem Liede „Auf hebt unsere Fahnen“ gedachte der Fähnleinführer des Fähnleins „Bonte“ in einer Ansprache des Kämpfers Albert Leo Schlageter, dessen Todestag sich am 26. Mai jährt. Der Fähnleinführer schilderte Schlageter als ein Vorbild für die deutsche Jugend, war er doch einer der stillen Helden, die immer an der Front zu finden sind, immer dort, wo das Vaterland in Gefahr ist. Sein heldenhaftes, aufrechtes Sterben stand unter dem Wort: „Sei, was du willst, aber was du bist, habe den Mut, ganz zu sein!“ Die Ansprache schloß mit den Hinweis des Reichsjugendführers, der sagte, daß der Reichssportwettkampf 1941 ein Ausdruck der Pflichterfüllung sein und der Front und der Heimat zeigen soll, daß in Deutschland eine wahrhafte und gesunde Jugend marschiert, die bereit ist, sich jederzeit mit letzter Hingabe für die Zukunft des Volkes einzusetzen. Mit Spruch und Lied schloß die Feierstunde, die Flaggen wurden gehißt, und es begannen zunächst die Wettkämpfe der Pimpfe, während die Jungmädel am Nachmittag ihre Konkurrenzen austrugen. Es ging darum, im Dreikampf (Lauf, Sprung und Wurf) die nötigen 180 Punkte zu erreichen. Gekämpft wurde mit einem Eifer und einer Hingabe, deren eben nur deutsche Jungen und Mädel fähig sind, denn es winkte die Siegernadel.

Gegen Abend vereinigten sich alle zur Siegerehrung. Die Bestleistungen in der Jungmädelgruppe 1/185 waren: 1. Helma Schuster 310 Punkte, 2. Lisbeth Junge 256 Punkte, 3. Emmi Junge 247 Punkte, 4. Dorothea Melms 240 Punkte, 5. Hanna Dwenger 238 Punkte. Die beste Schaft dieser Gruppe war die Führerinnennachwuchsschaft, die 2136 (Durchschnitt 214) Punkte erreichte. In der Jungmädelgruppe 2/185 waren die Bestleistungen: 1. Hannelore Rethmann 314 Punkte, 2. Elli Köster 288 Punkte, 3. Rosemarie Grewe 268 Punkte, 4. Inge Clasen 247 Punkte, 5. Inge Schulze 241 Punkte. Beste Schaft: Schaft 1 mit 2749 (Durchschnitt 230) Punkte.

Die Bestleistungen im Jungvolk waren - Fähnlein 1: 1. Bertram 247 Punkte, 2. Feddern 222 Punkte, 3. Pötter 216 Punkte, 4. Bannasch 212 Punkte, 5. Eggers 212 Punkte. Die beste Mannschaft war die Jungenschaft 2 mit 1919 Punkten. Fähnlein 2: 1. Piening 247 Punkte, 2. Möller 227 Punkte, 3. Richter 219 Punkte, 4. Burmester 215 Punkte, 5. Michels 211 Punkte, 6. Lippold 211 Punkte. Beste Mannschaft: Jungenschaft 3 mit 1803 Punkten. Fähnlein 3: 1. Lienau 198 Punkte, 2. Nehls 185 Punkte, 3. Friedrich 184 Punkte, 4. Riecken 183 Punkte. Beste Mannschaft: Jungenschaft 3 mit 1179 Punkten. Fähnlein 6: 1. Meißner 195 Punkte, 2. Seifert 192 Punkte, 3. Wriggers 189 Punkte, 4. Gerken 185 Punkte. Beste Mannschaft: Jungenschaft 3 mit 1645 Punkten. Insgesamt wurden von den Pimpfen 58 Siegernadeln errungen. Mit dem HJ-Fahnenlied und der Flaggeneinholung schloß dieser schöne Tag ab.

Der Sonntag sah dann die Hitlerjugend, den Bund Deutscher Mädchen und die Führerschaft des Jungstamms 1/185 auf dem Sportplatz. Gleich nach der Flaggenhissung begannen die Wettkämpfe, ebenfalls aus Dreikampf bestehend, in dem jeder das Äußerste herauszuholen versuchte. Bis gegen Mittag waren die Wettkämpfe beendet. Nach der Mittagspause fand um 14 Uhr ein Fußballspiel zwischen dem Jungvolk-Fähnlein 1 und dem Fähnlein 2 statt. Die beiden Mannschaften lieferten in der Tat ein hervorragendes Spiel, das von den Zuschauern mit der größten Spannung verfolgt wurde. Während das Spiel bei Halbzeit 2:0 für das Fähnlein 2 stand, errang zum Schluß doch das Fähnlein 1 den Sieg mit 4:2.

Im weiteren Verlauf des Nachmittags liefen Mannschaften des BdM und der Jungmädel eine 4 mal 75-Meter-Stafette, die von den Jungmädeln gewonnen wurde. Eine Stafette Hitlerjugend gegen Jungvolk über 4 mal 100 Meter gewannen die Pimpfe, so daß das Jungvolk (Vogler, Marquardt, Weichmann und Hass mit der ausgezeichneten Zeit von 44,0 Sekunden) nun zum dritten Mal eine HJ-Mannschaft im Staffellauf besiegte. Die Mädel zeigten dann noch Tummelspiele, in denen u.a. die Jungmädelgruppe 2/185 die Jungmädelgruppe 1/185 besiegte. Ein Treibballspiel der Mädelgruppe 1a/185 (BdM-Werk „Glaube und Schönheit“) gegen die Mädelgruppe 6/185 gewann die letztere mit 2:1.

Um 15.30 Uhr versammelten sich alle Mädel und Jungen zur Siegerehrung. Die Bestleistungen in der HJ-Gefolgschaft 1/185 (Bad Oldesloe-Stadt) waren: 1. Kostbade 260 Punkte, 2. Laatzen 255 Punkte, 3. Frahm 251 Punkte, 4. Meyer 247 Punkte, 5. Pfennig 246 Punkte, 6. Knuth 244 Punkte, 7. Böhmer 242 Punkte, 8. Sellmer 233 Punkte, 9. Timm 231 Punkte, 10. Kindt 227 Punkte. Die beste Kameradschaft dieser Gefolgschaft war die Kameradschaft 1 mit 2197 Punkten. Außer Konkurrenz erreichte die Jungvolk-Führermannschaft 2415 (Durchschnitt 242) Punkte.

In der BdM-Mädelgruppe 1/185 waren die Bestleistungen: 1. Ruth Flindt 211 Punkte, 2. Emma Schweimer 207 Punkte, 3. Dorothea Looft 200 Punkte, 4. Helene Kwieszinski 196 Punkte, 5. Ursula Stemmann 196 Punkte. Beste Schaft dieser Gruppe: 4/5 mit 1785 Punkten. Von der Mädelgruppe 1a/185 (Werk „Glaube und Schönheit“) waren die Besten: 1. Christa Schulze 199 Punkte, 2. Hildegard Looft 194 Punkte, 3. Erika Harting 189 Punkte, 4. Ilse Wilken 183 Punkte. Auch dieser sporterfüllte Tag wurde mit dem gemeinsamen Gesang des Fahnenliedes geschlossen. OL/STZ

 

Samstag, 31. Mai 1941 Beschädigungen der Tennisplätze. Die unter Aufwand von Arbeitszeit und Geld instandgesetzten Tennisplätze wurden dadurch beschädigt, daß unberufene Hände von außen Steine auf die Decke geworfen haben. Man ist den Tätern auf der Spur. Eine ganz empfindliche Strafe ist hier am Platze. OL

 

Samstag, 31. Mai 1941 Herrichtung der Oldesloer Tennisplätze. Die Instandsetzung wurde durch die Witterung der letzten Tage so begünstigt, daß die Plätze am Freitag gezeichnet werden konnten. Trocknet die Bodendecke, so können die Plätze zu Pfingsten benutzt werden. Wünsche für die Spielzeiten müssen bis heute bei Dr. Lüthje eingereicht werden oder die Spieler sind am Samstag um 18 Uhr auf dem Platz, wo der Plan aufgestellt wird. OL

 

Sonntag, 1. Juni 1941 Unser Bann 185 auf dem Gebietssportfest. Einen schweren Stand hatte unser Bann 185 beim Leichtathletikfest in Rendsburg gegen elf Banne des Gebietes. Sieger wurde der Bann 162 Lübeck vor den Bannen 163 Rendsburg und 184 Kiel, während sich der Bann 185 mit dem achten Platz begnügen mußte. Der mangelhafte Erfolg ist in der schlechten Konstitution unserer Jungens zu suchen. Im 400-, 800- und 1500-Meter-Lauf führten die Vertreter unseres Bannes (Rickert, Knuth, Wegner) große Strecken hindurch, um am Schluß aber doch klar geschlagen zu werden. Am besten schnitt unsere 4 mal 100-Meter-Staffel (Rickert, Sellmer, Schwarz, Vogler) ab. Sie belegte in der Gesamtwertung den dritten Platz. In der Klasse B belegte Meyer im 100-Meter-Lauf den vierten Platz in 12,6 Sekunden. Einen guten Mittelplatz errangen auch Chrosch im 800-Meter-Lauf und Michels im 400-Meter-Lauf. OL

 

Dienstag, 3. Juni 1941 Die Tenniszeit beginnt! Im Kurpark sind die Tennisplätze des VfL instandgesetzt worden, die Spielpläne sind aufgestellt und nunmehr beginnen die Spiele. Insgesamt haben sich 38 Spieler und Spielerinnen gemeldet und sind in Spielgruppen eingeteilt worden. Gestern konnte man bereits die ersten Spielerinnen und Spieler im Training sehen. OL

 

Sonntag, 8. Juni 1941 Schöne Erfolge des VfL Oldesloe auf dem Leichtathletik-Sportfest in Lübeck. Der Lübecker Sportverein Gut Heil veranstaltete ein bezirksoffenes Leichtathletikfest, an dem zahlreiche Vereine teilnahmen. Auch der VfL Oldesloe war mit einer Jugendmannschaft nach Lübeck gefahren. Alle Oldesloer konnten gute Plätze belegen. Leider waren die 100-Meter-Läufer durch starken Gegenwind benachteiligt, was sich sehr auf die Leistungen auswirkte. Die Wettkämpfe begannen morgens um 9 Uhr auf der Falkenwiese. Nachmittags wurden die Entscheidungen ausgetragen. Bei der anschließenden Siegerehrung wurden den besten Leichtathleten Urkunden überreicht. OL

Die Ergebnisse der Oldesloer Teilnehmer - Jugend A, Fünfkampf: 4. Petersen 32 19 Punkte; Einzelkämpfe, 100 Meter: 2. Rickert 13,0 Sekunden, 3. Sellmer 13,4 Sekunden, 4. Dwenger 13,6 Sekunden; Hochsprung: 2. Knuth 1,51 Meter, 4. Sellmer 1,41 Meter; Weitsprung: 1. Dwenger 5,44 Meter, 2. Rickert 5,43 Meter, 3. Sellmer 5,39 Meter; Stabhochsprung: 1. Petersen 2,60 Meter, 2. Dwenger 2,50 Meter; 1000 Meter: 1. Knuth 3:09,6 Minuten; 4 mal 100-Meter-Staffel: 2. VfL Oldesloe (Micheel, Dwenger, Sellmer, Rickert) 51,5 Sekunden.

 

Dienstag, 10. Juni 1941 Vorstandssitzung des VfL. Der Vereinsführer gab den neuen Übungsplan bekannt. Sonntags 9 Uhr Exer: Leichtathletik, Faustball, Korbball für alle Abteilungen; dienstags 17 und 20 Uhr Horst-Wessel-Schule: Turnen der Männer und Jugend; auf dem Exer: Leichtathletik und Sommerspiele; mittwochs 20 Uhr Exer: Fußballtraining Männer und Jugend; donnerstags 16 Uhr Exer: Fußball Jugend; freitags 17 Uhr Horst-Wessel-Schule: Turnen der weiblichen Jugend; 20 Uhr Horst-Wessel-Schule: Frauenabteilung Gymnastik, Turnen, Leichtathletik, Sommerspiele.

Dann wurden die glänzenden Ergebnisse der acht jugendlichen Leichtathleten auf dem Sportfest in Lübeck erörtert. Die Vertreter des VfL errangen 14 Siege. Im Herbst soll ein Jugendsportfest für die 10- bis 18jährigen vom VfL durchgeführt werden. Deshalb richtete der Vereinsführer an alle Abteilungsführer die Bitte, das Training energisch durchzuführen. An den folgenden Sonntagen finden auf dem Exer Fußballwettspiele gegen Mannschaften aus Lübeck statt. Die Gäste kommen mit Mannschaften der Jugend A und Jugend B der freien Sportgemeinschaft. STZ

 

Freitag, 20. Juni 1941 Über 30 Turner fahren nach Mölln. Der VfL beteiligt sich mit gut 30 Teilnehmern an dem Bezirksturnfest am 28. und 29. Juni in Mölln. Die Übungsabende sind immer gut besucht. Am Sonntag, dem 22. Juni, findet um 9 Uhr ein Training für alle Abteilungen auf dem Exer statt. Am Dienstag werden die Prüfungen für das Jugend- und Reichssportabzeichen abgenommen. Auch die Tennisabteilung des VfL hat sich weiterhin gut entwickelt, so daß auf den Plätzen im Kurpark, welche in guter Verfassung sind, fleißig trainiert wird. STZ

 

Samstag, 28. Juni 1941 Jubiläum unserer Badeanstalt. Seit 50 Jahren suchen schon die Oldesloer mit Vorliebe in der heißen Jahreszeit ihre Badeanstalt an der Trave auf. Die meisten werden aber kaum wissen, daß diese vielbeliebte Einrichtung in diesen Tagen ein Jubiläum feiern kann. Über die Fertigstellung der neuerbauten Badeanstalt auf dem Bürgerpark berichtete der „Landbote“ am 26. Juni 1891 folgendermaßen: „Freudig ist es zu begrüßen, daß in diesen Tagen die an der Nordwestecke des Bürgerparks neu erbaute Badeanstalt abgeliefert und mit Anfang nächster Woche der öffentlichen Benutzung übergeben wird. Der hölzerne, drei Seiten einschließende Bau mit Dachung umfaßt eine große Badehalle, vier Separatzellen, je zwei für Herren und Damen, ferner das Rettungs- und das Wärterzimmer, und mißt ca. 90 qm bei einer Höhe von drei Metern. Das Baden von der Halle aus ist unentgeltlich, für die Benutzung der Separat-Badezellen wird ein geringes Entree erhoben werden. Mit dem Bau dieses neuen Freibades wird eine schon längst gewünschte Einrichtung verwirklicht, die den weitgehendsten Anforderungen vollauf genügt; es wird jeder Nutznießer der stets bereiten Spenderin, der städtischen Spar- und Leihkasse, für die Bewilligung der erforderlichen Barmittel herzlichen Dank wissen.“ In einer amtlichen Bekanntmachung gab Bürgermeister Claus Hinrich Mewes die Badeanstalt zur Benutzung frei.

Inzwischen ist die Badeanstalt natürlich immer weiter ausgebaut, verbessert und modernisiert worden. An die Stelle der hölzernen Aufbauten sind massive Steingebäude getreten. Einfassungsmauern, Treppen, Sprungbretter, Planschbecken und Liegeplätze auf der linken Traveseite bilden die Vervollständigung der vor einem halben Jahrhundert in primitiver Form begonnenen Badeanlage. Heute stellt unsere Flußbadeanstalt eine schöne, vollkommene Anlage dar, um die uns so manche Stadt beneidet. OL

 

Sonntag, 29. Juni 1941 Bezirksturnfest des NSRL. Der Sportbezirk 3 Lübeck des NSRL feierte in Mölln unter starker Teilnahme der Turner und Turnerinnen sein diesjähriges Bezirksturnfest, das in jeder Weise einen festlichen und frohen Verlauf nahm. Schon am Samstag war eine große Anzahl Turner und Turnerinnen eingetroffen. Schnell wurde mit den Quartiergebern Bekanntschaft gemacht und die Zeit bis zum Eröffnungsabend dazu benutzt, sich das Städtchen anzusehen. Kurz vor 20 Uhr trafen sich die Turner und Turnerinnen auf dem Bauhof, um sich in geschlossenem Zuge unter Vorantritt des Lauenburger Spielmannszuges zur Feldbäckerei zu begeben, wo die turnerische Veranstaltung mit einem Festabend eingeleitet wurde.

Zu den Wettkämpfen am Sonntag, die um 8 Uhr ihren Anfang nahmen, hatten sich rund 300 Teilnehmer gemeldet. Aus unserem Leserkreis beteiligten sich auch Sportler und Sportlerinnen, die gut abschnitten. So belegte im Siebenkampf der Jugendturner, Jahrgang 1923/24, Lüdemann (MTV Bargteheide) mit 122 Punkten den ersten Platz. Im Siebenkampf der Jugendturner, Jahrgang 1925/26, brachte es Brunk (VfL Oldesloe) mit 91 Punkten auf den vierten Platz. Im Fünfkampf der Jugendturnerinnen wurde Helma Schuster (VfL Oldesloe) mit 95 Punkten Dritte vor Lisbeth Junge (VfL Oldesloe) mit 92 Punkten, während Gisela Kock (MTV Bargteheide) mit 89 Punkten Fünfte wurde. Ursula Hamann (MTV Bargteheide), die 87 Punkte erzielte, belegte den achten Platz.

Der Dreikampf der Hitlerjugend, Jahrgang 1925/26, sah Michael (Bargteheide) als Sieger mit 61 Punkten. Den zweiten Platz im Dreikampf des Bund Deutscher Mädel, Jahrgang 1923/24, holte sich Ingrid Schuster (VfL Oldesloe) mit 33 Punkten. Turnerische Vorführungen der Vereine mit dem Höhepunkt einer Bezirksriege am Hochreck vervollständigten das Programm. Zum Schluß fand die Siegerehrung statt. OL

Siegerliste - Siebenkampf Turner: 6. Werner Wohlers (107,5 Punkte); ältere Turner: 8. Heinrich Diedrichsen (107); Siebenkampf Jugendliche: 4.  Brunk (91); Siebenkampf Turnerinnen: 10. Gerda Schöppler (104); Siebenkampf Jugendturnerinnen: 5. Else Wolgast (101).

Fünfkampf Jugendturnerinnen: 3. Helma Schuster (95), 4. Lisbeth Junge (92), 9. Dorothea Helms (85), 10. Emmi Junge (84), 12. Lissi Wolgast (80), 14. Helga Paustian (78), 16. Margot Drahotta (75), 17. Klara Eggers (74), 19. Christel Esrom und Else Ellerbrock (beide 70), 21. Kati Moritz (66); Dreikampf des BdM 1923/24: 2. Ingrid Schuster (33).

 

Montag, 30. Juni 1941 Beförderung. Der Marineartillerist „Audi“ Peemöller, zur Zeit in Norwegen, ist ab 1. Juni zum Artilleriemaat befördert worden. OL

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