Dienstag, 2. April 1946 MV VfL und FSV Oldesloe 

 

Mittwoch, 3. April 1946 Lübecker Nachrichten - Zum ersten Erscheinen. Die Erstausgabe der „Lübecker Nachrichten“ ist eine Gelegenheit, die tiefe Befriedigung auslöst, weil sie für Deutschland und Europa einen Meilenstein darstellt auf dem Wege der Erholung aus der Knechtschaft.

Auf geistigem Gebiet machte die Nationalsozialistische Partei euer Land zu einem ausgedehnten Konzentrationslager und ließ nur diejenigen zurechtgestutzten Nachrichten zu euch dringen, die dazu berechnet waren, euch für die Erfüllung ihrer Zwecke reif zu machen. Falschheit wurde gerechtfertigt, Wahrheit wurde verzerrt, die Unverletzlichkeit des individuellen Gedankens und Gewissens wurde schmählich verletzt, um eure Geister zu drillen in der Doktrin, daß Macht Recht sei. So mächtig und beherrschend waren die Ideen, die durch Presse und Radio verbreitet wurden, daß nur die stärksten Geister in der Lage waren, sich ihrem Eindringen zu widersetzen.

Dann platzte die Blase, und als das Echo der Explosion widerhallte, merktet ihr, daß ihr einer Lüge geglaubt hattet. Die Tore der Erkenntnis wurden aufgetan, und langsam schien das Licht in eure Finsternis. Jetzt gelangen Nachrichten zu euch durch menschliche Mittler, die eifersüchtig ihr Recht bewachen, die Wahrheit zu sagen. Die Mittler sind jetzt wieder in euren Händen, und die „Lübecker Nachrichten“ sind eine deutsche Zeitung für deutsche Menschen.

Die Verantwortung ihrer Herausgeber ist groß, aber die Verantwortung ihrer Leser ist größer. Es kommt euch zu, ihre Spalten von Falschheit frei zu halten. Die Gestapo ist tot! - Denkt nach und drückt eure Gedanken durch ihre Blätter aus. Verlangt euer Recht auf Freiheit der Rede und der Diskussion, denn das ist die Basis einer wahren Demokratie. Ich heiße diese Entwicklung willkommen und entbiete den Herausgebern und den Mitarbeitern meine besten Wünsche für die Zukunft der „Lübecker Nachrichten“. Oberstleutnant A.J.R. Munro (R.A.), Kommandierender Offizier der Militärregierung Lübecks.

Was wir wollen. Verlag und Redaktion der „Lübecker Nachrichten“ an ihre Leser: Beim Erscheinen einer neuen Zeitung entstehen bei den Lesern in besonderem Maße bestimmte Erwartungen. In der Erfüllung der gestellten Aufgabe sollen ihre Träger und Gestalter nicht nur guten Willens, sondern von der Wichtigkeit ihres Auftrages auch innerlich erfaßt und bestrebt sein, mit heißem Herzen, mit allem Können und mit leidenschaftlichem Willen der Sache und damit dem Leser zu dienen. Dabei sind sich Verlag und Schriftleitung der Bedeutung durchaus bewußt, die eine in der alten, ehrwürdigen Hansestadt Lübeck erscheinende Zeitung hat.

Die „Lübecker Nachrichten“ wenden sich in Unabhängigkeit und Überparteilichkeit an alle Schichten und Kreise der Bevölkerung in Stadt und Land. Die „Lübecker Nachrichten“ sollen gleichzeitig die Plattform für alle Meinungen darstellen, um gegenseitiges Verständnis der verschiedenen Auffassungen zu vermitteln. Die Zeitung kann nicht Arbeit und Wohnraum schaffen, aber sie kann helfen, die Bereitschaft hierzu herbeizuführen. Und darauf kommt es in der gegenwärtigen Notzeit des deutschen Volkes an. Wir alle müssen anpacken und unsere besten Kräfte geben, denn keiner darf zurückstehen und keiner ist unwichtig. In dieser Haltung wollen wir ans Werk gehen und unsere Arbeit beginnen. LN

 

Samstag, 6. April 1946 Hamburg gegen Niederrhein. Am Sonntag, dem 14. April, treffen in Hamburg die Fußball-Auswahlmannschaften von Hamburg und Niederrhein aufeinander. Im Vorspiel werden die Jungmannen Lübecks gegen Hamburg antreten. Um die stärkste Vertretung Lübecks zu ermitteln, findet am heutigen Samstag um 17 Uhr in Stockelsdorf ein Jugend-Auswahlspiel statt. LN

 

Samstag, 6. April 1946 Viktoria gegen VfL Oldesloe: 14.30 Uhr, Oldesloe. Es wird den Viktorianern kaum gelingen, die Punkte nach Haus zu bringen. LN

 

Sonntag, 7. April 1946 - 4. Punktspiel

VfL Oldesloe - Viktoria Lübeck 4:0

In Oldesloe siegten erwartungsgemäß die Platzherren über den Tabellenletzten Viktoria. Das Ergebnis lautete 4:0. LN

 

Samstag, 13. April 1946 VfL Oldesloe. Oldesloe hat sich auf dem sportlichen Gebiet zusammengefunden. Der alte VfL und der neuerstandene ATV haben sich zusammengeschlossen. Der VfL Oldesloe betreibt zur Zeit Fußball, Handball, Turnen, Leichtathletik, Tischtennis und Boxen. Als neue Sportart ist nun auch der Reitsport hinzugekommen. Leider ist der Tennisplatz noch nicht wieder hergerichtet, um vielen Anhängern des Spielen zu ermöglichen. Mit der zugesicherten Unterstützung der Gemeindeverwaltung wird auch in absehbarer Zeit Hilfe geschaffen. Mit dem bekannten Sportgeist der Oldesloer und der Unterstützung des Turn- und Sportbundes der Hansestadt Lübeck sowie der schönen Sportanlage dürfte es ein Leichtes sein, den Sport in volle Blüte zu bringen. LFP

 

Samstag, 13. April 1946 Hamburg gegen Niederrhein. Lübecker Jugendmannschaft im Vorspiel. Der Blick aller Fußballfreunde ist am Sonntag nach Hamburg gerichtet, wo sich die Hamburger Städtevertretung am Rothenbaum mit einer Mannschaft vom Niederrhein trifft. Im Vorspiel stehen sich die Jugendmannschaften von Hamburg und Lübeck gegenüber. Bei dem Ausscheidungsspiel haben sich folgende Jungen für die Städtemannschaft qualifiziert: Den Sturm führt Eckhorst (Schwartau), links unterstützt durch Zichow (Kücknitz) und Drenkhahn (Viktoria), rechts durch Ahrens (Viktoria) und Hehl (Marli). In der Läuferreihe spielen von rechts nach links Putter, Weiß (beide Viktoria) und Kieling (Stockelsdorf), während Demsath (Phönix) und Jäger (Stockelsdorf) verteidigen und Westfehling (Moisling) das Tor hütet. LN

 

Samstag, 13. April 1946 Seeler 50mal für Hamburg. Am kommenden Sonntag trägt in dem Spiel Hamburg gegen Niederrhein ein Spieler zum 50. Mal das Trikot der Hamburger Stadtmannschaft. Es ist Erwin Seeler vom Hamburger SV, der auf dem linken Läuferposten eingesetzt wird. Um das Jahr 1929 herum tauchte dieser Name kometenartig am deutschen Fußballhimmel auf, als der blutjunge Seeler seiner damaligen Vereinsmannschaft, dem Arbeitersportverein Lorbeer 06 die Deutsche Meisterschaft miterkämpfen half. Auch in der Ländermannschaft der Arbeitersportler spielte Seeler mehrere Male mit Erfolg. Eines seiner besten Spiele lieferte er während der Arbeiter-Olympiade 1931 in Wien, als Deutschland im Praterstadion vor rund 70000 Zuschauern im Endspiel gegen Österreich mit 2:3 unterlag.

Als dann 1933 sein Verein verboten wurde, verstand es Victoria Hamburg, diesen Vollblutfußballer für sich zu gewinnen. Bald aber wechselte Seeler zum Hamburger SV über. Hier entwickelte er sich allmählich zum Läufer, und viele nahmhafte Stürmer wissen ein Lied davon zu singen, was es heißt, von diesem Allroundspieler „beschattet“ zu werden. Im Spiel gegen den Niederrhein wird Erwin Seeler einmal mehr unter Beweis stellen, daß er nichts von seinem Können eingebüßt hat. LFP

 

Samstag, 13. April 1946 Der VfB Lübeck Spitzenreiter. Mit seinem gewonnen Spiel am letzten Sonntag gegen den LBV Phönix hat sich der VfB über seinen stärksten Rivalen hinweggesetzt und ist dem Ziel um die Erringung der Lübecker Stadtmeisterschaft wesentlich näher gekommen. Der VfB führt bei sieben Spielen (sieben gewonnen) mit 14:0 Punkten.

An zweiter Stelle steht der LBV Phönix mit 10:2 Punkten, gewann er von sechs Spielen fünf und verlor eins. Kücknitz und Schlutup sicherten sich einen guten Platz und stehen punktgleich an dritter Stelle. Kücknitz trug sieben Spiele aus, gewann drei, unentschieden eins, verloren drei, Punkte 7:7. Schlutup erzielte bei sechs Spielen drei Erfolge, ein Unentschieden, zwei Niederlagen, Punkte 7:5. Ein weiterer Anwärter auf den dritten Platz ist der VfL Oldesloe. Seine einsatzfreudige Mannschaft, die auf eigenem Platz schwer zu schlagen ist, gewann von vier Spielen drei, verlor eins, Punkte 6:2.

Der LSV Gut Heil ist weiter vorn erwartet worden. Von fünf Spielen konnte nur eins gewonnen werden, zwei unentschieden und zwei verloren, Punkte 4:6. Moisling und ATV Marli dürfte es schwer fallen, sich aus der Schlußgruppe zu entfernen. Moisling gewann von sechs Spielen zwei, während ATV Marli keinen Erfolg verzeichnen kann, zwei Spiele wurden unentschieden gespielt. Am Ende der Tabelle liegt Viktoria, reichlich vom Pech verfolgt, aber trotzdem unverdrossen. Die Elf verlor von sieben Spielen sechs, eins unentschieden.

Ohne Pause wird es nun in die zweite Halbzeit hineingehen. Der König Fußball rollt. Von Sonntag zu Sonntag wird sich das Bild ändern. Alle Möglichkeiten sind noch offen, auch Überraschungen. LFP

 

Samstag, 13. April 1946 Schlutup gegen Oldesloe: 15 Uhr, Schlutup. Schlutup wird den Vorteil des eigenen Platzes für sich zu nutzen versuchen. Wird Oldesloe dieses schwere Hindernis überwinden? Eine Vorhersage ist äußerst schwer. LFP

 

Sonntag, 14. April 1946 Hamburg triumphierte mit 2:1. Der Rahmen des Spiels Hamburg gegen Niederrhein erinnerte an die Zeiten, die Hamburg noch zu den Fußballhochburgen des Reiches zählte. Rund 22000 Zuschauer umgaben dichtgedrängt in erwartungsvoller Stimmung den traditionsreichen Platz am Rothenbaum, als die beiden Mannschaften unter lebhaftem Beifall auf den grünen Rasen liefen. Bevor das Spiel begann, wurde Erwin Seeler, der zum 50. Male für seine Vaterstadt spielte, eine besondere Ehrung durch den Hamburger Verband für Leibesübungen zuteil.

Das Spiel stand auf hohem Niveau und hat die Erwartungen erfüllt. Hamburg hat verdient gewonnen, bei etwas mehr Schußglück hätte der Sieg höher ausfallen können. Beste Einzelspieler waren Seeler und Appel. Der Sturm der Hamburger enttäuschte. Der Torwart Jürissen war bester Mann vom Niederrhein. Janes zeigte sich immer noch als der große Könner, in diesem Spiel allerdings etwas verspielt. Boller brachte Hamburg durch Flachschuß in Führung. Kurze Zeit später glich Niederrhein durch Elfmeter aus. Janes war der Vollstrecker. Eine Viertelstunde vor Schluß schoß der Mittelstürmer Lehmann das Siegtor für Hamburg, dessen Mannschaft mit 2:1 (0:0) gewann. LFP

 

Sonntag, 14. April 1946  

Jungmannen: Hamburg - Lübeck 6:0 

Lübecks Jugendfußballer mußten sich - vor dem Spiel Hamburg gegen Niederrhein - der Hamburger Stadtmannschaft mit 6:0????? beugen. Die Hamburger hatten ihre Mannschaft aus neun Vereinen zusammengebaut. LFP

Schreibweise Namen überprüfen, vgl auch 13.4.1946!!!!!

Stadtauswahl Lübeck Jungmannen (Ankündigung): Westfehling (Moisling) - Demsath (LBV Phönix), Jäger (Stockelsdorf) - Putter, Weiß (beide Viktoria Lübeck), Kieling (Stockelsdorf) - Hehl?  (ATV Marli), Ahrens (Viktoria Lübeck), Eckhorst (Schwartau), Zichow (Kücknitz, Drenkhahn (Viktoria Lübeck).

 

Sonntag, 14. April 1946 - 5. Punktspiel

TSV Schlutup - VfL Oldesloe 1:8

Oldesloe schlägt Schlutup 8:1. Der Sieg der Oldesloer in dieser Höhe bedeutet eine Sensation, besonders, da er auf dem Platz der Schlutuper errungen wurde. - Reinfeld gegen VfL II 5:0. LFP

 

Samstag, 20. April 1946 Fußballvorschau. Am zweiten Ostertag steigt ein Punktspiel der A-Klasse zwischen dem LSV Gut Heil und Oldesloe auf dem Kasernenbrink, Fackenburger Allee, statt. Der Spielform nach müßte man sich für den VfL entscheiden. LN

 

Montag, 22. April 1946 - 6. Punktspiel

LSV Gut Heil - VfL Oldesloe 4:0

Um die Stadtmeisterschaft. LSV Gut Heil überraschte. Mit einer großen Überraschung wartete der LSV Gut Heil auf. Er schlug den VfL Oldesloe sicher und verdient mit 4:0. Das war ein Sieg wie ihn wohl niemand nach den letzten Leistungen des LSV erwartete. LN

 

Dienstag, 23. April 1946 

Innerhalb der letzten acht Tage fanden in Hamburg vier Fußball-Freundschaftsspiele zwischen dem Hamburger SV, Schalke 04, dem 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf statt. Zu den Spielen kamen durchschnittlich 20000 Menschen. „Die Welt“ kommentierte: „Ja, es ist ein großer Hunger nach gutem Sport, nach Sport überhaupt im Lande, und das, will uns scheinen, ist trotz aller Sorgen und Kümmernisse ein Ja zum Leben.“

 

Mittwoch, 1. Mai 1946 Unentschiedener Städtekampf. Der Hamburger Verband für Leibesübungen hatte mit der Vertretung seiner Interessen eine Auswahl Sperber/Teutonia, beides Vereine, die ungeschlagen in der Elbe-Klasse führen, beauftragt. Diese Mannschaft mußte der Papierform nach von der Lübecker Auswahl geschlagen werden. Aber die Hamburger hatten Glück, sie fanden Lübecks Stürmerreihe nicht in Form. Auch die Läuferreihe war nicht das, was man im Aufbau von ihr erwarten mußte. Das Spiel bot keine großen Momente, lediglich nach der Halbzeit, als das Tor für Lübeck fiel, schien es, als wollte Lübecks Vertretung sich aufraffen. Doch es blieb bei einem kurzen Aufflackern. Fünf Minuten nach Lübecks Erfolg konnte Hamburg ausgleichen. LN

Stadtauswahl Lübeck (Ankündigung): Hennen (VfB Lübeck) - Heick (LSV Gut Heil), Knehaus - Beutel (beide VfB Lübeck), Lewandowski (LBV Phönix), Clasen - Kempf, Wenzel (alle VfB Lübeck), Flemming (TSV Kücknitz), Carlinger (LBV Phönix), Schulz (VfB Lübeck) - Ersatz: Franck (TSV Kücknitz), Broocks (LBV Phönix).

 

Samstag, 4. Mai 1946 Reinfelder Sportschau. Nach langer Zeit ist nun auch in Reinfeld der Sport wieder zu seinem Recht gekommen. In einem Verein haben sich alle Anhänger sämtlicher Sportarten zusammengeschlossen. Mit großer Begeisterung wurden die ersten Trainingsstunden besucht. Unter der Leitung des Sportlehrers Georg Feige entstand eine gute Fußballmannschaft, eine noch im Werden begriffene Boxstaffel und eine Turnriege der Männer und Frauen. Alle Altersklassen sind hier vertreten. Mit Lust und Liebe versucht ein jeder sein Bestes zu geben. So konnten auch schon einige Erfolge erzielt werden.

Die Fußballelf, die zwei Freundschaftsspiele gegen Oldesloer Mannschaften lieferte, konnte zwei Siege buchen. Das erste Spiel am 14. April in Reinfeld konnte mit 5:0 gegen die zweite VfL-Mannschaft gewonnen werden. Das zweite Spiel, das in Oldesloe (am 26.4.1946?????) gegen VfL II ausgetragen wurde, endete 4:2 für Reinfeld. Weitere Spiele werden in der nächsten Zeit ausgetragen.

Auch die Boxstaffel konnte schon in Erscheinung treten. Der im Fliegengewicht kämpfende Hinsch konnte in Reinfeld bei einem Treffen der besten norddeutschen Boxer für den Reinfelder Sportverein in den Ring gehen. Zu den am Ende des Monats stattfindenden Lübecker Meisterschaften konnte der Reinfelder Sportverein zwei Teilnehmer melden: den im Fliegengewicht kämpfenden Werner Hinsch und Horst Dreyer, Leichtgewicht.

Durch die Erfolge der Fußballer angespornt, will nun die Reinfelder weibliche Jugend eine Handballmannschaft aufstellen. Die ersten Trainingsstunden haben bereits begonnen. LN

 

Mittwoch, 8. Mai 1946 Zonensportrat für die britische Zone. Jugendbetreuung und Sportaufsicht. Ein „Zonensportrat“, der sich aus acht Sportlern der großen Sportgebiete der Provinzen und Länder und einer Vertreterin des Frauensports zusammensetzt, wurde in Detmold auf der Zonensporttagung für die britische Zone Deutschlands gebildet. Der Zonensportrat hat keinerlei Exekutive, sondern nur eine beratende Funktion. Er greift also nicht organisierend in die einzelnen Sportverbände ein, sondern vertritt lediglich die Interessen der Sportler bei den Kontrollbehörden. In den Zonenensportrat wurden Vertreter aus Hamburg, Hannover, Westfalen und dem Rheinland gewählt. In ihm sind sowohl Angehörige der Sportvereine wie auch der Schulen vertreten.

Im weiteren Verlauf der Sitzung des Zonensportrates wurden Anträge über die Aufgaben der Jugendbetreuung, der Sportaufsicht und Sportbetreuung mit überwältigender Mehrheit angenommen. Danach müssen die Behördenvertreter für Leibesübungen Fachleute sein, die Erfahrungen gesammelt und eigene sportliche Leistungen aufzuweisen haben. In allen Angelegenheiten der Turn- und Sportvereine ist allein der jeweilige Kreissportreferent als Fachmann den deutschen Behörden und der Militärregierung gegenüber zuständig und verantwortlich.

Der Zonensportrat wird sich auch mit der Beaufsichtigung und Lenkung des Berufssportes zu befassen haben. Die Leibesübungen in der Schule liegen durch die mangelhafte Ernährung, wie auf der Tagung festgestellt wurde, noch sehr im argen. Trotzdem müsse alles getan werden, den Unterricht in den Leibesübungen zu fördern. LN

 

Samstag, 11. Mai 1946 Fußball am Samstag und Sonntag. Samstag, den 11. Mai, 14 Uhr: Eppendorfer Sportverein von 1925, erste Schülerelf und erste Jugend, 15 Uhr, gegen unsere Mannschaften. Am Sonntag, 10 Uhr vormittags, VfL Alte Herren gegen VfL II. 13.30 Uhr: Jugend A gegen Moisling. 14.30 Uhr Reserve gegen Moislings Reserve. Das Ligaspiel steigt um 16 Uhr gegen Moisling. Hier sieht es nach einem Sieg für Oldesloe aus, oder sollte man sich täuschen? AVO/LN

 

Sonntag, 12. Mai 1946 - 7. Punktspiel

VfL Oldesloe - ATV Moisling 3:0 (1:0)

In Oldesloe stieg das einzige Punktspiel der A-Klasse. Moisling setzte den Einheimischen härtesten Widerstand entgegen, unterlag aber zuletzt doch dem technisch besseren Spiel der Oldesloer. - VfL II gegen ATV Moisling II 1:2, VfL Jungmannen gegen ATV Moisling Jungmannen 4:1. LN

 

Samstag, 18. Mai 1946 Auflösung und Neugründung von Sportvereinen. Nach einem Erlaß des Herrn Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein - Amt für Volksbildung - in Kiel vom 26. April 1946 hat der Alliierte Kontrollrat angeordnet, daß jede Betätigung von Sportvereinen sowie aller militärischen und halbmilitärischen Organisationen für Leibesübungen (Klubs, Vereinen, Instituten und anderen Organisationen), die vor dem Zusammenbruch in Deutschland bestanden haben, verboten ist und daß diese Organisationen aufzulösen sind. Die Auflösung ist mit dem 1. Mai 1946 in Kraft getreten. Nach den von der Britischen Militärregierung gegebenen Richtlinien muß die Bildung einer Sportvereinigung in jedem Falle von der örtlichen Militärregierung genehmigt sein. Auch die durch die Militärregierung bereits anerkannten Sportvereine bedürfen einer weiteren Genehmigung. Anträge sind unter Beifügung der Satzungen sowie politischer Fragebogen der als Vereinsleiter ausersehenen Personen bei den Gemeindeverwaltungen einzureichen. Ausgeschlossen von der Vorschrift einer weiteren Genehmigung durch die Militärregierung sind lediglich Jugendabteilungen von Sportvereinen, die bereits als Jugendgruppen registriert sind. Der Spielbetrieb der bereits gebildeten Sportvereine erleidet während der Durchführung vorstehender Maßnahmen keine Unterbrechung. Verwaltung des Kreises Stormarn: Dr. Behnke, Oberkreisdirektor. AVO

 

Samstag, 18. Mai 1946 Die Stelle des Platzwartes beim VfL Oldesloe soll hauptamtlich besetzt werden. Bewerber, die unbedingt mit dem Sport und den Oldesloer Verhältnissen vertraut sind, können sich schriftlich unter Angabe der Gehaltsansprüche an die Geschäftsstelle Bad Oldesloe, Hindenburgstraße 51 I, wenden. AVO

 

Sonntag, 26. Mai 1946 - 8. Punktspiel

Phönix Lübeck - VfL Oldesloe 7:1

Oldesloe 7:1 geschlagen! Der LBV Phönix schlug den VfL Oldesloe ziemlich hoch und überraschend sicher. Oldesloe zeigte in der Hintermannschaft viele Schwächen. LN

 

Mittwoch, 29. Mai 1946 Norddeutschlands beste Fußball-Elf wird ermittelt. Um die beste Mannschaft Norddeutschlands zu ermitteln, beginnt Mitte Juni eine Pokalrunde der führenden Mannschaften Hamburgs, Bremens, Hannovers, Braunschweigs und Schleswig-Holsteins. Die Spiele werden nach dem k.o.-System ausgetragen. der Vertreter Schleswig-Holsteins wird in Spielen zwischen Kiel, Lübeck und Flensburg festgestellt. LN

 

Donnerstag, 30. Mai 1946 Eimsbüttel verliert in Reinfeld. Eine kombinierte Mannschaft Eimsbüttels unterlag gegen die erste Mannschaft des Reinfelder TSC überraschend mit 4:5. Gleich nach Beginn nahm das Spiel einen lebhaften Verlauf, wobei eine leichte Feldüberlegenheit der Reinfelder festzustellen war. Nach wenigen Minuten fiel das erste Tor der Sieger. Eine Vorlage des rechten Verteidigers Hohmeier verwandelte der Mittelstürmer Hinsch. Auch die folgenden zwei Tore schoß Hinsch. Kurz nach dem ersten Tor der Reinfelder gelang es dem besten Spieler auf dem Platz, Panse (Eimsbüttel), einzusenden, so daß es in der Halbzeit 3:1 stand. Nach der Halbzeit verschärfte Eimsbüttel das Tempo und erzielte das zweite Tor. Die weiteren Tore schossen für Reinfeld Hinsch und Malchin, während von Eimsbüttel Panse noch zweimal erfolgreich war. Dieser Sieg erwies erneut das Können der Reinfelder, und sie haben sich dadurch schon heute einen guten Erfolg für die Zukunft gesichert. Von sechs Spielen haben sie bisher nur eins verloren. LN

 

Samstag, 1. Juni 1946 Oldesloe gegen Marli. Marli hat sich durch Mühlentor verstärkt und wird den Oldesloern einen harten Kampf liefern. Die Tagesform dürfte hier wohl sehr entscheidend sein. Anstoß 16 Uhr, Oldesloe. LN

 

Sonntag, 2. Juni 1946 - 9. Punktspiel

VfL Oldesloe - ATV Marli 2:1

Neben den ersten Mannschaften standen sich weitere Vertretungen beider Vereine gegenüber. Die zweite Mannschaft des VfL unterlag ATV Marli II 2:4, die Jungmannen

(Aufstellung: Günter Pohlmeyer - Willi Möller, Klaus Exter - Otto Weidemann, Paul Borrs, Willi Neumann - Hans-Joachim Kröger, Hans-Jürgen Petersen, Karl-Heinz Lippold, Heinz Wittern, Günter Budnick - Ersatz: Rolf Burmeister)

verlor 1:2 (1:2), die Jugend des VfL hingegen gewann mit 11:1.

 

Samstag, 8. Juni 1946 Am zweiten Pfingsttag findet im „Tivoli“ ab 18 Uhr ein Sport-Werbeball statt. VfL Oldesloe. AVO

 

Montag, 10. Juni 1946 Der Sport zu Pfingsten. Jungmannen-Turnier in Oldesloe. 1. Sieger: SSV Pölitz, 2. Sieger: Oldesloe II, 3. Sieger: Union Tornesch, 4. Sieger: TSV Trittau. LN

 

Mittwoch, 12. Juni 1946  

Die Lübecker Sportvereine stehen vor großen Problemen. Von acht Sportplätzen sind sechs von der Militärregierung beschlagnahmt. Die Vereinsvorsitzenden diskutieren die Frage „Fortführung unseres Sports, ja oder nein?“

übernehmen?????

 

Samstag, 15. Juni 1946 Um die Stadtmeisterschaft: Oldesloe gegen LSV Gut Heil. Die LSVer müssen nach Oldesloe. Ihre Unbeständigkeit macht eine Vorhersage schwer, wir tippen auf Oldesloe. Spielbeginn: 17 Uhr, Oldesloe. LN

 

Sonntag, 16. Juni 1946 Norddeutsche Fußballmeisterschaft. Die in Hamburg tagenden Fußballspartenleiter der Bezirke und Kreise beschlossen die Gründung einer Interessengemeinschaft des norddeutschen Fußballsports, die die Aufgabe hat, über den engen Rahmen hinaus einheitliche Spielregeln zu schaffen und Verbandsmeisterschaften durchzuführen.

Man beschloß ferner, sofort den Norddeutschen Meister zu ermitteln, da höchstwahrscheinlich im Sommer doch noch eine „Deutsche“ ausgetragen wird. Die Austragung der Spiele geschieht im k.o.-System, da Rundenspiele wegen der Kürze des Termins, in der der Norddeutsche Meister gemeldet werden muß, nicht mehr zu schaffen sind. An dieser Ausscheidungsrunde nehmen teil: Hamburger SV, FC St. Pauli, Altona 93, Blankenese, VfB Lübeck, Holstein Kiel, Kilia Kiel, Teutonia Uelzen, Hannover 96, Arminia Hannover, VfL Osnabrück, Werder Bremen, Bremerhaven 93, Göttingen oder Wolfenbüttel, TSV Braunschweig und ein zweiter Bremer Verein, der noch ermittelt werden muß. Das ursprünglich geplante Ausscheidungsspiel des VfB Lübeck in Kiel findet nicht mehr statt. LN

 

Sonntag, 16. Juni 1946 - 10. Punktspiel

VfL Oldesloe - LSV Gut Heil 3:0

Um die Stadtmeisterschaft. Oldesloe revanchierte sich gegen LSV Gut Heil mit 3:0 für die im Frühjahr erlittene 0:4-Niederlage. - VfL Jungmannen gegen Gut Heil Jungmannen 7:0 (3:0). LN

 

Sonntag, 30. Juni 1946 - 11. Punktspiel

TSV Kücknitz - VfL Oldesloe 3:0

 

TSV Kücknitz Reserve gegen VfL Reserve 2:4 (2:0).

 

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