Samstag, 2. April 1949 Reinfeld oder VfL Oldesloe? Am Sonntag sind Stormarns Bezirksklassen-Vertreter in Bad Oldesloe unter sich. Die Oldesloer werden es gegen ihren Nachbarn nicht leicht haben. Man darf gespannt sein, wer die inoffizielle Kreismeisterschaft für sich entscheidet. LN

 

Sonntag, 3. April 1949 - 22. Punktspiel

VfL Oldesloe - Reinfelder TSC 5:0 (3:0)

VfL Oldesloe siegte 5:0. Es ist nicht so, als ob die Reinfelder völlig ohne Hoffnung nach Oldesloe gefahren wären. Schließlich hatte man im Verlauf der beiden Serien manchen schönen Erfolg errungen, wenn auch das Tabellenbild nicht gerade das beste über den RTSC aussagt. Außerdem handelt es sich bei der Begegnung um ein Lokalderby oder besser um ein Kreisderby, bei dem es um den Fußballthron Stormarns ging. In solchen Kämpfen ist eben alles möglich. Warum nicht auch ein Reinfelder Sieg? Aber es kam anders.

Der VfL ließ sich gar nichts vormachen und siegte glatt und unangefochten mit 5:0, wenn dabei auch zwei Handelfmeter waren, die von Graffenberger verwandelt wurden. Die übrigen drei Treffer erzielte Jantz, der so lange pausiert hatte und der neben Altmeister Mandelkau des beste Mann auf dem Platz war. Reinfeld mußte mit mehrfachem Ersatz spielen. Vor allem machte sich das Fehlen des Torhüters bemerkbar, für den Lochner das Heiligtum hütete und der natürlich im Sturm an allen Ecken und Enden fehlte. LN

VfL Oldesloe: Günther Pohlmeyer - Egon Jack, Otto Herold - Willi Damski, Friedrich Brunk, Willi Neumann - Helmut Lange, Artur Jantz, Heinz Mandelkau, Dietrich Graffenberger, Karl-Heinz Bertram.

Tore: Jantz (3), Graffenberger (2 Handelfmeter).

Dienstag, 5. April 1949 Wer schafft es im Bezirk? In dieser Spielklasse wird der meister wahrscheinlich erst am letzten Sonntag ermittelt werden, da es Favoriten im eigentlichen Sinne überhaupt nicht gibt und die Spitzengruppe aus nicht weniger als sechs Mannschaften besteht. Diesmal mußten Neustadt, Gut Heil und Pansdorf Federn lassen. Wer wird es am kommenden Sonntag sein? Im Augenblick steht Pansdorf vorn, aber Neustadt, Segeberg, Kücknitz, Moisling haben weniger Minuspunkte und stehen relativ besser. LN

Mittwoch, 6. April 1949 Scheel, Stanko, Heitmann ausgeschlossen. Auf einer Sitzung des erweiterten Vorstandes des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes, die in den Nachtstunden zum Mittwoch in Kiel abgeschlossen wurde, faßte man den Beschluß,   Scheel (Neumünster),   Stanko (Schleswig) und  Heitmann (Itzehoe) mit sofortiger Wirkung aller Ämter zu entheben und aus dem Verband auszuschließen. Scheel und Stanko wurden der Verkauf von Sporttracht zu erhöhten Preisen und Veruntreuung von sonstigen Geldern, Heitmann der Verkauf von Sporttracht zu erhöhten Preisen zur Last gelegt und nachgewiesen.

Mit dem Urteil, das in Abwesenheit des flüchtigen Neumünsteraners Scheel verkündet wurde, zog der Vorstand des Fußballverbandes, der in diese Vorkommnisse nicht verwickelt ist, einen energischen Schlußstrich unter eine Affäre, die keineswegs geeignet ist, dem Sport zu dienen. Derartige Veruntreuungen, die bedauerlicherweise nicht die ersten innerhalb des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes sind, mindern nicht nur die Autorität des Verbandes, sondern tragen die ehrbaren Gesetze des Sports zu Grabe. Das verdient schärfste Verurteilung ohne Ausnahme. Daß man in diesem Falle schnell und konsequent innerhalb des Vorstandes gehandelt hat, mag erwarten lassen, daß wenigstens nicht alles morsch im schleswig-holsteinischen Fußballsport ist. Wie wir weiter erfahren, wurde das gerichtliche Verfahren gegen Scheel, Stanko und Heitmann eingeleitet.

Auf der Sitzung wurde überdies beschlossen, den nächsten Verbandstag am 14./15. Mai in Flensburg abzuhalten. Zur gleichen Zeit soll das Städtespiel Flensburg gegen Lübeck ausgeführt werden. - Gustav Scharlemanns Antrag auf Wiedereinstellung wurde abgelehnt. Dem ehemaligen Vorsitzenden des Spielausschusses stellte man statt dessen anheim, dem kommenden Verbandstag in Flensburg einen ähnlichen Antrag zu unterbreiten. LN

 

Samstag, 9. April 1949 Gewinnt Neustadt in Moisling? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Punktspielprogramms der Bezirksliga. Sollten die Neustädter die Moislinger Klippe umschiffen, dürfte die Meisterschaft in greifbare Nähe gerückt sein. Macht jedoch Moisling das Rennen, dann wird die Meisterschaftsentscheidung voraussichtlich bis auf den letzten Spieltag vertagt werden müssen. Reinfeld und Oldenburg sollten sich gegenseitig den Gnadenstoß geben, ebenso wie Ratzeburg in Kücknitz kaum auf den grünen Zweig kommen wird. Diese drei Mannschaften wären damit für den Abstieg verdammt. Offen bleibt der vierte Kandidat, der den Weg in die untere Spielklasse antreten muß. LN

 

Sonntag, 10. April 1949 - 23. Punktspiel

ATSV Lübeck - VfL Oldesloe 2:2 (2:0)

Zu spät erwachter VfL. Die letzten Spiele des VfL Oldesloe zeigten endlich wieder einmal einen Formanstieg der Blau-Weißen, die lange Zeit ihre Zuschauer auf dem Exer durch allerlei Seitensprünge verärgerten. Nun scheint aber endlich ein frischer Wind zu wehen. Nicht zuletzt geht er in der Fünferreihe von der energievollen Leistung Mandelkaus aus, der auch im letzten Spiel auf der Lübecker Lohmühle gegen den ATSV zwei Minuten vor Schluß den verdienten Ausgleichstreffer erzielte. Schon vorher hatte er die 2:0-Führung der Platzherren auf 2:1 gemildert. Die Abstiegsgefahr ist jedoch noch nicht gebannt. - Oldesloe III besiegte Rümpel mit 4:1. Die Jungmannen vom TuS Segeberg unterlagen den Oldesloern mit 0:11! LN

VfL Oldesloe: Günter Pohlmeyer - Egon Jack, Otto Herold - Willi Damski, Friedrich Brunk, Willi Neumann - Helmut Lange, Artur Jantz, Heinz Mandelkau, Dietrich Graffenberger, Günter Budnick.

Tore für den VfL Oldesloe: Mandelkau (2). 

 

Mittwoch, 13. April 1949 57. ordentliche Ratsversammlung der Stadt Bad Oldesloe im Rathaussaal. ... Ausweise für die Mitglieder des Sportausschusses für sportliche Veranstaltungen. Es wird beschlossen, von der Verwaltung jedem Mitglied des städtischen Sportausschusses einen Ausweis auszustellen, der zum freien Eintritt zu jeder sportlichen Veranstaltung berechtigt. Es soll diesen Stadträten Gelegenheit gegeben werden, die sportlichen Belange an Ort und Stelle kennenzulernen und prüfen zu können. AMSTO

 

Freitag, 15. April 1949 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - Ahrensburger TSV 0:3 (0:2)

Am Karfreitag erschien Ahrensburg auf dem Exer. Die ungewohnte große sommerliche Hitze beeinflußte die Leistung. Ein schlappes müdes Zuspiel ließ bei keinem Lust aufkommen, während die Ahrensburger einen guten Ball spielten. gb

VfL Oldesloe: Günter Pohlmeyer - Egon Jack, Helmut Lange - Willi Damski, Böttger, Willi Neumann - Legler, Dietrich Graffenberger, Heinz Mandelkau, Karl-Heinz Bertram, Günter Budnick.

 

 

Samstag, 16. April 1949 Brunsbüttelkoog beim VfL. Der zweite Osterfeiertag bietet den Hauptschlager im Festprogramm der Stormarner Fußballer. Brunsbüttelkoog, eine Mannschaft, die in der Kreisstadt von den Aufstiegsspielen zur Landesliga her noch in guter Erinnerung ist, wird beim VfL gastieren. LN

 

Montag, 18. April 1949 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - TSV Brunsbüttelkoog 3:4 (0:2)

Bei starker Hitze verlief das Freundschaftsspiel am zweiten Ostertag gegen Brunsbüttelkoog (Landesliga) recht flott, es steigerte sich zum Schluß, als wir schön zusammenspielten und von 1:4 auf 3:4 herankamen. Trotzdem befriedigte uns diese Generalprobe zu den folgenden Punktspielen nicht restlos. - Die VfL-Jungmannen verloren gegen Altona 93 nur knapp mit 2:3. gb/LN

VfL Oldesloe: Günter Pohlmeyer - Egon Jack, Helmut Lange - Willi Damski, Friedrich Brunk, Willi Neumann - Günter Budnick, Artur Jantz, Heinz Mandelkau, Dietrich Graffenberger, Heinz Fischer.

Tore für den VfL Oldesloe: Graffenberger (2), Budnick. 

 

Samstag, 23. April 1949 Ein typischer Vorschlag. Der Kreis Kiel im Schleswig-Holsteinischen Fußballverband schlug in einer vorbereitenden Sitzung zum Spartentag am 14. Mai in Flensburg folgenden Verbandsvorstand vor: 1. Vorsitzender Arpe (Kiel), 2. Vorsitzender Steffen (Lübeck), Kassierer Hamer (Kiel), Schriftführer Haase (Kiel), Technischer Leiter Scharlemann (Kiel), Verbandsgerichtsvorsitzender Föge (Kiel), Jugendwart Panitzki (Kiel), Schiedsrichterobmann Heuck (Kiel). Es überrascht bei diesem Vorschlag, daß man in Kiel keinen Kieler Vertreter für den Posten des 2. Vorsitzenden wußte, aber vielleicht findet man den auch noch. LN

 

Samstag, 23. April 1949 Chance für Kücknitz. Im Lübecker Bezirk geht die Jagd um Punkte am morgigen Sonntag sicher mit den üblichen Überraschungen weiter. Kücknitz hat die Chance, durch einen Sieg in Oldesloe (vorübergehend) die Tabellenspitze zu übernehmen. Die Oldesloer unterlagen seinerzeit in Kücknitz 0:5 und brennen auf Revanche. Kücknitz absolviert damit sein letztes Spiel und ist dann wie Pansdorf zum Abwarten verurteilt. Darauf warten jedoch Moisling (das morgen in Timmendorf schwer auf der Hut sein muß, wenn es seinen 2:1-Sieg wiederholen will), Segeberg (das morgen in Reinfeld eine 0:1-Schlappe ausbügeln will) und Neustadt, das zu Hause gegen Schlutup eine alte 2:3-Rechnung zu begleichen hat. Gut Heil kann nur noch auf die Tüchtigkeit anderer hoffen und steht in Mölln zudem vor keiner leichten Aufgabe (Heimspiel 1:1). In Ratzeburg gibt es ein Derby der Abstiegskandidaten Ratzeburg und Oldenburg (2:3). Alle Spiele beginnen um 15 Uhr. LN

 

Sonntag, 24. April 1949 Vertragsspieler genehmigt. Der Norddeutsche Fußball-Ausschuß und die Vertreter der Oberliga-Vereine beschlossen die Einführung des Vertragsspielers in Norddeutschland. Sobald diese Regelung auch von den Verbandsligen der vier Landesverbände genehmigt ist, tritt sie mit Wirkung vom 1. Juli endgültig in Kraft.

In der Heranziehung der Spieler zu Repräsentativspielen, in der Spielberechtigungsfrage und für die Sperrbestimmungen sollen in Zukunft die gleichen Richtlinien wie im Süden gelten. Jedoch werden im Norden keine Höchstgrenzen für die Gehälter der Spieler festgesetzt und es werden auch keine Ablösesummen beim Vereinswechsel gezahlt. Schließlich fehlt der Passus, daß die Spieler einen Zivilberuf haben müssen. Das Vertragsjahr läuft vom 1. Juli bis 30. Juni. Die Verträge müssen sechs Wochen vorher gekündigt werden, sonst laufen sie automatisch weiter.

Wichtig erscheint auch die Regelung, daß Vertragsspieler und Amateure zusammen in einer Mannschaft spielen können. Ebenso können auch reine Amateurmannschaften in der Oberliga mitwirken.

Vereine mit Vertragsspielern unterstehen dem Norddeutschen Fußball-Ausschuß, der bald im Norddeutschen Fußballverband aufgehen wird, nachdem dieser von der Militärregierung genehmigt wurde. Für alle Fragen der Oberliga sollen in Zukunft dem Norddeutschen Fußball-Ausschuß drei Vertreter aus den Reihen der Oberligavereine mit Sitz und Stimme beigegeben werden.

Auf der gleichen Sitzung wurde eine Resolution gefaßt, daß die Zahl der Oberliga-Mannschaften auf 16 erhöht werden soll. Dann würde keine Mannschaft absteigen. Zu den zwölf Vertretern kämen Holstein Kiel und Hannover 96 sowie die zwei besten Verbandsliga-Mannschaften hinzu. Auch hier sollen die Verbandsligen das letzte Wort sprechen. LN

 

Sonntag, 24. April 1949 Bundestag der Lübecker Vereine. Die dem Turn- und Sportbund der Hansestadt Lübeck angeschlossenen Vereine mit 13.692 Mitgliedern hatten zum ordentlichen Bundestag ihre Vertreter entsandt, um zu den aktuellen und schwebenden Problemen Stellung zu nehmen. Nachdem man dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilte hatte, berichtete Sportwart Paul Gareis über die beachtlichen Erfolge des Lübecker Sports. Vier deutsche, sieben Zonen- und 52 Landesmeister konnten von den Lübecker Vereinen gestellt werden. Sicherlich eine stolze Bilanz! Große Schwierigkeiten ergeben sich nach wie vor in der Jugendarbeit, wie aus dem Referat des Jugendwarts hervorging, da nicht genügend Turnhallen und Sportplätze für den ausgedehnten Übungsbetrieb unseres Nachwuchses zur Verfügung stünde. Des weiteren nahm der Bundestag eine Entschließung an, daß für Jugendliche bis zu 14 Jahren 0,20 Mark und bis 18 Jahren 0,50 Mark an Höchstpreisen für Eintritt gefordert werden dürfe. LN

 

Sonntag, 24. April 1949 Auch die Fußballer tagten. Lübecks Fußball-Kreistag wählte den neuen Vorstand für das kommende Geschäftsjahr. Vorsitzender: Tietz (VfB), 2. Vorsitzender: Baumann (Phönix), Schriftführer: Klaffe (VfB), Kassierer: Malicki (MTV), Technischer Leiter: Dages (ATSV). Für den bevorstehenden Landesverbandstag stehe man gegenüber Kiel nicht auf dem Standpunkt, daß der gesamte Vorstand unbedingt aus Kiel sein müsse. In erster Linie käme es auf eine fachliche Befähigung und eine charakterliche Eignung an. Außerdem wäre es besser, wenn sich der Vorstand aus Vertretern des gesamten Landes zusammensetze. LN

 

Sonntag, 24. April 1949 - 24. Punktspiel

VfL Oldesloe - TSV Kücknitz 1:1 (0:1)

Dieses Unentschieden wurde den Gastgebern nicht voll gerecht, da sie durchweg feldüberlegen waren. Kücknitz ging durch Strafstoß in Führung und erst zwölf Minuten vor Schluß gelang den Oldesloern der verdiente Ausgleich. LN

VfL Oldesloe: Günter Pohlmeyer - Egon Jack, Helmut Lange - Willi Damski, Friedrich Brunk, Willi Neumann - Günter Budnick, Artur Jantz, Heinz Mandelkau, Dietrich Graffenberger, Otto Herold.

Tore: 0:1, 1:1 Graffenberger (78.) . - Zuschauer: 1200.

 

Dienstag, 26. April 1949 Keine Klärung in Lübecks Bezirksliga. Obwohl nun bereits zwei Mannschaften ihre Punktspiele beendet haben, ist die Lage der Spitzengruppe immer noch nicht entschieden. Immerhin wurde Pansdorf (33:19 Punkte) in der Führung durch Kücknitz (33:19) abgelöst, aber Moisling (32:18), Gut Heil (31:19) und Neustadt (30:18) können diese beiden noch überflügeln. Mit drei Spielen im Rückstand hat Segeberg (30:16) in diesem Augenblick noch die wenigsten Minuspunkte und somit zumindest theoretisch die größten Aussichten. LN

 

Donnerstag, 28. April 1949 Man hat die Maske fallen gelassen. Vertragsspielerstatut eine Farce! In Hamburg wurde am Wochenende das sogenannte „Vertragsspielerstatut“ für die norddeutsche Oberliga ausgeknobelt, das nach einem Beschluß des Norddeutschen Fußball-Ausschusses und der 14 Oberliga-Vereine (einschließlich Holstein Kiel und Hannover 96) am 1. Juli 1949 in Kraft treten soll. Die endgültige Entscheidung treffen jedoch die Verbandstage der vier Landesverbände Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen. Die wichtigsten Punkte des Statuts sind die Paragraphen, nach denen keine Begrenzung der Gehälter und keine Verpflichtung für die Spieler, einen Zivilberuf ausüben zu müssen, besteht. Diese zwei Punkte machen das ganze Statut zu einer Farce.

Wenn man einmal die Umstände, die zu der Ausarbeitung dieses Statuts geführt haben, betrachtet, kommt man den Ursachen für die Mißgeburt schon näher. Nicht etwa die mahnenden Stimmen einige weniger besonnener Männer des Sports, nicht die anprangernden Zeilen verantwortungsbewußter Sportredakteure, am allerwenigsten aber das Verlangen der Vereine und ihrer Spitzenspieler nach endlich sauberen Verhältnissen haben zu diesem Schritt geführt. Im Gegenteil - es ist beschämend, dies sagen zu müssen - der bei den Finanzämtern gerissene Geduldsfaden, nicht mehr länger untätig zuzusehen, wie die Eintrittsgelder großer Fußballspieler ohne versteuert zu werden, in den Taschen der Spitzenspieler und Cracks verschwinden, war ausschlaggebend für diese Maßnahme. Liebend gern hätte man sonst die „guten alten Zeiten“ noch weiter behalten. Aber kein Geschäftsführer, kein Vereinsvorsitzender wollte weiter mit undurchsichtigen Abrechnungen, doppelter Buchführung und unter dem Tisch gezahlten Geldern operieren und damit jederzeit mit einem Bein im Zuchthaus stehen. So mußte man sich notgedrungen zu diesem Schritt entschließen.

Es nimmt daher nicht wunder, daß alle Punkte des Statuts nur die eine Tendenz aufweisen, dem Finanzamt gegenüber die Zahlung von Geldern an die Spieler zu sanktionieren, sonst aber alles so zu belassen, ja, wenn möglich noch zu verbessern.

„Verbessern“ heißt es in diesem Falle, alle noch irgendwie hemmende Bestimmungen über Spielerziehungen, Einkäufe, Freigaben und Gehaltszahlungen nach Möglichkeit aus der Welt zu schaffen. Mit dem neuen Vertragsspielerstatut, das den Namen „Statut“ nicht im geringsten verdient, wurde dem hie und da bereits aufgetretenen Gangstertum im Fußball ein regelrechter Freibrief erteilt. Jeglichen Machenschaften, die bisher als sogenannte „Fälle“ die Verbands- und ordentlichen Gerichte beschäftigten, wurden damit Tür und Tor geöffnet.

Warum nicht Profi-Statut? Die finanzkräftigen Vereine werden in Zukunft in der Lage sein, sich jeden Spieler, den sie gern haben wollen, durch ein entsprechendes höheres Gehaltsangebot, als es sein alter Verein zahlen kann, zu kaufen. Die sofortige Freigabe des betreffenden Spielers wird keine Sorge bereiten, da es in einem Absatz so schon heißt: Ein vorzeitiger Wechsel eines Spielers mit einer sofortigen Spielberechtigung für einen anderen Klub ist möglich, wenn die arbeitsrechtlichen Bedingungen erfüllt sind. Dieser Passus ist ein Irrsinn in sich selbst, denn wozu müssen noch „arbeitsrechtliche“ Bedingungen erfüllt werden, wenn der Vertragsspieler überhaupt nicht verpflichtet ist, einen ordentlichen Zivilberuf auszuüben? Allein schon der hier fehlende Zwang zu einem Zivilberuf bezeichnet den Widersinn, der in der Bezeichnung „Vertragsspielerstatut“ liegt. Es könnte ebenso „Profistatut“ heißen, denn wenn ein Spieler keinen anderen Beruf ausübt als eben den des „Fußballspielers“, dann ist die Sache auch in Ordnung. Außerdem können natürlich auch reine „Amateurschäfchen“ zusammen mit solchen Profis in einer Mannschaft spielen.

Auf der am Samstag dieser Woche in Köln stattfindenden Tagung des Deutschen Fußball-Ausschusses werden die Vertreter Süddeutschlands sicher gegen ein derartiges Statut des Nordens protestieren, denn auch sie sind nun vom Aufkauf des Nordens mehr bedroht denn je. In Süddeutschland sind nämlich die Gehälter der Vertragsspieler begrenzt.

Was also diejenigen Sportler, die noch einen letzten Rest von Idealen besitzen, vom Vertragsspielerstatut erwarteten, ist nicht erfüllt worden. Es wurde keine reinliche Scheidung zwischen Amateuren und Profis geschaffen, sondern die Grenzen wurden mehr verwischt denn je. Kennzeichnend für die Situation ist der Ausspruch eines so bekannten Mannes wie des Altrepräsentativen „Abbi“ Drews von Werder Bremen, der nach Abschluß der Sitzung in Hamburg sagte: „Trotzdem wird weiter geschoben!“

Noch ist es nicht soweit! Das letzte Wort sollen die vier Landesverbände sprechen und es bleibt zu hoffen, daß hier genügend verantwortungsbewußte Männer sitzen, die sich nicht mitschuldig machen wollen, einem solchen Statut, das ein regelrechtes Diktat der finanzkräftigen Vereine darstellt, ihre Zustimmung gegeben zu haben.

Diese großen und finanzstarken Vereine, in erster Linie St. Pauli, HSV und Werder Bremen haben sich nämlich die Stimmenmehrheit für ihre Pläne gekauft. Während einer Verhandlungspause nahmen sie „Fühlung“ mit den abstiegsbedrohten Vereinen und im Anschluß daran wurde mit 9:5 Stimmen der Passus aufgenommen, daß die Gehälter nicht begrenzt werden sollen. Gegen diesen Passus stimmten VfB Lübeck, Holstein Kiel, Eintracht Braunschweig, Göttingen 05 und Hannover 96. Wenig später wurde den „Abstiegsbedrohten“ ihr Judaslohn gezahlt: der Abstieg fällt in dieser Saison aus.

In den kommenden Verbandstagen der Landesverbände wird es ähnliche Abstimmungen nicht geben. Im Gegenteil, hier regieren die kleinen Vereine mit ihrer stimmenmäßigen Überzahl und es liegt an ihnen selbst, sich vor dem unbedingt einsetzenden Ausverkauf durch die Großvereine zu schützen, indem sie ein derartiges Statut ablehnen. Vertragsspieler? - ja, aber mit vernünftigen Gesetzen und Bestimmungen, die noch einen Anklang an sportliche Regeln besitzen und nicht nur von wirtschaftlichen Maßnahmen bestimmt werden. LN

 

Samstag, 30. April 1949 Die Fußballer stehen zum DFA. Die 1,7 Millionen Fußballer der drei Westzonen und Berlin stehen geschlossen hinter dem Deutschen Fußball-Ausschuß. Das ist die erfreuliche Bilanz der Kölner Tagung des DFA. In voller Harmonie wurde die von Dr. Peco Bauwens geleitete Tagung zu Ende geführt, die einen neuen Schritt auf dem Wege zum alten Deutschen Fußball-Bund darstellt, der in dem Moment aus der Taufe gehoben werden soll, wenn eine westdeutsche Regierung gebildet ist. Nach dem Süden und Norden bekannte sich nun auch der Westen zum „Vertragsspieler“. Die Vertragsspielerkommission wird ein einheitliches System für ganz Deutschland ausarbeiten und das „Limit nach oben“ festsetzen, an das sich auch der Norden halten muß. LN

 

Samstag, 30. April 1949 Abstiegsregelung nicht geändert. Der Fußballspartentag des Bezirkes Lübeck hatte sich mit einer Reihe wichtiger Probleme zu befassen. Im Mittelpunkt stand vor allem die Abstiegsfrage der Bezirksliga. Den Bestrebungen, in diesem Jahr keine Mannschaft absteigen zu lassen, konnte man nicht beipflichten. Selbst ein diesbezüglicher Dringlichkeitsantrag des Oldenburger SV wurde abgelehnt. Es verbleibt also bei der ursprünglichen Regelung: Vier Mannschaften müssen in die Kreisliga absteigen und zwei Mannschaften steigen auf. Die Aufstiegsspiele werden von sechs Kreismeistern in einer Doppelpunktrunde bestritten und sollen Mitte Mai beginnen.

Angenommen wurde ein Antrag der Kreissparte Lauenburg, wonach dem Landesverbandstag vorgeschlagen werden soll, daß alle Fußball treibenden Vereine Schleswig-Holsteins gegen die Fahrtensperre protestieren, indem eine Spielruhe durchgeführt wird. Man will versuchen, auch die übrigen Sportarten zu einem solchen Protest zu bewegen. Sogar die Sportwette soll ihren Betrieb aus Protest vorübergehend einstellen. In Zukunft sollen die Spielabgaben mit drei Prozent dem Kreis und zwei Prozent dem Bezirk entrichtet werden. LN

 

Samstag, 7. Mai 1949 VfL Oldesloe gegen ATSV Lübeck. Der VfL Oldesloe steht gegen den ATSV Lübeck vor einer durchaus lösbaren Aufgabe, wenn die Mannschaft den gleichen Kampfgeist wie in den letzten Spielen aufbringt. Auf dem Exer wird eine große Zuschauermenge hinter ihrer Mannschaft stehen. Die letzte Begegnung beider Parteien endete unentschieden. Dasselbe Ergebnis erscheint uns auch in diesem Treffen für durchaus möglich. LN

 

Sonntag, 8. Mai 1949 - 25. Punktspiel

VfL Oldesloe - ATSV Lübeck 0:1 (0:0)

Zwar war Oldesloe, obwohl die Mannschaft in ihrer Aufstellung durch einige Umgruppierungen recht unglücklich gewählt war, über lange Strecken des Spiels überlegen, doch blieb der ersehnte Erfolg aus. Ein Tor von Jantz wurde nicht anerkannt, ein Pfostenschuß von Jantz rollte ins Aus. Lange kam an dem äußerst starken Verteidiger Hudoffsky nicht vorbei. Eine Umstellung wäre nötig gewesen.  

VfL Oldesloe: Günter Pohlmeyer - Egon Jack, Otto Herold - Willi Damski, Friedrich Brunk, Willi Neumann - Helmut Lange, Artur Jantz, Heinz Mandelkau, Dietrich Graffenberger, Günter Budnick.

Tor: 0:1 Michallek (63.).  

 

Dienstag, 10. Mai 1949 Drei Abstiegskandidaten stehen fest. Im Fußballbezirk Lübeck muß nun doch bis zum letzten Spieltag gekämpft werden, um den Meister endgültig festzustellen. Die Abstiegsfrage ist auch noch nicht völlig geklärt, da von den vier Kandidaten immerhin erst drei, nämlich Reinfeld, Ratzeburg und Oldenburg, feststehen. Punktemäßig am günstigsten steht nach wie vor der TuS Segeberg, aber der hat noch zwei Spiele ausstehen. LN

 

Donnerstag, 12. Mai 1949 337.000 DM für Schleswig-Holsteins Sport. Der schleswig-holsteinische Sportförderungsausschuß hat aus den ihm von der Toto-Gesellschaft übergebenen Geldern 337.440 Mark an Sportvereine und andere dem Sport dienende Einrichtungen zur Auszahlung gebracht. Vereine des Kreissportverbandes Lübeck erhielten 31.850 Mark, des Kreisverbandes Eutin 5480 Mark, des Kreisverbandes Lauenburg 4000 Mark, des Kreisverbandes Oldenburg 3793 Mark und des Kreisverbandes Stormarn 800 Mark. LN

 

Samstag, 14. Mai 1949 Fußball am Scheideweg. Schleswig-Holsteins Fußballvereine stehen auf ihrer Jahreshauptversammlung am Wochenende in Flensburg vor wichtigen Entscheidungen. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildet zweifellos die Stellungnahme zu dem geplanten Vertragsspielerstatut des Nordens, wobei es sicher zu harten Kämpfen und wahrscheinlich zu einer Ablehnung der geplanten Form kommen dürfte. Wesentlich dabei sollte jedoch sein, daß man nicht alle Brücken zu einer Bereinigung des Zustandes kompromißlos abbricht, da man dadurch einer weitaus ungünstigeren Entwicklung Tor und Tür öffnen würde. Es dürfte im Gegenteil darauf ankommen, die nicht aufzuhaltende Entwicklung der Profifrage so weit wie möglich unter den Einfluß verantwortungsbewußter Männer der Verbände zu bekommen, um damit einer schrankenlosen Ausweitung und Verwucherung jederzeit Einhalt gebieten zu können.

Darüber hinaus haben die Vorstandswahlen durch die in letzter Zeit aufgedeckten Korruptionsfälle eine besondere Bedeutung bekommen und es sind gerade in diesem Punkte erhebliche Machtkämpfe zwischen Kiel und den übrigen Bezirken zu erwarten, da die Kieler mit allen Mitteln versuchen dürften, ihre Vormachtstellung auf alle Fälle zu halten und zu festigen. LN

 

Samstag, 14. Mai 1949 Dramatischer Endspurt der Bezirksliga. Die Lübecker Bezirksliga geht am morgigen Sonntag in die Schlußrunde ihrer diesjährigen Meisterschaft. Wohl selten hat sich die Fußballmeisterschaft irgendeiner Klasse bis zur letzten Minute so viel Dramatik bewahrt, wie gerade in diesem Jahr in dieser Klasse. Morgen blickt alles nach Neustadt. Dort fällt eine der wichtigsten Entscheidungen über die Meisterschaft. Gelingt es dem TuS Segeberg, vom TSV Neustadt auch nur einen Punkt zu holen, so haben die Segeberger wohl die gefährlichste Klippe umschifft, da ihnen im letzten Spiel gegen Oldesloe wohl beide Punkte sicher sein sollten. Im Falle eines Neustädter Sieges aber sind „sämtliche“ Klarheiten restlos beseitigt, da dann nicht nur diese beiden vereine punktgleich sind, sondern auch noch Moisling bei einem Siege über den ATSV Lübeck zu ihnen aufschließen kann. Daneben aber besteht noch die Möglichkeit, daß durch Entscheidungen am grünen Tisch über noch schwebende und zu erwartende Proteste weitere Verwirrung in den Ausgang der Meisterschaft gebracht werden kann. LN

 

Samstag, 14. Mai 1949 Zum Kampf gerüstet. An den Ufern der Trave wird sich am heutigen Tage das Fußballspiel des Jahres ereignen. Die Stadtverwaltung hat es gewagt, die Revancheforderung der Presse anzunehmen, die sich angesichts des blühenden Frühlings in bester Verfassung fühlt, um den Tintenklecksern endlich einmal in offener Feldschlacht gegenüberstehen zu können.

Die Presseleute sehen der Fehde gelassen entgegen. Sie können sich rühmen, beim letzten Kampf ein prachtvolles Tor geschossen zu haben - während die Federfuchser lediglich zu neun Gegentreffern kamen. Es besteht also gar kein Grund zu Befürchtungen! Dem Funkreporter aber, der das Spielgeschehen mit einer lustigen Lautsprecherreportage untermalen wird, sei gesagt, daß die Presseleute seine „Bonmots“ nicht fürchten. LN

 

Samstag, 14. Mai 1949 Vertragsspieler abgelehnt. Der große Fußballverbandstag der schleswig-holsteinischen Vereine in Flensburg hatte eine überaus umfangreiche Tagesordnung zu bewältigen. Es fiel schwer, den Gang der Beratungen flüssig zu gestalten. Die Berichte der einzelnen Vorstandsmitglieder konnten verhältnismäßig schnell abgewickelt werden. Langwierig und ermüdend war die Debatte, die sich um den Fall Scheel/Heitmann/Stanko entwickelte. Man einigte sich darauf, diese drei Funktionäre aus dem Fußballverband auszuschließen, womit eine provisorische Regelung Anerkennung fand.

Die allermeiste Zeit wurde natürlich um die Punkte Sportwette und Vertragsspieler debattiert. Dabei wurde der von der Oberliga vorgeschlagene Vertragsspieler völlig abgelehnt. Die Landesliga soll in der bisherigen Form mit zwölf Vereinen fortgeführt werden. Die Spieleinnahmen sollen in Zukunft bei den Platzvereinen verbleiben. Für den Fall, daß Itzehoe aufsteigen sollte, werden drei Bezirksklassen-Mannschaften in die Landesliga aufrücken.

Der neue Vorstand hat folgendes Aussehen - 1. Vorsitzender: Willi Steffen (Lübeck), 2. Vorsitzender: Carl Arpe (Kiel), Schriftführer: Anton Haase (Kiel), Presseobmann: Peter Tietz (Lübeck), Kassierer: Karl-Heinz Saggau (Neumünster), Technischer Leiter: Hans Frühauf (Flensburg), Spielausschuß: Herbert Henning (Flensburg), Friedrich Röltgen (Heide), Paul Schumacher (Lübeck), Schiedsrichterobmann: Carl Heuck (Kiel), Jugendobmann: Panitzki (Kiel), Verbandsgericht: Dr. Alslev (Schleswig), Ernst Föge (Kiel), Dr. Curt Waßmund (Pansdorf), Schulz (Lübeck),   Hinrich (Leck). LN

 

Samstag, 14. Mai 1949 Gegen Schleswig 4:0 (1:0). Lübecks Städtemannschaft weilte am vergangenen Wochenende im äußersten Norden und kehrte mit einem Siege und einer Niederlage heim. Die Mannschaft, die Lübecks Farben zu vertreten hatte, setzte sich im wesentlichen aus Spielern des LBV Phönix und (außer Kempf) der VfB-Reserve zusammen. Diese Feststellung allein charakterisiert die Bedeutung, die man im Lübecker Fußball solchen Städtespielen zumißt. Zu einer wirklich starken Städteauswahl hat es nach dem Kriege noch nicht gereicht.

In Schleswig klappte es in der Lübecker Auswahl deshalb, weil Kurkowski und Landt eine überaus sichere Verteidigung bildeten, und Berner sowie Blöß ein schönes weiträumiges Flügelspiel aufzogen. Außerdem wurde Kempf, der zunächst unauffällig wirkte, gut eingesetzt. Nachdem Kempf einen Führungstreffer erzielt hatte, stellten die Lübecker um und schossen nach der Pause durch Boye und Blöß drei weitere Tore. Der Schleswiger Sturm kam selbst mit dem Wind nicht zur Entfaltung. LN

Stadtauswahl Lübeck (Aufgebot-Ankündigung): Kuhn, Blöß, Barkenthin, Huth, Soomann, Landt, Berner (alle LBV Phönix), Kurkowski, Müller, Schneider (alle VfB Lübeck), Franck, Budnik, Meier (TSV Kücknitz), Boll (Dänischburg), Jüdes, Gieske (beide LSV Gut Heil).

Tore: 0:1 Kempf, 0:2 Boye, 0:3 Boye, 0:4, Blöß. - 

 

Samstag, 14. Mai 1949 Die Presse siegte 5:2. Das langerwartete Fußballrückspiel Presse gegen Stadtverwaltung ging auf dem Sportplatz im Bürgerpark vor sich. Tausende wohnten dem Treffen bei. Der Reinertrag geht einem wohltätigen Zweck zu.

Das Spiel wurde bei etwas verhangenem Wetter ausgetragen, hatte aber einen vollen Erfolg, weil die Vertreter der Presse ihre Revanche nehmen konnten. Mit 5:2 konnte die Presse ihre Niederlage vom Vorjahr wettmachen. Mit besonderer Genugtuung wurde die Tatsache verzeichnet, daß ein prominenter Vertreter der Stadtverwaltung bereits nach Halbzeit wegen körperlicher Beschwerden ausscheiden mußte.

Während der Spielpause gab der VfL turnerische Vorführungen. Zum Gelingen des Tages haben nicht nur zahlreiche Oldesloer Firmen durch Spenden beigetragen, sondern auch die Einwohnerschaft als solche, die sich im gemütlichen Beisammensein im „Central-Café“ ihre Sorgen und Nöte vom Herzen redete. LN

 

Sonntag, 15. Mai 1949 Gegen Flensburg 0:5 (0:3). In Flensburg, wo man der Kombination 08/VfL gegenüberstand, ließ sich die Lübecker Stadtauswahl vor 3500 Zuschauern glatt mit 0:5 überfahren. Der Flensburger Sieg war verdient, da das Mannschaftsgefüge des Gastgebers weitaus geschlossener war, und man eine Verwirrung in der Lübecker Abwehr nach dem ersten Tor geschickt auszunutzen verstand. Bei Lübeck konnten lediglich Landt, Meier und Gieske gefallen, während Kempf in der Sturmmitte nicht in Erscheinung trat. Demgegenüber hatte Flensburg in Reiniger einen überragenden Außenläufer, in Greiner einen famosen Aufbauspieler und in Thielsen einen kräftigen Torschützen. LN

Stadtauswahl Lübeck (Aufgebot-Ankündigung): Kuhn, Blöß, Barkenthin, Huth, Soomann, Landt, Berner (alle LBV Phönix), Kurkowski, Müller, Schneider (alle VfB Lübeck), Franck, Budnik, Meier (TSV Kücknitz), Boll (Dänischburg), Jüdes, Gieske (beide LSV Gut Heil).

Tore: Thielsen (2), Greiner, Reininger, Sarazin. - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: 3500.

 

Sonntag, 15. Mai 1949 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - TSV Glinde 3:2 (1:2)

Der Tabellendritte der Hamburger Hansa-Staffel (Bezirksliga) erschien zu einem Freundschaftsspiel. Die vollkommen neue Aufstellung mit vier Jungmannen schlug zum ersten Mal gleich gut ein. Das Zuspiel war genauer als sonst, eine leichte Überlegenheit war die Folge davon. Besonders unser Sturm schien wie verwandelt. Der sehr gute englische Schiedsrichter hatte keine Mühe, das sehr schnelle und faire Spiel zu leiten. Die zweite Halbzeit stand vollkommen im Zeichen unserer Überlegenheit; schöne Kombinationszüge, flaches genaues Zuspiel und kräftige Schüsse aller Stürmer wurden vom Beifall der vielen Zuschauer belohnt. Einen Elfmeter für uns verschenkte Graffenberger. Trotz des unheimlichen Schußpechs konnten wir den 1:2-Pausenrückstand aufholen. gb

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Egon Jack, Helmut Lange - Willi Damski, Otto Herold, Heinz Richter - Günter Budnick, Günter Friedrich, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Dietrich Graffenberger.

Tore für den VfL Oldesloe: Kneese (2), Friedrich 

 

Dienstag, 17. Mai 1949 TuS Segeberg weiterhin am aussichtsreichsten. Auch der vorletzte Punktspielsonntag vermochte in dem Kampf um die Meisterschaft der Lübecker Bezirksliga keine Entscheidung herbeizuführen, da der Spitzenkandidat, TuS Segeberg, in Neustadt nur ein 1:1-Unentschieden herausholen konnte. In der Tabelle stehen jetzt Segeberg, Kücknitz und Pansdorf mit je 33 Pluspunkten an der Spitze, gefolgt von Moisling (32), Neustadt und Gut Heil (je 31). Die letzten beiden Spiele Segeberg gegen Oldesloe und Neustadt gegen Oldenburg, die am kommenden Sonntag angesetzt sind, sollten endlich den Schlußstrich unter die diesjährige Runde setzen. Den Segebergern genügt für die Meisterschaft ein einziger Punkt. Gegen Oldesloe wird man ihnen auf eigenem Platz mindestens ein Unentschieden zutrauen können. Aber Überraschungen gehören in diese Klasse zu den Alltäglichkeiten, so daß man schon das Spiel selbst abwarten muß, um den meister zu nominieren.

Hoffentlich verläuft alles so, wie es papiermäßig zu erwarten ist. Denn sonst ist man am nächsten Sonntag genau so schlau wie zuvor. Sollte nämlich Segeberg verlieren und Neustadt gewinnen, so würden Segeberg, Kücknitz, Pansdorf und Neustadt punktgleich an der Spitze stehen, und es müßten zwischen diesen vier Mannschaften erneut Ausscheidungsspiele angesetzt werden.

Durch den 4:1-Sieg von Timmendorf über Ratzeburg konnte nun auch der vierte Abstiegskandidat festgelegt werden: VfL Oldesloe, so daß damit beide Stormarner Vertreter aus der Bezirksliga ausscheiden mußten. Moisling hatte gegen den in hervorragender Form spielenden ATSV Lübeck nicht viel zu bestellen und bezog eine recht hohe 1:5-Niederlage. Noch höher fiel die Torquote in Mölln aus, wo die Platzherren den TSV Schlutup sogar mit 9:1 überfuhren! LN

 

Samstag, 21. Mai 1949 Kehraus im Bezirk. Zwei Wiederholungsspiele sollten eigentlich am morgigen Sonntag den Beschluß der Punktspiele in der Lübecker Bezirksliga bilden, wenn das Treffen Segeberg gegen Oldesloe für den TuS Segeberg im Falle eines Sieges zugleich die Meisterschaft bedeutet. Die letzte Begegnung wäre Neustadt gegen Oldenburg gewesen, wenn nicht eine Uhr stehen geblieben wäre. Es war ausgerechnet die Uhr des Schiedsrichters im Spiel Pansdorf gegen Ratzeburg (3:3) und den Ratzeburgern glückte in der unfreiwilligen Verlängerung der Ausgleich. Dem Protest Pansdorfs wurde stattgegeben. Das Spiel wird wiederholt und kann - im Falle einer Niederlage Segebergs morgen gegen Oldesloe - für die Pansdorfer noch die Meisterschaft bringen. Der Bezirksliga bleibt also in Punkt Dramatik nichts erspart. LN

 

Sonntag, 22. Mai 1949 - 26. Punktspiel

TuS Segeberg - VfL Oldesloe 3:1 (3:1)

Bezirksmeister wurde Segeberg. Nach einer kampfreichen und überaus spannenden Herbst- und Frühjahrsrunde konnte am letzten Punktspielsonntag endlich der Meister der Bezirksklasse Süd ermittelt werden. Durch einen hart erkämpften 3:1-Sieg über die flott spielende Oldesloer Elf setzte sich der TuS endgültig an die Spitze der Tabelle und wird als Meister des hiesigen Bezirks an den Aufstiegsspielen zur Landesliga teilnehmen. Den Weg in die Kreisklasse müssen Oldesloe, Oldenburg, Ratzeburg und Reinfeld antreten, wenn nicht doch noch ein Wunder geschieht. LN

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Egon Jack, Helmut Lange - Willi Damski, Otto Herold, Heinz Richter - Günter Budnick, Günter Friedrich, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Dietrich Graffenberger.

Tore: 1:0 Rüter (10.), 1:1 Budnick, 2:1 Lange, 3:1 Lange. - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: 2500.

 

Montag, 23. Mai 1949 Oldesloe verlor die Punkte aus dem mit 5:0 gewonnenen Spiel gegen Reinfeld, weil das Spiel erst mit halbstündiger Verspätung begann. Der Spielausgang wird mit 0:0 gewertet, die Punkte erhält Reinfeld. 

Donnerstag, 26. Mai 1949 - Freundschaftsspiel

TSV Brunsbüttelkoog - VfL Oldesloe 5:2 (2:2)

Am Himmelfahrtstag fuhren um 8 Uhr die Liga, die Reserve und die ersten Handballer nach Brunsbüttelkoog, um das fällige Rückspiel mit einem Ausflug zu verbinden. Die Brunsbüttler staunten genau wie die Segeberger über unsere junge Mannschaft, die die erste Halbzeit zügig spielte und durch Tore von Friedrich und Kneese sogar 2:1 in Führung lag. Heinz Lange im Tor hielt wieder manchen schönen Ball. Nach der Halbzeit begann es zu regnen, der Platz verwandelte sich schnell in eine glitschige Fläche, auf der der Ball nicht zu kontrollieren war. Unserem Gegner machte dieser Zustand Spaß, denn sicher waren sie dieses gewöhnt und im Hurra-Stil konnten sie noch drei Tore erzielen. Wir ließen uns jedoch unsere gute Feiertagsstimmung nicht nehmen und beendeten den Vatertag mit einer Kaffeetafel in Itzehoe und einem großen Gelage in Ulzburg. Gegen 3 Uhr trafen wir wieder in Oldesloe ein. gb

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Dietrich Graffenberger -   Looft, Otto Herold, Willi Damski - Günter Budnick, Günter Friedrich, Heinz Richter, Werner Kneese, Hermann Lattke.

Tore für den VfL Oldesloe: Friedrich, Kneese. - 

Samstag, 28. Mai 1949 Gegen Landkirchen. Der VfL Oldesloe hat die Spielvereinigung Rasensport Landkirchen eingeladen. Die erste Begegnung   gewannen die Oldesloer. Die Insulaner haben sich inzwischen stark verbessert, so daß es zu einem interessanten Kampf kommen wird, dessen Ausgang durchaus offen erscheint. LN

 

Sonntag, 29. Mai 1949 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - RSV Landkirchen 3:1 (3:1)

Zum Rückspiel erschien der aufstrebende Landkirchener SV von der Insel Fehmarn, den wir vor zwei Jahren????? besuchten. Es gelang uns nicht, an unsere gegen Glinde gezeigte Leistung anzuknüpfen. Immerhin war es sehr heiß und das dritte Spiel innerhalb einer Woche. Wir brauchten uns auch nicht sehr anstrengen, um überlegen zu sein, denn unsere Gäste aus der Oldenburger Kreisklasse konnten nicht viel. Eigentlich hätten wir gerade deshalb höher gewinnen müssen. Erst am Schluß der ersten Halbzeit fiel durch eine mustergültige Kombination des rechten Flügels ein schönes Tor durch Kneese. Einen Elfmeter schenkte Mandelkau. gb

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Dietrich Graffenberger - Willi Damski, Otto Herold, Heinz Richter - Günter Budnick, Günter Friedrich, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Hermann Lattke.

Tore für den VfL Oldesloe: Mandelkau, Friedrich, Kneese.  

Werner Kneese

 

Dienstag, 31. Mai 1949 Letztes Punktspiel. Mit 7:3 kanzelte der Ratzeburger SV die Pansdorfer Gäste ab und lieferte ein Spiel, wie man es im Laufe der Punktrunde nicht zu sehen bekam. Es war das letzte Punktspiel des Spieljahres 1948/49 und damit der Ausklang der Bezirksliga-Runde. LN

 

Donnerstag, 2. Juni 1949 Klärung der Profifrage und Amateurstatut. Seit längerer Zeit arbeitet ein vom Deutschen Fußball-Ausschuß (DFA) eingesetzter Arbeitsausschuß an der Klärung der Profifrage im deutschen Fußball und einem fest umrissenen Amateurstatut. Die Vorschläge liegen jetzt vor und sollen am 1. und 2. Juli auf einer Tagung als Verhandlungsgrundlage dienen.

Empfehlungen an die Verbände. Die Vorschläge des Arbeitsausschusses sind als Empfehlungen an die Landesverbände gehalten, bei denen die oberste Exekutivgewalt liegt, da Verbände auf höherer Ebene bisher nicht zugelassen sind. Der Arbeitsausschuß empfiehlt, keine reinen Profivereine oder vom Gesamtverein abgetrennte Profivereine zu bilden, da einmal dadurch die Struktur der alten, organisch gewachsenen Vereine zerstört, zweitens der Fiskus zu einer immer mehr wachsenden Besteuerung der Profivereine angereizt und die als zwingende Voraussetzung anerkannten Dienstbarmachung der Überschüsse dieser Vereine für den Amateursport in Frage gestellt würden.

Deutsche Amateurmeisterschaft. Dagegen steht der Arbeitsausschuß auf dem Standpunkt, daß eine Verzahnung von Vertragsspielervereinen und Amateurvereinen in derselben Spielrunde nicht eintreten darf und schlägt daher die Bildung von zwei (eventuell drei) Oberligen der Vertragsspielervereine vor und daneben reine Amateurligen. Der Ausschuß legt dabei besonderen Wert auf die Feststellung, daß das Hauptziel die Förderung des Amateursports ist und die Meister der obersten Amateurklassen deshalb eine deutsche Amateurmeisterschaft austragen sollen, wie auch der DFA Amateurländerspiele abwickeln soll (Hinweis auf Olympiade). Vereine, die sich mit ihrer ersten Mannschaft für das Vertragsspielersystem entscheiden, werden entsprechend ihres gegenwärtigen Tabellenstandes in die neuen Vertragsspielerligen eingereiht und können mit ihren reinen Amateurmannschaften innerhalb der Amateurligen mitwirken. In einer Vertragsspielerelf können im Höchstfalle zwei Amateure eingesetzt werden.

Höchst- und Mindestgrenzen. Als Grundlage für die Lösung der Profifrage soll das süddeutsche Vertragsspielersystem übernommen werden, wobei man unbedingt Höchst- und Mindestgrenzen für die Entschädigungen festlegen will. Vereine, die Vertragsspieler beschäftigen wollen, müssen folgende Voraussetzungen erfüllen: eine genügende Platzanlage, eine ausreichende Zahl von Jugend- und Amateurmannschaften und eine ausreichende wirtschaftliche Sicherheit. Außerdem müssen alle Vertragsspieler einen bürgerlichen Beruf ausüben. Bei einem Vereinswechsel soll dem abgebenden Verein eine Ablösesumme gezahlt werden.

Schutz der Amateurvereine. Zum Schutz der Amateurvereine wurde vom Arbeitsausschuß gleichzeitig ein Amateurschutzvertrag und ein Amateurstatut entworfen. Der Amateurschutzvertrag wird zwischen dem betreffenden Amateurverein und dem zuständigen Landesfußballverband abgeschlossen und enthält die Verpflichtung des Vereins gegenüber dem Landesverband, jederzeit korrekt nach dem Amateurstatut zu handeln und dem Verband jederzeit Auskunft und Belege vorzulegen, die die Sauberkeit der Geschäftsführung beweisen, wenn es der Verband fordert. In diesem Vertrag wird zugleich die Höhe einer Strafe festgesetzt, die der betreffende Verein zahlen muß, wenn er gegen das Amateurstatut verstoßen hat.

Spesenhöchstgrenze 5 DM. Das eigentliche Amateurstatut enthält festumrissene Voraussetzungen, denen sich die reinen Amateure zu unterwerfen haben. Es heißt darin: Amateur ist, wer Fußball spielt, ohne dafür direkt oder indirekt ein materielles Entgelt zu erhalten. Gestattet sind: Leihweise Gestellung der Sportausrüstung, Vergütung der wirklichen Fahrunkosten und Übernachtungen, ein Taschengeld von höchstens 3 DM am Ort und höchstens 5 DM bei auswärtigen Spielen, Verabreichung von Verpflegung nach den Spielen bzw. nach dem Training und die Erstattung von nachweislich entstandenem Verdienstausfall. Die Vereine sind verpflichtet, über diese Ausgaben ordnungsgemäß Buch zu führen und den Beauftragten des Verbandes jederzeit Einsicht in ihre Buchführung und Belege zu geben.

Nicht gestattet sind: Gewährung von Darlehen, Ehren- und Erinnerungsgeschenke (Ausnahme bei repräsentativen Veranstaltungen mit besonderer Genehmigung des Verbandes), Versuche, Spieler durch Versprechen oder Gewährung materieller Vorteile oder durch direkte oder indirekte Stellenvermittlung in ihrem Beruf zum Vereinswechsel zu bewegen (Spielerziehungen!).

Amateur im Fußballsport kann nicht sein, wer in einer anderen Sportart Berufssportler ist. Amateure dürfen weder im eigenen Verein noch in einem anderen Verein als bezahlte Sportlehrer oder Trainer tätig sein. Verstöße gegen diese Amateurbestimmungen können mit Ausschluß aus dem Verband, Disqualifikation, Geldstrafen oder Verlust der Amateureigenschaft bestraft werden. Die Vereine können für die Verstöße ihrer Mitglieder oder Gönner haftbar gemacht und bestraft werden. Die Vereine werden nur dann als Amateurvereine anerkannt, wenn sie mit ihrem Verband den Amateurschutzvertrag abgeschlossen haben. LN

 

Samstag, 4. Juni 1949 Keine Sommerpause in Schleswig-Holstein. Die Sommerpause im Fußball ist vom Schleswig-Holsteinischen Fußballverband in einer Kieler Sitzung am Mittwoch wieder aufgehoben worden. LN

 

Samstag, 4. Juni 1949 Hamburger Gäste. Beim VfL Oldesloe ist man auf das Anschneiden gegen den SC Eilbek gespannt. Dem Hamburger Gast geht ein guter Ruf voraus. Sein Sturm hat in der letzten Spielserie 105 Tore geschossen, so daß für die Oldesloer Hintermannschaft Vorsicht geboten ist. LN

 

Sonntag, 5. Juni 1949 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - SC Eilbek 7:1 (3:0)

Der VfL Oldesloe in Hochform. Trotz des starken Regens am Vormittag hatte sich Pfingstsonntag zum Fußballspiel Oldesloe gegen Eilbek (Bezirksliga Hamburg, Hansa-Staffel) eine zahlreiche Zuschauermenge eingefunden, die voll auf ihre Kosten kam. Der junge VfL konnte sich vor der Halbzeit gut gegen den aufkommenden Wind behaupten und lag bis zum Wechsel mit 3:0 in Führung. Budnick eröffnete den Torreigen mit einem prächtigen Tor nach Vorlage seines Mittelstürmers Mandelkau, der ebenfalls zweimal bis zur Halbzeit ins Schwarze traf. Nach dem Wechsel erzielten die Gäste in der ersten Minute durch einen Deckungsfehler das Ehrentor. Die Angriffsmaschine der Oldesloer lief die zweiten 45 Minuten wirkungsvoll und machte der gegnerischen Hintermannschaft, in der der Torhüter und linker Verteidiger besonders auffielen, viel Mühe. Zwei weitere Tore von Mandelkau waren nicht zu verhindern. Auch Lange, der Verteidiger Oldesloes, hatte mit seinem Torschuß Erfolg. Die Gäste stellten eine gute Mannschaft, die aber an die Leistungen der Platzherren nicht heranreichten. Der hohe Sieg unterstreicht deutlich die augenblicklich stark aufholende Form der Oldesloer. - Reserve: 5:3 für Oldesloe. Die Alten Herren erkämpften sich ein 1:1 gegen Rümpels erste Mannschaft. LN

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Dietrich Graffenberger - Willi Damski, Otto Herold, Willi Neumann - Günter Friedrich, Günter Budnick, Heinz Mandelkau, Heinz Richter, Werner Kneese.

Tore für den VfL Oldesloe: Mandelkau (4), Budnick (2), Helmut Lange. 

 

Montag, 6. Juni 1949 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - SSV Pölitz 3:0 (0:0)

Ein schönes Spiel zwischen Oldesloe und Kreismeister Pölitz zog über 1500 Zuschauer an, die voll auf ihre Kosten kamen. Wenn auch während der ersten Halbzeit die Oldesloer Angriffsmaschine nicht so lief wie am Vortag gegen Eilbek, so wurde der Gast doch in der zweiten Halbzeit stark zurückgedrängt. Die sichere Abwehr der Pölitzer konnte nicht verhindern, daß Kneese in der 20. Minute der zweiten Halbzeit durch ein wunderbares Kopftor für Oldesloe die Führung übernahm. Auch den zweiten Treffer erzielte Kneese durch Nachschuß, für den langen Pölitzer Torhüter unhaltbar. Schuß auf Schuß gab die Fünferreihe auf das gegnerische Tor ab, von denen nur noch einer von Friedrich den Weg ins Netz fand. Die Gäste hinterließen einen sympathischen Eindruck und hatten das Ehrentor verdient, das sie durch Elfmeter jedoch ausließen. - Reserve: 5:3. LN

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Dietrich Graffenberger - Willi Damski, Otto Herold, Willi Neumann - Günter Friedrich, Heinz Richter (46. Günter Budnick), Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Hermann Lattke.

Tore: 1:0 Kneese (65.), 2:0 Kneese, 3:0 Friedrich - Zuschauer: 1500.

 

Samstag, 11. Juni 1949 Nach den Pfingsttagen fallen die Freundschaftsspiele im Kreis Stormarn mager aus. Eine schöne Fahrt nach dem Sachsenwald unternimmt der VfL. In dem TSV Schwarzenbek stellt sich den Oldesloern eine starke Mannschaft, die zu kämpfen versteht und ihrem Gast alles abverlangen wird. LN

 

Sonntag, 12. Juni 1949 - Freundschaftsspiel

TSV Schwarzenbek - VfL Oldesloe 2:4 (1:1)

Das Wetter war gut, der Platz des Tabellenzweiten der Hamburger Hammonia-Staffel (Bezirksliga) jedoch eine schreckliche Sandfläche, die das Laufen erschwerte. Körperlich waren wir weit unterlegen, aber nach und nach wurde dem gegnerischen Angriff standgehalten. Durch einen von Graffenberger verschossenen Elfmeter verpaßten wir den Anschluß an das Schwarzenbeker Führungstor. Friedrich konnte dann ausgleichen. In der zweiten Halbzeit versuchte Schwarzenbek mit allen Mitteln Tore zu schießen. Heinz Lange hielt fast todsichere Sachen, aber auch sein Gegenüber wurde von unserem Sturm stark unter Druck gesetzt. Drei schönen Toren von uns konnte Schwarzenbek nur eins entgegensetzen, so daß wir mit 4:2 verdient gewannen. gb

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Dietrich Graffenberger - Willi Damski, Friedrich-Wilhelm Schweer, Willi Neumann - Günter Friedrich, Günter Budnick, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Hermann Lattke.

Tore für den VfL Oldesloe: Friedrich (2), Mandelkau, Budnick.  

Samstag, 18. Juni 1949 Polizei Hamburg beim VfL. In Oldesloe erwartet man die Hamburger Polizei. Ob es den Oldesloern gelingen wird, auch diesen Gegner zu besiegen, bleibt abzuwarten; wir halten den VfL jedoch für fähig, die Aufgabe zu lösen. LN

 

Sonntag, 19. Juni 1949 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - Polizei SV Hamburg 2:3 (2:0)

Wir empfingen einen weiteren Vertreter der Hamburger Hammonia-Staffel (Bezirksliga). Ob die Sonne daran Schuld war, oder ob es die vier Siege hintereinander waren? Wir faßten es als selbstverständlich auf, auch dieses Spiel zu gewinnen. In der ersten Halbzeit ging es auch gut. Zwei Tore gaben uns Sicherheit. Hamburgs Torwart war sicher und Mandelkau konnte gegen den großen gegnerischen Mittelläufer nichts ausrichten, ganz besonders machte sich das in der zweiten Hälfte bemerkbar, als jeder Ball hoch zugespielt wurde und jeder Kopfball verloren ging. Der Hauptgrund der drei Gegentore lag in der Läuferreihe und einem Elfmeter-Foul von Graffenberger. gb

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Dietrich Graffenberger - Willi Damski, Otto Herold, Willi Neumann (46. Heinz Richter) - Günter Friedrich, Günter Budnick, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Hermann Lattke.

Tore für den VfL Oldesloe: Budnick, Helmut Lange.  

 

Sonntag, 19. Juni 1949 Bezirksauswahl gewann mit 9:0! Eine Kombination von Kücknitz, Gut Heil und Moisling traf in Kücknitz auf eine Auswahl von Kreisliga-Mannschaften, wobei allerdings die Spieler von Schwartau fehlten. Die Bezirksligisten zeigten sich in jeder Beziehung überlegen und gewannen „standesgemäß“ mit 9:0. LN

 

Donnerstag, 23. Juni 1949  Amtsgericht

Unter der Leitung von Christian Ohrt tagte der erweiterte VfL-Vorstand in der Gaststätte „Peemöller“. Dem Verein gehören inzwischen 856 Mitglieder, 451 Erwachsene und 405 Jugendliche, an. Die Tennisabteilung ist aus dem VfL ausgegliedert und vom neuen Tennisverein „Blau-Weiß“ Bad Oldesloe übernommen worden.

Auf dem nächsten Bezirkstag wird der VfL beantragen, die Bezirksliga Lübeck auf 16 Vereine ohne Abstieg der letzten vier aufzustocken beziehungsweise zwei Staffeln mit je zehn Vereinen zu bilden. „Für diesen Antrag sind 120 Stimmen erforderlich, zur Zeit liegen 76 vor. Aus den Kreisen Segeberg und Stormarn sind weitere Zusagen gegeben, so daß mit Sicherheit angenommen werden kann, den Antrag in Kürze absenden zu können.

Der 1. Kassierer, Sportfreund Wilhelm Hoppe, gab einen Bericht über die Kassenlage, aus dem zu ersehen war, daß die schlechten Einnahmen aus der unzureichenden Absperrung zurückzuführen sind.

 

Samstag, 25. Juni 1949 Gut Heil Lübeck beim VfL. In der Begegnung VfL Oldesloe und LSV Gut Heil treffen zwei alte Bekannte aufeinander, die bereits in manchem Punkt- und Freundschaftsspiel miteinander kämpften. Da der Lübecker Fußballgast in Oldesloe sehr gern gesehen ist, kann mit einer großen Zuschauerzahl gerechnet werden. Nach den letzten Leistungen der verjüngten Mannschaft des VfL besteht die Aussicht, daß das Spiel gegen den LSV offen gehalten werden kann. LN

 

Sonntag, 26. Juni 1949 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - LSV Gut Heil 2:2 (0:2)

Der LSV Gut Heil kam zu einem glücklichen Unentschieden, nachdem die Gastgeber besonders in der zweiten Halbzeit überlegen spielte. Für den VfL galt es, die im letzten Punktspiel erlittene 1:6-Niederlage wettzumachen. Torwart Jüdes kam nicht zur Ruhe, doch das unglaubliche Schußunglück des Sturms bewies sich zum Glück für den Gegner erneut. Erst kurz vor Schluß gab Schiedsrichter Reinhard einen schon längst vorher fällig gewesenen Elfmeter, den Graffenberger sicher zum mehr als verdienten Ausgleich einschoß. LN/gb

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Dietrich Graffenberger - Willi Damski, Otto Herold,   Böttger - Günter Friedrich, Günter Budnick, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Hermann Lattke.

Tore: 0:1, 0:2, 1:2 Friedrich, 2:2 Graffenberger (Elfmeter). - Schiedsrichter: Reinhard (Bad Oldesloe) 

 

 

Joomla template by a4joomla