Dienstag, 1. Juli 1941 50 Jahre Oldesloer Badeanstalt. Heute sind 50 Jahre verflossen, seitdem die hiesige Badeanstalt an der Trave durch den damaligen Bürgermeister Claus-Hinrich Mewes zur Benutzung freigegeben wurde. An die Stelle der hölzernen Aufbauten sind im Laufe der Zeit massive Steingebäude getreten, Einfassungsmauern, Treppen, Sprungbretter, Planschbecken und Liegeplätze wurden angelegt und die Anstalt erhielt so allmählich ein zweckentsprechendes und freundliches Aussehen. Unter bewährter Aufsicht erfreuen sich hier klein und groß der Freuden und Segnungen des Wassers, fühlen sich viele besonders in den heißen Sommertagen recht erfrischt für die Arbeit des Alltags. Auch an allen Sonn- und Feiertagen ist die Badeanstalt das Ziel vieler Besucher. STZ

 

Dienstag, 1. Juli 1941 Die höchste Erhebung in Bad Oldesloe. Auf der höchsten Erhebung in Bad Oldesloe wird nach dem Kriege ein repräsentativer und weithin sichtbarer Gebäudekomplex entstehen: die Kreisburg der NSDAP. Es ist die Anhöhe auf Drews’ Koppel, die der Badeanstalt gegenüberliegt. Man hat von dort oben aus eine wundervolle Fernsicht, sieht auf der einen Seite weit in stormarnsches Land hinein, während auf der anderen ein schönes Gesamtbild von Bad Oldesloe sich dem Auge darbietet. Die ideale Lage der künftigen Kreisburg wird dadurch noch unterstrichen, daß zu ihren Füßen die neugeschaffene Kampfbahn, die Badeanstalt und der Exer sich ausbreiten. STZ

 

Freitag, 4. Juli 1941 Körperertüchtigung ist notwendig. Der VfL Oldesloe hat in den Aushangkästen an vier Tagen in der Woche auf die Übungsstunden hingewiesen. Der Vereinsführer erinnert auch an die Prüfungen für das Reichssportabzeichen und Jugendsportabzeichen. Nur ein fleißiger Besucher der Trainingszeiten bietet die Gewähr für die Abnahme. - Tennissport. Die Tennisabteilung des VfL bekommt fortlaufend neue Anmeldungen, so daß der Übungsplan geändert werden mußte. KdF hält in den nächsten Wochen am Montag von 7 bis 9 Uhr Anfängerkurse ab. Der Zuspruch wird bei den vielen Anfängern groß sein. STZ

 

Samstag 5. Juli 1941 Großes Fußballturnier auf dem Exer. Morgen werden in Oldesloe die Bannmeisterschaften der Hitlerjugend im Fußball ausgetragen. Sechs Mannschaften werden um den Titel kämpfen. Es haben ihre Teilnahme gemeldet: Bargteheide, Ahrensburg, Reinbek, Glinde, Reinfeld, Mollhagen und VfL Oldesloe. Am Sonntagvormittag um 9 Uhr beginnen die Vorrunden. Am Nachmittag findet das Endspiel und vorher der Kampf um den dritten und vierten Platz statt. Es ist schwer zu sagen, wer in diesem Jahr Bannmeister wird. Titelverteidiger ist VfL Oldesloe, der auch diesmal mit einer starken Streitmacht in den Kampf gehen wird.

Alle Spieler haben den HJ-Ausweis bzw. die Bescheinigung des Gefolgschaftsführers über die Angehörigkeit in der Hitlerjugend mitzubringen. Um 8.30 Uhr wird in Uniform vor dem HJ-Heim angetreten. Hoffentlich wird der Wettergott gute Laune haben, damit die Fußballfreunde Oldesloes endlich einmal wieder zu ihrem Recht kommen. OL

 

Sonntag, 6. Juli 1941 Der VfL verteidigt den Titel mit Erfolg. Nach langer Pause war wieder Hochbetrieb auf dem Exer. Aus allen Gegenden des Kreises war die Fußballjugend gekommen, um den Titel eines Bannmeisters zu kämpfen. Zu den sechs gemeldeten Mannschaften waren noch Trittau und Harksheide hinzugekommen. Am Morgen traten die Mannschaften zur Flaggenhissung an. Dann begannen sofort die Vorrundenspiele: Bargteheide - Reinbek 2:1, VfL - Mollhagen 4:1, Ahrensburg - Glinde 5:1, Trittau - Harksheide 5:1. Inzwischen war die Zuschauerzahl immer größer geworden. Die Spieler wurden heftig angefeuert und so zum letzten Einsatz gezwungen. Die vier Sieger der Vorrunde bestritten nun gegeneinander die Zwischenrunde. Sieger wurden, wie erwartet, der VfL Oldesloe und Ahrensburg: VfL - Bargteheide 3:0, Ahrensburg - Trittau 3:2. Diese beiden Spiele beschlossen den Vormittag. Das um 14.30 Uhr zwischen Bargteheide und Trittau angesetzte Spiel um den dritten und vierten Platz mußte ausfallen. Kampflos wurde Bargteheide der dritte Platz zugesprochen.

Um 16 Uhr liefen dann die beiden Mannschaften von aus Ahrensburg und VfL Oldesloe zum Entscheidungskampf auf das Feld. Man merkte es den Spielern an, daß sie schon schwere Kämpfe hinter sich hatten. In der ersten Halbzeit fielen keine Tore. Beide Hintermannschaften konnten den gegnerischen Sturm immer wieder bremsen. Nach der Pause zunächst dasselbe Bild, bis schließlich der VfL alles auf eine Karte setzte. Die „Rapidviertelstunde“ des VfL war angebrochen. Durch einen Bombenschuß von Harms gingen die Oldesloe in Führung. Schlag auf Schlag fielen nun die Tore. Harms lenkte einen Ball von Hass zum 2:0 ein, Dwenger erledigte das 3:0 und endlich war es wieder Harms, der zum 4:0 einschießen konnte. Den Ahrensburgern glückte kurz vor Schluß das verdiente Ehrentor.

Beim VfL überragte die Hintermannschaft sowie der Mittelläufer Schmidt, bei Ahrensburg der linke Verteidiger Böttger und der Mittelläufer Gerken. Ergebnis des Endspiels: VfL Oldesloe - Ahrensburg 4:1 (0:0). Der VfL ist wieder Bannmeister. Die beiden Spielführer erhielten dann die Preise ausgehändigt. OL

VfL Oldesloe (Ankündigung):  Lübcke -  Lange,  Jack -  Kiehn,  Schmidt,  Grell -   Petersen  Hass, Gerken,  Harms,  Dwenger - Ersatz:  Knuth,  Schweim,  Thielenhaus, Meyer, Ernst Kostbade.

 

Montag, 7. Juli 1941  

Der VfL auf dem Bezirksturnfest in Mölln. Der Oberturnwart Heinrich Diedrichsen konnte bei seinem ersten Auftreten zum Bezirksturnfest 18 glänzende Erfolge in Mölln erzielen. Während die Knabenabteilung das in sie gesetzte Vertrauen nicht rechtfertigte, weil die Leistungen im volkstümlichen Turnen nicht genügten, errangen die Jungturnerinnen im Fünfkampf von 21 Siegen zwölf mit der erforderlichen Punktzahl. Wenn so fleißig weiter geturnt wird, ist der Nachwuchs gesichert. Auch während der Ferien laufen die Übungsstunden planmäßig weiter. OL

Die Siegerliste - Siebenkampf Turner: 6. Werner Wohlers 107 1/2 Punkte; ältere Turner: 8. Heinrich Diedrichsen 1907 Punkte; Siebenkampf der Jugendlichen: 4.   Brunk 91 Punkte; Siebenkampf der Turnerinnen: 10. Gerda Schöppler 104 Punkte; Siebenkampf der Jugendturnerinnen: 5. Else Wolgast 101 Punkte; Fünfkampf der Jugendturnerinnen: 3. Helma Schuster 95 Punkte; 4. Lisbeth Junge 92 Punkte, 9. Dorothea Helms 85 Punkte, 10. Emmy Junge 84 Punkte, 12. Lissy Wolgast 80 Punkte, 14. Helga Paustian 78 Punkte, 16. Margot Drahotta 75 Punkte, 17. Klara Egger 74 Punkte, 19. Christel Esrom 70 Punkte, 19. Else Ellerbrock 70 Punkte, 21. Kati Moritz 66 Punkte; Dreikampf des BDM, Jahrgang 1923/24: 2. Ingrid Schuster 33 Punkte.

 

Samstag 12. Juli 1941 Fußball am Sonntag auf dem Exer. Der Oldesloer VfL spielt am Sonntag mit drei Mannschaften gegen den Lübecker SV Gut Heil. Es handelt sich mit dabei um Feststellung von Auswahlmannschaften, die im nächsten Jahre spielberechtigt sind. Die Spiele beginnen um 9 Uhr vormittags. STZ

 

Sonntag, 13. Juli 1941 Drei hohe Siege des VfL gegen Gut Heil. Gesamttorverhältnis 26:1! Bei glühender Hitze spielte der VfL auf dem Exer mit drei Jugendmannschaften gegen den LSV Gut Heil. Unsere „Kleinen“ zeigten prächtige Leistungen und ließen dem Gegner keine Gelegenheit, auch nur einmal unser Tor wirklich zu bedrohen. Pohlmeyer brauchte während der ganzen Spielzeit nur zwei Bälle zu halten. Dagegen schoß unser Sturm Tor um Tor. Am Schluß stand das Spiel 12:0! Bertram schoß fünf, Wittern vier Tore.

Das Spiel der B-Jugend wirkte verhältnismäßig langsamer. Aber auch hier waren die Oldesloer jederzeit Herr der Lage. Mit 8:0 landeten die Oldesloer einen hohen Sieg. Die schönsten Tore waren ein 16-Meter-Hochschuß von Westphal, der vom Torpfosten ins Netz sprang, und eine „Binderbombe“ von Meyer. Die treibende Kraft war der Mittelläufer Witt.

Im Schlußspiel standen sich die beiden A-Mannschaften gegenüber. Auch in diesem Kampf zeigte der VfL die größere Erfahrung. Wenn auch beim LSV einige gute Einzelspieler waren, so mangelte es vor allem am Zusammenhang. Und dennoch gingen die Lübecker in Führung. Aber schon bei der Pause hieß es 4:1 für den VfL. In der zweiten Halbzeit wurde der Vorsprung auf 6:1 ausgebaut. Viele gute Torgelegenheiten wurden in der Hitze des Kampfes ausgelassen. Alle waren froh, als der Schlußpfiff ertönte. Es hatte ja jeder Stürmer sein Tor geschossen. 6:1 genügte ja auch! OL

VfL Oldesloe Jugend C (Ankündigung): Pohlmeyer - Ellerbrook, Lippold - Heer, Möller, Stüben - Legler, Bertram, Boors, Wittern,   Schmidt.

VfL Oldesloe Jugend B (Ankündigung): Clasen - Schmidt II, Kostbade - Dorn, Witt, Brunk II - Schüthe, Schop, Meyer, Westphal, Bachmann.

VfL Oldesloe Jugend A (Ankündigung): Lübcke - Lange, Jack - Schweim, Schmidt, Grell - Marquardt, Kiehn, Fahl, von Berg, Dwenger.

 

Donnerstag, 17. Juli 1941 Neuer Name des Polizeisportvereins. Der Sachbearbeiter für Polizeisport im Hauptamt Ordnungspolizei im RMdI hat verfügt, daß alle Polizeisportvereine in Zukunft die Bezeichnung „Sportgemeinschaft der Ordnungspolizei“ zu führen haben. Es wird dazu geschrieben: „Um in der Presse, im Rundfunk und im Schriftverkehr ein einheitliches Bild zu schaffen, wird als Abkürzung festgesetzt: Sp.G.O.“ STZ

 

Dienstag, 22. Juli 1941 Drögemöller gestorben. In Reichenhall, wo er Heilung suchte, starb der hierorts bekannte und geschätzte Gastwirt Hermann Drögemöller im Alter von 48 Jahren. Drögemöller war seit vielen Jahren der Inhaber des „Deutschen Hauses“, das er sowohl für Eingesessene wie auch für Fremde zu einer stets gern besuchten Gaststätte machte. Der Verstorbene war Weltkriegsteilnehmer von 1914/18 und in jungen Jahren ein hervorragender Fußballspieler. Als solcher war er Mitbegründer der Oldesloer Fußballbewegung des frühen FC Teutonia von 1902. Auch dem jetzigen VfL Oldesloe war er stets ein eifriger Förderer, dem er bis zuletzt als Ältestenrat angehörte. STZ

 

Donnerstag, 31. Juli 1941 Schwerkriegsbeschädigte beim als Gäste beim Sport. Der Reichssportführer hat Anordnungen erlassen, um den Schwerkriegsbeschädigten den Besuch sportlicher Veranstaltungen zu erleichtern. Zu allen größeren sportlichen Veranstaltungen sind Schwerkriegsbeschädigte in genügendem Ausmaß als Gäste auf bequemen und guten Plätzen einzuladen. Darüber hinaus ist den Schwerkriegsbeschädigten grundsätzlich der entgeltliche Erwerb von Einlaßkarten zu ermöglichen, wobei sie den vierten Teil des normalen Preises für alle Plätze zahlen. Bei der Durchführung soll die NS-Kriegsopferversorgung eingeschaltet werden. OL

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