1936/37

Zum zweiten Mal waren wir Bezirksmeister

Zum Saisonauftakt legt das Fachamt Fußball des Gaues Nordmark neue Staffeleinteilungen vor. „Die beiden Lübeck-Mecklenburger Bezirksliga-Staffeln sind so unverständlich zusammengebaut, daß man nur den Kopf schütteln kann. Es ist schlechthin undenkbar, daß die Vertreter des Kreises Lübeck die Kosten für die zahlreichen Fahrten aufbringen können, und man darf wohl annehmen, daß noch nicht das letzte Wort über die Zusammensetzung der beiden Staffeln gesprochen ist.
Staffel A: Mölln, Neustadt-Glewe, Germania Wismar, Grevesmühlen, Rostock 95, Güstrow, MSV Rostock, Warnemünde, Schwerin 03; Staffel B: Lübecker SV, Oldesloer SV, VfL Schwerin, Teterow, Rasensport Rostock, Rostock 99, Lübz, Straßenbahn Rostock, Ludwigslust.“

„Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des OSV am 24. August im Vereinslokal „Deutsches Haus' konnte der Vereinsführer, Oberturnlehrer Christian Ohrt, im Auftrage des Deutschen Fußball-Bundes neun Mitgliedern des OSV eine ehrenvolle Auszeichnung in Form einer großen, geschmackvollen Ehrenurkunde übergeben. Diese Urkunden, die vom Bundesführer des Deutschen Fußball-Bundes, Felix Linnemann, unterzeichnet sind, werden den neun OSV-Mitgliedern in „Anerkennung seiner langjährigen und erfolgreichen Mitarbeit, seines opferfreudigen und unermüdlichen Eintretens für die Ziele des Fußballsports“ verliehen.
Ausgezeichnet wurden folgende Herren: Gastwirt Hermann Dröge-möller und Zeitungsverleger Otto Schüthe für 34jährige Mitgliedschaft, Dentist Jonny Dührkop, Malermeister Adolf Kröger und Postschaffner a.D. Lorenz Gast für 30jährige Mitgliedschaft, Milchhändler Otto Drews, Administrator Heinz Neukranz, Kaufmann Paul Jürgens und Buchdruckereibesitzer Hans Spies für 24jährige Mitgliedschaft.
Diese vorgenannten Herren muß man als die Wegbereiter und „Veteranen“ des Oldesloer Fußballsports ansprechen. Alle haben sie jahrelang selbst aktiv in irgendeiner Mannschaft des Oldesloer Sportvereins gespielt; wer erinnert sich nicht noch an den Mittelstürmer „Hacke“ Drögemöller und an den Torwart Neukranz, an Mittelläufer Otto Drews, der noch vor ein paar Jahren die blau-weißen Farben auf dem Exer vertrat? Heute mußten sie der Jugend weichen, doch ihr Herz gehört noch immer dem schönsten Rasenspiel, dem König Fußball, und es vergeht wohl kein Fußballspiel auf dem Exer, wo diese Männer nicht dabei sind!“

Mit einem furiosen 7:0-Erfolg startet der OSV am 6. September in die Serie. Neuling Straßenbahn Rostock kann nur über das prächtige flache Paßspiel des Oldesloer Sturms und die Tore von Stäcker (3), Willy Drews (2) und Behre (2) staunen.

Die Ernüchterung folgt aber auf dem Fuße. Eine Woche später kommen die OSVer gegen Rasensport Rostock trotz großer Überlegenheit über ein 2:2 nicht hinaus. In der Schlußminute erzielen die Rostocker den Ausgleich.

Am 20. September sind die Kräfteverhältnisse wieder zurechtgerückt. Gegen den Lübecker SV gelingt ein ungefährdeter 4:0-Erfolg. Kurioses am Rande: Beim Anpfiff fehlt zunächst Stäcker, er kommt aber noch zum Einsatz und erzielt prompt „sein“ Tor. Drews (2) und Wolherr sind die übrigen Torschützen.

Die Reserve des OSV gewinnt am 27. September gegen CfR Lübeck 5:3. Hoch überlegen waren trotz der Gegentore: Dubslaff - Schacht, Busch - Witt, Büscher, Schlicht - Lehrmann, Düllmann, Eggers, Behre, Meincke.

Groß war das Interesse der Schlachtenbummler, den OSV am 4. Oktober nach Schwerin zum Spiel gegen den VfL zu begleiten. Die zur Verfügung stehenden Autobuskarten waren im Handumdrehen vergriffen. Die Schweriner konnten froh sein, daß es bei dem 0:0 und der Punkteteilung blieb.
„Die Oldesloer spielten nach dem System „Sicherheit“, das heißt, der Mittelläufer und Mittelstürmer hielten sich im Hintergrunde auf und so wurde dem Schweriner Sturm glatt die Möglichkeit genommen, sich voll zu entfalten. Sie entwickelten eine Riesenportion Pech, u. a. wurde ein Eckball von rechts verwandelt, beide Linienrichter winkten Tor, aber der Schiedsrichter entschied anders. Dreimal tanzte der Ball beängstigend auf der Latte, aber immer ging der Kelch an den Schwerinern vorüber. In der allgemeinen Aufregung konnte selbst ein Elfmeter für den OSV nicht verwandelt werden.“

Mit zwei klaren Siegen gegen Obotritia Teterow, dort war auf dem schlechtesten Platz im Bezirk und vor einem fanatischen Publikum an ein Zusammenspiel nicht zu denken, (3:0) und gegen den Lübzer SV (4:1) behauptet der OSV im Oktober die Tabellenführung.

„Die Bestimmungen, die in dem Vertrag zwischen der Reichsjugendführung und dem Reichssportführer getroffen sind, sehen ab 1. Dezember ein Aufhören der Jugendabteilungen in den Vereinen vor. Gemeint sind damit alle Jugendlichen, die das 14. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Diese Jugendlichen werden in der Deutschen Jugend in Sportgemeinschaften ihren Sport weiter betreiben. Die Vereine sollen nach dem Vertrag ihre Jugendleiter, ihre Plätze und ihre Spielgeräte zur Verfügung stellen.“

„Am 31. Oktober hielt der OSV in den festlich geschmückten Räumen des „Tivoli“ sein 34. Stiftungsfest ab. Dieses Fest bedeutet im Vereinsleben des OSV stets ein Ereignis. Dementsprechend war auch der Besuch ein überaus starker, sowohl von seiten der Mitglieder als auch von seiten der Sportsfreunde mit ihren Damen.“

Die zweite Vertretung des OSV siegte am 8. November bei Phönix Lübeck IV mit 3:2 Toren. Vom Spielausschuß waren benannt: Hannover - Peters, Hack - Thiede, Busch, Plath - Meier, Schulze, Schulze, Thiede, Rieck.

Das für Bußtag angesetzte Spiel des OSV gegen den Möllner SV, dessen Reinertrag für die Winterhilfe bestimmt war, hatte bei strömenden Regen nur die ganz Unentwegten zum Exer gelockt. 22 Spieler und der ausgezeichnete Schiedsrichter Dr. Curt Waßmund (Pansdorf) ließen es sich trotz des sehr schlechten Wetters nicht nehmen, sich in den Dienst der guten Sache zu stellen. Endergebnis: 4:1.

Mit dem 2:1 bei Rostock 99 wird der OSV am 6. Dezember vor dem VfL Schwerin Herbstmeister. Er hat bislang kein Spiel verloren und nur zwei Minuspunkte aus den beiden Unentschieden gegen Rasensport Rostock und VfL Schwerin auf seinem Konto. Die Oldesloer spielten teilweise wunderbar zusammen, hatten nur großes Schuß-pech: Purnhagen - Kock, Busch - Feddern, Lüthje, Grote - Schlüter, Wolherr, Schwelm, Drews, Stäcker - Ersatz: Neubauer.

Das nächste Spiel führt den OSV wieder mit Rostock 99 zusammen. Auf eigenem Platz verteidigen die Oldesloer am 10. Januar die Tabellenführung mit einem klaren 3:1-Sieg.

Mit der Bahn reiste der OSV die Woche drauf nach Lübz in Mecklenburg. Von morgens 8 Uhr bis nachts 12 Uhr war die Mannschaft unterwegs. Zieht man dann noch das finanzielle Fiasko in Betracht, so muß man sich nur wundern, daß dem OSV die Durchführung des Spiels überhaupt noch möglich war. Letztendlich betrug das Defizit 90 Mark. Beim 4:1 war Wolherr mit drei Toren der überragende Mann. Neubauer markierte zehn Minuten vor Schluß den vierten Erfolg.

Der „Erste gegen den Letzten“ ist oftmals eine reizvolle Angelegenheit. Obotritia Teterow, bescheiden an letzter Stelle stehend, konnte den 4:1 siegreichen OSV, der zielbewußt der Meisterschaft entgegensteuert, am 14. Februar auf dem Exer aber nicht aufhalten.

In Ludwigslust erreicht der OSV am 21. Februar einen weiteren Sieg. Zum drittenmal hintereinander kommt er auf vier Treffer. Durch Tore von Schweim, Schlüter, Stä-cker und Wolherr wird Viktoria Ludwigslust, auf eigenem Platz sonst gewiß nicht schlecht, 4:0 besiegt.

„Nur durch die Opferfreudigkeit begeisterter Sportfreunde wurde es dem OSV ermöglicht, die Ligamannschaft am Karfreitag auf die 137 Kilometer lange Strecke nach Rostock zu entsenden. Diese nachahmenswerte Unterstützung ist um so mehr zu werten, als an die Fahrer außergewöhnliche Anforderungen gestellt werden mußten, denn in Mecklenburg raste ein eisiger Schneesturm in Windstärke sechs über das Land und verwandelte alles in ein Schlammbad.
Unsere Freunde wurden allerdings durch ein Spiel entschädigt, wie wir es nach dem Leistungsvermögen der Mannschaft in Oldesloe immer erhofft hatten. Der OSV rang den Mitanwärter auf die Spitze in einem wuchtigen, ideenreichen, schwungvollen, technisch und taktisch weit überlegenen Spiel 7:0 nieder, so daß für die Zukunft das Beste zu erhoffen aber auch zu verlangen ist; denn dieser Sieg in Rostock verpflichtet gleichzeitig.“

Das große Ziel wurde am Ostermontag in Lübeck erreicht. Die OSVer machten die Staffelmeisterschaft endgültig mit einem 4:2 beim Lübecker SV perfekt.

Mit dem 1. April tritt die Neuordnung des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen in Kraft. Es gibt keine Bezirke mehr. Oldesloe gehört im Gau VII Nordmark zum Kreis 4 Lübeck. Die bisherige gebietsmäßige und fachmäßige Gliederung fällt weg. Die Gesamtverantwortung liegt zukünftig in der Hand des Kreisführers, dem der Sportwart, die Fachwarte und Obmänner zur Seite stehen.

Auf der sogenannten Relling'sche Koppel gegenüber der Badeanstalt an der Trave soll ein neuer Sportplatz entstehen. Die Stadt hat umfangreiche Vorarbeiten geleistet, so daß das Projekt in Kürze in Angriff genommen werden kann. Vorgesehen ist, einen Teil der großen Böschung auf der Nordseite abzutragen und so zu verteilen, daß der südliche Teil entsprechend erhöht werden kann und das Spielfeld von einer terrassenartigen Böschung bzw. Zuschauertribüne umgeben ist. Die größten Ausmaße werden sein: 106 mal 157 Meter. Das Spielfeld selbst wird 106 Meter lang und 70 Meter breit sein und die das Feld umgebende Laufbahn eine Länge von 400 Metern und eine Breite von fünf Metern erhalten.
„Ein weiterer Plan geht dahin, später für den Sportplatz und die Badeanstalt ein gemeinsames Gebäude zu errichten und zwar in der Weise, daß dieses von der einen Seite Umkleideräume der Badeanstalt aufnimmt und zur Seite des Sportplatzes Geräte-, Umzieh- und Duschräumen Platz bietet.“

Im Pokal setze sich der OSV gegen Eisenbahn Lübeck (6:1), den TSV Mölln (3:1) und Germania Wismar (3:1) durch, ehe er am 2. Mai in Bad Oldesloe auf den zur Spitzengruppe der Hamburger Gauliga gehörenden FC St. Pauli traf.
„Fast keiner hat dem OSV eine Chance eingeräumt, auch nur ein Unentschieden gegen seinen Gegner zu erreichen, aber es kam einmal wieder ganz anders! Die OSVer lieferten ein großes Spiel und man darf wohl behaupten, wenn die Hiesigen nicht während der zweiten Halbzeit und in der Verlängerung nur mit zehn Mann spielen mußten, die Hamburger um eine Niederlage nicht herumgekommen wären.
In Ballbehandlung und Kopfballtechnik waren die Gäste überlegen, auch das Zuspiel war weicher und geschmeidiger, aber es nützt alles nichts, wenn keine Tore fallen. Die Hintermannschaft des OSV vernichtete restlos alle noch so gut gemeinten Angriffe.
Die Hamburger gingen nach einem Regelverstoß von Purnhagen durch Elfmeter in Führung, doch konnte Schlüter sechs Minuten vor Schluß der regulären Spielzeit unter dem Jubel der 1000 Zuschauer den Ausgleich erzwingen. Trotzdem der Mittelstürmer Schweim schon kurz vor der Pause verletzt ausgeschieden war, behaupteten die zehn Oldesloer das 1:1 eisern.“ Die Verlängerung verlief torlos.

Auch im letzten Punktspiel blieb der OSV ungeschlagen. Nach einem 0:2-Rückstand zur Halbzeit hieß es am 9. Mai gegen den VfL Schwerin durch Tore von Schweim und Stäcker 2:2. Damit sicherte sich der OSV endgültig den Meistertitel in der Weststaffel.

Die Aufstiegsspiele zur Gauliga begannen am 23. Mai mit dem Spiel gegen Komet Hamburg. „Unsere Stadt befand sich im wahrsten Sinne des Wortes im Fußballfieber! Je näher die Uhr auf vier ging, um so größer wurde der „Betrieb“ in Richtung Exer. Komets Mannschaft war bereits um 11.30 Uhr mit der Bahn angekommen, die vielen „Schlachtenbummler“, die den Hamburgern die nötige „Rückenstärkung“ geben sollten, trafen mit großen Omnibussen und Personenkraftwagen, Motorrädern und sogar auch mit Fahrrädern von Hamburg hier ein. Etwa 200 Hamburger waren zu diesem Spiel erschienen. Aber auch aus der näheren Umgebung von Oldesloe waren viele Sportbegeisterte gekommen. In langen Radfahrerkolonnen trafen sie hier rechtzeitig ein, um diesen bedeutungsvollen Kampf mitzuerleben.“
Der OSV verspielte vor etwa 1500 Zuschauern in den letzten 20 Minuten fast noch die von Stäcker (2), und Schlüter herausgeholte 3:0-Führung. Der Schlußpfiff brachte die Erlösung: 3:2. „Somit ist der OSV seit einem Jahr ungeschlagen! Bravo, ihr OSVer!“
Dennoch, in der Endabrechnung werden diese Gegentore fehlen.

‚Am 29. Mai 1937 wurde der erste Spatenstich für die neue Sportplatzanlage gegenüber der Badeanstalt getan. Die Belegschaft der Firma Schoer & Bollow war mit ihrem Betriebsführer, Herrn Ernst Hillebrandt, angetreten. Herr Hillebrandt dankte dem Bürgermeister Dr. Franz Wilhelm Kieling, der zusammen mit dem Beigeordneten Karl Klüßmann und dem Stadtbaumeister Hermann Keller erschienen war, für den Bauauftrag, der der Belegschaft auf einige Monate Lohn und Brot geben wurde.

Im Wiederholungsspiel um den Tschammer-Pokal am 30. Mai ist der OSV gegen den FC St. Pauli chancenlos. Bei glühender Sommerhitze läuft der Ball bei St. Pauli wie an der Schnur von Mann zu Mann. Das Endresultat von 6:1 spiegelt die Überlegenheit der Hamburger richtig wieder. Sind die OSVer wegen der Aufstiegsspiele nicht ganz aus sich herausgegangen?

Schon am 13. Juni mußte der OSV bei Komet Hamburg zum zweiten Spiel antreten. 3000 Zuschauer umsäumten erwartungsfroh den Oskar-Keßlau-Platz in der Nähe des Bahnhofs Berliner Tor. Sie wurden nicht enttäuscht. Das Spiel ging nach vielen schönen Spielzügen und brenzligen Augenblicken vor beiden Toren 22 unentschieden aus. Dabei glückte es den Oldesloern auf dem ungewohnten Grandbelag, zweimal einen Rückstand aufzuholen. Drews glich zum 1:1 aus, Stäcker war vier Minuten vor dem Abpfiff zum 2:2 erfolgreich.

Gegen Viktoria Wilhelmsburg nahm der OSV am 20. Juni das knappste aller Ergebnisse für sich in Anspruch. Was eigentlich in die Mannschaft gefahren ist, war unerklärlich, eine so schlechte Vorstellung haben die Hiesigen lange nicht gegeben. Jede Mannschaft hat ja mal einen schlechten Tag, und man darf wohl annehmen und hoffen, daß dieser „schwarze“ Tag dieser war. Kurz vor Schluß der ersten Halbzeit schoß Stäcker das einzige Tor des Tages. Die Gäste überraschten nach der angenehmen Seite, im Stellungsspiel und Eifer waren sie den Hiesigen überlegen, aber vor dem Tor war es aus!“

Seine erste Niederlage erlitt der OSV am 27 Juni gegen Schleswig 06. „Die Schleswiger gingen eisern ran an den Feind, ohne etwas besonderes zu zeigen. Aber mit dem Eifer und dem unbeugsamen Willen war es bei den Schleswigern besser bestellt. Das einzige Tor viel kurz vor Schluß durch den Schleswiger Halbrechten Nehlsen. Die nunmehr einsetzende Offensive der OSVer war erfolglos. Die Deckung der Schleswiger war auf der Hut, selbst der sonst immer erfolgreiche Torschütze Stäcker konnte nicht einmal einen richtigen Torschuß anbringen; zu seiner Bewachung waren zwei Mann beordert.“ War das schon eine entscheidende Niederlage?

Trotz des Reinfalls in Schleswig kann es der OSV noch schaffen. Er muß die beiden ausstehenden Spiele gewinnen und zwar möglichst hoch.

Bei Viktoria Wilhelmsburg siegen die Oldesloer am 30. Juni mit 4:1. In der ersten Halbzeit schon führen sie mit 4:0. Alles läuft programmgemäß. „Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel schossen die Oldesloer auch noch einen fünften Treffer, leider aber zu Gunsten Viktorias in den eigenen Kasten. Torwächter Purnhagen, der im übrigen tadellos hielt, wollte den Ball in der Not mit dem Fuß abwehren, schoß dabei aber seinen linken Verteidiger Busch so unglücklich an, daß das Leder von diesem Spieler in das eigene Gehäuse sprang.“ In der zweiten Halbzeit ändert sich nichts mehr.

Die Aufstiegsspiele werden erst nach der Sommerpause im August fortgesetzt. „Es wird sehr schwer werden, den Vorsprung der Hammerbrooker einzuholen. Ein 5:0-Sieg bedeutet Gleichstand, und mit einem Tor mehr wäre es denn geschafft. Eins steht fest: Die Oldesloer werden sich ranhalten und wenn etwas Glück dabei ist, ist es immerhin möglich, das, wenn auch in der Ferne liegende Ziel zu erreichen.“

Der entscheidende Großkampf auf dem Exer bringt am 22. August gegen Schleswig 06 nicht das erhoffte Ergebnis. Der OSV siegt „nur“ 3:1. Wolherr, Stäcker und Drews bringen ihn bis 60. Minute mit 3:0 in Führung. „Zwei weitere Tore hätten die Ausbeute in den folgenden Minuten sein müssen; aber das Glück war gegen uns. Durch ein Mißverständnis in unserer Angriffsreihe kam Schleswig zu einem billigen Erfolg. Damit war alle Hoffnung für das gesteckte Ziel begraben. Trotzdem wurde unentwegt bis zum Schlußpfiff weitergekämpft. Viele Schüsse landeten in den Armen des gegnerischen Torwächters oder gingen eben über die Latte.
Mit diesem Spiel ist die glorreichste Serie in den 35 Jahren, wo hier in Oldesloe Fußball gespielt wird, beendet. Zum zweiten Mal waren wir Bezirksmeister. Punktgleich mit Komet Hamburg, dem wir drei Punkte in dieser Serie abnahmen, müssen wir im Hinblick auf das ungünstigere Torverhältnis diesem die Gauliga-Zugehörigkeit überlassen.“
Diese Mannschaft hat hervorragend gespielt und die 1800 Zuschauer begeistert: Purnhagen - Kock, Busch - Lüthje, Schweim, Grote - Wolherr, Drews, Stäcker, Krohn, Schlüter.

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