Die Spielzeit 1934/35
Teil 3 (4)

7.7.1934
Herr Risse war nicht sehr gut auf seine Schützlinge zu sprechen.

21.9.1934
"Auf ihr Männer", damit der Anschluß nicht verpaßt wird.

Grantz nach Rostock


Quellen:

Oldesloer Landbote (OL)


Mittwoch, 2. Jan. 1935
Phönix kommt Sonntag!
Am kommenden Sonntag beginnen wieder die Punktspiele sämtlicher Herrenmannschaften. Die Liga trifft hier auf den LBV Phönix. Die Lübecker sind bisher ungeschlagen, sie werden alles daran setzen, um auch die schwere Klippe hier zu überwinden. Die letzten Spiele der beiden Mannschaften sind noch in bester Erinnerung und man darf wohl annehmen, daß auch das kommende Spiel der "Schlager" der Frühjahrsserie wird, und bei erträglicher Witterung eine Rekordzuschauermenge den Exer umsäumen wird.
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Mittwoch, 2. Jan. 1935
OSV-Führerringsitzung
Im "Deutschen Haus" fand die erste Sitzung des Vorstandes des Oldesloer Sportvereins mit dem Führerring statt. Es wurden zunächst die einzelnen Posten hinsichtlich der Besetzung überprüft und deren Aufgabengebiet umgrenzt. Einen breiten Raum nahm die Besprechung über die Jugendabteilung ein. Auf vielseitigen Wunsch der Elternschaft und mit Rücksicht auf die große Zahl der Neuanmeldungen wurde für Dienstag von 4 ½ bis 6 Uhr ein Trainingsnachmittag für die Jugendabteilung festgelegt. Zunächst wird in der Halle geturnt, sobald die Witterung es erlaubt, wird das Training (Gymnastik, Boxen, Leichtathletik, Handball, Fußball) ins Freie verlegt. Die Leitung übernimmt der Vereinsleiter Oberturnlehrer Ohrt. Neuanmeldungen werden auf dem Turnboden angenommen. Ebenfalls nimmt auf vielseitigem Wunsch und gestützt auf eine große Zahl von Neuanmeldungen die Damenabteilung neben der Gymnastik das Hockeyspiel auf. Das Training findet jeden Sonntag ab 10 Uhr auf dem Exer und einem Nachmittag in der Woche (Zeit siehe Aushang) statt. Nach Erledigung dieser Angelegenheiten wurde gemeinsam mit den Ligaspielern eine eingehende Besprechung über das am kommenden Sonntag stattfindende außerordentlich wichtige Punktspiel gegen den LBV Phönix abgehalten. Die Vereinsleitung und die Spieler wollen ihr Möglichstes tun, um diesen Großkampf zu einem Werbespiel für den deutschen Fußballsport zu gestalten. Phönix Lübeck steht ungeschlagen als Herbstmeister an der Spitze der Tabelle und jeder der blau-weißen Spieler ist sich darüber klar, am Sonntag sein Letztes hergeben zu müssen. Ist LBV Phönix zu schlagen
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Freitag, 4. Jan. 1935
Handball
Am kommenden Sonntag finden die letzten Spiele der Herbstspielreihe statt. Der hiesige MTV von 1862 muß mit seiner ersten Handballmannschaft nach Mölln, um gegen die dortige Turnerschaft das noch ausstehende Pflichtspiel auszutragen. Die Möllner verfügen über eine äußerst kampfkräftige Mannschaft, die sich den Sieg aller Voraussicht nach nicht nehmen lassen wird. Die Hiesigen müssen leider auf den beim letzten Spiel gegen Travemünde verletzten Halblinken und auf den rechten Halbstürmer verzichten und eine Aufstellungsänderung vornehmen.

Für den MTV wird in Mölln folgende Elf spielen: Klueß - Schmüser, Kastorff - Clasen, Hormann II, Schnoor - Klieboldt, Vogler, Hormann I, Grauert, Seyer.
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Samstag, 5. Jan. 1935
Morgen, Sonntag: Großkampf OSV gegen LBV Phönix
Am morgigen Sonntag, nachmittags 2 ¼ Uhr, treffen die obigen Gegner auf dem Exer wieder einmal aufeinander. Zur Einleitung der Herbstserie können wir uns eigentlich keine bessere Paarung wünschen; gerade gegen diesen Gegner ist der OSV immer noch zu seiner besten Form aufgelaufen. Die Lübecker wollen aber in diesem Jahre die Meisterschaft erringen, aber der Verlust eines einzigen Punktes kann die Hoffnung illusorisch machen. Bei den Adlerträgern ist inzwischen der ehemalige HSVer und Internationale Carlsson spielberechtigt geworden. Nicht mehr jung an Jahren, doch dürfte der stämmige Schwede soviel Fußballtaktik und Erfahrung in seiner ereignisreichen "Ganzzeit" gesamelt haben, um für die Lübecker eine wesentliche Verstärkung zu bedeuten. Der Exer ist gesperrt. Beide Mannschaften treten in stärkster Besetzung an.
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Samstag, 5. Jan. 1935
OSV-Damenabteilung
Sonntagmorgen um 10 Uhr findet auf dem Exer für die Damenabteilung Hockeytraining statt. Das Hallenturnen findet wieder regelmäßig am Donnerstag jeder Woche, 8 Uhr, in der Turnhalle der Oberrealschule statt.
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Sonntag, 6. Jan. 1935
10. Punktspiel: Oldesloer SV - Phönix Lübeck 2:1 (1:1)
OSV schlägt LBV Phönix 2:1. Also doch. Nach einem hartnäckigen Kampf konnte der OSV seinem Gegner in der allerletzten Minute die beiden Punkte abtrotzen. Abwechselnd kamen beide Tore in schwerste Gefahr, aber mit Glück und Geschick wurden selbst "todsichere" Sachen unschädlich gemacht. Nach einer Viertelstunde Spieldauer geht Phönix durch Ruppelt in Führung. Doch die Oldesloer lassen nicht locker, energisch wird auf den Ausgleich hingearbeitet; das Eckenverhältnis lautet schon 5:1 für den OSV. Endlich schlägt es auch bei den Lübeckern ein: Eine Flanke des Rechtsaußen Jochimsen wird von Drews unhaltbar verwandelt.

Nach der Pause wird weiter auf Tempo gespielt. Der Phönix erzwingt eine leichte Überlegenheit, schwer müssen die OSVer arbeiten, um die Angriffe der Lübecker abzuwehren. Den verbissen kämpfenden OSVern gelingt es langsam, sich wieder frei zu machen. Vor beiden Toren spielen sich dramatische Szenen ab. Erfolge fallen aber nicht. Jeder der anwesenden Zuschauer hatte sich wohl schon damit abgefunden, daß die Partie unentschieden enden würde. 90 Sekunden vor Schluß noch einmal ein Angriff der Oldesloer, ein letztes Aufflackern und es wurde geschafft. Wolherr konnte den Ball trotz größter Bedrängnis über die Linie befördern. Ein ohrenbetäubender Jubel der etwa 800 Zuschauer brach los. Der bisher ungeschlagene Phönix war besiegt!

Es ist überflüssig, eine Kritik an den einzelnen Spielern zu üben, alle gaben ihr Bestes, nicht nur die Oldesloer, sondern alle 22 Spieler lieferten ein Spiel, welches man nicht alle Tage sieht. Wenn man wirklich einen Spieler hervorheben will, so muß man vor allen Dingen Schweim erwähnen, der als Mittelläufer auf der Torlinie stehend, mit dem Kopf zwei todsichere Tore verhinderte und auch sonst ein ganz prächtiges Spiel lieferte. Ein großes Verdienst hat auch der Torwart für sich zu beanspruchen. - OSV Reserve gegen Phönix II 3:4, OSV II gegen Phönix III 2:7.
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Oldesloer SV (Ankündigung): Max Purnhagen - Gustav Lüthje, Busch - Kock, Helmut Schweim, Helmut Krohn - Jochimsen, Grote, Karl Wolherr, Wilhelm Stäcker, Paul Drews
Tore: 0:1 Ruppelt, 1:1 Paul Drews, 2:1 Wolherr. - Zuschauer: 800

Sonntag, 6. Jan. 1935
Handball
MTV von 1862 Oldesloe gegen Turnerschaft Mölln 2:11. Wie zu erwarten war, verloren die Hiesigen das Pflichtspiel gegen die Möllner Turnerschaft. Daß der Oldesloer Sturm nur zwei Tore werfen konnte, ist vor allen Dingen dem tadellos aufgelegten Möllner Torwart zu verdanken, der die unmöglichsten Bälle hielt. Die Gastgeber hatten Anstoß und konnten in der ersten Viertelstunde mit 2:1 in Führung gehen, die sie bis zur Halbzeit auf 6:1 erhöhten. Die Oldesloer Verteidigung rückte verschiedentlich zu weit auf und wurde von den Möllnern Turnern geschickt umspielt, so daß der Oldesloer Torwart die Bälle machtlos und unhaltbar passieren lassen mußte. Während der zweiten Hälfte zeigte sich dasselbe Bild. Schnelles und genaues Zuspiel bei den Möllnern und schon waren weitere fünf Tore geworfen, denen die Oldesloer kurz vor Schluß nur ein Tor entgegensetzen konnten. Die Möllner hatten einen ganz großen Tag und gewannen verdient mit 11:2 Toren. Bei den Oldesloern Turnern mangelte es an dem guten Zusammenspiel und sicherem Ballfangen. Das Spiel beendete die Herbstspielreihe, und nun heißt es für die Hiesigen: mit neuem Mut und neuer Kraft das Verlorene in der Frühjahrsserie wieder aufzuholen.
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Montag, 7. Jan. 1935
Wer gestern in den Nachmittagsstunden in Lübeck vor der Geschäftsstelle des "Lübecker General-Anzeigers" stand - wie Schreiber dieser Zeilen - der konnte dort eine große Gruppe von Männern stehen sehen, die lebhaft über den "schwarzen Tag" des Lübecker Fußballs debattierten. Tiefe Niedergeschlagenheit prägte sich auf allen Gesichtern aus, denn - so gingen die Gerüchte - Polizei in Kiel sollte "hoch" verloren haben und auch der ungeschlagene Herbstmeister Phönix sollte knapp geschlagen sein. Zwar waren um 6.30 Uhr noch nicht die Resultate ausgehängt, doch kam schließlich jemand, der es wußte! "Polizei verlor in Kiel 0:8 und Phönix wurde in Oldesloe 2:1 geschlagen!" Interssant war es die Kritik zu hören, die etwa so lautete: "Phönix dauernd überlegen, Sturm miserabel! Er bestand nur aus lauter "Flaschen!" - OSV ziemlich hart im Spiel. - Zuschauer bildeten starke Unterstützung der blau-weißen Elf. - Schiedsrichter ..." Ich aber freute mich im Grunde meines Herzens, ohne jedoch zu sagen, daß ich OSVer war! - "Das einzige vergnügte Gesicht bei diesem "Intermezzo" hatte - ich.
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Dienstag, 8. Jan. 1935
OSV-Jugendabteilung
Heute nachmittag um 4 ½ Uhr beginnt unter der Leitung des Oberturnlehrers Ohrt das regelmäßige Training für Knaben, Schüler und Jugend in der Turnhalle der Oberrealschule. Es wird zunächst mit Gymnastik, Spielen und Hallentraining für Fußball begonnen. Sobald die Witterung es erlaubt, beginnt dann das Fußballtraining auf dem Exer. Der Beitrag ist gemäß dem Abkommen des Reichssportführers und des Reichsjugendführers für Mitglieder der Hitlerjugend ab 1. Jan. 1935 bedeutend ermäßigt. Erscheint also recht zahlreich. Neuanmeldungen werden auf dem Turnboden von dem Trainingsleiter entgegengenommen.

Gleichzeitig wird noch einmal auf die Trainingszeiten der verschiedenen Abteilungen hingewiesen - Mittwochs 20 Uhr: Herren in der Oberrealschule; Freitags 20 ¼ Uhr: Damen in der Oberrealschule; Sonntags 10 Uhr: Hockeytraining Damen auf dem Exer; Dienstags 4 ½ Uhr: Knaben, Schüler, Jugend.
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Samstag, 12. Jan. 1935
OSV gegen Union Teutonia Kiel
Am morgigen Sonntag geht der Reigen der Punktspiele weiter. Der OSV trifft auf den unter ihm rangierenden Nachbarn, den VfB Union Teutonia Kiel. Das Spiel in der Herbstserie konnte der OSV hier in Oldesloe knapp mit 3:2 für sich entscheiden. An den vorsonntäglichen Leistungen gemessen, müßte auch dieses Spiel gewonnen werden. Aber nirgends geht es bunter her wie im Fußballsport, eine Niederlage würde hier keine Überraschung sein. Aber wir sind Optimisten, unser Tip lautet: Knapper Sieg! Mit Rücksicht auf das nachmittags stattfindene Spiel Borussia Kiel gegen Hamburger SV wird der OSV schon vormittags um 11 Uhr antreten, um wenigstens etwas Geld mitzubekommen. Abfahrt per Bahn vormittags 8 Uhr.
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Samstag, 12. Jan. 1935
Winterhilfskegeln am 20. Jan. 1935
Im Restaurant "Zur Mühle" fand eine Vorstandssitzung des Oldesloer Keglerverbandes statt. Für den zurückgetretenen Schriftführer wurde der Kegelbruder Paul Drews ernannt. Nach kurzer Besprechung wurde entschieden, daß das Kegeln zum Besten der Winterhilfe, welches ursprünglich für den 2. Dez. 1934 in Aussicht genommen und auch derzeit vorbereitet war, durch das an diesem Tage stattfindende Fliegertreffen des Oldesloer Fliegersturmes aber leider verschoben werden mußte, jetzt endgültig am 20. Jan. abrollen soll. Dieses außerordentliche Kegeln findet statt bei Theodor Hormann sowie im "Tivoli". Die Kegelbahnbesitzer haben die Bahnen kostenlos zur Verfügung gestellt. Um dieses Kegeln für die Winterhilfe zu einem Erfolge zu verhelfen, wurde weiter entscheiden, daß allen Verbandsmitgliedern zur Pflicht gemacht wird, sich an diesem Kegeln zu beteiligen. Weiter werden alle Verbandsmitglieder höflichst gebeten, ihre Freunde und Bekannten zu veranlassen, an diesem Tage auch einige Kegelkugeln zum Besten der bedürftigen Volksgenossen rollen zu lassen, und würden wir uns freuen, wenn wir an diesem Tage die alten Herren, früher eifrige Kegler, auf unseren Bahnen begrüßen könnten. Auch unsere Parteigenossen und Oldesloer Sportsfreunde sind uns herzlich willkommen.
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Sonntag, 13. Jan. 1935
11. Punktspiel: Union Teutonia Kiel - Oldesloer SV 5:0
Mit großen Siegeshoffnungen waren die OSVer schon nicht nach Kiel gefahren, doch daß die Niederlage so hoch ausfallen würde, durfte man nicht annehmen. Die stark ersatzgeschwächte Mannschaft (beide Außenstürmer sowie der Torwart waren nicht dabei), der Torwart der Reserve war zu allem Überfluß auch noch erkrankt, lieferte ein schwaches Spiel. Willy Drews, der am meisten Anlagen für den Torwächterposten hat, hütete das Tor so gut er konnte. Der schneebedeckte, schwere Boden ließ ein einwandfreies Spiel nicht zu. Die Oldesloer konnten sich mit den Bodenverhältnissen absolut nicht abfinden, ein Paßspiel war sehr schwierig, und hier lag der Kern des Mißerfolges. Der Gegner war besser im Bilde, hier wurde nicht gefummelt, der Ball nach vorne gebracht und so die Deckung allmählich müde gemacht. Selbst einen zugesprochenen Elfmeter beim Stande von 1:0 konnten die OSVer nicht verwandeln. Um das Maß voll zu machen, konnten drei Spieler in der zweiten Halbzeit infolge Verletzung nur noch als Statisten mitmachen. - OSV Reserve gegen Reinfeld 6:2.
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Sonntag, 20. Jan. 1935
Am Winterhilfskegeln sich zu beteiligen war für die hiesigen Kegler eine selbstverständliche Angelegenheit, zumal der Deutsche Keglerbund dazu aufgefordert hatte. Deshalb wurde auf den beiden Bahnen bei Theodor Hormann (Bierquelle) und im "Tivoli" ein Pflichtkegeln mit je 20 Wurf durchgeführt. Auf den Kegelbahnen bei Theodor Hormann wurden Sieger: Otto Drews und Otto Fahl vom Klub "Trave", K Jacobi vom Klub "Petrus" und Ernst Kindt als Nichtverbandsmitglied. Auf den Bahnen im "Tivoli" siegten: Jonny Dührkop und Willi Abraham vom Klub "Acht um'n König", August Seidler vom Klub "Gut Schub" und Hermann Barkmann als Nichtverbandsmitglied. Die Sieger erhielten ein sehr wirkungsvolles Erinnerungsblatt an das Winterhilfskegeln vom Verband ausgehändigt. Nach Schluß des Kegelns fand bei Herrn Theodor Hormann noch ein recht lebhaftes Beisammensein statt. Der Überschuß aus dem Kegeln wird der Winterhilfe zugeführt.
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Donnerstag, 24. Jan. 1935
Jahreshauptversammlung des MTV von 1862 Oldesloe
Auf der letzten Turnratssitzuung des MTV wurde die Tagesordnung der am kommenden Sonntag, nachmittags 4 Uhr, in der "Harmonie" statfindenden Jahreshauptversammlung festgelegt. Als Hauptpunkte seien aus der Tagesordnung hervorgehoben: die Vorführung des Schmalfilms "Wir tragen die Treue von Hand zu Hand" (Saar-Treuefilm), die Siegerehrung und schließlich die Berufung und Verpflichtung zum Führerring und Turnrat. Außerdem werden die einzelnen Fachwarte über ihre Tätigkeit im verflossenen Jahre zu berichten haben.

Vom Turnrat wurde eine systematische Werbung für das Anfang Juli in Lübeck unter Leitung der Deutschen Turnerschaft stattfindende Gaufest des Reichsbundes für Leibesübungen beschlossen. Es soll möglichst der gesamte Verein an diesem gewaltigen Fest teilnehmen. Schon jetzt müssen die Kosten durch Schaffung einer Reisesparkasse aufgebracht werden. Jeder müsse sich in den Dienst dieses Festes stellen, um an dem Gelingen mit beizutragen.
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Samstag, 26. Jan. 1935
OSV gegen Kilia Kiel
Der nächste Partner der Oldesloer ist die bekannte Kilia Kiel. Die erste Begegnung, die im Herbst des vorigen Jahres in Kiel vor sich ging, sah die Kieler mit 3:1 siegreich. Ein mäßiges Spiel von beiden Seiten, wo mit dem besten Willen nicht festzustellen war: hatte nun Kilia verdient gewonnen oder der OSV unverdient verloren

Eine Voraussage für das morgige Spiel ist sehr schwierig. Die Ereignisse in den letzten drei Wochen, besonders gerade in der Staffel, wo der OSV sich befindet, machen eine solche einfach unmöglich. Man bedenke: Der OSV schlägt den LBV Phönix, an dem nächsten Sonntag verliert der OSV gegen Union Teutonia 5:0, während Kilia sich von Eutin die beiden Punkte abnehmen läßt und am letzten Sonntag verliert Union Teutonia glatt mit 2:0, während Kilia den Lübecker Sportverein mit 5:1 abhängt. Nach diesem "drunter und drüber" kann man nur folgenden Tip ausgeben: Wir wollen das Beste hoffen!
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Sonntag, 27. Jan. 1935
12. Punktspiel: Oldesloer SV - Kilia Kiel 0:3 (0:2)
Die Leistungskurve des OSV scheint bergab zu gehen, die Niederlage war verdient, wenn auch dem Ergebnis nach zu hoch. In der ersten Viertelstunde war der OSV tonangebend, aber zu Erfolgen langte es nicht. In dieser Periode hätte ein eventueller Sieg sichergestellt werden müssen. Aber es kam wieder einmal anders, die Kieler machten sich frei und durch zwei Angriffe, die wirklich kein einziges Tor wert waren, ging Kilia mit 2:0 in Führung. Wiederholt wurde das Tor der Gäste ernstlich bedroht, aber unproduktive Arbeit und mangelndes Schußvermögen der Oldesloer Stürmer ließ dieselben keine Erfolge erzielen.

Nach Halbzeit "sichern" die Kieler: unauffällig wird die Deckung, die schon so der beste Teil der Mannschaft war, verstärkt. Nach einem dritten Tor für die Gäste ist der Sieg für sie endgültig gesichert. Selbst das Ehrentor bleibt den Oldesloern nicht vergönnt; zu allem Überfluß wurde auch noch ein Elfmeter "verknallt".

Am nächsten Sonntag geht es nach Neumünster gegen den VfR von 1910. Ein schwerer Gang und man hätte alle Ursache, pechschwarz in die Zukunft zu sehen, aber alle Spiele können nun einmal nicht gewonnen werden, ein Nasenstüber von Zeit zu Zeit ist vielleicht nicht verkehrt. Aber davon abgesehen, eine Frage: Wird am kommenden Sontag gewonnen oder nicht Die Beantwortung dieser etwas heiklen Frage überlassen wir am besten der Ligamannschaft. - OSV II gegen Pölitz 6:1.
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Sonntag, 27. Jan. 1935
MTV von 1862 Bad Oldesloe
In der "Harmonie" fand die Jahreshauptversammlung des MTV von 1862 bei sehr gutem Besuch unter der Leitung des Vereinsführers Hans Karth statt. Im Gegensatz zu früher zerfiel die Versammlung in eine Feierstunde und dann in den geschäftlichen Teil. Nach Eröffnungs- und Begrüßungsansprache durch den Leiter erstattete der Oberturnwart Schmüser einen außerordentlich umfangreichen Vortrag über die Vereinsgeschichte seit der Gründung im Jahre 1862. Nach seinen Ausführungen und Feststellungen aus den Protokollbüchern ist zu ersehen, daß das Gründungsjahr eigentlich in das Jahr 1861 fällt und daß die verschiedenen Jubiläumsfeiern des Vereins um ein Jahr zu spät begangen sind. Von der Gemeinnützigkeit des Männerturnvereins schon in früherern Jahren zeugt der Umstand, daß am 14. Sept. 1872 aus den Reihen der damaligen Turner sich die heute noch bestehende freiwillige Turner-Feuerwehr gebildet hat. Damals gab es noch keine Feuerwehr in Oldesloe. Wenn auch in späteren Jahren eine Trennung dieser beiden Zweige stattgefunden hat, so hat die Feuerwehr in Erinnerung an ihre Entstehung aus dem Turnverein stets den Namen "Freiwillige Turner-Feuerwehr" getragen, bis im vorigen Jahre durch die allgemeine Umgestaltung des Feuerwehrwesens dieser Name in Wegfall gekommen ist.

Die Turnsportfrage hat in Oldesloe sowohl bei den Behörden wie auch bei der Bürgerschaft stetige Förderung erfahren, was dankbar anerkannt wurde. In der Zeit des 72jährigen Bestehens hat der Verein an vielen bedeutenden sportlichen Veranstaltungen in der nahen und weiteren Umgegend von Oldesloe mit vielen Erfolgen und Siegen auch bis in das letzte Jahr hinein teilgenommen. Sechs Turnbrüder haben im Weltkriege den Heldentod gefunden und ist ihr Andenken auf dem Jahn-Stein auf dem Exer für alle Zeiten fest verankert.

Weiter ist es den energischen Bemühungen des MTV gelungen, das gesamte Turn- und Sportwesen, welches sich auf verschiedene Vereine zersplitterte, zu einem Großen und Ganzen zusammenzuschweißen, was für die Entwicklung für alle Teile sich segensreich ausgewirkt hat. Der Redner hob besonders hervor, daß die einheitliche Zusammenfassung der Ziele des Turnens und Sportes durch die neue Regierung sich ebenfalls besonders fördernd ausgewirkt habe, und daß es das Bestreben des MTV sein würde, im Sinne des Führers für die Ertüchtigung des Volkes weiter zu streben.

Sodann wurde ein fünfaktiger Film gezeigt über den Saar-Staffellauf am 20. Aug. 1934, der aus allen Teilen des deutschen Vaterlandes das Treuebekenntnis zur Saar nach Ehrenbreitstein zur großen Kundgebung des Führers und Reichskanzlers bei einer Beteiligung von 150.000 Staffelläufern überbrachte. Von dem Staffellauf wurde auch Oldesloe berührt.

Sodann wurde beschlossen, die Vorarbeiten für das Gaufest 1935 in Lübeck durch eifriges Training schon jetzt aufzunehmen. Weiter wurden die Namen derjenigen Sieger verlesen, die im Laufe des vergangenen Jahres auf den verschiedenen Sportveranstaltungen Siege errungen haben. Mit der Absingung des Liedes "Deutsch ist die Saar" fand diese Feierstunde ihr Ende.

Der geschäftliche Teil umfaßte den ausführlichen Jahresbericht über die Arbeit des Vereins im vergangenen Jahre durch den Vereinsleiter Karth, die Erstattung des Kassenberichts, der durchaus geordnete Verhältnisse ergab, und die Berichte der Warte für die einzelnen Sportzweige.

Zum Schluß wurde der bisherige Vereinsleiter Hans Karth für das neue Jahr 1935 einstimmig wiedergewählt, der wiederum seine Mitarbeiter ernannte und sie unter Berufung auf ihre Pflichten durch Handschlag verpflichtete. Mit einem begeistert aufgenommen "Sieg Heil" auf den Führer und Volkskanzler wurde die Hauptversanmmlung nach vierstündiger Dauer geschlossen.
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Dienstag, 29. Jan. 1935
Gaufest des Reichsbundes für Leibesübungen der Nordmark vom 5. bis 7. Juli 1935 in Lübeck
Das erste Gaufest des Reichsbundes für Leibesübungen steht in seiner Planung und Zielsetzung fest. Es bietet in seiner Artung, Formung und Durchführung in einer wunderbaren Feststadtrahmung allen Turn- und Sportkameraden die Möglichkeit der Beteiligung und Einreihung in die Mitwirkung seiner Gestaltung und Vollendung. Es gilt nun nach der Einheit unserer deutschen Turn- und Sportbewegung zu beweisen, daß wir den Geist der neuen Zeit verstanden haben und allerseits gewillt sind, ihm Ausdruck und Leben zu geben.

Wie bei keiner anderen Gelegenheit können wir dieses an dem ersten Gaufest bekunden und damit unsere ganze Bewegung vor aller Öffentlichkeit, vor Staat und Partei in die Bedeutung einer großen, gemeinsamen Volksaufgabe stellen. Das darf nicht an kleinlichen Rückschauungen scheitern, sondern muß mit Willen und Einsatz von allen Vereinen unserer Nordmark miterstrebt werden.

Wir bitten euch um diese Einreihung und Mitarbeit zum Gelingen des Festes. Wenn die Deutsche Turnerschaft zur Führung für dieses erste Fest bestimmt ist, so ersehen wir in dieser Aufgabe Pflicht und Einsatz, nichts weiter - und Verantwortung, daß alles im Sein und Werden des Festes den großen Linien einer Jahnschen Auffassung der deutschen Leibesübungen, einer hohen Festkultur und der nationalsozialistischen Gemeinschaftsformung entspreche. In dieser Aufgabe sehen wir uns aber mit allen Sprtkameraden einig. Und so bitten wir alle zu einer umfassenden Beteiligung an dem ersten Gaufest der Nordmark.

Die Feststadt Lübeck rüstet zur Aufnahme aller Teilnehmer, sie will alle herzlich und festlich empfangen. Neben den Wettkämpfen werden große Kundgebungen, festliche Feierstunden, ein großer Festmarsch und vielseitiges Schauturnen die Feststunden ausfüllen, Stadtbesichtigungen und Reisen, freundliche Erholungsstunden werden sich anreihen, gute Unterkunft, Einzelbleiben und Massenwohnung in Schulen werden für die Unterbringung der Festteilnehmer sorgen; billige Fahrten zum Festorte werden erstrebt und der Festbeitrag für die gesamte Teilnahme - aktiv oder passiv - auf das geringste zulässige Maß, um wirtschaftlich zu bestehen, festgesetzt. Somit hoffen wir, die allgemeine Grundlage zur Beteiligung aller Turn- und Sportkameraden erarbeiten zu können.
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Freitag, 1. Feb. 1935
Handball: MTV von 1862 Oldesloe gegen MTV Ahrensbök
Am Sonntag beginnen die ersten Handballspiele der Frühjahrsserie. Der hiesige MTV von 1862 trifft gleich auf den stärksten Gegner in seiner Klasse, den Turnverein Ahrensbök. Das erste Spiel gewannen die Ahrensböker auf eigenem Platz reichlich hoch mit 9:1. Ob die Oldesloer es den Gästen auf dem Exer ebenso leicht machen werden, ist fraglich. Immerhin wird es wohl einen heißen Kampf abgeben, der in der letzten Minute erst entscheiden sein wird. Das Spiel beginnt um 15 Uhr und dürfte den Zuschauern recht spannende Augenblicke zeigen. Der MTV von 1862 stellt folgende Mannschaft: Klueß - Schnoor, Kastorff - Hansen, Hormann II, Clasen - Klieboldt, Vogler, Hormann I, Braker, Seyer.
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Samstag, 2. Feb. 1935
OSV gegen VfR Neumünster von 1910
Am morgigen Sonntag fährt der OSV nach Neumünster und trifft dort auf den VfR von 1910 im fälligen Punktspiel. Es wird nur wenige geben, die dem OSV auch nur eine kleine Cahnce einräumen, dieses Spiel zu gewonnen. Die Neumünsteraner haben noch Aussicht, die Meisterschaft zu machen und werden deshalb dem OSV eine anständige Lektion vorspielen; sie müssen gewinnen, um den Anschluß zu behalten. Bei den Oldesloern liegt die Sache etwas anders: die Blau-Weißen können sozusagen nichts verlieren und gewinnen, aber sie werden sich bemühen, ihrem Gegner ein Schnippchen zu schlagen. Das erwarten nicht nur wir, sondern vor allem der - LBV Phönix. Nach ihrer Niederlage in Oldesloe haben die Phönixer nicht viel Gutes an dem OSV gelassen, aber für die morgige Reise und den Ausgang des Spiels wünschen auch die Lübecker uns bestimmt "alle Gute".
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Sonntag, 3. Feb. 1935
13. Punktspiel: VfR Neumünster - Oldesloer SV 5:1
Der OSV konnte auch dieses Spiel nicht zu seinen Gunsten entscheiden. Im Feldspiel dem Gegner gleichwertig, vor dem Tor der Neumünsteraner wurden wohl heikle Situationen geschaffen, aber zu Erfolgen langte es nicht, die Stürmerreihe des Gegners gab den Ausschlag für den Sieg durch ihre weit produktivere Arbeit. - Die durch das Ausscheiden von Schlüter und Drews notwendig gewordene Umstellung bewährte sich für den Anfang recht gut. Es ist jedenfalls keine Veranlassung vorhanden, schwarz in die Zukunft zu sehen.
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Sonntag, 3. Feb. 1935
Handball: MTV von 1862 Oldesloe gegen MTV Ahrensbök
Wie wir schon voraussagten, lieferten sich die beiden Mannschaften bis zur letzten Minute einen überaus lebhaften Kampf. Die Hiesigen fanden sich sehr gut und konnten bald mit 3:0 in Führung gehen. Erst kurz vor Halbzeit rückten die Gäste durch zwei Torwürfe des Mittelstürmers auf 3:2 auf.

Nach der Pause erreichten sie dann bald den Gleichstand; aber die Oldesloer Stürmer legten nochmals zwei Tore vor durch feine Stürmerleistungen. Bald gab es vor dem Oldesloer, dann wieder vor dem Ahrensböker Tor recht kritische Augenblicke. Beide Verteidigungen arbeiteten vorzüglich und wehrten gut ab, bis es wieder den Ahrensbökern gelang, ein unhaltbares Tor zu erzielen. Durch ein weiteres Tor der Hiesigen schien der Sieg gesichert zu sein, aber fünf Minuten vor Schluß erreichten die Gäste doch noch ein leistunggerechtes Unentschieden und der hiesige MTV konnte dem Herbstmeister der Kreisklasse wenigstens einen sehr wichtigen Punkt abnehmen.
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Dienstag, 5. Feb. 1935
Kreisturntag der Deutschen Turnerschaft in Lübeck
Der Kreis Lübeck-Lauenburg der Deutschen Turnerschaft im Reichsbund für Leibesübungen hielt in Lübeck seinen ordentlichen Kreisturntag unter der Leitung des Kreisführers Heinz Holst ab. Kreisführer Holst stellte der Tagung das Motto "Mit Jahn für Hitler und Deutschland" voran. In seiner bekannten meisterlichen Art zog er Vergleiche zwischen Hitler und Jahn und konnte feststellen, daß beide demselben Ziel zustrebten, nämlich dem, ein großes einiges freies Deutschland zu schaffen. Den Kampf, den Jahn begann, den Bismarck fortführte, den durfte Adolf Hitler zum greifbaren Ende führen. Beide verlangten in ihrem Kampf vom Volke Opfer, beide stellten die Leibesübungen als einen wichtigen Faktor zur Errichtung eines starken Reiches heraus, in dem sie verlangten, daß nicht das Einpauken bloßen Willens betrieben wird, sondern daß dazu eine Stählung des Leibes Hauptbedingung ist, und beide stellten es in ihren Gedankengängen als etwas Selbstverständliches hin, daß die gesamte Nation nach denselben Prinzipien und Gedanken erzogen werde.

Nach den einführenden Worten des Kreisführers begann die Arbeitstagung. Kreisgeschäftsführer Forster gab nach Verlesung der Niederschrift bekannt, daß die Vereine in Zukunft bei jeder An- und Abmeldung von Mitgliedern genaue Karteikarten führen und auch den vorgesetzten Stellen zuleiten müssen, damit an allen Stellen eine genaue Übersicht über den Mitgliederbestand vorhanden ist. Die Karteikarten werden den Vereinen geliefert und sind nach Bedarf bei den Unterkreisführern anzufordern. Bei genauer Führung der Kartei haben alle Vereine einen tadellosen Überblick über die Mitglieder, ein Überblick, der bei dem veralteten Listensystem nicht annähernd erreicht wurde. Nach Bekanntgabe der geschäftlichen Mitteilungen wurde die Tagung unterbrochen und eine Filmvorführung des großen Filmes vom Saar-Treuelauf besucht. Dieser Film zeigte noch einmal, in welcher hervorragenden Art Turner und Sportler in ihrer Weise im Saar-Kampf mitgewirkt haben, der jetzt zum glücklichen Ende geführt ist. Alle Zuschauer erlebten noch einmal wieder die Stunden des Laufes, in denen der Köcher mit den Urkunden von Hand zu Hand über Berge und Täler, durch Flüsse und Ströme getragen wurde und schließlich dem Führer auf der gewaltigen Kundgebung auf dem Ehrenbreitstein übergeben wurde.

Nach dieser Vorführung und einer kleinen Mittagspause wurde die Tagung fortgesetzt. Zunächst erstattete Heinz Holst den Jahresbericht, der zeigte, daß auch im Vorjahr im Kreise Lübeck-Lauenburg auf turnerischem Gebiete gearbeitet wurde. Oberturnwart Dunckelmann gab dann den Arbeitsplan für das neue Jahr bekannt. Der genaue Plan wird allen Vereinen zugestellt. Kreisdietwart Nowack (Schwartau) berichtete über die Dietarbeit, die jetzt in allen Vereinen des Reichsbundes tatkräftig durchzuführen ist. Über Zusammenarbeit mit der Hitlerjugend berichtete Kreisführer Holst. Er stellte dabei fest, daß die undurchführbare Bestimmung nach der alle Mitglieder der Turner-Jugendabteilungen auch Mitglieder der Hitlerjugend sein müssen, inzwischen gefallen ist. Trotzdem wird erwartet, daß alle Jungs und Mädels, die gesundheitlich dazu in der Lage sind, durch die Schule der Hitlerjugend gehen. Kreisführer Holst berichtete dann eingehend über die Vorarbeiten zum großen Gaufest des Reichsbundes für Leibesübungen, das in den Tagen vom 5. bis 7. Juli in Lübeck durchgeführt wird. Der Kreis Lübeck-Lauenburg muß bei den Kreisvorführungen 700 Teilnenmer stellen. Von allen Vereinen wird erwartet, daß sie die gesamte Arbeit auf das Gaufest einstellen, damit eine 100prozentige Beteiligung erreicht wird. Zum ersten Male werden alle Sportarten auf einem gemeinsamen Fest aller Fachämter des Reichsbundes in Jahnscher Festauffassung durchgeführt werden und alle Fachämter werden bestrebt sein, ihre Sportart in das rechte Licht zu rücken.
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Donnerstag, 7. Feb. 1935
Vorstands- und Führerringsitzung des OSV
Satzungsgemäß läuft das Geschäftsjahr vom 1. Juli bis 30. Juni. Jeden ersten Montag tagt der Vorstand mit dem Führerring im Vereinslokal "Deutsches Haus". In der letzten Sitzung gab zunächst der Vereinsvorsitzende Oberturnlehrer Christian Ohrt einen allgemeinen Bericht über die geleistetet Arbeit des Vorstandes ab. Zum Schluß unterstrich der Vorsitzende noch einmal die erfreuliche Tatsache, daß die Jugendabteilung stark im Wachsen ist. Der Turnabend dieser Jugendlichen findet jetzt wieder regelmäßig jeden Dienstag von 4 ½ bis 6 Uhr in der Turnhalle der Oberrealschule statt. Dann folgte der Kassenbericht. Dieser war nicht so erfreulich, denn es waren von vielen Stellen Klagen über verspätete und unregelmäßige Beitragskassierung eingegangen.

Der Bericht des Fußballobmannes zeigte, daß sich schon heute das Fehlen von Nachwuchsspielern für die Liga sehr bemerkbar mache. Da jetzt eine Einigung mit der Hitlerjugend bezüglich der Zusammenarbeit der Sportvereine und der Hitlerjugend erzielt worden ist, wodurch auch der Beitrag der Jugendlichen ermäßigt werden konnte, so dürfte bald ein tüchtiger Nachwuchs herangebildet werden.

Alsdann wurde mit dem Obmann der Leichtathleten, Pöhls, vereinbart, daß zukünftig die Leichtathleten am Mittwochabend gemeinsam mit allen Fußballspielern trainieren, unter Berücksichtigung der von ihm auf den Olympiakursen und Trainingsgemeinschaften erlernten Trainingsmethoden. Dann gab der Vergnügungsausschuß zum Schluß noch einen Bericht über die nächstens stattfindende Vereinsmaskerade. Es wurde darauf hingewiesen, daß diese Maskerade überhaupt die einzige hier in Oldesloe ist.
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Samstag, 9. Feb. 1935
OSV gegen Postsportverein Lübeck
Der morgige Gegner des OSV, der Postsportverein Lübeck, ist nach der vorsonntäglichen Niederlage durch Eutin 08 auf den letzten Platz der Tabelle gekommen. Die Lübecker, die im vorigen Jahre erst aufgestiegen sind, konnten sich in der Bezirksliga nicht weiter entwickeln und dürften daher wohl mit Recht als die schwächste Mannschaft der Staffel bezeichnet werden.

Der OSV, der noch von den letzten Spielen ziemlich "mitgenommen" ist, sollte trotzdem die Lübecker bezwingen können. Allerdings muß der Sturm endlich produktiver arbeiten, sonst könnte die Sache doch noch schief gehen, denn der Schlußmann der Postsportler ist nach den Berichten der voraufgegangenen Spiele immer als einer der Besten seiner Mannschaft bezeichnet worden. Abfahrt 12 ½ Uhr per Auto vom "Deutschen Haus".
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Samstag, 9. Feb. 1935
Handball: Turn- und Sportverein Schlutup gegen MTV Oldesloe
Am morgigen Sonntag fährt die erste Handballmannschaft des hiesigen MTV von 1862 nach Schlutup zum fälligen Pflichtspiel gegen den dortigen Turn- und Sportverein. Die Oldesloer spielen in derselben Aufstellung wie am vergangenen Sonntag gegen den MTV Ahrensbök. Nach den letzten Leistungen zu urteilen, sollten als Sieger nur die Hiesigen in Frage kommen; aber der eigene Platz wird den Schlutupern sicherlich sehr von Nutzen sein. Auf jeden Fall werden sich die Gastgeber nicht ohne weiteres die Punkte nehmen lassen. Abfahrt um 13.17 Uhr mit der Bahn.
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Samstag, 9. Feb. 1935
Die OSV-Maskerade ist nun auch vorüber
Sie bedeutet, nachdem der Kurhaus-Maskenball ausgefallen ist, den Höhepunkt der hiesigen Karnevalszeit. Schon seit Wochen haben unsere Damen an den Maskenkleidern gebastelt und genäht; niemandem, selbst der besten Freundin wurde etwas erzählt und noch viel weniger gezeigt, als "was" man zur OSV Maskerade ging.

Endlich war der Samstag da. Schon in den Nachmittagsstunden war bei den Haarkünstlern Hochbetrieb und von 8 Uhr an sausten die Autos in die Stadt und holten die vermummten Gestalten zum Festsaal in die "Harmonie". Die eingerichtete Kontrollstelle am Eingang zu den recht karnevalsmäßig geschmückten Räumen wurde zeitweise fast überrannt, so groß war der Andrang der Masken, Freunde und Mitglieder des OSV. An Masken wurden rund 125 gezählt. Natürlich waren es meistens Damen, die da kostümiert waren. Es waren da zum allergrößten Teil recht niedliche Masken zu sehen. Es war einfach alles vertreten, vom arbeitenden Handwerk bis zum zylinderten Elegant mit Scherbe im Auge; Pat und Patachon hatten das Fest auch besucht und Wildwestreiter, Cowboys suchten mit stürmischem Tempo ihre Tanzpartnerinnen. Die Buntheit des karnevalistischen Damenflors hier eingehender darzustellen, ist natürlich nicht möglich. Immerhin war es sehr bezeichnend, daß sie in Hosenrollen dominierte. Man muß dabei besonders betonen und hervorheben, daß bis auf ganz wenige Ausnahmen bei den Maskenkostümen dem Ansehen des OSV Rechnung getragen worden ist. Und dessen freuten sich alle. Die nichtmaskierten Damen und Herren erhielten alle recht geschmackvolle Kopfbedeckungen, wodurch das an sich ja schon sehr bunte Bild noch kaleidoskopartiger im Tanzgewühl sich darbot.

Punkt 9 Uhr hielt Prinz Karneval mit seinem Narrenzepter und wallendem Hermelin, gefolgt von seinen Getreuen, seinen feierlichen Einzug. Paukendonner und Trompetengeschmetter von zwei Kapellen dröhnten ihm als Gruß entgegen. Dann begrüßte er in humoristischer Weise seine Gefolgschaft und er zeigte an, daß nur er heute sein Zepter schwinge und daß nur Lust, Frohsinn und Freude dem ganzen Abend und der Nacht gewidmet sein dürfen. Es wurde dann ununterbrochen getanzt.

Beide Kapellen lösten sich in schneller Reihenfolge ab. Natürlich entspann sich aus der Maskenfreiheit manch lieblicher Flirt, dem in dem Sekt-"Keller" oder im Bowlenzimmer das letzte Siegel aufgedrückt wurde. Man sollte garnicht meinen, daß gerade dort ein solches Gedränge von Anfang bis zu Ende war. Es geht eben nichts über ein paar Stunden Maskenfreiheit. Am Buffett standen dichte Reihen von Herren, die, ganz gleich, ob mit oder ohne Maske, einen egal großen, scheinbar unlöschlichen Durst hatten, den selbst unsere Autospritze nicht hätte stillen können. Alles war eitel Wonne, Heiterkeit und Lust.

Schlag 12 Uhr war Demaskierung. Kurz entschlossen, freudig aber weniger angenehm überrascht wurde der Demaskierungstanz abgewickelt und nun ging es an den Austausch des in den wenigen Stunden der Maskenfreiheit erlebten. Nun wurde der Tanz fortgesetzt und es war bei manchem fast taghell, als er von dem feuchtfröhlichen Feste der letzten Nacht doch einmal scheiden mußte. Den gewiß großen gastronomischen Anforderungen war der Wirt Tabbert in bekannter Güte und einfach fabelhafter Beherrschung des Ganzen gewachsen.
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Sonntag, 10. Feb. 1935
14. Punktspiel: Oldesloer SV - Post Lübeck 4:0
Wie erwartet, konnte der OSV den Tabellenletzten sicher bezwingen. Bis zehn Minuten vor Schluß konnten die Lübecker den knappen 1:0-Rückstand halten. Dann aber fielen in kurzer Zeit drei weitere Tore. Der OSV war den Gästen in technischer Hinsicht haushoch überlegen. Der Sturm der Hiesigen kam zum Glück der Lübecker kurz vor Schluß erst auf Touren, sonst hätte es eine anständige "Packung" geben können.
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Sonntag, 10. Feb. 1935
Handball: MTV von 1862 gegen Turn- und Sportverein Schlutup 4:2
Wie erwartet, schlug der MTV von 1862 den Schlutuper Turn- und Sportverein im Handballpflichtspiel. Der Spielverlauf entspricht nicht ganz dem Ergebnis, denn bei größerer Schußfreudigkeit des Oldesloer Sturms hätte der Kampf noch höher für die Hiesigen ausfallen müssen. Der MTV hat Anwurf und gleich darauf gelingt dem Halbrechten das erste Tor. Durch einen gut verwandelten Strafwurf wurde dann der Stand auf 2:0 erhöht. Schlutup will jetzt aufholen und es kommt zu gefährlichen Augenblicken vor dem Oldesloer Tor, aber alle Angriffe scheitern an der aufopfernden Arbeit der Oldesloer Verteidigung. Durch einen geschickt geworfenen Langschuß des Linksaußen erhöht der MTV das Torverhältnis auf 3:0. Kurz vor der Halbzeit können die Gastgeber dann durch geschicktes Umspielen der Oldesloer Hintermannschaft ein Tor aufholen. Nach der Halbzeit zeigen sich einige schwache Augenblicke bei den Hiesigen und es gelingt den Schlutupern, noch ein weiteres Tor zu werfen. Dann finden sich die Oldesloer Turner wieder und sichern sich den Sieg endgültig durch ein viertes Tor.
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Samstag, 16. Feb. 1935
OSV
Sämtliche Mannschaften des OSV sind am morgigen Sonntag spielfrei. Um die restlichen Bezirksspiele erfolgreich bestreiten zu können, wird dem Training erhöhte Aufmerksamkeit zugewendet werden. Am morgigen Nachmittag 2 Uhr findet ein Trainingsspiel zwischen Liga und Reserve statt.
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Samstag, 16. Feb. 1935
Handball: MTV von 1862 Oldesloe gegen Möllner Turnerschaft
Der morgigen Sonntag wird auf dem Exer wiederum ein spannendes Handballspiel bringen und zwar ist der Gegenr des hiesigen MTV die Möllner Turnerschaft. Die Gäste dürften einen derart hohen Sieg wie im ersten Spiel in Mölln nicht wieder erringen und müssen schon zufrieden sein, wenn sie nur einen Punkt mit nach Hause bringen. Falls die hiesigen Turner mit derselben Mannschaft und demselben Kampfgeist antreten wie an den vorherigen Sonntagen, so ist sogar ein wenn auch knapper Sieg der Oldesloer nicht ausgeschlossen. Den Handballanhängern wird auf jeden Fall ein in Oldesloe lange nicht gesehener, bis zur letzten Minute hinreißender Handballkampf geboten werden. Das Spiel beginnt um 15 Uhr.
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Sonntag, 17. Feb. 1935
Handball: MTV von 1862 Oldesloe gegen Möllner Turnerschaft 7:2
Nachdem die Hiesigen noch vor einem Monat in Mölln eine empfindliche 11:2-Niederlage hinnehmen mußten, konnten sie den Spieß umdrehen und die Möllner mit 7:2 schlagen. Das Spiel stand vom Anfang bis zum Schluß, besonders aber während der zweiten Hälfte, im Zeichen des MTV Oldesloe.

Die Hiesigen haben Anwurf und müssen gegen den äußerst starken und böigen Wind spielen, aber trotzdem können sie nach wenigen Minuten schon das erste Tor erzielen. Zweimal wird dann der gegnerische Torwart noch bezwungen, ehe die Möllner ihr erstes Tor werfen. Wenige Minuten vor Halbzeit gibt es eine Strafecke für die Oldesloer. Der Ball wird an den Mittelstürmer abgespielt, der dann aus einem unmöglich erscheinenden Winkel das schönste Tor des Tages wirft. Mit 4:1 für die Oldesloer geht es in die zweite Hälfte.

Der MTV hat jetzt den Wind als Bundesgenossen und liegt dauernd vor dem Tor der Möllner Turnerschaft. Da der Wind ein genaues Werfen unmöglich macht, bleiben die Gäste vor einer zweistelligen Niederlage verschont. Dreimal gelingt es noch den Hiesigen, den Möllner Torwart zu bezwingen, während die Möllner Turner noch einmal erfolgreich sein können. Die Mannschaft der Hiesigen hinterließ in ihrer Gesamtheit einen sehr guten Eindruck und gewann dieses äußerst hart durchgeführte Spiel gegen den Tabellendritten verdient.
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Montag, 18. Feb. 1935
Auszeichnung
Den Turnbrüdern Klueß, Wolff und Klieboldt vom MTV wurde, nachdem sie im Sommer vorigen Jahres die erforderlichen Bedingungen erfüllten, jetzt das Deutsche Turn- und Sportabzeichen in Bronze verliehen.
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Dienstag, 19. Feb. 1935
Leichtathletik
Zur Durchführung aller fachlichen und technischen Aufgaben sind im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen Fachämter eingerichtet worden. Das gesamte Reichsgebiet ist in Gaue, Kreise und Unterkreise eingeteilt. Das Gebiet Bad Oldesloe und Umgegend (einschließlich Reinfeld, Bargteheide usw.) ist ein Unterkreis des Kreises Lübeck, der dem Gau Nordmark untersteht. Es bestehen im Kreis Lübeck außer dem Unterkreis Bad Oldesloe noch folgende Unterkreise: Mölln, Bad Segeberg, Eutin, Ost-Holstein und Fehmarn. Die Träger der Leichtathletik im Gebiet Bad Oldesloe sind die Turn- und Sportvereine. Innerhalb aller Vereine des Unterkreises soll die Möglichkeit zu geregelter Betätigung gegeben werden. Es werden in allen Unterkreisen eine ganze Anzahl von Veranstaltungen auf dem Gebiete der Leichtathletik stattfinden.

Vorgesehen sind zunächst folgende:

  • 10. März: Waldlauf (Staffellauf)
  • 24. März: 20-Kilometer-Gehen und 25-Kilometer-Gepäckmarsch
  • 7. April: Orientierungslauf
  • 2. Mai: Beginn der Klubkämpfe
  • 19. Mai: Jugendsportfest
  • 26. Mai: Bahnstaffeltag
  • 2. Juni: Tag der Leichtathletik (Werbetag), gleichzeitig Gaumeisterschaften im Lauf über 30 Kilometer und im Gehen über 30 Kilometer
  • 16. Juni: Kreisbahnmeisterschaften
  • 30. Juni: Gau-Bahnmeisterschaften
  • 5. bis 7. Juli: Gaufest des Reichsbundes für Leibesübungen
  • 3. bis 4. Aug.: Deutsche Meisterschaften
  • 11. Aug.: Mehrkampftag
  • 18. Aug.: Jugendsportfest
  • 15. Sept.: 20-Kilometer-Lauf, 25-Kilometer-Gehen und Gepäckmarsch
  • 30. Sept.: Schluß der Klubkämpfe
  • 6. Okt.: Kreis-Waldlaufmeisterschaften
  • 20. Okt.: Gau-Waldlaufmeisterschaften
  • 3. Nov.: Deutsche Waldlaufmeisterschaft, gleichzeitig Orientierungslauf
  • 17. Nov.: Waldlauf (Mannschaftslauf)
  • 1. Dez.: Waldlauf (Staffellauf)

Alle diese Veranstaltungen - mit Ausnahme der Meisterschaften - sollen nach Möglichkeit gleichzeitig in allen Unterkreisen zur Durchführung gelangen. Die sämtlichen zum Unterkreis Bad Oldesloe gehörenden Vereine, soweit sie Leichtathletik betreiben, sind an diese Sportfolge gehalten und verpflichtet, die einzelnen Veranstaltungen vorzubereiten und in entsprechender Form zur Durchführung zu bringen.
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Mittwoch, 20. Feb. 1935
Ausscheidungskegeln
Das alljährlich stattfindende Ausscheidungskegeln zwecks Feststellung der Städtemannschaft, das über 600 Wurf geht, steht bereits vor dem Abschluß. In vier Durchgängen über je 100 Wurf ist der Stand folgender: 1. Jonny Dührkop 2918 Holz, 2. Otto Drews 2904, 3. Heinrich Bertram 2899, 4. Otto Fahl 2890, 5. Willy Drews 2861, 6. Willi Abraham 2842, 7. Ernst Renner 2840, 8. Jean Prang 2828, 9. Paul Drews 2820, 10. Walter Lindemeier 2809 Holz. - Am kommenden Sonntag findet nun auf den Bahnen in Theodor Hormanns "Bierquelle" der Schlußkampf über 200 Wurf statt, der sehr interessant zu werden verspricht.
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Freitag, 22. Feb. 1935
OSV gegen Eintracht Kiel
Die Punktspiele werden am Sonntag fortgesetzt. Der OSV trifft hier auf Eintracht Kiel. Da die Staffelmeisterschaft nur noch zwischen dem LBV Phönix und dem VfR Neumünster von 1910 entscheiden wird, handelt es sich bei der sonntäglichen Begegnung darum, der den dritten Platz haltenden Kilia Kiel den Rang abzulaufen. Dieses Rennen um den dritten Platz wird aber erst am Schluß dieser Spielzeit entscheiden werden, denn die Anwartschaft ist groß. Kilia, Union Teutonia, Eintracht und der OSV sind die Anwärter. Wer die Jagd gewinnt, ist heute noch nicht zu sagen.

Eintracht ist in den letzten Spielen stark nach vorn gekommen. In Kiel konnte der OSV im Herbst vorigen Jahres nur knapp 4:3 gewinnen. Der Gegner kann kämpfen, bis zum Schluß wird alles daran gesetzt, um das Ergebnis für sich zu entscheiden. Der OSV kann dieses Spiel gewinnen, aber nur, wenn die richtige Taktik angewandt wird. Das technische Rüstzeug ist bestimmt besser wie das des Gegners. Aber damit allein gewinnt man keine Spiele. Das Spiel beginnt um 3.45 Uhr. Der Exer ist gesperrt.
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Samstag, 23. Feb. 1935
Hockey- und Fußballtraining auf dem Bürgerpark
Am Sonntag, vormittags 10 Uhr, findet für die OSV-Damenabteilung Hockeytraining statt. Desgleichen findet für die Jugendabteilung Fußballtraining statt. Alle Jugendlichen haben am Sonntag ihren Beitrag mitzubringen, da sie sonst keinen unentgeltlichen Zutritt zum Ligaspiel gegen Eintracht Kiel haben.
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Samstag, 23. Feb. 1935
Handball: Lübecker Sportverein gegen MTV von 1862 Oldesloe
Am morgigen Sonntag fährt die erste Mannschaft nun zum fälligen Pflichtspiel nach Lübeck gegen den dortigen Sportverein. Nach den in den letzten Wochen gezeigten Leistungen müssen wir unbedingt mit einem Siege der Hiesigen rechnen. Hoffentlich zeigt die Mannschaft, daß sie auch auf fremdem Platz eindrucksvoll gewinnen kann.
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Samstag, 23. Feb. 1935
Belehrungsstunde im Männerturnen des Kreises
Das erste Belehrungsturnen für das Gaufest des Reichsbundes für Leibesübungen in Lübeck findet morgen früh 8 Uhr in der Turnhalle der Oberrealschule statt. Sämtliche Turnvereine des Unterkreises Stormarn-Segeberg haben zu diesem Turnen ihre Vertreter zu entsenden. Die Leitung hat der Männerturnwart Max Nill (Lübeck). Gegenstand sind vornehmlich die Übungen, die auf dem Gaufest gezeigt werden sollen.
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Sonntag, 24. Feb. 1935
15. Punktspiel: Oldesloer SV - Eintracht Kiel 5:3 (2:1)
Ein überzeugender 5:3-Sieg des OSV über Eintracht. Nach langer Zeit konnte dem Oldesloer Publikum mal wieder ein schönes Fußballspiel vorgesetzt werden. Die Oldesloer Mannschaft spielte wie in alten Tagen und vor allen Dingen, was man bisher lange vermißt hatte, sie schoß! Wie erwartet, wurde es ein hartnäckiger Kampf. Die Kieler Gäste rechtfertigten ihren Ruf als Kampfmannschaft, denn bis zum Schluß wurde das Spiel noch nicht verloren gegeben. Mit leichtem Rückenwind waren die Kieler in den ersten 20 Minuten etwas feldüberlegen, Tore konnten jedoch bei der guten Hintermannschaft des OSV nicht erzielt werden. Allmählich wurde das Spiel verteilter. Ein 16-Meter-Strafstoß vor das Tor gegeben, wurde durch den Mittelstürmer Drews durch eine kurze Wendung in die äußerste Torecke eingeschossen.

Kurz darauf wieder ein Durchbruch der Oldesloer. Eine schöne Flanke des Rechtsaußen wurde in noch schönerer Form durch Stäcker aus der Luft scharf und unhaltbar zum 2:0 verwandelt. Das war das schönste Tor des Tages. Doch die Kieler kämpften unermüdlich weiter und bald hieß es auch schon 2:1. Mit diesem Ergebnis wurden dann die Seiten gewechselt. Nach dem Wechsel gestaltete der OSV das Spiel feldüberlegen und in kurzer Folge fielen zwei weitere Tore durch den außerordentlich aktiven Stäcker. Trotz des 4:1-Standes gaben die Kieler aber immer noch nicht die Sache für verloren, sondern sie trugen einen Angriff nach dem anderen vor das Oldesloer Tor, das manchmal sehr in Bedrängnis geriet, da die Einheimischen das Spiel "schon gewonnen" hatten und nachließen. (Das haben wir schon so oft erlebt.) Durch einen Elfmeter kamen die Gäste zum billigen zweiten Tor, da derselbe von Purnhagen hätte gehalten werden müssen. Kurz darauf fiel sogar ein drittes Tor für die Kieler. Von jetzt ab wird das Spiel hart. Die Kieler tragen eine unnötige Härte hinein, die schließlich auch einem ihrer Spieler einen Feldverweis einbringt. Stäcker kann dann aber noch einmal durch einen Kopfstoß erfolgreich sein und damit das Endergebnis auf 5:3 stellen.

Durch die notwendig gewordene Umstellung arbeitete der OSV wesentlich produktiver und man sah, wie schon erwähnt, nach langer Zeit mal wieder Schüsse! Durch diesen Sieg bleibt der Oldesloer Sportverein nach wie vor Anwärter auf den dritten Tabellenplatz hinter LBV Phönix und VfR Neumünster.
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Oldesloer SV (Ankündigung): Max Purnhagen - Kock, Busch - Grote, Helmut Schweim, Helmut Krohn - Gustav Lüthje, Karl Wolherr, Willy Drews, Wilhelm Stäcker, Schlicht
Tore: 1:0 Willy Drews, 2:0 Stäcker, 2:1, 3:1 Stäcker, 4:1 Stäcker, 4:2 (Elfmeter), 4:3, 5:3 Stäcker

Sonntag, 24. Feb. 1935
Schlutup gegen OSV Reserve 3:3
Die Reserve des Oldesloer Sportvereins war zum fälligen Bezirksspiel nach Schlutup gefahren und konnte dort gegen die spielstarke erste Mannschaft ein 3:3-Unentschieden erzielen, nachdem sie 3:1 geführt hatte.
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Sonntag, 24. Feb. 1935
Handball: Lübecker Sportverein gegen MTV Oldesloe 3:4
Leider konnten die Hiesigen nicht in stärkster Aufstellung antreten, aber immerhin langte es doch noch, einen zwar knappen, aber wohlverdienten Sieg zu erringen. Die Lübecker haben Platzwahl und spielen mit Sonne und Wind im Rücken. Trotzdem zeigt sich bei den Oldesloern anfangs eine leichte Überlegenheit, so daß es schon nach zehn Minuten zu einem schönen Tor durch den Oldesloer Linksaußen kommt. Dann wird das Spiel ausgeglichener. Der Lübecker Sturm kommt verscheidentlich in gefährliche Nähe des Oldesloer Tores, bis es schleißlich dem LSV gelingt, das Torverhältnis auszugleichen. Kurz vor Halbzeit gehen die Lübecker dann mit 2:1 in Führung.

Nach der Pause haben die Oldesloer Turner den Wind als Bundesgenossen. Die Sonne ist inzwischen hinter Wolkenbänken verschwunden. Im Nu ist der Gleichstand wieder hergestellt, und kurze Zeit danach wird die Führung übernommen, die bis zum Abpfiff gehalten werden kann. Mit 4:3 konnte der MTV Oldesloe den letzten Siegen einen neuen hinzufügen. Nur so weiter, dann kann vielleicht noch der zweite Tabellenplatz erreicht werden.
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Sonntag, 24. Feb. 1935
Vorturnerstunde des Unterkreises Stormarn-Segeberg
Unter Leitung des Kreismännerturnwarts Max Nill (Lübeck) fand in der Turnhalle der Oberrealschule eine gutbesuchte Vorturnerstunde im Männerturnen statt. Rund 25 Turner aus den Turnvereinen Bargteheide, Reinfeld, Segeberg, Traventhal, Leezen und Oldesloe folgten mit großem Eifer den verschiedenen Übungen. Geturnt wurden die allgemeinen Freiübungen, die gemeinsamen Geräteübungen sowie die Kreisvorführungen des Kreises Lübeck der Deutschen Turnerschaft auf dem Lübecker Gaufest des Reichsbundes für Leibesübungen. Jetzt heißt es für die Vorturner, das Gelernte den Turnern auf den Turnabenden in der Woche wieder beizubringen, damit die Vorführungen des Kreises Lübeck nicht denen anderer Kreise nachstehen.

Die nächste Veranstaltung für das Gaufest folgt am 9. und 10. März, ebenfalls in der hiesigen Oberrealschule, und zwar findet dann eine Vorturnerinnenstunde statt. Nachmittags tritt noch der Führerring des Unterkreises Stormarn-Segeberg zusammen, um über die Veranstaltung eines Unterkreisturnfestes zu beraten.
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Sonntag, 24. Feb. 1935
Ausscheidungskegeln
Die Ausscheidungskämpfe, die wichtigsten des Jahres, in denen entscheiden wird, welche Mannschaft berufen ist, den Oldesloer Keglerverband im Laufe des Jahres nach außen zu vertreten, fanden mit dem 200-Wurf-Kegeln ihren Abschluß. Der Verlauf dieser Kämpfe war sehr interessant und spannend.

Die Ergebnisse der folgenden Kegler, die nun die Städtemannschaft bilden, waren folgende: 1. Otto Drews 4334 Holz, 2. Jonny Dührkop 4334, 3. Heinrich Bertram 4320, 4. Willy Drews 4302, 5. Otto Fahl 4296, 6. Ernst Renner 4248, 7. Gustav Lüthje 4245, 8. Willi Abraham 4228, 9. Jean Prang 4213 und 10. Paul Drews mit 4208 Holz.

Damit wurde Otto Drews nach den Bedingungen der Sportordnung des Deutschen Keglerverbandes Verbandsmeister des Oldesloer Keglerverbandes. Sportwart Renner beglückwünschte den Sieger und überreichte ihm die goldene Medaille mit den besten Wünschen. Nachher blieben die Kegler noch einige Zeit in schönster Harmonie beieinander.
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Donnerstag, 28. Feb. 1935
OSV-Damenabteilung
Das Training der Damenabteilung am Freitagabend, dem 1. März 1935, fällt aus. Der nächste Turnabend findet am 8. März, abends 8 ½ Uhr, statt. Die Leitung hat in Zukunft der Vorsitzende, Oberturnlehrer Ohrt.
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Samstag, 2. März 1935
OSV
Am morgigen Sonntag ist die Liga spielfrei. Das ursprünglich angesetzte Spiel gegen Eutin 08 ist auf den 31. März verlegt worden. Hier auf dem Exer gibt es trotzdem eine interessante Begegnung. Die Reserve trifft im Bezirksspiel auf den MTV Ratzeburg. Das Spiel der Herbstserie in Ratzeburg wurde hoch verloren. Aller Voraussicht nach wird Ratzeburg die Staffelmeisterschaft erringen und damit in die Bezirksliga aufsteigen. Die Hiesigen können nur gewinnen, wenn von Anfang bis zum Schluß richtig gespielt und eisern gekämpft wird. Das Spiel beginnt um 2.30 Uhr. Vorher um 1 Uhr trifft OSV II auf Ratzeburg II.
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Sonntag, 3. März 1935
OSV Reserve gegen MTV Ratzeburg 3:11
Die Reserve des OSV holte sich von den Reichswehrsoldaten eine derbe Abfuhr. Diese hohe Packung war absolut unnötig. Die Hintermannschaft, voran der Torwächter des OSV, machte es dem Gegner leicht. Strafstöße und Elfmeter hagelte es nur so, von Schönheit eines Fußballspiels war wenig zu merken. Die Ratzeburger hatten es nicht nötig, eine Holzerei anzufangen, sie waren ihrem Gegner auch im Spiel weit überlegen.
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Sonntag, 3. März 1935
OSV II gegen MTV Ratzeburg II 5:4
Die zweite Mannschaft war ihrem Gegner in spielerischer Hinsicht überlegen. Der Sturm verstand es leider nicht, die ihm gebotenen Gelegenheiten auszunutzen, mit einer Ausnahme und diese war der sonst so bescheidene Rolf Pfeiffer, der alle fünf Tore schoß. Wer etwas werden will, denkt Willy Schlüter, muß von der Pike auf anfangen; er hütete das Tor recht vielversprechend. OL

Sonntag, 3. März 1935
Handball: MTV von 1862 Oldesloe
In Lübeck fand ein vom Fachamt Handball ausgeschriebenes Handballturnier statt, an dem vornehmlich die Mannschaften der Lübecker Turn- und Sportvereine teilnahmen. Ein auf dem hiesigen Exer geplantes Freundschaftsspiel des MTV von 1862 gegen den Schlutuper Turn- und Sportverein mußte ausfallen, da wegen des Lübecker Handballturniers von dem Kreisspielwart Spielverbot erlassen worden war.
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Montag, 4. März 1935
MTV von 1862
Die Leitung der Frauenturnabende am Donnerstag jeder Woche hat seit einem Monat eine geprüfte Turnlehrerin übernommen, die schon eifrig die Lübecker Gaufest-Freiübungen mit den Turnerinnen durchübt. Am kommenden Samstag und Sonntag nehmen die Turnerinnen an einer unter Leitung der Gauturnwartin Fräulein Henny Hopp-Lübeck stehenden Vorturnerinnenstunde in der Turnhalle der Oberrealschule teil.
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Montag, 4. März 1935
Keglerverband
Der Keglerverband von Oldesloe hielt im "Tivoli" eine außerordentliche Versammlung ab, die von den einzelnen Kegelklubs gut besucht war. Der Verband führt nun den Namen "Keglervereinigung Oldesloe" aufgrund der Anordnung der vorgesetzten Sportbehörde. Der Verbandsleiter, Ziegeleibesitzer Adolf Stoltenberg (Rethwisch), erstattete einen kurzen Jahresbericht, aus dem zu entnehmen ist, daß das hier wie im ganzen Reiche durchgeführte Winterhilfskegeln mit befriedigendem Erfolge ausgegangen ist.

Die Stimmzetttelwahl zum Keglervereinigungsführer in Oldesloe auf die nächsten zwei Jahre fiel mit großer Mehrheit auf den kaufmännischen Angestellten Jean Prang. Sodann wurden die neuen Einheitssatzungen paragraphenweise durchberaten und einstimmig angenommen.

Auf Vorschlag der Anwesenden werden Gastwirt Butenschön, Werkführer Christian Klaefe und Lederhändler Carl Clasen vom neuen Vereinigungsführer für den Ältestenrat festgelegt. Zu Kassenprüfern wurden auf zwei Jahre gewählt die Kegelbrüder Willi Abraham und Willy Drews. Zu Beiratsmitgliedern bestimmte der Vereinigungsführer H Flindt zu seinem Stellvertreter, Heinrich Bertram zum Kassenwart, Paul Drews zum Schriftwart und Willy Drews zum Sportwart, Gustav Lütjhe zum stellvertretenden Sportwart; Werbewart wird Theodor Rieck, Materialwart August Seidler und Presse- und Dietwart Walter Lindemeier.

Nachdem dem bisherigen Verbandsleiter Stoltenberg der Dank der Versammlung für seine stets opferbereite Tätigkeit für den Keglerverband ausgesprochen war, schloß der neue Vereinigungsleiter Prang die Sitzung mit einem dreifachen "Sieg Heil" auf den Führer.
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Freitag, 8. März 1935
MTV von 1862
Der Männerturnverein von 1862 Oldesloe hielt eine außerordentliche Versammlung in Theodor Hormanns "Bierquelle" ab. Zur Beratung stand die Einheitssatzung für die dem Deutschen Reichsbund für Leibesübungen angeschlossenen Turnvereine der Deutschen Turnerschaft.

Nach kurzer Begrüßung durch den Vereinsführer Hans Karth wurde die Einheitssatzung durchberaten und nach einer Abänderung des Paragraphen 4, die den fördernden Mitglieder Stimme und Wahlrecht sichert, angenommen. Sodann wurden satzungsgemäß auf zwei Jahre die Revisoren gewählt.

Anschließend hielt der Oberturnwart einen längeren Vortrag über das vom 5. bis 7. Juli in Lübeck stattfindende erste Gaufest der Nordmark. Dieses wird für alle Turner und Sportler das Ereignis des Jahres werden. Neu dabei ist, daß alle Wettkämpfer sich nach den Kämpfen einer völkischen Aussprache unterziehen müssen.

Über diese Aussprache sowie das Dietwesen im Verein gibt der Vereinsführer nähere Auskunft; ebenso über das am Samstag und Sonntag in der Turnhalle der Oberrealschule stattfindende Belehrungsturnen. Weiter weist er auf die demnächst stattfindende Tagung des Unterkreisführerringes, der Vereinsführer und Fachwarte der Unterkreisvereine hin. Mit einem "Sieg Heil" auf den Führer wurde die Versammlung geschlossen.
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Samstag, 9. März 1935
Olympia Neumünster gegen OSV
Die Positionskämpfe in der Ligastaffel nehmen mit dem morgigen Sonntag ihren Fortgang. Der OSV muß reisen und zwar nach Neumünster, Olympia ist der Gegner. Das erste Spiel im Herbst vorigen Jahres gewann der OSV hier mit 6:2. Auf eigenem Platz sind die Neumünsteraner jedem Gegner gefährlich. LBV Phönix und auch der Ortsrivale VfR Neumünster konnten nur ganz knapp mit je einem Tor das Spiel für sich entscheiden. Die OSVer werden gut tun, sich nicht durch den Tabellenstand des Gegners in Sicherheit zu wiegen; denn die Sache könnte leicht schief gehen. Nach dem Spiel gegen Eintracht Kiel können die Hiesigen die Reise schon etwas vertrauensvoller antreten, die Aufstellung bewährt sich hoffentlich weiter.
OL Samstag, 9. März 1935
Vorturnerinnenstunde in der Turnhalle der Oberrealschule
Heute abend 20 Uhr und morgen früh 8 Uhr herrscht in der Turnhalle der Oberrealschule reges Leben. Die Vorturnerinnen der Vereine des Unterkreises Stormarn-Segeberg werden dort an einer Belehrungsstunde im Frauenturnen unter Leitung von Fräulein Henny Hopp (Lübeck) teilnehmen. Auch diese Veranstaltung steht ganz und gar im Zeichen des Lübecker Gaufestes; denn es werden zur Hauptsache nur Übungen durchgeturnt, die für Lübeck in Frage kommen.
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Sonntag, 10. März 1935
16. Punktspiel: Olympia Neumünster - Oldesloer SV 4:2 (2:2)
Der OSV hat dieses Spiel nach einem überaus harten Kampf - man darf wohl ruhig behaupten - unverdient verloren. Nach halbstündiger Spielzeit wurde der Verteidiger Kock von dem Linksaußen der Neumünsteraner angeschlagen und mußte ausscheiden und gleich nach der Halbzeit folgte der Halbrechte Wolherr. Mit neun Mann wehrte sich der OSV hervorragend; daß die Neumünsteraner das Spiel gewannen, dürfte man wohl nicht als ein Kunststück ansehen. Nach gut zehn Minuten lag der OSV mit 2:0 vorne, Wolher war derjenige, welcher. Olympia kam danach durch einen Eckball und kurz darauf durch einen Strafstoß zum 2:2. Den Neumünsteranern wurde ein Elfmeter zugesprochen, wegen angeblicher Unfairneß des Läufers Krohn (ausgerechnet Krohn). Der Linksaußen übernahm die Vollstreckung und donnerte den Ball gegen die Latte.

Lange Zeit in der zweiten Hälfte wehrten sich die OSVer kräftig ihrer Haut, die Mannschaft kämpfte verbissen, um das Ergebnis zu halten, aber schließlich war der Druck doch zu stark. Durch zwei weitere Tore konnte Olympia den Sieg sicherstellen. Eine Viertelstunde vor Schluß wurde der Oldesloer Linksaußen von dem Neumünsteraner Verteidiger stark "mitgenommen". Also wie gesagt, eine Heldentat war es gerade nicht, das Spiel zu gewinnen. Den OSVern gebührt ein Gesamtlob für ihr aufopferndes Spiel.
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Oldesloer SV (Ankündigung): Max Purnhagen - Kock, Busch - Grote, Helmut Schweim, Helmut Krohn - Gustav Lüthje, Karl Wolherr, Willy Drews, Wilhelm Stäcker, Schlicht

Tore: 0:1 Wolherr, 0:2 Wolherr, 1:2, 2:2, 3:2, 4:2

Sonntag, 10. März 1935
Belehrungsstunde für Turnerinnen
Der Unterkreis Stormarn-Segeberg der Deutschen Turnerschaft führte am Samstag und Sonntag in Oldesloe eine Belehrungsstunde für Turnerinnen durch. Aus Lübeck waren drei Turnlehrerinnen gekommen, die mit den Vertreterinnen der Vereine des Unterkreises die Übungen für das Gaufest in Lübeck durchnahmen. Am Samstag abend wurde eine Dietstunde durchgeführt. Hier wurde von Frau Dr. Müller (Lübeck) ein Abschnitt aus Hitlers "Mein Kampf" verlesen. Die Freude, die sonst eine solche Stunde mitbringt, wollte nicht aufkommen, da ja die Leiterin dieser Belehrungsstunden, die Turnschwester Henny Hopp (Lübeck), ganz plötzlich verstorben war. Auch im Unterkreis wird diese Lücke, die durch den Tod von Henny Hopp entstanden ist, kaum zu schließen sein.
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Samstag, 16. März 1935
OSV gegen Lübecker Sportverein
Das vorletzte Bezirksspiel der Liga wird am morgigen Sonntag hier gegen den LSV ausgetragen. Die beiden Mannschaften haben schon oft die Klingen gekreuzt und zwar mit wechselndem Erfolg. Die Spielstärke der Lübecker hat nachgelassen und man macht verzweifelte Anstrengungen, um den Tabellenplatz zu verbessern. Der alte Kämpe "Jule" Schulz wird immer wieder geholt, wenn es brenzlig wird, seine Persönlichkeit gibt der Mannschaft den nötigen Rückhalt. Der OSV wird seinem Gegner im Punkt Fußballspiel überlegen sein, aber er darf keinesfalls diesen Kampf auf die leichte Schulter nehmen. Da Kock nicht wieder mit dabei sein kann, ist eine kleine Änderung der Mannschaftsaufstellung notwendig geworden. Das Spiel beginnt um 4 Uhr; der Exer ist gesperrt. OL

Samstag, 16. März 1935
Oldesloer Sportverein
Am Montag, dem 18. März, findet im "Tivoli" eine außerordentliche Mitgliederversammlung des OSV statt. Wegen der äußerst wichtigen Tagesordnung ist das Erscheinen aller Mitglieder Pflicht.
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Sonntag, 17. März 1935
17. Punktspiel: Oldesloer SV - Lübecker SV 2:1
Im letzten Augenblick mußte der OSV auch noch Wolherr und Willy Drews ersetzen. Von beiden Seiten wurde ein herzlich schwaches Spiel gezeigt; die Stürmerreihen enttäuschten. Ein regelrechtes Tor erzielten nur die Lübecker, während der OSV durch zwei Elfmeter den Sieg sicherstellen konnte. Der LSV zog 20 Minuten nach Halbzeit gleich. Nun war beiden Mannschaften die Möglichkeit gegeben, das Siegtor zu erzielen, aber beide Hintermannschaften konnten mit viel Glück und Geschick Erfolge verhindern. Der OSV erhielt die Chance. Schlüter wurde im Strafraum umgelegt, der Elfmeter wurde verwandelt und damit zwei Punkte mehr erzielt. - OSV Reserve gegen LSV Reserve 3:5, OSV II gegen LSV II 4:1.
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Oldesloer SV (Ankündigung): Max Purnhagen - Gustav Lüthje, Busch - Grote, Helmut Schweim, Helmut Krohn - Jochimsen, Karl Wolherr, Willy Drews, Wilhelm Stäcker, Paul Drews.
Tore: 1:0 (Elfmeter), 1:1 (65.), 2:1 (Elfmeter)

Sonntag, 17. März 1935
Oldesloer Kegler in Neumünster erfolgreich
Bei dem in Neumünster stattgefundenen Kreisausscheidungskegeln hatte auch der Oldesloer Keglerverein seine vier besten Kegler Otto Drews, Jonny Dührkop, Heinrich Bertram und Willy Drews entsandt. Die Mannschaft, jeder Kegler hatte 100 Wurf auf vier Bahnen zu werfen, errang von allen teilnehmenden Mannschaften den dritten Platz und qualifizierte sich damit zum Bezirksausscheidungskegeln, das Anfang Mai in Kiel ausgetragen wird. Hoffentlich glückt es unserer Mannschaft dann auch dort, mit an der Spitze zu bleiben, um auch an den Gauausscheidungskämpfen teilzunehmen. Gut Holz!
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Montag, 18. März 1935
Der Oldesloer Sportverein hielt im "Tivoli" eine außerordentliche Mitgliederversammlung ab. Der Vereinsführer, Oberturnlehrer Christian Ohrt, erstattete in kurzen Zügen den Tätigkeitsbericht für das Jahr 1934. Aus diesem ist zu entnehmen, daß acht Führerringsitzungen sowie zwei Mitgliederversammlungen nebst sehr reger Sportbeteiligung stattfanden. Der Obmann der Abteilung für Fußball, Knickrehm, berichtete, daß der OSV in der Liga den dritten Platz inne hat.

Über Leichtathletik und über die Frauenabteilung berichtete der Vereinsführer, daß die Trainingsarbeiten in guter Fortentwicklung sind. Besonders gutes konnte über die Jugendabteilung der Obmann Meins berichten. Die Zahl der Mitglieder ist von 30 auf 64 gestiegen. In der Abteilung herrscht ganz besonders gute Trainingsarbeit. Die Kassenverhältnisse, vorgetragen durch das Mitglied Rolf Pfeiffer, sind als gut und durchaus in Ordnung befindlich zu bezeichnen. Jahres- und Kassenbericht wurden einstimmig gebilligt und dem Vereinsführer samt seinen Mitarbeitern Entlastung erteilt. Der Festausschuß unter Leitung von Flindt, Werbewart Rolf Pfeiffer sowie der Platz- und Gerätewart Kindt haben gut gearbeitet, was der Vereinsführer besonders hervorhob.

Die Einheitssatzungen fanden schnell Annahme durch die Anwesenden und hatten Wahlen zur Folge. Es wurden gewählt zum Vereinsführer Oberturnlehrer Christian Ohrt. Dieser bestimmte dann seine Mitarbeiter und zwar zu seinem Stellvertreter Kaufmann Hans Fokuhl, zu Kassenprüfern Schlüter und Lüthje, zum Schriftführer Wilhelm Hoppe und zum Kassenwart Rolf Pfeiffer. Für den erweiterten Ausschuß wurden bestimmt: für Fußball Wilhelm Hoppe, für Leichtathletik Johannes Pöhls, für Hockey Karl Heinz Dimpker, für die Jugend Meins, für die Frauenabteilung Fräulein Gerken, für den Festausschuß Flindt, als Platzwart Kindt. Das Amt als Dietwart übernimmt der Vereinsführer. In den Ältestenrat werden bestimmt die Mitglieder Friedrich Bölck sen., Hermann Drögemöller, Lorenz Gast, Jonny Dührkop, Adolf Kröger und Kurt Ueltzen.

Unter "Verschiedenes" wies der Vereinsführer darauf hin, daß am kommenden Sonntag ein Gepäckmarsch sowie ein Waldlauf stattfinden. Weiter sind für den kommenden Sommer in Oldesloe vorgesehen elf größere leichtathletische Veranstaltungen. Zum Schluß wies Oberturnlehrer Ohrt darauf hin, daß der Besitz des Sportabzeichens für jeden, der jetzt zum Militär eingezogen wird, von besonderer Bedeutung ist, da dieses ein Beweis für sportliche Höchstleistungen ist, was bei dem Militärdienst selbst größere Bevorzugungen zur Folge hat. Die Gelegenheit für die Erwerbung des Sportabzeichens beim OSV soll ein jeder auszunutzen versuchen. Ein dreifaches "Sieg Heil" auf den Führer beschloß dann die Versammlung.
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Samstag, 23. März 1935
Oldesloer Sportverein
Das für den morgigen Sonntag hier auf dem Exer angesetzte Pokalspiel zwischen OSV-Liga und Ratzeburg fällt aus, da die Ratzeburger heute vormittag das Spiel absagten.
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Samstag, 23. März 1935
Handball: MTV Travemünde gegen MTV Oldesloe
Der morgige Sonntag bringt das vorletzte Pflichtspiel der hiesigen Turner. Gegner ist der Tabellenzweite, der Travemünder Männerturnverein. Das erste Spiel konnten die Travemünder mit viel Glück knapp gewinnen. Ob es ihnen diesmal wieder gelingen wird, scheint fraglich, denn die Hiesigen brennen darauf, Revanche zu nehmen und werden mit ihrer stärksten Mannschaft antreten, die augenblicklich gestellt werden kann. Falls die Oldesloer sich auf dem Travemünder Leuchtenfeld ebensogut zusammenfinden wie im ersten Spiel auf dem Exer, dann dürfte eine angenehme Überraschung nicht ausgeschlossen sein.

Vor dem Spiel der Männer trifft die neugebildete Knabenmannschaft des MTV von 1862 auf die gleiche des MTV Travemünde. Dieser Kampf ist ebenfalls vollkommen offen, da sich über die Spielstärke der beiden Mannschaften noch nichts sagen läßt. Abfahrt beider Mannschaften 12.15 Uhr vom Markt.
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Samstag, 23. März 1935
Leichtathletik
Mit dem Waldlauf über 5000 Meter, 3000 Meter und 1500 Meter beginnt am morgigen Sonntag die erste leichtathletische Veranstaltung hier in Oldesloe. Start und Ziel liegen bei allen vorgenannten Strecken auf dem Bürgerpark. Da alle Strecken mit einer größeren Anzahl von Nennungen besetzt sind, darf man auf das Ergebnis gespannt sein, zumal der MTV, OSV, SA, HJ, Reinfeld und Bargteheide gemeldet haben. Alle Läufe werden als Einzel- und Mannschaftsläufe ausgetragen. Zu einer Mannschaft gehören drei Läufer oder Läuferinnen. Die Wertung erfolgt nach Platzziffern: diejenige Mannschaft, die die wenigsten Punkte hat, gilt als Sieger. Die Läufe beginnen um 9 Uhr.
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Sonntag, 24. März 1935
Handball: MTV Travemünde gegen MTV Oldesloe 5:4
Vorweg sei bemerkt, daß beide Mannschaften in der stärksten Aufstellung antraten und sich einen Kampf lieferten, wie er schärfer und schneller kaum durchgeführt werden konnte. Bis auf einige Reibereien und einer unschönen Begegnung zwischen einem Oldesloer und Travemünder, die mit berechtigtem Feldverweis des Travemünders vergolten wurde, war es trotzdem ein recht harter Handballkampf. Die Oldesloer spielten zuerst mit dem Wind und kamen oft vor das Travemünder Tor. Günstige Torgelegenheiten wurden jedoch verschossen. Im Nu können die Gastgeber die Verteidigung kurz nacheinander überrumpeln und zwei unhaltbare Tore werfen. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit konnte der MTV Oldesloe schnell drei Tore aufholen und die Führung übernehmen.

Nach dem Wechsel sind die Oldesloer Turner noch vorläufig am meisten am Ball und es gelingt ihnen trotz heftigen Gegenwindes und harter Travemünder Verteidigung ein schönes viertes Tor. Aber die Travemünder Turner wissen, daß der zweite Platz in der Tabelle in Gefahr ist; sie müssen gewinnen! Bald heißt es 3:4 und dann kann der Travemünder Mittelstürmer unter dem Jubel der Zuschauer den Gleichstand herstellen. In den letzten zehn Minuten wird das Spiel noch wesentlich beeinflußt durch einen plötzlich einsetzenden Gewitterregen. Der Boden wurde glitschig und es gab viele Stürze der um den Sieg kämpfenden Gegner. Ein Travemünder muß wegen unfairen Spiels vom Felde verwiesen, ein anderer verwarnt werden. Zwei Minuten vor Schluß warf der Travemünder Halblinke das siegbringende Tor, das die Oldesloer hätten vermeiden können. Aber trotzdem kann die junge Oldesloer Mannschaft mit dem Ergebnis zufrieden sein, obwohl ein Unentschieden dem Spielverlauf gerechter gewesen wäre.
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Sonntag, 24. März 1935
Waldlauf im Unterkreis Oldesloe
Der für Sonntag 9 Uhr angesetzte Lauf brachte nicht die gewünschte und nach den Meldungen zu erhoffende Beteiligung, da die Wehrverbände dienstlich verhindert waren, der MTV 22 Mann für Handball und der OSV 55 Mann für Fußball stellen mußte. 36 Läufer traten an, von denen 28 das Ziel erreichten.
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Die Ergebnisse:

  • Frauen, Anfängerinnen, 1500 Meter: 1. Frau Peters 6:23,2 Minuten, 2. Fräulein Stechel 6:23,4 Minuten, 3. Fräulein Schindler (alle OSV) 6:24,0 Minuten
  • Männliche Jugend, 1921 und später geboren, 1500 Meter: 1. Brandt (OSV) 5:19,6 Minuten, 2. Adolf Karth (MTV) 5:52,2 Minuten, 3. Wilfried Timm (MTV) 5:55,0 Minuten
  • Männliche Jugend, 1919/20, 3000 Meter: 1. Georg Hartmann 10:04,0 Minuten, Gerhard Heuseler 10:15,0 Minuten, 3. Hans Berliner (alle OSV) 10:35,0 Minuten
  • Jugendliche, 1914 bis 1918, 3000 Meter: 1. Gerhard Hormann (OSV) 9:24,4 Minuten, 2. Albert Dahl (HJ) 9:36,8 Minuten
  • Männer, 3000 Meter: 1. Erwin Klieboldt 9:23,0 Minuten, 2. Theodor Hormann (beide MTV) 9:33,0 Minuten.


Samstag, 30. März 1935
Eutin 08 gegen OSV
Am morgigen Sonntag gelangt das letzte Bezirksspiel der Liga in Eutin zum Austrag. Der Papierform nach müßte man den Oldesloern ein klares Plus einräumen, aber andererseits haben die Hiesigen in den bisher ausgetragenen Spielen noch nie mit "sehr gut" gegen die Eutiner bestanden. Eine Voraussage ist schwer zu treffen, da die Form der Eutiner in den letzten Spielen sehr schwankend war. Der OSV wird auf der Hut sein müssen, wenn beide Punkte errungen werden sollen, denn zur Verbesserung des Tabellenstandes sind diese äußerst notwendig. Die Mannschaft fährt per Auto nachmittags 1 Uhr. Einige Plätze für Schlachtenbummler sind noch frei. Karten sind im "Deutschen Haus" zu haben.
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Sonntag, 31. März 1935
18. Punktspiel: Eutin 08 - Oldesloer SV 2:4 (2:1)
Das letzte Bezirksspiel gegen den Eutiner Sportverein konnte der OSV siegreich gestalten. Fußball spielten die Oldesloer, was aber die Eutiner nicht hinderte, mit 2:0 in Führung zu gehen. Damit war aber auch das Pulver des Gegners restlos verschossen. Kurz vor der Halbzeit konnte Stäcker das Ergebnis auf 1:2 stellen. Nach der Halbzeit wurde mit den Eutinern "Katze und Maus" gespielt. Willy Drews, Schlüter und Oldorf stellten durch je einen Treffer den Sieg sicher.
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Oldesloer SV: Aufstellung unbekannt. Tore: 1:0, 2:0, 2:1 Stäcker, 2:2 Willy Drews, 2:3 Schlüter, 2:4 Oldorf

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