Die Spielzeit 1935/36
Teil 1 (4)

13.9.1935:
Haltet Euch ran, verschenkt darf nichts werden..

26.5.1936:
Mitarbeiter werden noch dringend gesucht, es muß allerdings positive Arbeit geleistet werden.


Quellen:

Chronik des 20. Jahrhunderts (CHRONIK)
Lübecker General-Anzeiger (LGA)
Oldesloer Landbote (OL)
Oldesloer Landbote, Das Dritte Reich (OLDR)
Trittauer Zeitung (TZ)

Sonnabend, 4. Januar 1936

Reichsbund für Leibesübungen, Fachamt Fußball

OSV gegen Germania Wismar

Der OSV trägt am morgigen Sonntag das erste Punktspiel der Frühjahrsserie aus und zwar in Wismar. Das Spiel der Herbstserie hier konnte der OSV knapp mit 2:1 für sich entscheiden. Eine Wiederholung dieses Ergebnisses liegt durchaus im Bereich der Möglichkeit. Die Germanen auf eigenem Platz zu schlagen, ist doch nicht so einfach und es dürfte sich daher empfehlen, mit äußerster Konzentration den Kampf durchzuführen, sonst könnte die Sache auch leicht schief gehen.

Der OSV spielt in der Aufstellung: Purnhagen; Busch, Martin Kock; Krohn, Helmut Schweim, Richard Grote; Willy Schlüter, Lüthje, Wilhelm Stäcker, Willy Drews, Paul Drews.

Die Mannschaft hat sich vorgenommen, zwei Punkte mit nach Hause zu bringen. Abfahrt morgens um 10 Uhr vom „Deutschen Haus“.

OLDESLOER LANDBOTE vom 4.1.1936

 

Sonnabend, 4. Januar 1936

Hockeytraining und Waldlauf

Am morgigen Sonntag findet um 9.30 Uhr auf dem Bürgerpark ein Hockeytraining für alle Mitglieder statt. Anschließend findet ein Waldlauf statt, der etwa acht Kilometer lang sein wird. Sämtliche Frauen und Herren haben pünktlich zu erscheinen.

OLDESLOER LANDBOTE vom 4.1.1936

 

Sonnabend, 4. Januar 1936

Kreuz und quer durch das Jahr 1935

Wie im ganzen deutschen Vaterlande zeigte sich 1935, dem Vorjahre der Olympiade, auch in Oldesloe ein vielseitiges sportliches Leben auf allen Gebieten der Leibeserziehung. Gepäckmärsche, Waldgeländelauf, das Jugendsportfest, die Reichsportwoche, die Reichsjugendwettkämpfe und als Höhepunkt „Die Oldesloer Sportwoche“ sind Meilensteine auf dem Gebiete der Leibeserziehung. Weit mehr als 100mal konnte das SA- oder Reichssportabzeichen verteilt werden. Bei der hiesigen Sportwoche gelang es dem OSV im Kampfe um die Deutsche Vereinsmeisterschaft in der Klasse C mit 3970,40 Punkten, im Gau 7 Nordmark den fünften und damit im Deutschen Reich den 35. Platz zu belegen. Das Stadtamt für Leibesübungen sowie die neugegründete Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen haben sich somit zielbewußt für den Ausbau der Leibesübungen eingesetzt. Welcher Beachtung für solche Leistungen sich der hiesige Sport anderwärts erfreut, möge man daraus ersehen, daß der Kreis Lübeck durch die Entsendung des Olympia-Trainers Engelhard die geleistete Arbeit ganz besonders anerkannt hat. Freilich gehört zur Weiterführung dieser Leistungen auch ein einwandfreier Sportplatz. Unser sonst so schön gelegener Exer bedarf dazu aber eines vollkommenen Ausbaues der zu solchen Leistungen erforderlichen Anlagen. ...

OLDESLOER LANDBOTE vom 4.1.1936

 

Sonntag, 5. Januar 1936

Germania Wismar – Oldesloer SV 0:1 (0:1)

(8. Punktspiel)

Nach schwerem Kampf konnte der OSV zwei wichtige Punkte erringen. Dieser Sieg gewinnt dadurch an Bedeutung, daß die OSVer das ganze Spiel nur mit zehn Mann durchführen mußten. Der Linksaußen Paul Drews mußte schon drei Minuten nach Beginn ausscheiden. Mit vier Mann im Sturm war ein Sieg kaum herauszuholen, aber eisern wurde gekämpft. Die zahlreichen und gefährlichen Angriffe der Wismaraner wurden von der Hintermannschaft des OSV zerstört. Der Torwart der Oldesloer hielt die schwierigsten Sachen, hier lag der Schlüssel zum Erfolg. Nach halbstündiger Spielzeit erzielte der OSV den Treffer des Tages. Ein Eckball von rechts, getreten von Lüthje, geht unberührt ins Tor. Bis zum Schluß versuchen die Germanen, ihren Gegner in die Knie zu zwingen, aber die OSVer arbeiteten bis zum Umfallen, um den knappen Vorsprung zu halten.

Oldesloer SV (Ankündigung): Max Purnhagen – Martin Kock, Herbert Busch – Helmut Krohn, Helmut Schweim, Richard Grote – Willy Schlüter, Gustav Lüthje, Wilhelm Stäcker, Willy Drews, Paul Drews.

OLDESLOER LANDBOTE vom 6.1.1936

 

Mittwoch, 8. Januar 1936

OSV

Die erste Vorstandssitzung des OSV im Jahre 1936 zeigte nach allen Seiten ein erfreuliches Bild. Sie war sehr gut besucht und die Berichte der einzelnen Obleute gaben ein klares Bild von der Aufwärtsentwicklung des Vereins. Die Übungszeiten wurden wie folgt festgesetzt: Mittwoch 8.30 Uhr Turnhalle der Oberrealschule: Männer; Donnerstag 3 Uhr: Jugend; Freitag 8.30 Uhr Turnhalle der Oberrealschule: Frauenabteilung. Der Vorsitzende ernannte Dimpker zum Obmann der Leichtathletik; derselbe leitet auch das Training am Mittwoch. Der Kassenbericht zeigte durchaus gesunde Verhältnisse. Die bevorstehende Maskerade, die im Februar stattfindet, wurde eingehend besprochen und in den Grundzügen festgelegt.

OLDESLOER LANDBOTE vom 8.1.1936

 

Mittwoch, 8. Januar 1936

Reichsamt für Leibesübungen, Fachamt Fußball

OSV

Am kommenden Sonntag fährt die Liga nach Grevesmühlen. Die Reise wird wieder mit dem neuen Omnibus „Sausewind“ durchgeführt. Schlachtenbummler können noch an der Fahrt teilnehmen. Fahrpreis 2,00 Mark. Abfahrt mittags 12 Uhr vom „Deutschen Haus“. Karten sind dort zu haben.

OLDESLOER LANDBOTE vom 8.1.1936

 

Mittwoch, 8. Januar 1936

Fachamt Handball: MTV von 1862 gegen Jahn Oldenburg

Am kommenden Sonntag beginnen im Kreise Lübeck die ersten Spiele der Frühjahrsspielreihe. Der hiesige MTV von 1862 muß nach Oldenburg und dort gegen die äußerst spielstarke Mannschaft des Turnvereins „Jahn“ antreten. Die Abfahrt ist auf 10.45 Uhr ab Marktplatz festgelegt. Für Schlachtenbummler sind noch einige Plätze frei. Fahrpreis 1,00 Mark; Anmeldungen bei den Spielern.

OLDESLOER LANDBOTE vom 8.1.1936

 

Freitag, 10. Januar 1936

Fachamt Handball

Das Handballspiel des MTV von 1862 gegen den Turnverein Jahn in Oldenburg fällt aus.

Das nächste Spiel der Hiesigen findet am Sonntag, dem 19. Januar, in Oldesloe gegen den Schlutuper Turn- und Sportverein statt.

OLDESLOER LANDBOTE vom 10.1.1936

 

Sonnabend, 11. Januar 1936

OSV gegen Grevesmühlen 08

Wieder muß der OSV am morgigen Sonntag nach auswärts und zwar nach Grevesmühlen. Alles ist gespannt, wie dieser Kampf ablaufen wird. Wie wohl noch bekannt, mußte der OSV im Herbst hier eine knappe 2:1-Niederlage hinnehmen. Trotz einwandfrei überlegenen Spiels und drückender Überlegenheit rannten die OSVer sich an der Abwehrmauer des Gegners fest. Das ist die Stärke der Grevesmühlener, den einmal erkämpften Vorsprung nicht wieder aus den Händen zu lassen. Alles wird nach hinten genommen, um „dicht“ zu machen. Es sieht zwar nicht sehr schön aus, aber auf diese Weise werden die notwendigsten Punkte in Sicherheit gebracht.

Der OSV hat spielerisch bestimmt ein Plus, aber man wird gut tun, sich nicht gleich überrumpeln zu lassen, damit eine Auflage des hier stattgefundenen Spiels vermieden wird.

Der OSV spielt in folgender Aufstellung: Max Purnhagen; Martin Kock, Herbert Busch; Helmut Krohn, Helmuttt Schweim, Grote; Gustav Lüthje, Drews, Stäcker, Andresen, Willy Schlüter.

Abfahrt 12 Uhr per Autobus. Einige Plätze sind noch frei.

 

Weitere Spiele:

Hier auf dem Exer herrscht Hochbetrieb. Es spielen: 8.30 Uhr: OSV zweite Knaben gegen LSV zweite Knaben, 9.30 Uhr: OSV erste Knaben gegen LSV erste Knaben, 10.30 Uhr: OSV erste Schüler gegen LSV erste Schüler, 1.00 Uhr: OSV II gegen Bargteheide II, 2.30 Uhr: OSV Reserve gegen Bargteheide.

OLDESLOER LANDBOTE vom 11.1.1936

 

Sonntag, 12. Januar 1936

FC Grevesmühlen – Oldesloer SV 2:5 (1:2)

(9.Punktspiel)

Wie erwartet konnte der OSV erst nach schwerem Kampf seinen Gegner niederringen. In technischer Hinsicht wohl bedeutend besser, aber sonst sah es finster in der OSV-Mannschaft aus, besonders in der ersten Halbzeit. Die Grevesmühlener waren mit einem bewundernswerten Eifer bei der Sache. Nach einer Viertelstunde war es auch schon passiert. Ein hoher Schuß des Mittelläufers wurde von den nachsetzenden Stürmern eingedrückt. Eine verunglückte Abwehr des linken Läufers der Grevesmühlener brachte dem OSV den Ausgleich und ein Strafstoß, von Stäcker geschossen, brachte die 2:1-Führung bis zur Pause.

Nachher drängte der OSV, bei einem der vielen Angriffe konnte Willy Drews das Ergebnis auf 3:1 stellen. Der Gegner läßt nicht nach. Ein Strafstoß, der direkt verwandelt wird, stellt das Ergebnis auf 3:2. Bis zum Schluß kann dann der OSV noch zwei weitere Tore erzielen und damit den Sieg endgültig sicherstellen.

Oldesloer SV (Ankündigung): Max Purnhagen – Martin Kock, Herbert Busch – Helmut Krohn,  Helmut Schweim, Richard Grote – Gustav Lüthje, Willy Drews, Wilhelm Stäcker, Andresen, Willy Schlüter.

 

Ein erfolgreicher Sonntag für den OSV

Der Sonntag war für die Blau-Weißen ein außerordentlich erfolgreicher. Sechs Mannschaften waren im Kampfe und alle sechs Mannschaften konnten ihre Spiele gewinnen! Das Torverhältnis in diesen sechs Spielen belief sich auf 27:5 und setzt sich wie folgt zusammen: OSV Liga gegen Grevesmühlen 5:2, OSV Reserve gegen Bargteheide 4:1, OSV II gegen Bargteheide II 2:0, OSV Schüler gegen LSV 9:1, OSV erste Knaben gegen LSV 2:0, OSV zweite Knaben gegen LSV 5:1.

OLDESLOER LANDBOTE vom 13.1.1936

 

Sonnabend, 18. Januar 1936

Reichsamt für Leibesübungen, Fachamt Fußball

Oldesloe gegen Ratzeburg

Der Kampf um die Punkte geht weiter. Am morgigen Sonntag trifft der OSV hier auf den MTV Ratzeburg. Das erste Treffen gewann der OSV seinerzeit 4:1, ein Gesellschaftsspiel Ende vorigen Jahres hier brachte den Hiesigen einen 7:0-Sieg. Es wäre verfehlt, wollte man, an diesen Ergebnissen gemessen, dem OSV einen hohen Sieg voraussagen.

Die letzten Ergebnisse der Ratzeburger lassen erkennen, daß die Mannschaft besser geworden ist. Es fehlt nicht viel daran, und der Meisterschaftsfavorit Neustadt wäre vor kurzem in Ratzeburg gestrauchelt, knapp mit 2:1 war man froh, gewonnen zu haben.

Trotz allem ist anzunehmen, daß der OSV dieses Spiel gewinnt, die größere Erfahrung und Routine dürften dafür den Ausschlag geben. Das Spiel beginnt um 2 Uhr; der Exer ist gesperrt.

 

Weitere Spiele:

9.00 Uhr: OSV erste Knaben gegen Pansdorf erste Knaben, 11.00 Uhr: OSV erste Jugend gegen Moisling erste Jugend, 12.30 Uhr: OSV Reserve gegen Moisling.

Die zweite Herrenmannschaft fährt nach Reinfeld, Abfahrt 13.17 Uhr mit der Bahn.

OLDESLOER LANDBOTE vom 18.1.1936

 

Sonnabend, 18. Januar 1936

OSV-Hockeyabteilung

Am Sonntag findet wieder ein allgemeines Hockeytraining statt. Es wird besonders die Frauenabteilung gebeten, zahlreich zu erscheinen. Da an eine Gründung von Frauenmannschaften gedacht ist, können sich noch einige interessierte Sportlerinnen zur Aufnahme melden.

OLDESLOER LANDBOTE vom 18.1.1936

 

Sonntag, 19. Januar 1936

Fußball, der wahre Volkssport

Man darf es wohl ruhig sagen, ohne befürchten zu müssen, daß andere die philosophischen Messer wetzen, Fußball ist heute der wahre deutsche Volkssport. Volkssport – das ist nicht etwa nur ein leeres Schlagwort, sondern der Begriff für eine Leibesübung, die im wahrsten Sinne des Wortes breiteste Massen des Volkes gepackt hat. Geben Sie einer Anzahl von Knirpsen eine leere Konservenbüchse oder eine alte Pappschachtel..., ich wette, daß sie in den meisten Fällen mit diesem „Sportgerät“ zu „buffen“ anfangen, wie es in der Fußballersprache so schön heißt.

Da sind die kleinen Straßenvereine oder spielen Dörfer gegeneinander, und wenn kein Tor zur Verfügung steht, dann markieren Mütze oder Jacken die Tor-Enden. Und der Schweiß läuft allen nur so von den Stirnen, ihre Augen aber glänzen in heller Freude über den Flug und das Rollen des runden Balles. Die stolzen Erfolge unserer Ländermannschaft, die allein im verflossenen Jahre 18 deutsche Siege errang, wie auch die Tatsache, daß Lübeck wieder zwei Ligavereine besitzt, haben bewirkt, daß der Fußballsport sich in Lübeck einer steigenden Beliebtheit erfreut.

Doppelt erfreulich, daß dank der Unterstützung der Kultusverwaltung nun auch die Frage des Schulfußballs im positiven Sinne geregelt worden ist. Damit ist unseren Turn- und Sportvereinen die Sorge um den Fußballnachwuchs genommen worden. Erst aus der Breitenarbeit ergibt sich der Leistungssport! Und in dieser Hinsicht darf man jetzt beruhigend in die Zukunft sehen, nachdem durch die Tatkraft unseres Sportbeauftragten Pg. Willy Schaar in dem Trainer Eschenlohr ein Mann verpflichtet worden ist, der als alter Fußball-Internationaler nicht nur alle Feinheiten dieses schönen Sports selbst beherrscht, sondern sein Können mit echt bayerischem Humor auch auf die Schüler übertragen kann.

Man muß es nur einmal gesehen haben, mit welchem Ernst die kleinen Knirpse in den Schulen bei der Sache sind und jede „Zigarre“ dadurch schmackhaft zu machen versuchen, daß sie mit doppeltem Eifer und noch größerer Konzentration die Beherrschung des runden Leders anstreben. Auch die Lehrerschaft bemüht sich, soweit sie noch nicht in die Geheimnisse des Fußballsports eingedrungen ist, das Versäumte nachzuholen.

Am Abend beginnt dann die Arbeit bei den Vereinen. Hier sieht das zu leistende Pensum natürlich wesentlich anders aus, weil ja schließlich das Balltraining nicht allein entscheidend für die Leistungen ist. Gymnastik, Laufübungen und andere nette Beigaben sollen lockern und beschwingen. Hier wird Schlamperei sogar bestraft.

Überall wird fleißig an der Ertüchtigung der Fußballjugend gearbeitet. Da ist der kleine Dorfverein, der Sonntag für Sonntag treu und wacker seine Spiele durchführt, als kleines Teilchen der Fußballbewegung ebenso wichtig wie die Meisterschaft der Schalker Knappen. Erst dadurch, daß unsere Vereine zahlreiche Herren- und Jugendmannschaften zählen, zeigt sich die breite Grundlage des Fußballsports. Hunderttausend, ja, Millionen sind es, die dem einen Ziel nachstreben, in der ersten Mannschaft zu spielen. So erwächst schließlich die Bestleistung, wachsen aus der breiten Masse des großen Fußballheeres die Spitzenkönner heraus, von deren Glanzleistungen die ganze Welt spricht.

Es wäre nur zu wünschen, daß es möglich ist, den begabten Fußball-Lehrer Eschenlohr auf Jahre für Lübeck zu verpflichten. Erst dann wäre eine systematische Talentsuche, aber auch eine allgemeine Hebung der Spielstärke in Lübeck möglich. Ein Ziel, das jedem Fußballfreund lockend vor Augen steht.

LÜBECKER GENERAL-ANZEIGER vom 19.1.1936

 

Sonntag, 19. Januar 1936

Oldesloer SV – MTV Ratzeburg 1:1 (1:1)

(10. Punktspiel)

Die Ratzeburger bewiesen erneut den Formanstieg durch das unentschiedene Ergebnis gegen den OSV. Der schneebedeckte Boden erschwerte die Kampfhandlung, die Parole konnte nur lauten, den Ball mit kräftigem Schlag wegzubefördern und in der ersten Halbzeit hatten die stämmigen Soldaten hierin ein bedeutendes Plus. Eine Bummelei beider Torwächter in der ersten Hälfte stellte das Endergebnis bereits fest.

In der zweiten Halbzeit war der OSV tonangebend, Tore konnten aber nicht mehr erzielt werden, sodaß die Hiesigen sich mit einem mageren Unentschieden begnügen mußten.

Oldesloer SV (Ankündigung): Max Purnhagen – Martin Kock, Herbert Busch – Helmut Krohn, Helmut Schweim, Richard Grote – Ewald Feddern, Willy Schlüter, Wilhelm Stäcker, Gustav Lüthje, Willy Drews.

 

Weitere Ergebnisse:

OSV Reserve gegen Moisling 8:1, OSV erste Jugend gegen Moisling 12:3, OSV erste Knaben gegen Pansdorf 1:6.

OLDESLOER LANDBOTE vom 20.1.1936

 

Sonntag, 19. Januar 1936

Preußen Reinfeld – Oldesloer SV II 8:2 (3:1)

Die Preußen zeigten ihren alten Kampfgeist, den sie leider im Spiel gegen Post Lübeck vermissen ließen. Die erste Halbzeit zeigte schon leichte Überlegenheit. Mit 3:1 ging es in die Pause, nachdem Oldesloe beim Stand 1:0 für Reinfeld ausgleichen konnte. Dann aber zerfiel der Sturm der Gäste zusehends; die Preußen dagegen zeigten sehr viel Verständnis für ein offenes Flankenspiel. Sie kombinierten geschickt und konnten nach der Pause noch fünfmal einsenden. Der Torwächter der Gäste hat sich tapfer gehalten; er war auch an seinem Selbsttor ohne Schuld. Unser Donicht im Tor war gut. Den Hauptanteil an dem hohen Sieg hat Wittmack, der seinen großen Tag hatte.

Oldesloer SV II (Ankündigung): Dubslaff –  Meier, Hartz – Thiede, Busch, Plath – Rieck, Schulze, Hans Witt, Dührkop, Osga.

OLDESLOER LANDBOTE vom 21.1.1936

 

Dienstag, 21. Januar 1936

Scharfer Endkampf in der Bezirksliga

Drei Anwärter auf den Meistertitel

Die Lage in der Lübeck-Mecklenburger Bezirksliga ist nach den Ergebnissen des letzten Sonntags in der Spitzengruppe immer noch ungeklärt. Noch dürfen sich drei Vereine Hoffnungen auf den Meistertitel machen. Der VfL Schwerin hat nach seinem knappen 3:2-Sieg über den Lübecker Sportverein sich an die Spitze der Tabelle gesetzt. Der Neustädter Sportverein erlitt gegen Germania Wismar mit einem Unentschieden (1:1) überraschend eine Punkteinbuße. VfL Schwerin und Neustadt liegen nun nach Punkten gerechnet gleich in Front. Das bessere Torverhältnis macht die VfLer zum Spitzenreiter. Aber auch Schwerin  hat bei einem Spiel und zwei Punkten weniger als die beiden ersten Vereine durchaus berechtigte Ansprüche auf den Meistertitel, dessen Vergebung also eine rein mecklenburgische Angelegenheit geworden ist.

LÜBECKER GENERAL-ANZEIGER vom 21.1.1936

 

Freitag, 24. Januar 1936

Gegen übermäßig hartes Spiel

Der Gau Nordmark gibt folgende Mitteilung des Gaufachamtsleiters an die Gau- und Kreissportwarte bekannt, die gleichzeitig eine Warnung ist:

„Bedauerlicherweise nehmen die Fußballspiele wieder einmal an Härte zu. Ich bitte die Sportwarte, ganz besonders darauf zu achten, daß unser schöner Sport nicht durch Leute, die sich nicht beherrschen können, in Verruf kommt. Ich erwarte, daß die Sportwarte in Fällen, wo rücksichtslos oder sogar bewußt rohes Spiel festgestellt wird, nicht mit den üblichen Disqualifikationsstrafen von ein bis zwei Monaten vorgehen, sondern mit hohen Strafen insbesondere immer dann, wenn das Vergehen vor den Augen einer großen Öffentlichkeit geschehen ist. Für bewußtes Nachtreten in der Absicht, den Gegner zu verletzen, darf es nur Disqualifikationsstrafen von mindestens einem halben Jahr an aufwärts geben. Es darf auch nicht deshalb eine mildere Beurteilung eintreten, weil der betreffende Spieler sonst kein übler Kerl ist. Es handelt sich bei diesen Strafen weniger um den einzelnen als darum, Ruf und Ansehen unseres Sports hochzuhalten. Wenn durch eine hohe Strafe erreicht wird, daß in zehn anderen Fällen diejenigenn, die zu ähnlichen Ausschreitungen neigen würden, sich im letzten Augenblick besinnen und nicht roh spielen, dann hat die Strafe das, was sie bezwecken soll, erreicht, sonst nicht. Ich bitte dringend, das zu beachten. Die Sportwarte mögen bedenken, daß ihre Verantwortung für den Ruf, den unser Sport in der Öffentlichkeit genießt, groß ist.“

LÜBECKER GENERAL-ANZEIGER vom 24.1.1936

 

Sonnabend, 25. Januar 1936

Reichsbund für Leibesübungen, Fachamt Fußball

OSV gegen Schwerin 03

Durch den Punktverlust am letzten Sonntag gegen Ratzeburg dürfte der OSV wohl kaum Aussicht mehr haben, entscheidend in die Meisterschaft einzugreifen. Aber der SV Neustadt, VfL Schwerin und Schwerin 03 werden den OSV als Schrittmacher gebrauchen können.

Aus diesem Grunde wird Schwerin 03 am morgigen Sonntag mit Hangen und Bangen den Weg nach hier antreten. Das Spiel der Herbstserie sah die Blau-Gelben mit 2:0 vorne. Der OSV hatte es seinerzeit nicht nötig, das Spiel zu verlieren, das Gefüge der Mannschaft war etwas gelockert und dieses genügte den eifrigen Schwerinern, um beide Punkte zu erwischen.

Eine Voraussage über den Ausgang des morgigen Spiels ist schwer, die Schweriner werden alles versuchen, um im Rennen zu bleiben. Beide Mannschaften haben die gleichen Aussichten; ein spannender Kampf ist daher zu erwarten. Hoffentlich hat der Wettergott ein Einsehen, dann wird der Exer einen Rekordbesuch aufzeigen.

Beginn 2 Uhr. Der Exer ist gesperrt.

Die Aufstellung der Mannschaft ist folgende: Max Purnhagen; Martin Kock, Herbert Busch; Gustav Lüthje, Helmut Schweim, Grote; Willy Schlüter, Helmut Krohn, Wilhelm Stäcker, Drews, Ewald Feddern.

Morgens spielen in Lübeck: OSV Reserve gegen LSV Reserve, OSV Jugend B gegen Ruka Jugend B, OSV Jugend C II gegen Ruka Jugend C. Abfahrt der Mannschaften 8 ¼ Uhr vom „Deutschen Haus“.

OLDESLOER LANDBOTE vom 25.1.1936

 

Sonnabend, 25. Januar 1936

OSV-Maskerade am 1. Februar in der „Harmonie“. Motto: mit Prinz Karneval unter den Farben blau-weiß. Maskenkarten nur im Vorverkauf bei Herrn Joseph Bahr, Hindenburgstraße.

OLDESLOER LANDBOTE vom 25.1.1936

 

Sonntag, 26. Januar 1936

Oldesloer SV – Schwerin 03 2:1 (0:1)

(11. Punktspiel)

Nach einem schweren, mit allen Finessen durchgeführten und temperamentvollem Kampf konnte der OSV einen verdienten Sieg erringen. Diese Leistung verdient umsomehr Anerkennung, da die Schweriner während der ersten Halbzeit eine 1:0-Führung herausholen konnten. Gelegenheiten waren während dieser Zeit auch genügend für den OSV vorhanden, aber Fortuna war auf Seiten der Gäste.

Die zweite Halbzeit begann mit unvermindert scharfem Tempo; einer mußte bald kapitulieren und hier waren es die Schweriner, die nicht durchstehen konnten. Durch eine Umstellung verschärfte der OSV den Druck und das Schicksal nahm seinen Lauf. Der linke Läufer der Schweriner machte Hand im Strafraum. Der Elfmeter wurde von Schweim tadellos verwandelt. Jetzt spielte der OSV mit aller Macht auf Sieg und das Siegtor ließ auch nicht lange auf sich warten. Ein Eckball, von links hereingegeben, wurde von Stäcker eingeköpft. Bis zum Schluß wurde von beiden Mannschaften um Verbesserung des Ergebnisses gekämpft, an dem Ergebnis änderte sich jedoch nichts mehr. Am nächsten Sonntag spielt der OSV hier auf dem Exer gegen Adlero Neustadt. Diesem Spiel wird eine große Bedeutung beigemessen.

Oldesloer SV (Ankündigung): Max Purnhagen – Martin Kock, Herbert Busch – Gustav Lüthje, Helmut Schweim, Richard Grote –Willy Schlüter, Helmut Krohn, Wilhelm Stäcker, Willy Drews,Ewald  Feddern.

OLDESLOER LANDBOTE vom 27.1.1936

 

Sonntag, 26. Januar 1936

Lübecker SV Reserve – Oldesloer SV Reserve 9:2

Oldesloer SV Reserve (Ankündigung): Dubslaff – Eggers I, Hans Witt – Hack, Meinke, Schlicht – Behre, Eggers II, Meyer, Oldorf, Lehrmann.

 

Weitere Ergebnisse:

OSV Jugend B gegen Ruka Jugend B 2:4, OSV Jugend C II gegen Ruka C 0:3.

OLDESLOER LANDBOTE vom 27.1.1936

 

Freitag, 31. Januar 1936

Der diesjährige Karneval des Oldesloer Sportvereins verspricht prächtig zu werden; man spricht schon seit Wochen in Oldesloe und Umgegend davon. Zwei erstklassige Stimmungskapellen werden für die nötige Musik sorgen, wie überhaupt keine Mühen und Kosten gescheut sind, die Maskerade zu einer bleibenden Erinnerung zu machen. Unter den Farben blau-weiß gibt es nur eine Parole: „Hinein in den Faschingstrubel des Oldesloer Sportvereins!“

 

Morgen abend (1. Februar) in den Räumen der „Harmonie“ die beliebten OSV-Maskerade. 9 Uhr: Einzug des Prinzen Karneval mit seinem Gefolge. Mitglieder 1,20 Mark, Nichtmitglieder 1,50 Mark (einschließlich Kappen und Sportgroschen).

NB: Habe meine sämtlichen Räume ab 19 Uhr dem Oldesloer Sportverein überlassen. Paul Tabbert.

OLDESLOER LANDBOTE vom 31.1.1936

 

Freitag, 31. Januar 1936

Fachamt Handball: VfL Vorwerk gegen MTV von 1862

Nach längerer Spielpause eröffnet der hiesige MTV die diesjährige Handballfrühjahrsspielreihe mit dem fälligen Rückspiel gegen den VfL Vorwerk. Die Hiesigen werden alles daransetzen, um das Spiel zu gewinnen und es wird sich unbedingt lohnen, diesem Kampf am kommenden Sonntag auf dem Exer beizuwohnen. Die hiesigen Turner spielen in der stärksten Aufstellung: Wolff; Schröder, Schnoor; Reese, Karl Heinz Hormann, Braker; Peper, Stoffers, Theodor Hormann, Schroer, Hannover.

OLDESLOER LANDBOTE vom 31.1.1936

 

Sonnabend, 1. Februar 1936

MTV von 1862 Bad Oldesloe. Hauptversammlung am Sonntag, dem 9. Februar, 4 Uhr nachmittags in der „Harmonie“. Erscheinen ist Pflicht. Der Vereinsführer.

OLDESLOER LANDBOTE vom 1.2.1936

 

Sonnabend, 1. Februar 1936

Reichsbund für Leibesübungen, Fachamt Fußball

OSV gegen SV Neustadt-Glewe

Am morgigen Sonntag steht der Oldesloer Sportgemeinde ein besonderes Fußballereignis bevor. Der SV Neustadt-Glewe muß hier antreten zum Kampf um die Punkte. Die Neustädter sind erster Anwärter auf die Meisterschaft, die Aussichten auf die Meisterkrone sind durch die Niederlagen der Schweriner Vereine am letzten Sonntag weiter verbessert worden. Die Spielstärke der Neustädter scheint sonst etwas nachgelassen zu haben, die letzten Spiele konnten nur knapp gewonnen werden. Wenn die Oldesloer ihre vorsonntägliche Form erreichen, werden die Mecklenburger um eine Niederlage nicht herumkommen und damit dürfte dann das Rennen um den ersten bzw. die beiden folgenden Plätze in der Tabelle seinen Höhepunkt erreicht haben. In diesem Spiel ist also „alles drin“, und die hoffentlich recht zahlreich erscheinenden Zuschauer werden ein spannendes Spiel erleben.

Bei dieser Gelegenheit wird nochmals darauf hingewiesen, daß der Exer gesperrt ist und der OSV darauf angewiesen ist, daß alle Zuschauer bezahlen, damit diese Spiele und damit der Verbleib in der Bezirksliga gesichert bleibt. Das Spiel beginnt um 2 Uhr.

Die Mannschaft spielt in folgender Aufstellung: Max Purnhagen; Martin Kock, Herbert Busch; Helmut Krohn, Helmut Schweim, Richard Grote; GustavLüthje, Willy Schlüter, Wilhelm Stäcker, Drews, Ewald Feddern.

Um 1 Uhr spielen: OSV-Reserve gegen Neustadt (kombiniert).

OLDESLOER LANDBOTE vom 1.2.1936

 

Sonnabend, 1. Februar 1936

Die OSV-Maskerade in den dazu festlich geschmückten Räumen der „Harmonie“ war wieder der Höhepunkt der rein festlichen Vergnügungsveranstaltungen in Oldesloe. Von 8 Uhr ab strömten die Teilnehmer nach der „Harmonie“, so daß bald kein Platz mehr vorhanden war und auch die Nebenräume sämtlich herangezogen werden mußten. Masken waren sehr stark vertreten, so daß Prinz Karneval nach seinem Einzug in den Saal eine sehr stattliche Gefolgschaft mit herzlichen Worten begrüßen konnte und keine Sorge zu haben brauchte, daß der Abend der unbeschränkten Lustigkeit mißlingen könnte. Die Masken selbst zeigten durchweg guten Geschmack und eine Kunst, die in ihrer Buntheit und Abwechslung jederzeit ein reizvolles Bild gaben und damit auch die nicht maskierte Herrenwelt schnell in ihre farbenfrohen Reihen eingliederte. Die meisten Damen hatten natürlich Herrenmasken gewählt, um damit auch einmal nach der Demaskierung öffentlich zeigen zu können, wer jetzt oder in Zukunft „die Hosen anhat“.

Natürlich gingen, je näher es auf 12 Uhr ging, die Wogen des Scherzes, der Neckereien, überhaupt der Ausgelassenheit, immer höher. Um 12 Uhr kündete die Kapelle Hopf, die die Musik gestellt hatte, die Demaskierung an. Selbst der am Tanz Unbeteiligte mußte, ob er wollte oder nicht, über die verschiedenartigsten Überraschungen, dabei die erfreuten und auch genasführten Gesichter und enttäuschten Mienen, herzliches Lachen und Mitfreude empfinden. Nachdem sich der bei der Demaskierung entstandene Jubellärm gelegt hatte, wurde nun von den Gesichtsmasken befreit, in unermüdlicher Folge weiter gescherzt und getanzt mit einer Ausdauer, die eben nur die Jugend leisten kann. Da auch Paul Tabbert, der Vereinswirt, mit seinen Leistungen von Küche und Keller die mannigfaltigsten Wünsche in bester altgewohnter Weise befriedigen konnte, so war alles einfach wunschlos.

Allzu schnell waren die Stunden verronnen. Es mußte von der Stätte der ungebundenen Lustigkeit geschieden werden. Manche fanden erst in den Vormittagsstunden ihr Heim, um dort die Verwandlung ihres Äffchens oder ihres Spitzes in ein graues mehr oder weniger großes Katertier zu erleben. Die OSV-Maskerade hat sich auch in diesem Jahre ihren Vorgängerinnen in bester Form und glänzendem Erfolg angeschlossen.

OLDESLOER LANDBOTE vom 4.2.1936

 

Sonntag, 2. Februar 1936

Oldesloer SV – SV Neustadt-Glewe 1:2 (0:1)

(12. Punktspiel)

Der SV Neustadt befestigte seine Spitzenstellung durch einen glücklichen 2:1-Sieg über Oldesloe. Die Gäste fanden sich besser mit den Bodenverhältnissen ab und dadurch war ihr Spiel flüssiger als beim OSV. Daß der Sieg nicht höher ausfiel, ist der aufopfernden Arbeit der gesamten OSV-Mannschaft zu danken, welche selbst mit reduzierter Zahl an Spielern das Spiel nie verloren gab. Die bessere Mannschaft hat gewonnen, daran ist nicht zu zweifeln, nur war es schade, daß der Unparteiische nicht energisch genug durchgriff, so daß das Spiel ein wenig rühmliches Ende nahm. Der schnelle Linksaußen Fischer erzielte den Führungstreffer. Nach der Pause konnte Stäcker aus einem fast unmöglichen Winkel heraus einen Freistoß zum Ausgleich verwandeln, aber Fischer nutzte einen Schnitzer von Purnhagen zum entscheidenden zweiten Tor aus. Leider war der Kampf in der zweiten Halbzeit recht hart, so daß zwei Oldesloer und ein Neustädter Spieler das Feld verlassen mußten. Stäcker war schon bald nach Beginn verletzt worden und konnte auf dem Rechtsaußenposten lediglich als Statist mitwirken.

Oldesloer SV (Ankündigung): Max Purnhagen –Martin Kock, Herbert Busch – Helmut Krohn, Helmut Schweim, Richard Grote – Willy Schlüter, Gustav Lüthje, Wilhelm Stäcker, Willy Drews, Ewald Feddern.

LÜBECKER GENERAL-ANZEIGER vom 4.2.1936

 

Sonntag, 2. Februar 1936

Oldesloer SV Reserve – SV Neustadt-Glewe Reserve 3:1

Auch dieses Spiel hinterließ einen wenig schönen Eindruck, denn zwei Spieler der Neustädter wurden wegen unfairen Spiels des Feldes verwiesen; das „süddeutsche“ Temperament war mit ihnen durchgegangen und die Niederlage der Mannschaft ist daher auf ihr Konto zu verbuchen.

OLDESLOER LANDBOTE vom 3.2.1936

 

Sonntag, 2. Februar 1936

Fachamt Handball: VfL Vorwerk gegen MTV von 1862 Oldesloe 8:5

Auf dem völlig aufgeweichten alten Platz des Bürgerparks war leider ein einwandfreies Spiel nicht möglich. Dem Spielverlauf nach wäre ein Unentschieden gerechter gewesen, aber das Glück war bei den Gästen. Die Hiesigen gingen bald nach Beginn mit 2:0 in Führung, können aber bis zur Halbzeit nur ein 4:4-Ergebnis erzielen. Nach der Pause war der Kampf weiterhin ausgeglichen. Während die MTVer gegen Latte und Posten verschiedene Male todsichere Sachen verschossen, übernahmen die Vorwerker die Führung, die sie bis zum Schluß mit viel Glück halten konnten.

OLDESLOER LANDBOTE vom 3.2.1936

 

Sonnabend, 8. Februar 1936

Reichsbund für Leibesübungen, Fachamt Fußball

OSV

Das für morgen vorgesehene Spiel der Liga gegen den VfL Schwerin ist vom Gau auf Sonntag, den 22. März verlegt worden. Das nächste Spiel findet hier am 23. Februar gegen den Lübecker Sportverein statt.

Folgende Spiele finden morgen statt: OSV-Reserve gegen LBV Phönix II in Lübeck, Abfahrt 11.21 Uhr vormittags mit der Bahn; OSV II gegen Dänischburg hier auf dem Exer, Beginn 14.45 Uhr.

OSV Jugend A gegen Ruka A, OSV Jugend C gegen Post Jugend C, OSV Jugend C II gegen Post Jugend C II. Diese drei Jugendspiele werden in Lübeck ausgetragen.

OLDESLOER LANDBOTE vom 8.2.1936

 

Sonntag, 9. Februar 1936

Phönix Lübeck II – Oldesloer SV Reserve 4:4

Oldesloer SV Reserve (Ankündigung): Dubslaff – Hans Witt, Eggers – Hack, Meinke, Meyer – Behre, Eggers, Andresen, Karl Wolherr, Schlicht.

 

Weitere Ergebnisse:

Ruka gegen OSV Jugend A 0:9, Post SV Lübeck Jugend C I gegen OSV Jugend C I 2:0, Post SV Lübeck Jugend C II gegen OSV Jugend C II 3:2.

OLDESLOER LANDBOTE vom 10.2.1936

 

Sonntag, 9. Februar 1936

Oldesloer SV II – TSV Dänischburg 3:10

Die aufstrebende erste Herrenmannschaft des TSV Dänischburg konnte nach ihren beachtlichen Siegen über Polizei Lübeck II und Lübecker SV II (15:1 und 7:2) nun auch Oldesloe II überlegen mit 10:3 abfertigen, trotzdem der Mittelläufer Schmidt schon nach halbstündiger Spielzeit verletzt ausgeschieden war. Die Dänischburger haben sich famos entwickelt.

Oldesloer SV II (Ankündigung): Lehrmann –  Meier, Hartz – Thiede, Busch, Rieck – Osga, Schulze, Dührkop, Oldorf, Emil Witt; Ersatz: Plath.

LÜBECKER GENERAL-ANZEIGER vom 13.2.1936

 

Sonntag, 9. Februar 1936

Der Männer-Turnverein von 1862 hielt in der „Harmonie“ unter dem Vereinsführer Hans Karth seine Hauptversammlung ab. Nach kurzer Begrüßung durch diesen erstattete Turnbruder  Schmüser einen sehr ausführlichen Jahresbericht von 1935, der sich in die turnerische Arbeit, die weltanschauliche Vertiefung des turnerischen Geistes im Sinne der heutigen Regierung und Erhaltung des rechten Jahn‘schen Turngeistes sowie in die vereinswirtschaftlichen Verhältnisse teilte.

Den Höhepunkt der turnerischen Veranstaltungen bildete das erste Gaufest des Reichsbundes für Leibesübungen in Lübeck, an dem der Verein teilnahm und das im Film Anfang April hier gezeigt werden wird. Das Stiftungsfest des Vereins im Oktober 1936 verlief in echt turnerischem Volksgemeinschaftsgeist. Im November wurde eine neue Abteilung aufgestellt mit der Aufgabe, „Volks- und Heimattänze“ als altes Volksgut wieder zu neuem Leben zu erwecken. Der Volkstumsarbeit wird durch Durschschulung aller Mitglieder im nationalsozialistischen Sinne die allergrößte Aufmerksamkeit geschenkt. Die Finanzen des MTV sind gesund. Kassenwart  Persson bestätigte in seinem Kassenbericht diese Aufgaben und erhielt Entlastung.

Der Knabenabteilungsleiter berichtete, daß die Mitgliederzahl der Abteilung von 18 auf 41 angestiegen ist und ein äußerst reger Betrieb vorhanden ist. Von der Abteilung der Frauen ist erfreulicherweise dasselbe zu sagen; diese haben allein 1077 Turnstunden abgeleistet. Fachwart ????? Hormann berichtete zusammenhängend über die Beteiligung des MTV an vielen Veranstaltungen in anderen Städten, von wo zahlreiche Eichenkränze als Siegeszeichen mit nach Haus gebracht werden konnten.

Zu Punkt Wahlen wurde der bisherige Vereinsführer Hans Karth einstimmig wiedergewählt. Dieser nahm dann sofort die Verteilung der einzelnen Ämter vor. Schriftwart  Schmüser gab dann eine Vorschau über das kommende Jahr, wobei er besonders auf die Ende Februar stattfindende Festveranstaltung des Vereins zum Besten des Winterhilfswerks hinwies.

Hierauf erfolgte eine besondere Ehrung des Vereinsmitgliedes Emil Wohlers. Dieser ist 40 Jahre Mitglied des MTV, gehört seit vielen Jahren und heute noch dem Vorstand an. Der Vereinsführer Karth wußte in trefflichen Worten die Verdienste des alten Turners zu würdigen und überreichte ihm das Diplom der Ernennung zum Ehrenmitglied des MTV. Der so Geehrte dankte in herzlichen Worten mit der Versicherung, auch weiterhin im Sinne des deutschen Turners im MTV zu wirken.

Der letzte Punkt betraf einen Antrag des Führerringes des Zusammenschlusses der beiden Vereine Oldesloer SV und Männer-Turnverein. Hierüber entwickelte sich eine lebhafte Aussprache, die damit endete, daß die Mitglieder in großer Mehrheit dem Führerring beistimmte, eine Vereinigung der beiden Vereine anzustreben. Damit war die umfangreiche Tagesordnung erschöpft, worauf mit einem dreifachen „Sieg Heil“ auf den Führer die Versammlung geschlossen wurde.

OLDESLOER LANDBOTE vom 11.2.1936

 

Sonntag, 16. Februar 1936

Kreisturntag in Mölln

Vom DT-Kreis zum Kreisfachamt Turnen

Die Berliner Beschlüsse des Führerringes der Deutschen Turnerschaft hatten die Selbstauflösung der Deutschen Turnerschaft zum Inhalt, eine Selbstauflösung, die ein Opfer für den größeren Deutschen Reichsbund für Leibesübungen war.

Im Zeichen dieser Beschlüsse stand der Kreisturntag des Kreises Lübeck-Lauenburg der Deutschen Turnerschaft, der in Mölln stattfand. 50 Turnvereinsführer, die etwa 7000 Turner und Turnerinnen vertreten, fanden sich mit dem gesamten Führerring unter Leitung des Kreisführers Heinz Holst (Lübeck) ein. Die Tagung nahm einen selten erhebenden Verlauf. Stolz nahm man von dem Alten Abschied, um freudig das Neue zu begrüßen und anzupacken.

Einige Musikdarbietungen, Worte des Kreisdietwartes Nowack und das gemeinsam gesungene Lied „Getreu alle Zeit...“ leiteten die umfangreichen Beratungen festlich ein. Die ausführlichen Berichte des Kreisführers Holst, des Oberturnwarts Dunkelmann und des Kassenwarts Beth hörten die Turnerführer mit Genugtuung und Freude an, denn immer wieder klangen Erfolge heraus, überall war von Aufstieg und Fortschritt zu hören.

Dann fand die Entlassung mehrerer Kreisausschußmitglieder statt, weil diese nach der Neuordnung des deutschen Turn- und Sportwesens als Turnerschafts-Fachwarte überflüssig wurden. Sie werden aber größtenteils in anderen Fachämtern weiterarbeiten. Es waren dieses: Dunkelmann (MTV Lübeck), Forster (Lübecker Turnerschaft), Bernhard (Lübecker Turnerschaft), Nowack (TV Ratekau) Steffen (TSV Schlutup) und Clasen (Riemann Eutin). Sie alle haben viele Jahre unermüdlich gewirkt für ihre Deutsche Turnerschaft, für Volk und Vaterland. Mit ihrer Ehrung und dem Liede „Ich kenn einen Wahlspruch“ schloß der erste Teil der Tagung. Der alte Turnerschafts-Kreis hatte aufgehört zu bestehen.

Nun schritt man zu der Neugestaltung des Turnwesens im DRL. Gaufachamtsleiter Krause hielt einen groß angelegten und begeistert aufgenommenen Vortrag über die Neuordnung der Leibesübungen. Eingehend begründete er den Auflösungsschritt der Deutschen Turnerschaft und wußte allen seinen Turnern die Notwendigkeit und Pflicht dieses opfervollen Schrittes ins Herz und in die Seele zu hämmern. Er sprach von der größeren deutschen Turnerschaft, die kommen soll und die DRL heißt. Der Name geht, aber der Geist wird – so will der Reichssportführer es – turnerschaftlich im Sinne Jahns bleiben. Krauses Worte zündeten. Dankbar war man und versprach ihm treue Gefolgschaft und selbstlose Mitarbeit im Fachamt 1, Turnen.

Zum Kreisfachamtsleiter des Fachamtes 1 (Turnen, Gymnastik, Sommerspiele und Volksturnen) berief Turnbruder Krause Heinz Holst (Lübeck). Holst wird nun seine Fachwarte einsetzen und sofort wird die Arbeit im neuen Rahmen beginnen.

Gau und Kreis planen größere Veranstaltungen. Der Gau ruft zum Bergfest in Bad Segeberg und der Kreis zum Kreisturnfest nach Ahrensbök auf. Da Segeberg zum Kreise Lübeck-Lauenburg gehört, wird das Kreisfachamt an der Gestaltung dieses für die Nordmark neuartigen Festes stark herangezogen werden.

Um die Lehrgangsarbeit zu vertiefen, wird eine Vorturnerschule eingerichtet, durch die alle Vorturner und Vorturnerinnen in Zukunft gehen müssen und die allein die Vorturnerberechtigung erteilt. Der erste Lehrgang fand bereits seinen Abschluß. 25 Turner und Turnerinnen konnten nach eingehendem Üben und Ablegung einer Prüfung feierlich entlassen werden. Der Lehrgang fand in der Kreisschule Mölln der NSDAP statt und hinterließ den allerbesten Eindruck und ein nachhaltiges Erlebnis bei allen Teilnehmern, denn hier war wahre und echte Turngemeinschaft so herrlich geworden, wie es bisher kaum möglich war.

Das Lied „Treu unserem Volke“ beendete den letzten Turntag des Turnerschafts-Kreises Lübeck-Lauenburg, der im Fachamt 1 und im DRL seine Auferstehung erlebt.

LÜBECKER GENERAL-ANZEIGER vom 18.2.1936

 

Sonnabend, 22. Februar 1936

Reichsbund für Leibesübungen, Fachamt Fußball

OSV gegen LSV

Am morgigen Sonntag empfängt der OSV den Lübecker Sportverein hier zum fälligen Punktspiel. Die Lübecker haben Abstiegssorgen und werden deshalb alles daransetzen, das Spiel zu gewinnen. Das sensationelle Unentschieden gegen den Tabellenführer SV Neustadt wird bestimmt ermutigend auf die LSVer gewirkt haben, so daß damit gerechnet werden muß, daß dem OSV morgen nichts geschenkt wird. Der erste Gang im Herbst endete unentschieden 3:3, damals für den OSV ein recht schmeichelhaftes Ergebnis.

Eine Voraussage für morgen ist schwierig, da bei den augenblicklichen Witterungs- und Bodenverhältnissen ein einwandfreies Spiel kaum möglich ist. Die Mannschaft, die am besten mit letzterem fertig wird, dürfte wohl das Spiel gewonnen haben. Beginn 14.45 Uhr. Der Exer ist gesperrt.

 

Weitere Spiele:

1.00 Uhr: OSV Reserve gegen Mölln. Die Möllner gelten als Favorit für die Meisterschaft. Die OSV Reserve hat morgen viel gut zu machen, das erste Spiel in Mölln gegen hoch verloren.

8.30 Uhr: OSV Jugend B gegen Post Lübeck Jugend B, 9.45 Uhr: OSV Jugend C gegen Schwartau Jugend C, 10.45 Uhr: OSV Jugend A gegen Kücknitz Jugend A. Ein interessantes Spiel dürften sich die beiden letzten Mannschaften liefern. Die Kücknitzer haben der OSV-Jugend die einzigste Schlappe während der diesjährigen Punktspielserie beigebracht. Das hat den OSV-Jungens heftig gewurmt, morgen wird sich „gerächt!“

OLDESLOER LANDBOTE vom 22.2.1936

 

Sonntag, 23. Februar 1936

Oldesloer SV – Lübecker SV 5:4 (1:1)

(13. Punktspiel)

Der Lübecker SV verschenkt einen sicheren Sieg

In Oldesloe trafen der dortige Sportverein und der LSV aufeinander. Beide Mannschaften lieferten sich ein torreiches Spiel, das nur durch die Leichtsinnigkeit der Lübecker Hintermannschaft einen für Oldesloe glücklichen Verlauf nahm. In der ersten Halbzeit erzielten beide Mannschaften je ein Tor. Nach dem Wechsel war der Lübecker SV leicht überlegen, erzielte durch Peterson und Dölle zwei weitere Tore. Leider wurde der Sturm durch das weite Aufrücken seiner Hintermannschaft um die Früchte seiner Arbeit gebracht. Die Oldesloer nutzten die Gelegenheit aus, erzwangen durch zwei schnelle Durchbrüche den Ausgleich und gingen sogar mit 4:3 in Führung. Abermals konnte der LSV ausgleichen. Wieder wurde die Abwehrreihe der Lübecker leichtsinnig und abermals wurde sie von den Oldesloern überlaufen, die durch Stäcker einen 5:4-Sieg sich sichern konnten.

Oldesloer SV (Ankündigung): Max Purnhagen – Kurt Wolherr, Herbert Busch – Helmut Krohn, Helmut Schweim, Martin Kock – Willy Schlüter, Eggers, Wilhelm Stäcker, Willy Drews, EwaldFeddern.

LÜBECKER GENERAL-ANZEIGER vom 25.2.1936

 

Sonntag, 23. Februar 1936

Oldesloer SV Reserve – Mölln 3:2

Es sah nicht so aus, als ob die Reserve dieses Spiel gewinnen würde. Die Gäste zeigten vor allem in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel und lagen auch schon 2:0 in Führung. Aber die Hiesigen ließen nicht locker, zähe wurde sich eingesetzt und siehe da, es gelang: die Möllner wurden mit 3:2 Toren besiegt.

Oldesloer SV Reserve (Ankündigung): Dubslaff – Eggers, Witt – Meinke, Meyer, Hartz – Behre, Oldorf, Andresen, Düllmann, Schlicht; Ersatz: Lehrmann.

OLDESLOER LANDBOTE vom 24.2.1936

 

Sonntag, 23. Februar 1936

Oldesloer SV Jugend A – Kücknitz 5:3

Die Kücknitzer ließen sich nicht so einfach „erschießen“, wie es wohl gedacht war. Der hoffungsvolle OSV-Nachwuchs konnte erst gegen Ende der Spielzeit über zwei Punkte quittieren.

OLDESLOER LANDBOTE vom 24.2.1936

 

Montag, 24. Februar 1936

Der Oldesloer Sportverein hielt im „Central-Café“ unter Leitung des Oberturnlehrers Ohrt eine sehr gut besuchte außerordentliche Monatsversammlung ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte Oberturnlehrer Ohrt in Anbetracht des am 8. März stattfindenden Heldengedenktages der im Weltkrieg gefallenen Sportskameraden unter Verlesung der Namen derselben, wozu sich die Anwesenden in stillem Gedenken an die Toten von ihren Plätzen erhoben hatten. Nach Verlesung und Annahme des letzten Sitzungsprotokolls vom 30. Juli 1935 erstattete der Vereinsführer einen eingehenden Bericht über die Tätigkeit und sportliche Betätigung des Vereins im Vorjahre, der eine rege Beteiligung an allen Sportarten nachwies.

Der OSV zählt 236 Mitglieder, darunter 58 passive und 90 jugendliche Mitglieder. Besonders reges Interesse erweckte die Mitteilung des gänzlichen Umformens des Exers, die mit der am sportlichen Wesen ebenso interessierte Stadtverwaltung noch in Angriff genommen werden soll. Danach wird der Exer bis ziemlich dicht an das jetzige Jugendherbergsgebäude erweitert. In seinen Ausführungen bemängelte der Vereinsführer dann die schwache Mitarbeit der sportlich durchgebildeten Lehrkräfte an den Bestrebungen des OSV.

Hierauf erstatteten die einzelnen Mitglieder Bericht über die einzelnen Sportfachschaften im OSV, die sämtlich gute Fortschritte auf allen Gebieten des örtlichen Sports mitteilen konnten. Der Kassenbericht, vom Kassenwart  Dimpker erstattet, wies durchaus gesunde Kassenverhältnisse nach, so daß diesem wie dem gesamten Vorstand Entlastung erteilt werden konnte.

Der zweite Punkt betraf eine eingehende Besprechung des Zusammenschlusses des OSV mit dem MTV von 1862 Oldesloe. Letzterer hätte seine Bereitwilligkeit zu einem Zusammenschluß mitgeteilt. Die Versammlung gab ihrer Meinung in ihrer Gesamtheit dahin Ausdruck, daß sie gern bereit ist, den MTV nach seiner Auflösung in seine Gliederung aufzunehmen, wobei ihm seine volle turnerische Betätigung zugesichert wurde. Der Führerring des OSV wird in Kürze die erforderlichen Verhandlungen unter Berücksichtigung der vom Reichsbund für Leibesübungen ergangenen Bestimmungen mit dem MTV aufnehmen.

Da unter Punkt „Verschiedenes“ nichts zu behandeln war, schloß der Vereinsführer die Versammlung mit einem dreifachen „Sieg Heil“ auf den Führer. Man blieb aber noch einige frohe Stunden in echter Volksgemeinschaft zusammen.

OLDESLOER LANDBOTE vom 25.2.1936

 

Dienstag, 25. Februar 1936

OSV

Am Sonntag fährt die Liga zum Pokalspiel nach Schwerin gegen 03. Abfahrt 11 Uhr vom „Deutschen Haus“. Die Fahrt geht mit dem Omnibus „Sausewind“. Es können noch Schlachtenbummler mitfahren. Karten sind zum Preise von zwei Mark im „Deutschen Haus“ zu haben.

OLDESLOER LANDBOTE vom 25.2.1936

 

Freitag, 28. Februar 1936

Vor einem Vereinszusammenschluß in Oldesloe

Auf der letzten Mitgliederversammlung des Oldesloer Sportvereins, auf der nach grundsätzlichen Ausführungen des Vereinsleiters Ohrt über die Gestaltung des gesamten Sportbetriebes und nach den Berichten der einzelnen Abteilungen die Frage eines Zusammenschlusses mit dem Männer-Turnverein beraten wurde, wurde einmütig dieser Schritt von der Versammlung begrüßt. Da auch der Männer-Turnverein grundsätzlich zum Übertritt bereit ist, dürfte die endgültige Auflösung des Männer-Turnvereins und sein Übertritt zum Sportverein nur noch eine Frage der Zeit sein.

Der Führerring des OSV wird sofort die notwendigen Verhandlungen mit dem Turnverein aufnehmen. Ein Zusammenschluß beider Vereine wird der Turn- und Sportbewegung in Bad Oldesloe nur dienlich sein.

LÜBECKER GENERAL-ANZEIGER vom 28.2.1936

 

Sonnabend, 29. Februar 1936

Reichsbund für Leibesübungen, Fachamt Fußball

OSV gegen Schwerin 03

Am morgigen Sonntag wird die Bezirksliga auf der ganzen Linie im Kampf um den Deutschen Vereinspokal eingesetzt. Der OSV muß wieder einmal nach Schwerin und dort gegen 03 antreten. Dieses ist die dritte Begegnung in einer verhältnismäßig kurzen Zeit. Das letzte Spiel hier konnten die Oldesloer knapp aber verdient gewinnen. Der Ausgang des morgigen Spiels ist völlig offen. Der eigene Platz ist der Vorteil der Schweriner und sie werden alles daransetzen, um die hier erlittene Niederlage wieder auszugleichen. Am letzten Sonntag konnte 03 den Ortsrivalen VfL knapp aber verdient schlagen. Nach diesem Sieg ist Schwerin 03 mit einem Schlage Meisterschaftsanwärter. Der entscheidende Gang findet am 8. März in Schwerin statt gegen die Neustädter, und die Blau-Gelben haben alles Aussicht, das Spiel zu gewinnen. Der OSV hat also morgen einen schweren Stand, durch eine geschlossene Mannschaftsleistung aber ebensogut Aussichten, dieses Spiel zu gewinnen.

Die Vertretung liegt bei folgenden Spielern: Purnhagen; Martin Kock, Kurt Wolherr; Krohn,Helmut Schweim, Grote; Behre, Eggers, Wilhelm Stäcker, Schlüter, Feddern. Abfahrt vormittags 11 Uhr mit dem Autobus vom „Deutschen Haus“. Hier auf dem Bürgerpark spielen nachmittags um 2.30 Uhr: OSV II gegen Rümpel.

OLDESLOER LANDBOTE vom 29.2.1936

 

Sonntag, 1. März 1936

Schwerin 03 – Oldesloer SV ausgefallen

(Pokalspiel)

Das angesetzte Spiel um den Deutschen Vereinspokal gegen Schwerin 03 mußte wegen schlechter Bodenverhältnisse abgesagt werden.

OLDESLOER LANDBOTE vom 2.3.1936

 

Freitag, 6. März 1936

OSV gegen Schwerin 03

Das am letzten Sonntag wegen schlechter Bodenverhältnisse ausgefallene Spiel findet nunmehr am kommenden Sonntag statt. Abfahrt 11.15 Uhr vom „Deutschen Haus“ per Autobus. Schlachtenbummler können an dieser Fahrt teilnehmen. Karten sind im „Deutschen Haus“ zu haben.

OLDESLOER LANDBOTE vom 6.3.1936

 

Sonntag, 8. März 1936

Schwerin 03 – Oldesloer SV 1:2 n.V. (1:1, 0:1)

(Pokalspiel)

Die erste Etappe im Kampf um den Deutschen Vereinspokal konnte der OSV siegreich für sich entscheiden. Nach einem zweistündigen Ringen triumphierten die Hiesigen über die gewiß nicht schlechten Schweriner. Beim Schluß der regulären Spielzeit stand der Kampf unentschieden 1:1 (Halbzeit 1:0 für den OSV). Der Rechtsaußen Behre konnte durch einen strammen Schuß die Führung herausholen. In der zweiten Halbzeit erzielten die Schweriner den Ausgleich. Auf beiden Seiten konnte trotz der größten Gelegenheiten bis zum Schluß der regulären Spielzeit kein Tor mehr erzielt werden.

Eine Verlängerung war erforderlich. Zweimal 15 Minuten mußten gespielt werden, ein während dieser Zeit erzieltes Tor brachte die endgültige Entscheidung. Die ersten 15 Minuten verliefen torlos, aber hier zeigte sich schon das bessere Stehvermögen der OSVer, die Schweriner bauten zusehends ab. Mitte der zweiten Halbzeit verhängte der Schiedsrichter aus nicht ganz erklärlichen Gründen einen Elfmeter gegen den OSV, der von den Schwerinern verschossen wurde. Der Rest der Spielzeit gehörte dem OSV. Eine Minute vor Schluß konnte Schlüter durch einen schönen Schuß aus 20 Metern Entfernung unter dem Jubel der wenigen Oldesloer Schlachtenbummler den Sieg herstellen.

OLDESLOER LANDBOTE vom 9.3.1936

 

Sonnabend, 14. März 1936

Reichsbund für Leibesübungen, Fachamt Fußball

OSV gegen Ratzeburg

Der OSV empfängt am morgigen Sonntag den MTV Ratzeburg. Die wiederholten Begegnungen beider Mannschaften in der letzten Zeit haben erkennen lassen, daß die Ratzeburger von Spiel zu Spiel kampfkräftiger geworden sind. Der OSV wird alles hergeben müssen, um sich zu behaupten. Nach dem vorsonntäglichen Sieg in Schwerin über 03 sind die Hiesigen Favorit, aber die Pokalspiele haben es in sich (der Verlierer scheidet bekanntlich aus). Hier sind schon die seltensten Resultate erzielt worden. Jedenfalls ist ein interessanter Kampf zu erwarten. Schiedsrichter ist Weinand (LBV Phönix), der für glatte Abwicklung des Spiels sorgen wird.

Die Hiesigen spielen in der Aufstellung: Purnhagen; Kurt Wolherr, Busch; Martin Kock, Helmut Schweim, Richard Grote; Behre, Eggers, Wilhelm Stäcker, Willy Schlüter, EwaldFeddern. Das Spiel beginnt um 2 Uhr, der Exer ist gesperrt.

Morgens um 9 Uhr spielt die zweite Herrenmannschaft des OSV gegen die gleiche des Lübecker Sportvereins.

OLDESLOER LANDBOTE vom 14.3.1936

 

Sonntag, 15. März 1936

Oldesloer SV – MTV Ratzeburg 6:1 (1:0)

(Pokalspiel)

Durch diesen Sieg hat sich der OSV für die nächste Runde um den Deutschen Vereinspokal vielleicht schon gegen einen Gauliga-Verein qualifiziert. Die Ratzeburger traten nur mit zehn Mann an, der OSV konnte aber nicht annähernd an die Form des Vorsonntags anknüpfen. Die Ratzeburger machten das Fehlen des einen Mannes durch einen riesigen Eifer wieder wett und der OSV konnte nur mit Ach und Krach bis zur Halbzeit ein Tor herausholen.

Die zweite Halbzeit gehörte im Großen und Ganzen den Hiesigen, aber die Gäste gaben sich nicht geschlagen. Erst in den letzten 20 Minuten brach der Widerstand der Ratzeburger zusammen. In diesem Zeitabschnitt fielen vier Tore. Der OSV hatte damit noch ein verhältnismäßig hohes Resultat erzielt, aber eine Glanzleistung war es nicht.

Oldesloer SV (Ankündigung): Max Purnhagen – Kurt  Wolherr, Herbert Busch – Martin Kock, Helmut Schweim, Richard Grote – Behre, Eggers, Wilhelm Stäcker, Willy Schlüter, Ewald Feddern.

 

Oldesloer SV Reserve – Selmsdorf NN

Oldesloer SV Reserve (Ankündigung): Dubslaff – Meier, Eggers – Meinke, Hack, Schlicht – Lehrmann, Düllmann, Willy Drews, Witt, Lüthje.

 

Oldesloer SV II – Lübecker SV II 3:1

Oldesloer SV II (Ankündigung): Meins –  Meier, Zuchold – Busch, Thiede, Hartz – Rieck, Schulze, Dührkop, Osga, Barkmann.

OLDESLOER LANDBOTE vom 16.3.1936

 

 

Sonntag, 15. März 1936

Fachamt Leichtathletik

Hormann (MTV) siegt im Gepäckmarsch in Lübeck

Das Fachamt für Leichtathletik, Kreis Lübeck, veranstaltete den ersten Gepäckmarsch dieses Jahres. In der Klasse A konnte der Oldesloer Theodor Hormann (MTV von 1862) überlegen den ersten Sieg erringen. Die 5 mal 5000 Meter lange Strecke bei Wesloe (Lübeck) legte Hormann in der Zeit von 2:59,51 Stunden zurück und schlug seinen nächstfolgenden Gegner mit mehr als 20 Minuten Vorsprung.

OLDESLOER LANDBOTE vom 16.3.1936

 

Montag, 16. März 1936

Fachamt Handball, Männer-Turnverein von 1862 Bad Oldesloe

Die beiden für gestern angesetzten Handballspiele der Jugend- und Männermannschaften zwischen dem TSV Lensahn und dem hiesigen MTV von 1862 wurden auf Ersuchen Lensahns vom Kreisspielwart auf Anfang April verschoben.

OLDESLOER LANDBOTE vom 16.3.1936

 

Sonnabend, 21. März 1936

OSV gegen VfL Schwerin

Das letzte Punktspiel der Saison 1935/36 trägt der OSV am morgigen Sonntag in Schwerin aus; der Gegner ist der VfL. Beide Mannschaften haben keine „Meisterschaftssorgen“ mehr, aber die Schweriner haben allen Grund, das etwas ramponierte Ansehen im Fußball, gerade den Oldesloern gegenüber, zu korrigieren. In der Herbstserie blieb der OSV hier knapp aber verdient mit 2:1 Sieger und auch im morgigen Kampf sind die Hiesigen nicht ohne Aussichten. Bei der Gleichwertigkeit der beiden Mannschaften ist jedenfalls ein interessanter und offener Kampf zu erwarten.

Die Aufstellung des OSV für morgen ist folgende: Max Purnhagen; Martin Kock, Herbert Busch; Gustav Lüthje, Helmut Schjweim, Grote; Behre, Kurt Wolherr, Wilhelm Stäcker, Helmut Krohn, Ewald Feddern. Abfahrt 11 Uhr vormittags vom „Deutschen Haus“.

 

Weitere Spiele:

Hier auf dem Exer finden folgende Spiele statt: 9.00 Uhr: OSV II gegen Polizei Lübeck II, 10.30 Uhr: OSV Reserve gegen Ruka, 13.30 Uhr: OSV Jugend A gegen Phönix Jugend A.

OLDESLOER LANDBOTE vom 21.3.1936

 

Sonntag, 22. März 1936

VfL Schwerin – Oldesloer SV 3:1 (1:0)

(14. Punktspiel)

Die Schweriner traten in bester Aufstellung gegen ihre Gäste an und errangen einen verdienten Sieg. In der ersten Halbzeit ging der Gastgeber durch Spahr in Führung. Nach dem Wechsel können die Oldesloer zwar ausgleichen, müssen sich aber in der letzten Viertelstunde zwei Treffer der Schweriner gefallen lassen. Beide Tore erzielte der Mittelstürmer Frentz.

Oldesloer SV (Ankündigung): Max Purnhagen – Martin Kock, Herbert Busch – Gustav Lüthje, Helmut Schweim, Richard Grote – Behre, Kurt Wolherr, Wilhelm Stäcker, Helmut Krohn, Ewald Feddern.

LÜBECKER GENERAL-ANZEIGER vom 24.3.1936

 

Sonntag, 22. März 1936

Oldesloer SV Reserve gegen Ruka Lübeck 4:3

Oldesloer SV Reserve (Ankündigung): Dubslaff – Meyer, Eggers – Meinke, Hack, Schlicht – Lehrmann, Düllmann, Eggers, Drews, Witt.

 

Oldesloer SV II gegen Polizei Lübeck II 0:5

Oldesloer SV II (Ankündigung): Meins – Meier, Zuchold – Busch, Thiede, Hartz – Osga, Rieck, Andresen, Dührkop, Barkmann; Ersatz: Schulze.

 

Weiteres Ergebnis:

OSV Jugend A gegen LBV Phönix Jugend A 4:5.

OLDESLOER LANDBOTE vom 23.3.1936

 

Sonnabend, 28. März 1936

Gemeinschaftsempfang der Turnvereine

Heute 20 Uhr. Auf Anordnung des Reichssportführers versammeln sich heute abend die Mitglieder der Turn- und Sportvereine in ihren Vereinslokalen, um die Rede des Führers unmittelbar vor der Wahl mitzuerleben. Es wird besonders darauf hingewiesen, daß Freunde und Bekannte mitgebracht werden dürfen. Die Übungsstunden der Vereine fallen aus!

LÜBECKER GENERAL-ANZEIGER vom 28.3.1936

 

 

Dienstag, 31. März 1936

Am Mittwoch läuft der Gaufestfilm!

16.30 und 20.15 Uhr Gemeinnützige Lübeck

Der Film vom gewaltigen Gaufest des vergangenen Jahres wird nun auch in Lübeck erstmalig vorgeführt werden. Dieser Bildstreifen ist gerade für Lübeck von besonderem Interesse, weil er hier gedreht wurde. Er vermittelt ein umfassendes Gesamtbild von einem Fest, das durch die Anwesenheit des Reichssportführers seine besondere Note erhielt. Diejenigen, die das Fest selbst miterleben durften, können ihre Erinnerungen auffrischen, die anderen aber, die dem Fest fernblieben, können durch den Film noch nachträglich die einzigartige Schau deutscher Kraft und Jugend erleben und Zeuge davon werden, welche unauslöschbaren Bilder und Eindrücke der Gemeinschaftsgedanke im deutschen Turnen und Sport vermitteln kann.

Die Nachmittagsvorstellung ist für die Lübecker Jugend; sie beginnt um 16.30 Uhr. Für die Erwachsenen findet die Vorstellung um 20.15 Uhr statt. Vorführung im großen Saal der Gemeinnützigen Gesellschaft. Außer dem Gaufestfilm wird noch der vorzügliche Film der Deutschen Turnerschaft „Kinderland, Sonnenland“ gezeigt. Die Vorführungsdauer für beide Filme beträgt ungefähr zwei Stunden.

LÜBECKER GENERAL-ANZEIGER vom 31.3.1936

 

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