Die Spielzeit 1932/33
Teil 1 (4)

15.10.1932:
An das Publikum möchten wir nochmals die höfliche Bitte richten,
Schiedsrichter und Spieler nicht durch Zurufe aus dem Konzept zu bringen. .

1933:
Der ATV Einigkeit wird aufgelöst,
Turngeräte und Musikinstrumente werden beschlagnahmt

Quellen:

Chronik des 20. Jahrhunderts (CHRONIK)
Oldesloer Landbote (OL)


Sonntag, 3. Juli 1932
Pochat Vierter bei den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften. In Hannover ging der früher dem Oldesloer Sportverein angehörende 800-Meter-Läufer Georg Pochat an den Start. Er belegte in diesem Rennen einen ehrenvollen vierten Platz. Das Rennen wurde von Dr. Otto Peltzer, der augenblicklich wieder in ganz großer Form ist, gewonnen. Seine Zeit betrug 1:54,4 Minuten. Georg Pochat kam dicht auf in 1:55,0 Minuten durchs Ziel. Im ganzen waren neun Läufer im Rennen gewesen.
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Mittwoch, 6. Juli 1932
Oberrealschule

Auch in diesem Jahre durfte als Auswirkung der vom Minister für die höheren Schulen angeordneten Sparmaßnahmen der Jahresbericht wieder nicht gedruckt werden, so bedauerlich dies auch ist, weil die Schule dadurch eines wertvollen Verbindungsmittels mit dem Elternhause verlustig geht. Aus dem Berichte, der dem Ministerium handschriftlich eingereicht werden mußte werden folgende Einzelheiten auch weitere Kreise interessieren.

... Vom Turnunterricht waren nur 22 Schüler befreit. Die Leistungen in den Leibesübungen waren wieder recht erfreulich. Besonders wichtig ist es auch, daß das Schwimmen weiterhin einen großen Aufschwung genommen hat, so daß schon von Quarta oder Untertertia an jeder körperlich gesunde Junge Freischwimmer ist. Der Abiturient Theodor Hormann stellte im Brustschwimmen über 50 Meter mit 30,5 Sekunden einen neuen Schulrekord auf. ...
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Sonntag, 10. Juli 1932
Einen weiteren Sieg konnte der immer noch dem OSV angehörende 800-Meter-Läufer Pochat in Bremen erringen. In dem 800-Meter-Lauf fehlten mit Dr. Peltzer und Danz beide Olympiateilnehmer. Dr. Peltzer zog es vor, im 400-Meter-Lauf an den Start zu gehen. Nur Dahlmann, Patzwahl (Victoria), Hobus (Hannover) und Norddeutschlands Meister Pochat standen am Start. Pochat führte das ganze Rennen und gewann nach schwerstem Kampf gegen Dahlmann ganz knapp. Patzwahl wurde Dritter vor Hobus. Die Zeit von 1:57,3 Minuten ist gut.
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Sonntag, 10. Juli 1932
Das vom Hamburger Turnerbund von 1862 veranstaltete 7. Hanseatische Sportfest fand im Hammer Park vor zahlreichen Zuschauern und bei gutem Wetter statt. Leider büßte die Veranstaltung durch das Nichterscheinen der Sportler an Interesse ein, wurde aber dennoch durch die guten Leistungen der vielen Wettkämpfer und Wettkämpferinnen ein voller Erfolg für den Veranstalter. Vom Männerturnverein von 1862 Bad Oldesloe beteiligte sich der Turner Johannes Pöhls am Speerwurf. Er kam hier zwar nicht an seine gewohnten Leistungen heran, doch genügten 52,80 Meter, um erster Sieger zu werden und die ausgesetzte Plakette zu erringen. Da Johannes Pöhls erst im 20. Lebensjahre steht und seine Leistungen noch stark verbessern kann, werden wir noch sehr gute Ergebnisse erwarten können, ist doch die 60-Meter-Grenze nicht mehr fern.
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Sonntag, 17. Juli 1932
MTV von 1862

Das in Kiel abgehaltene Sportfest des Akademischen Sport-Clubs Kiel sah neben vielen bekannten Turn- und Sportgrößen aus Hamburg, Kiel, Flensburg etc. auch die Beteiligung unseres Turners Johannes Pöhls vom Männerturnverein von 1862 Bad Oldesloe. Pöhls, der sich im Speerwurf beteiligte, wurde mit der Leistung von 53,46 Meter nur zweiter Sieger hinter Winter vom ASC Kiel, dessen Wurf elf Zentimeter besser war. Die bei sehr ungünstigen Windverhältnissen erzielten Leistungen sind als gut zu bezeichnen.
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Freitag, 22. Juli 1932
Der Oldesloer Sportverein ruft seine Mitglieder zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung für Montag, den 25. Juli, 9 Uhr, nach dem Restaurant "Zur Mühle" (Peemöller) zusammen. Als besonders wichtige Punkte der Tagesordnung seien genannt: Die neue Spielserie sowie die Sportwoche und Satzungsänderungen.
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Samstag, 23. Juli 1932
Keglerwettkampf Reinfeld gegen Oldesloe

Am Sonntag findet auf den Kegelbahnen des Herrn Theodor Hormann in Oldesloe der Rückkampf gegen den Verband Reinfeld statt. Das erste Treffen, das in Reinfeld abgehalten wurde, konnten die Reinfelder mit einem kleinen Plus und zwar in der ersten Mannschaft 27 Holz und in der zweiten Mannschaft mit 28 Holz gewinnen. Wenn auch der Vorsprung nicht sehr groß ist, so dürfte es doch den Oldesloern recht schwer werden, den Sieg zu erringen, denn die Reinfelder sind ein nicht zu unterschätzender Gegner, der alles verrsuchen wird, den Verlust vom vergangenen Jahre wieder gut zu machen. Jedenfalls müssen die Oldesloer zu ganz besonderer Form auflaufen, wenn sie den Sieg an ihre Fahne heften wollen. Der Kampf dürfte sich auf jeden Fall sehr interessant gestalten.
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Samstag, 23. Juli 1932
Eine dänische Fußballmannschaft kommt nach Oldesloe

Der Arbeiter-Turn- und Sportverein Einigkeit hielt seine Monatsversammlung im Vereinslokal ab. Zur Aufnahme hatten sich fünf neue Mitglieder gemeldet, die einstimmig aufgenommen wurden, so daß der Verein jetzt einen aktiven Bestand von 85 Mitgliedern zählt. Am 4. Sept. findet in Eutin ein Bezirkstreffen des dritten Bezirks statt. Hierüber soll beim Bezirk erst Rücksprache genommen werden, weil der örtliche Verein schon das am 14. Aug. in Neustadt stattfindende Stiftungsfest zugesagt hat und soll dieses zugleich für den Verein ein Sommerausflug sein.

Unter Punkt "Verschiedenes" wurden noch sportliche Angelegenheiten besprochen, die zur Zufriedenheit unserer Mitglieder ausgelegt wurden. Am 21. Aug. kommt eine dänische Fußballmannschaft nach hier, um eine Fußballwettspiel gegen die erste Mannschaft auszutragen. Aus diesem Anlaß wurde beschlossen, an demselben Tage im "Tivoli" ein Kränzchen abzuhalten. Dann wurde der Vorstand beauftragt, an den Magistrat heranzutreten mit der Bitte, an diesem Tage den Bürgerpark für obige Veranstaltung abzusperren.
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Sonntag, 24. Juli 1932
SA-Sport auf dem Exer

Da der von der Standarte 213 geplante Aufmarsch nicht stattfinden durfte, die SA-Mannschaften aber bereits nach Oldesloe beordert worden waren, wurde statt des Aufmarsches ein SA-Sportfest auf dem Exer veranstaltet. Der Magistrat hatte in dankenswerter Weise den Exer hierfür zur Verfügung gestellt.

Mit den Vorbereitungen für den SA-Sport konnte der örtliche SA-Führer erst am Samstag nachmittag beginnen, da bis zu diesem Zeitpunkt noch mit der Genehmigung des Aufmarsches gerechnet wurde. Gegen Mittag trafen die Teilnehmer, teils auf Lastwagen, teils per Eisenbahn, zu Rad und auf Motorrädern, in unserer Stadt ein. Die einzelnen Stürme nahmen auf dem Exer Aufstellung und die Sturmbannführer meldeten dem Standartenführer die Stärke ihrer Abteilungen. Insgesamt waren rund 1800 Mann angetreten.

Hierauf begannen die Kämpfe, unter reger Anteilnahme der Oldesloer Bevölkerung. Die Standartenkapelle Eutin (Czerwionka) brachte schneidige Militärmusik zu Gehör, unterstützt von dem 40 Mann starken Spielmannszug der SA. Die Kämpfe begannen mit einer 50 mal 100-Meter-Staffel, die von sieben Stürmen gleichzeitig gelaufen wurde. Sieger wurde der Sturm 21 (Segeberg, jüngere Mannschaft). Als zweites wurde eine Baumstamm-Staffette, 40 mal 100 Meter, gelaufen. Hierbei kamen die Lachmuskeln der Zuschauer in erhöhte Tätigkeit, denn manches Läuferpaar kam hierbei zu Fall oder geriet in komische Lagen.

Die Sieger dieses Wettkampfes waren: 1. Sturm 27 (Segeberg, ältere Mannschaft), 2. Sturm 16 (Sievershütten). Es folgte hierauf ein Hindernislauf über 700 Meter, zu welchem jeder Sturm eine Mannschaft von neun Mann stellte. Es waren zu nehmen: Ein Kriechhindernis, sechs Sprunghindernisse, hierauf mußte ein Lastwagen überklettert werden. Zum Schluß war eine Tonne zu durchkriechen. In diesem Wettbewerb wurde erster Sieger: Sturm 14 (Itzstedt-Nahe), zweiter Sieger Sturm 21 (Segeberg, junge Mannschaft) und dritter Sieger Sturm 23 (Blunk, Kreis Segeberg).

Ein Motorrad-Geschicklichkeitsfahren versammelte 15 Fahrer der Motorradstaffel 213 am Start. Hier siegte Radbruch aus Treuholz, der einen gestickten Motorradwimpel als Gewinn erhielt. Als Abschluß wurde eine genischte Staffel vom Start gelassen. Bei dem Wettbewerb mußte ein Läufer 100 Meter laufen und den Stab an einen Radfahrer übergeben, der 700 Meter zu durchfahren hatte. Vom Radfahrer ging der Stab an einen Reiter, der ihn im Galopp an einen 200-Meter-Läufer zu geben hatte. Der Läufer wurde durch einen Motorradfahrer abgelöst, der den Stab nach 700 Metern an den Schlußläufer (100 Meter) abzugeben hatte. Jeder der drei Sturmbanne hatte für diesen Kampf je eine Mannschaft gestellt. Sieger wurde Sturmbann 3 (Kaltenkirchen).

Während die Kämpfe noch im Gange waren, hatte das Konzert im Kurgarten behgonnen, das von einem zahlreich erschienenen Publikum mit großem Beifall aufgenommen wurde. Nach Beendigung der Kämpfe begab sich die SA zum Kurhaus und nahm dort Aufstellung. Hierauf folgte unter den Klängen eines Präsentiermarsches der Einmarsch der SS, die zu beiden Seiten des Musikpavillons Aufstellung nahm. Dann folgte das braune Heer der SA-Männer, die zunächst in das Rondeel zogen und dann die Terrassen des Konzertplatzes dicht gedrängt besetzten.

Hierauf nahm zunächst der Sturmbannführer Krause das Wort zu einer längeren Ansprache, in der er über den Geist, der in der SA herrscht, sprach und die SA-Männer ermahnte, diesen Geist auch weiterhin zu hegen und zu pflegen. Redner brachte zum Schluß ein dreifaches "Heil" auf Adolf Hitler und die Bewegung aus. Das Horst-Wessel-Lied wurde hierauf von den SA-Männern und von den Konzertbesuchern stehend gesungen. Als zweiter Redner sprach der Ortsgruppenführer Dr. Caesar über die Bedeutung der bevorstehenden Reichstagswahl. Der Redner endete mit einem "Hoch" auf Deutschland. Die Kundgebung endete mit dem Deutschlandlied. Abends fand in der "Harmonie" ein sehr gut besuchtes Militärkonzert statt. Hiermit war der Deutsche Tag, der ohne Zwischenfälle verlief, beendet.
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Sonntag, 24. Juli 1932
Kegelsport

Auf der Bahn Hormann fand das Rückspiel gegen den Verband Reinfeld statt und endete mit einem Siege der Oldesloer und zwar siegte die erste Mannschaft mit 32 Holz und die zweite Mannschaft mit 129 Holz. Bester Einzelkegler wurde Gustav Lüthje mit 721 Holz. Dieser Sonntag hätte leicht ein schwarzer Tag für den Oldesloer Verband werden können, denn die Reinfelder waren uns glatt überlegen und verdanken wir nur dem Umstand den Sieg, daß Kegelbruder Lübker (Reinfelds Stolz) auf unserer Bahn vollständig versagt und nur 545 Holz erzielte. Von der Oldesloer ersten Mannschaft konnten nur Lüthje, Otto Drews und W Abraham gefallen.
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Donnerstag, 28. Juli 1932
Sportfest in Reinfeld am 31. Juli 1932

Zu Beginn der Fußballsaison wartet der Fußballverein Preußen mit einem großzügig angelegten Sportfest auf. Infolge Fehlens geeigneter Übungsmöglichkeiten ist die Leichtathletik immer mehr in das Hintertreffen geraten und fehlt daher gänzlich im Programm. Der traditionelle Staffellauf "Quer durch Reinfeld" aber hat sich behauptet. Vereine aus Lübeck und Oldesloe haben bereits ihre Teilnahme zugesagt.
Im Fußball wird der FV Preußen etwas ganz Besonderes bieten: Fortuna Glückstadt (Liga) und der Oldesloer Sportverein (Liga) treffen in einem Propagandaspiel aufeinander. Die Glückstädter zählen mit zu den stärksten Mannschaften der Provinz. In dem bekannten Torwart Lewerentz besitzen sie einen Spieler, der Überdurchschnittskönnen verfügt. Die Oldesloer erscheinen in Neuformation mit stärkster Mannschaft.
Die erste Jugend spielt gegen die gleiche des OSV. Die beiden Knabenmannschaften spielen am Vormittag ebenfalls gegen die erste und zweite Knabenmannschaft aus der Nachbarstadt Oldesloe. Ein Kränzchen im "Kurhotel" beschließt den Tag.
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Donnerstag, 28. Juli 1932
OSV

Heute abend 7 ¼ Uhr findet ein Trainingsspiel der Liga gegen die Reserve statt. Da beide Mannschaften sehr spielstark sind, ist ein äußerst spannender Kampf zu erwarten.
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Sonntag, 31. Juli 1932
Sportfest in Reinfeld

Das diesjährige Sportfest des FV Preußen verlief in allen Teilen ausgezeichnet. Der Verteidiger des Wanderpokals, der Oldesloer Sportverein, konnte dank des vorzüglichen Laufens von Pochat für ein weiteres Jahr Inhaber des Wanderpreises werden. Die Mannschaft lief mit 16:37,0 Minuten neuen Rekord. Eine eingelegte Knabenstaffel konnte der FV Preußen knapp vor dem Oldesloer Sportverein gewinnen. Im Fußball schlugen die körperlich weit überlegenen OSVer die zweite Knabenmannschaft von Preußen mit 9:0. OSV zweite Knaben fertigte Preußen erste Knaben mit 5:2 ab. Preußen I revidierte das zur Zeit in Glückstadt erzielte Ergebnis und errang über die Reserve von Fortuna einen einwandfreien 4:1-Sieg. Die Preußen-Mannschaft gefiel in allen Mannschaftsteilen. Im Schlußspiel schlug die erste Jugend der Preußen OSV erste Jugend mit 3:2.
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Sonntag, 31. Juli 1932
Gesellschaftsspiel: Oldesloer SV - Fortuna Glückstadt 1:4

Sportfest in Reinfeld. Im Hauptspiel des Tages mußte die Liga des Oldesloer Sportvereins gegen Fortuna Glückstadt eine unerwartete 1:4-Niederlage hinnehmen. Die Glückstädter stellten eine starke kampffreudige Mannschaft. Ein schier unüberwindbares Bollwerk bildete die Hintermannschaft, in der der Torwart Lewerentz durch glänzende Abwehrarbeit sich hervortat. Die Oldesloer enttäuschten; das Fehlen von Grote machte sich stark bemerkbar.
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Oldesloer SV (Ankündigung): Georg Grantz - Hans Schacht, Flindt - Gustav Lüthje, Grote, Witt - Walter Lindemeier, Karl Wolherr, Sommerfeld, Willy Schlüter, Drews.

Dienstag, 2. Aug. 1932
Sportwoche 1932

Im "Deutschen Haus" tagte der Vorstand des Ortsausschusses für Leibesübungen zusammen mit den Vereinsvertretern, welche sich an den Veranstaltungen der Sportwoche beteiligen. Nicht vertreten war die Schachvereinigung Oldesloe und Tennis-Teutonia.

Die Sportwoche beginnt am kommenden Sonntag mit dem Festgottesdienst auf dem Bürgerpark mit Gefallenenehrung am Gedächtnisstein der Gefallenen des MTV. Wer im vergangenen Jahre die ein- und ausdrucksvolle Feier unter den Bäumen an der Abendmahlseiche, die wirkungsvoll von Gesang umrahmt war, miterlebte, der wird bestimmt wieder hingehen. Wer im vergangenen Jahre nicht dabei war, der sollte versuchen, diesmal den Festgottesdienst, der um 9 Uhr beginnt, zu besuchen. Es ist Ehrenpflicht aller Mitglieder unserer Turn- und Sportvereine, an der Eröffnungsfeier teilzunehmen. In der Kirche findet am Sonntag kein Gottesdienst statt. Bei Regenwetter findet jedoch die Feier in der Kirche statt. Nach Beendigung des Gottesdienstes beginnen die Wettkämpfe auf dem Exer.

Es sei vorerst hier nur kurz erwähnt, daß der OSV und der MTV sich mit annähernd 100 Aktiven an den Wettkämpfen beteiligen. Tennis-Teutonia trägt im Laufe der Woche das interne Turnier aus und am 7. Aug. einen Klubwettkampf gegen Ratzeburg. Die hiesigen Schulen bestreiten die Schwimmwettkämpfe in der Badeanstalt sowie die vorgeschriebenen Reichswettkämpfe. Der Keglerverband Oldesloe kämpft vom 8. bis 14. Aug. auf drei Bahnen um den Wanderpokal, der vom Kegelklub "Acht um'n König" verteidigt wird. Am 14. Aug. ist auch Nichtmitgliedern des Verbandes Gelegenheit gegeben, ihr Können bei einem Werbekegeln zu zeigen. Am 7., 10. und 14. Aug. ist Kleinkaliberschießen auf den Ständen im Bürgerpark.

Wenn auch im Vorjahre die Jugend sich am Preisschießen beteiligt hat, so wird sie auf das diesjährige hiermit noch einmal ganz besonders hingewiesen. Der Brieftaubenverein Trave veranstaltet sowohl am 7. wie am 14. Aug. Flüge für Brieftauben, welche in diesem Jahr noch nicht gereist haben. Auch Nichtmitglieder können sich daran beteiligen. Die Wassersportvereinigung Oldesloe bittet schon jetzt für Freitag, den 12. Aug., die Boote zu schmücken für die Laternenfahrt auf der Trave. Diese war auch im Vorjahre außerordentlich gut gelungen. Der Motorklub veranstaltet eine Gleichmäßigkeitsfahrt am 14. Aug. für Krafträder mit und ohne Beiwagen über 150 Kilometer, woran sich auch Nichtmitglieder beteiligen können.

Den Abschluß des Festes bilden die Staffeln und ein Fußballspiel des OSV (Oberliga) gegen Sportclub Komet von 1908 aus Hamburg. Die Polizei Lübeck spielt ferner im Handball gegen den OSV.
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Mittwoch, 3. Aug. 1932
Tennis-Teutonia

Am kommenden Sonntag findet ein Freundschaftsspiel der Tennis-Teutonia gegen den Ratzeburger Tennisverein statt. Nachmittags 4 Uhr wird zu einer Kaffeetafel in gewohnter Weise bei den Plätzen eingeladen, für die die Kuchen von den Damen des Vereins gestiftet sind. Unsere Mitglieder bitten wir recht zahlreich mit ihren Angehörigen zu erscheinen. Wegen weiterer Kuchengaben wollen sich unsere Damen freundlichst mit Frau Lange, Große Salinenstraße 10, in Verbindung setzen und eventuell Gaben dort am Sonntag bis 3 Uhr abliefern, damit alles zeitig vorbereitet werden kann. Bei unsicherem Wetter findet die Kaffeetafel auf der Kurhaus-Terrasse statt.
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Samstag, 6. Aug. 1932
Turn- und Sportwoche 1932

Vorschau für Sonntag. Unsere diesjährige Turn- und Sportwoche wird durch den Festgottesdienst um 9 Uhr auf dem Bürgerpark eingeleitet. Bei ungünstiger Witterung findet der Gottesdienst in der Kirche statt. Im Anschluß an diese Feier geht die Gemeinde an den Gedenkstein des MTV, wo der Gefallenen gedacht wird.

Sodann erfolgt der Aufstieg von 500 Brieftauben. Die Handballmannschaft des OSV spielt gegen die Polizei Lübeck. Gleichzeitig beginnen neun Faustballmannschaften (sechs vom OSV und drei vom MTV) auf zwei Plätzen die Wettspiele um die Stadtmeisterschaft von Oldesloe. Alle leichtathletischen Wettkämpfe sind mit Rücksicht auf das Kreissportfest in Neumünster auf den 14. Aug. verlegt. Trotz der wirtschaftlichen Lage ist die Meldung dazu erfreulich groß. Zahlreich gehen die Meldungen vom HSV, Polizei Hamburg, St. Georg und den Turnern im allgemeinen ein.

Am Nachmittag hält der Schießklub von 1874 auf den Schießständen des Bürgerparks von 3 bis 7 Uhr, am 10. Aug. von 4 bis 7 Uhr und am 14. Aug. von 2 bis 5 Uhr ein Kleinkaliberschießen um die Meisterschaft von Oldesloe ab, verbunden mit Werbeschießen. Meisterschaftsbedingung auf 50 Meter je fünf Schuß freihändig stehend, knieend oder sitzend oder liegend. Nenngeld 50 Pfennig. Außerdem sind am Nachmittag drei Jugend-Fußballspiele.
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Sonntag, 7. Aug. 1932
Turn- und Sportwoche 1932

Erster Tag. Leider konnte der Festgottesdienst, der in diesem Jahre sogleich als Sonntagsgottesdienst gedacht war, nicht auf unserem Exer vor dem so stimmungsvoll aufgebauten Altar abgehalten werden. Die Witterung war nach den Niederschlägen zu unsicher. Erfreulicherweise hatte sich eine große Gemeinde eingefunden, die ebenso wie im Vorjahre sich nach der kurzen stimmungsvollen Feier am Gedenkstein des MTV von diesem eindrucksvollen Festgottesdienst mit dem Gedanken trennte "ohne eine solche Feier können wir uns unsere Sportwoche nicht mehr denken", dadurch erhält sie den richtigen Sinn und die Weihe.

Vor der Schießhalle warteten schon die Herren aus Lübeck, welche, unterstützt durch den Oldesloer Brieftaubenverein Trave, 500 Jungtauben zum Erstlingsfluge aufsteigen ließen. Es war ein herrlicher Anblick, wie diese Jungtiere nach kurzen Schleifen die Orientierung gewonnen hatten und in Richtung Lübeck verschwanden.

Dann begannen acht Faustballmannschaften (fünf vom OSV und drei vom MTV) die Wettkämpfe um die Stadtmeisterschaft. Von 56 Spielen wurden zunächst 16 Spiele ausgetragen. Alle Mitglieder werden an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht, daß hier die Fortsetzung bereits am Dienstag um 7 ¼ Uhr beginnt.

Am Nachmittag fand ein Handballspiel und drei Fußballspiele statt, wobei teilweise recht torreiche Ergebnisse erzielt wurden. Erfreulicherweise hatte sich die neuerstandene Handballmannschaft des MTV dem OSV als Gegner gestellt, da die Polizei-Mannschaft aus Lübeck aus dienstlichen Gründen abgesagt hatte. Der OSV siegte mit 10:2 Toren.

Bei den Fußballspielen zeigten sich unsere Oldesloer dem Nachbarn Preußen Reinfeld in den drei Spielen überlegen. OSV Jugend gegen Preußen Jugend 10:2: Dieses hohe Ergebnis verdankt der OSV einmal der gefälligen Kombination und ihrem talentierten Mittelstürmer Wilhelm Stäcker, der bei richtiger Leitung zu den größten Hoffnungen berechtigt. Weitere Ergebnisse: OSV erste Knaben gegen Preußen 3:0, OSV zweite Knaben gegen Preußen 8:1.

Herrlicher Sonnenschein lag am Spätnachmittag auf dem Exer mit seiner grünen Spielfläche und den wundervoll geformten Bäumen der Lindenallee. Hoffentlich ist unseren Teilnehmern am kommenden Sonntage ein ganzer Sonnentag beschert.
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Sonntag, 7. Aug. 1932
Tennis-Teutonia e.V.

Der Himmel schickte uns am Vormittag einen Regenschauer nach dem andern. Trotzdem konnte das angesetzte Wettspiel unseres Vereins gegen den Ratzeburger Tennisverein in gekürzten Spielen ausgetragen werden. Mit 10:7 Spielen blieb Tennis-Teutonia überlegen. Teutonia Oldesloe gewann damit zum zweiten Male den Wanderpreis. - Die gutbesuchte Kaffeetafel auf der Veranda des Kurhauses, die uns freundlichst zur Verfügung gestellt war, nahm einen fröhlichen Verlauf. Niemand brauchte hungrig oder durstig nach Hause zu gehen. Den Kuchen und Torten der Damen der Vereins wurde eifrig zugesprochen. Ihnen und allen anderen freundlichen Helferinnen gebührt besonderer Dank.
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Sonntag, 7. Aug. 1932
MTV von 1862

Das diesjährige Schwimmfest des Travegaues der Deutschen Turnerschaft fand in der Militärbadeanstalt in Ratzeburg statt. Die Veranstaltung, die sowohl von Wettkämpfern und Wettkämpferinnen als auch von Zuschauern sehr gut besucht war, wurde ein voller Erfolg für den Schwimmsport. Leider beeinträchtigte das schlechte Wetter die Kämpfe sehr, dennoch wurden aber gute Leistungen erzielt. Vom Männerturnverein von 1862 Bad Oldesloe nahm Theodor Hormann an den Wettkämpfen teil. Im 100-Meter-Brustschwimmen erzielte er eine Zeit von 1:30,8 Minuten und konnte damit erster Sieger werden.
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Sonntag, 7. Aug. 1932
Turn- und Sportwoche 1932

Vorschau für Montag. Von 2 Uhr an: Schwimmfest der Königin-Luise-Schule und der Oberrealschule. Eintritt 20 Pfennig und 10 Pfennig für Schüler. Von abends 8 Uhr ab: Beginn des Kegelns um den vom Klub "Acht um'n König" zu verteidigenden Silberpokal in der "Wolkenweher Mühle".
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Montag, 8. Aug. 1932
Turn- und Sportwoche 1932

Schwimmfest der Königin-Luise-Schule und Oberrealschule. In der hiesigen Freibadeanstalt auf dem Exer fand das Schwimmfest der Königin-Luise-Schule und Oberrealschule um 2 Uhr nachmittags statt. Herr Oberturnlehrer Christian Ohrt leitete die Veranstaltung. Unter strahlendem Himmel und bei einer Wasserwärme von 18 Grad Celsius zeigten 46 Schülerinnen und 102 Schüler mit Freude und Eifer ihre Leistungen. Zuschauer und Sportfreunde hatten sich in großer Zahl eingefunden, so daß der Überschuß in diesem Jahre wohl den lange ersehnten Wasserball bringen wird. Die schnellsten Zeiten erzielten für die Oberrealschule: Siegfriede Eiselt (44,9 Sekunden) und Gerhard Busch (37,2 Sekunden), für die Königin-Luise-Schule: Annemarie Toosbuy (46,4 Sekunden). - Vorschau für Dienstag. 2 Uhr: Schwimmfest der Stadtschule. 7 Uhr: Fortsetzung des Faustballturnier.
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Die Siegerinnen und Sieger:

Schüler:


50-Meter-Beliebigschwimmen, Jahrgang 1913 und früher: Cornelius Riekheer 37,5 Sekunden, Jahrgang 1914: Heinz Dimpker 44,5 Sekunden, Jahrgang 1915: Gerhard Busch 37,2 Sekunden, Jahrgang 1916: Helmuth Vogler 44,5 Sekunden, Jahrgang 1918: Ulrich Rodeck, Jahrgang 1919 und später: Heinz Timmermann 48,8 Sekunden;

Brustschwimmen, Jahrgang 1915: Otto Soltau 40,5 Sekunden, Jahrgang 1917: Ernst-August Behre 43,6 Sekunden;

Kunstspringen: Rottgardt 151 Punkte;

Entkleidungsschwimmen: Friedrich Lindemann 17,5 Sekunden.

Schülerinnen:

50-Meter-Beliebigschwimmen, Jahrgang 1913 und früher:
 Liselotte Engel 52,8 Sekunden, Jahrgang 1914: Lisa Hack 61 Sekunden, Jahrgang 1916: Siegfriede Eiselt 44,9 Sekunden, Jahrgang 1918: Eva Höhmeier 50,6 Sekunden, Jahrgang 1919 und später: Annemarie Toosbuy 46,4 Sekunden;

Brustschwimmen, Jahrgang 1917: Else Behnk 57 Sekunden;

Kunstspringen: Lisa Schacht 37 Punkte.

Dienstag, 9. Aug. 1932
Motorklub Bad Oldesloe

Am Sonntag veranstaltet der Motorklub Bad Oldesloe im Rahmen der Sportwoche eine Gleichmäßigkeitsfahrt für Wagen und Motorräder mit und ohne Beiwagen. Alle Kraftfahrzeugbesitzer, unabhängig von einer Klubmitgliedschaft, sind nennberechtigt. Die Strecke beträgt etwa 150 Kilometer und führt in Achtform zur Halbzeit nach Oldesloe zu einer Zwangspause zurück. Start, Zwangspause und Ziel liegen vor dem Hotel "Harmonie", wo um 8.30 Uhr die Fahrt beginnt, gegen 11 Uhr die ersten Fahrer zu der Zwangspause und etwa um 13 Uhr zum Ziel eintreffen werden. Unsere Ausschreibungen und auch die Strecken sind bei Herrn Willy Schlüter jun., Lübecker Straße 31, anzufordern. Im Interesse der Sportwoche bitten wir um zahlreiche Beteiligung und Nennung bis Donnerstag, dem 11. Aug., da andernfalls die Veranstaltung nicht stattfinden kann.
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Dienstag, 9. Aug. 1932
Turn- und Sportwoche 1932

Schwimmfest der Stadtschule. Bei gutem Wetter hielt im Rahmen der Sportwoche die Stadtschule ihr Schwimmfest ab. Kinder und Gäste waren der Einladung in großer Zahl gefolgt und freuten sich an dem bewegten Leben im Wasser. 60 Mädchen und 46 Knaben stellten sich zum Kampf. Zuerst zeigten die Mädchen ihr Können.
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Die Siegerinnen und Sieger - Mädchen:

50-Meter-Beliebigschwimmen, Jahrgang 1918 (5 Teilnehmer): Lisa Möller und Mariechen Molinski 53,3 Sekunden, Jahrgang 1919 (14 Teilnehmer): Anneliese Dührkop 44,5 Sekunden (schnellste Zeit der Mädchen), Jahrgang 1920 (17 Teilnehmer): Gerda Sternal 45,8 Sekunden, Jahrgang 1921 (11 Teilnehmer): Gertrud David 51 Sekunden, Jahrgang 1922 (9 Teilnehmer): Gertrud Bertram 57,1 Sekunden, Jahrgang 1923/24 (4 Teilnehmer): Lotte Schacht 60,5 Sekunden;

50-Meter-Rückenschwimmen, Jahrgang 1919: Else Eckmann 51 Sekunden, Jahrgang 1920/22: Gerda Sternal 57 Sekunden;

Sprünge: Bei dieser Übung herrschte bei den Mädchen großer Andrang, fast alle beteiligten sich, drei Sprünge wurden vorgeführt. Teilnehmer und Zuschauer hatten viel Freude daran. Jahrgang 1918/19: Else Eckmann 27 Punkte, Jahrgang 1920/21: Gerda Sternal 24 Punkte, Jahrgang 1922 und jünger: Lotte Schacht 22 Punkte.

Knaben:

50-Meter-Beliebigschwimmen, Jahrgang 1917 (7 Teilnehmer):
 Kurt Dührkop 43,5 Sekunden, Jahrgang 1918 (10 Teilnehmer): Karl-Heinz Arpe 43,1 Sekunden (schnellste Zeit), Jahrgang 1919 (10 Teilnehmer): August Henck 50,8 Sekunden, Jahrgang 1920 (7 Teilnehmer): Heinrich Ritzmann 55 Sekunden, Jahrgang 1921 (7 Teilnehmer): Ewald Hartmann 52 Sekunden, Jahrgang 1922/24 (6 Teilnehmer): Bruno Löding 48,6 Sekunden;

Rückenschwimmen, Jahrgang 1917/18: Helmut Nevermann 48 Sekunden, Jahrgang 1919/20: August Henck 58 Sekunden.

Sprünge: August Henck und Kurt Löding 28 Punkte.

Mittwoch, 10. Aug. 1932
Turn- und Sportwoche 1932

Vorschau für Donnerstag. Von 10 Uhr vormittags bis zum Dunkelwerden wird unser Exer fast ununterbrochen von Wettkämpfen belebt sein. Von 10 bis 1 Uhr Reichsjugendwettkämpfe der Oberrealschule und der Königin-Luise-Schule. Ab 2 Uhr Faustballturnier der Oberrealschule UII bis OI. Um 7 Uhr: Schlußspiele der acht Mannschaften des OSV und MTV um die Stadtmeisterschaft im Faustball.
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Donnerstag, 11. Aug. 1932
Für die Reichsjugendwettkämpfe am 14. Aug. sind dem Ortsausschuß für Leibesübungen 33 Diplome in künstlerischer Ausführung und zwei wertvolle Plaketten aus Bronze und Silber übersandt worden. Die Plaketten zeigen auf der Vorderseite das Bildnis Goethes und auf der Rückseite die Inschrift: "Verfassungstag, Goethe-Gedenktag 1932. Ehrenpreis des Reichspräsidenten". Die beiden Plaketten werden je an den besten Dreikämpfer der Jahresklassen 1914 und 1915 aus dem Kreise Stormarn verteilt. Plaketten, Urkunden und Diplome sind in dem Schaufenster des Sporthauses Jürgens ausgelegt.
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Donnerstag, 11. Aug. 1932
Sport am Verfassungstag

Im Anschluß an die Verfassungsfeier begaben sich die Schülerinnen und Schüler der Königin-Luise-Schule und der Oberrealschule nach dem Exer, um in der üblichen Weise die leichtathletischen Kämpfe auszutragen.
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Die Siegerinnen und Sieger:

Schüler:


Dreikampf, Jahrgang 1913 und früher: Heinrich Krull 246 Punkte

Jahrgang 1914: Wilhelm Rottgardt 195 Punkte

Jahrgang 1915: Heinz Pingel 305 Punkte

Jahrgang 1916: Harro Nordmann 265 Punkte

Jahrgang 1917: Walter Scharmann 397 Punkte,

Jahrgang 1918: Günther Lange 339 Punkte.

Einzelwettbewerbe, Jahrgang 1919:

75-Meter-Lauf: Schrader 11,1 Sekunden,

Weitsprung: Gerhard Heuseler 4,11 Meter

Ballwerfen: Günther Pump 65 Meter;

Jahrgang 1920:

75-Meter-Lauf:
 Hans Karsch 11,6 Sekunden

Weitsprung: Hartmann 3,72 Meter

Ballwerfen: Herbert Dorn 57 Meter

Jahrgang 1921

75-Meter-Lauf: Heinz Wiegand 11,9 Sekunden

Weitsprung: Albert Karth 3,67 Meter

Ballwerfen: Arfsten 52 Meter.

800-Meter-Lauf (Jahrgang 1914 und früher): Heinz Dimpker 2:19,4 Minuten,

1000-Meter-Lauf (Jahrgang 1915 und später): Pfeiffer 3:08,9 Minuten.

Schülerinnen:

Dreikampf, Jahrgang 1915 und früher: Ellen Lund 224 Punkte,

Jahrgang 1916: Ilse Schümann 350 Punkte,

Jahrgang 1918: Annemarie Kock

Jahrgang 1919: Ilse-Marie Heyk.

Einzelwettbewerbe, Jahrgang 1920

50-Meter-Lauf: Ilse Lafrenz 8,2 Sekunden

Weitsprung: Christa Paustian 3,60 Meter

Ballwerfen: Ingeborg Möller 44 Meter.

Donnerstag, 11. Aug. 1932
Endkampf um die Schulmeisterschaft im Faustball

Am Nachmittag traten um 2 Uhr die fünf besten Mannschaften zum Endkampf um die Schulmeisterschaft im Faustball an, nachdem am Mittwoch UIIa Meister der Mittelstufe geworden war. Nach sehr interessanten und ausgeglichenen Spielen gewann die OII der Oberrealschule die Meisterschaft mit acht Punkten vor UI und UIIa mit je vier Punkten. - Bei den Endkämpfen um die Stadtmeisterschaft gewannen die Leichtathleten der zweiten Mannschaft des OSV vor der ersten Mannschaft der Leichtathleten des OSV und der OSV-Oberliga.
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Donnerstag, 11. Aug. 1932
Turn- und Sportwoche 1932

Vorschau für Freitag. 19 Uhr: Hockey-Auswahlspiel auf dem Exer. Pünktlich 9 Uhr abends beginnt die Lampionfahrt unter Leitung der hiesigen Wassersportvereinigung an der Bootsanlegestelle des Herrn Rudolf Bockwoldt. Alle Boote werden gebeten, dorthin zu kommen. Zur Vermeidung von Unglücksfällen ist jedoch zur Bedingung gemacht, daß alle Boote an der Spitze und am Ende mit einem Licht oder einer Laterne (Fahrrad oder ähnliche Lichtquelle) versehen sein müssen. Die im vorigen Jahre mit so gutem Erfolg abgehaltene Korsofahrt wird sicherlich recht viele Teilnehmer finden. Teilnahmeberechtigt sind alle Bootsbesitzer, die den vorerwähnten Beleuchtungsanforderungen genügen. Es ist nicht erforderlich, daß die Bootseigentümer Vereinen angehören. - Für Sonntag ist mit großem Betrieb auf dem Exer zu rechnen, zumal die großen Hamburger, Kieler und Lübecker Vereine usw. mit starken Mannschaften zur Stelle sein werden. Programme kosten 50 Pfennig für Erwachsene. Kinder und Oldesloer Erwerbslose (letztere müssen ihre Erwerbslosenausweise vorzeigen) zahlen 20 Pfennig. Das Programm ist zugleich Enitrittskarte!
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Freitag, 12. Aug. 1932
Welchen Sport wähle ich

Oldesloe steht jetzt wieder im Zeichen der Turn- und Sportwoche und gerade bei dieser Gelegenheit wird wohl mancher feststellen, daß auch er gerne Sport treiben möchte und daß solcher seinem Körper unbedingt not tut. Nun taucht zunächst die Frage auf, welchen Sport wähle ich

Diese Frage zu beantworten, dürfte nicht schwer fallen, wenn es sich um junge Personen handelt, für welche fast jede Sportart geeignet ist. Schwieriger wird es schon, wenn es sich um etwas ältere Personen handelt, die zum Überfluß vielleicht noch nie Sport getrieben haben. Hier sei in erster Linie des Kegelsports gedacht. Das tausend Jahre alte Kegeln darf heute als eine der echtesten deutschen Sportarten angesprochen werden. Gerade im Laufe der letzten Jahrzehnte hat das Kegeln eine Wandlung durchgemacht, die eine ungeahnte technische Vervollkommnung und außerordentliche Verbreitung gefunden hat, zählt doch der Deutsche Keglerbund, welcher im Reichsausschuß für Leibesübungen den deutschen Kegelsport als Spitzenorganisation vertritt, fast 100.000 Mitglieder.

Nun wird zwar mancher die Frage aufwerfen: "Ist das Kegeln überhaupt ein Sport" Nun, das kann mit bestem Gewissen bejahrt werden. Vor allem für Frauen und Männer, die der aktiven Betätigung im Wasser oder dem Rasensport entwachsen sind, bietet der Kegelsport eine ideale Leibesübung. Wöchentlich an einem oder zwei Tagen je 100 bis 200 Kugeln geworfen, ist für jeden, ob Mann oder Frau, eine recht bekömmliche Sache. Man muß diesen Sport nur nach den Grundsätzen des Deutschen Keglerbundes betreiben, dann hat man eine Leibesübung, die bis ins hohe Alter ausgeführt werden kann.

Ähnlich wie es den Gesangvereinen vielfach ergangen ist, so hat man auch dem Kegelklub die falschen Begriffe von unsolider Unterhaltungssucht in Unkenntnis der wahren Ziele anzuhängen versucht. Und Hand aufs Herz: Ist es nicht auch heute noch so bei allen denen, die dem Kegeln fenstehen, daß sie mit einer gewissen Spottsucht den Kegelbruder in die Klasse gutmütiger, harmloser Menschen einreihen, die sich in ihrem Kegelklub zu bürgerlicher Behäbigkeit und Geselligkeit zusammenfinden Solche Urteile können dem Kegelsport nichts von seiner Schönheit, von seinem Ziele und von seiner erzieherischen Stellung nehmen. Er hat sich in fairer Kampfesweise seines Spitzenverbandes, des Deutschen Keglerbundes, durchgesetzt und wird es auch weiterhin tun. Bemerkenswert ist das Urteil, welches der Vorsitzende des Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen, Erzieher Dr. Theodor Lewald, über den Kegelsport gefällt hat: "Es ist dem Deutschen Keglerbunde gelungen, aus einem alten Gesellschaftsspiel einen wirklichen Sport zu schaffen, der sich gleichwertig neben andere Sporzweige stellt und für sich noch das Besondere in Anspruch nehmen darf, daß er auf deutschem Boden gewachsen ist."

Der Oldesloer Keglerverband, welcher dem Deutschen Keglerbund angeschlossen ist, veranstaltet am Samstag, dem 13. Aug., auf der Bahn des Herrn Theodor Hormann ein Werbekegeln, um auch den heute noch dem Kegeln Fernstehenden Gelegenheit zu geben, edlen Sport kennenzulernen. Die Einsätze sind den Zeitverhältnissen entsprechend niedrig gehalten.
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Freitag, 12. Aug. 1932
Kegelsport

Die Kämpfe um den von der Stadt gestifteten Pokal haben auf allen Bahnen ihren Anfang genommen. Der Klub "Acht um'n König" als Verteidiger kegelte Montag in der "Wolkenweher Mühle" und am Mittwoch auf den Bahnen im "Tivoli". Während der Klub in der "Wolkenweher Mühle" kein besonders günstiges Resultat erzielen konnte, zeigte er doch am Mittwoch auf seiner Bahn im "Tivoli" ganz großes Können und konnte hier mächtig aufholen.

Die beiden erzielten Höchstwürfe lauteten hier: Heinrich Bertram 736 Holz und Jonny Dührkop 734 Holz in 100 Wurf. Die Ergebnisse der fünf zur Bewertung kommenden Kegler sind: 1. Jonny Dührkop 1435 Holz, 2. Heinrich Bertram 1412, 3. Alfred Drögemöller 1385, 4. A Schulze 1366, 5. E Ritzmann 1352, zusammen 6950 Holz.

Ob die Holzzahl genügen wird, den Pokal dieses Mal endgültig zu gewinnen, steht noch dahin, denn die Klubs Trave und Gut Schub werden all ihr Können daransetzen, die heiß umstrittene Trophäe an sich zu bringen. Die Kämpfe Trave am Freitag auf der Bahn Hormann und Gut Schub am Sonntagvormittag in der "Wolkenweher Mühle" dürften daher sehr spannend sein.
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Freitag, 12. Aug. 1932
Im Rahmen der Turn- und Sportwoche hatte die Wassersportvereinigung Oldesloe am Abend eine Lampionfahrt veranstaltet. Die Beteiligung war zahlreich. Die Fahrt ging bis zur Glockenkuhle.
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Samstag, 13. Aug. 1932
Turn- und Sportwoche 1932

Flaggen heraus für unsere Gäste. Mit Sonntag, den 14. Aug., findet die diesjährige Sportwoche ihren Höhepunkt und ihren Abschluß. Es war in diesem Jahre leider nicht möglich, die Jugend- und Herrenwettbewerbe auf zwei Sonntage zu legen, so daß am Sonntag sowohl Jugend- wie auch Herrenwettbewerbe durchgeführt werden. 240 Teilnehmer werden in friedlichem Wettkampfe ihre Kräfte messen.

Um 9 Uhr beginnen die Kämpfe: Dreikämpfe der Jahresklassen 1914 bis 1921, männliche und weibliche Jugend, 400-Meter-Vorläufe der Herren, der Gerätezehnkampf, bestehend aus sieben Geräten und drei volkstümlichen Übungen. Die Dreikämpfe der Männer und Frauen werden am Vormittag durchgeführt. Hervorheben möchten wir nur das Speerwerfen. Hier trifft der Norddeutsche Meister Pöhls (MTV Oldesloe) auf den ehemaligen Norddeutschen Meister Winter (St. Georg) und den Lübecker König.

Eine erstklassige Besetzung hat auch der Dreikampf der Frauen mit Fräulein Brehmer, Fräulein Jepsen, Fräulein Haraus (Phönix Lübeck) und Fräulein Kuhlmann (St. Georg) gefunden. Der 75-Meter-Lauf der Damen mit Fräulein Brehmer (Phönix), der vorjährigen Doppelmeisterin über 100 und 200 Meter und der diesjährigen Meisterin Fräulein Kuhlmann wird ein scharfes Rennen ergeben. Nicht unerwähnt möchten wir die Namen von Thun (Niendorf), Peters und Zimmer (St. Georg), Riesel (Phönix) lassen, die für einen erstklassigen Sport garantieren. Den Abschluß am Vormittag bilden die Faustballspiele und die 6 mal 100-Meter-Staffeln der Herren und der Jugend.

Um 14 Uhr war usrprünglich ein Werbe-Umzug vorgesehen, der aber laut Notverordnung nicht gestattet werden dürfte. So beginnen die Wettkämpfe bereits um 2 Uhr mit einem Handballspiel der Polizei-Jugend Hamburg gegen Oldesloe-Jugend. Um 2.45 Uhr finden die 1000- und 3000-Meter-Läufe der Jahresklasse 1916/17 und 1914/15 statt. Anschließend kommen die Entscheidungsläufe über 100 Meter, 800 Meter und 1500 Meter zum Austrag. Eine ganz hervorragende Besetzung hat der 800-Meter-Lauf gefunden: Patzwahl (Victoria Hamburg), Norddeutscher 1500-Meter-Meister, Henne (Hamburger SV), der Senatspreissieger, der am letzten Sonntag überraschend Patzwahl und Pochat schlagen konnte, Goth (Phönix) und Ebel (St. Georg) werden am Start sein. Außer Ebel haben schon alle die 800 Meter unter zwei Minuten gelaufen. Die Oldesloer Farben wird Pochat (OSV) vertreten, der in diesem Jahr schon eine Zeit von 1:55,2 Minuten laufen konnte und damit an vierter Stelle in der deutschen Rangliste steht. Für ihn gilt es, die unerwartete Niederlage am letzten Sonntag wieder gutzumachen.

Um 3 Uhr findet dann das zweite Handballspiel gegen St. Georg-Jugend statt. In der Pause wird die 3 mal 1000-Meter-Staffel gelaufen. Mit dem Fußballspiel OSV gegen Komet Hamburg findet das Sportfest seinen Abschluß mit der Siegerverkündung um 6 Uhr vor dem Jugendheim. Das Preis- sowie Werbeschießen findet ebenfalls am Sonntag seinen Abschluß. Der Keglerverband veranstaltet am heutigen Samstag auf den Bahnen bei Herrn Theodor Hormann eine Werbekegeln, zu dem auch besonders Nichtmitglieder herzlich willkommen sind.

Der Brieftaubenverein Trave veranstaltet Sonntag einen Preisflug ab Neustadt (187 Kilometer). Zugelassen sind sämtliche Tauben, die in diesem Jahre nicht gereist haben. Einsetzen der Tauben für diesen Flug heute von 11 ½ bis 12 ½ Uhr bei Hermann Butenschön, Bergstraße 16. Der Motorklub hat mit Rücksicht auf die vielseitige Beschäftigung der einzelnen Teilnehmer in der Sportwoche den Start auf einen anderen Sonntag verschoben. Zu Ehren seiner zum Sportfest anwesenden Gäste veranstaltet der Oldesloer Sportverein am Sonntag, abends 8 Uhr, in der "Krone" ein Kränzchen, wozu herzlichst eingeladen sei. Der Ortsausschuß für Leibesübungen bittet die verehrte Einwohnerschaft nochmals, von morgens früh an die Flaggen herauszuhängen!
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Sonntag, 14. Aug. 1932
Die X. Olympischen Sommerspiele in Los Angeles enden mit einem überwältigenden Erfolg der einheimischen Sportler. 1408 Teilnehmer aus 37 Staaten haben um die Medaillen gekämpft, von denen sich die US-Athleten den Löwenanteil sichern. Sie gewinnen 44 Gold-, 36 Silber- und 30 Bronzemedaillen und liegen damit deutlich vor Italien und Frankreich, die es auf zwölf bzw. elf olympische Siege bringen. Das 82köpfige deutsche Team kann mit drei Gold-, 13 Silber- und vier Bronzemedaillen die Heimreise antreten. Deutsche Olympiasieger werden Rudolf Ismayr (Gewichtheben), Jakob Brendel (Ringen) und der Vierer mit Steuermann.
CHRONIK

Sonntag, 14. Aug. 1932
Abschluß der Turn- und Sportwoche 1932

Auch der letzte Tag dieser Woche war vom allerbesten Wetter begünstigt. Die Erfahrungen aus dem Verlauf der vorjährigen Sportwochen hatten bei diesem sportlichen Kampf Berücksichtigung gefunden und war damit ein reibungsloser Verlauf der Wettkämpfe, die sich geradezu beängstigend auf die Zeiten zusammendrängten, gegeben. Leitung und Büro arbeiteten wundersam zusammen.

Leider erlitt ein Lübecker beim Hochsprung einen Hackenknochenbruch; die erste Hilfe leistete die Sanitätskolonne vom Roten Kreuz. Für die kommenden Wettkämpfe dieser Art muß die Sportleitung mit rücksichtslosester Strenge darauf drängen, daß die Mitte des Platzes vom Publikum unbedingt freigehalten wird. Der Platz muß hier den Zuschauern einen freien weiten Überblick über das Kampffeld geben, damit man z.B. bei den Staffelläufen den Fortgang der einzelnen Kampfphasen verfolgen kann. Wird dieser Überblick aber durch das Publikum auf dem Innenplatz verwehrt, so verliert der ganze Kampf für die entfernt stehenden das Interesse, dient also nicht der Sportförderung.

Weiter dürfte es sich empfehlen, jede Einzelnummer, sowohl den Beginn, den Verlauf und das Endergebnis durch ein Megaphon, bedient von einem Sportfreund, besonders bekannt zu geben. Dadurch zwingt man das Publikum, sich weit mehr mit der jeweiligen Sport zu befassen, es erlebt den Sport mit und der Zweck der Sportwoche, für Turnen und Sport zu werben, wird viel intensiver erreicht, als wenn man interessenlos herumsteht und nur die Endergebnisse hört.
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Die Ergebnisse der Oldesloer Sportlerinnen und Sportler:

Männer:

Zehnkampf: 1. Uplegger 173 Punkte, 2. Mostert 164 Punkte, 3. Cummerow 160 Punkte, 4. Wohlers 151 Punkte, 5. Joost (alle MTV Oldesloe) 142 Punkte;

Dreikampf: 2. Pöhls (MTV Oldesloe) 47 Punkte;

Einzelkämpfe, 800 Meter: 1. Pochat (Oldesloer SV) 1:59,4 Minuten; Speerwerfen: 1. Pöhls (MTV Oldesloe) 50,23 Meter; Weitsprung: 1. Pöhls (MTV Oldesloe) 6,04 Meter, 3. Hormann (MTV Oldesloe) 5,42 Meter; Hochsprung: Hormann (MTV Oldesloe) und Läpple (Oldesloer SV) beide 1,45 Meter.

Männliche Jugend:

Dreikampf,

Jahrgang 1914:
 4. Rottgardt 57 Punkte, 9. Dimpker 49 Punkte, 12. Jenny 41 Punkte;

Jahrgang 1915: 3. Hormann 53 Punkte, 4. Stäcker 52 Punkte, 6. Hans Pfeiffer 50 Punkte, 7. Hengvoß 48 Punkte, 9. Busch 46 Punkte, 11. Bendixen 44 Punkte;

Jahrgang 1916: 6. Vogler 59 Punkte;

Jahrgang 1917: 4. Scharmann 68 Punkte, 7. Purnhagen 59 Punkte, 9. Behre 54 Punkte;

Jahrgang 1918: 5. Hormann 73 Punkte, 6. Geantrey 71 Punkte, 7. Hafemeister 70 Punkte, 9. Rodeck 61 Punkte;

Jahrgang 1919: 2. Pump 59 Punkte, 4. Schrader 53 Punkte, 5. Burmeister 51 Punkte, 6. Heuseler 50 Punkte, 7. Wilken (alle Oldesloer SV) 47 Punkte;

Jahrgang 1920: 1. Dorn 62 Punkte, 2. Karth 58 Punkte, 3. Hafemann 55 Punkte, 4. Gaudlitz (alle MTV Oldesloe) 54 Punkte, 5. Struck (Oldesloer SV) 50 Punkte, 6. Herold 49 Punkte, 7. Alfred Möller (beide MTV Oldesloe) 46 Punkte;

Jahrgang 1921: 1. Wolgast (MTV Oldesloe) 64 Punkte, 2. Schrader III (Oldesloer SV) 61 Punkte, Karth II (MTV Oldesloe) 57 Punkte, 4. Joosten 55 Punkte, 5. Schrader II 54 Punkte, 6. Pump 49 Punkte, 8. Löding 41 (alle Oldesloer SV) Punkte.

Frauen

Dreikampf: 3. Hinrichsen (MTV Oldesloe) 44 Punkte;

Einzelkämpfe: 75 Meter: 2. Hinrichsen (MTV Oldesloe) 11,0 Sekunden; Weitsprung: Hinrichsen (MTV Oldesloe) 4,13 Meter; Weibliche Jugend, Dreikampf, Jahrgang 1915: 3. Schöttler (MTV Oldesloe) 42 Punkte

Spielergebnisse - Faustball: Ahrensburg Damen gegen Reinfeld Herren 26:23, Ahrensburg Damen gegen Oldesloe Herren 31:23, Oldesloe Herren gegen Reinfeld Herren 33:21.

Kegeln: 1. Acht um'n König: 6950 Holz, 2. Gut Schub 6844 Holz.

Beste Einzelkegler: 1. Jonny Dührkop 1435 Holz, 2. Heinrich Bertram 1412 Holz, 3. Hermann Barkmann 1409 Holz.

Sonntag, 14. Aug. 1932
Gesellschaftsspiel: Oldesloer SV - Komet Hamburg 6:5

Oldesloer SV (Ankündigung): Knuth - Hans Schacht, Dwenger - Kock, Gustav Lüthje, Witt - Walter Lindemeier, Karl Wolherr, Willy Drews, Willy Schlüter, Paul Drews.

Dienstag, 16. Aug. 1932
MTV von 1862

Am Sonntag, dem 28. Aug. 1932, findet in Bargteheide das diesjährige Bezirksturnfest des ersten Bezirks im Travegau der Deutschen Turnerschaft statt. Soweit bekannt ist, wird das diesjährige Fest, was die Fülle der Darbietungen sowie die Zahl der Wettkämpfer und Wettkämpferinnen anbetrifft, in keiner Weise nachstehen. Die Bargteheider bereiten alles in treuer Fürsorge vor, eine Turnfolge im Wettkampf und Darbietungen sind vorgesehen von vielseitiger Fülle. Einen guten Rahmen gibt dazu der neue Jahnplatz bei schon bestelltem sonnigen Wetter. Wer wollte da wohl säumig zurückbleiben Die Teilnahme an diesem Feste ist turnerische Ehrenpflicht, die zeugt von turnbrüderlicher Gesinnung und echter Liebe zu unserer deutschen Turnsache.

Die Wettkampfausschreibungen hängen im Vereinsschaukasten am Hause des Herrn Hildebrandt (Gasthof zur Deutschen Eiche), Brunnenstraße 1, zur Einsicht aus. Wir machen unsere Mitglieder hierbei besonders auf den am Donnerstag, den 18. Aug., festgesetzten Meldeschluß aufmerksam und bitten um Innehaltung dieses Termins. Im Hinblick auf die kurze bis dahin noch zur Verfügung stehende Zeit ist es erforderlich, daß alle Mitglieder regelmäßig an den Übungsstunden teilnehmen und sich genügend auf die Kämpfe vorbereiten.
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Freitag, 19. Aug. 1932
Tennis-Teutonia e.V.

Am Sonntag, dem 21. Aug., 9 ½ Uhr, beginnt das interne Tennisturnier mit den Kämüpfen der B- und C-Gruppe. Bei den Kämpfen entscheidet der Gewinn von zwei Sätzen. Es spielt jeder gegen jeden. Am Sonntag, dem 28. Aug., 9 ½ Uhr, setzt die A-Gruppe das Turnier fort.
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Sonntag, 21. Aug. 1932
OSV gegen Olympia Neumünster

Am kommenden Sonntag trägt die Liga des OSV das Rückspiel gegen Olympia in Neumünster aus. Das letzte Spiel hier in Oldesloe endete mit einem 4:1-Siege der Neumünsteraner. Nach der letzten Leistung des OSV hoffen wir dieses Mal auf ein besseres Abschneiden. Die Reserve fährt ebenfalls nach dort, um gegen Olympia-Reserve ein Freundschaftsspiel auszutragen. Bei der augenblicklichen Spielstärke der Reserve tippen wir auf Sieg. Abfahrt beider Mannschaften 12 ½ Uhr mittags vom "Deutschen Haus" per Auto. Einige Schlachtenbummler können zum Preise von 1,20 Mark die Fahrt mitmachen. Anmeldungen im "Deutschen Haus".
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Sonntag, 21. Aug. 1932
Dänische Fußballspieler in Oldesloe

Trotz der schweren Zeit ist es dem Turn- und Sportverein Einigkeit gelungen, in diesem Jahre eine Auslands-Fußballmannschaft nach hier zu verpflichten, und zwar für den kommenden Sonntag. Der Vorstand hat keine Kosten gescheut, um seinen Spielern einen Gegner gegenüber zu stellen, dem ein guter Ruf vorausgeht. Auch der Magistrat hat in dankenwswerter Weise den Bürgerpark zwecks Absperrung in der Zeit von 12.30 Uhr bis 17 Uhr zur Verfügung gestellt. Eintritt 30 Pfennig, Erwerbslose gegen Ausweis 10 Pfennig.

Da bis jetzt noch keine Auslandsmannschaften gegen hiesige hier gespielt haben und ein sehr spannendes Spiel zu erwarten ist, bitten wir sämtliche Sportliebhabende, uns in dieser Sache zu unterstützen. Das Spiel findet um 3 Uhr statt. Am Abend 8 Uhr findet zu Ehren unserer Gäste im "Tivoli" ein Ball statt, bei dem der Eintritt so niedrig gehalten ist, daß es jedem möglich ist, daran teilzunehmen.
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Sonntag, 21. Aug. 1932
Kreuz und quer durch die Woche. ...

Die letzte Berichtsperiode war von der Oldesloer Turn- und Sportwoche beherrscht. Der Verlauf war bei prächtigem Wetter ein glänzender. Die verschiedensten Altersgruppen, sowohl weiblich wie männlich, rangen unter Aufbietung aller Energie und Kräfte um die Siegespalme. Die Oldesloer Teilnehmer haben im großen und ganzen recht gut abgeschnitten. Nur eins wurde, besonders von den auswärtigen Teilnehmern, vermißt: die Teilnahme der Bürgerschaft an dieser Veranstaltung, insbesondere aber auch das Beflaggen der Häuser. Auf diesen Umstand wird allgemein noch viel zu wenig Wert gelegt. ...
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Sonntag, 21. Aug. 1932
Gesellschaftsspiel: Olympia Neumünster - Oldesloer SV 4:1

Der Oldesloer Sportverein war mit der Ligamannschaft nach Neumünster gefahren, um gegen die dortige Olympia ein Gesellschaftsspiel auszutragen. Die Neumünsteraner siegte mit 4:1. - Olympia Neumünster Reserve gegen OSV Reserve 1:5.
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Oldesloer SV (Ankündigung): Knuth - Hans Schacht, Dwenger - Kock, Gustav Lüthje, Grote - Walter Lindemeier, Karl Wolherr, Willy Drews, Willy Schlüter, Paul Drews.

Sonntag, 21. Aug. 1932
Gesellschaftsspiel: ATV Einigkeit Oldesloe - Noerobro BK Kopenhagen 1:3 (1:2)

Der Arbeiter-Turn- und Sportverein Einigkeit Oldesloe hatte einen ausländischen Verein hier zu Gaste. Der Exer bot ein schönes Bild, denn eine stattliche Zuschauerzahl umsäumte den Platz. Nach der üblichen Begrüßung wurde den Zuschauern ein Spiel geboten, welches noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die Dänenmannschaft bestand aus jungen Spielern, die ein ausgesprochenes Paßspiel bevorzugten und dadurch zu einem verdienten Siege kamen.

Die Oldesloer Mannschaft hatte einen sehr guten Start und konnte das Spiel stets offen halten. Das Spiel begann mit lebhaften Durchbrüchen beider Seiten. Ein sehr guter Angriff der Dänen geht ins Aus. Leider wird der spannende Kampf durch wolkenbruchartigen Regen unterbunden. Nach Wiederanstoß ist der Platz in ein Schlammbad verwandelt, und dieses scheint den Dänen zu liegen. Ein scharfer Schuß kann vom Torwart nicht erreicht werden und die Dänen führen mit 1:0. Durch diesen Erfolg aufgemuntert, antworten die Oldesloer mit Gegenangriffen, die aber alle nichts einbringen. Dagegen kann der Mittelstürmer der Dänen ein weiteres Tor erzielen.

Jetzt gehen die Hiesigen aus sich heraus. Angriff auf Angriff rollt vor das Dänentor, doch die Verteidigung kann immer retten. Eine Ecke der Oldesloer, tadellos hereingegeben, wird durch Kopfstoß noch besser verwandelt, somit das Ergebnis auf 1:2 stellend. Halbzeit. Nach dem Wechsel zeigten beide Mannschaften wieder ein temperamentvolles Spiel, ohne daß vorläufig Tore erzielt werden. Bis kurz vor Schluß ein Strafstoß dann an der 16-Meter-Grenze zum 3:1 für die Dänen fühhrt. Damit hatte der spannende und faire Kampf dann sein Ende gefunden.
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ATV Einigkeit Oldesloe (Ankündigung): Michels - Eggers, Prestin - Meins III, Knape, Feddern - Meins I, Werther, Meins II, Sartorius, Körting - Ersatz: Petersen, Stoffers.

Sonntag, 21. Aug. 1932
Die Schülermannschaft des Oldesloer Sportvereins weilte in Ulzburg, um an den Pokalspielen von FC Union teilzunehmen. Die OSVer wurden von Spiel zu Spiel besser und gingen schließlich als Sieger aus den Kämpfen hervor. Der Mannschaft muß ein Lob ausgesprochen werden, da jeder sein Bestes hergab. In der besten Siegesstimmung kehrte die Mannschaft mit dem errungenen schönen Pokal nach Oldesloe zurück.
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Samstag, 27. Aug. 1932
OSV gegen Polizei Lübeck

Am kommenden Sonntag beginnen für den OSV die Punktspiele. Mit nicht weniger als sieben Mannschaften bestreitet der Verein den Anfang der Herbstserie. Die Oberliga trifft gleich auf den Bezirksmeister, die Polizei in Lübeck. Obgleich die Spielstärke der Spitzenvereine der vorjährigen Staffel nach den letzten Spielen nachgelassen hat, aber erfahrungsgemäß in den Punktspielen mit erhöhter Kampfkraft aufwarten, so steht der OSV vor einer schweren Aufgabe. Wir hoffen aber, daß die Blau-Weißen ebenfalls den nötigen Kampfgeist aufbringen und dem Gegner einen ebenbürtigen Kampf liefern. Das Spiel beginnt um 2.30 Uhr in Lübeck auf dem Kasernenhof.

Die Reserve spielt gegen Polizei-Reserve um 1 Uhr ebenfalls auf dem Kasernenhof. Auch hier gleich der schwerste Gegner. Nach dem letzten Spiel gegen Olympia Neumünster Reserve (5:1 gewonnen) ist hier ein Sieg nicht ausgeschlossen. Die Jungreserve spielt gegen Phönix II auf dem Kasernenbrink um 1 Uhr. Auch hier gehen die OSVer nicht ohne Aussichten auf Sieg in den Kampf. Abfahrt der drei Herrenmannschaften vom "Deutschen Haus" um ½ 12 Uhr. Schlachtenbummler können zum Preise von 1,00 Mark die Fahrt mitmachen. Rückfahrt ab Lübeck um 17 Uhr.
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Samstag, 27. Aug. 1932
Bargteheide

Den Turnern zum Gruß! Euch Turnern aus den Turnvereinen im Norden des Kreises Stormarn und aus dem Kreise Segeberg, die ihr im ersten Bezirk des Travegaues der Deutschen Turnerschaft vereinigt seid und am Soonntag Euer diesjähriges Bezirksturnfest in unserm schönen Lindenort feiern wollt, rufen wir zum Willkommen ein herzliches "Gut Heil" zu. Ihr kommt an einen Ort, wo das Turnen von jeher in hoher Blüte gestanden hat. Es gehört bei uns gewissermaßen zum guten Ton, dem Turnverein anzugehören. Darum ist es auch nicht weiter verwunderlich, daß Turnfeste Feste gewesen sind, die von der ganzen Gemeinde gefeiert wurden. Und so wird es auch diesmal sein. In unermüdlicher Arbeit haben die Festausschüsse das Fest vorbereitet. Die Gemeindeverwaltung hat dem Jahnplatz durch die fleißige Arbeit der erwerbslosen Jugend ein so schönes Aussehen gegeben, wie wir es nie zuvor gekannt haben. Und die Einwohnerschaft wird auch ihrerseits durch reichen Flaggenschmmuck und starke Beteiligung am Fest selbst ihr Interesse an Eurem Fest bekunden. An Euch ist es nun, das Fest, das Ihr in jedem Jahre an einem schönen Hochsommertag feiert und das zugleich ein Maßstab Eurer ganzen Sommerarbeit sein soll, so zu feiern, wie Ihr es feiern wollt. Eurer Arbeit, die Ihr dabei im Gewande der Freude leistet, wünschen wir guten Erfolg!
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Samstag, 27. Aug. 1932
MTV von 1862

Das diesjährige Bezirksturnfest des ersten Bezirks im Travegau der Deutschen Turnerschaft wird am morgigen Sonntag in Bargteheide abgehalten. Das Meldeergebnis für die einzelnen Wettkämpfe ist sehr gut ausgefallen. Etwa 400 Turner und Turnerinnen werden in den verschiedenen Arten des Geräte- und Volksturnens ihre Kräfte messen und um den schlichten Eichenkranz ringen.

Die Teilnehmer des Männerturnvereins von 1862 fahren am Sonntag, morgens 7 ½ Uhr, vom Marktplatz mit dem Auto ab. Es wird dabei noch aufmerksam gemacht, daß für Festbummler noch genügend Platz auf dem Auto vorhanden ist und die Fahrt hin und zurück für nur 50 Pfennig mitgemacht werden kann.
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Samstag, 27. Aug. 1932
Turnverein Einigkeit

Der Arbeiter-Turn- und Sportverein Einigkeit hielt seine fällige Monatsversammlung ab. Nach Verlesen des Protokolls wurde zur Tagesordnung übergegangen. Zwei Mitglieder wurden einstimmig aufgenommen, so daß die Mitgliederzahl bereits auf 87 angewachsen ist. Ein Schreiben vom Kreisausschuß für Jugendpflege wurde der Versammlung vorgelesen. Danach sprach der 1. Vorsitzende seinen herzlichen Dank aus für das gute harmonische Zusammenarbeiten innerhalb des Vereins, für die rege Beteiligung am Sommerausflug nach Neustadt, der ersten Fußballmannschaft für ihr gutes Spiel gegen die Dänenmannschaft und dankte insbesondere allen denen, die dem Verein bei Unterbringung der Dänenmannschaft tatkräftig zur Seite gestanden haben. Hiernach wurde das diesjährige Stiftungsfest besprochen und dem Festausschuß zur weiteren Ausarbeitung überlassen. Einige interne Vereinsangelegenheiten wurden zur Zufriedenheit der Mitglieder gelöst. Nach Absingen einiger Vereinslieder schloß der Vorsitzende mit einem kräftigen "Frei Heil!" die recht interessante Versammlung um 10.30 Uhr. Hiernach blieben die Mitglieder noch in gemütlicher Runde eine zeitlang beisammen.
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Sonntag, 28. Aug. 1932
1. Punktspiel: Polizei Lübeck - Oldesloer SV 6:0 (2:0)

Der OSV erlitt in Lübeck von der Polizei eine schwere 6:0-Niederlage. Die Oldesloer hatten das Pech, die Polizei in einer blendenden Form anzutreffen. Hinzu kommt, daß der OSV die zweite Halbzeit nur mit zehn Mann spielen mußte, da Witt ausschied. Durch einen unnötigerweise verursachten Strafstoß ging die Polizei in Führung. Der OSV kam verschiedentlich etwas auf, konnte sich aber bei der sicheren Verteidigung der Polizei nicht durchsetzen. Bis zur Pause erhöhten die Polizisten die Führung durch ein vermeidbares Tor auf 2:0. Als nach der Pause der OSV nur noch zehn Mann auf dem Felde hatte, kam die Polizei immer mehr auf und erzielte vier weitere Tore. - Polizei Reserve gegen OSV Reserve 2:2, Polizei II gegen OSV Jungreserve 5:1, Polizei erste Knaben gegen OSV erste Knaben 8:1, Polizei Lübeck zweite Knaben gegen OSV zweite Knaben 2:2.
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Oldesloer SV (Ankündigung): Knuth - Hans Schacht, Dwenger - Kock, Gustav Lüthje, Witt - Walter Lindemeier, Karl Wolherr, Grote, Willy Schlüter, Drews.

Sonntag, 28. Aug. 1932
Bezirksturnfest in Bargteheide

Das Bezirksturnfest, das der erste Bezirk im Travegau der Deutschen Turnerschaft in Bargteheide feierte, muß sowohl hinsichtlich der Zahl der Wettkämpfer als auch hinischtlich der Zuschauerzahl als das größte Bezirksturnfest der letzten Jahre bezeichnet werden. Der Bargteheider Männerturnverein von 1868, dem die Ausgestaltung und Vorarbeit für das Fest übertragen war, hatte alles gut vorbereitet, so daß das große Programm ohne Stockung durchgeführt werden konnte. Hervorragenden Anteil an der glatten Abwicklung haben die vielen Kampfrichter, die sich freiwillig in den Dienst der Turnsache gestellt hatten und so zum guten Gelingen beitrugen.

Der Festort war zur Zeit des Eintreffens der Festgäste reich mit Fahnen geschmückt. Nach der Kampfrichtersitzung begaben sich die Wettkämpfer geschlossen zum Festplatz. Der Platz war schön instandgesetzt worden und man hörte allgemein nur Lobenswertes über den schön gelegenen Platz. Wünschenswert wäre es, wenn der Platz weiterhin gut gepflegt wird und nach Möglichkeit ein hübsches grünes Kleid erhält, weil er dann eine Zierde unseres Ortes ist. Nach dem Eintreffen auf dem Festplatz hielt Herr Pastor Suck den Frühgottesdienst ab.

Von 370 gemeldeten Kämpfern traten 348 zum Wettkampf an. Alle diese wollten nach Möglichkeit den Siegerkranz erringen, und so war es nicht verwunderlich, daß die Zuschauer viele schöne Turn- und Sportübungen zu sehen bekamen. Kurz nach 12 Uhr waren die Mehrkämpfe erledigt. Nach einer Mittagspause wurde um 1.45 Uhr zum Festzug angetreten. In geöffneten Dreierreihen unter Vorantritt einer guten Kapelle und unter Mitwirkung des Spielmannszuges des Männerturnvereins Traventhal marschierten die Turner durch die Straßen unseres Ortes. Überall standen die Leute vor den Toren, Türen und Fenstern und freuten sich an den kräftigen Turngestalten oder aber an den jüngsten Jüngern Jahns, die auch mit dabei sein wollten. Am Gedenkstein der Gefallenen auf dem Marktplatz wurde ein Augenblick verweilt.

Der Vereinsvorsitzende der Bargteheider Turner, Herr Rektor i.R. Schöning, gedachte in kurzen, inhaltsreichen Worten der treuen Toten und vergaß dabei auch nicht die jüngsten Helden unseres Heeres, die mit der "Niobe" versunken waren. Während der Rede spielte die Kapelle das Lied vom guten Kameraden. Ein schlichter Eichenkranz wurde diesen gewidmet. Dann ging es weiter zum Jahnplatz, wo Herr Amts- und Gemeindevorsteher Wuth die Turner begrüßte und seiner Freude über die große Beteiligung Ausdruck gab. Bezirksoberturnwart Specht (Segeberg) dankte für die freundlichen Worte. Gleichzeitig dankte er den Bargteheider Turnern, daß sie alles so fein vorbereitet hatten.

Anschließend gab er das Nachmittagsprogramm bekannt. Dieses wurde in bunter Reihenfolge abgewickelt. Während auf dem einen Ende des Platzes die Spiele begannen, wurden auf dem anderen die Mannschaftskämpfe im Tauziehen ausgetragen. Diese sowie die anschließenden Staffeln der Knaben und Mädchen erweckten bei den Zuschauern helle Begeisterung. Auch das im Anschluß hieran stattfindende Turnen einer Bezirksgeräteriege gefiel den Zuschauern außerordentlich. So wurde den ganzen Nachmittag viel Schönes geboten.

Den Abschluß der Arbeit bildeten allgemeine Freiübungen, die von allen Wettkämpfern geturnt wurden und nach den schönen Walzertakten gut gelangen. Dann nahm Gauoberturnwart Dunckelmann (Lübeck), der den ganzen Tag Festgast gewesen war, das Wort zur Siegerehrung. Feine Worte sprach er über das deutsche Turnen und den deutschen Menschen, Worte über Turnerarbeit und Turnertreue, die niemals erlischt.

Und dann ging es zur Siegerehrung, die bei der großen Zahl der Wettkämpfer eine recht lange Zeit in Ansprach nahm. Von den Stadtvereinen hatte der Männerturnverein Bargteheide am erfolgreichsten abgeschnitten. Er konnte insgesamt 88 Preise erringen. Bei den Landvereinen konnten die sympathischen Traventhaler den Vogel abschießen. Sie erhielten 18 Preise und legten damit Zeugnis ihrer zielbewußten Vereinsarbeit ab. Doch auch alle anderen Vereine schlugen sich wacker. Bei verschiedenen mußten gerade die besten Leute zu Hause bleiben, entweder weil der Dienst es verlangte oder weil es ihnen die Arbeitslosigkeit nicht erlaubte, ein Fest mitzumachen.

Nach Schlußworten des Gauoberturnwarts Dunckelmann (Lübeck), des Bezirksoberturnwarts Specht aus Segeberg und nach Dankesworten des Vereinsvorsitzenden, Rektor i.R. Schöning, fand der turnerische Teil des Bezirksturnfestes seinen Abschluß. Die auswärtigen Vereine rückten langsam wieder ab, während die Brgteheider Turner und Turnfreunde noch recht lange wacker das Tanzbein schwangen. Doch auch dieses nahm einmal ein Ende und dann war das diesjährige, in allen Teilen schön verlaufene Bezirksturnfest ganz vorüber. Es wird noch recht lange im Gedächtnis der Festteilnehmer haften bleiben und ihnen immer wieder sagen, daß es doch etwas Erhebendes ist, ein solches Fest deutscher Turner mitzumachen, ja selbst dazugehören zu dürfen.
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Die Ergebnisse der Oldesloer Sportlerinnen und Sportler:

Zwölfkampf: 2. Henry Cummerow 186 Punkte, 3. Fritz Uplegger 182, 7. Werner Wohlers 166 Punkte, 8. Otto Joost 163 Punkte, 9. Theodor Thomsen 162 Punkte;

Achtkampf: 4. Ernst Schnoor 122 Punkte, 5. Hans Junge 112 Punkte;

Fünfkampf: 2. Johannes Pöhls 72 Punkte, 5. Theodor Hormann 63 Punkte;

Jugendturner:

1914/15, Dreikampf: 2. Heinrich Jenny 52 Punkte, 3. Hans-Hermann Petersen 51 Punkte, 5. Lorenz Meyer 43 Punkte;

Knaben 12 Jahre, Dreikampf: 2. Erich Hafemann 66 Punkte, 11. Hermann Reher 42 Punkte;

Knaben 11 Jahre, Dreikampf: 1. Herbert Dorn 65 Punkte, 2. Herbert Wolgast 59 Punkte, 4. Otto Herold 55 Punkte, 5. Walter Gaudlitz 54 Punkte;

Knaben 9 und 10 Jahre, Dreikampf: 1. Adolf Karth 56 Punkte, 2. Ernst Klüver 55 Punkte.

Frauen, Siebenkampf: 3. Erna Hinrichsen 109 Punkte, 5. Marie Ahrens 101 Punkte;

Jugendturnerinnen 1914/15, Dreikampf: 1. Hilde Ehlert 48 Punkte, 2. Elisabeth Schöttler 43 Punkte;

Jugendturnerinnen 1916/17, Dreikampf: 2. Frieda Hammerich 46 Punkte;

Mädchen 13 und 14 Jahre, Vierkampf: 2. Käthe Ehlert 77 Punkte, 7. Elli Dührkop 61 Punkte;

Mädchen 12 Jahre, Dreikampf: 2. Gerda Sternal 66 Punkte, 4. Hanna Schrader 62 Punkte, 5. Ingrid Karp 61 Punkte;

Mädchen 9 und 10 Jahre, Dreikampf: 5. Margot Greve 35 Punkte.

Mittwoch, 31. Aug. 1932
MTV von 1862

Der Männerturnverein von 1862 zeigt heute an, daß am 1. Okt. 1932 das 70jährige Bestehen des Vereins voraussichtlich in den Räumen des Kurhauses gefeiert werden wird. Der MTV ist in den sieben Jahrzehnten seines Wirkens mit der Einwohnerschaft auf das innigste verbunden, so daß es selbstverständlich erscheint, daß diese dem 70jährigen Geburtstagskinde durch Anwesenheit seine Anerkennung bezeugt.
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Freitag, 9. Sept. 1932
Spielfest des Nordgaues des Kreises Stormarn

Der Bezirk Oldesloe hatte zum Spielfest des Nordgaues eingeladen. Da in diesem Jahre wegen der hohen Kosten kein Kreisspielfest stattfinden kann, hatte Oldesloe die Arbeit auf sich genommen, ein Gauspielfest vorzubereiten. Trotz des herrlichen Wetters war der Besuch nicht stark. Die Gaue Bargteheide und Zarpen fehlten ganz. Aus dem Gau Reinfeld waren die Stadt Reinfeld und die Schule Steinfeld erschienen. Aber auch der Gau Oldesloe war nicht vollzählig angetreten. Gemeldet waren 242 Knaben und 202 Mädchen.

Herr Rektor Wittfoht begrüßte in einer kurzen Ansprache die Teilnehmer. Im Goethe-Jahr gedachte er des Goethe-Wortes "Mensch sein, heißt Kämpfer sein". Es gilt nicht, einen Feind niederzuringen, sondern den Gegner anzuspornen zu Taten; denn am Anfang war die Tat. Es soll in den Schulen nicht nur der Geist gepflegt werden, sondern auch der Körper, denn niemand weiß, worauf er im späteren Leben angewiesen ist, wie er seinen Mann stehen soll. Jeder soll für sich, seine Familie, dem Staate sich der Arbeit an der Körperpflege ergeben. Dann schallte das lied "Ich hab' mich ergeben" über den Platz und dann bot sich dem Auge ein bunt bewegtes Leben dar. Dem Freunde der Jugend ging das Herz auf beim Anblick der Jugendfrische, des Jugendfrohsinns und Jugendeifers.
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Die Sieger:

Knaben, Gruppe B, 24 Teilnehmer: Schaarmann (Oberrealschule) 68 Punkte; Gruppe C, 40 Teilnehmer: Gerken (Stadtschule) 81 Punkte; Gruppe D, 50 Teilnehmer: Klueß (Stadtschule) 76 Punkte; Gruppe F, 118 Teilnehmer: Kellenberg (Oberrealschule) 77 Punkte.

Mädchen, Gruppe C, 18 Teilnehmerinnen: Annemarie Keck (Königin-Luise-Schule) 69 Punkte; Gruppe D, 48 Teilnehmerinnen: Thea Westphal (Königin-Luise-Schule) 83 Punkte; Gruppe E, 142 Teilnehmerinnen: Käte Boine (Nütschau) 81 Punkte. Samstag, 10. Sept. 1932
OSV gegen VfL Schwerin

Am kommenden Sonntag empfängt der OSV den VfL Schwerin hier auf dem Bürgerpark zum fälligen Punktspiel. Auf eigenem Platze hat der OSV gerade gegen diesen Gegner immer noch mit die besten Spiele geliefert. Die Mecklenburger haben sich für diese Serie sehr viel vorgenommen, u.E. ist die Spielstärke dieser Mannschaft mit Polizei Lübeck in unserm Bezirk an erster Stelle zu nennen.

Die Hiesigen werden sich gewaltig strecken müssen, um gegen diesen Gegner ehrenvoll zu bestehen oder ihn gar zu bezwingen. Wenn jeder Spieler Mannschaftsgeist und Zusammengehörigkeitsgefühl aufbringt, dann werden sich auch wieder Erfolge einstellen, aber ohne diese für ein Gemeinschaftsspiel wie Fußball absolut unerläßlichen Belange geht es nicht. Das Spiel beginnt um 2 ½ Uhr.
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Samstag, 10. Sept.
1932 OSV-Hockeyabteilung

Am kommenden Sonntag, vormittags 9 ½ Uhr, trägt unsere erste Herrenmannschaft ihr erstes Spiel in der neuen Spielsaison gegen die zweite Herrenmannschaft des Lübecker HC aus. Unsere Mannschaft stößt hier auf den schwersten Gegner des Bezirks und sie hat alles aus sich herauszugeben, wenn sie ehrenvoll abschneiden will, zumal sie durch das Fehlen einiger Spieler sehr geschwächt ist. Aber trotzdem hoffen wir, daß sie durch ihre Schnelligkeit und Eifer dieses wieder ausgleicht und einen flotten und interessanten Kampf liefert. Die erste Mannschaft steht in folgender Aufstellung: Dimpker - Knuth, Soltau - Ohrt, Rath, Bendixen - Vogler, Pfeiffer, Pochat, Peter, Stechel.
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Sonntag, 11. Sept. 1932
2. Punktspiel: Oldesloer SV - VfL Schwerin 4:5 (2:4)

Der OSV konnte auch sein zweites Punktspiel nicht siegreich gestalten, wenngleich die Mannschaft wesentlich besser spielte als gegen die Polizei. Schwerin ist zunächst tonangebend und geht auch durch Spahr mit 1:0 in Führung. Erst nach einer halben Stunde macht sich der OSV allmählich frei. Wolherr köpft eine Flanke von Drews zum Ausgleich ein. 1:1. Die Freude dauerte aber nicht lange. Kock macht im Strafraum Hand; den Elfmeter verwandelt Schwerin zum 2:1. Gleich darauf spielt sich der Mittelstürmer der Schweriner allein durch, unsere Verteidigung zögert mit dem Angreifen und schon führt VfL 3:1. Bei einem Gewühl vor dem Schweriner Tor erspäht Wolherr aus dem Hintergrund eine Lücke und schießt das zweite Tor für den OSV. Kurz vor Halbzeit erzielt Spahr noch ein weiteres Tor für den VfL, so daß es mit einer 4:2-Führung für Schwerin in die Pause geht.

Nach der Halbzeit ist das Spiel zunächst ausgeglichen. Bei einem Gewühl auf der Torlinie der Schweriner nimmt ein Spieler die Hand zur Hilfe. Den Elfmeter verwandelt Drews. 4:3 für den VfL. 20 Minuten vor Schluß erhält der OSV abermals einen Elfmeter zugesprochen. Drews verwandelt wieder sicher. Der Ausgleich ist geschafft. 4:4. Jetzt spielen beide Parteien mit Macht auf Sieg. Der Halbrechte der Schweriner wird sehr unsanft vom Ball befördert. Elfmeter. Der Verteidiger Dähling verwandelt zum 5:4 für Schwerin. Das Spiel ist entschieden und wird jetzt zum Überfluß sehr hart. Schacht wird wegen Nachschlagens des Feldes verwiesen. Kock folgt ihm nach einer Unterhaltung mit dem Schiedsrichter. Der gute Eindruck des Spiels wird durch die letzten Minuten leider sehr verwischt. Das war doch nicht nötig, nachdem sich unsere Mannschaft tapfer geschlagen hatte. - OSV Reserve gegen Preußen Reinfeld 7:2.
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Oldesloer SV (Ankündigung): Knuth - Hans Schacht, Dwenger - Gustav Lüthje, Grote, Willy Schlüter - Walter Lindemeier, Karl Wolherr, Wilhelm Stäcker, Fick, Drews II.
Tore: 0:1 Spahr, 1:1 Wolherr, 1:2 (Handelfmeter), 1:3, 2:3 Wolherr, 2:4 Spahr, 3:4 Drews (Handelfmeter), 4:4 Drews (70., Elfmeter), 4:5 Dähling (Foulelfmeter). Platzverweise: Schacht, Kock (beide Oldesloer SV).

Sonntag, 11. Sept. 1932
Ratzeburg - ATV Einigkeit Oldesloe 2:10

Obwohl Petrus uns kein gutes Wetter herniedersandte, konnte unsere erste Mannschaft durch ihren Eifer gefallen und einen überlegenen Sieg davontragen. Das ganze Spiel hindurch hatte Ratzeburg nichts zu bestellen und legte sich daher nur auf Abwehr. - Ratzeburg II gegen Einigkeit II 1:10, Ratzeburg Schüler gegen Einigkeit Schüler 0:10.
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Sonntag, 11. Sept. 1932
Hockey: OSV gegen Lübecker Hockey-Club 6:4

Trotz des Regens lieferten sich beide Mannschaften einen flotten und abweslungsreichen Kampf. Die Lübecker waren mit verstärkter Mannschaft erschienen, besonders gefiel der Mittelstürmer und der linke Läufer aus der ersten Herren, wogegen der OSV mit vier Ersatzleuten antreten mußte. Der LHC konnte sich gleich nach Spielbeginn besser zusammenfinden und spielte auch fast die ganze Halbzeit überlegen und es gelang ihnen auch, drei Tore vorzulegen. Erst kurz vor Halbzeit konnte Oldesloe ein Tor entgegensetzen.
Nach der Halbzeit spielten die Lübecker weiter überlegen und konnten durch einen feinen Schuß des Halbrechten das Ergebnis auf 4:1 erhöhen. Trotzdem an einen Sieg der Oldesloer nicht mehr zu denken war, ließen diese aber nicht nach und durch doppelten Eifer und doppelter Schnelligkeit brachten sie das Unmögliche fertig und holten Tor auf Tor auf und gewannen nach überlegenem Spiel in den letzten 20 Minuten mit 6:4. Besonders gefiel der Mittelläufer und der rechte Flügel bei den Oldesloern. - Bei dem Spiel der Jugendmannschaften gewannen die Lübecker erwartungsgemäß mit 6:0.
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Dienstag, 13. Sept. 1932
Außerordentlicher Bezirkstag in Lübeck

Nach langer Debatte und Kommissionsberatung kam endlich der Beschluß zustande, daß alle Kreise, Schwerin, Rostock, Strelitz und Lübeck, je eine Bezirksliga-Staffel erhalten. Nach gütlicher Einigung wurde weiter beschlossen, daß Schwerin und Rostock je sechs Vereine, Lübeck sieben und Strelitz fünf Vereine für diese Staffel stellen.
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Freitag, 16. Sept. 1932
Georg Pochat (Oldesloer SV) bekam gestern von der Deutschen Sportbehöre ein Telegramm, in dem er aufgefordert wurde, am Sonntag in Halle gegen die Schweiz im 800-Meter-Lauf zu starten. Es ist dies das erste Mal, daß der OSVer an einem Länderkampf teilnimmt. Wir wissen, daß er Deutschland würdig vertritt.
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Samstag, 17. Sept. 1932
OSV gegen Lübecker SV

Der OSV fährt am Sonntag nach Lübeck, um das fällige Bezirksspiel gegen den LSV um 2.30 Uhr auf dem Karlshof auszutragen. Die Mannschaft spielt in derselben Aufstellung wie am vergangenen Sonntage. Abfahrt 1.15 Uhr per Bahn. Beide Vereine haben bisher noch keine Spiele gewonnen. Es geht also vorläufig um den letzten Platz. Wir erwarten von dem OSV, daß er in diesem Jahre schon in der Herbstserie die nötigen Punkte sammelt, um nicht wieder von Abstiegssorgen bedroht zu werden. Vor dem Ligaspiel spielt unsere Jungreserve gegen LSV II. Die Jungreserve fährt per Auto und nimmt noch Schlachtenbummler mit.

Unsere Reserve spielt um 2 ½ Uhr auf dem Exer gegen Ratzeburg. Wenn auch die Spielstärke von Ratzeburg nicht bekannt ist, so nehmen wir doch an, daß uns unsere Reserve nicht enttäuschen wird. Um die Unkosten für dieses Spiel zu decken, wird ein Eintrittsgeld von 20 Pfennig erhoben.
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Samstag, 17. Sept. 1932
Pochats Start gegen die Schweiz

Wie nunmehr feststeht, geht Pochat am morgigen Sonntag gegen die Schweiz zweimal an den Start und zwar im 800-Meter-Lauf und in der 4 mal 400-Meter-Staffel. Im 800-Meter-Lauf starten Pochat und Engelhardt. Die 4 mal 400-Meter-Staffel besteht aus folgenden Läufern: Pöschke - Engelhardt - Klupsch - Pochat. Als Schlußmann hat Pochat hier eine besondere Verantwortung.
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Sonntag, 18. Sept. 1932
3. Punktspiel: Lübecker SV - Oldesloer SV 1:2 (1:0)

Vorweg sei bemerkt, daß der OSV unbedingt die bessere Mannschaft stellte. Besonders in der zweiten Halbzeit trat dieses klar zu Tage. Leider verstand es unser Sturm aber nicht, die Überlegenheit klarer auszudrücken. In der ersten Halbzeit spielte unser Sturm trotz leichten Drängens vollkommen systemlos, so daß es zu keinem Tor reichte. Dem LSV gelang es dagegen nach einer Fummelei unserer Hintermannschaft in Führung zu gehen. Hierbei blieb es bis zur Pause. Nach Halbzeit drehte der OSV mächtig auf, konnte aber vorläufig nichts erreichen. Erst nach 25 Minuten erzielte Fick den Ausgleich. Er spielt sich an der Strafraumgrenze frei und steht mit dem Rücken zum gegnerischen Tor, plötzlich eine kurze Drehung und der scharfe Schuß saß in der oberen linken Torecke. 1:1.

Die zahlreichen Schlachtenbummler feuern den OSV jetzt mächtig an. Eine Viertelstunde vor Schluß gelingt dem OSV das Führungstor. Drews läuft nach innen und schießt aus einem spitzen Winkel auf das Lübecker Tor, der Lübecker Torwächter konnte den scharfen Ball nur ins eigene Tor lenken. 2:1. Das Spiel wird jetzt härter von Seiten der Lübecker. Unsere Mannschaft läßt sich aber den Sieg nicht mehr nehmen. - LSV II gegen OSV Jungreserve 1:1, LSV Jugend gegen OSV Jugend 3:1, LSV erste Knaben gegen OSV erste Knaben 2:0, LSV zweite Knaben gegen OSV zweite Knaben 1:2, LSV dritte Knaben gegen OSV dritte Knaben 0:3.
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Oldesloer SV (Ankündigung): Knuth - Hans Schacht, Dwenger - Gustav Lüthje, Grote, Willy Schlüter - Walter Lindemeier, Karl Wolherr, Wilhelm Stäcker, Fick, Drews II.
Tore: 1:0, 1:1 Fick, 1:2 Drews.

Sonntag, 18. Sept. 1932
OSV Reserve gegen Ratzeburg 7:1

Wie vorauszusehen war, spielte unsere Reserve den Gegner in Grund und Boden. Ratzeburg kam nie füür den Sieg in Frage. - Einen schönen 5:0-Sieg holte sich die neu aufgestellte dritte Herrenmannschaft des OSV in ihrem ersten Spiel gegen Ratzeburg II.
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Sonntag, 18. Sept. 1932
Trittauer Sportklub

Unter Mitwirkung der Vereine Dwerkathen, Pölitz, Todendorf und Oldesloe (OSV) hielt der Trittauer Sportklub sein leichtathletisches Sportfest ab. Nachdem am Nachmittag die Wettkämpfe auf dem Sportplatz an der Großenseer Straße stattgefunden hatten, deren Höhepunkt der 10000-Meter-Lauf bildete, fand abends im Lokale von Rudolf Heymann (Holsteinischer Hof) die Siegerverkündung statt, der sich ein flotter Tanz anschloß und die Gäste und Teilnehmer noch einige Stunden fröhlich beisammen hielt.
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Die Ergebnisse der Oldesloer Teilnehmer:

100 Meter, Gruppe B: 1. Dimpker 12,5 Sekunden; 1500 Meter, Gruppe A: 1. Koch 5:12,6 Minuten; 10000 Meter: 1. Koch 34:50,0 Minuten; Dreikampf, Gruppe B: 1. Dimpker 85 Punkte; Kugelstoßen, Gruppe B: 3. Dimpker 10,35 Meter.

Mittwoch, 21. Sept. 1932
Ausflug

Der Kegelklub Prüter veranstaltete seinen Herbstausflug. Nachdem man sich im Vereinslokal bei Theodor Hormann erst tüchtig an recht schmackhaften Kartoffelpuffern für die Fahrt gestärkt hatte, ging die Fahrt in drei Personenautos in die umliegenden Dörfer und Städte, wo man sich der herbstlichen Natur in schönstem Sonnenschein erfreute. Am Abend um 8 Uhr begann das Vereinskegeln (100 Wurf). Sieger wurde mit 780 Holz Herr Olde Hansen. Er erhielt den Vereinswanderpreis und eine silberne Erinnerungsgedenkmünze. Zweiter Sieger wurde Kaufmann Willy Schlüter sen. mit 778 Holz. Den Schluß dieses Tages machten die Kegler in der "Mühle" bei Frau Peemöller, wo eine vorzügliche Bohnensuppe die hungrigen Magen aufs beste befriedigte.
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Freitag, 23. Sept. 1932
MTV von 1862

Der Männerturnverein von 1862 begeht am 1. Okt. in der "Harmonie" anläßlich seines 70jährigen Bestehens eine im Rahmen der heutigen Wirstchaftsnot begrenzte öffentliche Jubelfeier. Aus der Geschichte des Vereins etwas zu hören, dürfte recht interessant sein. Eigentlich fällt das Geburtsjahr ins Jahr 1861, man rechnet aber die Jahre des Bestehens von 1862 ab, da in diesem Jahr die erste Fahne des MTV geweiht wurde. Von 1886 gehörte der MTV dem Südholsteinsichen Gau und von da ab dem Travegau an. 1889 fand das Gauturnfest hier statt. 1894 fand dieses wiederum hier statt, verbunden mit der Weihe einer neuen Fahne. Satzungsänderungen erfolgten 1874, 1887, 192 und 1924. Im Weltkriege blieben sechs Turnbrüder; ihre Namen sind auf dem Jahn-Stein unter der Jahneiche auf dem Exer der Nachwelt erhalten geblieben.

Eine 1913 gegründete Mädchenabteilung ging bei Kriegsausbruch wieder ein. 1919 entstand diese neu. 1919 erfolgte die Vereinigung mit dem Oldesloer Ballspielclub zum Männerturn- und Ballspielverein. 1921 verschmolz der Fußballklub Teutonia sich mit dem MTV. Am 17. Nov. (1921) erfolgte die Trennung zwischen Turnen und Sport; man nahm wieder den Namen MTV von 1862 an, während die Fußballer sich jetzt unter dem Namen Oldesloer Sportverein zusammenfinden mußten. Der Verein besitzt zwei Ehrenmitglieder und zwar die Herren Lorenz Heinrich Meyer und C Fischer, jetzt Vorsitzender der Niendorfer Turnerschaft.
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Freitag, 23. Sept. 1932
OSV gegen LBV Phönix

Wenn es auch dem größten Teil des Oldesloer Publikums bekannt ist, daß am Sonntag das Spiel gegen den LBV Phönix stattfindet, so möchten wir schon jetzt bekanntgeben, daß das Spiel um 2 3/4 Uhr stattfindet. Für den Phönix steht sehr viel auf dem Spiel. Verliert der LBV, so wird es ihm kaum noch gelingen, den Anschluß an die Spitzengruppe zu erreichen. Aber auch der OSV braucht notwendig Punkte. Der Oldesloer Exer wird also wieder ein Spiel erleben, das sich würdig an die früheren Begegnungen zwischen den beiden Vereinen anreihen wird. Der Platz ist in der üblichen Weise abgesperrt.
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Samstag, 24. Sept. 1932
OSV gegen LBV Phönix

Am Sonntag ist auf dem Exer Hochbetrieb. Der OSV spielt mit fünf Mannschaften gegen LBV Phönix. Das Hauptinteresse beansprucht das Spiel der beiden Oberligen, das um 2.45 Uhr - und nicht wie auf den Plakaten angegeben um 3 Uhr - beginnt. Wird es der OSV schaffen Das letzte Spiel endete mit einem 4:3-Siege des LBV. Eine Voraussage zu treffen ist schwer. Wir erwarten aber von den OSVern, daß sie kämpfen bis zum Schlußpfiff. Gegen den LBV ist unsere Mannschaft noch immer über sich selbst hinausgewachsen. Vorher um 1 Uhr spielt unsere Reserve gegen die zweite Mannschaft von Phönix. Wir glauben nicht, daß es Phönix gelingt, den Siegeszug unserer Reserve aufzuhalten.
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Samstag, 24. Sept. 1932
MTV von 1862

Für das am 1. Okt. in der "Harmonie" stattfindende 70. Stiftungsfest des Männerturnvereins von 1862 Bad Oldesloe hat der Festausschuß eine nette abwechslungsreiche Festfolge zusammengestellt. Neben turnerischen Vorführungen sind erstmalig auch Liedervorträge vorgesehen. Der Quartettverein Bölck wird einige hübsche stimmungsreiche Lieder zu Gehör bringen. Der mäßige Eintrittspreis von 1,00 Mark wird es jedem ermöglichen, dieses vielversprechende Fest zu besuchen.
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Sonntag, 25. Sept. 1932
4. Punktspiel: Oldesloer SV - Phönix Lübeck 1:1 (0:0)

Der OSV lieferte dem Phönix ein ebenbürtiges Spiel, das nach dem Spielverlauf besonders der zweiten Halbzeit mit einem Siege des OSV hätte enden müssen. Der OSV konnte zuerst nicht ins Spiel kommen. Die erste Viertelstunde gehört klar den Lübeckern, die sich aber immer wieder an unserer sehr guten Deckung festrennen. Auch Knuth muß verschiedentlich Proben seines Könnens zeigen. Allmählich wird das Spiel ausgeglichen. Die Lübecker Hintermannschaft kommt jetzt öfter in Bedrängnis, läßt aber keine Erfolge zu. Teilweise stand den Lübeckern auch das Glück zur Seite. So einmal, als Stäcker eine Vorlage von Lüthje hart neben den Pfosten köpfte. Gegen Schluß der ersten Halbzeit wird der OSV immer besser besser. Torlos geht es in die Pause.

Nach Wiederbeginn haben die Lübecker den Sturm umgestellt. Der OSV ist nicht wieder zu erkennen, die Lübecker werden stark zurückgedrängt. Nach sieben Minuten geht der OSV in Führung. Fick setzt einer Vorlage nach und verwandelt unhaltbar. Jetzt wird auch das Publikum warm. Immer wieder wird der OSV angefeuert. Unsere Stürmer konnten aber die Gelegenheiten nicht ausnutzen. Hinzu kommt noch, daß Pentzien iim Lübecker Tor einen großen Tag hatte. Eine Viertelstunde vor Schluß erhielt Phönix einen Elfmeter zugesprochen. Ruppelt schießt in die Ecke, aber Knuth hält glänzend und gibt den Ball ins Feld zurück. Ehe sich die Deckung des OSV jedoch wieder gefunden hat, erhält der Rechtsaußen der Lübecker eine Vorlage auf den freien Raum und schießt zum Ausgleich ein. Mit aller Energie spielen jetzt beide Mannschaften auf Sieg. Die Deckungen lassen aber keine Tore mehr zu, so daß sich die Gegner die Punkte teilen.
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Oldesloer SV (Ankündigung): Knuth - Hans Schacht, Dwenger - Gustav Lüthje, Grote, Kock - Willy Schlüter, Karl Wolherr, Wilhelm Stäcker, Fick, Paul Drews.
Tore: 1:0 Fick (52.), 1:1

Sonntag, 25. Sept. 1932
OSV Reserve gegen Phönix Lübeck II 2:0

Unsere Reserve mußte schwer arbeiten, um diesen Gegner zu bezwingen. Anfangs sah es nicht nach einem Siege aus. - OSV Jungreserve gegen Phönix III 3:1, OSV zweite Knaben gegen Phönix zweite Knaben 1:5.
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Sonntag, 25. Sept. 1932
OSV-Hockeyabteilung

Die Hockeyabteilung weilte mit drei Mannschaften in Lübeck, um die fälligen Rückspiele gegen den Lübecker Hockey-Club auszutragen. Leider gingen aber alle Spiele verloren. Besonders hervorzuheben ist das Spiel der ersten Herren. Diese Mannschaft war den Lübeckern, obwohl diese in stärkster Aufstellung antraten, stets überlegen und verlor trotzdem durch viel Pech mit 2:3. Das Spiel war sehr hart, aber fair und litt besonders unter der einseitigen Leitung des Lübecker Schiedsrichters. Die Damenmannschaft, die ihr erstes Spiel absolvierte, mußte sich den Lübecker Vertreterinnen mit 4:0 beugen. Einzelne Spielerinnen zeigten schon beachtliches Können, doch müssen diese und auch die zweite Mannschaft noch eifrig trainieren, um in Zukunft bessere Resultate zu erzielen, denn letztere verlor ziemlich hoch 11:1.
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Sonntag, 25. Sept. 1932
35. Stiftungsfest

Der Turn- und Sportverein Einigkeit konnte sein 35. Stiftungsfest im "Tivoli" würdig begehen. Der Festausschuß hatte keine Kosten und Mühen gescheut und das Jubelfest aufs beste vorbereitet. Neben allerlei Darbietungen, die die Feier verschönten, fanden turnerische Vorführungen statt, die großen Beifall fanden. Damit hatte der Abend seinen Höhepunkt erreicht. Die Stimmung war bei allen Teilnehmern ausgezeichnet. Als Abschluß der Feier fand ein großer Festball statt.
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Freitag, 30. Sept. 1932
70 Jahre Männerturnverein Bad Oldesloe

Das deutsche Turnen führt seinen Ursprung auf Friedrich Ludwig Jahn zurück, der im Jahre 1811 den Turnplatz in der Hasenheide begründete und damit den Anfang mit dem volkstümlichen Betriebe der deutschen Leibesübungen machte. Ihm selbst war es nicht vergönnt, dieses Turnen zum Allgemeingut des deutschen Volkes werden zu lassen. Er mußte bald, politischen Verfolgungen unterliegend, vom Schauplatze abtreten. Trotzdem lebte der turnerische Gedanke fort und er hat sich wieder durchzusetzen verstanden. Die Zahl der Turnvereine wuchs seit den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts und die Turnvereine drängten zum organisatorischen Zusammenschluß, der im Jahre 1860 zum erstenmal Dauer und Bestand erhielt.

In Coburg wurde am 17. Juni 1860 der Grundstein zur heutigen Deutschen Turnerschaft gelegt. Die Tat von Coburg, der feste Zusammenschluß, war nur möglich unter der Voraussetzung, daß die Turner aller parteipolitischen Einstellung entsagten, die vorher oftmals die Entwicklung der Turnerei beeinträchtigt hatte. Damit war der Weg frei für reine turnerische Erziehungsarbeit am deutschen Volke, damit konnte sie erst recht den großen volkserzieherischen Gedanken der Volksgemeinschaft erfüllen, die frei von jeder parteipolitischen Einstellung nur die Gesamtbelange unseres Volkes fördern will. Schon damals wurde in das Grundgesetz der Deutschen Turnerschaft der Absatz aufgenommen: Das deutsche Turnen dient der Pflege deutschen Volkstums und vaterländischer Gesinnung unter Ausschluß parteipolitischer Bestrebungen. Die Deutsche Turnerschaft ist zu einem Einheitsverband geworden, in dem die Mitglieder sich nach Neigung und Veranlagung tummeln können, auf Übungsgebieten, die ihnen Freude machen und ihnen besonders zusagen. Arbeit in die Breite, Massenerziehung einerseits, Förderung der Leistungen andererseits, sind die Leitgedanken zu dieser Arbeit.

Einst waren es nur wenige hundert Turnvereine, die sich zusammentaten, heute zählt allein die Deutsche Turnerschaft fast 13.000 Turnvereine mit mehr als 1,6 Millionen Mitgliedern. Kamen in Coburg beim ersten deutschen Turnfest knapp 1000 Turner zusammen, so waren es beim letzten deutschen Turnfest in Köln im Jahre 1928 ungefähr 200.000, die zusammenströmten, um dem turnerischen Gedanken zu huldigen. Fürwahr eine gewaltige Entwicklung, die in Staunen setzt und Achtung bedingt. Man kann wohl sagen, daß heute täglich Abertausende in den Vereinen der Deutschen Turnerschaft geübt und gekräftigt und frisch gemacht werden für die Aufgaben des Lebenskampfes. Männer sowie Frauen, Jünglinge, Jungmädchen und Kinder; neben dem Greis im Silberhaar ist das kaum schulpflichtige Kind in den Reihen der Deutschen Turnerschaft zu finden. Damit offenbart sich die ungeheure Wertarbeit der Deutschen Turnerschaft am ganzen deutschen Volk.

Und endlich: in einer Zeit, in der unser deutsches Volk durch den Parteihader aufs schärfste zerrissen ist, gewinnen das Streben und die Tatarbeit der Deutschen Turnerschaft noch ganz besondere Bedeutung für die Volkseinheit, denn in den Vereinen der Deutschen Turnerschaft ist oft genug fast die einzige Plattform, auf der sich die Angehörigen verschiedener Parteien als Menschen schätzen und als Brüder eines Volkes kennenlernen können. Man sollte die volkserzieherische Tat deshalb gerade in unseren Tagen besonders hoch anerkennen. Dient sie doch dem Ausgleich der Gegensätze.

Auch unser Städtchen Oldesloe wurde seinerzeit nicht von der Welle unberührt gelassen, die den Gedanken der Volkserziehung auf turnerischer Grundlage in das Volk hineintrug. 70 Jahre sind es nunmehr her, als sich eine kleine Schar Männer zusammentat, zur Gründung des Männerturnvereins schritt, um beizutragen an der turnerischen Erziehungsrabeit am deutschen Volke. Es hat zwar im Laufe der Jahrzehnte nicht an Bestrebungen gefehlt, den Bau des Männerturnvereins zu erschüttern, manche Abwanderungsbestrebungen haben sich bemerkbar gemacht, diese haben auch gelegentlich zur Absplitterung von Sonderbünden geführt; der Männerturnverein aber ist dem alten Ideal der Deutschen Turnerschaft treu geblieben. Ohne Rücksicht auf den Stand, die Partei oder die Konfession wirkt der Männerturnverein von 1862 Oldesloe für die großen Ziele der Deutschen Turnerschaft und im Jahnschen Geiste wird er auch in Zukunft an diesen Grundsätzen festhalten und durch die Heranbildung kräftiger, gestählter Männer und Frauen seinen großen Dienst an Volk und Vaterland weiter leisten. Gut Heil!
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