Freitag, 3. Juli 1931 Exer. Es wird jetzt wieder darüber stark Klage geführt, daß die Radfahrer nicht bloß die Rennbahn auf dem Exer, sondern auch die Fußgängerwege befahren. Weiter ist festgestellt worden, daß Kinder die Sträucher und niedrigen Bäume durch Abreißen von Ästen erheblich beschädigen. Es sei deshalb darauf hingewiesen, daß die Polizei sowohl die Radfahrer wie auch die anderen Übeltäter unnachsichtlich zur Anzeige bringen wird. Also Vorsicht! OL

 

Sonntag, 5. Juli 1931 Max Schmelings Sieg in Amerika hat auch in unserer Stadt lebhafte Freude ausgelöst. Zahlreiche telefonische Anfragen über den Ausgang des Kampfes hatten wir im Laufe des Vormittags zu beantworten. Alle freuten sich, wenn wir als Auskunft den großen Sieg des Deutschen durchrufen konnten. (Anmerkung des Verfassers: Max Schmeling verteidigte seinen Weltmeistertitel am 3. Juli in Cleveland (Ohio) durch K.o.-Sieg in der 15. Runde gegen William Young Stribbling.)

Unser Fenster im Geschäftshause, in dem wir den ausführlichen Bericht zum Aushang gebracht haben, war stets von zahlreichen Personen belagert, die den Bericht mit sichtlichem Interesse lasen. - Nach Schluß des Kampfes trat der Weltmeister ans Mikrophon und sagte folgendes: „Hallo, Landsleute! Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie groß meine Freude ist. Ich bin überaus glücklich, im heutigen Kampfe gezeigt zu haben, daß ich der wahre Weltmeister bin. Wir sehen uns in Deutschland wieder!“ OL

 

Montag, 6. Juli 1931 Vorstandssitzung des Oldesloer Sportvereins. Der OSV hielt im „Deutschen Haus“ eine Vorstandssitzung ab. Die Berichte der Obleute der einzelnen Abteilungen gaben im allgemeinen ein erfreuliches Bild. Nur die Platzverhältnissse befriedigen längst nicht im Verhältnis zu anderen Städten. Es wurde deshalb beschlossen, an den Magistrat einen Antrag zu stellen, dem OSV zu gestatten, bei Spielen die halbe Rasenfläche absperren und dort kassieren zu dürfen. Wir hoffen, daß der Magistrat Verständnis für die Notlage des OSV hat und dem Antrag stattgibt. Wegen der vom 9. bis 16. Aug. stattindenden Oldesloer Sportwoche wurde die nächste Mitgliederversammlung auf den 27. Juli verlegt. Als Abschluß der Sportwoche veranstaltet der OSV zu Ehren der auswärtigen Gäste am 16. Aug. ein Kränzchen in der „Krone“. Ferner wurde beschlossen, das diesjährige Stiftungsfest am 31. Okt. in der „Harmonie“ abzuhalten. Endlich wurde beschlossen, nunmehr an die Fertigstellung der Ehrentafel der gefallenen Mitglieder des früheren Oldesloer Ballspielclubs zu gehen. Da die Namen der gefallenen Mitglieder nicht mehr alle bekannt sind, wird an die Angehörigen die Bitte gerichtet, sich bis spätetestens 1. Aug. an Herrn Hans Fokuhl, Lange Straße, zu wenden. OL

 

Dienstag, 7. Juli 1931 Keglerverband Oldesloe. Im Lokal „Zur Mühle“ fand eine Versammlung unter Vorsitz des Herrn Christian Klaefe (Oldesloe) statt. Nach Genehmigung des letzten Versammlungsprotokolls wurde die Begehung des zehnjährigen Stiftungsfestes behandelt. Da der 21. Nov. 1931 vor dem Totensonntag liegt, wird als Festtag der 8. und 14. Nov. 1931 festgelegt. Der Zeitnot entsprechend wird von der Veranstaltung größerer Festlichkeiten abgesehen. Es findet nur ein internes Kegeln unter den aktiven und passiven Mitgliedern auf einer Ehren- und Industriebahn statt. Als Gewinne werden Gutscheine auf Geschäfte hiesiger Kegelbrüder ausgegeben. Damit kommt man den Wünschen der Gewinner und auch den Interessen des Handels entgegen. Am 14. Nov. findet mit der Siegerehrung ein Bierabend mit Damen statt. Mit der Ausarbeitung des Festfolge wird der Vorstand beauftragt, der sich wieder der Zustimmung der einzelnen Kegelklubs versichern muß.

An der diesjährigen Turn- und Sportwoche beteiligt sich der Verband mit 200 Wurf für das aktive Mitglied. Am 9. und 16. Aug. wird dieses Kegeln stattfinden. Auch am Festzuge beteiligt sich der Verband. Die Startfolge regelt der Sportwart. Über die Tagung des Norddeutschen Gaues des Deutschen Keglerbundes in Hamburg im Juni ds. Js. berichtet der Vorsitzende sehr eingehend. Bei dem Jubiläumskegeln des Keglerverbandes Lübeck im Mai ds. Js. haben die Kegelbrüder Walter Huth, Jonny Dührkop, Christian Klaefe und Wilhelm Böhmer je einen Ehrenpreis erhalten. Weiter wird bekanntgegeben, daß im ersten Gang des Kampfes Oldesloe gegen Reinfeld die erste Mannschaft mit 63 Holz und die zweite Mannschaft mit plus 108 Holz den Reinfeldern überlegen war. Am 19. Juli findet der Rückkampf bei Jungblut in Reinfeld statt. Die Oldesloer gehen vertrauensvoll in diesen Kampf.

Der Verband Reinfeld bittet den Oldesloer Verband um Unterstützung auf Aufhebung der neuen Bezirkseinteilung durch den Gau. Nach der neuen Einteilung muß Reinfeld jetzt nach Harburg, Bergedorf zum Wettspiel und Oldesloe nach Kiel und Neumünster, während früher der Wettkampf für beide Orte in Lübeck ausgefochten wurde. Der Verband hat das Gefühl, daß die großen Keglerverbände den kleineren Verbänden nicht die erforderliche Unterstützung gewähren, sondern nur Interesse an deren Beiträge haben. Herr Rönnpage schlägt vor, die Verbände Reinfeld, Segeberg und Oldesloe zu einem Eigenbezirk mit dem Sitz in Oldesloe zu vereinigen und in Bargteheide, Ahrensburg, Trittau Keglerverbände oder Arbeitsgemeinschaften zu gründen. Das Ziel ist bei Gau usw. sehr schwer zu erreichen, trotzdem heißt es in zäher Arbeit den Gedanken in die Tat umzusetzen. Herr Rönnpage bittet um allseitige Unterstützung, die ihm auch zugesagt wird. Weiter wurde mitgeteilt, daß jeder Starter bei der Deutschen Meisterschaft in Hamburg sich vor Beginn sportärztlich untersuchen lassen muß, um so schon vorauszusehen, ob der Starter für den 200-300-Wurfkampf gesundheitlich geeignet ist. Damit sollen persönliche Nachteile möglichst vermieden werden. Erst gegen 12 Uhr nachts wurde die sehr anregend wirkende Versammlung geschlossen. OL

 

Sonntag, 19. Juli 1931 Rückkampf der Keglerverbände Reinfeld und Oldesloe. Am Sonnatg fand der Rückkampf Reinfeld gegen Oldesloe in Reinfeld statt, der sowohl in sportlicher wie auch in freundschaftlicher Beziehung als wohlgelungen zu bezeichnen ist. Die Reinfelder hatten sich natürlich vorgenommen, die Niederlage in Oldesloe auf jeden Fall durch einen Sieg in Reinfeld auszugleichen, zumal sie den Vorzug der eigenen Bahn hatten. Im ersten Kampf verzeichneten die Oldesloer ein Mehr von 63 Holz für die erste und 108 für die zweite Mannschaft, immerhin ein Vorsprung, der aufgeholt werden soll. Die Oldesloer gingen zuversichtlich in den Kampf. Gleich der erste Starter der ersten Mannschaft von Oldesloe legte den Reinfeldern die schwere Holzzahl von 742 vor. Aber auch die Reinfelder gaben ihr Bestes her.

Verschiedentlich war der Sieg schwer in Frage gestellt, man konnte direkt von einem Hin- und Herwogen des Kampfes hier sprechen. Viele Freunde des Kegelsports hatten sich zu diesem Wettkampf eingefunden. Den Höhepunkt bildete der Schlußkampf. Dicht an dicht standen die Zuschauer und Interessierten und jedes gewonnene oder verlorene Holz wurde je nachdem mit einem „Ah“ oder „Oh“ gezählt. Jedenfalls haben die Reinfelder bis zum letzten Mann mit aller Energie und Zähigkeit um den Sieg gekämpft.

Es wurden in den 200 Wurf insgesamt die folgenden Ergebnisse erzielt: erste Mannschaft Reinfeld 14350 Holz, erste Mannschaft Oldesloe 14387, zweite Mannschaft Reinfeld 14119 Holz, zweite Mannschaft Oldesloe 14234 Holz. Somit haben die Oldesloer Mannschaften mit einem Mehr von 37 Holz für die erste und 115 Holz für die zweite Mannschaft gewonnen. Bester Einzelkegler wurde Kegelbruder H Rahlf aus Reinfeld mit 749 Holz. Die höchste Holzzahl während des ganzen Kampfes erzielte Kegelbruder O Maaß aus Reinfeld mit 1479 Holz. Die beste Holzzahl von den Oldesloern erreichte Kegelbruder Karl Rohlf mit 1465 Holz. OL

 

Freitag, 24. Juli 1931 OSV. Mit Rücksicht auf drei wichtige Punkte der Tagesordnung - Oldesloer Sportwoche, Meldung der Mannschaften und Aufstellung der Mannschaften - hat der Vorstand die Mitgliederversammlung vorverlegt. Sie ist mit als die wichtigste von allen anzusprechen. Der Fußballausschuß und der Vorstand erwarten am Montag um 8 ½ Uhr in der „Bierquelle Hormann“ ein volles Haus. OL

 

Sonntag, 26. Juli 1931 Tennis-Teutonia in Ratzeburg siegreich. Unser Verein spielte gegen den Ratzeburger Tennisverein in Ratzeburg ein Freundschaftsturnier. Das Resultat zeigt erwartungsgemäß, daß wir den sympathischen Gastgebern weit überlegen waren. 14:2 Punkte für Oldesloe.

Trotz einiger Regenschauer wickelte sich das Wettspiel flott ab und unsere Spieler können nicht nur auf einen erfolgreichen, sondern auch fröhlich verlaufenen Tag zurückblicken. Die Oldesloer Damen setzten sich besonders gut durch, sie brauchten in ihren Einel- und Doppelspielen keinen Punkt abzugeben.

Von den Herrenspielen war das Einzelspiel Möller gegen Kruyt besonders interessant. Das Spiel wurde rasch und glatt mit bemerkenswertem Grundlinienspiel ausgetragen. Der Tag fand in einem fröhlichen Zusammensein im Ratzeburger Ratskeller seinen Abschluß. - Für die Oldesloer Sportwoche (9. bis 15. Aug.) wird auf den Plätzen im Kurpark das interne Turnier ausgetragen. Für den 16. Aug. ist ein Wettspiel gegen Tennisabteilung MTV Elmshorn hier in unserem Orte angesetzt. OL

 

Montag, 27. Juli 1931 Oldesloer Sportverein. Der OSV hielt bei Theodor Hormann die fällige Mitgliederversammlung ab, die sich, wie ja stets, eines ausgezeichneten Besuches erfreute. Der 1. Vorsitzende, Herr Christian Ohrt, begrüßte die Erschienenen und gab einleitend die Tagesordnung bekannt, streifte dann anschließend die augenblickliche Lage des Vereins, die in allen Teilen (auch was die Kassenlage anbetrifft), gesund und hoffnungsfroh für die Zukunft dasteht. Zur Neuaufnahme konnten 15 Herren respektive Damen vorgeschlagen werden, wogegen fünf Austritte, teils durch Fortzug, zu verzeichnen waren. Die anschließenden Berichte der Obleute gaben eine gute Übersicht über die geleistete Arbeit, ausklingend in dem Wunsche, in Zukunft mehr zum Training zu erscheinen, vor allen Dingen diejenigen, die da glauben, es nicht nötig zu haben.

Die Sportwoche vom 9. bis 16. Aug. erforderte eine gründliche Aussprache und ist hier immer wieder der schlechte Zustand des Bürgerparks beanstandet worden. Es ist im Interesse der Jugend bedauerlich, daß für eine Sportstadt wie Oldesloe kein besserer Platz zur Verfügung steht. Als Abschluß der Sportwoche veranstaltet der OSV in der „Krone“ ein Tanzkränzchen. Die Hockeyabteilung beteiligt sich am 9. Aug. in Lübeck am Sechserturnier, während die Bezirksspiele der Fußballer erst nach der Sportwoche beginnen. Die Trainingszeiten sind bis auf weiteres: Montag und Mittwoch Leichtathletik der Damen; Freitag Hockey der Damen und Herren; Mittwoch für Herren Leichtathletik und Fußball. Also nochmals: Kommt fleißig zum Training! Nach Erledigung einiger interner Angelegenheiten schließt der Vorsitzende die Versammlung mit dem üblichen Sportsgruß, ermahnend, den Verein anläßlich der Sportwoche in jeder Hinsicht tatkräftig zu unterstützen. OL

 

Donnerstag, 30. Juli 1931 Männerturnverein von 1862 Bad Oldesloe. Wir verfehlen nicht, unsere Mitglieder nochmals darauf hinzuweisen, daß die Übungszeiten wie folgt festgelegt sind: Knaben - dienstags ab 19 ½ Uhr im Bürgerpark; Jugend, Männer und Frauen - sonntags ab 9 Uhr im Bürgerpark, dienstags ab 19 Uhr im Bürgerpark, donnerstags ab 19 Uhr im Bürgerpark bzw. ab 20 Uhr in der Turnhalle der Oberrealschule.

Wir richten an alle die Bitte recht fleißig und zahlreich zum Üben zu kommen, zumal die Zeit bis zu den Hauptveranstaltungen (Turn- und Sportwoche vom 9. bis 16 Aug. und das Bezirksturnfest am 30. Aug. in Zarpen) nur noch kurz bemessen ist. Den Turnern ist jetzt Gelegenheit gegeben, im Bürgerpark am Reck zu turnen. Bezüglich des Bezirksturnfestes bitten wir noch, die Ausschreibungen (siehe Aushangkasten im Hause des Herrn Hildebrandt, Brunnenstraße 1) zu beachten und die Meldungen zu den gesetzten Terminen abzugeben. OL

 

Sonntag, 2. Aug. 1931 Sportfest in Reinfeld. Zunächst das wichtigste: das Wetter war der wohlgelungenen Veranstaltung unseres heimischen Sportvereins Preußen außerordentlich günstig. Das will in diesem verregneten Sommer schon einiges bedeuten. Und nun zum Sport selbst. Die Hauptveranstaltung des Tages, die gemischte Staffel „Quer durch Reinfeld“ verursachte selbstverständlich wieder das größte Interesse zu erregen.

Es starteten LBV Phönix mit drei Mannschaften, der Oldesloer Sportverein und der 1. Schleswiger Fußballverein mit je einer Mannschaft. Preußen stellte zwei Mannschaften. Der OSV konnte die besten Schwimmer stellen, so war die Staffel ein sicherer Sieg dieser Mannschaft. In der glänzenden Zeit von 16:12,2 Minuten konnte diese schwierige Staffel vom OSV erledigt werden. Dann folgten in mehr oder minder größeren Abständen zwei Phönix-Mannschaften und zwei Preußen-Mannschaften, dann wieder die Lübecker und zuletzt die Schleswiger. Zahlreiche Zuschauer verfolgten diese interessanten Kämpfe.

Am Nachmittag stand das Fußballspiel der ersten Preußen-Mannschaft gegen Schleswig 06 Reserve im Mittelpunkt des gebotenen Sports. Die Preußen in neuer Aufstellung mit Lucht I - Bergmann, Rathje - Metzner, Busch, Lucht II - Rohlf, Wagner, Schade, Clausen, Vagt wohl schlagkräftig und zielbewußt, vermochten den weitaus stärkeren Gegner, den Meister seines Bezirks, nicht zu schlagen. Nach dem Wechsel der Seiten konnte Schade (Reinfeld) nach einem aufregenden Kampf vor dem Tor des Gegners das Ehrentor für seinen Verein buchen, dem die Schleswiger vier Tore entgegensetzten. OL

 

Donnerstag, 6. Aug. 1931 Turn- und Sportwoche. Erfreulicherweise sind die Meldungen zu diesem sportlichen Unternehmen auch von außerhalb recht zahlreich eingelaufen. Es sind neben den Meldungen der verschiedenen Vereine in Hamburg und Lübeck solche von Niendorf/Ostsee, Bargteheide, Ludwigslust, Zarrentin, Schönberg in Mecklenburg, Neumünster, Kiel, Wittenburg in Mecklenburg eingegangen und weitere werden noch erwartet. Wir haben also recht spannende Kämpfe zu erwarten. Um unseren Gästen auch nach außen hin zu zeigen, wie freudig wir ihr Kommen begrüßen, wird gebeten, die Häuser während der Sportwoche zu beflaggen! OL

 

Freitag, 7. Aug. 1931 Turn- und Sportwoche. Die sehr umfangreichen Arbeiten für die Turn- und Sportwoche sind in fleißiger Arbeit von dem Ortsausschuß für Leibesübungen erledigt worden. Wenn auch die Meldungen von auswärtigen Vereinen nicht so zahlreich eingegangen sind wie im Vorjahre, so ist darum eine weit größere Anzahl hiesiger Sportsleute zu verzeichnen, deren bekannte Leistungen als vollgültigen Ersatz für die Ferngebliebenen angesprochen werden kann. Bezeichnend als Grund für die Absagen ist von fast allen Vereinen der Mangel an flüssigen Geldern für solche Reisen angegeben worden. Um nun den Liebhabern der verschiedenen Sportarten Gelegenheit zu geben, sich für die Zeiten freizuhalten, lassen wir nachstehend in groben Umrissen die Zeitfolge der Veranstaltungen hier folgen:

Samstag, den 8. Aug.: Schachwettkampf der Schachabteilung der Sportvereinigung Polizei Lübeck und der Oldesloer Schachvereinigung im „Café Arnold“. Gleichzeitig beginnen auf den drei hiesigen Bundesbahnen die Kegler den Kampf um den Wanderpokal (Verteidiger Kegelklub „Acht um’n König“), der sich durch alle Abende der Sportwoche hinzieht.

Am 9. Aug.: Empfang der auswärtigen Gäste vormittags 8 Uhr am Bahnhof. Am Gedächtnisstein auf dem Exer findet daran anschließend ein Feldgottesdienst um 8.30 Uhr statt. Um 10 Uhr beginnen dann die Reichsjugendwettkämpfe auf dem Exer, die sich bis abends 6 ½ Uhr hinziehen. Im Kurpark findet um 9 Uhr ein internes Tennisspiel unter den hiesigen Tennisspielern statt.

Am 10. Aug. geht das Schwimmfest der Stadtschule und am 14. dasjenige der Königin-Luise-Schule und der Oberrealschule vor sich.

Am 11. Aug. finden die Reichsjugendwettkämpfe der Königin-Luise-Schule sowie der Oberrealschule statt. Der Verfassungsfeier ist in das Hotel „Zur Krone“, abends 8 Uhr, von der Stadtverwaltung angesetzt. - Mittwoch und Donnerstag werden die Stadtmeisterschaften im Faustball ausgekämpft. Am Samstag findet auf der Trave unter der Leitung der Wassersportvereinigung eine Lampionfahrt auf festlich geschmückten Booten statt.

Der zweite Sonntag der Sportwoche ist als Hauptkampftag festgelegt. Außerdem findet auf dem Exer-Schießstand ein Kleinkaliberschießen an drei Tagen der Kampfwoche statt. Auch der Brieftaubensport tritt mit einem Brieftaubenwettflug des Brieftaubenvereins „Trave“ über eine 180 Kilometerstrecke von Neustadt nach Oldesloe in die Reihen der Kämpfer. Alles in allem gesagt: Die Vorbereitungsarbeiten lassen einen reibungslosen Verlauf des großen Unternehmens sicher erscheinen. Deshalb steht wohl auch mit Recht zu erwarten, daß an den Tagen des Ringens auch recht viele Oldesloer den Sportplatz besuchen und so dem Namen der Stadt als „Sportstadt“ alle Ehre machen. OL

 

Samstag, 8. Aug. 1931 Turn- und Sportwoche. Der Festgottesdienst im Bürgerpark zur Eröffnung der Turn- und Sportwoche am Sonntag beginnt nicht um 8.30 Uhr, sondern um 9 Uhr. Wie wir hören, wird der Gottesdienst liturgisch gestaltet sein, die der großen Liturgie entnommen sind, welche für die hohen Feste in unserer Kirche eingeführt werden soll. Die Musikvereinigung stellt den vierstimmigen Chor; der einstimmige setzt sich aus Schülerinnen der Jugendvereinigung „Eekbomm“ zusammen. Die Choräle werden von einem Posaunenchor auch Ricklung begleitet werden. - Sonntag auf den Schießständen im Bürgerpark: Kleinkaliberwettschießen und Meisterschaftsschießen von Bad Oldesloe. OL

 

Samstag, 8. Aug. 1931 Schachwettkämpfe. Als Einleitung zur Sportwoche wurden die Schachwettkämpfe zwischen der Schachabteilung der Sportvereinigung Polizei Lübeck und der hiesigen Schachvereinigung im „Café Arnold“ ausgetragen. Es wurde an 15 Brettern gespielt, jeder mit jedem zwei Partien. Die Lübecker stellten eine außerordentlich starke Mannschaft und siegten im ersten Spiel 13:2 und im zweiten 11:4. OL

 

Sonntag, 9. Aug. 1931 Kreuz und quer durch die Woche. ... Sonntag beginnt die Turn- und Sportwoche 1931. Der Erfolg des verflossenen Jahres bei dieser Sportveranstaltung ließ unseren Sportausschuß für Leibesübungen eine Wiederholung der Turn- und Spotrtwoche ratsam erscheinen. Man kann zur allgemeinen Freude feststellen, daß trotz gewisser Befürchtungen mehr Meldungen freilich erst in den letzten Tagen von außerhalb eingegangen sind, als man annahm. Da auch die Oldesloer zahlreich antreten, kann man auf gespannte Kämpfe in allen Sportarten gefaßt sein. Eine einfache oder kräftige Verpflegung ist in der Jugendherberge sichergestellt.

Um den Besuchern des Sportfestes aber auch zu zeigen, daß wie sie herzlich gern bei uns sehen, sei hier nochmals die Bitte ausgeprochen, während der Dauer der Sportwoche die Häuser zu beflaggen. In anderen Orten geschieht das auch und hinterließ jedesmal einen recht guten Eindruck. In diesem Jahre finden voraussichtlich keine größeren Veranstaltungen dieser oder ähnlicher Art statt. Da heißt es eben durch Beflaggen der Gebäude auch einer allgemeinen Freude über den Besuch Ausdruck zu geben. Auch das ist eine sehr große Reklame für unsern Ort Oldesloe und ist doch so leicht ohne alle Kosten durchzuführen, daß die Einwohnerschaft durch den Besuch der Wettkämpfe ebenfalls zum Gelingen der Turn- und Sportwoche nach Kräften beitragen wird, ist wohl als eine Selbstverständlichkeit anzunehmen. Deshalb heißt die Parole für alle Winwohner unserer Stadt: Beflaggt die Häuser und besucht die Wettkämpfe in der kommenden Turn- und Sportwoche! ... OL

 

Sonntag, 9. Aug. 1931 Turn- und Sportwoche. Bei sehr schönem Wetter begann die Turn- und Sportwoche 1931 in Oldesloe. Um 8 Uhr wurden die mit der Bahn ankommenden Gäste unter Vorantritt des hiesigen Trommler- und Pfeiferkorps der Oberrealschule nach dem Exer geleitet. Eingeleitet wurde die Woche durch einen eindrucksvollen Festgottesdienst. Danach begannen sofort die Kämpfe. Das Wetter war bis auf eine kurze Regenschauer für die Kämpfer sehr gut. OL

Die Ergebnisse der Oldesloer Sportlerinnen und Sportler - Männliche Jugend, Jahrgang 1913, Dreikampf: Richter 59 Punkte, Rickert 55, Meyer (alle Oldesloer SV) 55, Braker 53, Lienau (beide MTV Oldesloe) 51, Ohrt 51, Bremer 43 (beide Oldesloer SV), Lehrmann 41 (MTV Oldesloe); 100 Meter: Meyer 12,2 Sekunden; Weitsprung: Rickert 5,77 Meter; Kugelstoßen: Lienau 9,05 Meter.

Jahrgang 1914, Dreikampf: Rottgardt 56 Punkte, Schumann 49, Dimpker (alle Oldesloer SV) 44; 100 Meter: Schumann 12,0 Sekunden, Rottgardt 12,3; Weitsprung: Rottgardt 5,62 Meter, Schumann 5,44, Dimpker 5,21; Speerwerfen: Rottgardt 46 Meter.

Jahrgang 1915, Dreikampf: Hormann 57 Punkte, Langbehn 55, Hengvoß 54, Lüthje 52 (alle Oldesloer SV), Petersen (MTV Oldesloe) 50, Drews 47, Reimann (beide Oldesloer SV) 43; 100 Meter: Hengvoß und Lüthje beide 12,7 Sekunden; Kugelstoßen: Lüthje 9,83 Meter, Hormann, 9,76; Hochsprung: Hormann und Langbehn beide 1,45 Meter; Jahrgang 1916, Dreikampf: Stäcker 58 Punkte, Vogler (beide Oldesloer SV) 53; Kugelstoßen: Stäcker 10,08 Meter.

Jahrgang 1917, Dreikampf: Andresen 75 Punkte, Purnhagen 62, Behr 58, Langmack (alle Oldesloer SV) 48; 100 Meter: Andresen 13,8 Sekunden, Purnhagen 14,2; Ballweitwurf: Andresen 70,50 Meter, Behr 65,05; Weitsprung: Andresen 4,92 Meter, Purnhagen 4,50.

Jahrgang 1918, Dreikampf: Lange 70 Punkte, Hormann II 67, Geanty 66, Sartorius 49, Lampe 48, Rodeck (alle Oldesloer SV) 45; 100 Meter: Hormann 14,3 Sekunden, Geanty 14,4, Lange 14,5; Weitsprung: Geanty 4,22, Hormann 4,11; Weitwurf: Lange 75 Meter, Hormann 60.

Jahrgang 1919/20, Dreikampf: Karth (MTV Oldesloe) 50 Punkte, Struck (Oldesloer SV) 49, Herold 49, Reher (beide MTV Oldesloe) 49, Möller 47, Löding (beide Oldesloer SV) 40, Wolgast (MTV Oldesloe) 40, Schrader (Oldesloer SV) 40; 75 Meter: Schrader 11,0 Sekunden, Wolgast 11,2, Berliner 11,4; Weitsprung: Schrader 3,91 Meter, Berliner 3,74, Herold 3,44; Ballweitwerfen: Reher 43,80 Meter, Struck 43,50, Möller 43,00.

Weibliche Jugend, Jahrgang 1913, Dreikampf: Gerstand 55 Punkte, Puls 54, Osten (alle Oldesloer SV) 53; 75 Meter: Osten 10,9 Sekunden; Kugelstoßen: Gerstand 7,90 Meter; Weitsprung: Gerstand 4,10 Meter; Jahrgang 1914, Dreikampf: Bielfeld (Oldesloer SV) 58 Punkte; 75 Meter: Bielfeld 11,2 Sekunden; Kugelstoßen 6,83 Meter; Hochsprung: Bielfeld 1,20 Meter.

Einzelwettbewerb, Männliche Jugend Jahrgang 1915/16, 1000-Meter-Lauf: Haberland 3:20,6 Minuten, Vogler 3:24,6, Grandt (alle Oldesloer SV) 3:27,1.

Faustballspiele, Jahrgang 1915/16: Wittenburg gegen OSV 19:28; Jahrgang 1913/14: Neumünster gegen OSV 20:18, Neumünster gegen MTV 32:28, MTV gegen Wittenburg 27:15; Jahrgang 1919/20: MTV gegen OSV 67:70, Neumünster gegen Wittenburg 29:19. - Handballspiele: Wittenburg Jugend gegen OSV/MTV 3:8, Wittenburg Schüler gegen OSV/MTV 1:16. - Fußballspiele: LBV Phönix Schüler gegen OSV 1:5, Preußen Reinfeld Knaben gegen OSV zweite Knaben 2:1, LBV Phönix Jugend gegen OSV 1:0.

 

Sonntag, 9. Aug. 1931 Turn- und Sportwoche. Vorschau für Montag, den 10. Aug.: Nachmittags Schwimmfest der Stadtschule. Abends Fortsetzung der Kegelwettkämpfe um den Wanderpokal. Dienstag, den 11. Aug.: Reichsjugendwettkämpfe der Oberrealschule und Königin-Luise-Schule. OL

 

Dienstag, 11. Aug. 1931 Turn- und Sportwoche. Reichsjugendwettkämpfe der hiesigen Oberrealschule und Königin-Luise-Schule. OL

Die Siegerinnen und Sieger - Jungen, Jahrgang 1912, Dreikampf: Erwin Schacht 267 Punkte, 100 Meter: Heinrich Krull 12,2 Sekunden; Hochsprung: Erwin Schacht 1,60 Meter; Kugelstoßen: Erwin Schacht 10,19 Meter.

Jahrgang 1913, Dreikampf: Theodor Hormann 281 Punkte; 100 Meter: Theodor Hormann 12,5 Sekunden; Weitsprung: Richter 5,77 Meter; Kugelstoßen: Pott 11,17 Meter.

Jahrgang 1914, Dreikampf: Rottgardt 345 Punkte; 100 Meter: Schumann 12,0 Sekunden; Hochsprung: Schlüter 1,50 Meter; Gerwerfen: Rottgardt 46 Meter.

Jahrgang 1915, Dreikampf: Langbehn 339 Punkte; 100 Meter: Hengvoß, Lüthje und Pfeiffer alle 12,7 Sekunden; Hochsprung: Hormann, Wangelin, Hengvoß und Bendixen; Kugelstoßen: Wilhelm Stäcker 10,58 Meter.

Jahrgang 1916, Dreikampf: Helmut Vogler 379 Punkte; 100 Meter: Schwarz 13,6 Sekunden; Weitsprung: Schwarz 4,77 Meter; Schlagballweitwurf: Helmut Vogler 74 Meter.

Jahrgang 1917, Dreikampf: Eckmann 336 Punkte; 100 Meter: Eckmann 13,8 Sekunden; Weitsprung: Eckmann 4,96 Meter; Schlagballweitwurf: Sick 61 Meter.

Jahrgang 1918, Dreikampf: Carlos Lange 385 Punkte; 75 Meter: Gerhard Hormann 10,6 Sekunden; Weitsprung: Gerhard Hormann 4,22 Meter; Schlagballweitwurf: Carlos Lange 73 Meter.

Jahrgang 1919, 75 Meter: Hans Schrader 11,4 Sekunden; Weitsprung: Heinrich Klueß 4,00 Meter; Schlagballweitwurf: Schumann 55 Meter.

Jahrgang 1920 und später, 75 Meter: Diedrichsen 11,6 Sekunden; Weitsprung: Olesen 3,65 Meter; Schlagballweitwurf: Dorn 44 Meter; 1000 Meter: Pfeiffer 3:10,0 Minuten; 3000 Meter: Berkefeld 10 Minuten.

Mädchen der Oberrealschule, Jahrgang 1913, Dreikampf: Hilde Claussen 282 Punkte; Jahrgang 1914, Dreikampf: Magdalene Petersen 254 Punkte; Jahrgang 1915: Gerda Ohrt 315 Punkte; 75 Meter: Gerda Ohrt 10,4 Sekunden; Weitsprung: Gerda Ohrt 4,00 Meter.

Mädchen der Königin-Luise-Schule, Jahrgang 1916, Dreikampf: Ilse Schümann 304 Punkte; Jahrgang 1917, Schlagballweitwurf: Grete Groutars 30 Meter, Weitsprung: Christa Maltzahn 3,78 Meter, 50 Meter: Christa Maltzahn 8,1 Sekunden; Jahrgang 1918, Schlagballweitwurf: Grete Heuseler 42 Meter, Weitsprung: Grete Heuseler 3,65 Meter, 50 Meter: Renate Harder 8,2 Sekunden; Jahrgang 1919 und später, Schlagballweitwurf: Ilsemarie Heuck 45 Meter, Weitsprung: Traute Vagt 3,70 Meter, 50 Meter: Traute Vagt 7,9 Sekunden.

 

Dienstag, 11. Aug. 1931 Turn- und Sportwoche. Vorschau für Mittwoch, den 12. Aug.: Stadtmeisterschaften im Faustball. Nachmittags 2 Uhr: Schießen um die Stadtmeisterschaft in der Schießhalle. OL

 

Mittwoch, 12. Aug. 1931 Todesfall. Vor einigen Tagen stürzte der Zahnarzt und Stadtverordnete Herr Dr. Hans Legler gegen Morgen aus dem eine Treppe hoch gelegenen Schlafstubenfenster auf den Hof. Neben schwerem Schädelbruch mit Gehirnerschütterung erlitt er auch noch schwere innere Verletzungen, an deren Folgen er zwischen 2 und 3 Uhr verstarb. Herr Dr. Legler stand am Ende des 46. Lebensjahres, hinterläßt seine Gattin und zwei kleine Kinder.

Er besuchte in Freiberg in Sachsen das Gymnasium, studierte in Berlin und ließ sich 1909 hier als Zahnarzt nieder. Hier gelang es ihm dank seines einfachen aufrechten, geraden, echt deutschen Wesens, sich die allgemeine Wertschätzung und Hochachtung der Bürgerschaft in so hohem Maße zu erringen, daß man ihm das Amt eines Stadtverordneten übertrug. Aber auch sonst betätigte er sich öffentlich. Er gehörte dem Vorstand der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, der Kriegsgräberfürsorge, des Stahlhelms an. Dem Heimatmuseum, das in der Entstehung begriffen ist, war er ein eifriger Förderer.

Den Krieg machte er mit als Ratzeburger Oberjäger, geriet Ende September 1914 in englische Gefangenschaft, wurde aber nach 3 ½ Jahren nach Holland ausgetauscht. Er war deutscher Landsmannschafter. Allgemein bedauert man in der Bürgerschaft den Heimgang dieses wahrhaft echten deutschen Mannes. OL

 

Mittwoch, 12. Aug. 1931 Tennis-Teutonia. Die Mitglieder des Tennis-Teutonia e.V. werden gebeten, sich recht zahlreich an der am Freitag, dem 14. Aug., abends 9 Uhr, in der „Harmonie“ stattfindenden Mitgliederversammlung zu beteiligen. Vorstandssitzung eine halbe Stunde vorher. OL

 

Mittwoch, 12. Aug. 1931 Turn- und Sportwoche. Vorschau für Mittwoch und Donnerstag. Noch nie hat ein Spiel so viele neue Anhänger gefunden wie das Faustballspiel. Dieses kommt zum Ausdruck bei den Veranstaltungen am Mittwoch und Donnerstag. Am Mittwoch kämpfen von 2 Uhr an die Klassen U II und O I der Oberrealschule um die Meisterschaft der Oberrealschule. Um 7.15 Uhr treten die zehn Mannschaften nach folgendem Plan zum Wettspiel um die Stadtmeisterschaft an: OSV Reserve gegen MTV II, OSV Leichtathleten gegen OSV Schüler, MTV I gegen OSV Jugend, Alte Herren gegen MTV III, OSV Oberliga gegen MTV IV. OL

 

Mittwoch, 12. Aug. 1931 Turn- und Sportwoche. Im Laufe des Nachmittags und Abends traten 20 Faustballmannschaften zum Spiel um die Meisterschaften der Oberrealschule und um die Stadtmeisterschaft an. Die U IIa gewann das Schlußspiel gegen die O Ia mit 44:32.

Stadtmeisterschaft: OSV Reserve - MTV I 21:18, OSV Schüler - OSV Leichtathleten 10:15, OSV Jugend - MTV I 22:21, OSV Herren - MTV II 15:27, OSV Oberliga - MTV IV 34:15, OSV Leichtathleten - MTV III 20:13, OSV Leichtathleten II - OSV Damen 23:17, OSV Oberliga - OSV Reserve 21:22, OSV Leichtathleten I - OSV Leichtathleten II 20:17, OSV Jugend - OSV Leichtathleten I 24:7, OSV Reserve - OSV Leichtathleten 2:15, OSV Jugend - OSV Reserve 21:12. Stadtmeister: OSV Reserve. OL

 

Donnerstag, 13. Aug. 1931 Pochat startet gegen Dr. Peltzer. Der FC St. Georg Hamburg veranstaltet am morgigen Freitag sein nationales Abendsportfest, zu dem unsere bekannten besten Leichtathleten wie Körnig, Jonath, Dr. Peltzer, Borgmeyer, Schlöske, Holthuis, Köchermann, Sievert u.a. verpflichtet sind. Der OSV wird zu dieser Veranstaltung und zwar zum 800-Meter-Lauf Pochat entsenden. Man darf gespannt sein, wie Pochat sich gegenüber Dr. Peltzer, der diesen Lauf mit anderen bekannten Läufern mitbestreitet, zeigen wird. Der Lauf nimmt um 7.20 Uhr seinen Anfang. OL

 

Donnerstag, 13. Aug. 1931 Turn- und Sportwoche. Am Freitag beginnt bei günstiger Witterung um 2 Uhr das Schwimmfest der Oberrealschule und Königin-Luise-Schule. Die Mädchen beginnen. Es sei noch besonders auf das Entkleidungsschwimmen, die Staffeln, Sprünge und das Wasserballspiel hingewiesen. Zur Deckung der Unkosten wird ein geringes Eintrittsgeld erhoben: Erwachsene 30 Pfennig, Schüler 10 Pfennig. OL

 

Donnerstag, 13. Aug. 1931 Brieftaubenweitflug. Anläßlich der Turn- und Sportwoche unternimmt der Brieftaubenverein Trave am kommenden Sonntag einen Wettflug von Neustadt an der Dosse, das ist eine Entfernung von 187 Kilometer. An diesem Wettflug sind auch Nichtvereinsmitglieder mit ihren Brieftauben zugelassen, soweit die Taubenkörbe ausreichen. Meldungen zur Teilnahme sind bis Freitag, mittags 12 Uhr, bei Herrn Eckmann, Landwirtschaftliche Schule, anzubringen, der dann weitere Auskunft erteilt. Der Reisekostenanteil, Zuteilung von Gummiringen für die Tauben usw. beträgt voraussichtlich 25 bis 30 Pfennig für die einzelne Taube. Die Reise geht Samstag nachmittag nach Neustadt, wo am Sonntag früh der Aufstieg erfolgt. OL

 

Freitag, 14. Aug. 1931 Schwimmwettkämpfe der Oberrealschule und der Königin-Luise-Schule. Lachender Sonnenschein strahlte in unsere herrlich gelegene Badeanstalt und tröstete die begeisterten Schwimmerinnen und Schwimmer über die fehlende Wasserwärme hinweg, als um 2 Uhr nachmittags die Mädchen der Königin-Luise-Schule den Reigen eröffneten. Die Ergebnisse der Wettkämpfe sind teilweise geradezu ausgezeichnet. Der Oberprimaner Theodor Hormann (Oldesloe) verbesserte den Rekord der Oberrealschule (auch den Oldesloer im allgemeinen) im 50-Meter-Brustschwimmen von 34,0 auf 32,2 Sekunden. Den Abschluß der glänzend verlaufenen Veranstaltung bildete ein Wasserballspiel, das erste in Oldesloe. Beide Parteien spielten glänzend und hielten sich in den Leistungen die Waage. Das Spiel endete 1:1. Die zahlreich erschienenen Zuschauer verfolgten die Leistungen mit großem Interesse und schieden mit der Überzeugung vom Wettkampfplatz, einen genußreichen Nachmittag verlebt zu haben. OL

Die Siegerinnen und Sieger - Oberrealschule, Jahrgang 1912, 50-Meter-Brustschwimmen: Heinrich Krull 37,2 Sekunden; Jahrgang 1913, 50-Meter-Brustschwimmen: Theodor Hormann 32,2 Sekunden (Rekord), 100 Meter beliebig: Theodor Hormann 1:33,6 Minuten; Jahrgang 1914, 50-Meter-Brustschwimmen: Richard Schumann 36,0 Sekunden; Jahrgang 1915, 50-Meter-Brustschwimmen: Soltau 36,5 Sekunden, 50 Meter beliebig: Busch 37,5 Sekunden; Jahrgang 1916, 50-Meter-Brustschwimmen: Stechel 39,0 Sekunden; Jahrgang 1917, 50-Meter-Brustschwimmen: Behre 42,2 Sekunden, 50 Meter beliebig: Andresen 35,4 Sekunden; Jahrgang 1918 und später, 50 Meter beliebig: Rudolf Wilken 44,9 Sekunden. - Entkleidungsschwimmen: Läpple 37,8 Sekunden; Sprünge: Rückeheer 19,7 Punkte im Durchschnitt.

Königin-Luise-Schule, Jahrgang 1916, 50-Meter-Brustschwimmen: Siegfriede Eiselt 41,8 Sekunden; Jahrgang 1917, 50-Meter-Brustschwimmen: Wilma Maas 44,0 Sekunden; Jahrgang 1918 und später, 50-Meter-Brustschwimmen: Annemarie Toosbuy 41,3 Sekunden, 50 Meter beliebig: Traute Vagt 42,3 Sekunden.

 

Freitag, 14. Aug. 1931 Turn- und Sportwoche. Vorschau für Samstag, den 15. Aug.: Abends 9 Uhr Lampionfahrt auf der Trave unter Leitung der Wassersportvereinigung Bad Oldesloe. OL

 

Freitag, 14. Aug. 1931 MV Tennis-Teutonia, vgl Anz 12.8.1931

 

Samstag, 15. Aug. 1931 Was bietet uns der Sonntag für die Turn- und Sportwoche? Er bringt die Hauptwettkämpfe der Männer und Frauen. Vorweg zu schicken ist, daß die diesjährige Beteiligung im Gegensatz zum Vorjahre wider Erwarten eine weitaus größere ist. Es nehmen folgende Vereine teil: LBV Phönix mit einer Staffelmannschaft 6 mal 100 Meter, eine Staffelmannschaft 3 mal 1000 Meter und außerdem noch eine Schlußstaffelmannschaft. Ferner starten der Norddeutsche Meister im Hochsprung, Hümpel, und neben einer Menge Damen und Herren der bekannte Läufer Paasche. - Die Niendorfer Turnerschaft mit den bekannten Läufern von Thun, Dührkop usw., letzterer wird sicher das Speerwerfen an sich bringen. - Die Hamburger Turnerschaft Barmbeck-Uhlenhorst nimmt teil am Gerätewettkampf mit Kämpfern, welche bereits in der Hamburger Städtemannschaft mitgeturnt haben. - Der Lübecker Turnverein Gut Heil kommt mit mehreren Leichtathleten, von denen der Norddeutsche Turnermeister Lauxmann (er beteiligt sich hier am 800-Meter-Lauf) der bekannteste ist. Außerdem stellt Gut Heil eine 6 mal 100-, eine 3 mal 1000- und eine Schlußstaffelmannschaft. Auch Damen sind hier beteiligt.

Der Männerturnverein Neumünster kommt mit verschiedenen Leichtathleten und beteiligt sich an der Staffel 6 mal 100 Meter und der Schlußstaffel mit je einer Mannschaft. Von der Tätigkeit dieses Vereins gaben uns die Jugendlichen am vergangenen Sonntag ein gutes Bild. - Der Kieler Turnverein stellt eine 3 mal 1000- und eine Schlußstaffelmannschaft sowie außerdem die bekannten 100-Meter-Läufer Reisner und Martini (letzterer ist Norddeutscher Turnermeister über 100 Meter). - Die Turnerschaft Kiel-Hassee erscheint mit einer 3 mal 1000-Meter-, einer 6 mal 100-Meter- und einer Schlußstaffelmannschaft und noch einer Reihe weiterer recht guter Leichtathleten; voraussichtlich kommt auch die Handballmannschaft mit. - Phönix Harburg, ein hier stets gern gesehener Gegner, tritt mit zwei 6 mal 100-Meter-, einer 3 mal 1000-Meter- und einer Schlußstaffelmannschaft an, im Gefolge von einer Faustballmannschaft und recht guten Leichtathleten. - Winterhude Eppendorf, Turnverein Hamburg haben gemeldet eine Faustball- sowie eine Schlußstaffelmannschaft und mehrere Leichtathleten.

Viktoria Harburg kommt mit der Oberliga zum Fußballspiel. Ferner sind beteiligt Turnverein Gut Heil Wittenburg, Schönberger Turnerbund, Turnerbund Zarrentin, Sportvereinigung Polizei Lübeck mit einer Fußballmannschaft, MTV Bargteheide zum Gerätewettkampf. Unsere Vereine OSV und MTV sind mit starken Kräften zur Stelle. Besonderes Interesse dürfte Pochat im 800-Meter-Lauf erwecken. Hoffentlich gelingt ihm ein Sieg. Wir hoffen weiter sehr stark, daß die Oldesloer Sportler gegen die Großstadtwettkämpfer ehrenvoll bestehen.

Die Kämpfe dauern von 9 Uhr vormittags bis 12.30 Uhr mittags. Um 2 Uhr beginnt von der Kurparkalle ausgehend der Werbeumzug durch die Stadt, dem sich sofort die weiteren Kämpfe anschließen. Ende abends gegen 6 Uhr mit anschließender Siegerverkündung. Auf dem Tennisplatz im Kurpark messen sich im Tennisturnier MTV Elmshorn mit Tennis-Teutonia Oldesloe. Der Keglerverband beendet morgen den Wettkampf um den Wanderpokal. Auf dem Schießstand wird ein Kleinkaliberschießen um die Meisterschaft von Oldesloe geschossen. Der Brieftaubenklub Trave bestreitet den Wettflug Neustadt an der Dosse nach Oldesloe. Den Bemühungen des MTV, dem Oldesloere Publikum am Hauptkampftag der Oldesloer Turn- und Sportwoche einen Leckerbissen im Handballsport servieren zu können, sind von Erfolg gekrönt. Es ist gelungen, die erste Mannschaft des Turnvereins Kiel-Hassee-Winterbek unserem Travegau- und mehrfachen Kreismeister, dem MTV Schwartau, gegenüberzustellen. Der Kampf, der nachmittags stattfindet, verspricht ein sehr spannender und interessanter zu werden.

Weiter machen wir noch auf die morgens ab 9 Uhr stattfindenden Gerätekämpfe aufmerksam. Die überaus zahlreich eingegangenen Meldungen, u.a. aus Hamburg, Lübeck, Bargteheide, Schönberg, lassen spannende Kämpfe erwarten. Am Nachmittag werden die Besten dann noch einmal ihre Kunst an den Geräten dem Oldesloer Publikum zeigen. Aus dieser Vorschau sind also recht viele Gäste von außerhalb zu erwarten. Es gilt, ihnen unsere Freude kundzugeben und das kann nur geschehen durch recht starke Beflaggung der Gebäude. Wir sind um Hinweis darauf gebeten, daß die Programme zur Eintrittsberechtigung dienen. Preis für Kinder und Erwerbslose gegen Kartenvorweis 30 Pfennig, für alle anderen 50 Pfennig. Zum Schluß noch einmal: Gutes Wetter! - Guter Besuch der Veranstaltung! Und drittens noch einmal: Flaggen heraus! OL

 

Samstag, 15. Aug. 1931 Wettkegeln. Das Wettkegeln um den von der Stadt gestifteten Wanderpreis, den der Klub „Acht um’n König“ zu verteidigen hat, hat recht interessante Kämpfe ergeben. 100 Wurf von den erforderlichen 200 sind bereits durchgekegelt. Bis jetzt steht der Verteidiger des Pokals wiederum an erster Stelle. Es folgen der Reihe nach die Klubs Trave, Beste, Gut Schub, Sänger, Petrus, Blindgänger und Gröne Jungs. Der Kampf auf den Bahnen geht lustig und doch energisch weiter. Jetzt geht es auf die Endkämpfe zu, z.B. heute abend auf der Bahn Hormann. Der Schlußkampf mit „Acht um’n König“ erfolgt Sonntag vormittag in der „Wolkenweher Mühle“. Kegelfreunde werden dort auf ihre Rechnung kommen. OL

 

Samstag, 15. Aug. 1931 Nachruf! Am 12. Aug. verstarb infolge Unglücksfalles unser langjähriges Mitglied, Herr Dr. Hans Legler. Wir werden sein Andenken in Ehren behalten. Männerturnverein von 1862 Bad Oldesloe. OL

 

Sonntag, 16. Aug. 1931 Hauptkampftag der Turn- und Sportwoche. Für den Vorabend hatte die Wassersportvereinigung eine Lampionfahrt auf der Trave veranstaltet, die auffallend zahlreich beschickt war. Es gewährte den vielen Zuschauern am Ufer ein reizendes Bild, als die zum Teil besonders effektvoll mit Lampions und Lichtern gezierten Boote auf dem Wasser dahinglitten. Besonders das Boot des Herrn Bockwoldt jun. erregte den verdienten Beifall. Die Fahrt ging bis zur Glockenkuhle und zurück.

Am Sonntag herrschte besonders am Bahnhof recht lebhaftes Treiben; dort wurden vom Ausschuß für Leibesübungen die auswärtigen Gäste in Empfang genommen. In einem sehr ansehnlichen Zuge ging es unter Vorantritt der hiesigen Schüler-Trommler- und Pfeiferkorps durch die Straßen der Stadt nach dem Kampfplatz auf dem Exer. In den Räumen der Jugendherberge war schnell das Gepäck abgelegt, der Straßenanzug mit der Sportkleidung gewechselt und nun ging es an die Wettkämpfe; dort waren bereits eine große Anzahl von Vereinen anwesend, die mit dem Auto herbeigekommen waren, sogar solche, die sich garnicht zur Beteiligung angemeldet hatten. Aber schnell waren diese in die Folgeordnung vom Sportausschuß eingegliedert.

Unter der festen Leitung des Vorsitzenden, Herrn Oberturnlehrer Christian Ohrt, entwickelte sich im Nu ein lebhaftes Treiben. Jedermann hatte dort je nach seinem Interesse Gelegenheit, teilweise ganz hervorragende Leistungen zu sehen. Mit starkem Eifer und einer Begeisterung sondergleichen gaben die hiesigen Turner und Sportler ihr Bestes her und selbst da, wo sie sich der Überlegenheit der auswärtigen Gäste beugen mußten, trat eine Ritterlichkeit allenthalben zu Tage, die jedermann erfreuen mußte. Das Wetter, an sich im Durchschnitt etwas kühl, unterbrochen von einigen wenigen Regenschauern, war für die Sportler außerordentlich günstig.

Nachdem der Vormittag in schwerer Anstrengung vergangen und das Mittagessen eingenommen war, trat man in Sportkleidung zum Werbeumzug durch die Stadt an. Die Beteiligung war sehr gut. Dabei darf man auch die sportausübenden Weiblichkeit nicht vergessen, die ebenfalls in recht beachtenswerter Zahl angetreten war. Nach Beendigung des Werbeumzuges trat wieder der Sport in seine vollen Rechte. Wegen verschiedentlicher gleichwertiger Leistungen mußten in mehreren Fällen Ausscheidungskämpfe stattfinden, so daß sich die Siegerverkündung bis gegen 7 Uhr hinzögerte. Vor der Jugendherberge wurden die Ergebnisse durch Herrn Christian Ohrt verkündet. Mit besonderer Anerkennung muß des Sportbüros gedacht werden. Es war dort alles derart minutiös organisiert, daß den Siegerinnen und Siegern die Ehrenpreise und die geschmackvollen Siegerurkunden ausgefertigt mitgegeben werden konnten, was, gleich wie im Vorjahre, besondere Anerkennung für die betreffenden Herren gerade von den auswärtigen Kampfteilnehmern einbrachte. Ein begeistert aufgenommenes „Sport Heil“ beschloß die Veranstaltung. Alles ging auseinander in dem frohen Bewußtsein, einen friedlichen und doch erhebenden Kampftag miterlebt zu haben. Der frohe Gruß „Auf Wiedersehen zur Turn- und Sportwoche 1932“ hinterließ den Eindruck ehrlicher Überzeugung.

Abends fand in der „Krone“ noch ein gutbesuchter gemütlicher Abend statt. Dabei soll nicht vergessen werden, daß die Küche der Jugendherberge und des Kronenwirts nur Vorzügliches bot und man allen stoßweisen Anforderungen gewachsen war. Alles in allem muß man dem Ausschuß für Leibesübungen, insbesondere seinem Leiter, Herrn Oberturnlehrer Christian Ohrt, Dank wissen, daß alle keine Mühe gescheut haben, die Oldesloer Turn- und Sportwoche zu einem sportlichen Ereignis ersten Ranges für Oldesloe zu machen. OL

Die Ergebnisse Oldesloer Sportlerinnen und Sportler - Kugelstoßen: Pott (Oldesloer SV) 11,35 Meter, Speerwerfen: Pöhls (MTV Oldesloe) 45,80 Meter; Frauen, Dreikampf: Andresen (Oldesloer SV) 46 Punkte; Zehnkampf, Mittelstufe: Uplegger 154 Punkte, Mostert 151, Wohlers 142, (alle MTV Oldesloe).

Ergebnisse der Spiele - Handball: Turnverein Hassee-Winterbek gegen MTV Schartau 11:4. Faustballturnier: Sieger Harburger Turngemeinde Phönix Harburg.

 

Sonntag, 16. Aug. 1931 Brieftaubenwettflug. Der hiesige Brieftaubenverein Trave hatte anläßlich der Turn- und Sportwoche eine Preisflug für ungereiste Brieftauben, d.h. solche Tauben, die in diesem Jahre noch nicht geflogen sind, von Neustadt an der Dosse, 187 Kilometer, veranstaltet. Beteiligt waren 45 Brieftauben. Die Tiere wurden morgens 6.15 Uhr in Neustadt aufgelassen. Die ersten drei Tauben kamen bereits in der Zeit von 9.07 Uhr bis 9.10 Uhr hier wieder an. Der Besitzer der ersten beiden Tauben ist Herr Rickert, der der dritten Taube Herr Riebel. Die Flugschnelle betrug bei der ersten Taube im Durchschnitt 1008 Meter in der Minute, ein geradezu glänzendes Ergebnis, wenn man bedenkt, daß es sich um ungereiste Tiere handelt. OL

 

Sonntag, 16. Aug. 1931 Weitere Veranstaltungen anläßlich der Turn- und Sportwoche. Auch der Keglerverband hatte ein Preiswettkegeln (200 Wurf) auf den Bundesbahnen bei Theodor Hormann und in der „Wolkenweher Mühle“ veranstaltet. Die Beteiligung war überraschend stark. Sieger wurde der Klub „Acht um’n König“ mit 7245 Holz. Damit hat er den Wanderpokal zum zweiten Male gewonnen. Bester Einzelkegler war bei den Herren Otto Drews mit 1483 Holz in 200 Wurf und bei den Damen Frau Martha Rickert mit 702 Holz in 100 Wurf. Beide erhielten dafür die Plakette bzw. Medaille für 1931. - Sieger um die Meisterschaft von Oldesloe im Kleinkaliberschießen wurde Hanfried Lampe (Krummbek), 150 Ringe. Ihm fiel der sehr geschmackvolle Ehrenpreis, ein Bierkrug zu. OL

Ergebnisse des Wettkegelns, 200 Wurf - Klub Acht um’n König: Jonny Dührkop 1467 Holz, Heinrich Bertram 1462, Walter Huth 1449, Heinrich Hintz 1435, Alfred Drögemöller 1432, zusammen 7245 Holz.

Klub Trave: Otto Drews 1483 Holz, Ernst Kindt 1430, Ott 1430, Gustav Lüthje 1422, Gustav Knickrehm 1417, zusammen 7182 Holz.

Klub Gut Schub: Heinrich Barkmann 1439 Holz, W Rönnpagel 1435, Wilhelm Lehrmann 1413, August Seidler 1384, Wilhelm Böhmer 1377, zusammen 7048 Holz.

Klub Petrus: Alfred Stoll 1422 Holz, Ernst Renner 1407, Willi Abraham 1406, Otto Fehse 1386, Theodor Hormann sen. 1379, zusammen 7000 Holz.

Klub Sänger: E Bölck 1429 Holz, W Paustian 1405, P Tietzmann 1405, P Wacker 1381, Otto Ahrens 1371, zusammen 6993 Holz.

Klub Blindgänger: Meno Westphal 1400 Holz, August Bohnsack 1394, Richard Manzel 1383, Adolf Westphal 1373, Willy Höhn 1342, zusammen 6892 Holz.

Klub Gröne Jungs: Willy Schlüter jun. 1398 Holz, Erwin Kneese 1383, Wilhelm Heick jun. 1379, Martin Münster 1372, Otto Rathmann 1325, zusammen 6857 Holz.

Damen-Kegelklub Beste: Martha Rickert 702 Holz, Käthe Springer 695, Erna Petersen 691, Erna Ruß 623.

 

Sonntag, 16. Aug. 1931 - Gesellschaftsspiel

Oldesloer SV - Viktoria Harburg 1:6

Der OSV verlor gegen die augenblicklich sehr spielstarke Mannschaft von Viktoria Harburg mit 1:6 Toren. Man sah während des Spiels, daß die Oldesloer Spieler infolge mangelnden Trainings gegen Schluß immer mehr abbauten, während die Harburger, die während der Ruhepause eifrig trainiert haben, bis zum Schluß durchhielten. Es zeigte sich einmal wieder, daß es eben ohne Training nicht geht. - Polizei Lübeck zweite Herren gegen OSV zweite Herren 2:1. OL

Oldesloer SV (Ankündigung):  Knuth -  Dwenger, Ernst Kindt - Kock,  Grote, Gustav Lüthje - Willy Schlüter,  Drews, Karl Wolherr, Hans Schacht, Walter Lindemeier.

   

 

Donnerstag, 20. Aug. 1931 Oldesloer Sportverein. Am kommenden Sonntag hat der OSV bereits sein erstes Punktspiel auszutragen und zwar gegen die gefürchteten Germanen in Wismar. Hier muß schon mit anderen Leistungen augewartet werden, wenn die Punkte mit nach Oldesloe sollen. Wir hoffen, daß die Spieler in dieser Serie gleich von Anfang an mit dem nötigen Ernst bei der Sache sind und sich nicht erst gegen Schluß der Serie aufraffen. Es könnte sonst einmal schief gehen und wir kämen in die kostspieligen und schwierigen Abstiegsspiele. Die Abfahrt nach Wismar erfolgt um 9 Uhr vom „Deutschen Haus“ per Auto. Schlachtenbummler sind herzlich willkommen, da im Omnibus von Kneese & Neve noch verschiedene Plätze frei sind. Anmeldungen mimmt Herr Neve, Lange Straße, entgegen. Es wäre zu wünschen, daß sich recht viele beteiligen, um der Mannschaft die nötige Rückenstärkung zu geben. OL

 

Sonntag, 23. Aug. 1931 Kreuz und quer durch die Woche. ... Der Verlauf der Turn- und Sportwoche 1931 wurde vom Wetter verhältnismäßig begünstigt. Ausfallen mußten wegen der kalten Witterung die Wettschwimmspiele der Stadtschule. „Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben“ so lautet ein gutes deutsches Sprichwort. Zusammenfassend muß jedoch auch an dieser Stelle noch einmal besonders betont werden, daß auch die diesjährige Turn- und Sportwoche dank der vorzüglichen Vorarbeiten und der Organisationstätigkeit des Ausschusses für Leibesübungen unter Leitung des Herrn Ohrt alles, aber auch alles bestens geklappt hat. Die Jugendherberge mit den Sporträumen hat weiterhin manche Anerkennung aus berufenem Munde für sich buchen können. ... OL

 

Sonntag, 23. Aug. 1931 - 1. Punktspiel

Germania Wismar - Oldesloer SV 3:2 (2:0)

Der OSV bestritt in Wismar sein erstes Punktspiel und verlor 2:3. Die OSVer legten gleich mächtig los und es hätte bei etwas Glück schon in der 1. Minute 1:0 heißen müssen. Germania hielt aber dem Ansturm stand und gestaltete das Spiel bald ausgeglichen. Die Angriffe der Oldesloer verloren an Energie und wurden immer harmloser. Nach halbstündiger Spielzeit gelang Wismar der erste Treffer und kurz vor Halbzeit wurde aus Abseitsstellung das zweite Tor erzielt. Der OSV ging leer aus.

Nach Halbzeit hatte der OSV umgestellt. Wolherr spielte Rechtsaußen und Lindemeier in der Mitte. Der OSV drängte zunächst stark, ohne daß sich der Sturm durchzusetzen vermochte. Erst ein Langschuß von Kock, den ein Verteidiger selbst ins Netz beförderte, brachte das erste Tor für den OSV. Nun kam Wismar stark auf und drängte zeitweilig sehr. Ein unnötiges drittes Tor war die Ausbeute. Dieses Tor hätte unbedingt verhindert werden können. Erst kurz vor Schluß kam der OSV durch einen Bombenschuß von Peemöller auf 2:3 heran.

Wenn die einzelnen Spieler auch schon wesentlich besser waren als im vorigen Spiel, so scheint doch diese Aufstellung nicht die richtige zu sein. Schacht bewies beispielsweise ein weiteres Mal, daß er eben gar kein Stürmer ist, ebenso gehört Wolherr nur nach Rechtsaußen. Schlüter ist nicht mehr der gefürchtete Brecher. Er hält sich viel zu weit hinten auf und ist dann im gegebenen Moment nicht zur Stelle. Peemöller war noch nicht wieder der alte. Kock und Lüthje leisteten brauchbare Arbeit, während Grote zeitweise im Mittelfeld schwamm. Die Verteidigung war zeitweise ganz gut, war aber an dem ersten und letzten Tor nicht ganz schuldlos. Kindt läßt sich oft überlaufen und kommt dann nicht zurück. Dwenger war schon sicherer als im vorigen Spiel. Knuth ist immer noch unbeständig.

Wenn die Kritik der einzelnen Spieler sehr hart ist, so sei allen das Zeugnis ausgestellt, daß sie mit Eifer bei der Sache waren. An alle Spieler möchten wir an dieser Stelle nochmals die Bitte richten, unbedingt an jedem Mittwoch zum Training zu kommen. - OSV Jugend gegen OSV zweite Herren 3:1, OSV Schüler gegen OSV Knaben 4:1. OL

Oldesloer SV (Ankündigung):  Knuth -  Dwenger, Ernst Kindt - Martin Kock, Grote, Gustav Lüthje - Walter Lindemeier, Hans Schacht, Karl Wolherr, Willy Schlüter, Peemöller.

Tore: 1:0, 2:0, 2:1 Kock, 3:1, 3:2 Peemöller. 

Sonntag, 23. Aug. 1931 Anläßlich des Sportfestes des Bezirks Lübeck der Deutschen Sport-Behörde in Lübeck konnte der Turner Johannes Pöhls im Speerwurf mit 47 Metern erster Sieger werden, während Ernst Schnoor beim Sportfest anläßlich des 57. Stiftungsfestes des Ahrensburger Turnerbundes im Dreikampf der Turner-Anfänger mit 36 Punkten fünfter Sieger wurde. OL

 

Samstag, 29. Aug. 1931 Turnfest. Das diesjährige Turnfest des ersten Bezirks im Travegau der Deutschen Turnerschaft findet am 30. Aug. 1931 in Zarpen statt. Der Turn- und Spielverein Zarpen als festgebender Verein wird sein Bestes tun, die Veranstaltung sowohl für die auswärtigen Teilnehmer als auch für den Ort selbst zu einem besonderen Ereignis zu machen. Das Fest wird eingeleitet mit einer am Vorabend stattfindenden Flammenfeier und anschließendem Kommers.

Am Sonntag werden dann nach dem Festgottesdienst über 100 Turner und Turnerinnen die Kräfte in den verschiedenen Arten des deutschen Turnens messen und um den schlichten Eichenkranz ringen. Den Abschluß des Festes bildet der übliche Festball. Möge die Veranstaltung ihren Werbezweck erfüllen zum Segen und Heile der Deutschen Turnerschaft und unseres Vaterlandes. Für die Teilnehmer des hiesigen Männerturnvereins erfolgt die Abfahrt mit dem Auto morgens 7.45 Uhr vom Marktplatz. Wünschen wir ihnen Erfolge und einen sonnigen Tag. OL

 

Samstag, 29. Aug. 1931 Oldesloer Sportverein. Die Liga und Reserve des OSV haben am Sonntag ihre schwersten Spiele der Herbstserie auszutragen. Beide Mannschaften spielen am Sonntag in Lübeck auf dem Flugplatz gegen LBV Phönix. Die letzten Spiele der Frühjahrsserie gewann der OSV. Ob es auch dieses Mal wieder zu Siegen reicht? Unserer Reserve trauen wir schon einen Sieg zu. Die Liga hat aber keine Aussicht auf Sieg, wenn die Mannschaft dieselbe schlechte Form zeigt wie inn den beiden letzten Spielen. Nur wenn jeder einzelnen Spieler über sich selbst hinauswächst und bis zum Schluß sein Letztes hergibt, wagen wir auf einen knappen Sieg oder Unentschieden zu hoffen. Eine knappe Niederlage gegen den Meister wäre auch keine Schande. Aber zu einer katastrophalen Niederlage darf es nicht kommen. Die Mannschaft darf auf keinen Fall unter sich uneinig werden und auseinanderfallen, auch wenn es anfangs nicht so klappen sollte. Darum, OSVer, kämpft bis zum Schlußpfiff und redet während des Spiels nicht. Dazu ist nachher Zeit genug. - Die Reserve fährt um 11 ½ Uhr vom „Deutschen Haus“ ab. Schlachtenbummler, die sich beide Spiele ansehen wollen, können noch zum Preise von 1,00 Mark für Hin- und Rückfahrt mitfahren. Die Liga fährt um 1 Uhr ab. Auch hier sind noch einige Plätze frei. OL

 

Samstag, 29. Aug. 1931 Kegeln ist Leibesübung. Das Preußische Oberverwaltungsgericht hatte die Frage zu entscheiden, ob auf die Abhaltung von Preiskegeln die Vergnügungssteuer zu Recht gelegt sei. Es wurde festgestellt und grundsätzlich dargelegt, daß unter bestimmten Voraussetzungen das Kegeln als Leibesübung dienend angesehen werden kann, da es Geschicklichkeit und Treffsicherheit erfordert. OL

 

Sonntag, 30. Aug. 1931 - 2. Punktspiel

Phönix Lübeck - Oldesloer SV 3:3 (2:1)

Gleich vorweg sei gesagt, daß der OSV ein großes Spiel lieferte. Alle Spieler waren bis zum Schluß bei der Sache und so wurde dem Meister ein Unentschieden abgetrotzt. Bei etwas weniger Pech auf Seiten der Oldesloer hätte es sogar zu einem Siege gelangt und dieses wäre dem Spielverlauf nach auch garnicht einmal unverdient gewesen.

Das Spiel begann aufgeregt. Man merkte es dem Phönix an, daß es sein erstes Spiel nach der Sommerpause war. Ehe Phönix sich gefunden hatte, hieß es schon 1:0 für den OSV. Schlüter ging in seiner typischen Manier alleine durch. Phönix erzwang nach einer halben Stunde durch einen Schrägschuß des Linksaußen den Ausgleich. Ein unnötiges zweites Tor brachte 2:1 für Phönix. Schacht läuft mit dem Ball auf das Tor der Oldesloer zu und zögert mit dem Zurückspielen auf Grantz. Der Halblinke der Lübecker tickt den Ball an Grantz vorbei. Die erste Halbzeit gehörte durchweg den Oldesloern, teilweise drängten sie sogar recht stark. Die Innenstürmer vermochten sich aber gegen die stabile Lübecker Verteidigung nicht durchzusetzen, hatten aber auch verschiedentlich Pech mit ihren Schüssen.

Nach der Halbzeit drehte Phönix zunächst mächtig auf. Unsere Hintermannschaft ist aber auf der Hut. Grantz hält verschiedene Bombenschüsse von Schaar und Götze. Ein Gewühl vor dem Oldesloer Tor brachte den Lübeckern das dritte Tor ein. Kock will auf der Torlinie retten, trifft aber unglücklicherweise den Pfosten; von dort springt der Ball ins eigene Tor. Wer nun annahm, der OSV würde das Spiel verloren geben, wurde angenehm enttäuscht.

Das Spiel wurde wieder ausgeglichen. Als Lindemeier bei einem aussichtsreichen Angriff im Strafraum unfair gelegt wurde, gibt es einen Elfmeter, den Peemöller unheimlich scharf einschießt. Es heißt also nur noch 3:2 für die Lübecker. Der OSV drängt nun stark auf den Ausgleich. Schlüter hat bei einem Durchbruch Pech. Pentzien rettet aus nächster Nähe. Peemöllers Nachschuß geht knapp neben das Tor. Als Schlüter wieder einmal durch ist, gibt er besonnen zu Lindemeier, der zum 3:3 einschießt. Nun reißt sich Phönix noch einmal zusammen, um den Sieg zu erringen. Fast wäre es mit dem Schlußpfiff geglückt, doch konnte Kock auf der Torlinie retten.

Eine Kritik der einzelnen Spieler wollen wir uns ersparen. Wenn die Spieler in den nächsten Kämpfen mit demselben Eifer dabei sind, dürften in der Herbstserie noch einige Punkte errungen werden. OL

Oldesloer SV (Ankündigung): Georg Grantz - Hans Schacht, Ernst Kindt - Martin Kock,  Grote, Gustav Lüthje - Karl Wolherr, Walter Lindemeier,  Blunck, Willy Schlüter,  Peemöller.

Tore: 0:1 Schlüter, 1:1, 2:1, 3:1 Eigentor Kock, 3:2 Peemöller (Foulelfmeter), 3:3 Lindemeier. 

 

Sonntag, 30. Aug. 1931 Phönix Lübeck Reserve gegen OSV Reserve 3:2 (0:1). Bis zur Halbzeit ging der OSV durch Höppner mit 1:0 in Führung. Nachdem Phönix ausgeglichen hatte, ging OSV erneut durch Lüders in Führung. Die Hintermannschaft der Oldesloer war jedoch nicht ganz auf der Höhe. Durch zwei Schnitzer der Verteidigung konnten die Lübecker den Sieg erringen. Das Spiel durfte bei richtigem Stellungsspiel der Verteidigung niemals verloren gehen. OL

Oldesloer SV Reserve (Ankündigung): ? Knuth -  Dwenger,  David -  Prien, Knickrehm, Busch -   Lüders,  Krohn,  Höppner,  Drews,  Flindt.

 

Sonntag, 30. Aug. 1931 Bezirksturnfest des Travegaues in Zarpen. Der erste Bezirk des Travegaues der Deutschen Turnerschaft hielt sein diesjähriges Bezirksturnfest in einem seiner kleineren Vereine ab. Es war aber gut vorbereitet worden, so daß das Fest einen ausgezeichneten Verlauf nahm. Am Samstag waren schon viele Turner und Turnerinnen erschienen. Der MTV Segeberg half mit seinem „Rollkommando“ bei den Vorbereitungen zur Herrichtung des Festplatzes. Der Abend brachte dann zunächst einen Fackelzug der bereits erschienenen Turner und Turnerinnen. Dieser brachte den ganzen Ort auf die Beine.

Zur Sonnenwendfeier, die sich außerhalb des Ortes anschloß, hatten sich sehr viele Besucher eingefunden. Bei dem Liede „Flamme empor“ wurde der Holzstoß entfacht. Es sprachen dann Bezirksoberturnwart Specht (Segeberg), Pastor Adolphsen (Zarpen) und ein Turner, der für die Gefallenen einen Kranz ins Feuer warf. Darauf boten die Zarpener Turnerinnen einen Feuertanz. Mit dem Lied „Wie lieb ich dich, mein Vaterland“ wurde die Feier beendet. Anschließend ging es geschlosssen zurück zum geselligen Beisammensein im Festlokal. Alle Teilnehmer verbrachten hier einige gemütliche Stunden. Liedvorträge, gemeinsame Lieder und humoristische Vorträge wechselten ab. Der Bezirksvorstand beschloß noch am gleichen Abend, ein geselliges Beisammensein stets am Vorabend des Festes abzuhalten.

Am anderen Morgen wurde bereits um 6 Uhr durch die Heyden’sche Kapelle aus Ahrensbök geweckt. Inzwischen kamen auch schon die Lastwagen mit den Turnern und Turnerinnen aus den verschiedenen Orten des Bezirks an. Es war eine sehr gute Beteiligung zu verzeichnen. Den größten Teil der Teilnehmer brachten die Städte Segeberg mit über 50 Teilnehmern, Bargteheide und Oldesloe. Aber auch die Landvereine waren sehr gut vertreten. Traventhal war z.B. mit etwa 35 Wettkämpfern angetreten. Es waren weit über 400 Turner und Turnerinnen insgesamt erschienen. Mit Musik ging es früh zum Festplatz, wo zunächst Pastor Adolphsen eine Morgenfeier abhielt. Geschlossen wurde diese mit dem gemeinsamen Liede „Turner, auf zum Streite“ und damit zum Wettkampf übergeleitet.

Bei dem prachtvollen Wetter waren schon am Vormittag sehr viele Zuschauer erschienen. Am Vormittag fanden zur Hauptsache die Einzelkämpfe statt. Die Leistungen waren zum großen Teil ganz ausgezeichnet. Mittags wurde gemeinsam im Festlokal gegessen. Anschließend fand der Festzug statt. Zunächst wurde am Ehrendenkmal ein Kranz für die Gefallenen niedergelegt. Der Festzug ging durch alle Straßen des langgestreckten Dorfes und dauerte etwa eine Stunde. Am Nachmittag begannen gegen 2 ½ Uhr die Festspiele. Es fanden dann die Staffelläufe der Turner und Turnerinnen statt. Weiter wurden Faustballspiele ausgetragen, Massenkämpfe im Tauziehen und Schleuderballwettkampf und ein Handballspiel vorgeführt sowie die Läufe über 1500 Meter und 3000 Meter erledigt. Nachdem noch ein Handballspiel zwischen dem MTV Segeberg und dem MTV Oldesloe ausgetragen war, das Segeberg mit 3:2 Punkten für sich buchen konnte, fanden die allgemeinen Freiübungen zunächst der Turnerinnen und dann der Turner statt. Gegen 6 ½ Uhr fand die Siegerverkündung statt. Am Abend gab es den üblichen Festball, an dem auch die einzelnen auswärtigen Turnvereine noch bis zur Abfahrt ihrer Lastwagen teilnahmen. OL

Die Ergebnisse der Oldesloer Turnerinnen und Turner - Zwölfkampf der Männer, Erste Stufe: 2. Fritz Uplegger 193 Punkte, Zwölfkampf, Mittelstufe: 1. Werner Wohlers 187 Punkte, Fünfkampf: 2. Johannes Pöhls 92 Punkte, Dreikampf der Jugendturner 1913/14: 2. Werner Braker 85 Punkte, 3. Hans Junge 84 Punkte, Dreikampf der Jugendturner 1915/16: 3. Hans Petersen 80 Punkte, Dreikampf der Knaben 1917/18: 1. Werner Neubauer 67 Punkte, 3. Wolfgang Gröpper 51 Punkte, Dreikampf der Knaben unter 10 Jahren: 1. Herbert Wolgast 69 Punkte, 2. Hermann Schrader 54 Punkte, Dreikampf der Turnerinnen über 18 Jahre: 1. Erna Hinrichsen 58 Punkte, Dreikampf der Jugendturnerinnen unter 18 Jahren: 2. Elisabeth Schöttler 48 Punkte.

 

Mittwoch, 2. Sept. 1931 Der Sport-Berichterstatter der LSA schreibt über das Unentschieden des OSV gegen LBV Phönix: „Oldesloe erzwingt gegen den LBV Phönix ein 3:3-Unentschieden! Das Unentschieden des Oldesloer Sportvereins gegen den erstmalig in der neuen Saison antretenden LBV Phönix muß zweifellos als Sensation angesprochen werden, war dem Spielverlauf aber durchaus gerecht und ein Beweis mehr dafür, daß auch der klarste Favorit sich den Scherz nicht leisten darf, unvorbereitet an den Start zu gehen. Diese Selbstüberschätzung hat zu dem Verlust eines wertvollen Punktes geführt, welcher später vielleicht noch einmal dringend benötigt wird, zumal auch der schwere Kampf gegen die Rostocker 95er in Rostock noch nicht gewonnen ist.

Die Oldesloer, denen man vorher keine ernstlichen Chancen einräumen konnte, dem Phönix gefährlich zu werden, überraschten nach der angenehmen Seite und hätten bei etwas mehr Glück sogar beide Punkte erobern können. Ihr bester Mann war der Torwächter Grantz, der in verblüffend sicherer Manier die schwierigsten Bälle hielt. Daneben müssen Schacht, Grote, Peemöller und Wolherr besonders erwähnt werden, ohne daß von den nicht genannten Spielern auch nur einer ausfiel. Die ganze Mannschaft war schnell, der Sturm spielte zügig und hatte in den Außenstürmern die besten Leute. Die Oldesloer werden in dieser Serie eine entscheidende Rolle spielen und manchem Favoriten die Punkte abnehmen.“ OL

 

Samstag, 5. Sept. 1931 VfL Schwerin gegen OSV. Obiges Spiel findet am Sonntag bereits um 2 Uhr auf dem Exer statt. Der OSV spielt wieder in derselben Aufstellung wie am vorigen Sonntag und hoffentlich auch mit demselben Schneid. Die Schweriner sind durch unser Abschneiden gegen LBV Phönix gewarnt und werden uns ernst nehmen. Sie haben bereits zwei Punkte aus dem Spiel gegen Rasensport und werden bestrebt sein, hier zwei weitere Punkte zu erringen. Das letzte Spiel gegen VfL verloren wir knapp 2:3. Hoffentlich reicht es diesmal zu einem Siege, denn wir können die Punkte notwendig brauchen. So leicht wird der VfL nicht zu bezwingen sein. Wir erwarten aber vom OSV, daß er hier auf eigenem Platze dasselbe Spiel vorführt wie gegen den LBV Phönix.

Anschließend an das Ligaspiel trifft die zweite Mannschaft des OSV auf Preußen Reinfeld. Wie auch am vorigen Sonntag, so bringt der OSV auch an diesem Sonntag wieder 66 Spieler auf die Beine. Was hier für Unkosten aufzubringen sind, das kann sich jeder selbst errechnen. Macht daher Sonntag den Kassierern auf dem Exer das Amt nicht zu schwer. Durch Magistratsbeschluß ist der OSV berechtigt, auf der ganzen Rasenfläche zu kassieren und denjenigen, der die Zahlung verweigert, vom Platze zu verweisen. Wir hoffen jedoch, daß es zu letzterem nicht kommt und jeder Zuschauer gerne zur Deckung der Unkosten beiträgt.

Sämtliche Jugendmannschaften spielen auswärts. Außerdem nimmt Pochat in Hamburg auf dem Platz am Gesundbrunnen am traditionellen Lauf um den Senatspreis teil. Hier startet Deutschlands Elite von 800-Meter-Läufern. Hoffentlich macht Pochat sich rechtzeitig frei, dann hoffen wir auf einen guten Platz. OL

 

Samstag, 5. Sept. 1931 Unterhaltungskonzert während des Ligaspiels OSV gegen VfL Schwerin. Gutes Wetter vorausgesetzt, wird am morgigen Sonntag nachmittag während des Fußballspiels OSV gegen VfL Schwerin und daran anschließend die Großlautsprecheranlage der Firma Gebrüder Hoffmann den Besuchern des Bürgerparks eine Unterhaltungsmusik auf Schallplatten übertragen. Die gleiche Anlage spielte kürzlich in Reinfeld zur größten Zufriedenheit der Zuhörer. OL

 

Samstag, 5. Sept. 1931 Turn- und Sportverein Einigkeit. Am morgigen Sonntag spielt unsere erste Mannschaft in Stockelsdorf im Bezirksspiel. Nach langer Ruhepause erstmalig wieder auf fremdem Boden zu kämpfen, fällt schwer. In der ersten Serie mußten die Oldesloer eine Niederlage hinnehmen, doch hoffen wir diesmal auf einen Sieg. Die erste Schülermannschaft spielt dortselbst gegen Stockelsdorf erste Schüler. Die Spieler beider Mannschaften haben spätestens um 12 ½ Uhr bei Heinrich Burmeister zu sein. Abfahrt dortselbst mit dem Auto. Schlachtenbummler können noch mitfahren, da noch genügend Plätze frei sind. OL

 

Sonntag, 6. Sept. 1931 - 3. Punktspiel

Oldesloer SV - VfL Schwerin 0:0

Der OSV konnte gegen den VfL Schwerin nur ein Unentschieden erzwingen und hat somit nach drei Spielen zwei Punkte. Das Spiel war klassearm und stand im Zeichen guter Verteidigerleistungen, aber ganz kläglicher Stürmerarbeit. Wenn man unseren Innensturm vorm Tor sah, mußte man teilweise annehmen, man hätte eine untere Mannschaft vor sich. Dem VfL Schwerin ging es nicht besser. Hier war lediglich Spahr der gefährliche Mann. Er fand aber in unserer Verteidigung seinen Meister. Auch die Läuferreihe des OSV zeigte nichts besonderes. Es wurde nur auf Abwehr gespielt. Die Läuferreihe der Schweriner war um eine Klasse besser, wenn auch teilweise übermäßig hart. Mit unserm harmlosen Sturm wurde sie jederzeit fertig. Hinzu kam noch, daß Wolherr nach Halbzeit nie Platz hielt; auch wurde schon wieder sehr viel geredet. Gegen den Vorsonntag war der OSV jedenfalls nicht wiederzuerkennen. Wenn die Leistungen nicht besser werden, dürfte der OSV kaum über einen der letzten Plätze in der Tabelle hinauskommen, zumal die Spielstärke der anderen Vereine, außer Rasensport Lübeck, ziemlich ausgeglichen zu sein scheint. - OSV II gegen Preußen Reinfeld 0:8. OL

Oldesloer SV (Ankündigung): Georg Grantz - Hans Schacht, Ernst Kindt - Martin Kock, Grote, Gustav Lüthje - Karl Wolherr, Walter Lindemeier,  Blunck, Willy Schlüter,   Peemöller.

 

Sonntag, 6. Sept. 1931 

Stockelsdorf - ATV Einigkeit Oldesloe  

ATV Einigkeit Oldesloe (Ankündigung): Klocke - Eggers, Fick - Meins I, Knape, Schuppenhauer - Feddern, Sartorius, Werther, Meins II, Körting - Ersatz: Meins III.

 

Sonntag, 6. Sept. 1931 OSV. Pochat nahm in Hamburg auf dem Platz am Gesundbrunnen am traditionellen Lauf um den Senatspreis teil. Hier startete Deutschlands Elite von 800-Metern-Läufern. Pochat gelang es, einen guten vierten Platz zu belegen. Erster wurde Patzwahl (Victoria Hamburg). OL

 

Dienstag, 8. Sept. 1931 Bezirksspielfest der Schulen. Am Freitag findet hier auf dem Bürgerpark das Bezirksspielfest des Bezirkes Bad Oldesloe statt. Es werden sich möglichst alle Schulen beteiligen. Morgens 8 ½ Uhr beginnt der Aufmarsch zu den Freiübungen. Anschließend finden die volkstümlichen Übungen und Spiele statt. Zum Schluß werden die Staffeln gelaufen. Das Kreisspielfest, auf dem in diesem Jahre nur die Bezirkssieger in den Spielen und Staffeln gegeneinander antreten sollten, ist den Zeitverhältnissen zum Opfer gefallen - es fehlt an Geld. OL

 

Mittwoch, 9. Sept. 1931 Am Abend durcheilte unsere Stadt die Kunde, daß der weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus bekannte Gastwirt Heinrich Peemöller, Restaurant zur Mühle, im Alter von nur 58 Jahren an den Folgen eines Magenleidens plötzlich verschieden sei. Der Verstorbene war ein Oldesloer Kind, hatte in seinen jüngeren Jahren in der Bahnhofstraße eine Tischlerei und sattelte dann in das Gastwirtsgewerbe um. Lange Jahre war er Inhaber der Gastwirtschaft „Zum Tunnel“, um dann 1921 im Hause des Juweliers Giese den „Ratskeller“ als Ersatz für das eingegangene Hotel „Stadt Hamburg“ neu einzurichten.

Dank seiner sozialen Charakterveranlagung, seiner steten Dienstbereitschaft, gelang es ihm schnell, den „Ratskeller“ zu einem gemütlichen Sammelpunkt der Oldesloer Bürger zu machen. Seine gerade offene Denkungsweise wurde allerseits sehr geschätzt. In wirtschaftlichen Kreisen nahm e eine geachtete Stellung ein, die sich in verschiedenen Vorstandsämtern in diesen Vereinigungen kund gab. Seine praktischen Vorschläge fanden stets Beachtung. Eine erst vorgestern angetretene Reise, die seiner Erholung dienen sollte, mußte er wegen leichterer Erkrankung unterbrechen, die dann leider so schnell zum Ende führen sollte. Die Persönlichkeit des Verstorbenen wird noch lange im Gedächtnis der Oldesloer Einwohnerschaft bleiben. OL

 

Freitag, 11. Sept. 1931 Bezirksspielfest in Bad Oldesloe. Bei schönstem Wetter findet das Spielfest der Schulen des Bezirks Oldesloe statt. Unter den Klängen ihrer Trommler- und Pfeiferkorps marschierten die hiesigen Schulen nach dem Exer. Die Schüler der Landschulen benutzten größtenteils das Stahlroß. Fast alle Schulen des Bezirks waren vertreten. Reinfeld sandte als Gast Spielmannschaften. Einleitend traten 320 Kinder zu gut ausgeführten Freiübungen an. Herr Rektor Kruse gedachte in einer kurzen Ansprache des Dichters Raabe und brachte ihn anhand einiger Zitate aus der „Sperlingsgasse“ in Zusammenhang. OL

Die Ergebnisse - Gruppe A, Knaben (15 Teilnehmer): 1. Pfeiffer 79 Punkte, 2. Hormann 77, 3. Lüthje (alle Oberrealschule) 75. Gruppe B, Knaben (36 Teilnehmer): 1. Vogler und Petersen (beide Oberrealschule) je 80, 3. Oldorf (Stadtschule) 78, 4. Andresen 74, 5. Eckmann 73, 6. Behre 71, 7. Schaarmann (alle Oberrealschule) 70. Gruppe C, Knaben (90 Teilnehmer): 1. Gercken (Stadtschule) und Hormann (Oberrealschule) je 78, 3. Wiese 74, 4. Lange 72, 5. Auls 68, 6. Lindemann und Rosenstock je 67, 8. Hafemann 66, 9. Sick und Lampe je 63, 11. Pump (alle Oberrealschule) 61, Höhn (Stadtschule) und Geanty (Oberrealschule) je 60. Gruppe D, Knaben (68 Teilnehmer): 1. Grouthars 72, 2. Feddern 71, 3. Bielfeldt und Vagt je 63, 5. Gaudlitz und Henseler (alle Stadtschule) je 61, 7. Reher (Sühlen) 59, 8. Greve 58, 9. Hafemann 57, 10. Möller, Herold (alle Stadtschule) und Hinsch (Seefeld) je 55.

Gruppe A, Mädchen (3 Teilnehmerinnen): 1. Ilse Vormauer (Königin-Luise-Schule) 49. Gruppe B, Mädchen (16 Teilnehmerinnen): 1. Ilse Schümann und Hilda Engelke (beide Königin-Luise-Schule) je 63, 3. Anita Wulf (Stadtschule) 55. Gruppe C, Mädchen (28 Teilnehmerinnen): 1. Ilsemarie Heyck 64, 2. Renate Harder (beide Königin-Luise-Schule) und Erika Richter (Stadtschule) je 58, 4. Eva Höhmeyer (Königin-Luise-Schule) 55, 5. Liselotte Brinckmann (Stadtschule) 53. Gruppe D, Mädchen (70 Teilnehmerinnen): 1. Traute Vagt 82, 2. Thea Westphal 72, 3. Gretel Schumann (alle Königin-Luise-Schule) 66, 4. Gerda Sternal (Stadtschule) 65, 5. Mary Westphal (Tralau), Käte Boine (Nütschau), Hanna Schrader und Inge Möller je 63, 9. Hanna Poppinga (alle Königin-Luise Schule) 62, 10. Anita Stoll (Stadtschule) 61.

 

Sonntag, 13. Sept. 1931 OSV II gegen Sportklub Bargteheide 6:3 (2:0). Die zweite OSV-Herrenmannschaft konnte die erste Mannschaft des Bargteheider Sportklubs mit 6:3 besiegen. Halbzeit 2:0. Die Umstellungen in der Oldesloer Mannschaft haben sich gut bewährt. Die kommenden Bezirksspiele werden daher auch in derselben Aufstellung ausgetragen. OL

Oldesloer SV II (Ankündigung): Witt - Hansen, Zuchold - Reher, Mühlhaupt, Rieck - Wulf, H Witt,   Niebuhr,  Krohn, Stechel.

 

Samstag, 19. Sept. 1931 Polizei Lübeck gegen OSV. Der OSV trifft am Sonntag auf den vorjährigen Tabellenzweiten. Das letzte Bezirksspiel konnte der OSV 2:1 gewinnen, während das kurz darauf folgende Gesellschaftsspiel 2:4 verlorenging. Eine Vorhersage ist daher sehr schwer. Hinzu kommt noch, daß die Polizei von dem früheren Fürther und späteren HSVer Lang trainiert wird. Der Start der Polizei war allerdings nicht günstig, denn gegen den Lübecker SV reichte es nur zu einem Unentschieden. Inzwischen sind aber bereits 14 Tage vergangen, so daß der OSV auf einen gut gerüsteten Gegner stoßen wird, der dem ersten Tabellenplatzt zustrebt. Hoffen wollen wir nur, daß der OSV wieder in alter Frische bei der Sache ist, dann werden wir ein spannendes Spiel zu sehen bekommen. Als Schiedsrichter fungiert der als objektiv und gut bekannte Herr Kilian vom LBV.

Vor dem Ligaspiel um 1 Uhr spielt die Reserve des OSV gegen die gleiche Mannschaft der Polizei. Wir müssen es unserer Reserve schon zutrauen, die Polizei auf dem heimischen Boden niederzuhalten. Hoffentlich zeigt die Verteidigung richtiges Stellungsspiel. Wir hätten allerdings lieber Flindt in der Verteidigung gesehen. OL

 

Sonntag, 20. Sept. 1931 - 4.Punktspiel

Oldesloer SV - Polizei Lübeck 1:6 (1:3)

Der Sonntag war ein ganz schwarzer Tag für den OSV, denn sowohl die Liga wie auch die Reserve mußten deutlich die Überlegenheit der Polizisten anerkennen. Die Liga begann vielversprechend und legte ein mörderisches Tempo vor. Es wollte aber nichts glücken. Das Glück stand auf Seiten der Polizisten. Latte und Pfosten mußten verschiedentlich aushelfen. Lediglich eine Anzahl Ecken war der Erfolg der halbstündigen Drangperiode der OSVer. Grote verletzte sich und fällt aus. Bei Durchbrüchen der Polizisten fallen in kurzen Abständen zwei Tore durch Steffens auf Fehler der Verteidigung. Auch das folgende dritte Tur durch Buthmann hätte vermieden werden können. Nun riß sich der OSV noch einmal zusammen. Im Anschluß an einen Einwurf, der nach halbrechts verlängert wurde, erzielte Wolherr durch unhaltbaren Schuß das Ehrentor. Halbzeit 3:1 für die Polizei.

Nach Wiederbeginn hatte der OSV die bessere Seite und man rechnete allgemein noch auf einen Ausgleich. Aber es kam leider anders. Der verletzte Grote lief hilflos im Mittelfelde umher und die Hintermannschaft des OSV wurde überlastet. Auch Grantz, der Ende der ersten Halbzeit durch hartes Angehen verletzt war, war an seiner Bewegungsfreiheit behindert, hat aber an den drei weiteren Toren der Polizei keine Schuld. Das vierte Tor schoß Clasen. Das fünfte war ein Selbsttor von Kindt. Für Nr. 6 sorgte Buthmann im Alleingang.

Der Sieg der Polizei war verdient, besonders nach dem Spiel der zweiten Halbzeit. In der ersten Halbzeit war die 3:1-Führung der Polizei allerdings nicht verdient, sondern der OSV hätte dem Spielverlaufe nach eine Führung herausholen müssen. Nach Halbzeit aber war die Polizei jederzeit Herr der Lage und zermürbte den OSV durch genaues Abspiel. OL

Oldesloer SV (Ankündigung): Georg Grantz - Hans Schacht, Ernst Kindt - Martin Kock,  Grote, Gustav Lüthje - Lüders, Karl Wolherr, Walter Lindemeier, Willy Schlüter, ? eemöller.

Tore: 0:1 Steffens, 0:2 Steffens, 0:3 Buthmann, 1:3 Wolherr, 1:4 Clasen, 1:5 Eigentor Kindt, 1:6 Buthmann. - Schiedsrichter: Kilian (Lübeck). -  

 

Sonntag, 20. Sept. 1931 OSV Reserve gegen Polizei Lübeck Reserve 0:5. Auch hier waren die Polizisten eindeutig die besseren. Unsere Reserve war nicht wiederzuerkennen. Eine Sache für sich war hier der Schiedsrichter. Solche Leute schaden nur dem Sport und wir wollen hoffen, diesen Herrn hier nicht wiederzusehen. - Pansdorf gegen OSV II 1:1. OL

Oldesloer SV Reserve (Ankündigung):  Knuth -  Dwenger, David -  Prien,  Knickrehm,  Busch - Reher,  Botje,  Blunck,  Drews,  Flindt.

 

Mittwoch, 23. Sept. 1931 MTV von 1862 Bad Oldesloe. Wir verfehlen nicht, unserer Mitglieder nochmals darauf hinzuweisen, daß die Übungszeiten für das Winterhalbjahr wie folgt festgesetzt sind - Knaben: Dienstags von 5 ½ bis 7 Uhr abends in der Turnhalle der Stadtschule. Frauen: Donnerstags von 8 bis 10 Uhr abends in der Turnhalle der Oberrealschule. Männer und Jugend: Dienstags von 8 bis 10 Uhr abends in der Turnhalle der Stadtschule und donnerstags von 8 bis 10 Uhr abends in der Turnhalle der Oberrealschule. Wir richten an alle die Bitte, recht zahlreich zum Üben zu kommen, was in Anbetracht des am 1. Nov. in Ahrensburg stattfindenden Gerätewettkampfes unerläßlich ist. OL

 

Samstag, 26. Sept. 1931 Lübecker Sportverein gegen OSV. Am Sonntag hat der OSV das letzte Punktspiel der Herbstserie auf heimischem Boden auszutragen und zwar gegen den LSV. Eigenartigerweise hat der OSV gegen diesen Gegner noch selten überzeugend gewinnen können. Sehr viele Spiele endeten unentschieden oder mit einem knappen Siege der einen oder anderen Partei mit einem Unterschied von einem Tor. Eine Voraussage ist daher sehr schwer, da beide Mannschaften sehr in der Form schwanken.

Gegen die Polizei spielte der LSV unentschieden, gewann dann gegen Rasensport mit 7:0, um am Sonntag darauf gegen Rostock 95 zu verlieren. Vor einer unlösbaren Aufgabe steht der OSV also nicht. Es fragt sich nur, ob sich die durch die Verletzung von Grote erforderlich gewordene Umstellung bewähren wird. Den Sturm halten wir durch Kock unbedingt für durchschlagskräftiger, nur hätten wir gern gesehen, wenn Schlüter mit Lindemeier tauschen würde. Das Spiel beginnt um 2.30 Uhr.

Vorher um 12.30 Uhr spielt die Reserve des OSV gegen LSV-Reserve. Es wird jedoch versucht, den Spielbeginn auf 1 Uhr zu verlegen. Wenn die Reserve keine besseren Leistungen zeigt wie gegen die Polizei, wird sie um eine Niederlage kaum herumkommen. Um dieselbe Zeit spielt auch die zweite Herrenmannschaft gegen LSV III.

Morgens um 9 ½ Uhr finden hier seit längerer Zeit wieder Hockeyspiele statt. Es spielen die Jugendmannschaft des Lübecker Hockey-Clubs und die Damenmannschaft gegen die gleichen des OSV. An dieser Stelle möchten wir noch einmal darauf hinweisen, daß die Vorbereitungen für das am 31. Okt. stattfindende Stiftungsfest im Gange sind. OL

 

Sonntag, 27. Sept. 1931 - 5. Punktspiel

Oldesloer SV - Lübecker SV 0:2 (0:0)

Die Lage des OSV war wieder vom Pech verfolgt. Nach durchweg überlegenem Spiel der Oldesloer mußte man den Lübeckern einen dem Spielverlauf nach ungerechten Sieg überlassen. Der OSV war keine zwei Tore schlechter und hätte bei etwas mehr Glück und besserem Schußvermögen unbedingt den Sieg erringen müssen. Das Glück aber war auf Seiten der Lübecker. Die erste Halbzeit verlief torlos, sah aber den OSV größtenteils im Vorteil. Der OSV zeigte teilweise hübsches Zusammenspiel, im Strafraum des Gegners erwies sich der Sturm aber als harmlos.

In der zweiten Halbzeit kam der LSV zunächst auf, mußte aber allmählich dem OSV das Kommando überlassen. 20 Minuten vor Schluß nahte das Verhängnis. Der Mittelstürmer der LSVer köpft aus klarer Abseitsstellung das erste Tor. Bei einer kurz darauf folgenden Ecke fiel das zweite Tor. Grantz faustet den gut hereingegebenen Ball unglücklich gegen den Kopf eines Lübeckers. Von hier sprang der Ball ins Tor. Der OSV nahm nun Schacht in den Sturm, aber auch dieses nützte nichts. Der LSV verteidigte seinen Vorsprung zahlreich und glücklich. OL

Oldesloer SV (Ankündigung): Georg Grantz - Hans Schacht, Ernst Kindt -  Witt, Gustav Lüthje, Walter Lindemeier -  Lüders, Karl Wolherr,   Kock, Willy Schlüter,  Peemöller..

 

Sonntag, 27. Sept. 1931 OSV Reserve gegen Lübecker SV Reserve 5:2. Glücklicher waren die Reserve und zweite Mannschaft des OSV. Die Reserve war nicht wiederzuerkennen. Sie führte ein gutes Spiel vor und siegte 5:2. Auch die zweite Mannschaft hat sich gut herausgemacht. Sie war ihrem Gegner höher überlegen, als das Ergebnis von 3:1 wiedergibt. OL

Oldesloer SV Reserve (Ankündigung):  Knuth - Dwenger,  Flindt -  Prien,  Knickrehm,  David -  Botje,  Rieckhoff,  Höppner,  Blunck, Drews

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