Die Spielzeit 1933/34
Teil 4 (4)

2.6.1934
OSVer, zeigt, was ihr von Walter Risse gelernt habt

Quellen:

Oldesloer Landbote (OL)
Trittauer Zeitung (TZ)
Geschichte des deutschen Fußballsports (DFB GESCHICHTE)



Sonntag, 1. April 1934
Gesellschaftsspiel: Oldesloer SV - Komet Hamburg 3:3 (2:2)
Der OSV hatte mit der Verpflichtung der Kometen einen guten Griff gemacht, denn die Gäste zeigten ein technisch und taktisch erstklassiges Spiel. Das Spiel begann mit einer kleinen Verspätung, da der angesetzte Schiedsrichter Kölling nicht erschienen war. Hierfür übernahm Berg (Rostock 95) die Leitung. Der OSV kommt anfangs besser ins Spiel als die Hamburger und kann schon nach fünf Minuten in Führung gehen. Eine hohe Vorlage von Grote köpfte Stäcker ein. 1:0. Das Spiel wird ausgeglichener. Auf beiden Seiten sieht man schöne Leistungen. Der Mittelstürmner der Hamburegr schießt zum Ausgleich ein. 1:1. Wenig später geht der OSV erneut in Führung. Stäcker und Schlüter kommen gut durch die gegnerische Deckung und Stäcker erzielt das 2:1. Komet setzt mehr Druck auf und erzielt auch schon kurze Zeit darauf den Ausgleich. Bis zur Halbzeit fallen keine weiteren Tore. Auf beiden Seiten waren Torgelegenheiten, die aber nicht ausgenutzt wurden. Einige Schüsse von Schlüter und Stäcker gingen gegen die Latte. Grantz legt eine Soloeinlage ein und unternahm einen Ausflug zur Eckfahne.

In der zweiten Halbzeit ist das Spiel zunächst weiterhin ausgeglichen. Krohn köpft eine Flanke von Drews zum dritten Tor ein. Der OSV läßt jetzt nach. Man merkt es den Spielern an, daß sie lange nicht gespielt haben. Tabel, der gute Mittelläufer der Gäste, beherrscht das Mittelfeld und wirft seinen Sturm immer wieder nach vorn. Der Ausgleich liegt in der Luft. Kurz vor dem Abpfiff gelingt es auch dem Linksaußen der Kometen, zum dritten Tor einzuschießen. Bei diesem Ergebnis bleibt es bis zum Schluß. Die Gäste hinterließen einen ausgezeichneten Eindruck. Der beste Mann auf dem Felde war der Mittelläufer Tabel.
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Tore: 1:0 Stäcker (5.), 1:1, 2:1 Stäcker, 2:2, 3:2 Krohn, 3:3. - Schiedsrichter: Berg (Rostock)

Sonntag, 1. April 1934
OSV Jugend gegen St. Georg Jugend 9:1!
Die Hamburger enttäuschten. Die Niederlage hätte noch höher werden können. Von St. Georg hatten wir mehr erwartet. - OSV erste Knaben gegen Union Teutonia Kiel erste Knaben 3:3: Dieses Spiel machte Spaß. Beide Mannschaften waren technisch sehr gut, die Kieler noch etwas besser, so daß die Oldesloer mit dem Unentschieden zufrieden sein können. - OSV zweite Knaben gegen Union Teutonia Kiel zweite Knaben 1:0: Auch hier trafen zwei gleichwertige Mannschaften aufeinander. Das Spiel wurde knapp von den zweiten Knaben des OSV mit 1:0 gewonnen. Nach diesen Ergebnissen der Jugendlichen kann der OSV beruhigt in die Zukunft sehen. Es ist ein guter Nachwuchs vorhanden.
OL

Freitag, 6. April 1934
Suche nach dem "unbekannten Sportsmann" in Bad Oldesloe
Um ein ehrenvolles Abscheniden der deutschen Mannschaft auf den Olympischen Spielen zu gewährleisten, und weiterhin den sportlichen Gedanken in alle Kreise unseres Volkes zu tragen, hat der Reichssportführer die Suche nach dem "unbekannten Sportsmann" angeordnet. An den dafür vorgesehenen Veranstaltungen sollen nicht nur die Mitglieder der Turn- und Sportvereine, sondern alle Sporttreibenden, auch wenn sie nicht organisiert sind, und besonders die Mitglieder der SA, SS, HJ, des FAD usw. teilnehmen.

Als erste Veranstaltung ist am Sonntag, dem 15. April, der der "Tag der Langstreckler", an dem ein 10-Kilometer-Lauf und ein 25-Kilometer-Gehen (ohne Gepäck) zur Durchführung gelangen. Für den Bezirk Oldesloe (Mollhagen, Boden, Pölitz, Rümpel, Tralau) findet der 10-Kilometer-Lauf (das sind 14 Runden und 200 Meter) auf dem Exer statt. Das 25-Kilomter-Gehen wird auf der bekannten Strecke Glinde, Grabau, Klingberg, Neverstaven, Tralau, Nütschau, Alftresenburg abgewickelt.
OL

Samstag, 7. April 1934
Kegeln
Eine ausgezeichnete kegelsportliche Leistung vollbrachte am letzten Trainingsabend das Mitglied von dem Kegelklub "Acht um'n König", Heinrich Bertram. Es gelang ihm, in 100 Wurf die außergewöhnlich hohe Holzzahl von 798 zu erreichen. Gut Holz!
OL

Mittwoch, 11. April 1934
Der Oldesloer Schießstand auf dem Exer im neuen Gewande
Mit einem Kleinkaliber-Wettschießen, 50 Meter Auflage und Freihand, wurde am Nachmittag um 4 Uhr der neuhergerichtete Kleinkaliberschießstand eingeweiht und damit eröffnet. Der Leiter des Schießklubs 1874 e.V., Kaufmann Willy Schlüter sen., leitete die Feier mit einer zündenden Ansprache ein. Darin betonte er, daß der Schießstand in seinem ganzen Umfange vollständig überholt ist, um somit nicht nur den strengen Anforderungen an Sicherheit, sondern auch den der Schützen vollständig zu genügen. Die Durchführung dieser umwälzenden Arbeit auf dem Stande ist aber nur möglich geworden, weil unser Volkskanzler auch dem Schießsport die allergrößte Bedeutung widmet. Ihm galt das begeistert aufgenommene dreifache "Sieg Heil".

Die Besichtigung des Standes ließ bei allen Schießsportlern helle Zufriedenheit zurück. Die Traversen sind neu aufgerichtet, die Blenden sind neu hergestellt und die Scheibenanzeiger sind bezüglich Kugelsicherheit und Scheibenaufzug vollständig modernisiert. Die Böschung an den Seiten ist sauber abgestochen, so daß für alle sechs Schießstände freie ungehinderte Sicht besteht. Die anwesenden Schützen waren deshalb auch voller Anerkennung für die vom Gesamtvorstand angeordneten und persönlich überwachten Arbeiten.

Die Einweihung war mit einem Kleinkaliber-Wettschießen verbunden, an dem alle Schützen sich lebhaft beteiligten. Daß bei dem Schießen dann natürlich auch ein frischer Trunk nicht vergessen wird und der goldene deutsche Schützenhumor blühte, soll der Ordnung halber nicht vergessen werden. Der Oldesloer Schießstand ist jetzt so eingerichtet, daß auch größere Schützenfeste hier abgehalten werden können. Dem rührigen Schießklub 1874 ein dreifaches "Horrido!"
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Samstag, 14. April 1934
Oldesloer Sportverein
Am Sonntag fällt in der Staffel Ost, Lübeck-Mecklenburg, die Entscheidung um die Meisterschaft. Die Ausscheidungsspiele rücken also in greifbare Nähe! Der OSV trainiert eifrig und benutzt den Sonntag zu einer letzten Leistungsprobe. Die Liga spielt in Wandsbek gegen den Bezirksliga-Verein Concordia Wandsbek. Das Spiel beginnt bereits um 11 Uhr vormittags. Nachmittags sehen sich die Spieler den voraussichtlichen Meister der Hammonia-Staffel, Borussia Harburg, im Spiel gegen SV West-Eimsbüttel an.
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Samstag, 14. April 1934
Jubiläum
Nachdem erst vor einigen Tagen im Druckereibetriebe des "Oldesloer Landboten" Herr Wilhelm Schulze (Stormarius) sein 25jähriges Arbeitsjubiläum feiern konnte, begeht heute der Maschinensetzer Heinrich Bertram dasselbe Jubiläum. Es ist dies ein Beweis für das gute Zusammenarbeiten zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in diesem Betriebe. Dieser Jubilar wurde von den Chefs, aus den Kollegen- und aus anderen Kreisen mit mancherlei netten Aufmerksamkeiten bedacht.
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Sonntag, 15. April 1934
Gesellschaftsspiel: Concordia Wandsbek - Oldesloer SV 1:3 (0:1)
Der OSV begann sehr gut und drängte die Concorden zurück, aber erst nach einer Viertelstunde fiel der erste Treffer durch Schlüter. Wenig später erzielte Stäcker ein zweites Tor, das aber vom Schiedsrichter nicht anerkannt wurde. Der OSV drängt weiter, hat aber Pech mit seinen Schüssen, so daß trotz überlegenen Spiels keine Erfolge fallen. Die Concorden kommen nur zu gelegentlichen Durchbrüchen.

Nach der Halbzeit wird das Spiel ausgeglichen. Der OSV kommt nach einem Durchbruch des linken Flügels durch Oldorf zum zweiten Tor. Wenig später erzielen die Concorden das Ehrentor. Das Spiel wird jetzt uninteressant, da sich die Oldesloer das hohe Spiel der Wandsbeker aufdrängen lassen. Der rechte Flügel wühlt sich durch, Kock schießt scharf und Stäcker drückt den Abpraller ein. Die letzten Spielminuten verlaufen ohne besondere Leistungen auf beiden Seiten.

Wenn der OSV das Spiel auch gewonnen hat, so muß die Mannschaft sich darüber klar werden, daß in den Ausscheidungsspielen andere Leistungen gezeigt werden müssen. Vor allen Dingen darf die Mannschaft in der zweiten Halbzeit nicht nachlassen! Also: Hartes Training!

Nach dem Spiel sah sich die Mannschaft das Spiel Borussia Harburg gegen West-Eimsbüttel an, welches 1:1 endete. Borussia ist nun Meister und nimmt an den Ausscheidungsspielen teil. Das Spiel zeigte, daß in den Punktspielen der Hamburger Bezirksliga ein sehr harter Fußball gespielt wird.
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Tore: 0:1 Schlüter (15.), 0:2 Oldorf, 1:2, 1:3 Stäcker

Sonntag, 15. April 1934
Die Suche nach dem unbekannten Sportsmann
54 10-Kilometer-Läufer und 114 Geher versammelten sich um 8.30 Uhr. Der SA Sturm 27/15 trat geschlossen mit dem Sturmführer an. Der FAD erhöhte durch den Spielmannszug die durch das ausgezeichnete Wetter - d.h. einige Teilnehmer werden viellleicht sagen, zu schöne Wetter - begünstigte Veranstaltung. Nach der üblichen Fahnenhissung begrüßte der Vertrauensmann des Sportbeauftragten, Christian Ohrt, die Teilnehmer und übermittelte die Grüße des Reichssportführers und die des Gaubeauftragten. Er deutete kurz auf den Auftakt zur Olympiade 1936 hin und ließ die Wünsche für das gute Gelingen ausklingen mit einem dreifachen "Kampf Heil" auf unsern Führer und Volkskanzler. Dankenswerterweise hatte Herr Dr. Fries mit zehn Sanitätern vom Sturmbann 4/15 die ärztliche Betreuung und damit die Streckenkontrolle übernommen, welches ausgezeichnet klappte. Punkt 9 Uhr erscholl das Kommando: Uhren vergleichen, stillgestanden, rechtsum, ohne Tritt, marsch!

Bis zum Schnittpunkt Lorentzenstraße, Bölckstraße blieben die 114 zusammen, dann schälte sich sofort die Spitze heraus. Mit Energie wurde hier und da um die Führung gekämpft. Um 11.25 Uhr erschien die Spitze auf der Pferdemarkt-Brücke - zwei Teilnehmer in Sporttracht, der eine groß und kräftig, Theodor Hormann, sein treuer Begleiter, klein und leichter gebaut. Die 1 ¾ Runden auf dem Exer änderten nichts an der Spitzenführung. Die vorgenannten gingen nach 2 Stunden 35,20 Minuten geschlossen als erste Sieger durchs Ziel: 2. Berthold (SS Motor Bad Segeberg), 3. Witt (OSV), 4. Brandt (SA 27), 5. Föhle (FAD), Schöttler (SA 27) und Kluge (OSV), 6. Schröder (FAD), 7. Eber (FAD), 8. Tollendt (FAD).

In der Zwischenzeit hatten die 10-Kilometer-Läufer in zwei Gruppen ihre Kräfte auf dem Exer gemessen. Die Bahn war stellenweise zeimlich locker und stellte große Anforderungen an die Wettkämpfer, zumal jetzt, Mitte April, das Training erst seinen Anfang nimmt. Die Reihenfolge der Sieger ist folgende: 1. Wulf (FAD) 39:26,0 Minuten, 2. Gadow (Rethwischdorf), 3. Feddersen (Rümpel). Die folgenden sieben Läufer sind alle vom FAD: Jakobsen, Färber, Fischer, Raumann, Erdmann, Schulze, Dührkop. Alle Läufer, welche die 14 Runden und 200 Meter zurücklegten, liefen unter 50 Minuten und erfüllten damit die fünfte Bedingung für das deutsche Sportabzeichen. Außer Konkurrenz lief Koch (OSV) der ehemalige Bezirksmeister über 10 Kilometer, ein ausgezeichnetes Rennen.

Wer kommt nun zu den in Aussicht genommenen Förderungslehrgängen? Die Frage ist einmal für Oldesloe und zweitens für den Kreis Stormarn und drittens erst recht für den Gau VII (Nordmark: Schleswig-Holstein, Lübeck, Hamburg und Mecklenburg) heute schwer zu entscheiden, denn im Kreise Stormarn wurde auch nach dem Oldesloer "Muster" gesucht in Reinfeld, Bargteheide, Ahrensburg, Trittau, Sasel, Rahlstedt, Bramfeld, Billstedt und Lohbrügge. Warten wir die Resultate von dort ab, dann können wir mehr sagen; dann können wir auch sagen, wer die Plakette für den Lauf und für den Marsch in Empfang nehmen darf.
OL

Freitag, 20. April 1934
Sportfest des FAD auf dem Bürgerpark
Die hiesige Abteilung des FAD veranstaltet am Sonntag, dem 22. April, ein Sportfest, das auf dem Exer stattfindet. Die Kämpfe füllen den ganzen Tag. Abends um 20 Uhr erfolgt in der "Wolkenweher Mühle" die Preisverteilung, an die sich die Chorgesänge, ein großes Fackelschwingen mit Sprechchor und deutscher Tanz anschließen. Nach den ausgezeichneten sportlichen Leistungen, die der FAD überall auch gegen schwerste Konkurrenz zeigte, werden sich die in nachfolgendem Programm aufgeführten sportlichen Veranstaltungen bestimmt der weitgehendsten Beachtung der ganzen Bevölkerung zu erfreuen haben.

Programm:

  • 8.50 bis 9 Uhr: Gemeinsame Freiübungen
  • 9 bis 12 Uhr: Dreikampf, anschließend Fünfkampf.
  • 15 bis 15.15 Uhr: 100-Meter-Vorläufe, 100-Meter-Zwischenläufe
  • 15.15 bis 15.45 Uhr: Bodenturnen
  • 15.45 bis 17 Uhr Handballspiel.
  • In der Pause findet der 100-Meter-Endlauf statt
  • 15.45 bis 18 Uhr: Staffelläufe und humoristische Kampfspiele
  • 17.30 bis 18 Uhr: 5000-Meter-Lauf.

Der Gedanke des deutschen Arbeitsdienstes, nach den Worten des Führers "ein Eckpfeiler des Dritten Reiches", wurde im Volke geboren. Der Arbeitsdienst bittet nicht, sondern er sucht durch Leistungen das Verständnis und die Anerkennung aller Volksgenossen für seine Arbeit. Vollständig wird diese Anerkennung aber erst dann sein, wenn das ganze Volk mit Stolz sagen und bekennen wird: "Unser Arbeitsdienst!" Auf dem Wege zu diesem Ziel liegt das Sportfest der hiesigen Abteilung 1/70 des deutschen Arbeitsdienstes.
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Samstag, 21. April 1934
MTV von 1862
Vom Bezirk Lübeck der Deutschen Turnerschaft findet heute abend 8 Uhr in der Turnhalle der hiesigen Oberrealschule ein Lehrgang im Geräteturnen statt. Hauptgegenstand sind die Übungen, die am 1. Juli 1934 in Mölln auf dem Bezirksturnfest geturnt werden sollen. Dier hiesige Turnverein wird mit seinen sämtlichen Abteilungen an dem Lehrgang teilnehmen. Am Sonntagmorgen findet das Turnen seine Fortsetzung.
OL

Sonntag, 22. April 1934
OSV Reserve gegen Kücknitz 5:0
Von den erzielten fünf Toren schoß der OSV drei und die Hintermannschaft der Kücknitzer zwei. Die OSVer waren dem Gegner technisch und taktisch klar überlegen und hätten bei besserer Ausnützung der Gelegenheiten höher gewinnen können.
OL

Sonntag, 22. April 1934
Sportfest des FAD
Das Sportfest der Abteilung 1/70 des Deutschen Arbeitsdienstes ist vorbei. Wir erinnern uns an den Hinweis auf diese Veranstaltung, in dem gesagt wurde: "Der Arbeitsdienst bittet nicht, sondern sucht durch Leistungen das Verständnis und die Anerkennung aller Volksgenossen für seine Arbeit!" Heute wissen wir, daß diese Worte keine billige Redewendung waren. Wir wurden durch Leistungen überzeugt. Und mehr noch: 200 junge Menschen lebten uns einen Willen vor. So gab es neben 200 sportlichen "Bestleistungen" nur eine, allerdings kaum zu übertreffende "Höchstleistung" an Kameradschaft. Und auch hier auf dem Sportplatz bei Kampf und Spiel bewies sich die unabweisbare Notwendigkeit der soldatischen Grundtugenden von Manneszucht und Ordnung, die den Arbeitssoldaten in hohem Maße zu eigen waren. Nur so wurde es möglich, das umfangreiche Tagesprogramm auf die Minute genau abzuwickeln.

Begünstigt durch ein herrliches Frühlingswetter hatten sich Zuschauer in überaus großer Zahl eingefunden, die den einzelnen Kämpfen mit Spannung folgten. Der Vormittag war mit Drei- und Fünfkampf ausgefüllt. Die Leistungen fielen in Anbetracht der frühen Jahreszeit und des hierdurch bedingten noch mangelhaften Trainings über Erwarten gut aus. So wurde die 15pfündige Kugel 12,50 Meter gestoßen, beim Weitsprung 6,34 Meter übersprungen, der Baumstamm 11,60 Meter weit geworfen und die 100-Meter-Strecke in 11,2 Sekunden zurückgelegt.

Nach einer kurzen Mittagspause begann der Kampf mit frischer Kraft von neuem. Unter einer stetig anwachsenden Zuschauermenge zeigte auch Bürgermeister Dr. Kieling den ganzen Nachmittag über reges Interesse an der Veranstaltung. In zwölf Vorläufen, drei Zwischenläufen und einem Endlauf wurden die drei besten Sprinter ermittelt. Doch nicht nur in der Leichtathletik zeigten die frischen Jungen Erstaunliches, sondern auch im Bodenturnen erwiesen sie ihre Gewandheit. In tollkühnen Sprüngen begeisterten sie die Zuschauer. Ein Salto über acht Mann bildete den Abschluß der Bodenakrobatik.

Alsdann stellten sich die Mannschaften des MTV Bad Oldesloe und der Abteilung 1/70 zum Handballspiel. Die Arbeitssoldaten konnten dieses Spiel mit 12:5 (6:2) für sich entscheiden. Das Resultat wurde jedoch den beiderseits gezeigten Leistungen nicht ganz gerecht. Die Mannschaft des MTV war nicht sieben Tore schlechter, aber - sie hatte im Tor einen Mann stehen, dessen Benehmen (von Spiel kann man hier nicht mehr sprechen) unmöglich war; für einen derartigen Mangel an Mannschafts- und Kampfgeist läßt sich keine Begründung und keine Entschuldigung finden. Der elffache Wille - zum Erfolg um der Gemeinschaft willen - bestimmte dann auch das Endergebnis eindeutig genug. Viel Heiterkeit riefen bei den Zuschauern die nachfolgenden Scherzstaffeln hervor. Ein 5000-Meter-Lauf bildet den Abschluß des überaus gelungenen Tagesprogramms.

In der "Wolkenweher Mühle" nahm abends der Abteilungsführer Feldmeister Einenckel nach kurzer Begrüßung die Preisverteilung vor. Kurz danach erwartete eine vielhundertköpfige Menge vor der Gastwirtschaft den Beginn des großen Fackelschwingens. Plötzlich tauchte aus dunkler Nacht fast gespensterhaft wie ein Feuerzauber die lange Linie der Fackelschwinger hinter einem Hügel auf. Ein Anblick von unbeschreiblicher Schönheit und Wucht, der seinen tiefen Eindruck nicht verfehlte. Wie Hammerschläge fallen die fordernden Begriffe neuen Volkstums "Hart - Schlicht - Treu" von einem unsichtbaren Sprechchor. Die flammende Linie formt sich schließlich zu einem riesigen Hakenkreuz, steht, und unter dumpfem Trommelwirbel beginnen die Fackeln zu kreisen und zu tanzen. Das flammende Hakenkreuz beginnt sich zu drehen, läuft in einen formlosen Flammenhaufen zusammen; aus dessen Mitte erhebt sich urplötzlich im Widerschein der Fackeln - die Fahne "so rot wie das Blut". Mit dem Liede "Unsre Fahne flattert uns voran" reißt der flammende, singende Haufe seine Fahne mit in die Nacht! Wir stehen wie gebannt und finden nur langsam den Weg zurück in den Saal. Unter der kundigen Leitung von Herrn Ferdinand Rahmstorf bringt ein mehrstimmiger Chor noch einige Lieder zu Gehör, die lebhaften Beifall finden. In Tanz und Frohsinn verfliegen die letzten Stunden des Tages.

Wir kommen einem vielfach geäußerten Wunsche des Publikums nach, wenn wir bitten, das großartige Schauspiel des Fackelschwingens bei nächster Gelegenheit zu wiederholen. Die Gruppenstammabteilung Bad Oldesloe suchte Anerkennung und - "erkämpfte" sich mit diesem Tag die Herzen der Stadt.
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Mittwoch, 25. April 1934
OSV gegen Olympia Neumünster
Der OSV hat für Sonntag, den 29. April, als letzte Prüfung für die Ausscheidungsspiele den bekannten Sportklub Olympia Neumünster nach hier verpflichtet. Am 6. Mai findet bereits das erste Ausscheidungsspiel gegen Rostock 99 statt.
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Freitag, 27. April 1934
OSV gegen Olympia Neumünster
Das letzte Gesellschaftsspiel vor den Ausscheidungsspielen bestreitet der OSV am Sonntag gegen den bekannten Sportklub Olympuia Neumünster. Die Neumünsteraner waren schon oft hier zu Gast und haben stets gute Spiele geliefert. Schon verschiedentlich nahmen sie mit Holstein Kiel zusammen an den früheren Norddeutschen Meisterschaften teil. Wenn die Mannschaft zur Zeit auch nicht Tabellenführer ist, so verfügt sie jedoch über gutes Können, wie die letzten Ergebnisse zeigten. Für den OSV ist es der letzte Prüfstein vor den Ausscheidungsspielen. Unsere Mannschaft hat nochmals Gelegenheit, den richtigen Zusammenhang zu finden. Herr Risse wird am Sontag nach hier kommen, um sich seine Schützlinge anzusehen. Es wird erwartet, daß ihm die Spieler in diesem und auch in den kommenden Ausscheidungsspielen keine Enttäuschung bereiten und ihr Bestes geben. Das Spiel geginnt um 2 ½ Uhr und wird von einem Hamburger Schiedsrichter geleitet.
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Sonntag, 29. April 1934
Gesellschaftsspiel: Oldesloer SV - Olympia Neumünster 2:3 (2:0)
Wie schon so oft spielte der OSV in beiden Halbzeiten verschieden. Während in der ersten Halbzeit ein gutes flaches Spiel gezeigt und eine klare 2:0-Führung erzielt wurde, ließ sich unsere Mannschaft nach der Halbzeit das hohe Spiel des Gegners aufdrängen und spielte ohne Zusammenhang. Jetzt spielte jeder seinen Fußball und nebenbei wurde tüchtig geredet. So etwas darf einer Meistermannschaft nicht passieren. Hieran entschuldigt auch die veränderte Aufstellung nichts. Es ging doch in der ersten Halbzeit. Als dann aber Olympia durch einen großen Schnitzer unseres rechten Verteidigers zu einem billigen ersten Tor kam, ging der Zusammenhang mehr und mehr verloren und Olympia konnte durch zwei weitere Tore den Sieg herausholen. Jetzt erst besann sich der OSV, aber es war schon zu spät. Olympia hielt den Vorsprung.

Eine Kritik der einzelnen Spieler wollen wir uns ersparen; Stäcker muß jedoch uneigennütziger spielen, Krohn und Wolherr ließen sich von dem allgemeinen Wirrwarr nicht anstecken und spielten in beiden Halbzeiten gleich gut. Am nächsten Sonntag steigt nun das erste Ausscheidungsspiel gegen Rostock 99 hier in Oldesloe. Rostock 99 erlitt gerade eine 1:5-Niederlage durch eine Soldatenmannschaft. Trotzdem darf der OSV den Gegner nicht leicht nehmen!
OL

Sonntag, 29. April 1934
OSV Reserve gegen Schlutup 1:2
Auch dieses Spiel enttäuschte. Der Gegner war bedeutend eifriger als unsere bunt zusammengewürfelte Reserve und gewann verdient. - OSV II gegen Phönix II 5:0 (ohne Spiel), OSV III gegen Rümpel 2:2.
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Sonntag, 29. April 1934
Handball: MTV Oldesloe gegen Gut Heil Lübeck 10:5
Nach der etwas hoch ausgefallenen Niederlage gegen die erste Mannschaft des FAD Oldesloe konnte der MTV von 1862 Oldesloe auf der Falkenwiese in Lübeck einen zweistelligen Sieg gegen Gut Heil erringen. Der Spielverlauf war folgender: Gleich nach dem Anpfiff wurde das gegnerische Tor durch einige gefährliche Angriffe bedroht. Der Ball wurde jedoch gehalten oder landete neben dem Tor. Durch einen Überraschungsangriff gingen die Lübecker in Führung, die Oldesloer konnten bald darauf ausgleichen. Infolge zu weiten Aufrückens der Oldesloer Hintermannschaft gelang den Lübeckern ein zweites Tor, dem die Oldesloer bis zur Halbzeit noch drei Tore entgegensetzen konnten.

Nach der Pause litt der Kampf immer mehr an dem harten Spiel der Lübecker Verteidigung. Aber noch fünfmal konnte das gegnerische Tor bezwungen werden. Da die Oldesloer Verteidigung verschiedentlich Ausflüge in die gegnerische Spielhälfte unternommen hatte, warf Gut Heil noch drei Tore, so daß es am Schluß 10:5 für Oldesloe stand. Die Mannschaftsaufstellung beim MTV von 1862 bewährte sich gut.
OL

Sonntag, 29. April 1934
Städtekegeln Reinfeld gegen Oldesloe
Im "Altdeutschen Hof" in Reinfeld standen sich die erste und die zweite Mannschaft der Keglerverbände Bad Oldesloe und Reinfeld in einem 100-Wurf-Kampf gegenüber. Die Reinfelder erste Mannschaft führte während des ganzen Kampfes, der manche interssante Phase bot, leicht überlegen. Mit 82 Holz konnten sich die Reinfelder behaupten. Das Gesamtergebnis drückt sich in folgenden Zahlen aus: Reinfeld 7263 Holz und Bad Oldesloe 7181 Holz. Die besten fünf Reinfelder Kegler waren: Huth 752, Rahlf 740, Schade 731, Lübker 726, Rathje 724 Holz. Die fünf besten Oldesloer waren: Bertram 746, Otto Drews 745, Willy Drews 736, Fahl 727 und Lüthje 8722 Holz. Die zweite Mannschaft des Reinfelder Verbandes mußte sich mit 22 Holz geschlagen bekennen.
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Freitag, 4. Mai 1934
OSV gegen Rostock 99
Am Sonntag beginnen nun die allgemein mit Spannung erwarteten Aufstiegsspiele in die Gauliga. Der OSV als Meister der Staffel West muß in zwei Spielen mit Rostock 99, dem Meister der Staffel Ost, um die Teilnahmeberechtigung an den Aufstiegsspielen kämpfen. Gespielt wird nach Punktwertung. Bei Punktgleichheit entscheidet das Torverhältnis!! Das erste Spiel findet am Sonntag um 4 Uhr auf dem Exer statt und wird von einem Hamburger Schiedsrichter geleitet.

An die Zuschauer sei an dieser Stelle nochmals die Bitte gerichtet, die Entscheidungen des Schiedsrichters nicht durch Zurufe zu kritisieren. Auch Zurufe an die Spieler sind nicht angebracht und bringen die Spieler höchstens aus dem Konzept, denn diese Spiele stellen schon sowieso hohe Anforderungen an die Nerven der Spieler. Dagegen kann ein Anfeuern der Oldesloer Mannschaft diese nur zur Entfaltung ihrer ganzen Kampfkraft bringen! Eine Voraussage über den Ausgang des Spiels möchten wir nicht treffen. Den Oldesloer Spielern sei aber nochmals gesagt, die Oldesloer Fußballanhänger erwarten, ein Spiel zu sehen, wie es der Exer noch nicht erlebt hat. OSVer, enttäuscht Eure Anhänger nicht und gebt Euer Bestes und kämpft bis zum Schlußpfiff.
OL

Freitag, 4. Mai 1934
Kreis Lübeck spielt künftig bei Schleswig-Holstein
Wie wir erfahren, erfolgt nun endgültig mit Beginn der Spielzeit 1934/35 die Zusammenfassung der Bezirksliga von Lübeck und Schleswig-Holstein. Erfreulicherweise sind in der Staffel A alle Mannschaften der West-Bezirksliga vertreten. Hinzu kommen die Lübecker Polizei, Union Teutonia, Kilia, Eintracht Kiel, VfR Neumünster und der Meister der Lübecker Kreisliga. Die Staffel A besteht aus elf Vereinen, würde sich allerdings auf zehn reduzieren, falls Oldesloe und Union Teutonia, die beide an den Aufstiegsspielen beteiligt sind, in die Gauliga aufrücken.

Die Staffel hat also vorläufig folgendes Aussehen: Union Teutonia, Kilia, Eintracht Kiel, Polizei Lübeck, LBV Phönix, Lübecker Sportverein, Oldesloer Sportverein, Cimbria Neustadt, Eutin 08, VfR von 1910 Neumünster. Dazu kommt noch der Meister der Lübecker Kreisliga.
OL

Samstag, 5. Mai 1934
Der Fußballplatz auf dem Exer, auf dem morgen das bedeutungsvolle Spiel OSV gegen Rostock 99 stattfindet, ist gemäht worden und der Platz bietet daher einen prachtvollen Anblick. Es ist damit zu rechnen, daß das Spiel bei der prachtvollen Grasnarbe auf einer hohen Stufe stehen wird.
OL

Samstag, 5. Mai 1934
MTV von 1862
Am Sonntag findet in der Turnhalle der hiesigen Oberrealschule morgens 8 Uhr ein Belehrungsturnen für Turnerinnen statt, an dem die Frauenabteilung des MTV geschlossen teilnimmt. Außerdem beteiligen sich noch die Turnvereine aus Reinfeld, Bargteheide, Segeberg und Traventhal. Hauptgegenstand sind die Übungen für das Kreisturnfest in Mölln am 30. Juni und 1. Juli 1934.

Am Nachmittag, 14 Uhr, beginnen interessante Faustballspiele der obigen Vereine zur Feststellung des Gebietsmeisters von Nordstormarn und Segeberg. Der MTV wird in folgender Aufstellung spielen: Hormann, Schroer, Jürgens - Peper, Seyer. Anschließend an die Faustballspiele findet ein Handballkampf gegen den LBV Phönix statt. Das Spiel ist auf 15 Uhr vom Kreispielwart festgesetzt worden. Da die Lübecker in derselben Tracht wie die Hiesigen spielen, muß der MTV als Platzverein seine Tracht ändern. Er spielt daher in weißer Hose und weißem Hemd. Falls die Hiesigen den gleichen Kampfgeist wie am letzten Sonntag gegen Gut Heil Lübeck zeigen, sollte auch dieses Bezirksspiel gewonnen werden.
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Samstag, 5. Mai 1934
Suche nach dem unbekannten Sportsmann
Sie begann ja am 15. April mit dem "Tag der Langstreckler". Heute, wo das Gesamtergebnis für den Kreis Stormarn vorliegt, muß das Ergebnis in zweifacher Beziehung als hervorragend bezeichnet werden, denn einmal erreichte die Gesamtbeteiligung die stattliche Zahl von 466 Teilnehmern. Auch die Leistungen verdienen dasselbe Urteil. Die beiden besten Läufer über 10 Kilometer waren in Bargteheide 1. Rudolf Paaschburg (SA 33/15) 35:28 Minuten (erhielt die vom Reichssportführer gestiftete Plakette!), 2. Heinrich Wrage (SA 33/15) 37:01 Minuten. Die besten Geher über 25 Kilometer waren Kruse (Nütschau) und Theodor Hormann (Bad Oldesloe) in 2:35,20 Stunden. Bei der Absicht, den Sieger und zukünftigen Besitzer der Ehrenplakette durch Los zu bestimmen, verzichtete Hormann unter dem Hinweis, daß Kruse wohl noch keinen Preis errungen hätte, großzügig zugunsten Kruses.

Nun folgt am Sonntag, dem 18. Mai, die nächste vom Reichssportführer bestimmte Veranstaltung: Ausschreibung der Veranstaltung "Suche nach dem unbekannten Sportsmann, Tag der Mittelstreckler" für den Kreis Stormarn. Die Veranstaltung findet am 13. Mai 1934 unter Aufsicht des Sportvertrauensmannes für den Kreis Stormarn in Bad Oldesloe, Reinfeld, Bargteheide, Ahrensburg, Trittau, Sasel, Rahlstedt, Bramfeld, Billstedt, Reinbek und Lohbrügge statt.

  • 1. Es kommen zum Austrag: der Mittelstreckenlauf über 1000 Meter, Weitsprung, Kugelstoßen, Diskuswerfen und Speerwerfen. Die technische Leitung haben die Vertrauensleute von den Unterbezirken. Die Wertung wird nach den Bestimmungen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes vorgenommen.
  • 2. Teilnahmeberechtigt ist jeder unbescholtene gesunde Deutsche, der in einem Wettkampf noch nicht erfolgreich war.
  • 3. Meldegebühren werden nicht erhoben.
  • 4. Jeder Teilnehmer muß sich ohne besondere Aufforderung eine Stunde vor Beginn der Wettkämpfe beim Kampfgericht auf dem Sportplatz melden.
  • 5. Die drei Besten in jeder Sportart erhalten die Plakette des Reichssportführers und Ehrenurkunde des Gaubeauftragten; außerdem haben sie die Berechtigung, an den Vorbereitungskursen für die Olympischen Spiele teilzunehmen, falls eine genügende Leistung erreicht wird.

Bewerber um das Deutsche Sportabzeichen erhalten erfüllte Leistungen gleich gutgeschrieben.
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Sonntag, 6. Mai 1934
1. Entscheidungsspiel: Oldesloer SV - Rostock 99 3:1 (1:0)
Das Wetter war fast zu warm zum Fußballspiel, trotzdem das Spiel erst um 4 Uhr begann. Die Anforderungen an die Spieler waren dadurch sehr hoch. Pünktlich gab der Hamburger Schiedsrichter Schlüter den Ball frei. Das Spiel ist anfangs aufgeregt. Allmählich macht sich die bessere Technik der OSVer bemerkbar. Die Angriffe werden gefährlicher. Lindemeier hat die erste Chance, der Ball geht aber daneben. OSV drängt leicht. Stäcker kommt durch, verschießt aber. Drews trifft nur das Netz von außen. Erst nach 25 Minuten fällt das erste Tor. Stäcker erhält eine Vorlage von Lindemeier auf den freien Raum und schießt scharf ein. Rostocks Angriffe werden nur selten gefährlich. Bis zur Pause bleibt es 1:0 für den OSV.

Nach Halbzeit wird Rostock mehr zurückgedrängt und beschränkt sich nur auf gelegentliche Durchbrüche. Unser Sturm rennt zwar immer gegen das Rostocker Tor an, hat aber keine Durchschlagskraft. Nach ca. 15 Minuten bleibt der Ball im Rostocker Strafraum hängen; Stäcker und Schlüter schießen, einmal hatte der Ball bereits die Linie überschritten, aber immer wieder findet sich ein rettendes Bein. Schließlich kommt der Ball zu Oldorf, der scharf zum 2:0 einschießt. Die Zuschauer feuern jetzt die Blau-Weißen an, aber die Arbeit des Sturms bleibt Stückwerk. Plötzlich ein Durchbruch der Rostocker. Der Halbrechte nimmt den Ball mit der Hand und schießt zum Ehrentor ein. OSV drängt weiter, aber Tore fallen nicht. Lediglich durch einen Elfmeter, den Drews sicher verwandelte, kam der OSV auf 3:1.

Die OSVer waren zwar den Rostockern technisch überlegen, konnten die Überlegenheit nicht ausdrücken. Unser Sturm war harmlos. Ganz finster sah es mit dem Eckentreten aus. Fast alle Ecken wurden hinter das Tor getreten! Am Sonntag in Rostock muß schon mit mehr Energie gespielt werden, wenn es geschafft werden soll. - OSV Reserve gegen Ruka 2:4.
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Oldesloer SV (Ankündigung): Georg Grantz - Gustav Lüthje, Karl Wolherr - Helmut Krohn, Helmut Schweim, Grote - Oldorf, Walter Lindemeier, Wilhelm Stäcker, Willy Schlüter, Paul Drews.
Tore: 1:0 Stäcker (25.), 2:0 Oldorf (60.), 2:1, 3:1 Paul Drews (Elfmeter). - Schiedsrichter: Schlütter (Hamburg)

Sonntag, 6. Mai 1934
Gebietsmeisterschaft im Faustball
Das Gebiet Stormarn-Segeberg der Deutschen Turnerschaft trug auf dem Exer in Oldesloe die Gebietsmeisterschaften im Faustball aus. An den Spielen waren die Faustball-Männerabteilungen der Turnvereine Segeberg, Traventhal, Oldesloe und Bargteheide beteiligt. Die Meisterschaft errangen die Spieler des MTV von 1868 Bargteheide, die alle Spiele gewinnen konnten, und zwar spielten sie gegen Oldesloe 49:33, gegen Segeberg 55:25 und gegen Traventhal 45:41. Das schärfste Spiel, das auch bei den Zuschauern größte Freude auslöste, war das Spiel gegen die Traventhaler, die einen außerordentlich hartnäckigen Gegner abgaben, zum Schluß aber doch mit vier Punkten Unterschied geschlagen wurden. Die weiteren Spiele um die Kreismeisterschaft werden demnächst in Lübeck ausgetragen.
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Sonntag, 6. Mai 1934
MTV von 1862
In der Turnhalle der hiesigen Oberrealschule fand ein Belehrungsturnen für Turnerinnen statt. Sämtliche Vereine des Gebietes Stormarn-Segeberg der Deutschen Turnerschaft hatten ihre Vertreterinnen zu dieser Veranstaltung entsandt. Unter der Leitung von Frau Henny Hopp (Lübeck) wurden die Freiübungen und Volkstänze für das Kreisturnfest in Mölln durchgeübt.

Am nächsten Sonntag, 8 Uhr, finden die ersten Vorbereitungen für das Möllner Turnfest ihren Abschluß mit dem Belehrungsturnen der Männer. Dann heißt es auf dem Turnboden, das Erlernte weiter auszubauen.
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Sonntag, 6. Mai 1934
Oldesloer Kegler bei den Gaumeisterschaften in Kiel
Anläßlich des in Kiel ausgetragenen Gaumeisterschaftskegelns konnte die Oldesloer Fünfermannschaft einen schönen Erfolg erringen. Die fünf Kegler konnten in ihrer Gruppe 204 Holz über die Sieben erzielen. Die einzelnen Ergebnisse waren: Prang 719, Dührkop 731, Fahl 743, Abraham 744 und Bertram 767.
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Sonntag, 6. Mai 1934
Turner-Führertagung des Kreises Lübeck-Lauenburg in Lübeck
Im Haus der Lübecker Turnerschaft tagten am die Turnerführer der Vereine des Kreises Lübeck-Lauenburg, um gemeinsam die schwebenden Fragen zu klären. DT-Kreisführer Heinz Holst, der zugleich DT-Gaudietwart und Dietwart des Reichsbundes für Leibesübungen ist, berichtete zunächst über die Dietwarttagung in Berlin. Er berichtete weiter über den kommenden Reichsbund für Leibesübungen, der den bisherigen Zustand der Fachverbände beseitigen wird und einen gewaltigen Block schafft, in dem alle Deutschen des In- und Auslandes, die Leibesübung treiben, und das werden in Zukunft alle sein, gesammelt und zusammengefaßt sind. Über die Art der Auflösung der Fachverbände und ihre Eingliederung sind Einzelheiten, die bereits festgelegt sein sollen, noch nicht bekannt geworden. Turnschwester Henny Hopp berichtete über die Abmachungen des Reichssportführers mit der Leiterin des NS-Frauenwerkes. Danach sollen in Zukunft alle Frauen, die im NS-Frauenwerk zusammengefaßt sind und körperliche Übungen treiben wollen und sollen, nur diese Übungen in den örtlich bestehenden Vereinigungen der Turn- und Sportbewegung treiben. Irgendwelche Sondergruppen, die wieder eine Zersplitterung in die jetzt geschlossen arbeitende Turn- und Sportbewegung tragen würden, sind grundsätzlich verboten, wie es auch nicht gestattet ist, daß einzelne Vereine Sonderabmachungen mit den Ortsgruppen der NS-Frauenschaft treffen, die die Benutzung der Übungsstätten regeln. Zur Durchführung des Werkes "Kraft durch Freude", dessen Schlagwort so recht für Turnen und Sport paßt, sind die Vereine angewiesen, sich den örtlichen Stellen des Werkes "Kraft durch Freude" zur Verfügung zu stellen und im Rahmen ihrer Kräfte mitzuarbeiten.

Oberturnwart Dunckelmann berichtete über die gewaltige Saar-Staffel, die im Sommer dieses Jahres von allen Grenzen unseres Vaterlandes die deutschen Turner zur großen Saarkundgebung nach dem Ehrenbreitstein führt, wo der deutsche Volkskanzler Adolf Hitler auf der Saarkundgebung sprechen wird. Dunckelmann berichtete weiter über das Kreisturnfest in Mölln, das am 30. Juni und 1. Juli abgehalten wird und das größte bisher gefeierte Gauturnfest zu werden verspricht, da auch SA, SS und HJ im Rahmen der Geländesportkämpfe beteiligt sein werden. Gauschwimmwart John (Mölln) schilderte die hervorragenden Übungsgelegenheiten in Mölln, die die Ausübung aller Sportarten ermöglichen und die Durchführung der größten sportlichen Veranstaltungen gewährleisten. Kreisschriftwart Forster (Lübeck) sprach über die Unfallhilfskasse des Gaues Nordmark der Deutschen Turnerschaft und schilderte insbesondere das Verfahren bei Anmeldung von Unfällen. Hingewiesen wurde abschließend darauf, daß überall, auch in den kleinen Vereinen gewaltige Arbeit geleistet werden muß und geleistet wird, daß alle Vereine, und zwar mit nur wenigen Ausnahmen, einen großen Aufschwung und Mitgliederzuwachs zu verzeichnen haben und daß nach der letzten Bestandserhebung die Deutsche Turnerschaft am 1. Jan. 1934 einen Bestand von 1,71 Millionen Mitgliedern aufzuweisen hatte gegen 1,59 im Vorjahr. Da auch bereits im ersten Vierteljahr 1934 über 50.000 neue Mitglieder gemeldet sind, schreitet die Deutsche Turnerschaft mit Riesenschritten auf die zweite Million zu.
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Montag, 7. Mai 1934
Der Holzgas-Omnibus hielt hier am gestrigen Sonntag beim "Deutschen Haus"
Es ist das ein von der Waggonfabrik Wismar hergestellter Versuchswagen mit Henschel-Motor, der als Verkehrsautobus auf der Strecke Rostock-Warnemünde läuft. Mit diesem Wagen waren die Rostocker Fußballspieler zu dem gestrigen Fußballspiel hergekommen. Der Betrieb des Wagens ist außerordentlich billig, da die Heizung mit Buchen- und Eichenabfallholz erfolgt. Mit demselben Wagen hat die Stormarner Kreisverwaltung auch bereits erfolgreiche Versuchsfahrten unternommen. Wie verlautet, sollen im Kreise demnächst Wagen desselben Typs eingestellt werden.
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Montag, 7. Mai 1934
Wandertag der Deutschen Turnerschaft
Der Himmelfahrtstag ist seit Jahren der Goetz-Gedächtniswandertag der deutschen Turner gewesen. Geehrt wurde damit der verdienstvolle und langjährige 1. Vorsitzende der Deutschen Turnerschaft Dr. Ferdinand Goetz. Auf Anordnung des Reichssportführers ist dieser Tag weiterhin zum Wandertag der Deutschen Turnerschaft erklärt worden. Alle Vereine ziehen mit Mann und Maus hinaus in Gottes freie Natur, um gemeinsam einen Tag zu verleben. Vom Gebiet Stormarn-Segeberg der Deutschen Turnerschaft ist die diesjährige Wanderung zu einem Gebietstreffen ausgebaut worden, das in Sülfeld abgehalten wird. Einige hundert Turner und Turnerinnen, Knaben und Mädchen werden hier, nachdem eine Wanderung vorausgegangen ist, zusammenkommen, um gemeinsam einige Stunden nach rechter Turnerart zu erleben. Die Sülfelder haben alle Vorbereitungen in mühevoller Arbeit getroffen, um den auswärtigen Turngästen den Aufenthalt zu verschönen. Eltern und Freunde der Turnerjugend dürfen, wie alljährlich, auch diesmal an den Wanderungen und den Veranstaltungen teilnehmen.
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Donnerstag, 10. Mai 1934
Gebietstreffen der DT-Vereine in Sülfeld
Am Wandertag der Deutschen Turnerschaft, dem Himmelfahrtstag, waren viele Vereine des Gebietes Stormarn-Segeberg zum vereinbarten Gebietstreffen nach Sülfeld gekommen. Die meisten waren schon morgens bei Sonnenaufgang abmarschiert, um nach einem strammen Marsch durch die blühende Frühlingslandschaft den Ort des Gebietstreffens zu erreichen. Hier wurde jeder Verein oder jede ankommende Abteilung auf dem Festplatz, der in herrlicher Lage am Borsteler Gehölz gelegen ist, von einer schneidigen Kapelle der Feuerwehr Sülfeld mit einem Musikstück begrüßt. Gegen 12 Uhr waren alle Vereine eingetroffen. Anwesend waren auch der Oberturnwart des Gaues Nordmark, Lehrer Krause (Geesthacht), der hier Gelegenheit nahm, die Vereine bei der Arbeit zu sehen und mit ihren Führern die schwebenden Fragen zu besprechen. Dann wurde geturnt, gesungen und getanzt, so daß bald einige Stunden vorbei waren. Die Mitglieder des Sülfelder Turnvereins spielten ein kleines Theaterstück, das allen viel Freude machte. Um 2 Uhr wurde zum Ummarsch durch den Ort angtreten. Ein stattlicher Zug von etwa 500 Turnern, Turnerinnen, Knaben und Mädchen, marschierte mit Gesang durch den reich geflaggten Ort bis nach der Schule, um für deutsches Turnen zu werben. Nachdem Gebietsführer Groth (Bargteheide) allen denen, die zum Gelingen des Festes beigetragen hatten, gedankt hatte, sprach Oberturnwart Krause in seiner überzeugenden Art über deutsches Turnen, lobte die Art, mit der im Gebiet Stormarn-Segeberg gearbeitet wurde und ermahnte zum treuen Festhalten an den Jahn'schen Idealen. Dann wurde der Zug aufgelöst und alle Vereine setzten ihre Wanderung fort.
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Samstag, 12. Mai 1934
Rostock 99 gegen OSV
Am Sonntag findet das Rückspiel in Rostock statt. Der OSV spielt in derselben Aufstellung wie am letzten Sonntag. Herr Risse nahm die Mannschaft am Mittwoch noch einmal sehr scharf vor und gab anschließend aufgrund des letzten Spiels noch einige Anweisungen. Die Mannschaft muß sich am Sonntag sehr zusammennehmen und darf sich keinesfalls durch die Rostocker überrumpeln lassen. Es ist aber wohl anzunehmen, daß sich die einzelnen Spieler darüber klar sind, um was es geht. Das Ergebnis wird kurz nach 6 Uhr im "Deutschen Haus" zu erfahren sein. Ganz Oldesloe nimmt regen Anteil daran und erwartet einen Sieg. Dann geht es schon am 27. Mai in die Ausscheidungsspiele und zwar gegen Victoria Hamburg. Voraussetzung ist hierbei, daß der OSV am Sonntag sein Spiel gewinnt. Die Mannschaft fährt mit Privatwagen um 9 Uhr vom "Deutschen Haus" ab. Bei genügender Beteiligung fährt auch ein Wagen für Schlachtenbummler. Abfahrt ebenfalls um 9 Uhr vom "Deutschen Haus". Fahrpreis 3,00 Mark für Hin- und Rückfahrt.
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Samstag, 12. Mai 1934
Tag der Mittelstreckler am Sonntag auf dem Bürgerpark
Um 13 Uhr versammeln sich die Teilnehmer und die Kampfrichter, welche an dieser Stelle noch einmnal gebeten werden, auf dem Innenhof des Jugendheims. Jeder kann sich von einem Arzt untersuchen lassen und dann beginnt der Wettstreit über 1000-Meter-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen 7 ¼ Kilogramm, Diskus- und Speerwerfen. Die drei Besten in jeder Sportart erhalten die Plakette des Reichssportführers und Ehrenurkunde des Gaubeauftragten. Außerdem haben sie die Berechtigung, an den Vorbereitungskursen für die Olympischen Spiele teilzunehmen, falls eine genügende Leistung erreicht ist. Kommt Oldesloer und tretet in die Schranken mit den Bewerbern aus dem ganzen Kreise Stormarn. Ohrt, Vertrauensmann des Sportbeauftragten.
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Sonntag, 13. Mai 1934
2. Entscheidungsspiel: Rostock 99 - Oldesloer SV 0:4 (0:2)
Ein 4:0-Sieg des OSV in Rostock! Der OSV Meister von Lübeck-Mecklenburg. Durch den Sieg errang der OSV den Meistertitel vom Bezirk 3 Lübeck-Mecklenburg und er nimmt nunmehr mit den Vereinen Victoria Hamburg, Borussia Harburg und Union Teutonia Kiel an den Ausscheidungsspielen um die Gauliga teil. Gespielt wird in einer doppelten Punktrunde. Die beiden Tabellenersten steigen in die Gauliga auf. Die Spiele beginnen am 27. Mai.

Nun zum Spiel. Die Fahrt verlief gut. Die Stimmung der Spieler war glänzend trotz des Regens während der Fahrt. Um 1 Uhr waren alle in Rostock. Die Abfahrt zum Volks-Stadion erfolgte um 3 Uhr. Der Platz liegt sehr hübsch am Wald, ist aber sehr weit von der Stadt entfernt, der Besuch war mehr als kläglich. 380 Zuschauer zu einem Entscheidungsspiel in einer Stadt von über 75.000 Einwohnern!

Pünktlich um 4 Uhr pfiff Warnke aus Schwerin das Spiel an. Man merkt es den Rostockern an, daß sie sich etwas vorgenommen haben und den OSV überrumpeln wollen. Unsere Hintermannschaft kann aber die mit enormer Wucht vorgetragenen Angriffe abstoppen. Allmählich kommt der OSV ins Spiel. Das Spiel ist sehr hart. Die großen Verteidiger der Rostocker überfahren unsere Stürmer rücksichtslos. Nach zehn Minuten Spieldauer hat der OSV das Spiel in der Hand und diktiert das Spielgeschehen, hat aber vorerst Pech. Grote, der sich auch im Toreschießen versucht, trifft einmal den Pfosten. Erst nach 20 Minuten fällt der erste Erfolg. Eine Flanke von Drews köpft Stäcker ein. Wenig später fällt das zweite Tor. Oldorf läuft nach innen und schießt scharf ein. Jetzt wird der Druck verstärkt und schon wenige Augenblicke später fällt durch Lindemeier ein drittes Tor, das aber vom Schiedsrichter nicht anerkannt wird. Mit 2:0 geht es in die Pause.

Rostock hat umgestellt und versucht nochmals mit aller Kraft das Ergebnis zu verbessern. Grantz, Lüthje und Wolherr lassen sich aber nichts vormachen. Der OSV drängt, kann aber vorläufig nichts erreichen oder hat mit seinen Schüssen Pech. Nach 25 Minuten kommt eine weiche Flanke von Drews zur Mitte, die Oldorf zum dritten Tor einschießt. Rostock fällt jetzt auseinander. Kurz vor Schluß köpft Stäcker eine Flanke von Drews zum 4:0 ein. Unser Sturm kommt immer besser ins Spiel, aber der Schlußpfiff verhindert weitere Erfolge. Die Nachricht von dem eindrucksvollen Sieg verbreitete sich in unserer Stadt mit Windeseile und auf allen Gesichtern sah man die große Freude hervorleuchten, die dieser Erfolg ausgelöst hatte. Am meisten, außer der Mannschaft selbst aber freute sich Herr Risse, der Trainer der OSV-Mannschaft, der selbst mit nach Rostock gefahren war, um das Spiel der Mannschaft zu beobachten und Anweisungen zu erteilen. Der OSV hat es also dank der richtigen Trainingsmethode des Herrn Risse schon sehr weit gebracht und wir wollen hoffen, daß auch in den kommenden, weit schwereren Kämpfen, die Blau-weißen ihren Mann stehen werden.
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Oldesloer SV (Ankündigung): Georg Grantz - Gustav Lüthje, Karl Wolherr - Helmut Krohn, Helmut Schweim, Grote - Oldorf, Walter Lindemeier, Wilhelm Stäcker, Willy Schlüter, Paul Drews
Tore: 0:1 Stäcker (20.), 0:2 Oldorf, 0:3 Oldorf (70.), 0:4 Stäcker. - Schiedsrichter: Warnke (Schwerin). - Zuschauer: 380.

Sonntag, 13. Mai 1934
Suche nach dem unbekannten Sportsmann
Der zweite Sonntag der Suche nach dem unbekannten Sportsmann hatte neben einer großen Anzahl interessierter Sportsfreunde die Kämpfer in stattlicher Menge zum friedlichen und doch auch wieder zähen Ringen auf den Exer gebracht. Es wurden folgende Ergebnisse erzielt:

  • Diskuswerfen: 1. Suchy (FAD) 26,95 Meter, 2. Pöhls (SS) 25,70 Meter, 3. Rottgardt (DLV) 22,65 Meter
  • Weitsprung: 1. Pöhls (SS) 6,28 Meter, 2. Dimpker (OSV) 5,73 Meter, 3. Rottgardt (DLV) 5,65 Meter
  • Kugelstoßen: 1. Pöhls (SS) 10,89 Meter, 2. Möllenhoff (FAD) 10,29 Meter, 3. Krieger (SS) 10,00 Meter
  • 1000-Meter-Lauf: 1. Dimpker (OSV) 2:57,4 Minuten (ein Vergleich: Dr. Peltzer lief die Strecke in 2:39,2 Minuten), 2. Werth (FAD) 2:63,8 Minuten, 3. Klieboldt (SS) 3:03,4 Minuten
  • Speerwerfen: 1. Rottgardt (DLV) 43,30 Meter, 2. Krieger (SS) 42,00 Meter, 3. Schnoor (SS) 39,10 Meter.

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Donnerstag, 17. Mai 1934
Die Sieger von Stormarn
An dem "Tag der Mittelstreckler" wurden im Kreise Stormarn folgende Sieger herausgestellt:

  • 1000-Meter-Lauf: 1. Horst de Vioduco (Reinbek) 2:53,4 Minuten, 2. Post (FAD Trittau) 2:55,1 Minuten, 3. Dimpker (OSV) 2:57,4 Minuten, 4. Werth (FAD Oldesloe) 2:58,3 Minuten
  • Weitsprung: 1. Pöhls (OSV) 6,28 Meter, 2. Dimpker (OSV) 5,73 Meter, Rottgardt (OSV) 5,65 Meter, 4. Krieger (SS) 5,63 Meter
  • Kugelstoßen: 1. Pöhls (OSV) 10,89 Meter, 2. Möllenhof (FAD Oldesloe) 10,29 Meter, 3. Krieger (SS) 10,00 Meter
  • Diskuswerfen: 1. Suchy (FAD Oldesloe) 26,95 Meter, 2. Pöhls (OSV) 25,70 Meter, 3. Hinz (Preußen Reinfeld) 23,00 Meter
  • Speerwerfen: 1. Rottgardt (OSV) 43,30 Meter, 2. Krieger (SS) 42,00 Meter, 3. Schnoor (MTV Oldesloe) 39,10 Meter.

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Donnerstag, 17. Mai 1934
Die Spiele um den Aufstieg in die Gauliga erfahren, wie uns berichtet wird, noch eine Änderung. Da Borussia Harburg in der neuen Serie dem Gau Niedersachsen angeliedert wird, bekommt OSV dafür FC St. Pauli als Gegner. Durch diese Änderung in der Gesamteinteilung verbleibt auch die Polizei Lübeck in der Gauliga.
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Dienstag, 22. Mai 1934
Aufstiegsspiele um die Gauliga
Durch die vom Reichssportführer getroffene Verfügung, daß Harburg-Wilhelmsburg in Zukunft im Gau Niedersachsen spielen solle, war die Regelung der Aufstiegsfrage ein schwieriges Problem geworden. In der Hamburger Presse wurde diese Angelegenheit eingehend erörtert und auch verschiedene Vorschläge zur Lösung gemacht. Nun hat der Deutsche Fußball-Bund in Berlin eine Verfügung getroffen, wonach die Aufstiegsspiele in der ursprünglich vorgesehenen Zusammensetzung stattfinden sollen. Borussia Harburg nimmt also an den Aufstiegsspielen teil und spielt am Sonntag gegen Union Teutonia in Kiel.

Der Oldesloer Sportverein erhielt Nachricht vom Gau, daß das Spiel gegen Victoria Hamburg am 27. Mai nicht stattfindet und für einen späteren Termin neu angesetzt wird. Victoria hat diesen Antrag gestellt, da ihr Spieler Hans Schwartz mit unserer Nationalmannschaft zu den Weltmeisterschaften in Italien gefahren ist. Die vom OSV bereits herausgebrachte Reklame ist hinfällig geworden.
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Mittwoch, 23. Mai 1934
Wer kommt in die Gauliga?
Der stellvertretende DFB-Führer, Stenzel (Berlin), hat jetzt in der schwierigen Frage der Auf- und Abstiegsspiele für die Gauliga vom Gau Nordmark eine endgültige Entscheidung gefällt. Fest steht danach, daß die Harburger Vereine vom Gau Nordmark abgetrennt und in Zukunft in die Spielreihen des Gaues Niedersachsen eingeliedert werden. Viktoria Wilhelmsburg rückt ohne weiteres in die Niedersachsen-Gauliga ein, während Borussia Harburg an den Aufstiegsspielen der Niedersachsen-Bezirksliga teilnimmt. Die Gauliga Niedersachsen verstärkt sich dadurch auf zwölf Vereine.

Für den Gau Nordmark ist eine überraschende Entscheidung getroffen worden. Der Bund hat bestimmt, daß folgende fünf Vereine an den Gauliga-Auftsiegsspielen teilnehmen: Victoria Hamburg, Union Teutonia Kiel, Oldesloer Sportverein, FC St. Pauli, Polizei Lübeck. Die Polizei Lübeck als absteigender Gauliga-Verein erhält also dadurch noch einmal die Chance, sich die Zugehörigkeit zur Gauliga zu erhalten. Die genannten fünf Vereine spielen unter sich eine doppelte Punktrunde aus. Die drei besten Vereine steigen in die Gauliga auf. Der FC St. Pauli ist für Borussia Harburg als Vertreter der Hammonia-Staffel zu den Aufstiegsspielen zugelassen worden.
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Mittwoch, 23. Mai 1934
OSV gegen Polizei Lübeck am Sonntag auf dem Exer
Am kommenden Sonntag spielt der Oldesloer Sportverein im Punktspiel um den Aufstieg gegen Polizei Lübeck hier auf dem Bürgerpark. Das Spiel beginnt um 4 Uhr.
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Freitag, 25. Mai 1934
OSV gegen Polizei Lübeck abgesagt!
Das angesetzte Spiel Oldesloer Sportverein gegen Polizei Lübeck muß ausfallen, da die Polizei Lübeck dienstlich unabkömmlich ist.
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Samstag, 26. Mai 1934
Aus der Deutschen Turnerschaft
In der Woche vom 27. Mai bis 3. Juni setzt eine umfangreiche Werbung in der Deutschen Turnerschaft ein, um die noch den Leibesübungen abseits stehenden deutschen Volksgenossen zu begeistern und zur Mitarbeit zu gewinnen. Es ist selbstverständlich, in einem nationalsozialistischen Staate Leibesübungen zu treiben mit dem Ziele der körperlichen Ertüchtigung und Erziehung des gesamten deutschen Volkes. Die Deutsche Turnerschaft stellt sich mit ihren Einrichtungen in über 12.800 Vereinen mit über 1,7 Millionenen Mitgliedern in den Dienst einer Werbung, wie sie noch nie für die Leibesübungen durchgeführt worden ist.

Im Rahmen dieser Werbung wird der hiesige Männerturnverein am Sonntagnachmittag 14.30 Uhr einen Handballkampf gegen LBV Phönix austragen. Da der LBV Phönix vor 14 Tagen von dem Kreisspielwart zu spät benachrichtigt wurde, steigt dieses Spiel erst am morgigen Sonntag. Es ist das vorletzte Spiel, das der MTV in dieser Serie noch auszutragen hat. Das letzte Spiel findet am 3. Juni in Lübeck gegen den LSV statt und wird die Entscheidung des Meisters bringen. Die Hiesigen spoielen morgen in folgender Aufstellung: Schubert - Schnoor, Schmüser - Wolf, Klueß, Möllenhof - Seyer, Stoffers, Hormann, Schroer, Bollow.
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Sonntag, 27. Mai 1934
Handball auf dem Exer: MTV Oldesloe gegen LBV Phönix 4:9 (2:1)!
Das im Rahmen der DT-Werbewoche durchgeführte Handballspiel des hiesigen MTV gegen den Lübecker Ballspielverein Phönix endete nach einer erfolgversprechenden 4:2-Führung der Hiesigen mit einem Siege der Lübecker. Der Spielverlauf war folgender: Phönix hat Anstoß, kann aber wegen des starken Gegenwindes zunächst nichts erreichen. Die Oldesloer finden sich schneller und können bald durch ihren Mittelstürmer mit 1:0 in Führung gehen. Kurze Zeit darauf gelingt dem Linksaußen ein zweites Tor. Allmählich werden die Lübecker gefährlicher. Vor dem Abseitsraum kommt es zu einem Geplänkel, das mit einem Strafstoß für die Hiesigen und zu einer Verwarnung des rechten Verteidigers endet. Mit 2:0 scheint es in die zweite Halbzeit zu gehen, aber einige Minuten vor dem Abpfiff wird die Oldesloer Verteidigung überspielt und Glüsing (LBV) stelt das Halbzeitergebnis von 2:1 für den MTV her.

Nach der Pause spielt Phönix mit dem Wind. Aber die leider nur mit zehn Mann spielenden MTVer können mit viel Glück die Angriffe der Lübecker abweisen und bleiben weiter in Führung. Der Sturm kann sich verschiedentlich bis zum gegnerischen Tor vorarbeiten und erhöht das Torverhältnis durch den Halblinken auf 3:1. Jedoch der LBV holt abermals durch Glüsing auf. Jetzt zeigt sich immer mehr die größere Durchschlagskraft der Lübecker. Aber dem MTV gelingt durch den Mittelläufer ein viertes Tor. Nun folgt Angriff auf Angriff des Phönix. Bald darauf heißt es 4:3, 4:4 und der Ausgleich ist hergestellt. Darauf gibt es noch drei Strafstöße für den MTV im gegnerischen Strafraum, die aber alle verschossen werden, und in der letzten Viertelstunde kann der Phönix fünf weitere Tore werfen. Kurz vor Schluß kam es zu einer unliebsamen Begegnung eines Lübeckers ,mit dem rechten Verteidiger der Hiesigen, die mit einer berechtigten zweiten Verwarnung des Oldesloers durch den Schiedsrichter beendet wurde. Bei besserer Ausdauer der Oldesloer Hintermannschaft hätte ein besseres Ergebnis erzielt werden können.
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Montag, 28. Mai 1934
OSV spielt Sonntag in Kiel
Vom Gau Nordmark erhielt der OSV die Nachricht, daß er am Sonntag um 4 Uhr in Kiel gegen Union Teutonia anzutreten hat. Es ist dies kein leichter Gang für den OSV, denn die Kieler sind unterschätzt worden. Der Verfasser dieser Zeilen hatte gestern Gelegenheit, das Spiel FC St. Pauli gegen Union Teutonia zu sehen, das Union Teutonia sehr unglücklich 2:3 verlor. Union Teutonia lag zehn Minuten nach der Pause noch 0:3 im Rückstand und alle Zuschauer glaubten schon an einen sicheren Sieg der Hamburger, als die Kieler zu einem selten gesehenen Endspurt ansetzten. Hamburgs Hintermannschaft mußte schwer arbeiten und kann glücklich sein, daß die Kieler nur zwei Gegentore erzielten. Ein Unentschieden hätten die Kieler verdient gehabt. Die besten Kräfte der Kieler sind der Rechtsaußen und der Mittelläufer. Beim FC St. Pauli überragte der linke Verteidiger. Der FC St. Pauli wird von dem früherern HSVer "Kalle" Schneider trainiert.

Der OSV beabsichtigt, am Sonntag einen Wagen für Schlachtenbummler nach Kiel fahren zu lassen bei genügender Beteiligung. Fahrpreis 2,00 Mark für Hin- und Rückfahrt. Im Interesse der Mannschaft wäre es zu begrüßen, wenn die Beteiligung recht zahlreich ausfällt. Die Mannschaft hat unbedingt in den Schlachtenbummlern einen Rückhalt.
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Dienstag, 29. Mai 1934
Der Postsportverein Oldesloe unternahm am vergangenen Sonntag mit Damen bei guter Beteiligung einen Ausflug nach Bahnhof Rohlfshagen. Von hier aus ging es gemeinsam zum Schießstand nach Sattenfelde. Alle Herren mußten je fünf Schuß auf die Scheibe abgeben. Mancher wurde mit einem schönen Gewinn bedacht. Von hier aus ging der Spaziergang in die schön an Wald und Wasser gelegene "Lasbeker Mühle", wo eine gemeinsame Kaffetafel stattfand. Dann trat der Tanz in seine Rechte.
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Samstag, 2. Juni 1934
Union Teutonia gegen OSV in Kiel
Ganz Oldesloe sieht diesem Spiel mit Interesse entgegen und es hat bereits eine rege Nachfrage nach den Karten zur Mitfahrt eingesetzt. Die Abfahrt der Mannschaft erfolgt um 11 Uhr vom "Deutschen Haus". Hier können 15 Schlachtenbummler mitfahren und zwar die Inhaber der Karten 1 bis 15. Die übrigen Schlachtenbummler fahren um 11 ¾ Uhr vom "Deutschen Haus" ab.

Die Oldesloer Mannschaft hat also in den Schlachtenbummlern den nötigen Rückhalt. Das Spiel findet auf dem Holstein-Platz statt. Kiel ist gespannt auf unsere Mannschaft. Von unseren Spielern erwarten wir, daß sie sich ihrer Aufgabe bewußt sind und die blau-weißen Farben und unseren Bezirk Lübeck-Mecklenburg ehrenvoll vertreten. Es geht auch darum, der Großstadt Achtung vor der Provinz abzuringen.

Also, OSVer, zeigt am Sonntag, was ihr von Walter Risse gelernt habt.



Das Resultat wird gegen 6 Uhr im "Deutschen Haus" zu erfahren sein.
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Samstag, 2. Juni 1934
Handball in Lübeck
Am morgigen Sonntag steigt in Lübeck das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft der A-Klasse. Gegner ist die erste Mannschaft des Lübecker Sportvereins. Wenn der MTV Oldesloe noch zu Meisterehren gelangen will, muß die Mannschaft schon alles hergeben, da der LSV sehr spielstark ist. Auf keinen Fall darf es wieder vorkommen, daß einer der Spieler nicht antritt wie am vergangenen Sonntag gegen Phönix. Die Spieler fahren um 13.30 Uhr per Auto vom Marktplatz ab. Es können noch einige Schlachtenbummler die Fahrt mitmachen. Die Mannschaft spielt in folgender Aufstellung: Wolf - Schnoor, Schmüser - Klieboldt, Klueß, Möllenhof - Bollow, Stoffers, Hormann, Schroer, Seyer - Ersatz: Hansen.
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Sonntag, 3. Juni 1934
1. Aufstiegsspiel: Union Teutonia Kiel - Oldesloer SV 3:1 (1:1)
Das erste Ausscheidungsspiel auf fremdem Platze konnte der OSV leider nicht erfolgreich gestalten. Die zahlreichen Schlachtenbummler, die der Mannschaft durch Anfeuerungsrufe nötigen Rückhalt geben sollten, waren überhaupt nicht zu hören. Überhaupt waren die Vorbedingungen zum Spiel nicht sehr glücklich. Wenn auch die Fahrt gut verlief, so war die Aufnahme in Kiel nicht sehr erfreulich. Auf dem Holstein-Platz gähnende Leere. Es waren nur etwa 500 Zuschauer anwesend und das in einer Stadt von 230.000 Einwohnern. Die Leitung des Spiels lag bei Brust (Hamburg) in guten Händen.

Der OSV kommt gleich gut ins Spiel, die Handlungen unseres Sturms sind jedoch reichlich langsam. Die erste Viertelstunde gehört den Oldesloern, ohne daß jedoch Tore fallen. Der OSV ist technisch besser. Nach 25 Minuten fällt das erste Tor für den OSV durch Stäcker. Der OSV greift weiterhin an. Einige gute Schüsse von Stäcker und Schlüter liegen aber zu ungenau. Zehn Minuten vor Halbzeit fällt der Ausgleich. Der gute Rechtsaußen der Kieler flankt zur Mitte, wo der Mittelstürmer ungehindert einschießen kann. Halbzeit.

Der OSV spielt nun mit Wind und man erwartet jetzt den Sieg. Aber es sollte nicht sein. Trotzdem der OSV auch in der zweiten Halbzeit klar den besseren Fußball spielte, kam der Gegner zu zwei Toren. Schon wenige Minuten nach Halbzeit gingen die Kieler dann in Führung. Wieder einmal war der Rechtsaußen ungenügend abgedeckt, er überlistete unsere Verteidigung und gibt besonnen zur Mitte, wo ein Kieler ins leere Tor lenkt. Der OSV drängt jetzt stark auf Ausgleich, hat aber Pech. Latte und Pfosten stehen den Kielern hilfreich zur Seite. Verschiedentlich rettet der Kieler Torwart glänzend. Die Kieler werden nur noch durch gelegentliche Durchbrüche gefährlich. Der Kieler Linksaußen läuft mit einer langen Vorlage auf unser Tor zu. Lüthje kann nur auf Kosten eines Elfmeters retten. Grantz blieb keine Rettungsmöglichkeit. 3:1 für Kiel. Noch einmal versucht der OSV das Resulat zu verbessern. Es bleibt aber bei dem Ergebnis.
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Tore: 0:1 Stäcker (25.), 1:1 (35.), 2:1, 3:1 (Foulelfmeter). - Schiedsrichter: Brust (Hamburg). - Zuschauer: 500

Sonntag, 3. Juni 1934
Handball: MTV Oldesloe gegen Lübecker SV 2:7
Das Spiel endete mit einer Niederlage der Hiesigen. Damit fiel die Meisterschaft unserer Staffel an die Lübecker. Zum Spielverlauf ist folgendes zu sagen: Der LSV beginnt gleich ein ziemlich hartes Spiel, an das sich die Oldesloer Stürmerreihe nicht gewöhnen kann. Es gibt in der Nähe des gegnerischen Strafraums verschiedene Strafwürfe, die aber erfolglos bleiben. Das Zusammeenspiel der Hiesigen läßt zu wünschen übrig. Die Hintermannschaft wird kurz nacheinander verschiedene Male überspielt und das Ergebnis sind vier Tore für die Lübecker. Mit 0:4 geht es in die zweite Halbzeit.

Das Spiel scheint sich tatsächlich zu wenden. Im Nu sind zwei Tore aufgeholt, aber dann kommt es zu einem häßlichen Zusammenstoß zwischen den linken Halbstürmer der Oldesloer und dem bereits einmal verwarnten rechten Verteidiger der Lübecker. Der Schiedsrichter entschied Feldverweis beider Spieler. Einige Tormöglichkeiten der Oldesloer werden leider ausgelassen, während der LSV drei weitere Tore werfen kann.
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Montag, 4. Juni 1934
Der Männerturnverein von 1862 Oldesloe hielt in Hormanns "Bierquelle" eine gut besuchte Mitgliederversammlung ab. Der Führer, Turnbruder Hans Karth, eröffnete die Versammlung und gab den Rücktritt des bisherigen Oberturnwarts bekannt. Für den freigewordenen Posten wurde Turnbruder Schmüser bestimmt, der das Amt annahm. Der Vereinsführer wies dann auf die Wichtigkeit der Versammlung hin, die gleichzeitig als Werbeveranstaltung im Rahmen der DT-Werbewoche gedacht sei. Er ermahnte die Anwesenden, in noch stärkerem Maße ihr Möglichstes zu tun, um dem Turnen und Sport alle deutschen Volksgenossen zuzuführen.

Dann wurde in die Tagesordnung eingetreten, deren Hauptgegenstand das Möllner Kreisturnfest am 30. Juni und 1. Juli war. Turnbruder Schmüser gab die Ausschreibung für diese Veranstaltung bekannt und forderte eine 100prozentige Teilnahme aller Oldesloer Turner. Nach Beendigung der Aussprache über Mölln hielt der Turnbruder Schnoor ein kleines Referat über: "Die Deutsche Turnerschaft." Sodann mußte der Turnbruder Schrader als Teilnehmer am Deutschen Turnfest in Stuttgart einige Erlebnisse zum Besten geben. Um 11 Uhr wurde die Versammlung geschlossen und zum gemütlichen Teil übergegangen, dessen Leitung der Turnbruder Klieboldt in geschickter Weise übernahm.
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Mittwoch, 6. Juni 1934
OSV gegen FC St. Pauli
Nach dem unglücklichen Start am letzten Sonntag hat der OSV am Sonntag auf eigenem Platz gegen den bekannten FC St. Pauli anzutreten. Welche Bedeutung die Hamburger diesem Spiel beimessen, konnte man am gestrigen Nachmittag feststellen. Einige Herren vom Vorstand des FC St. Pauli zusammen mit dem Trainer Schneider, der früheren Schießkanone des Hamburger SV, waren nach hier gekommen, um sich die Platzverhältnisse anzusehen.

Der OSV wird heute abend nochmals unter Leitung von Risse trainieren. Wolherr, der sich am Sonntag verletzte, kann noch nicht wieder mitmachen; es besteht aber Hoffnung, daß er am Sonntag wieder dabei ist. Die Eintrittspreise für die Aufstiegsspiele sind vom Gau wie folgt festgesetzt: Erwachsene 65 Pfennig (einschließlich Sportgroschen), Erwerbslose und Lehrlinge 30 Pfennig und Schüler unter zwölf Jahren 20 Pfennig.
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Mittwoch, 6. Juni 1934
MTV von 1862
Der Meldeschluß für das Möllner Kreisturnfest ist am Donnerstag. Wer von den hiesigen Turnern noch irgendwie, sie es aktiv oder passiv, mitzumachen gedenkt, kann sich noch am Donnerstagabend in der Turnhalle der Oberrealschule melden. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen jedoch alle Meldungen eingegangen sein, da später eingehende nicht mehr berücksichtigt werden können.
OL

Mittwoch, 6. Juni 1934
Deutsche Männer! Deutsche Frauen! Deutsche Jugend!
Millionen Deutscher können nicht schwimmen und versagen sich dadurch eine Erholung, die Körper und Seele in gleicher Weise stählt. Abertausende wollen schwimmen und rufen vergeblich nach einer Schwimmgelegenheit am Ort. Tausende von Nichtschwimmern ertrinken jährlich, weil im Falle der Gefahr hilflose Zuschauer nicht retten können. Im nationalsozialistischen Staat muß das anders werden! Wertvolle Volkskraft darf nicht mehr ohne Not aufs Spiel gesetzt werden! In einem einzigartigen Vorstoß ins Lager der Nichtschwimmer wird die Reichs-Schwimmwoche vom 17. bis 24. Juni in geschlossenem Einsatz alle Gliederungen und Formationen der Nation mobilisieren und jeden Volksgenossen vor die Forderung stellen: "Lerne schwimmen, übe dich im Retten, kämpfe mit uns gegen den nassen Tod, setze dich dafür ein, daß überall Schwimmanlagen geschaffen werden, hilf uns bei der Aufklärungsarbeit!" Die offizielle Aufklärungsschrift zur Reichs-Schwimmwoche "Schwimme richtig!", Lehrmittel und Schwimmfibel zugleich, gibt dem Nichtschwimmer die theoretische Grundlage, dem Schwimmer und Retter Gelegenheit, sein können zu überprüfen. In allen Orten werden die Ortsausschüsse der Reichs-Schwimmwoche zu einer Kundgebung aufrufen, die jeden angeht, der sich einsetzt für ein kräftiges, gesundes und zielbewußtes Geschlecht, bei dem die Forderung erfüllt sein wird: "Schwimmen muß Volksbrauch werden!"
TZ

Samstag, 9. Juni 1934
OSV gegen FC St. Pauli
Oldesloe erlebt am morgigen Sonntag den ersten Kampf um die Gauliga auf dem Exer. Das Spiel beginnt um 4 Uhr. Der Gegner ist kein geringerer als der bekannte FC St. Pauli, jahrelang technisch eine der besten Hamburger Mannschaften. Selbst der HSV mußte oft die Überlegenheit des FC St. Pauli anerkennen. Nach Meinung der Hamburger Presse sind Victoria Hamburg und FC St. Pauli die besten Mannschaften der Gauliga-Anwärter. Unsere Blau-Weißen werden sich dem Gegner aber ohne Furcht vor dem großen Namen stellen und kämpfen. Wir erwarten, daß unsere Blau-Weißen ihrer Tradition treu bleiben und das Spiel siegreich gestalten, denn bisher verlor der OSV noch kein Punktspiel auf dem neuen Platz! Die Leitung des Spiels liegt in den Händen eines Hamburger Schiedsrichters.
OL

Sonntag, 10. Juni 1934
2. Aufstiegsspiel: Oldesloer SV - FC St. Pauli 2:3 (1:1)
Auch das zweite Spiel um die Gauliga stand unter einem unglücklichen Stern. Durch die Verletzung von Wolherr mußte der OSV eine Umstellung vornehmen. Wenn auch unsere Deckung nicht versagte, so kamen doch durch die Umstellung verschiedene Mißverständnisse vor. Der OSV mußte anfangs gegen Sonne und Wind spielen. Schon nach wenigen Minuten ist alles überrascht. St. Pauli geht durch ein Mißversträndnis der Hintermannschaft der Oldesloer in Führung. St. Pauli drängt. Unsere Hintermannschaft wird allmählich sicher und kann bis zur Halbzeit das Tor reinhalten. OSV findet sich langsam. Gegen Schluß der ersten Halbzeit fällt der vielbejubelte Ausgleich. Lindemeier flankt und ein Hamburger schießt hart bedrängt in das eigene Tor. 1:1.

Nach der Halbzeit spielt der OSV mit Sonne und mit Wind. Aber vorläufig versucht der FC St. Pauli mit Macht, einen Erfolg zu erzielen. Nach fünf Minuten übernimmt der OSV das Kommando und drängt stark. St. Pauli verteidigt hart. Unsere Spieler können sich mit diesem für unsern Begriff harten Spiel schwer abfinden. Immer wieder werden sie im letzten Augenblick vom Ball getrennt. Nach 20 Minuten läuft Drews nach innen, umspielt zwei Mann und schießt flach zum vielumjubelten zweiten Tor ein. Die Zuschauer feuern den OSV jetzt mächtig an. Die Hamburger haben Glück, als ein Scharfschuß von Stäcker nur den Pfosten trifft. Dieses hätte den Sieg bedeutet. Wenig später wird Stäcker verletzt, kommt aber wenig später mit einem Verband wieder. Unerwartet fällt plötzlich der Ausgleich. Wieder war es Stamer, der also doch nicht zu Victoria gegangen ist. Beide Mannschaften spielen nun mit aller Kraft auf Sieg. Zwei Minuten vor Schluß gelang St. Pauli ein drittes Tor und nun spielten die Hamburger bis zum Schluß mit der ganzen Mannschaft auf Verteidigung.

Der Sieg der Hamburger war sehr glücklich, wenn die Hamburger auch die größere Härte und Spielerfahrung hatten. Unsere Elf gab, was sie geben konnte und sie kämpfte bis zum Schluß. Der Mannschaft fehlt nur noch die Härte und Routine für diese Spiele. Sie darf nur den Kopf nicht hängen lassen, noch ist garnichts verloren. Am Sonntag geht es nach Hamburg gegen Victoria.
OL

Tore: 0:1 Stamer, 1:1 (Eigentor), 2:1 Paul Drews, 2:2 Stamer, 2:3 (88.)

Mittwoch, 13. Juni 1934
OSV gegen Victoria Hamburg
Das obige Spiel beginnt um 4 Uhr auf dem Sportplatz Hoheluft. Vor dem Ligaspiel spielt unsere erste Jugend gegen Victoria erste Jugend um 2 ¼ Uhr. Für die Schlachtenbummler fährt ein Wagen um 12 Uhr vom "Deutschen Haus". Karten sind dortselbst zum Preise von 1,50 Mark zu haben.

Die Liga trainiert heute abend um 7 Uhr auf dem Exer. Turnschuhe mitbringen. Am Freitag abend findet nochmals leichtes Balltraining statt. Herr Risse, der am Sonntag leider dienstlich verhindert war, wird wieder dabei sein.
OL

Mittwoch, 13. Juni 1934
Reichs-Schwimmwoche vom 17. bis 24. Juni in Oldesloe
Selbstverständlich wird in der Sportstadt Oldesloe in unserer schönen Badeanstalt auch während der vorgenannten Tage Besonderes von allen Schulen, Verinen und nationalen Verbänden geboten werden. Die Jungs und Mädels rüsten bereits. Allen wird ein besonderer Tag zugewiesen. Während die Schulen die Nachmittag von 2 bis 4 Uhr ausnutzen, werden die nationalen Verbände und Vereine die Abendstunden belegen. Je zahlreicher wir uns hier in Bad Oldesloe beteiligen, alle gesunden Jungs, Mädels, Männer und Frauen werden teilnehmen, desto sicherer winkt uns der für diesen edlen Wettstreit vom Reichsamtsleiter des Nationalsozialistischen Lehrerbundes, Hans Schemm, gestiftete Siegerpreis. Meldet Euch bei den Vereinen und Verbänden.
OL

Donnerstag, 14. Juni 1934
Reichs-Schwimmwoche, verbunden mit der Suche nach dem unbekannten Sportsmann
Ausschreibung für die Langstreckler am Sonntag, dem 17. Juni, in der städtischen Badeanstalt in Bad Oldesloe. Die Strecke beträgt ungefähr 1000 Meter. Meldungen pünktlich 9 Uhr, Beginn pünktlich 10 Uhr. Geschwommen wird in folgenden Klassen:

  • a) Mitglieder der Turn- und Sportvereine
  • b) Nichtmitglieder der nationalen Verbände und Arbeitslager
  • c) Jugendliche, Jahrgang 1916 und später geboren
  • d) Frauen

Teilnahmeberechtigt ist jeder unbescholtene Deutsche. Meldegebühren werden nicht erhoben. An Preisen werden Plaketten des Reichssportführers gegeben.

  • Montag, 18 Juni, 2.15 Uhr: Oberrealschule
  • Dienstag, 19. Juni, 2.15 Uhr: Stadtschule
  • Mittwoch, 20. Juni, 2.15 Uhr: Königin-Luise-Schule

Die Schulen zeigen Streckenschwimmen, Tauchen, Kleiderschwimmen, Rettungsschwimmen, Sprünge, Staffeln und Wasserballspiel.

Am Donnerstag, 7.30 Uhr: Werbeschwimmen der nationalen Verbände und Arbeitslager. Es kommen zur Austragung:

  • 100-Meter-Kraulschwimmen
  • 100-Meter-Brustschwimmen
  • 100-Meter-Rückenschwimmen
  • 50-Meter-Kleiderschwimmen (Hemd, Hose, Jackett)
  • 10 mal 50 Meter beliebig
  • 300-Meter-Schwimmen für das Deutsche Turn- und Sportabzeichen.

Meldungen bis Mittwoch, den 20. Juni, an Herrn Dr. Hans Clasen, Ratzeburger Straße 53. Ohrt, Vertrauensmann des Sportbeauftragten für Stormarn. Dr. Clasen, Vertrauensmann für den Bezirk Oldesloe,
OL

Samstag, 16. Juni 1934
Victoria Hamburg gegen OSV
Schon einmal mußte der OSV in Hamburg gegen Victoria antreten. Damals (am3. Okt. 1926, d.Verf.) ging es in der Vorrunde um die Norddeutsche Meisterschaft. Der OSV hatte seinerzeit als Pokalmeister von Lübeck-Mecklenburg die Teilnahmeberechtigung an der Norddeutschen Meisterschaft erworben. Der OSV kam mit einer 0:5-Niederlage noch sehr glimpflich davon. Seit dieser Zeit haben wir viel gelernt und unsere Spielweise ist kultivierter geworden, so daß wir einem Spiel gegen Hamburger Mannschaften mit Ruhe entgegensehen können. Wenn die Hamburger Presse dieses bisher immer noch nicht zugeben wollte, so ist die Meinung nach dem mehr als glücklichen Sieg des FC St. Pauli am vergangenen Sonntag doch etwas umgeschlagen. Victoria ist gewarnt und sie tritt mit stärkster Mannschaft an, also erstmalig wieder mit dem Weltmeisterschaftsspieler Hans Schwartz, der linker Verteidiger spielt.

Die Aufstellung des OSV steht zur Stunde noch nicht endgültig fest. Die Mannschaft fährt um 1.58 Uhr mit der Bahn. OSV erste Jugend fährt zusammen mit den Schlachtenbummlern per Auto um 12 Uhr vom "Deutschen Haus" ab. Einige Karten sind noch zu haben. Ab 6 ¼ Uhr wird das Ergebnis des Spiels im "Deutschen Haus" zu erfahren sein.
OL

Samstag, 16. Juni 1934
Schwimmsport
Der hiesige Männerturnverein von 1862 ruft alle Oldesloer auf, auch in Zukunft dem Schwimmsport ein größeres Interesse als bisher entgegenzubringen. Es kann nicht angehen, daß der größte Teil der Bevölkerung achtlos an einer der gesündesten Sportarten vorübergeht. Es muß fortan heißen: Jeder Deutsche ein Schwimmer und jeder Schwimmer ein Retter. Versuchsweise ist der Samstag zunächst als Trainings- und Schwimmabend festgelegt worden. Und zwar beginnt das Schwimmen um 18 Uhr in der hiesigen Badeanstalt. Nichtmitglieder des MTV sind selbstverständlich herzlich zu diesen Abenden eingeladen.
OL

Sonntag, 17. Juni 1934
3. Aufstiegsspiel: Victoria Hamburg - Oldesloer SV 9:3 (5:2)
Oldesloe scheint in den Aufstiegsspielen unter einem unglücklichen Stern zu kämpfen. Der 9:3-Sieg der Hamburger ist irregulär und entspricht in keiner Weise dem Kräfteverhältnis beider Mannschaften. Wohl muß zugegeben werden, daß die Hamburger die bessere Mannschaft stellten und unseren Spielern auch körperlich überlegen waren. Ein Unterschied von sechs Toren wäre bei normalem Spielverlauf niemals zustande gekommen. Die OSVer verloren nach viertelstündiger Spieldauer ihren Spielführer Lindemeier durch einen Schlüsselbeinbruch. Lindemeier wurde von dem Victorianer Rave in unfairer Weise von hinten umgelegt und fiel dabei sehr unglücklich. Wir wünschen ihm baldige Genesung.

Victoria spielte zunächst mit Wind und kommt auf eigenem Platz gleich ins Spiel, während der OSV sich erst nach einigen Minuten findet. Nach zehn Minuten fällt überraschend das erste Tor für Victoria. Einen scharfen Schuß von Dedecke kann Grantz nicht richtig fassen. Seeler saust heran und schlägt ihm den Ball aus der Hand ins Tor. Schon wenige Augenblicke später fällt durch Dierksen das zweite Tor. Der OSV wird nun besser. Bei einem Angriff erhält Stäcker den Ball an der Strafraumgrenze und erzielt durch unhaltbaren Flachschuß das erste Tor für den OSV. Jetzt wird Lindemeier verletzt, der OSV ist aber vorläufig auch mit zehn Mann weiter leicht im Vorteil. Schon wenig später erzielt Lüthje das zweite Tor. Dedecke will zwar auf der Linie retten, es nützt aber nichts mehr. 2:2. Die zehn durch den Verlust ihres Spielführers deprimierten OSVer kämpfen unentwegt weiter.

Das Tempo ist bei drückender Hitze enorm. Victoria kommt mehr. Ein Strafstoß von Dedecke kommt demselben Spieler nochmals vor die Füße. 3:2. Bis zur Halbzeit fallen dann noch zwei weitere Tore für die Hamburger durch den Halblinken. Beide Tore waren aus klarer Abseitsstellung erzielt, wie auch ein als Zuschauer anwesender prominenter Hamburger Schiedsrichter bestätigte. Es nützt ja aber doch nichts, wenn der amtierende Schiedsrichter die Tore anerkennt.

Nach Halbzeit ist der OSV vorerst im Vorteil. Der Hamburger Verteidiger Schwartz wird verschiedentlich glatt überlaufen. Zwei klare Torgelegenheiten werden aber vergeben. Schlüter schießt freistehend aus vier Metern in die Wolken. Drews schießt aus günstiger Stellung weit vorbei. Kock läuft seinem Läufer wieder einmal davon und erzielt das dritte Tor für den OSV. Noch eine weitere Gelegenheit verschießt Schlüter. Die Victorianer kommen zu weiteren drei Toren und erzielen zum Schluß durch Elfmeter das neunte Tor. Grantz konnte von den Toren nichts retten, vereitelte aber noch manchen Erfolg in blendender Weise.

Am kommenden Sonntag spielt der OSV auf dem Exer gegen Polizei Lübeck um 4 Uhr. - Unsere erste Jugend konnte einen schönen Erfolg erzielen und die erste Jugend von Victoria Hamburg mit 7:5 Toren schlagen.
OL

Victoria Hamburg (Ankündigung): Dankert - Augstein, Schwartz - Amann, Springer, Dedecke - Becker, Wollers, Seeler, Dierksen, Rave.
Oldesloer SV (Ankündigung): Georg Grantz - Kock, Karl Wolherr - Walter Lindemeier, Helmut Schweim, Grote - Gustav Lüthje, Helmut Krohn, Willy Schlüter, Wilhelm Stäcker, Paul Drews.
Tore: 1:0 Seeler (10.), 2:0 Dierksen, 2:1 Stäcker, 2:2 Lüthje, 3:2 Dedecke, 4:2, 5:2, 5:3 Kock, 6:3, 7:3, 8:3, 9:3 (Elfmeter)

Sonntag, 17. Juni 1934
Schwimmwoche
Die Reichs-Schwimmwoche begann wenig vielversprechend. Für das 1000-Meter-Schwimmen gingen nur vier Bewerber an den Start, und das waren Vertreter des "schwachen Geschlechts". 1. Frau Stoltenberg 26:14 Minuten, 2. Frau Klüver.
OL

Montag, 18. Juni 1934
Schwimmfest der Oberrealschule
Im Rahmen der Reichs-Schwimmwoche, die unter dem Wahlspruch steht: "Jeder Deutsche ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Retter!" fand in der städtischen Badeanstalt das Schwimmfest der Oberrealschule statt. Herrliches Wetter begünstigte den Werbewettkampf, der zeigen sollte, wie notwendig es ist, daß jeder Deutsche - vor allem aber die deutsche Jugend - schwimmen kann. Aber nicht nur das, nötigenfalls muß er imstande sein, einen Gefährdeten zu retten.

Entsprechend den beiden Forderungen, die im Wahlspruch aufgestellt werden, zeigte ein Teil der Schüler, nämlich die Unter- und Mittelstufe, 50-Meter-Brustschwimmen und eine 4 mal 50-Meter-Staffel, während die Oberstufe Rettungsschwimmen vorführte. In den Rahmen des Rettungsschwimmens gehörte auch das Entkleidungsschwimmen und das Tauchen.

Für die Lacher brachten zwei Quartaner etwas. Sie hatten Vaters alte Hosen (teilweise durchlöchert) an und seinen bzw. Mutters alten Hut auf. Sie sollten in voller Kleidung wettschwimmen, Sieger sollte derjenige sein, der zuerst seinen Hut auf das Sprungbrett legte. Tertianer zeigten Kleiderschwimmen und Wiederbelebungsversuche. Bei den Sprüngen wurden sowohl bei der Untertertia als auch bei der Oberstufe gute Leistungen erzielt.

Besonders beachtenswerte Leistungen wurden im Streckentauchen gezeigt. Den Abschluß der Veranstaltung bildete dann das Wasserballspiel der Oberprima gegen Unterprima. Frisch und fröhlich klang zum Schluß das "Naß Heil" von Seiten der Sieger wie auch der Besiegten. "Jeder Deutsche ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Retter!" An diesem Nachmittag haben unsere Jungens gezeigt, daß sie mitarbeiten an der Verwirklichung dieses Zieles.
OL

Donnerstag, 21. Juni 1934
Oldesloer Sportverein
Über das Spiel gegen Victoria am letzten Sonntag lesen wir in dem amtlichen Organ des Gaues VII, der TSS, u.a. folgendes: Dieser Erfolg darf die Hohelufter aber beileibe nicht übermütig machen. Das Spiel nahm nämlich nach einer Viertelstunde Spielzeit für die Oldesloer Gäste eine recht unglückliche Wendung. Der rechte Läufer Lindemeier prallte mit dem gewichtigen Hans Rave zusammen und erlitt beim Fall einen Bruch des Schlüsselbeins; er mußte sich sofort ins Krankenhaus begeben. Dadurch waren die Gäste stark deprimiert und fielen im Verlauf des Kampfes mehr und mehr auseinander, so daß die routinierten Victorianer leichtes Spiel hatten.

Als die Elf noch vollzählig war, konnte man erkennen, daß recht solides Können in der Elf steckt, daß sie zumal auf eigenem Platz vor ihrem heimischen Publikum jedem Gegner gefährlich wird. Die Elf machte einen äußerst sympathischen Eindruck, spielte absolut fair, redete und reklamierte nicht, obgleich das Schicksal ihnen so übel mitspielte und auch der Schiedsrichter sie zu Anfang des Spiels mehrfach benachteiligte. Die Stützen der Mannschaft waren der Torwart Grantz und vor allem der äußerst gefährliche Halbstürmer Stäcker. Hatte der Mann einen Schuß am Leibe. Schießen konnten überhaupt alle Stürmer prima. Alle drei Tore waren Prachttore, die man selten sieht. Die Oldesloer sollen nur nicht den Mut vorzeitig verlieren. Noch ist die Aufstiegsmöglichkeit nicht verloren, zumal der FC St. Pauli in Lübeck verlor.
OL

Donnerstag, 21. Juni 1934
OSV gegen Polizei Lübeck
Für den Oldesloer SV ist es das letzte Spiel der ersten Runde. Noch besteht die Möglichkeit, den dritten Platz zu erreichen. Es müßten allerdings am Sonntag die beiden Punkte in Bad Oldesloe bleiben. Sollte das Schicksal nicht weiterhin gegen die Blau-Weißen sein, so ist ein Sieg über die Lübecker Polizisten nicht unmöglich. Unsere Elf hat aus den bisherigen Aufstiegsspielen unbedingt schon Erfahrung gesammelt und es wird erwartet, daß sich alle Spieler restlos einsetzen. Leider muß der OSV auf Lindemeier verzichten, der zur Zeit noch im Eppendorfer Krankenhaus liegt. Seinen Platz wird Krohn einnehmen, so daß also ein Stürmer zu ersetzen ist. Wer hierfür in Frage kommt, steht noch nicht fest. Das Spiel beginnt um 4 Uhr.
OL

Donnerstag, 21. Juni 1934
Reichs-Schwimmwoche
Den Abschluß bildete das Schwimmen der nationalen Verbände und Vereine. Wenn auch die Zuschauerzahl die der Aktiven um ein Vielfaches überlegen war, hoffentlich finden alle Anwesenden im nächsten Jahre den Weg ins Wasser, so bewies die Zahl der Braunhemden, daß auch von der Seite mit Nachdruck und Verständnis gearbeitet wird, so daß zu hoffen ist, daß auch in Oldesloe der Gedanke der Reichsleitung: "Nun schließt die Reihen! Seid einig im Marsch auf das gemeinsame Ziel!" fruchtbaren Boden gefunden hat.
OL

Die Sieger:

  • 100-Meter-Beliebigschwimmen: Schröder (DLV) 1:24 Minuten
  • SA: Schirner 2:09 Minuten
  • 50-Meter-Schwimmen: Plessing (FAD) 45,2 Sekunden
  • 100-Meter-Brustschwimmen: Stapelfeldt (OSV) 1:44 Minuten
  • 300-Meter-Schwimmen: Brehmer 6:26 Minuten.

Samstag, 23. Juni 1934
Der Tag der Deutschen Jugend
Der Reichssportführer hat zum "Tag der Jugend" am heutigen Samstag folgenden Aufruf erlassen: "Ein Tag im Jahr gehört der Jugend. Auf allen Spiel- und Sportplätzen tummeln sich heute von frühester Morgenstunde an Jungens und Mädels, um im Mehrkampf ihre Kräfte zu messen und zu erproben. Reichsinnen- und Reichsunterrichtsministerium haben zu diesem 2. Deutschen Jugendfest aufgerufen und mit der Durchführung den Reichsjugendführer und den Reichssportführer beauftragt. Der Tag ist schulfrei. Aber auch für einen großen Teil der schulentlassenen Jugend sind heute vom Arbeitgeber Beurlaubungen gegeben worden, um die gesamte deutsche Jugend an diesem einen Tag zu Spiel und Sport zusammenzubringen.

Im Mittelpunkt des sportlichen Programms steht der Dreikampf, aus Lauf, Wurf und Sprung bestehend. Ihn bestreiten alle Jugendlichen männlichen und weiblichen Geschlechts vom 11. Lebensjahre an. Oft haben aber auch die Veranstalter der einzelnen Kämpfe damit Aufmärsche, Volkstänze, Spiele und Staffeln berbunden. Den Siegern aller dieser Kämpfe winkt als Anerkennung die Ehrenurkunde mit der Unterschrift des Herrn Reichspräsidenten; dazu wird eine weitere Urkunde mit den Unterschriften des Reichssportführers und des Reichsjugendführers gegeben. Als äußeres Zeichen der Zusammengehörigkeit wird das Festabzeichen getragen, das aber auch Eltern und Freunde der Jugend im Straßenverkauf haben können. Aus dem Erlös dieses Abzeichens werden die Gesamtkosten des Deutschen Jugendfestes bestritten, an dem sich in diesem Jahre mehr als fünf Millionen deutscher Jungen und Mädel beteiligen. Feierlicher Abschluß des Tages bilden die Sonnwendfeiern mit dem Treuegelöbnis deutscher Jugend zu Volk und Vaterland."
OL

Samstag, 23. Juni 1934
OSV gegen Polizei LübeckAm Sonntag hat der OSV nochmals die Chance, den Anschluß an die übrigen Vereine zu halten. Wir haben die Lübecker Polizisten lange nicht in Oldesloe gesehen und sind auf ihr Können gespannt, nachdem sie sich ein Jahr in der Gauliga ehrenvoll geschlagen haben. Das Spiel beginnt um 4 Uhr.
OL

Samstag, 23. Juni 1934
Schwimmen
Zu dem am kommenden Sonntag in Reinfeld im Rahmen der Schwimm-Werbewoche stattfindenden Werbeschwimmen des dortigen Männerturnvereins entsendet der MTV von 1862 Bad Oldesloe die Schwimmabteilung. Es wird neben den rein sportlichen Übungen selbstverständlich auch Rettungsschwimmen gezeigt, denn jeder deutsche Schwimmer soll und muß zugleich auch Retter sein können. Um der Veranstaltung möglichst viele Schwimmer zuführen zu können, steigt außerdem noch die "Suche nach dem unbekannten Schwimmer", und für diejenigen, die das große Sportabzeichen erringen wollen, sind die hierfür in Frage kommenden Übungen eingelegt worden. Das Schwimmen beginnt pünktlich um 14 Uhr, so daß die hiesigen Schwimmer schon gegen 13 Uhr vom Marktplatz per Rad abfahren.

Am heutigen Samstag, 18.30 Uhr, ist, wie schon am letzten Samstag angekündigt, Trainingsabend im Schwimmen. Der hiesige MTV ruft nochmals auf: Kommt zum Schwimmen! An diesen Abenden können selbstverständlich auch Nichtmitglieder teilnehmen.
OL

Samstag, 23. Juni 1934
Deutsches Jugendfest in Oldesloe
Zu den sportlichen Wettkämpfen, welche von den Sportbeauftragten durchgeführt wurden, lagen über 500 Meldungen vor. Außer den hiesigen Schulen beteiligten sich die Schulen aus Pölitz, Tralau, Sühlen, Seefeld, Neritz, Rümpel, Rethwischfeld, Schlamersdorf und Nütschau. Jede Schule stellte zu den Mehrkampfgruppen bei den Knaben 80 Prozent und bei den Mädchen 65 Prozent. Maßgebend für den Sieg im Mehrkampf ist die Gesamtdurchschnittspunktzahl. Die Landschulen wurden für sich gewertet.

Leider war der FAD am Nachmittag verhindert, um den geplanten Fünfkampf, das Handballspiel, Faustballspiel und eine Staffel gegen die Oberrealschule auszutragen. 14 Schüler führten den Fünfkampf allein durch. 1. Schlüter 107 Punkte, 2. Rottgardt 106, 3. Gerhard Hormann (15 Jahre alt) 97, 4. Pfeiffer 96 Punkte.
OL

Samstag, 23. Juni 1934
Die Sonnenwendfeier am Mühlenberg war ein würdiger Abschluß des Deutschen Jugendtages hier am Orte. Nicht nur die Jugend, sondern auch die Erwachsenen nahmen in Uniform der einzelnen Formationenen und in Zivil einen überaus starken Anteil an der Feier. Die Sprechchöre, der gemeinsame Gesang und vor allem der aufflackernde Feuerschein, wie er sich am hochaufgerichteten Kreuz hinaufzüngelte, erweckten zutiefst im Innern erschauernde Eindrücke und veranlaßten alle Teilnehmer, zurückzuschauen in die Vergangenheit, in die Zeit unserer Vorderen, als sich die Führer der Sippe und der Volksstämme beim Feuerschein zu wichtigen Versammlungen zusammenfanden. Die Kameraden des freiwilligen Arbeitsdienstes zeigten am Anfang der Feier ein im Gesamtbild sehr wirkungsvolles Fackelspiel zu einem Sprechchor, das bei gegebenem Anlaß gern einmal wiederholt werden möchte.
OL

Sonntag, 24. Juni 1934
4. Aufstiegsspiel: Oldesloer SV - Polizei Lübeck 1:2 (1:2)
Pünktlich um 4 Uhr pfiff der Schiedsrichter, Herr Trimpler, den Kampf an. Beide Mannschaften spielen sehr aufgeregt und können sich vorerst nicht finden. Der Sturm des OSV spielt harmlos. Die Polizei hat die größeren Chancen. Plötzlich fallen innerhalb acht Minuten alle drei Tore. Drews bringt den OSV in Führung. Fünf Minuten später gleicht die Polizei aus. Ein Strafstoß kommt zu dem ungedeckten Buthmann. Gegen diesen Bombenschuß war Grantz machtlos. Wenig später fällt das Siegestor für die Polizei. Grote wird mit seinem Rechtsaußen nicht fertig, Grantz will helfen und schon heißt es 2:1 für die Polizei. Halbzeit.

Beide Mannschaften spielen jetzt mit aller Kraft auf Sieg. OSV stellt um, aber ohne Erfolg. Erst als Krohn auf den Mittelläuferposten geht, kommt mehr Ruhe in das Spiel. Eine Viertelstunde vor Schluß hat der OSV eine große Chance, als der Schiedsrichter Elfmeter entscheidet. Drews schießt, aber der Lübecker Torwart hält glänzend. Zum Nachschuß ist keiner zur Stelle. Der Mittelläufer der Polizei wird des Feldes verwiesen. Aber auch gegen zehn Mann kann sich unser Sturm nicht durchsetzen. Mit dem Sturm wird eine Hintermannschaft leicht fertig. Jeder spielt sein eigenes System.
OL

Oldesloer SV (Ankündigung): Georg Grantz - Gustav Lüthje, Karl Wolherr - Helmut Krohn, Helmut Schweim, Grote - Kock, Willy Schlüter, Busch, Wilhelm Stäcker, Paul Drews.
Tore: 1:0 Paul Drews, 1:1 Buthmann, 1:2. - Schiedsrichter: Trimpler

Sonntag, 24. Juni 1934
Pöhls (OSV) nahm an den in Kiel stattgefundenen Kreismeisterschaften teil. Er holte sich im Speerwerfen mit 59,40 Meter den ersten Preis und konnte im Weitsprung mit 6,44 Meter den zweiten Platz belegen.
OL

Montag, 25. Juni 1934
An den beiden nächsten Sonntagen ist der OSV spielfrei
Die nächsten Aufstiegsspiele finden hier am 15. Juli gegen Victoria Hamburg und am 22. Juli gegen Union Teutonia Kiel statt. Am Mittwochabend 7 ¼ Uhr findet ein Übungsspiel zwischen der Liga und Reserve statt. Ende der Woche, voraussichtlich am Samstag, spielt die Liga des OSV gegen Concordia Wandsbek auf dem Exer.
OL

Mittwoch, 27. Juni 1934
Der OSV beabsichtigte, vor der Sommerspielpause noch ein Gesellschaftsspiel nach hier zu bekommen. Es wird hieraus aber leider nichts, da der vorgesehene Gegner, Concordia Wandsbek, nicht mehr spielfrei ist. Vor Beginn der neuen Serie im August wird dieses Gesellschaftsspiel jedoch stattfinden.

Nach den bisherigen unglücklichen Spielen in der Aufstiegsrunde wird der OSV wohl dazu übergehen müssen, im Sturm einige neue Spieler auszuprobieren, um sich für die neue Serie zu rüsten.
Heute abend um 7 ¼ Uhr spielt daher die Liga gegen eine größtenteils aus jugendlichen Spielern zusammengesetzte Reserve. Herr Risse wird das Spiel leiten, oder falls seine Verletzung wieder ausgeheilt ist, selbst mitspielen. Anschließend findet für sämtliche Aktiven eine Spielerversammlung bei Hormann, Lange Straße, statt.

Lindemeier, der bei dem Spiel gegen Victoria in Hamburg einen Schlüsselbeinbruch erlitt, befindet sich noch im Eppendorfer Krankenhaus. Er ist auf dem Wege der Besserung und hofft, Ende dieser oder Anfang nächster Woche entlassen zu werden. Seinen Geburtstag am 28. Juni wird er wohl noch im Krankenhaus verleben müssen. Wir gratulieren und wünschen ihm baldige Genesung.
OL

Freitag, 29. Juni 1934
Der MTV Oldesloe beim Kreisturnfest in Mölln
Am 30. Juni und 1. Juli feiert der Kreis Lübeck-Lauenburg der Deutschen Turnerschaft sein 40. Kreisturnfest, das gleichzeitig mit dem 50jährigen Bestehen der Möllner Turnerschaft verbunden ist. An den stattfindenden Kämpfen werden 500 Turner und Turnerinnen aus dem Kreise Lübeck teilnehmen, um den Eichenkranz zu erringen.

Vom hiesigen MTV nehmen am Möllner Turnfest etwa 30 Turner und Turnerinnen teil, während eine große Anzahl noch als Schlachtenbummler oder Kampfrichter mitfahren wird. Soweit die Wettkämpfer nicht schon am Samstag mit der Bahn fahren, haben sie sich am Sonntagmorgen auf dem Markt um 5.30 Uhr einzufinden, da das Auto pünktlich abfahren muß.
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