ie Spielzeit 1953/54
Teil 1+2 (4)

30.08.1953 - Der Ball aber ging Richtung Fresenburg

Dänische Boxer im Naturtheater.
Benthin neuer Trainer
5:5 in Eichede. Heimniederlagen gegen Pölitz und Reinfeld
Boxer in Odense und Svendborg
Witt gestorben.
Lutzke schlug Ostzonenmeister
Landestrainer vor Ort
Rolke und Meyn in der Rangliste
Rowlin Obmann des ATSV
Erste Spiele der Jungliga
ATSV verabschiedet Fischer
Lutzke traf Schmeling
Auch Rückrundensieg für Pölitz
2:7 bei Gut Heil
Reibereien im Stadion
Schop erster Nachkriegsmeister im Turnen
Ortsausschuß für Leibesübungen
1:5 in Mölln
Heuseler Fußballobmann
Ohldag übernimmt Vereinsvorsitz
Boxer wieder in Dänemark
Zum Abschluß Platz fünf
Gegenbesuch aus Kopenhagen
Leichtathletik gewinnt an Boden
Lutzke unterliegt Ziegler
1:3 gegen Güstrow
Medenspiele im Kurpark

Quellen:

Stormarner Tageblatt -
ST


Sport-Megaphon SPM


Samstag, 10. Okt. 1953
Oldesloer Wehr feierte.
Vom Turnreck zur Feuerspritze. Die Freiwillige Feuerwehr unserer Stadt beging im "Oldesloer Hof" ihr 80. Stiftungsfest, von der Öffentlichkeit leider kaum beachtet. Sie hat damit als eine der ältesten Wehren des Kreises überhaupt ihr Jubiläum gefeiert. Nach einer Zusammenstellung von Dr. Theodor Klüver, der aus alten Urkunden die Geschichte der Oldesloer Feuerwehr rekonstruiert hat, wurde 1873 die "Freiwillige Turner-Feuerwehr" vom Männerturnverein ins Leben gerufen.
ST

Samstag, 17. Okt. 1953
Karl Witt, ehemaliger Ligaspieler und Träger der silbernen Ehrennadel des VfL Oldesloe, starb im Alter von 53 Jahren. Er trat Ostern 1915 in den Dienst der Stadt Bad Oldesloe ein. Bis zum 1. Feb. 1949 war er Leiter der kaufmännischen Abteilung der Stadtwerke, anschließend mit der Führung der Stadtkasse beauftragt.
ST

Donnerstag, 22. Okt. 1953
Bühnenturnen beim Stiftungsfest.
Der VfL Oldesloe feiert am 7. Nov. im "Oldesloer Hof" sein 91. Stiftungsfest. Für den unterhaltenden Teil des Abends sind neben Vorführungen der Turnabteilung auch humoristische Vorträge geplant.
ST

Samstag, 7. Nov. 1953
Trainingsabende.
Der Fußballspartenleitung des VfL Oldesloe ist es gelungen, den ehemaligen Nationalspieler und jetzigen Landestrainer Hans Rohde für sieben Trainingsabende zu gewinnen. Die Trainingsstunden sind für Jugendliche von 18.30 Uhr an und für Senioren von 20 Uhr an festgelegt. Der erste Trainingsabend am vergangenen Dienstag bewies, daß die Aktiven des VfL diese Möglichkeit sportlicher Weiterbildung sehr begrüßen.
ST

Samstag, 7. Nov. 1953
VfL-Jubilare geehrt.
Das 91. Stiftungsfest feierte der VfL Oldesloe im vollbesetzten "Oldesloer Hof" in harmonischer und würdiger Weise. Bevor der 1. Vorsitzende Leo Seipelt seine Begrüßungsworte sprach, gedachten alle Anwesenden des kürzlich verstorbenen Vereinsmitgliedes Karl Witt. Für 40jährige Mitgliedschaft wurden die Sportfreunde Hermann Christ und Johannes Hinrichsen und für 25jährige Mitgliedschaft Paul Ströh, Paul Cords und Hans Röschmann mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Für die jüngeren Aktiven wurden zahlreiche Urkunden ausgegeben. Die Turner, Leichtathleten und Handballer waren hier am stärksten vertreten. Der Vorsitzende Seipelt sagte, daß ein Vorstand mit fast 1000 Mitgliedern seine Aufgaben nicht bewältigen könnte, wenn nicht noch zahlreiche Mithelfer zur Verfügung stünden, die den Vorstand tatkräftig unterstützen. Ihnen allen dankte er im Namen des Vorstandes.

In einer eineinhalbstündigen Folge rollte ein buntes Programm ab. Fast pausenlos wurden abwechselnd turnerische Vorführungen sowie humoristische Darbietungen geboten, die beifällig aufgenommen wurden. Nach dem offiziellen Teil trat der Tanz in seine Rechte.
ST

Montag, 16. Nov. 1953
Stolze Geburtstagsbilanz der "Sportwette".
Großsteuerzahler, Sportmäzen, Wohnbauförderer. Die Schleswig-Holsteinische Sportwette hat - vor fünf Jahren - klein begonnen, wie alle deutschen Toto-Gesellschaften. Im Nov. 1946 als eine der frühesten Toto-Gesellschaften ins Leben gerufen, erzielte die "Sportwette" beim ersten Wettbewerb, am 14. Nov. 1948, einen Umsatz von 11.363 DM. Sollten die Kritiker recht behalten, sollte sich herausstellen, daß Deutschland kein Boden für Fußballtoto ist? Viele zweifelten, und es gehörte Unternehmungsgeist dazu, sich damals (!) dem Toto zu verschreiben, ihn durchzusetzen. Zum wirtschaftlichen Risiko kamen die vielen, teils sehr gewichtigen Stimmen, die Toto aus moralischen Gründen ablehnten, fürchtend, eine unselige Wettleidenschaft könne das deutsche Volk erfassen und von dringlicheren Aufgaben ablenken. Die Entwicklung des Fußballtotos in Deutschland hat den Nachweis geführt, daß Toto ein wertvoller Helfer am sozialen und kulturellen Werk sein kann, seine starke Eigenkraft, die jede Woche Millionen von Wettern anzieht, hat alle Bedenken zum Schwiegen gebracht.

Wo würde der deutsche Sport der Nachkriegszeit stehen, wenn nicht aus Toto-Mitteln ihm Stärkung geworden wäre, in den Jahren der bittersten Materialnot und nachher, um die größeren Aufgaben in Angriff zu nehmen, den Sportplatzbau, die Schaffung von Sportschulen? Bundesrepublik und Länder hätten nicht leisten können, was dem Sport möglich wurde durch die Einrichtung des auf dem Fußball fußenden Totos. Millionen wurden umgesetzt, aber es wurden auch Millionen als Steuern und für soziale und kulturelle Zwecke abgeführt. Die moralischen Einwände gegen Toto verstummten angesichts dieser gewaltigen Leistungen des zu seinem Beginn so heftig befehdeten Unternehmens, erst recht die materiellen.

Über 5 Millionen Mark sind in den fünf Jahren des Bestehgens der Schleswig-Holsteinischen Sportwette dem Sport unseres Landes zugeflossen. 10 Millionen kassierte der Staat an Steuern, 4,5 Millionen Mark flossen ihm für die Erfüllung sozialer Aufgaben zu. 2,2 Millionen Mark wurden durch die Eigenheimausspielung und die Auslosung von Baukostenzuschüssen aufgebracht, das gesamte Ausspielungskapital nach Abzug der Steuern dem Baumarkt zugeführt. Allein 44 Eigenheime zu je 15.000 Mark wurden aus diesem durch toto aufgebrachten Baugeld in Schleswig-Holstein errichtet, 414 Wetter erhielten Baukostenzuschüsse in Höhe von je 3000 Mark.

Ein Spiel mit Zahlen, das den Blick auf die sozialen Hintergründe des Fußballwettens verdeckt, werden die übriggebliebenen, wenigen Gegner des Totos sagen und weismachen wollen, diese Zahlen seien erkauft mit Tränen innerhalb vieler Familien. Die Praxis sieht anders aus! Es hat sich das Phänomen herausgestellt, daß Fußballtoto wohl ein Favorit der Massen, dennoch nicht zu bedenklicher Leidenschaft geworden ist. Der Deutsche wettet auf Fußball genau Sonntag, wie es dem Volkscharakter entspricht; nicht blindlings wagend, sondern vorsichtig abwägend. Das allwöchentliche Ausfüllen des Wettscheins ist eine Angelegenheit, die überlegt sein will, an der vielfach die ganze Familie teilnimmt.

Aber auch: wieviel Hoffnung gibt die Beteiligung am Toto Hunderttausenden! Man schlage das nicht in den Wind. Vielen hat sich die Hoffnung erfüllt, und es stellt sich heraus, wenn zurückgeblättert wird, daß die meisten, die gewannen, mit diesem Gewinn vernünftig umzugehen wußten.

So sind die Einwände gegen die Fußballwette längst gegenstandslos geworden. Toto ist nicht mehr wegzudenken als der große Mäzen des deutschen Sports, als wertvoller Steuerzahler und Förderer sozialen und kulturellen Wirkens. Ein Teil des öffentlichen Lebens, anerkannt und noch längst nicht am Ende seiner Möglichkeiten.

Unser Geburtstagswunsch für die Schleswig-Holsteinische Sportwette ist auf die gesamte deutsche Fußballwette auszudehnen: Möge die öffentliche Hand sich des Wertes dieser Institution stets bewußt bleiben, damit Toto die Aufgaben, die ihm im Rahmen des Lebens unserer Tage gestellt sind, mit der gleichen Großzügigkeit wie bisher erfüllen kann.
SPM

Freitag, 20. Nov. 1953
Arpe gestorben.
Carl Arpe, der langjährige 1. Vorsitzende des VfB Kiel, ehemaliger Schatzmeister des Deutschen Fußball-Bundes und Funktionär im Schleswig-Holsteinischen Fußballverband, ist tot. Der in ganz Deutschland bekannte Sportsmann verstarb nach monatelanger schwerer Krankheit im Alter von 56 Jahren in der Medizinischen Klinik in Kiel.

"Onkel Carl" hieß er bei seinen Sportlern in Schleswig-Holstein, und in diesem "Onkel Carl" sprach alles mit, was den Menschen Arpe so sehr auszeichnete: Freundlichkeit, Güte und stete Hilfsbereitschaft. Seine Arbeit galt dem Fußballsport, sein leben war reich an Höhepunkten und Ehrungen, aber nicht minder groß an Enttäuschungen. Es war ein Leben, das im Dienste des Sports viel zu früh aufgerieben wurde.
SPM

Mittwoch, 16. Dez. 1953
Dr. Alslev gestorben.
Der Vorsitzende des Verbandsgerichts im Schleswig-Holsteinischen Fußballverband, Dr. Karl Alslev (Schleswig), erlag in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 53 Jahren einem Herzschlag. Dr. Alslev war seit Jahren 1. Vorsitzender des SV Schleswig 06 und gehörte auch dem Verbandsgericht des Norddeutschen Fußballverbandes an.
ST

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