Dienstag, 31. Juli 1951
Morgen 18.30 Uhr: VfL gegen Pölitz
Die Sommerpause im Fußball ist beendet! Der Fußball rollt wieder, wenn auch in den nächsten Wochen nur in Freundschaftsspielen. Beim VfL hat es bis auf den Zugang von Ernst Siefke (früher Henstedt) als Linksaußen keinen Trikot- und Vereinsfarbenwechsel gegeben. Welche Spieler von den vorhandenen 16 die nächste Serie als Stamm der Liga bestreiten werden, ist noch nicht geklärt. Berücksichtigung sollten nur diejenigen finden, die sich einem scharfen Training, einer sorgfältigen Planung und Breitenarbeit laufend unterziehen, somit bekunden, daß es ihnen mit dem Vorhaben ernst ist, mit Erfolg auf den Meistertitel los zu steuern.

Der VfL eröffnet die Spielserie am morgigen Mittwoch im Zuge einer Rückspielverpflichtung mit einem Spiel gegen Pölitz (Liga). Die Oldesloer Sportgemeinde ist besonders auf die Mitwirkung der Ex-VfLer Sieveke, Göllnitz und neuerdings auch Fahl bei Pölitz interessiert. Wie schon in den bisherigen Spielen, sollte die VfL-Mannschaft auch diesmal knapp vorne sein. Hoffentlich finden die Gegner schon im ersten Spiel nach der Pause die richtige Bindung.
ST

Mittwoch, 1. Aug. 1951
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - SSV Pölitz 6:0

VfL in bester Schußlaune. Pölitz mußte 0:6 klein beigeben. Es standen sich VfL Oldesloe und der SSV Pölitz in einem Freundschaftsspiel gegenüber. 300 Zuschauer kamen auf ihre Kosten. Den Spielern merkte man die Sommerpause nicht an. Es wurde gekämpft, als ob es um die begehrten Punkte ging. Beide Mannschaften traten in ihrer altbekannten Aufstellung an. Der VfL wechselte nach der ersten Halbzeit Lattke gegen Kneese aus. Pölitz hatte für seinen Torwart Krahn einen Ersatztorwart, Goldboom, aufgestellt.

Die Oldesloer setzten sich gleich vor dem Pölitzer Tor fest und kamen durch Hahn durch Kopfballtor in der zweiten Spielminute zum ersten Erfolg. Lattke vergab darauf eine große Chance. Das Spiel lief auf Seiten der Oldesloer wie am Schnürchen. Pölitz verteidigte recht tapfer, wobei sich Bruhns und Korn besonders auszeichneten. In der 20. Minute kam Feddern (Mitte) zum 2:0. Nun kam für Pölitz die große Chance, das Anschlußtor zu erzielen; knapp ging der Ball neben den Pfosten. Friedrich erreichte dann eine Flanke und erzielte das 3:0.

Nachdem Hahn eine große Chance ausgelassen hatte, erhielt er den Ball von Kneese und schon stand es 4:0. Feddern, der jetzt Rechtsaußen spielte, kam kurz danach zu einem weiteren Erfolg. Eine unglückliche Abwehr nutzte Feddern geschickt aus. Die weiteren Spielminuten verliefen fast ausgeglichen, da Pölitz mit aller Gewalt das Ehrentor erreichen wollte. Schon sahen die Zuschauer den Wunsch der Pölitzer erfüllt, als Lange im Oldesloer Tor (!!) einen Elfmeter verschuldete. Goldboom setzte zum Schuß an und der Torwart Lange hielt in hervorragender Weise. Den Abschluß des Torreigens machte Kneese mit einem unhaltbaren Kopfball. Also 6:0.
Die VfL-Spieler sind gut aufeinander eingestellt. Mit Graffenberger als Mittelläufer ist die Mannschaft gut bedient. Hahn halbrechts, ausgezeichnet. Mandelkau hatte keinen besonderen Tag, er wurde von Bruhns gut bewacht. Lange im Tor in gewohnter Sicherheit. Helmut Lange ist immer der "Alte", gut im Stellungsspiel, sicher im Schlag. Bei Pölitz gefielen: Gehrke, Reuter und besonders Bruhns. Auffallend bei der Mannschaft ist, daß sich kein Spieler durch Zuruf bemerkbar macht.
ST

Tore: 1:0 Hahn (2.), 2:0 Feddern (20.), 3:0 Friedrich, 4:0 Hahn, 5:0 Feddern, 6:0 Kneese. - Zuschauer: 300.

Freitag, 3. Aug. 1951
VfL gegen SV Einbeck (Landesliga)
Zusammen mit dem VfB Lübeck und dem LBV Phönix sowie den sonst interessierten Vereinen ist auch für VfL Oldesloe die Frage, ob die 2. Division doch noch zum Einsatz kommt, noch nicht geklärt. Die erforderlichen Bedingungen sind gegenüber dem Deutschen Fußball-Bund geleistet. Am Samstag dieser Woche wird der DFB in Stuttgart das Schlußwort sprechen und ggf. die Lizenzen erteilen. In welcher Klasse auch gespielt werden mag, der VfL hat am letzten Mittwoch mit einem 6:0-Sieg über Pölitz seinen Spielbetrieb eröffnet und tritt am 4. August im Stadion gegen obige Landesliga-Mannschaft aus Niedersachsen an. Einbeck ist eine an der Elme gelegene Kreisstadt von 30.000 Einwohnern. Die dort befindlichen Wollspinnereien und Stoffdruckfabriken haben bewährte Spielkräfte herangezogen, die den Gästen den Aufstieg zur Landesliga ermöglichten. Obgleich die Mannschaft hier unbekannt ist, dürfte mit einer interessanten Begegnung zu rechnen sein, denn auch der VfL wird alle Register seines Könnens aufbieten. Siefke steht, da in Urlaub, für dieses Spiel noch nicht zur Verfügung. Beginn: 18 Uhr.
ST

Samstag, 4. Aug. 1951
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - SV Einbeck 3:3 (1:2)
Ein Kampfspiel mit gerechtem Ausgang. Niedersächsische Gäste in Oldesloe. Die niedersächsischen Gäste, von Stadtrat Nagel mit Ansprache und Blumen begrüßt, waren über die herrliche Sportanlage, die sich ihnen bot, nicht wenig überrascht. Auch in spielerischer Hinsicht hatte man falsch kalkuliert. Diese Begegnung lieferte wieder den Beweis, daß die Spitzengruppe der Lübecker Bezirksliga den Mannschaften aus der Landesliga glatt gewachsen ist. Nur ein ganz wenig Glück und der Sieger wäre der VfL, dazu nicht unverdient, gewesen.

Der SV Einbeck stellte eine schnelle, auf allen Posten bestens besetzte Mannschaft. Trotzdem müssen die Läuferreihe, die ganz groß ins Spiel kam, und der Torwart besonders genannt werden.

Beim VfL bot Lange II seine bekannte sichere Arbeit, er ist an allen drei Erfolgen des Gegners schuldlos. In der Verteidigung überragte Lange I, dessen großartige Abwehrleistung auch durch sein unglückliches Selbsttor nicht berührt wird. In der Läuferreihe trat Graffenberger klar hervor. Er hat sich als Mittelläufer fein herausgemacht. Richter gut. Pohl gegenüber Pölitz schwächer, natürlich auf den Gegner zurückzuführen. Im Angriff spielten, wie schon gegen Pölitz, gute Einzelkönner, die sich über Strecken hinaus auch zu gefährlichen Angriffen zu verbinden verstanden. Eine Lösung für die Punktserie ist es nicht. Der schnelle Feddern ist zu nervös und verliert in dieser Eigenschaft die Kontrolle über den Ball. Der taktisch und technisch durchgebildete Hahn gehört nicht auf halbrechts; er wird stets Läufer bleiben. Friedrich ist noch jung, entwickelt sich vielleicht wieder als Stürmer. Augenblicklich haftet ihm das gewohnte Läuferspiel kraß an. Kneese wird mit einem zugkräftigen Mittelstürmer noch ganz anders herauskommen. Mandelkau lieferte auf Linksaußen ein gutes Spiel. Sein Trieb auf das Tor, seine Paßbälle in den freien Raum verursachten heikle Momente in der gegnerischen Hälfte. Der in der zweiten Hälfte eingestellte Lattke zeigte das gewohnte Können, sein Torerfolg, wie man es schon oft sah.

Schon die 1. Minute ergab für den VfL eine große Möglichkeit, die mit Glück für Einbeck verging. In der 5. Minute gab Mandelkau zu dem freistehenden Friedrich. Rasanter Lauf auf das Tor zum unhaltbaren 1:0. Drei Minuten später wiederholte Mandelkau diesen Schachzug, indes Friedrich kam zu Fall. Einen Schuß von Kneese fing der gegnerische Torwächter unmittelbar in der linken Ecke ab. Im Gegenangriff knallte der Einbecker Rechtsaußen über das Tor und verschenkte den Ausgleich. Bei einem Alleingang des Gästemittelstürmers rettete Lange II in großer Parade. Einer sehr schönen Vorlage von Hahn an Kneese blieb der Erfolg durch Kopfball Kneese versagt. Lange I stürmte nach vorn, paßte zu Feddern, aber am Tor vorbei. Die Zuschauer halten den Atem an, Lange I gibt scharf über das Feld auf das Tor zurück an Lange II, der aus dem Tor läuft, vorbei - 1:1. VfL verliert für Minuten den Kontakt und schon heißt es durch den Mittelstürmer 2:1 für Einbeck. Feddern schießt über das leere Tor und Hahn lenkt einen Handelfmeter am Tor vorbei.

Die erste Minute nach Halbzeit bringt im Zusammenspiel Feddern-Friedrich durch Letzteren das verdiente 2:2. Der Halblinke von Einbeck erhält eine Vorlage und knallt, halbhoch und unhaltbar, zum 3:2 für Einbeck ein. Friedrich tritt einen Strafstoß knapp am Tor vorbei. Feddern-Friedrich sind wieder vor dem Tor, aber der Tormann wirft sich mit Erfolg in den Schußwinkel. Zwei gute Schüsse von Lattke finden keine Auswertung. Die Vorlage von Richter vor das Tor vergibt Feddern im Sprung. Ein Flankenball von Friedrich, von Feddern verpaßt, wird von Lattke unter die Latte geknallt. 3:3. Bei einem Pfostenabpraller hat Lange II Glück, denn Graffenberger ist zur Stelle. Noch einmal Spannung bei den Zuschauern, da Graffenberger einen Elfmeter verschuldet hat. Der Ball geht gegen den Pfosten. Große Leistung des Gästetorwarts gegen Feddern und ebenso auch von Lange II gegen den Einbecker Halblinken. Schiedsrichter Kruse gut.
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VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Heinz Pohl - Hans Feddern, Ernst Hahn, Günter Friedrich, Werner Kneese, Heinz Mandelkau - Ersatz: Hermann Lattke.
Tore: 1:0 Friedrich (5.), 1:1 Eigentor Lange I, 1:2, 2:2 Friedrich, 2:3, 3:3 Lattke. - Schiedsrichter: Kruse - Zuschauer: 800

Dienstag, 7. Aug. 1951
Wrobel verläßt den VfL
Georg Wrobel war einstmals im LSV Gut Heil, dann bei Eutin, anschließend im Phönix und zuletzt beim VfL Oldesloe. Er hat den VfL jetzt verlassen und sich dem ATSV Lübeck angeschlossen!
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Freitag, 10. Aug. 1951
VfL gegen LSV Gut Heil
Am kommenden Sonntag hat der VfL den LSV Gut Heil und damit eine Mannschaft zu Gast, die in Oldesloe immer gern gesehen war. Die Lübecker stützen sich auf ihre bekannte, junge, schnelle und technisch gute Elf, die in der letzten Serie bestens einschlug. Der LSV Gut Heil wird alles daransetzen, die letzte Punktspielniederlage (Anm.: am 25. Feb. 1951 4:1 für den VfL) auszugleichen, dürfte aber in dieser Hinsicht beim VfL kein Glück haben, denn der Anlauf der Oldesloer Mannschaft war in den bisher ausgetragenen zwei Spielen durchaus gut. Als knapper Sieger ist der VfL zu erwarten. Beginn: 16 Uhr im Stadion.
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Samstag, 11. Aug. 1951
Freundschaftsspiel TSV Lütjensee - VfL Oldesloe 1:5 (0:3)
Zum Rückspiel nach Lütjensee entsandte der VfL Oldesloe eine mit Hahn, Graffenberger und Jack verstärkte Ligavertretung, die sich auf dem kleinen Spielfeld erst nach 20 Minuten eingespielt hatte. Die Platzmannschaft versucht, die Gäste mit einigen gefährlichen Angriffen zu überrumpeln. Die VfL-Abwehr war jedoch zu stark, so daß es bei Lütjensee nur bei dem Versuch blieb. Trotz schöner Kombinationen der Oldesloer Stürmer (Feddern II, Bertram, Lubenow, Tessmann, Bülow) dauerte es 25 Minuten, bis der erste Erfolg durch Tessmann fiel. Nach weiteren fünf Minuten schoß Lubenow im Anschluß an eine Ecke den zweiten Treffer und stellte mit einem Kernschuß in der 37. Minute das 3:0 her.

Lütjensee ließ zwei große Chancen unausgenutzt. Grömitz schoß freistehend am Tor vorbei und Blök hob den Ball drei Meter vor dem Tor über die Latte. Nach dem Wechsel setzte sich Lütjensee vorübergehend hart ein. Der Erfolg: Schiedsrichter Jarchow verhängte einen Elfmeter, den Graffenberger verwandelt. Durch die Parole an die Oldesloer: "Nicht verausgaben!" bekam Lütjensee Oberwasser und erzielte ein Tor durch Steingruber. Im Gegenangriff zeigte Tessmann eine gute Leistung, er umspielte zwei Gegner und schoß trotz starker Bedrängnis das Schlußtor. Beim VfL waren gut veranlagte Spieler. Lütjensee stellte eine auffallend junge Mannschaft, die sich in der neuen Spielserie mit Erfolg durchsetzen wird. Von den 150 Zuschauern stellte das Zeltlager Großensee unter Führung des Leiters Bernhard Nowak allein 80 Mann. Der eifrigen TSV-Vereinsleitung wäre mehr Unterstützung zu wünschen.
ST

VfL Oldesloe: Aufstellung unbekannt.
Tore: 0:1 Tessmann (25.), 0:2 Lubenow (30.), 0:3 Lubenow (37.), 0:4 Graffenberger (Foulelfmeter), 1:4 Steingruber, 1:5 Tessmann. - Schiedsrichter: Jarchow (Trittau). - Zuschauer: 150

Sonntag, 12. Aug. 1951
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - Lübecker SV Gut Heil 6:0 (4:0)
Eine vernichtende Niederlage. Wohl keiner der Zuschauer hat bei Beginn dieses Spiels die vernichtende Niederlage erwartet. Was ist aus dem LSV Gut Heil geworden? Lediglich Kopitzki, Grieske und Helmrath zeigten Bezirksligaleistungen. Verheerend Rüss im Tor, der zudem noch viel Glück hatte. Die VfL-Mannschaft zeigte besonders in der ersten Hälfte gute Leistungen und spielte den Gegner über weite Strecken hinaus völlig aus. Überragend arbeiteten Hahn, Lange I und Graffenberger. Mit Abstand gut Kneese, Friedrich, Feddern sowie nach Halbzeit Jack, der in Demsath einen sehr schnellen Mann vor sich hatte.

Schon in der 2. Minute hatte Rüss bei einem Bombenschuß von Hahn, der abprallte, viel Glück. Beim 1:0 durch Friedrich hätte Rüss das Tor verlassen müssen. Drei Meter vor dem Tor knallt Kneese über das Tor. Lattke trifft das Außennetz. Ein Freispiel von Friedrich an Lattke zeigt keinen Erfolg. Die sich den Lübeckern bietenden Gelegenheiten bleiben nicht ausgenutzt. Ein Fehlschlag des Lübecker Tormanns; eben am Tor vorbei. Ein guter Start von Friedrich und das 2:0 ist erzielt. Drei Ecken vor dem Lübecker Tor bringen dramatische Momente. Auf Zuspiel von Feddern heißt es durch Kneese 3:0 - und abschließend bis Halbzeit durch Feddern 4:0.

Im zweiten Durchgang zeigte sich bei einigen VfLern Luftmangel, so daß das Spiel nicht mehr richtig läuft. Einen Meter vor dem Tor knallt Demsath über das leere Tor. In der 65. Minute erzielt Lattke das 5:0, wobei Rüss den Ball vollends ins Tor boxt. Bei einer Vorlage von Feddern markiert Kneese das 6:0. Kneese umspielt vier Gegner, sein Schuß jedoch geht knapp am Tor vorbei. - Die VfL-Jungmannen hatten in der LSV-Jungmannen Gut Heil Lübeck einen harten Gegner. VfL gewann 6:3. Die Oldesloer Jugend verlor 2:3.
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Tore: 1:0 Friedrich, 2:0 Friedrich, 3:0 Kneese, 4:0 Feddern, 5:0 Lattke (65.), 6:0 Kneese. - Schiedsrichter: Wohlers (Bad Oldesloe). - Zuschauer: 1500.

Freitag, 17. Aug. 1951
VfB Lübeck in Oldesloe.
Das Sportereignis in der Kreisstadt. Prominente Fußballgäste zu erwarten. Nachdem die Bildung der 2. Division gescheitert ist, wird die Oldesloer Sportgemeinde sich damit abfinden müssen, ein weiteres Jahr als Punktspielgegner die bekannten Vereine der Südstaffel zu sehen. Abzuwarten bleibt lediglich, ob es dem ATSV Lübeck gelingt, eventuell im Ausscheidungsspiel gegen Lägerdorf noch die Landesliga zu erreichen. Trotz negativen Erfolgs hinsichtlich Schaffung der 2. Division hat die mühevolle Zusammenarbeit der interessierten 16 Vereine, wofür auch die Männer der Fußballspartenleitung des VfL, insbesondere Dr. Lüders, genannt werden müssen, doch die besten Auswirkungen gebracht.

Es ist beschlossen, die sich in der Punktserie ergebenden freien Sonntage dahin zu nützen, indem sämtliche Vereine sich auf gesunder Basis Freundschaftsspiele liefern, so daß die Oldesloer Zuschauer Gelegenheit haben werden, Altona 93, VfB Oldenburg, Phönix Lübeck usw. im Stadion zu sehen. Den Reigen dieser Spiele eröffnet bereits am kommenden Sonntag der VfB Lübeck (früher Oberliga Nord). Da die Lübecker über ein Kontingent von 18 besten Spielern verfügen, steht Oldesloe wieder ein besonderes Ereignis bevor. Auch die VfB-Mannschaft wird in diesem Spiel beweisen, daß es ihr in diesem Jahr besonders ernst ist. Die Neuerwerbung Siefke steht am Sonntag erstmalig zur Verfügung.

Die VfL-Mannschaft hat zu beweisen, daß sie notfalls auch in ihrer Stammbesetzung führenden Mannschaften in der Landesliga gewachsen ist. Sollten die Oldesloer von Anbeginn die richtige Einstellung auf den Gegner finden, ist noch nichts verloren. Es dürfte der VfL-Deckung zu empfehlen sein, dem VfB-Mittelstürmer Herzberg keinen raumgreifenden Aktionsradius zu schenken, denn darin liegt seine Stärke. Auf jeden Fall wird die Oldesloer Sportgemeinde einen Klassenkampf erleben. Beginn: 16 Uhr.
ST

Sonntag, 19. Aug. 1951
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - VfB Lübeck 6:4 (3:3)
Der VfL hatte einen schweren Stand. Die Gäste in bester Form. Obgleich der VfB die Spieler Felgenhauer, Schröder, Hoppe, Görner und Patzig für die Bezirksauswahl abstellen mußte, sind die hierfür eingesetzten, außer Herle und Jäde, nicht als Ersatzspieler anzusprechen, denn gerade sie sind es, die der VfB als Zugang unter Vertrag genommen hatte. Das Stadion präsentierte sich - selbst VfB-Trainer Erwin Helmchen sprach Worte der Bewunderung - wieder in bester Verfassung. Daß der VfB zu spielen versteht, hat er in diesem Kampf bewiesen. Hervorragend Herzberg, der eine recht unsaubere Sache besser unterlassen hätte, weiterhin die beiden Halbstürmer Müller, Pölitz, Kiow und Raddatz. Der Torwächter hinterließ nicht gerade den besten leistungsmäßigen Eindruck, konnte aber an den Erfolgen des VfL, ausgenommen das erste Tor, nichts ändern.

Die VfL-Verteidiger hatten gegen diesen Gegner einen schweren Stand, riefen aber vermeidbare Situationen selbst hervor. In der Läuferreihe Graffenberger der Beste. Richter kam erst nach Halbzeit auf Touren. Pohl mit größtem Einsatz, aber mit ungenügendem Zuspiel. Feddern konnte nicht überzeugen. Hahn im Sturm der Spielmacher und hinten der technische Prellbock. Friedrich entwickelt sich als Sturmführer immer besser, hat vor allen Dingen Torinstinkt. Kneese gut. Lattke mit großem Einsatz und durch seine Bomben immer für einen Erfolg gut. Pellowski, der für den verletzten Jack eintrat, läßt Gutes erwarten. 2. Minute - Tor durch Kneese und damit 1:0. Bombenschuß von Karl Müller, Lange II meistert groß. Lattke-Flanke wird ausgelassen. Unhaltbar durch Herzberg 1:1. Herzberg knallt auf das Tor - Lange II hält. Durchspiel des VfL und durch Friedrich 2:1 in Führung. Rudolf Müller gleicht aus, und Herzberg erzielt das 3:2 für den VfB. Herrliche Flanke von Lattke, aber alles verpaßt. Blendende Leistung von Herzberg, aber ebenso die Abwehr von Lange II. Kiow schießt gegen die Latte, Herzberg knallt auf das Tor, Lange II hält. Großer Jubel, denn Friedrich hat zum 3:3 ausgeglichen.

Nach dem Wechsel Elfmeter für den VfL, aber Graffenberger schießt auf den Mann. Hahn erscheint aus der Verteidigung vorne, und mit einem Glanzschuß heißt es 4:3 für den VfL. Lange I will dasselbe, schiebt den Ball aber richtig zu Friedrich durch, der das 5:3 markiert. Noch zweimal muß Lange II alles aufbieten, als Pölitz aus kurzer Entfernung schießt. Trotzdem schafft Kiow das 4:5. Lattke wirft den VfB mit einer seiner bekannten Bomben auf 4:6 zurück. Auch die Anweisungen des am Spielrand liegenden Helmchen können nichts mehr ändern.
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VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack (Bruno Pellowski) - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Heinz Pohl - Hans Feddern, Ernst Hahn, Günter Friedrich, Werner Kneese, Hermann Lattke.
Tore: 1:0 Kneese (2.), 1:1 Karl Müller (6.), 2:1 Friedrich (13.), 2:2 Rudolf Müller (20.), 2:3 Herzberg (22.), 3:3 Friedrich (40.), 4:3 Hahn (53.), 5:3 Friedrich (70.), 5:4 Kiow (75.), 6:4 Lattke (78.). - Schiedsrichter: Pooch (Lübeck). - Zuschauer: 1800.

Dienstag, 21. Aug. 1951
VfL gegen LBV Phönix
Dem Spiel gegen den VfB Lübeck folgt wieder ein großes Ereignis, denn morgen, Mittwoch, 18 Uhr, tritt im Stadion der LBV Phönix (Lübeck) an. Phönix ist eine Mannschaft, die in Oldesloe schon immer große Sympathien genoß. VfL und Phönix gleichen sich in ihrer Spielweise und lieferten sich stets spannungsreiche Kämpfe. Phönix erscheint mit seiner kompletten ersten Garnitur, um den letzten Start vor der am kommenden Sonntag beginnenden Punktserie der Landesliga zu vollziehen. Phönix steht dem VfB hinsichtlich der Leistung in nichts nach, ist technisch sogar besser, hat aber nicht die nötige Durchschlagskraft zu Erfolgen. Der Ausgang der Begegnung ist offen, ein Sieg des VfL würde jedoch eine Überraschung sein. Für eine Halbzeit werden eventuell die früheren Jungmannen Rammelsberg und Pasternak?????XY, die schon gegen den VfB mitwirkten und glänzend einschlugen, berücksichtigt. Die Mannschaftsaufstellung des VfL steht noch nicht fest.
ST

Mittwoch, 22. Aug. 1951
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - Phönix Lübeck 1:4 (0:3)
Verdienter Phönix-Sieg. Obgleich Phönix in Oldesloe größte Zugkraft besitzt und das Spiel bei gutem Wetter stattfand, blieb der Besuch mit 1400 Zuschauern hinter den Erwartungen zurück. Phönix konnte seine Spieler Röper, Maurer und Glöckner nicht einsetzen, da sie erst für den 26. August freigegeben sind. Soomann fehlte infolge Verletzung. Flemming und Metzelt sind gesperrt. Entgegen der VfB-Auffassung erklärte der Phönix-Trainer XY????? Ruppelt, daß seine Ligamannschaft grundsätzlich 16 Spieler umfasse, man daher von Ersatzleuten nicht sprechen könne.

Der Sieg von Phönix ist restlos verdient. Die Mannschaft zeigte die größere Reife, war sehr schnell, verfügt über gute Ballbehandlung und hatte die größere Erfahrung. Hanicke, Peters, Landt, Kuchenbrandt, Rammelsberg und Blöß nebst Bruhn traten besonders hervor.

Der VfL, ohne Pohl, hatte nicht seinen besten Tag, konnte sich nicht in gewohnter Form entwickeln und startete in der zweiten Halbzeit mit völlig verbauter Mannschaft. Die Herausnahme von Hahn war unverständlich. Lange II, Lange I, Jack, Kneese und - als besonders erfreulich - der junge Pellowski waren die Besten. Das Fehlen von Pohl trat in der Läuferreihe kraß hervor. Siefke fehlt ein eisernes Training; er verspricht aber gut zu werden. Die ersten 20 Minuten gehörten dem VfL, so daß in dieser Zeit eine Führung hätte herausgeholt werden müssen. Einen guten Schuß von Friedrich meisterte Hanicke sicher. Eine 18-Meter-Bombe von Hahn traf die Torlatte. Vier Schüsse auf das Lübecker Tor, aber Hanicke hatte Glück und hält. Einen Meter vor dem Tor verpaßt Bruhn die Gelegenheit zum Einschuß. Siefke knallt auf das Tor, aber Hanicke lenkt den Ball über das Tor zur Ecke. Eine Berner-Ecke bringt das 1:0 für Phönix. Kneese schießt knapp am Tor vorbei, einen zweiten Schuß rettet Hanicke. Der Ausgleich wird von Friedrich verschenkt. Blöß markiert das 2:0 und Bruhn auf Vorlage von Blöß das 3:0.

Im zweiten Durchgang baut der Phönix seine Überlegenheit aus. Der Ball läuft, die Läuferreihe drückt das Spiel und eisenhart klärt die Verteidigung. Ein Bruhn-Schuß geht über das leere VfL-Tor. Den durch Peters verschuldete Foulelfmeter schießt Friedrich unhaltbar zum Ehrentor ein. Die Leistungen des VfL-Sturms werden immer kläglicher, Feddern in der Mitte eine Unmöglichkeit, Lange II pariert hervorragend gegen Lünsmann. Durch Schuld der Verteidigung gelingt Bruhn das 4:1 für Phönix. Bei einem Schuß von Pasternak hat Lange II Glück. Kneese steht zwei Meter vor dem Tor, der Ball geht knapp darüber. Der VfL konnte an seine Leistungen gegen den VfB nicht entfernt anschließen.
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VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Ernst Hahn - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Egon Jack - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Günter Friedrich, Werner Kneese, Ernst Siefke.
Phönix Lübeck: Hanicke - Peters, Halberstadt - Rammelsberg (Lünzmann), Landt, Kuchenbrandt - Pasternak, Bruhn, Wenzel, Blöß, Berner.
Tore: 0:1 Wenzel, 0:2 Blöß, 0:3 Bruhn, 1:3 Friedrich (Foulelfmeter), 1:4 Bruhn. - Schiedsrichter: Fahl (Pölitz). - Zuschauer: 1400.

Freitag, 24. Aug. 1951
Ligaelf hat Ruhe
Die Liga des VfL fährt Sonntag mit Damen zum Timmendorfer Strand. Nachdem die Mannschaft innerhalb von vier Tagen die schweren Spiele gegen den VfB Lübeck sowie LBV Phönix durchführte, ist derselben die Ruhe dienlich.
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Sonntag, 2. Sept. 1951
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - Preußen Reinfeld 1:0 (1:0)
Mäßiger Fußball in Bargteheide. VfL gegen Preußen nur 1:0. Aus Anlaß des Kreissportfestes standen sich die Bezirksklassenrivalen in einem Privatspiel gegenüber. Bei den Oldesloern fehlte Hahn, Reinfeld mußte auf Lochner verzichten. Etwa 400 bis 500 Zuschauer säumten das Spielfeld. Die Oldesloer hatten bei der Seitenwahl wenig Glück, sie mußten gegen den starken Wind spielen, was den Reinfeldern eine kleine Feldüberlegenheit einbrachte.

Die blauweiße Hintermannschaft hatte schwere Abwehrarbeit zu leisten. Lange im Oldesloer Tor beherrschte jedoch den Raum, und Graffenberger war ein nicht zu überwindender Abwehrspieler. Bis zur 35. Minute lag das Spielgeschehen, hervorgerufen durch den starken Wind, vorwiegend in der Oldesloer Hälfte. Zwei bis drei sichere Chancen ließ der harmlos spielende Reinfelder Sturm aus. Eine harte, aber gerechte Schiedsrichterentscheidung (ein Reinfelder Spieler machte im Strafraum "Hand") brachte den Oldesloern durch einen Elfmeterstrafstoß den einzigen Treffer. Friedrich schoß für Wulf unhaltbar ein. Nach dem Wechsel war das Spiel durchaus offen. Bei den Blau-Weißen war der Sturm recht unentschlossen. Daß es bei dem 1:0 für die Oldesloer blieb, verdankt die Reinfelder Mannschaft ihrer Abwehr. Ein Ausgleichstor, das mehrmals in der Luft hing, wäre verdient gewesen.
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VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Heinz Pohl - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Günter Friedrich, Werner Kneese, Ernst Siefke - Ersatz: Günter Pohlmeyer, Bülow.
Tor: 1:0 Friedrich (Handelfmeter). - Zuschauer: 500.

Freitag, 14. Sept. 1951
VfL Oldesloe trifft auf Mölln.
Das Rennen um die Punkte nimmt für den VfL am kommenden Sonntag seinen Anfang. Jetzt wird scharf geschossen und in diesen Treffen gibt es keinen Pardon. Nachdem der ernsthafteste Widersacher des VfL - ATSV Lübeck - ausgeschieden ist, hat die Elf sich fest vorgenommen, in dieser Serie kein Spiel leichtfertig zu verschenken. Gleich, wie stark der Gegner auch sein mag, an Einsatz und Spielfreudigkeit wird man es nicht fehlen lassen. Mit dem ATSV Mölln erscheint der aufgestiegene Kreismeister von Lauenburg. Trotz seines sonntäglichen 3:4 gegen Moisling heißt der Sieger VfL Oldesloe in nur noch nicht feststehender Höhe. Da Feddern die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllte, spielt auf Rechtsaußen Siefke. Kneese konnte infolge Nichtbeachtung der Trainingsvorschriften für das Spiel keine Berücksichtigung finden. Beginn: 15 Uhr (Stadion).
ST

Sonntag, 16. Sept. 1951
1. Punktspiel VfL Oldesloe - ATSV Mölln 5:1 (1:1)
Oldesloe enttäuschte zwar, aber Klassenneuling Mölln unterlag 1:5. Das war keine Meisterleistung des VfL, die Unzufriedenheit der Zuschauer gerechtfertigt, nicht aber, direkt gehässig gegen ihre Spieler zu sein. Die VfL-Mannschaft fand gegen diesen Gegner nicht die richtige Einstellung, spielte völlig verkrampft und ohne jede Linie, wovon lediglich Lange II und Pellowski ausgenommen sind. Der Klassenneuling verdient für sein aufopferungsvolles Spiel ein Gesamtlob. Er kann gegen manchen Gegner noch Gutes erhoffen. Daß die Mannschaft im zweiten Durchgang zurückfallen würde, war vorauszusehen.

Als die Gäste in der 9. Minute durch ihren Mittelstürmer mit 1:0 in Führung gingen, ertönten die Rufe "Henstedt". Schon unmittelbar darauf hatte Mölln eine erneute Gelegenheit, die jedoch gemeistert wurde. Ein gutes Zusammenspiel der Stürmerreihe stellte Lange II vor eine große Abwehr im Fallen. Endlich zieht der VfL-Angriff geschlossen vor das Tor der Gäste, es wird brenzlig, denn der Torwart wandelt im Mittelfeld, ein Erfolg bleibt versagt. Gute Schüsse auf das Möllner Tor gehen vorbei oder finden erfolgreiche Abwehr. Ein Kernschuß von Friedrich sieht den Tormann auf dem Posten. Auf Zuspiel von Pellowski gestaltet Hahn in der 40. Minute endlich das erlösende 1:1.

Sofort nach Wiederbeginn schickt Friedrich von Rechtsaußen zwei gute Bälle hart über die Latte. Die Überlegenheit von Oldesloe tritt ein, aber die Möllner sind massiert auf Draht und lassen dem Gegner keine Entwicklungsmöglichkeit. 55. Minute - Vorlage Siefke an Hahn und damit 2:1 für den VfL. Oldesloe dreht auf, der Ball prallt gegen die Latte und dann, wieder durch Hahn, zum 3:1 ins Netz. Die Möllner lassen sich nicht entmutigen, die Hintermannschaft des VfL steht völlig falsch und durch eine Bravourleistung rettet Lange II einen sicheren Erfolg der Gäste zur Ecke. Ein Musterflankenball von Siefke bringt Pellowski mit 4:1 zu Torehren. 80 Minuten sind gespielt, die uneinheitlichen Handlungen treten wieder ein, als eine Minute vor Schluß Richter das 5:1 markiert.
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VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Heinz Pohl - Ernst Siefke, Ernst Hahn, Günter Friedrich, Bruno Pellowski, Hermann Lattke
Tore: 0:1 (9.), 1:1 Hahn (40.), 2:1 Hahn (55.), 3:1 Hahn, 4:1 Pellowski, 5:1 Richter (89.). - Schiedsrichter: Kettner (Neustadt). - Zuschauer: 1300.

Sonntag, 23. Sept. 1951
2. Punktspiel TSV Trittau - VfL Oldesloe 2:2 (1:1)
Oldesloe in Trittau gut bedient. Trittau schoß ein Eigentor. Da der VfL gegen Mölln nicht gerade beste Form zeigte, wurden aus der Oldesloer Sportgemeinde vielfach Stimmen laut, die obiger Begegnung skeptisch gegenüberstanden. Diese Schwarzseher haben Recht behalten. Die Oldesloer Mannschaft ist mit dem Unentschieden gut bedient, zumal der zweite Erfolg ein Selbsttor der Trittauer war. Erwin Seeler wird schwere Mühe haben, der Mannschaft wieder innere Ruhe, Halt und Selbstbewußtsein zu verleihen. Noch ist nichts verloren, die Form jedoch von Meisterschaft weit entfernt. Lange II war gut, hätte sich jedoch beim zweiten Tor von der Torlinie lösen sollen. Beide Verteidiger spielten weit unter Form, auch die Läuferreihe fand keinerlei Kontakt, die größte Arbeit lieferte noch Richter. Im Sturm Pellowski mit bester Übersicht, da verletzt, im zweiten Durchgang auf Rechtsaußen nur als Statist. Auch Feddern und Kneese setzten sich gut ein. Die ganze Mannschaft bewegte sich zu umständlich.

In Anbetracht des schmalen Platzes spielten die Gastgeber mit vier Stürmern, den fünften zurückgezogen, ließen den Gegner kommen, um dann blitzartig über die Flügel zu überraschen. Diese Taktik war durchschlagend im Erfolg. Die Trittauer machten gegenüber den Gästen den wuchtigeren Eindruck. Besonders genannt werden müssen Leppin, Hamer, Mager und der hervorragende Torwart Hagedorn.

Schon die ersten Minuten brachten den Trittauern zwei haushohe Chancen, die Mager und Jahnke jedoch nicht auszunutzen verstanden. Im Gegenzug schoß Kneese über die Latte. Ein Kernschuß von Friedrich, er hätte viel mehr schießen sollen, wurde von Hagedorn gemeistert. Kneese wiederholt das Auslassen einer Gelegenheit unmittelbar vor dem Tor, allerdings mit Pech. In der 28. Minute ging Trittau durch Glanzschuß von Hinz mit 1:0 in Führung. Vor dem Oldesloer Tor entstanden brenzlige Situationen, die eine rettet Lange I auf der Torlinie. Eine Minute vor Halbzeit erzielte Kneese unhaltbar das 1:1. Auch die zweite Hälfte sah ein Spiel mit Tempo und Spannung, jedoch ohne gekonnte Kombinationszüge. Infolge einer Uneinigkeit der Trittauer Verteidigung wird der Ball auf das Tor zurückgespielt, Hagedorn stürmt heraus, aber neben ihm fliegt der Ball aus nahezu 40 Metern ins eigene Tor. 2:1 für den VfL. Anschließend schießt Hamer aus zwei Metern darüber, erzielt aber in der 65. Minute das 2:2.
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VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Ernst Hahn - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Heinz Pohl - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Günter Friedrich, Werner Kneese, Hermann Lattke.
Tore: 1:0 Hinz (28.), 1:1 Kneese (44.), 1:2 Eigentor, 2:2 Hamer (65.). - Schiedsrichter: Ley (Lübeck). - Zuschauer: 500.

Sonntag, 30. Sept. 1951
3. Punktspiel VfL Oldesloe - Lübecker SV Gut Heil 2:1 (0:0)
Oldesloer Elf konnte nicht überzeugen. Unglückliche Niederlage der Lübecker. Daß sich die Aufstellung, soweit sie sich auf Graffenberger und Siefke bezog, als Unmöglichkeit herausstellte, war keine Überraschung. Unverständlich, einen als Mittelläufer und Verteidiger kampferprobten Spieler wie Graffenberger plötzlich nach Linksaußen zu bringen. Siefke ist kein Mittelstürmer und bot auch als Linksaußen gegenüber Lattke keinerlei Vorteile, da ihm jede Ballbehandlung fehlt. Der bald vollzogene Wechsel brachte wenigstens etwas System in die Elf. Sollte sich die VfL-Mannschaft nicht bald wieder finden, dürfte der gesetzte Traum auch in diesem Jahr nicht Wirklichkeit werden. Gegen Reinfeld und Ratzeburg wird mit diesen Leistungen nichts zu bestellen sein. Lange II leistete gute Arbeit; lediglich ein Schnitzer unterlief ihm und dieser führte zum Gegentreffer der Gäste. Die Verteidigung war gut, ist aber trotzdem nicht frei von Schwächen, die nur durch den reaktionsschnellen Lange II verdeckt wurden. In der Läuferreihe Graffenberger als Stopper der Mann. Pohl und Richter konnten nicht überzeugen. Der Sturm spielte viel zu viel Klein-Klein und lief sich so an der aufmerksamen Deckung der Lübecker fest. Kneese zeigte technische Einzelleistungen, hatte auch etwas Pech, Feddern war sehr fleißig; gut wieder Pellowski, den man jedoch nicht überanstrengen soll, denn ein Seil, das ständig strapaziert wird, muß einmal reißen.

LSV Gut Heil hinterließ einen guten Eindruck, besonders in der ersten Hälfte. Es ist die bekannte schnelle und technisch gute Mannschaft, die schon ihren Weg machen wird. Tormann Rüss verletzte sich 30 Minuten vor Schluß, mußte ausscheiden, und Helmrath wurde 15 Minuten vor Ende des Spiels des Feldes verwiesen. Gebrüder Kollien, Kopitzki, Gieske, Burdak und Demsath wären besonders zu erwähnen.

Da die Oldesloer Mannschaft sich in der Uraufstellung nicht finden konnte, waren die Lübecker zunächst tonangebend. Lange II rettete gegen Gieske ein fast sicheres Tor. Kneese, ohne jede Kraft, vergab eine gute Gelegenheit. Bei einem Durchbruch von Demsath war Lange II wieder groß in Form. Burdak köpfte auf die Torlatte, wieder Lange II und nochmal. Der VfL kommt auf, Siefke bietet sich eine Gelegenheit, aber vorbei. Eine tolle Situation vor dem Oldesloer Tor geht vorüber. Bei einem Zusammenspiel Siefke - Kneese geht der Ball über das Tor. Einen hübschen Kopfball von Kneese fängt Rüss sicher ab.

Nach dem Wechsel hat Gieske auf Vorlag von Burdak beste Möglichkeit, aus fünf Metern Entfernung knapp vorbei. Bei einem Eckball von Feddern haben die Lübecker Glück. Ein unmittelbarer Strafstoß der Lübecker bringt nichts ein. Siefke erzielt das 1:0. Tormann Rüss verletzte sich am Pfosten, scheidet aus und Kollien II geht ins Tor. Bei einem Durcheinander vor dem Lübecker Tor verursacht Kollien I ein Selbsttor und somit 2:0. Im Gegenangriff schießt Burdak von Linksaußen über den Oldesloer Torwart hinweg ins Tor. 2:1. Oldesloe dominiert im Felde. Vier Schüsse fliegen auf das Lübecker Tor, aber kein Erfolg. Zweimal zeigt der Ersatzmann der Lübecker gute Leistungen. Schiedsrichter Burmester (Mölln) bisher korrekt, aber sehr peinlich, verlor plötzlich die Nerven: Fehlentscheidung auf Fehlentscheidung! LSV, nur noch mit neun Mann im Felde, kämpft verzweifelt weiter. Bei einem Schuß von Demsath hat Lange II Glück, es hätte der Ausgleich sein können. Eine schöne Vorlage von Friedrich köpft dann Kneese über das Tor.
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VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Günter Friedrich, Heinz Pohl - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Ernst Siefke, Werner Kneese, Dietrich Graffenberger.
Tore: 1:0 Siefke, 2:0 Eigentor Kollien I, 2:1 Burdak. - Schiedsrichter: Burmester (Mölln). - Zuschauer: 1200. - Platzverweis: Helmrath (LSV Gut Heil, 75.).

Sonntag, 30. Sept. 1951
Siegreiche VfL-Jugend.
Wie angekündigt unternahm die Jugendmannschaft des VfL am Samstag einen Ausflug nach Rendsburg und Kiel. Gegen den Rendsburger TSV gewann die Mannschaft nach einem technisch klar überlegenen Spiel 6:1. In Kiel reichte es gegen Kilia nur zu einem Unentschieden 4:4, nachdem die Mannschaft bis zum Wechsel mit 3:1 führte. In diesem Spiel zeigten der Torwart, rechte Läufer und Mittelläufer besonders gute Leistungen.
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Freitag, 5. Okt. 1951
Eine sportlich Scherzfrage.
Wir waren Zeuge einer lustigen Begebenheit. Stehen da mehrere sportbegeisterte junge Leute auf dem Exer und unterhalten sich über die VfL-Ligamannschaft. Da sagt einer plötzlich aus der Gruppe zu den anderen: "Könnt ihr gut raten?" Und dann gab er folgende Aufgabe zur Lösung bekannt: "Was ist das Gegenteil vom Schlußdreieck der VfL-Ligamannschaft?" Da bei keinem ein Geistesblitz zuckte, gab der Fragende die Antwort. Sie lautete: "Kurze, kurze Büx". Das Schlußdreieck in der VfL-Ligamannschaft heißt bekanntlich: "Lange, Lange, Jack." Schallendes Gelächter quittierte diese wirklich nett erdachte Scherzfrage.
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Freitag, 12. Okt. 1951
SV Viktoria Lübeck in Oldesloe zu Gast.
Am Sonntag findet im Oldesloer Stadion der Punktkampf VfL gegen Viktoria Lübeck statt. Die Gäste sind als Lübecker Kreismeister zur Bezirksliga aufgestiegen und als Mannschaft mit großem Kampfeinsatz bekannt. Aus bisher ausgetragenen drei Spielen steht das Punktkonto 4:2, das der Tore 5:8. Die Lübecker waren gegen LSV Gut Heil 3:2 und gegen Moisling 2:1 siegreich, unterlagen in Pölitz jedoch glatt 0:5. Der VfL bestreitet diesen Kampf in der Aufstellung, die bereits für das Spiel gegen den MTV Lübeck vorgesehen war. Also ohne den verletzten Friedrich, weiterhin ohne Pohl und Feddern. In solchen Spielen gibt die kämpferische Qualität und die bessere Kondition den Ausschlag, natürlich muß man auch mit dem Ball umzugehen verstehen. Wenn nicht alles trügt, dürfte der VfL sich die Gelegenheit, Anschluß an Ratzeburg zu halten, nicht entgehen lassen. Das laufend strikt durchgeführte Training müßte doch schließlich Früchte tragen! Beginn: 15 Uhr.
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Sonntag, 14. Okt. 1951
Punktspiel VfL Oldesloe - Viktoria Lübeck 3:0 (1:0)
Diesmal ein verdienter Sieg. Obgleich der VfL als verdienter Sieger anzusprechen ist, war es ein Spiel ohne besondere Höhepunkte. Der VfL, der früher ein technisch gefälliges Spiel vorführte, ließ sich vielfach das hohe Spiel des Gegners aufdrängen. Oldesloe hat es verlernt, flach und genau zu spielen, sich freizustellen und anzubieten, wenn ein Mitspieler im Besitz des Balles ist. Mandelkaus Mitwirkung machte sich vorteilhaft bemerkbar. Er hat den nötigen Zug auf das Tor, ist hart am Mann und Ball, woraus Kneese die Vorteile zu ziehen verstand. Dem VfL fehlen rasante Flügelstürmer, die es außer entsprechender Schußkraft verstehen, geschickt die Position zu wechseln. An Lange II wurden lediglich zwei Anforderungen gestellt, die er groß meisterte. Beide Verteidiger gut. Graffenberger als Mittelläufer ungemein produktiv in der Abgabe wie auch im Aufbau. Besonders zu nennen sind: Mandelkau, Kneese, Lange II und Graffenberger. Pellowski scheint sich als Läufer weit wohler zu fühlen.

Die erste Spielhälfte stand eindeutig im Zeichen des VfL. Schon die 2. Minute hätte beinahe bei den Lübeckern zum Selbsttor geführt. Siefke schießt scharf über die Latte. Ein gutes Durchspiel der Sturmreihe wird von Kneese verschossen, der auch eine weitere Möglichkeit knapp vergibt, und dem sich Mandelkau anschließt. Lübecks Tormann rettet gut gegen Richter. Ein Strafstoß wird neben das Tor geschossen. Selbst Lange I knallt aus dem Hinterhalt knapp daneben. Die 40. Minute bringt dem VfL wegen Hand einen Elfmeter. Unhaltbar durch Lange I 1:0 für Oldesloe. Im zweiten Durchgang versteht es Viktoria, das Spiel offen zu gestalten, ohne jedoch die Oldesloer Abwehr zu durchbrechen. Mandelkau steuert allein auf das Tor, setzt jedoch eine Sekunde zu spät zum Schuß an. Auf Fehler von Lange I muß Lange II sein ganzes Können aufbieten, es hätte der Ausgleich sein können. Bei einer Abgabe von Hahn zeigt Siefke keinerlei Übersicht. Lübecks Tormann ist aus dem Tor, den Schuß wehrt die Verteidigung mit der Hand ab. Elfmeter - durch Lattke über das Tor. Siefke versteht es nicht, den Ball am Fuß zu halten. Ein Eckball für Viktoria sieht Lange II groß in Form. Ein Flankenball von Lattke, der von Mandelkau in hervorragender Manier eingeköpft wird, bringt das 2:0 für den VfL (75. Minute). In der 80. Minute erzielt Lattke auf Vorlage von Siefke das 3:0. Schiedsrichter Ullmann (Reinfeld) war selten auf Ballhöhe und daher oft nicht im Bilde.
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VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Ernst Hahn - Ernst Siefke, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Hermann Lattke.
Tore: 1:0 Helmut Lange (40., Handelfmeter), 2:0 Mandelkau (75.), 3:0 Lattke (80.). - Schiedsrichter: Ullmann (Reinfeld). - Zuschauer 1200.

Sonntag, 21. Okt. 1951
Punktspiel TSV Mölln - VfL Oldesloe 2:2 (0:1)
Ein Unentschieden in Mölln. Der Schiedsrichter entschied das Spiel. Trotz des nur Unentschiedens zeigte die Oldesloer Mannschaft gute Leistungen. Nach den bisherigen Spielen stand nicht zu erwarten, daß die Elf einen so überlegenen Kampf liefern würde. Der VfL besaß die größere Erfahrung, Geschlossenheit und bessere Übersicht. Er imponierte mit guter Technik, teilweise vorbildlichem Zusammenspiel; der Innensturm jedoch war zu drucklos. Es fehlt ein überragender Mittelstürmer. Die starke Feldüberlegenheit wird schon durch das Eckenverhältnis 15:4 bekräftigt. Lange II wurde vor keine großen Aufgaben gestellt. Lange I schlagsicher, wendig und gut im Kopfballspiel. Jack als Nebenmann ergänzte gut. Die Läuferreihe lieferte geschlossen ein großes Arbeitspensum.

Graffenberger ein energischer Stopper, der körperlich bis zur Grenze des Erlaubten geht. Die Überraschung war Siefke, der weit verbessert erschien. Kneese technisch hervorragend, aber ohne Schußkraft. Friedrich hätte weiter pausieren sollen, seine Verletzung trat zu kraß in Erscheinung. Mandelkau, der Organisator in der Sturmreihe, ungemein fleißig. Feddern auf Rechtsaußen gut, ein Innenstürmer ist er nicht.

Sofort drängte der VfL seinen Gegner zurück. Ein Strafstoß von Mandelkau saust scharf über die Latte. Eine gute Vorlage des gleichen Spielers schießt Friedrich daneben. Willms im Möllner Tor rettet gut gegen Kneese. Eine brenzlige Situation vor dem Oldesloer Tor beseitigt Lange II. In der 40. Minute bringt Pellowski den VfL mit 1:0 in Führung. Kneese schießt gegen das Außennetz. Willms rettet groß gegen Siefke. In der 10. Minute nach der Halbzeit verhängt Vick ohne jeden ersichtlichen Grund, wegen einer Abwehr von Jack, einen Elfmeter. 1:1.

Trotz dieser Ungerechtigkeit nimmt die VfL-Mannschaft diesen Rückschlag sportlich hin. Mölln kommt vorübergehend auf. Die 55. Minute bringt durch Kneese im Nachschuß das 2:1 für Oldesloe. Glamann (Mölln) scheidet aus. Feddern steht einschußbereit, aber Willms rettet. Der VfL drängt, Mölln verteidigt mit sieben Mann. Ein plötzlicher Möllner Durchbruch bringt das 2:2. Oldesloe drängt weiter, Lange I spielt sich durch, hat alles umspielt, als er zum Schuß ansetzend, im Strafraum gelegt wird und ausscheidet. Da alles Elfmeter erwartet, nimmt Richter den Ball auf und Vick gibt Strafstoß für Mölln. Damit entreißt der Schiedsrichter dem VfL den möglichen Sieg.
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VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Bruno Pellowski - Hans Feddern, Heinz Mandelkau, Günter Friedrich, Werner Kneese, Ernst Siefke.
Tore: 0:1 Pellowski (40.), 1:1 (Elfmeter), 1:2 Kneese (55.), 2:2. - Schiedsrichter: Vick (Lübeck). - Zuschauer: 1000.

Freitag, 2. Nov. 1951
Lesermeinung: Fußballschiedsrichter von zwei Seiten gesehen.
Die Veranlassung zu diesem Leserbrief gibt das Fußballspiel TSV Mölln gegen VfL Oldesloe am 21. Okt. 1951 in Mölln 2:2. Als ich am Samstag, dem 20. Okt., in der Zeitung las, daß Vick (ATSV Lübeck) als Schiedsrichter angesetzt sei, kann ich wohl behaupten, zu sagen, daß alle die, die Herrn Vick kennen, zufrieden waren. Vick ist als guter Schiedsrichter (regelsicher und korrekt) bekannt im Bezirk IV. Bevor das obengenannte Spiel begann, hatte ich Gelegenheit, Herrn Vick in Gegenwart von Herrn Mohrhagen zu begrüßen mit der Bemerkung, daß das Spiel unter seiner Leitung gut aufgehoben sei. Nach zehn Minuten Spielzeit wurde zweimal hintereinander "Abseits" gegen den VfL gegeben, obwohl noch drei Gegner mindestens fünf Meter zurück standen. Diese Fälle wiederholten sich noch zweimal während des Spiels. Also krasse Fehlentscheidungen, aber keine Regelverstöße, also unanfechtbar. Nachdem ein TSV-Spieler Richter foulte, pfiff Vick ordnungsgemäß ab, verlangte Strafstoß gegen den TSV. Nach dem Umstand, daß Richter nicht zu Fall kam und weiter im Besitz des Balles blieb, war Richter der Meinung, daß es doch Vorteil für seine Mannschaft sei. Darauf erwiderte Vick ordnungsgemäß, Vorteile gäbe es nicht mehr. Aber es kam genau umgekehrt.

Um nun noch einen anderen Fall vorwegzunehmen: Der Verteidiger Jack (VfL) mit dem Rechtsaußen des TSV im Kampf um den Ball. Beide sprangen hoch. Der TSV-Spieler kam dabei zu Fall. 1000 Zuschauer und 22 Spieler waren entsetzt, daß Vick den Ball auf den Elfmeterpunkt legte. Das 1:1 wurde hergestellt, eine unglaubliche Entscheidung des Unparteiischen? Nun kommt der Höhepunkt. Das Spiel steht inzwischen 2:2. Der rechte Verteidiger des VfL, Lange I, brach plötzlich aus dem Hinterhalt durch und tauchte im Strafraum auf. Er hatte scheinbar die Absicht, selbst ein Tor zu erzielen, was ihm auch gelungen wäre, wenn nicht ein Spieler des TSV in höchster Not Lange den Ball unter dem Körper weggeschlagen hätte. Dieser Vorfall ging so schnell, daß Lange keine Gelegenheit hatte, beim Fallen den Arm als Abstütze zu nehmen. Lange fiel nämlich mit dem Gesicht auf den Erdboden, schwer angeschlagen blieb er liegen. 1000 Zuschauer und 22 Spieler erkannten sofort den fälligen Strafstoß. Schiedsrichter Vick, welcher unmittelbar in Nähe war, dachte aber nicht daran, abzupfeifen und seiner Pflicht nachzukommen. Er pfiff erst ab, als Richter (VfL) den Ball mit den Händen aufnahm, um ihn für den nach seiner Meinung fälligen Strafstoß bereitzulegen. Vick verlangte Freistoß gegen den VfL wegen Handspielens. Es konnte natürlich nicht anders kommen, weil er das Spiel vorher nicht unterbrochen hatte. Aber warum hat Vick nicht unterbrochen? Ich will es ihm sagen, er hat es nach meiner Meinung nicht gewollt. Es waren noch drei Minuten zu spielen. Er hätte den Strafstoß gegen den TSV geben und den TSV-Spieler vom Platz stellen müssen. Auf die Frage eines Spielers, warum Vick nicht abgepfiffen habe, um den fälligen Strafstoß zu verhängen, äußerte er sich: VfL wäre im Vorteil. Worin der bestand, wußte er scheinbar selbst nicht. 30 Minuten vorher gab es nämlich keinen Vorteil.

Ein wahrscheinlicher Sieg des VfL wurde von Vick geschickt verhindert. Eine weitere krasse Fehlentscheidung, kein Regelverstoß, also unanfechtbar. Mit Ausnahme der gefallenen Worte "Vorteil oder keinen Vorteil", die man bei einem Protest so auslegen kann, als wären sie gar nicht gefallen. Die Zuschauer wurden unruhig, es brodelte an allen Ecken. Die Verantwortlichen des TSV sowie sechs bis acht Polizeibeamte gingen in Positur, sie waren auf alles gefaßt, heraufbeschworen durch das grobe, unkorrekte Verhalten des Schiedsrichters. Als dann der Sportgruß ausgebracht war, lief plötzlich alles durcheinander. Aus einiger Entfernung war zu beobachten, daß sich in dem Menschenknäuel etwas abspielte. Feststellungen konnte ich nicht machen.

Man liest ab und zu mal von Skandalen auf Fußballplätzen, wie kommen aber diese zustande? Nicht, weil der Schiedsrichter schlecht war oder einmal einen schlechten Tag hatte, nein, weil er sich bewußt für die eine oder andere Mannschaft hergab, ohne daß er darüber nachdachte, was es für Folgen haben könnte. Meiner Meinung nach war dies ein beispielhafter Fall. Der vor einigen Wochen eingetretene Fall in Heide wird wohl ein ähnlicher gewesen sein. Platzsperren und Geldstrafen. Vereinsvorstände, Polizei sowie Platzordner sind in jedem Fall völlig machtlos. Nicht Zuschauer und Spieler sind die Schuldigen, sondern in diesem Falle ist es der Schiedsrichter. In Bad Oldesloe haben Schiedsrichter gepfiffen, die Herrn Vick nicht das Wasser reichen können. Sie haben ihr bestes hergegeben, haben beiden Mannschaften gleichmäßig Vor- und Nachteile gegeben, sind aber mit dem Bewußtsein auf den Platz gekommen, völlig unparteiisch zu bleiben. Sie haben es auch bis zum Schlußpfiff so gehalten. Diese Herren sind uns immer willkommen. Dem Schiedsrichterobmann im Schleswig-Holsteinischen Fußballverband, Herrn Karl Heuck (Kiel), werden alle Fußballanhänger zu Dank verpflichtet sein, wenn er sich einmal persönlich mit den Geschehnissen befassen würde. Otto Schmidt, Am Bürgerpark.
ST

Sonntag, 4. Nov. 1951
Punktspiel VfL Oldesloe - Ratzeburger SV 6:3 (4:1)
Ratzeburg hatte es nicht leicht. Nun hat auch Spitzenreiter Ratzeburg erfahren müssen, daß es schwer ist, in Oldesloe zu gewinnen. Die Begegnung zeigte ein temporeiches Spiel. Die VfL-Mannschaft hatte eine große erste Hälfte, in welcher Ratzeburg fast ausgespielt wurde. Ratzeburgs bei Halbzeit vorgenommene Umstellung bewährte sich bestens, so daß die Oldesloer in diesem Zeitraum wirklich kämpfen mußten. Die bei Spielschluß von Seiten des Ratzeburger Obmanns gesprochenen Worte, daß die Oldesloer Mannschaft doch weit reifer sei, zeugt von echt sportlicher Einstellung und beweist den verdienten Sieg des VfL. Dem Ratschlag der Vorschau folgend, daß nur ganz konsequente Sturmleistungen Erfolg bringen könnten, lief der Oldesloer Angriff zu einer Form auf, wie man sie lange vermißte.

Siefke, der Schütze von vier Toren, zeigte sich erneut verbessert. Der technische Kneese fiel etwas ab. Mandelkau gut im Einsetzen seiner Nebenleute und gutes Auge für sich bietende Gelegenheiten. Sein Tor war eine feine Leistung. Der wieder durch sichere Ballführung auffallende Pellowski bildete mit dem wieselschnellen Feddern den gefährlichsten Flügel. Die Schwäche von Feddern liegt in mangelhaften Flankenbällen. Die Seitenläufer Pohl und Richter begingen den Fehler, die Deckung zu sehr zu entblößen. Beide sind zu unbeweglich und zu unsauber im Abspiel. Das Schlußdreieck war von seiner gewohnten Sicherheit weit entfernt. Ein intakter Lange II würde zwei Tore verhindert haben. Graffenberger als Stopper unauffällig, aber in sicherer Abwehrarbeit überragend. Der VfL riß gleich die Handlung an sich. Mandelkau schoß knapp vorbei. Eine Vorlage von Siefke verpaßte Feddern. Klar überlegen läuft das Spiel für Oldesloe. Das 1:0 für den VfL erzielt Siefke. Ratzeburg beseitigt eine brenzlige Situation, von Mandelkau erzeugt. Ein Strafstoß von Richter geht vorbei. Feddern gestaltet das 2:0. Ein weiteres Tor findet keine Anerkennung. Auf Vorlage von Mandelkau erzielt Siefke das 3:0. Auf Fehler des rechten Verteidigers heißt es durch Siefke 4:0. Lange II hält, der Nachschuß durch Völckert bringt das 4:1 und damit Halbzeit.

Der zweite Durchgang zeigt eine völlig veränderte Ratzeburger Mannschaft. Hat der VfL sich verausgabt? Ratzeburg drängt. Lange II hat das Tor verlassen, aber Lange I rettet auf der Linie. Das Oldesloer Tor ist frei, aber Jack beseitigt die Gefahr wieder auf der Linie. Eine fabelhafte Kombination Feddern - Siefke - Mandelkau wird vereitelt, aus dem Hintergrund erzielt dann Mandelkau das 5:1. Durch Reimer kommt Ratzeburg durch ein schönes Tor auf 5:2 heran. Mit Glück geht die Gefahr durch mehrmalige Abwehr am Oldesloer Tor vorüber. Eine Vorlage von Olbricht bringt das 5:3. Kneese schießt freistehend über das Tor. Fußabwehr des Ratzeburger Torwarts gegen Feddern. Ein Kopfball von Pellowski auf Ecke von Siefke wird abgefangen. Ratzeburgs Torwart hat sein Gehäuse verlassen und Siefke erzielt das 6:3. Elfmeter für Ratzeburg - aber Lange II pariert durch Fußabwehr.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Heinz Pohl - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Ernst Siefke.
Tore: 1:0 Siefke, 2:0 Feddern, 3:0 Siefke, 4:0 Siefke, 4:1 Völckert, 5:1 Mandelkau, 5:2 Reimer, 5:3 Olbricht, 6:3 Siefke. - Zuschauer: 1500.

Montag, 5. Nov. 1951
Entgegen anderslautenden Nachrichten wird das Spiel am kommenden Sonntag: SSV Pölitz gegen VfL Oldesloe in Pölitz ausgetragen. Pölitz ließ sich auf eine Verlegung nach Oldesloe ins Stadion nicht ein.
ST

Dienstag, 7. Nov. 1951
SSV Pölitz gegen VfL Oldesloe
Die Fußballspartenleitung des VfL legt Wert auf die Feststellung, daß hinsichtlich Verlegung der am kommenden Sonntag steigenden Begegnung Pölitz gegen VfL keine offiziellen Verhandlungen geführt wurden, so daß von einer Weigerung des SSV Pölitz, das Spiel im Oldesloer Stadion auszutragen, nicht gesprochen werden kann.
ST

Freitag, 9. Nov. 1951
...und nun nach Pölitz!
Was den Reinfelder Preußen (Anm.: am 14. Okt. 1951 in Reinfeld 5:2) und LSV Gut Heil (Anm.: am 28. Okt. 1951 in Lübeck 3:1) möglich war, müßte auch dem Oldesloer VfL gelingen und damit den SSV Pölitz distanzieren. Die größere Erfahrung und spielerische Reife sollten den Ausschlag für einen Oldesloer Erfolg geben. Wohl ist die Pölitzer Elf als kampfkräftige Mannschaft bekannt, technisch und taktisch dem VfL jedoch klar unterlegen. Jedes Klein-Klein-Spiel ist gegen solche Mannschaften fehl am Platze. Nur durch Aufreißen der Abwehr über schnelle Flügel ist die zwar nicht ungefährliche, aber keineswegs zu hohe Hürde zu nehmen. Rund 1000 Oldesloer werden an der Barkhorster Chaussee vertreten sein. Das Spiel beginnt um 14 Uhr in Pölitz.
ST

Sonntag, 11. Nov. 1951
Punktspiel SSV Pölitz - VfL Oldesloe 0:1 (0:0)
VfL behauptet weiter die Tabellenspitze. 75 Minuten 0:0. Kneese schoß das "goldene" Tor. Es muß vorweg gesagt werden, daß der Sieg des VfL verdient ist, und zwar durch die überragende Sturmführung von Mandelkau. Pölitz hatte einen Großkampftag. Am Eingang des Sportplatzes standen Wagenschlangen, wie sie der Ort noch nicht gesehen hat. Viele Freunde der Platzmannschaft erhofften eine Überraschung. Pölitz zeigte bis zum Abpfiff seinen gewohnten kämpferischen Einsatz. Bei Pölitz muß besonders die Abwehr mit Goldboom, Knifka und Bruhns genannt werden. Unüberwindlich war Krahn. Niemand hat Krahn schon in ähnlicher guter Form gesehen. Er verhinderte eine höhere Niederlage.

Die VfL-Mannschaft hatte im Angriff mit Mandelkau und Pellowski als rechter Verbinder zwei technisch hervorragende Spieler. Die Außenstürmer Feddern und Siefke wurden stark bewacht. Kneese, der Torschütze, war in der Abgabe reichlich langsam.

Kaum hatte das Spiel begonnen, da hatte Krahn ängstliche Minuten zu überstehen. Einen Strafstoß von Mandelkau konnte er unschädlich machen. Eine darauffolgende Flanke wurde zur Ecke abgewehrt. VfL erhielt bald den zweiten Strafstoß zugesprochen, den Krahn meistert. Als Graffenberger den Ball verpaßte, kam für die Pölitzer die Chance. Statt den Ball an den freistehenden Göllnitz abzugeben, schoß Abraham den Ball vorbei. Inzwischen erhöhte sich das Eckenverhältnis auf 6:0 für die Oldesloer. Sie wurden alle eine Beute von Krahn. Ein schöner Schuß von Kneese wurde ebenfalls abgewehrt, den Nachschuß von Pellowski hielt Krahn. Auch ein Durchspiel von Pohl und Mandelkau endete bei dem Pölitzer Torwart. Korn gab dann einen Ball in aussichtsreicher Stellung an Gehrke, der nur das Außennetz traf. Halbzeit 0:0.

Hatte der VfL in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel, schien es jetzt, als ob Pölitz alles auf eine Karte setzen wollte. Doch der Sturm versagte. Lange konnte alle Lagen klären. In der 59. Minute erhielt Oldesloe einen Elfmeter zugesprochen. Lange I schoß den Ball in die Wolken. Den anschließenden Strafstoß von Mandelkau hielt Krahn sicher. Siefke, Pellowski, Feddern und Kneese schießen knapp vorbei oder scheitern an Krahn. In der 75. Minute brach für Pölitz das Unglück herein. Goldboom und Bruhns brachten den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Kneese stand frei und geschlagen holte Krahn den Ball aus dem Netz. In den letzten 15. Minuten hatte Pölitz Gelegenheit, den Ausgleich zu erzielen; drei Mann verpaßten aber einen Ball in aussichtsreicher Stellung. Mit 1:0 ging ein hochdramatischer und äußerst fairer Kampf zugunsten des VfL zu Ende.
ST

SSV Pölitz (Ankündigung): Krahn - Knifka, Bruhns - Brüggemann, Goldboom, Dau - Abraham, Göllnitz, Korn, Gehrke, Landahl.
VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Heinz Pohl - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Ernst Siefke.
Tor: 0:1 Kneese (75.). - Zuschauer: 1000.

Freitag, 16. Nov. 1951
SV Eichede beim VfL.
Als aufgestiegener Kreismeister von Stormarn und rote Laterne der Südstaffel wird Eichede seine Fahrt nach hier mit sehr gemischten Gefühlen antreten. Zum ersten Male tritt die VfL-Elf diesem Gegner gegenüber; denn Eichede hatte seinen bisherigen Spielbetrieb mit der VfL-Reserve auszumachen, und zwar mit wechselnden Erfolgen.

Eichede hat bisher ein Spiel gewonnen, in Eichede gegen die ersatzgeschwächten Moislinger (am 23. Sept. 1951 3:0). Die Mannschaft spielte gegen TSV und ATSV Mölln mit je 2:2 unentschieden. Die Spiele gegen Ratzeburg, Reinfeld, LSV Gut Heil, Trittau und MTV Lübeck gingen, teils eindrucksvoll, verloren. Wenn der VfL sein Spiel der letzten beiden Sonntage zeigt, dürfte er Gelegenheit haben, außer seiner Tabellenspitze auch sein Torkonto führend zu gestalten. Die alte Fußballweisheit, daß Ehrgeiz und Kampfeswillen auch Favoriten überrennen können, wird die Oldesloer Mannschaft nur dadurch zu unterbinden in der Lage sein, wenn sich alle Spieler von jeder Überheblichkeit freimachen und während der ganzen 90 Minuten "da" sind. Beginn 14 Uhr.
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Sonntag, 18. Nov. 1951
Punktspiel VfL Oldesloe - SV Eichede 9:0 (5:0)
9:0-Kantersieg des VfL. Mit 14:2 Punkten und 30:9 Toren aus acht Spielen strebt die VfL-Elf der Halbzeitmeisterschaft zu. Ein temporeiches Spiel, in dem die reifere, geschlossene Mannschaftsleistung die aufopfernd kämpfenden Gäste überfuhr. Die Tore fielen in Folge technischer Überlegenheit auf der einen und mangelnder körperlicher Reaktionsfähigkeit auf der anderen Seite. Es war somit kein Wunder, daß während 70 Minuten nur eine Mannschaft spielte. Mit langen Steilpässen suchte die VfL-Mannschaft den kürzesten Weg zum Tor.

Lange II hatte nur zweimal Gelegenheit, sein Können zu zeigen. Einen Kopfball des Gästemittelstürmers fing er im Hechtsprung. Lange I und Jack wurden vor keine großen Probleme gestellt. Die Außenläufer Richter und Pohl leisteten gute Aufbauarbeit. Mittelläufer Graffenberger hatte den Posten des sogenannten "Ausputzers". Die Sturmreihe Siefke, Kneese, Mandelkau, Pellowski war gut. Daß Friedrich abfiel, ist durch seine lange Spielpause verständlich. Bester Mann war Mandelkau, der es immer wieder verstand, auftretende Lücken in der Deckung blitzschnell auszunutzen. Eichede stellte eine junge, sympathische Elf, die nicht "mauerte". Trotz des 0:9-Rückstandes kämpfte die Mannschaft um das Ehrentor.

Schon in der 2. Minute hatte der Gästetorwart bei einem 3-Meter-Ball von Kneese Glück. Ein von Friedrich auf das Tor geschossener Ball tanzte zweimal auf der Torlatte. Nur noch Lange II vor sich, schoß der Rechtsaußen von Eichede neben das Tor. Auf Durchgabe aus der Läuferreihe hieß es durch Mandelkau 1:0. Aus drei Metern Entfernung verpaßt Friedrich die Gelegenheit. Eine Kombination von Friedrich - Kneese - Mandelkau ergibt durch letzteren das 2:0. Zweimal ist der Torwart von Eichede gut auf dem Posten. Kneese köpft knapp über die Latte. Unter dem sich werfenden Gästetormann rollt ein scharfer Schuß von Mandelkau ins Netz. 3:0. Auch das 4:0 wird von Mandelkau erzielt. Eichede versuchte in Gegenangriffen, das Ergebnis zu mildern, scheitert aber an der Deckung. Auf Flanke von Friedrich erzielt Siefke durch ein herrliches Kopfballtor das 5:0.

Eichede kämpft nach Wiederbeginn verzweifelt, wird aber durch Kneese auf 6:0 zurückgeworfen. Auf einen Schnitzer vom Torwart heißt es durch Siefke 7:0. Ein Kernschuß von Siefke wird gehalten. 8:0 durch Kneese. Durch einen klugen Positionswechsel markiert Mandelkau das 9:0. - Die VfL-Jungmannen gewannen ihr Punktspiel gegen des SSV Pölitz mit 4:0.
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VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Heinz Pohl - Günter Friedrich, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Ernst Siefke.
Tore: 1:0 Mandelkau, 2:0 Mandelkau, 3:0 Mandelkau, 4:0 Mandelkau, 5:0 Siefke, 6:0 Kneese, 7:0 Siefke, 8:0 Kneese, 9:0 Mandelkau. - Schiedsrichter: Fischer (Lübeck). - Zuschauer: 1400.


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Sonntag, 25. Nov. 1951
Punktspiel Rot-Weiß Moisling - VfL Oldesloe 1:3 (1:2)
VfL Oldesloe vor Herbstmeisterschaft? Durch diesen Sieg hat der VfL seine Spitzenposition wesentlich gefestigt (1. VfL 16:2 Punkte, 2. Ratzeburger SV 14:4, 3. Preußen Reinfeld 13:5). 600 Zuschauer (300 Oldesloer) sahen ein Kampfspiel, das den beiden Mannschaften alles abverlangte. Die Tatsache, daß Moisling ein schwer zu schlagender Gegner ist, bewahrheitete sich erneut. Der VfL hatte in seiner Gesamtleistung nicht seine beste Form. Jede Mannschaft spielt eben nur Sonntag, wie der Gegner es zuläßt. Der größte Fehler bestand darin, daß man sich das hohe Spiel aufdrängen ließ, so daß sich Moisling immer wieder den Ball erlief und erkämpfte und sich zwangsläufig viele kräftezehrende Nahkämpfe ergaben. Man sah aus der Deckung überhastetes Abspiel, unüberlegtes nach vorne Dreschen und selten nur Querpässe zum Mitspieler. Aus dem Rahmen der Mannschaft müssen Mandelkau, Kneese, Siefke, Lange I und Lange II, der viele brenzlige Situationen im richtigen Augenblick zerstörte, genannt werden. Der Dirigent mit kluger Übersicht war Mandelkau. Moisling zeigte das erwartete schnelle Spiel, ungekünstelt, aber produktiv.

Das Spiel begann mit großem Einsatz der Moislinger Mannschaft, die sich eine Feldüberlegenheit erkämpfte. Ein Strafstoß von Patzig sah Lange II auf dem Posten. Eine weitere Möglichkeit unterband Lange I. Einen guten Flankenball von Siefke fing Cornehls sicher ab. Als der Moislinger Torwart einen Ball verliert, ist Mandelkau zur Stelle, aber knapp vorbei. Bei einem Angriff Mandelkau - Siefke rollt der Ball am Tor vorbei. Herrliche Parade von Lange II gegen Patzig. Die 15. Minute bringt das 1:0 für Moisling durch Patzig. Der VfL läßt sich nicht verwirren und nimmt den Schlag hin. Trotz des nun auflebenden kraftvoll geführten Spiels zeigten sich Hemmnisse durch ungenaues Abspiel. Einen Durchbruch von Friedrich kann Cornehls stoppen. Strafstoß von Scharunge: Lange II rettet und gleich wieder. Durch großen Einsatz bringt die 30. Minute dann durch Siefke den 1:1-Ausgleich. Guter Durchlauf von Siefke, aber Cornehls ist zur Stelle. Als Cornehls einen Ball abfangen will, köpft Mandelkau über ihn hinweg ins Tor. 2:1 für den VfL. Aus vier Metern Entfernung schaufelt dann Kneese über die Torlatte.

Nach Halbzeit gibt Herzberg einen hohen Ball zu Scharunge, dessen Kopfball am Tor vorbeigeht. Eine Vorlage von Friedrich verlängert Mandelkau geschickt zum 3:1 für Oldesloe. VfL verstärkt die Deckung. Einen Durchbruch von Siefke wehrt Cornehls ab. Lange II sperrt erfolgreich gegen Rohwedder. Mandelkau knallt auf das Tor, aber Cornehls hält. Auch gegen Siefke ist Cornehls zur Stelle. Noch eine gute Chance für Moisling und das Spiel ist aus.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Heinz Pohl - Günter Friedrich, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Ernst Siefke.
Tore: 1:0 Hinzmann (15.), 1:1 Siefke (30.), 1:2 Mandelkau, 1:3 Mandelkau. - Schiedsrichter: Kaufmann (Lübeck). - Zuschauer: 600.

Freitag, 30. Nov. 1951
"Das große "Derby" im Oldesloer Stadion."
VfL spielt gegen Preußen Reinfeld. Das Interesse der Stormarner Fußballer erstreckt sich am Sonntag auf obiges Treffen. Im Oldesloer Stadion wird Hochbetrieb herrschen und vielleicht ein Rekordbesuch zu verzeichnen sein, denn auch aus Reinfeld werden Hunderte ihren Weg in die Kreisstadt lenken, um ihren Preußen Rückhalt zu geben. Will Reinfeld den Ratzeburgern Schrittmacherdienste leisten oder errechnet sich die Mannschaft aus den letzten Spielen selbst noch eine Chance für die Herbstmeisterschaft? Wie stehen die Aussichten?

Preußen Reinfeld ist als Kampfmannschaft bekannt, führt ohne Zweifel Könner in seinen Reihen und sollte nicht unterschätzt werden. Die VfL-Elf weiß, worum es geht und was sie der großen Oldesloer Sportgemeinschaft sowie sich selbst schuldig ist. Das technische und taktische Können spricht für einen knappen Sieg des VfL. Nicht aber immer genügt technisches Spiel gegen mit großem Einsatz kämpfende Gegner. Die spielerischen Leistungen müssen Kraft in sich führen. Ein großes Kampfspiel steht zu erwarten, in dem die Gesetze des Sports und der Fairneß selbst im Begeisterungstaumel nicht verletzt werden mögen. Beginn: 14 Uhr im Stadion.

Unser Reinfelder Sportmitarbeiter schreibt zu dem "Derby" folgende Zeilen: Mit dem Treffen VfL gegen Preußen Reinfeld steht wiederum eine Begegnung bevor, die es von jeher in sich gehabt hat und die nie ihren prickelnden Reiz verlieren wird. Die Oldesloer als voraussichtlicher Herbstmeister, werden den Reinfelder Preußen gegenübertreten, deren Leistungen stark verbessert und die gewillt sind, dem alten Widersacher, dem VfL, einen großen Kampfgeist entgegenzusetzen und ihm alles abzuverlangen.

Wie sehr gleichmäßig gerade das Können beider Mannschaften in den letzten zwei Jahren war, erhellen die Ergebnisse: Am 15 Jan. 1950 und im August gelegentlich des Sportfestes kam es zu zwei Unentschieden (2:2, am 1. Okt. 1950 errangen die Preußen auf eigenem Platz einen 2:1-Sieg und am 18. März 1951 konnten sich die Blau-Weißen auf ihrem Platz 3:1 revanchieren.

Papierform und Platzvorteil sprechen wohl für die technisch besseren Kreisstädter, aber trotzdem möchten wir uns einer Voraussage über den vermeintlichen Ausgang enthalten, vielmehr den Reinfelder Wunsch kundtun, daß auch dieser Kampf, der dramatisch zu werden verspricht, ritterlich durchgeführt wird, ältere Spannungen beseitigt werden und der Sieg derjenigen Elf zufällt, die ihn auf Grund besserer Leistungen verdient hat.

Es steht zu erwarten, daß zahlreiche Interessierte - natürlich auch von Reinfelder Seite - den Weg in die prächtige Stadionanlage nehmen werden. Die Oldesloer Verkehrsbetriebe werden den Verkehr zwischen Oldesloe und Reinfeld vermitteln. Der erste Bus fährt 12.45 Uhr ab "Stadt Hamburg". Aber auch die sehr günstige Zugverbindung kann empfohlen werden. Und schließlich werden Radfahrer, gutes Wetter vorausgesetzt, die kurze Strecke nicht scheuen und gern ihrem Sportdrang folgen.
ST

Sonntag, 2. Dez. 1951
Punktspiel VfL Oldesloe - Preußen Reinfeld 3:1 (1:1)
VfL behielt die Oberhand. Mittels Bus-Pendelverkehr, mit Kraftwagen, per Bahn und Fahrrädern war Reinfeld im Stadion angetreten, um ihre Preußen siegen zu sehen. Durch diesen Sieg dürfte sich der VfL die Herbstmeisterschaft erkämpft haben, da derselbe gegen den MTV Lübeck lediglich noch einen Punkt benötigt. Während die erste Spielhälfte ein ausgeglichenes Spiel zeigte, dominierte im zweiten Durchgang der VfL, da sich bei den gegnerischen Außenläufern Konditionsmängel bemerkbar machten. VfL hat verdient gewonnen, er war die bessere Elf. Mittelläufer Graffenberger hatte besonders in der ersten Hälfte ein großes Arbeitspensum zu vollbringen. Man wird mit "Preußen" im zweiten Durchgang, zumal auf eigenem Platz, sehr zu rechnen haben.

Mit dem Wind im Rücken startet die Reinfelder Mannschaft mit ungeheurem Elan. Schon der erste Angriff führte fast zum Tor und wurde nur durch Abseits unterbunden. Die 3. Minute ergab durch Friedrich das 1:0 für den VfL. Bei einem Schuß von Mandelkau war Wulf zur Stelle. Im Gegenangriff knallt Mielke über das Tor, damit eine große Chance vergebend. Eine über Friedrich - Mandelkau - Pellowski gezogene Kombination verpuffte. Lange II mußte mehrfach in Aktion treten. Eine Vorlage von Mandelkau vergab Siefke. Unter dem Jubel der Reinfelder Anhänger erzielte Lochner den 1:1-Ausgleich, wobei Lange II nicht die beste Figur machte. Eine gute Gelegenheit für Regus wurde zerstört. Eine Friedrich-Flanke fand keine Verwertung. Die Durchgabe von Stelter an Regus brachte nichts ein. Ein Friedrich-Ball wird von keinem Stürmer erreicht. Lange II kann sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen. Graffenberger assistiert ganz groß.

Mit den Anweisungen ihrer Trainer Erwin Seeler und Karl Wenzel versehen, kommt der VfL groß auf. Reinfeld muß schwer verteidigen. Kneese schießt, aber viel zu schwach, auf Wulf. Unter ohrenbetäubendem Jubel erzielt Pellowski das 2:1 für Oldesloe. Sein erstes Tor seit seiner Ligazugehörigkeit. Trotz Bedrängnis gibt Mandelkau vor das Tor, aber niemand ist zur Stelle. Ein Kernschuß von Siefke geht scharf über die Latte. Lange II rettet gegen Heyn in letzter Sekunde. Kneese - Pellowski, aber ohne Berechnung. Mandelkau bedient Siefke, der jedoch zu umständlich reagiert. Anstatt abzuspielen, vergibt Siefke in eigennütziger Weise. Wulf groß gegen Mandelkau. Ein von Mielke geschossener Strafstoß aus 25 Metern saust über das Tor. Mandelkau flankt, Kneese köpft, aber vorbei. Wulf rettet gegen Siefke. Als Wulf einen Ball verliert, erzielt Kneese das 3:1. Ein fast geschenktes Tor. Einen Strafstoß von Lochner fängt Lange II in der Ecke ab.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Heinz Pohl - Günter Friedrich, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Ernst Siefke.
Preußen Reinfeld (Ankündigung): Wulf - Frieboldt, Schulenburg - Stelter, Worm, Köhler - Mielke, Lochner, Regus, Heyn, Malchin.
Tore: 1:0 Friedrich (3.), 1:1 Lochner, 2:1 Pellowski, 3:1 Kneese. - Zuschauer: 1800.

Freitag, 7. Dez. 1951
VfL fährt zum MTV Lübeck.
"Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben." In diesem Fall genügt der Mittag, denn das obige, letzte Spiel der VfL-Elf in der Herbstserie findet bereits am Sonntagvormittag um 10.30 Uhr auf der Falkenwiese statt. Da Ratzeburg ebenfalls in Lübeck gegen Viktoria antritt und wohl als Sieger angesprochen werden kann, ist für den VfL klar, daß auch er sein Spiel gewinnen muß! Der Zweipunktevorsprung kann im zweiten Durchgang von größter Bedeutung sein. Auch in der vorigen Serie war der MTV, ebenfalls auf der Falkenwiese, der letzte Gegner. Es ging darum, durch einen eindrucksvollen Sieg auf den zweiten Tabellenplatz zu kommen. 1:1 lautete das Resultat!

Der MTV führt als Spielweise defensive Grundhaltung mit plötzlichen Vorstößen. Die Mannschaft ist kämpferisch und konditionsmäßig in Ordnung. Wer gegen Ratzeburg in Ratzeburg 2:3 verliert, Eichede 7:1 schlägt, gegen Pölitz und TSV Mölln unentschieden spielt, ist auch zu einer Überraschung fähig! Der VfL ist gewarnt, müßte aber durch technische Vorzüge und das Zusammenwirken der Mannschaft Sieger sein.
ST

Sonntag, 9. Dez. 1951
Piunktspiel MTV Lübeck - VfL Oldesloe 0:2 (0:0)
VfL Oldesloe ungeschlagen Herbstmeister! MTV Lübeck mit 2:0 besiegt. Mit 20:2 Punkten und 38:11 Toren aus elf Spielen hat der VfL Oldesloe die Halbzeitmeisterschaft seiner Staffel erkämpft. Ein großer Erfolg, der auch durch den Schönheitsfehler der beiden Unentschieden, die zudem hätten vermieden werden können, nicht geschmälert wird. Akteure der Siegesserie waren: Lange II, Lange I, Jack, Richter, Graffenberger, Pohl, Friedrich, Pellowski, Mandelkau, Kneese, Siefke, Hahn, Feddern und Lattke.

Das obige letzte Punktspiel stand nicht gerade unter einem glücklichen Stern. Der zugewiesene Spielplatz auf der Falkenwiese war mit Wasserlachen durchsetzt, zudem blies ein scharfer, böiger Wind, so daß an ein flüssiges Kombinationsspiel nicht zu denken war. Weiterhin war Siefke, wahrscheinlich nicht entsprechend unterrichtet, nicht erschienen, so daß für ihn Lattke einsprang. Die Oldesloer Mannschaft hatte die größeren und zahlreicheren Chancen, war mit mehr Eifer bei der Sache und wies in beiden Hälften Feldvorteile auf. Der Sieg wurde in erster Linie durch das gesamtmannschaftliche Wirken und erst in zweiter Linie durch sogenanntes technisches Können errungen. Mandelkau, Kneese, Graffenberger und Lange II verdienen besondere Hervorhebung. Die Torschützen waren Pellowski 1:0 und Kneese 2:0 für Oldesloe. MTV Lübeck zeigte den erwarteten Kampfeinsatz. Gut die Läuferreihe und der Tormann. In echt sportlicher Kameradschaft gratulierte der Spielführer der Reisemannschaft, Dubslaff, im Namen seiner Mann der Ligaelf und überreichte auf dem Spielfeld einen Strauß Winterastern. Auch ein Vorstandsmitglied des MTV sprach Mandelkau seine Anerkennung und Glückwünsche aus. Schiedsrichter: Böhme (Stockelsdorf) mangelhaft.
ST

Tore: 0:1 Pellowski (60.), 0:2 Kneese (65.). - Schiedsrichter: Böhme (Stockelsdorf). - Zuschauer: 300.

Samstag, 15. Dez. 1951
Interessante Fußballspiele in Sicht!
Da die Punktspiele der Frühjahrsserie 1952 bereits am 13. bzw. 20. Januar des neuen Jahres ihren Anfang nehmen, bleibt den beteiligten Vereinen für Privatspiele zwecks Feststellung der wirklich stärksten Mannschaft nur eine kurze Zeit. Die Fußballspartenleitung des VfL hat in der Ausnutzung dieser Sonntag eine besonders glückliche Hand gehabt.

Am ersten Weihnachtstag gastiert im Stadion aus der Hamburger Bezirksliga der Spitzenreiter der Elbestaffel, die Polizei-Sportvereinigung. Am 30. Dez. tritt Lägerdorf, Spitzenreiter im Bezirk III, im Stadion an, also eine Elf, die ebenfalls dem Training von Erwin Seeler untersteht. In diesem Spiel dürfte sich zeigen, welche der beiden Mannschaften aus den ihnen gewordenen Anleitungen den größeren, sichtbaren Nutzen gezogen hat. Der 6. Jan. 1952 wird dem Stadion einen Massenbesuch bringen, denn an diesem Tage stehen sich die Herbstmeister der Nord- und Südstaffel unserer Bezirks, TSV Kücknitz und VfL Oldesloe, gegenüber. Die Visitenkarte der Gäste aus Lübeck-Herrenwyk lautet: 11 Spiele, 52:11 Tore, 22:0 Punkte. Die Oldesloer Sportgemeinde ist also für drei aufeinander folgende Sonntage bestens versorgt.
ST

Freitag, 21. Dez. 1951 Weihnachten: VfL gegen Polizei Hamburg. Am ersten Weihnachtstag gastiert im Oldesloer Stadion aus der Hamburger Bezirksklasse der Meister der Elbestaffel, Polizei SV. Aus der Mannschaft sind lediglich der Torwart Borchardt, rechter Läufer Behring sowie Mittelstürmer Nordhoff bekannt, da dieselben bereits in der Hamburger Städtemannschaft der Bezirksklasse mitwirkten. Die Torquote von 49:21 aus elf Spielen läßt darauf schließen, daß es sich um eine ausgeglichene Elf handelt. Die Aufstellung der Oldesloer Mannschaft steht noch nicht fest. Als Ausgang dieser Begegnung ist ein Unentschieden zu erwarten. Beginn: 14 Uhr.
ST

Dienstag, 25. Dez. 1951
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - Polizei SV Hamburg 4:5 (3:1)
Bei 60 Minuten Spieldauer klar mit 4:1 in Führung, um dann 4:5 zu verlieren, das ist bestimmt eine Leistung. Nachdem die VfL-Mannschaft bis dahin ein wirklich ansprechendes Spiel gezeigt hatte, war die Hintermannschaft dem alles auf eine Karte setzenden Gegner nicht mehr gewachsen. Hauptschuld an der Niederlage hat die Verteidigung. Solange das Abwehrproblem nicht gelöst wird, klafft zwischen Hintermannschaft und Sturm eine Lücke, die von einer versierten Mannschaft erfolgreich ausgenutzt wird. Der vorgenommene Wechsel zwischen Feddern und Friedrich war unverständlich. Friedrich kann im Sturm nur Außen sein, niemals aber ein Halbstürmer. Mandelkaus ausgezeichnete Ballführung, sein blitzschnelles Erfassen der Lage und sein mannschaftliches Verhalten stempelten ihn wieder zum besten Spieler. Nächst ihm müssen Kneese und Lange II genannt werden. Siefkes Einsatz und Kampfgeist ist lobenswert.

Die ersten 15 Minuten wurden vom VfL überlegen geführt. Mandelkau brachte den VfL in der 12. Minute in Führung. Anschließend bot sich dem Hamburger Müller eine große Chance, aber der Ball ging daneben. Ein Strafstoß auf Hamburgs Tor war dem Erfolg nahe. Die 25. Minute brachte durch Kneese das 2:0. Ein von Krumer geschossener Ball tanzte auf der Latte des VfL-Tores, auch der Nachschuß fand kein Ziel. Auf Vorlage von Mandelkau knallt Kneese gegen die Latte, der Nachschuß markiert 3:0. Bei einem Durcheinander der Oldesloer Hintermannschaft verbessert Kruse auf 1:3. Aus nur wenigen Metern hält Lange II. Ohne Pause geht das Treffen weiter. Eine kluge Durchgabe von Pellowski erfaßt Mandelkau und erzielt das 4:1. Die Polizei-Elf dreht auf und läßt alle Register ihres Könnens laufen. Drei Meter vor Lange II schießt Nordhoff auf Genannten. Abwehr auf der Torlinie und dann zur Ecke. Müller vermindert auf 2:4. Ein Siefke-Durchlauf findet Mandelkau zur Stelle, aber knapp daneben. Lange II in sicherem Auffang, aber trotzdem 3:4. Ein völlig unnötiges Tor! Die Verteidigung verliert jede Übersicht und schon heißt es 4:4. In zwei Minuten zwei Tore. Die Oldesloer Sturmreihe reißt nochmals alle Kräfte zusammen, so daß vor dem Tor der Hamburger brenzlige Situationen entstehen. Im Gegenangriff gelingt Kähring sogar das 5:4. Schiedsrichter Pooch (LBV Phönix) in bekannter Form.
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VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Bruno Pellowski - Günter Friedrich, Hans Feddern, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Ernst Siefke.
Tore: 1:0 Mandelkau (12.), 2:0 Kneese (25.), 3:0 Kneese, 3:1 Kruse, 4:1 Mandelkau, 4:2 Müller, 4:3, 4:4, 4:5 Kähring. - Schiedsrichter: Pooch (Lübeck). - Zuschauer: 1200.

Freitag, 28. Dez. 1951
Am Sonntag: VfL gegen Lägerdorf.
Als nächste Gastmannschaft stellt sich am Sonntag beim VfL im Stadion der Herbstmeister des Bezirks III, TSV Lägerdorf, vor. Obgleich auch diese Mannschaft dem Training von Erwin Seeler untersteht, ist die Leistungskraft derselben nicht unmittelbar bekannt. Lägerdorf war schon im Vorjahr Meister und nahm zusammen mit dem ATSV Lübeck, Schwartau und Schleswig 06 an den Aufstiegsspielen zur Amateurliga teil. Die in dieser Runde erzielten Resultate lassen darauf schließen, daß es sich um eine Elf in Stärke des Lübecker ATSV handelt. Die Dusche gegen die Hamburger Polizei wird der VfL-Mannschaft hoffentlich dienlich gewesen sein und manchen Spieler zum Erwachen gebracht haben. Da hinsichtlich der Trainingsgemeinschaft von einer gewissen Rivalität gesprochen werden kann, wird es zu einem interessanten Spiel kommen. Es geht darum, die Spielstärke des Bezirks III einmal kennen zu lernen. Beginn: 14 Uhr.
ST

Sonntag, 30. Dez. 1951
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - TSV Lägerdorf 4:2 (0:2)
1300 Zuschauer waren im Stadion erschienen, um den Meister des Bezirks III, TSV Lägerdorf, zu sehen. Die Gäste stellten eine stabile Mannschaft. Der VfL probierte Friedrich als linken Verteidiger, hatte Pohl wieder zur Verfügung und ließ Budnick Rechtsaußen spielen. Das Spiel nahm zeitweise die Form eines Kampfspieles an. Die erste Hälfte war bis auf die letzten zehn Minuten, wo die Hintermannschaft des VfL den Kontakt verlor, ausgeglichen. Nach der Pause erarbeitete der VfL sich eine Feldüberlegenheit heraus. Die Leistung von Mandelkau verdient wieder besondere Hervorhebung. Leider war Kneese nicht bestens disponiert. Hinsichtlich der Umstellung von Friedrich erscheint es vorteilhafter, ihn wieder auf den Mittelstürmerposten zu bringen und Graffenberger als linken Verteidiger zu wählen. Friedrich hat auf einem ausgesprochenen Linksposten doch einige Schwierigkeiten.

Bei ausgeglichenem Feldspiel rettet der Gästetorwart gut gegen Budnick, auch einen Kopfball von Kneese fängt er ab. Überraschend geht Lägerdorf in Führung. Lange II muß mehrfach sein Können zeigen. Mandelkau lenkt geschickt zu Kneese, aber der Ball geht über das Tor. Der Lägerdorfer Mittelstürmer knallt auf das Tor, Lange II läßt prallen und schon liegt Oldesloe 0:2 zurück! Noch zweimal zeigt der Oldesloer Torwart gute Leistungen. Mit dem für Budnick eintretenden Feddern erhält der Sturm mehr Halt. Lägerdorfs Tormann hat Glück durch Abseits von Siefke. 55. Minute und Mandelkau bringt seine Mannschaft unhaltbar auf 1:2 heran. Dramatische Augenblicke vor dem Tor der Gäste, dreimal brannte der Laden und dann zur Ecke. Auch vor dem Oldesloer Tor treten tolle Sachen auf und nur ganz knapp vergibt der Halblinke. Mandelkau lenkt, am Boden liegend, zu Siefke, aber Dohse erklärt Abseits. Kneese vergibt eine große Gelegenheit. Einen Eckball von Siefke lenkt Feddern mit der Hacke gegen den Pfosten. Einen Paßball von Mandelkau verwendet Siefke zum 2:2. Schon eine Minute später setzte Mandelkau wieder Siefke ein, ein herrlicher Schuß und damit 3:2 für Oldesloe. Lägerdorf setzt sich groß ein. Feddern geht zu Boden, die Zuschauer schreien Elfmeter, aber Dohse läßt weiterspielen. Das Schicksal von Lägerdorf ist besiegelt, als Mandelkau hoch vor das Tor gibt und Feddern in herrlichem Sprung einköpft. 4:2 für den VfL. - VfL Reserve gegen Lägerdorf Reserve 2:2.
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VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Günter Friedrich - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Heinz Pohl - Günter Budnick (46. Hans Feddern), Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Ernst Siefke
Tore: 0:1, 0:2, 1:2 Mandelkau (55.), 2:2 Siefke, 3:2 Siefke, 4:2 Feddern. - Schiedsrichter: Dohse (Eichholz). - Zuschauer: 1300.

Samstag, 5. Jan. 1952
Fußballschlager im Stadion.
Nordstaffel Herbstmeister TSV Kücknitz im Stadion. Den Spielen gegen Polizei Hamburg und Lägerdorf folgt am kommenden Sonntag die von der gesamten Oldesloer Sportgemeinde mit Spannung erwartete Begegnung mit dem Herbstmeister der Nordstaffel des Bezirks IV (Lübeck), TSV Kücknitz.

Seit Juli 1951 in Punktspielen ungeschlagen, aus elf Spielen mit 52:11 Toren sowie 22:0 Punkten Meister und ein 3:3 gegen Schwartau am ersten Weihnachtstag - das war die Bilanz am 30. Dez. 1951. Wenn man berücksichtigt, daß die Hochofenleute vom Februar dieses Jahres auch Kroczek (Neustadt), Flemming und Voss (Phönix) und Heimroth (LSV Gut Heil) in ihren Reihen führen, so war es berechtigt, in Kücknitz den Aufsteiger Nr. 1 zu sehen. Nun brachte der letzte Sonntag den Kücknitzern gegen den VfB Lübeck eine vernichtende 0:8-Niederlage. Daß auch Eutin und Brunsbüttel mit dem gleichen Resultat eingingen und der ATSV gegen Phönix sogar 0:9 unterlag, ist ein schlechter Trost. Wird die Mannschaft sich bis zum Sonntag wieder gefangen haben? Noch in der Vorwoche gaben alle Lübecker Experten Oldesloe keinerlei Chancen; jetzt plötzlich ist das Treffen wieder völlig offen geworden. Massenbesuch ist dem Stadion sicher. Beginn: 14 Uhr.
ST

Sonntag, 6. Jan. 1952
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - TSV Kücknitz 2:1 (2:1)
Oldesloe besiegte Kücknitz verdient 2:1. Mit einer guten Gesamtleistung erkämpfte sich der VfL Oldesloe auf eigenem Platz einen 2:1-Sieg über den TSV Kücknitz. Durch diesen Erfolg kann sich Oldesloe als indirekter Herbstmeister des Bezirks IV betrachten. Obgleich die Durchführung der Freundschaftsbegegnung durch eine am Samstag plötzlich erfolgte Absage von Kücknitz - die später revidiert wurde - gefährdet erschien und dadurch in der Oldesloer Sportgemeinde Ungewißheit herrschte, hatten sich dich 1400 Zuschauer im Stadion eingefunden. Kücknitz war ohne seinen Verteidiger Grell und die Außenläufer Möller und Gösch erschienen.

Beide Mannschaften spielten von Beginn an schnell und mit großem Einsatz. Oldesloe erkämpfte eine leichte Feldüberlegenheit, trotzdem hieß es nach zehn Minuten durch Pingel 1:0 für die Gäste. Feddern bot sich eine gute Gelegenheit für den Ausgleich. Er schoß jedoch den Ball unmittelbar in die Hände von Franck. Dann gelang Mandelkau der verdiente Ausgleich. Siefke traf trotz günstigster Position nur das Außennetz. Auch Mandelkau hatte Pech. Eine hübsche Kombination zwischen Feddern und Pellowski schoß er, unmittelbar vor dem Tor stehend, neben das Gehäuse. Dieses Pech machte er gleich darauf gut, als er den plazierten Führungstreffer erzielte.

Nach der Pause änderte sich nichts mehr an diesem Spielstand von 2:1 für den VfL. Der Kücknitzer Torwächter Franck zeigte eine wundervolle Parade, als er im Hechtsprung einen Kernschuß von Mandelkau zur Ecke lenkte. Auch Lange II bewies bei einem Schuß von Wielebinski reifes Können. Die besten Spieler bei Oldesloe waren Mandelkau, Feddern, Lange II, Siefke und Richter, der durch gute Störungsarbeit auffiel. Die Kücknitzer Sturmreihe zeigte sich vor dem Oldesloer Tor zu unentschlossen. Schiedsrichter Meeseburg (Neumünster) war dem Spiel ein guter Leiter.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Günter Friedrich - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Heinz Pohl - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Ernst Siefke.

Tore: 0:1 Pingel (10.), 1:1 Mandelkau, 2:1 Mandelkau. - Schiedsrichter: Meeseburg (Neumünster). - Zuschauer: 1400.

Sonntag, 13. Jan. 1952
Punktspiel ATSV Mölln - VfL Oldesloe 2:1 (1:0)
VfL 1:2 geschlagen. Knallige Sensation in Mölln. Und das Unglück schreitet schnell. Schon das erste Spiel des zweiten Durchgangs wurde dem Tabellenführer zum Verhängnis. Was nützt es, daß der Ball gegen Pfosten und Latte ging, der Torwart neben gutem Können großes Glück hatte - Tore zählen und weiter nichts! Trotz technischer und taktischer Überlegenheit gelang es der VfL-Mannschaft nicht, die Feldbeherrschung zu erzwingen, so daß der Gegner keine Gefahr lief, ausgespielt zu werden, zumal der Kampfgeist der Oldesloer vor Halbzeit nicht überzeugend war. Erst in den letzten 30 Minuten wurden sie sich der großen Gefahr bewußt.

Das Angriffsspiel lag viel zu sehr rechts, wo Pellowski und Feddern nicht die beste Form hatten. Mandelkau wurde von dem früheren TSVer Koch strengstens bewacht, der ihm wie ein Schatten folgte. Richter zeigte wieder gute Leistungen, desgleichen Friedrich und auch Lange I. Der ATSV Mölln hat durch den Zugang der fünf TSVer kämpferisch gewonnen. Mittelläufer Koch der Beste der Mannschaft; ihm verdankt die Mannschaft den Sieg. Auf Deckung eingestellt, die Halbstürmer konsequent an der Mittellinie, versuchten sie mit drei Stürmern ihr Glück. Man verzichtete auf ein planvolles Spiel, schaffte vielmehr nur mit befreienden Schlägen Luft, weil ja nur Tore und Punkte zählen.

Wegen angeblich zu langen Ballhaltens durch Lange II erkannte der Schiedsrichter auf einen indirekten Freistoß, der zum 0:1-Rückstand (35. Minute) führte. 0:2 hieß es sogar in der 50. Minute, und zwar durch einen unhaltbar eingeschossenen Elfmeter. Nachdem Siefke auf 1:2 verbessert hatte, mußte Mölln schwere Arbeit überstehen. Schiedsrichter Süchting (Dänischburg) hatte ein schweres Amt, griff nicht entscheidend durch und traf viele unrichtige Entscheidungen. Als Kneese gelegt wurde, konnte nur Elfmeter folgen, Süchting aber ließ weiterspielen. Tausend Möllner liefen bei Schluß des Spiels jubelnd auf den Platz. Zwei Punkte unnötig verloren, eine Mahnung für den VfL!
ST

Tore: 1:0 (35.), 2:0 (50., Elfmeter), 2:1 Siefke. - Schiedsrichter: Süchting (Dänischburg). - Zuschauer: 1000.

Samstag, 19. Jan. 1952
VfL gegen Viktoria 08.
Vorsicht in Lübeck geboten. Auch das zweite Punktspiel der Frühjahrsserie hat der VfL auswärts auszutragen. Dank der Schrittmacherdienste, die der TSV Trittau durch seinen 2:1-Sieg über Ratzeburg den Oldesloern geleistet hat, ist die VfL-Elf in der glücklichen Lage, die Tabelle noch mit einen 4-Punkte-Vorsprung anzuführen. Wenn die Niederlage in Mölln zur Selbstbesinnung geführt hat und kein Gegner künftig unterschätzt wird, ist das Ziel auch zu erreichen.

Viktoria 08 stellt eine schnelle, junge und vor allen Dingen eisenharte Mannschaft, die am letzten Sonntag erst in letzter Minute 1:2 in Reinfeld unterlag. Daß die Lübecker den achten Tabellenplatz einnehmen, bedeutet nichts; wichtiger erscheint die Torquote von 20:28. Daraus geht hervor, daß die Deckung in Ordnung und der Sturm zu Überraschungen fähig ist. Der schnelle Rechtsaußen muß besonders beachtet werden. Wird der VfL das 3:0 der Herbstserie auf dem Lübecker Kasernenbrink wiederholen? Beginn 14 Uhr.
ST

Sonntag, 20. Jan. 1952
Punktspiel Viktoria Lübeck - VfL Oldesloe 0:2 (0:2)
Oldesloes 2:0-Sieg gegen Viktoria 08. VfL und Preußen jetzt an der Spitze. In einem Spiel, welches an Kampfeinsatz und Härte wohl als einmalig angesprochen werden kann, siegte der VfL auf dem Lübecker Kasernenbrink gegen Viktoria mit 2:0. Dem Umstand folgend, daß die eisenharte Gangart der Lübecker hinreichend bekannt ist und Feddern und Pellowski verletzt sind, traten die Oldesloer mit starker Mannschaft an. Die Aufstellung war für dieses Spiel richtig. Es ist zu begrüßen, daß die Experten Schumacher, Czekalla und Weinand II diesem Kampf beiwohnten. Da Schiedsrichter Schmidt (Siebeneichen) seine Autorität schon in den ersten zehn Minuten verlor, war Viktoria so richtig in seinem Element. Was Mittelläufer Rabe sowie Schmidtke sich am laufenden Band leisteten, hat mit Fußball nichts mehr zu tun. Der zwei Minuten vor Schluß erfolgte Platzverweis für Schmidtke mußte schon vor Halbzeit geschehen.

Beim VfL Lange II hervorragend, in der Verteidigung Jack und nach Halbzeit Graffenberger als Mittelläufer sehr gut, desgleichen Friedrich als Mittelläufer und später verletzt als Rechtsaußen. Richter und Pohl zeigten zusammen mit Mandelkau, Siefke und Wolherr prächtigen Einsatz. Kneese, technisch brillierend, kam erst nach Halbzeit auf Touren. Siefke war nach Halbzeit infolge Verletzung nur noch Statist. In stetem Wechsel der Angriffe - die technische Begabung der Oldesloer war klar zu erkennen - fiel nach 15 Minuten der Führungstreffer des VfL durch Wolherr, der eine hübsche Hereingabe von Graffenberger im Sprung einköpfte. In seinem Alter eine große Leistung. Bei einem Abpraller von Friedrich drohte der Ball in die rechte Ecke zu fallen, aber geistesgegenwärtig lenkte Lange II das Leder zur Ecke. Durch einen Elfmeter hatte der VfL Gelegenheit, seinen Vorsprung zu erhöhen, aber Graffenberger knallte den Ball auf den Tormann. Auch vor dem Oldesloer Tor kommt es zu kniffligen Situationen, indes Lange II reagiert fehlerlos. Zwei Minuten vor Halbzeit erzielt Siefke das zweite Tor.

Nach Wiederbeginn setzt Viktoria alles auf eine Karte und erreichte für kurze Zeit eine Feldüberlegenheit. Hart und härter wird der Kampf, so daß es Strafstöße hagelt. Der VfL setzt trotz seiner Verletzten, von hinten bestens unterstützt, zum letzten Ansturm an. Zwei indirekte Freistöße werden ihm zugesprochen, die Mandelkau und Friedrich vergeben. Der Schlußpfiff - es wurden drei Minuten nachgespielt - bringt das Ende eines Punktekampfes, wie man ihn hoffentlich nicht wieder erlebt.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Günter Friedrich, Heinz Pohl - Karl Wolherr, Heinz Mandelkau, Dietrich Graffenberger, Werner Kneese, Ernst Siefke.
Tore: 0:1 Wolherr (15.), 0:2 Siefke (43.). - Schiedsrichter: Schmidt (Siebeneichen). - Zuschauer: 300. - Platzverweis: Schmidtke (Viktoria Lübeck, 88.).

Montag, 21. Jan. 1952
Seeler verläßt den VfL Oldesloe.
In gütlichem Übereinkommen beendet Erwin Seeler (Hamburger SV) am 31. Jan. 1952 seine seit Jahresfrist beim VfL ausgeübte Trainertätigkeit. Mit einem anerkannten Trainer als Nachfolger Seelers werden bereits Verhandlungen geführt, die kurz vor dem Abschluß stehen.
ST

Samstag, 26. Jan. 1952
Großkampf VfL gegen SSV Pölitz.
Mit Ausnahme von Eichede liegen die Vertreter des Kreises Stormarn ausgezeichnet im Rennen der Südstaffel. Der VfL führt die Tabelle an, Reinfeld folgt an zweiter Stelle, Pölitz und Trittau nehmen die Plätze fünf und sechs der Tabelle ein. Der Pölitz-Sieg (3:1) über Ratzeburg dürfte der Mannschaft erneut Auftrieb geben, so daß es am kommenden Sonntag im Stadion zu einem großen Kampfspiel kommen wird.

Das knappe 1:0 der Herbstserie für den VfL ist noch in bester Erinnerung und damit auch die in dem Spiel gezeigten heldenhaften Leistungen der Pölitzer, besonders Krahn, der fast unüberwindlich war. Wird Pölitz die damalige Leistung wiederholen? Auch an diesem Sonntag hat die Oldesloer Elf eine schwere Klippe zu umschiffen. geschenkt wird der Mannschaft bestimmt nichts werden. Außer technischer Überlegenheit spricht auch der Platzvorteil für den VfL. Findet die Elf die richtige Einstellung zum Gegner, wird es einen knappen Oldesloer Sieg geben. Beginn 14.30 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 27. Jan. 1952
Punktspiel VfL Oldesloe - SSV Pölitz 4:2 (3:1)
Pölitz verlor trotz Verbesserung 2:4. Vor 1200 Zuschauern siegte im Oldesloer Stadion der VfL gegen SSV Pölitz mit 4:2 und verbesserte damit seinen Tabellenvorsprung weiter, da Reinfeld überraschend gegen Mölln nur 1:1 spielte. Das Resultat wird dem Gesamtspielverlauf nicht gerecht, denn aufgrund der Leistung, die Pölitz in der zweiten Halbzeit zeigte, hätte es Unentschieden heißen müssen.

Der VfL setzte sich bei Beginn mit großem Elan ein, und schon in der 4. Minute hieß es 1:0 durch Wolherr, der eine Vorlage von Graffenberger eindrückte. Als Mandelkau in der 19. Minute durch unhaltbaren Schuß aus dem Hintergrund das 2:0 erzielte, glaubten viele Zuschauer an eine Sensation. Schon nach 30 Minuten hieß es sogar 3:0 durch Kneese. Pölitz zeigte sich unentmutigt, der VfL hatte mehrfach Glück, konnte aber nicht verhindern, daß Abraham auf 1:3 verbesserte.

Im zweiten Durchgang war Pölitz nicht wiederzuerkennen. Die von Stäcker erteilten taktischen Anleitungen trugen ihre Früchte, jedenfalls in der spielerischen Leistung. Obwohl Pölitz aufkommt, erzielte Mandelkau das 4:1. Abraham hatte sichtlich Pech, dagegen ist Lange II im Glück. Unter großer Spannung wurde gegen den VfL ein Elfmeter verhängt. Goldboom trat den Ball gegen den Pfosten. Pölitz drängt; in den letzten 20 Minuten liegt die Elf groß im Angriff, so daß der VfL sich lediglich auf Durchbrüche beschränkt. Das Oldesloer Tor sieht turbulente Augenblicke. Endlich gelingt es den Pölitzern, auf 2:4 zu verbessern.

Die Pölitzer Elf hat sich gegenüber dem Vorjahr sichtlich verbessert und wird noch manchem Gegner Enttäuschung bereiten. Dem schon bekannten Kampfgeist ist eine technische Spielform hinzugefügt. Ein Ausfall war Landahl, überraschend gut Brüggemann. Pölitz fehlt ein Vollstrecker vom Format Mandelkaus. Der VfL trat ohne die verletzten Siefke und Feddern an. Wolherrs Aufstellung war gegen Viktoria richtig, sie darf aber keine Dauerlösung sein. Lattke wäre besser am Platze gewesen. Pohl lieferte ein ungeheures Pensum. Kneese stark verbessert, Pellowski hat beste Spielauffassung und Mandelkau war der Motor des Angriffs. - VfL Jungmannen gegen Pölitz 4:0, Schüler 1:1.
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VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Günter Friedrich, Heinz Pohl - Karl Wolherr, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Dietrich Graffenberger.
SSV Pölitz (Ankündigung): Krahn - Knifka, Bruhns - Brüggemann, Goldboom, Korn - Flindt, Abraham, Göllnitz, Gehrke, Landahl.
Tore: 1:0 Wolherr (4.), 2:0 Mandelkau (19.), 3:0 Kneese (30.), 3:1 Abraham, 4:1 Mandelkau, 4:2. Zuschauer: 1200.

Mittwoch, 30. Jan. 1952
Dzur trainiert den VfL Oldesloe.
Als Nachfolger von Erwin Seeler hat die VfL-Fußballspartenleitung Walter Dzur (FC St. Pauli) als Trainer verpflichtet. Dzur wird am 6. Februar mit seiner Arbeit beginnen. - Erwin Seeler hauptamtlicher Trainer in Heide. Erwin Seeler, der seit Jahresfrist als Trainer der Ligaelf beim VfL tätig war, verabschiedete sich in einer kleinen Feierstunde von seinen bisherigen Schützlingen. Er tritt mit sofortiger Wirkung als hauptamtlicher Trainer in die Dienste des Heider SV.
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Samstag, 2. Feb. 1952
Der VfL gegen Gut Heil Favorit.
Der VfL hat am Sonntag wieder in Lübeck anzutreten und zwar in Karlshof. Gut Heil, in der vorigen Serie eine beachtenswerte Mannschaft der Spitzengruppe, ist in diesem Jahr merklich zurückgefallen. Die Spielerabgänge von Gieske, Heimrath und Maiwald konnten nicht ausgeglichen werden. Da die Mannschaft jung und technisch gut ist, wird es dem früheren Phönixer Carlinger bestimmt gelingen, der Elf den Abstieg zu ersparen. Der VfL, papiermäßig gesehen klarer Favorit, sollte es aber keinesfalls an der nötigen Vorsicht fehlen lassen. Trotz des 5-Punkte-Vorsprungs haben die Oldesloer alle Veranlassung, mit größtem Einsatz zu kämpfen. Überheblichkeit ist keineswegs angebracht, denn erstens stehen die Spiele gegen Reinfeld, Ratzeburg, Moisling noch aus und zweitens muß gesagt werden, daß die in dieser Frühjahrsserie bisher ausgetragenen Spiele hinsichtlich Gleichmäßigkeit der mannschaftlichen Leistung gegenüber dem Frühjahr 1951 keinen Vergleich aushalten. Bei richtiger Einstellung sollte der VfL es sicher schaffen.
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Sonntag, 3. Feb. 1952
Punktspiel Lübecker SV Gut Heil - VfL Oldesloe 2:6 (0:5)
Schlammschlacht in Lübeck-Karlshof. Vor nur 200 Zuschauern, einschließlich 100 aus Oldesloe, schlug der VfL Gut Heil mit 6:2. Die VfL-Elf war besonders in der ersten Spielhälfte technisch und taktisch klar überlegen und verstand es weiterhin, sich dem Schlammboden besser anzupassen. Das halbhohe, weiträumige Paßspiel war die richtige Einstellung. Oldesloe spielte ohne Graffenberger, Siefke und Pellowski. Der gute Einsatz aller Spieler erübrigt eine Kritik, trotzdem müssen Mandelkau, Kneese und Friedrich als Mittelläufer besonders genannt werden.

Die Lübecker sind in einer bedenklichen Lage, sollten aber dem Abstieg doch noch entgehen können. Die Angriffe des VfL waren schon in der 4. Minute von Erfolg gekrönt, da Lattke durch seinen schnellen Einsatz das 1:0 schaffte. Durch Kneese hieß es nach zwölf Minuten 2:0, woran Lattke großen Anteil hatte. Da der VfL restlos dominierte, konnte das 3:0 nicht überraschen. Von Mandelkau eingeleitet, fiel dieser Treffer im Gewühl. Gut Heil kämpfte verzweifelt, kam zeitweilig auch gut zum Zuge, fand aber in Lange II einen aufmerksamen Tormann. Nachdem Mandelkau einen Bombenschuß gegen die Latte gesetzt hatte, war im Nachschuß durch Budnick das 4:0 geschaffen. Eine sichere Gelegenheit wurde von Demsath verpaßt. Kurz vor der Pause kam auch Feddern zu Torehren, so daß es bei Halbzeit 5:0 für Oldesloe hieß. Die zweite Spielhälfte war weit offener. Man sah hübsche Leistungen von Budnick und Lattke, die sehr leicht hätten zu Erfolgen führen können. Nach einem Fehlschlag von Friedrich hatte Demsath keine Mühe auf 1:5 zu verbessern, jedoch wurde durch Lattke das 6:1 erzielt. Eine herrliche Parade von Lange II gegen Demsath verhinderte ein schon sicher erscheinendes Tor. Bei einem Schuß von Mandelkau, der Torwächter war bereits überspielt, wehrte Kopitzki auf der Torlinie ab. Ein musterhafter Eckball brachte durch Receveur dann das 2:6.

Die bekannten alten LSV-Pioniere Schulz und Tietgen erklärten, daß die Oldesloer Mannschaft einen feinen Fußball spiele.
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VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Günter Friedrich, Heinz Pohl - Hans Feddern, Hermann Lattke, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Günter Budnick.
Tore: 0:1 Lattke (4.), 0:2 Kneese (12.), 0:3 Mandelkau, 0:4 Budnick, 0:5 Feddern, 1:5 Demsath, 1:6 Lattke, 2:6 Receveur. - Zuschauer: 200.

Mittwoch, 13. Feb. 1952
Dzur sagte ab. Walter Dzur (FC St. Pauli) sah sich wegen seiner sonstigen Tätigkeiten nicht in der Lage, das laufende Training beim VfL Oldesloe durchzuführen. Verhandlungen mit einem anderen bekannten Trainer sind eingeleitet worden.
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Samstag, 16. Feb. 1952
TSV Mölln im Stadion.
Am kommenden Sonntag stehen alle Anwärter der Spitzengruppe der Südstaffel im Kampf. Den günstigsten Partner dürfte der VfL Oldesloe erwischt haben. Er hat damit gute Aussichten, zumal auf eigenem Platz, seinen Vorsprung von fünf Punkten zu verteidigen. Die Möllner sind Rekordhalter mit zehn Unentschieden. Da die Mannschaft sich in der Abstiegsgefahrenzone befindet, wird sie sich gegen den VfL verzweifelt zur Wehr setzen. Wie das Torkonto zeigt, ist der Sturm der Gäste schwach. Das Schlußdreieck hat dagegen in 15 Spielen nur 27 Tore hingenommen. Auch der VfL kam in seinem Herbstspiel nicht über ein 2:2 hinaus. Ein großes Kampfspiel ist zu erwarten. Die verletzten Siefke und Pellowski können noch nicht wieder eingesetzt werden; Graffenberger steht nicht mehr zur Verfügung.
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Sonntag, 17. Feb. 1952
Punktspiel VfL Oldesloe - TSV Mölln 3:1 (1:1)
Oldesloe hätte höher gewinnen können. Auf schneebedecktem, schwer bespielbarem Boden schlug der VfL Oldesloe, an Technik, Taktik und Ballbehandlung den Gästen klar überlegen, den TSV Mölln mit 3:1 Toren. Das Resultat ist für Mölln noch sehr schmeichelhaft ausgefallen. Was von seiten der Oldesloer knapp neben das Tor, über die Latte und gegen den Pfosten geschossen wurde, ist kaum zu beschreiben. Alle Spieler des VfL zeigten während der gesamten 90 Minuten prächtigen Einsatz und gutes Zusammenspiel. Siefke und Pellowski fehlten; Warning sah der Mannschaft zum ersten Mal zu. Die Oldesloer hatten das Spiel schon vor der Pause fest in der Hand. Die zweite Spielhälfte sah, abgesehen von einigen Vorstößen der Möllner, nur die VfL-Elf auf dem Felde. Sie belagerte förmlich das Möllner Tor.

Die zehn Unentschieden des TSV sind erklärlich. Die Mannschaft spielt völlig auf Deckung, mit vier bzw. drei Stürmern. Die Verteidiger sind gut, der Torwart erstklassig. Noch immer versucht der alte "Molly" Moldenhauer seiner Elf Auftrieb zu geben. Zur Überraschung der Zuschauer ging Mölln in Ausnutzung eines verunglückten Querpasses in Führung. Den Ausgleich brachte die 35. Minute durch Budnick, somit bei Halbzeit 1:1. Ein nach der Pause wegen Hakens gegen Mölln verhängter Elfmeter ergab durch Budnick unhaltbar das 2:1 für VfL. Fast hätte ein Vorstoß der Möllner den Ausgleich gebracht, aber Lange II klärte in großer Form. Fünf Minuten vor Schluß köpfte der in die Mitte gelaufene Feddern eine Flanke von Mandelkau ein. 3:1.
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VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Günter Friedrich, Heinz Pohl - Hans Feddern, Hermann Lattke, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Günter Budnick.
Tore: 0:1, 1:1 Budnick (35.), 2:1 Budnick (Foulelfmeter), 3:1 Feddern. - Schiedsrichter: Märwald (Segeberg). - Zuschauer: 1100.

Samstag, 23. Feb. 1952
VfL spielt gegen TSV Trittau.
Oldesloe will keinen Punkt verschenken. Bei Beurteilung der Papierform kann man den Trittauer Gästen nur wenig Aussichten auf Erfolg einräumen. Die Elf verzeichnet laufend Mannschaftsschwierigkeiten, hat am Sonntag ihren gesperrten Torwächter Hagedorn nicht zur Verfügung, und der VfL ist außerdem im Genuß des Platzvorteils. Die VfL-Elf will ihren Tabellenvorsprung verteidigen und in den noch ausstehenden Spielen keinen Punkt mehr abgeben. Obgleich Trittau in der Tabelle als gesichert anzusprechen ist, wird die Mannschaft kämpfen und dem VfL nichts schenken, so daß wieder ein schönes Kampfspiel erwartet werden kann. Gegen Überrumpelungen sollten die Oldesloer taktische Vorsorge treffen. Beginn: 15 Uhr (Stadion). - In gegebener Veranlassung macht der VfL darauf aufmerksam, daß die Benutzung des Parkplatzes im Stadion für alle Kraftfahrzeuge 50 Pfennige beträgt.
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Sonntag, 24. Feb. 1952
Punktspiel VfL Oldesloe - TSV Trittau 8:1 ((4:0)
VfL Oldesloe torhungrig. Trittau 8:1 überfahren. Durch einen 8:1-Sieg über den TSV Trittau setzte der VfL Oldesloe seinen Weg zur Meisterschaft fort. Kneese (3), Feddern (3), Mandelkau (2) und auf Trittaus Seite Jahnke waren die Torschützen. Ein schönes Kampfspiel. Die Niederlage der Trittauer fiel zu hoch aus. Schon in der 1. Minute hatte Trittau eine Chance. Sie wurde von einem freistehenden Spieler vergeben. Mit herrlichem Schuß brachte Kneese seine Farben in der 3. Minute mit 1:0 in Führung. Von Mandelkau gut bedient, konnte Feddern auf 2:0 erhöhen. Die bei Trittauer Angriffen in der Oldesloer Verteidigung auftretenden Unsicherheiten wurden von Lange II ausgeglichen. Das 3:0 ergab eine hervorragender 16-Meter-Strafstoß von Kneese, der den Ball in die rechte Ecke schoß, wo er vom Innenpfosten ins Netz prallte. Schon eine Minute später hieß es wieder durch Kneese 4:0. In der zweiten Spielhälfte kam Trittau unmittelbar nach Anpfiff durch Jahnke auf Eckball zum verdienten Ehrentor. Dann blieben die Trittauer Vorstöße ohne Ergebnis, während der VfL auf 8:1 erhöhte.

Die erst so kurze Trainingsarbeit von Walter Warning hat die VfL-Elf sichtbar verbessert. Beim TSV Trittau verdienen Landt, Leppien, Hinz, Jahnke und Mager genannt zu werden. Auch der Ersatztormann Kaschner bot eine gute Leistung.
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VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Günter Friedrich, Heinz Pohl - Hans Feddern, Hermann Lattke, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Günter Budnick.
Tore: Kneese (3), Feddern (3), Mandelkau (2). - Schiedsrichter: Buthmann (Kücknitz). - Zuschauer: 1200.

Samstag, 1. März 1952
Der VfL in Ratzeburg.
Gegenüber Preußen Reinfeld und Ratzeburg klar mit acht bzw. zehn Punkten in Führung liegend, ist die VfL-Elf schon heute als Meister anzusprechen, denn sie benötigt zur Meisterschaft lediglich noch drei Punkte. Es kann sich für Ratzeburg nur darum handeln, einen Achtungserfolg zu erzielen. Die Gastgeber waren in dieser Serie, leistungsmäßig gesehen, sehr unterschiedlich. Kamke und Hennen als Seitenläufer, desgleichen Reimer im Sturm sind bestimmt gute Spieler, sie werden aber auch einen Sieg der Oldesloer Mannschaft nicht aufhalten können. Die Trainingsarbeit von Walter Warning bietet Gewähr dafür, daß auch die noch ausstehenden Spiele gegen Ratzeburg, Reinfeld, Moisling, Eichede und MTV mit voller Konzentration durchgeführt werden.
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Sonntag, 2. März 1952
Punktspiel Ratzeburger SV - VfL Oldesloe 2:2 (0:1)
Gerechtes Unentschieden. Ratzeburg stoppte Oldesloes Siegesserie. Durch den unentschiedenen Ausgang dieses Spiels ist die Meldung des Meisters der Südstaffel für die Amateuraufstiegsrunde noch hinausgezögert. Die Bestrebung der Ratzeburger, die Erfolgsserie des VfL durch großen Widerstand zu stoppen, ging in Erfüllung. Wohl selten hat der Spielplatz an der Malchiner Straße einen derartigen Auftrieb gesehen. 750 Zuschauer (300 aus Oldesloe) machten den Platz zeitweise zum Hexenkessel.

Die technische Überlegenheit der VfL-Elf anerkennend, legte Ratzeburg sich auf das bekannte hohe Spiel. Unter Verzicht auf Schönheiten wurde wuchtig und deshalb stets gefährlich gespielt. Da Schiedsrichter Viebig (VfB) die harte Gangart der Platzherren nicht von Anbeginn unterband, verlor er das Spiel völlig aus den Händen. Die VfL-Mannschaft konnte leistungsmäßig nicht an die Vorsonntage anschließen. Lediglich Lange II, Lange I, Jack, Pohl, Mandelkau und Feddern konnten zufriedenstellen. Bei Ratzeburg verdienen Reimer, Kamke, Hennen, Olbricht und Rusch Erwähnung.

Schon der Spielanfang ließ erkennen, daß Ratzeburg sich etwas vorgenommen hatte. Durch hartes Einsteigen wollte man die Führung erzwingen. Unter dem Jubel der Oldesloer Zuschauer brachte jedoch Feddern seine Farben in der 12. Minute auf Vorlage von Mandelkau in Führung. Anschließend hatte Lange II Mühe, einen Bombenschuß von Reimer zur Ecke zu lenken. Den herrlichen Eckball von Reimer schoß Jönß in die Lüfte. Der wegen Hakens an Mandelkau von diesem geschossene Straf-stoß prallte mit Glück für Voß ab.

Nach Wiederbeginn erkämpfte Ratzeburg für zehn Minuten eine klare Feldüberlegenheit. Während dieser Zeit zeigte Lange II herrliche Paraden. Nachdem Kneese einen Flankenball von Mandelkau knapp über die Latte geköpft hatte, erzielte Ratzeburg im Gegenstoß einen Eckball, den Lange II hervorragend parierte. Auf Fehler von Friedrich stellte Reimer mit 1:1 den Ausgleich her, aber schon eine Minute später hieß es, wieder durch Feddern, 2:1 für Oldesloe. Eine plötzliche Bombe von Salopiata verpaßte knapp das Ziel. Durch Anfeuern beider Parteien erreichte der Kampf nochmals einen Höhepunkt. Drei Minuten vor Schluß erzielte Rusch unter dem Jubel der Ratzeburger für Lange II unhaltbar das 2:2 und damit den Ausgleich.
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VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Günter Friedrich, Heinz Pohl - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Hermann Lattke.

Tore: 0:1 Feddern (12.), 1:1 Reimer, 1:2 Feddern, 2:2 Rusch (87.). - Schiedsrichter: Viebig (Lübeck). - Zuschauer: 750.

Samstag, 8. März 1952
Preußen gegen VfL Oldesloe.
Stormarn-Derby in Reinfeld. Das Interesse der Stormarner Fußballer wendet sich an diesem Sonntag dem Derby in Reinfeld zu. In der Karpfenstadt wird Hochbetrieb herrschen und wieder ein Rekordbesuch zu verzeichnen sein. Eine solche Begegnung wird nie ihren prickelnden Reiz verlieren. Obgleich die Kreisstädter unangefochten an der Spitze liegen, werden die Preußen dem alten Widersacher ihren großen Kampfgeist entgegensetzen und ihm alles abverlangen, so daß eine Voraussage über den Ausgang schwer fällt. Der Platzvorteil spricht für die Preußen, die bessere Technik für die Blau-Weißen, deren Form beständiger war und die als Favoriten gelten. Über alles aber stellen die Reinfelder Sportler den Wunsch, daß auch dieser Kampf, der dramatisch zu werden verspricht, ritterlich durchgeführt wird und der Sieg derjenigen Mannschaft zufällt, die ihn aufgrund besserer Leistungen verdient hat.
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Sonntag, 9. März 1952
Punktspiel Preußen Reinfeld - VfL Oldesloe 3:3 (1:2)
Reinfelder Großkampf 3:3. VfL vor 1400 Zuschauern Meister. In einem kämpferischen, bis zur letzten Minute fesselnden Spiel erzielte der VfL Oldesloe gegen die Reinfelder Preußen ein leistungsgerechtes Unentschieden 3:3. Damit holten sich die Kreisstädter den letzten zur Staffelmeisterschaft noch fehlenden Punkt. Lachender Sonnenschein und die Aussicht, ein Spiel von Format zu sehen, hatten 1400 Zuschauer, davon etwa die Hälfte aus Oldesloe, auf den Sportplatz der Karpfenstadt gelockt. Sie wurden nicht enttäuscht.

Das Spiel beginnt mit einer merklichen Nervosität auf beiden Seiten. Daher sind die Handlungen überhastet. Bei den Oldesloern verfehlt Graffenberger, bei den Reinfeldern Mielke eine große Gelegenheit. In der 17. Minute läßt dann der vorteilhaft in der Läuferreihe spielende Stelter einen Weitschuß los, gegen den der Oldesloer Torwart machtlos ist. Die Freude der Reinfelder soll nicht lange dauern. Auf Flanke von Feddern erzielt Kneese durch Kopfball das 1:1. Malchin hat Pech mit einer Bombe, die um Zentimeter über das Oldesloer Gehäuse flitzt. Wiederum ist der ehemalige Reinfelder Rechtsaußen Feddern auf und davon, flankt zu Siefke, dessen Schuß die 2:1-Führung schafft.

Im zweiten Durchgang sieht es eine ganze Zeit recht brenzlig für die Blau-Weißen aus, die das Kommando nun den Preußen überlassen müssen. Malchin erzielt bald den Ausgleich (2:2). Weiter rollt Angriff auf Angriff auf das Oldesloer Tor. In dieser Drangperiode schießt Regus das 3:2 heraus. Lange II rutscht das Leder zwischen den Beinen durch. Und nun erreicht das Spiel seine Höhepunkte. Ein Wechsel zwischen Friedrich und Graffenberger macht sich bei den Oldesloern vorteilhaft bemerkbar. Die Elf hat jetzt mehr Elan. In mehrfachen Gegenstößen hat Mandelkau Pech. Allerdings hat Wulf im Reinfelder Tor wiederum einen seiner besten Tage erwischt. Dann vollbringt Kneese eine Glanzleistung: er umspielt drei Gegner und schießt zum 3:3 ein. In den letzten Spielminuten setzten die Reinfelder zum Endspurt an. Regus tritt zwei Eckbälle wunderbar; aber mit Glück kann der VfL die Gefahr bannen.

Die Leitung lag in Händen von Weinand I (Lübeck), der schnell und gerecht zugriff, wenn sich die Wogen der Leidenschaften zu überschlagen drohten. Aber das kam selten vor. Auch das Publikum verhielt sich sehr objektiv. Der 1. Vorsitzende der Preußen, Hugo Kock, beglückwünschte nach dem Spiel den neugebackenen Meister und überreichte ihm einen Blumenstrauß.
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VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Richter, Günter Friedrich, Heinz Pohl - Hans Feddern, Ernst Siefke, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Dietrich Graffenberger.
Tore: 1:0 Stelter (17.), 1:1 Kneese, 1:2 Siefke, 2:2 Malchin, 3:2 Regus, 3:3 Kneese (87.). - Schiedsrichter: Weinand I (Lübeck). - Zuschauer: 1400.

Dienstag, 11. März 1952
VfL Oldesloe will aufsteigen.
Die voraussichtlichen Gegner. Obgleich die Oldesloer VfL-Elf gegen Preußen Reinfeld über ein Unentschieden nicht hinauskam, sicherte sie sich die Meisterschaft. Die Akteure waren: Lange II, Lange I, Jack, Richter, Friedrich, Pohl, Feddern, Siefke, Mandelkau, Kneese, Graffenberger. Im Laufe der Herbst- und Frühjahrsserie fanden weiterhin Lattke, Hahn, Budnick und Pellowski Berücksichtigung. Da der Ausgang der restlichen Spiele gegen Moisling, Eichede und MTV Lübeck die Meisterschaft nicht mehr berührt, hat die Spartenleitung zusammen mit Trainer Walter Warning beste Gelegenheit, durch Ausprobieren eine Umstellung der Mannschaft vorzunehmen, denn mit Beginn der Aufstiegsspiele zur Amateurliga soll die schlagkräftigste Elf feststehen. Als Gegner des VfL dürften schon heute feststehen:

  • Olympia Neumünster
  • TuS Holtenau
  • Nordmark Flensburg
  • TSV Lägerdorf
  • TSV Kücknitz.

Gespielt wird nach der Formel: zweimal auf eigenem Platz, zweimal beim Gegner, einmal auf neutraler Platzanlage.
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Samstag, 22. März 1952
Nun gegen Moisling.
VfL Oldesloe in neuer Aufstellung. Obwohl die Meisterschaft bereits entschieden ist, wird die Begegnung mit Moisling größtes Interesse auslösen, denn ein schönes Kampfspiel steht bevor. Unauffällig hat sich Moisling auf den zweiten Platz der Tabelle geschoben. Die alten Pioniere Hinzmann, Wittfoht und Herzberg haben der Mannschaft, zusammen mit Godthusen, Scharunge sowie Batzing, nochmals mächtig Auftrieb gegeben. Wer erinnert sich nicht des denkwürdigen 5:5 des Vorjahres im Stadion! Es war eines der schönsten Spiele der Saison. Hoffentlich ist der VfL sich seiner Meisterwürde bewußt und wartet mit einer großen Leistung auf. Die VfL-Elf spielt in der veränderten Aufstellung: Lange II - Lange I, Friedrich - Pohl, Graffenberger, Richter - Feddern, Mandelkau, Siefke, Kneese, Budnick. Beginn: 15 Uhr im Stadion.
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Sonntag, 23. März 1952
Punktspiel VfL Oldesloe - Rot-Weiß Moisling 6:0 (2:0)
Moisling nicht sechs Tore schlechter. Trotz Konfirmation und der Tatsache, daß die Meisterschaft bereits feststeht, hatten sich zum Spiel Oldesloe gegen Moisling 1000 Zuschauer eingefunden. Das Resultat von 6:0 gibt den Spielverlauf und die beiderseitigen Mannschaftsleistungen nicht richtig wieder. Die ohne Kneese und Budnick spielende VfL-Elf muß, was den Sturm anbelangt, als eine Verlegenheitsaufstellung bezeichnet werden, denn ohne Mandelkau wäre wohl kaum ein Tor erzielt worden. Während Bertram sich noch annehmbar aus der Affäre zog, hatte Lattke einen schwarzen Tag erwischt. Auch die Aufstellung von Siefke als Mittelstürmer ist unhaltbar und als Versuch mißglückt. Der Wechsel zwischen Pohl und Richter in der Läuferreihe wirkt sich vielleicht noch aus. Das Schlußdreieck war gut, obgleich Lange I mit dem besten Moislinger Spieler, dem Ex-Phönixer Batzing, viel Mühe hatte. Sehr gut Lange II und Friedrich. Mandelkau, wie in allen Spielen, der führende Mann.

In Anbetracht der nahen Aufstiegsspiele sollte man sich rechtzeitig mit folgender Aufstellung vertraut machen: Lange II - Friedrich, Graffenberger - Pohl, Hahn, Richter - Lange I, Pellowski oder Tessmann, Mandelkau, Kneese, Siefke.

Moisling ohne den erkrankten Wittfoht und den gesperrten Scharunge hinterließ einen guten Eindruck. Lediglich das Versagen der Verteidiger Rohwedder und Jerzembek beschwor die hohe Niederlage herauf. Die Tore fielen wie folgt: Durch Schuld von Rohwedder führte ein Flankenball von Siefke zum 1:0 durch Bertram. Eine Abgabe von Lattke erhöhte wiederum Bertram auf 2:0. Nach dem Wechsel kam Moisling zunächst gut in Fahrt. Einen Elfmeter verwandelte Mandelkau zum 3:0. Dann gab ein von Mandelkau hereingegebener Flankenball Siefke Gelegenheit zum 4:0. Durch Ausnutzung eines Abprallers hieß es durch Feddern 5:0. Moisling kämpfte unentwegt weiter, konnte aber nicht verhindern, daß Feddern auf krassen Fehler von Jerzembek das 6:0 markierte.
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VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Günter Friedrich - Heinz Pohl, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Heinz Mandelkau, Ernst Siefke, Werner Kneese, Günter Budnick.
Tore: 1:0 Bertram, 2:0 Bertram, 3:0 Mandelkau (Elfmeter), 4:0 Siefke, 5:0 Feddern, 6:0 Feddern. - Zuschauer: 1000.

Samstag, 29. März 1952
VfL Oldesloe wieder mit Kneese.
Der Spitzenreiter in Eichede. In dem morgigen Punktekampf gegen Eichede steht für den Meister VfL Oldesloe nichts mehr auf dem Spiel. Eichede dagegen kann jeden Punkt dringend gebrauchen, denn noch ist es nicht vollends in Sicherheit. Auf eigenem Platz wird daher die Eicheder Mannschaft alles daransetzen, um die Tabellensituation zu verbessern. Der VfL tritt ohne seinen bewährten Verteidiger Lange I an, der erkrankt ist. Im Sturm wirkt diesmal wieder Kneese mit.
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Sonntag, 30. März 1952
Punktspiel SV Eichede - VfL Oldesloe 0:3 (0:2)
VfL schlug Eichede 3:0. Lange II war unüberwindlich. Der SV Eichede hatte sich gegen den Staffelmeister VfL Oldesloe etwas vorgenommen. Aber alle gutgemeinten Anstrengungen blieben fruchtlos. Großen Anteil daran hatte Torhüter Lange II, der alle Bomben hielt und einen Elfmeter von Petersen stoppte. Die Tore für den VfL schossen Bertram (2) und Kneese. Haase, der demnächst nach der Schweiz auswandert, war der beste Mann Eichedes.

Der Kampf war härter, als das Resultat vermuten läßt. Mit dem Wind drängte Oldesloe Eichede sofort in dessen Hälfte zurück. Das erste Tor fällt nach einer schlechten Abwehr des Eicheder Torhüters, als Bertram den Ball geschickt über die Verteidiger hinweghebt. Oldesloe ist weiter überlegen. Als der Schlußmann des Gastgebers sein Heiligtum verlassen hat, gibt Kneese von der Außenlinie eine Vorlage zu Bertram, der geschickt durch Kopfball verwandelt.

Nach der Pause muß Oldesloe gegen den Wind spielen, und der Kampf wird offener. In einer Spielphase, in der Eichede wieder etwas nachgelassen hat, gibt Mandelkau eine Flanke zu Kneese. Erneut wird der Eicheder Torhüter überwunden. 3:0. In den letzten 20 Minuten sieht das Bild ganz anders aus. Eichede reißt sich mächtig zusammen und schnürt die Oldesloer Elf förmlich ein. Aber der Torwart Lange zeigt glänzende Paraden und macht das heftige Bombardement zunichte. Als der Schiedsrichter einen Elfmeter verhängt, übrigens eine recht fragwürdige Entscheidung, tritt Petersen, der für das sichere Verwandeln von Elfmetern bekannt ist, zum Schuß an. Aber diesmal hat er keinen Erfolg. Lange übertrifft sich selbst und fängt das Geschoß mit einer Bravourleistung ab. Auch weiterhin bleibt Eichede der Ehrentreffer versagt.

Die Oldesloer waren trotz ihres Sieges nicht in einer Verfassung, die ihnen berechtigte Aussichten für die Aufstiegsspiele geben könnte. Bei Eichede ragten Petersen und Haase heraus. - VfL III schlug in einem harten Spiel die Reserve von Eichede mit 10:1.
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VfL Oldesloe: Heinz Lange - Günter Friedrich, Egon Jack - Heinz Pohl, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Karl-Heinz Bertram, Werner Kneese, Heinz Mandelkau, Hermann Lattke, Ernst Siefke.
Tore: 0:1 Bertram, 0:2 Bertram, 0:3 Kneese.

Samstag, 5. April 1952
Meisterehrung im VfL-Stadion.
Zum Ausklang der Doppelserie 1951/52 empfängt der VfL am Sonntag den MTV Lübeck zum letzten Punktspiel. Der Meister der Südstaffel wird dafür sorgen, daß der MTV als Inhaber der roten Laterne seinen Weg in die Kreisliga geht. Mit 14:26 Punkten liegt der MTV aussichtslos am Ende der Tabelle. Allerdings muß der VfL wachsam sein, denn allen ist noch in Erinnerung, daß im vorigen Jahr der VfL ebenfalls sein letztes Punktspiel gegen den MTV austragen mußte. Ergebnis 1:1. Damals war der MTV in die Kreisliga abgestiegen. Nur durch den Umstand, daß dem ATSV Lübeck der Aufstieg in die Amateurliga gelang, wurde ihm der Weg wieder geebnet. Mit Interesse wird der SV Eichede den Kampf verfolgen, denn Eichede ist aus der Abstiegsgefahr noch nicht heraus. Der VfL spielt erstmalig wieder mit Hahn.

Wie der Spartenleiter Dr. Lüders mitteilt, erfolgt nach dem Spiel die offizielle Meisterehrung. Vertreter des Landesfußballverbandes und des Bezirkes IV haben sich angesagt. Anschließend, gegen 17.30 Uhr, ist eine kleine Feier im Vereinslokal "Deutsches Haus" vorgesehen. Nachfolgend aufgeführte Spieler, die die Doppelserie durchgestanden haben, nehmen daran teil: Lange II, Friedrich, Graffenberger, Lange I, Hahn, Pohl, Feddern, Richter, Mandelkau, Kneese, Jack, Budnick, Lattke, Siefke, Pellowski und Bertram.
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Sonntag, 6. April 1952
Punktspiel VfL Oldesloe - MTV Lübeck 5:0 (1:0)
MTV Lübeck verlor 0:5. Im letzten Punktspiel unterstrich der VfL Oldesloe vor 1000 Zuschauern noch einmal seine Meisterschaftsform. Er schlug den MTV Lübeck 5:0. Der Kampf begann mit temporeichen Angriffen der Oldesloer. Die MTVer wurden sofort in die Defensive gedrängt. Wenn es dennoch nicht gelang, Erfolge zu erzielen, so lag das an dem 1,90-Meter-Schlußmann der Lübecker. In der Mitte der ersten Halbzeit konnte Hahn durch geschickte Körpertäuschung und Umspielen des linken Verteidigers und des Torwarts den ersten Treffer erzielen. Einen Strafstoß von Format, der von Kneese plaziert geschossen wurde, wehrte der Torwart der Lübecker in glänzender Manier ab. Der MTV versuchte durch gelegentliche Steildurchbrüche das Blatt zu wenden. Die Oldesloer Hintermannschaft war in der gesamten Besetzung auf dem Posten. Alle Angriffe wurden im Keime erstickt. Ein verunglückter Abstoß von Graffenberger hätte leicht den Ausgleich bringen können. Lange II, wie immer, in bester Verfassung, wehrte diese einmalige Gelegenheit für den MTV glänzend ab. Mit 1:0 für den VfL ging es in die Kabinen.

Nach Anstoß der zweiten Halbzeit versuchte der MTV noch einmal, das Unglück abzuwenden. Aber mit diesem Sturm schießt man bei der Oldesloer Hintermannschaft keine Tore. Dann kam der VfL wieder ins Spiel. Die Konditionsmängel der Lübecker machten sich bemerkbar. Einen Handelfmeter verwandelte Mandelkau mit einem Bombenschuß zum 2:0. Dann war der Bann gebrochen. Die technische und taktische Überlegenheit der Oldesloer machte sich bemerkbar. Friedrich als linker Verteidiger tauchte zeitweise im Lübecker Strafraum auf. Mit der gesamten Mannschaft bombardierte der VfL das Lübecker Heiligtum. Eine mit letzter Energie getretene Flanke verwandelte Kneese zum 3:0. Unmittelbar darauf landet eine plaziert geschossene Flanke von Bertram durch schlechte Abwehr des rechten Verteidigers der Lübecker im eigenen Gehäuse. Kneese, aus dem Mittelfeld kommend, umspielte vier Gegner und donnerte eine Bombe gegen den Pfosten. Den darauf folgenden Abpraller erwischte Feddern, und setzte ihn gegen das Außennetz. Sechs Minuten sind noch zu spielen, eine weitere Flanke von Mandelkau verwandelte Bertram zum 5:0, eine gekonnte Leistung.

Die Oldesloer Mannschaft verdient ein Gesamtlob. Dem MTV kann man bescheinigen, daß er eine schnelle, faire, hart kämpfende Elf auf das Spielfeld brachte, den Abstieg in die Kreisliga hat sie nicht verdient. Es gibt in der Südstaffel schlechter und primitiver spielende Mannschaften.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Günter Friedrich - Heinz Pohl, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Ernst Hahn, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Karl-Heinz Bertram.
Tore: 1:0 Hahn, 2:0 Mandelkau (Handelfmeter), 3:0 Kneese, 4:0 Eigentor, 5:0 Bertram (84.). - Zuschauer: 1000.

Sonntag, 6. April 1952
Bürgermeister Barth ehrte VfL-Elf.
Die offizielle Meisterehrung leitete der Technische Leiter des Bezirks IV, Paul Schumacher (VfB Lübeck), ein. Er sagte unter anderem, vor drei Jahren habe er eine junge Oldesloer Mannschaft in Segeberg beim letzten Punktspiel gesehen, damals habe er gesagt, einmal kommt der Tag, wo diese Mannschaft den meister schafft. Er wünschte der VfL-Mannschaft alles Gute. Im Namen des Bezirksvorsitzenden, Peter Tietz (LBV Phönix), brachte er zum Ausdruck, daß der Aufstieg gelingen möge und überreichte einen Blumenstrauß.

Bürgermeister Hermann Barth beglückwünschte die Mannschaft im Namen der Stadt Bad Oldesloe, die den Aufstieg in die Amateurliga erhoffe. Der Spielführer der Reisemannschaft, Hermann Dubslaff, überreichte dem Spielführer Günter Friedrich eine Anerkennung und wünschte in alle Zukunft vollen Erfolg. In einer kleinen Feier im Vereinslokal "Deutsches Haus" wurden dem Spartenleiter Dr. Erwin Lüders von Paul Schumacher anerkennende Worte ausgesprochen. Es wurden überreicht die Wimpel des Landesfußballverbandes sowie ein Diplom des Bezirks IV. Als Leiter der VfL-Fußballabteilung dankte Dr. Lüders dem Bezirk für aufrichtige, kameradschaftliche und faire Zusammenarbeit im Namen der Mannschaft. Der Kreissportverband Stormarn sandte telegraphisch seine Glückwünsche und wünschte der Mannschaft ebenfalls den Aufstieg.
ST

Samstag, 12. April 1952
Möglicher Aufstiegsgegner: Olympia Neumünster in Oldesloe.
Um die Zeit bis zu den nahenden Aufstiegsspielen zu überbrücken, wird der VfL Oldesloe einige Freundschaftsspiele durchführen. Für den ersten Ostertag ist einer der traditionsreichsten Vereine im norddeutschen Raum, der MTSV Olympia Neumünster von 1859, verpflichtet worden. Olympia, wahrscheinlich Staffelmeister im Kieler Bezirk (Fördestaffel), liegt mit 33:11 Punkten relativ am günstigsten in der Tabelle. Die Mannschaft hat noch zwei Spiele durchzuführen. Polizei Kiel führt mit 36:12 Punkten zur Zeit die Tabelle an, hat aber bereits sämtliche Spiele absolviert. Einer dieser beiden Vereine hat am 25. Mai zum fälligen Aufstiegsspiel in Oldesloe anzutreten. Gewinnt Olympia die beiden noch ausstehenden Punktspiele, so hat sich die Neumünsteraner Elf qualifiziert.

Wenn zwei technisch gute Mannschaften aufeinandertreffen, hat es in Oldesloe schon immer schöne Spiele gegeben. Das Stadion dürfte einen Rekordbesuch aufweisen. Anstoß: 15 Uhr im Stadion. - Die Spartenleitung gibt bekannt: Die vom Deutschen Fußball-Bund angesetzten Pokalspiele hat der VfL wegen der Aufstiegsspiele absagen müssen. Ein Angebot vom BFC Nordstern Berlin (Berliner Stadtliga), Ostern in Oldesloe zu spielen, mußte aus finanztechnischen Gründen abgesagt werden. Weitere Angebote von Union Altona, West-Eimsbüttel (Hamburger Amateurliga) sowie Union Teutonia Kiel (Kieler Bezirksklasse) liegen vor. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen.
ST

Sonntag, 13. April 1952
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - Olympia Neumünster 3:2 (1:0)
Oldesloe war besser. Bei herrlichem Frühlingswetter schlug der VfL Oldesloe vor 1400 Zuschauern Olympia Neumünster, derzeitiger Tabellenführer der Kieler Fördestaffel, verdient mit 3:2. Die Oldesloer setzten die gegnerische Hintermannschaft sofort unter Druck. Ein Kernschuß von Mandelkau erwischt den Pfosten. Der gewandte und wieselschnelle Gästetorwart verdient für seine Paraden genannt zu werden. Allmählich macht Olympia sich frei; man merkt, daß in dieser Mannschaft auch System vorhanden ist. Das Spiel wogt auf und ab, plötzlich sieht Mandelkau die freie Gasse. Kneese läuft in den freien Raum und verwandelt unhaltbar. Mit 1:0 geht es in die Kabinen.

Nach Halbzeit auf beiden Seiten ebenbürtiges Spiel. Als nach einem Foul ein Strafstoß gegen den VfL verhängt wird, heißt es plötzlich 1:1. Im Gegenangriff schießt Mandelkau aus Linksaußenposition eine Flanke, die von dem freistehenden Bülow unhaltbar verwandelt wird. Als Kneese einmal allein vor dem Tor steht, verliert er die Übersicht und verschießt eine Budnick-Flanke. Kurze Zeit darauf aber verwandelt er zum beruhigenden 3:1. Es sieht nun fast so aus, als wenn Olympia zusammenbrechen wird, denn das 2:4 am Karfreitag gegen TSV Uetersen steckt ihnen wohl doch noch in den Knochen. Ein von Graffenberger schlecht abgewehrter Ball führt jedoch zum 3:2. Olympia rafft sich noch einmal auf. Kneese schießt aus Abseitsposition zum 4:2 ein. Das Tor wird annulliert. Das 3:2-Ergebnis geht in Ordnung. Der Schiedsrichter hatte das Spiel nicht in der Hand, er benachteiligte beide Mannschaften gleichmäßig. Die Neumünsteraner waren abends Gäste der VfL-Fußballabteilung anläßlich ihres Oster-Tanzvergnügens im "Oldesloer Hof".
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Günter Friedrich - Heinz Pohl, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Bülow, Bruno Pellowski (Ernst Hahn), Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Günter Budnick.
Tore: 1:0 Kneese, 1:1, 2:1 Bülow, 3:1 Kneese, 3:2. - Zuschauer: 1400.

Freitag, 25. April 1952
Morgen um 17.30 Uhr: Phönix Lübeck beim VfL Oldesloe.
Der VfL Oldesloe empfängt am morgigen Samstag den LBV Phönix zu einem Abendspiel. Wie alle Jahre, so gastiert der LBV Phönix auch diesmal wieder in Oldesloe. Das letzte Spiel verlor der VfL mit 1:4 Toren. Phönix spielt in der schleswig-holsteinischen Amateurliga und steht hinter dem VfB Lübeck und Itzehoe an dritter Stelle. Kürzlich schaffte der LBV ein 2:2 gegen den Oberliga-Verein Concordia Hamburg. Phönix hat in Oldesloe schon immer gefallen. Die Mannschaft pflegt ein technisch gutes, schnelles Spiel. Gegen diesen Gegner ist der VfL aber auch schon immer zu einer guten Form aufgelaufen. Da am Samstag beide Mannschaften in stärkster Aufstellung antreten werden, ist wieder einmal mit einem schönen Spiel zu rechnen. Anstoß: 17.30 Uhr im Stadion.
ST

Samstag, 26. April 1952
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - Phönix Lübeck 1:2 (0:0)
Oldesloe verlor unglücklich 1:2. Der VfL Oldesloe unterlag im Stadion vor 1300 Zuschauern nach einem schnellen, technisch guten Spiel nicht ganz verdient mit 1:2 Toren. Torwart Hanicke war der beste Mann auf dem Platz. Der VfL spielte in der ersten Halbzeit leicht überlegen. Der gut aufgelegte Sturm schoß aus allen Lagen und die von Mandelkau eingefädelten Angriffe brachten die Lübecker Hintermannschaft fortwährend in Verlegenheit. Hanicke als Schlußmann zeigte glänzende Paraden. Dem Spielverlauf nach wäre eine 2:0-Halbzeitführung für den VfL verdient gewesen.

Gleich nach Halbzeit spielte der VfL weiter überlegen. Schüsse und Nachschüsse von Mandelkau, Pellowski und Kneese brachten das Phönix-Tor in Gefahr. Endlich der dritte Nachschuß von Feddern schaffte das 1:0 für den VfL. Allmählich machten sich die Lübecker frei und erzielten ihrerseits eine klare Überlegenheit. Einen Querschläger von Friedrich erwischte Bruhn. Er sauste auf das VfL-Tor los. Lange I kam von der Seite und foulte ihn an der Strafraumgrenze. Der fällige Strafstoß wurde von Zielinski aufgenommen und mit dem Kopf im Gewühl zum 1:1 verwandelt. Ein nur wenig später folgender Eckball wurde vom freistehenden Bade im Direktschuß zum 2:1 - für Lange II unsichtbar - verwandelt.

Der Ausgleich hing in der Luft. Eine Flanke von Budnick verfehlte Kneese im Hechtsprung um Zentimeter. Der richtig stehende Feddern traf nur das Außennetz. Nach der Verletzung von Feddern (leichter Bluterguß) spielte Hahn; er hatte wenig Gelegenheit, ins Spiel einzugreifen. Der VfL zeigte eine gute Mannschaftsleistung und scheint für die Aufstiegsspiele gut gerüstet. Trainer Walter Warning war mit der Elf zufrieden.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Dietrich Graffenberger - Heinz Pohl, Günter Friedrich, Heinz Richter - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Günter Budnick.
LBV Phönix (Ankündigung): Hanicke - Landt, Glöckner - Maurer, Metzelt, Zielinski - Bade, Bruhn, Blöß, Wenzel, Holm - Ersatz: Halberstadt.
Tore: 1:0 Feddern, 1:1 Zielinski, 1:2 Bade. - Schiedsrichter: Leeseberg (Neumünster). - Zuschauer: 1300.

Montag, 28. April 1952
Der Leiter der VfL-Fußballabteilung gibt bekannt, daß bis zu den Aufstiegsspielen das Training jeden Dienstag und Donnerstag um 19 Uhr stattfindet.
ST

Mittwoch, 30. April 1952
TSV Neustadt gegen VfL Oldesloe.
Der VfL Oldesloe fährt am 1. Mai zu einem Freundschaftsspiel nach Neustadt. Diese Mannschaft, in der Amateurliga spielend, steht an viertletzter Stelle in der Tabelle. Seit einigen Wochen mit dem Abstiegsgespenst kämpfend, hat sie sich scheinbar wieder gefangen. Die letzten Spielergebnisse gegen VfB Lübeck 2:2, gegen Eckernförder SV 3:1. Wenn der VfL-Sturm wieder auf volle Touren kommt, wird sich der frühere VfL-Torwart Heinz Jüdes über mangelnde Beschäftigung nicht zu beklagen brauchen. Anstoß: 15 Uhr Ostsee-Stadion Neustadt.
ST

Donnerstag, 1. Mai 1952
Freundschaftsspiel TSV Neustadt - VfL Oldesloe 4:3 (2:2)
In Neustadt: Knappe Niederlage des VfL. Der VfL Oldesloe unterlag in Neustadt knapp 3:4. Die Leistungen erreichten in keiner Phase die des letzten Spiels gegen Phönix. Mit Rücksicht auf die kommenden Aufstiegsspiele des VfL vereinbarten beide Mannschaften, jede Härte zu vermeiden. Mit Genugtuung konnte festgestellt werden, daß bis zum Schlußpfiff daran festgehalten wurde. Daß sieben Tore fielen, ist auf die schwachen Hintermannschaften zurückzuführen. Der Innensturm mit Mandelkau, Kneese und Pellowski bot die beste Partie. Siefke konnte nur in der ersten Halbzeit gefallen. Neustadt pflegte in der ersten Hälfte hohes Spiel, der VfL dagegen blieb beim Flachpaß. Im zweiten Durchgang gewöhnte sich auch Neustadt daran und zeigte in den letzten 20 Minuten schöne Kombinationen.

Gleich in der 1. Minute hätte Neustadt fast ein Selbsttor fabriziert. In der 5. Minute ging Neustadt durch Kreuzer in Führung. Ein plaziert geschossener Ball von Mandelkau erbrachte das 1:1. Bald darauf eine schöne Kombination von Pellowski und Mandelkau. Letzterer schoß zur 2:1-Führung ein. Postwendend erzielte Klabunde den Ausgleich. 2:2. Gleich nach der Pause lief der aufrückende Richter in den freien Raum. Mandelkau erkennt die Lage, spielt ihm den Ball zu und Richter vollendete zum 3:2. Der VfL war dem 4:2 nahe, eine Flanke von Budnick köpfte Pellowski über die Latte. Wie aus heiterem Himmel eine Blitzkombination, und schon hieß es durch Mathies 3:3. Im weiteren Spielgeschehen drückte Neustadt auf das Tempo und die 4:3-Führung wurde durch Flor hergestellt. Ein unberechtigter Handelfmeter wurde von Klabunde absichtlich verschossen; eine wirklich sportliche Geste.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Dietrich Graffenberger - Heinz Pohl, Günter Friedrich, Heinz Richter - Ernst Siefke, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Günter Budnick.
Tore: 1:0 Kreuzer (5.), 1:1 Mandelkau, 1:2 Mandelkau, 2:2 Klabunde, 2:3 Richter, 3:3 Mathies, 4:3 Flor. - Zuschauer: 700.

Samstag, 3. Mai 1952
Morgen im Stadion: VfL gegen Holsatia Elmshorn.
Am morgigen Sonntag spielt der Bezirksklassenverein Holsatia Elmshorn nach langen Jahren wieder einmal gegen den VfL Oldesloe. Im vorigen Jahre mußte Holsatia aus der Amateurliga Hamburg in die Bezirksklasse absteigen und nimmt heute einen guten Mittelplatz in der Elbestaffel ein. Nach den beiden letzten knappen Niederlagen hat der VfL Gelegenheit, wieder einmal einen Sieg zu landen. Anstoß: 15.30 Uhr Stadion.
ST

Sonntag, 4. Mai 1952
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - Holsatia Elmshorn 1:4 (1:1)
Eine unnötige Schlappe. Holsatia Elmshorn schlug den VfL 4:1. Vor 900 Zuschauern lieferte die Meister-Elf des VfL Oldesloe im Stadion gegen Holsatia Elmshorn ein recht schwaches Spiel. Die Gäste siegten verdient 4:1. Der VfL, ohne Friedrich und Lange I, enttäuschte stark mit Ausnahme der ersten 20 Minuten. Das Abwandern der Zuschauer in der Mitte der zweiten Halbzeit erbrachte den Beweis dafür.

Gleich nach Anstoß, nur 30 Sekunden später, führte der VfL durch Pellowski 1:0. Im Bewußtsein des scheinbar sicheren Sieges ließ es der VfL ruhig angehen, hatte noch einige sichere Gelegenheiten, eine höhere Führung herauszuspielen, aber dann war es aus und vorbei. Im Verlauf des Treffens sicherte sich Holsatia eine leichte Feldüberlegenheit und diktierte dann das Spielgeschehen. Bester Mann auf dem Platz: Weinand II (LBV Phönix).
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Ernst Hahn, Egon Jack - Heinz Pohl, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Günter Budnick.
Tor für den VfL Oldesloe: Pellowski. - Schiedsrichter: Weinand II (Lübeck). - Zuschauer: 900.

Montag, 12. Mai 1952
Sonntag beginnen die Aufstiegsspiele.
Am kommenden Sonntag beginnen die Spiele für die Aufstiegsrunde zur Amateurliga Schleswig-Holstein. Der VfL muß nach Flensburg und dürfte es dort gegen Nordmark nicht leicht haben. Danach spielt er gegen Olympia Neumünster, TSV Kücknitz, TSV Lägerdorf und den SV Friedrichsort.
ST

Samstag, 17. Mai 1952
Morgen in Flensburg. Nimmt VfL Oldesloe die erste Hürde?
Am Sonntag beginnen in Schleswig-Holstein die Aufstiegsspiele zur Amateurliga. Der VfL Oldesloe trifft im ersten Spiel auf den Nordmeister Nordmark Flensburg. Anstoß: 15.30 Uhr in Flensburg.

Nach 15 Jahren ist es dem VfL wieder einmal gelungen, die Berechtigung zur Teilnahme an Aufstiegsspielen einer höheren Spielklasse zu erkämpfen. Denken wir an das Jahr 1937 zurück. Damals war der VfL Vertreter von Lübeck-Mecklenburg. Weiter lagen im Rennen Schleswig 06, Viktoria Wilhelmsburg und Komet Hamburg. Nur durch das schlechtere Torverhältnis blieb es dem VfL versagt, in die damals höchste Spielklasse Gauliga Nordmark aufzusteigen. Als Oldesloes Vertretung wurden damals unter Leitung des Obmanns Wilhelm Hoppe und des Trainers Walter Risse entsandt:

  • Max Purnhagen
  • Martin Kock
  • Herbert Busch
  • Helmut Krohn
  • Helmut Schweim
  • ????? Grote
  • ????? Fick
  • ????? Lüthje
  • Karl Wolherr
  • Wilhelm Stäcker
  • Willi Schlüter
  • Willi Drews
  • Paul Drews

Purnhagen fiel im Krieg, Lüthje und Krohn mußte wegen ihrer schweren Kriegsverwundungen das Fußballspielen vorzeitig aufgeben. Die Mannschaft verdankte ihre Erfolge der Kameradschaft, dem Ehrgeiz und dem Willen zum Kampf bis zur Erschöpfung.

Die heutige Vertretung unter Leitung des Betreuers Martin Kock und Trainers Walter Warning hat nun zu beweisen, was in ihr steckt. Kampfeinsatz bis zum Umfallen ist nun einmal erforderlich. Trainer Warning hat der Mannschaft das richtige Rezept mit auf den Weg gegeben; wenn man es beherzigt, dann hat der VfL eine ernste Chance, sein Ziel zu erreichen.

Flensburg mit 51:5 Punkten in 28 Spielen und 134:26 Toren beeindruckt durch die Beständigkeit der Mannschaftsteile. Im Schnitt erzielte die Mannschaft eine Torausbeute von 5,1 pro Spiel. Das möge die VfL-Elf zur Kenntnis nehmen. Flensburg hat den Platzvorteil und die heimische Umgebung. Aus gut unterrichteten Kreisen wird bekannt, daß der kleine Grandplatz in der Nähe des Bahnhofs liegt. Hunderte von Oldesloern wollen ihre Mannschaft durch Anfeuerungsrufe kräftig unterstützen. Ein Vorkommando begibt sich bereits heute auf die Reise. Das Gros folgt am Sonntagmorgen um 7 Uhr. Blauweiße Fähnchen sollen an den Omnibussen erhältlich sein.
ST

Sonntag, 18. Mai 1952
1. Aufstiegsspiel VfB Nordmark Flensburg - VfL Oldesloe 2:0 (2:0)
Beide Punkte blieben in Flensburg. VfL hatte einen unglücklichen Start. Der VfL Oldesloe mußte im ersten Spiel der Aufstiegsserie eine verdiente Niederlage mit 0:2 gegen VfB Nordmark Flensburg einstecken. 1800 Zuschauer verhielten sich völlig objektiv. Der VfL hatte Pech. Er mußte ohne seinen Trainer Walter Warning, den eine alte Verpflichtung zwang, dem Spiel des Hamburger SV gegen Saarbrücken beizuwohnen, und ohne seinen Betreuer Martin Kock, der ins Unfallkrankenhaus eingeliefert worden ist, nach Flensburg fahren. Selbstverständlich wirkte sich das Fehlen der moralischen Unterstützung der Beiden im Mannschaftszusammenhalt nachteilig aus.

Die Oldesloer Elf mußte in der ersten Halbzeit gegen den Wind spielen und wurde sofort in die Verteidigung gedrängt. Graffenberger ließ sich eine Regelwidrigkeit zuschulden kommen, die vom Schiedsrichter Präfke, der sonst einwandfrei amtierte, etwas hart durch einen Strafstoß geahndet wurde. Der Flensburger Halbrechte verwandelte ihn. Vielleicht hätte Lange II bei schnellerer Reaktion das Tor verhindern können. Bald darauf lief der Flensburger Rechtsaußen Jürgensen seinem Bewacher Friedrich auf und davon. Er verwandelte sicher und verschaffte damit dem VfB Nordmark eine beruhigende 2:0-Führung, an der sich bis zum Schluß nichts mehr ändern sollte. Kurz vor der Halbzeit hatte Feddern zwei günstige Gelegenheiten, doch blieben sie ungenutzt. Nach der Pause und mit dem Wind spielend, drückten die Oldesloer stark auf das Tempo. Budnick und Pellowski gingen in die Hintermannschaft, Friedrich und Richter wechselten in den Sturm. Ecke auf Ecke folgte mit einem Endstand von 13:5, aber ohne zählbares Ergebnis. Wenn Latte und Pfosten den Ball nicht aufhielten, fing ihn Flensburgs Torwart Nolte trotz Verletzung weg. Auch zwei Bombenschüsse von Mandelkau parierte Nolte in glänzender Manier.

Legt man einen harten kritischen Maßstab an die Leistungen der Oldesloer Spieler, so schneiden dabei der Halbrechte Pellowski und der Linksaußen Budnick am schlechtesten ab. Sie ließen Härte und Einsatzfreudigkeit vermissen. Lange II wurde bis auf zwei Schüsse, die prompt zu Toren führten, vor keine große Aufgabe gestellt. Lange I hatte keine schwachen Momente. Friedrich wirkte in der ersten Halbzeit langsam und unkonzentriert. Graffenberger fiel durch hartes Spiel auf. Ohne Makel waren Richter und Pohl, wenn sie auch in der ersten Halbzeit zu offensiv spielten. Feddern war sehr eifrig. Kneese und Mandelkau litten unter der schlechten Form von Budnick und Pellowski; dieser war insbesondere deshalb ein Hemmschuh der Mannschaft, weil er den Flensburger linken Läufer und Spielmacher Peter zum Zuge kommen. Das war der Angelpunkt der Niederlage. Die Flensburger spielten hart, aber fair und waren stets eine Zehntelsekunde früher am Ball als die Oldesloe. Hervorzuheben ist die Objektivität der Zuschauer. Beide Flensburger Tore wurden ohne übermäßiges Geschrei zur Kenntnis genommen.
ST

VfB Nordmark Flensburg: Nolte - Marcussen, Reimers - Mittelstedt, Kobieter, Peter - Jürgensen, Thies, Leideck, Thielsen, Magnussen.
VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Günter Friedrich - Heinz Pohl, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Günter Budnick.
Tore: 1:0 Leideck (3.), 2:0 Jürgensen (18.). - Schiedsrichter: Präfke (Kiel). - Zuschauer: 2500.

Sonntag, 18. Mai 1952
Jungmannen VfL Oldesloe - TSV Mölln 4:3 (2:1)
In einem schönen Stil holten sich die Oldesloer zwei wertvolle Punkte für die Bezirksmeisterschaft. Das Ergebnis ist wohl knapp ausgefallen, doch waren die Oldesloer im Feldspiel weit besser.
ST

Samstag, 24. Mai 1952
VfL Oldesloe muß Olympia schlagen.
Im zweiten Aufstiegsspiel trifft der VfL Oldesloe am morgigen Sonntag im Stadion auf den Meister der Kieler Fördestaffel, Olympia Neumünster. Olympia ist vielen Zuschauern noch vom ersten Ostertag in Erinnerung. Der VfL gewann das Freundschaftsspiel mit 3:2 Toren. Olympia stellt eine technisch durchgebildete, schnelle und hartspielende Elf. Wenn der VfL den Anschluß an die Spitzengruppe nicht verlieren will, muß dieses Spiel unbedingt gewonnen werden. Nach dem 0:2 in Flensburg ist ein Umbau der Mannschaft vorgenommen worden. Für die ausgeschiedenen Pellowski und Budnick wurden Hahn und Siefke eingesetzt.

Die VfL-Mannschaft will sich in den ersten zehn Minuten nicht wieder überrumpeln lassen, sondern dem Lägerdorf-Bezwinger (2:1) sofort den Schneid abkaufen. Eine gewaltige Zuschauerkulisse ist zu erwarten. Die gesamte Oldesloer Sportgemeinde wird sich am Sonntagnachmittag in Richtung Stadion in Marsch setzen und aus der näheren und weiteren Umgebung dürften viele Fußballfreunde erwartet werden. Neumünster hat sich mit 800 bis 1000 Schlachtenbummlern angesagt, ein gewaltiger Ansporn für die Gastmannschaft.

Die Freunde des VfL hoffen, daß er sich nach der enttäuschenden Vorstellung in Flensburg morgen wieder finden wird. Die Kritik, die nach der Flensburger Niederlage an den Oldesloer geübt wurde, bezog sich vor allem auf die mangelnde mannschaftliche Geschlossenheit. Gute Einzelleistungen einiger Spieler wie Friedrich, Graffenberger und Mandelkau konnten den fehlenden Zusammenhalt nicht ausgleichen. Wenn dem VfL bescheinigt wurde, daß er an Schnelligkeit und körperlichem Einsatz den Flensburgern überlegen war (von der Flensburger Presse!), so darf man hoffen, daß die Mannschaft auch morgen diese Vorzüge in die Waagschale wirft, zugleich aber auch eine flüssige Linie ins Spiel bringt, die allein zum Erfolg führen kann. Die Zuschauer müssen unbedingt Disziplin bewahren und dürfen auf keinen Fall das Spielfeld betreten. Das Spiel beginnt pünktlich um 15.30 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 25. Mai 1952
2. Aufstiegsspiel VfL Oldesloe - Olympia Neumünster 3:3 (2:1)
Fußballschlacht vor 2000. Nur ein Unentschieden gegen Olympia. Der VfL Oldesloe verschenkte in den letzten Spielminuten seines zweiten Aufstiegsspiels gegen Olympia Neumünster den verdienten Sieg. Das harte und zeitweise unfaire Spiel wurde von den Zuschauern alle 90 Minuten hindurch mit Anfeuerungsrufen und Mißfallenskundgebungen auf beiden Seiten begleitet.

Ein typisches Aufstiegsspiel wurde vom Schiedsrichter Maltzahn recht und schlecht über die Zeit gebracht. Auf beiden Seiten wurde mit unerbittlicher Härte und versteckten Fouls gekämpft, so daß der Neumünsteraner Wolter in der zweiten Halbzeit vorzeitig in die Kabine mußte. Lange II kam, bildlich gesprochen, mit einem blauen Auge davon. Der VfL hat in der Gesamtheit gut gefallen. Die Forderung nach Einsatzfreudigkeit wurde 100prozentig erfüllt. Der scharfe Westwind ließ ein flaches Spiel nicht zu.

Oldesloe, in der ersten Halbzeit mit dem Wind spielend, setzte Olympia sofort unter Druck. Angriff auf Angriff rollte auf das Olympia-Tor, aber nichts wollte gelingen. Das zu weite Aufrücken der Hintermannschaft wurde den Oldesloern in der 35. Minute zum Verhängnis. Der Neumünsteraner Halbrechte erwischte den Ball und es hieß 1:0. Richter und Lange II waren an diesem Erfolg der Neumünsteraner nicht ganz schuldlos. Fünf Minuten später setzte Kneese einem Ball nach. Aus unmöglichem Schußwinkel verwandelte er zum vielumjubelten Ausgleich. Dieser Erfolg gab dem VfL wieder Auftrieb. Drei Minuten später setzte Pohl aus dem Hinterhalt zum Kernschuß an, der von einem Verteidiger Neumünsters nicht mehr richtig abgewehrt werden konnte. Als Querschläger landete er im Netz. Also 2:1 für den VfL!

Nach dem Wiederanpfiff übernahm Neumünster mit Wind vorerst das Heft in die Hand. Die eisenharte Oldesloer Hintermannschaft, insbesondere Graffenberger, ließ aber keinen Erfolg zu. Ein scharf geschossener Strafstoß, der von Hahn abgewehrt wurde, setzte diesen außer Gefecht. Hahn mußte vom Platz getragen werden. Kurze Zeit darauf gingen Lange II die Nerven durch. Ein verstecktes Foul wurde vom Schiedsrichter erkannt und führte zum Elfmeter, welcher prompt verwandelt wurde. Damit stand die Partie 2:2. Die VfL-Mannschaft macht sich wieder frei. Es entstehen brenzlige Situationen vor dem Olympia-Tor, bis Siefke plötzlich da ist und zum Entsetzen der Neumünsteraner zum 3:2 einsendet.

Weiter rollen die Oldesloer Angriffe. Hahn, inzwischen wieder eingetreten, kämpft bis zum Umfallen. Der rechte Läufer von Olympia, der bereits vom Schiedsrichter verwarnt worden war, muß auf Geheiß des Schiedsrichters vorzeitig in die Kabine. Hart aber gerecht! Mit acht Mann stürmt Olympia. Auf beiden Seiten wird nur noch gedroschen. Die Uhr zeigt die 88. Minute an. Der Mittelläufer der Neumünsteraner schießt aus 25 Metern scharf; Lange II reagiert überhaupt nicht. Mit dem Unentschieden erzielt Olympia einen wichtigen Punkt. Eine heiß durchkämpfte Fußballschlacht nahm damit ihr Ende.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Günter Friedrich - Heinz Pohl, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Ernst Hahn, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Ernst Siefke.
Olympia Neumünster: Hofmann - Walter, Müller - Schlesinger, Schmittendorf, Wolter - Petersen, Klabunde, Schwieger, Huft, Langer.
Tore: 0:1 Klabunde (20.), 1:1 Kneese (30.), 2:1 Pohl (43.), 2:2 Huft (Elfmeter), 3:2 Siefke (75.), 3:3 Huft (88.). - Schiedsrichter: Maltzahn (Flensburg). - Zuschauer: 2000. - Platzverweis: Wolter (Olympia Neumünster).

Sonntag, 25. Mai 1952
Jungmannen VfL Oldesloe - TSV Timmendorf 1:1
Es ging um die Bezirksmeisterschaft. Oldesloe verschoß einen Elfmeter. Im Feldspiel waren die Timmendorfer tonangebend, doch ist das Unentschieden als gerecht anzusehen. Der Spieler Urban wurde des Feldes verwiesen.
ST

Samstag, 31. Mai 1952
800 Schlachtenbummler nach Segeberg.
Noch eine Chance für den VfL Oldesloe. Am ersten Pfingsttag werden die Aufstiegsspiele auf neutralen Plätzen fortgesetzt. Der VfL als Südstaffelmeister trifft in Segeberg auf den TSV Kücknitz als Meister der Staffel Nord. Das Spiel beginnt um 16 Uhr auf dem Tribünenplatz in Bad Segeberg. Wenn der VfL sich noch eine Chance ausrechnet, als einer der drei bzw. vier Aufsteiger in Frage zu kommen, muß das Spiel gewonnen werden. Ein vierter Vertreter steigt auf, wenn der VfB Lübeck die Oberliga erreicht.
Von einem Vor- oder Nachteil für den einen oder anderen Verein kann angesichts des neutralen Platzes nicht gesprochen werden. Beide Mannschaften kennen sich aus früheren Begegnungen. Der VfL spielt höchstwahrscheinlich ohne den erkrankten Kneese. Lange II muß beachten, daß der bekannte schnelle Kücknitzer Sturm aus allen nur gegebenen Situationen schießen wird. Pohl und Richter als Außenläufer dürfen Flemming und Wielebinski nicht aus den Augen lassen. Die Halbstürmer Lattke und Feddern können es sich nicht erlauben, Pingel und den Ex-Oberligisten Kroczek als Außenläufer ins Spiel kommen zu lassen. Am schwersten wird es Mandelkau gegen Meier haben, bzw. (wenn Mandelkau wieder ganz gesund ist) umgekehrt.

Sollte die VfL-Mannschaft wieder so kampfwillig ins Spiel gehen wie am letzten Sonntag, könnte ein knapper Sieg winken. 800 Schlachtenbummler werden den VfL begleiten; ebensoviele werden aus Kücknitz erscheinen. Für welchen Verein werden sich die erwarteten 15000 Segeberger Zuschauer entscheiden? Nur für den Verein, der sich Mühe gibt und kämpft und somit den Zuschauern etwas bietet!
ST

Sonntag, 1. Juni 1952
3. Aufstiegsspiel VfL Oldesloe - TSV Kücknitz 0:1 (0:1)
Wie der VfL verlor. Strafstoß entschied den Kampf. Auf dem Tribünenplatz der Segeberger Rennkoppel sahen 2500 Zuschauer, unter denen sich rund 700 Schlachtenbummler aus Oldesloe befanden, ein aufregendes Kampfspiel, das der VfL unglücklich verlor. Ein Strafstoß aus 25 Metern Entfernung entschied in der 3. Minute das Treffen, das die Aufstiegshoffnungen der Oldesloer zunichte machte. Ohne die beiden Halbstürmer Kneese und Hahn mußte der VfL die Reise nach Segeberg antreten. Das Spiel litt unter der sommerlich schwülen Gewitterluft. Das hohe Gras ließ kein flaches Spiel zu. Schiedsrichter Holstein von Holstein Kiel zeigte eine schwache Partie.

Der VfL diktierte in der ersten Halbzeit das Spielgeschehen. Wenn keine 3:1-Führung heraussprang, dann kann man diesmal nicht vom Unvermögen der Stürmer sprechen, sondern von einer nicht abreißenden Pechsträhne. Sofort nach Spielbeginn erzielte der VfL eine Feldüberlegenheit, die bis zur Halbzeit anhielt. Ein Strafstoß für Kücknitz brachte in der 3. Minute die 1:0-Führung. Keiner der 2500 Zuschauer dachte im entferntesten daran, daß es bis zum Schlußpfiff so bleiben sollte. Oldesloe war sofort wieder im Angriff. Einige schöne Schüsse aller Stürmer wurden von den Kücknitzern glücklich zur Ecke abgewehrt. Ein Schuß von Lattke traf die Querlatte, der abprallende Ball wurde von Bertram mit dem Knie einen Meter vor dem Tor ins Netz befördert, vom Schiedsrichter unverständlicherweise jedoch nicht als Treffer anerkannt. Er entschied auf abseits.

In der zweiten Hälfte hatte Kücknitz mehr vom Spiel. Lange II konnte einige gefährliche Schüsse zunichte machen. Nur in den letzten 15 Minuten trat der VfL wieder auf den Plan. Der Ausgleich hing in der Luft. Die Oldesloer Hintermannschaft taucht im Strafraum auf, aber nichts will gelingen. Zu bemerken wäre noch, daß der Schiedsrichter ein grobes Foul sowie zweimal Handspiel im Strafraum übersah. Beide Mannschaften spielten sonst fair und sportlich. Eckenverhältnis 15:9 für Oldesloe.

Ob man Lange II für das Tor verantwortlich machen kann, erscheint fraglich. Vor dem Kasten machte der Ball eine Linksdrehung, so daß Langes Berechnung nicht aufging. Lange I spielte in bekannter Form. Friedrich hatte zeitweise unter der schwache Leistung von Pohl zu leiden. Graffenberger konnte gut gefallen. Richter und Pohl spielten den Ball immer zu hoch an, und dann ausgerechnet zu Mandelkau. Der einen Kopf größere Mittelläufer von Kücknitz, Meier, hatte daher leichtes Spiel mit seiner Kopfabwehr. Feddern war der beste Mann auf dem Platz und stellte seinen Gegenspieler völlig kalt. Wenn ihm dennoch kein Tor gelang, dann war es ausgesprochenes Pech. Lattke war sehr fleißig, aber zu umständlich. Mandelkaus Ballbehandlung und gutes Zuspiel wurde von den Zuschauern des öfteren bewundert. Seine alte Knieverletzung ließ aber einen vollen Einsatz nicht zu. Bertrams schnell abgespielter Flachpaß über die Flügel brachte die Kücknitzer Hintermannschaft oft in Verlegenheit. In den letzten 20 Minuten fehlte es ihm an Luft, was nicht verwunderlich war, da er auch als Ballschlepper oft mit hinten aushelfen mußte. Siefkes Einsatz und Schnelligkeit wäre zu erwähnen; er wurde aber zu wenig eingesetzt. Seine Ballbehandlung ließ zu wünschen übrig.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Günter Friedrich - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Heinz Pohl - Hans Feddern, Hermann Lattke, Heinz Mandelkau, Karl-Heinz Bertram, Ernst Siefke.
TSV Kücknitz: Franck - Grell, Grotzki - Budnik, Meier, Kroczek - Pingel, Flemming, Brandt, Wielebinski, Hoyczek.
Tor: 0:1 Wielebinski (3.). - Schiedsrichter: Holstein (Kiel). - Zuschauer: 2500.

Montag, 2. Juni 1952
Erfolgreiche Jugendfußballer.

Die unternehmungslustige erste Jugendmannschaft des VfL trug auf ihrer Pfingstreise zwei Spiele aus. In Oldenburg traten die Oldesloer am ersten Pfingsttag gegen den VfB Oldenburg an. Da dieses Treffen als Vorspiel zum Oberliga-Aufstiegsspiel VfB Oldenburg gegen Harburger TB ausgetragen wurde, konnten sich 3000 Zuschauer von dem Können beider Mannschaften überzeugen. Oldesloe ging in Führung. Erst fünf Minuten vor dem Abpfiff schoß Oldenburg den Ausgleich. Doch war die Freude von kurzer Dauer. Vom Anstoß aus ging der Oldesloer Sturm geschlossen vor, und der Halbrechte konnte das Siegestor anbringen. Die Torschützen waren König und Heinrich. Buls im Tor lieferte eine glänzende Partie.

Polizei Bremen war am zweiten Festtag der zweite Geg-ner. Die erste Halbzeit verlief torlos. Nach dem Wechsel ging die körperlich überlegene Polizei in Führung. Aber nun waren die Oldesloer nicht mehr zu halten, und sie erzielten sogleich ein Tor, das der Schiedsrichter nicht anerkannte. Bremen mußte stark verteidigen, konnte aber den Ausgleich drei Minuten vor Schluß durch Moser nicht verhindern. Mehr als einmal waren Pfosten und Latte für die Bremer Mannschaft Retter in der Not.
ST

VfL Oldesloe Jugend: Hans-Werner Buls - Olaf Müller, Claus-Michael Stäcker - Karl-Heinz Nußkern, Eberhard Gundermann, Hans-Werner Witt - Martin von Schachtmeyer, Walter Heinrich, Erich Moser, Dieter König, Graffenberger.

Samstag, 7. Juni 1952
Doch noch eine Chance? Der VfL gibt das Rennen nicht auf.
Zum vierten Aufstiegsspiel muß der VfL am Sonntag den TSV Lägerdorf aufsuchen. Theoretisch kann er der zweite Platz noch erreicht werden. Aus eigener Kraft ist der VfL allerdings nicht in der Lage, den Aufstieg zu erreichen. Sollten die anderen Vereine wider Erwarten für den VfL spielen, besteht jedoch diese Möglichkeit. Der VfL wird in einer neuen Formation in den Kampf gehen. Es gibt nur noch zweierlei: entweder mit fliegenden Fahnen untergehen oder im letzten Moment das Ruder noch herumreißen. Die Mannschaft will von Anfang an offensiv spielen. Da Lägerdorf das Wasser auch bis zum Hals steht, wird ein verzweifelter Kampf auf beiden Seiten nicht ausbleiben.
ST

Sonntag, 8. Juni 195<2
4. Aufstiegsspiel TSV Lägerdorf - VfL Oldesloe 4:1 (2:0)
Lägerdorf schlug den VfL 4:1. Die Schußstiefel blieben in Oldesloe. Nach dieser Niederlage des VfL Oldesloe müssen alle Aufstiegshoffnungen endgültig begraben werden. Lägerdorf gewann verdient. Einsatz und Härte waren ausschlaggebend. Die Aufstellung Friedrich und Richter als Stürmer sowie Lattke als Verteidiger hat sich als Fehlschlag erwiesen. Obwohl der VfL während der 90 Minuten eine leichte Feldüberlegenheit hatte, auf engstem Raum den Gegner zeitweise leerlaufen ließ, war im gegebenen Moment niemals der Vollstrecker da. Lägerdorf hatte mit seinen plötzlichen Steildurchbrüchen und Einsatz mehr Glück und erzielte in den ersten 15 Minuten eine beruhigende 2:0-Führung.

Nach der Halbzeit sollte eine Umstellung mit Lange I auf Rechtsaußen, Pohl halbrechts und Feddern in der Mitte den Umschwung bringen. Ehe Lange II zur Besinnung kam, stand es aber schon 4:0. Unentwegt kämpft der VfL weiter. Lange I, Feddern und Kneese mit ihrer Schnelligkeit und Wendigkeit bringen die Lägerdorfer Hintermannschaft völlig durcheinander, bis Lange I endlich einen Treffer hineinzirkelte. Lägerdorfs Steildurchbrüche machten Lange II weiter Schwierigkeiten. Feddern trifft aus drei Metern mit einem Bombenschuß die Latte. Flanken von Lange und Bertram rasen am Tor vorbei. Die Lägerdorfer Zuschauer hätten sich nicht gewundert, wenn es 5:4 für den VfL gestanden hätte.

Pellowski, Lange I und Bertram konnten gut gefallen. Lägerdorf hatte die besten Spieler in dem Mittelläufer und dem rechten Flügel.
ST

TSV Lägerdorf: Böge - Rauter, Gehrkens - Kosmala, Mohr, Schwanz - Schiemann, Charlie, Falkenstern, Steffen, Meise. VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Hermann Lattke - Heinz Pohl, Dietrich Graffenberger, Bruno Pellowski - Hans Feddern, Heinz Richter, Günter Friedrich, Werner Kneese, Karl-Heinz Bertram.
Tore: 1:0 Falkenstern (11.), 2:0 Steffen (15.), 3:0 (55.), 4:0 Charlie (56.), 4:1 Helmut Lange (70.). - Schiedsrichter: Hanke (Kiel). - Zuschauer: 1000.

Samstag, 7. Juni 1952
Jungmannen VfL Oldesloe - VfB Lübeck 1:3

Da beide Mannschaften für die Bezirksmeisterschaft schon ausgeschieden waren, fehlte das gewohnte Spielniveau. Immerhin bemühten sich beide, doch noch den zweiten Platz zu belegen. Dies gelang den Lübeckern verdient.
ST

Sonntag, 8. Juni 1952
Jugend Altona 93 - VfL Oldesloe 2:3
Die erste Jugend kehrte aus Hamburg, wo sie mit Altona 93 im Kampf stand, siegreich zurück. Die Oldesloer zeig-ten sich auch einem starken Gegner, der um die Hambur-ger Jugendmeisterschaft kämpft, überlegen und siegte, wenn auch knapp, so doch verdient mit 3:2. Wieder war bei der Jugendmannschaft das Schlußdreieck hervorragend.
ST

Samstag, 14. Juni 1952
Letztes Aufstiegsspiel. Friedrichsort beim VfL Oldesloe.
Im letzten Aufstiegsspiel steht der VfL Oldesloe am morgigen Sonntag dem Favoriten Nr. 1, dem Staffelmeister der Eiderstaffel, SV Friedrichsort, gegenüber. Anstoß: 15.30 Uhr im Stadion. Nach den letzten Fehlschlägen hat die VfL-Mannschaft nun zu beweisen, daß sie besser ist als der Tabellenstand es besagt. Da für beide Mannschaften nichts mehr auf dem Spiel steht, wird es hoffentlich zu einem sportlich hochstehenden Kampf kommen, denn beide Mannschaften können ohne Hemmungen ins Spiel gehen.
ST

Sonntag, 15. Juni 1952
5. Aufstiegsspiel VfL Oldesloe - SV Friedrichsort 3:0 (2:0)
Glatter 3:0-Sieg des VfL. Friedrichsort hatte keine Chance. Der VfL Oldesloe schlug den SV Friedrichsort auf eigenem Platz vor 1000 Zuschauern in einem schönen, flachen Spiel überzeugend mit 3:0 Toren. Die technische Überlegenheit des VfL war ausschlaggebend.

Gleich nach Anstoß verteiltes Feldspiel. Nach zehn Minuten nahm der VfL das Heft in die Hand. Ein indirekter Torschuß von Lattke wurde vom gut leitenden Schiedsrichter Imkamp (Kellinghusen) wegen Handspiels nicht anerkannt. Weiter drücken die VfL-Außenläufer aufs Tempo. Nach 15 Minuten gelingt es Kneese, aus Halbrechtsposition ein unhaltbares Tor zu erzielen. Einige schöne Kombinationen auf beiden Seiten werden von den gut aufgelegten Torwarten zunichte gemacht. Kneese umspielt zwei Mann und legt Lattke einen Ball in den freien Raum vor. Lattke vollendet ohne zu zögern zum 2:0 für den VfL.

Nach dem Wechsel hat Friedrichsort zeitweise mehr vom Spiel. Die gut operierende Oldesloer Hintermannschaft war aber auf der Wacht. Der Wechsel von Kneese als Halbstürmer und Lattke als Mittelstürmer machte sich nachteilig bemerkbar. Eine Flanke von Lange I kann Bertram nicht verwandeln. Im Nachschuß ist Richter zur Stelle und stellt das 3:0-Endergebnis her. Das engmaschige Spiel der Kieler wurde von Graffenberger gekonnt gestoppt. Kurz vor Spielende werden Bertram und Bäuerle vom Schiedsrichter vom Spielfeld verwiesen. Mit zehn Mann auf beiden Seiten geht der Kampf weiter. Erfolge lassen beide Hintermannschaft nicht mehr zu.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Günter Friedrich, Egon Jack - Heinz Pohl, Dietrich Graffenberger, Bruno Pellowski - Helmut Lange, Heinz Richter, Werner Kneese, Hermann Lattke, Karl-Heinz Bertram.
SV Friedrichsort: Schwardt - Bäuerle, Hetzer - Buthig, Ecksmann, Hanisch - Eltermann, Meiner, Reim, Schulte, Schmidt.
Tore: 1:0 Kneese (14.), 2:0 Lattke (29.), 3:0 Richter. - Schiedsrichter: Imkamp (Kellinghusen). - Zuschauer: 1000. - Platzver-weise: Bertram (VfL Oldesloe), Bäuerle (SV Friedrichsort).

Samstag, 21. Juni 1952
Interessanter Gast des VfL.
Sperber Hamburg im Stadion. Am morgigen Sonntag, 14 Uhr, spielt der VfL gegen den an zweiter Stelle der Elbestaffel stehenden SC Sperber Hamburg. Im Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Hamburger Amateurliga verlor Sperber gegen seinen Rivalen Polizei Hamburg mit 1:2. Mit Rücksicht auf die Direktübertragung der Deutschen Fußballmeisterschaft VfB Stuttgart gegen 1. FC Saarbrücken um 16 Uhr findet das Spiel bereits um 14 Uhr statt.
ST

Sonntag, 22. Juni 1952
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - Sperber Hamburg 3:3 (3:1)
Gerechtes 3:3. VfL nur in der ersten Halbzeit stark. 350 Zuschauer, also die Unentwegten, sahen bei dem Spiel im Stadion zwei verschiedene Halbzeiten. In der ersten Halbzeit spielte der VfL groß auf und sicherte sich eine 3:1-Pausenführung. Nach dem Wechsel dominierte Sperber und erreichte das verdiente Unentschieden. Der in den frühen Morgenstunden einsetzende Landregen hielt während des ganzen Spiels an. Der glatte Boden machte den Spielern schwer zu schaffen. Trotzdem wurde ein gutes Spiel auf beiden Seiten gezeigt. Lange II wartete mit einigen Meisterstücken auf, die den VfL in der zweiten Halbzeit vor einer knappen Niederlage bewahrten.

Zu Beginn des Spiels reißt Sperber das Geschehen an sich und erreicht durch Kopfballtor von Hammermann die 1:0-Führung. Gleich nach Anstoß revanchiert sich der VfL. Budnick erzielt das 1:1 durch ein für den Torwart unerwartetes Kopfballtor. Weiter drückt der VfL. Kneese umspielt einige Gegner, vergißt aber das Schießen. Einen von Kneese und Richter schön durchgespielten Ball erreicht Lattke, der haarscharf am Pfosten zur 2:1-Führung einsendet. Sperber versucht mit aller Macht den Ausgleich zu erzielen, aber Graffenberger fegt immer mit letzter Energie dazwischen. Pohl und Pellowski kurbeln den VfL-Angriff wieder an. Zwei Schüsse von Kneese und Lattke wurden abgewehrt, zum dritten Nachschuß setzt Richter an und erzielt das 3:1 für den VfL.

Nach Halbzeit setzt Sperber alles auf eine Karte und drückt den VfL in die Defensive. Ein Tor von Reinhold, unhaltbar für Lange II, verringert auf 3:2. Lange I muß wegen Verletzung ausscheiden. Tessmann wird eingesetzt. Einen Eckball von rechts köpft Warnke zum verdienten 3:3 ein. Die 4:3-Führung für den VfL hängt in der Luft. Wegen Unsportlichkeit muß Lattke kurz vor Schluß in die Kabine. Das 3:3 geht dem Spielgeschehen nach in Ordnung.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Egon Jack, Günter Friedrich - Heinz Pohl, Dietrich Graffenberger, Bruno Pellowski - Helmut Lange (Gerhard Tessmann), Heinz Richter, Werner Kneese, Hermann Lattke, Günter Budnick.
Tore: 0:1 Hammermann, 1:1 Budnick, 2:1 Lattke, 3:1 Richter, 3:2 Reinhold, 3:3 Warnke. - Zuschauer: 350. - Platzverweis: Lattke (VfL Oldesloe).

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