Die Spielzeit 1953/54
Teil 4 (4)

30.08.1953 - Der Ball aber ging Richtung Fresenburg

Dänische Boxer im Naturtheater.
Benthin neuer Trainer
5:5 in Eichede. Heimniederlagen gegen Pölitz und Reinfeld
Boxer in Odense und Svendborg
Witt gestorben.
Lutzke schlug Ostzonenmeister
Landestrainer vor Ort
Rolke und Meyn in der Rangliste
Rowlin Obmann des ATSV
Erste Spiele der Jungliga
ATSV verabschiedet Fischer
Lutzke traf Schmeling
Auch Rückrundensieg für Pölitz
2:7 bei Gut Heil
Reibereien im Stadion
Schop erster Nachkriegsmeister im Turnen
Ortsausschuß für Leibesübungen
1:5 in Mölln
Heuseler Fußballobmann
Ohldag übernimmt Vereinsvorsitz
Boxer wieder in Dänemark
Zum Abschluß Platz fünf
Gegenbesuch aus Kopenhagen
Leichtathletik gewinnt an Boden
Lutzke unterliegt Ziegler
1:3 gegen Güstrow
Medenspiele im Kurpark

Quellen:

Stormarner Tageblatt - ST
Sport-Megaphon SPM


Samstag, 3. April 1954
Nützliche Dachorganisation.
Kreissportverband wählte Vorstand. In seiner Generalversammlung in den "Bahnhofsgaststätten Hermann Christ" besetzte der Kreissportverband Stormarn den Vorstand durch Neuwahlen wie folgt:
  • 1. Vorsitzender Christian Ohrt (VfL Oldesloe)
  • Schriftführer Schop (VfL Oldesloe)
  • Kassenwart Tiedt (TSV Bargteheide)
  • Jugendwart Karl-Heinz Schmidt (VfL Oldesloe)
  • Frauenwartin Fräulein Post (VfL Oldesloe)
  • Geschäftsführer Karl Reinhard (VfL Oldesloe).
Der 1. Vorsitzende Ohrt hatte eingangs den Rechenschaftsbericht gegeben. Durch die Selbständigkeit der einzelnen Fachverbände ist das Aufgabengebiet stark eingeschränkt, doch bleibt der Kreissportverband als Dachorganisation stets in Verbindung mit den Fachverbänden. Ohrt beglückwünschte Gustav Rausch (Preußen Reinfeld) zu dem vom Deutschen Sportbund verliehenen Ehrenbrief. Dem ausscheidenden Kreisjugendwart Hansjoachim Berg (VfL Oldesloe) überreichte er ein Busch-Album und dankte für seine sechsjährige treue Mitarbeit. Nach dem Kassenbericht, der mit einem Überschuß von 435,61 DM abschloß, wovon ein Teil an die Fachverbände verteilt wird, konnte der gesamte Vorstand entlastet werden. Fritz Mittelstaedt (VfL Oldesloe) gab anschließend ein Referat über das Sozialwerk, das für die aktiven Sportler ins Leben gerufen wurde.
ST

Montag, 12. April 1954
Neuer Vorstand im VfL Oldesloe.
Gedenkstein wird beschriftet. In der gut besuchten Hauptversammlung des VfL im "Central Café" wurde folgender neuer Vorstand gewählt:
  • Ohldag (1. Vorsitzender)
  • Wolfgang Brembach (2. Vorsitzender)
  • Kurt Peter (Kassierer), August Möller (Schriftführer)
  • Heinz Pohl (2. Schriftführer)
  • Walter Busch (Jugendwart)
  • Reinhold Schop, Werner Guercke und Wilhelm Stäcker (Beisitzer)
Der bisherige 1. Vorsitzende Leo Seipelt hatte gebeten, von seiner Wiederwahl aus gesundheitlichen Rücksichten Abstand zu nehmen. Aus dem Rechenschaftsbericht, den der 1. Vorsitzende Seipelt erstattete, ging hervor, daß sich nicht nur der VfL, sondern alle Sportvereine durch die Zeitverhältnisse in einer schwierigen Lage befinden. Nur durch gemeinsame Aufbauarbeit kann der Sportbetrieb, der im übrigen zufriedenstellend abgewickelt wurde, auch für die Zukunft gesichert werden.

Anschließend kamen die einzelnen Spartenleiter zu Wort. Im Fußball bedarf es besonderer Anstrengungen, um die Leistungen wieder auf den alten Stand zu bringen. Die Boxsparte kann einen regen Sportbetrieb nachweisen und steht weiter vor großen Veranstaltungen. Die Leichtathletikabteilung befindet sich wieder im Aufbau.

Nach der Neuwahl gab der nunmehrige 1. Vorsitzende Ohldag bekannt, daß er nach Ablauf des jetzigen Geschäftsjahres die VfL-Mitgliedschaft wieder zu einer echten Gemeinschaft zusammenschweißen möchte. Die augenblickliche Trennung der Sparten von der Gesamtleitung halte er nicht für ratsam. Einstimmig angenommen wurde ein Antrag der Handballsparte, den Gedenkstein des Männerturnvereins von 1862 im Bürgerpark überholen und neu beschriften zu lassen. Eine Geldsammlung für diesen Zweck brachte einen ansehnlichen Betrag.
ST

Freitag, 30. April 1954
Kreisfußballverbandstag.
Am Sonntag, dem 16. Mai, 8.45 Uhr, findet im "Oldesloer Hof" der Verbandstag des Kreisfußballverbandes statt, zu dem ein Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes aus Frankfurt am Main erwartet wird. Bundestagsabgeordneter Werner Schwarz, Frauenholz, hat sein Erscheinen zugesagt. Wie im Vorjahr, so wird auch diesmal der Verbandstag in würdiger Weise durch Vorträge und Vorführungen eingeleitet werden.
ST

Mittwoch, 12. Mai 1954
Festlicher Auftakt des Fußballverbandstages
Der am kommenden Sonntag im "Oldesloer Hof" stattfindende Verbandstag des Kreisfußballverbandes Stormarn verspricht ein bedeutsames Ereignis im sportorganisatorischen Leben zu werden. Wie schon im Vorjahr wird die kulturelle Funktion des Sports durch musikalische Darbietungen, Gedichtvorträge und Gymnastik im einleitenden festlichen Teil unterstrichen. Als Redner sind der stellvertretende Vorsitzende des Jugendausschusses des Deutschen Fußball-Bundes, Hermann Schaphals, und der Bundestagsabgeordnete Werner Schwarz gewonnen worden. Ihr Erscheinen haben zugesagt die Kreispräsidentin Frau Dr. Erika Keck und der Landesverbandsvorsitzende Dr. Curt Waßmund.
ST

Samstag, 15. Mai 1954
Heute Eröffnung der Badeanstalt. Heute um 15 Uhr wird die ...

Samstag, 15. Mai 1954
Zum Fußballverbandstag am 16. Mai 1954 in Bad Oldesloe übermitteln wir allen Teilnehmern und Gästen des Kreisfußballverbandes die besten Grüße und Wünsche der Kreisstadt, die sich diesem schönen und beliebten Sport seit langem eng verbunden weiß. Möge der Tagung ein guter Verlauf, den Teilnehmern ein angenehmer Aufenthalt in unserer Stadt beschieden sein. Gleichzeitig rufen wir die Bevölkerung von Bad Oldesloe auf, als Gruß an unsere Sportfreunde die Straßen und Häuser mit reichem Flaggenschmuck zu versehen.
Willy Rosch, Bürgerworthalter; Hermann Barth, Bürgermeister.
ST

Sonntag, 16. Mai 1954
Stormarns Fußballparlament ehrte Sportpioniere.
Wanderpreis des "Stormarner Tageblattes" für den Kreismeister TSV Bargteheide. Dr. Baumgarten wieder 2. Vorsitzender. Leuchtende Vorbilder für die Jugend nannte der 1. Vorsitzende Erwin Gesche auf dem Verbandstag des Kreisfußballverbandes Stormarn im "Oldesloer Hof" fünf Fußballpioniere, die heute noch für ihre Vereine tätig sind und sich durch Haltung und Leistung, Treue und Zuverlässigkeit auszeichnen: Fritz Carstens (Preußen Reinfeld), Heinz Fischer (ATSV Oldesloe), Wilhelm Köhler (TSV Dwerkathen/Lütjensee), Karl Mielke (Preußen Reinfeld) und Hans Rickers (VfR Todendorf). Sie erhielten die Ehrennadel des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes und wurden durch Freikarten für das Meisterschaftsendspiel zwischen Hannover 96 und dem 1. FC Kaiserslautern am kommenden Sonntag in Hamburg erfreut.

Ehrungen erfuhren weiter die Kreismeistermannschaft des TSV Bargteheide, die eine vom "Stormarner Tageblatt" als Wanderpreis gestiftete große Silberschale erhielt, Jungmannenmeister VfL Oldesloe, Pokalmeister VfL Rethwisch und SSV Pölitz als fairste Mannschaft. Für langjährige verdienstvolle Tätigkeit im Verbandsvorstand wurde Anerkennung ausgesprochen Heinz Peter (ATSV Oldesloe), Richard Kickbusch (TSV Dwerkathen/Lütjensee), Max Fischer (Preußen Reinfeld) und Gehrke (VfL Rethwisch). Diesen vier Funktionären verlieh der Schleswig-Holsteinische Fußballverband ebenfalls die Ehrennadel.

Alle Ehrungen konnte der 1. Vorsitzende vor einem glanzvollen Hintergrund vollziehen. Als Gäste waren die Kreispräsidentin Frau Dr. Erika Keck, Bundestagsabgeordneter Werner Schwarz, Stadtrat Wolfgang Brembach und Vertreter der Schulen und befreundeter Institutionen und Verbände erschienen, aus dem Fußballsport selbst der Vorsitzende des Jugendausschusses des Norddeutschen Fußballverbandes, Hermann Schaphals (Hannover), Henning vom Schleswig-Holsteinischen Fußballverband und Peter Tietz vom Bezirk Lübeck.

In seinen Begrüßungsworten verzeichnete der 1. Vorsitzende mit ganz besonders herzlichem Dank das Erscheinen der Kreispräsidentin. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß kein einziger Verein der Tagung ferngeblieben sei, und bezeichnete in seinen weiteren Ausführungen die Unterstützung, die der Kreisfußballverband publizistisch in seiner Arbeit durch das "Stormarner Tageblatt" erfahre, als ganz hervorragend. Wie schon im Vorjahr, so ging den eigentlichen Verhandlungen des Stormarner Fußballparlaments auch diesmal wieder ein festlicher Auftakt voraus, an dem der TSV Bargteheide mit einer Frauen- und einer Männergymnastikgruppe, ein Mädchenchor der Königin-Luise-Schule und das Lehrerstreichquartett Stormarn Anteil hatten. Ihre Darbietungen waren ein lebendiges Zeugnis dafür, daß der Sport Kulturfaktor sein will. Sie hinterließen, wie später mehrfach zum Ausdruck kam, vor allem bei den auswärtigen Gästen starken Eindruck.

Hängt Euer Herz an die Jugend! Im Auftrage des Jugendausschusses des Deutschen Fußball-Bundes gab Hermann Schaphals einen lebensnahen Abriß der Jugendarbeit im Deutschen Fußball-Bund. Er nannte Elternhaus, Schule, Beruf und Kirche tragende Säulen der Jugenderziehung und stellte daneben den Sport, der die jungen Menschen zu Persönlichkeiten forme. An die Lehrer richtete er den dringenden Appell, den Schulfußball zu fördern. An die führenden Männer in den Vereinen wandte er sich mit der Mahnung, ihr Herz an die Jugend zu hängen; für die erste Mannschaft fänden sich schon genügend Betreuer. Als Augenzeuge des FIFA-Jugendturniers beschwor der Redner den Augenblick, als die Mannschaften der Bundesrepublik und der Sowjetzone unter einer Fahne in das Kölner Stadion einmarschierten. In vieler Augen hätten Tränen gestanden. Da sei die innere Kraft, das wahre Königliche am Fußball offenbar geworden. Seine zündende Rede klang aus in der Mahnung, als Jugendleiter Gärtner des Lebens zu sein, denn die Jugend sei das Leben.

Die Wirtschaft sollte vom Sport lernen. Bundestagsabgeordneter Werner Schwarz sprach zuerst über staatsbürgerliche Pflichten der jungen Sportler, um fortzufahren: "Wenn wir fragen, was der junge Staatsbürger lernen muß, dann müssen wir auch fragen, was kann der Staat von dem jungen Sportler lernen? Der Abgeordnete nannte die Ritterlichkeit und den Gemeinschaftssinn auf dem grünen Rasen als Eigenschaften, die beispielsweise auch in der freien Wirtschaft gepflegt werden sollten. Wenn die Wirtschaft hier lernen würde, wäre sie auf dem rechten Wege. Nach der Anerkennung der großen Verdienste, die sich der Sport um die Volksgesundheit erwerbe, wies Werner Schwarz darauf hin, daß das Grundgesetz dem Bund nicht erlaube, den Sport direkt zu fördern; das sei Sache der Länder. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß es den Vertretern des schleswig-holsteinischen Sports gelingen würde, mit den zuständigen Vertretern des Landes über seine Forderungen ins Gespräch zu kommen.

In der folgenden Aussprache wurde die staatliche Haltung gegenüber dem Sport unter Hinweis auf die Existenzkrise der kleinen Vereine stark kritisiert, wobei vor allem das Finanzamt genannt wurde, das die Vereine jetzt auch noch zur Zahlung von Umsatzsteuer zwingen will.

Nach einer Mittagspause wurden die Verhandlungen fortgesetzt. Brockmann (TSV Badendorf) brachte die Anerkennung für das vom Vorstand Geleistete zum Ausdruck. Mit der aufgestellten Tagesordnung waren alle Delegierten einverstanden. Die schriftlich gegebenen Berichte wurden ohne Aussprache gebilligt. Kassenprüfer Peemüller beantragte die Entlastung des Kassenwarts, die einstimmig erfolgte. Anschließend beantragte XY????? Rohlf (Preußen Reinfeld) die Entlastung des Gesamtvorstandes. Auch sie wurde einstimmig vorgenommen. Zum 2. Vorsitzenden wurde Dr. Baumgarten (Barsbütteler SV) wiedergewählt. Heinz Peter (ATSV Oldesloe) wurde als Beisitzer ebenfalls wiedergewählt. Da Karl Reinhard (VfL Oldesloe) sein Amt als Kassenwart zur Verfügung gestellt hatte, wurde Gerhard Heuseler (VfL Oldesloe) gewählt. Die Pressearbeit blieb in den Händen von Reinhard (VfL Oldesloe). Kassenprüfer Peemüller (VfL Rethwisch) wurde wiedergewählt.

Nachdem der Haushaltsplan für das Jahr 1954/55 angenommen und einstimmig beschlossen worden war, daß der nächste Verbandstag in Reinfeld stattfinden soll, wurde die Tagung geschlossen.
ST

Montag, 17. Mai 1954
Zum dritten Male gewann der SSV Pölitz den von den "Lübecker Nachrichten" alljährlich ausgeschriebenen "Fair-Play-Pokal" der Bezirksliga Lübeck. Die Spitze: 1. SSV Pölitz 8, 2. MTV Ahrensbök, TSV Trittau je 18, 4. Germania Altenkrempe, ATSV Mölln je 22, 6. LSV Gut Heil 24 Punkte. Und am Ende: TSV Neustadt 88, VfB Lübeck Amateure und Preußen Reinfeld je 82. Von den 40 Platzverweisen fielen fünf auf den VfB, je vier auf Neustadt und Reinfeld.
SPM

Montag, 24. Mai 1954
Auf einer Vorstandssitzung des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes wurde folgender Beschluß gefaßt: "Der SHFV gibt die neue Satzung ab 1. Juni 1954 aus und macht darauf aufmerksam, daß sie erst durch den Verbandstag in Kraft gesetzt wird. In diesem Zusammenhang wird besonders darauf hingewiesen, daß die Aufstiegsspiele aller Klassen noch nach den alten Satzungen (Anm.: bei Punktgleichheit Entscheidungsspiele!) durchgeführt werden."
SPM

Samstag, 29. Mai 1954
Fußballer-Ehrentafel.
Auf demVerbandstag des Kreisfußballverbandes Stormarn wurden fünf Spieler aus den Kreisvereinen, die zu den ältesten Aktiven gehören, mit der Ehrennadel des Verbandes ausgezeichnet. Der älteste von ihnen ist der am 21. Nov. 1910 geborene fast 44jährige Fritz Carstens von Preußen 09 Reinfeld. Er trat diesem Verein zu Beginn des Jahres 1931 bei, spielte bis 1933 in der zweiten, darauf bis 1939 in der ersten Mannschaft. Während des Krieges gehörte er einer Lübecker Betriebsmannschaft an, weil beim SV Preußen der Spielbetrieb ruhte.

Sofort nach Neugründung des Vereins im Jahre 1946 stellte sich Carstens seinem alten Verein wieder zur Verfügung und spielte in dessen erster Mannschaft, mit der er 1950 die Meisterschaft des Kreises und den Aufstieg in die Bezirksliga erkämpfte. Danach trat er seinen Platz an jüngere Kameraden ab. Aber immer, wenn die erste Elf durch Verletzungen, Verhinderungen, Erkrankungen u.ä. Spielerausfälle hatte, war der "Fritz" bereit, die entstandene Lücke auszufüllen. Er blieb dem runden Leder treu und spielte in der Reservemannschaft weiter.

Wer ihn auf dem grünen Rasen sieht, weiß nicht, was er mehr an ihm bewundern soll: seine erstaunliche Ausdauer, seinen kameradschaftlichen Einsatz für die Sache oder sein immer faires und diszipliniertes Verhalten gegenüber dem Gegner und dem Schiedsrichter. Deshalb hat er auch bisher keine Sportstrafen hinnehmen müssen, sondern vielmehr seine jüngeren Mitspieler zum sauberen Verhalten auf dem Spielfeld angehalten. Seine Leistung, sein Charakter, sein ganzes Auftreten können und werden der Jugend ein Vorbild sein, dem nachzueifern es sich lohnt.

Hoffentlich hat sein Verein die Freude, diesen vorbildlichen Sportsmann als Betreuer der Jugend zu behalten, wenn Fritz Carstens einmal die Fußballstiefel auszieht.
ST

Donnerstag, 3. Juni 1954
Fachberater.
Auf Vorschlag des Ortsjugendringes und des Ortsausschusses für Leibesübungen wurden dem städtischen Schul- und Kulturausschuß Fachberater für Jugend- und Sportfragen beigegeben. Die Stadtverwaltung bestätigte als solche die Vorsitzenden der beiden Verbände, Pastor Joachim Kombke und Studienrat i.R. Christian Ohrt.
ST

Samstag, 5. Juni 1954
Fußballer-Ehrentafel.
Als zweiter aktiver Fußballer wurde mit der Verbandsnadel des Kreisfußballverbandes Stormarn das Mitglied des ATSV Oldesloe, der am 20. Feb. 1916 geborene Heinrich Fischer ausgezeichnet. Er ist Oldesloer Kind und hat schon seit seiner frühen Jugend für das Fußballspiel sehr geschwärmt. So trat er dann frühzeitig dem VfL Oldesloe bei, wo er auch öfter in der Liga eingesetzt wurde. Seit 1950 gehört Fischer dem ATSV Oldesloe an, wo er noch heute in den Männermannschaften seinen Mann steht und seiner Vereinsjugend die Tugenden eines wahren Sportlers vorlebt. Überhaupt gehört der Jugend sein Herz; er sorgt für sie nach besten Kräften und die Jungen sind ihm in aufgeschlossener Kameradschaft zugetan. In der Verwaltung hat Fischer den Posten des Fußballobmanns inne, für den er sowohl die charakterlichen wie die technisch-organisatorischen Voraussetzungen mitbringt.

Möge sein Idealismus ihm auch in Zukunft erhalten bleiben, dann wird er, wenn er die Fußballstiefel einmal auszieht, in der Vereinsführung eine maßgebliche Rolle spielen, und die Jugend des Vereins wird ihm willig Gefolgschaft leisten!
ST

Samstag, 12. Juni 1954
Alle Jahre wieder...
Fußball-Bezirkstag mit Abstiegsdebatten. Die alte Platte, die wir in den letzten Jahren schon so oft auf den Bezirks- und Verbandstagen gehört haben (und sicherlich auch noch mehrmals zu hören bekommen werden) wurde auch auf dem Bezirkstag des Bezirks IV im Schleswig-Holsteinischen Fußballverband aufgelegt. Die Melodie ist bekannt und wird langsam langweilig. Sie hatte in Lübeck auch keinen Erfolg.

Es wurde sehr viel über die diesjährige Abstiegsfrage in den beiden Bezirksliga-Staffeln debattiert. Der Vorstand hatte festgelegt: VfL Haffkrug und MTV Ahrensbök als Tabellenletzte der Nordstaffel, SV Sülfeld (schon nach sechs Spieltagen "ausgestiegen") und Barsbütteler SV in der Südstaffel haben sich herausgespielt und müssen absteigen. Außerdem muß die Amateurelf des VfB Lübeck, bedingt durch das Absteigen ihrer Oberliga-Mannschaft ausscheiden. Barsbüttel und MTV Ahrensbök warfen verschiedene (recht gute) Argumente in die Debatte, aber die Abstimmung entschied alles: 226 Stimmen sprachen sich für die durch den Vorstand erfolgte Regelung aus, während sich bei 26 Stimmenthaltungen jedoch nicht weniger als 159 Stimmen für einen anderen Abstiegsmodus einsetzten. Die neue Staffeleinteilung (13 Mannschaften pro Staffel) soll in Kürze vom Spielausschuß vorgenommen werden.

Nicht weniger als 15 Bezirksliga-Mannschaften erklärten sich aus sportlichen Gründen bereit, mit den Ib-Mannschaften des VfB Lübeck, LBV Phönix und ATSV Lübeck eine private Vergleichsrunde innerhalb des Meisterschaftswettbewerbs durchzuführen. Auch hier wird der Spielausschuß im Laufe der ersten Julihälfte ein Programm ausarbeiten. Die Runde dürfte zweifelsohne eine sportliche Bereicherung bedeuten.

Im übrigen verlief der Bezirkstag überaus harmonisch. Die Jahresberichte wurden durchweg ohne Debatten angenommen, der Vorstand für die vorbildlich geleistete Arbeit einstimmig entlastet. Aus der Versammlung heraus wurde dem Vorstand mit lebhaftem Beifall Dank und Anerkennung der Delegierten ausgesprochen. Alle zur Wahl stehenden Funktionäre wurden wiedergewählt: Kurt Rompe (Berkenthin) als 2. Vorsitzender, Paul Schumacher (Lübeck) als Spielausschußobmann, Georg Czekalla (Lübeck) als Schiedsrichterobmann, Walter Probst (Lübeck) als Pressewart und Ewald Freitag (Pölitz) als Beisitzer. Bei der Ehrung der Meister wurde der Gewinner des "Fair-Play-Wettbewerbs", der SSV Pölitz, mit besonderem Beifall bedacht. Auch Pölitz erhielt vom Bezirksvorstand einen Ball; die Ehrung durch die "Lübecker Nachrichten" soll anläßlich eines Spiels erfolgen.

Genau wie die Ehrengäste, unter ihnen der 1. Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes Dr. Curt Waßmund, verließen wir mit dem Bewußtsein die Versammlung, daß im Lübecker Fußball die richtigen Männer am richtigen Platz stehen und vorbildliche Arbeit für den Sport und die Jugend geleistet wird.
SPM

Samstag, 19. Juni 1954
Fußballer-Ehrentafel.
Eine Sonderstellung unter den älteren Aktiven nimmt wohl Karl Mielke (geboren 24. Dez. 1916) vom SV Preußen Reinfeld ein, denn er ist nicht nur in seiner Haltung und Leistung ein vorbildlicher Fußballkamerad und Freund der Jugend wie die anderen vom Kreisfußballverband Ausgezeichneten auch, er ist darüber hinaus ein vielseitig veranlagter, einsatzfreudiger Sportsmann, der sich über die Grenzen hinaus einen Namen gemacht und Achtung und Anerkennung gefunden hat. Hierbei war nicht nur die Vielfalt und die Art seiner Leistungen ausschlaggebend, sondern das Wie ihres Zustandekommens. Sein bescheidenes Auftreten, seine Achtung vor dem Gegner, sein neidloses Anerkennen der besseren Leistung eines anderen und sein ritterliches, sportliches verhalten haben ihm den Beifall der Zuschauer, vor allem aber die Wertschätzung und Liebe seiner Sportkameraden , besonders der Jugend eingebracht. Wenn er heute noch zu den schnellsten und leistungsfähigsten Spielern der Ligamannschaft des SV Preußen gehört, so beruht dieses Können nicht zuletzt auf der allseitigen Körperausbildung und Körperbeherrschung. Diese verdankt er seiner Schulung als Leichtathlet, Hand- und Schlagballspieler.

Schon während seiner Mittelschulzeit in Danzig übte er diese Sportarten aus, um mit dem 13. Lebensjahr in die Jugendfußballabteilung der DJK Langfuhr einzutreten. 1934 trat er dem Lübecker SV Gut Heil bei und wurde Stammspieler der ersten Handballmannschaft. Nach eineinhalbjährigem Wirken in der Fußballabteilung des Militär SV Lübeck kehrte er nach freundschaftlicher Regelung zwischen beiden Vereinen im Jahre 1936 zum LSV Gut Heil zurück, und spielte in dessen Fußballabteilung. Nach Beendigung des Krieges wechselte Mielke seinen Wohnsitz und schloß sich dem SV Preußen 09 Reinfeld an, an dessen Aufsteig und Ansehen er maßgeblich beteiligt ist. Er spielte hier Fußball, Handball, Tischtennis und blieb auch seiner Leichtathletik treu.

Mielke hat an vielen Turnieren und Lehrgängen, Vereins-, Kreis- und Bezirkskämpfen teilgenommen, kämpfte 1940 im LSV Gut Heil gegen den VfB Lübeck (damals Polizei) um die Stadtmeisterschaft, 1950 für Reinfeld um die Kreismeisterschaft und den Aufstieg in die Bezirksliga und nahm an fast allen Punkt- und Pokalspielen seines jetzigen Vereins teil.

Mielke erwarb das Reichssportabzeichen, 1942 erhielt er diese Auszeichnung in Silber. Seine Stärke bei den volkstümlichen Übungen liegt in den Lauf-, Sprung- und Wurfübungen.

Wie wir Karl Mielke kennen, wird er so schnell nicht aus dem aktiven Sport ausscheiden. Aber wenn das eines Tages geschehen sollte, dann möchten wir im Interesse und zum Wohle der Jugend wünschen, daß er sich ihr als väterlicher Betreuer und Ausbilder zur Verfügung stellen möge. Vielleicht krönt er seine sportliche Laufbahn dadurch, daß er eine Schülermannschaft heranbildet, die einst einmal die Ligamannschaft von 1962 wird.
ST

Samstag, 26. Juni 1954
Fußballer-Ehrentafel.
Heute stellen wir als vierten der auf dem Verbandstag des Kreisfußballverbandes Stormarn ausgezeichneten Sportkameraden einen Fußballer eines rührigen Landvereins vor: Wilhelm Köhler, geboren am 14. Juni 1916, vom TSV Dwerkathen/Lütjensee von 1925. Er ist nicht nur Fußballer; ja, er kam sogar erst spät zu dieser Sportart. Er hat seine allgemeine sportliche Ausbildung in einem Turnverein, später in einem Verein für Schwerathletik und dann in einem Wassersportklub erhalten. Köhler ist aus dem Osten, aus Memel, 1947 zum TSV Dwerkathen gekommen und spielt seitdem in der ersten Mannschaft dieses Vereins Fußball. Sportler ist er bereits seit dem Jahre 1928.

In seiner geliebten ostpreußischen Heimat hat er im Wassersport hervorragende Erfolge erzielt. Er kann auf zahlreiche Urkunden verweisen, die er bei Wettkämpfen errungen hat. Seine Leistungen können an dieser Stelle gar nicht alle gewürdigt werden. Deshalb seien nur die wichtigsten genannt: 1939 Kreismeister im 10000-Meter-Einerkajak und Dritter in der Gaumeisterschaft Ostpreußen; 1940 Bezirksmeister im 8000-Meter-Einerkajak. Im Jahre 1941 wurde Köhlers wassersportliche Laufbahn durch zwei Erfolge gekrönt. Er wurde Erster im 1000- und 10000-Meter-Einerkajak des Bereichs Ostpreußen und darauf Zweiter im Zweierkajak bei den Deutschen Meisterschaften. Für diesen Sieg erhielt er die deutsche Meisterschaftsnadel in Silber.

Als Köhler in seiner neuen Heimat keine Betätigungsmöglichkeit als Wassersportler fand, stellte er sich sofort um und schloß sich dem Fußballsport an. Wenn er als Spieler der ersten Mannschaft in seinem Verein auch keine herausragenden Leistungen mehr vollbringen kann, so lebt er den Jüngeren doch immer wieder vor, was Einsatzwille, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit gerade im Mannschaftsport bedeutet. Wenn sein Verein an ihm außerdem das besonders gute kameradschaftliche Verhalten und seine Bescheidenheit rühmt, dann rundet diese Feststellung das Bild der Spielerpersönlichkeit nur ab und bestätigt die Richtigkeit der Auszeichnung durch den Vorstand des Kreisfußballverbandes. Wir möchten wünschen, daß Köhler seinem jetzigen Verein weiter treu bleibt und dessen Jugend ihrem älteren Vorbild nachstrebt.
ST

Sonntag, 27. Juni 1954
Eckernförde bleibt in der Amateurliga.
Herz und Verstand entschieden auf dem Fußball-Verbandstag. Höhepunkt des Verbandstages des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes im regenverhangenen Ostseebad Eckernförde war die erwartete Debatte über den Antrag des Eckernförder SV, als 18. Verein in der Amateurliga zu verbleiben, nachdem er in einem umstrittenen Entscheidungsspiel gegen den FC Kilia Kiel verlor und eine Beschwerde gegen die Ansetzung durch den Spielausschuß seinerzeit beim Verbandsgericht und auch beim Verbandsvorstand aus satzungsgemäßen Gründen keinen Erfolg gehabt hatte.

Die Tagung der 224 Delegierten, die 1283 von insgesamt 1352 spielenden Mannschaften vertraten, stand unter dem Vorsitz von Dr. Curt Waßmund (Pansdorf) auf einem guten Niveau und verlief ausgesprochen harmonisch. Landtagspräsident Ratz (Kiel) und Ministerialdirektor Kock vom Kultusministerium überbrachten die Grüße des Landtages und der Landesregierung. Sie brachten zum Ausdruck, daß man beiderseits bereit sei, mit dem Sport zum Wohle der Jugend zusammenzuarbeiten. Ministerialdirektor Kock wies darüber hinaus auf die völkerverbindende Aufgabe des Sports hin und dankte allen Vereinen für ihren unermüdlichen Einsatz und Idealismus. Bürgermeister Dr. Schmidt (Eckernförde) richtete an die Delegierten die Aufforderung, ihr Interesse nicht nur dem Fußball, sondern auch anderen Sportarten zu widmen. Dabei stellte er für eine besondere Schwimmleistung in der Eckernförder Bucht je einen Grog in Aussicht, wovon jedoch bei der kalten Witterung keiner der Vereinsvertreter Gebrauch gemacht haben soll.

LSV-Vorsitzender Karl Bommes (Kiel), der Vorsitzende des Kreisfußballverbandes Eckernförde, Jürgen Petersen (Eckernförder SV), und Medizinalrat Dr. Wicke für den verhinderten Landrat des Kreises Eckernförde überbrachten Grüße und wünschten der Tagung einen erfolgreichen Verlauf.

Berichte akzeptiert. Der Bericht des Vorstandes wurde ohne große Debatte genehmigt. Bei dem Bericht der Geschäftsstelle wies man darauf hin, daß dem Verband 34 Vereine und 173 Mannschaften weniger als im letzten Jahr angehörten. Dr. Waßmund stellte dazu fest, daß man sich überlegen müsse, ob eine Reduzierung der Vereine im Hinblick auf die bestehenden finanziellen Schwierigkeiten nicht ratsam sei. Landesjugendpfleger Hennigs stellte fest, daß mit 98 Prozent organisierten Sportjugendlichen die Zahl keineswegs zurückgegangen sei. Eine Diskussion entspann sich um den Bericht des Spielausschusses. Eckernförde legte Wert darauf, als Zwölfter vor Holstein Segeberg in der Amateurligatabelle geführt zu werden.

Der ATSV Lübeck machte dem Spielausschuß heftige Vorwürfe, weil er über die Teilnahme an den Hermann-Fromme-Pokalspielen eine wenig erschöpfende Auskunft erhalten hatte. Spielausschußobmann Heinrich Steenbock (Kiel) mußte sich darüber hinaus auch gegen den Vorwurf verteidigen, daß der Bezirksmeister West in diesem Jahre erneut zu Beginn der Aufstiegsrunde zwei Auswärtsspiele austragen mußte.

Sportförderungsausschuß schuldenfrei. Der Sportförrderungsausschuß ließ durch seinen Vorsitzenden Gustav Fischer (Plön) mitteilen, daß er im vergangenen Jahr 71.000 DM an alten Verpflichtungen abtragen konnte und bereits für 40.000 DM neue Bewilligungen aussprach. Der Kassenbestand dafür decke sich zur Zeit mit den noch bestehenden Verpflichtungen. Das Aufkommen der Sportwette lag um elf Prozent - 119.000 DM - höher als im vergangenen Jahr. Fischer machte darauf aufmerksam, daß man in diesem Jahr von Schwerpunktbildungen absehen will. Die Vereine, die weniger oder gar nichts erhalten haben, sollen die helfende Hand des Sportförderungsausschusses jetzt zu spüren bekommen. Die Verhandlungen mit der Landesregierung, den Anteil des Sports von acht auf zehn Prozent zu erhöhen, sind vorerst so weit gebracht, daß sich das Kultusministerium bereit erklärt hat, diese Beträge auf Vorschlag des Sportförderungsausschusses zu verteilen. Zur Abdeckung der Restverbindlichkeiten hat das Kultusministerium 150.000 Mark zur Verfügung gestellt, die bereits überweisen worden sind.

Sowohl Schatzmeister Hans Löhndorf, dessen Kassenbericht einen Umsatz von 271.644,66 DM ausmachte, als auch der Gesamtvorstand wurde nach den Berichten durch Antrag aus der Versammlung heraus einstimmig entlastet.

Ehrung verdienter Funktionäre. Vor dem Mittagessen nahm Dr. Waßmund die Verleihung der silbernen Ehrennadel an folgende Sportler vor: Johannes Behmer (Schleswig 06), Eduard Czekala (Itzehoe), Gustav Fischer (Plön), Hugo Hartmann (Rendsburger TSV), Willy Heß (Lübeck), Kurt Hinz (Wiker SV), Heinrich Panitzki (Union Teutonia Kiel), Walter Probst (Lübeck), Erwin Ries (Kiel), Walter Ruge (ATSV Lübeck), Karl Welz (Schleswig 06), Willy Westermann (Kilia Kiel). Ferner erhielt Heinrich Busch (VfB Kiel) für sein zehntes Repräsentativspiel für Schleswig-Holstein die silberne Ehrennadel überreicht. Kurt Heyster (Viktoria Lübeck) wurde mit der silbernen Schiedsrichterehrennadel ausgezeichnet. Schließlich nahm Dr. Waßmund noch eine Ehrung des Amateurliga-Meisters Itzehoer SV und des Pokalsiegers TSV Brunsbüttelkoog vor.

Der Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 1954/55, der mit ca. 220.000 Mark balanciert, wurde durch die Versammlung angenommen, nachdem man die Zuschüsse für die Sportschule Malente in Höhe von 40.000 Mark insofern aufgeteilt hat, als für Jugendarbeit und Jugendschulungen 20.000 Mark abgezweigt wurden. Außerdem genehmigte der Verbandstag den Bau einer Heimleiterwohnung, in der auch der Verbandspfleger wohnen soll.

Fresener für Sell. Neuer 2. Vorsitzender wurde Gerhard Fresener (Itzehoe) mit 859 Stimmen vor dem bisherigen 2. Vorsitzenden Richard Sell (Kiel), der es nur auf 443 Stimmen brachte, nachdem Peter Tietz (Lübeck) verzichtet hatte. Dr. Wolfgang Duck (Heide) wurde als Pressewart einstimmig wiedergewählt. Steenbock (Kiel) blieb) Spielausschußvorsitzender. Ihm stehen in Kurt Hinz (Kiel), Hans Frühauf (der Flensburger ist wieder da!), Günter Möller (Heide) und Paul Schumacher (Lübeck) die vier technischen Leiter der Bezirke zur Seite. Karl Holstein (Kiel) bleibt Schiedsrichterobmann. Kassenprüfer wurde Dallasdis, und Herbert Henning (Flensburg) wurde mit 1213 Stimmen vor Fritz Rudat (Rendsburg) mit 40 Stimmen zum Beisitzer wiedergewählt. Dem Sportförderungsausschuß gehören weiterhin die bewährten Kräfte Gustav Fischer, Erich Baumann (Lübeck), Henning (Flensburg) und Czekala (Itzehoe) als Fußballvertreter an. Kurt Siewers (Eutin 08) wurde mit 783 gegenüber 516 Stimmen für Wilhelm Schwieger (Kiel) zum Vorsitzenden des Verbandsgerichts gewählt. Der Bezirk I stellt seinen Vertreter hierzu noch ab, während die übrigen Bezirke Rechtsanwalt Ehlers (Flensburg), Friedrich Röltgen (Heide) und Moll (Lübeck) nominierten. Eine längere Debatte entspann sich um die neue Satzung, die schließlich en bloc angenommen wurde. Verschiedenen Zusatzanträgen wurde die Dringlichkeit verweigert, dagegen wurde der Jugendausschuß um einen Kulturwart erweitert.

Eckernförde bleibt in der Amateurliga. Die durch den trockenen Stoff der Satzungsdiskussion leicht ermüdeten Delegierten wachten wieder auf, als Dr. Löhrke vom Eckernförder SV den Antrag auf Verbleib seines Vereins in der Amateurliga begründete. Er wies darauf hin, daß dem ESV keine Möglichkeit verblieben sei, durch ein Wiederholungsspiel gegen den straffälligen FC Holstein Segeberg die Punkte auf dem Spielfeld zu gewinnen, wobei er die juristische Richtigkeit der Entscheidung über die ESV-Beschwerde nicht anzweifelte, aber an die Vernunft der Delegierten appellierte, den ESV in der Amateurliga zu belassen. Er sei durch Äußerungen maßgeblicher Verbandsvorstandsmitglieder im guten Glauben gewesen, daß die Satzungen, die auf dem Verbandstag in Grömitz beschlossen wurden, rechtzeitig in Kraft treten würden. Peter Tietz machte sich zum Sprecher für Eckernförde und Georg Abel (Schleswig) schloß sich ihm an, so daß man mit der Erklärung, daß weiterhin drei Vereine auf- und drei absteigen, zur Abstimmung schritt. Der Antrag des Eckernförder SV, die Amateurliga im nächsten Jahre auf 18 Vereine durchzuspielen, wurde gegen sechs Stimmen bei 37 Enthaltungen angenommen, so daß sich die Delegierten zu einer sportlich einwandfreien Lösung dieses unliebsamen Dilemmas entschlossen.

Schleswig wurde zum neuen Tagungsort gewählt, nachdem man sich vorher über die Verhältnisse im Grenzgebiet unterhalten hatte und diese Angelegenheit dem Vorstand zur weiteren Bearbeitung übergab. Anschließend trafen sich die Vereine der Amateurliga. Sie beschlossen, daß die Punktserie bereits am 8. Aug. beginnen soll.
SPM

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