Die Spielzeit 1958/59
Teil 2 (4)

19.10.1958 -Donnerwetter, haben sich diese Oldesloer herausgemacht! (SPM)
22.03.1959 - ... die ein Höllenfeuer unter dem Publikum entfachten (SPM)
11.04.1959 - Auf keinen Fall rechnet der VfL mit einer so hohen Niederlage wie im Hinspiel (ST)


Sportplatz am nördlichen Stadtrand?
Peters kehrt vom LBV Phönix zurück
Zum Amateurliga-Auftakt 0:4 in Lägerdorf
2:8 gegen Friedrichsort
3:1-Sensationssieg auf der Lohmühle
"Stormarner Tageblatt" mit "Stormarner Sport-Spiegel".
1:6 in Neumünster
Endlich warme Duschen
Främke weiterhin Vorsitzender des ATSV
Klaus-Groth-Schule bekommt Turnhalle
Zehn Jahre Jugendheim
Sportplätze immer schlechter
Herzog bleibt Fußballobmann
1:0-Überraschung in Friedrichsort
Kiesel neuer VfL-Vorsitzender
Petersen nimmt Abschied
Zum Abschluß Platz sieben und Fair-play-Sieger
Mittelschulturnhalle eingeweiht
Ohrt Ehrenvorsitzender des Kreissportverbandes
Neue Staffeleinteilung
Zu Fuß von Hamburg nach Lübeck
Vierkant in Landesauswahl der Junioren
Schwedenreise der Liga

Quellen:

Stormarner Tageblatt - ST
Sport-Megaphon - SPM


Donnerstag, 23. Okt. 1958
Turnhallenbau macht Fortschritte.
Die Mittelschulturnhalle ist jetzt voll eingedeckt, und die Putzarbeiten sind bereits im Gange. Die Halle wird einen Schwingfußboden erhalten.
ST

Samstag, 1. Nov. 1958
Im Dienst der Jugend.
Ablösung auf dem Posten des Kreisjugendpflegers. Der Posten des Kreisjugendpflegers ist zum 1. Nov. neu besetzt worden. Nachfolger von Heinz Peters ist Helmut Hannemann, ein gebürtiger Pommer, der nach dem Kriege als Erzieher in evangelischen Heimen Süddeutschlands tätig war und nach Ablegung der staatlichen Prüfung als Wohlfahrtspfleger das Bergwerkslehrlingsheim in Wickenrode leitete.

Die Jugend- und Sportlerorganisationen haben Verständnis für den Entschluß von Heinz Peters, nach zwölfjährigem hauptamtlichem Dienst für die Jugend in die Verwaltungslaufbahn überzuwechseln. Es wird kaum einen Kreis in Schleswig-Holstein geben, in dem ein Jugendpfleger sich dieser Aufgabe so lange Zeit gewidmet hat.

Heinz Peters war der rechte Mann für die Jugendarbeit. Er ist in Südamerika aufgewachsen, durchwanderte vor dem Kriege nach kaufmännischer Ausbildung mehrere Monate den Balkan und hatte dann als Kriegsgefangener in Kanada und Alaska Berührung mit der angelsächsischen Mentalität. So erklärt sich seine Weltoffenheit. Tatkräftig und idealistisch gründete er mit Gleichgesinnten viele Jugendgruppen und den Kreisjugendring, der heute 184 Gruppen umfaßt. Schon vor der Währungsreform organisierte er unter schwierigsten Umständen Zeltlager. Die Wandergemeinschaft und der Film- und Tonbanddienst sind sein Werk. Er startete frühzeitig Auslandsfahrten und hatte großen Anteil daran, daß die Jugendwohlfahrtsausschüsse in Aktion traten und mit entsprechenden Mitteln ausgestattet wurden.

Auch nachdem er von der Leitung des Kreisjugendringes zurückgetreten und dessen Ehrenvorsitzender geworden war, stand er der Jugend mit Rat und Tat zur Seite. Sie hat den Wunsch, daß dies auch künftig so sein möge.

Der neue Kreisjugendpfleger übernimmt keine leichte Aufgabe. Er soll Vertrauen und Autorität bei der Jugend erringen, der Verwaltungsarbeit gerecht werden und seine Vorschläge auch im parlamentarischen Gremium überzeugend vertreten. Die Jugendverbände erhoffen von ihm Initiative und werden ihm überall Gelegenheit zur Mitarbeit geben, wo er meint, mitarbeiten zu sollen.
ST

Montag, 17. Nov. 1958
Vormittagsspiele.
Die beiden bisher am besten besuchten Amateurliga-Spiele dieser Saison fanden in den Vormittagsstunden statt: TuS Lübeck gegen VfB Lübeck und VfB Lübeck gegen VfL Oldesloe. Mit jeweils gut 5000 Zuschauern! Kein Zweifel: Vormittagsspiele liegen dem größten Teil des Publikums mehr! Vormittags, wenn die Ehefrau mit dem Staubsauger durch die Stuben fährt oder das Essen vorbereitet, stehen die Männer meist doch nur im Wege, sind die Frauen froh, wenn ihre Männer aus dem Hause sind. Am Nachmittag aber will niemand den Ehemann entbehren, wollen vor allem auch die Kinder etwas von ihrem Vati haben! So überrascht es nicht, daß zum Beispiel der VfL Schwartau beim Verband beantragen will, in der zweiten Serie recht oft am Vormittag angesetzt zu werden. Und die anderen Lübecker Vereine werden in dieser Hinsicht ebenfalls Wünsche vorbringen!
SPM

Montag, 17. Nov. 1958
Stormarner Sport-Spiegel.
Zum Geleit. Von der heutigen ersten Ausgabe des "Stormarner Sport-Spiegels" glaubt der Kreisfußballverband Stormarn, daß sie von seinen Mitgliedern, den befreundeten Sportverbänden und allen Anhängern des Sports mit besonderer Freude aufgenommen wird. Die jahrelange gute Zusammenarbeit mit der Presse in dem Bemühen, das sportliche Geschehen im heimatlichen Raum zeitnah und volkstümlich, vollständig und übersichtlich widerzuspiegeln, hat ihre Früchte getragen: Die Montagausgabe des "Stormarner Tageblattes" enthält eine farbige Sportbeilage, die in Form und Inhalt den Ansprüchen der Leser genügen dürfte.

Es ist der Wunsch des Kreisfußballverbandes, daß diese Beilage zu einem Organ für alle Sportarten unserer Kreisvereine und zu einem Sprachrohr für die sportethischen Ziele werden möge, wie sie für die zweitgrößte Organisation unseres Staates erst kürzlich auf dem Bundestag des Deutschen Sport-Bundes in Hamburg von führenden Persönlichkeiten der Wissenschaft und Politik aufgezeigt worden sind.

Wir würden es aufrichtig begrüßen, wenn sich die anderen Verbände des Kreises in kameradschaftlicher Verbundenheit an der Ausgestaltung der Beilage beteiligen würden. Das gilt auch für die Vereine des Kreises, die aus technischen Gründen Hamburger Verbänden angegliedert sind. Die Vereine haben die Möglichkeit, sich durch Sammlung des "Stormarner Sport-Spiegel", der außer den Berichten, insbesondere über die Fußballspiele des Sonntags, auch bekanntgaben, Hinweise, Tabellen u.ä. enthält, ein eigenes Archiv zu schaffen. Es wird das bestreben jeden Vereins sein müssen, daß am Sonntagabend alle Kurzberichte und Ergebnisse an die zuständigen Bezirksberichterstatter durchgegeben werden.

Mit dem Dank an den Verlag und dessen Redaktion für ihre Aufgeschlossenheit und Bereitwilligkeit gegenüber unseren Plänen und Anliegen verbinden der Kreisfußballverband und seine Berichterstatter den Wunsch, daß der "Stormarner Sport-Spiegel" den Erwartungen entsprechen möge, die alle Aktiven, unsere Mitarbeiter und die vielen freunde des Sports in diese Beilage setzen. Möge sie ein treuer und ehrlicher Diener unserer Stormarner Sportbewegung werden! Erwin Gesche, 1. Vorsitzende des Kreisfußballverbandes Stormarn.
ST

Samstag, 22. Nov. 1958
Neue Klasseneinteilung für die Fußballer?
Im Mittelpunkt einer Arbeitstagung des Vorstandes des Kreisfußballverbandes Stormarn in "Haberlands Gaststätte" mit den Vertretern der Vereine stand die geplante Neueinteilung der Mannschaften innerhalb des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes.

Der 1. Vorsitzende, Erwin Gesche (Reinfeld), erläuterte die Vorschläge: Zwischen die 1. Amateurliga und die jetzige Bezirksliga soll eine Verbandsliga Staffeln eingeschaltet werden. Diese Verbandsliga soll zwei Staffeln haben; die Grenze kann etwa der Nord-Ostsee-Kanal sein. Die künftigen Bezirksligen sollen aber nur eine Staffel mit 16 Vereinen haben (Kiel bisher zwei Staffeln mit 32 Vereinen, Lübeck zwei Staffeln mit 24 Vereinen).

Es folgte nach diesen grundsätzlichen Erläuterungen eine lange Debatte, deren Ergebnis wie folgt zusammengefaßt werden kann: "Sportlich gesehen sehr gut, finanziell gesehen untragbar." Die Versammlung sprach sich dann für diesen Plan aus und zwar mit 85 Stimmen einstimmig.

Ein zweiter Plan sieht vor, daß sich jeweils zwei Kreise zusammentun, um eine gemeinsame Kreisliga, jeder Kreis mit acht Mannschaften, zu bilden. Die Betreuung soll dann abwechselnd in einem Jahr durch den Spielausschuß und das Kreisgericht des einen Kreises, im nächsten Jahr durch den anderen Kreis erfolgen. Auch hier gab es eine sehr lange Debatte, vor allen Dingen darüber, ob man auch die Reserve mitspielen lassen kann oder nicht. Der Verband will die Initiative den Kreisen überlassen, während der 1. Vorsitzende des Kreisfußballverbandes den Standpunkt vertrat, diese Regelung obligatorisch einzuführen. Ebenfalls einstimmig wurde dieser Plan der obligatorischen Zusammenfassung von Kreisligen zweier Kreise angenommen.
ST

Montag, 24. Nov. 1958
Schiedsrichter
Der schwergewichtige Schiedsrichter Herbert Imkamp aus Kellinghusen leitete am gestrigen Sonntag sein erstes Oberliga-Spiel. Er bekam nach dem 3:0-Sieg des FC St. Pauli gegen den VfL Wolfsburg eine ausgezeichnete Kritik. Imkamp ist der 14. Schiedsrichter, den Schleswig-Holstein in die Oberliga entsandte. Die Liste der schleswig-holsteinischen Oberliga-Schiedsrichter nach dem Kriege:
  • Hess, Weinand I Mardfeld (alle Lübeck)
  • Penje, Präfke, Heuck (alle Kiel)
  • Weinand II (Lübeck)
  • Asmussen (Flensburg)
  • Ahrend (Meldorf)
  • Burlow, Howe, Ries (alle Kiel)
  • Pooch (Lübeck)
Vor dem Kriege hatte Schleswig-Holstein einen der besten und prominentesten Schiedsrichter in die damalige Gauliga entsandt: den heutigen 1. Vorsitzenden des Verbandes, Dr. Curt Waßmund. Er war nicht weniger als 28 Jahre Schiedsrichter!
SPM

Montag, 1. Dez. 1958
Warum ist Stormarns Fußball keine organisatorische Einheit?
KFV trotz der Südstormarner Vereine an Hamburg ein angesehener und beachtlicher sportlicher Faktor. Hunderttausende von Anhängern des Königs Fußball besuchen Sonntag für Sonntag die Spiele ihrer Vereine, lesen in der Presse mit Eifer Berichte und verfolgen Spitzenspiele oder gar Länderspiele begeistert im Rundfunk oder am Fernsehschirm. Aber sicherlich die wenigsten haben sich einmal Gedanken über die Organisation gemacht, die Träger dieser über das ganze Jahr laufenden Punktspiele sind, und ihre Ansetzung, Durchführung, Überwachung und Auswertung besorgen.

Gerade Sportverbände, deren größter der Deutsche Fußball-Bund mit seinen Landesverbänden ist, darunter auch unser Schleswig-Holsteinischer Fußballverband, brauchen eine einheitliche Ausrichtung und Gliederung nach selbstgeschaffenen Formen und Gesetzen.
  • Für unseren Heimatkreis ist der Kreisfußballverband Stormarn zuständig und verantwortlich. Er gehört dank guter, strebsamer Mitarbeiter und sportlicher Leistungen der Aktiven zu den angesehensten Kreisen im Landesverband.
  • Noch 1945 gab es nicht gleich wieder einen selbständigen Kreisfußballverband. Um einen Anfang zu machen, wurde für alle Sportarten zunächst eine Organisation geschaffen und 1946 von der damaligen britischen Besatzungsmacht zugelassen: der Kreissportverband. Das Anwachsen der Sportbewegung, die immer zahlreicher werdenden Vereine mit vielen Sportarten und nicht zuletzt die dadurch zwangsläufig aufkommenden fachlichen Forderungen und Aufgaben hatten zur Folge, daß Sportarten mit starkem Mitgliederbestand zu selbständigen Fachverbänden erklärt wurden, deren größter im Kreis der 1949/50 gegründete Kreisfußballverband ist.
  • Wie in den Nachbarkreisen Lauenburg, Segeberg, Pinneberg, so umfaßt der Kreisfußballverband Stormarn nicht den gesamten geographischen Raum des Kreises. Das ist auf Maßnahmen der Besatzungsmacht in den ersten Nachkriegsjahren zurückzuführen. Aus Unkenntnis der geographischen und politischen Gegebenheiten, der herkömmlichen sportlichen Gepflogenheiten und organisatorischen Verhältnisse erteilten die damaligen Besatzungsbehörden den ersten Vereinen im Süden und Südwesten des Kreises die Genehmigung, sich den Hamburger Sportverbänden anzuschließen, die schneller als die ländlichen zu neuem Leben erwachten. Auf diese Weise ist eine starke Gruppe dem Heimatkreis verlorengegangen.
  • Die Zahl dieser Vereine erhöhte sich laufend, weil jeder in dem Raum um Hamburg gelegene Verein seine mehr oder weniger berechtigten verkehrstechnischen Gründe für den Anschluß an Groß-Hamburg ins Feld führte, bis es vor mehreren Jahren durch geschickte Verhandlungen gelang, diesem Aderlaß Einhalt zu gebieten dadurch, daß zwischen Hamburg, Stormarn, Lauenburg eine endgültige Sportgrenze festgelegt wurde. Sie verläuft etwa von der nördlichen Kreisgrenze bei Heidkrug in Luftlinie nach Wiemerskamp, folgt ein Stück der Kreisgrenze bis westlich Hoisbüttel, strebt dann in Luftlinie über Ahrensburg, Großhansdorf zur Autobahn, folgt dieser bis Stapelfeld, um dann von dort in Luftlinie südlich Witzhave die Kreisgrenze in Richtung Schwarzenbek zu verlassen.
  • Wenn der Kreisfußballverband Stormarn die elf dem Hamburger Fußballverband angeschlossenen Vereine mit etwa 40 Mannschaften zu seinen jetzigen 25 Vereinen mit 96 Mannschaften in seiner Organisation hätte, dann wäre der Kreisfußballverband Stormarn - also der ganze politische Kreis - mit 36 Vereinen nach dem Stadtkreis Kiel der größte von 17 Kreisen unseres Landes. Er würde der Mannschaftszahl nach, nämlich mit 136 - nach Kiel und Lübeck - an dritter Stelle stehen. Es könnte dann innerhalb des Kreises in allen acht Spielklassen in je zwei Staffeln - Nord und Süd - gespielt werden. Allen Vereinen würden dadurch weitere Fahrten und somit nicht unerhebliche Kosten erspart und der Kreis wiese sicher eine noch größere Spielstärke auf.
  • Trotz der "amtlichen" Trennung besteht aber zwischen den beiden Vereinsgruppen unseres Kreises ein privater Sportverkehr durch Abschluß von Freundschaftsspielen und Besuch von Sportfesten. Durch den "Stormarner Sport-Spiegel" ist eine weitere Möglichkeit gegeben, nun auch publizistisch näherzukommen. Man könnte sich vorstellen, daß unsere Stormarner Randvereine im Hamburger Sportraum auch den Wunsch haben, die Heimatverbundenheit zu pflegen und zu vertiefen, indem sie uns durch Hergabe von Berichten an ihrem sportlichen Leben und Streben teilnehmen lassen. Der Kreisfußballverband Stormarn und die Leser des Blattes würden das sicherlich begrüßen. Erwin Gesche.
ST

Samstag, 6. Dez. 1958
Sportreporter Herbert Zimmermann spricht
Auf der nächsten Mitgliederversammlung der deutschen Angestellten-Gewerkschaft, Ortsgruppe Bad Oldesloe, in "Wiggers Gasthof", spricht der NDR-Sportreporter Herbert Zimmermann über die Fußballweltmeisterschaft 1958. Ferner berichtet er über die letzten Länderspiele Frankreich - Deutschland und Deutschland - Österreich.
ST

Montag, 8. Dez. 1958
Ohne Pause in die zweite Runde der Amateurliga.
Zahlreiche Samstag- und Vormittagsspiele! Ende am 26. April. Bei Punktgleichheit entscheidet jetzt nicht mehr das Torverhältnis! In der Amateurliga gibt es in diesem Jahr zwischen den "Halbzeiten" keine "Verschnaufpause" für die 16 Vereine! Der Spielausschuß will kein Risiko eingehen, befürchtet Spielausfälle wegen Schnee und Unbespielbarkeit der Plätze und will auf jeden Fall bis zum 26. April fertig werden, denn Anfang Mai beginnen die Aufstiegsspiele zur norddeutschen Oberliga!

Nachdem die Termine für den 14., 21. und 28. Dez., die bereits zur zweiten Serie gehören, schon im Juli zusammen mit dem Spielplan der ersten Runde herausgegeben wurden, legte der Spielausschuß jetzt die Terminliste für die komplette Rückrunde vor. Man darf den Verantwortlichen bestätigen: sie haben gute Arbeit geleistet! Erfreulich, daß dem Wunsche der Vereine und der breiten Öffentlichkeit nach Samstag- und Sonntagvormittagsspielen weitgehendst Rechnung getragen wurde. Außerdem läßt dieser "Kalender" einen überaus spannenden Verlauf vermuten!

Kritisch ist noch folgendes zu sagen: Bei Punktgleichheit entscheidet nicht mehr das Torverhältnis! Aufgrund der jetzt in Kraft gesetzten Spielbestimmungen des Deutschen Fußball-Bundes müssen bei Punktgleichheit (an der Spitze und am Tabellenende!) Entscheidungsspiel angesetzt werden! Die Vereine sollten stets daran denken, daß möglicherweise (wie im Vorjahr, als der TSV Kücknitz der Leidtragende war!) vier Vereine aus der Amateurliga absteigen müssen! Dann nämlich, wenn ein schleswig-holsteinischer Oberligist absteigt, dafür aber kein anderer aufzurücken vermag.
SPM

Mittwoch, 10. Dez. 1958
Noch keine Warmwasserduschen für Sportler.
Als einen unmöglichen Zustand bezeichnete der Stadtverordnete Ernst Kindt am vergangenen Montag im Stadtparlament das Fehlen von Warmwasserduschen in den Umkleideräumen am Exer. Im Interesse der Sportvereine und Schulen bat er, sogleich diesem Zustand ein Ende zu machen und zu diesem Zweck 4000 DM zu bewilligen.

Der Vorschlag löste eine lebhafte Aussprache aus. Bürgerworthalter Willy Rosch fragte den Antragsteller, ob er Vorschläge zur Finanzierung machen könne. Stadtverordneter Kindt meinte, daß der VfL 1200 DM beisteuern würde. Es sei auch sicherlich möglich, auf Antrag Sportförderungsmittel zu erhalten. Stadtrat Willy Mahrdt wies darauf hin, daß die Stadt für außerplanmäßige Ausgaben in Höhe von 46.000 DM noch keine Deckung habe. Ohne gesicherte Finanzierung könne bei aller Würdigung der Notwendigkeit einer solchen Maßnahme kein bindender Beschluß erfolgen.

Die Umkleideräume auf dem Exer besitzen gegenwärtig nur zwei Kaltwasserduschen. Stadtrat Carl Hoffmann erklärte sich als Elektrofachmann bereit, für 2000 DM die gewünschten Duschen zu liefern und installieren. Die Angelegenheit wurde dem Magistrat überwiesen. Er soll die Frage der zweckmäßigsten Anlage und die Möglichkeiten der Finanzierung klären.
ST

Donnerstag, 11. Dez. 1958
Fußweg bleibt.
Die Stadtverordneten bestätigten in ihrer Sitzung Anfang der Woche nach nahezu einstündiger Aussprache in nichtöffentlicher Sitzung den bereits vor eineinhalb Jahren gefaßten Beschluß, den Fußweg oberhalb des Stadions aufrechtzuerhalten. Die Anlieger fühlen sich durch die Einsicht in ihre Grundstücke belästigt. Sie hatten deshalb ihren Antrag wiederholt, den Fußweg aufzuheben. Der Verkehrsverein trat wieder für die Erhaltung des Weges ein. Wenn sich Bad Oldesloe vergrößern sollte, könnte der Weg später sogar über die Glockenkuhle verlängert und durch den Bau einer Travebrücke auf das jenseitige Ufer hinübergeführt werden, wodurch sich die Gelegenheit zu einem schönen Rundgang ergäbe. Den VfL stören die "Zaungäste" auf dem Wege bei Sportveranstaltungen offenbar wenig. Er äußerte sich weder ablehnend noch befürwortend.
ST

Samstag, 13. Dez. 1958
Herbert Zimmermann über seine Arbeit.
Voll besetzt war der Saal in "Wiggers Gasthof" beim letzten Vortragsabend der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft in diesem Jahr, der vor allem Sportfreunden etwas Besonderes bot: Der NDR-Sportreporter Herbert Zimmermann plauderte über seine Arbeit und seine Eindrücke bei der Fußballweltmeisterschaft in Schweden. Starker Beifall dankte ihm.
ST

Donnerstag, 18. Dez. 1958
Warme Duschen für Sportler.
Der Magistrat hat beschlossen, die beiden vorhandenen Kaltduschen in den Umkleideräumen am Exer mit einem elektrischen Durchlauferhitzer zu versehen. Damit wird einem dringenden Wunsch der Sportvereine und Schulen Rechnung getragen. Die Anlage kostet keine 500 DM. Die Stadt behält aber weiter den Plan im Auge, fünf Warmwasserduschen in einem gekachelten Raum einzurichten.

Samstag, 20. Dez. 1958
Warum ist Südstormarn nicht beim Kreisfußballverband?
Der Vorsitzende des Kreisfußballverbandes Stormarn, Erwin Gesche, hat am 1. Dezember im "Stormarner Sport-Spiegel" die Frage gestellt, warum Stormarns Fußball keine organisatorische Einheit bildet. Gleichzeitig bedauert er diese Tatsache, denn wenn sämtliche Stormarner Fußballvereine in einem Kreisverband zusammengeschlossen wären, würde Stormarn einer der spielstärksten Kreise im Lande sein.

Herr Gesche macht für die sportliche Teilung des Kreises die Besatzungsmächte verantwortlich. Er schreibt, daß "aus Unkenntnis der geographischen und politischen Gegebenheiten, der herkömmlichen sportlichen Gepflogenheiten und organisatorischen Verhältnisse" den Vereinen im Süden und Südwesten des Kreises die Genehmigung erteilt worden sei, sich den Hamburger Sportverbänden anzuschließen.

Hier irrt Herr Gesche, denn die Besatzungsmächte haben nur das getan, was sinnvoll war und von den Sportlern gewünscht wurde. Bis heute hat keiner der dem Hamburger Fußballverband angeschlossenen Vereine aus Stormarn diese Entwicklung bereut.

Es ist zu loben, wenn Herr Gesche ausspricht, daß es dem Kreisfußballverband Stormarn "durch geschickte Verhandlungen" gelang, der weiteren Abwanderung Stormarner Vereine nach Hamburg Einhalt zu gebieten. Es steht schlecht um einen Verband, der seine Mitglieder nur dadurch bei sich behalten kann, daß er Sportgrenzen zieht und Verbote erläßt. Vom Standpunkt des Herrn Gesche ist zu verstehen, daß er von "geschickten Verhandlungen" spricht.

Man kann nicht an der Tatsache vorbeigehen, daß es die Südstormarner Vereine nicht reizt, in Schleswig-Holstein zu spielen. Der Ahrensburger TSV - um einmal den größten Stormarner Verein zu nennen - müßte beispielsweise mit seiner Ligamannschaft Sonntag für Sonntag lange und beschwerliche Reisen durch das Land unternehmen, die die Vereinskasse erheblich belasten würden. Für seine vielen Jugendmannschaften hätte der ATSV nur eine geringe Auswahl an Gegnern. Aber man kann auch das Beispiel kleinerer Vereine nehmen. Der Sportverein Hoisbüttel zum Beispiel kann im Augenblick seine Gegner bei Punktspielen schnell und relativ billig erreichen. Müßte er aber seine Mannschaften nach Eichede, Grönwohld oder Mollhagen schicken, käme er nicht mit niedrigen Reisespesen davon.

Diese wenigen Beispiele mögen Herrn Gesche zeigen, daß der Anschluß an das Hamburger Sportleben eminent wichtige Gründe hat. Es ist falsch, wenn er von "mehr oder weniger berechtigten verkehrstechnischen Gründen" spricht.

Die elf dem Hamburger Fußballverband angeschlossenen Vereine aus dem Kreisgebiet fühlen sich trotzdem als Stormarner Vereine. Sie nutzen deshalb gern jede Gelegenheit zum privaten Sportverkehr mit Mannschaften des Kreisfußballverbandes Stormarn. Dafür ist aber leider wegen der Terminnöte zu wenig Gelegenheit. Zum Beispiel bemühen sich schon seit langem die Ligamannschaften des Ahrensburger TSV und des VfL Oldesloe, einen Termin zu finden für ein Freundschaftsspiel, das die Frage nach der stärksten Mannschaft im Kreisgebiet klären soll. Es gelingt nicht, zu einem Spielabschluß zu kommen. Vielleicht hilft der "Stormarner Sport-Spiegel" mit, die Bande zwischen Nord und Süd etwas fester zu knüpfen. Südstormarner Mannschaften fahren gern in den Norden und haben sich schon an manchem Turnier beteiligt. Man hört aber weniger davon, daß Mannschaften aus dem Nordteil des Kreises in den Hamburger Raum fahren.

Es wäre gut und vom sportlichen Standpunkt begrüßenswert, wenn auf allen sportlichen Gebieten ein engerer Kontakt unter den Vereinen im Kreisgebiet erreicht werden könnte. Über das "Wie" sollten sich die Vorstände der Vereine und Verbände Gedanken machen. P.U., Ahrensburg.
ST

Montag, 22. Dez. 1958
Originalunterlagen
Beim Sportförderungsausschuß Schleswig-Holstein hat der VfL einen "Antrag auf Gewährung einer Beihilfe zur Fertigstellung einer Trainingsbeleuchtungsanlage" gestellt. Das Sportplatzproblem ist dadurch entstanden, "daß neben dem VfL, dem ATSV und den Schulen auch noch der THC Blau-Weiß und der neugegründete Post SV praktisch auf behelfs- und mittelmäßige Sportplätze im Bürgerpark angewiesen sind." Die Oldesloer Vereine haben insgesamt 38 Mannschaften zum Spielbetrieb gemeldet.

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