Samstag, 2. Aug. 1952
Wieder König Fußball.
TuS Ottensen spielt beim VfL Oldesloe. Nach vierwöchiger Pause tritt nun wieder König Fußball auf den Plan. Als ersten Gegner hat sich der VfL den Hamburger Bezirksklassenvertreter TuS Ottensen verpflichtet. Da die Spielstärke der Hamburger weniger bekannt ist, kann über den voraussichtlichen Ausgang dieses Spiels nichts gesagt werden.

Günter Friedrich und Werner Kneese beabsichtigen, sich dem Lüneburger SK anzuschließen (wo bereits der ehemalige Trainer Walter Warning verpflichtet worden ist). So stehen diese Spieler nicht mehr zur Verfügung. Willi Damski kann noch nicht mit von der Partie sein, weil er erst ab nächsten Sonntag spielberechtigt ist, doch wird Nachwuchsspieler Günter Rust erstmalig in der Liga mitwirken. Egon Jack spielt eine Halbzeit für Heinrich Schop oder Rust. Spielbeginn: 16 Uhr im Stadion. - Schneider vom SV Friedrichsort hat sich dem VfL Oldesloe angeschlossen.
ST

Sonntag, 3. Aug. 1952
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - TuS Ottensen 93 5:3 (0:2)
Ottensen 5:3 geschlagen. Mandelkau schon in guter Form. Im ersten Spiel nach der Sommerpause besiegte die erste Elf des VfL Oldesloe im Stadion den Hamburger Gast TuS Ottensen sicher mit 5:3, obwohl sie bis zur Pause mit 0:2 im Rückstand war. Trotz sommerlicher Wärme waren die 600 Zuschauer über die Leistungen beider Mannschaften zufrieden. Bei Oldesloe fehlte in der ersten Halbzeit der Zusammenhalt. Ehe sich der VfL versah, lag er schon mit 0:2 im Rückstand.

Nach der Pause wurde Jack für Schop in die Verteidigung genommen. Mandelkau übernahm die Sturmführung, Richter ging auf Rechtsaußen und Lattke auf Halbrechts, und siehe da, plötzlich sah man flüssiges Kombinationsspiel. Schwache Leistungen boten allerdings Graffenberger, Pohl und Bertram. Mandelkau hat anscheinend seine Krankheit gut überstanden; er verstand es, seine Nebenleute gut einzusetzen, und so blieben die Erfolge natürlich nicht aus. Es dauerte eine halbe Stunde, ehe der VfL ins Spiel kam und den 2:0-Vorsprung der Gäste gefährden konnte. Eine Flanke von Mandelkau verwandelte Lattke auf 1:2. Eine neue Flanke von Mandelkau rutschte dem Torwart unter dem Körper weg, so daß Rust ungehindert einschießen konnte. Dann wehrte Graffenberger schlecht ab. Schon stand es 3:2 für die Hamburger. Lattke stellte postwendend das 3:3 her. Pellowski und Bertram, dieser auf eine prächtige Vorlage von Mandelkau, sorgten für den 5:3-Erfolg der Oldesloer, die in der zweiten Halbzeit recht gut gefielen. - Die Reserve unterlag der gleichen Elf von Ottensen mit 2:3.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Heinrich Schop (46. Egon Jack), Helmut Lange - Bruno Pellowski, Dietrich Graffenberger, Heinz Pohl - Hermann Lattke, Heinz Mandelkau, Heinz Richter, Günter Rust, Karl-Heinz Bertram.
Tore: 0:1, 0:2, 1:2 Lattke, 2:2 Rust, 2:3, 3:3 Lattke, 4:3 Pellowski, 5:3 Bertram. - - Zuschauer: 600.

Freitag, 8. Aug. 1952
VfL gegen Kieler Toto.
Alt-Internationaler spielt in Bad Oldesloe. Am Mittwoch, dem 13. Aug., 18.30 Uhr, steigt im VfL-Stadion ein interessantes Fußballspiel zwischen einer Auswahlmannschaft des VfL Oldesloe und einer Mannschaft des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Totos, die von dem mehrmaligen Nationalspieler Johann Ludwig (Holstein Kiel) angeführt wird. Die ausgesuchten Oldesloer Spieler werden keinen leichten Stand gegen die starke Gästemannschaft haben, da außer Ludwig Harder (Kilia Kiel), ferner Meyer (VfB Kiel), Engler (Hertha BSC), Streubel (Kilia Kiel), Cornils, Linken und Ritter (Holstein Kiel) mit von der Partie sein wollen. Die letzten Spiele gegen den Ahrensburger TSV, Neustadt und Grömitz wurden von dieser Mannschaft gewonnen.
ST

Samstag, 9. Aug. 1952
Morgen im Stadion: VfL empfängt TuS Neumünster 05.
Zu einem Freundschaftsspiel hat der VfL Oldesloe für morgen den Bezirksklassenvertreter der Eiderstaffel Neumünster 05 verpflichtet. Der Verein ist vor zwei Jahren in die Kieler Bezirksliga aufgestiegen und konnte im letzten Jahr den fünften Tabellenplatz behaupten. Lange I steht nicht zur Verfügung. Anstoß 16 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 10. Aug. 1952
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - TuS Neumünster 05 abgebrochen
Schützenfest im VfL-Stadion. Oldesloe deklassierte Kieler Bezirksliga. 700 Zuschauer sahen im Stadion sah man eine gute Leistung des VfL Oldesloe. Zwar ist eine Mannschaft nur so gut, wie es der Gegner erlaubt; gleichwohl verdient der 7:0-Sieg, den die Oldesloer, in 70 Minuten Spielzeit dank des elegant spielenden Innensturmes Pellowski, Mandelkau, Rust erzielten, Anerkennung.

Richter war wegen Krankheit nicht mit von der Partie. Vom Anpfiff an war der VfL dominierend. Laufend rollten die Angriffe vor das Neumünsteraner Tor. Der erste Treffer fiel nach acht Minuten Spielzeit; er war von Rust geschickt eingefädelt worden. In ziemlich regelmäßigen Abständen sorgten Pellowski (2), Lattke, Mandelkau (2) und Rust für das Endergebnis. Neumünster wäre bei größerer Entschlossenheit sicher das Ehrentor gelungen, denn Graffenberger und Lattke waren nicht immer im Bilde. Schiedsrichter Lüneburg vom TSV Bargteheide war gezwungen, das Spiel wegen Gewitterregens vorzeitig abzubrechen.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Pohl - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Günter Rust, Hermann Lattke.
Tore: Rust (2), Pellowski (2), Mandelkau (2), Lattke. - Schiedsrichter: Lüneburg (Bargteheide). - Zuschauer: 700.

Mittwoch, 13. Aug. 1952
Heute Abendspiel: Kieler Toto-Mannschaft gegen kombinierte VfL-Elf.
Eine kleine fußballsportliche Attraktion wird heute abend um 18.30 Uhr im VfL-Stadion geboten, wo die Toto-Mannschaft aus Kiel mit dem früheren Nationalspieler Johann Ludwig gegen ein kombinierte Elf des VfL antreten wird.

Seit Jahren hat die Schleswig-Holsteinische Sportwette in den Reihen ihrer Angestellten eine Fußballelf, die sich mit ihren Spielen stets einen Namen machen konnte. Die Mannschaft besitzt Spieler, die auch der Oldesloer Vertretung etwas abverlangen, ja sogar den Sieg streitig machen können. Man ist sich beim VfL noch nicht ganz einig darüber, welche Mannschaft den Kampf gegen die Kieler aufnehmen soll.
ST

Mittwoch, 13. Aug. 1952
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - Kieler Toto 6:5 (3:2)
Toto-Mannschaft erst nach zähem Widerstand geschlagen. Mit starkem Geschütz rückte der VfL Oldesloe gegen die Toto-Mannschaft Kiel an. Oldesloe hatte sich gesichert und stellte den Gästen aus Kiel eine junge und spielstarke Mannschaft gegenüber. Er tat auch gut daran, denn die Kieler waren trotz ihres Alters eine Mannschaft, die bis zum Schlußpfiff durchhielt und sich nur nach zähem Widerstand 5:6 geschlagen gab. Wenn die Oldesloer als Sieger den Platz verlassen konnten, so haben sie es nur der Stürmerreihe der Kieler zu verdanken, die nach dem Wechsel todsichere Sachen ausließ. Recht schnell hatte sich die Oldesloer Mannschaft gefunden. Sie legte ein Tempo ins Spiel, dem die Gäste in der ersten halben Stunde nicht gewachsen waren. 3:2 war so der Halbzeitstand für den VfL. Der zweite Durchgang bot spielerisch mehr als der erste. Beide Mannschaften spielten auf Sieg. Mit dem dreifachen Nationalspieler Johann Ludwig (Holstein Kiel) als Stopper hatten die Kieler ein Bollwerk, an dem die Oldesloer nur schwer vorbeikamen, doch konnten sie die Führung bis zum Schluß mit 6:5 behaupten. Im ganzen gesehen war es ein ritterlicher Kampf, an dem die etwa 300 Zuschauer ihre Freude hatten.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinrich Schop - Kleber, Kroll - Friedrich-Wilhelm Schweer, Karl Wolherr, Ernst Kostbade - Bülow, Fritz Dubslaff, Gerhard Lubenow, Karl-Heinz Bertram, Böhlke.

Samstag, 16. Aug. 1952
Eintracht Rendsburg gegen VfL.
Am morgigen Sonntag weilt erstmalig wieder nach Jahrzehnten ein Rendsburger Verein in Bad Oldesloe. Bis kurz vor Schluß der Spielserie 1951/52 führte Eintracht Rendsburg die Tabelle der Eiderstaffel an. In den letzten entscheidenden Spielsonntagen ging dann SV Friedrichsort an ihr vorbei und qualifizierte sich für die Aufstiegsspiele. Für Rendsburg langte es nur zum Titel des Vizemeisters. Nach den beiden letzten Spielen zu urteilen, ist beim VfL ein kleiner Formanstieg zu verzeichnen. Wir wünschen der Mannschaft einen weiteren Erfolg. Anstoß: 15.30 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 17. Aug. 1952
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - Eintracht Rendsburg 2:2 (2:2)
VfL spielte unentschieden. Eintracht-Torwart ließ sich nur zweimal schlagen. Vor 700 Zuschauern erkämpfte der VfL Oldesloe gegen Eintracht Rendsburg ein gerechtes Unentschieden 2:2. Das Ergebnis stand bereist zur Pause fest. Der Eintracht-Torwart war der beste Mann auf dem Platz.

Die Rendsburger hatten eine schnelle, harte, zum Teil auch technisch beschlagene Mannschaft. Die Aufgabe der VfL-Elf war nicht so leicht wie an den Vorsonntagen. Trotz des immerhin warmen Augustwetters konnte in den ersten 45 Minuten nicht von Sommerfußball gesprochen werden. In der zweiten Hälfte ließen allerdings beide Mannschaften nach dem voraufgegangenen Tempo starke Ermüdung erkennen. Die Gesamtleistung der VfL-Mannschaft war ansprechend. Schwächen zeigten Lattke und Pohl. Rendsburg hatte, abgesehen vom Torwart, in den beiden Außenstürmern und dem Mittelläufer die besten Spieler. Gleich zu Beginn legte Eintracht ein mörderisches Tempo vor. Nach einem Eckball von links köpfte der Rendsburger Mittelstürmer geschickt an Graffenberger vorbei ins Netz. Dies passierte bereits in der 3. Spielminute. Sofort schaltete der VfL-Angriff den dritten Gang ein und bombardierte pausenlos das Rendsburg-Heiligtum. Mehr als der Ausgleich wäre für den VfL verdient gewesen. Aber Rendsburgs Torwart hatte einen guten Tag erwischt. Nach 25 Minuten gelang Richter im Alleingang das 1:1. Einige Minuten später wurde ein weiterer Eckball vom freistehenden Rendsburger Halbrechten eingeköpft. Kurz vor Halbzeit schaffte Mandelkau aus dem Hinterhalt das verdiente 2:2.

Nach der Pause hatten beide Mannschaften Gelegenheit, ihr Torkonto zu verbessern. Aber es blieb bis zum Schlußpfiff bei dem 2:2. Schiedsrichter Fischer (LBV Phönix) leitete unauffällig und gut.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Pohl - Heinz Richter, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Günter Rust, Hermann Lattke - Ersatz: Günter Budnick.
Tore: 0:1 (3.), 1:1 Richter, 1:2, 2:2 Mandelkau. - Schiedsrichter: Fischer (Lübeck). - Zuschauer: 700.

Samstag, 23. Aug. 1952
Pölitz will es wissen.
Können Krahn und Co. den VfL schlagen? Der SSV Pölitz empfängt morgen auf eigenem Platz den VfL Oldesloe zu einem Freundschaftsspiel. In Pölitz rechnet man damit, die gleiche starke Rolle wie in den vergangenen Jahren gegen die Oldesloer Gäste spielen zu können, denn fast die gleiche Mannschaft wie in den letzten Punktspielen steht zur Verfügung. In der Oldesloer Mannschaft ist durch den Abgang von Friedrich und Kneese eine kleine Änderung (nicht zugunsten der Mannschaft) eingetreten. Der VfL sollte dennoch eine beachtliche Spielstärke aufweisen, vor allem dann, wenn die zur Zeit bestehende Schwäche in der Abwehr überwunden ist.
ST

Sonntag, 24. Aug. 1952
Freundschaftsspiel SSV Pölitz - VfL Oldesloe 7:2 (4:2)
Was war mit dem VfL? Pölitz spielte groß auf und schlug Oldesloe 7:2. Der VfL Oldesloe trat gegen Pölitz mit zwei Ersatzspielern an und unterschätzte offenbar seinen Gegner. Das rächte sich. Die hohe Niederlage des VfL ist durchaus verdient. An der Pölitzer Elf gefiel die Einsatzfreudigkeit und Uneigennützigkeit der Spieler. Auch in voller Besetzung hätte der VfL wohl den Kürzeren gezogen.

Die 300 Zuschauer kamen auf ihre Kosten, neun Tore sind schon eine Seltenheit. Pohl brachte den VfL in Führung. Nach einem Eckball traf der Oldesloer ins Schwarze. Bis zum Ausgleich durch Gehrke zeigten die Oldesloer eine leichte Feldüberlegenheit und konnten durch Böhlke wieder in Führung gehen. Als Flint auf eine Flanke von Landahl ein wunderbares Kopftor erzielte, stand die Partie wieder remis. Nun rissen die Pölitzer das Spiel an sich. Sieveke schoß nach Vorlage von Flint und Göllnitz nach einer Flanke von Landahl ein.

Mit 4:2 für die Gastgeber wurden die Seiten gewechselt. Oldesloe spielte nun gegen den Wind und zeigte das gewohnte Flachspiel. Alle Angriffe wurden aber von der Pölitzer Läuferreihe unterbunden. Als Göllnitz im Zusammenspiel mit Gehrke Tor Nummer fünf schoß und die Oldesloer einen müden Eindruck machten, war das Spiel für die Pölitzer Mannschaft gewonnen. Zu allem Überfluß machte Richter noch in der 60. Minute Hand im Strafraum. Landahl setzte den Ball für Lange im Oldesloer Tor unhaltbar in den Kasten. Auf der Gegenseite verhinderte Knifka auf der Torlinie ein sicheres Tor für den VfL. Das siebente Tor für Pölitz, das Sieveke ins leere Tor schob, fiel in der 88. Minute. Beim Schlußpfiff konnte Pölitz als verdienter Sieger den Platz verlassen. Die Zuschauer waren von den Leistungen der Oldesloer enttäuscht.
ST

SSV Pölitz (Ankündigung): Krahn - Bruhns, Knifka - Abraham, Korn, Brüggemann - Landahl, Gehrke, Göllnitz, Sieveke, Flindt.
VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Egon Jack, Willi Damski - Heinz Pohl, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Heinrich Woelms, Günter Rust, Böhlke, Bruno Pellowski, Bülow - Ersatz: Hermann Lattke.
Tore: 0:1 Pohl (4.), 1:1 Gehrke (17.), 1:2 Böhlke (22.), 2:2 Flindt (26.), 3:2 Sieveke, 4:2 Göllnitz, 5:2 Göllnitz (55.), 6:2 Landahl (60., Handelfmeter), 7:2 Sieveke (88.) - Zuschauer: 300.

Samstag, 30. Aug. 1952
Generalprobe vor den Punktkämpfen.
VfL zur Platzweihe nach Bad Segeberg. Der VfL Oldesloe fährt am Sonntag zur Platzeinweihung nach Segeberg. Holstein Segeberg (vor einigen Jahren in der Punktspielrunde Oldesloes großer Widersacher) hat es sich nicht nehmen lassen, den VfL zur Platzweihe einzuladen. Die Oldesloer stehen in Segeberger Fußballkreisen immer noch hoch im Kurs. Segeberg hat in den letzten Jahren unterschiedliche Leistungen gezeigt, zurückzuführen auf eine allzu radikale Mannschaftsverjüngung. Nach dem letzten Reinfall in Pölitz hat die VfL-Mannschaft etwas gutzumachen. Um vorbereitet in die Punktspiele zu gehen, die am 7. September beginnen, werden sich beide Mannschaften alles abverlangen. Anstoß: 16 Uhr.
ST

Sonntag, 31. Aug. 1952
Freundschaftsspiel Holstein Segeberg - VfL Oldesloe 3:2 (1:1)
Knappe Niederlage in Segeberg. Eigentor verhinderte Unentschieden. Der VfL erlebte in Bad Segeberg bei der Sportplatzweihe an der Marienstraße einen sehr freundlichen Empfang. Bürgermeister Resch begrüßte unter dem Beifall von 1500 Zuschauern die Fußballer der benachbarten Kreisstadt und überreichte dem Mannschaftsführer Pohl ein Landschaftsbild. Ein Vertreter vom Ligaausschuß des VfL dankte anstelle des wegen eines Trauerfalls verhinderten Vorsitzenden Seipelt dem Bürgermeister und dem Vorsitzenden von Holstein Segeberg für die Begrüßung und überreichte einen Blumenstrauß.

Nachdem sich in einem originellen Fußballkampf die Vertreter der Behörden und der Wirtschaft gegenübergestanden hatten, zeigte der VfL gegen den Gastgeber eine zufriedenstellende Leistung, wenn er auch knapp 2:3 verlor.

Gleich von Spielbeginn verteiltes Feldspiel. Ein Scharfschuß vom Segeberger Mittelstürmer wurde von Lange II gehalten und fallengelassen. Das vom Schiedsrichter gegebene Tor wird auf Protest des Segeberger Obmanns Langbehn zurückgenommen. Im Abwehrkampf donnerte dann Damski unglücklich ins eigene Gehäuse für Segeberg 1:0 ein. Der VfL, leicht überlegen, schafft nach 30 Minuten Spielzeit den Ausgleich durch Feddern.

In der Pause wird die VfL-Mannschaft von ihrem ehemaligen Linksaußen Siefke, Henstedt, begrüßt. Siefke wird am kommenden Sonntag für Henstedt in Oldesloe spielen. Nach der Pause ist Holstein mehr im Angriff. Im Alleingang schaffte Segebergs Linksaußen aus unmöglichem Winkel das 2:1. Unmittelbar darauf Flanke von rechts, Kopfball des Halblinken, 3:1 für Holstein. Die letzten 20 Minuten gehörten dem VfL. Wunderbar vorgetragene Angriffe wurden vom Schiedsrichter wegen abseits grundsätzlich zunichte gemacht. Im Alleingang von Rust, der drei Gegner umspielt, wird der Segeberger Vorsprung auf 3:2 vermindert. Dabei bleibt es.

Beide Halbstürmer, Pellowski und Rust, müssen sich daran gewöhnen, im Abwehrkampf ihre eigene Hintermannschaft zu unterstützen. Durch ihre Vernachlässigung wurde die Abwehr zum Teil überlastet. Pohl als Verteidiger brachte eine leichte Beruhigung in die Hinterreihe. Beide Torwächter konnten sich über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen. - Holstein Reserve gegen VfL Reserve 2:7, Holstein III gegen VfL III 4:2.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Günter Rust, Heinrich Woelms.
Tore: 1:0 Eigentor Damski (17.), 1:1 Feddern (34.), 2:1 Eigentor Pellowski (53.), 3:1 Becker (67.), 3:2 Rust (81.)- Zuschauer: 1500.

Samstag, 6. Sept. 1952
der VfL ist gewarnt.
Aufsteiger MTV Henstedt will sich zwei Punkte holen. Im ersten Punktspiel der Spielzeit 1952/53 trifft der VfL am morgigen Sonntag auf den wieder aufgestiegenen MTV Henstedt. Vor zwei Jahren, im ersten Punktspiel, brachte Henstedt dem VfL auf eigenem Platz eine unerwartete 1:3-Niederlage bei. Das damalige Spiel ist gegenwärtig in Oldesloer Fußballkreisen Tagesgespräch. Der größte Teil der VfL-Mannschaft war damals mit von der Partie und wird es sich deshalb zur Aufgabe machen, den Gegner jederzeit ernst zu nehmen. Lange I wird hoffentlich in den 90 Minuten Siefke, der aus Oldesloe zu seinem Stammverein zurückgekehrt ist, zu beschatten wissen. Für den verhinderten Pohl wird der Ex-Friedrichsorter Schneider erstmalig eingesetzt. Anstoß: 15 Uhr Stadion.
ST

Sonntag, 7. Sept. 1952
1. Punktspiel VfL Oldesloe - MTV Henstedt 10:0 (6:0)
Schützenfest im VfL-Stadion. Neuling Henstedt kassierte zehn muntere Sachen. Vor 1000 Zuschauern gab es im Oldesloer VfL-Stadion ein regelrechtes Schützenfest. Der Neuling MTV Henstedt war den Oldesloern in keiner Weise gewachsen und wurde mit einer katastrophalen 0:10-Niederlage nach Hause geschickt. Erstmalig nach dem Kriege gelang es der VfL-Mannschaft, einen zweistelligen Sieg zu erringen. Für den Anfang der Doppelrunde ein ausgezeichneter Start. Der Papierform nach sind die größten Widersacher des VfL Preußen Reinfeld, ATSV Lübeck und Ratzeburger SV. Alle drei Vereine mußten die ersten Punkte lassen. Mit Mühe konnte ATSV Lübeck einen Punkt gegen den SSV Pölitz retten. Es sieht also gut für den VfL aus. Ob es so bleiben wird, steht natürlich dahin.

Es dauerte zehn Minuten, bevor man sagen konnte, daß die Oldesloer die tonangebende Mannschaft waren. Aus dem Hinterhalt eröffnete Richter den Torreigen. Henstedt versuchte bis zur Halbzeit, das Spiel offen zu halten, aber die Oldesloer Läuferreihe bremste rechtzeitig und warf den Sturm immer wieder nach vorn. So blieb es nicht aus, daß in regelmäßigen Abständen die Tore fielen. Auf engstem Raum und in taktisch kluger Weise wurde die Henstedter Mannschaft jederzeit ausgespielt. In der zweiten Spielhälfte beschränkte Henstedt sich nur auf die Abwehr. Lange I und Pohl versuchten einige Ausflüge und bombardierten ebenfalls das Henstedter Tor. Ein Handelfmeter wurde von Mandelkau verschossen.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Schneider - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Günter Rust, Heinrich Woelms.
Tore: Pellowski (5), Rust (3), Richter, Feddern- Zuschauer: 1000.

Sonntag, 14. Sept. 1952
Senioren Stormarn - Lübeck 4:2 (2:1)
Lübeck scheiterte an der Stormarner Abwehr. Die Begegnung zwischen einer Stormarner Fußballauswahl und den Repräsentativen der Lübecker Bezirksklasse im Oldesloer VfL-Stadion endete mit einem schönen Stormarner Erfolg. Die Frage, ob Stormarns Abwehr Lübecks Sturm stoppen könne, wurde eindeutig mit "Ja" beantwortet. Lange II im Stormarner Tor lieferte eine Glanzpartie.

Etwas nervös zeigten sich alle Spieler, bis Wasilewski für die Stormarner den Führungstreffer erzielte. Einer Vorlage von Barkmann lief der Eicheder mit mächtigen Sätzen nach. Juhl und Göllnitz hatten große Chancen, den Vorsprung zu erhöhen, doch im Übereifer wurde der Ball in aussichtsreicher Position verschossen. Den ersten Treffer für die Lübecker verhinderte in der 24. Minute der Torwart Lange. Er hielt einen scharfen Schuß am Boden in bekannter Manier. Oft lagen die Lübecker vor dem Stormarner Tor, doch waren Lange I und Graffenberger in der Abwehr vorerst nicht zu überwinden. Das Anschlußtor der Lübecker war dann nicht mehr zu verhindern. Der Lübecker Torschütze hatte freie Bahn und schoß für Lange unhaltbar ein. Nur kurze Freude der Lübecker, denn eine Minute später war der alte Stand wieder hergestellt. Dies-mal war es Barkmann, der mit einem 20-Meter-Schuß ins Schwarze traf. Bis zum Wechsel verliefen auf beiden Seiten einige schöne Angriffe erfolglos.

Mit Stelter als Mittelstürmer und Richter als rechter Läufer lief das Spiel der Stormarner Vertretung in den letzten 45 Minuten flüssiger. Zweimal flankte Landahl hinter das Tor, beim dritten Mal riskierte er einen Schuß aus 16 Metern. Der Ball landete, unhaltbar für Franck, in der linken Torecke. Die Partie stand also in der 56. Minute 3:1 für Stormarn. Nun unterlief dem gut spielenden Pölitzer Korn ein Fehler. Ungewollt wehrte er den Ball im 16-Meter-Raum mit der Hand ab. Der Elfmeter wurde über die Latte ge-schossen. Der Sieg wurde in der 85. Minute durch Stelter sichergestellt. Er nahm eine Vorlage von Barkmann geschickt auf und schoß zum vierten Tor ein. Mit dem Abpfiff kam Lübeck zum zweiten Treffer durch Müller.

Der Sieg der Stormarner kommt hauptsächlich auf das Konto der Hintermannschaft und Läuferreihe. Im Sturm klappte nicht alles nach Wunsch. Durch den Mannschaftsgeist wurde der verdiente Sieg herausgespielt. Lübeck war technisch die bessere Mannschaft, aber im Sturm zu harmlos. Dem recht fairen Spiel wohnten 800 Zuschauer bei.
ST

Kreisauswahl Stormarn: Heinz Lange - Helmut Lange, Graffenberger (alle VfL Oldesloe) - Korn (SSV Pölitz), Worm, Stelter (beide Preußen Reinfeld) - Landahl, Göllnitz (beide SSV Pölitz)/45. Richter (VfL Oldesloe), Barkmann (Preußen Reinfeld), Juhl (SV Eichede), Wasilewski (VfR Todendorf).
Kreisauswahl Lübeck: Franck (TSV Kücknitz) - Mielke (ATSV Lübeck), Helmrath (TSV Kücknitz) - Matern (ATSV Lübeck), Kroczek (TSV Kücknitz), Urbath (ATSV Lübeck) - Brandt (TSV Kücknitz), Müller (ATSV Lübeck), Flemming (TSV Kücknitz)/45. Senger (ATSV Lübeck), Pingel (TSV Kücknitz), Brocks (TSV Dänischburg).
Tore: 1:0 Wasilewski (17.), 1:1 Müller (35.), 2:1 Barkmann, 3:1 Landahl (56.), 4:1 Stelter (85.), 4:2 Müller (90.) - Zuschauer: 800.

Sonntag, 21. Sept. 1952
Punktspiel TSV Trittau - VfL Oldesloe 2:8 (1:3)
Kreisstädter siegen 8:2. VfL deklassierte auch den TSV Trittau. Für den TSV Trittau war der Sonntag nicht nur witterungsmäßig grau in grau. Wenn man schon vor dem Spiel den Gästen den Sieg neidlos gönnte, so glaubte man doch nicht an eine Katastrophe. Der VfL deklassierte den TSV über weite Strecken und spielte teilweise Katz und Maus mit ihm.

Wie nicht anders zu erwarten, diktierten die Oldesloer vom Anpfiff weg das Spielgeschehen. Mandelkau, als absoluter Spielmacher im VfL-Sturm, tauchte bereits in den ersten Minuten gefährlich vor dem Trittauer Tor auf. Hagedorn mußte sich schon, obwohl kaum warm geworden, gewaltig strecken. Bereits in der 4. Minute hieß es 0:1. Die Schwächen in der Trittauer Mannschaft treten klar hervor. Das konsequente Deckungsspiel wird sehr vernachlässigt. Dadurch sind die Gäste kaum in ihren Aktionen behindert. In der Verteidigung der Trittauer hatte Mücke einen sehr schwarzen Tag. Dennoch blieben die Trittauer zunächst nicht ganz ungefährlich, und den möglichen Ausgleich durch Redöhl vereitelte Lange II mit Mühe. In der 16. Minute, als niemand daran dachte, schoß Trittau durch Beinert den Ausgleich. Fast schien es nun Sonntag, als habe man sich aus der Umklammerung etwas befreit. Die Kreisstädter ließen sich aber nicht beirren und schossen bis zum Wechsel das beruhigende 1:3 heraus.

Obwohl die Gastgeber nun mit dem Wind spielten, konnten sie nicht an Boden gewinnen. Der VfL blieb bei seinem Flachpaß und somit immer gefährlich. In der 50. Minute hieß es 1:4, und bereits fünf Minuten später 1:5. Damit war das Spiel entschieden. Lattke und Mandelkau sorgten dafür, daß das Ergebnis auf 1:8 emporsteigen konnte. Fünf Minuten vor Schluß konnte Redöhl noch auf 2:8 mildern. Trotzdem der TSV niemals überzeugen konnte, fiel das Ergebnis zu hoch aus. Um nicht weiterhin als ständiger Punktlieferant zu gelten, müssen die Trittauer ihre augenblickliche schwache Form recht bald überwinden. - Jungmannen Trittau gegen Oldesloe 2:5, Jugend 7:1, Schüler 2:3.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Günter Rust, Hermann Lattke - Ersatz: Heinrich Woelms.

Sonntag, 28. Sept. 1952
Punktspiel VfL Oldesloe - Ratzeburger SV 4:1 (3:0)

Jetzt führt Oldesloe die Tabelle an. Vor 900 Zuschauern schlug der VfL Oldesloe den SV Ratzeburg nach einer großen ersten Halbzeit verdient mit 4:1. Ratzeburg verlor zwei Spieler durch Feldverweis und einen Spieler durch einen Schlüsselbeinbruch. Die Ratzeburger waren schlechte Verlierer. Sie begingen während der 90 Minuten eine Unsportlichkeit nach der anderen. Schiedsrichter Meier (Bargteheide) trug die Hauptschuld an dieser Katastrophe. Er konnte nicht umhin, zwei Ratzeburger vorzeitig in die Kabine zu schicken. Die VfL-Mannschaft verdient für die Disziplin eine besondere Anerkennung. Sie hat sich nicht zu diesen Unsportlichkeiten hinreißen lassen, sie hat fair und anständig, wie wir es von ihr gewohnt sind, gespielt und gekämpft.

Vom Anpfiff weg übernahm der VfL sofort das KommanDonnerstag, der Sturm zeigte blendende Kombinationszüge. Ratzeburg verteidigte auf engstem Raum. Zwei Bilderbuchkombinationen zwischen Mandelkau, Feddern und Pellowski wurden kurz hintereinander durchgeführt und führten zu einer beruhigenden 2:0-Führung. Als wieder einmal Lattke seinen Gegenspieler stehen ließ, passierte das erste Unglück. Wegen absichtlichen Nachschlagens durfte der rechte Verteidiger der Ratzeburger sich das Spiel von draußen ansehen. Ein absichtliches Handspiel des SV-Mittelläufers verhinderte ein weiteres Tor für den VfL. Der Strafstoß von Mandelkau blieb in der Mauer hängen. Eine Glanzleistung von Rust führte zum 3:0. Ein Handelfmeter wurde von Rust verschossen.

Nach der Pause der VfL weiter überlegen. Im Kampf um den Ball mit einigen Hintergedanken schlugen Lattke und ein Ratzeburger zusammen. Mit einem Schlüsselbeinbruch durch eigenes Verschulden mußte dieser Spieler ausscheiden. Kurz danach der Versuch, Mandelkau umzulegen, mußte mit einem weiteren Feldverweis geahndet werden. Ein umstrittener Elfmeter gegen den VfL führte zum 3:1. 60 Sekunden später wurde ein Ball regelrecht von Rust ins Netz jongliert. Damit war der alte Stand wieder hergestellt. Ein weiteres Foul von einem Ratzeburger wurde schon von Lange I Richtung Kabine gezeigt. Der Schiedsrichter traf nur noch die Anordnung.

Die besten Oldesloer Spieler: Mandelkau, Pellowski, Feddern, Damski und Graffenberger.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Günter Rust, Hermann Lattke - Ersatz: Heinrich Woelms.
Tore: 1:0 Pellowski (19.), 2:0 Pellowski, 3:0 Rust (41.), 3:1 Riemel (Elfmeter), 4:1 Rust. - Schiedsrichter: Meier (Bargteheide). - Zuschauer: 900. - Platzverweise: Völckert, Korn (beide Ratzeburger SV, 16. und 70.).

Sonntag, 5. Okt. 1952
Punktspiel ATSV Lübeck - VfL Oldesloe 1:2 (1:0)
Oldesloe weiter ungeschlagen Spitzenreiter! Die große Kraftprobe in der Südstaffel der Bezirksliga zwischen dem VfL Oldesloe und dem ATSV Lübeck entschieden die Oldesloer auf der Lohmühle knapp aber verdient 2:1 für sich. Damit führen sie die Tabelle weiter ungeschlagen an. Der VfL beherrschte 70 Minuten lang das Spielgeschehen. Die bessere Technik und den größeren Einsatz der Gäste versuchten die Platzherren durch unangebrachte Härte auszugleichen, jedoch vergeblich: der VfL siegte sicher 2:1.

Äußerster Kampfeinsatz auf beiden Seiten war in diesem Spiel ausschlaggebend. Feddern war der Held des Tages, Mandelkau sorgte für die Vorarbeit. 300 Oldesloer Schlachtenbummler gegen 200 Lübecker sorgten für die Anfeuerung der VfL-Mannschaft. Lübecks Mittelstürmer Wrobel zog es vor, die Linksaußenposition zu übernehmen. Lange I hatte einen schweren Stand. Wrobel neben Fastrop waren die besten Spieler des ATSV Lübeck.

Gleich nach Anstoß war der VfL leicht überlegen. Eine Flanke des Lübecker Linksaußen erreichte den Lübecker Halblinken Müller auf halbrechter Position. Er schießt zur 1:0-Führung für den ATSV Lübeck ein. Die weiteren Angriffe aus der VfL-Läuferreihe über den Sturm bleiben bis zur Halbzeit erfolglos. Nach der Pause ist weiter der VfL tonangebend. In der 55. Minute auf Vorarbeit von Rust über Mandelkau erzielt Feddern, hart bedrängt, durch Kopfballtor das 1:1. Der ATSV setzt alles auf eine Karte. Nach 75 Minuten war es so weit. Auf Vorlage von Mandelkau erzielt Feddern die 2:1-Führung durch einen Bombenschuß. Ein Abschlag von Lange II gegen den Rücken von Wrobel hätte leicht zu einem Unentschieden führen können, aber haarscharf am Pfosten vorbei passiert der Ball die Außenlinie.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Günter Rust, Hermann Lattke - Ersatz: Heinrich Woelms.
Tore: 1:0 Müller, 1:1 Feddern (55.), 1:2 Feddern (75.). - Schiedsrichter: Märwald (Segeberg). - Zuschauer: 500.

Samstag, 11. Okt. 1952
Bringt VfL Oldesloe gegen Pölitz einen Führungswechsel?
Der VfL Oldesloe führt ungeschlagen mit 8:0 die Punkttabelle der Bezirksliga-Südstaffel an, der SSV Pölitz liegt mit 7:1 an dritter Stelle und hat morgen die große Chance, den Spitzenreiter zu entthronen und sich selbst an dessen Stelle zu setzen, da der Zweite, TSV Mölln (8:2) pausieren muß. Deshalb ist der Kampf im Oldesloer Stadion der Schlager des Sonntags, wenn man auch erwartet, daß der bisher eindrucksvoll spielende VfL den Angriff abwehren wird. Pölitz, wie der VfL noch ungeschlagen in dieser Serie, allerdings bei einem Unentschieden gegen den ATSV in Lübeck, wird alles tun, um sich an die Tabellenspitze setzen zu können. Die VfL-Mannschaft ist gewarnt durch die 2:7-Niederlage im August in Pölitz. Wenn dieses Spiel auch nicht als Maßstab angelegt werden kann, so wird den VfL-Spielern doch empfohlen, sich daran zu erinnern. Morgen geht es um Punkte. Beide Mannschaften werden bei dem erwarteten Großkampf ihre ganze Kraft einsetzen. Der VfL setzt für den außer Form befindlichen Linksaußen Lattke Kostbade ein. Anstoß: 15 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 12. Okt. 1952
Punktspiel VfL Oldesloe - SSV Pölitz 4:0 (2:0)
Die Pölitzer verfehlten ihre Chance. Der VfL war technisch zu überlegen. Im sogenannten Lokalderby standen sich der VfL Oldesloe und der SSV Pölitz gegenüber. Der SSV mußte die technische Überlegenheit des VfL anerkennen. Das 4:0-Ergebnis geht in Ordnung, Pölitz hatte keine Gelegenheit, das Ehrentor zu schießen.

Gleich nach Anstoß befand sich der VfL im Vorteil. Das erste Tor fiel in der 15. Minute durch Mandelkau. Das Spiel ging auf und ab, der Pölitzer Sturm konnte trotz Einsatzes kein Tor anbringen. Lange II war jederzeit auf dem Posten. Kurz vor Halbzeit eine überlegte Flanke von Feddern. Sie erreicht Mandelkau: 2:0 für den VfL. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause.

Nach der Halbzeit verteiltes Feldspiel. Zehn Minuten war der SSV sogar überlegen, doch die eisenharte Hintermannschaft, besonders Graffenberger, war auf dem Posten. Auf Flanke von Mandelkau aus Linksaußenposition erzielte Feddern das schönste Tor des Tages; also 3:0 für den VfL. Mit diesem Ergebnis steckt der SSV nicht auf. Abraham leistete ein unheimliches Pensum. Gehrke stand ihm nicht viel nach. Das vierte Tor fiel auf Vorarbeit von Richter, der im Fallen den Ball zu Feddern weiterleitete; dieser versuchte, dem freistehenden Rust den Ball zuzuschieben und schoß dabei ungewollt das Tor selbst.

Auf Seiten des VfL waren die besten Spieler: Mandelkau, Graffenberger, Feddern und Damski; vom SSV Pölitz: Abraham, Gehrke und Bruhns. Bester Mann auf dem Platz: Schiedsrichter Pooch vom LBV Phönix.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Willi Damski, Helmut Lange - Heinz Pohl, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Günter Rust, Ernst Kostbade.
SSV Pölitz (Ankündigung): Krahn - Bruhns, Knifka - Abraham, Korn, Brüggemann - Landahl, Gehrke, Göllnitz, Tessmann, Sieveke.
Tore: 1:0 Mandelkau (15.), 2:0 Mandelkau, 3:0 Feddern, 4:0 Feddern. - Schiedsrichter: Pooch (Lübeck). - Zuschauer: 1500.

Samstag, 18. Okt. 1952
Stolpert der VfL in Mölln?
Morgen muß der VfL Oldesloe zum Tabellenzweiten, dem TSV Mölln. Der wiedererstarkte TSV, der sich im Frühjahr nur um Haaresbreite vor dem Abstieg in die Kreisklasse retten konnte, steht heute, wie der VfL, noch ungeschlagen, allerdings mit zwei Unentschieden, an zweiter Stelle. Elfert, im vorigen Jahr bei Victoria Hamburg spielend, spielt wieder für die Möllner. Eine beachtliche Verstärkung! Für den VfL langte es im Frühjahr nur zu einem Unentschieden 2:2. Die Oldesloer Fußballfreunden fürchten, daß ihre Mannschaft das erste Mal stolpern könnte. Aber wenn beide Halbstürmer etwas mehr Aktivität zeigen als am Vorsonntag, dann könnte eigentlich nichts schief gehen. Einige hundert Schlachtenbummler werden der VfL-Mannschaft den Daumen drücken. Anstoß: 14.30 Uhr.
ST

Sonntag, 19. Okt. 1952
Punktspiel TSV Mölln - VfL Oldesloe 0:1 (0:1)
Rassiger Kampf in der Eulenspiegelstadt. Mölln nach dem Siege des VfL zurückgefallen. Mit dem knappsten aller Ergebnisse schlug der VfL Oldesloe nach einer großen ersten Halbzeit den TSV Mölln in der Eulenspiegelstadt verdient mit 1:0. Feddern schoß das "goldene" Tor. 90 aufregende Minuten hatten die 300 Schlachtenbummler durchzustehen, ehe die VfL-Mannschaft als verdienter Sieger nach einem schnellen, kampfbetonten, harten, aber stets fairen Kampf den gefürchteten Sandplatz verlassen konnte. Vor dieser Möllner Mannschaft wird noch mancher Gegner kapitulieren. Der TSV konnte trotz ansprechender Leistung den Siegeszug der des VfL nicht aufhalten. Die technische Überlegenheit der Oldesloer war allein durch große Kampfkraft nicht auszugleichen.

Nachdem Schiedsrichter Lüneburg (LSV Gut Heil) das Spiel angepfiffen hatte, setzte sich der VfL sofort in der Möllner Hälfte fest und bombardierte fast pausenlos das Möllner Heiligtum. Der Möllner Sturm, angeführt von Elfert, versuchte es mit einigen Steilvorlagen, die planlos versiebt wurden. Zehn Minuten vor Halbzeit war es dann so weit. Eine Vorlage von Mandelkau erreichte den plötzlich auftauchenden Feddern, der geschickt an dem Möllner Torwart vorbei zum 1:0 einschoß. An diesem Ergebnis sollte sich nichts mehr ändern, obwohl nun auch die Möllner zeitweise stark drückten.

Beste Möllner Spieler: Elfert, Moldenhauer und Lahmann; auf Seiten der Oldesloer: Mandelkau, Graffenberger, Pohl und Richter.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Günter Rust, Ernst Kostbade.
Tor: 0:1 Feddern (35.). - Schiedsrichter: Lüneburg (Lübeck). - Zuschauer: 600.

Mittwoch, 22. Okt. 1952
Werner Kneese und Günter Friedrich, die beiden bekannten ehemaligen Stürmer im VfL Oldesloe gehören zur Zeit dem Lüneburger SK an; sie spielen dort in der Ligareserve. Am letzten Sonntag schlug die Reserve von Lüneburg in Hamburg die Hamburger Polizei mit 3:2. Zwei Tore davon kamen auf das Konto von Kneese. Beide Spieler sind Anfang November für die Amateurliga startberechtigt.
ST

Samstag, 25. Okt. 1952
Morgen im VfL-Stadion: Vorentscheidung um die Herbstmeisterschaft.
Erstmalig trifft der VfL Oldesloe in einem Punktspiel auf den SV Sülfeld. Im vorigen Jahr spielte Sülfeld in der Nordstaffel eine große Rolle und erreichte hinter Kücknitz den zweiten Tabellenplatz. Bekanntlich spielen in seinen Reihen die Ex-VfLer Jantz, Neumann und Herold. In den letzten Spielen zeigte Sülfeld unterschiedliche Leistungen, hat sich aber vorgenommen, dem VfL mindestens einen Punkt abzunehmen. Um die Spitzenposition nicht zu gefährden, muß sich die VfL-Mannschaft morgen gewaltig strecken. Anstoß: 14.30 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 26. Okt. 1952
Punktspiel VfL Oldesloe - SV Sülfeld 4:1 (2:0)
Der VfL siegte 4:1. SV Sülfeld war nur eine Viertelstunde lang gefährlich. Vor 1300 Zuschauern schlug der VfL Oldesloe den SV Sülfeld überzeugend mit 4:1 Toren. Sülfeld zeigte starke Konditionsschwächen und verschoß einen zweifelhaften Elfmeter. Nach 60 Minuten verlor der SV einen Mann durch Brustquetschungen. Beide Mannschaften waren anfänglich nervös. Es zeigte sich aber bald, daß der VfL die bessere Form hatte. Nach 20 Minuten Spielzeit schoß Mandelkau im Alleingang das erste Tor. Für eine beruhigende 2:0-Halbzeitführung zeichnete Rust verantwortlich, nachdem zuvor ein Abseitstor von Pellowski nicht anerkannt worden war.

Nach der Pause gelang es Reshöft, ohne von Lange I und Graffenberger angegriffen zu werden, auf 2:1 zu mindern. Der Schuß war für Lange II unhaltbar. Einige Minuten später ein zweifelhafter Elfmeter gegen den VfL, der von Lange II in sicherer Manier gehalten wurde. Trotz pausenloser Angriffe der Oldesloer - zeitweise verteidigte Sülfeld mit sieben Mann - gelang kein Tor. Erst durch Handelfmeter schoß Kostbade unhaltbar zum 3:1 ein. Für das 4:1 sorgte Mandelkau auf Vorlage von Feddern.

Die Besten von Sülfeld, das recht hart spielte, waren Jantz, Hoff und Herold; auf Seiten der Oldesloer Graffenberger, Mandelkau, Feddern und Kostbade.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Günter Rust, Ernst Kostbade.
Tore: 1:0 Mandelkau (20.), 2:0 Rust, 2:1 Reshöft, 3:1 Kostbade (Elfmeter), 4:1 Mandelkau- Zuschauer: 1300.

Samstag, 8. Nov. 1952
Der Spitzenreiter ungefährdet.
VfL gegen SV Eichede. Der VfL Oldesloe hat am Sonntag Gelegenheit, seine Torquote zu verbessern. Es wäre eine Sensation, wenn er gegen den SV Eichede auf eigenem Platz auch nur einen Punkt abgeben müßte. Eichede hat einige Einzelkönner in Wasilewski, Juhl und Petersen, die stark beachtet werden müssen. Die gesamte Mannschaft ist hart, schnell und zeigt Kampfeinsatz, aber ihr fehlt die große Linie. Der VfL geht in der bewährten Aufstellung in den Kampf.
ST

Sonntag, 9. Nov. 1952
Punktspiel VfL Oldesloe - SV Eichede 3:1 (2:1)
Trotz mäßiger Leistungen schlug der VfL Oldesloe auf eigenem Platz vor 1000 Zuschauern den SV Eichede mit 3:1 Toren. Wider Erwarten zeigte sich Eichede recht stark in der Abwehr und im An-griff. Dem Geburtstagskind Kostbade gelang erstmalig nach dem Kriege ein "Hat-Trick" in der VfL-Mannschaft - er schoß drei Tore hintereinander - und bewies dadurch, daß er der unentbehrliche Linksaußen der VfL-Mannschaft ist. Nur in der ersten Halbzeit konnte die Leistung des VfL überzeugen. Eichede bot einen hohen, unkomplizierten Fußball, dem sich der VfL nach 20 Minuten Spielzeit anschloß. Vom Anstoß ab war in der ersten Halbzeit, abgesehen von gelegentlichen Durchbrüchen der Eicheder, nur der VfL im Angriff. Der Eicheder Torwart zeigte sich von der besten Seite und ließ nur zwei Tore zu. Kostbade verwandelte eine Vorlage von Damski. Nach 20 Minuten ergab eine Kombination zwischen Petersen und Wasilewski den Ausgleich. Aber bereits zwei Minuten später bediente Mandelkau Kostbade so gut, daß der VfL wieder in Führung gehen konnte. Nach Halbzeit verteiltes Feldspiel. In der 65. Minute erzielte Kostbade durch Handelfmeter das 3:1. Dabei blieb es. Der SV Eichede verdient für seinen Kampfgeist ein besonderes Lob. Torwart Kazuschek sowie Wagner, Petersen und Juhl gefielen besonders. Beim VfL bewährten sich Mandelkau, Kostbade, Fed-dern und Pellowski.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Günter Rust, Ernst Kostbade - Ersatz: Heinrich Woelms.
Tore: 1:0 Kostbade, 1:1 Wasilewski (20.), 2:1 Kostbade (22.), 3:1 Kostbade (65., Handelfmeter) - Zuschauer: 1000.

Samstag, 15. Nov. 1952
SV Kasseburg gegen VfL.
Kasseburg hat sich scheinbar noch nicht an das Bezirksklassenklima gewöhnt, denn der letzte Tabellenstand und die Minustorquote (Anm.: 0:16 Punkte, 12:56 Tore) sagen alles. Die Platzverhältnisse in Kasseburg sind nicht gerade die besten, so daß die Oldesloer kaum ihre technische Überlegenheit voll werden ausspielen können. Blicken wir einige Jahre zurück, als der VfL Oldesloe am 9. Nov. 1947 als klarer Favorit zum Tabellenletzten, dem Oldenburger SV, mußte. Nur die Höhe des Sieges stand scheinbar noch nicht fest; aber 1:5 geschlagen kehrte man in die Kreisstadt zurück. Der VfL ist also gewarnt. Lange II steht nicht zur Verfügung, Rust wird am Sonntag pausieren. Abfahrt: 12 Uhr vom Markt.
ST

Sonntag, 16. Nov. 1952
Punktspiel SV Kasseburg - VfL Oldesloe 1:4 (1:3)
Vor 100 Zuschauern schlug der VfL Oldesloe den SV Kasseburg sicherer, als es das Ergebnis besagt, mit 4:1 Toren. Der zwar trockene, aber unebene Platz ließ den Oldesloer Flachpaß nicht zu. Kasseburg fiel durch hohes und planloses Spiel auf, ging überraschend in Führung.

Der VfL brauchte 20 Minuten, ehe er ins Spiel kam. Aus unmöglichem Winkel gelang es dem Kasseburger Rechtsaußen, durch einen unheimlich scharfen Schuß seine Farben nach 15 Minuten in Führung zu bringen. Die Platzherren gingen weiter mit großem Elan ans Werk. Die Oldesloer Hintermannschaft geriet leicht ins Schwimmen. Aber dann machte sich der VfL frei und erzielte kurz hintereinander drei Tore. Den Ausgleich erzielte Pellowski. Auf Flanke von Kostbade schoß Feddern zum 2:1 ein und Bertram brachte die 3:1-Pausenführung.

Nach dem Wechsel schien das Unwetter für Kasseburg hereinzubrechen, denn gleich nach dem Anstoß, ohne daß ein Kasseburger den Ball berührte, setzte Kostbade auf Vorlage von Mandelkau, dem selbst kein Torschuß gelang, das Leder unhaltbar in die Maschen. Acht Spieler der Kasseburger versammelten sich um den Strafraum und ließen nun die VfLer auflaufen. Ein Handelfmeter wurde von Kostbade verschossen. Kurz vor Schluß ein unerhört scharfer Schuß von Kostbade; der Kasseburger Torwart brach sich bei der Abwehr einen Finger. Bei der Gastmannschaft konnten Kostbade, Mandelkau und Lange I gefallen, bei den Platzherren nur der Torwart. Der Möllner Schiedsrichter zerpfiff das Spiel.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Günter Pohlmeyer - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Karl-Heinz Bertram, Ernst Kostbade - Ersatz: Günter Rust.
Tore: 1:0 (15.), 1:1 Pellowski, 1:2 Feddern, 1:3 Bertram, 1:4 Kostbade (46.) - Zuschauer: 100.

Samstag, 22. Nov. 1952
VfL gegen LSV Gut Heil.
Im letzten Punktspiel der Herbstserie auf eigenem Platz trifft der VfL Oldesloe morgen auf den Lübecker Sportverein Gut Heil. Die Lübecker hatten im Frühjahr mit Abstiegssorgen zu kämpfen, haben sich aber unter Leitung des Ex-Oberligisten Carlinger, der selbst mitspielt, wieder gefunden. Die Lübecker zählen neben dem ATSV Lübeck und dem VfL zu den technisch besten Mannschaften, so daß auf alle Fälle ein hochstehendes Spiel zustande kommen wird. Wenn der LSV noch eine Rolle in der Meisterschaft spielen will, muß er unbe-dingt gewinnen. Der VfL wird auf der Hut sein müssen, um gegenüber dem ATSV den Dreipunktevorsprung zu halten; denn am nächsten Sonntag gibt es gegen die Reinfelder Preußen noch eine schwere Nuß zu knacken. Anstoß: 14 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 23. Nov. 1952
Jungmannen Phönix Lübeck - VfL Oldesloe 1:1 (0:1)
Mit dem Unentschieden holten die Oldesloer gegen den starken Gegner - vierfacher Bezirksmeister und Landes-meister - einen beachtlichen Erfolg heraus. Mit dem Anpfiff stürmten die Lübecker auf das Oldesloer Tor, stießen jedoch auf ein unüberwindliches Schlußdreieck. Das Spiel wurde dann ausgeglichener. Die Oldesloer gingen durch den Mittelstürmer in Führung, die bis zum Wechsel gehalten wurde. Der LBV wechselte drei Spieler aus und kam dadurch besser ins Spiel. Der verdiente Ausgleich fiel dann in der 68. Minute. Ein schöner Erfolg der Oldesloer Jungmannen.
ST

VfL Oldesloe Jungmannen: Hans-Werner Buls - Olaf Müller, Claus-Michael Stäcker - Karl-Heinz Nußkern, Eberhard Gundermann, Hans-Werner Witt - Ernst Kowallik, Walter Heinrich, Erich Moser, Dieter König, Lulies.

Sonntag, 23. Nov. 1952
Punktspiel VfL Oldesloe - Lübecker SV Gut Heil 1:1 (1:1)
Im "Jubiläumsspiel" verlor der VfL einen Punkt. Dem VfL Oldesloe gelang es nicht, seine großartige Siegesserie durch den zehnten Erfolg zu krönen. Er konnte gegen den LSV Gut Heil nur ein Un-entschieden (1:1) erzielen. Der LSV leistete damit dem ATSV Lübeck Schrittmacherdienste. Immerhin trennen die beiden Spitzenreiter noch zwei Punkte. Obwohl der LSV mit einem taktisch richtigen Schlachtplan auf den Platz gekommen war, wäre ihm das Unentschieden gegen die wieder sehr eifrig, aber nicht immer geschickt spielenden Oldesloer kaum geglückt, hätte sich nicht sein Torhüter Rüss in so hervorragender Form gezeigt. Überhaupt war die Abwehr der beste Mannschaftsteil der Lübecker.

Es dauerte eine runde halbe Stunde, bis ein Angriff der Platzherren zum Erfolg führte. Pellowski wurde von Mandelkau ausgezeichnet bedient und schoß entschlossen zum Führungstreffer ein. Zwei Minuten vor der Pause glückte dem Lübecker Demsath der Ausgleich. In der zweiten Halbzeit gab es zunächst verteiltes Feldspiel. In den letzten 20 Minuten war der VfL jedoch überlegen. Mandelkau wurde konsequent gedeckt und ungefährlich gemacht. Lübeck verteidigte schließlich mit allen Beinen und kam so zu einem Punkt. 1200 Zuschauer waren trotz des Unentschiedens mit der Leistung der Oldesloer zufrieden. Ein Spähtrupp des ATSV Lübeck verfolgte das Treffen mit gespannter Aufmerksamkeit. Der Schiedsrichter war nicht immer Herr der Lage.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Günter Rust, Ernst Kostbade.
Tore: 1:0 Pellowski (30.), 1:1 Demsath (43.). - Schiedsrichter: Thomas (Eutin). - Zuschauer: 1200.

Samstag, 29. Nov. 1952
Der Schlager des Sonntags: Stormarn-Derby in Reinfeld.
Preußen gegen VfL. Das Interesse der Stormarner Fußballer wendet sich am Sonntag dem "Stormarn-Derby" in der Karpfenstadt zu. Hier wird wieder Hochbetrieb herrschen, ein Rekordbesuch zu verzeichnen sein. Der Vereinskassierer, ein sonst ernst gestimmter Mann, wird einmal wieder lachen können. Die Kreisstädter liegen wohl auch jetzt wieder an der Spitze, aber die Preußen werden dem alten Widersacher ihren großen Kampfgeist entgegensetzen und ihm alles abverlangen, so daß eine Voraussage über den Ausgang schwer fällt. Die Papierform spricht für die technisch etwas besseren Oldesloer, aber ein Kampf zwischen beiden Mannschaften hat es von jeher in sich gehabt, und wird nie seinen prickelnden Reiz verlieren.

Das letzte Treffen am 9. März 1952 auf Reinfelder Boden endete leistungsgerecht 3:3. Damit holten sich die Blau-Weißen den letzten zur Staffelmeisterschaft noch fehlenden Punkt. Das Ausgleichstor schoß Kneese nach einer Glanzleistung.

Die Reinfelder Gastgeber wollen, daß auch dieser Kampf, der dramatisch zu werden verspricht, ritterlich durchgeführt wird. Sie wünschen den Sieg derjenigen Elf, die ihn auf Grund besserer Leistun-gen verdient hat. Die Reinfelder begannen mit einem wenig verheißungsvollen Start, haben sich aber in der Folge fein herausgemacht.
ST

Sonntag, 30. Nov. 1952
Punktspiel Preußen Reinfeld - VfL Oldesloe abgebrochen
Reinfelder Großkampf muß wiederholt werden. In einem kämpferischen, jederzeit fesselnden Spiel lagen die Oldesloer bis zur 77. Minute 4:3 in Führung, zu einer Zeit aber, in der die Preußen mächtig aufdrehten und dem Ausgleich sehr nahe waren. Da brach der Schiedsrichter Wulf (Schwartau) plötzlich nieder. Er konnte das Spiel wegen einer Sehnenzerrung in einem Fuß nicht zu Ende füh-ren, so daß es wiederholt werden muß. Lachender Sonnenschein und die Aussicht, eine Begegnung von Format zwischen dem VfL Oldesloe und Preußen Reinfeld zu sehen, hatten 1200 Zuschauer, davon die Hälfte aus der Kreisstadt, auf den Sportplatz der Karpfenstadt gelockt. Sie alle wurden nicht enttäuscht. Beide Parteien kämpften mit dem größten Siegeswillen und einem unerhörten Einsatz, und das auf schneebedecktem, glatten Boden, was höchste Anerkennung verdient.

Die Reinfelder hatten Platzwahl. Nach anfänglicher beiderseitiger Nervosität gelang es Regus, nach 20 Minuten durch Prachtschuß die Führung für die Reinfelder herauszuholen. Deren Freude dauer-te nicht lange. Auf Nachschuß von Richter erzielten die Gäste in der 25. Minute den Ausgleich. Im weiteren Verlauf verpaßten Barkmann auf Reinfelder und Kostbade auf Oldesloer Seite große Chancen. In der 35. Minuten stießen Mandelkau und Feddern auf der rechten Seite durch. Ersterer erreichte das Leder und schoß aus unmöglichem Winkel zum 2:1 ein, nachdem das tückische Objekt zuvor noch durch einen Reinfelder Spieler Effet bekommen hatte, so daß Wulfs Eingreifen unmöglich war. Das war das Halbzeitergebnis, das durchaus gerecht erschien, da sich die Oldesloer technisch und im Zusammenspiel als etwas besser erwiesen, auch mehr Torgelegenheiten herausgearbeitet hatten.

Im zweiten Durchgang wurde das Spiel von beiden Seiten weit offensiver durchgeführt. Da boten sich zunächst Barkmann und Rust in Tornähe Tormöglichkeiten. In der 65. Minute schien sich das Reinfelder Schicksal zu vollziehen; denn Graffenberger schoß einen Foulelfmeter zum 3:1 ein. Aber postwendend flitzte wieder eine Regus-Bombe ins Oldesloer Tor. Also nur noch 3:2 für die Kreis-städter. Als in der 75. Minute Wulf sein Heiligtum zu früh verlassen hatte, um sich dem früheren Rechtsaußen der Reinfelder, Feddern, entgegenzuwerfen, war dieser schneller am Ball und schoß zum 4:2 ins leere Tor. Das schien nun aber endgültig der Sieg der Blau-Weißen zu sein. Weit gefehlt. Die Preußen setzten zu einem machtvollen Endspurt an. Ein Schuß von ihnen tanzte auf der Querlatte, Lange II erreichte das Leder nicht, das zu Regus kam, der mit Hakenschlag sein drittes Tor erzielte, also seine Mannschaft auf 3:4 heranbrachte. Noch waren 13 Minuten zu spielen, und es sah ganz danach aus, als sollten die unentwegt angreifenden Preußen noch den Gleichstand erzielen, als plötzlich der gute Schiedsrichter Wulf am Boden lag und infolge Sehnenzerrung das interessante Treffen nicht zu Ende führen konnte, so daß es neu angesetzt werden muß. - Ein wirklich sehr selten vorkommender Fall, für den beide Parteien Verständnis haben mußten. Was die Reinfelder Sportfreunde sich wünschten, traf ein: ein Spiel voller Spannung und in freundschaftlichem Geiste ausgetragen, was im anschließenden gemeinsamen Beisammensein weiter zum Ausdruck kam.
ST

Tore: 1:0 Regus (20.), 1:1 Richter (25.), 1:2 Mandelkau (35.), 1:3 Graffenberger (65., Foulelfmeter), 2:3 Regus, 2:4 Feddern (75.), 3:4 Regus (77.). - Schiedsrichter: Wulf (Schwartau). - Zuschauer: 1200.

Mittwoch, 3. Dez. 1952
Stormarn-Derby wird am 14. Dez. wiederholt.
Das durch den Unfall des Schiedsrichters Wulf (Schwartau) abgebrochene Stormarn-Derby Zwischen Preußen Reinfeld und dem VfL Oldesloe wird schon am Sonntag, dem 14. Dez., um 14 Uhr auf dem Reinfelder Platz seine Neuauflage erleben. Beide Parteien haben sich auf diesen Tag geeinigt.
ST

Samstag, 6. Dez. 1952
Herbstmeister VfL Oldesloe?
Obwohl der VfL Oldesloe und Preußen Reinfeld das am letzten Sonntag abgebrochene Spiel am 14. Dezember wiederholen müssen, der Spitzenreiter also schon auf den dabei möglichen Punktgewinn vorerst verzichten muß, kann doch die inoffizielle Herbstmeisterschaft morgen schon in die Kreisstadt wandern. Dann nämlich, wenn der VfL sein Torkonto gegen Bargteheide so stark verbessert, daß selbst bei einer Niederlage gegen die Preußen und dem dann eintretenden Tabellengleichstand mit dem Lübecker ATSV Oldesloe Primus bleibt. Es liegt also an der Schußfreudigkeit der VfL-Stürmer, ob sie auf alle Fälle ein besseres Torverhältnis in Bargteheide gegenüber dem ATSV schaffen.
ST

Samstag, 6. Dez. 1952

Es reitet auf dem Pegasus mit frohem Mut Stormarius.
Der Sportplatz in der Karpfenstadt
ein einmaliges Erlebnis hat.
Stormarner "Derby" sollte steigen,
da konnten sie die Kräfte zeigen.
Der Oldesloer VfL
und Reinfelds Preußen war zur Stell.
Bald an zweitausend sind gekommen,
die an dem Fußball teilgenommen,
und die 's die Augen dahin zog,
wie in dem Kampf das Leder flog.
In zweiter Halbzeit stand es so:
mit 4:3 für Oldesloe.
Da wurde plötzlich abgepfiffen;
den Unparteiischen hat's ergriffen.
Denn der verletzte sich den Fuß,
und er das Spiel abbrechen muß.
So wird's vor Weihnacht doch wohl eben

noch mal ein neues "Derby" geben.
ST

Sonntag, 7. Dez. 1952
Punktspiel TSV Bargteheide - VfL Oldesloe 0:2 (0:0)
Erst in der 75. Minute konnte Feddern das erste Tor für die Oldesloer erzielen. Bis dahin war Bargteheide im Feldspiel unterlegen, im Kampfgeist aber ebenbürtig gewesen. Kurz vor Schluß schoß Graffenberger, der in den Sturm gegangen war, den zweiten Treffer.
ST

Tore: 0:1 Feddern (75.), 0:2 Graffenberger.

Samstag, 13. Dez. 1952
Morgen in Reinfeld.
Preußen erhoffen ein Unentschieden gegen den VfL. Zu einem Wiederholungsspiel Reinfeld gegen Oldesloe kommt es am Sonntag um 14 Uhr auf dem Reinfelder Sportplatz am Bischofsteicher Weg. Auch diesmal weiß man nicht recht, wem man den Vorzug geben soll. Beide Mannschaften scheinen ziemlich gleichwertig zu sein, was schon das abgebrochene Spiel bewies, so daß ein Unentschieden in der Luft liegt. Auf jeden Fall steht ein hochinteressantes Treffen in Sicht, das wiederum von zahlreichen Zuschauern besucht und hoffentlich in freundschaftlichem Geiste ausgetragen wird.
ST

Sonntag, 14. Dez. 1952
Punktspiel Preußen Reinfeld - VfL Oldesloe 2:2 (1:1)
2:2 brachte dem VfL die Herbstmeisterschaft. 800 Zuschauer in der Karpfenstadt. In einem kämpferischen, begeisternden Wiederholungsspiel kamen die Oldesloer noch acht Minuten vor Schluß zu dem Ausgleich (2:2), der als recht glücklich bezeichnet werden muß. Wiederum kam es zwischen den alten Widersachern, dem VfL und den Preußen, zu einem spannenden, fairen Kampf, der von dem Lübecker Schiedsrichter Weinand I gut geleitet wurde und von 800 Zuschauern mit Spannung verfolgt wurde. Diesmal konnten die Oldesloer allerdings nicht an ihre vor 14 Tagen gezeigten Leistungen anschließen. Hätte Fortuna nicht so überaus freundlich gelächelt, hätte er mit einer Niederlage abziehen müssen, denn die Preußen hatten in jeder Spielhälfte, besonders aber gegen Schluß entschieden mehr vom Spiel.

Der schneebedeckte, glatte Boden machte beiden Parteien, die verbissen um den Sieg und mit größtem Einsatz kämpften, sehr zu schaffen. Infolge eines Deckungsfehlers kam der wieselschnelle Feddern schon in der 6. Minute zum 1:0 für die Blau-Weißen. Unverzüglich raste der Reinfelder Senior Mielke als Rechtsaußen mit dem Ball durch, flankte zu Stelter, der aus der Luft zum 1:1 ein-knallte. In der Folge boten sich beiden Parteien weitere, zum Teil große Chancen, zur Hauptsache aber den Reinfeldern, und bei ihnen einmal Mielke, als er im Alleingang knapp das Ziel verfehlte. Aber auch Mandelkau hatte Pech. Ein in der 35. Minute von Regus erzieltes Tor wurde wegen Abseits nicht gegeben. Ein Platzwechsel zwischen Schulenburg und Friebold wirkte sich vorteilhaft insofern aus, als Feddern von ersterem "liebevoller" bewacht wurde.

Nach dem Wechsel glaubte man an verbesserte Leistungen der Gäste, die bis dahin nicht überzeugt hatten. Das aber war ein Trugschluß. Nach 50 Minuten knallte Regus eine seiner bekannten Bomben in Pohlmeyers Gehäuse, für diesen unhaltbar. Also 2:1 für die Besseren, und das waren die Reinfelder, die sich redlich abmühten, diese Führung auszubauen. Das sollte nicht glücken trotz starken Drängens. Aber auch der Gegner, und bei ihm vor allem der rechte Flügel, war nicht müßig, zunächst wenigstens einmal auszugleichen. Dazu bot sich ihm zehn Minuten vor Schluß eine große Gelegenheit infolge einer Elfmeterentscheidung. Graffenberger schoß, aber Wulf hielt vorzüglich. In den restlichen Minuten setzten beider Parteien noch einmal alles auf eine Karte. Die Gäste stießen gefährlich vor, Wulf meisterte einige Male sehr schwere Geschosse, ihm war aber die Sicht versperrt, als Pohl als linker Verteidiger zum Zuge kam und den Ausgleich herstellen konnte. Ecken 2:2.
Die Oldesloer konnten damit die Herbstmeisterschaft erringen, die sie ungeschlagen beendeten. Aus ihrer Mannschaft ragten Graffenberger, Damski, Lange I, Mandelkau und Feddern hervor. Auch Pohlmeyer hielt gut. Den "Preußen" gebührt ein Gesamtlob. Ihr Einsatz war groß und ihre Leistungen haben sich zum Schluß der Serie wesentlich gebessert. Ihr fünfter Tabellenplatz ist achtungge-bietend.
ST

Tore: 0:1 Feddern (6.), 1:1 Stelter, 2:1 Regus (50.), 2:2 Pohl (82.). - Schiedsrichter: Weinand I (Lübeck). - Zuschauer: 800.

Dienstag, 16. Dez. 1952
Wann wird Kneese für den VfL spielberechtigt?
Der bekannte Fußballspieler Werner Kneese, der sich dem Lüneburger SK angeschlossen hatte, ist wieder dem VfL Oldesloe beigetreten. Nach den Bestimmungen muß ein Spieler, wenn er zu einem anderen Verein überwechselt, drei Monate nach seiner Neuanmeldung warten, bevor er an Punktspielen seines neuen Vereins teilnehmen kann.
ST

Mittwoch, 24. Dez. 1952
VfL serviert Fußballschlager am ersten Feiertag.
Holstein Segeberg zu Gast. Am ersten Weihnachtstage trifft der VfL Oldesloe als Herbstmeister der Südstaffel auf den Herbstmeister der Nordstaffel, Holstein Segeberg. Bei diesem Spiel wird die inoffizielle Herbstmeisterschaft des Bezirks IV ermittelt. Als der VfL im August 2:3 in Segeberg verlor, war schon zu erken-nen, daß Holstein in der Nordstaffel ein ernstes Wort mitzureden haben würde. Die Segeberger sind in der glücklichen Lage, die Tabelle mit drei Punkten Vorsprung anzuführen; dagegen hat der VfL nur einen einzigen Punkt plus. Trotzdem ist der VfL Oldesloe ungeschlagen und mit dem besten Torverhältnis als erfolgreichster Verein der sechs schleswig-holsteinischen Bezirksligen aus der ersten Serie hervorgegangen. Nach fast vier Wochen hat die Oldesloer Fußballgemeinde Gelegenheit, ihre Mannschaft wiederzusehen. Es wird sicher ein kampfbetontes Spiel zu sehen bekommen. Diesmal geht es zwar nicht um Punkte, aber darum, wer im Bezirk Lübeck die größte Spielstärke besitzt. Beide Vereine haben ihre stärkste Aufstellung angesagt, und damit scheint dieser Kampf völlig offen. Anstoß 14 Uhr im Stadion.
ST

Donnerstag, 25. Dez. 1952
Freundschaftssspiel VfL Oldesloe - Holstein Segeberg 5:4
VfL siegte im Duell der Herbstmeister. Knappes aber verdientes 5:4. Vor 1200 Zuschauern schlug der VfL Oldesloe die Elf von Holstein Segeberg nach anfänglicher Überlegenheit der Gäste knapp aber verdient mit 5:4 Toren. Die beiden Torwarte waren in diesem Spiel die meist beschäftigten Spieler. An den Toren waren sie schuldlos.

Als am Heiligen Abend mittags sich plötzlich das Wetter verschlechterte, setzte schlagartig die Parole ein, das Spiel falle aus, aber allen Unkenrufen zum Trotz war das Spielfeld in guter Verfassung. Immerhin hatten sich 1200 Zuschauer eingefunden, und diese sahen von Beginn an ein schnelles, kampfbetontes Spiel. Der VfL kam arg in Bedrängnis. Nach zehn Minuten gelang Becker der verdiente Führungstreffer der Gäste. Allmählich machten sich die Oldesloer frei. Der VfL - ohne Mandelkau - nutzte die schlechte Deckung der Gegner, und ehe Holstein es sich versah, stand es 3:1 für Oldesloe. Der erste Torschütze war Bülow; er zeigte überhaupt ein prächtiges Spiel. Zum Schluß ging ihm verständlicherweise die Luft aus. Seine Ecken und Flanken waren jederzeit für den Gegner beunruhigend und gefährlich. Das Tor von Rust war eine unverhoffte Leistung: Einwurf von Feddern, Rust stoppt den Ball mit der Brust, läßt den Ball am Körper herunterlaufen, täuscht gekonnt seinen Gegner und schießt unhaltbar ein. Das dritte Tor wurde ebenfalls von ihm eingeleitet, er gab den Ball flach zur Mitte, wo Lattke zum 3:1 einschießen konnte.

Allmählich ging das Spiel seinem Höhepunkt entgegen, der VfL führte bereits 4:1 und sah sich schon als sicherer Sieger. Lange I und Pohl vernachlässigten ihre Deckung, und schon hieß es 4:2 durch Rüter, aber Bülow stellte den alten Abstand wieder her. Abwechselnd waren beide Mannschaften tonangebend. Die Gäste hatten aber mehr Glück. Zwei weitere Tore von Lange I (Selbsttor) und von Becker brachten die Gäste auf 5:4 heran. Beide Mannschaften hatten noch Gelegenheit, ihr Torkonto zu verbessern. Den Torwächtern wurde alles abverlangt, aber sie ließen sich nicht mehr überwinden.

Von den 23 Akteuren wäre besonders Pellowski zu erwähnen, der ein wunderbares Aufbauspiel zeigte, wie wir es selten zu sehen bekommen. Weinand I (Phönix) bot eine einwandfreie Schiedsrich-terleistung.
ST

Tore: 0:1 Becker (10.), 1:1 Bülow, 2:1 Rust, 3:1 Lattke, 4:1, 4:2 Rüter, 5:2 Bülow, 5:3 Eigentor Helmut Lange, 5:4 Becker. - Schiedsrichter: Weinand I (Lübeck). - Zuschauer: 1200.

Samstag, 3. Jan. 1953
Späte Revanche des VfL Oldesloe an Eutin 08?
Bevor die Frühjahrsserie am 11. Jan. beginnt, prüft der VfL den zur Zeit stärksten Verein der Nordstaffel, den Tabellenzweiten Eutin 08, im Freundschaftsspiel. Seit dem Kriege haben die Rosenstädter nur einmal in der Kreisstadt gespielt, sie gaben damals (Anm.: am 18. Jan. 1948) dem VfL mit 3:2 das Nachsehen. In Eutin kam der VfL (Anm.: am 19. Okt. 1947) sogar mit 2:9 unter die Räder.

Inzwischen ist aber viel Wasser am VfL-Stadion vorbeigeflossen. Die Eutiner haben einige Jahre Amateurliga hinter sich und rechnen damit, wieder hineinzukommen. Der VfL hofft ebenfalls auf den Aufstieg. Es scheint Sonntag, als wenn am Sonntag zwei ebenbürtige Gegner auf den Rasen laufen werden. Daher ist der Ausgang des Kampfes völlig offen. Anstoß: 14 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 4. Jan. 1953
VfL Oldesloe - Eutin 08 5:1 (3:0)
VfL fertigte Eutin 08 überlegen 5:1 ab. Bei schneebedecktem und glattem Boden schlug der VfL im Stadion vor 1000 Zuschauern Eutin 08 sicher mit 5:1 Toren. Eutins Torwart Neumann verhinderte eine höhere Niederlage. Nur in den letzten 15 Minuten konnten die Rosenstädter überzeugen. In dieser Zeit fiel auch das Ehrentor. Scheinbar hatten die Eutiner noch das Neujahrsspiel gegen den ATSV Lübeck, das sie 1:2 verloren, noch in den Gliedern, denn gegenüber der VfL-Mannschaft wirkten sie erschreckend langsam.

Der VfL war vom Anstoß an im Bilde, fand sich gut mit den Bodenverhältnissen ab und erzielte eine leichte Feldüberlegenheit, die sich im Laufe der Zeit noch steigerte. Die VfL-Läuferreihe hatte einen guten Tag, schickte ihren Sturm immer wieder nach vorne, so daß Torerfolge nicht ausbleiben konnten. In einem sogenannten Zickzackangriff schoß Rust nach etwa zehn Minuten zum 1:0 für den VfL ein. Ebenso gut hätten auch Mandelkau oder Feddern das Tor schießen können. Bei einem weiteren Angriff umspielte Rust zwei Gegner und schoß aus Halblinksposition unverhofft in die lange Ecke, unerwartet für den sonst gut reagierenden Torhüter Neumann, also 2:0 für den VfL. Angriffe der Eutiner wurden meist schon von der VfL-Läuferreihe abgefangen. Auf Vorlage von Feddern erzielte kurz vor der Pause Bülow die 3:0-Halbzeitführung.

Nach dem Wechsel dominierten die Oldesloer weiter. Ein scharfer Weitschuß von Rust wurde von Neumann zwar gehalten, aber über den Kopf ins Tor fallen lassen. Weitere Angriffe rollen, ein Euti-ner Abwehrspieler schoß Feddern an, mit derselben Wucht kam der Ball zurück und landete im leeren Gehäuse. Jetzt kam Eutin ins Spiel. Lange II mußte sich gewaltig strecken, denn einige Schüsse waren sehr gefährlich. Kurz vor Schluß gelang es dem linken Läufer, das Ehrentor zu erzielen.

Wie der Mannschaftstrainer der Eutiner erklärte, waren sie mit der stärksten Aufstellung zur Stelle. Der erst 19jährige Schiedsrichter Bracker (VfB Lübeck) war nicht immer Herr der Lage. Von den Gästen konnten nur Neumann und Ladendorf gefallen. Die Platzmannschaft verdient in ihrer Gesamtheit Lob.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Bruno Pellowski - Bülow, Hans Feddern, Heinz Mandelkau, Heinz Richter, Günter Rust - Ersatz: Hermann Lattke.
Tore: 1:0 Rust (10.), 2:0 Rust (25.), 3:0 Bülow, 4:0 Rust (60.), 5:0 Feddern (65.), 5:1 Meyn (75.). - Schiedsrichter: Bracker (Lübeck). - Zuschauer: 1000.

Dienstag, 6. Jan. 1953
VfL gegen Eutin 08 in der Eutiner Kritik.
In dem in Eutin erscheinenden "Kreisanzeiger" finden wir über das am letzten Sonntag stattgefundene Spiel folgenden Bericht: Inner-halb von acht Tagen maß sich Eutin 08 zum zweiten Mal mit einem Vertreter der Südstaffel der Lübecker Bezirksliga. Diesmal prüfte der Tabellenführer VfL Oldesloe die Eutiner. Der VfL war spiele-risch besser und gewann mit 5:1 Toren. Die Höhe des Sieges täuscht indessen über den wahren Kräfteunterschied hinweg, denn 08 hatte diesmal eine besondere Portion Pech und hätte sonst niemals so hoch verloren. Neumann und Henkel fabrizierten je ein Eigentor, und der erste Treffer der Platzbesitzer wurde aus klarer Abseitsstellung heraus erzielt.

Doch das erklärt nur die Höhe der Eutiner Niederlage. Es zeigte sich in diesem Spiel abermals, daß 08 zur Zeit schwächer als die beiden Spitzenmannschaften der Südstaffel Oldesloe und ATSV Lübeck ist. Beide Gegner waren schneller und konditionsstärker und verfügen über bedeutend mehr Mumm im gegnerischen Strafraum als die Eutiner. 08 trat mit Ausnahme von Krück in bester Besetzung an und wird sich noch sehr anstrengen müssen, wenn die Form verbessert werden soll.

Vor 800 Zuschauern fand das Spiel auf sehr glattem Boden statt. Die Gastgeber wurden mit den Bodenverhältnissen besser fertig und gingen nach zehn Minuten in Führung (Abseitstor). Als der Unparteiische in der 25. Minute wieder Tor für den VfL entschied, gab es einen Eutiner Protest, da der Ball nach ihrer Meinung die Torlinie nicht überschritten hatte. Der Unparteiische aus Lübeck blieb jedoch bei seiner Meinung. Bis zum Wechsel zogen die Oldesloer dann auf 3:0 davon. Zwei Eigentore von Neumann und Henkel in der 60. bzw. 65. Minute verhalfen Oldesloe zum 5:0. Eine Viertelstunde vor Schluß fiel durch Meyn das Eutiner Ehrentor. Sein Weitschuß landete im oberen rechten Eck und war das schönste Tor des ganzen Spiels.
ST

Samstag, 10. Jan. 1953
Das Kopf-an-Kopf-Rennen geht weiter.
Auch die beste Regie hätte den Zweikampf der Spitzenreiter in der Südstaffel der Lübecker Bezirksliga nicht spannender gestalten können als die Fußballwirklichkeit: mit nur einem Punkt Unterschied starten VfL Oldesloe (22:2) und sein hartnäckiger Verfolger ATSV Lübeck (21:3) nach Halbzeit in die zweite Serie. Es sieht ganz so aus, als sollte sich an diesem Kopf-an-Kopf-Rennen morgen nichts ändern. Eichede bzw. Henstedt können normalerweise den Favoriten nicht gefährlich werden, auch wenn diese reisen müssen.

SV Eichede gegen VfL. In der Kreishauptstadt haben sich die Eicheder in der Herbstserie (Anm.: beim 3:1 des VfL) gut aus der Affäre gezogen und dem VfL ein ausgesprochenes Kampfspiel geliefert. Wenn die Platzverhältnisse beim Gastgeber auch nicht die besten sind, wird sich der VfL doch durch seine technische Überlegenheit durchsetzen. Wir glauben nicht, daß sich die Oldesloer überraschen lassen.
ST

Sonntag, 11. Jan. 1953
Punktspiel SV Eichede - VfL Oldesloe 3:5 (3:1)
VfL lag bei Halbzeit in Eichede 1:3 zurück. Es hätte nicht viel gefehlt und der hoch favorisierte VfL wäre in Eichede unter die Räder gekommen. Mit dem Punktgewinn können die Oldesloer zufrieden sein und sich bei dem Eicheder Torhüter bedanken, der außer zwei großen Schnitzern, die auch zu zwei Toren führten, allerdings eine gute Partie lieferte.

Die Oldesloer hatten bis zur Halbzeit den leichten Rückenwind als Bundesgenossen. In der 11. Minute erwischte Rust eine Lattke-Flanke und konnte mühelos einsenden. Fast mit dem Wiederanstoß fiel für Eichede der Ausgleich. Die linke Seite hatte sich geschickt und hart durchgearbeitet. Wagner gab den Ball zu dem freistehenden Petersen, und unhaltbar landete der Ball unter dem Oldesloer Torwart im Netz. Beim VfL war es Feddern, der immer wieder in die Abseitsfalle der Eicheder hineinlief und dadurch manche Chance verdarb. Nach einem Eckball in der 25. Minute, von Wagner gut hereingegeben, fiel wieder durch Petersen auf Kopfball das zweite Tor für Eichede, das vielleicht von dem Oldesloer Torwart hätte verhindert werden können. Kurz vor Halbzeit erhielten die Eicheder wegen Handspiels von Lange I einen Elfmeter zugesprochen, der zum 3:1 verwandelt wurde. Keiner der Zuschauer hatte Eichede diese Leistung zugetraut. Durch den vollen Einsatz aller Spieler war die 3:1-Führung nicht unverdient.

Beim Wiederanpfiff hatte der VfL seine Mannschaft umgestellt. Man sah Graffenberger auf dem Mittelstürmerposten, Feddern auf seinem gewohnten Rechtsaußenposten und Richter als Mittelläufer. Besonders durch Feddern kam mehr Leben in den Sturm, und Eichede mußte verteidigen. Ein Oldesloer wurde unsanft im Strafraum gelegt. Der Schiedsrichter Burmeister (Mölln), der kein leichtes Amt hatte, aber ein gerechter Leiter war, entschied auf Elfmeter, den Richter zum 2:3 einschoß. Eine Ballrückgabe des Eicheder linken Verteidigers verpaßte der Torhüter, und Feddern stellte das 3:3 her. Auch die restlichen Spielminuten gehörten dem VfL. Das vierte Tor kam auf das Konto von Pellowski, der den Eicheder Torhüter nicht zum Abschlag kommen ließ und den am Boden liegenden Ball einschoß. Rust und Pellowski nahmen sich auch in den restlichen Spielminuten des Eicheder Torhüters besonders liebevoll an, und Rust kam dadurch zum fünften Oldesloer Tor.

Eichede ist besser, als sein Tabellenstand zeigt. Beste Spieler waren Petersen, Verteidiger und Torhüter. Auch Wagner konnte gefallen. Bei den Oldesloern gefiel die Mannschaft erst nach dem Wechsel. Sie lief dann zu der gewohnten Leistung auf.
ST

Tore: 0:1 Rust (11.), 1:1 Petersen (13.), 2:1 Petersen (25.). 3:1 Petersen (Handelfmeter), 3:2 Richter (Elfmeter), 3:3 Feddern, 3:4 Pellowski, 3:5 Rust. - Schiedsrichter: Burmeister (Mölln). - Zuschauer: 350.

Samstag, 17. Jan. 1953
VfL gegen TSV Trittau.
Den Start des VfL in die Frühjahrsserie am vorigen Sonntag in Eichede kann man trotz des Punktgewinns nicht gerade als glücklich bezeichnen. Wenn die Meisterschaftshoffnungen nicht vorzeitig begraben werden sollen, dann muß die Hintermannschaft sich ein konsequentes Deckungsspiel angewöhnen. Die Kondition der Mannschaft ist gut. Um dieses Plus zu nutzen, bedarf es auf allen Posten eines schnelleren Abspielens. Der Sturm, der in den letzten drei Spielen je fünf Tore schoß, sollte auch morgen zu einigen Erfolgen kommen. Der Angriff des ATSV Lübeck auf das bisher gute Torverhältnis des VfL ist gelungen. Der VfL liegt mit 0,3 Prozent zurück. Ein Angriff auf das Punktkonto ist aber weit gefährlicher.
Trittau gelang es am letzten Sonntag, immerhin sechs Tore gegen Ratzeburg zu schießen. Das bedeutet eine Warnung für die VfL-Deckung. Anstoß: 14 Uhr im Stadion. Den Zuschauern zur Kennt-nis: der VfL Oldesloe spielt rot-weiß, der TSV Trittau blau-weiß.
ST

Sonntag, 18. Jan. 1953
Punktspiel VfL Oldesloe - TSV Trittau 6:1 (2:1)
Vor 900 Zuschauern schlug der VfL Oldesloe den TSV Trittau sicher mit 6:1 Toren. Hagedorn im Trittauer Tor verhinderte eine höhere Niederlage. Eine schlechte Leistung bot ausgerechnet der drei-fache Torschütze Rust. Im ersten Durchgang konnte der TSV noch einigermaßen mithalten. Mit den tückischen Bodenverhältnissen fanden sich die Oldesloer besser ab. Die Trittauer hatten in ihrer Mannschaft außer Hagedorn keinen überdurchschnittlichen Spieler zu verzeichnen. Beide Oldesloer Verteidiger, Lange I und Pohl, haben ihre Deckung wieder fahrlässig vernachlässigt.

Aus einem Gewühl heraus gelang es Feddern nach einer Viertelstunde, seine Farben in Führung zu bringen. Einige Angriffe über die Trittauer Außenstürmer zwangen Graffenberger und Pohlmeyer zum äußersten Einsatz. Im Gegenangriff gelang es Rust, den VfL mit 2:0 in Führung zu bringen. Fast sah es so aus, als wenn Trittau kapitulieren wollte, aber Pohlmeyer ließ bei einem Trittauer An-griff einen Ball fallen, so daß der Trittauer Mittelstürmer mühelos einsenden konnte. Dieses Tor rüttelte die Mannschaft noch einmal auf.

Nach dem Wechsel zeigte der VfL 20 Minuten eine klägliche Leistung, die Trittauer aber waren nicht in der Lage, daraus Profit zu ziehen. Ein Direktschuß von Mandelkau stellte die 3:1-Führung für den VfL her. Plötzlich waren nur noch die Oldesloer auf dem Plan. Nur Hagedorn behielt bei den Trittauern die Nerven. Ein wunderbar getretener Strafstoß von Bülow wurde von Feddern eingeköpft. Ungefähr acht bis zehn Ecken in dieser Zeit sahen die wieder zufriedenen Zuschauer. Graffenberger zeigt sich in Hochform. Eine überlegte Durchgabe von Pellowski verwandelte Rust zum 5:1. In der letzten Minute ist Rust zur Stelle, um eine Maßvorlage von Mandelkau zu verwandeln.

Mit dem Ergebnis kann Trittau zufrieden sein, denn Feddern kam ihnen entgegen, indem er mindestens fünf todsichere Chancen scharf neben den Pfosten setzte oder über das Tor schoß. Von seiten der Gäste konnte nur der Torwart Hagedorn gefallen. Außer Rust war beim Platzverein kein Versager zu verzeichnen. Der Schiedsrichter Michel fiel durch seine Unaufmerksamkeiten auf.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Günter Pohlmeyer - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Bruno Pellowski - XY????? Bülow, Heinz Richter, Hans Feddern, Günter Rust, Heinz Mandelkau.
Tore: 1:0 Feddern (15.), 2:0 Rust, 2:1, 3:1 Mandelkau, 4:1 Feddern, 5:1 Rust, 6:1 Rust (89.). - Schiedsrichter: Michel (Ratzeburg). - Zuschauer: 900.

Samstag, 24. Jan. 1953
Nimmt der VfL Oldesloe die Ratzeburger Hürde?
Der Papierform nach gilt der VfL als Favorit im Kampf gegen den SV Ratzeburg, aber in der Praxis sieht es oft anders aus. In den letzten beiden Spielen mußte Ratzeburg neun Tore passieren lassen, konnte aber auch gleichzeitig neun Tore erzielen. Dieses deutet auf einen guten Sturm und eine schlechte Hintermann-schaft der Inselstädter hin. Der rechte Flügel ist der gefährlichste Teil der Mannschaft. In erster Linie haben daher Pohl und Richter die Aufgabe rechtzeitiger Sicherung. Pellowski spielt diesmal halb-links, man hofft, daß er mit Rust ein besseres Zusammenspiel erzielen wird. Mandelkau übernimmt wieder die Sturmführung und Feddern auf halbrechts wird für die nötige Unruhe in der gegneri-schen Hintermannschaft sorgen. Abfahrt der Mannschaft 12.15 Uhr vom Markt. Anstoß: 14 Uhr in Ratzeburg.
ST

Sonntag, 25. Jan. 1953
Punktspiel Ratzeburger SV - VfL Oldesloe 2:4 (1:3)
Der VfL nahm zwar die Ratzeburger Hürde, ließ aber trotz des klaren Ergebnisses allerlei Wünsche offen, so daß er durchaus nicht mehr als klarer Favorit des Meisterschaftsrennens gelten kann. Schon am nächsten Sonntag wird er, wenn es in Lübeck gegen Gut Heil geht, Farbe bekennen müssen. Vor 900 Zuschauern, darunter 250 Oldesloern, schlug der VfL Oldesloe dank seiner größeren technischen Reife den SV Ratzeburg verdient mit 4:2 Toren. Der linke Flügel mit Rust und Pellowski erfüllte nicht die Erwartungen.

Die Ratzeburger Mannschaft spielte wiederum, wie in der Herbstserie in Oldesloe, so unfair, daß die Oldesloer Spieler froh waren, daß sie den Platz ohne Verletzung verlassen konnten. An dieser Stelle muß einmal gesagt werden, daß der Schiedsrichterobmann des Bezirks IV in Zukunft etwas mehr auf die Benennung der Schiedsrichter achten muß, denn Hartwig (Eutin) verdient die Zensur "ungenügend", obwohl er weder die eine noch die andere Mannschaft benachteiligt hat.

Der VfL spielte die erste Viertelstunde überlegen, konnte aber keinen Erfolg erzielen, dann verteiltes Feldspiel. Die Ratzeburger versuchten es mit Steildurchbrüchen, scheiterten aber immer wieder an der guten Abwehr von Graffenberger und Lange II. Einige gute Chancen der Oldesloer Fünferreihe wurden vergeben. Ein Kopfball von Mandelkau erreichte nur die Latte. In der 38. Minute war es dann so weit, als Rust und Pellowski durchbrachen, wurden beide Spieler derart in die Zange genommen, daß nur ein Elfmeter die Folge sein konnte. Der von Richter verwandelte Elfmeter mußte wiederholt werden, weil ein Ratzeburger Spieler sich regelwidrig benahm. Aber eben so sicher wurde der zweite Schuß von Graffenberger zur 1:0-Führung ausgenutzt. Zwei Minuten später köpfte der plötzlich auftauchende Graffenberger eine Ecke von Bülow zum 2:0 ein. Aber noch nicht genug: einen Abpraller von Mandelkau erwischte Bülow, der zur beruhigenden 3:0-Führung für den VfL ein-schoß. Ein Querschläger von Pohl endete im Oldesloer Strafraum, Graffenberger war nicht darauf gefaßt, so daß Lange II den Gegentreffer passieren lassen mußte. In sieben Minuten vier Tore, das kommt in einem Spiel nicht oft vor.

Nach dem Wechsel wollten die Inselstädter es aber wissen, mit Haken und Ösen ging es darauf los. In der 65. Minute Eckball von links wurde von Lange II gegen den Rücken von Olbricht gefaustet, so daß der Ball die Torlinie passierte. Nur noch 3:2 für den VfL. Eine weitere Bombe von Bülow brachte das vierte Tor, war aber angeblich abseits. Nach einem Eckball von Rust köpfte Pellowski unhaltbar zum 4:2 für den VfL ein. Damit stand der Sieg endgültig fest. Graffenberger hatte einen guten Tag, alle anderen Spieler hatten ihre sonstige Form nicht aufbringen können. Von der Platzmannschaft ist der Rechtsaußen zu erwähnen. Einige Spieler von dem spielfreien ATSV Lübeck mußten ihre Heimfahrt mit betrübten Gesichtern antreten.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Bülow, Hans Feddern, Heinz Mandelkau, Bruno Pellowski, Günter Rust.

Tore: 0:1 Graffenberger (38., Foulelfmeter), 0:2 Graffenberger (40.), 0:3 Bülow, 1:3 Olbricht (45.), 2:3 Riemel (65.), 2:4 Pellowski. - Schiedsrichter: Hartwig (Eutin). - Zuschauer: 900.

Samstag, 31. Jan. 1953
LSV Gut Heil gegen VfL Oldesloe.
Das 1:1 der Herbstserie in Oldesloe ist noch nicht vergessen. Die Lübecker pflegen ein schnelles, unkompliziertes Spiel, um auf dem kürzesten Weg zum Torerfolg zu kommen. Die Kreisstädter werden ihren Gegner nur dann niederkämpfen können, wenn sie ihre technische Überlegenheit mit Kampfgeist bis zum Schlußpfiff verbin-den. Hoffentlich leitet diesen Großkampf ein regelsicherer Schiedsrichter. Einige hundert Oldesloer Schlachtenbummler werden ihre Mannschaft begleiten und wohl zahlenmäßig den Lübecker Zuschauern überlegen sein. Somit ist der VfL-Mannschaft schon eine Rückenstärkung gesichert. Abfahrt der Mannschaft: 13 Uhr vom Marktplatz. Anstoß: 14.30 Uhr in Lübeck (Karlshof).
ST

Sonntag, 1. Feb. 1953
Punktspiel Lübecker SV Gut Heil - VfL Oldesloe 0:2 (0:0)
VfL ließ sich nicht von der Spitze verdrängen. In einer dramatischen Morastschlacht auf dem Lübecker Karlshof kämpfte der VfL Oldesloe in einer großen zweiten Halbzeit den LSV Gut Heil mit 2:0 Toren sicher nieder. Beide Torwarte, Lange II vom VfL und Schmidt vom LSV, zeigten großes Können. Der LSV will Protest einlegen, weil Schiedsrichter Kiesewetter Regelverstöße unterlaufen sein sollen. Angeblich ließ er 91 Minuten lang spielen.

Der VfL hatte das Pech, in der ersten Halbzeit gegen den Wind spielen zu müssen. Beide Mannschaften konnten sich nur recht und schlecht mit dem schlammigen Boden abfinden. Beide Tore gera-ten abwechselnd in Gefahr. Eine Bülow-Flanke erreichte Pellowski vor dem Tor, aber der Ball geht haushoch über das Gehäuse. Drei nachfolgende Ecken der Lübecker brachten nichts ein. Ein Strafstoß an der 16-Meter-Grenze konnte von Damski abgewehrt werden. Mit 0:0 ging es in die Kabinen.

Mit dem Wind als Bundesgenossen im Rücken attackierten die Oldesloer nach Wiederanpfiff fast pausenlos das Lübecker Tor. Zwei Bombenschüsse von Bülow konnte Schmidt rechtzeitig abwehren. Ein Schuß sauste krachend gegen die Latte. Dann ein plötzlicher Durchbruch der Lübecker. Um Haaresbreite hätten die Lübecker ihren ersten Erfolg verbuchen können, aber Lange II reagierte blitzschnell. Dann gingen die rollenden Angriffe der Oldesloer weiter. Eine Flanke von Mandelkau wollte Feddern einsenden. Nicht der Ball, sondern Feddern blieb im Schlamm stecken. Es waren noch 15 Minuten zu spielen. Noch immer steht es 0:0. Ein Angriff vom linken Flügel. Pellowski umspielte drei Gegner, setzte im Torraum zum Schuß an, wird aber umgelegt und liegend noch von einem Gegner mit dem Fuß gegen den Kopf getroffen. Der Oldesloer wird vom Platz getragen.

Graffenberger verwandelt den folgenden Elfmeter sicher. Ein schneller Angriff der Lübecker hätte leicht den Ausgleich bringen können, aber Glasenapp setzt den Ball neben den Pfosten. Die Zuschauer räumen schon den Karlshof. Da zieht Mandelkau drei Gegner auf sich, spielt schnell zu Rust, der unhaltbar zum 2:0 für den VfL einsendet. Gleich nach Wiederanstoß kommt der Schlußpfiff. Die Leistung der Oldesloer Spieler in der Gesamtheit verdient Anerkennung. Von der Platzmannschaft ragten Glasenapp, Schmidt, Carlinger und Kopitzki hervor. Der aufmerksame Schiedsrichter Kiesewetter vom SV Qual (Kreis Segeberg) hatte das Spiel jederzeit fest in der Hand. Pellowski, der einige Minuten nach dem Spiel besinnungslos wurde, klagte später über starke Kopfschmerzen. Man vermutet ein leichte Gehirnerschütterung.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Bülow, Hans Feddern, Heinz Mandelkau, Bruno Pellowski, Günter Rust - Ersatz: Karl-Heinz Bertram.
Tore: 0:1 Graffenberger (82., Foulelfmeter), 0:2 Rust (90.). - Schiedsrichter: Kiesewetter (Segeberg).

Mittwoch, 11. Feb. 1953
Aus den Ruhmestagen des Oldesloer Sports.
Von der "Teutonia" bis zum VfL. Wird man diesmal den Aufstieg schaffen? Die Oldesloer Sportgeschichte reicht weit zurück. Schon im Jahre 1902 wurde der "FC Teutonia" gegründet. Ihm erwuchs in dem 1906 gegründeten "Oldesloe Ballspiel-Club" ein scharfer Konkurrent. Fast zwei Jahrzehnte waren beide Vereine auch von den Lübecker Gegnern sehr gefürchtet, und auf dem Exer gab es erbitterte Fußballschlachten. Im Jahre 1924 erfolgte die Fusion unter dem Namen "Oldesloer Sportverein". Hinter so spielstarken Mannschaften wie Schwerin 03, LBV Phönix, Rostock 95 und Polizei Lübeck belegte er vor den Konkurrenten aus Wismar, Rostock, Schwerin, Lübeck und Parchim in den Jahren 1928 bis 1930 den fünften Tabellenplatz.

Viele Oldesloer Sportbegeisterte werden sich noch der Fußballschlachten auf dem Exer erinnern. Damals herrschte die gleiche Sportbegeisterung, und Namen wie Hans Schacht, Ernst Kindt, die Gebrüder Drews, Grote, Knickrehm, Willi Schlüter, Sambraus, Knuth sind heute noch nicht vergessen. Nach dem ersten Weltkrieg erschien in Bad Oldesloe unter der Leitung des Lehrers Willy Höhn die erste Sportzeitung in unserem Gebiet: "Auf grünem Rasen". Der Kampfgeist und der Idealismus jener Spieler war weit über Oldesloe hinaus bekannt.

Wieder einige Jahre später - 1934 - schlossen sich der Männerturnverein und der Oldesloer SV zum heutigen "Verein für Leibesübungen" zusammen. Die Erfolge knüpften an die Tradition seiner Vorgänger an. 1935 lag der VfL nur einen Punkt hinter dem Aufsteigenden. 1938 wurde der Aufstieg wiederum versperrt, diesmal nur durch das schlechtere Torverhältnis.

Nach der Kapitulation war es der in Oldesloer Fußballkreisen fast unbekannte Karl Reinhard, der die sportbegeisterten Oldesloer um sich scharte und dem Vorstand melden konnte, daß eine schlag-kräftige Fußballabteilung zur Verfügung stehe. Der ausgebombte Hamburger Finanzbeamte und heutige ehrenamtliche Geschäftsführer des Kreissportverbandes Stormarn wurde zum Geschäftsfüh-rer und Fußballobmann gewählt. Sein Nachfolger wurde der inzwischen verstorbene Martin Botje. Noch einmal übernahm Karl Reinhard nach Dr. Erwin Lüders das Amt des Fußballobmannes, wurde aber inzwischen wieder von Dr. Lüders abgelöst, der seit zwei Jahren die Fußballabteilung leitet. Ihm und seinen Vorgängern ist es zu verdanken, daß die Mannschaft in die Landesliga aufstieg. Darüber hinaus aber Fritz Dubslaff, der seit Aug. 1952 die Mannschaft betreut. Seiner Initiative und seiner Geschicklichkeit gelang es in kurzer Zeit, die Leistungen der Mannschaft zu heben und eine Formbeständigkeit zu garantieren. Ihm zur Seite steht als Trainer der bekannte Boxer James Senftinger. Senior der Mannschaft ist mit 34 Jahren Heinz Mandelkau. Er spielte vorher in der Gauliga von Polizei Danzig und Polizei Berlin. Der Benjamin der Mannschaft ist mit 18 Jahren der begabte Günter Rust. Sein Torinstinkt ist bekannt. Heinz Lange zählt zu den besten Torwächtern der Bezirksliga. Auch er wurde im Zuge der Zeit nach Oldesloe verschlagen. Er ist 21 Jahre alt. Der schlagkräftige Helmut Lange ist mit 28 Jahren immer noch einer der bewährtesten Spieler der Mannschaft. Spielführer ist der aus Kiel kommende 28jährige Heinz Pohl. Willi Damski, dessen Heimat Oberschlesien war, gehört trotz einer fünffachen Verwundung und einem Alter von 30 Jahren zu den Spielern mit der besten Lunge. Der aus Allenstein kommenden Dietrich Graffenberger zählt zu den härtesten aber fairsten Spielern. Er ist 29 Jahre alt. Der schnelle Hans Feddern kommt aus Westerau. Der 22jährige Heinz Richter hat seine Begabung vom Vater geerbt. Ein Spieler, der eine große Zukunft vor sich hat, ist Bruno Pellowski mit seinen 19 Jahren. Auch Reinhold Bülow (21 Jahre) ist ein Talent. Der aus Lüneburg zurückgekehrte Werner Kneese (22 Jahre) kann erst wieder im März eingesetzt werden. Ihm ist das Fußballspielen angeboren. Das Durchschnittsalter der Mannschaft beträgt 25 Jahre.

Die Elf hat den eisernen Willen, in diesem Jahr wiederum den Meister zu machen. Der ATSV Lübeck ist der Mannschaft hart auf den Fersen. Vielleicht fällt die Entscheidung erst mit der Begegnung der beiden Mannschaften.

Auch die Reserve ist sehr spielstark, das besagen schon die Ergebnisse in der Kreisliga. Die Jugend-Fußballabteilung wird von dem alten Kämpen Ernst Kindt betreut. Selbst ein Spieler, der in seiner Glanzzeit vielen Stürmern Kopfzerbrechen bereitete, hat er nur das Ziel, den besten Nachwuchs für die Ligamannschaft bereitzustellen. Leider mangelt es bei den Jungmannen, Schülern und Knaben an spielstarken Gegnern. Man bemüht sich, wieder Anschluß an den Kreis Lübeck zu gewinnen, ähnlich wie es vor dem Kriege war. Die Fußballabteilung verfügt über 70 aktive und 100 jugendliche Spieler. Ein Beweis für die erfolgreiche Arbeit des VfL Oldesloe.

Auch die leichtathletische Tradition des VfL scheint erfolgreiche Fortsetzung zu finden. Ihr Obmann ist der ehemalige Deutsche Meister Peter Frandsen. Seine größten Erfolge hatte er in der zwanzi-ger Jahren. Der norddeutsche Meister im Kugelstoßen und Speerwerfen, Pöhls, der Landesmeister im 800-Meter-Lauf, Georg Pochat, und die vier mal 100-Meter-Staffel mit Knickrehm, Schacht, Peemöller und Schlüter kennzeichnen den erfolgreichen Weg der Oldesloer auf leichtathletischem Gebiet. Frandsen ist bemüht, im Verein vorhan-denes gutes Material zu schulen. Ein erfolgreicher Auftakt war bei der Aschenbahneinweihung des Stadions in einem Abendsportfest im August vorigen Jahres zu erkennen. Zwei junge Talente von 15 und 16 Jahren werden im Frühjahr mit ihrer Trainingsarbeit im Kurzstreckenlauf beginnen. Sie haben sich das weitgesteckte Ziel gesetzt, Deutschland auf den Olympischen Spielen 1956 in Australien zu vertreten.
LN

Donnerstag, 12. Feb. 1953
Protest abgewiesen.
Der Protest des LSV Gut Heil gegen die Wertung des am 1. Februar gegen den VfL Oldesloe verlorenen Spiels, durch den eine Elfmeterentscheidung des Schiedsrichters Kiesewetter angefochten worden war, wurde vom Bezirksgericht in Lübeck abgewiesen. Während die Aussagen der beiden Oldesloer Zeugen Bruno Pellowski und Otto Schmidt mit den Erklärungen des Schiedsrichters übereinstimmten, wichen die Darstellungen des Spielers Kopitzki und des Linienrichters Breyer vom LSV Gut Heil stark davon ab. Das Gericht stellte fest, daß es sich um eine Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters handele und gründete darauf seinen Spruch. Der VfL war bei der Verhandlung durch Spartenleiter Dr. Erwin Lüders und Ligabetreuer Fritz Dubslaff vertreten.
ST

Samstag, 14. Feb. 1953
VfL gegen SV Kasseburg.
Die Lauenburger, die immer noch ohne Punktgewinn dastehen, haben sich in den letzten Spielen merklich verbessert. Deshalb sollten die VfL-Anhänger davon absehen, sich schon vorher mit der Niederlage des Gegners zu befassen. Das Spiel ist immer erst beim Schlußpfiff gewonnen. Gerüchte, daß Kasseburg aus finanziellen Gründen nicht antreten wird, entsprechen nicht den Tatsachen. Ursprünglich war beabsichtigt, den ehemaligen Amateurligisten XY????? Möller vom SV Hemelingen (Bremer Fußballverband) morgen einzu-setzen. Wegen Spielpaßschwierigkeiten ist das aber nicht möglich. Bülow steht nicht zur Verfügung. Anstoß: 14.30 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 15. Feb. 1953
Punktspiel VfL Oldesloe - SV Kasseburg 14:1 (9:1)
Vor 800 Zuschauern schlug der VfL Oldesloe den SV Kasseburg nach Gefallen mit 14:1 Toren. Die Lauenburger spielten zwei Klassen schlechter. Das Ehrentor der Kasseburger wurde durch einen indirekten Freistoß im Oldesloer Strafraum erzielt. Lange II trat nur zweimal in Tätigkeit. Kasseburg war nur mit zehn Mann erschienen.

Man muß schon einige Jahrzehnte zurückdenken, um auf ein derartiges Ergebnis zu stoßen. Es ist immer wieder festzustellen, daß ein Teil der Vereine in der Bezirksliga, und zwar Nord- und Südstaffel, nichts zu suchen hat. Darunter leidet naturgemäß die Spielstärke der gesamten Klasse. Ob die Meister der beiden Staffeln sich in den Aufstiegsspielen durchsetzen werden, hängt ganz von dem Niveau der anderen Bezirksmeister ab, die in unseren Reihen noch völlig unbekannt sind. Dies müßte den Verantwortlichen des Bezirks IV allmählich zu denken geben.

Auf dem zehn Zentimeter hoch mit Schnee bedeckten Boden fanden sich die Oldesloer sehr gut ab. Man muß den zehn Kasseburgern allerdings bescheinigen, daß sie niemals aufsteckten und immer versuchten, das Ergebnis zu verbessern. 70 Minuten nahmen die Oldesloer Spieler die Sache ernst und erzielten Erfolg auf Erfolg. Dann wurde verständlicherweise, nachdem der Gegner sich mit allen Spielern im Strafraum postiert hatte, gemarmelt.

Schiedsrichter Kaufmann (Viktoria Lübeck) unterband manche Angriffe der Oldesloer durch Abseits, war sonst aber sicher und gerecht.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Günter Rust, Karl-Heinz Bertram.
Tore: Feddern (4), Rust (4), Bertram (2), Pellowski (2), Pohl, Mandelkau sowie Schenk für den SV Kasseburg. - Schiedsrichter: Kaufmann (Lübeck). - Zuschauer: 800.

Samstag, 21. Feb. 1953
Können Krahn und Co. den VfL stoppen?
SSV Pölitz gegen VfL. Wenn zwei Läufer Runde um Runde fast Brust an Brust zurücklegen und der Endspurt noch aussteht, so wird sich allmählich Langeweile auf die Zuschauermenge legen. Jeder erwartet, daß einer der anderen Läufer etwas zur Belebung des Rennens tut. Das ist die Situation in der Südstaffel der Bezirks-liga. VfL Oldesloe und ATSV Lübeck laufen allein an der Spitze. Ist niemand da, der diese Spitze in einem Zwischenspurt sprengt? Oder ist der SSV Pölitz morgen stark genug? Der ATSV pausiert.

Pölitz ist für den VfL eine schwere Hürde. Für die Oldesloer hängt von dem Ausgang dieses spannenden Treffens viel ab. Als Tabellenführer hat der VfL gegenüber dem ATSV Lübeck nur einen Pluspunkt und muß diesen, wenn die Meisterschaft nicht gefährdet sein soll, verteidigen. Spielerisch ausgereifter und routinierter sind die Oldesloer. Der Angriff, der bei den Oldesloern der stärkste Mannschaftsteil ist, darf sich nicht in Einzelkämpfe einlassen, denn Pölitz hat eine überragende Läuferreihe, die eisern im Aufbau und Verteidigung ist. Was weiter für die Pölitzer Mannschaft spricht, ist der Platzvorteil und die gute Kondition. Die Zuschauer, die dem SSV Pölitz eine volle Kasse bringen werden, müssen der Heimmannschaft mehr als eine Außenseiterchance einräumen.

In Anbetracht der Wichtigkeit dieses Treffens stellt der VfL seine stärkste Vertretung. Der SSV Pölitz hat sich ganz auf das Lokalderby eingestellt. Wir erwarten einen knappen VfL-Sieg, der aber mit vollem Einsatz erkämpft werden muß. Nach den zuletzt gezeigten Leistungen beider Partner ist auch eine Punkteteilung nicht ausgeschlossen.
ST

Sonntag, 22. Feb. 1953
Punktspiel SSV Pölitz - VfL Oldesloe 2:1 (0:1)
Sensation in Pölitz. Mit hängenden Köpfen kehrten Spieler und Anhänger des VfL in die Kreisstadt zurück. Pölitz schlug den VfL. Das war das Straßengespräch am Sonntagabend in Oldesloe. Wie das kam? Pölitz war nicht nur die glücklichere, sondern auch die kampffreudigere Elf und nach den ersten 15 Minuten durchaus gleichwertig; nach dem Wechsel sogar gefährlicher im Angriff. Vor dem Anstoß nahm der SSV Pölitz eine Ehrung seines Torwächters Krahn vor, der mit diesem Spiel aus der Ligamannschaft ausscheidet, um als Spielführer die Reserve zu übernehmen. Der Vorsitzende Riemann überreichte Krahn ein Geschenk, der Spielführer des VfL, Pohl, einen Blumenstrauß.

Bei feinem Nieselregen gab es sofort einen tempostarken Kampf. Schon in den ersten Spielminuten war das Pölitzer Tor bedrängt, doch die Oldesloer Stürmer zeigten sich unentschlossen. Erst nach 15 Minuten konnte sich Pölitz aus der Umklammerung freimachen. Obwohl das Spiel Niveau hatte, wollten keine Tore fallen. Als Krahn im Pölitzer Tor schon geschlagen war, wehrte Nilson auf der Torlinie stehend den Ball mit der Hand ab. Der Elfmeter blieb nicht aus, und Graffenberger vollstreckte unhaltbar. Die bis dahin verdiente Führung des VfL war erreicht. Im Anschluß lief das Spiel bei der Platzmannschaft weit besser als beim VfL. Eine große Energieleistung Sievekes ging eben noch gut für den VfL ab, und Krahn verhütete noch kurz vor dem Wechsel ein zweites Tor. Geschickt hob er den Ball über die Latte zur Ecke.

In der Pause wurden die Aussichten lebhaft diskutiert. Pölitz begann mit rechts vorgetragenen Angriffen. Es war erstaunlich, daß die Schwarz-Weißen immer besser ins Spiel kamen. Bei dem VfL hatte man eine Umstellung vorgenommen, die aber nicht vorteilhaft war, denn der Pölitzer Angriff gewann an Boden. In der 65. Minute erhielt Pölitz einen Elfmeter zugesprochen. Graffenberger hatte Hand im Strafraum gemacht. Landahl konnte unter großem Jubel der Pölitzer Anhänger den Gleichstand erzielen. Das Unerwartete traf ein. Die Platzmannschaft übernahm das Kommando und beherrschte durchweg das Spielfeld. Nur noch Damski, Graffenberger, Pellowski und Feddern bemühten sich, dem Spiel eine Wendung zu geben. Mandelkau wurde scharf bewacht und fiel gegenüber seinen sonstigen Leistungen aus. Als Dahlmann, der große Hemmungen zeigte, in der 75. Minute den Ball an Lange I vorbeischob, ging Göllnitz auf und davon und schoß für Lange II unhaltbar ein. Das war das Siegtor der Pölitzer.

Bei der Siegermannschaft gefiel besonders Sieveke, der bester Spieler auf dem Platz war, und Krahn. An dem knappen Sieg haben aber alle Pölitzer Spieler Anteil. Der VfL spielte unter seiner sons-tigen Form. Schiedsrichter Dannenberg (VfB Lübeck) war gut.
ST

SSV Pölitz (Ankündigung): Krahn - Bruhns, Knifka - Korn, Goldboom, Nilson - Landahl, Gehrke, Göllnitz, Sieveke, Dahlmann.
VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange, Helmut Lange, Heinz Pohl - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Willi Damski - Reinhold Bülow, Bruno Pellowski, Hans Feddern, Heinz Mandelkau, Günter Rust.
Tore: 0:1 Graffenberger (Handelfmeter), 1:1 Landahl (65., Handelfmeter), 2:1 Göllnitz (75.). - Schiedsrichter: Dannenberg (Lübeck).

Montag, 23. Feb. 1953
Oldesloe büßte Ein-Punkt-Vorsprung ein.
VfL Oldesloe zum ersten Male in dieser Spielzeit geschlagen! Diesmal ging es in Pölitz nicht fahrplanmäßig. Durch die überraschen-de Niederlage des Spitzenreiters (jetzt 32:4 Punkte, 77:19 Tore) hat sich die Situation in der Tabellenführung ins Gegenteil verkehrt. Während der VfL bisher einen Punkt Vorsprung hatte, liegt dieser Vorteil jetzt bei dem ATSV Lübeck (31:3), wenn auch nur relativ; denn der ATSV hat ein Spiel weniger und muß dies erst gewinnen. Oldesloes Meisterschaftsaussichten sind natürlich noch nicht dahin. Nicht jedesmal hat der VfL einen schwarzen Tag und der ATSV ist durchaus zu schlagen, auch er zeigt gelegentlich Schwächen.
ST

Samstag, 28. Feb. 1953
VfL gegen TSV Bargteheide.
Der TSV Bargteheide, der wohl neben Henstedt und Kasseburg wieder den Weg in die Kreisliga antreten muß, wird in der Kreisstadt um eine weitere Niederlage nicht herumkommen. Die VfL-Mannschaft weiß, was auf dem Spiel steht. Richter, der am Vorsonntag bereits in der ersten Halbzeit in Pölitz durch Sehnenriß verletzt wurde, wird seiner Mannschaft vorläufig nicht zur Verfügung stehen. Anstoß: 15 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 1. März 1953
Punktspiel VfL Oldesloe - TSV Bargteheide 2:0 (0:0)
Vor rund 1200 Zuschauern schlug der VfL Oldesloe bei herrlichstem Frühlingswetter nach mäßigen Leistungen in der ersten Halbzeit den TSV Bargteheider verdient mit 2:0 Toren. Torwart Hansen vom TSV zeigte überdurchschnittliches Können. Schiedsrichter Böhme (FSV Lübeck) war bedauerlicherweise sichtbar erkenntlich gegen Oldesloe eingestellt.

Der Versuch mit Mandelkau als Linksaußen und Rust als Sturmführer erwies sich als mißglückt. Beide Spieler zeigten in der zweiten Halbzeit auf ihren alten Plätzen weit bessere Leistungen, so daß der Sturm in der Durchschlagskraft bedeutend gefährlicher wurde. Über Kreisklassenniveau kamen beide Mannschaften in der ersten Halbzeit nicht hinaus. Dem hohen Spiel des TSV schloß sich die VfL-Mannschaft an, so daß die Zuschauer mit Recht ärgerlich wurden. Hinzu kamen noch die unglaublichen Entscheidungen des Schiedsrichters.

In der zweiten Hälfte lief das Spiel des VfL besser. Durch weitere Fehlentscheidungen des Schiedsrichters wurde unnötige Härte ins Spiel getragen. Mit einem Male ging es wie ein Ruck durch die VfL-Mannschaft. Das letzte Drittel der Halbzeit war bereits überschritten. Mandelkau wurde angespielt, stoppte den Ball mit der Brust, ließ den Ball am Körper herunterlaufen und schoß unhaltbar für Hansen flach in die lange Ecke. Schiedsrichter Böhme hatte vorher abgepfiffen. Warum, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Einen Kopfball von Feddern konnte Hansen gerade noch erwi-schen. Wieder war es Feddern, der zum Torschuß ansetzte, aber Hansen konnte mit letzter Energie mit dem Fuß abwehren. Auf Zuspiel von Mandelkau kam Feddern bis zur Torlinie durch, wurde unfair genommen, so daß der Schiedsrichter um eine Elfmeterentscheidung nicht herumkam. Graffenberger verwandelte sicher zum 1:0 für den VfL. Einige Minuten vor Schluß wurde Hansen leicht verletzt, kam aber bald wieder ins Spiel. In letzter Minute umspielte Feddern auf engstem Raum zwei Gegner und schoß zum 2:0 für den VfL ein.

Beste Spieler der Platzmannschaft waren Graffenberger, Damski, Feddern und Lange II; von der Gastmannschaft Hansen und Carstens.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Ernst Kostbade - Reinhold Bülow, Hans Feddern, Günter Rust, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau.
Tore: 1:0 Graffenberger (Foulelfmeter), 2:0 Feddern (90.). - Schiedsrichter: Böhme (Lübeck). - Zuschauer: 1200.

Samstag, 7. März 1953
VfL Oldesloe gegen TSV Mölln.
Findet der VfL seine Herbstform wieder? Um das Spiel gegen den TSV Mölln zu gewinnen, muß der VfL andere Leistungen zeigen als gegen Bargteheide. Vor allen Dingen kämpferischen Einsatz. Da der gefährliche MoldenhauerXY????? dem TSV nicht mehr zur Verfügung steht, kann die nicht immer sattelfeste Hintermannschaft des VfL ihre Aufgabe vielleicht lösen. Um dem eigenen Sturm die alte Durchschlagskraft wiederzugeben, muß schneller abgespielt und größerer Eifer bewiesen werden, sonst werden keine Torerfolge zu erreichen sein. Da der VfL noch kein Heimspiel verloren hat, ist mit einem knappen Sieg zu rechnen. Anstoß: 15 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 8. März 1953
Punktspiel VfL Oldesloe - TSV Mölln 4:0 (4:0)
Vor 1200 Zuschauern schlug der VfL Oldesloe den TSV Mölln sicher mit 4:0 Toren. Das Ergebnis stand bereits bei der Halbzeit fest. Schiedsrichter Wulf, bekannt aus dem Spiel des VfL in der Herbstserie gegen Preußen Reinfeld, wo er zehn Minuten vor Spielende wegen einer Verletzung ausscheiden mußte, bot eine zufriedenstellende Leistung.

In diesem Spiel sah man, vor allen Dingen in der ersten Hälfte, von seiten der Oldesloer ein schnelles, kampfbetontes und technisch überlegenes Spiel. Die Möllner Mannschaft, wohl hart und schnell, war nervös. Der Abgang von Moldenhauer sowie der Ausfall des erkrankten Elfert wirkte sich bei ihr deutlich aus. Gleich vom Anstoß weg schnappte sich Bertram den Ball, eilte in Richtung Pferdemarkt mit Riesenschritten auf das Möllner Tor zu und schoß bereits in der 8. Sekunde, ohne mit einem Gegner in Berührung gekommen zu sein, aus 20 Metern Entfernung unhaltbar zum 1:0 für den VfL ein. Das war ein kalter Schlag für die Eulenspiegelstädter. Die Oldesloer bestimmten nun das Spielgeschehen. In der 17. Minute war es Mandelkau, der Bertram den Ball servierte, und schon hieß es 2:0 für den VfL. Weiter wurde auf das Tempo gedrückt. Harter Einsatz, schnelles Abspielen von Mann zu Mann beim VfL brachte die Gäste völlig durcheinander. Einige Durchbrüche der Möllner wurden bereits am Strafraum abgefangen. Als Feddern sich bis an die Torlinie durchgearbeitet hatte, gab er eine schöne Flanke zurück zu Mandelkau, der unhaltbar einschoß. Kurz vor Halbzeit wurde Mandelkau regelwidrig im Strafraum angenommen. Der folgende Elfmeter wurde von Graffenberger sicher verwandelt.

Nach der Halbzeit überraschend ausgeglichenes Spiel. Wenn die Möllner Fünferreihe nicht so harmlos gewesen wäre, hätte sie das Ergebnis etwas revidieren können. So blieb es beim 4:0 für Oldes-loe. Im großen und ganzen gesehen bot die Oldesloer Mannschaft eine weitaus bessere Leistung als am Vorsonntag. Von den Gästen wäre der Torwart zu erwähnen. Die vier Treffer gehen nicht auf sein Konto.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Hermann Lattke - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Karl-Heinz Bertram, Günter Rust.
Tore: 1:0 Bertram (1.), 2:0 Bertram (18.), 3:0 Mandelkau (40.), 4:0 Graffenberger (42., Foulelfmeter). - Schiedsrichter: Wulf (Schwartau). - Zuschauer: 1200.

Samstag, 14. März 1953
Letzte Prüfung vor dem Oldesloer Großkampf.
Morgen muß der VfL Oldesloe den voraussichtlich zweiten Absteiger in die Kreisliga, den MTV Henstedt, aufsuchen. Da er die beiden Punkte unbedingt für die große Auseinandersetzung gegen den ATSV Lübeck am nächsten Sonntag gebraucht, wird er das Spiel ernst nehmen. Nach der zwangsläufigen Spielsperre beim Vereinswechsel wird Werner Kneese erstmalig wieder eingesetzt, somit hat er Gelegenheit, sich ins Mannschaftsgefüge einzufinden. Lange I wird wegen Knieverletzung pausieren. Richter ist mit von der Partie. Anstoß: 15 Uhr in Henstedt. Abfahrt: 13 Uhr vom Marktplatz.
ST

Sonntag, 15. März 1953
Punktspiel MTV Henstedt - VfL Oldesloe 2:8 (2:5)
Vor 300 Zuschauern, darunter 150 Oldesloern, schlug der VfL Oldesloe den MTV Henstedt mit 8:2 Toren sicherer als es das Ergebnis besagt. Der vom Glück begünstigte Henstedter Schlußmann verhinderte einen zweistelligen Sieg der VfLer. Der technisch versierten Oldesloer Mannschaft hatten die Henstedter nur ein schnelles, hartes, zum Teil auch unfaires, hohes Spiel entgegenzusetzen.

Sofort nach Beginn starteten die Oldesloer einen überraschenden Generalangriff. Nach zwei Minuten war es Rust, der zum 1:0 einschoß. Nach etwa fünf Minuten konnte Mathießen durch Handelfme-ter ausgleichen. Aber im Gegenangriff verwandelte Kneese zum 2:1 für den VfL. Drei Tore waren schon gefallen, aber Feddern und Richter hatten noch nicht einmal den Ball berührt. Weiter rollen die Angriffe, so daß Kneese eine Flanke von Mandelkau unter die Latte donnern konnte. Feddern stellte in der 12. Minute das 4:1 her. Wenn es so weiter gegangen wäre, dann hätte man sich ja das Endergebnis ausrechnen können. Aber Henstedts Torwart hielt in den nächsten 20 Minuten alles, aber auch alles. In einem Gegenangriff, auf eine Flanke von rechts, erwischte Siefke den Ball und schoß unhaltbar für Lange II ein. Rust sorgte aus einem Gewühl heraus für das 5:2.

Zehn Minuten nach dem Wechsel verwandelte Graffenberger unhaltbar einen Handelfmeter zum 6:2. In den nächsten 20 Minuten hatte Mandelkau ausgesprochenes Schußpech. Zehn Minuten vor Schluß gelang Rust das 7:2 und Mandelkau sorgte für das 8:2-Endergebnis.

Richter als rechter Verteidiger fühlte sich nicht wohl auf diesem Platz und wäre am liebsten in die Läuferreihe gegangen. Der sonst so geschmähte Lattke war der fleißigste Spieler auf dem Platz. Von Henstedt wäre der Torwart zu erwähnen. Schiedsrichter Scheel (LBV Phönix) ziemlich kleinlich, aber gerecht.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Heinz Richter, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Hermann Lattke - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Günter Rust.
Tore: 0:1 Rust (2.), 1:1 Mathießen (5., Handelfmeter), 1:2 Kneese (6.), 1:3 Kneese, 1:4 Feddern (12.), 2:4 Siefke, 2:5 Rust, 2:6 Graffenberger (55., Handelfmeter), 2:7 Rust (80.), 2:8 Mandelkau. - Schiedsrichter: Scheel (Lübeck). - Zuschauer: 300.

Samstag, 21. März 1953
ATSV in Bad Oldesloe.
Nur ein Sieg bringt VfL die Meisterschaft. Zwischen 2000 und 3000 dürfte bei anhaltend gutem Wetter die Zahl der Zuschauer liegen, die am morgi-gen Sonntag den Schlager der Saison in der Südstaffel im Oldesloer Stadion sehen wollen. In dem Treffen des VfL Oldesloe gegen den ATSV Lübeck geht es um die Wurst. Alles spricht dafür, daß bereits morgen die Staffelmeisterschaft entschieden wird.

Die unerwartete Niederlage des so lange ungeschlagenen VfL in Pölitz hat die Spannung auf den Zusammenprall der mit Abstand besten Mannschaften der Südstaffel nur noch gesteigert. Wenn die Hoffnungen der Oldesloer auf die Teilnahme an der Amateurliga-Aufstiegsrunde in Erfüllung gehen sollen, dann müssen sie gewinnen. Ein Unentschieden nützt nichts. Deshalb ist ein dramatischer Kampf zu erwarten.

Zweifellos hat der ATSV in seinen letzten Spielen mehr imponiert als der VfL. Die Lübecker haben sich keinen Ausrutscher geleistet. Ihr Torverhältnis von 102:23 ist weitaus günstiger als das der Travestädter (73:19). Die Verteidigung der Oldesloer scheint danach rein papiermäßig etwas stärker zu sein, denn sie hat vier Tore weniger zugelassen als die Verteidigung der Lübecker. Aber dieses Zahlenspiel ist natürlich irreführend. Ganz abgesehen davon, daß der Lübecker Sturm 29 Tore mehr schoß als der Oldesloer Angriff, was seine Gefährlichkeit besser als alles andere bezeugt, pflegt eine offensiv spielende Mannschaft auch mehr Tore einzustecken als eine Betonmauerelf. Das Torverhältnis also spricht eindeutig für die Lübecker.

Deshalb haben sie aber noch lange nicht gewonnen. In der Herbstserie hatte der VfL auf der Lohmühle das Rezept gefunden, wie man den ATSV schlägt. Was in der Höhle des Löwen gelang, sollte auch morgen möglich sein. Jedenfalls ist es gerade die glorreiche Ungewißheit des Sports, die die Fußballfreunde dem Spiel entgegenfiebern läßt. VfL oder ATSV - das ist hier die Frage. Wer sein System durchsetzt, wird sie zu seinen Gunsten entscheiden.
ST

Samstag, 21. März 1953
Platzsperre für Radaumacher.
Die Fußballspartenleitung des VfL Oldesloe gibt bekannt, daß der Schiedsrichter Böhme (FSV Lübeck) nach dem Punktspiel am 1. März gegen den TSV Bargteheide im Stadion von einigen undisziplinierten Zuschauern beschimpft wurde. Dieser Vorfall war vom Schiedsrichter dem Bezirk IV in Lübeck gemeldet worden. Ergebnis: Der VfL Oldesloe wurde mit einem strengen Verweis wegen mangelnder Platzaufsicht bestraft. Im Wiederholungsfall erfolgt Platzsperre! In Zukunft werden Zuschauer, die den Anordnungen der Platzordner nicht Folge leisten und sich beleidigend gegenüber Gästen und Schiedsrichter benehmen, sofort vom Platz gewiesen mit der Maßgabe, daß ihnen ein Jahr lang das Betreten des Stadions bei sportlichen Veranstaltungen nicht gestattet ist. Am Sonntag werden erstmalig strenge Maßnahmen getroffen, vor allen Dingen vor dem Sporthaus. Diensttuende Polizeibeamte werden eingreifen, wenn die Platzordner sich nicht durchsetzen können.
ST

Samstag, 21. März 1953
VfL mit Möller als Linksaußen.
Der VfL Oldesloe wird in seinem morgigen Punktspiel gegen den ATSV Lübeck zum ersten Mal Möller als Linksaußen einsetzen. Der Ex-Hemelinger hat einige Jahre in der Amateurliga hinter sich. Rust ist als Ersatzspieler vorgesehen. Anstoß: 15 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 22. März 1953
Punktspiel VfL Oldesloe - ATSV Lübeck 1:3 (1:2)
Zuschauerrekord im VfL-Stadion. 1:3-Niederlage begrub die Meisterschaftshoffnungen des VfL. ATSV Lübeck war besser. Lange II verhütete eine empfindliche Schlappe. Nicht der VfL Oldesloe wird die Südstaffel der Lübecker Bezirksliga bei den kommenden Aufstiegsspielen vertreten, sondern der ATSV Lübeck. Niemand zweifelt jedenfalls daran, daß der ATSV durch seinen Sieg im VfL-Stadion die Staffelmeisterschaft sichergestellt hat. Vor einer Zuschauerkulisse, wie sie nie bei einem Bezirksklassenspiel zu verzeichnen war, zeigten sich die Lübecker den zerfahren wirkenden Travestädtern wenn nicht im Spielaufbau, so doch im Erfassen der Torchancen überlegen. Der Oldesloer Anhang unter den 3000 Zuschauern war von den Leistungen seiner Mannschaft arg enttäuscht.

Nach der Niederlage des VfL ist die Meisterschaft vorerst für ein Jahr dahin. Die Oldesloer Mannschaft spielte nervös und ohne Glück. Nicht alle Spieler setzten sich voll ein. Vor allen Dingen in der zweiten Halbzeit wurde überhaupt nicht geschossen, so daß Torerfolge nicht zustande kommen konnten. In technischer Hinsicht waren sich beide Mannschaften gleich. Der ATSV gewann, weil er konditionsstärker war. Er war schnell und unkompliziert im Abspiel. Vor allem hat der Sturm geschossen und nochmals geschossen, so daß sich Lange II über mangelnde Arbeit nicht beklagen konnte.

Gleich nach Beginn merkte man, daß die VfL-Mannschaft nervös und unkonzentriert spielte. Diese Chance nutzten die Hansestädter und erzielten eine leichte Feldüberlegenheit. Lange II mußte einige Male eingreifen, um die ATSVer nicht in Führung gehen zu lassen. Angriffe der Oldesloer wurden bereits im Strafraum gestoppt. Nach etwa 15 Minuten war es dann soweit. Aus einem Gewühl heraus - Lange I und Graffenberger waren nicht im Bilde - schoß Senger aus kurzer Entfernung zum 1:0 für seine Elf ein. Die Lübecker Schlachtenbummler, ausgerüstet mit Kuhglocken und Trompeten, schwarz-weißen Fähnchen und dumpf dröhnenden Trommeln, veranstalteten ein Höllenkonzert. Die zahlenmäßig überlegenen Oldesloer Zuschauer feuerten daraufhin ihre Mannschaft immer stärker an. Die machte sich vorübergehend frei und erzielte dann durch Pellowski nach 25 Minuten den Gleichstand. Der erhoffte Umschwung blieb jedoch aus. Der Oldesloer Sturm konnte sich nicht entschließen, statt im Strafraum des Gegners auf engstem Raum zu kombinieren, auf das Tor zu schießen. Die Gegenangriffe der Lübecker waren stets gefährlich, aber als Schlußmann sah man Lange II immer wieder auf dem Posten. Zehn Minuten vor Halbzeit wollte Graffenberger den Ball an Lange II zurückgeben, traf ihn aber nicht richtig, so daß der heranspritzende Wrobel den Ball mühelos einschieben konnte. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause.

Nach dem Wechsel vorerst dasselbe Bild. Das Kombinieren des VfL begann bereits in der Hintermannschaft über die Läuferreihe zum Sturm, dann war es immer die energisch dazwischenfahrende Deckung des ATSV, die rechtzeitig klären konnte. Wenn auch durchweg der VfL in der zweiten Halbzeit überlegen war, so spielte er doch taktisch falsch. Flügelspiel sah man nur selten und im entscheidenden Augenblick fehlte der zum Erfolg führende Torschuß. Die Zeit ging dahin. Mit aller Kraft sollte der Ausgleich erzwungen werden. Diese Drangperiode überstanden die Lübecker, ohne daß ihr Torwart einzugreifen brauchte. In Gegenangriffen sah man die blitzschnellen Hansestädter immer wieder gefährlich vor dem Oldesloer Tor auftauchen. Sie schossen aus allen Lagen, bis Wrobel dann kurz vor Schluß Lange II schlagen konnte und den 3:1-Sieg seiner Mannschaft sicherstellte. In den letzten Spielminuten ereignete sich nichts Besonderes.

Außer Lange II konnte kein Oldesloer überzeugen. Die Lübecker Mannschaftsleistung war einwandfrei besser.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Hans Feddern, Bruno Pellowski, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Möller.
Tore: 0:1 Senger (17.), 1:1 Pellowski (20.), 1:2 Wrobel (35.), 1:3 Wrobel (75.). - Schiedsrichter: Thomas (Eutin). - Zuschauer: 3000.

Samstag, 4. April 1953
Viktoria Wilhelmsburg beim VfL.
Für Ostersonntag hat sich der VfL Oldesloe den Hamburger Amateurliga-Verein Viktoria Wilhelmsburg zu einem Freundschaftsspiel eingela-den. Es ist der Verein, der im Aufstiegsspiel zur Gauliga vor 15 Jahren in Hamburg vom VfL 4:1 geschlagen wurde, aber trotzdem aufsteigen konnte, weil das Gegentor (Eigentor von Wolherr) aus-schlaggebend war.

Heute finden wir die Wilhelmsburger im letzten Drittel der Tabelle der Hamburger Amateurliga. Sie operierten in der letzten Saison genau so unglücklich wie der VfL Schwartau in Schleswig-Holstein; sie haben aber keine Abstiegssorgen. Der VfL-Mittelstürmer Heinz Mandelkau, der 17 Jahre Ligaspieler war, hat sich entschlossen, dem aktiven Sport aus gesundheitlichen Gründen Ade zu sagen. Anstoß: 15.15 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 5. April 1953
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - Viktoria Wilhelmsburg 0:2 (0:2)
Der VfL-Sturm vergaß wieder das Schießen. 900 Zuschauer sahen am ersten Ostertag den VfL Oldesloe abermals unnötig verlieren, weil der Sturm sich nicht entschließen konnte, auf das Tor zu schießen, denn Gelegenheiten waren genug vorhanden.

Der Wilhelmsburger Schlußmann, der schon in der Hamburger Amateurauswahl spielte, beherrschte allerdings den Strafraum fehlerlos und unterband manchen Angriff der Oldesloer rechtzeitig. Im Feldspiel hatten die Gäste ein Plus zu verzeichnen, sie spielten schneller ab, vor allen Dingen über die Flügel. Dagegen kombinierten die Oldesloer auf engstem Raum. Vor allem auf dem rechten Flügel wurde immer wieder unnötiges Dreiecksspiel getrieben. Flanken blieben aus.

Nach zehn Minuten wurde an der 16-Meter-Grenze für Wilhelmsburg ein Freistoß gegeben. Anstatt daß die Oldesloer Hintermannschaft (auch die beiden Halbstürmer) eine Abwehrmauer bildeten, rannte alles durcheinander. Lange II wurde die Sicht versperrt, so daß der schnell reagierende Mittelstürmer einen Gewaltschuß unter die Latte setzen konnte. Noch vor dem Wechsel gelang es den Wilhelmsburgern, auf 2:0 zu erhöhen. Lange II wollte in Höhe des Elfmeterpunktes einen Ball abwehren, wurde aber gestört, Jack nahm auf der Torlinie seinen Posten ein, aber ohne Hände war der Ball nicht mehr zu erreichen.

Nach der Pause wurden Bülow und Pohl für Pellowski und Graffenberger hereingenommen. Die Oldesloer konnten die zweite Halbzeit offener gestalten. Aber Tore fielen nicht mehr. Beste Spieler der Gäste waren der Mittelläufer, beide Außenläufer, Mittelstürmer und Torwart. Beim Gastgeber gefielen Damski, Jack, Lange II und Lattke.
ST

VfL Oldesloe : Heinz Lange - Egon Jack, Dietrich Graffenberger (46. Heinz Pohl) - Willi Damski, Heinz Richter, Hermann Lattke - Hans Feddern, Bruno Pellowski (46. Reinhold Bülow), Werner Kneese, Karl-Heinz Bertram, Günter Budnick. - - Zuschauer: 900.

Samstag, 11. April 1953
SV Sülfeld gegen VfL.
Im vorletzten Punktspiel muß der VfL Oldesloe morgen den SV Sülfeld aufsuchen. Die Sülfelder, eine Kombination aus Oldesloer und Hamburger Spielern, ist gegenüber dem Vorjahr wesentlich schwächer geworden. Technisch gut, aber konditionsschwach, eine Mannschaft, die überhaupt nicht trainiert. Die VfL-Mannschaft, die scheinbar in einer Krise steckt, wird es dennoch nicht leicht haben, wenn sie die Sülfelder bezwingen will. - Schlachtenbummleranhang des VfL beabsichtigt, in dem Glauben, daß der VfL in Sülfeld gewinnen wird, sich nach Pölitz zu begeben. Man hofft, daß sich zwischen dem SSV und dem ATSV Lübeck einiges abspielen wird.
ST

Sonntag, 12. April 1953
Punktspiel SV Sülfeld - VfL Oldesloe 3:3 (2:2)
ATSV Lübeck hat es geschafft: er ist Meister der Südstaffel in der Lübecker Bezirksliga. Stormarns Hoffnungen gingen nicht in Erfüllung. Der SSV Pölitz war nicht stark genug, dem VfL Oldesloe den Liebesdienst eines Sieges (3:6) über die Mannen von der Lohmühle zu erweisen. Aber selbst wenn es ihm gelungen wäre, hätten die Oldesloer die ihnen gebotene Chance nicht mehr nutzen können; sie vergaben in Sülfeld einen Punkt!

Dem Spielverlauf nach geht das Ergebnis in Ordnung. Selten aber ist die VfL-Mannschaft auf einen derart unfairen Gegner gestoßen. Die Unsportlichkeit beispielsweise des Ex-VfLers Neumann gegenüber Rust, von nur wenigen Zuschauern und dem Schiedsrichter erkannt, bedeutet bei einer Meldung eine Sperrung von mindestens drei Monaten.

Die VfL-Mannschaft spielte in der ersten Halbzeit mit dem Wind im Rücken und drängte die Sülfelder sofort in die Defensive. Nach 15 Minuten stellte Kneese die 1:0-Führung her. Einige Minuten danach erzielte Feddern auf Flanke von Rust das 2:0. In Gegenangriffen kamen die Sülfelder kurz hintereinander zu zwei Ecken, die Hoff beide einköpfen konnte.

Nach dem Wechsel hatte die Oldesloer Mannschaft Mühe, ihren Gegner, der mit dem Wind geradeaus durchspielte, aufzuhalten. Auf Vorlage von Feddern erzielte Budnick in der 60. Minute das 3:2. Die Unsportlichkeiten von Hoff, Neumann, Knüppel und sogar von Herold steigerten sich, ohne daß Meier (Bargteheide) energisch eingriff. In der 70. Minute schoß Kirchhoff aus 25 Metern Entfernung auf das Oldesloer Gehäuse, Lange II war die Sicht versperrt, er ließ den Ball passieren. Bewundernswert die Leistung des bekannten Artur Jantz.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Willi Damski, Heinz Richter, Hermann Lattke - Hans Feddern, Günter Budnick, Dietrich Graffenberger, Werner Kneese, Günter Rust.
Tore: 0:1 Kneese (15.), 0:2 Feddern, 1:2 Hoff, 2:2 Hoff, 2:3 Budnick (60.), 3:3 Kirchhoff (70.). - Schiedsrichter: Meier (Bargteheide). - Zuschauer: 700.


Sonntag, 12. April 1953
Jungmannen VfL Oldesloe - Preußen Reinfeld 5:2 (1:0)
VfL-Jungmannen Meister. Durch einen 5:2-Sieg über Preußen Reinfeld sicherten sich die erste Jungmannen des VfL Oldesloe den letzten zur Meisterschaft notwendigen Punkt. Die Reinfelder boten energischen Widerstand. Erst in der zweiten Halbzeit wurde das Spiel flüssiger, und der VfL zog auf 3:0 davon. Dann konnte der SV Preußen auf 3:1 herankommen, mußte jedoch postwendend den alten Abstand zulassen, als der VfL auf 4:1 erhöhte. Wiederum durch Leichtsinnigkeit der Hintermannschaft (Außenläufer) konnte der SV auf 2:4 herankommen, bevor der VfL kurz vor Schluß mit einem Schuß des Mittelstürmers den alten Abstand und endgültigen Sieg herausholen konnte.

Damit konnte die Mannschaft bereits im ersten Jungmannenjahr die Meisterschaft holen, zugleich die zweite Meisterschaft dieser Mannschaft; sie wird in derselben Besetzung auch im kommenden Jahr auf dem Plan erscheinen. - Anschließend richtete der Kreisjugendwart einige anerkennende Worte an die Mannschaft, die hoffentlich den Kreis recht erfolgreich in den Bezirksmeisterschaftsspielen vertreten wird.
ST

VfL Oldesloe Jungmannen: Hans-Werner Buls - Olaf Müller, Claus-Michael Stäcker - Karl-Heinz Nußkern, Eberhard Gundermann, Hans-Werner Witt - Lulies, Walter Heinrich, Erich Moser, Dieter König, Graffenberger - dazu: Ernst Kowallik, Herbert Stübinger. Samstag, 18. April 1953
VfL gegen Preußen Reinfeld.
Ehrgeizige Preußen wollen den VfL bezwingen. Mit dem Spiel gegen Preußen Reinfeld nimmt der VfL Abschied von der Punktserie 1952/53 und benutzt die Gelegenheit gleich zum Aufgalopp für die kommenden Pokalspiele. Wenn die Preußen auch unterschiedliche Leistungen zeigen, können sie doch von sich in Anspruch nehmen, immer, wenn es gegen den VfL geht, nicht nur in stärkster Form zu sein, sondern auch in stärkster Besetzung anzutreten. So wird es auch am morgigen Sonntag sein. Die VfL-Mannschaft tut gut daran, auf der Hut zu sein, um nicht überrannt zu werden. Mandelkau und Pohl werden morgen zum letzten Male in der Liga spielen und sich vom aktiven Sport zurückziehen. Die Reinfelder Preußen sind sehr ehrgeizig und wollen dieses mal den Löwen in seiner eigenen Höhle bezwingen. Anstoß: 15 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 19. April 1953
Punktspiel VfL Oldesloe - Preußen Reinfeld 4:1 (1:0)
Der VfL war besser. Zum letzten Male mit Mandelkau und Pohl. Das mit Spannung erwartete Stormarner Derby enttäuschte etwas, da die Reinfelder Preußen dem VfL Oldesloe nicht allzuviel Wider-stand entgegensetzen konnten. Vor dem Spiel wurden die beiden Spieler Heinz Mandelkau und Heinz Pohl, die sich vom aktiven Sport zurückziehen, vom 1. Vorsitzenden Leo Seipelt geehrt und mit der silbernen Vereinsnadel ausgezeichnet. Wenn die Preußen verloren haben, so ist festzustellen, daß sie ihrem eigenen Tempo zum Opfer fielen. Die Reinfelder hatten in den ersten 25 Minuten mehr vom Spiel. Sie legten ein mörderisches Tempo vor und beabsichtigten, den VfL zu überrennen, ohne jedoch System in ihr Spiel zu bringen. Nur mit Kraft, Kampf und Hochspielen ist dem VfL nicht beizukommen. Dann spielten sich die Oldesloer frei. Auf Flanke von Rust gelang es Richter kurz vor dem Wechsel, das 1:0 für den VfL herzustellen.

Nach dem Wechsel wurden die Oldesloer zusehends tonangebender. Rust erhöhte in der 50. Minute auf 2:0. Mandelkau war es dann, der zehn Minuten später unter die Latte knallte. Einige Gegen-angriffe der Reinfelder waren gefährlich. Als aber Wulf aus dem Tor herauslief, war Mandelkau schneller und sorgte für das 4:0. Kurz vor Schluß gelang es den Preußen, das verdiente Ehrentor zu erzielen. Ein glatt sichtbarer Handelfmeter wurde vom Schiedsrichter Lüneburg (LSV Gut Heil) nicht anerkannt. So wurden die Preußen um eine Chance gebracht. Die VfL-Mannschaft bot eine gute Gesamtleistung. Die Preußen hatten in Schulenburg, Barkmann, Weise und dem Mittelläufer ihre Stützen.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Heinz Pohl - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Bruno Pellowski - Hans Feddern, Heinz Richter, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Günter Rust - Ersatz: Hermann Lattke.
Tore: 1:0 Richter (40.), 2:0 Rust (55.), 3:0 Mandelkau (65.), 4:0 Mandelkau (75.), 4:1 Möller. - Schiedsrichter: Lüneburg (Lübeck).

Samstag, 25. April 1953
VfL gegen TSV Schlutup.
Am morgigen Sonntag schaltet sich der VfL Oldesloe erstmalig auf Bezirksebene in die Pokalspiele ein. Als Gegner ist der Nordstaffelvertreter TSV Schlutup angesetzt worden. Wer verliert, scheidet aus. Sollte nach 90 Minuten Spielzeit die Partie Remis stehen, erfolgt eine Verlängerung von zweimal fünfzehn Minuten. Fällt auch dann keine Entscheidung, wird das Spiel neu angesetzt. Auf alle Fälle haben diese Pokalspiele ihren Reiz in sich, so daß die Zuschauer mit keinem sogenannten Sommerfußball zu rechnen brauchen.

Die Schlutuper schlugen am Vorsonntag im Punktspiel auf eigenem Platz Holstein Segeberg glatt mit 2:0. Wenn die VfL-Mannschaft eine Runde weiterkommen will, muß sie die Leistung vom Vorsonntag wiederholen. Anstoß: 15 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 26. April 1953
VfL Oldesloe - TSV Schlutup 0:1 (0:0)
VfL schon aus der Pokalrunde heraus. Im Pokalspiel schlug der TSV Schlutup den VfL Oldesloe knapp mit 1:0 Toren. Damit scheidet der VfL aus der Pokalrunde aus. Zwei gleichwertige Mannschaften mit je nur einem Stürmchen standen sich im VfL-Stadion gegenüber. Die etwas glücklichen Lübecker Vorstädter schossen in der 82. Minute das einzige Tor und gewannen knapp aber auch nicht ganz unverdient. Die Schlutuper stellten eine junge, schnelle, sympathische Mannschaft und hinterließen in der Kreisstadt den besten Eindruck. Man kann ihnen bescheinigen, daß sie sich in den letzten Monaten stark verbessert haben. Nach dem Ausscheiden von Mandelkau und Pohl wurden in der VfL-Mannschaft Jack und Lattke eingesetzt. Für den verhinderten Feddern und den verletzten Kneese kamen Hafemann und Bülow zum Zuge. In dieser Zusammensetzung war die Mannschaft verständlicherweise keine eingespielte Einheit.

Beide Mannschaften begannen recht lebhaft und man merkte, daß es in diesem Spiel um etwas ging. Ein technisch flaches Spiel wurde gezeigt, aber an der Strafraumgrenze hatten beide Fünferreihen ihr Pulver verschossen. Mit etwas Glück und Geschick waren beide Torwarte jederzeit Herr der Lage. Nach dem Wechsel das gleiche Bild, ja, der VfL war 15 Minuten lang tonangebend, hatte aber kein Glück, dann wieder gleichwertiges Spiel. Kurz vor Schluß schossen die Schlutuper das "goldene" Tor. Um den Ausgleich zu erzielen, drückten die Oldesloer nochmals mit aller Kraft, aber nichts wollte gelingen. Schiedsrichter Pooch (LBV Phönix), der das Jungmannenspiel geleitet hatte, sprang für den angesetzten und nicht erschienenen Schiedsrichter ein und pfiff vorbildlich.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Bruno Pellowski - Hermann Lattke, Werner Kneese, Heinz Richter, Rudolf Hafemann, Günter Rust.
Tor: 0:1 Diek (82.). - Schiedsrichter: Pooch (Lübeck). - Zuschauer: 1500.

Sonntag, 26. April 1953
Jungmannen VfL Oldesloe - TSV Kücknitz 3:6 (1:4)
VfL-Jungmannen schafften es nicht. Kücknitz gewann Bezirksmeisterschaft 6:3. Der VfL fand in dem Kreismeister Lübeck einen Gegner vor, der körperlich überlegen war und den Sieg nach einem dramatischen Kampf an sich reißen konnte. Schon die 2:0-Führung der Gäste brachte die Oldesloer etwas durcheinander. Als der Halbrechte ein Tor aufholte, war vorübergehend der Kampf ausgeglichen, doch konnte Kücknitz mit einem beruhigenden Vorsprung von 4:1 die Seiten wechseln.

Wieder konnte der Oldesloer Halbrechte das Ergebnis verbessern. Er schoß das schönste Tor dieses spannenden Kampfes. Nun zog Kücknitz aber mit 5:2 und sogar 6:2 davon, so daß der Kampf entschieden war. Ein Eigentor der Gäste stellte das Ergebnis für die Oldesloer günstiger. Die Oldesloer waren nicht in gewohnter Form, besonders der Torhüter hatte einen schwachen Tag. Auf sein Konto kommen zwei Tore.
ST

Samstag, 2. Mai 1953
Morgen im VfL-Stadion: VfL trifft auf LSV Gut Heil.
Im Freundschaftsspiel trifft der VfL Oldesloe morgen auf den LSV Gut Heil. Die Hansestädter, bekannt als eine schnelle, technisch gute Mannschaft, die dem VfL im Herbst auf dessen eigenem Platz einen Punkt abnahmen, sind in der Kreisstadt immer willkommen. Die VfL-Mannschaft mit ihrem neuen Ligaausschuß hat nun in den kommenden Freundschaftsspielen Gelegenheit, sich auf die Saison 1953/54 vorzubereiten. Anstoß: 15 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 3. Mai 1953
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - Lübecker SV Gut Heil 1:2 (0:0)
Die Travestädter enttäuschten. Nach anfänglich guten Leistungen verlor der VfL Oldesloe auf eigenem Platz verdient mit 1:2 Toren. Die Lübecker waren zielstrebiger und einsatzfreudiger. Bei ungewöhnlich warmem Wetter zeigten beide Mannschaften in der ersten halben Stunde gute Leistungen. Die Oldesloer hatten mehr vom Spiel und hätten leicht in Führung gehen können. In der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit ließen sie aber nach, so daß die Lübecker die Oberhand bekamen.

Nach dem Wechsel und nach Umstellung mit Budnick auf Rechtsaußen, Rust Linksaußen und Lattke Halbrechts hatte es den Anschein, daß das Spiel für den VfL besser laufen würde. Einige Schnitzer der Hintermannschaft brachten die Hansestädter in der 54. und 57. Minute in Führung. Das Spiel wurde immer unkonzentrierter, so daß die Zuschauer mit Recht unzufrieden wurden. Einen Foulelfmeter, der von Lange II verschuldet wurde, konnte Kopitzki nicht verwandeln. Noch einmal versuchten die Oldesloer, das Ergebnis zu verbessern, bis es Rust endlich gelang, zehn Minuten vor Spielende durch Kopftor auf 2:1 zu verringern. Der in der Luft hängende Ausgleich konnte aber nicht mehr erreicht werden.

Schiedsrichter Fahl (SSV Pölitz) pfiff einwandfrei und konnte einen sich anbahnenden Skandal rechtzeitig im Keime ersticken.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Willi Damski, Dietrich Graffenberger, Heinz Richter - Günter Rust, Günter Budnick, Bruno Pellowski, Karl-Heinz Bertram, Hermann Lattke.
Tore: 0:1 Glasenapp (54.), 0:2 Kopitzki (57.), 1:2 Rust (80.). - Schiedsrichter: Fahl (Pölitz). - Zuschauer: 700.

Sonntag, 3. Mai 1953
Jungmannen Ratzeburger SV - VfL Oldesloe 4:3 (1:1)
Auch in ihrem zweiten Spiel um die Bezirksmeisterschaft wurde die VfL-Mannschaft besiegt. Ratzeburg stellte eine technisch gute Mannschaft, die mit etwas Glück beide Punkte kassieren konnte. Nach sieben Minuten Spieldauer ging Ratzeburg in Führung. Dann verteiltes Feldspiel. Bei einem überraschenden Vorstoß des Oldesloer Halblinken wurde dieser im Strafraum gelegt. Der Elfmeter wurde zum Ausgleich verwandelt. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause. Sofort nach dem Anstoß erzielte Ratzeburg wieder die Führung, doch postwendend stand die Partie wieder pari. Bei einem Gewühl vor dem Oldesloer Tor übernahm Ratzeburg abermals die Führung. Als der gute Ratzeburger Torhüter den Ball anschließend fallen ließ, war der Oldesloer Mittelstürmer zur Stelle und schoß das dritte Tor für den VfL. In der 76. Minute erhielt Ratzeburg eine Ecke zugesprochen. Hierbei zeigte sich der Oldesloer Torhüter von seiner besten Seite. Aus starker Bedrängnis heraus erwischte er das Leder, wurde aber von zwei Ratzeburger Spielern ins Tor gedrückt. Das Spiel wurde vom Gastgeber zeitweise unfair durchgeführt, doch war Burmeister (Mölln) ein aufmerksamer Leiter.
ST

Mittwoch, 13. Mai 1953
Nach der Herrenpartie: VfL gastiert beim SV Wahlstedt.
Die Ligamannschaft des VfL Oldesloe verbindet ihre Herrenpartie am Himmelfahrtstage mit einem Fußballspiel. Diesmal geht es in den Kreis Segeberg zum SV Wahlstedt. Die Wahlstedter gehören der Segeberger Kreisliga an und schlugen erst vor einigen Wochen die erste Garnitur von Preußen Reinfeld mit 5:0. Abfahrt 8 Uhr Marktplatz. Anstoß um 15.30 Uhr.
ST

Donnerstag, 14. Mai 1953
Freundschaftsspiel SV Wahlstedt - VfL Oldesloe 2:1 (1:1)
VfL verlor in Wahlstedt. Der SV Wahlstedt bewies, daß sein 5:0-Erfolg über die Reinfelder Preußen kein Zufall war; er schlug die Ligaelf des VfL Oldesloe, die ihren Himmelfahrtsausflug nach Wahlstedt gemacht hatte 2:1.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Wolfgang Wolter, Egon Jack - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Horst Fahl - Hans Feddern, Hermann Lattke, Reinhold Böhlke, Werner Kneese, Günter Rust.

Freitag, 22. Mai 1953
Revanchiert sich der VfL für die Osterniederlage? Am Pfingstsamstag spielt der VfL Oldesloe gegen Viktoria Wilhelmsburg. Die Wilhelmsburger konnten bekanntlich den VfL hier in Oldesloe mit 2:0 schlagen. Treffpunkt um 15.45, Abfahrt 15.59 Uhr Bahnhof, Anstoß 18.30 Uhr, Sportplatz Landesgrenze in Wilhelmsburg.
ST

Samstag, 23. Mai 1953
Freundschaftsspiel Viktoria Wilhelmsburg - VfL Oldesloe 3:0 (1:0)
Mißlungene Revanche. Der VfL spielte PfingstSamstag in Wilhelmsburg und verlor recht unglücklich und unverdient. Der VfL spielte und Wilhelmsburg schoß die Tore. Hinzu kam noch, daß Lange II bereits nach zehn Minuten verletzt wurde, Böhlke kurz nach der Pause nur noch als Statist mitwirken konnte und Wolter sowie Rust ebenfalls leicht angeschlagen durchhalten mußten. Keinesfalls war der Gegner an diesen Verletzungen schuld, sondern der tückische Platz, der sich als Sportstätte herzlich wenig eignet. Der VfL kam in der ersten Halbzeit gegen Wind und Sonne schneller ins Spiel als man erwartet hatte. Trotz der Niederlage zeigte die VfL-Mannschaft seit Wochen ihr bestes Spiel. Böhlke spielte zum letzten Mal für seine Farben, denn er wird nach Herne/Westfalen übersiedeln.

Bülow schoß das erste Tor, aber der Unparteiische von der Polizei Hamburg entschied auf abseits. Gleichfalls aus Abseitsstellung schien der Treffer erzielt, mit dem Wilhelmsburg kurz vor der Pause in Führung ging. Nach der Pause legten die Oldesloer ein technisch gekonntes Spiel hin, bei dem sich besonders Bertram, Graffenberger, Richter, Kneese, Pellowski, Bülow und Böhlke auszeichne-ten. Aber alles war vergeblich. Die Bomben, die die Oldesloer Kombinationen abschlossen, landeten regelmäßig am Pfosten oder an der Latte, wenn sie nicht von Mahnke, dem Wilhelmsburger Torwächter, abgefangen wurden. Die Gastgeber hatten viel Glück mit zwei weiteren Treffern, die dem Spielverlauf nach nicht gerecht waren.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Wolfgang Wolter (45. Hans-Joachim Ritzmann), Egon Jack - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Karl-Heinz Bertram - XY????? Bülow, Bruno Pellowski, Reinhold Böhlke, Werner Kneese, Günter Rust.
Tore: 1:0 Corde, 2:0 Ahlzweig, 3:0 Dach.

Sonntag, 31. Mai 1953
Jungmannen VfL Oldesloe - Holstein Segeberg 5:1
Im letzten Spiel um die Bezirksmeisterschaft kam der VfL zu einem Siege über Holstein Segeberg. Ganz befriedigten die Leistungen des Siegers trotzdem nicht. Im Zuspiel, auch im Einsatz vor dem gegnerischen Tor fehlt der Mannschaft noch viel. Holstein Segeberg hatte genau wie der VfL einige hervorragende Spieler in seinen Reihen, die im Feldspiel gut, aber vor dem gegnerischen Tor recht harmlos waren. Beim VfL kamen König, Moser, Heinrich und Kowallik zu Torehren.
ST

Sonntag, 7. Juni 1953
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe Liga - VfL Oldesloe Auswahl 3:3
Am Vormittag standen sich die VfL-Liga und eine aus der Reserve und der zweiten Mannschaft zusammengesetzte Elf im Stadion gegenüber. Die Ligisten zeigten nicht das bessere Spiel, mußten sogar recht oft der zweiten Garnitur den Vortritt lassen. Wie in den letzten Treffen konnten sie sich wieder nicht vom Ball trennen. Diesen Fehler nutzte die Auswahlmannschaft aus. Aus den 22 Spie-lern läßt sich eine brauchbare Mannschaft zusammenstellen.
ST

Samstag, 13. Juni 1953
VfL gegen TSV Timmendorf.
Nach mehrwöchiger Pause tritt der VfL Oldesloe am Sonntag erstmalig wieder auf den Plan. Als Gegner wurde der zur Zeit recht spielstarke TSV Timmendorf verpflichtet. Die Timmendorfer konnten in der letzten Saison neben Eutin 08 (beide punktgleich) in der Nordstaffel den zweiten Platz belegen. Um nicht gleich wieder eine Niederlage zu beziehen, muß die VfL-Mannschaft nicht nur spielen, sondern auch kämpfen. Im Tor der Timmendorfer steht der Oldesloer Maske aus der Bahnhofstraße. Leider steht Pellowski dem VfL nicht mehr zur Verfügung. Anstoß: 15 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 14. Juni 1953
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - TSV Timmendorf 3:5 (1:3)
VfL-Stürmer waren unkonzentriert. Trotz sommerlicher Wärme bekamen die 600 Zuschauer ein temporeiches und spannendes Spiel zu sehen. Im Abspiel hatten die Leute vom Strand dem VfL ge-genüber ein klares Plus, sie nutzten den kürzeren Weg. Der VfL spielte wohl über die Läufer und Flügel, war aber nicht schnell genug. Sofort nach Anstoß nahmen die VfLer das Heft in die Hand, konnten aber eine Überlegenheit in den ersten 15 Minuten nicht nutzen. Der Gegner machte sich frei und konnte in der 25. Minute in Führung gehen. Der bisher recht gut und glücklich operierende Gästetorwart Maske konnte nicht verhindern, daß Rust einige Minuten später den Gleichstand erzielte. Postwendend stellte Timmendorf den alten Abstand wieder her und konnte sogar auf 3:1 erhö-hen. Nach dem Wechsel weiterhin verteiltes Feldspiel. Es dauerte aber nicht lange und schon hieß es 4:1 und kurze Zeit später erzielten die Timmendorfer aus dreimaliger Abseitsstellung den fünften Erfolg. Von diesem Augenblick an spielten nur noch die Oldesloer, denn die Kraft der sympathischen Timmendorfer Mannschaft war erschöpft. Von den unzähligen Torgelegenheiten konnten von den Oldesloern bis zum Schluß nur zwei genutzt werden und zwar durch Budnick und Rust. Die Timmendorfer gewannen glücklich aber verdient und hatten in ihrem Torwart Maske und ihrem Mittelläufer die besten Stützen.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Wolfgang Wolter, Egon Jack - Heinz Richter, Dietrich Graffenberger, Karl-Heinz Bertram (Willi Damski) - Helmut Lange, Günter Budnick, Käselau, Werner Kneese, Günter Rust.
Tore: 0:1 (25.), 1:1 Rust, 1:2, 1:3, 1:4, 1:5, 2:5 Budnick, 3:5 Rust - Zuschauer: 600

Sonntag, 14. Juni 1953
TSV Lütjensee - ATSV Oldesloe 3:0
Hagedorn stellte sich für den nicht erschienenen Schiedsrichter zur Verfügung und brachte das Aufstiegsspiel glücklich über die Zeit. Als ein Spieler des ATSV vom Felde gewiesen wurde, versuchten seine Kameraden das Spiel abzubrechen und verließen ebenfalls den Platz. Nach Ermahnung durch den Schiedsrichter spielten jedoch zehn ATSVer das Spiel zu Ende. Sie verloren nach hartem Kampf die Punkte an die bessere Heimmannschaft. Blök, Köhler und Brela waren die Torschützen.
ST

Samstag, 20. Juni 1953
Heute um 19 Uhr: Spielstarke Union Altona beim VfL.
In einem Abendspiel trifft der VfL Oldesloe bereits heute auf den Hamburger Amateurliga-Verein Union Altona. Es ist kaum anzunehmen, daß der VfL die 0:8-Niederlage, die er kurz nach dem Kriege am Kreuzweg (wann genau?????) bezog, wettmachen kann. Die Altonaer, die lange Zeit der letzten Saison die Tabelle der Hamburger Amateurliga anführten und später durch eine Krise mußten, sind heute einer der stärksten Amateurvereine des Hamburger Fußballver-bandes. Die letzten Ergebnisse gegen den Ortsrivalen Altona 93 1:2 und FC St. Pauli 1:1 sind nicht zufällig erzielt worden. Gegen einen spielstarken Gegner hat der VfL aber immer gezeigt, daß er nicht unterschätzt werden darf, so daß die skeptisch gewordenen Zuschauer auch einmal von der angenehmen Seite enttäuscht werden können. Anstoß 19 Uhr im Stadion.
ST

Samstag, 20. Juni 1953
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - Union 03 Altona 3:6 (0:4)
Nur in der zweiten Spielhälfte gleichwertig. Trotz einer großen zweiten Halbzeit mußte sich der VfL Oldesloe im Abendspiel von einem besseren Gegner geschlagen bekennen. Das Experiment mit Graffenberger als Verteidiger und Richter als Mittelläufer hat sich abermals als glatter Fehlschlag erwiesen, denn sonst hätte Union nicht bei Halbzeit mit 4:0 in Führung gelegen. Wenn der Sturm nicht zum Zuge kam, dann lag das nicht zuletzt an der mäßigen Leistung von Budnick. Gleich nach Anstoß diktierten die Altonaer das Spielgeschehen. Das schnelle Abspielen sowie das Freilaufen funktionierte wie am Schnürchen, dagegen waren die Oldesloer verkrampft und eigen-nützig. Schlechtes Abspiel war in den ersten 45 Minuten die Regel. Es dauerte auch nicht lange, und Lange II hatte Gelegenheit, das erste Mal hinter sich zu greifen. Bis zur Pause fielen in regelmä-ßigen Abständen weitere drei Treffer.

Nach dem Wechsel zeigte sich ein ganz anderes Bild. Graffenberger wurde Mittelläufer, Richter Außenläufer, Bertram Verteidiger und für Budnick wurde Lattke eingesetzt. Man muß sich wundern, daß sich die VfL-Elf so schnell umstellen konnte. Was der Gegner vermochte, konnte der Gastgeber auch. Das Spiel der Oldesloer lief nun ebenfalls auf Touren, so daß Union streckenweise arg in Bedrängnis kam. Als der Gästetorwart sein Heiligtum verlassen hatte, erkannte Mandelkau, der doch wieder in der Ligamannschaft eingesetzt wurde, die Lage, und erzielte den ersten Gegentreffer und wenige Minuten später auf Vorlage von Lattke durch einen Bombenschuß das zweite Tor. Immer besser lief das Spiel, so daß der Gegner vollkommen aus dem Tritt kam. Ein zu weites Aufrücken mußte der VfL dann allerdings mit einem weiteren Gegentreffer bezahlen. Zu allem Unglück rutschte Lange II noch ein Ball unter dem Körper weg. In eine wunderbar von Käselau getretene Flanke warf sich Kneese im Hechtsprung. Das war der dritte Treffer des VfL. Trotz der Niederlage gingen die Zuschauer befriedigt nach Hause.

Damit verabschiedet sich die VfL-Elf, um erst wieder im August auf den Plan zu treten. Schiedsrichter Kiesewetter leitete gut und gerecht.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Dietrich Graffenberger - Willi Damski, Heinz Richter, Karl-Heinz Bertram - Käselau, Günter Budnick (Hermann Lattke), Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Günter Rust.
Tore für den VfL Oldesloe: Mandelkau (2), Kneese. - Schiedsrichter: Kiesewetter (Segeberg). - Zuschauer: 600.

Samstag, 27. Juni 1953
Ahrensburger TSV gegen VfL.
Duell um die inoffizielle Stormarn-Meisterschaft. Im Rahmen der Ahrensburger Heimatwoche findet am Sonntag das mit Spannung erwartete Freundschaftsspiel des Ahrensburger TSV gegen den VfL Oldesloe statt. Beide Mannschaften haben sich drei Jahre lang nicht gegenübergestanden. Zuletzt erlitten die Oldesloer eine Niederlage, für die sie sich revanchieren wollen. Der Ausgang dieses Kampfes ist völlig offen, da die Spielstärke beider Mannschaften sehr schwer vergleichbar ist. Man darf diese Auseinandersetzung als inoffizielle Kreismeisterschaft betrachten. Die Ahrensburger treten mit ihrer zur Zeit stärksten Mannschaft an. Allerdings ist das Mitspielen von Westphal fraglich.
ST

Sonntag, 28. Juni 1953
Freundschaftsspiel Ahrensburger TSV - VfL Oldesloe 2:2 (2:1)
Stormarner Derby endete unentschieden. In der harten Auseinandersetzung um die inoffizielle Kreismeisterschaft wäre dem Ahrensburger TSV fast ein Sieg über den VfL Oldesloe geglückt. Die Mannschaften trennten sich 2:2.

Die Ahrensburger Mannschaft brachte in die Reihen der nervös beginnenden Oldesloer erhebliche Aufregung. Einen Fehler in der Deckung nutzte Babiel entschlossen aus, und schon stand es 1:0. Der Jubel der Ahrensburger wollte nicht enden, als knapp 20 Minuten später dann auch noch ein Durchbruch von Babiel und Burmeister gelang, der VfL-Torwart überspielt wurde und Burmeister seelenruhig zum 2:0 einschoß. Sehr wichtig war dann der Anschlußtreffer für den VfL. Der Unparteiische ahndete ein Foul im Strafraum mit einem Elfmeter, den Richter an den zur falschen Seite springenden Woytas einschoß. In demselben Umfang wie den Ahrensburgern dann durch dieses Mißgeschick der Mut geraubt wurde, steig er bei den Oldesloern. Sie hatten vor und nach der Pause ihre stärksten Momente.

Besonders nach dem Wiederanpfiff schnürte der Sturm die Ahrensburger Abwehr ein, scheiterte in den entscheidenden Augenblicken stets an der aufmerksamen Abwehr der Männer um Köppe. Ziemke verteidigte anstelle von Wrobel, der eine Kopfverletzung erlitten hatte. Dieses Trio, Ziemke-Köppe-Dülsen, war einfach nicht zu schlagen. Erst ein Gewühl vor dem Tor, das keinerlei Übersicht mehr zuließ, brachte den Oldesloern den Ausgleich. Käselau war der glückliche Schütze, der Torwart Woytas mit einem Roller völlig überraschte.
ST

Tore: 1:0 Babiel, 2:0 Burmeister, 2:1 Richter (Foulelfmeter), 2:2 Käselau

Joomla template by a4joomla