Saison 1952/53

Der zweite Anlauf

Nach dem verpassten Aufstieg in die Amateurliga will die Ligamannschaft mit ihrem neuen Trainer James Senftinger und dem Betreuer Fritz Dubslaff einen neuen Anlauf in der Südstaffel der Bezirksliga nehmen.
Neu in der Mannschaft sind die Spieler Schneider (Friedrichsort) und der eigene Nachwuchsspieler Günter Rust.

Die Serie beginnt vielversprechend. Nach einem 10:0-Auftaktsieg gegen Henstedt, gewinnt der VfL auch die folgenden acht Spiele und kann so bereits am dritten Spieltag die Führung in der Tabelle übernehmen.
Auch das 1:1 im zehnten Spiel gegen LSV Gut Heil ändert daran nichts.
Am 30. November folgt dann das mit Spannung erwartete Derby gegen die Preußen aus Reinfeld. Das Spiel muß jedoch in der 77. Minute abgebrochen werden, da der Schiedsrichter sich eine Sehnenzerrung zuzieht.
Nach einem 2:0 in Bargteheide und dem 2:2 im Wiederholungsspiel gegen Reinfeld ist der VfL am 14. Dezember mit einem Punkt vor dem Konkurrenten ATSV Lübeck Herbstmeister.

Für den ersten Weihnachtstag vereinbart die Spartenleitung ein Spiel gegen den Meister der Nordstaffel, Holstein Segeberg. Nachdem die Blau-Weißen auch dieses Spiel mit 5:4 für sich entscheiden können, zweifelt niemand daran, dass auch in dieser Spielzeit die Meisterschaft errungen wird.

Die ersten Spiele der Rückrunde lassen auch keinerlei Zweifel an der Richtigkeit dieser Vermutung aufkommen.
Eichede (5:3), Trittau (6:1) und Ratzeburg (4:2) werden in die Schranken verwiesen.
Unruhe kommt nach dem Rückspiel gegen den LSV Gut Heil auf, als die Lübecker Protest gegen die Wertung des Spiels einlegen, das sie mit 2:0 verloren hatten. Grund für den Protest: Der Schiedsrichter ließ 91 Minuten spielen. Der Protest wird allerdings vom Verbandsgericht abgewiesen.

Auch eine 10 Zentimeter hohe Schneedecke verhindert nicht den 14:1-Erfolg gegen Kasseburg am 15. Februar, so dass die Elf von Trainer Senftinger zuversichtlich nach Pölitz fährt.
Ausgerechnet beim dörflichen Nachbarn jedoch endet die Siegesserie des VfL. Mit hängenden Köpfen kehren die Mannen nach dem 1:2 aus Pölitz zurück, wo sie die Tabellenführung an den ATSV Lübeck abgeben mussten.

Die Lübecker geben sich, ebenso wie der VfL, in den nächsten drei Spielen keine Blöße, so dass am 22. Mai 3.000 Zuschauer im Travestadion die Meisterschaftsentscheidung gegen den ATSV Lübeck sehen wollen. Doch trotz guten Spiels verlieren die Mannen um Heinz Mandelkau mit 1:3 und müssen sich für diese Saison von den Meisterschaftsträumen verabschieden.

Herbe Kritik handelt sich am 12. April noch der ehemalige VfL-Spieler Willi Neumann ein, als er beim Spiel in Sülfeld den jungen Günter Rust übel zu Fall bringt, was ihm drei Monate Sperre einbringt.
Nach dem Abschlußsieg gegen Reinfeld (4:1) werden die altgedienten Ligalegenden Heinz Mandelkau und Heinz Pohl mit der silbernen Vereinsnadel in den fußballerischen Ruhestand entlassen.

Zwar hat man das Saisonziel knapp verfehlt, doch gibt es beim VfL Oldesloe keinen Grund, unzufrieden zu sein.

Die Ligareserve wird nach guter Saison Kreismeister und auch die zweite Herrenmannschaft behauptet sich in der Spitzengruppe der Kreisklasse. Für guten Nachwuchs ist also gesorgt. Das beweist auch die Kreismeisterschaft der Jungmannenmannschaft, die allerdings in den fünf Spielen um die Bezirksmeisterschaft nur einen Sieg erringen kann.

Während im Gesamtverein, der mittlerweile 788 Mitglieder aufweist, auf der Jahreshauptversammlung am 13. April, alles beim Alten bleibt, wird auf der Spartenversammlung der Fußballer, 14 Tage später, Karl Reinhard zum Nachfolger des zurückgetretenen Dr. Erwin Lüders gewählt.
Reinhard kann, neben den Erfolgen der Mannschaften auch verkünden, dass die Stadt der Fußballsparte, anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums 1952, zwei Tornetze für den Exer gestiftet hat.

Darüber hinaus wird aber auch bekannt, dass das Schleswiger Landesverwaltungsgericht den Alkoholausschank auf Sportplätzen in einem Grundsatzurteil untersagt hat.

Hunderte Fußballfans drücken sich am 21. Juni die Nasen an den Schaufenstern der Oldesloer Geschäfte Hoffmann und Sträter platt, als diese, anlässlich der ersten Übertragung eines Endspiels um die Deutsche Fußballmeisterschaft im Fernsehfunk, Empfangsgeräte in die Auslagen gestellt haben.
Der 1. FC Kaiserslautern besiegt den VfB Stuttgart mit 4:1.

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