Die Spielzeit 1949/50
Teil 2 (4)

07.11.1949 - Man will also reinen Tisch im eigenen Hause machen.



Stadioneinweihung mit 6:5 über Phönix.
VfL bleibt nach Aufstiegsrunde in der Bezirksliga.
1:1 und 4:1 im Pokalendspiel über Schlutup.
"Oldesloer Landbote" erscheint wieder.
Jugendaufbauwerk baut Stadion aus.
Radauszenen in Segeberg.
Friedrich siegt bei Zuschauerumfrage
Box-Großkampf im "Tivoli".
Ohrt weiterhin VfL-Vorsitzender.
1:8 im Tischtennis gegen Stockholm.
Stäcker vom Betreuerposten zurückgetreten.
Tennisverein benötigt Umkleideräume.
Kreisfußballverband Stormarn gegründet.
Stormarnhalle eGmbH gegründet.
Erstes Schauturnen nach dem Kriege.
ATSV Oldesloe neu gegründet.
VfL-Boxabteilung aufgelöst.
Spielabbruch in Plön.
Lutzke Box-Landesmeister.
Schmüser gestorben.
0:3 gegen Oberliga des VfB Lübeck.

Quellen:

Lübecker Nachrichten
Oldesloer Landbote
Sport-Megaphon
Aufz. Günter Budnick (gb)


Samstag, 1. Okt. 1949
Der "Landbote" an seine Leser

Als der "Oldesloer Landbote" am 30. April 1943 sein Erscheinen einstweilen einstellen mußte, sagte er "Auf Wiedersehen!" Dieses Wiedersehen ist nun endlich Tatsache geworden. Mit dem Inkrafttreten des westdeutschen Grundgesetzes herrscht in Deutschland wieder die Pressefreiheit, die seit 1933 mehr und mehr verschwand und auch nach 1945 nur beschränkt wiederhergestellt wurde. Nunmehr kann der "Oldesloer Landbote" die Tradition wieder in vollem Maße pflegen - die Tradition einer wirklichen und echten Heimatzeitung. Seit 110 Jahren ist der Verlag in den Händen der Familie Schüthe. Es gilt an das anzuknüpfen, was schon früher den Landboten im Mittelpunkt der Kreisgemeinschaft Stormarn stehen ließ: die Verbundenheit mit der Heimat im weitesten Sinne des Wortes. Er erweitert seine diesbezügliche Aufgaben mit der Absicht, auch den Flüchtlingen und Vertriebenen ihre jetzige Heimat näherzubringen, indem er ihre Sorgen und Nöte verständnisvoll aufgreift und in den rechten Zusammenhang stellt.

Wie sehr der "Oldesloer Landbote" in den weit über 100 Jahren, da er das Leben der Heimat mit treuen Händen aufgegriffen und in vielfältiger Weise behandelt hat, den Weg der Heimat in allen Höhen und Tiefen mitgegangen ist, wird an anderer Stelle dargestellt. Beschränken wir uns in diesem kurzen Grußwort an unsere alten und neuen Leser mit dem Hinweis auf die Unabhängigkeit, auf die Verlag und Schriftleitung heute besonders stolz sind. Der Landbote hat diese seine Unabhängigkeit bis zum Letzten verteidigt. Da er sie nicht den Ansprüchen des totalen Staates opfern wollte, mußte er unter dem Deckmantel "kriegsnotwendiger Maßnahmen" sein Erscheinen einstellen. Man beraubte den technischen Betrieb in einem Maße seiner Hilfsmittel, daß der Aufbau nach dem Kriege sehr schwer war und noch heute ist. Sämtliches Schriftenmaterial wurde im Kriege weggeführt. Hier ist auch der Grund dafür zu suchen, daß das äußere Bild des Landboten nicht in allem dem gewohnten ähneln wird.

Aber in seiner inneren Einstellung ist der Landbote der alte. Er dient weder einer bestimmten Partei noch einer besonderen Bevölkerungsschicht. Das Interesse, das uns schon vor Erscheinen der ersten Nummer des neuen Jahrgangs aus allen Teilen der Bevölkerung entgegengebracht wurde und das bereits Bestellungen für das Ausland einbrachte, verpflichtet Verlag und Schriftleitung zu höchster Leistung. Wir können dieses nur erreichen, wenn unsere Leser zu uns Vertrauen haben und zu ihrem Teil auch selbst an der Gestaltung mithelfen. Für besondere, allgemein interessierende Themen öffnen wir unsere Spalten dem Leser. Diese Leserbriefe sollen im Sinne einer gegenseitigen Achtung der öffentlichen Aussprache und dem allgemeinen Wohl dienen. So kann jeder Leser auch ein Mitarbeiter sein.

In seinem politischen Teil bedient sich der Landbote der modernsten technischen Hilfsmittel und gestaltet deshalb jede seiner Ausgaben nach neuzeitlichen Grundsätzen. Mit ganzem Herzen wünscht unsere Zeitung, am deutschen Wiederaufbau teilzuhaben. Deshalb bekennen wir uns auch leidenschaftlich zu den Grundsätzen einer demokratischen Republik, wie sie allein imstande ist, unserem schwergeprüften Volk einen Ausweg aus seinem beispiellosen Niedergang zu ermöglichen. Dankbar begrüßt der Landbote, dessen Gründung in die Jahre des Ringens um die Durchsetzung der Demokratie fiel, die Wiederherstellung der Pressefreiheit. Er ist bereit, diese Freiheit der Rede und des Wortes überall zu vertreten und nimmt in gleichem Sinne auch für sich in Anspruch, nur der Wahrheit und nicht irgendwelchen Interessen dienen zu müssen.

In diesem Sinne grüßen wir unsere Leser und hoffen, daß sich recht bald wieder beweist, was schon 100 Jahre lang bewiesen wurde: Heimat und Landbote gehören zusammen! Verlag und Schriftleitung des "Oldesloer Landboten".
OL

Samstag, 1. Okt. 1949
Achtung Sportfreunde!

Die Fußballabteilung des VfL Oldesloe bittet, daß alle Sportfreunde, besonders alle Aktiven, heute abend um 20 Uhr im "CentralCafe" an dem "Gemütlichen Beisammensein" teilnehmen.
OL

Samstag, 1. Okt. 1949
Fußball - einmal anders

Die Oldesloer Schornsteinfeger und Bäcker bereiteten über 1000 Einwohnern der Travestadt einige vergnügte Stunden und führten gleichzeitig dem sozialen Wohnungsbau eine Summe von mehreren hundert Mark zu.

Zweimal 40 Minuten rollte der Fußball auf dem Exer, verfolgt unter dem Jubel von 22 "zünftig" gekleideten Handwerkern. Auch im schwarzen Dreß mit Zylinder und in weißen Bäckertracht läßt sich Sport treiben und das Ergebnis, 4:4, zeugt von der Schußkraft beider Sturmreihen. Bürgermeister Hermann Christ und zahlreiche bekannte Oldesloer Bürger hatten sich in den Dienst des Spiels gestellt und trugen durch ihre Mitwirkung wesentlich zum Gelingen bei. Eine Reportage und ein gut organisiertes Toto fehlten nicht. Vorausgegangen war ein Umzug beider Zünfte durch die Stadt, der durch ein Musikkorps der Polizei angeführt wurde.

Nach dem Spiel trafen sich die Mannschaften in Gegenwart zahlreicher Stormarner Innungsmeister zu einer Kaffeetafel im "Restaurant Haberland". Dort wurde beschlossen, das Spiel Bäcker gegen Schornsteinfeger weiterhin im jährlichen Wechsel zu gemeinnützigen Zwecken durchzuführen.
LN

Dienstag, 4. Okt. 1949
Jugendaufbauwerk gewinnt Gestalt

Stadionneubau in Bad Oldesloe durch die Jugend. Als der "Oldesloer Landboote" das letzte Mal erschien, ging das Zeitalter der Hitlerjugend zu Ende. Wie es damals war, wissen die meisten. Aber wie war es 1945/46?

In den Sportjugendgruppen trafen sie sich zuerst wieder: in Oldesloe, Ahrensburg, Trittau, Bargteheide, später in Reinfeld, Westerau und an anderen Orten. Die Jugendgemeinschaft Elmenhorst, die Gruppen der evangelischen Jugend in Oldesloe, Bargteheide und Reinfeld, und die Falken-Gruppen in Ahrensburg und Reinbek waren die ersten reinen Jugendgruppen im Kreise Stormarn. Diese Gruppen fanden sich oft um einen Menschen der alten Jugendbewegung zusammen. Die Schwierigkeiten dieser ersten Gruppen waren ungeheuer. Die Heime in Ahrensburg, Oldesloe, Trittau, Bargteheide usw. waren mit Behörden oder Flüchtlingen belegt. Das reichhaltige Sport-, Zelt- und Heimabendmaterial der Hitlerjugend war gestohlen oder beschlagnahmt. Auch der von der Verwaltung des Kreises Stormarn angestellte Kreisjugendpfleger Debes konnte bis März 1947 den 22 Jugendabteilungen der Sportvereine und den 13 kulturellen Jugendgruppen keine wesentliche Hilfe geben. Die Arbeit dieser ersten Jugendgruppen schien zum Scheitern verurteilt, bis ab Mitte 1947 durch die Zusammenarbeit zwischen dem britischen Roten Kreuz, den freien Wohlfahrtsverbänden und dem neuen Kreisjugendpfleger Heinz Peters sowie den verschiedenen Behörden eine Änderung eintrat.

Die Not der Zeit zwang dazu, einige Schwerpunkte zu schaffen, diese mit allen Mitteln bis zur Erreichung ihres Ziels zu stützen, um dann die nächste Aufgabe zu übernehmen. Eine der wichtigsten Aufgaben war, den Kindern aus sozial benachteiligten Familien einen Erholungsaufenthalt zu vermitteln. Das gelang durch die Bildung des Jugendzeltlagers Stormarn, welches 1947 2000 Kindern je 14 Erholungstage am herrlichen waldumrauschten Großensee verschaffen konnte. Von diesem Lager aus gingen die alten Volkslieder und Tänze wieder in den Kreis hinaus, und die Jungen und Mädchen fanden sich in ihren Heimatorten zu neuen Jugendgruppen zusammen.

Zur Möglichkeit der freien Aussprache der Jugend wurde die Jugenddiskussionsgruppe gefunden. So erreichte die Oldesloer Gruppe durch einen Diskussionsabend "Wollen die Behörden der Jugend helfen?", daß die Turnhallen, die täglich mehr und mehr verkamen, wieder in Ordnung gebracht wurden. Auch der erste Anstoß zum Ausbau des Sportplatzes auf dem Exer und zum Bau eines Jugendheimes ging von hier aus, wurde von der Stadtvertretung 1947 durch den Beschluß, die Schützenhalle zum Jugendheim umzubauen, gebilligt und Ende 1948 verwirklicht.

Der Mangel an Jugendgruppenleitern wurde durch die Mitarbeit beim Aufbau des Jugendhofes Barsbüttel, einer zonalen Jugendleiterschule, tatkräftig unterstützt. An den regulären, sowie an eigenen Lehrgängen nahmen eine ganze Anzahl Jugendgruppenleiter und Helfer teil, die dadurch ihr technisches Rüstzeug erhielten.

Positive Hilfe für die Sportjugend wurde durch die Selbstinitiative der Vereine und durch die Beschaffung von Sportplätzen an über 40 Orten des Kreises geleistet und durch die Gründung des Kreissportverbandes Stormarn gelang es dann ab 1947, einen geregelten Sportbetrieb im Kreise aufzubauen. Besonderer Dank gebührt hierbei dem 1. Vorsitzenden Peter Metzmacher (Witzhave) und dem Kreisgeschäftsführer Karl Reinhard (Bad Oldesloe). Heute bieten 55 Sportvereine mit einer Gesamtmitgliederzahl von rund 1000 Mitgliedern die Möglichkeit zur Ausübung jeder Sportart, denn die Jugendabteilungen dieser Vereine umfassen Reit- und Fahrsport, Fußball, Handball, Leichtathletik, Radfahren, Tennis und andere Sportarten mehr. Während die Sportplatzfrage im allgemeinen befriedigend gelöst ist, blieb sie bisher nur in Hamberge ungelöst.

Durch die Veränderung der wirtschaftlichen Verhältnisse sind leider eine ganze Anzahl Jugendlicher unseres Kreises zur Zeit arbeitslos, und auf der anderen Seite weder die Vereine noch die Behörden in der Lage, neue Sportplätze oder Jugendheime allein aufzubauen. In der Erkenntnis der Wichtigkeit sowohl einer geregelten Tätigkeit für die Jugendlichen als auch der Schaffung von Sport- und Spielplätzen wurde durch das Jugendaufbauwerk die Möglichkeit zur Schaffung dieser Plätze durch die Jugend geboten. In der nächsten Zeit wird in Bad Oldesloe das erste Arbeitsvorhaben des Jugendaufbauwerks, der Neubau des Stadions durchgeführt werden, und wahrscheinlich in den nächsten Wochen ein ähnliches Arbeitsvorhaben in Reinfeld beginnen.

Das Jugendpflege- und Sportamt und der Kreisjugendring Stormarn werden die Arbeit der 10.250 Mitglieder der 150 Jugendgruppen des Kreises im Winter durch Referate, die Vorführung von Kulturfilmen und durch Jugendleiterlehrgänge unterstützen. Es wird dadurch den Verbänden und Jugendgruppen möglich sein, durch Verstärkung der Arbeit an innerer Festigkeit und äußerer Durchschlagskraft zu gewinnen. Der Großteil dieser jungen Menschen besteht aus den Untergruppen der kirchlichen Jugendverbände, der Pfadfinder, der Falken und der Sportjugendgruppen. Daneben bestehen fünf Gruppen der Freien Deutschen Jugend, einer Schwesterorganisation der ostzonalen FDJ, und etwa zehn Laienspielgruppen, sowie Volkstanz- und Singgruppen.

So kann man deutlich feststellen, daß heute im Kreise Stormarn keine einheitliche Staatsjugend, wie es früher die Hitlerjugend war oder wie es heute in ähnlicher Form, die Freie Deutsche Jugend in der Ostzone ist, besteht, sondern daß für viele Jugendliche die Freiheit eine Neuentdeckung ist, die sie keinesfalls aufgeben wollen. Die über 40 Prozent organisierte Jugend des Kreises, das ist eine wesentlich höhere Zahl als vor 1933, kann gewiß sein, daß sie weitgehendst von den staatlichen Stellen unterstützt wird, soweit die schlechten finanziellen Verhältnisse es überhaupt möglich machen.
OL

Dienstag, 4. Okt. 1949
Wie erhalte ich das Sportabzeichen?

Während in diesen Tagen in Bad Oldesloe, Rein-feld und Bargteheide die ersten Leistungsprüfungen für das deutsche Sportabzeichen abgenommen werden, kommen immer wieder Anfragen, wie das Sportabzeichen erhältlich ist.
Ein Abzeichen für bestimmte Leistungen auf sportlichem Gebiet wurde zuerst durch den Reichsausschuß für Olympische Spiele 1913 unter dem Namen "Deutsches Turn- und Sportabzeichen" gestiftet. Später wurde der Name in "Deutsches Reichssportabzeichen" umgewandelt und in diesem Jahre durch Vereinbarung zwischen den deutschen und den alliierten Sportbehörden das "Deutsche Sportabzeichen" wieder genehmigt.
In der Vergangenheit bestand neben dem Reichssportabzeichen, das unter ähnlichen Bedingungen auch an Frauen verliehen wurde, das "Deutsche Reichsjugendsportabzeichen", das "Versehrtensportabzeichen", das "Reiterabzeichen" und das "Radsportabzeichen" sowie das "Segelflugleistungsabzeichen". Das außerdem bestehende "HJ-Leistungsabzeichen" und das "SA-Sportabzeichen" wurde seit 1945 verboten und wird nicht mehr genehmigt werden.

Die Verleihung des neugeschaffenen deutschen Sportabzeichens erfolgt auf Landesbasis und wird in drei Klassen (Bronze, Silber, Gold) verliehen. Die Bedingungen entsprechen - bis auf die gestrichenen Wehrsportprüfungen - den alten Anforderungen. Neubewerber für das "Deutsche Sportabzeichen" melden sich bei einem Turn- und Sportverein des Kreises Stormarn, beim Kreissportverband Stormarn, Sparte Leichtathletik (Heiner Hormann, Bad Oldesloe, Königstraße 32) oder beim Landessportverband Schleswig-Holstein. Auch das Jugendpflege- und Sportamt Stormarn, Bad Oldesloe, kann Auskunft erteilen. Die Prüfungen werden durch den Landessportverband Schleswig-Holstein ausgerichtet und in seinem Namen von den im Kreis anerkannten Prüfern abgenommen.

Alle Besitzer des ehemaligen "Deutschen Reichssportabzeichens" können, soweit sie im Besitz der Verleihungsurkunde sind, Wiederholungsübungen durchführen. Ihre Rechte werden voll anerkannt.

"Der Gedanke der vielseitigen körperlichen Durchbildung und seine Anerkennung durch das neue Leistungsabzeichen wird sich noch viel allgemeiner ausarbeiten und damit der deutschen Sportbewegung und dem deutschen Volk einen Kraftborn schaffen, der nicht hoch genug bewertet werden kann." Mit diesen Worten des verantwortlichen Leiters der Zentralstelle "Sportabzeichen" des Landes Schleswig-Holstein möchten wir hoffen, daß viele junge Menschen unseres Kreises diese Gelegenheit ergreifen.
OL

Donnerstag, 6. Okt. 1949
Die Bilanz des Jahres 1949: Lübecks Leichtathleten weiter verbessert.

Völlig tot ist die Leichtathletik in Oldesloe. Der VfL hatte einst eine stolze Abteilung, der der deutsche 5000-Meter-Meister Peter Frandsen, der international erprobte Mittelstreckler Pochat und der 60-Meter-Speerwerfer Pöhls angehörten. In der "ewigen" Bestenliste sind sie noch verzeichnet.

  • 800 Meter: Pochat 1:55,2 (1932)
  • 1000 Meter: Pochat 2:32,8 (1932)
  • 5000 Meter: Frandsen 15:20,2 (1925)
  • Speer: Pöhls 60,15 (1936)


Samstag, 8. Okt. 1949
NFV vor der Taufe.

Der Norddeutsche Fußballverband besteht auf dem Papier beinahe ein Jahr. Dennoch fehlen bis auf den heutigen Tag die Namen der Männer, die dem Vorstand und den verschiedenen Ausschüssen (Spielausschuß, Jugendausschuß, Spruchkammer usw.) angehören. Das schöne Städtchen Bad Harzburg sieht am Wochenende die Vertreter der Fußballverbände von Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein versammelt, die nach der Überprüfung des Satzungsentwurfs des Norddeutschen Fußballverbandes die Wahlen vornehmen.

Es ist schwer zu sagen, wer dem Vorstand und vor allem dem Spielausschuß angehören wird. Sicher ist nur, daß es diejenigen Männer sein werden, die in der Nachkriegszeit die Geschicke des norddeutschen Fußballs leiteten und die organisatorischen Vorbereitungen trafen.
LN

Samstag, 8. Okt. 1949
Stürmische Versammlung in Bad Harzburg

Vorstand des NFV: Gerstenberg, Ries und Steffen. Der neugegründete Norddeutsche Fußballverband wählte auf einer außerordentlich stürmisch verlaufenen Sitzung in Bad Harzburg seinen Vorstand und verschiedene Ausschüsse. In den Vorbesprechungen konnte keine Einigung über die Besetzung des Vorstandes erzielt werden. In der Hauptsitzung drohte Hamburg zweimal mit dem Austritt, weil Niedersachsen einen überragenden Stimmenvorteil besaß, der von allen anderen Landesverbänden mehrfach angezweifelt wurde. Niedersachsen wies in Bad Harzburg 78 Stimmen auf, während Schleswig-Holstein 21, Hamburg 19 und Bremen zehn Stimmen besaß. Da eine Stimme gleich zu setzen war mit 100 Mannschaften, plädierte Niedersachsens Vertretung folgedessen für über 100.000 Fußballspieler (!).

Die Wahlen gelten für den Zeitraum eines Jahres. Es wurde jedoch geplant, den auf dieser Sitzung als Grundlage dienenden Stimmenmodus später abzuändern. Zum 1. Vorsitzenden wurde Heino Gerstenberg (Hamburg), zum 2. Vorsitzenden Alfred Ries (Bremen) und zum 3. Vorsitzenden Willi Steffen (Lübeck) gewählt. Ries gab vorher eine Loyalitätserklärung der norddeutschen Oberliga-Vereine ab, die im NFV keine Sonderstellung einzunehmen gedächten. Zu Beisitzern des Hauptvorstandes wurden Dr. Hemke, Knippel und Dr. Gösmann (alle Niedersachen) gewählt. Kassenwart wurde Rave (Hamburg), den Vorsitz über den Spielausschuß übernahm Fromme (Hannover). Schönfeld (Hamburg) kandidierte für diesen Posten nicht. Spielausschußbeisitzer wurden Stock (Hamburg), Lüneburg (Niedersachsen), Daugs (Bremen) und Rix (Schleswig-Holstein).

Zum Obmann der Spruchkammer wurde Schönhütte (Niedersachsen) berufen. Beisitzer:

  • Dr. Heinen (Hamburg)
  • Dr. Alslev (Schleswig-Holstein)
  • Hornbostel (Niedersachsen)
  • Jansen (Bremen)

Burmeister (Hamburg) wurde einstimmig zum Obmann des Schiedsrichterausschusses gewählt.
Beisitzer:

  • Wichmann (Hamburg)
  • Heuck (Schleswig-Holstein)
  • Gube (Bremen)
  • Brömstrup (Niedersachsen)

LN

Dienstag, 11. Okt. 1949
Vom Fußball-Toto

Die Quoten beim letzten Fußball-Toto belaufen sich im ersten Rang ein Zehner auf 14881 DM (Bremerhaven), im zweiten Rang (73) auf 203,50 DM und im dritten Rang (803) auf 18,50 DM. Bad Oldesloe hatte zwei Neuner und etwa 25 bis 30 Achter. Bis zum 44. Wettbewerb waren auf Oldesloe 17 Zehner, 246 Neuner und 1693 Achter gefallen. Der größte Gewinn betrug für einen Wetter in Oldesloe seit Beginn des Fußball-Totos 1300 DM.
OL

Donnerstag, 13. Okt. 1949
Zur Tagung der Vertragsspielervereine: Fußballprobleme vor einer Klärung.

Seit West und Nord dem Vertragsfußball zugestimmt haben, die Südwestgruppe der französischen Zone sich überwiegend diesem neuen Wege angeschlossen hat, ist eine gewisse Unruhe in den deutschen Fußballstaat getragen worden. Wer die Dinge mit offenen Augen verfolgt hat, den überrascht das keineswegs. Die Zahl der Vertragsspielervereine ist klein, gemessen an der großen Masse der Amateure, die sich wahrscheinlich teilweise auch nicht von ihren Sünden trennen werden, aber mangels besonderer Einnahmen auch nicht in großem Maße sündigen können.

Mit dem Vertragsfußball ist eine gänzlich neue Note in das deutsche Fußballgeschehen getragen worden. Viele Zungen neigen dazu, von einem "Geschäft" zu sprechen, obwohl eindeutig feststeht, daß die Vereine, deren erste Mannschaft für ihre Leistung offiziell (und nicht mehr "schwarz") entschädigt werden, durchweg einen großen Amateur- und Jugendbetrieb haben. Es ist schon ein Erfolg, daß ein offizielles Gutachten, das die Oberliga Süd in München eingeholt hat, klar die gemeinnützige Seite dieser Vereine herausstellt, die ihre Überschüsse dem Sport und nicht etwa - wie es bei Unternehmen wäre - dem Geldbeutel einzelner Interessenten zuführen.

Pflichten hat der DFB dem Vertragsfußball in reichem Maße auferlegt, ob man nun an die 160 Mark Mindestgrenze, die Ablösesummen an Amateurvereine (die in der Welt einmalig sind!) und andere in Stuttgart beschlossene Dinge denkt.

Ist es wirklich so überraschend, daß die Vereine, die den neuen Weg gehen, auch gewisse Rechte, vor allem aber eine Sicherstellung ihrer Existenz, verlangen? Wer in den letzten Monaten Tagungen der Landesverbände erlebt hat, der konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die "übereifrigen" Amateurverfechter dazu neigen, den Vertragsspielern (und entsprechend auch ihren Vereinen!) eine Rolle zuzuschieben, die sie keinesfalls verdienen. Constantin Jersch (Bochum) hat auf einer Tagung in Duisburg einmal, als zuviel über Vertragsspieler und seine kommende Rolle gesprochen wurde, einen interessanten Satz geprägt: "Ein anständiger Vertragsspieler ist mir sympathischer als ein Scheinamateur!"

Man muß von einer derartigen (sportlichen) Einstellung ausgehen, um zu verstehen, daß die Vertragsspielervereine, deren Weg im Gesetz des DFB verankert ist, klare Verhältnisse wünschen, vor allem aber nicht (auch von Verbandstagen) bevormundet werden möchten.

So ist die Kölner Tagung am 15. Okt. zu sehen. Dr. Walter (Stuttgart) wird (auftragsgemäß) versuchen, die Wünsche (wir sagen noch nicht Forderungen) auf einen Nennen zu bringen, der es dem DFB nicht schwer machen soll, eine gemeinsame Linie zu finden.

Wenn jede der Parteien sich auf die Dinge beschränkt, die in ihrem ureigensten Interesse liegen, dann müßten die aktuellen Probleme des deutschen Fußballs Zug um Zug in die richtige Fassung gebracht werden. "Krieg" will niemand, auch die Vertragsspieler nicht, die schließlich nicht nur diese eine Mannschaft, sondern - in fast allen Fällen - einen ihrer Bedeutung entsprechenden Amateurbetrieb haben.
LN

Donnerstag, 13. Okt. 1949
Um neuen Stimmenmodus im NFV

Das ungesunde Stimmenverhältnis der einzelnen Landesverbände des am Samstag offiziell in Bad Harzburg gegründeten Norddeutschen Fußballverbandes läßt eine baldige Änderung der erst vor Monatsfrist beschlossenen Verbandssatzung ratsam erscheinen. Niedersachsen besitzt nach den bestehenden Bestimmungen bekanntlich ein einseitiges Übergewicht.

Mit Recht haben daher führende Männer des norddeutschen Fußballsports schon unmittelbar nach der Tagung eine Änderung des umstrittenen Paragraphen angeregt, zumal es allgemein nicht üblich ist, die jüngste Generation der Jugend, die Knaben und Schüler, in Vereinsversammlungen abstimmen zu lassen. Der Vorschlag, das Stimmenverhältnis nach der Beteiligung der Oberliga-Mannschaften festzusetzen, da diese allein auch die finanziellen Lasten des Norddeutschen Fußballverbandes tragen, ergibt schon ein wesentlich anderes Stimmenverhältnis.

Ein weiterer Vorschlag lautet, daß jeder Landesfußballverband grundsätzlich eine Stimme erhält. Dadurch wäre die Gleichberechtigung der Verbände gewährleistet, ohne Rücksicht auf die Zahl der Spieler in den einzelnen Gebieten. Bei einer Stimmengleichheit beispielsweise bestände weiter die Möglichkeit, daß äußerst fruchtbare und für eine gute Zusammenarbeit notwendige Debatten notwendig wären, die eine einseitige Bevormundung durch den zahlenmäßig größeren Verband (Niedersachsen) völlig ausschließen.
LN



Dienstag, 25. Okt. 1949
Versammlung

In der 65. Ratsversammlung der Stadt Bad Oldesloe entwickelte sich eine längere Aussprache bei der Erörterung der mit dem VfL und dem Tennisverein zu schließenden Verträge, die beide noch nicht endgültig verabschiedet werden konnten. Bürgermeister Hermann Christ nahm, unterstützt von verschiedenen Stadträten, die Gelegenheit wahr, um an die Adresse der sporttreibenden und sportinteressierten Bevölkerung - vor allem an den VfL - eine ernste Mahnung zu richten. Vorkommnisse der letzten Zeit hatten erkennen lassen, daß die sportlichen Vertreter Oldesloes nicht immer die Kreisstadt würdig vertreten könnten. Das muß anders werden, sonst werde, wenn es nicht zu ändern sei, das gute Einvernehmen zwischen Sportvereinen und Ratsversammlung empfindlich gestört sein. Möge dieser Ruf nach einer fairen Sportauffassung auch in den Schulen Gehör finden.
OL

Freitag, 28. Okt. 1949
Notunterkunft in der Turnhalle

Die ersten 60 Umsiedler sind in Bad Oldesloe eingetroffen. Sie werden bis zu ihrem Weitertransport in der Turnhalle der Stadtschule untergebracht sein. Aus diesem Grunde wurden Tragbahren, Wolldecken und Öfen in die Halle gebracht, um den Umsiedlern eine einigermaßen gut Unterkunft zu bieten. Ab Montag steht die Halle dem Sportbetrieb wieder zur Verfügung.
LN

Samstag, 29. Okt. 1949
Spielbeobachter und harte Strafen: NFV kämpft gegen Unsportlichkeit

Die zahlreichen Unsportlichkeiten der letzten Wochen auf den norddeutschen Fußballplätzen, an denen sowohl Spieler wie Zuschauer beteiligt waren, hatten in Hamburg eine Zusammenkunft des Norddeutschen Spielausschusses mit den Obleuten der Spielausschüsse in den Landesverbänden und dem Schiedsrichterausschuß herbeigeführt. In den langen Ausführungen beschäftigten sich die Männer vom NFV-Spielausschuß ausschließlich mit wirksamen Gegenmaßnahmen.

"Die Ruhe und Ordnung auf den Fußballplätzen bis zur letzten Klasse, die Kontrolle über alles, was vor sich geht, die Verhinderung von Zuständen, die mit dem anständigen Sport nichts mehr zu tun haben - für die Verwirklichung dieser Dinge machen wir uns stark", so umriß der Spielausschußvorsitzende Hermann Fromme (Hannover) die zu lösenden Probleme. "Die Schiedsrichter müssen wieder Persönlichkeiten werden, die Vereine haben sich an der Erziehung mehr als bisher zu beteiligen", nannte er die weiteren Forderungen.

Die Geduld der Fußballbehörden im Kampf gegen die Unsportlichkeiten ist zu Ende. Das war das wirksamste Ergebnis der Hamburger Besprechungen. Mit allen Mitteln soll erreicht werden, daß Norddeutschland wieder zu seinem guten Fußballruf kommt. Ab sofort werden die Schiedsrichter bei offenen und versteckten Fouls unnachsichtlich durchgreifen und zu Platzverweisen schreiten, Verfahren gegen die Spieler werden durchgeführt, die Vereine bei Ausfällen der Zuschauer zur Verantwortung gezogen.

Es gibt in Norddeutschland keine Halbheiten mehr. Wer in Zukunft vom Platz gestellt wird, muß darauf gefaßt sein, daß er sich für einige Wochen, vielleicht auch für länger, die Fußballspiele von draußen ansieht. Es wird auch nicht mehr möglich sein, hinter dem Rücken des Schiedsrichters Fouls zu versuchen. Zunächst werden den Spielen der Oberliga Beobachter beigegeben, die die Anweisung haben, alle unsportlichen Vorkommnisse zu berichten. Kommt der Spielausschuß auf Grund des "Beobachterdienstes" zu der Feststellung, daß ein Verfahren notwendig ist, so wird es unbeeinflußt durch die Leitung des Schiedsrichters, durchgeführt.

Diese Maßnahmen sollen von den Verbänden auf alle Spielklassen ausgedehnt werden, da es mit strengen Strafen in der Oberliga allein nicht getan ist. Wenn die Amateure nicht minder hart angefaßt werden, dürfte bald die Zeit vorbei sein, als ein Spieler seinen am Boden liegenden Gegner vorsätzlich verletzte oder den Schiedsrichter beleidigte, ohne bestraft zu werden.
SPM

Dienstag, 1. Nov. 1949
Ergebnis einer Tagung: Der Norden greift durch

Der Spielausschuß des Norddeutschen Fußballverbandes, die Spielausschußobleute der einzelnen Landesverbände und der norddeutsche Schiedsrichterausschuß beschlossen auf ihrer Tagung im Hamburger "Reichshof", in Zukunft mit den schärfsten Strafen gegen alle Unsportlichkeiten auf norddeutschen Fußballplätzen einzuschreiten. Allen Spielen der Oberliga werden offizielle Beobachter beigegeben, die das recht haben, nach Beendigung des Spiels Verstöße, die vom Schiedsrichter nicht geahndet wurden, zur Bearbeitung zu melden. Damit bleiben in Zukunft Vergehen hinter dem Rücken des Unparteiischen nicht mehr ungeahndet.

Hermann Fromme, der neue Vorsitzende des Spielausschusses, betonte, daß alles geschehen müsse, um den guten Ruf des norddeutschen Fußballs so schnell wie möglich wiederherzustellen. Es wird nun nicht mehr möglich sein, daß ein Spieler, der des Feldes verwiesen wurde, mit einer Sperre von zehn Tagen davonkommt.
LN

Mittwoch, 2. Nov. 1949
Winter-Training des VfL


Montags:

  • Es trainieren in der Stadtschule von 18 bis 20 Uhr die Schüler
  • von 20 bis 22 Uhr die Männer im Tischtennis - Leiter ist Mittelstaedt.

Dienstags:

  • Kinderturnen von 18.30 Uhr bis 19 Uhr in der Stadtschule (Ohrt)
  • Die Jugend turnt von 17 bis 19 Uhr in der Oberschule (Schop).
  • Die Männer turnen von 20 bis 22 Uhr in der Oberschule (Diedrichsen).
  • Handball der Männer und der Jugend dienstags von 20 bis 22 Uhr in der Stadtschule (Schwarz).

Mittwochs:

  • Fußball der Knaben und Schüler von 18 bis 20 Uhr in der Stadtschule (Stäcker)
  • Liga und Reserve von 20 bis 22 Uhr in der Stadtschule (Stäcker)
  • Boxen von 20 bis 22 Uhr in der Oberschule (Knurr)

Donnerstags:

  • Fußball der Jugend und Jungmannen von 19 bis 20.30 Uhr in der Stadtschule (Stäcker, Fischer)
  • Untere Mannschaften von 20.30 bis 22 Uhr in der Stadtschule (Dubslaff)
  • Handball, weibliche Jugend und Frauen von 20 bis 22 Uhr in der Oberschule (Kann)

Freitags:

  • Turnen der Mädchen von 17 bis 19 Uhr,
  • der Frauen von 20 bis 22 Uhr in der Oberschule (Stein).
  • Tischtennis: Schülerinnen von 18 bis 20 Uhr
  • Damen von 20 bis 22 Uhr in der Stadtschule (Mittelstaedt).

Samstag:

  • Tischtennis der Jugend von 18 bis 20 Uhr in der Stadtschule (Mittelstaedt);
  • alle Erwachsenen von 20 bis 22 Uhr in der Stadtschule

Sonntags:

  • Boxen von 10 bis 12 Uhr in der Oberschule (Feige, Reinfeld)
  • Hockey auf dem Exer (Burandt)
  • Leichtathletik von 9.30 bis 11 Uhr auf dem Exer (Hormann).

OL

Mittwoch, 2. Nov. 1949
Toto geht neue Wege: Eigenheim für zehn Pfennige

Jeweils 15.000 Mark zur Errichtung eines Eigenheimes vorgesehen. Die schleswig-holsteinische Landesregierung hat mit Wirkung vom 1. November der Schleswig-Holsteinischen Sportwette GmbH die Lizenz erteilt, in Verbindung mit den Fußballwetten eine Lotterie zu veranstalten. Dabei soll jeweils der Betrag von 15.000 Mark zur Errichtung eines Eigenheimes ausgeworfen werden. An der Lotterie können sich alle Wetter des schleswig-holsteinischen Fußball-Totos beteiligen. Der Einsatz beträgt pro Wettschein zusätzlich zehn Pfennig.

Die Schleswig-Holsteinische Sportwette GmbH knüpft damit an das Beispiel anderer Toto-Gesellschaften an, die bereits seit längerer Zeit derartige Lotterien mit dem Ziel der erhöhten Wettbeteiligung durchführen. Ohne Frage wird diese Regelung auch in Schleswig-Holstein Anklang finden und manchen "abtrünnigen" Wetter zurückrufen. Vor allem in Anbetracht der akuten Wohnungsnot in Schleswig-Holstein sollte die Ausspielung von Eigenheimen überall begrüßt werden.
LN

Donnerstag, 3. Nov. 1949
Stadionausbau durch Jugendaufbauwerk

Aufruf an die männlichen Arbeitslosen. Alle männlichen arbeitslosen Jugendlichen zwischen 14 und 21 Jahren, der näheren Umgebung Bad Oldesloes machen wir auf das Arbeitsvorhaben des Jugendaufbauwerkes, welches in der nächsten Woche anlaufen wird, aufmerksam. Eine Gruppe von etwa 30 Teilnehmern wird im Stadion Bad Oldesloe die Laufbahn so ausgestalten, wie es der Ruf der Sportstadt Bad Oldesloe verlangt. Die Leitung dieses Vorhabens wurde dem VfL Oldesloe übertragen.

Bei fünf Stunden Arbeitszeit wird eine sehr gute Verpflegung an die Teilnehmer ausgegeben sowie eine tägliche Barvergütung von 0,40 DM. Außerdem werden drei Stunden täglich für den Besuch kultureller Veranstaltungen, die Durchführung von allgemeinbildenden Kursen sowie sportlichen Spezialkursen verwandt. Ferner können Zuschüsse für Arbeitskleidung gegeben werden. Die Teilnehmer werden nicht in einem Lager zusammengefaßt, sondern schlafen nach wie vor zu Hause.

Für viele Jugendlichen, die durch die ungünstigen Arbeitsverhältnisse noch keine Lehrstelle erhalten können bzw. nach Ablauf der Lehre ohne Arbeit dastehen, wird dieses Arbeitsvorhaben einerseits eine finanzielle Entlastung sein, und andererseits wird durch ihren Einsatz endlich das Stadion in Bad Oldesloe in einen vernünftigen Zustand gebracht werden.

Die Arbeitslosenunterstützung wird weiter ausbezahlt, die Teilnehmer werden gleichfalls als Arbeitssuchende geführt und in Arbeit vermittelt.
Meldestellen:

  • Verein für Leibesübungen Oldesloe
    • 1. Vorsitzender Christian OhrtBad Oldesloe
    • Große Salinenstraße 25
  • Verwaltung des Kreises Stormarn
    • Jugendpflege- und Sportamt
    • Bad Oldesloe
    • Grabauer Straße 15
  • Arbeitsamt Bad Oldesloe
    • Berufsberatung

OL

Freitag, 4. Nov. 1949
Freie Bahn dem Jugendaufbauwerk

30 Jugendliche werden angesetzt. Sorgfältige Vorbereitungen in Bad Oldesloe. Auf der Geschäftsstelle des Deutschen Gewerkschaftsbundes hatten sich unter dem Vorsitz von Sportlehrer Christian Ohrt Vertreter der Stadtverwaltung, des Deutschen Gewerkschaftsbundes und des VfL als Träger der Arbeiten zur Neuherstellung des Stadions zusammengefunden. Zur Beratung standen alle Fragen, die mit der Unterbringung, Verpflegung, Schulung und sonstigen Betreuung der jugendlichen Teilnehmer im Zusammenhang stehen. Mit der Gesamtleitung ist Herr Fahl vom VfL betraut; ihm zur Seite steht als Helfer Herr XY????? Gerth, ebenfalls vom VfL. Es wurden Vorkehrungen getroffen, den Jugendlichen neben der körperlichen Arbeit im Stadion durch geeignete Lehrkräfte einen umfassenden und vielseitigen Unterricht zu erteilen. Verbindungen mit der Stadt- und Oberschule sowie Berufsschule sollen aufgenommen werden. Man beabsichtigt, neben der rein schulischen Bildung, Filmvorführungen und heimatkundliche Wanderungen neben Sport und Werkunterricht zu veranstalten.

Der "Oldesloer Landbote" veröffentlichte kürzlich einen Aufruf an arbeitslose Jugendliche, sich für das Jugendaufbauwerk in Oldesloe zu melden, um das Stadion am Bürgerpark auszubauen. Wie der Leiter des VfL, Christian Ohrt, mitteilte, war, als durch eine Rundverfügung des Landes Schleswig-Holstein das Jugendaufbauwerk angekündigt wurde, der VfL Oldesloe sofort bereit, diesen Gedanken aufzunehmen. Im August wurde ein Antrag auf Zuweisung von 30 Jugendlichen im Alter von 14 bis 25 Jahren zur Neuherstellung des Oldesloer Stadions gestellt. Die Zustimmung des Ministeriums erfolgte Ende Oktober, so daß die geplanten Arbeiten unverzüglich in Angriff genommen werden konnten. 30 Jugendlichen wird durch diese Maßnahme einmal die Möglichkeit gegeben, durch freiwillige Arbeitsleistung bleibende Werte zu schaffen und auf der anderen Seite zusätzlich zu ihrer vollen Arbeitslosenunterstützung volle Verpflegung und einen kleinen zusätzlichen Verdienst zu erlangen. Besonderer Wert wird außerdem auf die berufliche und sonstige schulische Weiterbildung der Teilnehmer gelegt.

Die Zugehörigkeit zum Jugendaufbauwerk erstreckt sich über ein Jahr. Die Bewerber müssen sich vor der Einstellung einer ärztlichen Untersuchung unterziehen, damit vermeiden wird, daß körperlich nicht Geeignete gesundheitlichen Schaden dadurch erleiden. Es ist erfreulich, daß Bad Oldesloe und der VfL Oldesloe diesen Gedanken sofort in die Tat umzusetzen bereit waren.
OL

Mittwoch, 9. Nov. 1949
Das Jugendaufbauwerk begann mit den ersten zehn Jugendlichen seine Arbeit

Wie uns der Leiter des VfL, Sportlehrer Ohrt, mitteilt, wird erwartet, daß sich die noch fehlenden 20 Jugendlichen in diesen Tagen einfinden werden.
OL

Sonntag, 13. Nov. 1949
Ein Jahr Toto

Die schleswig-holsteinische Sportwette feiert morgen ihr einjähriges Jubiläum. Am 14. Nov. 1948 war der erste Wettsonntag. Inzwischen hat der Fußball-Toto einen sensationellen Aufschwung genommen. Auch Hamburg begann am 14. Nov. und feiert ebenfalls das "Einjährige". Am 12. Dez. lief der Toto in Bremen an und schließlich trat Niedersachsen am 19. Dez. als letztes Land Norddeutschlands auf den Plan.

Schleswig-Holstein erlebte bisher 48 Wettsonntage. Der Gesamtumsatz in dieser Zeit betrug knapp über 5 Mio. DM. Das entspricht rund 10 Mio. Tipreihen. 2187mal war kein Fehler zu entdecken, und die glücklichen Gewinner des ersten Ranges konnten zum Teil recht ansehnliche Quoten einstreichen. Im zweiten Rang wurden 28.218 Sieger ermittelt und im dritten Rang kamen 125.678 Gewinne zur Ausschüttung.

Hauptnutznießer der nicht zur Ausschüttung kommenden Gelder war "Vater Staat", der 16 2/3 Prozent Lotteriesteuer kassierte. Für den Aufbau des Sports in Schleswig-Holstein konnte die Sportwette in den vergangenen zwölf Monaten ca. 750.000 DM zur Verfügung stellen. Damit wurde ein wesentlicher Beitrag vor allem für das Sportheim Malente, die Beschaffung von Sportgeräten und den Bau verschiedener Sportanlagen geleistet.
LN

Sonntag, 13. Nov. 1949
Schiedsrichterausschuß tagte in Hamburg

Es wird durchgegriffen. Der Schiedsrichterausschuß des Deutschen Fußball-Bundes und die Schiedsrichterobleute der Landesfußballverbände tagten in Hamburg. Im Mittelpunkt der Beratungen standen die Maßnahmen gegen die in letzter Zeit auf zahlreichen Plätzen zutage getretenen Disziplinlosigkeiten der Spieler und Ausschreitungen der Zuschauer. Es wurde beschlossen, schärfste Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Auswüchse zu treffen.

Die Schiedsrichter werden ab sofort angewiesen, mit aller Schärfe gegen die Disziplinlosigkeiten der Spieler, absichtliche Regelverstöße und insbesondere gegen Reklamationen vorzugehen. Spielerstrafen und Feldverweise sind ohne Rücksicht auf den Spielstand auszusprechen. Schiedsrichter, die nicht mit der notwendigen Energie eingreifen oder Regelverstöße nicht beachten, werden von weiteren Spielen ausgeschlossen. Darüber hinaus wird gefordert, daß alle Beteiligten die Maßnahmen der Schiedsrichter unterstützen. Ein geeignetes Mittel erblickt der Bundesschiedsrichterausschuß in der Überwachung der Spiele von besonders ausgewählten Verbandsfunktionären, die das Recht haben sollen, Anzeigen zu erstatten. Es sind weiterhin verschärfte Strafen bei Vergehen gegen die Sportdisziplin und die Bestrafung von Vereinen vorgesehen, die Tumulte nicht im Keime ersticken. Außerdem sollen Vereine, bei denen ein erheblicher Mangel an Sportdisziplin festgestellt wird, keinerlei Unterstützung durch Toto-Gelder erhalten.

Vertragsspieler, die gesperrt werden, dürfen für die Dauer der Sperre keine Bezüge bekommen. Des weiteren ist die Bestrafung von Spielern geplant, die in mehreren Spielen vom Schiedsrichter verwarnt wurden. Mit diesen Beschlüssen ist der erste Schritt getan, um der Unsportlichkeiten, die sich in letzter Zeit auf fast allen Plätzen häuften, Herr zu werden.
SPM

Montag, 14. Nov. 1949
Weiter im Amt

In einer Feierstunde wurde Studienrat Christian Ohrt aus dem Schuldienst entlassen. Herr Ohrt, der sich besonders um den Sport verdient gemacht hat, erklärte sich bereit, vorerst noch zum Wohle der sporttreibenden Jugend in seinem Amt zu bleiben.
OL

Donnerstag, 24. Nov. 1949
Die Arbeiten im Oldesloer Stadion, ausgeführt vom Jugendaufbauwerk, schreiten rüstig voran.

Der Leiter der Arbeiten, Herr Fahl, berichtet, daß die jungen Männer durchweg mit einem bemerkenswerten Eifer bei ihrer Aufgabe sind. Die Fertigstellung der nach modernsten Gesichtspunkten angelegten Laufbahn dürfte etwa Mitte Dezember erfolgen. Wenn auch vom Jugendaufbauwerk nicht das nötige Verständnis entgegengebracht wird, so muß doch betont werden, daß die Behörden ihm beste Unterstützung zuteil werden ließen. Das freundliche Entgegenkommen der Inhaber der Lichtspielhäuser machte es sogar möglich, daß diese Gruppe bereits zweimal an den Kinovorstellungen bei freiem Eintritt teilnehmen konnte. Fahl, der es bestens versteht, die Jungens zu leiten, leistet an den jungen Leuten aus seiner langjährigen Erfahrung heraus wertvolle erzieherische Arbeit, die nicht unterschätzt werden kann. Es stoßen noch immer neue Kräfte zu der Gruppe, so daß in Bälde das Soll von 30 Mann erreicht sein dürfte.
OL

Montag, 28. Nov. 1949
Jahreshauptversammlung des VfL Oldesloe
Der VfL hielt seine Mitgliederversammlung im "Central-Cafe" (Matthiesen) ab. Es mögen etwa 100 bis 120 Personen anwesend gewesen sein, als der 1. Vorsitzende Christian Ohrt die Versammlung eröffnete und die Tagesordnung bekannt gab. Dem gesamten Vorstand wurde Entlastung erteilt. Als ältestes Mitglied von den Anwesenden nahm Willy Höhn die Wahl des neuen Vorsitzenden vor. Zum Vorschlag kam der alte Vorsitzende Sportfreund Ohrt einstimmig auf die Vorschlagsliste und erhielt einstimmig das Vertrauen der Versammlung. Hans Fokuhl als altes bewährtes Mitglied wurde zum 2. Vorsitzenden gewählt. Wiedergewählt wurde der Kassierer Wilhelm Hoppe ebenfalls einstimmig. Schriftführer wurde R?????XY Bothe. Zum Teil wurden die Spartenleiter neu gewählt. Der 1. Vorsitzende leitete die Versammlung geschickt, so daß die Tagesordnung in zwei Stunden Erledigung fand.
OL

Mittwoch, 30. Nov. 1949
Neue Toto-Annahmestelle<
br> Durch den Zusammenschluß der Fußball-Toto-Gesellschaften Schleswig-Holsteins und Niedersachsens hat der Wetteifer auch in der Stormarner Kreisstadt einen wesentlichen Auftrieb erfahren. Die Annahmestelle Karl Reinhard hat daher ab sofort ein zusätzliches Büro im Pressepavillon Bahnhofstraße/Ecke Brunnenstraße eingerichtet.
LN

Dienstag, 6. Dez. 1949
Neue Badeanstalt?

Der städtische Sportausschuß befaßte sich in seiner letzten Sitzung u.a. mit der Errichtung eines Schwimmbeckens. Die vom Kreisschulschwimmobmann vorgetragenen Gründe über die dringende Notwendigkeit zur Schaffung einer neuen Schwimmöglichkeit für die Schuljugend wurden von dem Ausschuß einmütig anerkannt, zumal die Lehrkräfte der Schulen in Zukunft die Verantwortung für den Schwimm-unterricht nicht mehr tragen können. In Verbindung mit dem städtischen Bauamt sollen durch Bodenuntersuchun-gen alle Möglichkeiten überprüft werden, um unabhängig von dem Trave- und Bestewasser, das in beiden Fällen bakteriologisch nicht einwandfrei ist, durch Quell- und Leitungswasser eine neue Bademöglichkeit zu schaffen. Es ist das Bestreben des Bauamtes, nach Möglichkeit das Schwimmlehrbecken, das durch spätere Bauabschnitte einmal zu einer Vollbadeanstalt mit einer 50-Meter-Bahn und einer Sprunggrube erweitert werden kann, in das jetzige Gelände um das Stadion hineinzubauen. Die erfor-derlichen Erdarbeiten sollen mit Hilfe des Jugendaufbau-werks durchgeführt werden.
OL

Freitag, 9. Dez. 1949
Sportgroschen verbleibt dem VfL
Wie der stellvertretende Bürgermeister Abraham als Vorsitzender des Sportausschusses mitteilt, soll auch fernerhin dem VfL der eingenommene Sportgroschen zur Instandsetzung der Anlagen des Stadions verbleiben. Allerdings ist über die Verwendung der Beträge eine vierteljährliche Nachweisung zu erstatten.
OL

Samstag, 10. Dez. 1949
Toto-Fieber
Die Bevölkerung hat ein wahrer Toto-Taumel gepackt. Am Dienstag waren bei der Oldesloe Annahmestelle bereits sämtliche Wettscheine vergriffen. Am Mittwochabend trafen per Expreß 1200 Scheine als Nachschub ein, die innerhalb kurzer Zeit abermals ausverkauft waren. Während des ganzen Donnerstag bestürmten Hunderte von Menschen die Annahmestelle nach Wettscheinen. Forderungen bis zu 50 Stück waren keine Seltenheit. Man konnte beobachten, daß selbst Menschen, sie bisher noch nie im Toto ihr Glück versucht hatten, diesmal Fortuna auf die Probe stellen wollen.
LN

Donnerstag, 15. Dez. 1949
Forderung an die Landesregierung: Gegen Erhöhung der Sportsteuer

Der Kreissportverband Flensburg hat gegen die Erhöhung der Vergnügungssteuer bei Sportveranstaltungen im Lande Schleswig-Holstein scharf Stellung genommen. Er betont besonders den entscheidenden Unterschied zwischen gewerblichen Unternehmungen und den ehrenamtlich idealistisch betriebenn Sportveranstaltungen.
Die Forderungen des Sports an die Landesregierung werden in sechs Punkten zusammengefaßt:

  • Die Steuerfreiheit des Amateursports bei allen rein sportlichen Veranstaltungen.
  • Finanzielle Unterstützung von Vereinen, die nicht durch eigene Schuld, sondern durch bestimmte, nachprüfbare Umstände in eine Notlage gekommen sind.
  • Steigerung der Planung und Anlage von Sportstätten.
  • Änderung des Toto-Gesetzes zwecks erhöhter Ausschüttung von Geldern an den Sportförderungsausschuß zur Weiterleitung an die Vereine.
  • Berücksichtigung der sozialen Aufgaben des Sports durch Einrichtung eines Sportetats im Landeshaushalt.
  • Herstellung einer engen Verbindung zwischen der Parlamentariern und den Führern der Sportbewegung zur Sicherstellung einer fachlichen Beurteilung aller Sportfragen bei Landtag und Regierung.

LN

Mittwoch, 28. Dez. 1949
Toto-Gelder für den Sport

Der Sportförderungsausschuß des schleswig-holsteinischen Fußball-Totos hat den 19 Sportkreisen des Landes namhafte Beträge bewilligt. Den bedürftigen Sportlern, vor allem Jugendlichen, soll damit ein 14tägiger kostenloser Aufenthalt im Sportheim Malente gewährt werden.
LN

Mittwoch, 28. Dez. 1949
Vom Fußball-Toto

Zahlreiche Oldesloer haben sich am letzten Sonntag am Toto beteiligt und viele haben sehr gut getippt. Wie wir hören, sind in Oldesloe und Umgegend bisher 12 Zettel festgestellt, die 11 richtig hatten. Über 200 hatten 10 und mehrere Hundert 9 richtig. Daß die Quoten unter diesen Umständen niedrig sein werden, ist vorauszusehen.
OL

Donnerstag, 29. Dez. 1949
Was wurde für Stormarns Jugend im Jahre 1949 getan?

Jugendarbeit des Kreises Stormarn. Ein wichtiger Rechenschaftsbericht des Jugendpflege- und Sportamtes. In seinem Geleitwort für die vom Jugendpflege- und Sportamt des Kreises Stormarn herausgegebene Broschüre "Helfende Hände" schreibt unser Landrat, Volksbildungsminister Wilhelm Siegel, daß die Not der Jugend diejenige sei, die im Lande Schleswig-Holstein am meisten Sorge mache. Daß man tatkräftig dabei ist, die Not im Kreise Stormarn zu steuern, beweist der Rechenschaftsbericht, der in dem vom Kulturausschuß des Kreises und dem Kreisjugendpfleger vorgelegten Heft enthalten ist. Man bekommt ein eindringliches Bild von den Stellen, die in unserem Kreise für die heranwachsende Generation tätig sind; also neben dem Jugendamt das Arbeitsamt, das Gesundheits- und Wohlfahrtsamt, die Dienststelle des Kreisjugendpflegers und schließlich die Jugendarbeit der Freien Wohlfahrtsverbände.

Die Bildung der Jugendgemeinschaften, die Schaffung der nötigen Räumlichkeiten, die Jugenderholung und viele andere Maßnahmen sind seit der Kapitulation im steigenden Maße Aufgabe des Jugendpflege- und Sportamtes. Dabei kam es sehr entscheidend darauf an, daß die Eigeninitiative der Vereine, Gruppen und Gemeinschaften gefördert wurde. Im Jahre 1946 gab es 35 Jugendgruppen in Stormarn mit 2380 Mitgliedern, 1947 44 Jugendgruppen mit 3780 Mitgliedern, 1948 105 Jugendgruppen mit 7110 Mitgliedern und am 30. Nov. 1949 wurden 151 Jugendgruppen mit über 100.000 Mitgliedern gezählt. Während in erster Linie die Mehrzahl der Jugendlichen in den Sportjugendgruppen sich zusammenfand, zeigte sich bereits im Jahre 1948 der Erfolg einer planmäßigen Jugendgruppenausbildung. Kirchliche und kulturelle Jugendgruppen wuchsen 1949 stark an. Der Kreisjugendring entstand, und heute gibt es folgende Jugendverbände im Kreise Stormarn: Die evangelische Jugend mit 28 Jugendgruppen und 1132 Mitgliedern, die Falken mit 13 Gruppen und 542 Mitgliedern, die Pfadfinder mit 14 Gruppen und 512 Mitgliedern (sowie neun Pfadfinderinnengruppen mit 172 Mitgliedern). Katholische Jugendarbeit betreiben sieben Gruppen mit 395 Mitgliedern. In vier Gruppen der Gewerkschaftsjugend sind 280 Jungen und Mädel organisiert. Die kommunistisch orientierte Freie Deutsche Jugend kann in diesem Zusammenhang fehlen, da sie aufgelöst wurde.

Wenn man auf die Maßnahmen des Jugendpflege- und Sportamtes zur Unterstützung der Jugendarbeit im Jahre 1949 blickt, so kann man feststellen, daß im wesentlichen Zeltlager für besondere Zwecke unterstützt wurden. Die Jugendfilmstunden sind zu erwähnen und endlich der Aufbau der Jugendleiter-Bücherei, für die sich noch viel mehr Leute als sonst interessieren sollten.

Es ist sehr zu wünschen, daß recht viele aus der Lektüre des Heftes "Helfende Hände" die Verpflichtung ableiten möchten, der Jugend zu helfen - jener Jugend, die in unserer trüben Zeit so viel braucht, um eine glückliche Jugend zu werden.
OL

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