Dienstag, 21. Juli 1953
VfL-Trainingsfragen gelöst.
Nachdem sich für die Jungmannen und Jugend die Sportfreunde Wilhelm Stäcker und Heinz Pohl bereit erklärten und mit ihrer Aufgabe schon begonnen haben, hat Werner Benthin das nicht weniger schwierige Amt des Trainers für die Liga und Reserve übernommen. Herr Benthin sieht seine Aufgabe darin, junge und talentierte Spieler für beide Mannschaften heranzubilden. Das Training ist vorläufig auf jeden Mittwoch, Beginn 19.30 Uhr im VfL-Stadion, festgelegt. Für Donnerstag, den 23. Juli, hat der Vorstand der Fußballsparte eine Mannschaftsbesprechung im "Restaurant Haberland", Inhaber Heinrich Busch, Hamburger Straße, angesetzt. Entgegen anderen Gerüchten wurde von der Fußballspartenleitung des VfL mitgeteilt, daß keine wesentlichen Abgänge und Zugänge zu verzeichnen sind. Der VfL stützt sich auf seinen reichlichen Nachwuchs, in dessen Reihen genügend Reserve vorhanden ist.
ST

Donnerstag, 23. Juli 1953
In der Mannschaftsbesprechung im "Restaurant Haberland" gab die VfL-Spartenleitung den Plan der neuen Spielserie bekannt. Es werden in der neuen Serie folgende Mannschaften an den Punktspielen teilnehmen:

  • Liga
  • Reserve
  • zweite Mannschaft bei den Senioren
  • zwei Jungmannen-
  • zwei Jugendmannschaften
  • eine Schülermannschaft bei den Jugendlichen

Sämtliche Mannschaften haben mit dem Training begonnen. Am 2. Aug. werden alle Mannschaften in veränderter Aufstellung die Saison beginnen. Die Liga hat Rasensport Harburg zum Gegner. Die Reserve und die zweite Mannschaft spielen gegen Tungendorf, Kreismeister von Neumünster. Da für die Jugendlichen noch Spielsperre besteht, erscheinen die Mannschaften erst später auf dem Plan. Rund 40 aktive Spieler stehen für die drei Seniorenmannschaften zur Verfügung.
ST

Samstag, 1. Aug. 1953
Am Sonntag spielen im Stadion: VfL Oldesloe gegen Rasensport Harburg. Gleich am ersten Sonntag nach der Sommerpause ist es dem VfL Oldesloe gelungen, den spielstarken Hamburger Amateurliga-Verein Rasensport Harburg zu verpflichten. Da die Punktspielrunde in diesem Jahr bereits am 23. August beginnt, muß sich die VfL-Mannschaft schnellstens finden, um nicht erst auf die Verliererstraße zu geraten. Trainer Werner Benthin, der 15 Jahre bei der Polizei (VfB) Lübeck spielte, hofft, die Mannschaft zu diesem Zeitpunkt auf Draht zu haben. Anstoß: 15 Uhr Stadion.
ST

Sonntag, 2. Aug. 1953 - Freundschaftsspiel
VfL Oldesloe - Rasensport Harburg 2:8 (2:3)
Bei äußerst ungünstigem Wetter unterlag der VfL Oldesloe der sympathischen Harburger Mannschaft, allerdings viel zu hoch, mit 2:8 Toren. Konditionsmängel einiger Spieler brachten den Harburgern in den letzten 20 Minuten fünf Tore. Planloses Spiel der Hintermannschaft kommt dazu. Bei etwas mehr Glück hätte der Oldesloer Sturm auch ein halbes Dutzend Tore schießen können. Es dauerte wohl zehn Minuten, bis sich die Oldesloer Mannschaft fand; diese Zeit nutzte der Gegner, um die 1:0-Führung an sich zu reißen. Gefährliche Angriffe, meist über den linken Flügel, brachten die Rasensportler etwas durcheinander, so daß Lattke kurz hintereinander zwei Bombentore unterbringen konnte. Bis zur Halbzeit gleichwertiges Feldspiel. Zwei Tore in der 40. und 43. Minute brachten dann die Gäste wieder in Führung.

Die nur wenigen Zuschauer rechneten vielleicht mit einem Unentschieden bzw. einem knappen Sieg ihrer Mannschaft, denn die VfL-Elf hatte nun den Wind als Bundesgenossen. Aber weit gefehlt, denn die Gäste wechselten drei Spieler aus, so daß ein klarer Nachteil des Gastgebers entstand. Streckenweise beherrschte der VfL das Spielfeld, taktisch aber falsch, denn es kann nicht angehen, daß die Hintermannschaft, besonders Lange I, ihre Gegenspieler allein läßt und sich mit in den Sturm begibt. Bei vier plötzlichen Durchbrüchen sah sich die Harburger Fünferreihe nur noch zwei Oldesloer Deckungsspielern gegenüber, so daß Lange II kurz hintereinander viermal hinter sich greifen mußte. Für die Zukunft sollte dies eine kräftige Warnung sein. Der beste Mannschaftsteil war der Sturm.
ST

VfL Oldesloe: Aufstellung unbekannt.
Tore für den VfL Oldesloe: Lattke (2)

Samstag, 8. Aug. 1953
VfL gegen SV Groß Borstel.
Der Wunsch des ehemaligen Stadtdirektors Masuth, daß beide Mannschaften am Sonntag ein Freundschaftsspiel im VfL-Stadion austragen, wurde hiermit erfüllt. Die Hamburger gehören der Bezirksklasse an und scheinen dem VfL im Augenblick ebenbürtig zu sein. Der VfL beabsichtigt, weiter einige Nachwuchsspieler einzusetzen, um nicht mit dem Experimentieren bei Punktspielen zu beginnen. Anstoß: 15.30 Uhr Stadion. Das Vorspiel bestreiten um 13.45 Uhr die Reservemannschaften beider Vereine.
ST

Sonntag, 9. Aug. 1953
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - SV Groß Borstel 6:3 (5:0)
Der VfL kann doch noch siegen! Erstmalig nach drei Monaten konnte der VfL Oldesloe wieder einen Sieg erringen. Trotz der Wärme war es ein temporeiches Spiel. Lange I mußte zwei Minuten vor Spielende vorzeitig in die Kabine. Trotz der Verlegenheitsmannschaft, die der VfL auf das Spielfeld brachte, mußte der Gegner erkennen, daß er eine Klasse schlechter war.

In der ersten Viertelstunde konnten die Hamburger noch Schritt halten, dann spielte sich die VfL-Mannschaft in ihrer ungewohnten Zusammensetzung allmählich ein. Der Sturm konnte in den ersten 45 Minuten fünf Tore für sich verbuchen. Die Außenläufer sorgten dafür, daß der Gegner nicht eingeschnürt wurde, so daß der Eindruck eines verteilten Feldspiels erweckt wurde. Die aufmerksame Deckung ließ den Gegner nicht zum Zuge kommen. Lange II wurde vor keine große Aufgabe gestellt. Ein indirekter Freistoß sowie ein Elfmeter brachten für die Gäste keinen Erfolg.

Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Die Chancen konnte der Oldesloer Sturm aber nicht zu Erfolgen auswerten. Dagegen holte Borstel ein Tor auf. Die beiden weiteren Erfolge der Hamburger rührten aus je einem Elfmeter. Der zweite war eine umstrittene Entscheidung von Schiedsrichter Kiesewetter. Lange I wurde nach einer Bemerkung gegen diesen in seiner fast zehnjährigen Ligalaufbahn erstmalig des Feldes verwiesen.
ST

Tore: Käselau (3), Hafemann (2), Kneese sowie Duders (2), Richards für den SV Groß Borstel. - Schiedsrichter: Kiesewetter (Segeberg). - Zuschauer: 400. - Platzverweis: Helmut Lange (VfL Oldesloe, 88.)

Mittwoch, 12. Aug. 1953
Trainingsspiel im VfL-Stadion.
Heute um 18.30 Uhr findet im Stadion zwischen der Auswahlmannschaft des VfL Oldesloe/SSV Pölitz und einer kombinierten Mannschaft des VfL/SSV ein Trainingsspiel statt.

Zum Spiel VfL Oldesloe/SSV Pölitz kombiniert gegen den Altonaer FC 93 am kommenden Sonntag um 16 Uhr wird von der Spartenleitung des VfL mitgeteilt, daß die Gäste in der bekannten Aufstellung, in der sie große Erfolge in der Hamburger Amateurklasse errungen haben, in Bad Oldesloe antreten werden. Den Oldesloern ist die AFC-Mannschaft nicht unbekannt, sie stellte sich schon 1948 und 1950 dem VfL zum Kampf. Einen Sieg und ein Unentschieden erzielten die Gäste vor zahlreichen Zuschauern.
ST

Samstag, 15. Aug. 1953
Ein interessantes Experiment.
VfL/Pölitz kombiniert gegen Altona 93 Amateure. Um die Spannungen beizulegen, die zwischen dem VfL Oldesloe und dem SSV Pölitz seit geraumer Zeit bestehen, haben sich die Fußballspartenleitungen beider Vereine zu freundschaftlicher Zusammenarbeit entschlossen. Sie wollen Seite an Seite auf dem Spielfeld kämpfen. Als Gegner wurden die ersten Amateure von Altona 93, die in der Pokalrunde des Deutschen Fußball-Bundes Oberliga-Mannschaften aus dem Rennen warfen und erst vom Norddeutschen Meister Hamburger SV gestoppt wurden, verpflichtet.

Die Trainer Werner Benthin und Wilhelm Stäcker haben sich für folgende Mannschaftsaufstellung entschieden:
Lange II (VfL) - Bruhns, Nilson - Rudolf, Korn (alle SSV), Pohl (VfL) - Landahl (SSV), Runge, Käselau, Kneese, Bertram (alle VfL) - Ersatz: Flindt (SSV), Heller (VfL).
Die Hauptlast in der Hintermannschaft wäre demnach von Pölitz zu tragen. Die Aufgabe, Tore zu schießen, hat man den Oldesloern überlassen. In einem Trainingsspiel am Mittwoch hat diese Elf sich als zur Zeit stärkste Aufstellung beider Mannschaften ergeben. Anstoß: 16 Uhr Stadion.
ST

Sonntag, 16. Aug. 1953
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe/SSV Pölitz komb. - Altona 93 Am. 3:2 (1:2)
Technisch bessere Altonaer Amateure niedergekämpft. 70 Minuten brauchte die Kombination, um ihren Gegner in den letzten Minuten niederzukämpfen. 700 Zuschauer sahen ein interessantes und spannendes Spiel. Auf beiden Seiten konnte das Leder wiederholt nicht über die Torlinie gebracht werden.

In spielerischer Hinsicht hatten die Altonaer ein unverkennbares kleines Plus. Im Kampfgeist allerdings war die nicht eingespielte Elf des SSV und des VfL jederzeit überlegen. Gleich von Beginn war zu erkennen, daß die Hamburger einen technisch gekonnten Fußball spielen. Und so kam es auch, daß sie in den ersten 20 Minuten durch zwei Marmeltore in Führung gehen konnten. Durch einen indirekten Freistoß konnte Bertram mit Glück auf 1:2 verringern.

Nach dem Wechsel wurde Flindt für Runge ausgewechselt; Bruhns ging in den Sturm, ohne daß sich eine Verbesserung in der Gesamtleistung zeigte. Nur Lange II steigerte sein Können, indem er einige Torchancen des Gegners zunichte machte. In der Mitte der zweiten Halbzeit übernahmen dann die Gastgeber das Kommando. Eine Flanke von Bertram nahm Käselau aus der Luft, und durch einen Bombenschuß konnte er unhaltbar das 2:2 herstellen. Weiter wurde auf das Tempo gedrückt, bis es dann endlich Bruhns gelang, den längst verdienten dritten Treffer zu erzielen. Den jederzeit in der Luft hängenden Ausgleich konnte in den letzten Spielminuten Lange II in glänzender Manier vereiteln.

Auf seiten der Gäste war Fleischmann der beste Mann auf dem Platz. Von der Kombination zeigten Korn, Lange II, Runge, Käselau, Nilson und Pohl in dieser Reihenfolge die besten Leistungen. Schiedsrichter Böhme konnte gut gefallen.
ST

VfL Oldesloe/SSV Pölitz kombiniert (Ankündigung): Heinz Lange (VfL) - Bruhns, Nilson - Rudolf, Korn (alle SSV), Pohl (VfL) - Landahl (SSV), Runge, Käselau, Kneese, Bertram (alle VfL) - Ersatz: Flindt (SSV), Heller (VfL).
Tore: 0:1, 0:2, 1:2 Bertram, 2:2 Käselau, 3:2 Bruhns. - Schiedsrichter: Böhme (Lübeck). - Zuschauer: 700.

Samstag, 22. Aug. 1953
VfL wieder mit Mandelkau.
Eines sei vorausgesagt: Der VfL hat die meisten Spielerabgänge seiner Klasse und geht mit großen Sorgen in die neue Serie. Hinzu kommt noch, daß zwei Spieler, Damski und Richter, wegen Erkrankung für längere Zeit nicht zur Verfügung stehen. In den Freundschaftsspielen der letzten Wochen konnte trotzdem eine Mannschaft herausgebracht werden, die sich erstaunlich gut gegen namhaften Gegner geschlagen hat. Mandelkau und Pohl, die sich schon den "Alten Herren" verschrieben hatten, stellten sich echt kameradschaftlich für die nächsten Spiele wieder der Liga zur Verfügung.

Der SV Eichede überraschte im vergangenen Jahr nach der angenehmen Seite und wird auch weiter zu beachten sein. Der VfL wird in Eichede aber nicht nur gegen einen starken Gegner, sondern auch gegen eine stattliche Anzahl von Zuschauern zu kämpfen haben.
ST

Sonntag, 23. Aug. 1953
1. Punktspiel SV Eichede - VfL Oldesloe 5:5 (1:2)
Punkteteilung in Eichede. Ein so torreiches Spiel werden die 200 Zuschauer nur selten zu sehen bekommen. Die Eicheder Mannschaft gefiel durch ihren großen Kampfgeist, der VfL Oldesloe hat gegeben, was er konnte. Mit solchen schwachen Leistungen wird die Mannschaft noch an manchem Gegner scheitern.

Unterstützt durch den starken Wind drängten die Platzherren den VfL gleich stark zurück, so daß die Oldesloer Verteidigung vor eine große Aufgabe gestellt wurde. Mit viel Glück wurden die ersten 45 Minuten noch gut überstanden. Ein unabsichtliches Handspiel von Pohl ahndete der Schiedsrichter in der 7. Spielminute mit einem Elfmeter, der von Petersen verwandelt wurde. Bis zum Ausgleich durch Mandelkau in der 29. Minute wurden von Eichede drei und vom VfL zwei Ecken erzielt, die nichts einbrachten. Die Oldesloer erzielten in der 44. Minute eine weitere Ecke, die indirekt durch Bülow zum Führungstor für den VfL führte.

Nach dem Seitenwechsel hatten die Oldesloer den Wind als Bundesgenossen, mußten aber trotzdem nach einem Strafstoß durch Petersen den Ausgleich zulassen. Der Ball sprang von einem Oldesloer Abwehrspieler ins eigene Netz. Vom Wiederanstoß an kam Käselau II in den Besitz des Balles, wurde aber regelwidrig am Schuß gehindert. Schiedsrichter Meier gab einen Elfmeter, den Budnick sicher verwandelte. Das Spiel war durchaus verteilt, und beide Tore kamen oft in Gefahr. Eine schwache Abwehr der Oldesloer führte zum Ausgleich für Eichede. Wasilewski schoß aus drei Metern für Lange im Oldesloer Tor unhaltbar ein. Eine Minute später führte wieder der VfL durch Bülow. Doch war die Freude der Oldesloer von kurzer Dauer. Juhe lief seinem Bewacher davon, gab den Ball dem freistehenden Wasilewski und die Partie stand 4:4. Es waren noch 20 Minuten zu spielen. Bei einem Kopfduell zwischen Bülow und einem Eicheder Spieler fiel Bülow so unglücklich, daß ihm die Kniescheibe aussprang und er ins Krankenhaus mußte. Nun hatten die Oldesloer nur noch zehn Spieler, und Eichede kam durch Juhe in der 73. Minute zum Führungstor. Die Partie schien für Eichede gewonnen zu sein, doch war das Glück auf seiten der Oldesloer. Einen Handelfmeter schoß Budnick in der 77. Minute zum 5:5 ein. Mandelkau hatte wegen einer Kopfverletzung zehn Minuten vom Platz müssen.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Heinz Pohl, Egon Jack - e Käselau, Karl-Heinz Bertram, Günter Budnick - Bülow, Käselau, Heinz Mandelkau, Werner Kneese, Günter Rust
Tore: 1:0 Petersen (7., Handelfmeter), 1:1 Mandelkau (29.), 1:2 Bülow (44.), 2:2 Petersen, 2:3 Budnick (Foulelfmeter), 3:3 Wasilewski, 3:4 Bülow, 4:4 Wasilewski, 5:4 Juhl (73.), 5:5 Budnick (77., Handelfmeter). - Schiedsrichter: Meier (Bargteheide). - Zuschauer: 200

Samstag, 29. Aug. 1953
Gleiche Chancen im VfL-Stadion
Im ersten Punktspiel in Bad Oldesloe treffen der VfL und der SSV Pölitz Sonntag aufeinander. Im letzten Punktspiel in der Frühjahrsserie konnten die Pölitzer den Oldesloern eine unerwartete Niederlage beibringen. Am letzten Sonntag mußten beide Mannschaften einen Punkt bzw. beide Punkte ihren Gegnern überlassen. Sie haben allen Grund, am morgigen Sonntag den Sieg an sich zu reißen, um nicht vorzeitig den Anschluß an die Spitzengruppe zu verlieren. Das sogenannte Husarenspiel haben die Pölitzer seit langem abgelegt. Sie verstehen genau so gut auf einem ebenen und großen Platz zu spielen als die Oldesloer. Kämpferisch müssen die VfLer sich noch steigern, um es mit ihrem Gegner aufnehmen zu können. Wer Sieger wird? Wir wagen keine Voraussage.
ST

Sonntag, 30. Aug. 1953
2. Punktspiel VfL Oldesloe - SSV Pölitz 0:1 (0:1)

VfL im Pech. Bei teilweise strömendem Regen unterlag der VfL Oldesloe vor 800 Zuschauern dem SSV Pölitz knapp und mit Pech 0:1. Korn war der überragende Spieler in der SSV-Abwehr. Sehr schwach spielte der rechte Flügel des VfL-Sturms. In technischer Hinsicht war der VfL seinem Gegner jederzeit überlegen. Beide Hintermannschaften deckten sehr konsequent und aufmerksam. Die Hauptlast hatte allerdings die Pölitzer Abwehr zu tragen. Der Sturm der Gäste war recht harmlos, der Oldesloer Angriff, mit Ausnahme des rechten Flügels, dagegen bedeutend gefährlicher.

Als Lattke vorübergehend verletzt ausscheiden mußte, geriet die VfL-Mannschaft leicht ins Schwimmen. Durch ein Mißverständnis der Deckung, woran Lange II nicht ganz schuldlos war, lief dem SSV-Mittelstürmer Helms in der 9. Minute der Ball vor die Füße, so daß er mühelos einsenden konnte. Die 1:0-Führung gab den Pölitzern Anlaß zur verstärkten Deckung, so daß die Gäste fast völlig in die Defensive versetzt wurden. Aber die vom Pech verfolgten Gastgeber brachten es nicht fertig, den Ausgleich zu erzielen. Einen zweifelhaften Foulelfmeter wollte Käselau II in der 83. Minute zum Gleichstand verwandeln. Der Ball ging aber in Richtung Fresenburg. In den letzten Spielminuten hatten die Pölitzer und die Oldesloer nochmals Gelegenheit, Erfolge zu verbuchen.

Trotz der Niederlage muß man der Oldesloer Mannschaft bescheinigen, daß sie weitaus besser spielte als am Vorsonntag in Eichede. Beide Außenläufer, Pohl und Lange I, beherrschten jederzeit das Mittelfeld. Kämpferisch waren die Pölitzer vorbildlich. Schiedsrichter Münster (VfB Lübeck) zeigte sich energisch und korrekt.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Wolfgang Wolter, Ernst Heller - Helmut Lange, Karl-Heinz Bertram, Heinz Pohl - e Käselau, Günter Rust, Käselau, Werner Kneese, Hermann Lattke - Ersatz: Günter Budnick.
Tor: 0:1 Helms (9.). - Schiedsrichter: Münster (Lübeck). - Zuschauer: 800.

Samstag, 5. Sept. 1953
VfL mit guten Vorsätzen
Der VfL, der einen schlechten Start in die Herbstserie hatte, fährt unbeschwert nach Schwartau, denn er hat alles zu gewinnen und nichts zu verlieren. Am letzten Sonntag konnten die Schwartauer sich nur mit Mühe und Not gegen den Aufsteiger ATSV Mölln 3:2 behaupten, ein Zeichen dafür, daß die Lübecker Vorstädter auch zu bezwingen sind. Nach dem Abgang von Pellowski, Graffenberger, Damski und Feddern und dem Ausfall der Verletzten Mandelkau, Jack, Richter, Lattke und Bülow hat Trainer Werner Benthin sich zu folgender Mannschaftsaufstellung entschlossen: Lange II - Wolter, Heller - Lange I, Bertram, Pohl - Budnick, Wacker, Käselau II, Kneese, Rust - Ersatz: Käselau I. Abfahrt: 13.15 Uhr vom Markt.
ST

Sonntag, 6. Sept. 1953
3. Punktspiel VfL Schwartau - VfL Oldesloe 7:1 (3:0)
Schwartau war eine Klasse besser. Der VfL fand sich nicht. Ganz schlimm erging es dem VfL Oldesloe. Der VfL Schwartau überfuhr ihn mit 7:1. Obwohl die Ex-Landesligisten nicht gerade in Hochform waren, zeigten sie sich doch um eine Klasse besser als die Oldesloer, die wohl alle Hoffnung fahren lassen müssen. Der VfL (ohne Käselau II, der wegen Trauerfall absagte), hatte seinem Gegner nichts gleichwertiges entgegenzusetzen. Gleich vom Anstoß weg übernahmen die Gastgeber das Kommando. Beim Pausenpfiff führten sie 3:0. Nach dem Wechsel erzielte Budnick nach einer schönen Kombination den einzigen Gegentreffer. Aber nur zehn Minuten konnten die Oldesloer ihren Gegner unter Druck setzen, dann erhöhte Schwartau nach einem Eckball auf 4:1. Die Platzherren zeigten ihre Überlegenheit durch weitere Torerfolge.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Wolfgang Wolter, Ernst Heller - Helmut Lange, Karl-Heinz Bertram, Heinz Pohl - Kurt Runge, Günter Budnick, Horst-Eberhard Wacker, Werner Kneese, Günter Rust
Tore: 1:0 Rücker, 2:0 Eigentor Pohl, 3:0 Schneider, 3:1 Budnick, 4:1 Lemke, 5:1 Rücker, 6:1 Rücker, 7:1 Gadzewski (Handelfmeter). - Zuschauer: 400.

Samstag, 19. Sept. 1953
Morgen im VfL-Stadion: Stormarn-Derby immer noch ein Schlager.
Der Schlager der Südstaffel der Lübecker Bezirksliga ist morgen das Stormarn-Derby: VfL Oldesloe gegen Preußen Reinfeld. Dennoch - möchte man sagen. Denn das hat es wohl noch nicht gegeben, daß der VfL nach drei Spielsonntagen in der Tabelle an vorletzter Tabelle steht. Zwei Spiele verloren, ein Unentschieden - das ist seine betrübliche Bilanz. Nicht viel besser sieht es bei den Preußen aus, die neben zwei Niederlagen wenigstens einen Sieg aufzuweisen haben. Doch der Zauber des Stormarn-Derbys wird auch morgen eine große Zuschauermenge nach dem VfL-Stadion locken. Die Begegnungen der beiden Mannschaften hatten stets kämpferischen Reiz. Hoffen wir, daß die Gegner trotz der unleugbaren Krise, in der sie sich durch Spielerabgänge befinden, auch morgen nicht enttäuschen werden.
ST

Sonntag, 20. Sept. 1953
Punktspiel VfL Oldesloe - Preußen Reinfeld 1:2 (1:0)
Nur 600 Zuschauer hatten sich zum Stormarn-Derby im VfL-Stadion eingefunden. Eine enttäuschend geringe Zahl, die beweist, daß die Fußballanhänger mit den Leistungen dieser einstmals in Stormarn führenden Mannschaft nicht mehr zufrieden sind.

Die VfL-Mannschaft hat es nicht verstanden, in der ersten Halbzeit die Führung genügend auszubauen, Gelegenheiten waren reichlich vorhanden. Die Preußen waren froh, in den ersten 45 Minuten noch so gut davongekommen zu sein, um dann in der zweiten Halbzeit das bessere Stehvermögen zu zeigen, sich eine Feldüberlegenheit herauszuspielen und durch zwei prachtvolle Tore von Mielke den Sieg an sich zu reißen. Das lange Ballhalten und das ungenaue Abspiel waren die Hauptfehler des VfL. Ein Kopfball und ein Bombenschuß von Kneese verfehlten ihr Ziel, bis dann einmal blitzschnell Käselau II auf Reisen geschickt wurde und die 1:0-Führung herstellen konnte.

Nach dem Wechsel machten die Gastgeber den Fehler, defensiv zu spielen, um die knappe Führung zu behaupten. Dadurch erzielten die Preußen für mindestens 25 Minuten eine Feldüberlegenheit, die auch durch zwei schöne Tore von Mielke belohnt wurde. Nach diesem plötzlichen Führungswechsel kamen die Oldesloer nur kurze Zeit wieder auf, verstanden es aber nicht, Erfolge zu erzielen. In den letzten zehn Minuten ging es dann in der Hintermannschaft drunter und drüber. Ein Querschläger nach dem anderen lösten sich ab, so daß die Gäste schnell hintereinander dreimal einschießen konnten, jedesmal aus Abseitsstellung, so daß die Treffer nicht gewertet wurden.
ST

VfL Oldesloe: Günter Pohlmeyer - Wolfgang Wolter, Ernst Heller - Helmut Lange, Horst-Eberhard Wacker, Karl-Heinz Bertram - e Käselau, Günter Budnick, Käselau, Werner Kneese, Günter Rust.
Tore: 1:0 Käselau (35.), 1:1 Mielke (65.), 1:2 Mielke (75.). - Zuschauer: 600.

Sonntag, 20. Sept. 1953
Gedenken an Horst Malchin
Auf dem Wege zum Spiel gegen den VfL Oldesloe legte die Ligamannschaft der Preußen eine kurze Rast auf dem Reinfelder Friedhof ein. Sie gedachte durch Kranzniederlegung ihres im Vorjahre bei einem Eisenbahnunglück ums Leben gekommenen aktiven und treuen Mitglieds Horst Malchin, der in sportlicher Haltung ein Vorbild für die nachstrebende Jugend war.
ST

Montag, 21. Sept. 1953
Das Kreisgericht verurteilte die früheren Pölitzer Spieler Alfred Sieveke (jetzt VfL) zu einer Sperre bis zum 4. Nov. und Göllnitz (jetzt SV Sülfeld) zu einer Sperre bis 22. Okt., weil sie am 24. bzw. 31. Mai, als sie noch dem SSV Pölitz angehörten, "Probespiele" in Gesellschaftsspielen für den SV Sülfeld leisteten.

Der verantwortliche Sülfelder Neff war nicht erschienen und wurde zu 10 Mark Ordnungsstrafe verurteilt, das Verfahren gegen ihn wurde abgetrennt. Der SV Sülfeld bekam 100 Mark aufgebrummt, die Verurteilten tragen die Kosten des Verfahrens.
SPM

Samstag, 26. Sept. 1953
Erster VfL-Sieg?
Auch morgen in Nahe hat der VfL Mannschaftsschwierigkeiten. Pohl und Bertram stehen nicht zur Verfügung. Jack soll es nach seiner Verletzung erst einmal in der Reserve versuchen. Lattke und Richter sind voraussichtlich in acht Tagen mit von der Partie. Mandelkau steht zur Verfügung. Lange II (der Torwart) beabsichtigt, sich beim VfL abzumelden.
ST

Sonntag, 27. Sept. 1953
Punktspiel TSV Nahe - VfL Oldesloe 2:4 (1:2)
Nahe "bolzte" nur. Den ersten Sieg der Spielzeit konnte der VfL in Nahe erringen. Die trotz aller Enttäuschungen zahlreichen Oldesloer Schlachtenbummler mußten feststellen, daß auf diesem Platz und gegen diesen Gegner schwer zu gewinnen war.

In der 6. Minute gelang es Hein, den ersten Treffer für Nahe zu verbuchen. Wenn der Gegner bolzt, dann muß die eigene Mannschaft flach spielen. Die Oldesloer versuchten, soweit es die Platzverhältnisse zuließen, sich nach diesem Grundsatz zu richten. In der 16. Minute glich dann Käselau II aus halblinker Position unhaltbar durch einen Bombenschuß aus, um dann 19 Minuten später durch einen weiteren Bombenschuß auf 2:1 zu erhöhen.

Nach dem Wechsel war es wiederum Käselau II, der sich so vorarbeitete, daß er nur noch zum Schuß ansetzen brauchte. Er wurde aber im Strafraum gelegt. Der folgende Elfmeter wurde von Budnick sicher zum 3:1 verwandelt. Durch ein Selbsttor, das Heller fabrizierte, kam Nahe wieder auf 3:2 heran. In den Schlußminuten wollte Käselau II den vierten Treffer für den VfL verbuchen. Wieder wurde er durch ein Foul daran gehindert. Den darauf diktierten Elfmeter verwandelte ebenfalls wieder Budnick.

Nach dem Schlußpfiff wollte man dem Schiedsrichter Scheel (Phönix) tätlich zu Leibe rücken. Die Situation rettete der ehemalige VfL-Mittelläufer Helmut Schweim durch sein energisches Dazwischenfahren. Der Schiedsrichter hatte gegen die Platzmannschaft außer den beiden Elfmetern 21 Strafstöße, sieben Verwarnungen und einen Feldverweis und gegen den VfL nur sechs Strafstöße verhängt.
ST

VfL Oldesloe: Günter Pohlmeyer - Wolfgang Wolter, Ernst Heller - Heinz Pohl, Horst-Eberhard Wacker, Ernst Kostbade - Helmut Lange, Günter Budnick, Käselau, Werner Kneese, Günter Rust
Tore: 1:0 Hein (6.), 1:1 Käselau (16.), 1:2 Käselau (35.), 1:3 Budnick (Foulelfmeter), 2:3 Eigentor Heller, 2:4 Budnick (Foulelfmeter). - Schiedsrichter: Scheel (Lübeck). - Platzverweis: Prehn (TSV Nahe, 89.)

Montag, 28. Sept. 1953
Holstein Segeberg angeschlossen haben sich Dietrich Graffenberger, Willi Damski und Torwart Heinz Lange (bisher VfL Oldesloe) sowie Horst Korn (SSV Pölitz).
SPM

Samstag, 3. Okt. 1953
Erster Heimsieg des VfL?
VfL gegen TSV Trittau. Der VfL Oldesloe hat eine Chance, zu seinem zweiten Doppelpunkterfolg zu kommen, denn auf eigenem Platz müßte, wenn nicht alles verkehrt geht, der Sieg in Oldesloe bleiben. Die Trittauer haben in diesem Jahr einen guten Start gehabt. Am Vorsonntag konnten sie den TSV Mölln, allerdings auf eigenem Platz, 1:0 schlagen. Sie rangieren im Augenblick im Mittelfeld der Tabelle. Auf alle Fälle ist mit einem erbitterten Kampfspiel zu rechnen.
ST

Sonntag, 4. Okt. 1953
Punktspiel VfL Oldesloe - TSV Trittau 5:0 (2:0)
VfL bedeutend verbessert. Taktisches Experiment geglückt. Die VfL-Mannschaft lieferte in der Gesamtheit wider Erwarten eine gute Partie, dagegen zeigten die Gäste, überraschend nach dem augenblicklichen Tabellenstand (6.) eine sehr bescheidene Leistung. Pohlmeyer vom VfL brauchte kaum einzugreifen. Dagegen war sein Gegenüber Hagedorn bester Mann auf dem Platz.

In den ersten 45 Minuten versuchten die Trittauer Gäste, ihre Schwächen durch äußersten Kampfeinsatz zu vertuschen. In der zweiten Halbzeit ließen sie sehr nach. Nur Hagedorn verhinderte eine zweistellige Niederlage. Das taktische Experiment, Bertram als linken Läufer aus der Defensive und Pohl als rechten Läufer aus der Offensive spielen zu lassen, hat sich äußerst bewährt, so daß der Oldesloer Sturm sich über mangelnden Aufbau nicht beklagen konnte. Schiedsrichter Dannenberg lieferte eine äußerst schwache Partie.
ST

VfL Oldesloe: Günter Pohlmeyer - Wolfgang Wolter, Ernst Heller - Heinz Pohl, Horst-Eberhard Wacker, Karl-Heinz Bertram - Helmut Lange, Günter Budnick, Käselau, Werner Kneese, Hermann Lattke.
Tore: Käselau (2), Kneese (2), Lattke. - Schiedsrichter: Dannenberg (Lübeck). - Zuschauer: 700.

Samstag, 10. Okt. 1953
SV Sülfeld gegen VfL.
Gemessen an den Leistungen des Vorsonntags müßte der VfL Oldesloe den SV Sülfeld, der immer noch ohne Pluspunkt ist, auf dessen Platz sicher schlagen können. Es wäre aber völlig falsch, wenn die VfL-Mannschaft die Reise in den Kreis Segeberg allzu siegesgewiß unternimmt. Die Sülfelder werden versuchen, dem VfL zumindest einen Punkt abzunehmen; denn der sich sonst anbahnende Abstieg in die Kreisliga wäre sonst kaum noch aufzuhalten. Abfahrt: 13.30 Uhr vom Markt.
ST

Sonntag, 11. Okt. 1953
Punktspiel SV Sülfeld - VfL Oldesloe 0:3 (0:2)
VfL rückt auf. Sülfelder recht unfair. Der VfL Oldesloe schlug den SV Sülfeld wie er wollte. Wenn das Ergebnis nicht höher ausfiel, so ist dies dem Torwart der Gastgeber, Reshöft, zuzuschreiben. Denn trotz der pausenlosen Angriffe wurde er nicht nervös, sondern immer ruhiger, stand richtig und hatte dazu noch eine große Portion Glück. Pohlmeyer brauchte, wie schon am Vorsonntag, kaum einzugreifen. Mittelläufer Herold, Sülfeld, mußte vorzeitig in die Kabine. Linksaußen Schmidt ging freiwillig vom Platz!

Erst nach einer Viertelstunde Spielzeit gelang es Budnick, durch einen Handelfmeter zum 1:0 für Oldesloe zu verwandeln. Fünf Minuten später war es dann Käselau, der sich allein durchspielte und zum 2:0 einschoß. Nach dem Wechsel gingen die Gäste dann mit Volldampf los. Ehe sich die Sülfelder versahen, stand es 3:0 für den VfL, denn Käselau machte kurzen Prozeß, indem er eine Flanke von Lange verwandelte. Jetzt wurden die Sülfelder zusehends unfairer, aber Schiedsrichter Drews (Holstein Segeberg) paßte auf und verhängte einen Strafstoß nach dem anderen gegen die Sülfelder und stellte schließlich Herold vom Platz.
ST

VfL Oldesloe: Günter Pohlmeyer - Wolfgang Wolter, Ernst Heller - Heinz Pohl, Horst-Eberhard Wacker, Karl-Heinz Bertram - Helmut Lange, Günter Budnick, Käselau, Werner Kneese, Hermann Lattke.
Tore: 0:1 Budnick (15., Handelfmeter), 0:2 Käselau (31.), 0:3 Käselau (60.). - Schiedsrichter: Drews (Segeberg). - Platzverweis: Herold (SV Sülfeld).

Montag, 12. Okt. 1953
Abgesetzt wurden im Bezirk Lübeck alle für den 22. Nov. angesetzten Bezirksliga-Punktspiele, um den Spielern und ihrem Anhang Gelegenheit zu geben, das am gleichen Tage in Hamburg stattfindende Länderspiel Deutschland gegen Norwegen zu besuchen.
SPM

Samstag, 17. Okt. 1953
Zwei Punkte mehr für den VfL?
Morgen kann der VfL Oldesloe seine Position weiter verbessern. Barsbüttel ist zu schlagen. Die Barsbütteler sind wegen ihrer Schnelligkeit und vor allen Dingen wegen ihrer Robustheit sehr gefürchtet. Die VfL-Mannschaft muß anfangs sehr aufpassen, denn die Gäste von der Hamburger Stadtgrenze pflegen sofort einen Gegenangriff zu starten, um bei etwaigen Erfolgen dann abzuriegeln. Da Richter wieder einsatzbereit ist, Heller pausieren soll und Lattke noch Schwierigkeiten mit seiner alten Verletzung hat, hat sich Trainer Werner Benthin für folgende Aufstellung entschieden: Pohlmeyer - Wolter, Pohl - Richter, Wacker, Bertram - Lange, Budnick, Käselau, Kneese, Rust - Ersatz: Heller. Der wesentlich verbesserte VfL müßte beide Punkte einstreichen können.
ST

Sonntag, 18. Okt. 1953
Punktspiel VfL Oldesloe - Barsbütteler SV 7:3 (5:1)
VfL stark verbessert. Weiter stark verbessert zeigte sich der VfL Oldesloe, der nach einem schwachen Start in dieser Serie wieder an Boden gewann und nun in der Tabelle an fünfter Stelle liegt. In einem temporeichen Spiel schlug er den SV Barsbüttel auf eigenem Platz sicher mit 7:3 Toren. Den befürchteten Blitzangriff starteten die Gäste erst nach der Pause. Den verstorbenen ehemaligen Ligaspieler und Träger der silbernen Ehrennadel des VfL Oldesloe, Karl Witt, ehrten die Spieler und Zuschauer in einer Gedenkminute. Die VfL-Vereinsfarben wehten auf Halbmast.

Wenn die Gäste auch sofort offensiv spielten, so ging ihre Rechnung doch nicht auf. Bereits nach zehn Minuten konnte Rust auf Flanke von Lange die 1:0-Führung für den Gastgeber sicherstellen. Drei Minuten später verwandelte Richter eine Vorlage von Kneese. Eine Steilvorlage von Wolter erreichte Käselau, der auf und davon zog und zum 3:0 einschoß. Die Gäste, die nun versuchten, eine unnötige Härte in das Spiel zu bringen, rechneten nicht mit dem gut amtierenden Schiedsrichter Scheel (LBV Phönix). In einem Alleingang konnte wiederum Käselau auf 4:0 erhöhen. Einen Eckball von Lange konnte Bertram mit einem scharfen Flachschuß aus dem Hinterhalt gut unterbringen. Also 5:1.

Nach dem Wechsel vorerst übertriebenes Klein-Klein-Spiel der Oldesloer. Die Barsbütteler dagegen waren plötzlich auf vollen Touren, man sah zeitweise schöne Züge. Ein Schuß des Linksaußen traf nur den Pfosten, den Abpraller konnte der Mittelstürmer mit hohem Schuß ins linke Eck verwandeln, unhaltbar für Pohlmeyer. Zehn Minuten später eine Flanke vom rechten Läufer, den der Halblinke durch ein schönes Kopfballtor zum 3:5 verwandeln konnte. Dann setzten die Oldesloer wieder Dampf auf und konnten in der 80. und 85. Minute durch Käselau auf 7:3 erhöhen.

Trotz der hohen Niederlage der Gäste ist ihre Spielstärke doch beträchtlich. Mit der Gesamtleistung der VfL-Mannschaft war Trainer Werner Benthin sehr zufrieden. Die Elf wird von Spiel zu Spiel besser.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Günter Pohlmeyer - Wolfgang Wolter, Heinz Pohl - Heinz Richter, Horst-Eberhard Wacker, Karl-Heinz Bertram - Helmut Lange, Günter Budnick, Käselau, Werner Kneese, Günter Rust - Ersatz: Ernst Heller
Tore für den VfL Oldesloe: Käselau (4), Rust, Richter, Bertram. - Schiedsrichter: Scheel (Lübeck).

Montag, 19. Okt. 1953
SV Sülfeld zog Mannschaft zurück. Das Schlußlicht der Südstaffel, SV Sülfeld, hat seine Mannschaft von der Punktspielrunde zurückgezogen. Der Verein verlor in den letzten Monaten fast eine komplette Elf. Das angesetzte Spiel gegen Trittau wurde nicht mehr ausgetragen. Über die Punktwertung der bereits ausgetragenen Spiele wird erst entschieden.
SPM

Samstag, 24. Okt. 1953
VfL im Vormarsch auf Platz vier.
Ausflug nach Lauenburg. Die augenscheinliche Verbesserung des VfL Oldesloe ist der Grund, daß er morgen in Mölln bei seinem Spiel gegen den ATSV Mölln wieder eine starke Rückendeckung durch zahlreiche Oldesloer Schlachtenbummler erhalten wird. Richter und Lattke haben sich von ihren Verletzungen noch nicht wieder erholt. Dafür steht Budnick wieder zur Verfügung. Abfahrt 12.30 Uhr vom Markt. Anstoß 14.30 Uhr. Die letzten Erfolge haben einen begeisterten Anhänger veranlaßt, Pegasus zu besteigen und die folgenden Verse zu schmieden:

An den VfL
VfL, Du spielst jetzt Sonntag,
Wie wir es woll'n in Oldeslo.
Du schießt sonntäglich manches Tor
Und kletterst weiter hoch empor
In der Tabelle, die beweist,
Daß Du hast wieder Kämpfergeist.
Fahr fort Sonntag, alter VfL,
Mach alle Spiele very well,
Vielleicht greifst Du, das wäre fein,
Doch noch in die Entscheidung ein.


ST

Sonntag, 25. Okt. 1953
Punktspiel ATSV Mölln - VfL Oldesloe 1:4 (0:2)
VfL gewann Anschluß an die Spitzengruppe. Jetzt auf Platz vier. Vor 800 Zuschauern, darunter 150 Oldesloer Schlachtenbummler, gewann der VfL Oldesloe in Mölln gegen den dortigen ATSV verdient mit 4:1 Toren. Die VfL-Hintermannschaft zeichnete sich besonders aus.

30 Minuten brauchten die Oldesloer, um richtig ins Spiel zu kommen, aber dann war es um den Gastgeber geschehen. In einem Direktschuß stellte Kneese das 1:0 her. Käselau war es dann, der auf Vorlage von Lange das 2:0 schaffte. Kurz vor der Halbzeit konnte Pohlmeyer ein Geschoß nur noch mit den Fingerspitzen über die Latte leiten. Der darauf folgende Eckball verfiel dem Pausenpfiff.

Nach dem Wechsel brachte ein pausenloser, aber nicht geschickt genug geführter Generalangriff über 25 Minuten keine Erfolge. In der 60. Minute hatte Rust nach einem Alleingang nur noch den Torwart vor sich. Er brachte es aber fertig, ihm den Ball zum Abschlag in die Hände zu spielen. Kurz darauf machte sich der VfL nach einer Drangperiode wieder frei und erzielte durch Käselau und Kneese in der 80. und 88. Minute das 4:0. In der 90. Minute gelang den Möllnern nach einem Strafstoß, den Wolter verursacht hatte, das verdiente Ehrentor.

Im großen und ganzen zeigten beide Mannschaften gute Leistungen. Besonders genannt seien bei den Oldesloern Bertram und Wacker, die ein großes Abwehrspiel zeigten. Schiedsrichter Doose amtierte objektiv.
ST

VfL Oldesloe: Günter Pohlmeyer - Wolfgang Wolter, Ernst Heller - Heinz Pohl, Horst-Eberhard Wacker, Karl-Heinz Bertram - Helmut Lange, Günter Budnick, Käselau, Werner Kneese, Günter Rust
Tore für den VfL Oldesloe: Käselau (2), Kneese (2). - Schiedsrichter: Doose (Eichholz). - Zuschauer: 800

Samstag, 31. Okt. 1953
VfL gegen VfL Rethwisch.
Für den spielfreien Sonntag hat sich der VfL Oldesloe seinen Namensvetter aus Rethwisch eingeladen. Die Gäste führen zur Zeit nach sechs Spielen mit 12:0 Punkten und einem Torverhältnis von 51:5 unangefochten die Tabelle der Kreisliga Nord an. Diese Zahlen lassen erkennen, daß für den Gastgeber keineswegs ein Spaziergang bevorsteht. Der VfL will sich, da er am nächsten Sonntag ebenfalls spielfrei ist, energisch vorbereiten, um am 15. Nov. den LSV Gut Heil zu Fall zu bringen.

Beiden Mannschaften wäre zu empfehlen, unnötige Härten zu vermeiden, denn sie haben allen Grund dazu, ihre Spieler nicht zu gefährden. Die Oldesloer Hintermannschaft wird sich auf den gefährlichen Gästesturm mit dem Ex-VfLer Feddern, Meyer und Böttger konzentrieren müssen, um Überraschungen auszuschalten. Außer Bertram, der verhindert ist, tritt der VfL mit stärkster Besetzung an. Anstoß 14.30 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 1. Nov. 1953
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - VfL Rethwisch 3:0 (0:0)
Vor 500 Zuschauern präsentierte sich der VfL Rethwisch im Oldesloer Stadion in einer überraschend guten Form. Wenn auch der Gästetorwart der meistbeschäftigste Spieler war, mußte sein Gegenüber Pohlmeyer sich auch einige Male gewaltig strecken.

In der ersten Halbzeit spielte der VfL weisungsgemäß verhalten. Die Gäste kämpften aufopfernd und ließen die Oldesloer Fünferreihe nicht zum Zuge kommen. Auf beiden Seiten konnten Torgelegenheiten nicht ausgenutzt werden. In der Pause wurde der Oldesloer Mannschaft der Auftrag mit auf den Weg gegeben, auf keinen Fall zu verlieren. Das Spiel bekam mehr Farbe und nahm sogar Punktspielcharakter an. Es wurde mehr aufs Tempo gedrückt, jedoch ohne Härten.

Langsam aber sicher fielen die sympathischen Gäste ihrem eigenen Tempo zum Opfer. Budnick schoß zum 1:0 für die Oldesloer ein. 15 Minuten vor Spielende war es Kneese, der auf Flanke von Lattke zum 2:0 einköpfte, und Rust gelang es kurz vor Schluß, den dritten Treffer unterzubringen. Das verdiente Ehrentor blieb den Gästen, man muß schon sagen leider, versagt. Wenn die Rethwischer weiter mit diesen Leistungen aufwarten, kann man in ihnen schon den zukünftigen Kreismeister erkennen.
ST

VfL Oldesloe: Günter Pohlmeyer - Wolfgang Wolter, Ernst Heller - Helmut Lange, Horst-Eberhard Wacker, Ernst Kostbade - Günter Rust, Günter Budnick, Käselau, Werner Kneese, Hermann Lattke.
Tore: 1:0 Budnick, 2:0 Lattke, 3:0 Rust. - Zuschauer: 500

Samstag, 14. Nov. 1953
Ein Schlager für Bad Oldesloe.
Verliert der LSV Gut Heil morgen die ersten Punkte? Oldesloes Fußballfreunde fiebern dem morgigen Sonntag entgegen, der ihnen den ausgesprochenen "Schlager" VfL gegen LSV Gut Heil beschert. Der VfL hat in seinen letzten Spielen eine aufsteigende Form gezeigt. Nun muß es sich erweisen, ob die Kampfstärke ausreicht, dem Spitzenreiter das Konzept zu verderben. Gut Heil hat im Pokal die erste Niederlage von Ahrensbök (1:3) einstecken müssen, nachdem die Lübecker in neun Punktspielen stets als Sieger den Platz verlassen hatten. Sie werden darauf brennen, die Scharte von Ahrensbök auszuwetzen und ihre Erfolgsserie fortzusetzen. Auf jeden Fall wird es morgen im VfL-Stadion einen verbissenen Kampf geben. Anstoß: 14 Uhr im Stadion.
ST

Samstag, 14. Nov. 1953
VfL-Jungmannen Gast bei Holstein Kiel.
Die ersten Jungmannen des VfL Oldesloe sind am morgigen Sonntag punktspielfrei und haben sich einen Privatgegner gesucht, um zwar die erste Jungmannenelf von Holstein Kiel. nach dem letzten Großkampf gegen den 1. Würzburger Fußballverein 04 wird es am Sonntag in Kiel wieder zu einem spannenden Kampf kommen. Die von Bernd Oles trainierte Holstein-Elf hat bei der Stadtmeisterschaft durch den beachtlichen 8:0-Sieg über den VfB Kiel einiges Aufsehen erregt. Die Oldesloer Elf muß sich schon gehörig strecken, um ein ehrenvolles Ergebnis herauszuholen. Sollte sie jedoch an die Leistungen des letzten Sonntags anknüpfen können, so wird sie den Kielern einiges abverlangen. Bisher stand der VfL noch nicht mit Holstein Kiel im Spielverkehr. Anschließend besucht die VfL-Elf das Spiel der Oberliga Holstein Kiel gegen Hamburger SV.
ST

Sonntag, 15. Nov. 1953
Jungmannen Holstein Kiel - VfL Oldesloe 2:5 (1:3)
Die VfL-Jungmannen konnten in Kiel gegen die Jungmannen von Holstein Kiel einen schönen 5:2-Sieg erzielen. Leider waren infolge des Regens die Platzverhältnisse schlecht. Schon in der ersten Hälfte der ersten Halbzeit lag der VfL durch eine Blitzoffensive mit 3:0 in Führung durch Tore des Innensturms. Ein direkter Freistoß, der zunächst abgewehrt wurde, brachte im Nachschuß das erste Gegentor Holsteins. In der zweiten Halbzeit war das Spiel ausgeglichener. Holstein stürmte stark, konnte jedoch den VfL-Torwart nicht überwinden. Durch einen Strafstoß wurde der Vorsprung auf 4:1 durch den Mittelläufer erhöht, bevor Holstein wieder den alten Abstand herstellte. Nach einem schönen Schuß von Halblinks hieß es 5:2.
ST

Sonntag, 15. Nov. 1953
Punktspiel VfL Oldesloe - Lübecker SV Gut Heil 1:1 (1:0)
Gut Heils Siegesserie in Bad Oldesloe gestoppt. Latte und Pfosten retteten. Spitzenreiter dicht am Rande der Niederlage. Wenn der Spitzenreiter LSV Gut Heil nicht Fortuna auf ihrer Seite gehabt hätten, wäre die erste Niederlage dieser Spielzeit fällig gewesen. Es fehlte den VfL-Stürmern in der ersten Halbzeit unmittelbar vor dem Tor nur an der letzten Konzentration. Wer aber bezweifelt hatte, daß mit dem VfL wieder gerechnet werden kann, mußte sich belehren lassen: die Mannschaft, die er auf dem glatten Rasen des VfL-Stadions spielen und kämpfen sah, unterschied sich sehr vorteilhaft von der Elf, die beim Start der Spielzeit nur schwache Partien lieferte!

Das Zusammentreffen des wiedererstarkten VfL Oldesloe mit dem in der Punktspielserie noch ungeschlagenen LSV Gut Heil im VfL-Stadion hatte seine Anziehungskraft nicht verfehlt. 1200 Zuschauer sahen ein spannendes Spiel, das bei etwas mehr Glück den Platzherren als klaren Sieger hätte sehen können. Bereits in der 2. Minute sorgte Lattke für Stimmung. Durch einen Weitschuß stellte er die 1:0-Führung her. Diesen Überraschungstreffer konnten die Gäste bis zur Pause nicht mehr aufholen. Sie spielten völlig kopflos. Der VfL reagierte geschickt. Harter Einsatz, Kampf um jeden Ball, flüssiges und schnelles Kombinationsspiel griffen ineinander. Unbarmherzig wurde der Tabellenführer zur massiven Abwehr gezwungen. Wenn bis zur Pause keine 5:0-Führung der Oldesloer heraussprang, so lag es daran, daß der Boden glatt war, der Gästetorwart einen guten Tag hatte und die VfL-Stürmer sich im entscheidenden Augenblick überhasteten. Außerdem retteten Querlatte und Pfosten.

Den Schock müssen die Gut Heiler wohl in der Pause überwunden haben, denn nun zeigten sie eine gleichmäßige Partie und kreuzten oft und gefährlich im Oldesloer Strafraum auf, so daß Pohlmeyer genau wie sein Gegenüber voll beschäftigt war. In der Mitte der zweiten Halbzeit fiel dann überraschend der Ausgleich. Nach einem Eckball von rechts köpfte Kopitzki zum 1:1 ein. Nun hatte der VfL 20 schwache Minuten. Die LSV-Stürmer waren aber doch harmlos, sonst hätte es bei Pohlmeyer auch zweimal einschlagen können. Käselau hätte dennoch den Sieg für den VfL sicherstellen können. Er war fünf Meter allein vor dem Tor, schoß aber haarscharf am Pfosten vorbei.
ST

VfL Oldesloe: Günter Pohlmeyer - Helmut Lange, Wolfgang Wolter - Heinz Pohl, Horst-Eberhard Wacker, Karl-Heinz Bertram - Günter Budnick, Alfred Sieveke, Käselau, Werner Kneese, Hermann Lattke.
Tore: 1:0 Lattke (2.), 1:1 Diek (65.). - Zuschauer: 1200.

Donnerstag, 19. Nov. 1953
Am Sonntag kein Fußball in Stormarn. Wegen des bevorstehenden Länderspiels (Anm.: in Hamburg gegen Norwegen um die Weltmeisterschaftsqualifikation) am kommenden Sonntag sind die Fußballspiele der Bezirks- und Kreisklasse abgesetzt.
ST

Samstag, 28. Nov. 1953
VfL gegen Ratzeburger SV.
Die Inselstädter konnten bisher noch keinen Sieg gegen den VfL erringen. Wenn nicht alles täuscht, werden die Gäste auch diesmal die Heimreise mit einer Niederlage antreten müssen. Sie zeigten in den bisherigen Spielen zu unterschiedliche Leistungen, als daß man ihnen eine große Chance zubilligen könnte. In der bewährten Aufstellung sollte die VfL-Mannschaft in ihrer augenblicklichen guten Form den Gästen eine klare Niederlage beibringen. Da die Ratzeburger eine harte Gangart bevorzugen, ist dem Spiel ein energischer Schiedsrichter zu wünschen. Auf die seltenen und deshalb um so überraschenderen Steilvorlagen, die dem SV in sämtlichen Spielen mindestens ein Tor einbrachten, muß sich die VfL-Mannschaft rechtzeitig einstellen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
ST

Sonntag, 29. Nov. 1953
Punktspiel VfL Oldesloe - Ratzeburger SV 3:0 (1:0)
Oldesloer wurden spät warm. Trotz des sicheren 3:0-Sieges war die VfL-Mannschaft nach Spielende mit ihren Leistungen nicht zufrieden. Nur 20 Minuten der zweiten Halbzeit spielten die Oldesloer nach Wunsch der 800 Zuschauer.

Die Gastgeber waren in der ersten Halbzeit insofern benachteiligt, als sie den starken Westwind von vorne hatten. Die Inselstädter befanden sich stets mit wuchtigen, teils gefährlichen Angriffen im Oldesloer Strafraum. Aber ohne Konzentration war der aufmerksamen Hintermannschaft des VfL und vor allen Dingen Pohlmeyer im Tor nicht beizukommen.

Allmählich machten die Gäste sich frei, aber ungenaues Abspiel sowie das lange Ballführen der VfL-Stürmer verhinderten Erfolge. Nach einem Angriff von rechts wollte Käselau den ersten Treffer einköpfen, aber sein Gegenspieler Teichert nahm ihm die Arbeit ab und fabrizierte, sich in der Richtung irrend, ein bildschönes, unhaltbares Kopfballeigentor. In den folgenden Minuten waren die Ratzeburger drauf und dran, noch weitere Eigentore zu vollstrecken. Scharf am Pfosten vorbei passierten die Bälle die Außenlinie.

Nach dem Seitenwechsel dominierten, mit Wind spielend, die Platzherren. In scheinbar aussichtsloser Position brachte es Kneese Mitte der zweiten Halbzeit mit einem Fritz-Walter-Trick fertig, den Ball am Torwart vorbeizujonglieren. Viel Beifall! Ein Alleingang von Käselau besiegelte dann die Niederlage der wohl äußerst hart, aber nicht unfairen Ratzeburger Mannschaft.

Mit Abstand waren Mittelläufer Rusch (Ratzeburg) und der rechte Oldesloer Läufer Pohl die besten Spieler auf dem Platz. Schiedsrichter Wehl leitete zufriedenstellend.
ST

VfL Oldesloe: Günter Pohlmeyer - Helmut Lange, Wolfgang Wolter - Heinz Pohl, Horst-Eberhard Wacker, Karl-Heinz Bertram - Günter Budnick, Alfred Sieveke, Käselau, Werner Kneese, Hermann Lattke.
Tore: 1:0 Eigentor Teichert (30.), 2:0 Kneese (75.), 3:0 Käselau (85.). - Schiedsrichter: Wehl (Dänischburg). - Zuschauer: 800.

Samstag, 5. Dez. 1953
Auf der Lohmühle: VfL greift den Tabellendritten an.
Der VfL Oldesloe hat sich zäh an die Spitzengruppe herangearbeitet und erhält morgen im vorletzten Punktspiel der Herbstserie die Chance, mit den Amateuren des VfB Lübeck nach Minuspunkten gleichzuziehen. Die Lübecker mußten dieses Spiel als Vorspiel ansetzen lassen, denn um 14 Uhr stehen sich im Oberliga-Spiel der VfB und der Harburger Turnerbund gegenüber.

Die Aufgabe ist schwer, weil die VfLer sich von der großen Publikumskulisse der Lohmühle wahrscheinlich mehr beeindrucken lassen werden als die Lübecker. Immerhin spielte der VfL in den letzten Wochen in einer beständigeren Form als der VfB. Das bisher recht gleichförmig verlaufene Meisterschaftsrennen würde bestimmt reizvoller werden, wenn den Oldesloern ein Einbruch in das Spitzentrio gelänge. Abfahrt: 11 Uhr Marktplatz. Anstoß: 12.15 Uhr Lohmühle.
ST

Sonntag, 6. Dez. 1953
Punktspiel VfB Lübeck Am. - VfL Oldesloe 3:1 (1:0)
VfL verlor an der Lohmühle. Unsicherer Schiedsrichter. Die Oldesloer begannen vielversprechend, aber alle Schüsse der VfL-Stürmer konnte der Lübecker Torwart halten, weil sie direkt auf den Mann kamen. Die Gegenangriffe des VfB blieben erfolglos. Es fiel auf, daß die Lübecker Pohlmeyer scharf angingen. Als Pohlmeyer wieder einmal vom Gegenspieler angegangen wurde und ihm der Ball mit gestrecktem Fuß aus der Hand geschlagen wurde, mußte ein Freistoß für den VfL erfolgen, aber nichts geschah. Pohlmeyer hielt den Mittelstürmer fest, und dann kam der Pfiff. Nach dieser Spielunterbrechung hatte man einen Elfmeter für den VfB erwartet. Der laufende Mittelstürmer schoß aber den Ball noch über die Torlinie und prompt erkannte der Schiedsrichter auf Tor. Nach dem Wechsel verstanden es die Lübecker, zwei Treffer unterzubringen. In den letzten 20 Minuten drückten wohl die Oldesloer stark, aber sie schossen leider meistens dem Torwart den Ball in die Arme. Ein Scharfschuß von Bertram aus dem Hinterhalt konnte ebenfalls von dem Lübecker Torwart aus dem Eck herausgeholt werden. Zwei indirekte Freistöße brachten ebenfalls nichts ein. Nur einen Handelfmeter konnte Budnick sicher verwandeln. Wolter und Budnick waren beim VfL anscheinend völlig außer Form.
ST

VfL Oldesloe: Günter Pohlmeyer - Helmut Lange, Wolfgang Wolter - Heinz Pohl, Horst-Eberhard Wacker, Karl-Heinz Bertram - Günter Budnick, Alfred Sieveke, Käselau, Werner Kneese, Günter Rust.
Tore: Neumann (2), Jäde für den VfB Lübeck sowie Budnick (Handelfmeter).

Samstag, 12. Dez. 1953
VfL gegen TSV Mölln.
Das letzte Punktspiel des VfL Oldesloe gegen den TSV Mölln wurde durch Vereinbarung beider Vereine mit Rücksicht auf den Silbernen Sonntag und die damit verbundenen Geschäftszeiten bereits auf den Vormittag gelegt. Damit wird einem Wunsch vieler Fußballanhänger entsprochen.

Beide Mannschaften liegen punktmäßig gleich in der Tabelle. Nur das schlechtere Torverhältnis verwies Mölln auf den fünften Platz hinter dem VfL. Da der Angriff der Oldesloer am letzten Sonntag auf den dritten Platz mißglückt ist, heißt es nun, gegen den TSV Mölln den vierten Platz zu verteidigen. Um einen Sieg zu erringen, muß die VfL-Mannschaft alle Register aufziehen, denn die Eulenspiegelstädter wollen mindestens einen Punkt in den Kreis Lauenburg entführen. Anstoß: 9.30 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 13. Dez. 1953
Punktspiel VfL Oldesloe - TSV Mölln 1:4 (0:2)
Was ist mit dem VfL? Der VfL Oldesloe unterlag dem TSV Mölln, wenn auch in der Höhe vielleicht doch zu hoch, verdient mit 1:4. Das Schlußdreieck lieferte über weite Strecken eine schwache Partie. Die Möllner zeigten sich in der Gesamtheit hart und voll kämpferischen Einsatzes. Eine Krise in der VfL-Mannschaft kann nach den gezeigten Leistungen nicht verleugnet werden.

Die Gäste zogen vom Anpfiff weg frisch vom Leder und drängten die VfLer sofort in die Defensive. Glücklich überstanden die Platzherren die ersten 15 Minuten, dann verteiltes Feldspiel. Aber ohne Einsatz aller Spieler war dem Gegner nicht beizukommen. Nach 20 Minuten Spielzeit ging Mölln nach einem krassen Deckungsfehler 1:0 in Führung, um kurze Zeit später durch Handelfmeter die Führung auf 2:0 zu erhöhen. Die Angriffe der VfLer schlossen mit Schüssen haushoch über das Tor ab.

Nach dem Wechsel konnte Sieveke auf 1:2 verringern. Dieses Anschlußtor gab den Gastgebern enormen Auftrieb. Plötzlich wurde gekämpft und gespielt, allerdings mit einem taktischen Fehler. Lange, Wolter, Bertram und Pohl gingen alle mit in den Angriff, aber auch mit neun Stürmern wurde nichts fertiggebracht. Die abgewehrten Oldesloer Angriffe nahmen die Gästehalbstürmer schnell auf. Sie drehten den Spieß um, so daß Wacker sich plötzlich drei oder vier Gegnern gegenübersah, und verständlicherweise machtlos war. Ohne lange zu fackeln, schossen die Eulenspiegelstädter kurz hintereinander in den Schlußminuten zwei weitere Tore und stellten den Sieg damit endgültig fest.

Für den nicht erschienenen Unparteiischen hatte man sich auf Karl-Heinz Schmidt (VfL Oldesloe) geeinigt.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Günter Pohlmeyer - Helmut Lange, Wolfgang Wolter - Heinz Pohl, Horst-Eberhard Wacker, Karl-Heinz Bertram - Alfred Sieveke, Hermann Lattke, ggg??? Käselau, Werner Kneese, Günter Rust - Ersatz: Ernst Heller.
Tor für den VfL Oldesloe: Sieveke. - Schiedsrichter: Schmidt (Bad Oldesloe).

Donnerstag, 24. Dez. 1953
VfL gegen SSV Pölitz.
Am Sonntag findet ein Freundschaftsspiel zwischen den Ligamannschaften des VfL und des SSV Pölitz statt. Die Oldesloer wollen für die im Punktspiel erlittene Niederlage Revanche nehmen. Ob das Vorhaben gelingen wird, bleibt abzuwarten, denn die Pölitzer haben ihre Formkrise überwunden; dagegen zeigte der VfL in den letzten Spielen keine bestechende Mannschaftsleis-tung. Experimentieren dürfen die Oldesloer in ihrer Aufstellung nicht, wenn sie nicht eine weitere Niederlage riskieren wollen. Die Gegner treten in stärkster Aufstellung an.
ST

Sonntag, 27. Dez. 1953
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - SSV Pölitz 2:0 (1:0)
Etwa 450 Zuschauer waren zu diesem Spiel erschienen, als der Schiedsrichter Kiesewetter (Kreis Segeberg) anpfiff. Die Oldesloer mußten für ihren verhinderten Torhüter Pohlmeyer Rust zwischen die Pfosten stellen, der seine Sache gut machte. Für Budnick spielte Heller. Die Pölitzer traten in stärkster Aufstellung an. Auf beiden Seiten wurde nicht das gezeigt, was die Spieler wirklich zu leisten imstande sind. Die Bodenverhältnisse waren auch nicht die besten. Das durchaus faire Spiel muß lobend erwähnt werden.

Die Oldesloer spielten in den ersten 45 Minuten mit Wind und waren tonangebend. Pölitz hatte stark zu verteidigen, wobei sich der Torhüter von der allerbesten Seite zeigte. Nach 15 Minuten Spieldauer erzielten die Oldesloer eine Ecke. Lange, diesmal Rechtsaußen, gab den Ball etwa zehn Meter vor das Pölitzer Tor, wo Lattke trotz Bedrängnis einköpfen konnte. Auch auf Seiten der Pölitzer sah man manche Angriffe. Sie verliefen infolge der schwachen Stürmerleistungen im Sande.

Nach dem Wechsel erwarteten die Pölitzer Anhänger bessere Leistungen ihrer Mannschaft. Es blieb aber nur bei dem Wunsch; Oldesloe ließ sich das Heft nicht aus der Hand nehmen, zeigte allerdings dabei auch keine besonderen Leistungen. Mit etwas verstärkter Abwehr wurden die Pölitzer Angriffe gestoppt. Als Lange in der 70. Minute einen Lattenschuß von Käselau vor die Füße bekam, stand die Niederlage der Pölitzer Mannschaft endgültig fest. Gegen diesen Torschuß war Gonska machtlos. Der Sieg fiel an die besser spielende Mannschaft und war verdient.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Günter Rust - Wolfgang Wolter, Ernst Heller - Heinz Pohl, Horst-Eberhard Wacker, Karl-Heinz Bertram - Helmut Lange, Alfred Sieveke, Käselau, Werner Kneese, Hermann Lattke - Ersatz: Gerhard Barkmann.
Tore: 1:0 Lattke (15.), 2:0 Helmut Lange (70.). - Schiedsrichter: Kiesewetter (Segeberg). - Zuschauer: 450.

Samstag, 9. Jan. 1954
VfL Oldesloe in Trittau
Falls das Wetter keinen Strich dadurch macht, eröffnet der VfL Oldesloe die Saison am kommenden Sonntag beim TSV Trittau. Sehr viele Chancen wird man dem Gastgeber nicht einräumen können, muß aber trotzdem abwarten, wie er die Pause überstanden hat. Oldesloe kam in Trittau schon verschiedentlich mit einem blauen Auge davon. Die Kreisstädter werden aber alles daran setzen, um ihren Start im Frühjahr erfolgreich zu gestalten.
ST

Sonntag, 10. Jan. 1954
Punktspiel TSV Trittau - VfL Oldesloe 0:6 (0:2)
So klar für die Gäste, wie es das Ergebnis besagt, sah die Begegnung zunächst gar nicht einmal nicht aus. Eine Halbzeit hielten die Gastgeber stand, um dann auseinanderzufallen. Die Trittauer sollten sich merken, daß man mit zehn Mann nicht gegen einen Gegner wie Oldesloe bestehen kann. Henopp ließ seine Mannschaft im Stich und zu allem Unglück zog sich Harten schon nach kurzer Zeit einen Feldverweis zu, der nicht erforderlich war.

Der schwere Boden machte beiden Mannschaften zu schaffen, aber die Trittauer ließen sich wenig einschüchtern. Das Spiel lief flott, und beiderseits wurde gut kombiniert. Wider Erwarten zeigten auch die Trittauer Stürmer, daß sie das Schießen nicht ganz vergessen haben, aber Pohlmeyer stand seinen Mann und hatte auch das Glück zur Seite. In der 15. Minute brachte Käselau seine Mannschaft in Führung, aber immer wieder sah es so aus, als ob die Trittauer den Ausgleich erzielen würden. In recht leichtsinniger Weise machte Harten zweimal "Hand", die der Schiedsrichter Dehmel, der eine gute Partie lieferte, mit dem Feldverweis ahndete. Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff gelang es dann noch Kneese - unterstützt von Reimers - den zweiten Oldesloer Treffer zu erzielen.

Nach dem Wechsel spielte zunächst nur eine Mannschaft, der VfL. Hagedorn ließ einige haltbare Bälle von Kneese passieren und wurde dadurch völlig lustlos. So weit darf es nicht kommen. Die Gäste hatten es dadurch leicht, durch Kneese weiter erfolgreich zu sein. Unermüdlich versuchten Kamph, Redöhl, Mücke und Püst, die Wendung herbeizuführen; es gelang ihnen aber nicht. Hinten hatten Leppien und Beinert alle Hände voll zu tun; aber es nützte nichts mehr. Schlußergebnis: 6:0 für den VfL Oldesloe.
ST

Tore: 0:1 Käselau (15.), 0:2 Kneese (43.), 0:3 Kneese, 0:4 Kneese, 0:5 Kneese, 0:6 Kneese. - Schiedsrichter: Dehmel (Dänischburg). - Platzverweis: Harten (TSV Trittau wegen Handspiels).

Samstag, 16. Jan. 1954
ATSV Mölln beim VfL.
Der Start des VfL Oldesloe in die Frühjahrsserie mit dem 6:0-Sieg am Vorsonntag in Trittau war vielversprechend. Damit ist die Zwischenkrise anscheinend überwunden. Wenn morgen ein weiterer Sieg verbucht werden soll, muß die VfL-Mannschaft ihre technische Überlegenheit mit Härte und Einsatz verbinden, sonst ist dem ATSV Mölln nicht beizukommen. Mit dem Einsatz des linken Verteidigers Bittkowski, der aus dem Lager der VfL-Handballabteilung stammt, kommt ein Nachwuchsspieler zum Zuge, der wieselschnell und eisenhart im Einsatz ist. Er erinnert an den Verteidigertyp früherer Zeiten, wie ihn Schacht, Kindt und später Kock und Busch verkörperten.
ST

Sonntag, 17. Jan. 1954
Punktspiel VfL Oldesloe - ATSV Mölln 4:3 (3:0)
Die erste Halbzeit entschied für den VfL. Trotz der ungünstigen Wetterlage traten 450 Zuschauer den Weg ins Oldesloer Stadion an. Sie sahen in der ersten Halbzeit eine gute Leistung der VfL-Mannschaft, um aber nach der Pause enttäuscht zu werden, was auf den Konditionsmangel und die Eigennützigkeit einiger VfL-Spieler zurückzuführen war.

In der ersten Halbzeit drängte der VfL, mit Wind spielend, die Eulenspiegelstädter in deren Hälfte zurück. Das erste Tor erzielte Kneese auf Vorlag von Lange. Das zweite Tor brauchte Kneese nicht mehr zu schießen, denn ein Möllner Verteidiger kam ihm zuvor und stellte durch ein Selbsttor das 2:0 für den VfL her. Weitere Torgelegenheiten machte der gut aufgelegte Schlußmann des ATSV Mölln zunichte, bis endlich eine Lattke-Bombe sich in den Maschen verfing und die beruhigende 3:0-Führung herstellte.

Nach dem Wechsel war der VfL weiter im Angriff. Ein Foul an Lange im Strafraum ahndete Schiedsrichter Böhren (FSV) mit einem Elfmeter. Sieveke verwandelte sicher. Also 4:0 für Oldesloe. Leider schaltete der VfL zwei Gänge zurück. Langsam aber sicher bekamen die Lauenburger Oberwasser. Einen Elfmeter mußte Pohlmeyer nach Wiederholung passieren lassen. Kurz darauf, allerdings aus klarer Abseitsstellung, stand die Partie nur noch 2:4. Ein Zwischenspurt der Oldesloer brachte keine zählbaren Erfolge. 18 Minuten vor Spielende stand es dann plötzlich 3:4, und ein Unentschieden hing in der Luft, bis endlich Pohl das Signal zum letzten Angriff gab. Mit Glück und Geschick konnten die hart spielenden Möllner die letzten Minuten überstehen. Schiedsrichter Böhren leistete sich zwar einige Fehlentscheidungen; seine Gesamtleistung gefiel aber.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Günter Pohlmeyer - Horst-Eberhard Wacker, Reinhard Bittkowski - Heinz Pohl, Karl-Heinz Bertram, Günter Rust - Helmut Lange, Alfred Sieveke, Käselau, Werner Kneese, Hermann Lattke.
Tore: 1:0 Kneese, 2:0 Eigentor, 3:0 Lattke, 4:0 Sieveke (Foulelfmeter), 4:1 Müthling (48., Elfmeter), 4:2 Müthling (72.), 4:3 Bruhnke (85.). - Schieds-richter: Böhren (Lübeck). - Zuschauer: 450.

Samstag, 23. Jan. 1954
SSV Pölitz gegen VfL Oldesloe.
Die Pölitzer haben in der zweiten Serie noch nicht Tritt gefaßt. Belastet mit der vernichtenden 1:7-Schlappe, die sie in Bad Schwartau am letzten Sonntag hinnehmen mußten, haben sie es morgen mit einem neuen schweren Gegner zu tun. Auf eigenem Platz sollten sie dem VfL aber doch harten Widerstand leisten können. Die Oldesloer spielen mit Vorsprung mitunter etwas sorglos. Das könnte ihnen in Pölitz leicht zum Verhängnis werden. Erinnert sich aber der VfL der 0:1-Niederlage, die er im Oldesloer Stadion in der ersten Serie am 30. Aug. 1953 von Pölitz bezog, dann wird er den Gegner in keiner Spielphase unterschätzen und auch wohl in der Lage sein, die vierte Tabellenposition hinter dem Lübecker Spitzentrio LSV Gut Heil, VfL Schwartau und VfB Lübeck Amateure zu festigen.
ST

Sonntag, 24. Jan. 1954
Punktspiel SSV Pölitz - VfL Oldesloe 1:0 (0:0)
Pölitz einsatzfreudiger. Das 1:0 war für Pölitz recht glücklich. Ein Unentschieden wäre gerechter gewesen. Von den favorisierten VfLern hatte man eine gute Meinung gehabt. Diesmal spielten sie aber weit unter Form und ließen sich von ihrem sonstigen Paßspiel abbringen. Die Pölitzer gewannen aufgrund des unübertrefflichen Einsatzes, der uns auch schon bei der ersten Begegnung mit dem VfL besonders auffiel.

Pohlmeyer vom VfL mußte durch Rust ersetzt werden. Beim Sieger war Landahl nicht mit von der Partie. Helms kam zu Ligaehren und schoß für seine Farben das goldene Tor. Über das hartgefrorene Spielfeld ging ein starker Wind, den sich die Oldesloer bei der Platzwahl zu eigen machten. Nach anfänglichen Vorteilen des VfL fand sich Pölitz immer besser und lieferte eine durchaus gleichwertige Partie. In der 25. Minute stand dem Pölitzer Torhüter Gonska das Glück zur Seite. In einer kurzen Drangperiode der Oldesloer behielt er die Nerven und meisterte Schüsse von Sieveke, Käselau und Kneese in hervorragender Weise. Ein Foul von Tessmer an Sieveke ahndete der Schiedsrichter Kiesewetter mit einem Elfmeter. Sieveke knallte ihn an den Pfosten.

Nach dem Wechsel hatte Pölitz die bessere Seite und den Wind zum Bundesgenossen. Das Spiel wurde immer interessanter. Die Oldesloer versuchten es mit einer Umstellung in der Mannschaft, doch war auch diese Lösung erfolglos. Bertram, der nun Mittelstürmer spielte, vergab eine große Chance. Aus kurzer Entfernung ging der Ball hoch über die Querlatte. In der 71. Minute unternahm Pölitz von links einen Angriff auf das Oldesloer Tor. Tessmann und Helms spielten sich bis zur Strafraumgrenze vor. Fast aus einem unmöglichen Winkel schoß Helms aufs Tor, und unhaltbar landete der Ball im Netz. Das war die Entscheidung, denn die Oldesloer blieben weiter vom Pech verfolgt.
ST

Tor: 1:0 Helms (71.). - Schiedsrichter: Kiesewetter (Segeberg).

Samstag, 30. Jan. 1954
VfL Oldesloe gegen SV Eichede.
Morgen kommt der SV Eichede (Anm.: am 10. Jan. 2:1-Sieger über den Spitzenreiter LSV Gut Heil) zum fälligen Rückspiel nach Oldesloe. Beide Mannschaften verloren am letzten Sonntag ihre Spiele. Nach dem Reinfall in Pölitz hat der VfL das Spiel ernst zu nehmen, um den guten Mittelplatz zu halten. Sollten die Kirchspieldörfer ohne ihren gefährlichen Halbstürmer Werner Petersen antreten, müßten die Hiesigen glatt gewinnen. Die Fußballspartenleitung des VfL greift jetzt energisch durch und wird Spieler, die ohne Entschuldigung dem Training fernbleiben, nicht mehr berücksichtigen.
ST

Sonntag, 31. Jan. 1954
Punktspiel VfL Oldesloe - SV Eichede 5:3 (2:1)
Auf dem glatten, schneebedeckten Boden entwickelte sich im VfL-Stadion von Anfang an ein schnelles Kampfspiel, das zwar technische Feinheiten vermissen ließ, aber dennoch viele Höhepunkte hatte. In der 7. Minute jagt Käselau einer Steilvorlage nach und setzt den Ball trotz unfairer Behinderung durch den Gästetorwart zum 1:0 ins Netz. Oldesloe drängt. In der 37. Minute schickt Kneese seinen Mittelstürmer abermals in die Gasse. Käselau täuscht und schiebt den Ball überlegt zum 2:0 ein. Eichede ist vorerst unentschlossen im Sturm, um herausgearbeitete Gelegenheiten zu verwerten. In der 41. Minute verliert der Oldesloer Schlußmann den Ball. Blitzschnell drückt Wasilewski zum 2:1 ein. Verteiltes Feldspiel bis zur Pause.

Gleich nach Wiederanstoß ist Lattke seinem Bewacher auf und davon, ein scharfer Flachschuß, und es steht 3:1. Eichede kommt auf. Der Viermännersturm ist schnell. Petersen hilft meistens hinten aus. Pohl fährt immer wieder störend dazwischen. Dann passiert es doch. Einen scharfen Schuß von Wagner kann Pohlmeyer nicht mehr erreichen. Nur noch 3:2. Die Oldesloer drängen. In der 57. Minute ist Käselau abermals durch. Ein paar Schritte, und es heißt 4:2. Im Gegenstoß überläuft Vöcks die Verteidigung und Pohlmeyer greift zum dritten Male hinter sich. Eichede hat zeitweise sieben Mann hinten, bleibt dennoch aber gefährlich. Fast mit dem Schlußpfiff verwandelt Wacker, der sich auf seinem neuen Posten anscheinend gar nicht wohlfühlt, eine Flanke zum 5:3.

Ecken: 3:0 für Eichede. Schiedsrichter Piethe sehr gut. Beste Spieler bei Oldesloe: Bertram, Kneese, Pohl und Lattke. Käselau zeigte trotz "Hattrick" technische Mängel. Bei Eichede gefielen Torwart, Mittelläufer und Petersen.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Günter Pohlmeyer - Wolfgang Wolter, Ernst Heller - Heinz Pohl, Karl-Heinz Bertram, Günter Rust - Horst-Eberhard Wacker, Alfred Sieveke, Käselau, Werner Kneese, Hermann Lattke - Ersatz: Bülow
Tore: 1:0 Käselau (7.), 2:0 Käselau (37.), 2:1 Wasilewski (41.), 3:1 Lattke, 3:2 Wagner, 4:2 Käselau (57.), 4:3 Vöcks (58.), 5:3 Wacker (90.). - Schiedsrichter: Piethe (Dänischburg)

Samstag, 13. Feb. 1954
VfL beim Spitzenreiter LSV Gut Heil
Der VfL fährt in der zur Zeit bestmöglichen Aufstellung nach Lübeck. Er ist sich klar darüber, daß er nur dann ein ehrenvolles Ergebnis erzielen kann, wenn jeder das Letzte aus sich herausholt. Unschlagbar ist der Spitzenreiter nicht, wie Eichede vor kurzem bewies. Der VfL-Hintermannschaft sei gesagt: decken und nochmals decken! Die hohe Zahl der Gegentore in der ersten Serie kommt ausschließlich auf das Konto einer nicht immer konzentriert spielenden Verteidigung. Abfahrt: 12.45 Uhr vom Marktplatz.
ST

Sonntag, 14. Feb. 1954
Punktspiel Lübecker SV Gut Heil - VfL Oldesloe 7:2 (2:1)
VfL-Deckung nicht stabil genug. Der VfL Oldesloe konnte trotz aller Bemühungen die Spitzenposition des LSV Gut Heil nicht schwächen. Mit 7:2 kassierten die Lübecker Meisterschaftsanwärter zwei wertvolle Punkte. Vor 80 (!) Zuschauern, davon 50 Oldesloern, begann der VfL verheißungsvoll. Schon in der 2. Minute heißt es 1:0 für die Hiesigen, als Lattke eine maßgerechte Vorlage an Käselau gibt, der entschlossen einschießt. Die Lübecker geraten etwas durcheinander. Aber allmählich kommt Ruhe in ihr Spiel, Verteidiger und Läuferreihe schaffen mit weiten Vorlagen Luft. In der 22. Minute ist der Oldesloer Torhüter zum ersten Mal geschlagen, als ihm bei einem Freistoß die Sicht von der blauweißen "Mauer" versperrt wird (Eine Ecke decken, meine Herren!). Verteiltes Feldspiel, bis in der 40. Minute Bittkowski, als Ersatz für Wolter eingesprungen, einen Ball abfälscht und Pohlmeyer zum zweiten Mal das Nachsehen hat.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit sind die Oldesloer wieder im Angriff, aber sie spielen zu engmaschig. Der LSV macht sich frei, operiert aus der Tiefe und ist hiermit gut beraten. Durch einen Foulelfmeter gehen die Lübecker in der 52. Minute auf 3:1 davon. Im Gegenstoß vergibt Lattke, sieben Meter vor dem Tor freistehend, den Anschlußtreffer. Aus einem Gewühl vor dem Oldesloer Tor fällt das 4:1. Der LSV drängt weiter. Das 5:1 resultiert aus einem krassen Deckungsfehler der Blau-Weißen. Nun reißen sich die Oldesloer zusammen, und in der 77. Minute laufen drei Stürmer mit dem Ball ins gegnerische Tor. In den letzten fünf Minuten rutschten Pohlmeyer zwei Bälle aus der Hand. Oldesloe ist mit 7:2 unter Wert geschlagen.

Schlechtester Mann auf dem Platz: Schiedsrichter Criens, der seine Aufmerksamkeit mehr den Zuschauern als dem Spiel widmete. Vom VfL ist wenig Gutes zu berichten. Das Sorgenkind ist nun einmal die Hintermannschaft. Im Sturm wechselten Licht und Schatten. Der LSV wird bei den jetzigen Leistungen kaum eine Chance bei den Aufstiegsspielen haben.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Günter Pohlmeyer - Reinhard Bittkowski, Ernst Heller - Helmut Lange, Karl-Heinz Bertram, Heinz Pohl - Bülow, Alfred Sieveke, Käselau, Werner Kneese, Hermann Lattke.
Tore: Putze (3), Völz, Kopitzki (Foulelfmeter), Diek, Wolters für den LSV Gut Heil sowie Käselau (2). - Schiedsrichter: Criens (Lübeck). - Zuschauer: 80

Sonntag, 21. Feb. 1954
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - ATSV Oldesloe 3:0 (1:0)
Die beiden Oldesloer Vereine traten im Stadion zu einem Freundschaftsspiel an. Trotz des glatten Bodens wurde von beiden Seiten ein flottes Spiel gezeigt, bei dem der ATSV in den ersten 20 Minuten leichte Vorteile hatte, aber bei der guten Deckung des VfL nicht zu Erfolgen kam. Dann aber kam der VfL besser zum Zuge und erzielte bis zum Schluß drei schöne, unhaltbare Tore.
ST

VfL Oldesloe: Aufstellung unbekannt.
Tore: Kneese (2), Lattke.

Samstag, 27. Feb. 1954
SV Barsbüttel gegen VfL
An den beiden letzten Sonntagen verlor der SV Barsbüttel jeweils auswärts nur 3:4 gegen Eichede bzw. VfB Amateure. Das dürfte eine eindeutige Warnung für die Oldesloer sein. Die Südstormarner werden alles daran setzen, möglichst ehrenvoll den Abstieg ins "Unterhaus" anzutreten. Nur ein kämpfender VfL wird beide Punkte mit nach Hause nehmen und damit den Sieg aus der Vorrunde (7:3) wiederholen können.
ST

Sonntag, 28. Feb. 1954
Punktspiel Barsbütteler SV - VfL Oldesloe 0:1 (0:1)
Schlammschlacht in Barsbüttel. Nach einer Morast- und Schlammschlacht ging der VfL knapp, aber verdient als Sieger vom Platz. Der gesamten Mannschaft gebührt ein Lob, jeder kämpfte bis zum Umfallen. Wasserlachen und knöcheltiefer Boden ließen zwar kein Kombinationsspiel zu, dennoch gab es ein spannendes, leider auch sehr hartes Spiel, das oft die Grenzen des Erlaubten weit überschritt.

Die erste Viertelstunde gehört eindeutig den Blau-Weißen. In der 20. Minute Elfmeter für Barsbüttel. Mit einer Robinsonade fliegt Lange II in die Ecke und wehrt ab. In der 27. Minute knallt Kneese scharf auf das Tor der Rot-Weißen. Der Barsbütteler Torsteher läßt den Ball abprallen, Käselau ist zur Stelle und es heißt 1:0. Oldesloe drängt. Barsbüttel schraubt das Eckenverhältnis auf 4:2. Halbzeit.

Der schwere Boden hat an beide Mannschaften unerhörte Anforderungen gestellt. Es geht nur noch mit der "Pike". Wegen Nachschlagens verlieren die Gastgeber ihren guten Halbrechten, bleiben dennoch mit zehn Mann gefährlich. Verteiltes Spiel. Beide Torhüter müssen abwechselnd zu Boden. Die Schüsse sind jedoch nicht mehr kraftvoll genug, um die Schlußmänner in Verlegenheit zu bringen. Mit dem Schlußpfiff verlassen 22 Spieler ausgepumpt den Platz. Barsbüttel stellte eine ganz auf Kampf eingestellte Mannschaft, bei der Torwart und linker Verteidiger gefallen konnten. Beim VfL überragten Lange II, Bertram, Lattke und Kneese. Ecken 6:7 für Oldesloe.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Wolfgang Wolter, Ernst Heller - Helmut Lange, Karl-Heinz Bertram, Hermann Lattke - Bülow, Alfred Sieveke, Käselau, Werner Kneese, Ernst Kostbade.
Tor: 0:1 Käselau (27.). - Zuschauer: 100. - Platzverweis: NN (Barsbütteler SV).

Samstag, 13. März 1954
VfB-Amateure prüfen Oldesloe
Der VfL erwartet am Sonntag im Stadion die Amateure des VfB Lübeck. Es dürfte zu einem spannenden Treffen kommen und erstmals wieder, falls gutes Wetter ist, ein volles Haus geben. Die Spielstärke der Grün-Weißen ist hinreichend bekannt. Da die Einkäufe der Oberliga des VfB alles andere als zufriedenstellend waren, wird es besonders interessant sein, den eigenen Nachwuchs der Polizisten unter die Lupe zu nehmen. Anstoß: 15.00 Uhr.
ST

Sonntag, 14. März 1954
Punktspiel VfL Oldesloe - VfB Lübeck Am. 3:3 (2:2)
Diesmal gefiel der VfL. Die VfBer verteidigten ihren dritten Platz, müssen aber im Falle des Abstiegs ihrer Oberliga-Mannschaft in die Kreisklasse zurück! Dieses Spiel wurde mit allem Schneid und Einsatz durchgeführt, brachte leider aber nach Spielende ein Handgemenge, wobei einem Oldesloer Zuschauer die Zähne demoliert wurden! Man war der Meinung, daß Schiedsrichter Kauffmann in der ersten Spielhälfte gut pfiff, in der zweiten jedoch oft danebengriff. Auf dem weichen Boden des VfL-Stadions entwickelte sich ein schönes Spiel, das die technisch etwas bessere Gästeelf nur durch einen sehr umstrittenen Elfmeter unentschieden gestalten konnte. Bereits in der 6. Minute knallt Wolter, der sich auf seinem Platz gut einführte, einen flachen Schuß zum 1:0 für Oldesloe ins Netz. Einen Gegenstoß der Lübecker kann Lattke nur noch zur Ecke retten.

Der VfB kommt dank besserer Technik langsam besser zur Geltung. Die Oldesloer Hintermannschaft ist jedoch auf der Hut und schafft mit weiten Abschlägen Luft. In der 16. Minute erzielt Bülow im Alleingang durch plazierten Schuß das 2:0. Gleich darauf spielt sich der Lübecker Innensturm durch und verringert durch seinen Halblinken unhaltbar auf 1:2. Die Grün-Weißen drehen weiter auf und erzielen in der 26. Minute durch ihren Mittelstürmer ein wunderschönes Kopfballtor. Oldesloe startet Gegenangriffe. Das Tempo ist enorm. Ein Bombenschuß von Lattke wird abgewehrt. Sieveke jagt einen glasharten Schuß gegen den Pfosten. Das hätte die erneute Führung sein können. Halbzeit.

Beide Mannschaften beginnen nach Wiederanstoß verhalten. Das Tempo der ersten Halbzeit macht sich bemerkbar. Die Oldesloer drücken. Die Lübecker Hintermannschaft operiert mit viel Glück. Plötzlich ist Sieveke mit einer Vorlage von Wolter durch und schon steht es 3:2 für den VfL. Lübeck reißt sich zusammen. Da ist der VfB-Mittelstürmer durch. Bertram und Jack greifen an. Der Oldesloer Mittelläufer drängt den Gegner ohne Regelverstoß mit dem Körper vom Ball. Der Schiedsrichter pfeift und zeigt auf den Elfmeterpunkt. Der Mittelstürmer legt sich den Ball zurecht und sendet mit eleganter Körpertäuschung zum 3:3 ein. Der VfB zieht alles zurück und ist sichtlich mit dem Ergebnis zufrieden.

Bei den Gästen gefielen besonders Mittelstürmer, Halbrechts und Mittelläufer. Bei den Hiesigen verdienen Kneese, Lattke und Bertram ein Sonderlob. Ecken 7:7.

Zu dem umstrittenen Elfmeter äußerte sich der Lübecker Schiedsrichter Kauffmann (Viktoria): "Bereits in der ersten Halbzeit hatte der linke Verteidiger der Oldesloer den Mittelstürmer des VfB über das Knie laufen lassen. Den an sich verwirkten Elfmeter habe ich nicht gegeben, da hier ein absichtliches oder ungewolltes Stoppen nicht genau auszumachen war. Eine ähnliche Situation hatte ich neun Minuten vor Schluß zu entscheiden. Hierbei verwechselte ich den Oldesloer Mittelläufer mit dem linken Verteidiger und glaubte, daß der Verteidiger abermals einen Regelverstoß begangen hatte. So gab ich den Elfmeter, da der Lübecker Mittelstürmer abermals in aussichtsreicher Position vom Ball getrennt wurde." SPM/
ST


VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Pohl, Karl-Heinz Bertram, Hermann Lattke - Bülow, Alfred Sieveke, Käselau, Werner Kneese, Wolfgang Wolter.
Tore: Wolter, Bülow, Sieveke sowie Zimdars (3) für den VfB Lübeck. - Schiedsrichter: Kauffmann (Lübeck). - Zuschauer: 600.

Montag, 15. März 1954
Reibereien im Stadion.
Wie der Polizeibericht meldet, kam es im Stadion am gestrigen Sonntag nach der Beendigung des Fußballspiels zu Reibereien. Dem Einschreiten einiger Polizeibeamten gelang es, größere Schlägereien zu verhindern.
ST

Dienstag, 16. März 1954
Was geschah im Stadion?
Der Landesdienst Nord der Deutschen Presse-Agentur verbreitet folgende Meldung: Zu Tumulten kam es am Sonntag in Oldesloe, als der Schiedsrichter im Bezirksligafußballspiel des VfL Oldesloe gegen VfB Lübeck Amateure beim Stande von 3:2 einen Elfmeter gegen Oldesloe verhängte, der auch verwandelt wurde. Nach Spielschluß stürmten mehrere hundert Zuschauer den Platz und bedrohten den Schiedsrichter und die Lübecker Spieler. Ein Zuschauer wurde verletzt. Größere Schlägereien verhinderte die Polizei. Erst nach mehrfacher Aufforderung durch die Vereinsleitung wurde das Gelände geräumt, doch warteten etwa 100 Zuschauer in drohender Haltung vor dem Sportplatz auf die Lübecker Spieler, so daß diese nur durch einen Seitenausgang zu ihren Fahrzeugen kommen konnten.

Hierzu nimmt die Fußballsparte des VfL wie folgt Stellung: "Sieben Minuten vor Schluß des Spiels gab der Schiedsrichter einen nach Ansicht der Zuschauer unberechtigten Elfmeter für den VfB Lübeck. Als dieser von den Lübeckern verwandelt wurde, nahmen die Zuschauer eine drohende Haltung gegen den Schiedsrichter ein, die sich jedoch nur in Worten ausdrückte. Nach Beendigung des Spiels liefen ausschließlich Jugendliche, wie nach jedem Spiel, auf den Platz. Sie wurden von dem Übungsleiter und Betreuer der Oldesloer Mannschaft mit Erfolg zurückgerufen. Nach dem Ausbringen des Sportgrußes nahmen beide Mannschaften den Schiedsrichter schützend in ihre Mitte. Als die Gruppe der Spieler und des Schiedsrichters die Einfriedigung des Platzes erreichte, ergriffen u.a. der ehemalige Ligaspieler Helmut Schweim, der Übungsleiter der Liga, der Platzwart Otto Schmidt und mehrere Vereinsmitglieder zum Schutze des Schiedsrichters ein und geleiteten diesen zur Umkleidekabine. Der Schiedsrichter ist von niemandem tätlich angegriffen worden.

Die drohende Haltung der Zuschauer richtete sich in keiner Weise gegen die Lübecker Spieler. Als aber ein Lübecker Spieler ohne jeden ersichtlichen Grund einem Zivilisten, der als ruhiger Mensch bekannt ist und sich mit dem Oldesloer Mannschaftsführer unterhielt, mit der Faust ins Gesicht schlug, richtete sich die Erregung der noch anwesenden Zuschauer gegen den schlagenden Spieler, der sich inzwischen in die Umkleidekabine begeben hatte. Daraufhin wurde die anwesende Polizei gebeten, die Personalien des Täters und des Geschlagenen festzustellen. Die restlichen Zuschauer sind dann gebeten worden, das Stadion zu verlassen, dem sie sofort Folge leisteten. Da der Heimweg der VfB-Spieler und des Schiedsrichters über öffentliche Plätze führte, wurde dem Betreuer der VfB-Mannschaft der Rat erteilt, die Wagen über den Pferdemarkt ins Stadion einzufahren und damit allen Möglichkeiten aus dem Weg zu gehen. Dies wurde befolgt. Ohne Belästigung traten die Lübecker die Heimreise an.

An dieser Stelle spricht die Fußballsparte des VfL der Ligamannschaft für ihren sofort bereitgestellten Schutz für den Schiedsrichter und den Zuschauern für ihre Besonnenheit nach unserer Bitte, den Platz zu verlassen, den Dank aus.

Arthur Zuchold, Fußballobmann."
ST

Samstag, 20. März 1954
VfL Oldesloe in der Eulenspiegelstadt.
Am Sonntag fährt der VfL zum seit Wochen ungeschlagenen TSV Mölln. Die Vertreter der Eulenspiegelstadt machen sich noch berechtigte Hoffnungen auf den dritten Platz. Dieses Vorhaben kann nur gelingen, wenn sie den VfL schlagen. Es dürfte zu einem großen Kampf kommen, zumal die Oldesloer die 1:4-Niederlage der ersten Serie wieder wettmachen wollen.
ST

Sonntag, 21. März 1954
Punktspiel TSV Mölln - VfL Oldesloe 5:1 (1:1)
VfL-Deckung hielt nicht stand. Der VfL kann anscheinend gegen Mölln nicht gewinnen. Während er im ersten Durchgang in Bad Oldesloe 1:4 verlor, ging er jetzt mit 1:5 ein. Dabei lagen die Blau-Weißen durch einen plazierten Strafstoß von Sieveke bis eine Minute vor Halbzeit mit 1:0 in Führung. Eine harte Elfmeterentscheidung brachte dann Mölln nicht unverdient den Ausgleich. Bis dahin hatte der VfL ein flottes Sturmspiel gezeigt, wenn auch die Eulenspiegelstädter weit mehr vom Spiel hatten. Sie operierten viel zu engmaschig. Pohl wurde am Kopf verletzt, kam aber bald nach der Pause wieder.

Die Hintermannschaft der Blau-Weißen mußte in der ersten Halbzeit schwer kämpfen, um gegen die körperlich überlegenen Möllner ihr Heiligtum reinzuhalten. In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel härter. Bereits nach zehn Minuten erzielte der Linksaußen der Gastgeber aus klarer Abseitsstellung das 2:1. Daß in den nächsten 15 Minuten noch drei weitere Tore für Mölln fielen, war Schuld der schlecht deckenden Oldesloer Verteidi-gung. Mit drei Steildurchbrüchen stellten die Möllner in kurzer Zeit das Endergebnis her. Die letzten 20 Minuten gehörten fast ausschließlich den Gästen. Budnick und Kneese schossen nicht plaziert genug. Es änderte sich auch nichts, als Lange I in den Sturm ging.

Der TSV Mölln hatte seine besten Spieler in der Läuferreihe und im Linksaußen. Beim VfL erreichten nur Lattke und Sieveke ihre letzte Form. Lange II war an allen Toren schuldlos. Allen anderen merkte man die letzten schweren Spiele an; ihre Kondition reichte einfach in der zweiten Halbzeit nicht mehr aus. Ecken: 7:7.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Pohl, Karl-Heinz Bertram, Hermann Lattke - Ernst Heller, Alfred Sieveke, Käselau, Werner Kneese, Günter Budnick.
Tore: Elfert (2), Vather, Bruns, Krüger für den TSV Mölln sowie Sieveke. - Zuschauer: 500.

Samstag, 27. März 1954
Stormarns alter Fußballschlager: Preußen gegen VfL.
Morgen wird der alte und doch ewig neue Stormarner Fußballschlager, die Begegnung zwischen den Reinfelder Preußen und dem VfL Oldesloe, seine unverminderte Anziehungskraft beweisen. Die Kreisstädter haben diesmal etwas gutzumachen. Auf eigenem Platz mußten sie sich in der Herbstserie 1:2 geschlagen geben. Ob es ihnen gelingt, auf dem Spielfeld des Gegners den Spieß umzukehren?

Selten schien ein Spiel der beiden ewigen Rivalen so ausgeglichen, wie das morgige. In der Tabelle sind beide Mannschaften nur um einen Punkt getrennt (Anm.: 5. VfL 21:19, 6. Preußen 20:20). Man hat in Reinfeld den Eindruck, daß die Kreisstädter, durch mancherlei Abgänge geschwächt, lange nicht mehr den alten Schwung haben und verspricht sich aus diesem Grunde eine gute Chance. Dabei übersieht man in der Karpfenstadt keineswegs, daß auch die Preußen in den letzten Spielen nicht restlos zu überzeugen vermochten. Aber gerade deshalb ist diesmal "alles drin"!
ST

Sonntag, 28. März 1954
Punktspiel Preußen Reinfeld - VfL Oldesloe 2:2 (2:0)
Gerechtes Unentschieden in Reinfeld. Wo sind die Zeiten, da das Stormarner Fußballderby noch Zuschauermassen anzog? Der einstige Glanz dieser Begegnungen ist arg verblaßt. Beide Mannschaften haben eben noch lange nicht wieder die frühere Klasse erreicht. Die Preußen, die in der ersten Halbzeit eine 2:0-Führung errungen hatten, verpaßten eine reelle Siegeschance. Nach der Pause war der VfL die klar bessere Mannschaft.

In der 40. Minute überlistete Stelter Lange und schoß zum 1:0 für die Preußen ein. Wenig später gelang Schulenburg der zweite Treffer. Das 3:0 lag in der Luft und damit wäre wohl das Schicksal des VfL besiegelt worden. Doch in der zweiten Halbzeit wandelte sich das Spielgeschehen. Nachdem Bertram mit in den Sturm genommen worden war, trugen die Oldesloer Angriff auf Angriff vor und schufen oft brenzlige Momente vor dem Reinfelder Heiligtum. Sieveke markierte Tor Nummer eins und Bertram schoß das schönste Tor des Tages. Also 2:2. Damit war die Torausbeute zu Ende. Das unentschiedene Ergebnis entspricht den Gesamtleistungen. Beide Parteien sollten mit dem Ergebnis zufrieden sein. - Preußen Reserve gegen VfL Reserve 1:3.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Pohl, Karl-Heinz Bertram, Hermann Lattke - Bülow, Alfred Sieveke, Käselau, Werner Kneese, Günter Budnick.
Tore: 1:0 Stelter (40.), 2:0 Schulenburg, 2:1 Sieveke, 2:2 Bertram

Samstag, 3. April 1954
VfL Schwartau beim VfL Oldesloe
Mit dem VfL Schwartau stellt sich morgen der Zweite der Südstaffel im Stadion vor. Die Gäste haben bei vier Verlustpunkten gegenüber dem Spitzenreiter LSV Gut Heil noch eine Chance, die Meisterschaft zu gewinnen, wenn auch nicht mehr aus eigener Kraft. Auf jeden Fall müssen sie aber den Sieg aus der Herbstserie gegen die Hiesigen wiederholen. Der VfL will die hohe 1:7-Niederlage aus der ersten Serie korrigieren. Der Mannschaft, die am letzten Sonntag in der zweiten Halbzeit in Reinfeld groß herauskam, sollte dieses Vorhaben nicht unmöglich sein. Anstoß: 15.00 Uhr.
ST

Sonntag, 4. April 1954
Punktspiel VfL Oldesloe - VfL Schwartau 2:6 (0:4)
Schwartau war besser. Mit dem starken Rückenwind als Bundesgenossen hatte der VfL Schwartau praktisch das Spiel im Oldesloer Stadion gegen den VfL bereits bei Halbzeit eindeutig für sich entschieden. Die Gäste stellten eine ausgeglichene Mannschaft, die trotz schweren Bodens zeitweise ein gefälliges Kombinationsspiel aufzog und klare technische Vorteile hatte. Demgegenüber irrte der Oldesloer Sturm hilflos umher und wurde von der Hintermannschaft der Schwartauer souverän beherrscht. Sieveke knallte zwar einen Prachtschuß gegen die Latte, sonst wurde aber nur in der Hälfte der diesmal in Rot-Weiß antretenden Gastgeber gespielt. Die Hintermannschaft war dauernd unter Druck, so daß in regelmäßigen Abständen bis zur Pause vier Tore fielen. Nach Wiederanstoß hofften 400 Zuschauer auf eine Wendung. Immerhin verging eine Viertelstunde, bis Bertram, der nun im Sturm spielte, auf 1:4 verkürzen konnte. Im Gegenstoß stellten die Schwartauer den alten Abstand prompt wieder her. Aufgrund einer verfehlten Rückgabe von Kostbade hieß es zehn Minuten später sogar 1:6. Wenige Minuten vor Schluß erzielte Käselau durch einen halbhohen Schuß das 2:6.

Es wird noch viel Kleinarbeit geleistet werden müssen, um die Spielstärke früherer Jahre wieder zu erreichen. Die Hoffnungen der treuen Oldesloer Fußballgemeinde konzentrieren sich auf den VfL-Nachwuchs, der teilweise bereits in der kommenden Herbstserie seine Feuerprobe zu bestehen haben wird.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Günter Budnick, Karl-Heinz Bertram, Hermann Lattke - Bülow, Alfred Sieveke, Käselau, Werner Kneese, Ernst Kostbade.
Tore: Bertram, Käselau sowie Brandt (3), Persson (2) und ein Eigentor für den VfL Schwartau. - Zuschauer: 400

Sonntag, 11. April 1954
Jungmannen TSV Bargteheide - VfL Oldesloe 1:2 (1:0)
Jungmannenmeister steht fest. Mit einem nur knappen, aber verdienten 2:1-Sieg über den TSV Bargteheide holten sich die Jungmannen des VfL Oldesloe die Kreismeisterschaft der A-Jugend. Das Spiel war schnell und hatte beachtliche Höhepunkte. Der Gastgeber konnte vor der Halbzeit (abseits?) in Führung gehen. Das Spiel war ziemlich ausgeglichen. Kurz nach dem Anpfiff gelang dem VfL der Ausgleich durch den Halblinken. Der VfL übernahm dann das Spielgeschehen, hatte aber auch noch bange Minuten zu überstehen. Erst drei Minuten vor dem Abpfiff gelang dem Oldesloer Halblinken der entscheiden-de Treffer, der Sieg und Meisterschaft brachte.

Die Jungmannen holten sich damit zum zweiten Male die Jungmannenmeisterschaft und zum dritten Male die Kreismeisterschaft. Am Ende der Spielzeit hatten sie 129:21 Tore und 47:5 Punkte auf dem Konto.
ST
VfL Oldesloe Jungmannen: Hans-Werner Buls - Olaf Müller, Claus-Michael Stäcker - Karl-Heinz Nußkern, Eberhard Gundermann, Günter Klopp - Ernst Kowallik, Walter Heinrich, Erich Moser, Dieter König, Herbert Stübinger - dazu: Wilhelm Lindemann, Hans-Werner Witt.

Sonntag, 18. April 1954
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - Eintracht Lokstedt 2:5 (2:1)
Zu einem interessanten Vergleichskampf zwischen den Bezirksligen Schleswig-Holsteins und Hamburgs kam es am ersten Ostertag. Die Gäste gingen bereits in der 4. Minute durch einen Kopfball, den Pohlmeyer unbedingt hätte halten müssen, in Führung. Dann "marmelten" beide Mannschaften in Freundschaft drauflos. Oldesloe, mit dem Wind im Rücken, schaffte durch Kneese und Bertram eine 2:1-Führung, an der sich bis zur Pause nichts mehr änderte. Wer da glaubte, die Hiesigen würden nunmehr einem sicheren Siege zusteuern, sah sich bitter getäuscht. Die Hamburger, die sich bis dahin auch kein Bein ausgerissen hatten, spielten mit Steildurchbrüchen die Hintermannschaft des VfL völlig aus. Hinzu kam, daß der Oldesloer Torsteher bedenkliche Schwächen zeigte. Zwei Bälle wären glatt zu halten gewesen. Innerhalb von 20 Minuten zogen die Hansestädter auf 4:2 davon. Dann säbelte Bülow den Halblinken der Gäste um. Den fälligen Elfmeter konnte der Oldesloer Schlußmann nicht halten. Bei den Gästen gefielen der Linksaußen und der rechte Läufer. Beim VfL: Fehlanzeige. Die enttäuschten Zuschauer versicherten (zum wievielten Male?), nie mehr wieder zu kommen. Ecken 5:5.
ST

VfL Oldesloe: Günter Pohlmeyer - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Pohl, Bülow, Hermann Lattke - Käselau, Alfred Sieveke, Karl-Heinz Bertram, Werner Kneese, Günter Budnick.
Tore für den VfL Oldesloe: Käselau, Bertram. - Zuschauer: 200

Sonntag, 25. April 1954
Punktspiel Ratzeburger SV - VfL Oldesloe 3:5 (2:2)
VfL war kampfstärker. Die Oldesloe spielten zunächst mit starkem Rückenwind, mußten jedoch schon nach fünf Minuten den ersten Gegentreffer hinnehmen, als Lange II bei einer flachen Hereingabe danebengriff. In der 13. und 20. Minute stellten Lattke und Budnick nach Umspielen zweier Gegner das 2:1 her. Vier Minuten später erzielte der Ratzeburger Halbrechte das Halbzeitergebnis durch einen Aufsetzer.

Gegen den Wind sahen die wenigen Oldesloer Schlachtenbummler schwarz für ihre Mannschaft. Aber es kam ganz anders. Die Hiesigen hielten nunmehr den Ball flach und spielten die Domstädter zeitweise völlig aus. Wolter nutzte einen Abwehrfehler des gegnerischen Schlußmannes entschlossen zum 3:2 aus, und Kneese erhöhte auf Vorlage von Käselau in der 62. Minute auf 4:2. Die Ratzeburger sahen ihre Fälle davonschwimmen und versuchten ihre technische Unterlegenheit durch übertriebene Härte auszugleichen. Käselau knallt in der 70. Minute aufs Tor. Durch den Wind getrieben, landet der Ball zum 5:2 unter der Latte. Bei einem indirekten Freistoß gelingt es den Lauenburgern, noch einmal auf 5:3 heranzukommen. Obwohl Lange I zehn Minuten vor Schluß verletzt vom Platz muß, ist der Sieg der Blau-Weißen nicht mehr gefährdet.

Oldesloe gewann das letzte Auswärtsspiel dank besserer Kondition verdient. Alle Spieler kämpften und waren ihrem Gegner in technischer Hinsicht überlegen. Ecken: 8:4 für Oldesloe.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Pohl, Karl-Heinz Bertram, Hermann Lattke - Wolfgang Wolter, Alfred Sieveke, Käselau, Werner Kneese, Günter Budnick
Tore: Woldt (2), Rusch für den Ratzeburger SV sowie Lattke, Budnick, Wolter, Kneese, Käselau. - Schiedsrichter: Haaren (Lübeck). - Zuschauer: 250

Freitag, 30. April 1954
Zum letzten Mal geht es um Punkte
VfL gegen TSV Nahe. Sonntag tritt der VfL zum letzten Punktspiel gegen den Vorletzten der Tabelle, TSV Nahe, an. Am letzten Sonntag gingen die Gäste bei den Amateuren des VfB Lübeck 1:10 ein. Es wäre jedoch verfehlt, danach die Spielstärke der Gäste zu beurteilen. Sie werden nach dem Reinfall in Lübeck mit verstärkter Deckung operieren. Den ersatzgeschwächten Blau-Weißen sei daher geraten, über die Flügel zu spielen und damit die Deckung aufzureißen. Anstoß: 15 Uhr.
ST

Sonntag, 2. Mai 1954
Punktspiel VfL Oldesloe - TSV Nahe 3:1 (2:1)
Kehraus in der Bezirksliga. Nahe nicht ungefährlich. Beide Mannschaften zeigten von Beginn an ein flottes Spiel, das die Oldesloer bei Halbzeit mit 2:1 in Führung sah. Wolter hatte in der 10. Minute die Hiesigen nach einer Vorlage von Käselau mit 1:0 in Führung gebracht, und Kneese erhöhte in der 25. Minute auf 2:0. Der Halblinke der Gäste verringerte fünf Minuten vor der Pause auf 2:1 durch einen unhaltbaren Flachschuß.

Hatten die Gäste das Spiel bis dahin noch einigermaßen offen gestalten können, so waren sie nach Wiederanstoß sichtlich bemüht, das Ergebnis zu halten. Oft standen nur drei Mann im Sturm, alle anderen verteidigten. Dennoch blieb Nahe bei vereinzelten Vorstößen gefährlich, und Lange II mußte mehrmals sein ganzes Können aufbieten, um den Ausgleichstreffer zu verhindern. In der 80. Minute stellte Sieveke aus halblinker Position mit einem glasharten Schuß das 3:1 her.

Beim TSV Nahe gefielen Mittelläufer und rechter Verteidiger. Die ganze Mannschaft kämpfte eifrig um ein ehrenvolles Abschneiden. Bei den Oldesloern verdienen Lange II und Bertram Erwähnung.

Damit ist die Punktspielserie abgeschlossen. Die Hiesigen wahrten ihren Ruf als beste Mannschaft des Kreises Stormarn und stehen bei einem Punktverhältnis von 26:22 und einem Torverhältnis von 67:63 an fünfter Stelle. Der eigene Nachwuchs und der Zugang aus anderen Vereinen lassen die Hoffnung zu, daß der VfL in der neuen Serie wieder an die frühere Spielstärke anknüpfen kann und im Kampf um die Staffelmeisterschaft ein ernstes Wort mitreden wird. Ecken: 10:2.
ST

VfL Oldesloe: Heinz Lange - Helmut Lange, Egon Jack - Heinz Pohl, Karl-Heinz Bertram, Hermann Lattke - Wolfgang Wolter, Alfred Sieveke, Käselau, Werner Kneese, Günter Budnick.
Tore: 1:0 Wolter (10.), 2:0 Kneese (25.), 2:1 (40.), 3:1 Sieveke (80.). - Zuschauer: 450.

Sonntag, 9. Mai 1954
Jungmannen TSV Mölln - VfL Oldesloe 3:1
Im Kampf um die Bezirksmeisterschaft konnten die Oldes-loer ihre letzte gute Form nicht bestätigen. Nach dem Ausscheiden von König durch Verletzung mußte der VfL dem körperlich überlegenen Gegner Sieg und Punkte überlassen.
ST

Sonntag, 23. Mai 1954
Jungmannen VfL Oldesloe - Holstein Segeberg 4:3
Es ging auf dem Oldesloer Exer um die Bezirksmeisterschaft. Die Segeberger hatten zuerst mehr vom Spiel und übernahmen auch die Führung. In der ersten Halbzeit kamen die Oldesloer gar nicht recht in Schwung. Besonders schwach war die Hintermannschaft. Der Sturm zeigte dagegen gelegentlich doch gute Kombinationsansätze. Als Holstein nach 60 Minuten Spielzeit mit 3:2 in Führung lag, setzten die Oldesloer alles auf eine Karte. In der 70. Minute fiel das Ausgleichstor. Die Platzherren waren dann überlegen und schossen noch kurz vor dem Abpfiff das verdiente Siegtor.
ST

Samstag, 29. Mai 1954
VfL Oldesloe gegen BSG Einheit Güstrow
Mit der Betriebssportgemeinschaft Einheit Güstrow stellt sich morgen ein Vertreter der Amateurliga Ost in Bad Oldesloe vor. Über die Spielstärke der Mecklenburger ist nichts bekannt. Man wird daher nur aus dem Abschneiden der Gäste in Bad Segeberg am heutigen Nachmittag gegen Holstein einige Rückschlüsse ziehen können. Der VfL kann leider seine Nachwuchsspieler wegen Erkrankung bzw. Verletzung nicht einsetzen. Anstoß 15 Uhr im Stadion.
ST

Samstag, 29. Mai 1954
Holstein Segeberg gewann ohne Mühe gegen Güstrow mit 4:0 (2:0).
Mit der BSG Einheit Güstrow hatte Holstein eine Mannschaft zu Gast, mit der sie seit Jahren freundschaftliche Beziehungen unterhält und aus der auch der langjährige frühere Segeberger Stadtspieler Fritz Bruhn hervorging. Bruhn ist inzwischen in die Ostzone zurückgegangen und gehört jetzt der BSG Lokomotive Güstrow an.
SPM

Sonntag, 30. Mai 1954
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - Einheit Güstrow 1:3 (0:1)
Sympathische Ostzonengäste. Güstrow schlug den VfL 3:1. Die sympathischen Gäste eroberten sich durch ihr faires und sauberes Spiel im Nu die Gunst des Oldesloer Publikums. Sie stellten eine schnelle Mannschaft, die den Blau-Weißen in technischer Hinsicht unterlegen war, aber mit Steildurchbrüchen dreimal ins Schwarze traf. Bester Mann auf dem Platz war der Gästetorwart Bösz, der einige glänzende Paraden zeigte. Ihm ist es zu verdanken, daß die Vertreter der Ostzone in den letzten 25 Minuten das Ergebnis zu halten vermochten.

Bei verteiltem Feldspiel vergeben beide Stürmerreihen mehrere gute Gelegenheiten, bis es endlich in der 24. Minute dem Halbrechten der Gäste gelingt, mit einem durchaus haltbaren Weitschuß Lange II zum ersten Mal zu schlagen. Minuten später hat der Oldesloer Torwart Glück, als der Mittelstürmer der Mecklenburger den Ball über ihn hinweghebt. Der Aufsetzer springt jedoch über das leere Tor. Lange I, Mittelstürmer spielend, hat ebensowenig Glück mit seinen Schüssen, wie auch ein Bombenschuß Lattkes kurz vor der Halbzeit nur die Querlatte streift.

In der 53. Minute ist die Oldesloer Hintermannschaft mit zwei Spielzügen ausgespielt und der Halbrechte verwandelt völlig freistehend zum 0:2. Die Blau-Weißen spielen gegen den körperlich weit überlegenen Gegner zu hoch und rennen sich immer wieder fest. In der 63. Minute dasselbe Bild: Die Hintermannschaft der Einheimischen wird abermals überlaufen, und durch den Halbrechten der Güstrower liegen die Hiesigen 0:3 im Rückstand. Die Oldesloer werfen nun alles nach vorn. Bertram geht in den Sturm, Lange auf Rechtsaußen. Zeitweise wird mit sieben Mann gestürmt. Endlich gelingt es Pohl nach einer Flanke von Sieveke, durch Kopfball ein Tor aufzuholen. Es sind noch 20 Minuten zu spielen. Bertram knallt auf das Tor, ein Spieler der Gäste kann nur noch mit der Hand ein Tor verhüten. Den fälligen Elfmeter schießt Budnick plaziert, aber nicht scharf genug. Der Gästetorwart fliegt in die bedrohte Ecke und hält auch diesen Ball. Lange I schießt aufs Tor, der Ball hat die Linie bereits überschritten, wird jedoch vom Schlußmann herausgefaustet. Der Schiedsrichter stand an der Mittelfahne. Ecke auf Ecke folgt, aber die vielbeinige Abwehr der Ostzonensportler kann mit Glück und Geschick weitere Gegentreffer verhindern. Bei den Hiesigen zeigten nur Lattke, Bertram und Lange I die gewohnte Form. Ecken: 8:4 für Oldesloe.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Reinhard Bittkowski, Egon Jack - Hermann Lattke, Karl-Heinz Bertram, Heinz Pohl - Wolfgang Wolter, Alfred Sieveke, Helmut Lange, Werner Kneese, Günter Budnick.
Tore: 0:1 (24.), 0:2 (53.), 0:3 (63.), 1:3 Pohl (70.). - Zuschauer: 300

Samstag, 5. Juni 1954
VfL Oldesloe empfängt Eppendorfer SV
Für den ersten Pfingsttag haben die Blau-Weißen sich einen Vertreter der Hamburger Bezirksklasse eingeladen. Den Gästen, die in der Elbe-Staffel in der Spitzengruppe zu finden sind, geht der Ruf einer fairen und technisch sehr beschlagenen Mannschaft voraus.

Der VfL wird am Sonntag endlich seinen Nachwuchs einsetzen können, muß jedoch auf Bertram und die Neuzugänge verzichten, die einstweilen noch gesperrt sind. Die Oldesloer Fußballgemeinde sieht dem erstmaligen Auftreten der bisherigen Jungmannen in der Liga mit großem Interesse entgegen. Das Spiel, das völlig offen erscheint, wird sich sicherlich eines großen Zuspruchs erfreuen. Anstoß: 15 Uhr im Stadion.
ST

Sonntag, 6. Juni 1954
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - Eppendorfer SV 2:1 (0:0)
VfL schlug Eppendorf verdient 2:1. Bei drückender Hitze dauerte eine leichte Feldüberlegenheit der Oldesloer fast das ganze Spiel an, um sich in den letzten 20 Minuten zu einer regelrechten Kanonade auf das gegnerische Tor zu steigern. Nur die gute Hintermannschaft der Hamburger verhütete eine Katastrophe. Der Gast war in erster Linie auf Sicherung des eigenen Tores bedacht und verließ sich im übrigen auf vereinzelte Durchbrüche seines Sturms, der ohnehin keine zwingenden Gelegenheiten auszuarbeiten verstand. Hätte der VfL mit seinen Schüssen mehr Glück gehabt, wäre die Niederlage der Gäste weit höher ausgefallen.

Die Oldesloer liegen sofort im Angriff, sie spielen jedoch zu eng und vergessen das Schießen, so daß die Hintermannschaft der Eppendorfer immer wieder klärend eingreifen kann. Torlos werden die Seiten gewechselt.

Völlig überraschend fällt das Führungstor für die Gäste, als der Linksaußen von der Auslinie zu seinem Halblinken zurückspielt und dieser mit einem Drehschuß, der vom Wind ins obere Eck abgetrieben wird, Erfolg hat. Es sind noch 20 Minuten zu spielen und ein Generalangriff der Oldesloer setzt ein. Ecke auf Ecke folgt. Alles was Beine hat, verteidigt bei den Grün-Weißen. Endlich wird auch Sieveke wieder mehr eingesetzt, der eine Reihe bester Flanken in den Strafraum setzt. Endlich gelingt es Kneese, den längst fälligen Ausgleich zu erzielen. Oldesloe drängt mit Macht auf den Siegestreffer, doch die vielbeinige Verteidigung der Gäste stemmt sich dem Ansturm weiter mit Erfolg entgegen, bis endlich Heinrich aus kurzer Entfernung den Ball zum 2:1 unterbringt.

In der Mannschaft der Hiesigen gab es keinen Versager. Während alle Nachwuchskräfte sich vielversprechend einführten, hatten die alten Kämpen ihren besten Mann in Lattke. Ecken: 11:4.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Hans-Werner Witt - Roland Erbs, Wolfgang Wolter, Hermann Lattke - Alfred Sieveke, Walter Heinrich, Werner Kneese, Dieter König, Herbert Stübinger.
Tore: 0:1 (65.), 1:1 Kneese (77.), 2:1 Heinrich (90.). - Zuschauer: 450.

Donnerstag, 17. Juni 1954
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe - VfL Schwartau 1:2 (0:1)
VfL-Stürmer hatten Schußpech. Schwartau siegte in letzter Minute durch Elfmeter. Vor 400 Zuschauern gewann im Oldesloer Stadion der VfL Schwartau durch einen in letzter Minute verwandelten Foulelfmeter. Die Gäste stellten eine schnelle Kampfmannschaft, die sich besonders im Kopfballspiel auszeichnete und in der Hintermannschaft ihre besten Leute hatte.

Mit dem Wind im Rücken spielen die Schwartauer zunächst eine leichte Feldüberlegenheit heraus und greifen laufend über die Außen an. Die Oldesloer Hintermannschaft muß schwer arbeiten. Ein leichtsinniges Rückspiel von Lange I ergibt fast ein Selbsttor. Kurze Zeit darauf macht der rechte Verteidiger seinen Fehler wieder gut, als er einen Ball aus dem leeren Tor herausköpft. In der 22. Minute erzielen die Gäste aus einem Gewühl heraus den Führungstreffer. Die Hiesigen haben wenig Glück mit ihren Schüssen, als kurz vor Halbzeit eine Ecke nach der anderen erzielt wird. Der "Segen" in der Halbzeit scheint Wunder gewirkt zu haben. In der nächsten Viertelstunde spielt nur noch eine Mannschaft. Aber die Schwartauer Hintermannschaft ist auf der Hut. Auf Vorlage von Kneese gelingt es Jack, den längst verdienten Ausgleich herzustellen. Kurz danach läßt sich ein Schwartauer Spieler zu einer groben Unsportlichkeit hinreißen und wird vom Platz gestellt. Der VfL schraubt das Eckenverhältnis auf 9:6. Als alles schon mit einem Unentschieden rechnet, unterläuft Lange II beim Herauslaufen ein grobes Foul. Den fälligen Elfmeter jagt der Halbrechte der Gäste unhaltbar ins Netz.

Die Hiesigen hatten ihre besten Leute in Witt, Wolter, König und Erbs, ohne daß ein ausgesprochener Versager in der Elf stand. Jack bemühte sich nach Kräften, ist aber zu langsam. Ecken: 9:7. Die VfL-Reserve schlug Schwartau Reserve verdient mit 3:2.
ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Heinz Lange - Helmut Lange, Hans-Werner Witt - Roland Erbs, Wolfgang Wolter, Hermann Lattke - Alfred Sieveke, Walter Heinrich, Egon Jack, Werner Kneese, Dieter König.
Tore: 0:1 (22.), 1:1 Jack (67.), 1:2 (90., Foulelfmeter). - Zuschauer: 400

Samstag, 26. Juni 1954
VfL Liga gegen VfL Junioren
Schon heute um 18.30 Uhr steigt im Stadion ein Auswahlspiel, das die Stammelf ermitteln soll. Nach den zuletzt gezeigten Leistungen sind in der Juniorenmannschaft Spieler, die einen Platz in der Liga verdienen. Mit dem brauchbaren Spielermaterial sollte der VfL-Trainer nach der Sommerpause eine starke Elf aufstellen können.
ST

Samstag, 26. Juni 1954
Freundschaftsspiel VfL Oldesloe A - VfL Oldesloe B 3:7
Es standen sich zwei Mannschaften des VfL Oldesloe in einem Auswahlspiel gegenüber, das den Abschluß der Serie 1953/54 bildete. Die stark verjüngte Läuferreihe der B-Mannschaft beherrschte das Spielfeld.

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