Samstag, 2. April 1960 Endlich ein Sieg für den VfL? Gegen UT Kiel könnte die Pechserie zu Ende gehen. Morgen um 15 Uhr empfängt der VfL Oldesloe den Aufsteiger Union Teutonia Kiel, der sich erstmalig in der Kreisstadt vorstellt. Von den drei diesjährigen Aufsteigern waren die UTer am erfolgreichsten. Durch einen Sieg könnten sie den VfL vom achten Tabellenplatz verdrängen. Werden die Oldesloer nach den drei vorangegangenen Niederlagen diesmal einen Sieg erringen? Im Hinspiel unterlag UT dem VfL 2:3.

Dem VfL wird das Siegen morgen nicht leicht gemacht. Die UT-Elf ist recht kampfstark. Sie dürfte sich in ihren bisherigen 27 Spielen (25:29 Punkte) den Klassenerhalt für ein weiteres Jahr gesichert haben. Mit Jäger im Tor und Schütze und Evers in der Verteidigung hat sie eine stabile Abwehr, die durch die Läufer Rußmann und Kling verstärkt, für den in letzter Zeit recht erfolglosen VfL-Sturm eine schwer Hürde darstellen wird.

Zur Zeit steht noch nicht fest, ob der verletzte Dau und der erkrankte Herbert Meins wieder fit sind. König und Peters sind unabkömmlich. Zwar hat der VfL noch genügend andere gute Spieler, aber es scheint Sonntag, als wolle man an der Stammelf nicht gerne etwas ändern. Erfahrungen haben aber gelehrt, daß gerade frisches Blut oft den entscheidenden Schwung in eine Elf brachte, auch wenn die rein spielerischen Qualitäten nicht ganz denen der Stammspieler entsprachen. Seit acht Wochen ist der VfL ohne Sieg, und man sollte hoffen, daß er morgen gegen den Aufsteiger erfolgreich abschneiden wird. ST

 

Sonntag, 3. April 1960 - 26. Punktspiel

VfL Oldesloe - Union Teutonia Kiel 0:1 (0:1)

UT jetzt endgültig in Sicherheit. 1:0-Sieg durch ein Tor von Ohm. Was ist mit Oldesloe? Nach den Niederlagen gegen Friedrichsort (1:2), Kilia (0:4) und Holstein Amateure (1:2) mußte der VfL Oldesloe eine Schlappe auch gegen den vierten Gegner aus Kiel, nämlich den Aufsteiger Union Teutonia mit 0:1 hinnehmen. Diese Niederlage ließ den VfL auf den zehnten Tabellenplatz abrutschen. Harmlose Sturmleistungen, schlechte Aufbauarbeit der Außenstürmer und Schußpech waren die Gründe für das Unterliegen des VfL, der in den vier Spielen nicht mehr als zwei Treffer erzielte.

Die Zuschauer erlebten ein Punkttreffen ohne besonderes Niveau. Der VfL spielte ohne Herbert Meins, König, Peters und Slawski. Er verlor durchaus verdient, denn auch in diesem Spiel hatte die Fünferreihe kein Format. Wenn beide Mannschaften auch Ersatz stellen mußten, so darf man doch von Teams, die zur ersten Amateurliga gehören, bessere Leistungen verlangen.

Viel Positives war insgesamt nicht zu vermerken. Der UT-Sieg war in der 88. Minute noch in Gefahr, als Alfred Liedtke am Pfosten des leeren Tores vorbeifummelte. Petersen gab sich in seinem ersten Spiel große Mühe, verlor aber gegen seinen langen Gegenspieler mehr und mehr an Kraft. Ebenso erging es Rust, der dem Eifer der UT-Hintermannschaft nicht gewachsen war. Sehr eifrig Dau, der überall anzutreffen war, aber im zweiten Durchgang auch nachließ, und Lütge tat nicht mehr als unbedingt notwendig war. Beide VfL-Außenläufer weit von der Bestform entfernt, und in der Abwehr erreichten auch Bliebenich und Wilkens nicht ihre sonstigen Leistungen. Nur Lindemann spielte ohne Tadel.

Bei UT Kiel hinterließen Evers, Schütze und auch Jäger im Tor den besten Eindruck. Im Lauf Rußmann überzeugend, während Kling mehr Technik als Körpereinsatz zeigen sollte. Stopper Scheel klärte wirkungsvoll. Im Sturm recht agil Jäger, Greif und auch der junge Wilke (drittes Spiel). Ruhm zeigte bei weitem nicht die Leistungen von Bänisch. Auf jeden Fall: zwei ungemein wichtige Punkte für UT! SPM/ST

VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wolf-Dieter Bliebenich, Karl-August Wilkens - Karl-Heinz Nußkern, Wilhelm Lindemann, Roland Erbs - Dieter Petersen, Alfred Liedtke, Egon Lütge, Günter Rust, Manfred Dau.

Union Teutonia Kiel: ????? Jäger - Evers, Schütze - Rußmann, Scheel, Kling - Wilke, Greif, ????? Jäger, Ohm, Ruhm.

Tor: 0:1 Ohm (38.). - Schiedsrichter: Wruck (Dänischburg). - Zuschauer: 1000.

 

Samstag, 9. April 1960 Lägerdorf liegt dem VfL nicht. Aber auswärts lieferte der TSV nur schwache Partien. Im vorletzten Heimspiel der diesjährigen Saison trifft der VfL Oldesloe morgen um 15 Uhr im Stadion auf seinen Angstgegner TSV Lägerdorf, dem er bisher noch keinen Sieg abringen konnte. Überhaupt hat der VfL nach dem 31. Januar (Anm.: 1:0 gegen den Itzehoer SV) keinen Sieg mehr zu verzeichnen. Er wird aus den vier ausstehenden Spielen noch vier Punkte benötigen, um den Endstand des Vorjahres (30:30 Punkte) zu erreichen, was nach der derzeitigen Lage als notwendig erscheint. Werden die Oldesloer in dem bevorstehenden Spiel ihren schon recht unruhig gewordenen Anhang durch einen Erfolg erfreuen?

Anscheinend trifft die allgemeine Ansicht, daß das zweite Jahr nach dem Aufstieg immer das schwerste sei, auch auf den VfL zu. Doch haben die Ermüdungserscheinungen und die Verspieltheit, die man in den letzten Spielen bemerkte, eigentlich mit dieser Erfahrung nichts zu tun. Vielmehr müßte bei einer Gemeinschaft, die in der glücklichen Lage war, mit wenigen Veränderungen drei Jahre lang trainieren und kämpfen zu können, ein Leistungsanstieg zu verzeichnen sein; zumindest müßte jedoch der Endstand des Vorjahres erreicht werden. Aus den Spielen gegen Olympia Neumünster, VfL Schwartau, Flensburg 08 und morgen gegen Lägerdorf die hierzu noch fehlenden Punkte zu erkämpfen, sollte der VfL-Elf keine Schwierigkeiten bereiten, wenn sie wieder den Kampfgeist und den Spielwitz von früher aufzubringen vermag.

Der TSV Lägerdorf, der fast in gleicher Besetzung wie im Hinspiel (3:0) antreten wird, konnte in seinen 13 Auswärtsspielen in dieser Saison nur zweimal siegen. Falls Trainer Artur Jantz eine schlagkräftige Elf zusammenstellen kann, sollte der VfL diesmal kein Punktelieferant mehr sein. ST

 

Sonntag, 10. April 1960 - 27. Punktspiel

VfL Oldesloe - TSV Lägerdorf 3:1 (1:0)

Endlich einmal wieder ein VfL-Sieg. Lägerdorfs Torwart Schonscheck mußte jedoch zwei Tore halten. Nach vier Niederlagen kam der VfL durch eine großartige Gesamtleistung endlich wieder zu einem verdienten Sieg, der leicht hätte höher ausfallen können. Der TSV Lägerdorf operierte zu umständlich, zog sein Spiel zu sehr in die Breite, was den schnellen Oldesloern zugute kam. Unverständlich vom TSV die Zurücknahme ihrer besten Stürmer Sickelka und Pokropp nach der Pause in die Abwehr beim Stande von 2:1!

Ein richtig farbiges Spiel, in dem der VfL wieder einmal kämpfte und einen Sturmwirbel entfaltete, der bis zur 20. Minute schon ein 3:0 verdient gehabt hätte. Beide Außenstürmer, vor allem König mit seinen rasanten Flankenläufen und Meins mit seinen Kopfbällen (die man vorher nie bei ihm sah), gefielen neben dem kleinen Dau, der eine große Gefahr für Flick und Heidmann bildete. Kämpferisch stark und recht selbstlos spielend Alfred Liedtke, und auch Lütge wartete mit verbesserten Leistungen auf. Sehr kampfstark Nußkern und Erbs, die ein gewaltiges Laufpensum leisteten und offensiv mitwirkten. Moser ersetzte zwar noch nicht Lindemann (man spricht von Abwanderungsgedanken!), konnte aber dennoch neben Wilkens und Bliebenich recht gut gefallen. Buls gut in der Abwehr, nur etwas unsicher beim Herauslaufen.

Bester Mann im TSV-Sturm ohne Zweifel Pokropp, der leider den Gegner auch, ohne am Ball zu sein, „bearbeitete“. Von den Außenstürmern war Sickelka vor der Pause sehr rührig, verschwand danach aber in der Versenkung; warum? Recht konzentriert im Strafraum Otto Teggatz, der den Ausgleich verpaßte, und Wetzel und Kurzweg sah man schon bedeutend besser spielen. Schwarzkopf und Junge im Mittelfeld stark, aber schwach in der Abwehr. Helle überzeugte als Stopper nicht und auch der Pause im Sturm erst recht nicht. Beim Schlußdreieck vermißte man die befreienden Schläge, und Schonschecks Abschläge brachten mehrmals (zwei Tore mußte der zuletzt so sehr gelobte Torwart halten!) Gefahr für sein Gehäuse. SPM/ST

VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wolf-Dieter Bliebenich, Karl-August Wilkens - Karl-Heinz Nußkern, Erich Moser, Roland Erbs - Herbert Meins, Alfred Liedtke, Egon Lütge, Manfred Dau, Dieter König.

TSV Lägerdorf: Schonscheck - Flick, Heitmann - Schwarzkopf, Helle, Junge - Sickelka, Otto Teggatz, Pokropp, Wetzel, Kurzweg.

Tore: 1:0 Dau (22.), 2:0 Wilkens (46.), 2:1 Pokropp (53.), 3:1 König (71.). - Schiedsrichter: Luckow (Lübeck). - Zuschauer: 1017.

 

Montag, 11. April 1960 Der Oldesloer Mittelläufer Wilhelm Lindemann, der bereits in der schleswig-holsteinischen Amateurauswahl spielte, soll sich beim VfL Oldesloe abgemeldet haben. Es ist nicht bekannt, welchem Klub Lindemann sich anschließen will. SPM

 

Samstag, 16. April 1960 Gegen Olympia und Schwartau. Anstrengendes Osterfest für den VfL. Der VfL Oldesloe trifft heute um 17.30 Uhr im Stadtpark von Neumünster auf den Tabellenletzten Olympia Neumünster. Am Ostermontag um 15 Uhr empfängt der VfL Schwartau im Stadion. Für den VfL also zwei Gegner des unteren Tabellendrittels, von denen vor allem die Schwartauer Elf zu beachten ist, die noch Abstiegssorgen hat.

Die Olympianer sind reif für den Abstieg in die Bezirksklasse. Auch wenn sie aus ihren vier noch ausstehenden Spielen acht Punkte erringen sollten, sind sie nicht mehr zu retten. Gegen den VfL konnten die Neumünsteraner bisher noch keinen Erfolg verzeichnen. Sie sind eine recht unterschiedlich spielende Mannschaft, die zur Vorsicht mahnt.

Am Ostermontag wird sich der VfL Schwartau im Stadion bemühen, durch einen Sieg den Klassenerhalt zu sichern. In den sechs vorangegangenen Spielen war er recht erfolgreich, während die Oldesloer Elf erst nach langer zeit am Vorsonntag wieder überzeugen konnte. Für beide Mannschaften ist dies das zweite Spiel innerhalb von drei Tagen, was sich in der Kondition bemerkbar machen wird. Sollten die Schwartauer gegen Lägerdorf am Samstag zum doppelten Punktgewinn kommen, müßte ihr Klassenerhalt eigentlich gesichert sein.

Der VfL will beide Kämpfe nahezu in der gleichen Besetzung wie am Vorsonntag durchführen. Es ist sein letztes Heimspiel in dieser Saison, und man nimmt an, daß er dieses Spiel für sich entscheiden sollte, nachdem er im Hinspiel die Schwartauer am Riesebusch 3:0 schlagen konnte. ST

 

Samstag, 16. April 1960 - 28. Punktspiel

Olympia Neumünster - VfL Oldesloe 1:1 (0:0)

Viele Chancen, aber nur Elfmetertor. Oldesloe kam bei Olympia über ein Unentschieden nicht hinaus. In den zweiten 45 Minuten dieser Begegnung hatte man den Eindruck, als ob es um ein sehr hohes Ziel ging. Nach den farblosen ersten 45 Minuten wurde plötzlich von beiden Mannschaften mit großer Leidenschaft gekämpft. Weil der Schiedsrichter nicht genügend durchgriff, wurde die Auseinandersetzung auch recht hart. Zum Glück gab es keine Verletzten.

Dieses Spiel war gleichzeitig ein Spiel der verpaßten Gelegenheiten. In der 12. Minute hatte König den Ball einschußbereit vor den Füßen, aber er fand das Tor nicht. Drei Minuten später hatte Lütge eine sogenannte 100prozentige Chance. Wieder nichts. Als Steen in der 40. Minute allein durch war, hätte Olympia in Führung gehen können, wenn nicht Steen aus dem Laufrhythmus gekommen wäre.

Alles in allem hatte Oldesloe in der ersten Halbzeit die weitaus besseren Chancen und es blieb ein Rätsel, weshalb der Sturm aus dieser Vielzahl bester Gelegenheiten kein Kapital zu schlagen wußte. Kämpferisch sehr viel interessanter wickelte sich die zweite Halbzeit ab. Beide Torsteher wurden mehrfach vor schwierige Probleme gestellt, wobei Buls zeitweilig mehr als Luers beschäftigt wurde. Ankurbler des Oldesloer Sturmspiels war Nußkern, während im Angriff der spritzige Dau die höchste Wirkung erzielte.

Bei den Olympianern entwickelt sich Seitenläufer Heitmann immer mehr zur Spielerpersönlichkeit. In Abwehr und Aufbau war er gleich gut. Im Angriff ging die meiste Gefahr von den Gebrüdern Ferch und von Steen aus. Stopper Goldau unternahm mehrfach unnötige Ausflüge in den Sturm. Für Olympia ist das 1:1 als Erfolg zu werten. SPM

Olympia Neumünster: Luers - Averhoff, Reetz - Düffert, Goldau, Heitmann - Steen, Ferch II, Timm, Kiese, Ferch I.

VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wolf-Dieter Bliebenich, Karl-August Wilkens - Karl-Heinz Nußkern, Erich Moser, Roland Erbs - Herbert Meins, Alfred Liedtke, Egon Lütge, Manfred Dau, Dieter König.

Tore: 0:1 Lütge (58., Handelfmeter), 1:1 Ferch II (80.). - Schiedsrichter: Kaufmann (Lübeck). - Zuschauer: 150.

 

Montag, 18. April 1960 - 29. Punktspiel

VfL Oldesloe - VfL Schwartau 0:1 (0:0)

Bähnck II war der gefährlichste Stürmer. Wichtiger Sieg Schwartaus in Oldesloe. VfL verpaßte viele Chancen. Mit einem aufgrund der größeren Kampfkraft verdienten 1:0-Erfolg kamen die Schwartauer zu zwei wichtigen Punkten, die für den Klassenerhalt schon ausreichen können. Die Oldesloer (erstmals mit dem früheren Reinfelder Zühlke) vergaben in beiden Durchgängen bei eindeutiger Überlegenheit ihre Chancen durch recht unkonzentrierte Spielweise im gegnerischen Strafraum, und auch ihr Einsatz ließ zu wünschen übrig.

Obgleich gegen den Wind spielend, konnte das Sturmspiel der Oldesloer im ersten Durchgang besser gefallen als nach der Pause, wo ihre saft- und kraftlosen Angriffe an der verstärkten Abwehr der Schwartauer immer wieder scheiterten. Bester Stürmer war Herbert Meins, der mit seinen guten Flanken gewiß seine Schuldigkeit tat, aber Lütge, Dau und auch Wendt spielten zu umständlich, zögerten entweder zu lange mit dem Schuß oder aber verließen sich einer auf den anderen. König tat sein Möglichstes, jedoch machte sich seine Verletzung vom Samstag her bemerkbar. Großartig im Einsatz wie im Aufbau und auch recht schußkräftig Erbs, der mit seinen Weitschüssen bestimmt einen Treffer verdient gehabt hätte. Bei Nußkern fehlte es nach der Pause an Kondition. Zühlke, zum ersten Mal als Stopper, fühlte sich in seiner Position zwar noch nicht ganz zu Hause, überzeugte aber dennoch. Wilkens und Bliebenich vielleicht etwas zu offensiv, sonst aber zwei recht brauchbare Verteidiger. Slawski hätte den Treffer (Bähnck II hob den Ball über den herauslaufenden Torwart hinweg ins Netz) vermeiden können.

Schwartau nahm schon nach 15 Minuten Bähnck II in den Sturm und Schäfer als Stopper zurück, was sich vorteilhaft auswirkte. Wenn auch nicht ganz sauber in seiner Spielweise, so war Bähnck II doch der gefährlichste Stürmer. Das Sturmspiel der Schwartauer wirkte zwar druckvoller, dennoch wurde recht ungeschickt im Mittelfeld operiert. Überzeugen konnte Leistikow, Mickeleit und auch Leonhardt, während Berger es noch an Erfahrung fehlt. Imponierend die Schlagsicherheit von Frähmke und Wittboldt, die sich in der Abwehr besonders auszeichneten. Schäfer gab sein Bestes, nur seine Vorlagen kamen zu oft an den falschen Mann. Großartig Prieß, der trotz seiner Verletzung großen Anteil an dem Sieg hat. Bei der Defensivtaktik der Schwartauer, die nach der Pause acht bis neun Mann in der Abwehr hatten, traten Bähnck I und Flindt weniger in Erscheinung. SPM

VfL Oldesloe: Siegfried Slawski - Wolf-Dieter Bliebenich, Karl-August Wilkens - Karl-Heinz Nußkern, Udo Zühlke, Roland Erbs - Herbert Meins, Heinz Wendt, Egon Lütge, Manfred Dau, Dieter König.

VfL Schwartau: Prieß - Bähnck I, Flindt - Frähmke, Bähnck II, Wittboldt - Leistikow, Schäfer, Leonhardt, Mickeleit, Berger.

Tor: 0:1 Bähnck II (55.). - Schiedsrichter: Dreyer (Kiel). - Zuschauer: 1285.

 

Samstag, 23. April 1960 Schafft der VfL die 30 Punkte? Schußfreudiger Sturm gegen Flensburg 08 nötig. Die Saison 1959/60, die so reich an Überraschungen war, geht ihrem Ende entgegen. Während Friedrichsort und Heide schon mit einem Bein in der Oberliga-Aufstiegsrunde stehen und Lübeck 76, Olympia Neumünster und Frisia Husum für den Abstieg reif sind, zu denen eventuell noch der vierte von drei gefährdeten Vereinen TSV Lägerdorf, VfL Schwartau oder TuS Lübeck 93 hinzukommt, hat der VfL Oldesloe wie im Vorjahr einen Mittelplatz erreicht. Sein letztes Punktspiel in dieser Saison trägt er nun morgen in Flensburg gegen SV Flensburg 08 aus, der drei Punkte besser steht als der VfL.

Aus Prestigegründen will der VfL mindestens den Endstand des Vorjahres (30:30 Punkte) erreichen. 5:0 in Oldesloe und 1:3 in Flensburg waren die Ergebnisse des Vorjahres. Im Hinspiel trennten sich beide Mannschaften 1:1 in Oldesloe. Wenn auch die 08-Elf sehr nachgelassen hat und am Vorsonntag in Itzehoe 2:8 unterlag, so wird ihr reaktionsschneller Schlußmann Neunkirchen und ihre Abwehr es dem VfL-Sturm doch recht schwer machen, zum Erfolg zu kommen. Auf jeden Fall wird der VfL-Sturm konzentrierter und schußfreudiger aufspielen müssen. Nur dann sollte er auch das gesetzte Ziel erreichen. ST

 

Sonntag, 24. April 1960 - 30. Punktspiel

Flensburg 08 - VfL Oldesloe 5:2 (2:1)

08 verzichtete auf Christiansen. Auch Tams und Braun fehlten. Dennoch 5:2 über Oldesloe. Flensburg 08 hat diese Begegnung verdient gewonnen. Die Mannschaft zeigte (für beide war nichts mehr „drin“!) keine überragende Leistung, war aber im Ausnutzen der sich bietenden Torchancen entschlossener und hatte auch in technischer Hinsicht mehr zu bieten. Dennoch hätte der VfL Oldesloe beim Stande von 3:2 mit etwas Energie die Flensburger noch in Verlegenheit bringen können, aber die Oldesloer rissen sich ebenfalls kein Bein aus.

Bei Flensburg 08 machte sich das Fehlen von Braun (verletzt) und Tams (der sich eine Knochenhautentzündung zugezogen hat) sowie von Christiansen (auf den man vereinsintern verzichtet hatte) sicherlich bemerkbar. Überrascht war man von dem Einsatz, den Flanz als Außenläufer nach anfänglicher Nervosität bot. Seiffert besitzt ein gutes Kopfballspiel, ist aber noch nicht routiniert genug. Im Angriff erzeugte Schimming durch seine komischen Aktionen sehr viel Lachsalven, während Hinrichsen in der ersten Halbzeit der agilste Flensburger Stürmer war, um im zweiten Durchgang jedoch abzubauen. Torwart Neukirchen, der an dem zweiten Treffer nicht schuldlos ist, zeigte in der entscheidenden Phase beim 3:2 großartige Abwehrleistungen.

Der VfL Oldesloe hat als Mannschaft in Flensburg gefallen. Es wäre verkehrt, wollte man einen Spieler herausheben. Recht gut war der Torhüter Slawski, der allerdings den zweiten Treffer hätte verhindern müssen. Im Sturm sorgte Liedtke für sehr viel Bewegung. Er war schnell, spielte wendig und besaß auch einen enormen Schuß, spielte jedoch wie seine Nebenleute etwas unkonzentriert, so daß die Schwächen in der Flensburger Deckung nicht immer richtig genutzt wurden. In der Abwehr hinterließ Mittelläufer Zühlke einen recht guten Eindruck. Auch der rechte Verteidiger Bliebenich konnte sehr gut gefallen.

Oldesloe hatte zunächst mehr vom Spiel, ging auch verdientermaßen in Führung, dann beherrschte Flensburg jedoch eindeutig die Szene, hätte mit etwas mehr Konzentration höher gewinnen können, doch entspricht das 5:2 alles in allem dem Gesamtspielverlauf. SPM

Flensburg 08: Neukirchen - Zimmermann, Heel - Flanz, Seiffert, Büge - Schimming, Kerk, Seidler, Gronkowski, Hinrichsen.

VfL Oldesloe: Siegfried Slawski - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Karl-Heinz Nußkern, Udo Zühlke, Roland Erbs - Herbert Meins, Heinz Wendt, Egon Lütge, Alfred Liedtke, Manfred Dau.

Tore: 0:1 Herbert Meins (5.), 1:1 Schimming (30.), 2:1 Seidler (38.), 3:1 Zimmermann (50., Foulelfmeter), 3:2 Heinz Wendt (61.), 4:2 Gronkowski (84.), 5:2 Gronkowski (90.). - Schiedsrichter: van Thiel (Kiel). - Zuschauer: 1000.

 

Montag, 25. April 1960 Der Oldesloer Wilhelm Lindemann, der schon in der schleswig-holsteinischen Amateurauswahl spielte, hat seine Pläne, zum Hamburger SV zu gehen, aufgegeben. Er wird in Zukunft wieder den Oldesloer Dreß tragen. SPM

 

Freitag, 29. April 1960 Die Oberliga des VfB Lübeck im Stadion. Klassenunterschied auch auf dem grünen Rasen? Morgen um 17.30 Uhr stehen sich im Stadion in einem Opferspiel für den Sporthallenneubau in Malente die Amateurligisten des VfL Oldesloe und die Oberligisten des VfB Lübeck gegenüber. 1958/59 spielten beide noch in der Amateurklasse. Sensationell war damals der 3:1-Sieg der VfL-Elf auf der Lohmühle.

Nach seinem letzten Punktspiel am Vorsonntag gegen Eintracht Braunschweig (2.2) und dem gestrigen Pokalspiel gegen Holstein Kiel ist das morgige Treffen das dritte in einer Woche für den VfB. Seit seinem Aufstieg hat sich das Mannschaftsgefüge gar nicht so erheblich verändert. Meyer, Leipert, Brinkmann, Schütt und Clasen sind für die VfL-Elf keine Unbekannten.

Der VfL hat gegenüber dem Vorjahr etwas nachgelassen, obgleich er in der jetzt abgelaufenen Saison fast den gleichen Punktstand wie im Vorjahr erreichte. Der Oberligist, der ganz groß begann, mußte sich mit dem drittletzten Tabellenplatz begnügen. Wenn man ihn in dem bevorstehenden Kampf als Favorit sieht, dann nur des Klassenunterschieds wegen. Gerade gegen große Gegner überzeugte die VfL-Elf. ST

 

Samstag, 30. April 1960 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - VfB Lübeck 3:1 (3:1)

VfB Lübeck ist „fertig“! Oldesloe schaffte 3:1. Tor des VfB ein - Eigentor. Oldesloer hätten noch höher siegen können. Förster hielt groß. Diese noch zum Kreis der „Malenter Sporthallen-Opferspielen“ zählende Begegnung endete mit einer faustdicken Sensation, denn der Amateurligist VfL Oldesloe ließ den in stärkster Besetzung angetretenen Oberligisten VfB Lübeck glatt mit 3:1 „abblitzen“! Dabei war das einzige Tor der restlos enttäuschenden Lübecker noch ein Geschenk des Oldesloer Außenläufers Liedtke, der den Ball ins eigene Tor setzte - nach 60 Sekunden! Wenn Förster im VfB-Tor, der auf der Linie erneut großartig war, nicht so prachtvoll gehalten hätte - die Oldesloer hätten noch höher gewonnen! Sie boten eine vortreffliche Leistung, und wer die beiden Mannschaften am Samstag zum ersten Mal sah, hätte ganz gewiß den VfL als die Oberliga-Mannschaft bezeichnet!

Wäre Förster nicht auf der Linie nahezu unschlagbar gewesen, wer weiß, wie dann das Endergebnis gelautet hätte! Mindestens viermal hielt er schier unmögliche Sachen und bewahrte damit die Lübecker vor einer noch größeren Blamage! Die Oldesloer boten eine vorzügliche Partie und hätten leicht höher gewinnen können. Ein 5:1 oder gar 6:1 lag durchaus „drin“!

Die größte Gefahr ging für die Lübecker vom linken Flügel der Oldesloer aus. Dau war unerhört gefährlich, und auch König wußte sich immer wieder durchzusetzen. Auch der wuchtige Moser war ein ständiger Unruheherd. In der Hintermannschaft konnte Wilkens als Mittelläufer den zum Hamburger SV abgewanderten Lindemann vollwertig ersetzen. Bliebenich und Peters hielten ihre Außen sicher. Torwart Buls wurde vor keine allzu großen Aufgaben gestellt.

Bei den Lübeckern lief aber auch alles quer. Rolf Meyer ist nun einmal kein Stürmer, das dürfte sich auch am Samstag wieder erwiesen haben. Gawletta verdarb zuviel durch seinen Eigensinn. Von Buurma kann man als Linksaußen einfach nicht mehr erwarten. Clasen bemühte sich zwar nach Kräften, aber auch ihm blieb der Erfolg versagt. Man hatte das Gefühl, daß dieser Sturm noch Stunden hätte spielen können, ohne ein Tor zu schießen! Kröpelin war in der Hintermannschaft der Beste, alles andere (einschließlich Schütt, der verwarnt werden mußte) spielte weit unter Normalform. Keiner war da, der versuchte, Ruhe ins Spiel zu bringen. Alles spielte planlos ab. Kurz gesagt: Es war eine Katastrophe! Die VfB-Spieler müssen endlich Ruhe haben!

Wenn die Oldesloer immer so gespielt hätten, wären sie in der Tabelle viel weiter vorn zu finden gewesen! SPM

VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Karl-Heinz Nußkern, Karl-August Wilkens, Alfred Liedtke - Herbert Meins, Heinz Wendt, Erich Moser, Manfred Dau, Dieter König.

VfB Lübeck: Förster - Kröpelin, Gieseler - Brinckmann, Schütt, Kühn - Gawletta, Meyer, Clasen, Leipert, Buurma.

Tore: 0:1 Eigentor Alfred Liedtke (1.), 1:1 König (6.), 2:1 Dau (9.), 3:1 Dau (44.). - Schiedsrichter: Kruse (Neumünster). - Zuschauer: 1200.

 

Montag, 2. Mai 1960 Der VfL Oldesloe hat das „große Los“ gezogen: er ist am kommenden Sonntag, dem 8. Mai, Trainingspartner des Norddeutschen Meisters HSV im Oldesloer Stadion! Der HSV machte in dieser Woche Urlaub im Schwarzwald, spielt am morgigen Dienstag in Basel gegen die Schweizer Nationalmannschaft, besucht am Samstag (7. Mai) in Hannover das DFB-Qualifikationsspiel Westfalia Herne gegen Kickers Offenbach und will dann am Samstag in Oldesloe in stärkster Besetzung seine Generalprobe für das am folgenden Samstag stattfindende erste Gruppenspiel zur Deutschen Meisterschaft in Ludwigshafen gegen Borussia Neunkirchen abhalten.

Kein Zweifel: ein großer Tag für Oldesloe! Das Stadion wird mit Sicherheit Rekordbesuch erleben, denn alle - aus nah und fern - wollen doch Uwe Seeler sehen! Und nach dem 3:1 des VfL gegen den VfB Lübeck glaubt man auch, daß die Oldesloer dem HSV zumindest ein klein wenig auf den Zahn fühlen können. SPM

 

Montag, 2. Mai 1960 Lindemann beim HSV. Wilhelm Lindemann ist aus dem VfL Oldesloe ausgetreten. Er wird nach der Sommerpause in der Amateurliga des Hamburger SV als linker Verteidiger spielen. Beim VfL war er im letzten Jahr Stopper. Lindemann spielte auf seinem Stammplatz als linker Verteidiger zweimal repräsentativ für Schleswig-Holstein. ST

 

Mittwoch, 4. Mai 1960 Morgen Kreisauswahl gegen die VfL-Liga. Morgen um 18.30 Uhr spielt im Stadion eine Auswahl des Kreisfußballverbandes Stormarn gegen die Ligamannschaft des VfL Oldesloe. Obgleich beide Mannschaften in diesem Spiel auf Spieler, die bei der Bundeswehr sind, verzichten müssen, ist ein aufschlußreiches Treffen zu erwarten. Auf den Ausgang dieses Kräftevergleichs zwischen Mannschaften der Landes- und Kreisebene darf man gespannt sein, denn in der Auswahl des Kreises sind technisch gute Spiele vorhanden, die auch Landesligisten manches abverlangen werden. ST

 

Donnerstag, 5. Mai 1960 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - Kreisauswahl Stormarn 2:3 (0:2)

Die Helden sind müde. Auswahl schlug VfL 3:2. Ein interessantes Abendspiel zeigten die Auswahl des Kreisfußballverbandes Stormarn und die 1. Amateure des VfL Oldesloe im Stadion. Die Kreisauswahl gewann auf Grund der größeren Kampfkraft verdient 3:2. Der VfL, ohne Wilkens und Dau, spielte zeitweise verhalten, und sein Sturmspiel litt unter Einzelaktionen, wobei todsichere Chancen vergeben wurden.

Die 500 Zuschauer konnten mit dem Gesamtspielgeschehen zufrieden sein, denn die Kreisauswahl zeigte sich sehr eifrig. Schon in der 1. Minute ging sie durch Handelfmeter, von Hauck verwandelt, in Führung und erkämpfte sich danach eine leichte Überlegenheit. Man war wirklich angenehm überrascht von dem recht guten Zusammenspiel der Auswahl, die doch nur hin und wieder einmal zusammenkommt. Beim VfL haperte es wieder einmal mit der Auswertung. Der Sturm hatte allerdings in Slawski einen großartig aufgelegten Torwart gegen sich. So war es kein Wunder, daß die Auswahl durch Kühn in der 40. Minute auch noch zum zweiten Treffer kam, ehe die Seiten gewechselt wurden.

Nach der Pause spielte der VfL zwar überlegen, kam durch Alfred Liedtke in der 50. und Lütge in der 56. Minute zum Ausgleich, doch setzte sich die größere Energie der Kreisauswahl durch. Struppek schoß in der 67. Minute aus einem Gewühl vor dem Oldesloer Tor den Siegtreffer heraus.

In der Hintermannschaft der Auswahl gefielen besonders Westphal, Kurt Meins und Rudolf. Im Sturm war vor allem der rechte Flügel stark. ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Hans-Werner Buls - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Karl-Heinz Nußkern, Roland Erbs, Alfred Liedtke - Herbert Meins, Egon Lütge, Erich Moser, Heinz Wendt, Dieter König.

Kreisauswahl Stormarn (Ankündigung): Slawski (VfL Oldesloe) - Westphal (Post SV Oldesloe), Hauck (SV Eichede) - Kurt Meins (VfL Oldesloe), Sahlmann (TSV Bargteheide), Rudolf (TSV Oldesloe 07) - Kößling (TSV Grabau), Lück (SSV Jersbek), Kühn (VfR Todendorf), Struppek (Post SV Oldesloe), Haase (SV Eichede).

Tore: 0:1 Hauck (1., Handelfmeter), 0:2 Kühn (40.), 1:2 Alfred Liedtke (50.), 2:2 Lütge (56.), 2:3 Struppek (67.). - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: 500.

 

Freitag, 6. Mai 1960 DFB-Pokalspiel: Preußen gegen VfL. Stormarn-Derby morgen in Reinfeld. Morgen um 18 Uhr erwarten die Reinfelder Preußen im DFB-Pokalspiel den VfL Oldesloe, dessen Amateurliga-Elf sich für dieses Spiel qualifiziert hat. Obwohl der VfL Sonntag den Norddeutschen Meister Hamburger SV empfängt, ist er bei dem Reservoir von über 20 Ligaspielern durchaus in der Lage, morgen eine starke Vertretung aufs Spielfeld zu schicken.

Früher gehörte diese Paarung zu den größten sportlichen Ereignissen auf der Kreis- und Bezirksebene und wurde mit Recht das „Stormarn-Derby“ genannt. Nach mehreren Anläufen glückte den Gästen aus der Kreisstadt der Sprung in die höchste Spielklasse des Landes. Sie konnten sich dort in den vergangenen zwei Jahren nicht nur mit Erfolg behaupten, sondern sind inzwischen zu einem gefürchteten Gegner für alle Teams geworden. Sogar der Oberliga-Vertreter VfB Lübeck hatte im letzten Freundschaftstreffen einwandfrei das Nachsehen.

Die Reinfelder Preußen haben sich in der 2. Amateurliga des Bezirks IV (Lübeck) seit dem Ausscheiden des VfL Oldesloe hinter den führenden Lübecker Vereinen Rot-Weiß Moisling, TSV Schlutup und Phönix Lübeck Amateure behaupten können, wenn sie auch nie entscheidend um die Tabellenspitze einzugreifen vermochten. Dafür setzten sie sich bei den diesjährigen Spielen um den DFB-Pokal bis zur Landesebene durch. Jetzt brennen Zuschauer und Spieler darauf, die Landesliga-Mannschaft des VfL Oldesloe nach einer Wartezeit von zwei Jahren in Reinfeld wiederzusehen.

Möge es bei gutem Fußballwetter und einwandfreien Bodenverhältnissen zu einer spannenden, fairen und fußballfördernden Begegnung kommen und die bessere Mannschaft den Sieg davontragen. ST

 

Samstag, 7. Mai 1960 Alle wollen HSV mit Uwe Seeler sehen. VfL erwartet Rekordbesuch im Stadion. Fußballereignis des Jahres. Morgen um 13.30 Uhr wird der diesjährige Norddeutsche Meister Hamburger SV mit seinen bekannten Kämpen in der Kreisstadt eintreffen und um 15 Uhr im Stadion in einem Vorbereitungsspiel für die am 14. Mai beginnenden Gruppenspiele zur Deutschen Meisterschaft die 1. Amateure des VfL Oldesloe als Gegner haben. Wahrlich, ein Leckerbissen für den VfL-Anhang und für die VfL-Elf der größte Gegner, dem sie bisher gegenüber stand. Das Erscheinen des HSV wird aber auch viele anlocken, die man sonst nicht auf den Zuschauerrängen findet, vor allem wollen sie Uwe Seeler, den trotz seiner Jugend schon vielfachen Nationalspieler, selbst einmal in Aktion sehen.

Für den VfL Oldesloe ist dies ein großes Ereignis, dem hinsichtlich der Organisation Rechnung getragen werden mußte. Es werden keine erhöhten Eintrittspreise erhoben, und der regen Nachfrage wegen sind Vorverkaufsstellen eingerichtet. Die örtliche Polizeiinspektion hat weitere Parkmöglichkeiten geschaffen und für reibungslosen Verkehr Vorsorge getroffen.

Dem Spiel geht die Begrüßung der Meisterelf durch den 1. Vorsitzenden Heinz Peters voraus, die durch Lautsprecher übertragen wird. Nach dem Spiel findet ein kameradschaftliches Beisammensein mit Essen in der „Gaststätte Haberland“ statt. Enge Beziehungen der Jugendabteilungen beider Vereine zueinander, Erwin Seelers (für Laien: Uwes und Dieters Vater) Trainerzeit beim VfL und nicht zuletzt die guten Beziehungen eines Oldesloer Geschäftsmannes zum HSV, ließen dieses Spiel zustande kommen.

In dem klassenunterschiedlichen Spiel dürfen Spieler ausgetauscht werden, so daß man mehr als elf Spieler des Meisters zu sehen bekommt. Auch der VfL will in guter Besetzung antreten und wird in der Form wie gegen VfB Lübeck (3:1) den Hamburgern das Siegen zumindest nicht leicht machen. ST

 

Samstag, 7. Mai 1960 - Pokalspiel

Preußen Reinfeld - VfL Oldesloe 1:1 (1:1, 1:1) n.V.

Noch einmal Preußen gegen VfL. 1:1 im Pokalspiel. Oldesloer erzwangen Wiederholung. Der nur mit der zweiten Garnitur angetretene VfL Oldesloe hielt bei drückender Überlegenheit der Preußen ein 1:1, was er in erster Linie dem hervorragenden Torwart Slawski zu danken hat, und erzwang damit das Wiederholungsspiel, das am kommenden Sonntag in Bad Oldesloe stattfinden wird.

Zu diesem DFB-Pokalspiel auf Landesebene hatten sich trotz des guten Wetters nur knapp 300 Zuschauer eingefunden. Sie waren von der Besetzung des VfL enttäuscht. Dem VfL sei aber im Hinblick auf sein Werbespiel gegen den Hamburger SV diese Handlungsweise verziehen, zumal die Mannschaft eine recht annehmbare Gesamtleistung bot.

Mit dem Ostwind als Bundesgenossen legten sich die Preußen sofort mächtig ins Zeug. In der 22. Minute wehrte Slawski den ersten Torschuß von Sauer in hervorragender Manier ab. Nagorny jagte sechs Minuten später einen Kopfball haarscharf über das Gehäuse, und bei zwei Pfostenschüssen von Borst und Bruszies stand Fortuna den Oldesloern bei. Die weit aufgerückte Reinfelder Abwehrreihe ließ sich drei Minuten später bei einem der wenigen Entlastungsangriffe der VfLer überrennen. Torwächter Pfeiffer konnte nur auf Kosten eines Foulelfmeters retten, den Engel unhaltbar zum 1:0 für die Oldesloer verwandelte. Erst in der 39. Minute glichen die Preußen aus, als Sauer zu dem freistehenden Nagorny paßte und dieser mit einem Drehschuß Slawski überwand. Dem Spielverlauf nach hätten die Reinfelder in der ersten Halbzeit mit mindestens drei Toren Unterschied führen müssen.

In der zweiten Halbzeit war das Spiel ausgeglichener, wenn auch die Oldesloer den Fehler begingen, das Spielgeschehen allzu sehr auf den sehr wuchtigen, aber nicht mehr schnellen Rust zuzuschneiden. In der Verlängerung machten sich auf beiden Seiten Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Mit letzten Kräften wurde um die Entscheidung gerungen. Tatsächlich erzielte Nagorny auf Flanke von Borst in der 113. Minute einen weiteren Treffer, der aber vom Schiedsrichter nicht gegeben wurde. Bei dieser Abwehr zog sich der Held des Tages, Torwächter Slawski, eine leichte Verletzung zu und schied für den Rest des Spiels aus. Aber auch Rust wußte für die letzten sieben Minuten sein Heiligtum rein zu halten.

Der beste Mann auf dem Platz war Torhüter Slawski; ihm stand Mittelläufer Korn nur wenig nach, während aus dem Reinfelder Team Borst, Sauer und Stopper Wiesner herausragten. Ecken 7:2 für die Preußen. ST

VfL Oldesloe: Aufstellung unbekannt.

Tore: 0:1 Engel (31., Foulelfmeter), 1:1 Nagorny (39.). - Schiedsrichter: Wruck (Dänischburg). - Zuschauer: 300.

 

Sonntag, 8. Mai 1960 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - Hamburger SV 1:8 (1:2)

HSV zeigte vor 6000 Zuschauern die Hohe Schule des Fußballs. 8:1 gegen den VfL. Drei prächtige Seeler Tore. 90 Minuten in bester Besetzung. 6000 zahlende Besucher bedeuteten Rekord für das Oldesloer Stadion. Sie kamen voll auf ihre Kosten, denn der HSV trat in bester Besetzung an und wechselte nicht aus. Die Hamburger verzichteten auf den Einsatz der am Feldrand sitzenden Schadly, Reichert, Reuter, Piechowiak, Stapelfeld und Behr. In der ersten Halbzeit war die ehrgeizige Mannschaft des gastgebenden VfL ein achtbarer Gegner, der zeitweise die Abwehr des Norddeutschen Meisters in Verlegenheit brachte. Nach der Pause zeigte der HSV die Hohe Schule des Fußballs. Der Sturm probte nach Gefallen auf Nationalstürmer Uwe Seeler zugeschnittene Kombinationen. Dabei bekamen die begeisterten Zuschauer drei klassische Uwe-Tore zu sehen. Wenn der VfL auch mit 1:8 den Kürzeren zog, wobei sich der HSV noch merklich zurückhielt, braucht er nicht zu resignieren; schließlich sind auch Oberliga-Mannschaften schon vom HSV deklassiert worden.

Der HSV stellt seit Jahren die Trainer beim VfL. Eine lange Zeit wirkte Erwin Seeler dort, Walter Warning schwang ebenfalls das VfL-Trainerzepter und seit drei Jahren ist nun Artur Jantz (er kam von Königsberg nach Hamburg und spielte von 1938 bis 1942 am Rothenbaum) der Oldesloer Betreuer. Diese Beziehungen werden Oldesloe sicherlich zu diesem großen Gastspiel verholfen haben. Kein Wunder alSonntag, wenn die HSVer nach dem Spiel zu einem zünftigen „Schinken mit Spargel“ eingeladen wurden.

Gleich zu Beginn brachte eine Ecke Dörfels, von Stürmer mit dem Kopf verwandelt, dem HSV die Führung. Auch Uwe Seeler zeigte gleich sein Können. Sein ständiges Pendeln, der taktische Rückzug ins Mittelfeld und das Ausweichen auf die Flügel waren gekonnt; mit explosivem Spurt am Ball war er der gefährlichste Stürmer und Scharfschütze auf dem Feld. Dennoch sprang noch keine Überlegenheit des Meisters in die Augen. Bei einem Gegenangriff in der 15. Minute konnte Schnoor knapp klären, als Moser im Alleingang auf ihn zurannte. Auch Torwart Buls war in guter Form und konnte Raketen Stürmers und Uwe Seelers unschädlich machen. Als dann Alfred Liedtke in der 30. Minute eine Bombe gegen den Pfosten des Hamburger Gehäuses knallte, die absprang und im Netz landete, war der Jubel über den Ausgleich groß. Leider währte die Freude nicht lange, denn eine großartige Kombination zwischen Stürmer, Neisner und Uwe Seeler schloß mit einem Bombenschuß zur neuen Führung des HSV ab (40. Minute).

Im zweiten Durchgang spielte nur noch eine Mannschaft, und zwar die der Hamburger. Dabei war sie noch verhalten, verausgabte sich nicht und vermied jede Härte. Ihr Spiel war viel breiter angelegt, und es lief direkter als das des VfL. Gleichzeitig war es auch gradliniger. Bei dieser Spielweise mußte der VfL die Waffen strecken, zumal sich bei ihm Konditionsmängel bemerkbar machten. Der reiche Torsegen für den HSV blieb dann auch nicht aus. Dörfel erhöhte in der 52. Minute und Uwe Seeler in der 60. Minute erhöhten. Im Alleingang stellte Dehn mit einer Flachbombe in der 65. Minute das 1:5 her. Fünf Minuten später schoß Neisner mit Direktschuß den sechsten Treffer heraus, nachdem er von Stürmer angespielt worden war. Ein weiteres Tor von Uwe Seeler in der 77. Minute nach einer Flanke von Dörfel und in der 85. Minute ein Treffer von Dörfel aus halbrechter Position brachten das Endergebnis.

Für den Fußballanhang brachte dieses Spiel die Gewißheit, daß der HSV in den Gruppenspielen um die Deutsche Meisterschaft bestimmt ein Wörtchen mitreden wird. Für die VfL-Elf wird dieses Spiel, auch wenn sie hoch unterlag, ein sportliches Erlebnis bleiben. Auf jeden Fall war das HSV-Gastspiel ein Ereignis für den ganzen Kreis Stormarn und ein Lehrspiel für den VfL, der, wenn er seine Augen schön weit aufgemacht hat, eine ganze Menge gelernt haben sollte. ST/SPM

VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Karl-Heinz Nußkern, Karl-August Wilkens, Alfred Liedtke - Herbert Meins, Egon Lütge, Erich Moser (Roland Erbs), Manfred Dau, Dieter König.

Hamburger SV: Schnoor - Meinke, Krug - Werner, Wulf, Dieter Seeler - Neisner, Dehn, Uwe Seeler, Stürmer, Dörfel.

Tore: 0:1 Stürmer (4.), 1:1 Alfred Liedtke (30.), 1:2 Uwe Seeler (40.), 1:3 Dörfel (52.), 1:4 Uwe Seeler (60.), 1:5 Dehn (65.), 1:6 Neisner (70.), 1:7 Uwe Seeler (77.), 1:8 Dörfel (85.). - Schiedsrichter: Wolf (Kiel). - Zuschauer: 6000.

 

Montag, 9. Mai 1960 König Fußball regierte in Bad Oldesloe. Gestern war der große Tag des VfL Oldesloe. Er hatte es fertig gebracht, eine der populärsten Fußballmannschaften des Kontinents, den Hamburger SV, nach Oldesloe zu bringen. Sie waren alle gekommen, die Träger großer Namen, die Seeler, Stürmer, Meinke, Schnoor, Werner und so weiter. Einer von ihnen war natürlich der Star: Uwe Seeler, der als einziger außer Szymaniak als Mitglied der Weltmeisterschaftself für Chile bereits heute feststeht.

Schon bei der Ankunft der Hamburger auf dem Exer stellten die jugendlichen Autogrammjäger Uwe Seeler am Kühler des Autobusses. Den anderen HSV-Spielern erging es nicht anders. Dank der Vorsorge der Polizei gab es keine Parkschwierigkeiten für die rund 400 PKW, unter denen viele Hamburger Wagen zu sehen waren.

Im Stadion standen dann die Knaben des VfL und des TuS Hoisdorf Spalier für die einlaufenden Mannschaften. Der VfL-Vorsitzende Heinz Peters überreichte der Meisterelf einen Teller mit dem Stadtwappen und dem Vereinsnamen. Spielführer Jürgen Peters gratulierte ihr mit einem Nelkenstrauß zum Titelgewinn. In einer kurzen Begrüßungsansprache bedauerte Heinz Peters, daß Erwin Seeler, Uwes und Dieters Vater und früherer Trainer der VfL-Mannschaft, beruflich verhindert sei. „Wie auch das Spiel ausgehen mag, für uns wird es immer ein Gewinn sein!“

Nach dem Spiel trafen sich beide Mannschaften in der „Gaststätte Haberland“ zum Essen. HSV-Trainer Günther Mahlmann und VfL-Trainer Artur Jantz fachsimpelten eifrig. Dabei stellte sich heraus, daß Jantz in den Jahren 1938 bis 1942 beim HSV gespielt hat. Uwe Seeler und Klaus Stürmer waren gleich nach dem Spiel nach Hause gefahren. Dieter Seeler erzählte, daß er des öfteren in Bad Oldesloe sei und bei Gelegenheit mit Bruder Uwe und Vater Erwin wieder vorsprechen wolle.

Etwa gegen 19 Uhr verließ die sympathische und disziplinierte Mannschaft die Kreisstadt nachdem Trainer Günther Mahlmann, im Zivilberuf Studienrat, sich bei der VfL-Elf für ihre faire und doch kampffreudige Spielweise bedankt hatte. Seine Elf hätte sich keinen besseren Partner wünschen können. Bei früheren Vorbereitungsspielen hätten sie schon Gegner gehabt, die seiner Mannschaft durch Härte nur geschadet hätten. Mahlmann lobte das Stadion, das so viele Möglichkeiten zum Ausbau biete. Als Andenken überreichte er der VfL-Elf die Vereinsnadel des HSV. Den Gebrüdern Schippmann, die den größten Teil an dem Zustandekommen dieses Treffens haben, dankte er besonders. ST

 

Samstag, 14. Mai 1960 Überrascht Preußen-Sturm? Morgen Pokalspiel im Stadion. Nachdem sich Preußen Reinfeld und der VfL Oldesloe am VorSamstag im DFB-Pokalspiel (zweite Runde) in Reinfeld nach Verlängerung 1:1 trennten, wird dieses Treffen morgen um 15 Uhr in Oldesloe wiederholt. Die Mannschaften standen sich im Oldesloer Stadion zuletzt in den Punktspielen der Bezirksklasse 1957/58 gegenüber.

Die VfL-Elf - zwar ohne Dau - wird diesmal allgemein stärker eingeschätzt. Wer aber die Preußen am VorSamstag in der regulären Spielzeit stürmen sah, wird zugeben müssen, daß sie zu einer Überraschung durchaus fähig sind, zumal dann, wenn der VfL den Tabellenvierten der Südstaffel des Lübecker Bezirks unterschätzen sollte. In der Aufstellung der Preußen wird Sauer vermißt. ST

 

Sonntag, 15. Mai 1960 - Pokalspiel

VfL Oldesloe - Preußen Reinfeld 5:0 (3:0)

Müde Preußen mit 0:5 noch gut bedient. Überlegener Sieg des VfL im Wiederholungsspiel. Im DFB-Pokalspiel schlug der VfL Oldesloe im Stadion in der Wiederholung Preußen Reinfeld 5:0, nachdem sich beide Mannschaften im vergangenen Spiel in Reinfeld 1:1 getrennt hatten. Der VfL qualifizierte sich damit für die dritte Runde, in der er am kommenden Sonntag TSV Einfeld (Bezirksliga) in Einfeld zum Gegner hat.

650 Zuschauer hatte das Spiel, dessen Akteure merkbar unter der schwülen Luft litten. Die Preußen traten ohne Sauer und Borst und der VfL ohne Dau an, waren sonst aber in Stammbesetzung. Der Klassenunterschied zeichnete sich deutlich ab. Im ersten Spiel hatten die Reinfelder durchaus überzeugen können; diesmal zeigten sie im zweiten Durchgang große Konditionsschwächen.

Herbert Meins brachte den VfL schon in der 2. Minute in Führung und hatte in der 15. Minute eine Chance zum 2:0, die der überzeugende Torwart Pfeiffer in letzter Sekunde vereitelte. Ein indirekter Freistoß für Reinfeld wegen Übertretens des Oldesloer Torwarts knallte in der 20. Minute gegen den Pfosten, und der Nachschuß ging über die Latte. Bis zur 30. Minute konnte man von einer Überlegenheit der Oldesloer noch nicht sprechen, denn dazu gab es bei ihnen zuviel Schatten. Nachdem Moser in der 31. Minute das 2:0 und König in der 32. Minute auf 3.0 erhöht hatten, wurden die Reinfelder nervös. Nun spielte der VfL drückend überlegen. Sechs Ecken innerhalb von fünf Minuten ließen die Oldesloer ungenutzt.

Gleich nach dem Wiederanpfiff hatte Erbs die Chance, aber Pfeiffer war abermals der Retter. Wenn das Spiel vor der Pause durch Gegenangriffe der Preußen trotz der 3:0-Führung des VfL noch interessant war, so verlor es jetzt durch die Defensivtaktik der Reinfelder mehr und mehr an Farbe. Moser verwandelte in der 55. Minute einen indirekten Freistoß zum 4:0, und was dann noch gezeigt wurde, war mehr oder weniger ein Trainingsspiel, in dem der VfL nicht mit fünf, sondern zeitweise mit sieben Spielern stürmte. Den Chancen nach hätte das Ergebnis am Schluß zweistellig sein müssen, aber der VfL versteht es immer noch nicht, einer vielbeinigen Abwehr Erfolge abzuringen, auch dann nicht, wenn es sich um einen klassenniedrigeren Gegner handelt.

Den fünften Treffer erzielte Lütge in der 72. Minute. Torwart Buls hatte im zweiten Durchgang fast nichts zu tun. Lediglich zweimal war sein Gehäuse in Gefahr. Alles in allem ein verdienter Sieg des VfL, der bei den schwachen Leistungen der Reinfelder aber zu niedrig ausgefallen ist. ST

VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Karl-Heinz Nußkern, Karl-August Wilkens, Alfred Liedtke - Herbert Meins, Egon Lütge, Erich Moser, Roland Erbs, Dieter König.

Preußen Reinfeld: Pfeiffer - Schreiber, Mönke - Sieg, Wiesner, Slama - Borst, Noth, Bruszies, Nagorny, Steckmeister.

Tore: 1:0 Herbert Meins (2.), 2:0 Moser (31.), 3:0 König (32.), 4:0 Moser (55.), 5:0 Lütge (72.). - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: 650.

 

Samstag, 21. Mai 1960 VfL Oldesloe in Einfeld. In der dritten Runde der DFB-Pokalspiele auf Landesebene muß der VfL Oldesloe morgen um 15 Uhr in Einfeld bei Neumünster gegen den Bezirksligisten TSV Einfeld antreten, der bisher in der Fördestaffel des Bezirks Kiel den sechsten Tabellenplatz in 27 von 30 Punktspielen erreichte. Nach seinem 5:0-Sieg in der zweiten Runde über Preußen Reinfeld gilt der VfL auch in dem bevorstehenden Kampf als Klassenhöherer als Favorit. Die Einfelder überraschten aber in den Punktkämpfen mehrfach durch erfolge gegen Favoriten. Der VfL muß also morgen auf der Hut sein. ST

 

Sonntag, 22. Mai 1960 - Pokalspiel

TSV Einfeld - VfL Oldesloe 5:1 (1:0)

1:5-Pokalschlappe des VfL in Einfeld. Durch einen 5:1-Sieg des Bezirksligisten TSV Einfeld wurde der VfL Oldesloe aus den Pokalspielen ausgebootet. Die VfL-Elf gab sich wenig Mühe, dieses Spiel zu gewinnen. In beiden Halbzeiten war der Gastgeber nicht nur kämpferisch überlegen, sondern zeigte auch technisch recht gute Leistungen. Er entschädigte die etwa 300 Zuschauer, die von den Leistungen des klassenhöheren VfL enttäuscht waren, durch eine recht zügige und kombinationsreiche Spielweise.

Die VfL-Elf spielte ohne König und Alfred Liedtke, dafür mit Wendt im Sturm und Kurt Meins als Außenläufer, der mit Nußkern auch zu überzeugen vermochte. Torwart Buls machte seine Sache ebenfalls recht gut und verhinderte wenigstens bis zur Pause einen höheren Vorsprung des Gastgebers.

  1. Zceckey brachte den TSV in der 9. Minute durch ein schönes Kopfballtor in Führung. Von leichtem Rückenwind begünstigt, kämpften danach die Einfelder etwa 35 Minuten überlegen, ehe der VfL mit einigen Angriffen durchkam. Ihnen fehlte aber der notwendige Druck, um der recht guten TSV-Abwehr einen Erfolg abzuringen.

Nach dem Wechsel hatte der VfL in der 65. Minute eine Ausgleichschance. Der Ball traf aber die Latte, und um den Abstauber kümmerte sich kein VfL-Stürmer mehr. Wie reife Früchte fielen die weiteren Tore für den TSV in der 66., 74., 78. und 87. Minute, ehe Herbert Meins kurz vor Schluß den Ehrentreffer für den VfL erzielte.

Die Einfelder Mannschaft zeigte das beste Spiel der Saison. Es gab keinen Ausfall, jeder Spieler wuchs über sich hinaus, so daß der Sieg auch in dieser Höhe völlig in Ordnung geht. Der VfL war von dem Ungestüm seines Gegners offenbar überrascht und ließ sich das Spiel völlig aus der Hand nehmen. Die VfL-Elf, die schon in ihren letzten Punktspielen erheblich nachgelassen hatte, will sich von ihrem Trainer Artur Jantz trennen. Ob die technisch recht gute Mannschaft dadurch an Einsatzfreude gewinnt, wird die Zukunft zeigen. ST/SPM

VfL Oldesloe (Ankündigung): Hans-Werner Buls - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Karl-Heinz Nußkern, Karl-August Wilkens, Kurt Meins - Herbert Meins, Egon Lütge, Roland Erbs, Heinz Wendt, Manfred Dau.

Tore: 1:0 G. Zceckey (9.), 2:0 Karger (66.), 3:0 Reichow (74.), 4:0 H. Zceckey (78.), 5:0 Lindemann (87.), 5:1 Herbert Meins (89.). - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: 300.

 

Donnerstag, 16. Juni 1960 VfL-Liga in Segeberg. Vom FC Holstein 08 Segeberg eingeladen, treten morgen um 15 Uhr die 1. Amateure des VfL Oldesloe gegen die 2. Amateure der Gastgeber an. Beide Vereine wollen in diesem Treffen Nachwuchsspieler einsetzen. Ferner messen sich die erste Jugend, die erste Schüler und die erste und zweite Knaben beider Vereine. Beginn 13.30 Uhr. ST

 

Freitag, 17. Juni 1960 - Freundschaftsspiel

Holstein Segeberg - VfL Oldesloe 1:1 (1:1)

VfL in Segeberg nur 1:1. Nachwuchsspieler gaben eine gute Vorstellung. Keineswegs hatten die Nachwuchsspieler des Landesligisten VfL Oldesloe - Bendig (Mittelstürmer), Schröder (Stopper) und Wasmund (nach der Pause im Tor) - daran schuld, daß es gegen den Bezirksligisten Holstein in Segeberg nur zum 1:1 reichte, denn sie überzeugten und was sie zeigten, war für den Anfang sogar recht gut. Die Segeberger, ebenfalls mit dreifachem Ersatz, waren in der Gesamtspielanlage unbeholfener, dafür aber kampffreudiger, so daß das Ergebnis gerecht erscheint.

Der VfL spielte zwar nach dem Wechsel fast nur vor dem Segeberger Tor, doch muß man die Segeberger Leistungen im ersten Durchgang als gleichwertig anerkennen. VfL-Torwart Buls mußte sich zweimal gewaltig recken, um zwei Bombenschüsse des FC-Sturms über die Latte zu bekommen. Beim VfL fehlte es am Schußvermögen. So vergab Lütge im Alleingang - als er nur noch den Torwart vor sich hatte - zwei klare Chancen, indem er den Ball dem am Boden liegenden Torwart in die Arme schoß, anstatt, ihn über den Torwart hinwegzuheben.

Es war ein sommerliches Freundschaftsspiel, das den etwa 300 Zuschauern immerhin doch spannende Momente brachte. Lütge schoß den VfL nach einem Flachpaß in der 36. Minute in Führung, die Wirbach durch einen Bombenschuß sechs Minuten später ausgleichen konnte.

Mehr Glück als ihre erste Senioren hatten die vier Jugendmannschaften des VfL beim FC 08, die alle siegten: Jugend 2:1, Schüler 2.0, Knaben I 3:1 und Knaben II 4:0. ST

  

Tore: 0:1 Lütge (36.), 1:1 Wirbach (42.). - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: 300.

 

Dienstag, 21. Juni 1960 Lindemann wurde Vertragsspieler. Der frühere Stopper der Ligamannschaft des VfL Oldesloe, Wilhelm Lindemann, wird Vertragsspieler beim Heider SV, der sich den Wiederaufstieg in die norddeutsche Oberliga erkämpft hat. Er soll dort Verteidiger spielen. Lindemann wird nach Heide übersiedeln, um dort auch beruflich tätig zu sein. ST

 

Montag, 27. Juni 1960 Reicht das, Heider SV? Der Heider SV hat drei neue Spieler verpflichtet: Lindemann (früher VfL Oldesloe, in den letzten Wochen Hamburger SV) sowie die beiden Brüder Krafczyk. Lothar spielte zuletzt in der Amateurelf von Holstein Kiel, Joseph hatte beim FC St. Pauli keinen neuen Vertrag erhalten (beide kommen aus dem VfR Neumünster). Alle drei Spieler gehören in die Abwehr. Werden sie den Heider SV wirklich entscheidend verstärken können? SPM

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