Kreissportverband Stormarn
Das Jahr 1963
Donnerstag, 21. März 1963 Große Fortschritte im Sportstättenbau. Kreis erhöhte Zuschüsse um 40 Prozent. KSV überschritt 7000-Mitglieder-Grenze. Wenn der 1. Vorsitzende Rektor Hansjoachim Berg (Hoisdorf) am Samstagnachmittag auf dem Verbandstag des Kreissportverbandes Stormarn in „Wiggers Gasthof“ Rechenschaft ablegt über das Jahr 1962, kann er mit Genugtuung auf die Fortschritte im Sportstättenbau hinweisen. Die bedeutendste Anlage ist das Stadion in Reinbek. Willinghusen und Großensee konnten Gymnastikhallen ihrer Bestimmung übergeben. Ahrensburg eröffnete den ersten Teil seines Schwimmbades.
Zu den Orten, in denen entweder schon Übungsstätten geschaffen worden oder geplant sind, gehören Ahrensburg, Bad Oldesloe, Trittau, Wilstedt, Lütjensee, Hoisbüttel, Timmerhorn, Reinfeld, Eichede, Elmenhorst, Pölitz und Fischbek.
Die Mitgliederzahl des Kreissportverbandes hat die 7000-Grenze überschritten. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Vereine in ihren Orten durchschnittlich nicht mehr als zehn Prozent der Einwohner erfaßt haben. Es bleibt also noch viel zu tun.
Große Schwierigkeiten bereitet die Betreuerfrage. Es gibt immer weniger Menschen, die sich ehrenamtlich zur Verfügung stellen. Einige Vereine mußten sogar ihre Jugendabteilung auflösen, weil sich kein Jugendwart fand! Der TSV Bargteheide hat als Übungsleiter einen Sportstudenten verpflichtet, der für seine Tätigkeit eine Ausbildungsbeihilfe erhält.
Von der Möglichkeit, einen Sportlehrer für drei bis fünf Vereine einzustellen, die sich die Kosten teilen, ist bisher in Stormarn kein Gebrauch gemacht worden, obwohl der Landessportverband einen Zuschuß bis zu 30 Prozent des monatlichen Bruttogehaltes übernimmt.
Für den Bau von Sportstätten und für deren Ausstattung stehen 1963 aus öffentlichen Mitteln 60.000 DM zur Verfügung. Angemeldet war ein Finanzbedarf von rund 270.000 DM bei einem Gesamtbauwert von etwa 1,7 Millionen DM. Bei allem Fortschritt klafft also doch noch eine große Lücke zwischen Planung und Verwirklichung. Der Kreis hat seinen Sportetat erfreulicherweise auf 74.400 DM und damit um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahresetat erhöht.
Da nur der Kreissportverband die Vereine bei den zuständigen Stellen vertreten kann, ergeben sich Konsequenzen auch für die Vereine in den Randgebieten, die organisatorisch und sportlich Hamburg angeschlossen sind. Auch sie sollten sich der Stormarner Sportfamilie zugehörig fühlen. Kontakt besteht bereits mit dem Ahrensburger TSV und Tura Harksheide.
Aus dem Jahresbericht geht weiter hervor, daß die sportärztliche Betreuung lediglich im Kreisfußballverband wenigstens so weit verwirklicht ist, daß alle Sportler sich einer Untersuchung unterzogen. Die anderen Sparten müssen versuchen, diesen Vorsprung des KFV aufzuholen. ST
Samstag, 23. März 1963 Endlich hat der Kreissportverband einen Sportwart. Der Verbandstag des Kreissportverbandes Stormarn, der im „Oldesloer Hof“ stattfand, spiegelte das vielseitige Bild des Heimatsports wider. Das Ziel der zukünftigen Arbeit faßte der 1. Vorsitzende, Rektor Hansjoachim Berg (Hoisdorf), in einem Satz zusammen: „Unser Bestreben soll für 1963 sein, vor allem weibliche Mitglieder zu werben, damit die Gleichberechtigung der Frau auch im Sport dokumentiert wird.“
Zu Beginn nahm Hansjoachim Berg Ehrungen vor. Gustav Rausch (Reinfeld), der sich durch seine langjährige Mitarbeit um den Kreissportverband verdient gemacht hat, wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Damit erhält der 76jährige gleichzeitig Sitz und Stimme im Vorstand. Außerdem bekamen Heinrich Schill, Gustav Bruchmann (beide Grönwohld), Werner Beck und Ernst Wagner (beide Eichede) Ehrenurkunden.
Den diesjährigen handgeschnitzten Wanderpreis übergab Gustav Rausch an Rektor Berg als dem Leiter der Hoisdorfer Schule. Diese hat den Preis damit zum fünften Male in ihrem Besitz.
Die Grußworte des Kreises sprach Kreistagsabgeordneter Heinrich Vagt, der dem Sportbeirat angehört. Er wies auf die Bedeutung der ehrenamtlichen Mitarbeit hin, auf die man im Sport nicht verzichten könne. Er sagte ferner: „Weil der Sport zu einem Teil der Freizeitgestaltung der Menschen gehört, kann man hier von einer Familie sprechen!“ „Unsere Jugend ist unsere Zukunft“, betonte Stadtrat Ernst Schröder in seiner Ansprache. Er forderte mehr Sportstätten.
Erstmalig konnte nach fast zehnjähriger Suche das Amt des Kreissportwartes besetzt werden. Unter starkem Beifall stellte sich Wolfgang Heinecke (Großensee) zur Verfügung. Dr. Edgar Gloyer (Großensee) wurde Kreissportarzt. Die Versammlung bestätigte Erwin Gesche (Reinfeld) als 2. Vorsitzenden, Heinz Peters (Bad Oldesloe) als Kreisjugendsportwart, Ilse Cors (Bad Oldesloe) als Kreisfrauenwartin und Kurt Peter (Bad Oldesloe) als Sozialwart in ihren Ämtern.
Mit einer Debatte über geplante Satzungsänderungen und über den Haushaltsvoranschlag schloß der Verbandstag. ST
Sonntag, 1. September 1963 14 Vereine beim Kreissportfest in Trittau. Beteiligung wie noch nie. Gute Leistungen. Twist auf dem grünen Rasen. An dem Kreisturn- und Kreissportfest auf Trittaus neuem Sportplatz, für den man in aller Munde nur Anerkennung hörte, nahmen etwa 600 Sportler aus 14 Vereinen teil - mehr als jemals in den letzten zehn Jahren. Durch die Fülle der Wettbewerbe hatten die Auswerter und Rechner alle Hände voll zu tun. Es nahmen teil: Ahrensburger TSV, VfL Oldesloe, TSV Bargteheide, JuS Fischbek, SV Grönwohld, SSV Großensee, die Hamburger Albrecht-Thaer-Schule (Hoisdorf), TuS Hoisdorf, TSV Mollhagen, TSV Reinbek, SV Preußen Reinfeld, VfL Schönberg, TSV Trittau, SV Wilstedt, TSV Zarpen.
Vormittags herrschte in der Turnhalle beim Rathaus reger Sportbetrieb beim Geräteturnen. Als nach der Mittagspause und dem anschließenden Festumzug der Vereine unter Mitwirkung des Ahrensburger und des Bargteheider Spielmannszuges der Vorsitzende des TSV Trittau, ????? Jarchow, und der Vorsitzende des Kreissportverbandes Stormarn, Hansjoachim Berg, zu kurzen Begrüßungsansprachen das Wort ergriffen, konnten sie eine große, frohgestimmte Sportgemeinde ansprechen.
Dann begann wieder der Sport. Laufen, Handball, gymnastische Tänze, turnerische Vorführungen, neuzeitlicher Volkstanz, Bunter Rasen, folgten in buntem Wechsel. Anerkennung fand die Gymnastik der Großenseer Hausfrauen, denen Hansjoachim Berg höchsteigenhändig mit der Ziehharmonika aufspielte. Es war der sogenannte zweite Weg zur Entspannung der Hausfrau. Frisch getanzt wurden die rhythmischen Tänze der Jugendgruppe des TuS Hoisdorf unter dem Vorsitzenden Thiesing. Sogar einen Twist in seidenen Gesellschaftskleidern erlebte der Rasen. Besonderen Beifall fanden die Vorführungen der Kreisturnriege am Barren und im Bodenturnen. Ganz besonders imponierte Horst Liedtke (VfL Oldesloe). ST
Ergebnisse Oldesloer Teilnehmer - Dreikampf, Weibliche Jugend A: 1b. Jutta Ebel; Schülerinnen B: 3. Gisela Skroblin; Männer: 1. Uwe Hilmann; Männliche Jugend B: 1. Bernd Heilmann, 2. Wolfgang Klippel; Männliche Jugend B: 2. Gerhard Padderatz; Schüler A: Fred Girschkowski; 2. RB????? Bohn; 100 Meter, Weibliche Jugend A: 1. Jutta Ebel 13,8 Sekunden; Männer: 1. Uwe Hilmann 11,8; Männliche Jugend A: 1. Bernd Heilmann 11,4, 2. Wolfgang Klippel 11,5, 3. Gerd Schumann 12,2; Männliche Jugend B: 1. Gerhard Padderatz 12,0, 2. Karl-Reinhold Wurch 12,4; 800 Meter, Männliche Jugend B: 1. Klaus Tödt 2:13,0 Minuten; 1500 Meter, Männer: 1. Rainer Funker 4:10,02 Minuten.
Dienstag, 26. November 1963 Gemeinden unterstützen den Sport.
Auf der Kommunalpolitischen Kreiskonferenz der SPD in Ahrensburg nannte der Vorsitzende des Kreissportverbandes Stormarn, Rektor Hansjoachim Berg, interessante Zahlen. Im Kreis gehören 50 Vereine zum Verband. Zur Verfügung stehen 54 Sportanlagen, 29 Turnhallen, zwei Lehrschwimmbecken, neun Freibäder und 50 Kinderspielplätze. Innerhalb von drei Jahren sind rund 3,48 Millionen DM für die Sportstätten ausgegeben worden. Der Bund hat sich mit 350.000 DM beteiligt. Das entspricht einem Zehntel. Tatsächlich müßte er zwei Zehntel, das Land fünf Zehntel und die Kommune drei Zehntel aufbringen. „Wo wären wir heute, wenn die Gemeinden nichts gegeben hätten?“ erklärte Hansjoachim Berg.
Er strich heraus, daß Vereine wie Eichede, Wilstedt und Fischbek in vorbildlicher Weise durch Eigenarbeit für ihre Sportstätten gesorgt haben. Der Sportförderungsausschuß0 (Lotto-/Totogelder) hat von 1952 bis 1963 insgesamt 163.364 DM geschenkt und 189.700 DM den Gemeinden als Darlehen gegeben. „Für den Sport wird viel getan, aber nicht genug!“ ST