Samstag, 10. Juli 1965 Vereinsvertreter tagten in Neumünster. Samstagspiele sehr gefragt! Start der Amateurliga-Punktrunde bereits am 7. August. Künftig sollen die Spielführer farbige Armbinden tragen. Für Verbandsspielausschußobmann Franz Bartkowiak (Bad Oldesloe) wird auch diesmal die Erstellung des Amateurliga-Spielplans einiges Kopfzerbrechen bereiten! Dies war jedenfalls der Eindruck, der sich bei der Zusammenkunft der Amateurliga-Vereine in dem herrlichen Jugendheim des ETSV Gut Heil Neumünster aufdrängte. Für die am 7./8. August beginnende Punktrunde werden 15 Wochenenden benötigt, dazu kommen zwei für den Amateur-Länderpokal sowie drei Termine für den DFB-Pokal auf NFV-Ebene, von denen sich zwei mit denen des Amateur-Länderpokals decken; außerdem ist der 14. November noch vorgesehen. Zudem wurde den Vereinen ein freies Wochenende zugestanden.
Wann will nun eigentlich Franz Bartkowiak den SHFV-Pokal auf Landesebene vorantreiben? Schließlich stehen bis Weihnachten noch 20 Wochenenden zur Verfügung. In der Tat ist der Spielausschußobmann nicht um seine Aufgabe zu beneiden. Dies, obwohl sich mit Ausnahme des Aufsteigers Polizei SV Kiel alle Vereine bereiterklärten, auch samstags spielen zu wollen. Kilia Kiel äußerte sogar den Wunsch, möglichst viele Spiele am Samstag austragen zu können. Es ist anzunehmen, daß Franz Bartkowiak gemeinsam mit Gert Schumacher (Neumünster), Rudi Kurtzke (Flensburg), Herbert Imkamp (Kellinghusen), Paul Schumacher (Lübeck) und dem Verbandsschiedsrichterobmann Georg Czekalla (Lübeck) es in einer Form schaffen wird, bei der auch die Sonderwünsche mancher Vereine gebührend Berücksichtigung finden.
Einen breiten Raum nahm erneut die Diskussion über die zeitgerechte Absage bei Nichtbespielbarkeit der Plätze ein. Anlaß in erster Linie war die Tatsache, daß der Büdelsdorfer TSV in der vergangenen Saison zweimal vergeblich zu Kilia Kiel gefahren ist, obwohl die Büdelsdorfer telefonisch Rücksprache gehalten hatten. Es wurden verschiedene Vorschläge unterbreitet und auch besprochen. Schließlich blieb es bei der bereits erprobten und auch - von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen - bewährten Methode, daß die reisende Mannschaft den Gastgeber zeitgerecht anschreibt, die Abfahrtzeit und eine Telefonnummer, unter der ggf. bei plötzlichen Wettereinbrüchen noch eine Absage erfolgen kann, mitteilt.
Verbandsschiedsrichterobmann Czekalla machte den Vorschlag, künftig die Spielführer durch Armbinden zu kennzeichnen. Mit dieser bereits in anderen Landesverbänden bewährten Maßnahme soll den Schiedsrichtern bei gegebenen Anlässen die Arbeit erleichtert werden. Die Zusammenkunft zeichnete sich durch rege Mitarbeit der Vereinsvertreter aus, deren Anregungen für beide Teile sehr zu einer fruchtbringenden Zusammenarbeit führen dürfte. SPM
Samstag, 10. Juli 1965 Schiedsrichter kamen in Malente zusammen. Im Mittelpunkt einer Zusammenkunft der Amateurliga-Schiedsrichter in Malente stand ein Referat des Verbandsschiedsrichterobmanns Georg Czekalla (Lübeck). Dabei wurde ein Rückblick unter besonderer Besprechung der Beobachtungsauswertungen gehalten, gleichzeitig aber auch die Aufgaben für die kommende Saison festgelegt. Für die Fußball-Amateurliga stehen 33 Schiedsrichter bereit, von denen Wolfgang Link (Holstein Kiel), Siegfried Steffensen (Heider SV), Werner Thamm (Union Neumünster) und Ulrich Wolf (Holstein Kiel) auch zur Leitung von Regionalligaspielen eingesetzt werden. SPM
Montag, 12. Juli 1965 VfL-Fairneß durch Pokal belohnt. Die fairste Mannschaft der Amateurliga Schleswig-Holsteins in der Spielsaison 1964/65 war der VfL Oldesloe. Stellvertretend für seine Mannschaft nahm Spielführer Gerd Heitmann auf dem Verbandstag des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes in Eutin einen goldenen Ehrenteller entgegen. Der Preis wurde erstmalig für die Spielserie 1963/64 vergeben. Damals errangen ihn die Spieler des Heider SV. Nun kann ihn der VfL vorerst für ein Jahr in seinem Klubraum beherbergen. Der Mannschaft, die soviel für das Ansehen des Oldesloer Fußballsports getan hat, ist bei ihrer vorbildlichen sportlichen Einstellung durchaus zuzutrauen, daß sie diesen Wanderpreis im nächsten Jahr erfolgreich verteidigt. ST
Montag, 19. Juli 1965 Vorhang auf für die Amateurliga-Saison 1965/66: Der Kreis der Titelanwärter ist sehr groß. Früher als in den vergangenen Jahren haben die Mannschaften das Training aufgenommen! Dabei ist viel Schweiß geflossen, denn alle wollen beim Startschuß zur neuen Meisterschaftsrunde der Fußball-Amateure am 7. August topfit sein. In der Masse hat sich das Bild der alteingesessenen Mannschaften erheblich geändert. Gerade dieses Moment trägt mit zu der Ungewißheit bei, die den Kampf um den Titelgewinn umgibt. Es fällt schwer, schon heute einen Favoriten zu benennen, da viele Unbekannte in eine Prognose mit einzubeziehen sind. Nach dem Aufstieg des Itzehoer SV in die Regionalliga dürften der VfR Neumünster, Heider SV, LBV Phönix und VfL Oldesloe zum engeren Kreis der Meisterschaftsanwärter gezählt werden. Aber auch Schleswig 06, die Amateure von Holstein Kiel und der TSV Lägerdorf dürften zu beachten sein. Wie werden sich die Aufsteiger schlagen? Polizei SV Kiel, TSV Schlutup und Husum 18 haben sich ganz klar qualifiziert. Es wäre deshalb falsch, diese Mannschaften zu unterschätzen. Wir meinen vielmehr, daß gerade die Neulinge sicher für manche Überraschung sorgen werden. SPM
Montag, 19. Juli 1965 VfL Oldesloe: Will wieder „mitmischen“. Neuzugänge: Karl-August Wilkens (VfB Lübeck), Gerd Späth (TSV Wedel), Max Huse (VfL Schwartau), Gerhard Bruszies (Preußen Reinfeld), XY????? Brandt und XY????? Gniechwitz (beide Post SV Oldesloe). Abgänge: Keine. Trainer: Artur Jantz. Voraussichtliche Aufstellung: Girschkowski - Rainer Westphal, Peters - Bliebenich (Späth), Horst Liedtke, Alfred Liedtke (Stolp) - Goronzi (Huse), Holger Dau, Bieschke, Heitmann, Uwe Westphal. Außerdem zur Verfügung: Wilkens, Bruszies, Brandt, Gniechwitz; darüber hinaus soll noch einigen Nachwuchsspielern Chancen zur Bewährung gegeben werden.
Die Oldesloer möchten wieder in der Spitzengruppe „mitmischen“ und möglichst die Regionalliga-Aufstiegsrunde erreichen. Sie sind sich aber auch der Schwere dieses Vorhabens vollauf bewußt. Nach ihrer Ansicht gehen sie gut vorbereitet in die Saison und werden den anderen starken Vereinen in nichts nachstehen. Spartenleiter Rudi Herzog ist sehr zuversichtlich, obwohl nach seiner Meinung die Amateurliga diesmal insgesamt stärker ist und die Spitzengruppe dichter als im Vorjahr zusammenliegen dürfte. SPM
Donnerstag, 22. Juli 1965 VfL-Fußballer nahmen das Training auf. Auch bei der Fußballabteilung des VfL Oldesloe rollt der Ball wieder. Vorläufig allerdings nur beim Training, und dabei will man es am Anfang nicht gar so hart angehen lassen, bedingt durch die lange letzte Saison, die den VfL viel erreichen ließ. Das Training der ersten Amateure begann am Dienstag. Im ersten Heimspiel der neuen Saison stellen sich am 8. August im Travestadion die Amateure von Holstein Kiel vor.
Die zweiten Amateure trafen sich Mittwoch das erste Mal, dazu die A-Klassen-Mannschaft. Die unteren Mannschaften werden eine Woche später in die Vorbereitung für die neue Saison treten. Man ist sich im VfL-Lager bewußt, daß durch den Aufstieg der Leistungsanspruch der zweiten Liga gestiegen ist. Sie soll auf keinen Fall als Punktlieferant auftreten. Es dürfte deshalb auch in dieser Klasse zu einer hochinteressanten Saison kommen. Das Oldesloer Publikum wird reichlich Gelegenheit haben, im Travestadion spannende Kämpfe zu sehen. ST
Samstag, 31. Juli 1965 Harzausflug vor erstem Punktspiel. Die erste Amateurliga des VfL Oldesloe unternimmt an diesem Wochenende einen Ausflug nach dem Harz, um Kräfte zu sammeln für das erste Punktspiel, das am 8. August gegen Holstein Kiel Amateure stattfindet. Vorher wird die Mannschaft noch am kommenden Dienstag in Hamburg ein Trainingsspiel gegen Barmbek-Uhlenhorst absolvieren. ST
Dienstag, 3. August 1965 VfL heute abend in Hamburg. Formüberprüfung bei Barmbek-Uhlenhorst. Der VfL Oldesloe überprüft heute abend seine Form in Hamburg, Steilshooper Straße, gegen den in der Hamburger Amateurliga spielenden SV Barmbek-Uhlenhorst. Anpfiff 19 Uhr. Nachdem die Oldesloer am Sonntag noch einmal pausierten und bei herrlichem Wetter schöne Stunden im Harz verlebt haben, wird es nun wieder Ernst. BU ist eine Mannschaft, die einen guten Ruf hat und achtbare Ergebnisse bei den Spielen um den Holstenpokal erreichte. Man darf also gespannt sein, wie sich die Schützlinge von Trainer Artur Jantz aus der Affäre ziehen werden. Nach dem Spiel ist ein kameradschaftliches Zusammensein vorgesehen. Den Sportplatz kann man über die B 75, dann Saseler Chaussee (B 434) und Bramfelder Chaussee erreichen. ST
Dienstag, 3. August 1965 - Freundschaftsspiel
SV Barmbek-Uhlenhorst - VfL Oldesloe 7:1 (2:1)
Kalte Dusche für den VfL. Eine kalte Dusche empfing der VfL Oldesloe in Hamburg bei Barmbek-Uhlenhorst. Die Gastgeber siegten 7:1! Allerdings traten die Oldesloer nicht in bester Besetzung an. Während der VfL das Spiel als ein besseres Training auffaßte, kämpften die Hamburger äußerst ehrgeizig und zum Teil mit unangebrachter Härte. Die Gäste fanden sich mit dem für sie ungewohnten Grandplatz gar nicht ab. Außerdem hatte Torhüter Wasmund nicht seinen besten Tag. Die letzten drei Tore fielen bei einer Dunkelheit, die eigentlich zum Spielabbruch hätte führen müssen.
Mit diesen Feststellungen soll der hohe Sieg der Hamburger jedoch nicht geschmälert werden. Sie waren ohne Zweifel weit besser als die Oldesloer, die sich am kommenden Sonntag beim ersten Punktspiel der neuen Saison im VfL-Stadion in ganz anderer Form werden vorstellen müssen, wenn sie gegen die Amateure von Holstein Kiel Erfolg haben wollen. Mit Rücksicht auf das Kreisturnier der Reiter beginnt das Spiel erst um 17.30 Uhr. ST
VfL Oldesloe (Ankündigung): Hans-Werner Wasmund - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Peter Winterfeldt, Horst Liedtke, Karl-August Wilkens - Uwe Goronzi, Rudi Bendig, Holger Dau, Gerd Heitmann, Uwe Westphal - Ersatz: Alfred Liedtke.
Tore: NN. - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: NN.
Samstag, 7. August 1965 Gleich zu Beginn ein schwerer Gegner. VfL eröffnet Punktspielsaison. Gleich das erste Punktspiel der neuen Serie muß der VfL Oldesloe morgen um 17.30 Uhr im Travestadion gegen den schweren Gegner Holstein Kiel Amateure bestehen. Da beide Mannschaften etwa gleich stark sind, darf ein spannender Kampf erwartet werden.
Entscheidend für den Ausgang dieses Spiels dürfte die Verfassung der VfL-Hintermannschaft sein, in die sich hoffentlich der erstmals wieder mitwirkende Karl-August Wilkens (vom LBV Phönix zurück) gut einfügen wird. Der VfL wird jedenfalls alles daransetzen, dieses Spiel zu gewinnen, da er weiß, daß in Heimspielen verlorene Punkte bei der Endabrechnung sehr fehlen können.
Der VfL teilt mit, daß die Kassen der Pferdeleistungsschau ab 17 Uhr geschlossen sind. Die Zuschauer können also ungehindert ins Stadion gelangen. Wer jedoch vor dieser Zeit in das Travestadion möchte, muß den Eingang vom Pferdemarkt aus benutzen. ST
Sonntag, 8. August 1965 - 1. Punktspiel
VfL Oldesloe - Holstein Kiel Am. 3:1 (2:1)
VfL Oldesloe hatte einen guten Start - 3:1. Holsteins junger Elf fehlt noch die Erfahrung. Einen guten Start hatte die Mannschaft vom VfL Oldesloe in ihrem ersten Punktspiel. Gegen die jungen und mit mehrfachem Ersatz angetretenen Kieler Holsteiner bot die Elf, die am Dienstag noch ein Privatspiel bei Barmbek-Uhlenhorst in Hamburg 1:7 verloren hatte, eine ausgeglichene Leistung und siegte auch der Höhe nach verdient. Pech hatten die Gäste, daß sie ab der 55. Minute ohne ihren Verteidiger Debring auskommen mußten, der sich bei einer Abwehraktion gegen Heitmann verletzte. Dieses Ergebnis sollte man in Bad Oldesloe jedoch nicht überbewerten, obwohl der VfL mit einer guten Leistung aufgewartet hat. Die Holstein-Spieler stammen zum Teil aus dem Nachwuchs und können nicht auf Anhieb einschlagen. In einigen Wochen wird es sicherlich schon anders aussehen! Die technisch reifere Leistung konnte man bei den Gastgebern sehen, deren Angriff in der Umbesetzung mit Uwe Westphal in der Mitte weit stärker erscheint. Pech hatten die Oldesloer mit zwei Abseitstoren. Außerdem verletzte sich Rainer Westphal in der 24. Minute so, daß er in den Sturm gestellt werden mußte.
Gefallen hat der VfL in der Gesamtheit. Nach schwachem Start war die Elf in der zweiten Viertelstunde des Spiels voll auf dem Posten, und schon jetzt erkannte man, daß der Sieger nur VfL heißen konnte. Neben dem nicht sehr schwer geprüften Girschkowski waren die besten Kräfte in der Abwehr Horst Liedtke und Peters. Aber enttäuscht hat niemand! Auch Wilkens (vom Phönix zurückgekehrt) konnte in seinem ersten Spiel überzeugen, vor allem war er später als Verteidiger sehr stark, als er Westphal vertreten mußte, der im Sturm trotz seiner Verletzung überzeugend den Rechtsaußenposten einnahm. Bester Stürmer war eindeutig Uwe Westphal, der mit seiner Schnelligkeit Mittelläufer Ladehoff oft vor unlösbare Aufgaben stellte. Auch seine Schüsse sind gefährlicher geworden.
Holsteins Mannschaft hatte noch nicht die Reife der letzten Saison, weil der Aderlaß zu groß war. Vor allem Ziemke muß sich noch einspielen. Der Abgang von Torwart Rupprecht kam für Holstein zu plötzlich! Bis zu seiner Verletzung war Nachwuchsspieler Debring durchaus ein brauchbarer Verteidiger, gegen den Heitmann nicht nur einmal kapitulieren mußte. Die Stützen der Abwehr waren Hansen und mit Abstrich Ladehoff. Im Angriff zeigten beide Halbstürmer ein gefälliges Spiel, beide sind jedoch etwas zu ballverliebt, so daß Wispereit oft einsam stand und der erwartete Paß nicht eintraf. Wispereit stammt auch aus dem Nachwuchs, hatte es gegen den routinierten Horst Liedtke natürlich sehr schwer, aber man kann ihm nicht den Vorwurf machen, daß er sich nicht eingesetzt habe. Sehr gefährlich in der ersten Hälfte Hambach, der später erstaunlich nachließ und gegen Wilkens nicht mehr durchkam. SPM
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Karl-August Wilkens, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Uwe Goronzi, Günter Stolp, Uwe Westphal, Gerd Heitmann, Holger Dau.
Holstein Kiel Am.: Ziemke - Debring, Hansen - Kardell, Ladehoff, Baasch - Wolters, Gräf, Wispereit, Christiansen, Hambach.
Tore: 0:1 Christiansen (9.), 1:1 Stolp (33.), 2:1 Uwe Westphal (43.), 3:1 Holger Dau (58.). - Schiedsrichter: Wruck (Stockelsdorf). - Zuschauer: 800.
Samstag, 14. August 1965 Nimmt der VfL auch die zweite Hürde? Morgen in Flensburg gegen die ehrgeizige Elf von DGF. Wird der VfL Oldesloe in seinem zweiten Punktspiel auch siegreich bleiben? Diese Frage drängt sich auf, wenn er sich morgen auf der herrlichen Platzanlage in Flensburg DGF stellt. Die DGF-Mannschaft konnte in Lübeck (Anm.: 4:2 beim LBV Phönix) überzeugen, hatte dabei allerdings das Glück insofern auf ihrer Seite, als Torwart Schöning bereits nach 23 Minuten verletzt ausschied; denn bis dahin hatte es nicht nach einem eindeutigen Sieg des Gastes ausgesehen.
Der VfL zeigte sich im ersten Spiel recht stark, ließ aber in der letzten Viertelstunde nach, so daß es Holstein beinahe geglückt wäre, gleichzuziehen. Der VfL ist also gewarnt und wird sich die sehr erfolgreichen Spieler bei den Flensburgern gut ansehen müssen. Paasch im Tor, ein guter Keeper, sowie Putzer, Schubert und Petersen sind die herausragenden Spieler. Der VfL mußte, bedingt durch die Verletzung von Rainer Westphal umstellen und wird Gerd Späth das erste Mal eine Chance geben. Die Ergebnisse zwischen beiden Mannschaften im Spieljahr 1964/65 waren: in Flensburg 1:2, in Oldesloe 4:1. ST
Sonntag, 15. August 1965 - 2. Punktspiel
DGF Flensburg - VfL Oldesloe 0:2 (0:1)
Girschkowski legte den Grundstein zum 2:0. Verdienter 2:0-Sieg bei DGF. Die Flensburger hielten nur in der ersten Halbzeit mit. Eine Halbzeit lang berannte DGF Flensburg vor 1300 Zuschauern das Tor des VfL Oldesloe, und alles sah so aus, als würden die Flensburger ihren am Vorsonntag bei Phönix Lübeck errungenen Erfolg (4:2!) diesmal auch gegen den VfL Oldesloe wiederholen. Dann aber setzte sich die spielerische Reife des VfL Oldesloe entscheidend durch. Nach dem 1:0-Pausenvorsprung beherrschten die Oldesloer im zweiten Durchgang das Geschehen und kamen zu einem spielgerechten 2:0-Erfolg, wobei zu sagen ist, daß bei einem kritischen Vergleich zwischen dem VfL Oldesloe und dem vor einigen Wochen in Flensburg spielenden Heider SV ein erheblicher Unterschied zugunsten der Oldesloer besteht. Während der VfL Oldesloe rationell, dazu sehr schnell und außerdem schußkräftig spielte, hatte der Heider SV gegen Flensburg 08 bei weitem nicht diese spielerische Linie geboten. Man wird sich also darauf einstellen können, daß zwischen dem VfL Oldesloe und dem Heider SV in Zukunft ein sehr harten Zweikampf entstehen wird!
Der DGF Flensburg braucht sich dieser Niederlage nicht zu schämen! Er zeigte eine Halbzeit lang, daß er in der vergangenen Saison sehr viel hinzugelernt hat und daß er in dieser Verfassung durchaus keine Abstiegssorgen in diesem Jahr zu haben braucht. Die Flensburger scheiterten an dem spielerisch starken, vor allen Dingen auch reiferen VfL Oldesloe, der im zweiten Durchgang alle Qualitäten seines Sturmspiels aufbot und dadurch zu einem schließlich verdienten Erfolg kam. Kritisch muß man sagen, daß die Oldesloer eine erhebliche Anlaufzeit benötigten, um die lebendigen Flensburger in ihre Schranken zu verweisen.
Der VfL Oldesloe hatte fraglos in Girschkowski den stärksten Mann auf dem Platz. In der entscheidenden Spielphase, als die Flensburger zwischen der 18. und 24. Minute zweimal ganz große Chancen hatten, warf sich Girschkowski mit tollkühnem Mut dazwischen und verhinderte eine Flensburger Führung. Er erreichte darüber hinaus, daß den Flensburgern zusehends der Nerv getötet wurde. Von den beiden Verteidigern hinterließ Wilkens fraglos den stärkeren Eindruck während in der Läuferreihe Späth mit Erfolg dafür sorgte, den Flensburger Angriffsspieler Hinz entscheidend zu stoppen. Auch Horst Liedtke bemühte sich mit Erfolg, den schußgewaltigen Flensburger Mittelstürmer Petersen in seine Schranken zu verweisen. Beide Außenstürmer fielen allerdings etwas ab, das gilt sowohl für den zweifachen Torschützen Goronzi als auch für Dau, die sich nicht genügend in das Angriffsspiel einschalteten. Überragende Stürmer waren Heitmann auf der halbrechten Verbindung und Westphal im Mittelsturm.
Der DGF Flensburg gab sich von Beginn an sehr viel Mühe, hatte aber nach der Halbzeit nicht mehr die erforderliche Kondition, das Tempo des ersten Durchgangs durchzuhalten. Torhüter Paasch wirkte etwas unsicher, von den Verteidigern war Kragh der schwächere, so daß man oft glaubte, daß der Oldesloer Dau auf und davon ziehen konnte. In der Läuferreihe gefiel Thomsen am besten, der fraglos stärkster Mann in der Abwehr war und sich im ersten Durchgang mit Erfolg in den Angriff einschaltete. Petersen hatte mit Westphal seine liebe Not; er sollte sich nicht so oft mit dem Schiedsrichter anlegen - das könnte einmal schiefgehen! Im Flensburger Angriff war erneut der Innensturm das „Musterstück“, während die beiden Außen beileibe nicht mithalten konnten.
Der DGF begann furios, hatte gute Möglichkeiten und setzte Oldesloe von Beginn an unter Druck. In der 18. und 24. Minute kam Torhüter Girschkowski zweimal groß heraus, so daß der verzweifelt kämpfende Flensburger Sturm nicht zum Erfolg kam. Gegen Ende der ersten Halbzeit kamen die Oldesloer allerdings besser ins Spiel, so daß Mittelläufer Petersen sowohl in der 34. als auch in der 35. Minute auf der Torlinie für seinen bereits geschlagenen Paasch halten konnte. Nach dem Wechsel bewahrten die Oldesloer dann die bessere Linie und kamen zu diesem ingesamt gesehen verdienten Erfolg. SPM
DGF Flensburg: Paasch - Kragh, Mertins - Sörensen, M????? Petersen, Thomsen - Putzer, Rogall, H????? Petersen, Hinz, Schubert.
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Karl-August Wilkens, Jürgen Peters - Gerd Späth, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Uwe Goronzi, Gerd Heitmann, Uwe Westphal, Günter Stolp, Holger Dau.
Tore: 0:1 Goronzi (42.), 0:2 Goronzi (69.). - Schiedsrichter: Ahrend (Meldorf). - Zuschauer: 1300.
Samstag, 21. August 1965 Der VfL darf sich keine Zeit lassen! Kilia muß vom Anpfiff an ernst genommen werden. Der nächste Gegner ist stets der schwerste, das sollte der VfL Oldesloe bei seiner morgigen Begegnung mit Kilia Kiel beachten. Es ist nicht unbekannt, daß die Kieler wertvolle Spieler verloren haben, aber es ist immer gefährlich, einen Gegner zu unterschätzen.
Die VfLer tun gut daran, morgen genau so konsequent zu spielen, wie sie es in den ersten beiden Punktspielen getan haben. Nur müßte ihr Antritt noch schneller sein, um klar zu zeigen, wer die bessere Mannschaft auf dem Spielfeld ist. Wir sind der Meinung, daß es zu einer recht spannenden Begegnung kommen wird, denn die Mannschaften haben sich bisher hervorragende Kämpfe geliefert. ST
Sonntag, 22. August 1965 - 3. Punktspiel
VfL Oldesloe - Kilia Kiel 5:1 (4:0)
VfL 45 Minuten Klasse. Was aber wird aus Kilia? Drei Tore schoß der später verletzt ausscheidende Westphal. Den bisherigen Spielberichten war zu entnehmen, daß Kilia Kiel aufgrund des großen Aderlasses schwächer geworden sei, aber daß diese sonst so großartige Mannschaft so schwach geworden ist, überraschte nun doch! Die Oldesloer hätten die Partie den sich bietenden Chancen nach weit höher gewinnen können, setzten sich aber in der zweiten Halbzeit nicht mehr voll ein und ließen so manche Gelegenheit ungenutzt. Wenn die Oldesloer diese wirklich gute Form behalten, sind sie wieder ein immer ernst zu nehmender Gegner, während sich die Kieler vor allem mit dem Klassenerhalt beschäftigen müssen.
Die gesamte Oldesloer Mannschaft hinterließ einen guten Eindruck. Besonders in der ersten Halbzeit wurde ausgezeichneter Fußball gespielt. Wer kann es den Oldesloern verdenken, daß sie nach der beruhigenden Führung in der zweiten Halbzeit etwas zurücksteckten. Die gesamte Abwehr verdiente sich ein Prädikat. Zwar ging der Gegentreffer (haltbarer Aufsetzer) auf das Konto von Girschkowski, dafür hatte er aber in der 4. Minute großartig gerettet, als Peters eine äußerst riskante Rückgabe hoch ins Tor gab. In der Läuferreihe hat sich Späth noch gegenüber dem Vorsonntag gesteigert. Er wird wohl kaum mehr aus der Mannschaft herauszudenken sein. Demgegenüber macht der Sturm noch etwas Sorgen. Gut das Innentrio, aus dem Uwe Westphal herausragte. Leider verletzte er sich in der 80. Minute und konnte bis zum Schluß nicht mehr mitspielen. Die Außenstürmer fallen aber ab. Vor allem bringt Goronzi nicht die Kraft mit, die gesamte Spielzeit durchzuhalten!
Schade um diese Kieler Mannschaft, kann man nach diesem Spiel nur sagen. Von der Stammelf der letzten Saison blieben nur noch drei Spieler übrig. Das andere ist meistens eigener Nachwuchs, der noch viel Zeit benötigen wird, bis er voll einsatzfähig ist. Trotz der fünf Gegentore war Schacht noch einer der besten Kieler. Gefallen konnte auch Zühlke in der Abwehr. Aber alle anderen waren nicht in der Lage, den schnellen Oldesloer Sturm zu halten. Das gilt besonders für Behrend und Bosse. Im Sturm gab es lediglich einen Lichtblick: die Neuerwerbung Maschmann, der auch das Gegentor schoß. Aber auch er ist noch nicht voll da, einige Wochen braucht er. Ansonsten aber bringt keiner der Stürmer echte Amateurligareife mit, auch nicht Bygand, der nur noch ein Schatten von früher ist. SPM
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Karl-August Wilkens, Jürgen Peters - Gerd Späth, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Uwe Goronzi, Günter Stolp, Uwe Westphal, Gerd Heitmann, Holger Dau.
Kilia Kiel: Schacht - Schulz, Bosse - Waage, Behrend, Zühlke - Bygand, Jaschke, Maschmann, Burscheit, Cornehl.
Tore: 1:0 Alfred Liedtke (13.), 2:0 Uwe Westphal (19.), 3:0 Stolp (22.), 4:0 Uwe Westphal (43.), 4:1 Maschmann (60.), 5:1 Uwe Westphal (79.). - Schiedsrichter: Bernstein (Bad Segeberg). - Zuschauer: 1200.
Mittwoch, 25. August 1965 VfL beim TSV Malente. Einer Einladung folgend, wird der VfL Oldesloe anläßlich des 67. Stiftungsfestes heute Gäste des TSV Malente sein. Wir hoffen, daß es zu einer recht schönen, für den Fußball werbenden Begegnung werden wird. Oft steigern sich in unteren Klassen spielende Mannschaften bei solchen Begegnungen zu Leistungen, die leicht den Charakter der Freundschaftsspiele verlieren. Wir meinen aber, daß dies in Malente nicht der Fall sein wird. Anstoß: 17 Uhr. ST
Mittwoch, 25. August 1965 - Freundschaftsspiel
TSV Malente - VfL Oldesloe 1:6
Der VfL Oldesloe gewann in Malente ein Freundschaftsspiel gegen den dortigen TSV durch Tore von Horst Liedtke (3), Goronzi, Heitmann und Torwart Wasmund (Elfmeter) 6:1. Das Gegentor erzielte beim Stande von 0:5 Pohl. SPM
Freitag, 27. August 1965 Schwere Prüfung für den Spitzenreiter. VfL muß zum TSV Schlutup. In der Amateurliga steht der Tabellenführer VfL Oldesloe am Wochenende vor einer schweren Aufgabe beim Aufsteiger TSV Schlutup. Die Schlutuper (4:0 Punkte) haben Holstein Segeberg und Polizei Kiel bisher geschlagen (Anm.: 2:0 bzw. 4:3) und möchten auch gegen den VfL ohne Punktverlust bleiben. Es könnte also einen Führungswechsel geben, wenn Oldesloe einen Punkt verliert und gleichzeitig Flensburg 08 (6:0 Punkte) beim TSV Lägerdorf gewinnt.
Der VfL wird alle Register ziehen müssen. Ohne kämpferischen Einsatz wird es bei den unkompliziert spielenden Schlutupern nicht gehen. Bei den Gastgebern sind die herausragenden Kräfte Steffen, Dieter Preiß, Jürgens und Schüler. Sollte der VfL diese Spieler gut markieren können scheint ein Erfolg für den derzeitigen Spitzenreiter nicht ausgeschlossen. Entscheidend wird die Einstellung zum Gegner sein; er darf nicht überschätzt, aber auch nicht unterschätzt werden. Die Aufstellung des VfL wird erst morgen erfolgen, da man erst dann Klarheit darüber haben wird, ob alle Verletzungen ausgeheilt sind. Nach dem Spiel sind die Oldesloer Gast des TSV Schlutup anläßlich ihres Stiftungsfestes. ST
Samstag, 28. August 1965 - 4. Punktspiel
TSV Schlutup - VfL Oldesloe 0:0
War VfL Oldesloe nur auf ein Unentschieden aus? Neuling Schlutup schlug sich großartig. Jürgens hatte in der 89. Minute Siegtor auf dem Fuß. Donnerwetter, TSV Schlutup! Das war eine großartige kämpferische Leistung, die der Neuling gegen den Spitzenreiter VfL Oldesloe zeigte. Dabei hatte es Schlutups Linksaußen Jürgens in der 89. Minute „in der Hand“, doch noch den Sieg zu schaffen - ihm fehlten aber die Nerven, denn er schoß freistehend den Ball dem ausgezeichneten VfL-Schlußmann Girschkowski auf den Leib! Trotzdem ist aber auch das torlose Unentschieden für den Neuling sehr hoch zu bewerten. Der VfL Oldesloe hatte sich zweifellos nicht auf einen so erbittert kämpfenden Gegner eingestellt und die Punkte (im Stillen) sicher schon zu früh verbucht. Oder waren sie mit der Einstellung ins Spiel gegangen, auf jeden Fall eine Punkteteilung zu erreichen, also nichts zu riskieren? Mehr als ein Punkt war aber auch an diesem Tage für die etwas enttäuschenden Oldesloer nicht „drin“!
Die Schlutuper hatten allen Grund, beim Schlußpfiff jubelnd die Arme hochzureißen. Sie hatten sich diesen einen Punkt redlich verdient und er wird sicher dazu beitragen, dem Neuling noch weiteren Auftrieb zu geben. Fest steht jedenfalls, daß Trainer Heinz Metzelt seine „Truppe“ schon beachtlich gut beieinander hat, sie ist zweifellos noch für weitere Überraschungen gut, und die Elf wird mit diesen Leistungen niemals Abstiegssorgen bekommen.
Bei der kritischen Betrachtung schneidet die Hintermannschaft am besten ab. Vor dem fang- und stellungssicheren Torwart Alves stand mit Dieter Preiß (er ersetzte den verletzten Mielenz großartig), Lübke und dem wuchtigen Klotzbücher eine Abwehr, die schon die Stürmer zur Verzeiflung bringen kann! Von den Außenläufern war der erfahrene Steffen der bessere, ohne daß allerdings Schwichtenberg ein Ausfall gewesen wäre. Beide lösten ihre Aufgaben mit einer lobenswerten Hingabe, waren allerdings in der Abwehr stärker, während das Abspiel noch verbessert werden muß. In der Fünferreihe war Hans-Jürgen Preiß einaml mehr der große Regisseur - bis auf die letzte halbe Stunde, als der vorübergehend verletzt ausgeschiedene Späth seine Kreise erheblich einengte. Es war an sich schade, daß seine Nebenleute zu wenig auf seine Ideen eingingen und kein Kapital aus seinen Vorlagen geschlagen haben. Trotzdem sollte sich Hans-Jürgen Preiß aber schnell wieder abgewöhnen, den Ball zu lange zu führen!
Was war eigentlich mit dem VfL Oldesloe los? Er begann nervös und streifte das Überhastete kaum einmal ab! Wo blieb das besonnene Aufbauen von Horst Liedtke (er bolzte die Bälle serienweise planlos in die Gegend) aus der Deckung heraus, wo die klare Konzeption von Peters? Zum Glück ließ sich Girschkowski nicht aus der Ruhe bringen. Er hatte das Hauptverdienst daran, daß wenigstens ein Punkt gerettet wurde! Aber auch die Fünferreihe riß keine Bäume aus! Das dürfte aber nicht nur an dem Fehlen von Uwe Westphal gelegen haben. Vielmehr, so meinen wir, die Hauptursache war in erster Linie in dem fast völligen Versagen von Goronzi und Holger Dau zu suchen. Nicht nur, daß diese beiden nur selten einmal brauchbare Flanken geschlagen haben, sondern vielmehr noch in der mangelnden Einstzbereitschaft. Da mußten die Bemühungemn des zum Schluß stark abbauenden Heitmann vergeblich bleiben, konnten sich der blitzgefährliche Weisbach und der wiederholt durch schnelle Spurts glänzende Stolp nicht wie gewohnt in Szene setzen. Oft war Außenläufer Alfred Liedtke der gefährlichste Stürmer. Für Trainer Artur Jantz bleibt noch einiges zu tun, wenn das angestrebte Meisterziel erreicht werden soll. Fest steht jedenfalls, daß mit derartigen Stumleistungen nicht allzu viel zu holen sein wird. In Schlutup enttäuschte der VfL, von einem Spitzenreiter müßte man einfach mehr erwarten. SPM
TSV Schlutup: Alves - Dieter Preiß, Lübke - Steffen, Klotzbücher, Schwichtenberg - Sterly, Hans-Jürgen Preiß, Böttcher, Schüler, Jürgens.
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Karl-August Wilkens, Jürgen Peters - Gerd Späth, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Uwe Goronzi, Günter Stolp, Ludwig Weisbach, Gerd Heitmann, Holger Dau.
Tore: Fehlanzeige. - Schiedsrichter: Brandt (Itzehoe). - Zuschauer: 1700.
Samstag, 4. September 1965 VfL auf ehrgeizigen Gegner vorbereitet. TSV Lägerdorf will Niederlage des Vorsonntags wettmachen. Zwei alte Bekannte der Amateurliga treffen sich morgen im Travestadion, um ihre Kräfte zu messen: VfL Oldesloe und TSV Lägerdorf. Die Gäste haben am vergangenen Sonntag eine empfindliche Niederlage (Anm.: 1:5 auf eigenem Platz) gegen Flensburg 08 einstecken müssen und werden nun darauf brennen, die Scharte wieder auszuwetzen. Beim VfL hat man sich darauf eingestellt.
Auch beim VfL hatte es am letzten Samstag gegen den Aufsteiger Schlutup nicht so geklappt, wie man dies erwartet hatte. Der Hintermannschaft ist es zu verdanken, daß die Travestädter einen Punkt retteten. Die Lägerdorfer wurden am letzten Sonntag durch einen Blitzstart der Flensburger (wir erinnern uns daran, daß diese Mannschaft nur durch ein Entscheidungsspiel in der Amateurliga bleiben konnte) in die Knie gezwungen und konnten sich von diesem Schock nicht mehr erholen. Diesmal werden sie wahrscheinlich vorsichtiger sein. Der VfL wird auf eine abwehrstarke Gastelf treffen. In dieser sind besonders Die Abwehrspieler Schmidt und Eim zu erwähnen sowie der Stopper Schlick.
Der VfL hat die Hintermannschaft nicht verändert, denn dieser Teil ist in allen Spielen der massivste gewesen. Im Sturm erschien jedoch eine Umbesetzung als gerechtfertigt. Gniechwitz und Huse erhalten die erste Chance. Leider ist Rainer Westphal noch immer nicht fit. Wir glauben, daß sich die Mannschaft tapfer schlagen und das VfL-Publikum nicht enttäuschen wird. ST
Sonntag, 5. September 1965 - 5. Punktspiel
VfL Oldesloe - TSV Lägerdorf 3:2 (2:1)
Oldesloer Siegtor in der 81. Minute. Lägerdorfer hatten einen Punkt verdient. Drei Verletzte beim VfL Oldesloe. In einem sehr harten und kampfbetonten Spiel verließ der VfL als glücklicher 3:2-Sieger das Feld! Die Gäste aus Lägerdorf hätten zumindest ein Unentschieden verdient gehabt - und auch erzielt, wenn nicht Teggatz in der 86. Minute mit seinem Schuß nur denkbar knapp das Ziel verfehlt hätte! Allerdings mußten die Oldesloer diesen Sieg mit drei Verletzten sehr teuer bezahlen. Sowohl Wilkens als auch Westphal und Gniechwitz werden in den nächsten Spielen kaum zur Verfügung stehen! Die Gäste waren jederzeit ein gefährlicher Gegner, übertrieben aber leider die Härte, und erst, als sie sich darauf besannen, daß sie auch Fußball spielen können, wurde die Begegnung besser und da hatten die Gäste auch Vorteile aufzuweisen! Oldesloe stieß mit diesem 3:2 wieder an die Tabellenspitze vor.
Auch in diesem Spiel hat der VfL seine Anhänger enttäuscht! Durch die Umstellung hatte man sich ein besseres und druckvolleres Sturmspiel versprochen, jedoch konnte das Rezept nicht aufgehen, weil sowohl Uwe Westphal als auch der erstmals wieder in der ersten Mannschaft spielende Gniechwitz frühzeitig verletzt wurden. Später ging auch Wilkens verletzt in den Sturm und wurde dort zum besten Spieler! Einen schwachen Eindruck hinterließ Girschkowski, der an beiden Toren nicht ganz schuldlos war. Ausgezeichnet wiederum Horst Liedtke, mit einigem Abstand auch Späth. Enttäuscht im Sturm hat zweifellos Huse, von dem man im ersten Spiel aber auch nicht zuviel erwarten durfte. Schade, daß Westphal erneut verletzt wurde; trotzdem zeigte er noch mehr als mancher gesunde Spieler auf dem Feld!
Die Lägerdorfer sind eine gefährliche Mannschaft, die noch manchen Gegner vr schwere Aufgaben stellen wird. Aber warum diese unnötige Härte ins Spiel bringen? Besonders Pajung stach hierin hervor, während er spielerisch einiges hätte mehr zeigen können. Rahn im Tor konnte überzeugen. Bester Mann der Abwehr der flinke und harte Schmidt. Beide Außenläufer kurbelten ihren Sturm durch weite Vorlagen an, die vor allem von dem langen Hoffmann aufgenommen wurden, der den Sturm prächtig organisierte. Er versuchte immer wieder, die Deckung der Oldesloer aufzureißen und Wilkens (später Stolp) hatte Mühe, ihn zu bremsen. Sickelka ist immer noch der unverwüstliche Kämpfer. Gefährlich seine Eckbälle. Ein Loch klaffte in der Mitte durch Teggatz, der gegen Horst Liedtke keine Chance hatte. SPM
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Karl-August Wilkens, Jürgen Peters - Gerd Späth, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Max Huse, Günter Stolp, Uwe Westphal, Gerd Heitmann, Harald Gniechwitz.
TSV Lägerdorf: Rahn - Schmidt, Eim - Otto Teggatz, Schlick, Schwarzkopf - Pajung, Wetzel, Herbert Teggatz, Sickelka, Hoffmann.
Tore: 1:0 Alfred Liedtke (10.), 1:1 Sickelka (35.), 2:1 Heitmann (41.), 2:2 Hoffmann (64.), 3:2 Heitmann (81.). - Schiedsrichter: Prodöhl (Böklund). - Zuschauer: 1300.
Samstag, 11. September 1965 Comet ein schwerer Brocken für VfL. Die Oldesloer wollen Tabellenführung verteidigen. In der Amateurliga ist kein Verein mehr ohne Punktverlust. Dem Spitzenreiter VfL Oldesloe (Anm.: 9:1 Punkte) steht ein schwerer Kampf bevor. Er trifft in Kiel auf einen Comet-Mannschaft, die unkompliziert spielt und nicht gerade zimperlich zu sein scheint. Eine Niederlage würde für den Verfolger Flensburg 08 (Anm.: 8:2 Punkte) die Tabellenführung bedeuten, vorausgesetzt, die Flensburger setzen sich über den Büdelsdorfer TSV hinweg.
Nach Zeitungsberichten zu urteilen, sollen sich die unter dem Training des ehemaligen Vertragsspielers XY????? Martinsen stehenden Kieler in einer Bombenform befinden. Aber wie oft hat nicht die Tagesform den Ausschlag gegeben! Es gilt also für den VfL, nicht bange zu sein und genau so kämpferisch aufzutreten, wie er es in den letzten Spielen tat. Inwieweit die Oldesloer ihre Verletzten wieder einsetzen können, steht noch nicht fest. Zur Verfügung stehen auf jeden Fall aber Holger Dau und Uwe Goronzi. Erfreulicherweise hat Wolf-Dieter Bliebenich nach längerer Pause das Training wieder aufgenommen. Man wird also auf jeden Fall eine kampfstarke Elf auf den Platz bringen, und wir sind der Meinung, daß sich die Hintermannschaft wieder großartig schlagen wird. Bei den Kielern sind besonders zu beachten der Mittelstürmer Dobratz sowie die beiden Halbstürmer Kowalski und Reimers. Kowalski ist zur Zeit Zweiter in der Torschützenliste der 1. Amateurliga. ST
Sonntag, 12. September 1965 - 6. Punktspiel
Comet Kiel - VfL Oldesloe 2:2 (0:1)
Umstrittener Ausgleich in letzter Minute. War Kowalskis Ball drin oder nicht? Der VfL hatte schon mit 2:0 geführt! Ein sensationelles Spiel! Der VfL Oldesloe führte in Kiel gegen Comet 2:0, sah wie der sichere Sieger aus, mußte nach dem Anschlußtreffer zum 1:2 aber schwer verteidigen und unmittelbar vor dem Abpfiff durch Kowalski auch noch das 2:2 hinnehmen. Dabei wird es wohl ewig eine Preisfrage bleiben, ob es ein Tor war oder nicht, ob der Ball die Linie überschritten hatte oder nicht. Der Schiedsrichter schien sich selbst nicht 100prozentoig schlüssig gewesen zu sein, und sein Lininrichter hatte wohl nichts gesehen. Die Oldesloer schmimpften, waren böse - aber nimmt man alles in allem, dann hat Comet dieses 2:2 vollauf verdient!
Die letzte Minute wurde zur dramatischen Phase dieser Begegnung. In einem Gewühl verfehlt Girschkowski das Leder. Einen Meter vor dem rechten Pfosten kommt Kowalski an den Ball und auf (oder hinter?) der Linie versucht Alfred Liedtke noch zu klären. War es Tor oder war es keines? Zunächst entschied Schiedsrichter Thede auf Tor. Nach heftigen Protesten befragte er seinen Lininrichter, der sich aber nicht äußerte. Sodann die Entscheidung des Unparteiischen: Tor. Also 2:2!
Damit hatte der SC Comet buchstäblich in den letzten Sekunden das 2:2 erzielt, das für die Kieler verdient war und mit dem die Oldesloer vollauf zufrieden sein können. Denn überzeugt haben die Oldesloer auf dem Kieler Ostufer überhaupt nicht! Nur streckenweise lief das Spiel der Gäste, die mit einer völlig umgekrempelten Elf aufliefen. Sie spielten vor allem in den ersten 20 Minuten schneller, direkter und hatten dabei die besseren Chancen. Dau entpuppte sich als Spielmacher, tauchte vorn und hinten sowie auf den Flügeln auf und setzte seine Nebenleute immer wieder prachtvoll ein. Dabei leistete er ein enormes Pensum.
Die Comet-Abwehr sah zunächst recht schlecht aus. Zu ungenau wurde gedeckt und Uslar verriet viel Unsicherheit. Mehrfach schlug er über den Ball. Aber auch Hinz war zu unaufmerksam und ließ Wilkens sehr viel Spielraum. Das rächte sich dann auch sehr bald! In der Kieler Elf machte sich im Angriff das Fehlen von Reimers doch stark bemerkbar. Einzig Dobratz versuchte, Spitze spielend, Linie ins Spiel zu bringen. Aber da Groß ein fast völliger Ausfall war, blieb alles Stückwerk. Daran änderten auch kurz vor dem Seitenwechsel zwei große Torchancen von Kowalski nichts.
Nach dem Wechsel igelte sich der VfL ein, und ließ nur noch Goronzi, Dau und Wilkens im Sturm. Aus einem der wenigen an einer Hand abzuzählenden Vorstöße in der zweiten Halbzeit resultierte auch das 2:0, als Comet stark auf den Ausgleich drängte und alles nach vorn geworfen hatte. Danach stand die Oldesloer Abwehr, aus der Alfred Liedtke als Ausputzer neben Späth hervorragte, bis zum Schluß unter Druck. Nun kamen auch Kowalski und Überschaer besser ins Spiel und Comet drängte unaufhörlich. Nur mit Mühe konnten sich die Gäste des Ansturms erwehren.
Aufgrund dieser zweiten Spielhälfte ist das Remis für die Platzherren vollauf gerechtfertigt, auch wenn der Berichterstatter von seinem Platz in der Mitte des Spielfeldes den Ball zum 2:2-Ausgleichstreffer nicht hinter der Linie gesehen hat. Bei Comet gefielen Dobratz, Kowalski und Karrock am besten; bei Oldesloe waren Dau, der später sehr vernachlässigte Goronzi sowie Wilkens die besten Stürmer. Girschkowski hatte Pech beim zweiten Treffer. Alfred Liedtke, Späth und Peters waren die Stützen der Abwehr. Nur hatte Peters allzu oft den Drang nach vorn. SPM
Comet Kiel: Naserow - Hinz, Haase - Reimann, Uslar, Karrock - Überschaer, Kowalski, Dobratz, Groß, Krüper.
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Gerd Späth, Wolf-Dieter Bliebenich, Alfred Liedtke - Uwe Goronzi, Günter Stolp, Holger Dau, Gerd Heitmann, Karl-August Wilkens.
Tore: 0:1 Wilkens (17.), 0:2 Wilkens (59.), 1:2 Kowalski (70.), 2:2 Kowalski (90.) - Schiedsrichter: Tehde (Eckernförde). - Zuschauer: 600.
Samstag, 18. September 1965 Cleverer Nachbar morgen im Stadion. Holstein Segeberg wird den Oldesloern das Siegen nicht leicht machen. Ein spannender Kampf dürfte sich morgen um 15 Uhr im Travestadion zwischen den beiden Amateurligisten VfL Oldesloe und Holstein Segeberg entwickeln. Der VfL möchte beide Punkte kassieren. Er hofft, wieder die Tabellenspitze übernehmen zu können. Voraussetzung hierfür wäre allerdings, daß Flensburg 08 heute im Lokalderby gegen DGF Flensburg stolpert.
Die Segeberger verloren am vergangenen Sonntag auf eigenem Platz recht unglücklich gegen den Regionalliga-Absteiger VfR Neumünster (Anm.: 1:3). Dieser erzielte erst in letzter Minute die Siegestore. Das sollte dem VfL eine Warnung sein. Er darf sich gegen eine clevere Mannschaft, wie es der Gast ist, keine Blöße geben.
Der Gastgeber mußte sich am vergangenen Sonntag mit einem unentschieden (das nichtgeschossene Tor der Cometer, welches der Schiedsrichter im Tor gesehen hat, ergab das Remis) begnügen. Comet war eine wirklich kampfkräftige Mannschaft und hat dem VfL allerhand abverlangt. Allerdings waren die Oldesloer recht gehandikapt nach Kiel gefahren. Leider muß auch diesmal noch der VfL auf Uwe Westphal verzichten, und Wolf-Dieter Bliebenich will sich vorerst durch intensives Training wieder in eine gute Form bringen. Im äußersten Falle stehen beide noch zur Verfügung. ST
Sonntag, 19. September 1965 - 7. Punktspiel
VfL Oldesloe - Holstein Segeberg 2:1 (0:0)
Oldesloe mit Glück 2:1. Kruse hielt Elfmeter! VfL noch weit von der Bestform entfernt. Starke Segeberger. Zu einem sehr glücklichen 2:1-Sieg kamen die Oldesloer gegen ihren Nachbarn Holstein Segeberg nach einem harten und kampfbetonten Spiel, in dem der VfL nicht die Leistung bot, die man von einer Spitzenmannschaft wohl erwarten darf. Holstein hatte dabei noch das Pech, in der 38. Minute Torwart Munkler durch Verletzung zu verlieren, der erst nach der Pause wiederkam. In dieser Zeit stand Kruse im Tor und machte seine Sache recht ordentlich. Sonderbeifall erhielt er in der 41. Minute, als er einen, von ihm selbst verschuldeten Elfmeter, den Heitmann trat, zur Ecke faustete!
Überzeugend war die Leistung des VfL an diesem Sonntag keineswegs! Daß es trotzdem noch zu einem 2:1-Sieg reichte, ist nur der insgesamt guten kämpferischen Einstellung und dem Schußunvermögen der Segeberger zu danken. Allerdings hatte Goronzi, der weit besser spielte, in der 20. Minute noch Pech mit einem Lattenschuß. Die Unsicherheit begann schon bei Girschkowski, der an dem Tor nicht schuldlos war. Peters wurde oft von dem äußerst flinken Wirbach versetzt und auch Rainer Westphal hatte Schwierigkeiten mit Arp. In der Läuferreihe gefiel lediglich Alfred Liedtke durch sein Aufbauspiel, und wenn er im Sturm auftauchte, war er stets gefährlich. Schwächster Mannschaftsteil: der Sturm. Das Fehlen von Uwe Westphal läßt sich einfach nicht verkraften, zumal auch Heitmann einen sehr schwachen Tag erwischte und nach dem verschossenen Elfmeter kaum noch etwas leistete. Bester Stürmer Dau, daneben noch mit Abstand Goronzi und Stolp.
Die Segeberger haben gefallen können und hätten durchaus einen Punkt verdient gehabt! Allerdings fehlte ihnen das Schußvermögen. Torwart Munkler zeigte große Unsicherheiten schon vor seiner Verletzung. An den beiden Toren hatte er jedoch keine Schuld. Von den Verteidigern war Kebek der bessere, gut seine weiten Abschläge. Die gesamte Läuferreihe konnte überzeugen, besonders Merkert, gegen den Stolp einen schweren Stand hatte. Seydel war des öfteren im Sturm zu finden, hätte in der 46. Minute fast auch ein Tor erzielt, der Ball verfehlte nur knapp das Tor. Der Sturm war am gefährlichsten, wenn die beiden Außen Wirbach und Arp eingesetzt wurden. Wenn die Halbstürmer Sorgenfrei und Arndt einen besseren Tag erwischt hätten, die Punkte wären mit nach Segeberg gegangen! SPM
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Gerd Späth, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Uwe Goronzi, Holger Dau, Günter Stolp, Gerd Heitmann, Karl-August Wilkens.
Holstein Segeberg: Munkler - Kebek, Peters - Stiehr, Merkert, Seydel - Wirbach, Arndt, Kruse, Sorgenfrei, Arp.
Tore: 0:1 Wirbach (47.), 1:1 Heitmann (50.), 2:1 Alfred Liedtke (60.). - Schiedsrichter: Bergerhausen (Stockelsdorf). - Zuschauer: 1350.