Das Jahr 1963

 

Donnerstag, 24. Januar 1963

Prominentester Gast war ein Eislaufstar

1962 in der Oldesloer Jugendherberge fast 1000 Übernachtungen mehr als im Vorjahr

Obwohl die Regenperiode im Juli zu einem starken Besucherrückgang führte, hatte die Oldesloe Jugendherberge im Bürgerpark im vergangenen Jahr fast 1000 Übernachtungen mehr zu verzeichnen als im Jahre 1961. Unter den 2207 Gästen befanden sich 440 Ausländer.

Insgesamt sind 8013 Übernachtungen registriert worden. Die meisten Besucher kamen in den Monaten Mai, Juni und September. Im Juli ging die Zahl der Übernachtungen um 800 gegenüber dem Vorjahr zurück. Drei Gruppen, die insgesamt 600 Übernachtungen vorgesehen hatten, sagten wegen des schlechten Wetters ab.

Unter den Ausländern lagen die 227 Dänen weit an der Spitze. Die zweitgrößte Gruppe bildeten die Schweden mit 86 Besuchern. Es folgen: 44 Österreicher, 20 Franzosen, acht Amerikaner, sieben Belgier, je fünf Engländer und Australier, je vier Finnen, Norweger, Schweizer und Italiener, ein Kanadier und ein Vietnamese.

Prominentester Gast war die österreichische Eiskunstlaufmeisterin Regina Heitzer, die mit einer Studentengruppe auf der Durchreise nach Skandinavien hier Station machte. Sie spielte, wie sich viele Fernseher erinnern werden, bei den Weltmeisterschaften eine gute Rolle.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.1.1963

 

Donnerstag, 24. Januar 1963

Eine Bürgerspende von zehn DM im jährlich?

Vorschlag Hans Guskes – Aus der Aussprache im Bürger- und Verkehrsverein

In der Versammlung des Bürger- und Verkehrsvereins appellierte Vorsitzender Hans Guske an die Einwohnerschaft, durch ein persönliches Opfer zur Schaffung von Einrichtungen beizutragen, die allen zugute kämen, für die aber die Stadt keine Mittel habe. Er nannte als Beispiele ein Schwimmbecken und eine Bühne. Jede Familie möge jährlich zehn DM für solche Zwecke aufbringen. …

  • Wird genug für den Sport getan?

Der Ehrenvorsitzende des Kreissportverbandes, Christian Ohrt, wies auf die Sportplatznot hin. Wie stehe es mit dem Schwimmbad? Die Stadt möge das Planschbecken in Ordnung bringen. Er begrüßte die beabsichtigte Schaffung eines Lehrschwimmbeckens und regte an, sich um Mittel aus dem Goldenen Plan zu bemühen. Stadtrat Schröder entgegnete, die Stadt habe zwei Turnhallen gebaut, sieben Kinderspielplätze geschaffen und das Gelände für zwei neue Sportplätze festgelegt. Vom Goldenen Plan sei vorerst nichts zu erwarten, weil für ihn überhaupt noch kein Geld zur Verfügung stehe.

  • Hallenschwimmbad zu teuer

Hans Guske hatte darauf hingewiesen, daß es das kleine Tönning fertiggebracht habe, sich ein Hallenschwimmbad zu bauen. Die Mehrzahl der Versammelten schien sich aber darin einig zu sein, daß allein schon die Unterhaltung eines solchen Bades für Bad Oldesloe viel zu teuer würde. Bürgermeister Barth meinte, dann wäre es zweckmäßiger, den wenigen Interessenten Fahrkarten nach Lübeck zur Verfügung zu stellen. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.1.1963

 

Sonnabend, 26. Januar 1963

Die Meinung des Lesers

Strandbad Poggensee noch besser ausbauen!

Keinen Pfennig mehr für den Ausbau des Poggensees mehr ausgeben, das verlangte ein Bürger am Donnerstag beim Ausspracheabend des Oldesloer Verkehrsvereins, weil der Weg dorthin zu weit sei. Vielmehr solle ein neues, künstliches Bad an der Königswiese errichtet werden. (Was technisch und ohne riesige Mittel gar nicht zu machen ist.) Ich bin der Meinung, wir können auf unser hübsches, kleines Bad mit seinen Liegewiesen, welches in jahrelanger Arbeit und mit ganz erheblichen öffentlichen Mitteln geschaffen wurde, stolz sein. Für viele Familien, die nicht motorisiert sind, ist er ganz einfach die Erholung.

Im Gegensatz zu der Meinung des Sprechers sollten wir noch viel mehr Mittel bereitstellen, um unter anderen Vorhaben auch einen Promenadenweg rings um den See anlegen zu können.

Wenn der Sprecher einmal im Frühjahr, ganz früh am Morgen, einen Spaziergang durch die noch schlafende Stadt und auch dem taufrischen Wiesenweg zum Poggensee machen und die erwachende Natur erleben würde, könnte er bestimmt nicht mehr auf seinem Anliegen bestehen wollen.

Übrigens ist der Weg gar nicht so weit, und die Stadt ist in den letzten Jahren bedenklich nahe an den See herangewachsen. Unsere unteren Gliedmaßen sind ja bekanntlich zum Laufen eingerichtet, auch wenn das einige Menschen schon anscheinend vergessen haben.

Also, wir wollen mit unseren Wünschen hübsch auf der Erde, will sagen bei unserem uns von der Natur geschenkten, lieben Poggensee bleiben.

Elfriede Scherschinski.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.1.1963

 

Montag, 28. Januar 1963

Gute Aussichten für Nichtschwimmer

Die letzte Vorbesprechung über den Bau eines Lehrschwimmbeckens zwischen Stadtbaumeister Heinemann und dem Fachberater für Schwimm- und Sportstättenbau beim Kultusministerium ergab, daß das nichtüberdachte Becken ein Ausmaß von 8 mal 12,5 Meter haben wird. Es gilt als Modell für das Bundesgebiet. Deshalb werden höhere Zuschüsse erwartet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.1.1963

 

Donnerstag, 14. Februar 1963

Neuer Umkleideraum für Sportler

Der Magistrat hat 1300 DM für den Ausbau eines Umkleideraumes für Sportler in dem Reetdachhaus auf dem Stadiongelände bewilligt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.2.1963

 

Sonnabend, 16. Februar 1963

Eisdecke ersetzt Floß

Das Stadtbauamt nutzt die Eiszeit für die Erweiterung der Nichtschwimmerabteilung im Strandbad Poggensee. Städtische Arbeiter fahren fast täglich, wenn sie den morgendlichen Streudienst beendet haben, nach dem Poggensee und schlagen dort drei Meter hinter der bisherigen Sperre eine neue Pfahlreihe in den Seegrund. Die dicke Eisdecke bietet Ihnen einen festen Standort. Bei offenem Wasser müßten sie die Arbeiten von einem Floß aus vornehmen. Etwa die Hälfte der rund 150 notwendigen Pfähle sind bereits eingerammt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.2.1963

 

Sonnabend, 2. März 1963

Neue Tennisplätze erst 1965?

Die neuen Tennisplätze des THC Blau-Weiß werden, wie auf der Jahreshauptversammlung mitgeteilt wurde, kaum vor 1965 in Betrieb genommen werden können. In nächster Zeit wird nicht daran weitergebaut, weil sich der Boden erst ablagern muß. Außerdem sind die beantragten Gelder noch nicht bewilligt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.3.1963

 

Montag, 25. März 1963

Wieder warme Duschen für Sportler

Die Stadt hatte nach Feststellung wiederholten Mißbrauchs die Warmduschen in der Oberschulturnhalle außerhalb des Schulbetriebes gesperrt. Der Magistrat entsprach dem Wunsch der Sportvereine, diese Sperre aufzuheben.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.3.1963

 

Montag, 1. April 1963

Sportplatz und Freibad an der Beste

Neues großzügiges Projekt in der Kreisstadt – Sonderschule mit sieben Klassen

Eine siebenklassige Sonderschule, ein Sportplatz mit den vorgeschriebenen Maßen, ein Freibad mit Liegewiese und ein Parkplatz für mindestens 100 Fahrzeuge soll in dem neuen Sanierungsgebiet an der Papierfabrik zwischen dem Bahnkörper der Elmshorner Bahn und der Beste errichtet werden. Einstimmig beschloß das Stadtparlament, für dieses Gebiet den Bebauungsplan Nr. 28 aufzustellen. Er soll dann als Entwurf einen Monat lang öffentlich ausgelegt werden.

Der Vorsitzende des Bauausschusses, Stadtrat Carl Hoffmann, betonte, daß dieses Gelände gerade für die Anlage eines Sportplatzes recht gut geeignet sei. Dadurch könne man darauf verzichten, für den ursprünglich hinter dem Gelände der Firma Kümmel vorgesehenen Sportplatz ein Stück des Kurparks zu opfern. Das Schwimmbecken der Badeanstalt könne vielleicht sogar mit dem Wasser der Beste gespeist werden. Um dieses neue Sport- und Erholungsgebiet auch vom Finken- und Meisenweg erreichen zu können, sollen zwei Fußgängerbrücken über die Beste gebaut werden. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.4.1963

 

Mittwoch, 3. April 1963

Probebohrungen für Travebrücke

Die auswärtige Firma, die gegenwärtig am biologischen Teil des Klärwerkes arbeitet, unternimmt seit heute Probebohrungen im Bürgerpark nahe der Plerdemarktbrücke. Die Arbeiten dienen zur Erkundung der Bodenverhältnisse für den Bau der Travebrücke, die im Zuge des Nordringes geplant ist. Die Firma hatte sich erboten, die Probebohrungen unverbindlich und kostenlos auszuführen, und die Stadt machte von diesem Angebot Gebrauch. Nach Vorliegen der Bohrungsergebnisse will die Firma Brückenentwürfe anfertigen und Kostenanschläge einreichen. Wie Bürgermeister Barth heute auf Anfrage mitteilte, ist der Zeitpunkt des Baues völlig ungewiß, da die Finanzierung des Nordringes, der eine Verbindung zwischen Lübecker Straße und Hamburger Straße durch den Bürgerpark schafft, noch offen ist.

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.4.1963

 

Sonnabend, 6. April 1963

Sportstätte kostet 550.000 DM

Nach Berechnungen des Stadtbauamtes würde die im neuen Sanierungsgebiet an der Papierfabrik ausgewiesene Sportplatzanlage mit einem Freibad an der Beste etwa 550.000 DM kosten. Der Straßenbau mit Parkplatz erfordert 355.000 DM. Die vorgesehenen beiden Fußgängerbrücken über die Beste sind mit 12.000 DM veranschlagt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.4.1963

 

Montag, 8. April 1963

Kolleg für Stadtväter im Bürgerpark

Lagebericht im Oldesloer Bürgerpark: Der Ingenieur einer Düsseldorfer Firma erläutert das Ergebnis der Bodenuntersuchungen, die die Grundlage für die Planungen zum Bau einer Brüche über die Trave vom Pferdemarkt nach dem Bürgerpark bilden werden. …

Die Untergrundverhältnisse für den vorgesehenen Brückenbau sind günstig. Dies versicherte Dipl.-Ing. Parakenings und verwies auf Kurvenkarte und Bodenproben, die appetitlich wie Eingewecktes in Gläsern auf einem Tisch vor dem Laborwagen seiner Firma aufgestellt worden waren. Drei Tage lang arbeitete der Prüftrupp an den Traveufern. Das Ergebnis: Man weiß nun, daß die Brückenfundamente nicht tief gegründet werden müssen. Dadurch ergeben sich erhebliche Kosteneinsparungen.

Mit Hilfe von neuzeitlichen, von kleinen Motoren getriebenen Geräten ist der Prüftrupp in der Lage, eine Druck- oder Rammsondierung bis 16 Meter Tiefe innerhalb von längstens zwei Stunden auszuführen. Die früher allein üblichen Untergrundbohrungen dauern dagegen etwa einen Tag. Sie werden heute nur noch vereinzelt durchgeführt, um größere Bodenproben zu erhalten. Bei den Ramm- und Drucksondierungen wird die Schnelligkeit gemessen, mit der die Sonde eine bestimmte Länge bei einer bestimmten Anzahl von Schlägen in den Boden dringt. Zugleich wird der Druck gemessen, den die Sonde im Boden zu überwinden hat. Aus diesen Messungen wird die Dichte des Bodens errechnet. Daraus ergeben sich Rückschlüsse auf die Bodenbeschaffenheit.

Der Prüftrupp nimmt auch Proben vom Grundwasser, um festzustellen, ob in ihm Bestandteile enthalten sind, die in irgend einer Weise das Material der Fundamente beeinflussen können. Außer mit den Bohrgeräten und den Sonden ist der Meßtrupp auch mit einem kleinen fahrbaren Labor ausgestattet, um kleinere Untersuchungen an Ort und Stelle vornehmen zu können. Der Wagen enthält u.a. einen Trockenschrank, um zum Beispiel Bodenproben austrocknen zu können.

Über die vorgesehene Linienführung der Straße waren bei dieser Zusammenkunft keine Einzelheiten zu erfahren.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.4.1963

 

Donnerstag, 11. April 1963

Viele tote Fische im Poggensee

Der harte Winter hat auch unter den Fischen im Poggensee viele Opfer gefordert. An den Uferrändern treiben so viele tote Fische, daß der Magistrat um die Reinheit des Wassers besorgt ist. Er will den Sportanglerverein auffordern, für die Beseitigung der Fischkadaver zu sorgen. Vor Beginn der Badesaison wird das Wasser, wie in jedem Jahr, untersucht. In den vergangenen Jahren hatten sich keine Beanstandungen ergeben, nachdem ein Abwasserzufluß eines Anliegers entdeckt und umgeleitet worden war.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.4.1963

 

Sonnabend, 13. April 1963

Nichtschwimmerteil im Strandbad wird vergrößert

Im Strandbad Poggensee werden die Arbeiten zur Vergrößerung und besseren Abgrenzung des Nichtschwimmerteiles fortgesetzt. Während des Winters hatte die städtische Arbeiterkolonne bereits unter Ausnutzung der festen Eisdecke einen großen Teil der hierfür notwendigen Pfähle eingerammt, doch war sie bis zum Ende der „Eiszeit“ nicht mit dieser Arbeit fertig geworden. Für diese und andere Verbesserungen stehen im Haushaltsplan 7300 DM zur Verfügung. Weitere 1700 DM sind für Kies ausgegeben worden, der bereits auf den Grund des Nichtschwimmerteiles geschüttet worden ist.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.4.1963

 

Sonnabend, 13. April 1963

Die Meinung des Lesers

Schwimmbad notwendiger als Bühne

In der Januar-Versammlung des Oldesloer Bürger- und Verkehrsvereins machte der Vorsitzende, Herr Guske, den Vorschlag. die Einwohnerschaft aufzufordern, durch ein persönliches Opfer zur Schaffung von Einrichtungen beizutragen, die allen zugute kämen!

Er stellte zur Aussprache, ob Bühne oder Schwimmbad. Bisher ist zu dieser Frage meines Wissens weder seitens der Sportvereine noch der Theatervereine öffentlich Stellung genommen. Die Erstellung einer Schwimmhalle halte ich im Interesse unserer Jugend für vordringlich. Abgesehen davon, daß es keinen gesünderen Sport für unsere Jugend gibt als Baden und Schwimmen, ist dieser Sport in unseren Breiten nur in wenigen Sommermonaten möglich. Die längste Zeit das Jahres kann dieser Sport nur ausgeübt werden, wenn eine Schwimmhalle zur Verfügung steht. Wie wichtig das Schwimmen ist, zeigt eine Statistik der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen. Hiernach kann nur jeder dritte Deutsche schwimmen und rund 1600 Menschen – darunter allein 850 Kinder – ertrinken jährlich, weil sie nicht schwimmen können.

Da unsere Stadtväter die löbliche Absicht haben, unsere Stadt bald auf 25.000 Einwohner zu bringen, müßte man sie für Familien mit Kindern auch etwas attraktiver machen, und dazu wäre die Errichtung einer Schwimmhalle meines Erachtens ein begrüßenswerter Schritt! Selbst unsere kleinere Nachbarstadt Bad Segeberg trägt sich mit diesem Gedanken und hat schon über das Kultusministerium bei der zentralen Beratungsstelle für den Sportstättenbau ein Gutachten über die Aufstellung eingeholt. Wahrscheinlich gibt das Land für solche Zwecke auch Beiträge. Jedenfalls müßten sich berufene Kräfte für solch löblichen Zweck energisch einsetzen.

Die von Herrn Guske vorgeschlagene Bürgerspende von 10 DM jährlich würde zwar nicht weit reichen, aber diese passive oder aktive Mitgliedschaft würde jedenfalls das allgemeine Interesse an dieser so wertvollen Einrichtung für die Jugend beleben! Also Sportvereine, an die Front!

  1. E., Bad Oldesloe (Name und Anschrift des Einsenders sind der Redaktion bekannt.)

STOMARNER TAGEBLATT vom 13.4.1963

 

Mittwoch, 8. Mai 1963

Mini-Golfanlage

 In Kürze soll im Bürgerpark eine Mini-Golfanlage in Betrieb genommen werden. Sie wurde unter den Bäumen neben der Gaststätte „Zum Bürgerpark“ angelegt. Das Grundstück hat. die Stadt an den Unternehmer für mehrere Jahre verpachtet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.5.1963

 

Sonnabend, 11. Mai 1963

Ab heute auch in Bad Oldesloe Miniatur-Golf – der Ausgleichssport für Jedermann! Sportgerechte Anlage mit 18 Bahnen im Bürgerpark neben der Gaststätte „Am Bürgerpark“. Täglich geöffnet von 12 bis 22 Uhr, sonnabends und sonntags von 10 bis 22 Uhr.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.5.1963

 

Montag, 13. Mai 1963

Jetzt Minigolf im Oldesloer Bürgerpark

Am Wochenende herrschte auf der neuen Miniaturgolfanlage im Oldesloer Bürgerpark, die im Beisein von Vertretern der Öffentlichkeit eingeweiht worden war, Hochbetrieb.

Aufgabe des Spielers ist es, den Vollgummiball vom Abschlagpunkt mit möglichst wenigen Schlägen in das Ziel eines Feldes zu schlagen. Jeder Schlag zählt als Punkt. Wer das Ziel eines Feldes mit sieben Schlägen nicht erreicht, bekommt einen Strafpunkt. Im günstigsten Fall kann man eine Miniaturgolfrunde mit 18 Punkten zurücklegen. Das ist aber noch keinem gelungen. Selbst bei Meisterschaften nicht, die es auch im Minigolfsport gibt. Der deutsche Meister schaffte 22 Punkte.

Bei einer Proberunde stellten wir fest, daß Miniaturgolf gar nicht so einfach ist. 18 Felder mit allerlei Tücken und Finessen sind zu bewältigen. Jede Bahn hat eine genormte Bezeichnung. …

Wer ein besonders gutes Ergebnis erzielt hat, kann dies auf die Tafel am Eingang der Oldesloer Liliputanlage schreiben. Hier wird der Tages- und Bahnrekord notiert. Eine Runde kostet 1,25 DM. Kinder bezahlen 0,60 DM. Wenn man mehrere Spiele hintereinander macht, werden die Runden billiger. Jeder Spieler bekommt leihweise einen Ball, Schläger, Notizblock, Bleistift und eine Spielregel ausgehändigt. Übrigens kostet so eine Miniaturgolfanlage eine ganze Menge Geld, nämlich 23.000 DM. Für den eigenen Garten dürfte dieser Spaß etwas zu teuer sein.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.5.1963

 

Mittwoch, 15. Mai 1963

Strandbad eröffnet

Bei einer Lufttemperatur von knapp 10 Grad und einer Wassertemperatur von 14 Grad öffnete heute das Strandbad am Poggensee seine Pforten für die Sommersaison. Zuvor waren die Anlagen hergerichtet worden. In den letzten Tagen wurde im Poggensee schon gebadet. Der erste Badegast war, wie immer, die Stadtverordnete Frau Scherschinski.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.5.1963

 

Donnerstag, 16. Mai 1963

Lehrschwimmbecken wird Wirklichkeit

 Magistrat hat die Aufträge für das Lehrschwimmbecken in unmittelbarer Nachbarschaft des Mittelschulanbaues vergeben. Das Becken wird eine Plastikhaut bekommen. Der Kostenaufwand beträgt rund 16.000 DM.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.5.1963

 

Mittwoch, 22. Mai 1963

Poggensee-Wasser einwandfrei

Die Untersuchung des Poggensees durch das Hygienische Institut der Universität Kiel hat ein günstiges Ergebnis gehabt. Das Wasser enthält weder Coli-Bakterien noch Darmkeime. Gegen das Baden im Freibad bestehen keine Bedenken.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.5.1963

 

Sonnabend, 1. Juni 1963

Über 850 Freibadbesucher

723 Kinder und 131 Erwachsene besuchten gestern das Strandbad am Poggensee. Die Wassertemperatur betrug am Nachmittag 21 Grad Wärme.

STORARNER TAGEBLATT vom 1.6.1963

 

Freitag, 5. Juli 1963

Hochbetrieb im Freibad

Mit dem Beginn der Sommerferien steigt auch der Besuch im Freiband Poggensee. Gestern erfrischten sich dort 446 Erwachsene und 958 Kinder. Die Wassertemperatur betrug heute morgen 22,5 Grad.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.7.1963

 

Dienstag, 6. Juli 1963

Heute 21,5 Grad

Der wolkenverhangene Himmel hielt gestern die Erwachsenen davon ab, das Freibad Poggensee aufzusuchen. 32 wurden nur gezählt. Die Kinder waren mit 587 dagegen sehr zahlreich vertreten. Heute morgen betrug die Wassertemperatur 21,5 Grad.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.7.1963

 

Mittwoch, 24. Juli 1963

Jetzt ist der Poggensee warm!

Heute vormittag betrug die Wassertemperatur im Freibad Poggensee 23 Grad Wärme. Sie wird im Laufe des Tages noch steigen. Gestern fanden sich über 650 erwachsene und über 770 jugendliche Besucher dort ein.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.7.1963

 

Donnerstag, 25. Juli 1963

Lehrschwimmbecken bald benutzbar

Anfang August, so hofft das Stadtbauamt, soll das Lehrschwimmbecken an der Turnhalle der Mittelschule fertiggestellt sein. Gegenwärtig wird die Plastikhaut, die das 8 mal 12,50 Meter große Becken abdichten soll, geschweißt. Die Treppe ist schon angelegt. Noch nicht angeliefert ist die Pumpanlage zur Umwälzung des Wassers. Das Becken hat eine Tiefe von 90 bis 120 Zentimeter. Die seitlichen Wände sind massiv befestigt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.7.1963

 

Donnerstag, 25. Juli 1963

Bisher höchste Besucherzahl

Gestern hatte das Freibad Poggensee die höchste Besucherzahl dieses Sommers. Sie betrug 1632 (765 Erwachsene und 867 Kinder). Die Messung ergab heute vormittag eine Wassertemperatur von 24 Grad.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.7.1963

 

Mittwoch, 31. Juli 1963

Lehrschwimmbecken bald benutzbar

Nach den Sommerferien wird das auf dem Schulhof der Mittelschule eingerichtete Lehrschwimmbecken seine Aufgabe erfüllen können. Gegenwärtig wird noch die Plastikhaut für das Bassin angebracht.

STORMARNER TAGEBLATT vom 31.7.1963

 

Dienstag, 20. August 1963

Wann beginnt der Schwimmunterricht?

FOTO!!!!!

Das Lehrschwimmbecken für die Oldesloer Schulkinder an der Mittelschule läßt auf sich warten.

Der Termin der Einweihung des Lehrschwimmbeckens an der Mittelschule mußte verschoben werden, weil Teile der Umwälzanlage und die Reuterrinne nicht rechtzeitig geliefert wurden. Das 8 mal 12,5 Meter große Becken ist mit einer blauen Nylonhaut ausgekleidet. An einer Längsseite führen fünf Stufen ins nasse Element. Das Wasser soll später durch eine Umwälzanlage laufend gereinigt werden. Zusatzlösungen sollen eine Algenbildung verhindern. Um das Lehrschwimmbecken vor unbefugten Benutzern abzusichern, wird die gesamte Anlage mit einem Drahtzaun versehen. Wenngleich die schönen warmem Tage vorbei zu sein scheinen, hoffen die Nichtschwimmer unter den Schulkindern doch noch vor den Herbstferien ihre ersten Schwimmversuche machen zu können.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.8.1963

 

Donnerstag, 12. September 1963

Wann kommt der zweite Sportplatz?

W.M. – Bürgermeister Hermann Barth erklärte gestern auf die Frage nach dem Stand der Vorbereitung für den Bau des zweiten Sportplatzes, daß die Planung für das Sportgelände zwischen Beste und Bahngelände jenseits des Kurparks im Gespräch sei. Die Planung am Wendum sei in den Hintergrund getreten, denn der moorige Untergrund sei ungeeignet.

„Man kann nicht sagen, die Stadt habe für die Leibesübungen nichts übrig. Zwei neue Turnhallen und die Absicht, baldmöglichst eine dritte zu bauen, beweisen das Gegenteil. Man kann sich aber des Eindrucks nicht erwehren, als werde der Sportplatzbau in der Kreisstadt recht stiefmütterlich behandelt. Gewiß besitzt Bad Oldesloe ein Stadion, um das es von vielen anderen schleswig-holsteinischen Städten beneidet wird. Doch diese schöne Anlage ist, von gelegentlichen Ausnahmen abgesehen, in der Hauptsache dem „Zuschauersport“, also den Fußballspielen der 1. Amateurliga des VfL, vorbehalten. Seit vielen Jahren fehlt ein zweiter Sportplatz mit guten Leichtathletikanlagen, vor allem für den Schulsport. Die Fußballer haben auf dem Exer eine Art Notunterkunft gefunden; ideal kann man den steinigen Grandplatz gewiß nicht nennen. Wir haben also in der Kreisstadt eine akute Sportplatznot.

Die Stadt hat Schulen und Vereine seit langer Zeit mit Hinweisen auf ihre Sportplatzplanung vertröstet. Dabei werden recht konkrete Angaben gemacht, zuletzt im Hinblick auf das Wendumgelände. Dann tauchte allerdings der Gedanke an eine Anlage am Besteufer auf.

Im Rathaus darf man sich nicht wundern, wenn in den für die körperliche Ertüchtigung unserer Jugend zuständigen und verantwortlichen Kreisen allmählich eine ernste Verstimmung erwächst. Das ewige Hin und Her wird zu der Meinung führen, daß an die Stelle der Planung Planlosigkeit getreten ist. Turnhallen allein reichen für die Leibeserziehung nicht aus. Sie bedarf brauchbarer Sportplätze. Es liegt im Interesse unserer Jugend, daß jetzt mit aller Energie der Bau des zweiten Sportplatzes vorangetrieben wird.“

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.9.1963

 

Freitag, 13. September 1963

Schwimmbeckenfolie gestohlen

Ein Unbekannter stahl von der Baustelle des Lehrschwimmbeckens auf dem Hofgelände der Mittelschule eine Rolle Folie von etwa zwölf Quadratmeter Größe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.9.1966

 

Dienstag, 17. September 1963

Poggensee-Saison beendet

Stillschweigend ist das städtische Freibad Poggensee geschlossen worden. Wie üblich endete die Badesaison auch in diesem Jahre am 15. September. In den letzten Wochen war der Besuch nur spärlich gewesen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.9.1963

 

Donnerstag, 19. September 1963

Sportplatz erst an vierter Stelle

Auf der Dringlichkeitsliste, die der Kreis dem Kultusministerium in Kiel für den Sportstättenbau im Haushaltsjahr 1964 vorgeschlagen hat, steht der Sportplatzbau in Bad Oldesloe erst an vierter Stelle. Vorher rangieren Reinfeld, Ahrensburg (mit dem Schulsportplatz in Reesenbüttel) und Schönningstedt (Umkleide-, Wasch- und Duschräume). Nach Bad Oldesloe sind eingereiht: Glinde, Glashütte, Reinbek (Sporthaus), THC Blau-Weiß Bad Oldesloe (Tennisplätze) und Tralau. Es handelt sich bei diesen Vorschlägen um Förderungsbeträge.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.9.1963

 

Montag, 23. September 1963

Turnhalle für Stadtschule: 1965

Ankündigung im Stadtparlament

Silberstreifen am Horizont für Lehrer und Schüler der Stadtschule und die Eltern: Die seit langem geforderte Turnhalle soll im Jahre 1965 gebaut werden! Dies versprach im Stadtparlament der Vorsitzende des Schul- und Kulturausschusses, der stellvertretende Bürgerworthalter Georg Schömer.

Der Ausschuß habe sich eingehend mit dem „Sorgenkind der Stadtschule“ beschäftigt. Die Pläne sollen auch ein Lehrschwimmbecken einschließen. Wie schwierig die Verwirklichung von Bauplänen jedoch sei, so erklärte Georg Schömer weiter, zeige das kleine Lehrschwimmbecken der Mittelschule. Ein Jahr habe für seine Errichtung nicht ausgereicht. Immer wieder sei etwas dazwischengekommen. Der Baumarkt sei eben überlastet.

Zahlreiche Stadtverordnete beteiligten sich an der Aussprache über Oldesloes Turnhallen- und Sportplatzprobleme. Stadtrat Ernst Schröder schlug vor, den kleinen Platz zwischen Kurpark und Papierfabrik für Sportspiele herzurichten. Er sprach bei dieser Gelegenheit den Betreuern der Jugendferienfahrten und den vier Lehrkräften, die an der Abhaltung von Schwimmlehrkursen beteiligt waren, unter Beifall der Versammlung öffentlich Dank aus.

Diskussionsbeiträge zu den Sportplatzfragen lieferten die Stadtverordneten Ernst Bollnow, Karl Gerlach, Johannes Ludwig und die Stadträte Willy Mahrdt und Carl Hoffmann. Der Bau eines zweiten Sportplatzes ist offenbar nicht in Sicht! …

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.9.1963

 

Freitag, 11. Oktober 1963

Auf glatter Strecke zum Strandbad

Das Wegstück von der Seefelder Chaussee Richtung Strandbad erhält für 35.000 DM eine Schwarzdecke. Da das Reststück vom See bis zum Ortsteil Poggensee bereits ausgebaut ist, wird die Verbindung vom Ortsteil Poggensee nach der Kreisstadt wesentlich verbessert.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.10.1963

 

Donnerstag, 24. Oktober 1963

Stadtschule bekommt Sportplatz

Der Magistrat hat beschlossen, einen Schritt vorwärts zur Behebung der Sportplatznot in der Kreisstadt zu tun: Das Gelände an der Papierfabrik soll als Spiel- und Sportplatz für die Stadtschule hergerichtet werden.

Ursprünglich sollte hier ein regulärer Sportplatz entstehen. Für diesen Zweck hätte man aber ein kleines Stück des Kurparks hinzunehmen müssen. Auf die Vorstellung des Naturschutzbeauftragten Duwe hin sah man von der Verwirklichung dieses Planes ab. Das vorhandene Gelände reicht jedoch für den Schulsport aus, da es hierfür nicht die von den Sportverbänden vorgeschriebenen Ausmaße zu haben braucht.

Der Platz soll zuerst eingeebnet und dann mit einer Kiesdecke versehen werden. Auf Lauf- und Sprunganlagen wird die Stadtschule allerdings verzichten müssen, da der Boden zwei bis drei Jahre braucht, um sich zu setzen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.10.1963

 

Dienstag, 26. November 1963

Strandbad gut besucht

Das städtische Freibad am Poggensee war im Sommer gut besucht. Die Einnahme der Stadt aus den Eintrittsgeldern betrug 6050 DM. Das sind 2050 DM mehr als im Haushalt für 1963 veranschlagt waren.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.11.1963

 

Mittwoch, 27. November 1963

Stadtväter im Kreuzfeuer aktueller Fragen

… Um Sportplätze besorgt

Was die Jugend unserer Stadt bewegt, war auf einem Forum, zu dem der Ring Politischer Jugend in das Jugendheim eingeladen hatte, festzustellen. Damit fand nach langer Pause wieder einmal eine gemeinsame Veranstaltung der drei Organisationen Junge Union, Jungsozialisten und Jungdemokraten statt. Bürgerworthalter Georg Koch (CDU) sowie die Stadtverordneten Georg Schömer (SPD) und Ernst Bollnow (FDP) gaben bereitwillig Auskunft.

RPJ-Vorsitzender Lüders eröffnete das Forum. Er übergab die Diskussionsleitung, die unter dem Motto „Jugend fragt - Stadtväter antworten“ stand, an Harald Peiper. Zu Beginn berichteten die Vertreter der Fraktionen kurz von ihrer Tätigkeit im Stadtparlament.

Danach konnten Fragen gestellt werden. Von dieser Gelegenheit machten die Jugendlichen eifrig Gebrauch. …

Sorgen machte sich Henning Witt um die Fußballfelder im Bürgerpark. „Werden sie woanders wieder eingerichtet?“ Stadtverordneter Schömer versicherte dem jungen Sportler: „Es verschwindet kein Sportplatz, wenn nicht an anderer Stelle Ersatz geschaffen wird. Daran halten wir im Stadtparlament fest.“ Diethart Reichardt: „Handelt es sich bei dem Sportplatz an der Papierfabrik um etwas Ordentliches oder um eine Allzweckwiese?“ Stadtverordneter Schömer: „So vernünftig wie das Stadion.“ …

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.11.1963

 

Dienstag, 24. Dezember 1963

Sparkassengewinn für Sportplatz

Die Stadt kann von der Kreissparkasse Stormarn als Gewinnanteil für das Rechnungsjahr 1962 nach Abzug des Anteils des Sparkassenvereins einen Betrag von 142.645 DM erwarten. Er wurde noch nicht in den städtischen Haushalt 1964 aufgenommen, da diese Summe für den geplanten Sportplatz an der Papierfabrik verwendet werden soll. Die Vorarbeiten bzw. Finanzierungsverhandlungen für den Sportplatzbau sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Die Veranstaltung kann frühestens in einem Nachtragshaushaltsplan 1964 aufgenommen werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.12.1963

 

Sonnabend, 28. Dezember 1963

Füße reinigen!

Rechtzeitig will die Stadtverordnete Frau Scherschinski für eine Neueinrichtung im Strandbad Poggensee sorgen. Sie wünscht die Schaffung eines Fußreinigungsbeckens mit Laufsteg zum See, damit die Badegäste nicht den Sand vom Strand mit ins Wasser nehmen. Eine Entscheidung darüber, ob eine derartige Neueinrichtung – nach Reinfelder Muster – für die Badesaison 1964 getroffen wird, steht noch aus.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.12.1963

 

Montag, 30. Dezember 1963

Die Meinung des Lesers

Statt Fußreinigungsbecken besser eine Duschanlage

Mit Interesse haben wir in der Rubrik „Kurzberichte aus der Kreisstadt“ am Sonnabend gelesen, daß die Stadtverordnete Frau Scherschinski vorgeschlagen hat, im Strandbad Poggensee ein Fußreinigungsbecken einzurichten. Die Junge Union begrüßt jede Initiative, wenn es darum geht, Einrichtungen zu schaffen, die den Benutzern dienlich sind. Der Vorschlag der Stadtverordneten läßt aber keine Notwendigkeit erkennen. Ihn zu verwirklichen, hieße dem Stadtsäckel Geld entlocken, ohne dafür einen realen Gegenwert zu erhalten.

Ein Fußreinigungsbecken ist genauso unsinnig, als wenn man beschließen würde, den Badefreudigen für die vorherige Reinigung ein Stück Seife zur Verfügung zu stellen. Große Gewichtsmengen von Sand dürften die Füße wohl kaum in den See tragen. Oder meint Frau Scherschinski, daß die „Wasserratten“ im unsauberen Zustand erscheinen, um sich im „sauberen“ See zu waschen. Wenn ja, dann wäre nicht nur eine Reinigung der Füße ratsam.

Wir meinen, wenn im Stadtparlament schon Überlegungen in dieser Richtung getroffen werden, würden Duschen dem Vorschlag weitaus näherkommen. Die Junge Union bittet daher die verantwortlichen Stellen, dafür zu sorgen, daß zu Beginn der neuen Badesaison 1964 den Benutzern des Strandbades Duschen zur Verfügung stehen. Von einem Fußreinigungsbecken möge man Abstand nehmen, denn dieses Geld wäre zum Fenster herausgeworfen.

Junge Union Deutschlands, Ortsverband Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.12.1963

 

Dienstag, 31. Dezember 1963

Die Meinung des Lesers

„Statt Reinigungsbecken besser eine Duschanlage“

Betrifft: „Die Meinung des Lesers“ vom 30. Dezember 1963 – Fußreinigungsbecken

Mit Ihrem heutigen Artikel sind sie mir leider zuvorgekommen. Ich selbst wollte die Redaktion des Stormarner Tageblattes um Berichtigung ihres entstellenden Artikels vom 28. Dezember 1963 ersuchen.

In der letzten Stadtverordnetensitzung hatte ich während der Finanzdebatte angeregt, von den zur Verfügung gestellten geringen Mitteln für den Ausbau des Poggensees für das Jahr 1964 vor den Ankleidezellen Spülbecken anzubringen, damit sich die Badenden vor dem Ankleiden die Füße abspülen können.

In vielen Badeanstalten, wie in Ratzeburg, Lauenburg, Ihlsee usw. ist es üblich und angebracht.

Also nicht, wie in dem Artikel vom 28. Dezember 1963 berichtet wurde, die Füße sollen vor dem Baden abgespült werden. Übrigens wird auch kein vernünftiger Mensch annehmen, daß ich so einen irrsinnigen Antrag stellen würde.

Natürlich wäre auch ich im Interesse der Badenden sehr froh, wenn die Stadt recht bald eine Duschanlage errichten würde, wie ich das schon vor einigen Jahren im Stadtparlament gefordert habe. Leider waren bis jetzt für dieses Vorhaben noch keine Mittel vorhanden. Ich bin nun der Meinung, es ist besser, den Spatzen in der Hand, sprich Spülbecken, als die Taube auf dem Dach, siehe Dusche, zu haben.

Zur Ehre der Redaktion will ich annehmen, daß sie mit diesem, wenn auch unschönen Artikel, nur einen verfrühten Silvester Scherz anbringen wollte. Ansonsten habe ich genug Humor, die Sache so lächerlich zu finden, wie sie wahrscheinlich gemeint war. Im übrigen waren einige Mitglieder der Jungen Union als Zuhörer im Sitzungssaal anwesend und die hätten eigentlich ihren so voreiligen Briefschreiber aufklären müssen.

Elfriede Scherschinski, Stadtverordnete Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 31.12.1963

 

 

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