Das Jahr 1968

 

Montag, 8. Januar 1968

Viele Fragen an Oldesloes Stadtverordnete

Industrieansiedlung – Nordtangente – Wasserpreiserhöhung – Lärmbelästigung

Noch anregender und erfolgreicher als der erste Versuch verlief die zweite Fragestunde für die Bürger, die das Oldesloer Stadtparlament in der Aula des Gymnasiums veranstaltete. Dieser direkte Kontakt zwischen Einwohnern und Stadtvertretern scheint sich zu einem festen und anerkannten Bestandteil im kommunalpolitischen Leben der Kreisstadt zu entwickeln.

Der Umzug vom Rathaus in die Aula der Theodor-Mommsen-Schule erwies sich als richtig. Zwar zeigten sich manche Lücken auf den Zuschauerbänken des großen Raumes, doch hätten die Anwesenden wohl kaum im Rathaussaal Platz gefunden.

Mehr als zwanzig Fragen mußten im Laufe des Abends beantwortet werden, bevor Bürgerworthalter Georg Koch (CDU) die Sitzung, die er überlegen leitete, nach über zweistündiger Dauer schließen konnte.

Auffallend war, daß die Fragesteller häufig ihr Anliegen so lange mit Zusatzfragen verdeutlichten, bis sie das Problem erschöpfend behandelt glaubten. Bei diesem lebhaften Frage- und Antwortspiel blieben allerdings Sachlichkeit und Fairneß von der ersten bis zur letzten Minute gewahrt.

Es ging diesmal um die Industrieansiedlung, den Baubeginn der Nordtangente, die Erhöhung des Wasserpreises, die Vorteile des Titels „Bundesausbauort“, die Fertigstellung der Sonderschule, die Lärmbelästigung durch ein Tanzlokal in der Innenstadt, die Vergabe von Einzelbau letzten, um Straßenausbau und Straßenbenennungen sowie um viele kleine örtliche Dinge wie Verkehrsschilder und Ampeln, Schneeräumung, Beleuchtungs- und Baufragen. …

Wann Nordtangente?

Eine weitere Frage von Harald Peiper lautete, ob die Nordtangente überhaupt innerhalb der nächsten fünf Jahre gebaut werden könne.

Stadtrat Werner Schmacka entgegnete: „Es kann dies Jahr sein, es kann später sein, wir bemühen uns darum.“ Die Nordtangente werde vom Bund gebaut, insofern habe Oldesloe nur die Vorarbeiten zu leisten.

Stadtverordneter Günther Brall (FDP): „Hat die Stadt noch irgendeinen Einfluß auf den Baubeginn? Das Projekt ist vor fünf Jahren wohl nicht zu realisieren!“

An diesem Punkt entzündete sich eine lebhafte Debatte, in deren Verlauf die Stadtvertreter Wobig und Schömer (SPD) die Einschätzung des FDP-Abgeordneten zurückgewiesen. Abschließend stellte Stadtrat Heinz Sonnenberg (SPD) fest: „Wir können diese Frage nicht beantworten, weil wir die Straße nicht bauen. Wir tun aber alles, um sie vorzubereiten.“ …

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.1.1968

 

Mittwoch, 31. Januar 1968

Rohre aus der Sporthalle herausgerissen

Erheblichen Schaden haben noch unbekannte Täter in der neuen Sporthalle am Bürgerpark angerichtet. Offenbar mutwillig wurden in den Waschräumen die neuverlegten Rohrleitungen herausgerissen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 31.1.1968

 

Dienstag, 27. Februar 1968

Sporthalle wird verglast

Trotz des winterlichen Wetters sind die Bauarbeiten in der neuen Sporthalle im Bürgerpark in den letzten Wochen gut vorangekommen. Es konnte bereits mit dem Einbau der großen Fensterflächen begonnen werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.2.1968

 

Donnerstag, 21. März 1968

Um 9000 DM billiger

Zufrieden zeigte sich Bürgermeister Barth mit der Endabrechnung für den Bau der Gymnastikhalle der Stadtschule. Dieser war mit 320.000 DM veranschlagt worden. Die tatsächlichen Kosten betrugen 311.275 DM, blieben somit um nahezu 9000 DM unter dem Voranschlag.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.3.1968

 

Donnerstag, 11. April 1968

Bühne für 80.000 DM

Die Sporthalle im Bürgerpark soll auch eine moderne Bühne für kulturelle Veranstaltungen erhalten. Die Stadt hat einen Hamburger Experten für Bühnenbau mit der Planung beauftragt. Man rechnet mit Kosten von 70.000 bis 80.000 DM. Der Einbau einer besonderen „Regiekanzel“ ist ebenfalls vorgesehen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.4.1968

 

Montag, 29. April 1968

Poggenseebad wird einen Groschen teurer

Heftige Debatten in der Stadtverordnetensitzung …

Als in der 22. Stadtverordnetenversammlung wieder einmal die notwendige Errichtung einer Dusche im Freibad Poggen zur Sprache kam, verabreichten sich einige Sprecher der SPD- und der CDU-Fraktion gleichsam symbolisch gegenseitig kalte Duschen. Vorwürfe wie „Unfairness“ und „Ewige Neinsagerei“ wurden mit gleicher Münze zurückgezahlt. Erst als diese Wortgefechte vorüber waren, beschlossen die Stadtverordneten bei 13 Befürwortungen, sieben Ablehnungen und zwei Stimmenthaltungen, daß die Tageskarten künftig 0,10 DM teurer werden sollen.

Erwachsene müssen statt 0,40 DM künftig 0,50 DM, Kinder statt bisher 0,20 DM künftig 0,30 DM zahlen. Dauerkarten werden nicht teurer. Sozialempfänger werden – so wurde auf Antrag der CDU bei zwei Stimmenthaltungen beschlossen – keine Gebühren zu zahlen brauchen. Ein Antrag des SPD-Fraktionssprechers Peter-Klaus Lippert, die Preise für die Tageskarten generell nicht zu erhöhen, verfiel mit 7:14:1 Stimmen der Ablehnung.

Eine zum Teil heftige Debatte war dieser Beschlußfassung voraufgegangen. Zunächst hatte Bürgermeister Hermann Barth erläutert, daß die beabsichtigte Erhöhung der Tageskartenpreise im zuständigen Ausschuß einstimmige Billigung und im Magistrat die Unterstützung einer Mehrheit gefunden habe. Man erhoffe sich davon eine jährliche mehr Einnahme von rund 3000 DM.

CDU-Fraktionssprecher Dieter Achterberg legte dar, daß die Unterhaltung des Bades ohnehin einen Jahreszuschuss von 12.000 DM erfordere. Darum sei es gut, 3000 DM zusätzlich zur Verbesserung der Einrichtungen zu erhalten. Sozialhilfeempfänger müßten allerdings kostenfreien Eintritt haben.

Stadtverordneter Lippert (SPD) erklärte, daß seine Partei der Erhöhung nicht zustimmen könne. Poggensee sei die einzige Bademöglichkeit in der ganzen Umgegend. Man solle das Freibad besser erst in Ordnung bringen, vor allem die sanitären Anlagen. Vielleicht könne man dann mehr Geld fordern; aber nicht im jetzigen Zustand. Was jetzt zum Ausbau benötigt werde, lasse sich doch aus Kreissparkassenmitteln entnehmen.

Stadtrat Bernhard Nowak (WBO) unterstützte die Gebührenerhöhungen. Die zusätzlichen Einnahmen könne man gut zweckgebunden belassen. Im übrigen seien die Erhöhungen so gering, daß man nicht von einer unpopulären Maßnahme sprechen könne.

Stadtverordnete Achterberg (CDU) griff die SPD scharf an: „Es bürgert sich ein, daß die SPD immer nein sagt. Auch dann, wenn – wie wieder im Fall Poggensee – ihre Ausschußvertreter bereits ja gesagt haben. Das ist eine unfaire Haltung!“

Stadtrat Heinz Sonnenberg (SPD) konterte: „Die Falschen werden belastet. Billige Tageskarten in Poggensee sind eine soziale Verpflichtung.“

Stadtverordneter Lippert (SPD) erklärte, daß seine Fraktionskollegen aus dem Ausschuß sich später eines Besseren hätten belehren lassen; sie würden eine Erhöhung auf Grund neu gewonnener Ansichten nun nicht mehr zustimmen. Man dürfe schließlich seine Meinung ändern, wenn man überzeugt sei.

Stadtrat Werner Schmacka (CDU), Stadtverordneter Heinz Peters (SPD), Stadtverordnete Irmgard Haarmann (CDU), Stadtverordnete Elfriede Scherschinski (CDU) und schließlich Stadtverordneter Ernst Schröder (SPD) mit einem einstimmig angenommenen Antrag auf Schluß der Debatte griffen in die Poggensee-Diskussion ein. Stadtverordnete Achterberg (CDU) nannte die Summe von über 10.000 DM, die für den Bau einer durch Anlage nötig wäre, aber nicht vorhanden sei. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.4.1968

 

Mittwoch, 8. Mai 1968

Keine Duschanlage

Die Hoffnung, daß das Freibad noch in diesem Jahr die dringend benötigte Duschanlage erhält, wird immer geringer. Die Kosten sind mit 11.400 DM veranschlagt. Nach Möglichkeit sollte dieser Betrag im 1. Nachtragshaushaltsplan erscheinen. Die Finanzlage der Stadt erlaubt dies, wie Bürgermeister Barth mitteilte, jedoch nicht. Somit werden die Badegäste noch länger auf das Abspülen nach dem Bad verzichten müssen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.5.1968

 

Sonnabend, 1. Juni 1968

14 Grad im Poggensee

Die Wassertemperatur im Poggensee betrug heute vormittag erst 14 Grad. Doch mit der langsam zunehmenden Erwärmung der Luft während der letzten Tage hat nach Auskunft von Schwimmmeister Arpe auch die Zahl der Badegäste allmählich zugenommen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 1.6.1968

 

Mittwoch, 12. Juni 1968

Doppelweihe für Stormarnhalle

Die Sporthalle im Bürgerpark, die ihrer Vollendung entgegengeht, soll erst nach den Schulferien Ende September eingeweiht werden. Wie Bürgermeister Hermann Barth mitteilte, ist zunächst eine Einweihung durch die Stadtschule und die Sonderschule vorgesehen, deren Schüler dort ihren Turnunterricht erhalten werden. Dann soll noch eine Einweihung durch die Sportvereine folgen. Der Name steht bereits fest: Stormarnhalle. Die Bauarbeiten sind so weit fortgeschritten, daß bereits mit dem Einbau des Schwingbodens begonnen werden konnte.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.6.1968

 

Mittwoch, 19. Juni 1968

Stühle für die Stormarnhalle

Inneneinrichtung kostet insgesamt 180.000 DM

Für die Inneneinrichtung der Stormarnhalle und die Ausstattung mit losen Turngeräten hat der Magistrat Aufträge in Höhe von rund 70.000 DM vergeben. Dazu gehören auch 832 Stühle zum Preis von 33.500 DM und Klapptische für 2000 DM.

5000 DM kosten die Turnmatten, und für die Garderobenanlagen müssen 5500 DM aufgewendet werden. Insgesamt wird die Inneneinrichtung dieser Sporthalle 180.000 DM kosten.

Auch die Aufträge für die Außenanlagen mit den Erd- und Straßenbauarbeiten sind für 55.000 DM vergeben worden. Dazu kommen noch gärtnerische Arbeiten in Höhe von 12.000 DM.

Wie Bürgermeister Hermann Barth mitteilte, konnte sich der Magistrat dagegen über den künstlerischen Schmuck an einer Wand der Eingangshalle nicht einig werden. Drei heimische Künstler haben Entwürfe eingereicht. Auch in den anderen zuständigen Ausschüssen ist die Meinung über diese Entwürfe geteilt. Daher soll dem Stadtparlament die Entscheidung überlassen bleiben.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.6.1968

 

Freitag, 21. Juni 1968

Sicherheit beim Turnen

Um die Sicherheit der Schüler im Turnunterricht zu gewährleisten, will die Stadt künftig die Geräte jedes Jahr von einer Spezialfirma durchsehen und reparieren lassen. Der erste Auftrag dafür ist vom Magistrat für 1700 DM erteilt worden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.6.1968

 

Donnerstag, 27. Juni 1968

Auch die Gartenlaube geopfert

Mißgeschick bei Beginn der Außenarbeiten an der Stormarnhalle im Bürgerpark: Versehentlich fiel ihnen auch die hölzerne Gartenlaube des Bürgermeisters zum Opfer! „Da lag ein Mißverständnis vor“, meinte Bürgermeister Barth.

Gestern wurden für die Anlage eines Parkplatzes mehrere Bäume gefällt. Auch ein Stück des Bürgermeistergartens mit einigen Obstbäumen mußte dem Parkplatz weichen. Abgebrochen wird das alte Toilettengebäude mit zwei Garagen auf dem städtischen Grundstück Nummer 4.

Die Erd- und Straßenbauarbeiten für die Außenanlage der Sporthalle kosten 55.000 DM. Dazu kommen 12.000 DM für gärtnerische Anlagen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.6.1968

 

Freitag, 28. Juni 1968

Für die Hockeyspieler

Für die Anlage eines Hockeyplatzes am Kurpark will die Stadt einen Betrag in Höhe von 10.200 DM leisten. Sie übernimmt die Grobplanierung mit der Bodenanfuhr und die Einzäunung des Platzes. Die Spielfläche soll von der Hockeyabteilung des Tennisclubs in Selbsthilfe hergerichtet werden. Die Gesamtkosten des Platzes sind mit 15.200 DM veranschlagt. Für die Restfinanzierung wird ein Kreiszuschuß erwartet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.6.1968

 

Freitag, 28. Juni 1968

Keine Seuchengefahr

Noch vor dem Höhepunkt der Badesaison durchläuft wieder ein böses Gerücht über das Freibad Poggensee die Kreisstadt: Es bestünde Seuchengefahr. Die Stadtverwaltung teilt dazu mit, daß am vergangenen Montag, um allen Gefahren vorzubeugen, eine Wasserprobe stattgefunden hat. Ihr Ergebnis: Das Hygienische Institut hat keinerlei Anlaß zu Beanstandungen gefunden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.6.1968

 

Sonnabend, 6. Juli 1968

Toilette abgebrochen

Im Bürgerpark gibt es jetzt keine öffentliche Toilette mehr: Im Zuge des Ausbaues der Parkplätze vor der neuen Stormarnhalle mußte das Toilettengebäude mit den beiden Garagen auf dem städtischen Grundstück Nr. 4 abgebrochen werden. Es wurde bisher hauptsächlich von den Wochenmarktbesuchern benutzt. Beim Kreisreiterturnier am letzten Sonntag standen für die Teilnehmer und Besucher die Toiletten der Sporthalle zur Verfügung. Ob diese aber auch künftig für die Marktbesucher offengehalten werden, ist noch ungeklärt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.7.1968

 

Montag, 15. Juli 1968

Aggressive Plastik wird Sporthalle schmücken

„Mauersegler“ blieben auf der Strecke – Stadtväter als Kunstsachverständige

Die Stadtverordnetenversammlung regelte in ihrer Sitzung einige Finanz- und Personalangelegenheiten, diskutierte über den Investitionsplan für die nächsten Jahre und wählte den Schmuck für die Sporthalle aus. …

Etwas längere Zeit nahm die Beratung des Investitionsplans für die Jahre 1968 bis 1972 in Anspruch, den der Finanzausschußvorsitzende Georg Schömer (SPD) erläuterte. …

Stadtverordnete Elfriede Scherschinski (SPD) bemängelte, daß zwar viele Millionen verplant worden seien, für das „Volksbad“ Poggensee aber keine Mittel zur Verfügung ständen. Bürgerworthalter Koch erklärte, solche Dinge fielen unter die Rubrik „Laufende Koste“ und hätten mit einer Projektvorschau nichts zu tun. Stadtverordneter Peters (SPD) ergänzte: „Der Poggensee ist bei den dortigen hygienischen Verhältnissen als Interimslösung anzusehen. Fernziel bleibt die Schwimmhalle!“

Elfriede Scherschinski: „Aber man kann den zweiten Schritt doch nicht vor dem ersten tun!“

Konrad Wölk (SPD): „Hier soll etwas vom Tisch gefegt werden. Das Primitivste, was wir brauchen, ist eine Dusche am Poggensee!“

Nachdem der Investitionsplan genehmigt worden war, berieten die Stadtvertreter über den künstlerischen Schmuck für die neue Sport- und Veranstaltungshalle auf dem Exer.

Drei Künstler hatten Entwürfe eingereicht. Der Bauausschuß empfahl den Entwurf Aßmann (Sportler vor abstraktem Gerüst in Eisen oder Kupfer), während der Schul- und Kulturausschuß den Entwurf Egler (Mauersegler in Weißmetallverguß) als geeigneter ansah. Die Stadtverordnetenversammlung sollte nun die endgültige Entscheidung fällen.

Modelle wurden während der Sitzung herumgereicht. Als Georg Schömer (SPD) einen abstrakten Entwurf hochhielt, wurde er von einem Kollegen mit dem Zuruf „Verkehrt ‘rum!“ auf einen kleinen Irrtum bei der Betrachtung aufmerksam gemacht.

Stadtrat Wilhelm Moog (CDU) empfahl die Mauersegler: „Es ist eine Mehrzweckhalle. Deshalb sind neutrale Figuren vorzuziehen. Der Mauersegler wird im Volksmund als Glücksbringer angesehen. Wir sollten ihn auch als Glücksbringer in der Halle anbringen.“

Georg Schömer schloß sich dieser Interpretation an: „Gegenständliche Entwürfe sind für alle Besucher verständlich!“

Heinz Peters (SPD) äußerte allerdings andere Vorstellungen: „Diese sogenannten Mauersegler könnten auch Löwenzahlpusteln sein. Ich sehe keinen Symbolwert darin. Wir müssen den Mut haben, die andere Darstellung vorzuziehen.“

Stadtrat Bernhard Nowak (WBO): „Wir haben uns zu entscheiden für Harmonie, Ruhe, für alles das, was wir nicht haben, uns aber wünschen, oder für den aggressiven Entwurf des Künstlers Aßmann.“

Rudolf Timm (CDU) hielt den Entwurf „Mauersegler“ für wertvoller, weil der Künstler viel mehr Zeit bei dessen Ausführung benötige. Heinz Peters: „Seit wann bewertet man Kunstwerke nach Arbeitsstunden?“

Schließlich entschieden sich elf Stadtverordnete für den abstrakten Turner (Aßmann) und neun Abgeordnete für den Mauersegler (Egler). Damit wird die Halle doch mit einem „aggressiven Kunstwerk“ geschmückt werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.7.1968

 

Mittwoch, 24. Juli 1968

Generalprobe in der neuen Sporthalle

Die Stormarner Kreissporthalle wurde inoffiziell in Betrieb genommen. In den späten Nachmittagsstunden rollte das runde Leder. Die Maler hatten die übrigen Bauhandwerker zu einem zünftigen Fußballspiel herausgefordert. Es fielen viele Tore. Pünktlich zum Feierabend wurde das Spiel abgepfiffen. Wie verlautet, soll die Halle am 12. Oktober mit einem großen sportlichen Programm eingeweiht werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.7.1968

 

Sonnabend, 17. August 1968

Union-Baracke

Am Sonnabend kommender Woche will der SC Union seine Sportbaracke im Kurparkstadion offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die Baracke diente früher dem evangelischen Kindergarten im Bürgerpark als Unterkunft und wurde dem Sportverein von der Stadt als Ersatz für den festen Bau eines Sport- und Jugendhauses geschenkt. Sie ist von Vereinsmitgliedern abgerissen und wieder neu aufgestellt worden. Kreis und Stadt gaben Zuschüsse. Am 24. August um 15 Uhr soll die Einweihungsfeier beginnen, die von Fußballspielen der Buben- und Alte-Herren-Mannschaft sowie Darbietungen des Union-.Spielmannszuges unter Leitung von Paul Fedder umrahmt wird. Um 16 Uhr erfolgt dann der Anstoß zum Punktspiel SC Union gegen Preußen Reinfeld.

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.8.1968

 

Dienstag, 20. August 1968

Busbahnhof vor Sporthalle

Für die Besucher der neuen Stormarnhalle im Bürgerpark hat die Stadt jetzt vor dem städtischen Bürogebäude einen kleinen Omnibus-Bahnhof anlegten lassen. Dort sollen die Busse der Sportler abgestellt werden. Der neue Parkplatz vor der Sporthalle, dem der Bürgermeistergarten und einige Bäume geopfert werden mußten, geht seiner Vollendung entgegen. Die gläserne Wand der Halle erhält gegenwärtig noch eine Sonnenblende. Bis auf spezielle kleine Restarbeiten ist die Halle fertiggestellt. Sie soll von den Schulen Ende September als Doppelturnhalle eingeweiht werden. Die Sportler planen für den 12. Oktober eine besondere Einweihung mit einem großen sportlichen Rahmenprogramm.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.8.1968

 

Freitag, 23. August 1968

SC Union im eigenen Klubheim – Morgen Übergabe – 3000 freiwillige Arbeitsstunden

Morgen will der SC Union Oldesloe von 1907 das in 3000 freiwilligen Arbeitsstunden in Eigenleistung gebaute Klubheim am Kurparkstadion seiner Bestimmung übergeben.

Es handelt sich bei dem Heim um die alte Kindergartenbaracke, die im Bürgerpark dem Sporthallenbau weichen mußte. Die Mitglieder des SC Union haben sie Stück für Stück demontiert und mit viel Liebe am Kurparkstadion neu aufgestellt. Sie richteten darin auf 200 Quadratmetern drei Umkleideräume, Duschräume, Toiletten, einen Geräteraum und einen großen Aufenthaltsraum ein.

Anläßlich der Übergabe treffen die Bezirksliga-Mannschaften des SC Union und des SV Preußen Reinfeld aufeinander.

Das SC-Klubheim wird allerdings keine Dauerlösung sein. Wenn das geplante feste Haus neben dem Parkplatz fertig sein wird, soll die Baracke wieder abgerissen werden.

Damit hat der auf den Tag genau vor zwei Jahren durch die Fusion der beiden Oldesloer Vereine Post SV und TSV 07 entstandene SC Union nach einer modernen Beleuchtungsanlage aus eigener Initiative eine weitere beachtliche Leistung vollbracht.

Auch auf dem sportlichen Sektor hat der SC mehr erreicht, als vor zwei Jahren zu erwarten war. Die erste Fußballmannschaft wurde Kreisliga-Meister und erkämpfte sich den Aufstieg in die Bezirksliga. Außerdem spielen vier Senioren-, fünf Jugend- und eine Alte-Herren-Mannschaft in dem Verein. Die Spielstärke ist durch das harte Training unter Heinz Mandelkau erheblich verbessert worden. Die Jungmannen- und die Jugendmannschaft erspielten sich unter den Trainern Fahl und Schulz vordere Tabellenplätze.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.8.1968

 

Sonnabend, 24. August 1968

Nun hat das Kurparkstadion ein Sportlerheim

Ein Spannung versprechendes Fußballspiel und die Ankündigung, daß die Sportlerbaracke feierlich eingeweht werde, hatte zahlreiche Zuschauer in das Kurparkstadion gelockt. Die ehemalige Kindergartenbaracke ist seit ihrem Umzug von dem schattigen Bürgerpark zum sonnenüberfluteten Sportplatz am Kurpark kaum wiederzuerkennen. Sie hat dank der fleißigen Hände, die sich für die gute Sache regten, eine sehr vorteilhafte Verjüngungskur durchgemacht.

Außer den Sportlern, vornehmlich des SC Union Oldesloe, steht die Baracke dem Jugendspielmannszug als Übungsraum zur Verfügung. Bürgerworthalter Koch dankte während der Einweihungsfeier dem Vorsitzenden des SC Union, Willi Främke, im Namen der Stadt für die Mühe, die er und seine Vereinskameraden beim Wiederaufbau der Baracke und bei ihrer Ausstattung aufgewendet haben. Zu der kleinen Feier hatten sich die Stadtverordneten Brockmöller, Nowak, Frau Scherschinski, Schröder und Wölk, ferner DGB-Kreisvorsitzender Bössow, die Kreisfußballverbandsvertreter Gesche und Bartkowiak und Freunde des SC Union eingefunden. Postsportvereins-Vorsitzender Maack stiftete als Wandschmuck ein Bild der alten Oldesloer Kranbrücke. Die Feier wurde mit einem Imbiß beendet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.8.1968

 

Sonnabend, 31. August 1968

Sporthalleneinweihung

Die Sporthalle im Bürgerpark, die der Stadtschule und der Sonderschule als Turnhalle dient und erst in zweiter Linie für den Vereinssport und für kulturelle, politische und ähnliche Veranstaltungen zur Verfügung steht, soll am 28. September eingeweiht werden. Die beiden genannten Schulen haben die Gestaltung der Einweihungsfeier übernommen. Ihr Programm einüben können sie bisher nicht in der Halle, weil dort noch Handwerker tätig sind. Alle Turngeräte sind bereits angeliefert. In den nächsten Tagen ist mit der Lieferung des beweglichen Gestühls zu rechnen. Es handelt sich dabei um 832 Stahlrohrstühle mit hellgrauer Kunststoffschale. An festmontierten Sitzplätzen besitzt die Halle 216.

STORMARNER TAGEBLATT vom 31.8.1968

 

Montag, 9. September 1968

… Endgültig „Stormarnhalle“

Planungsangelegenheiten standen im Mittelpunkt der Stadtverordnetensitzung. Außerdem wurde der Oldesloer Europameister Rolf Witthöft geehrt, eine Straße benannt, eine Einladung entgegengenommen und der Punkt „Verschiedenes“ benutzt, um zahlreiche Wünsche und Anregungen vorzutragen. Die Sport- und Veranstaltungshalle auf dem Exer bekam kurz vor der Einweihung ihren offiziellen Namen: sie heißt nun endgültig „Stormarnhalle“.

… Eine lebhafte Debatte entspann sich, als es unter dem Punkt „Verschiedenes“ um die Benennung der Großturnhalle auf dem Exer ging. Einige Stadtvertreter setzten sich dabei so heftig für ihren Standpunkt ein, daß die Aussprache für einige Augenblicke persönlich zu werden drohte.

Der stellvertretende Bürgerworthalter Walter Busch (WBO) schlug den Namen „Travehalle“ vor. Das sei die bessere Wortwahl im Hinblick auf das „Travestadion“. Er kritisierte, daß sich die Bezeichnung „Stormarnhalle“ durch die Untätigkeit der Stadtvertretung in der Öffentlichkeit und in der Presse bereits festgesetzt habe. Sein Fraktionskollege Bernhard Nowak schloß sich dem Vorschlag „Travehalle“ an. Dieser Name klingt so „stadteigen“. Es handele sich schließlich um eine Oldesloer Halle.

Nun ging es darum, ob die Trave mehr zu Lübeck oder zu Oldesloe gehört. Heinz Peters (SPD) bezeichnete das hiesige Flußbett als „Blinddarmfortsatz“. Dann tat er einen Griff in die Geschichte, der sich aber, da er Stormarn fälschlicherweise zum ehemaligen Herzogtum erhob, als Fehlgriff erwies. Argumente dieser Art wurden mehrere ausgetauscht.

Die Befürworter der Bezeichnung „Stormarnhalle“ setzten sich langsam durch. Stadtrat Heinz Sonnenberg (SPD) sagte, schließlich solle die Halle zum kulturellen und sportlichen Mittelpunkt im Kreise Stormarn werden. Stadtverordneter Günther Brall (FDP) ergänzte: „Wir müssen auch dem Kreis einen gewissen Dank zollen. Ohne die finanziellen Beihilfen hätten wir die Halle überhaupt nicht bauen können. Ich denke auch an die künftige Schwimmhalle. Vielleicht bekommen wir dann auch wieder Geld?“

Nachdem der 1. Stadtrat Karl Gerlach (SPD) darauf hingewiesen hatte, daß nur eine Halle in dieser Größenordnung im ganzen Kreis gebaut werde und deshalb ein repräsentativer Name angemessen sei, stimmten lediglich die Abgeordneten der Wählergemeinschaft nicht dafür. Die anderen Stadtverordneten entschlossen sich für diesen Namen, der in Bad Oldesloe schon seit Wochen benutzt wird.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.9.1968

 

Montag, 9. September 1968

Geld für Hockeyplatz

Auf Antrag des Finanzausschußvorsitzenden Georg Schömer (SPD) gab das Stadtparlament 3800 DM im Vorwege für die Restfinanzierung des Hockeyplatzes frei. Bis zur Aufstellung des Nachtragshaushaltes kann nicht gewartet werden, da das gute Spätsommerwetter für den Weiterbau ausgenutzt werden soll. Falls es gelingt, noch in diesem Jahr den Rasen auszusäen, können vielleicht schon im nächsten Frühjahr die ersten Spiele auf dem neuen Platz ausgetragen werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.9.1968

 

Mittwoch, 11. September 1968

Freibad schließt

Wie der Magistrat … bekanntgibt, ist das Freibad morgen zum letzten Mal in dieser Saison geöffnet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.9.1968

 

Donnerstag, 12. September 1968

Die Stormarnhalle wird zweimal eingeweiht

Einmal durch die Schulen, dann durch die Sportler

Die Stormarnhalle im Bürgerpark wird zweimal eingeweiht: am Sonnabend, dem 28. September, durch die Hausherren Stadtschule und Sonderschule und am Sonnabend, dem 12. Oktober, durch den Kreissportverband, dessen Vereine mit der Halle eine neue Übungs- und Wettkampfstätte erhalten.

Die Halle ist bis auf einige kleine Restarbeiten fertiggestellt. Der Magistrat hat die Aufträge für die Bühneneinrichtung bis auf einen Teil der beweglichen Ausstattung vergeben, für den das Geld nicht mehr reichte. In Auftrag gegeben sind ferner die Fahnenmaste und die Aufsatzleuchten für den Eingang. Die Treppe führt auf eine Terrasse, die später an die Nordtangente angrenzen wird. Der Rasen sprießt schon und wird bis zur Einweihung einen grünen Teppich bilden. Für Kraftfahrzeuge stehen 48 Einstellplätze und drei Busparkflächen bereit, die von der zuständigen Behörde, gefordert wurden.

Bei der Veranstaltung am 12. Oktober wird auch eine Handballmannschaft des Rahlstedter Patenbataillons in einem Werbespiel mitwirken.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.9.1968

 

Donnerstag, 12. September 1968

Sie dürfen ins Wasser

Die Schließung des Freibades Poggensee bedeutet nicht das Ende der Badesaison. Der Magistrat hat nämlich den Schulen erlaubt, die Einrichtung bei günstiger Witterung zu benutzen, um den Kindern Gelegenheit zu geben, Frei- und Wanderfahrtenschwimmzeugnisse zu erwerben.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.9.1968

 

Montag, 23. September 1968

Es wird schon geturnt

In der Stormarnhalle am Bürgerpark empfing zum ersten Male eine Schulklasse Turnunterricht. Die offizielle Einweihung wird am kommenden Sonnabendvormittag erfolgen. Inzwischen konnten auch die gesamten Außenanlagen termingerecht fertiggestellt werden. Der Parkplatz mit dem kleinen Busbahnhof hat die letzte Verschleißdecke erhalten, und auf den angelegten Flächen um die Halle ist sogar der Grassamen schon aufgelaufen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.9.1968

 

Mittwoch, 25. September 1968

Einweihungsprogramm

Für die Einweihung der Stormarnhalle am kommenden Sonnabend sieht das Programm nach einer Einleitungsmusik durch den Chor der Stadtschule und der Instrumentalgruppe des Theodor-Mommsen-Gymnasiums die Schlüsselübergabe an Bürgerworthalter Koch durch den Vorsitzenden des Bauausschusses, Stadtrat Gelhausen, vor. Dann wird der Bürgerworthalter eine Ansprache halten, an die sich die Grußworte von Gästen anschließen. Es folgen turnerische Darbietungen von Schülern der Stadtschule und der Realschule und eine Besichtigung der neuen Sport- und Veranstaltungshalle.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.9.1968

 

Mittwoch, 25. September 1968

Sporthallenscheiben schußfest

Selbst gegen „Bomben“ der Stadtväter immun

Ob die großen Glasscheiben der neuen Sporthalle auch schußfest sind, wollten die Mitglieder des städtischen Bauausschusses bei der technischen Abnahme ganz genau wissen. Mehrere Stadtväter legten sich den Fußball zurecht und schossen einige „Bomben“ ab. Die Scheiben aus Sicherheitsglas hielten den „Scharfschüssen“ stand. Auch gegen die Hallenwand wurde geballert.

Mit kritischen Augen prüften die Bauausschußmitglieder in Anwesenheit der Bauexperten die technischen Einrichtungen und Raffinessen der Stormarnhalle, die in vollem Licht erstrahlte. Es gab keine Beanstandungen seitens der Abnahmekommission.

Für die Einweihung am Sonnabend waren schon zwanzig Reihen mit je zwanzig blauen Stühlen aufgestellt. Zu dem Festakt um 11 Uhr ist die gesamte Bevölkerung eingeladen. Sie kann im Anschluß an die Einweihungsfeier die Halle besichtigen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.9.1968

 

Donnerstag, 26. September 1968

Besucherrückgang

Einen nicht unerheblichen Besucherrückgang hat das städtische Freibad am Poggensee in der vergangenen Badesaison zu verzeichnen. Es wurden 16.428 Tageskarten für Kinder und 7000 für Erwachsene verkauft. Im Jahre 1967 waren es 8000 Erwachsene und fast 18.000 Kinder. Offenbar sind viele Badelustige in die neuen Freibäder nach Bargteheide und Ahrensburg abgewandert.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.9.1968

 

Freitag, 27. September 1968

Einweihung der Oldesloer Stormarnhalle

In 16 Monaten fertig geworden

 Im Mai 1965 beschloß die Stadtverordnetenversammlung in Bad Oldesloe den Bau einer Sporthalle im Bürgerpark. Nach sechzehnmonatiger Bauzeit soll nun morgen die Einweihung unter dem Namen Stormarnhalle durch die Stadt- und die Sonderschule erfolgen, nachdem die Abnahme durch den Bauausschuß der Kreisstadt – im Beisein des ebenfalls stark interessierten Schul- und Kulturausschusses – positiv verlaufen ist.

Der Hallenkörper ist aus Betonfertigteilen errichtet worden, die von der Firma Beton- und Monierbau in Trappenkamp gefertigt wurden. Die tragende Dachkonstruktion besteht aus sieben Bindern mit einer Spannweite von 29 Metern, wobei zu bemerken ist, daß die Gesamtlänge der Binder 33 Meter und deren Höhe 1,90 Meter beträgt.

Dem Gelände angepaßt

Im Norden der Stormarnhalle liegen die Nebenräume, die immer an der Geländeform angepaßt hat. Der Stiefelgang – das ist der Zugang, den Besucher mit Straßenschuhen betreten dürfen – schließt dort mit der Decke zur ebenen Erde ab.

Die Wohnung des Hallenwarts liegt nach Osten hin. Auf der gleichen Seite sind auch öffentliche Toiletten für Sportler und Zuschauer auf dem Exer, dem Bürgerpark, eingebaut worden. Auch die Freitreppe zum Haupteingang der Sporthalle führt hier hinauf. Später einmal soll über diese Treppe die Fußgängerbrücke über die geplante Nordtangente in Richtung Naturtheater und Kreiskrankenhaus zu erreichen sein. Keiner wird die Fahrbahn überschreiten müssen.

Für Sporttreibende auf dem Exer ist ein gesonderter Zugang zu den Umkleideräumen und Toiletten durch einen Gang an der Nordseite geschaffen worden.

Die eigentliche Halle liegt mit der Fensterfront nach Süden. Ihr ist eine Rasenfläche vorgelagert. Von Norden und Süden strömt das Tageslicht ein, von den Geräteräumen außerdem durch Oberlichte. Die Halle ist 42 mal 23 Meter groß und 7 Meter hoch. Der Fußboden besteht aus Schwingbrettern mit einem Mipolambelag, den man ausgewählt hat, weil die Stormarnhalle nicht nur zu sportlichen, sondern auch zu kulturellen und sonstigen Veranstaltungen freigegeben werden soll. Auf dem Boden haben Handwerker in verschiedenen Farben die Markierungen für Handball-, Basketball- und Tennisfelder aufgetragen.

Die Stirnseiten der Halle wurden aus Lochsteinen gemauert, die mit schallschluckendem Material hinterlegt sind. Sonnenblenden an der Südseite, die elektrisch betrieben werden, schützen, wenn nötig, vor zu starker Einstrahlung.

Bühnenanlage mit Komfort

Auch für die Einrichtung einer Bühne wurden Vorkehrungen getroffen. Vorhänge lassen sich hochziehen und senkrecht wie schräg auftreffende Scheinwerfer für solche Zwecke gut nutzen.

Die Arbeiten für die Mechanik und eine Lichtstellanlage sind vergeben, aber noch nicht begonnen worden. Die Einzelteile dieser Bühne können aus finanzierungstechnischen Gründen erst im kommenden Jahr angeschafft werden.

Die Hallendecke weist – ebenso wie die beweglichen Tore vor den Geräteräumen – eine Bretterverkleidung auf. Die Fenster bestehen aus Sicherheitsglas. An verschiedenen Stellen wurden Handmikrofone angebracht. Lautsprecher von der Decke aus sollen eine gleichmäßige Schallstärke gewährleisten. Geheizt wird mit Hilfe einer Warmluftanlage.

Bei Veranstaltungen mit aufgebauter Bühne können 832 Stühle aufgestellt werden. Auf der Empore wurden 200 Sitzplätze in drei Reihen fest montiert. Für alles bewegliche Gut sind niedrige Karren vorhanden, auf denen die Teile ständig gelagert werden, um ein Minimum an Aufbauzeit zu gewährleisten.

In der Mitte der Empore befindet sich eine nach allen Seiten abgeschlossene Leitkanzel mit der zwei Fernsprechanschlüssen, Mikrofon und einer kompletten Übertragungsanlage. Auch die Lichtregie bei Bühnenaufführungen ist von hier aus möglich.

Von der Halle aus bestehen drei Zugänge über den sogenannten Turnschuhgang zu den vier Umkleide- und Waschräumen. Dort gibt es zehn Duschen, die mit einem Münzautomaten gekoppelt sind. Für den Unterricht in der Halle wurden zwei gesonderte Toiletten am Turnschuhgang installiert. Hinter den Umkleideräumen schließlich der Stiefelgang – der Schmutzgang – an.

In der Vorhalle stehen Garderoben für 1000 Besucher bereit. Sie können nach Belieben umgestellt werden.

Entwurf und Bauleitung lagen in Händen der Hamburger Architekten Dipl.-Ing. Herbert Schmedje und Helmut Rintz. Die geschäftliche Oberbauleitung nahm das Stadtbauamt wahr.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.9.1968

 

Freitag, 27. September 1968

Einweihung der Oldesloer Stormarnhalle

Chronik

  • Mai 1965: Stadtverordnetenversammlung beschließt Einrichtung einer Sporthalle im Bürgerpark. Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs.
  • Juli 1965: Kultusministerium stimmt dem Raumprogramm zu.
  • November 1965: Der Wettbewerb wird ausgelobt.
  • Mai 1966: Vorlage des Bau- und Finanzierungsantrags beim Kultusministerium in Kiel.
  • September 1966: Die Genehmigung der eingereichten Unterlagen trifft ein. Das Ministerium bezuschußt die Halle als einzige im Kreis Stormarn.
  • Oktober 1966: Bauauftrag wird an den Hamburger Architekten Dipl.-Ing. Schmedje vergeben.
  • Mai 1967: Nach zweijähriger Vorbereitungszeit Baubeginn.
  • September 1967: Der Richtkranz flattert über der Hallenkonstruktion.
  • September 1968: Die Stadtverordneten beschließen den Namen Stormarnhalle.

Hallenplan der Kreisstadt

Die Stormarnhalle soll in erster Linie der Stadt- und der Sonderschule zur Verfügung stehen, da sie hauptsächlich aus Schulmitteln finanziert worden ist. Soweit es der Stundenplan zuläßt, werden jedoch auch andere Schulen in der Halle ihren Turnunterricht abhalten können. Im übrigen steht die Halle dem Vereinssport und für kulturelle, politische und andere im öffentlichen Interesse liegenden Veranstaltungen zur Verfügung. – Die Stadt Bad Oldesloe besaß bisher fünf Turnhallen. Eine weitere ist in Bau, zwei sind geplant. Es handelt sich um die Turn- und die Gymnastikhalle des Theodor-Mommsen-Gymnasiums, die Turnhalle der Königin-Luise-Realschule, die Turnhalle der Klaus-Groth-Schule, die Gymnastikhalle der Stadtschule, die Gymnastikhalle der Sonderschule, die Anfang nächsten Jahres fertig werden soll und um die geplante Turnhalle von 18 mal 33 Metern sowie die Gymnastikhalle von 9 mal 12 Metern für die Dörfergemeinschaftsschule am Masurenweg.

Finanzierung des Bauvorhabens

Die Gesamtbaukosten der Sport- und Veranstaltungshalle belaufen sich auf 1.550.000 DM. Sie wurden finanziert mit Zuschuß des Bundes 140.000 DM, Zuschuss aus dem kulturellen Zonenrandprogramm des Bundes 133.000 DM, Zuschuß des Landes Schleswig-Holstein 264.000 DM, Zuschuß aus dem Förderungsfonds für das Hamburger Randgebiet 152.000 DM, Zuschuß des Kreises Stormarn 450.000 DM, Eigenanteil der Stadt: 411.000 DM.

Die Einrichtungskosten betragen 180.000 DM, von denen 80.000 DM für die Bühnenanlage erforderlich sind: Zuschuß aus dem kulturellen Zonenrandprogramm des Bundes und Landes 36.000 DM, Zuschuß aus dem Förderungsfonds für das Hamburger Randgebiet 36.000 DM, Zuschuß des Kreises Stormarn 36.000 DM und Eigenanteil der Stadt 72.000 DM.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.9.1968

 

Sonnabend, 28. September 1968

Meilenstein auf dem Weg zum Kreissportzentrum

Stormarnhalle eingeweiht

Zahlreiche Vertreter der Stadt, des Kreises, der Vereine und der Bundeswehr nahmen am Vormittag an der Einweihung der Stormarnhalle im Bürgerpark teil. Viele Bürger nutzten die Gelegenheit, „eine der schönsten Hallen in unserem Lande“, wie Bürgerworthalter Georg Koch sagte, gleich am ersten Tage kennenzulernen.

Es zeigte sich, welch große Besucherzahl die Stormarnhalle fassen kann. Obwohl mehrere hundert Menschen erschienen waren, blieben die meisten Reihen unbesetzt. Dabei hatte der Hausmeister noch nicht einmal alle Stühle aufgestellt. Die Kreisstadt besitzt nun für den Schul- und Vereinssport, aber auch für Aufführungen und andere Veranstaltungen eine Stätte, wie sie in dieser Größe einmalig in ganz Stormarn ist.

Bürgermeister Hermann Barth begrüßte die Gäste und eröffnete den Reigen der Lobes- und Dankesworte an alle Personen und Stellen, welche die Halle geplant, gebaut und finanziert haben. „Ich bin glücklich, daß eine meiner letzten Amtshandlungen als Bürgermeister dieser Stadt der Einweihung dieser Halle dient“, sagte er. Dipl.-Ing. Herbert Schmedje dankte für das Vertrauen, das die Stadt ihm mit der Wahl seines Entwurfes bewiesen habe und übergab Bürgerworthalter Koch symbolisch den Schlüssel.

Der Bürgerworthalter nannte die Fertigstellung der Stormarnhalle einen „Meilenstein in der Entwicklung unserer Stadt auf dem Weg zum Kreissportzentrum“. Er ging auf die Vorgeschichte des Baues und auf die Schwierigkeiten bei der Finanzierung ein. Als er den 450.000 DM betragenden Zuschuß des Kreises Stormarn erwähnte, unterbrach langanhaltender, dankbarer Beifall der Zuhörer seine Rede. Auch der Eigenanteil der Stadt (411.000 DM) wurde beklatscht.

An die Ansprache des Bürgerworthalters schloß sich eine Reihe weiterer Dankes- und Grußworte an. Rektor Karl-Heinz Goldenbaum sprach für die Stadt- und die Sonderschule. Oberrechtsrat Ludwig Buschmann überbrachte in Vertretung des Landrats die Grüße des Kreises. „Die Stormarnhalle hat die Attraktivität Bad Oldesloes gesteigert“, sagte er. „Darüber freuen wir uns. Der Kreis Stormarn steht der Entwicklung seiner Kreisstadt mit Aufgeschlossenheit gegenüber!“

Dr. Walter Gelhausen bezeichnete die Halle als „Prachtstück“. Als Vertreter des Kuratoriums Kreissportzentrum dankte er allen Beteiligten für diese hervorragende Sportstätte. Er erwähnte die früheren Bemühungen seiner Arbeitsgemeinschaft, die Stadtvertretung für den Bau einer Großturnhalle zu gewinnen. „Der inzwischen verstorbene Stadtrat Mahrdt war der erste, der den Gedanken aufgegriffen hat. Gerade an dieser Stelle sollten wir heute den Namen Willy Mahrdt ehren!“

Als letzter Redner ergriff Schulrat Heinrich Lüth das Wort. Als Pädagoge sei er beim Anblick des geschaffenen Werkes voller Freude an diesem Tag. Er wandte sich an seine Schüler: „Euch Jungen und Mädchen rufe ich zu: Nutzt die Möglichkeiten, die Euch geboten sind!“

Dann zeigten größere und jüngere Schüler der Stadt- und der Realschule turnerische Übungen.

Großen Anklang fanden die Übungen der Realschüler mit einfachen Sitzbänken. Turn- und Sportlehrer Walter Busch bewies mit den von ihm erdachten Übungen, wie man konzentrierte Körperschulung auch mit einem nicht eigens für die Leibesübungen konstruierten Gerät betreiben kann. Die sechs Riegen hatten offensichtlich großen Spaß bei den exakten Vorführungen. Der Beifall der Zuschauer bedeutete nicht nur Anerkennung für die sich in prächtiger Verfassung vorstellenden Jungen, sondern auch Zustimmung zu der Feststellung Walter Buschs: „Diese Übungen allmorgendlich zehn Minuten lang, und die Ärzte hätten bedeutend weniger Arbeit!“

Die Einweihungsfeier wurde musikalisch umrahmt vom Chor der Stadtschule und von der Instrumentalgruppe des Gymnasiums. Als Chorleiter fungierte Konrektor a.D. Klimitz, der, obwohl nicht mehr im Dienst, zur Feier des Tages noch einmal die Leitung übernommen hatte.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.9.1968

 

Montag, 14. Oktober 1968

Stadtväter haben ein Herz für den Sport

Stadtparlament bewilligte weitere Mittel für die Stormarnhalle

Am dritten Montag hintereinander fand eine Stadtverordnetenversammlung statt. Stand Anfang des Monats die Vereidigung des Bürgermeisters und vor einer Woche die Fragestunde auf der Tagesordnung, so waren diesmal mehrere Vorlagen zu entscheiden. Vor allem ging es um die Benutzungsordnung für die Stormarnhalle sowie um einige haushaltstechnische Dinge.

Die Sitzung begann mit einem Dank an den Kreissportverband für die am Sonnabend in der Stormarnhalle gezeigte Schau. Bürgerworthalter Georg Koch (CDU) hob namentlich die Arbeit der Organisatoren Bernhard Nowak und Jürgen Scharnow hervor. „Ich glaube, daß die Halle nicht würdiger eingeweiht werden konnte“, sagte er. …

Dann verabschiedete die Versammlung die Benutzungsordnung für die Stormarnhalle. In dieser Satzung werden auch die Gebühren festgesetzt. Danach sind (einschließlich Kosten für Reinigung, Licht und Heizung) folgende Entgelte zu zahlen: Übungsstunde pro Verein 5 DM, Veranstaltungen der Vereine 20 DM, Größere Sportveranstaltungen 100 DM, Großveranstaltungen über vier Stunden 150 DM, Ganztägige Tagungen 100 DM.

Diese Unkostenbeiträge reichen nicht aus, den laufenden Unterhalt der Halle zu bestreiten. Die Stadt muß außerdem jährlich 60.000 bis 70.000 DM zuschießen.

„Wenn wir die Halle kostengerecht vermieten wollten, müßten wir 25 DM pro Stunde nehmen!“ sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter-Klaus Lippert. „Die 5 DM sind nur ein Anerkennungsbetrag, den wir fordern müssen. Die Mehrheit meiner Fraktion hält diesen Betrag für gerechtfertigt.“

Zur besagten Minderheit in der Fraktion gehörte offenbar Ernst Schröder (SPD). Er bezeichnete die Summe von 3 DM als ausreichend. Außerdem seien 20 DM für eine Vereinsveranstaltung zu hoch: „Wir sollten versuchen, mit weniger auszukommen!“

Für die CDU beantragte ihr Fraktionsvorsitzender Dieter Achterberg, die Benutzungsentgelte erst probehalber festzusetzen. „Bei den Etatberatungen können wir dann noch einmal überprüfen, ob sie praxisnah sind.“

Günther Brall schloß sich im Namen der FDP diesem Vorschlag an. Er meinte, man solle den Turnern und Basketballspielern, die die Halle häufig benötigen, zur Not Ermäßigung gewähren.

„So gefährlich kann es für die Vereine gar nicht werden!“ betonte Stadtrat Bernhard Nowak (WBO). „Die Stadt hat das Ihre getan, die Halle zu erstellen. Warten wir nun auf den Beitrag der Sportvereine!“

Anschließend wurde geklärt, ob in der Halle auch Fußball gespielt werden darf. In der Satzung ist diese Frage etwas undurchsichtig formuliert. Stadtverordneter Konrad Wölk (SPD) verdächtigte aus diesem Grunde sogar den Bürgermeister, „fußballfeindlich“ zu sein.

Bürgermeister Gottfried Baethge: „Warum fußballfeindlich? Das ist doch im Text geklärt!“ Konrad Wölk: „Da ist es aber etwas vorsichtig ausgedrückt!“ Günther Brall: „Was nicht verboten ist, ist erlaubt, Herr Wölk!“

Bürgerworthalter Koch und Stadtrat Heinz Sonnenberg stellten noch einmal fest: Es darf Fußball gespielt werden – aber nur nach Hallenregeln.

Schließlich stimmte nur Ernst Schröder gegen die Benutzungsordnung. Konrad Wölk enthielt sich der Stimme. Alle anderen Stadtverordneten beschlossen, gemäß dem Vorschlag von Dieter Achterberg zu verfahren. …

Anschließend zeigten die Stadtväter ein weiteres Mal, daß sie den Wünschen der Sportvereine nach Möglichkeit entgegenkommen. Obwohl keine Zuschüsse für die Einrichtung der Stormarnhalle mit Geräten für den Vereinssport gezahlt werden, beschlossen die Parlamentarier, trotzdem 8070 DM aus dem Gewinnanteil der Kreissparkasse zu diesem Zweck auszugeben. Davon will man Tennisnetz, Hockeybande, Tischtennistische, Netze, Boxen und Ständer anschaffen.

„Wir sind dem Sport gegenüber durchaus gebefreudig“, sagte Stadtrat Werner Schmacka (CDU). „Das sollte der Öffentlichkeit einmal zur Kenntnis kommen!“

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.10.1968

 

Montag, 14. Oktober 1968

Häßliche Bretterwände

Wieder einmal wurden in der Stadtvertretung die Sichtblenden beanstandet, die die Heckenlöcher oberhalb des Stadions ausfüllen. Diesmal nahm der Stadtverordnete Heinz Peters (SPD) Anstoß an dem häßlichen Anblick und forderte eine Demontage oder zumindest eine Verkleinerung der betreffenden „Bretterwände“. Die Hecke sei in den Lücken nachgepflanzt worden gab, Bürgerworthalter Koch (CDU) bekannt. Sie müsse aber noch wachsen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.10.1968

 

Mittwoch, 16. Oktober 1968

1969 Bau der Nordtangente?

Größtes Hindernis: schwieriger Grunderwerb

Im nächsten Jahr soll mit dem Bau der seit fünf Jahren geplanten nördlichen Umgehungsstraße (Nordtangente) begonnen werden, um die engen Straßen in der Innenstadt vom Durchgangsverkehr zu entlasten.

Diese Mitteilung machte Bürgermeister Gottfried Baethge vor der Presse. Er habe vom Lübecker Straßenbauamt erfahren, daß für dieses Projekt genügend Mittel zur Verfügung stünden. Von den veranschlagten Gesamtkosten von etwa vier Millionen DM werde der Bund 3,5 Millionen DM tragen. Demnach müßte die Stadt selbst rund 500.000 DM Eigenmittel bereitstellen. Die für den Straßenbau eingebrachten städtischen Grundstücke, wie zum Beispiel der Geländestreifen im Bürgerpark, würde darauf angerechnet.

Die Stadtverwaltung habe die baureifen Pläne für die Straßenführung kürzlich an die Landesstraßenbaubehörde zur Weiterleitung an das Bundesverkehrsministerium eingereicht. „Wir hoffen, nun sehr bald den Bewilligungsbescheid aus Bonn zu bekommen, hob der Bürgermeister hervor.“

Die Grundstücksverhandlungen für die Trasse dieser neuen Umgehungsstraße seien aber noch nicht abgeschlossen. In drei Fällen würden die Grundeigentümer zu hohe Preise für die Landabgabe fordern. Notfalls müsse daher ein Enteignungsverfahren eingeleitet werden, um den Baubeginn für diese Straße nicht zu verzögern.

Aus der ursprünglichen Planung einer „nördlichen Tangentenstraße“, die den Verkehr von außerhalb an die Innenstadt heranführen soll, ist inzwischen eine echte Umgehungsstraße für den Durchgangsverkehr auf der Bundesstraße 75 geworden. Früher war davon die Rede, daß an dieser Tangente im Bürgerpark auch größere Parkflächen geschaffen werden, wo die auswärtigen Besucher ihre Fahrzeuge abstellen können, um die Innenstadt vom ruhenden Verkehr zu entlasten. Die jetzt eingereichten Pläne sehen solche Parkflächen nicht mehr vor.

Es ist im Bürgerpark auch keine Abfahrt eingeplant. Die Straße wird auf einem hohen Damm durch den Bürgerpark bis zur Schützenstraße verlaufen. Aus Richtung Pferdemarkt wird sie auf einer neuen Spannbetonbrücke über die Trave geführt. Die Kosten für diese Brücke sind in den vier Millionen DM enthalten.

Nach Fertigstellung der Nordtangente soll der gesamte Durchgangsverkehr von der Bundesstraße 75 auf diese nördliche Umgehung verlegt werden. Sie wird offiziell als „B 75“ ausgezeichnet. Daher hat das Bundesverkehrsministerium auch die Bauhoheit dafür übernommen und bei der Planung und Linienführung die letzte Entscheidung.

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.10.1968

 

Dienstag, 22. Oktober 1968

Stundenplan für die Stormarnhalle

Wünsche der Vereine im wesentlichen erfüllt

Die Stadt konnte die Wünsche der Sportvereine hinsichtlich der Benutzung der Stormarnhalle erfreulicherweise im wesentlichen erfüllen.

Nach der Benutzungsordnung steht die Stormarnhalle jeden Werktag von 8 bis 17 Uhr und Sonnabends von 8 bis 13 Uhr den Schulen zur Verfügung. Die Benutzungszeiten wurden von der Stadtschule mit den anderen Schulen abgesprochen und in einem Zeitplan festgelegt. Da die Halle bekanntlich in erster Linie als Großturnhalle für die Stadt- und die Sonderschule gebaut worden ist, besitzt die Stadtschule das Hausrecht sowie ein gewisses Vorrecht bei der Hallenbenutzung.

Für die Benutzung der Halle in der außerschulischen Zeit (werktags von 17 bis 22 Uhr) hat die Stadtvertretung aufgrund der vorliegenden Anträge der Sportvereine einen Raumbenutzungsplan genehmigt. Nicht berücksichtigt wurde vorläufig ein Antrag der Personalvertretung der Kreisverwaltung, die die Halle einmal wöchentlich eineinhalb Stunden lang für den Betriebssport zur Verfügung gestellt haben wollte.

Man erfüllte zuerst die Wünsche der Vereine, weil es sich hierbei um Sportarten handelt, die für die Großhalle besonders wichtig ist: Handball, Faustball, Fußball, Hockey und so weiter. Dem Personalrat der Kreisverwaltung wird eine der anderen Turnhallen angeboten werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.10.1968

 

Mittwoch, 30. Oktober 1968

Die Meinung des Lesers

Enteignung für die Nordtangente?

Ich nehme Bezug auf Ihren Beitrag vom 17. Oktober 1968 „1969 Bau der Nordtangente?“.

Offensichtlich unzureichend ist Herr Bürgermeister Baethge von der verantwortlichen Behörde bezüglich der Grundstücksverhandlungen für den Bau der Nordtangente informiert worden. Auf jeden Fall bedarf die vor der Presse abgegebene und im Stormarner Tageblatt am 17. Oktober 1968 unter dem Titel „1969 Bau der Nordtangente?“ abgedruckte Erklärung einer gewissen Richtigstellung.

In der Pressenotiz hieß es wörtlich: „In drei Fällen würden die Grundeigentümer zu hohe Preise für die Landabgabe fordern. Notfalls müsse daher ein Enteignungsverfahren eingeleitet werden, den Baubeginn für diese Umgehungsstraße nicht zu verzögern.“

Da es für den Eingeweihten nicht schwer zu erraten ist, um welche Grundeigentümer es sich hier handelt, soll zumindest für einen der drei Eigentümer die folgende Richtigstellung gegeben werden.

Es haben bis zum heutigen Tage überhaupt noch keine Grundstücksverhandlungen, in denen etwa der Grundstückseigentümer zu hohe Preise gefordert hätte, stattgefunden. Vielmehr sind Vorgespräche, wie es die betreffende Behördenvertretung selbst formuliert hat, geführt worden, in denen grundsätzliche Fragen erörtert, nicht aber geklärt, keineswegs aber Preisforderungen seitens des Grundeigentümers gestellt worden sind. Schon aus dem Grunde nicht, weil die Herren sich von vornherein für nicht kompetent erklärten, juristisch verbindliche Absprachen über eine bestimmte Preishöhe hinaus treffen zu können.

Dieses Preislimit lag aber zu dem Zeitpunkt der Vorgespräche bereits um 25 Prozent unter dem Preis pro Quadratmeter, den ich persönlich schon 1964 für den Erwerb eines Grundstückes von einer Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft in Bad Oldesloe aufzuwenden hatte. Sollte das Überschreiten dieses irrealen Preises mit der Vorstellung der Forderung zu hoher Preise gemeint sein?

Es hat den Anschein, daß in der Öffentlichkeit der Eindruck erweckt werden soll, daß sich nur noch einige hartnäckige Grundeigentümer gegen den Bau der Nordtangente stellen. Diese haben aber, zumindest für den einen Part, ihre Verhandlungsbereitschaft und damit die Einsicht bekundet, daß das Verkehrsproblem unserer Kreisstadt gelöst werden muß. Vielmehr sollte es ein dringliches Anliegen der Stadt sein, annehmbare Vorschläge zu unterbreiten, denn, wer will denn eigentlich etwas von wem?

Wenn aber von vornherein mit dem letzten der möglichen Verhandlungsmittel, nämlich dem Enteignungsverfahren gedroht wird, scheint es um die Vorschlagsbereitschaft der Stadt nicht so großartig bestellt zu sein. Sollte es zu dem Enteignungsverfahren kommen, kann zumindest kaum weniger für die Grundeigentümer an Erlös erzielt werden, als die Gesprächspartner kompetent waren, anzubieten. Sicher scheint aber zu sein, daß das Fragezeichen in der Schlagzeile zumindest für den Bau im Jahre 1969 dann bei dieser letzten Konsequenz seine volle Berechtigung hat.

Erich Ellerbrock, Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.10.1968

 

Dienstag, 5. November 1968

Zur Stormarnhalle

An der Einmündung zur Schützenstraße und zum Bürgerpark hat die Stadt weiße, innerörtliche Wegweiser mit der schwarzen Aufschrift „Stormarnhalle“ aufgestellt. Sie sollen auswärtigen Besuchern die Orientierung ermöglichen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.11.1968

 

Sonnabend, 16. November 1968

Hallenheizung fiel aus

Nur wenige Wochen nach der Freigabe der Stormarnhalle für die Benutzung durch Schulen und Sportvereine gab es heute die erste Panne. Die Ölheizung versagte. Der Hausmeister bemühte sich um Abhilfe, konnte die Störung bis zum Mittag nicht beseitigen. Der Schulsport fiel deshalb heute aus.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.11.1968

 

Dienstag, 19. November 1968

Heizung wieder intakt

In der Stormarnhalle ist es wieder warm. Zwar war am Sonnabendvormittag die Heizung ausgefallen, doch bis zum frühen Nachmittag hatten Monteure den Fehler gefunden, so daß um 14 Uhr beim Anpfiff des ersten von 27 für Sonnabend/Sonntag angesetzten Handballspielen die Heizkörper wieder Wärme spendeten.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.11.1968

 

Montag, 25. November 1968

Neue Hallenbadspende

In der Stadtverordnetenversammlung dankte Bürgerworthalter Georg Koch dem Kaufmann Gerhard Nickel für seine 5000-DM-Spende zum Bau einer Schwimmhalle in der Kreisstadt. Unter dem Beifall der Anwesenden konnte der Bürgerworthalter eine weitere erfreuliche Nachricht anfügen: „Heute nachmittag ist bereits die zweite Spende für den Hallenbadbau eingegangen. Der Buchhändler Hans Werner Meyer hat 300 DM gestiftet. Das soll uns ein Ansporn sein. Den Plan weiterzuverfolgen. Wenn die Spenden unserer Bürger und Geschäftsleute auch in Zukunft so fließen, werden wir die Schwimmhalle bestimmt realisieren können!“

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.11.1968

 

Freitag, 6. Dezember 1968

Schon 6300 DM für Hallenbad

Spendenfluß in Bad Oldesloe auf Sonderkonto hält an

Auf dem Sonderkonto der Oldesloer Stadtkasse „DP-17“ konnte eine weitere Spende von 1000 DM für den Bau einer Schwimmhalle verbucht werden. Damit stehen jetzt schon 6300 DM auf diesem Konto.

Die Aktion ist bekanntlich durch die Initiative des Kaufmannes Gerhard Nickel mit einer 5000-DM-Spende eröffnet worden. ‚Der neue Spender will ungenannt bleiben. Es handelt sich aber um einen Einwohner mit einem nur mittleren Einkommen“, betonte gestern Bürgermeister Baethge. Er dankte für die Überweisung.

Auf das Sonderkonto DP-17 der Stadtkasse können jederzeit weitere Spenden eingezahlt werden. „Diese private Initiative ist sehr zu begrüßen. Dadurch ist der Bau einer Schwimmhalle in Bad Oldesloe keine Utopie mehr. Alle Spenden dafür lassen sich beim Finanzamt steuerlich absetzen. Die Stadt stellt dazu die notwendigen Bescheinigungen aus. Wir hoffen, daß noch mehr Oldesloer und Firmen für diesen guten Zweck Geldbeträge aufbringen“, sagte der Bürgermeister.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.12.1968

 

Sonnabend, 14. Dezember 1968

Wo bleibt Oldesloes Hallenbad-Aktion?

Vor wenigen Tagen berichteten wir, daß drei Oldesloer Bürger der Stadt für den Bau eines Hallenschwimmbades zusammen 6300 DM zur Verfügung gestellt haben. Der Bürgermeister dankte ihnen und forderte die Bevölkerung zu weiteren Spenden auf. Überweisungen werden auf das Sonderkonto DP-17 der Stadtkasse erbeten.

Nichts würden wir lieber tun, als nun neu eingehende Beträge und die Namen der Spender der Öffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen. Doch werden wir viel Gelegenheit dazu bekommen?

Immerhin ist ein Anfang gemacht. 6300 DM als Grundstock sind vorhanden. Bleiben Sie auf einem Konto mit guten Zinssatz liegen, dann würden sie sich im Laufe der Zeit in zehn Millionen verwandeln, für die Oldesloe einen hochaufwendigen Schwimmpalast bauen könnte. Allerdings würde man dann das Jahr 2078 schreiben.

Wozu noch bemerkt werden muß, daß für die in der Kreisstadt geplante Halle nur 1,5 bis 2 Millionen gebraucht werden. Doch auch sie kämen erst in einer ganzen Reihe von Jahrzehnten zusammen.

Solange wollen die Oldesloer nicht warten. Deshalb unser Appell an die Stadt und ihre Einwohner: Tut etwas für das Schwimmbad, und tut es jetzt! Es sieht ganz so aus, als würden die ersten Spenden schnell vergessen, als würde die Reihe der verpaßten Gelegenheiten um eine weitere vermehrt. Warum nehmen wir diese guten Beispiele nicht zum Anlaß einer großen, umfassenden, allgemeinen Aktion Schwimmhalle?

Gewiß, es gab oder gibt bereits einen Schwimmhallenverein. Was er im ersten Anlauf nicht schaffte, nämlich die ganze Bevölkerung hinter sich zu bringen, wird ihm auch bei einem zweiten Versuch, der im Stillen vorbereitet wird, kaum gelingen. An seine Stelle sollte etwas ganz Neues treten.

Es muß durchaus kein neuer Verein sein. Man bilde ein Komitee, an dessen Spitze der junge, resolute, tatendurstige Bürgermeister treten könnte. Er müßte um sich angesehene, energische Persönlichkeiten sammeln, die mehr als nur ihren guten Namen für die Aufgabe anbieten.

Haben Sie sich gefunden, könnte das Komitee, wenn es angebracht erschiene, durch Hinzuwahl so erweitert werden, daß es einen Querschnitt durch alle Bevölkerungsschichten böte. Vergessen werden dürften dann nicht Vertreter der Geldinstitute, Krankenkassen, Versicherungsgesellschaften usw., auch nicht Repräsentanten des sogenannten Einzugsgebietes.

Unentbehrlich ist allerdings ein Arbeitsausschuß, der nicht nur auf dem Papier steht. Andere – viel kleinere – Städte und Gemeinden haben es vorgemacht, wie man trotz schwacher kommunaler Finanzen zu einem Hallenschwimmbad kommt. Die Oldesloe Bürger müssen ihrem Stadtparlament, dass guten Willens ist, eben auch, wie es anderenorts geschehen ist, den Rücken stärken und beweisen, daß sie zu persönlichen Opfern für diesen Zweck bereit sind.

Ein bißchen Wirbel ist allerdings von Nöten. Nutzt die Stormarnhalle für eine zugkräftige Veranstaltung, deren Reinertrag dem Schwimmhallenfonds zugute kommt! Ermuntert und spornt die Vereine an, Schwimmhallengroschen einzuführen! Zieht ein Fußballspiel der Prominenten auf, an dem Uwe Seeler und Willi Schulz, deren Häuser auf Stormarner Boden stehen, mitwirken könnten! Gebt „Bausteine“ aus! Veranstaltet einen humoristischen Dichterwettbewerb, um den Schwimmbadgedanken in aller Munde zu bringen! Solche Vorschlagsliste ist weder vollständig noch sonderlich neu, sie kann nach Belieben ergänzt, verändert oder variiert werden.

Überhaupt handelt es sich hier nicht um ein allein gültiges Rezept, sondern nur um einen Anstoß, mit dem Schwimmbad ernstzumachen. Im bayerischen Rosenheim spendete ein Stadtrat und Fabrikant 200.000 DM, im Testament verfügte er, daß die ihm zugedachten Kranzspenden dem Hallenbadverein in bar zugewendet werden möchten. Am Beisetzungstag gingen daraufhin „statt Blumen“ 7750 DM auf dem Konto ein. Die Halle wird gebaut. Ob sich in Bad Oldesloe ein Mäzen findet, der es ebenfalls mit dem Schwimmbad buchstäblich so ernst meint, sei offen gelassen, aber ob nicht bei uns gut situierte Bürger nur darauf warten, in der richtigen Weise angesprochen zu werden?

Wenn jeder nach seinen Kräften dazu beitrüge, der eine mehr, der andere weniger, den Schwimmhallenfonds zu füllen, könnte die Kreisstadt ganz gewiß einige Jahre früher ein Schwimmbad haben, als es sonst einmal der Fall sein würde. Voraufgehen aber muß die Initiative derer, die dazu berufen sind! Willi Maaß.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.12.1968

 

Montag, 16. Dezember 1968

… Auftakt zur Schwimmhallendebatte

Den kommunalen Leitartikel in der Sonnabendausgabe des „Stormarner Tageblattes“ nahm in der Sitzung der Oldesloer Stadtverordnetenversammlung Walter Busch zum Anlaß, das Schwimmhallenprojekt anzusprechen. Er regte an, die darin enthaltenen Vorschläge möglichst bald zu prüfen und eventuell in die Tat umzusetzen. Die bisher eingegangenen Spenden sollten seiner Meinung nach in einem Bausparvertrag angelegt werden.

Stadtverordneter Siegfried Wobig (CDU) bat, die Diskussion um die Schwimmhalle aus den parteipolitischen Dingen herauszuhalten.

Walter Busch antwortete, zwischen der Schwimmhalle und seinen Übertritt zur SPD bestehe kein Zusammenhang. Die Anregung habe er als Vorsitzender des VfL Oldesloe gegeben.

Stadtrat Heinz Sonnenberg (SPD), zur Zeit noch Vorsitzender des bisher erfolglosen und mit einem mißglückten Start belasteten Schwimmhallenvereins, kündigte an, daß auch jener Verein weiterhin in der Bevölkerung für die Schwimmhalle werben wolle. Allerdings sei die Wahl eines völlig neuen Vorstandes geplant.

Auf Antrag von Stadtrat Bernhard Nowak (WBO) einigten sich die Stadtvertreter, das Problem „Schwimmhalle“ auf die Tagesordnung der nächsten Versammlung zu setzen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.12.1968

 

 

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