Samstag, 4. Jan. 1964 Stürzt Phönix den VfL vom Platz zwei? Die Oldesloer in der Höhle des Löwen. Tabellenneunter hat sich viel vorgenommen. Die 1. Amateure des VfL Oldesloe haben bisher über Erwarten gut abgeschnitten. Der zweite Tabellenplatz ist ein gutes Zeugnis für den Leistungsstandard. Schon morgen muß sich zeigen, ob die Oldesloer diese Position werden halten können. Obgleich Phönix Lübeck (bei allerdings erst 15 Spielen) nur den neunten Tabellenplatz belegt, zählt er doch zu den gefürchtesten Gegnern. Er hat sich gegen den VfL stets in guter Form vorgestellt, und man hörte von einer sorgfältigen Vorbereitung auf den morgigen Punktekampf. Der VfL wird es also in der Höhle des Löwen schwer haben.
Aber auch der VfL war nicht müßig und hat trotz ungünstiger Trainingsmöglichkeiten (ihm wurde das Training in der Turnhalle der Klaus-Groth-Schule trotz Genehmigung verwehrt) an sich gearbeitet, so daß auch er gut vorbereitet in diese Begegnung geht. Ob es ihm gelingen wird, beide Punkte aus Lübeck zu entführen, hängt von der Tagesform beider Mannschaften ab. Kampf und Einsatz werden in diesem Spiel Trumpf sein. Sollte aber der VfL genau so klug spielen wie hier in Bad Oldesloe und sich von Phönix nicht überrumpeln und auch von gewissen Mätzchen, die dem Phönix zu eigen sind, nicht beeindrucken lassen, so dürfte ein Unentschieden auf jeden Fall im Bereich der Möglichkeit liegen. Die endgültige Nominierung der VfL-Amateure erfolgt erst heute, begründet durch einige Verletzungen und die Erfahrungen des letzten Spiels gegen LBV Phönix. ST
Sonntag, 5. Jan. 1964 Phönix gegen Oldesloe fiel aus. Der VfL Oldesloe erhielt kurz nach 12 Uhr die Nachricht durch den Schiedsrichter Saul (Neumünster), daß das Spiel in Lübeck gegen Phönix wegen Unbespielbarkeit des Platzes nicht stattfinden könnte. Seine Entscheidung begründete Saul damit, daß die Unebenheiten des Platzes, die im Laufe der Woche nicht beseitigt worden waren, durch den nun eingetretenen Frost gesundheitsgefährdend seien. Der VfL bedauert sehr, daß diese Feststellung erst zwei Stunden vor geplantem Spielbeginn gemacht werden konnte, als schon viele Schlachtenbummler die Fahrt nach Lübeck angetreten hatten. Er hat sein Möglichstes getan, um diese Nachricht sofort publik werden zu lassen.
Der VfL teilt mit, daß er seinen Platz im Stadion unter schwierigsten Umständen bespielbar gemacht hatte, so daß zwei Seniorenspiele darauf stattfinden konnten. Am nächsten Sonntag empfängt der VfL um 14 Uhr in Bad Oldesloe Comet Kiel. ST
Montag, 6. Jan. 1964 Hunderte schimpften... Hunderte stellten sich am Sonntagnachmittag auf dem Lübecker Phönix-Platz schimpfend und diskutierend die Frage: „Warum wird hier eigentlich nicht gespielt?“ Schiedsrichter Saul (Neumünster) sollte das mit einiger Spannung erwartete Amateurliga-Punktspiel zwischen dem LBV Phönix und dem VfL Oldesloe am gestrigen Sonntag leiten. Ein Spiel, das, wie sich gestern mittag herausstellte, eine große Resonanz gefunden hätte, denn der Phönix hätte wohl - über den Daumen gepeilt! - mit der Rekordzahl von 2500 Besuchern rechnen können!
Herr Saul sah sich den knochenhart gefrorenen und mit Rauhreif überzogenen Phönix-Platz genau an, er entdeckte hier und da reichlich holprige Stellen und mehrere Zentimeter hohe Erdkanten, die ohne Zweifel bei unglücklichen Szenen zu bösen Verletzungen hätten führen können. Saul machte sich seine Entscheidung wahrlich nicht leicht, er ging hin und her, überlegte - und entschloß sich dann, das Spiel abzusagen. Sein Kommentar: „Auf diesem holprigen Platz kann es zu ernsthaften Verletzungen kommen. Das kann ich nicht verantworten, ich pfeife dieses Spiel im Interesse der Gesundheit der Spieler nicht an!“
Vom Phönix-Platz wurde sofort in Bad Oldesloe angerufen, man bat außerdem den Norddeutschen Rundfunk, in seiner Mittags-Sportsendung diesen Spielausfall bekanntzugeben, man benachrichtigte die Lübecker Verkehrsbetriebe, um zu erreichen, daß alle Busschaffner verständigt würden, um den Fußballinteressenten auch auf diesem Wege von dem Spielausfall Kenntnis zu geben - aber dennoch waren es mehrere hundert Zuschauer, die kurz vor 14 Uhr kopfschüttelnd vor dem Phönix-Platz standen. Darunter mindestens 400 Oldesloer, die man in Bad Oldesloe (obwohl man sich dort vor der Autobahnauffahrt bemüht hatte, alle Fußballanhänger abzuwinken!) nicht mehr benachrichtigen konnte und deren Ärger nun besonders groß war! Man ärgerte sich aber auch beim Phönix! Einmal, weil man die Mannschaft in besonders guter Form zu haben glaubte, zum anderen, weil dem Verein eine Einnahme wie schon lange nicht mehr verlorenging!
Wem soll man nun Vorwürfe machen? Dem Phönix? Er wollte den am Vorsonntag im Büdelsdorfer Spiel „umgepflügten“ Platz am Freitag walzen lassen. Aber da war der Boden schon steinhart gefroren und vom Walzen konnte keine Rede mehr sein. Dem Schiedsrichter? Er handelte nach besten Wissen und Gewissen. Darf man ihm deshalb Vorhaltungen machen?
Ich glaube allerdings, daß 98 von 100 anderen Schiedsrichtern das Spiel nicht abgesagt hätten! Denn wenn auf solch hartgefrorenen Plätzen (die immer Verletzungsgefahren mit sich bringen!) nicht gespielt werden soll - wie will man dann überhaupt über die Runden kommen? Ich meine, es wurde schon auf ganz anderen Plätzen Fußball gespielt! Und auf einem Nebenplatz, der wahrlich nicht besser (sondern noch schlechter!) aussah, spielten gestern mittag mit großer Begeisterung die Jungmannenmannschaften des LBV Phönix und VfL Oldesloe (3:0). Und es ging ausgezeichnet, ohne ernsthafte Verletzungen! Ich meine, man hätte dieses Spiel nicht abzusagen brauchen. Ohne mit dieser Feststellung den Schiedsrichter Saul (er muß es schließlich verantworten!) kritisieren zu wollen! SPM
Samstag, 11. Jan. 1964 Comet Kiel morgen im Stadion. VfL will Hinrundenerfolg wiederholen. Die 1. Amateure des VfL Oldesloe empfangen morgen im Travestadion im Punktspiel den Tabellenzwölften Comet Kiel. Der mäßige Tabellenplatz des Gegners sollte die Oldesloer aber nicht dazu verleiten, Comet zu unterschätzen.
Die Kieler können ein sehr unbequemer Gegner sein. In ihrem letzten Punktspiel schlugen sie Flensburg 08 in Flensburg 1:0 und entfernten sich damit ein ganzes Stückchen aus der Abstiegszone. Gleichwohl brauchen die Kieler noch dringend Punkte, und der VfL muß wissen, daß gerade solche Mannschaften sehr ernst genommen zu werden verdienen.
Der 3:1-Sieg des VfL in der Hinrunde in Kiel war hart erkämpft und alles andere als ein Spaziergang für die Oldesloer. Beide Mannschaften bekamen damals sehr gute Kritiken, vor allem der VfL. Die entscheidenden Tore fielen damals jeweils in den Schlußsekunden der beiden Spielhälften.
Die Mannen um Heitmann haben sich gut vorbereitet und wollen sich nicht vom zweiten Tabellenplatz verdrängen lassen. Wenn sie die richtige taktische Einstellung zu Comet finden, dürften beide Punkte in Bad Oldesloe bleiben. ST
Sonntag, 12. Jan. 1964 - ?????spiel
VfL Oldesloe - Comet Kiel 2:1 (2:0)
Oldesloe hatte es sehr schwer! Im Schlußdrittel war Comet Kiel einem Unentschieden sehr nahe. Fühlte sich der VfL Oldesloe nach dem schnellen Zwei-Tore-Vorsprung zu selbstsicher? Fast schien es Sonntag, denn den Stürmern fehlte die Konzentration und sichere Chancen wurden ausgelassen. Dies war jedoch eine „Rechnung ohne den Wirt“. Comet kam nach dem Seitenwechsel ganz groß heraus und nur eine verstärkte Abwehr (meistens halfen zwei, drei Stürmer mit aus!) konnte das durchaus mögliche Unentschieden abwenden. Und diesen einen Punkt hätten die Kieler vollauf verdient gehabt!
Der VfL begann sehr zügig, spielte über die Flügel und zwang Comet mehr und mehr in die Defensive. Es schien Sonntag, als steuerte er einem klaren Sieg zu. Erst nach 30 Minuten konnte Comet die ersten Angriffe vortragen, die aber leichte Beute der Oldesloer Hintermannschaft wurden. In der zweiten Spielhälfte dann zuerst noch einige gute Möglichkeiten der Oldesloer, aber Heitmann und auch Dau vergaben sie vor dem leeren Tor. Dann rollten die Angriffe in Richtung VfL-Tor, und die Hintermannschaft benötigte die Hilfe von zwei bis drei Stürmern, um die Gefahren zu meistern. Nach dem Anschlußtreffer schien der Ausgleich in der 86. Minute unvermeidbar, aber Dau rettete Lorkes Schuß mit großer Parade und somit den knappen Sieg.
Bei dem VfL spielte die Hintermannschaft sicher wie immer, hervorragend Uwe Dau und Horst Liedtke. Der Motor der Mannschaft und bester Spieler auf dem Platz war Alfred Liedtke, der immer wieder versuchte, das Sturmspiel anzukurbeln. Bliebenich war nach der Pause stärker, als er seine Schuhe mit Binden umwickelt hatte. Peters tauchte auch viel im Sturm auf, konnte aber mit seinen Schüssen den Torwart nicht gefährden. Nach dem Wechsel unterblieben viele dieser aufbauenden Aktionen. Die Spieler waren damit beschäftigt, das eigene Tor reinzuhalten. Neben Heitmann und Kößling konnten auch Lütge, Bieschke und Manfred Dau überzeugen. Der Sturm fiel in der zweiten Halbzeit völlig auseinander. Nur Kößling verdiente sich für diese Zeit noch ein Lob.
Ein Lob der gesamten Kieler Mannschaft. Sie hat in Oldesloe ihr Bestes gegeben und hätte ein Unentschieden verdient gehabt. Nach anfänglichen Schwächen fand sie sich immer besser zurecht und kam gefährlich auf. In der Deckung fiel neben Stapel besonders Sauter auf, der sehr hart, aber nicht unfair spielte. Die Läuferreihe hatte ihren schwachen Punkt in Gradert, der Heitmann nicht bremsen konnte. Bester Läufer Hinz. Seine Zweikämpfe mit Manfred Dau waren sehr sehenswert. Der Sturm lebte von der Leistung Lorkes, ein sehr gefährlicher Mittelstürmer, der oft auf den Außenposten auftauchte und Verwirrung stiftete. Enttäuscht hat Wagner, der sich auf dem Boden einfach nicht zurechtfand. SPM
VfL Oldesloe: Uwe Dau - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Egon Lütge, Manfred Dau, Horst Bieschke, Gerd Heitmann, Martin Kößling.
Comet Kiel: Stapel - Haase, Sauter - Hinz, Uslar, Gradert - Wagner, Skrotzki, Lorke, Lohse, Pleiskies.
Tore: 1:0 Heitmann (6.), 2:0 Alfred Liedtke (26.), 2:1 Lorke (80.). - Schiedsrichter: Jensen (Lütjenburg). - Zuschauer: 600.
Samstag, 18. Jan. 1964 VfL kann näher an Kilia heran. Im Travestadion geht es morgen um hohen Einsatz. Da Kilia Kiel, der Tabellenführer in der Amateurliga am Wochenende pausiert, hat sein hartnäckigster Verfolger VfL Oldesloe morgen die Chance, sich näher an Kilia heranzuschieben. Nötig dazu ist ein Sieg im Travestadion über Frisia Husum.
Nach der Tabelle zu urteilen, kann Frisia Husum nur als Punktlieferant in Frage kommen. Daß die Papierform täuscht, haben die Frisianer am letzten Sonntag in Büdelsdorf bewiesen, denn in der Halbzeit lagen sie klar mit 2:0 in Führung und erst in der 71. Minute mußten sie den Ausgleich hinnehmen. Der VfL wird auf einen Gegner treffen, der auch in Oldesloe sein Fell so teuer wie möglich verkaufen will. Mit Kampf um jeden Ball und einem Spiel über die Flügel werden die Gäste versuchen, dem VfL beizukommen. Für ihn gilt es alSonntag, wachsam zu sein, sich einzusetzen und nicht nur eine Halbzeit den Anforderungen zu genügen.
Wir glauben, daß die Hintermannschaft des VfL alles daransetzen wird, die Husumer nicht zum Erfolg kommen zu lassen. Vom Sturm erwarten wir eine stärkere, konzentriertere Leistung und besonders von Bieschke und Lütge Einsatz bis zum Schlußpfiff. Wenn das beachtet wird, dürften die Punkte hier in Bad Oldesloe bleiben. ST
Sonntag, 19. Jan. 1964 - ?????spiel
VfL Oldesloe - Frisia Husum 2:0 (1:0)
VfL Oldesloe nicht zu halten. Nun mußte Frisia daran glauben! Husum trotz 0:2-Niederlage ein ernstzunehmender Gegner. In einem farbigen Spiel, das die Zuschauer begeistert mitgehen ließ, konnte der VfL gegen die in jeder Phase gefährlich bleibenden Husumer das siebente Spiel hintereinander siegreich beenden. Allerdings fällt dieser Sieg um ein Tor zu hoch aus, denn auch Frisia hatte Möglichkeiten, das Ergebnis zu verbessern. So mußte Uwe Dau mehrfach großartig retten, und als er in der 79. Minute geschlagen war, rettete Westphal für ihn einen Schuß Bachors auf der Linie.
Der VfL ging zwar als Favorit in dieses Spiel, aber verfiel nicht in den Fehler, seinen Gegner zu unterschätzen. Er ließ es deshalb vorsichtig angehen und erst als er merkte, daß die Husumer Abwehr nicht sattelfest war, übernahm er das Mittelfeld, das er nur für die erste Viertelstunde der zweiten Hälfte wieder abgab. Die Husumer verstanden es immer wieder, die Drangperiode der Oldesloer mit gefährlichen Steilangriffen zu unterbrechen und hätten auch bestimmt Erfolg gehabt, wenn nicht Uwe Dau so großartig gehalten hätte.
In der Einzelkritik fällt es schwer, außer Uwe Dau noch jemand besonders hervorzuheben. Die gesamte Hintermannschaft spielte wie aus einem Guß, ließ kaum Schwächen erkennen. Zwar kamen die Pässe der Läufer im Sturm nicht immer an, aber daran hatte der glatte Eisboden seinen maßgeblichen Anteil. Erstaunlich ist das Arbeitspensum von Bliebenich, der sich von Spiel zu Spiel zu steigern vermag. Im Angriffsquartett war Kößling etwas glücklos, auch fand er sich auf dem Boden nicht zurecht. Bieschke erwachte erst in den letzten zehn Minuten, als er sich plötzlich darauf besann, daß er mit dem Ball umzugehen versteht. Beste Stürmer waren Manfred Dau und Lütge, die gut von dem zurückhängenden Heitmann unterstützt wurden.
Die Husumer Mannschaft fällt doch erheblich ab. Schon Torwart Fogel zeigte kleine Unsicherheiten und ist an dem zweiten Tor nicht ganz unschuldig. Die schwerere Aufgabe von beiden Verteidigern hatte Nommensen mit dem schnellen Lütge. Gut gespielt haben Niebuhr und Linksläufer Eckmann. Im Sturm waren Neuwirth und Bachor die Hauptstützen, es fehlte ihnen aber die Angriffsspitze, denn Carl konnte sich bei Horst Liedtke nicht durchsetzen; auch Braasch kam an Westphal nicht vorbei.
Insgesamt ein gutes Spiel mit vielen Höhepunkten. Husum wird, wenn es so weitermacht, bestimmt noch manchen Favoriten schlagen, vielleicht schon den VfL am kommenden Sonntag beim Rückspiel? SPM
VfL Oldesloe: Uwe Dau - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Egon Lütge, Manfred Dau, Horst Bieschke, Gerd Heitmann, Martin Kößling.
Frisia Husum: Fogel - Nommensen, Winter - Bergmann, Niebuhr, Eckmann - Bachor, Balzer, Carl, Neuwirth, Braasch.
Tore: 1:0 Lütge (16.), 2:0 Manfred Dau (57.). - Schiedsrichter: Carstens (Itzehoe). - Zuschauer: 700.
Samstag, 25. Jan. 1964 VfL nun in Husum gegen Frisia. Oldesloer wollen vorsonntäglichen Sieg wiederholen. Morgen fahren die 1. Amateure des VfL Oldesloe nach Husum, um gegen Frisia das Rückspiel auszutragen und den am letzten Sonntag im nachgezogenen Spiel der Herbstserie errungenen Sieg zu wiederholen. 2:0 hieß es im Travestadion - ein verdienter, aber schwer erkämpfter Erfolg. Frisia wird morgen gewiß noch stärkeren Widerstand leisten als am letzten Sonntag.
Der Ausgang des Punktekampfes wird vor allem von der Form der VfL-Hintermannschaft abhängen, die am Vorsonntag alle Angriffe der Husumer zunichte machte. Im Sturm scheint eine kleine Umstellung empfehlenswert. Nachwuchsspieler Bieschke hat diesmal hoffentlich für zwei Halbzeiten Eifer und Ausdauer.
Die Oldesloer sind durch mangelndes Training gehandikapt. Das anhaltend schlechte Wetter und die Weigerung der zuständigen Stellen, die Halle der Klaus-Groth-Schule für das Training zur Verfügung zu stellen, machten eine ausreichende Vorbereitung unmöglich. ST
Sonntag, 26. Jan. 1964 - ?????spiel
Frisia Husum - VfL Oldesloe 0:1 (0:0)
VfL Oldesloe „marschiert“ weiter. Husum diesmal 1:0 bezwungen. Bliebenich schoß das „goldene Tor“. Nach dem vorsonntäglichen 2:0-Sieg im Heimspiel setzte der VfL Oldesloe durch ein 1:0 bei Frisia Husum seine Erfolgsserie fort. Werden die Leistungen der Oldesloer der letzten Wochen als Maßstab genommen, dürfte es sicher schwer werden, sie von dem zweiten Tabellenplatz zu verdrängen. Die neuerliche Punkteinbuße der Husumer dagegen eröffnet für Frisia weniger günstige Perspektiven, und sicherlich werden auch große Sorgen um den Erhalt der Klasse kommen.
Zwei in der Feldverteilung völlig verschiedene Halbzeiten gab es in Husum durch den in Längsrichtung auf den Frisia-Platz einfallenden sturmartigen Wind. So gehörte der Platzmannschaft im ersten Durchgang eindeutig das Feld, wie umgekehrt nach dem Wechsel - mit einer kleinen Einschränkung - dem VfL Oldesloe. Aber die Spielanlage der Gäste war in der Endphase ihrer Angriffe gekonnter, so daß der Tabellenzweite insgesamt gefährlicher wirkte und sein „goldenes Tor“ nicht unverdient erzielte.
Frisia hat sich bis zum Schluß mit einem imponierenden Einsatz gegen eine Niederlage zur Wehr gesetzt. Bezüglich der Abwehr hat die Husumer Hintermannschaft in beiden Halbzeiten auch mit wirklichem Erfolg gespielt. Sie griff auch dann noch mit teilweisem Erfolg ein, wenn die Chancen dafür eigentlich gar nicht mehr gegeben schienen. Das alles verdient höchste Anerkennung und zeichnete Mittelläufer Niebuhr, die beiden Außenläufer Clausen und Pohns I und den Rechtsverteidiger Nommensen in besonderer Weise aus. Aber das Zuspiel war bei allen Husumer Abwehrspielern - Pohns I ist für eine gewisse Zeit ausgenommen - wirklich schwach. Die Husumer schlugen wohl den Ball weg, das auch sehr schön weit, aber in der überwiegenden Zahl landete das Leder bei dem Gegner. Sicher war an dem unzureichenden Husumer Zuspiel auch der Sturm nicht schuldlos, dessen Spieler sich nur selten richtig stellten und sich kaum anboten. Bachor war in der ersten Halbzeit hinlänglich kräftig, wurde aber nach dem Wechsel fast vollständig von dem Oldesloer Peters ausgeschaltet. Auch Linksaußen Carl war seinem Bewacher nicht gewachsen, wie Mittelstürmer Neuwirth gegen Horst Liedtke nicht kräftig genug wirkte. Daß auch Eckmann kein Stürmer ist, um das zu beweisen, dazu bedarf es eigentlich keines weiteren Versuches. Bleibt als brauchbarer Stürmer nur der Halbrechte Balzer, der aber auch nicht seinen besten Tag hatte. Trotz erdrückender Feldvorteile im ersten Durchgang waren die Aktionen des Frisia-Sturms in der Endphase seiner Angriffe zu sehr auf den Zufall abgestellt.
Der VfL kam zunächst in große Verlegenheit, aber mit Schlußmann Uwe Dau und dem immer besser ins Spiel gekommenen Rechtsverteidiger Westphal und dem Stopper Horst Liedtke überwand man die anfängliche kritische Phase und rettete sich ohne Gegentreffer über die gefährliche erste Halbzeit. Das war der Schlüssel zum schließlichen Siege. Als nun Oldesloe den Wind zum Bundesgenossen hatte, waren die Feldvorteile zwar nicht ganz so zwingend wie bei Frisia vor dem Wechsel, aber es wurde mehr „gespielt“. Ihre Schußstiefel hatten die Oldesloer allerdings vergessen. Was alles am Husumer Tor vorbei oder über die Latte ging, dürfte sich ein Tabellenzweiter eigentlich nicht leisten. Es war gut, daß man sich kurz nach dem Wiederbeginn entschloß, den offensiv eingestellten Bliebenich in den Sturm zu beordern. Ohne diesen schnellen und technisch versierten Spieler wäre auch der eine Treffer nicht gefallen. Linksaußen Kößling wirkte zunächst langsam, kann aber etwas am Ball und hat im zweiten Durchgang Wesentliches für den Spielaufbau geleistet. Aber weite Schüsse, zu denen der Rückenwind nach dem Wechsel geradezu einlud, hat man vom gesamten VfL-Sturm viel zu wenig gesehen. SPM
Frisia Husum: Fogel - Nommensen, Winter - Pohns I, Niebuhr, Clausen - Bachor, Balzer, Neuwirth, Eckmann, Carl.
VfL Oldesloe: Uwe Dau - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Egon Lütge, Horst Bieschke, Manfred Dau, Gerd Heitmann, Martin Kößling.
Tor: 0:1 Bliebenich (67.). - Schiedsrichter: Thamm (Neumünster). - Zuschauer: 450.
Samstag, 1. Feb. 1964 Fußballschlager im Travestadion. Tabellenzweiter empfängt den Tabellendritten. Nur durch einen Sieg kann der VfL Oldesloe morgen um 14 Uhr im Travestadion seine große Chance wahren, in diesem Jahr an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord teilzunehmen. Der Gegner muß allerdings mit größtem Respekt betrachtet werden: der Büdelsdorfer TSV ist dem VfL (30:8 Punkte) bei einem Punktstand von 25:11, aber einem Spiel weniger, auf dem dritten Tabellenplatz dicht auf den Fersen. Wird der Gast, der am letzten Sonntag Gut Heil Neumünster 4:2 abfertigte, der erstaunlichen Siegesserie des Tabellenzweiten ein Ende setzen? Das ist die große Frage, die sich Oldesloes Fußballfreunde stellen.
Mit dem Büdelsdorfer TSV erscheint eine kampfstarke Mannschaft in Bad Oldesloe, der es nicht so sehr darauf ankommt, schön zu spielen, als Tore zu schießen. Die VfL-Deckung wird das aber den Büdelsdorfern nicht leicht machen, denn sie hat gerade in den letzten Spielen gezeigt, daß sie zu den stabilsten Hintermannschaften der 1. Amateurliga zählt. Sollten die Männer um Horst Liedtke erneut die hervorragende Form der vergangenen Sonntage zeigen, so wird es der Büdelsdorfer Angriff sehr schwer haben, zu Torerfolgen zu kommen.
Es wäre schön, könnte man vom VfL-Sturm etwas ähnlich Gutes sagen. Leider überzeugte er in letzter zeit nicht. Eine erhöhte Durchschlagskraft erzielte er am vergangenen Sonntag durch die Hereinnahme von Bliebenich. Hoffen wir, daß der VfL-Angriff morgen über seine bisherigen Leistungen hinauswächst und an die prächtige Form früherer Tage anknüpft.
Für alle Spieler ist Kampf bis zur letzten Minute Gebot. Nur wenn jeder um jeden Ball kämpft und den Einsatz Mann gegen Mann nicht scheut, ist mit einem Sieg zu rechnen. An der moralischen Rückendeckung durch den eigenen Anhang wird es dem VfL nicht fehlen. Über die Aufstellung soll erst morgen vormittag entschieden werden. ST
Sonntag, 2. Feb. 1964 - ?????spiel
VfL Oldesloe - Büdelsdorfer TSV 2:0 (1:0)
VfL Oldesloe nicht zu stoppen! Nun mußte auch der Büdelsdorfer TSV die Überlegenheit anerkennen. Gefährliche Mitbewerber um zweiten Tabellenplatz abgeschüttelt. Unaufhaltsam marschiert der VfL Oldesloe! Diesmal mußte der Büdelsdorfer TSV die Überlegenheit des Tabellenzweiten mit einer 0:2-Niederlage anerkennen. Mit diesem Erfolg haben die Oldesloer nicht nur ihren zweiten Platz weiterhin gefestigt, sondern gleichzeitig auch einen zu beachtenden Mitbewerber um eine Spitzenposition abgeschüttelt. Nach dieser Punkteinbuße dürften die letzten Büdelsdorfer Hoffnungen dahin sein, noch einmal entscheidend im Kampf um die Meisterschaft eingreifen zu können. In einem guten und streckenweise für die Augen sehr gefälligen Spiel konnte der VfL sich behaupten und siegte mit einer ansprechenden Gesamtleistung verdient, wenn auch um ein Tor zu hoch. Die Büdelsdorfer kamen gut ins Spiel und hätten in der ersten Hälfte auch die Führung verdient gehabt, aber Westphal rettete für den geschlagenen Dau in der 16. Minute auf der Linie. Mit diesem Sieg verschaffte sich der VfL eine gute Ausgangsposition für das Spiel am Sonntag in Heide.
Der VfL begann sehr zügig und hatte in der 5. Minute seine erste Tormöglichkeit, aber Dau, der allein vor Cassel stand, konnte diesen nicht bezwingen. Aber nach einer Viertelstunde übernahm Büdelsdorf das Mittelfeld und drängte Oldesloe immer mehr in die Defensive. In dieser Spielphase bewies die Hintermannschaft, daß die gute Kritik der letzten Spiele nicht unverdient war. Die Mannen um Horst Liedtke verhinderten manchen unvermeidbar erscheinenden Treffer. Unermüdlich arbeitete Bliebenich, vor allem in der zweiten Hälfte, als der VfL das Spiel offenhalten konnte, tauchte er gefährlich im Büdelsdorfer Strafraum auf. Torwart Dau konnte anfangs nicht überzeugen, als er bei Eckbällen in der Faustabwehr unsicher schien, aber er wußte sich gut zu steigern. Der VfL besaß einen gefährlichen Drei-Mann-Sturm, der von dem besten VfL-Spieler, Manfred Dau, geführt wurde. Nur Heitmann und Kößling konnten ihn gut unterstützen, Lütge blieb oft farblos. Bieschke dagegen war ein glatter Ausfall, man sollte diesen jungen Spieler nicht überfordern und ihm jetzt einige Wochen Pause gönnen. Außerdem mangelt es ihm momentan an Ehrgeiz.
In der Gegenüberstellung der Mannschaften schneidet Büdelsdorf ebenfalls gut ab. Es besitzt eine echte Spitzenmannschaft, die zu schlagen schon einer guten Leistung bedarf. Als der VfL die Führung erzielte, war sie glücklich zu nennen und man rechnete mit energischer Gegenwehr. Büdelsdorf war nach der Pause aber nicht so stark, wie man befürchtete. Zwar kam das Zuspiel besser an, aber nun klappte es mit dem Torschuß nicht mehr. Der Oldesloer Sturm war mit drei Mann zeitweise gefährlicher. Torwart Cassel hätte den Oldesloer Führungstreffer verhindern müssen, war sonst aber gut auf dem Posten. Die Stütze der Hintermannschaft war Linksverteidiger Hinrichsen, der Lütge nahezu völlig abmeldete. Gauda hatte es da mit Kößling schon schwerer. Bieschke war bei Mittelläufer Jöhnk gut aufgehoben. Als dann Dau Spitze spielte, gab dieser ihm oft das Nachsehen. Ein guter und offensiver Außenläufer Alexander. Der Sturm lebte von der guten Leistung von Lubbe. Überzeugen konnte auch noch Neumann, Rosenfeldt dagegen konnte sich nie gegen Horst Liedtke durchsetzen. SPM
VfL Oldesloe: Uwe Dau - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Egon Lütge, Manfred Dau, Horst Bieschke, Gerd Heitmann, Martin Kößling.
Büdelsdorfer TSV: Cassel - Gauda, Hinrichsen - Jaschinski, Jöhnk, Alexander - Broer, Lubbe, Rosenfeldt, Neumann, Jastremski.
Tore: 1:0 Manfred Dau (41.), 2:0 Heitmann (46., Handelfmeter). - Schiedsrichter: van Thiel (Kiel). - Zuschauer: 1100.
Samstag, 8. Feb. 1964 VfL will seine Elf nicht ändern. In bewährter Besetzung zur Vorentscheidung nach Heide. Wenn die Mannen um Gerd Heitmann morgen zu dem fälligen Punktspiel nach Heide starten, werden sie viele gute Wünsche begleiten, denn dieses Spiel dürfte bereits eine Vorentscheidung in der Amateurliga sein.
Der VfL ist sich über die Wichtigkeit dieses Spiels im klaren und wird alles daransetzen, sein Fell so teuer wie möglich zu verkaufen. Die Heider sind in letzter Zeit wesentlich stärker geworden, werden jedoch den VfL auch nicht unterschätzen. Sicher haben sie alle Vorbereitungen für dieses Spiel getroffen.
Aber auch die Amateure des VfL waren nicht müßig und haben sich gut vorbereitet. Schon jetzt einen Sieger zu nennen, wäre verfrüht. Sollte die Hintermannschaft des VfL einen guten Tag erwischen und sollten die Stürmer die Schußstiefel nicht zu Hause gelassen haben, so wird es zu einer hochinteressanten Begegnung kommen.
Schon ein unentschieden in der Höhle des Löwen wäre ein Erfolg. Der Heider Torwart Jacobsen wird schon eine gute Form zeigen müssen und die Hintermannschaft der Heider nicht minder, um die stürmischen Oldesloer zu bremsen. Soweit man jetzt übersehen kann, sind Verletzungen der Oldesloer Spieler ausgeheilt, so daß die Mannschaft wie am letzten Sonntag spielen kann. Spielbeginn 14.30 Uhr. ST
Sonntag, 9. Feb. 1964 - ?????spiel
Heider SV - VfL Oldesloe 0:2 (0:0)
Der Oldesloer Höhenflug geht unaufhörlich weiter. Nun bekam auch der Heider SV die VfL-Kampfkraft zu spüren. 2:0-Erfolg war hoch verdient. Mit einer Bravourleistung, vor allem dank seiner glänzend eingestellten Abwehr, holte der VfL Oldesloe durch einen klaren und verdienten 2:0-Sieg zwei entscheidende Punkte vom Heider SV. Das Ergebnis wird dem Spielverlauf durchaus gerecht, und die Überraschung in diesem Treffen war das Plus an Kondition, das der VfL den Heidern voraus hatte. Behauptete in der ersten Halbzeit der Heider SV eindeutig das Feld, so bahnte sich bereits drei Minuten nach dem Seitenwechsel die Niederlage für Heide an, als die Abwehr dem Oldesloer Mittelstürmer zu viel Spielraum ließ und prompt einen Treffer kassieren mußte. Dieses Tor war die Vorentscheidung, denn nun konnte der VfL Oldesloe frei aufspielen, während der Heider SV zeitweilig ins Schwimmen kam. Insbesondere der Heider Sturm fand nicht das Rezept, sich gegen die aufmerksame Deckung der Gäste durchzusetzen.
Die Brüder Uwe und Manfred Dau waren die großen Oldesloer Trümpfe in diesem Spiel. Torwart Uwe Dau hat durch sein sicheres Stellungsspiel und Reaktionsvermögen den Hauptanteil daran, daß der Heider Sturm in der ersten Halbzeit trotz reihenweiser „dicker“ Chancen nicht zu zählbaren Erfolgen kam. Und Mittelstürmer Manfred Dau brachte die Heider Elf im zweiten Durchgang mit seinen beiden Treffern völlig aus dem Konzept. Das Rezept des VfL Oldesloe, massierte Deckung und Angriffe aus der Tiefe mit Steilpässen, ging voll auf. Es prägte dem ganzen Spiel den Stempel auf. Das zeigte sich schon in den ersten Minuten, als der Heider Sturm sauber kombinierte und ein Angriff nach dem anderen in den Oldesloer Torraum rollte. Dort standen den ballsicheren Verteidigern Westphal und Peters aber immer genügend Helfer zur Verfügung, und was dennoch an Scharfschüssen auf das Tor ging, das wurde eine Beute von Torwart Uwe Dau, der mit seiner Sicherheit die Heider Stürmer schier zur Verzweiflung brachte. Und fast regelmäßig folgte auf eine Oldesloe Abwehrsituation ein Steilangriff, der wiederum die Heider Abwehr in Bedrängnis brachte. Das gleiche Bild zeigte sich immer wieder im ersten Durchgang, und wenn Waberski die Position wechselte, war auch unverzüglich sein Oldesloer „Schatten“ zur Stelle.
Kurz nach der Pause nutzte Manfred Dau entschlossen seine Chance zum Führungstreffer. Vorübergehend verstärkte nun der VfL Oldesloe die Deckung. Bald jedoch erwies sich, daß das gar nicht nötig war, denn der Heider Sturm war nicht einmal mehr ein Säuselwind, Waberski, bei einem Preßschlag erneut verletzt, kam nicht mehr zur Wirkung. Harder hatte das Tempo schon zu viel Kraft gefordert. Wiechmann als zurückhängender Mittelstürmer versuchte sich noch einige Male mit Torschüssen, aber Torwart Dau ließ sich nicht überraschen. Sein Glanzstück leistete Oldesloes Mittelstürmer Dau schließlich, als er sich weder vom Heider Stopper noch vom herauslaufenden Torwart beirren ließ und zum 2:0 einschoß. Da war praktisch alles entschieden, und im letzten Spieldrittel war der VfL einem dritten Treffer näher als der Heider SV dem Anschlußtreffer.
Der Heider SV blieb von seiner Bestform weit entfernt, spielte streckenweise zu engmaschig und offenbarte wieder bedenkliche Schwächen im Zuspiel, so daß der Ball allzu oft vor Oldesloer Füßen landete. Noch am wirkungsvollsten im Heider Angriff war der einsatzfreudige Meinke. Auch Wiechmann und Feddrau hatten gute Szenen. Mit zu den besten Spielern gehörte Torwart Jacobsen, der seine Elf vor einer möglichen höheren Niederlage bewahrte.
Beim VfL Oldesloe überzeugte das Abwehrdreieck mit den Verteidigern Westphal und Peters sowie Stopper Horst Liedtke. Weiter ragten besonders Uwe und Manfred Dau heraus. Bieschke zeigte sich stark verbessert, und wenn Lütge noch giftiger wird und konsequenter im Kampf um den Ball, dann darf man mit ihm zufrieden sein. Kößling kam erst in der zweiten Halbzeit besser in Fahrt. Er muß, wenn er schon vor dem Erfolg steht, herzhafter zupacken.
Fußballobmann Rudi Herzog (VfL Oldesloe): „In der ersten Halbzeit war der Heider SV am Zuge. Daß vor allem unsere beiden Verteidiger dabei sichere Heider Chancen vereitelten, war für uns entscheidend. Das bedeutete den Sieg, weil unsere Elf sich in der zweiten Halbzeit als konditionell stärker erwies.“ Auch Heides Trainer Schneider stellte fest, daß der Heider SV das Spiel in der ersten Halbzeit verloren hat: „Nach dem Oldesloer Führungstreffer zu Beginn der zweiten Spielhälfte war die Entscheidung praktisch gefallen.“ SPM
Heider SV: Jacobsen - Eichler, Pulter - Scheppan, Pleikies, Feddrau - Waberski, Harder, Meinke, Wiechmann, Patzer.
VfL Oldesloe: Uwe Dau - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Egon Lütge, Horst Bieschke, Manfred Dau, Gerd Heitmann, Martin Kößling.
Tore: 0:1 Manfred Dau (48.), 0:2 Manfred Dau (75.). - Schiedsrichter: Wieser (Westerland). - Zuschauer: 2500.
Samstag, 15. Feb. 1964 Mit der gleichen Elf wie gegen Heide. VfL will gegen Schleswig seinen zehnten Sieg hintereinander feiern. Noch nie hatte der VfL Oldesloe so gute Aussichten, an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord teilzunehmen, wie in diesem Jahr. Voraussetzung ist ein Sieg über Schleswig 06 am morgigen Sonntag im Travestadion. Werden die Oldesloer zu ihrem zehnten Erfolg hintereinander kommen?
Die Schleswiger wollen sich für die in der Herbstrunde auf eigenem Platz erlittene 2:5-Niederlage revanchieren. Sie hoffen, daß sich der VfL nach seinem eindrucksvollen 2:0-Sieg über den „kleinen HSV“ in Heide zu sehr in Sicherheit wiegt und das Treffen auf die leichte Schulter nimmt. Sollten die Platzherren ihren Gästen diesen gefallen tun, muß man allerdings um den Sieg bangen, denn die Schleswiger dürfen keineswegs unterschätzt werden. Sie kommen mit der festen Absicht, zumindest einen Punkt mit nach Hause zu nehmen.
Man darf wohl annehmen, daß der VfL mit der gleichen kämpferischen Moral auf den Stadionrasen läuft, mit der er am Vorsonntag Heide bezwang. An dem Können der Hintermannschaft ist kein Zweifel erlaubt. Kämpft das Innentrio des Sturms wieder um jeden Ball und zögert es nicht mit dem Torschuß, so dürften die Treffer nicht ausbleiben. Wir hoffen, daß sich auch beide Außen noch steigern.
Entscheidend wird vielleicht die Kondition der Männer um Gerd Heitmann und Horst Liedtke sein. Ist sie so gut wie gegen den Heider SV, dann sollte sich Schleswig 06 morgen im Stadion die Zähne ausbeißen. Natürlich tritt die Mannschaft in der gleichen Aufstellung wie vor acht Tagen an, es sei denn, daß noch nicht alle Verletzungen ausgeheilt sind. Beginn 14.30 Uhr. ST
Sonntag, 16. Feb. 1964 - ?????spiel
VfL Oldesloe - Schleswig 06 0:1 (0:1)
Oldesloer Erfolgsserie wurde gestoppt. Nach zehn Siegen 0:1-Niederlage durch Schleswig. Bessere Gäste gewannen verdient. Eine Riesenüberraschung erlebten 1300 Zuschauer in Bad Oldesloe! Für diese sorgte Schleswig 06 mit einem verdienten 1:0-Sieg über den hochfavorisierten VfL Oldesloe. Dieses 0:1 bedeutet den ersten Punktverlust im elften Spiel. Die Oldesloer haben ihren mit großen Erwartungen gekommenen Anhang enttäuscht: sie spielten recht zusammenhanglos und sahen keineswegs wie eine Mannschaft aus, die auf dem Wege zur Tabellenführung war. Wie erfolgreicher gespielt werden kann, exerzierten die Schleswiger vor, die die einwandfrei bessere Mannschaft waren.
Das hat sich der VfL sicher nicht träumen lassen, daß ausgerechnet von Schleswig 06 seine sensationelle Siegesserie (20:0 Punkte und 21:4 Tore!) unterbrochen würde. Die Mannschaft hatte sich gut auf das Spiel vorbereitet, litt allerdings unter dem Handicap, daß Heitmann und Manfred Dau leicht erkrankt antreten mußten und nicht so voll wie gewohnt aufspielen konnten. Aber darin kann man den Grund für die Niederlage nicht suchen. Die Schwächen begannen bereits in der Abwehr. Uwe Dau verdient hier das beste Prädikat, ihm kann es der VfL danken, daß die Niederlage nicht empfindlicher ausfiel. Westphal begann sehr nervös, er ließ Busch zu viel Spielraum. Entscheidend aber war das schwache Spiel der gesamten Mannschaft. Kaum einmal kam ein Paß aus der Läuferreihe direkt zum eigenen Mann, immer wieder war der Gegner dazwischen. Im Sturm fehlte jede Bindung. Alle Stürmer versuchten es auf eigene Faust, und das kann gegen eine gute Abwehr niemals zum Erfolg führen. Die besten Noten verdienten sich hier Manfred Dau und Heitmann. Wiederum enttäuschte Bieschke, aber auch Kößlings Grenzen zeigten sich auf, denn gegen Asmussen sah er nicht sehr gut aus.
Ein großes Lob der Schleswiger Mannschaft! Sie verstand es, die Oldesloer Deckung mit ihrem weiträumigen Spiel aufzureißen und drängte ihr das hohe Spiel auf. Im Kopfballduell waren sie den Gastgebern immer überlegen. Mit Wind wurde sofort auf Sieg gespielt, und bereits in der 15. und 17. Minute hatte Tönnies es in der Hand, die Führung zu erzielen, aber Dau war auf dem Posten. Überhaupt war Tönnies der agilste Stürmer, der auch gut schoß. Kähler II spielte zurückhängend und schickte die Außen Busch und Sylvester mit großem Erfolg. Auch die Hintermannschaft war den Oldesloern überlegen. Torwart Hagge machte die wenigen Schüsse auf sein Tor unschädlich, sehr aufmerksam Hansen, aber leider etwas rücksichtslos seinem Gegner gegenüber. Glänzend aufgelegt die Läuferreihe, die ihren Sturm immer wieder ankurbelte und deren Pässe genau auf den Mann kamen.
Wir hoffen, daß für den VfL diese Niederlage zur rechten Zeit kam, um ihn wieder auf die Erde zurückzuholen. Wenn man gewinnen will, muß man kämpfen, auch gegen eine Mannschaft aus dem unteren Tabellendrittel. Schleswig wird, wenn es so weiterspielt, wohl bald wieder einen besseren Tabellenplatz einnehmen. SPM
VfL Oldesloe: Uwe Dau - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Egon Lütge, Horst Bieschke, Manfred Dau, Gerd Heitmann, Martin Kößling.
Schleswig 06: Hagge - Asmussen, Hansen - Nanz, Kähler I, Frahm - Sylvester, Tönnies, Kähler II, Stelzner, Busch.
Tor: 0:1 Stelzner (39.). - Schiedsrichter: Bergerhausen (Lübeck). - Zuschauer: 1300.
Samstag, 22. Feb. 1964 Kein Spaziergang für den VfL. Tabellenletzter VfB Kiel auf eigenem Platz ein ernst zu nehmender Gegner. Nach der enttäuschenden Niederlage gegen Schleswig 06, die einen großen Teil der Hoffnungen an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord zerstörte, muß der VfL Oldesloe morgen um 14.30 Uhr in Kiel gegen den VfB antreten. Noch ist nicht alles verloren, und die Oldesloer werden zu beweisen versuchen, daß die Schlappe am letzten Sonntag nur ein Ausrutscher war.
Allerdings erwartet den VfL in Kiel keine leichte Aufgabe. Der VfB befindet sich in höchster Abstiegsgefahr, und es ist eine alte Fußballweisheit, daß gerade solche Mannschaften am gefährlichsten sind. Die Kieler rechnen sich noch eine Chance für das Verbleiben in der höchsten Spielklasse des Landes aus und wollen sie auf eigenen Platz gegen die oft doch sehr sensibel spielenden Gäste ausnutzen. Der VfL muß aus Krankheitsgründen auf Gerd Heitmann verzichten und wird auch Egon Lütge nicht einsetzen. ST
Sonntag, 23. Feb. 1964 - ?????spiel
VfB Kiel - VfL Oldesloe 0:4 (0:1)
VfL Oldesloe konterte eiskalt - 4:0! Der VfB Kiel hielt lange Zeit ausgezeichnet mit. Erst im Schlußdrittel untergegangen. Nach dem Ausrutscher gegen Schleswig 06 am vorigen Sonntag unterstrich der VfL Oldesloe durch einen 4:0-Erfolg beim Tabellenletzten VfB Kiel seine Anwartschaft auf einen der beiden so begehrten ersten Plätze. Den Oldesloern ist der Erfolg nicht leicht geworden, denn die Kieler „verkauften“ sich sehr teuer. Andererseits kam der VfB den Oldesloern dadurch entgegen, als er in dem Bestreben, den Ausgleich zu schaffen, die Deckung etwas vernachlässigte. Diese Möglichkeit erkannte der VfL sehr schnell und nutzte sie eiskalt. Als dann mit zunehmender Spieldauer sich beim VfB Konditionsmängel einstellten, konnten es sich die Oldesloer sogar leisten, etwas zurückzuschalten, ohne jedoch in Gefahr zu kommen.
Die Verantwortlichen der Olympischen Winterspiele in Innsbruck hätten sicherlich den VfB Kiel um seine Schneemassen beneidet. Er lag nämlich in solch einer Menge auf der unteren Waldwiese, daß sie einfach nicht bespielbar war. Kurz entschlossen verlegte man daher das Spiel auf den „Reserveplatz“ - die obere Waldwiese: dort hatten am Vormittag einige Jugendmannschaften gekickt. Man glaubte wohl, daß dadurch das Spielfeld etwas fester geworden wäre. Das war aber eine Täuschung, denn mit Fußball hatte die Begegnung zwischen dem VfB Kiel und dem VfL Oldesloe wenig zu tun. Der 4:0-Sieg der Gäste geht aber in Ordnung.
Die Bewegungsspieler hielten das Tempo des VfL Oldesloe eine Halbzeit recht gut mit. Unglücklich war für sie in dieser Periode der Führungstreffer der Gäste gefallen. Nach Wiederanpfiff drängten die Kieler, wollten unbedingt den Ausgleich erzielen, lagen dann auf einmal innerhalb von sechs Minuten mit 0:3 im Rückstand. Damit war das Spiel gelaufen. Die Gäste schonten sich in den letzten Minuten und schossen sogar noch ein weiteres Tor.
Was dem VfB fehlte, merkte man Mitte der zweiten Halbzeit: eine gute Kondition. Denn mit dem Schneeboden mußten sich auch die Gäste abplagen. Das überstanden sie einfach physisch besser. Immer wieder kurbelten Bliebenich und Alfred Liedtke ihren Sturm an. Hier rackerten sich Bieschke, Bendig und Dau unermüdlich ab. Unverständlich blieb es auch, warum die Verantwortlichen des VfB praktisch jeden Sonntag ihre Mannschaft verändern. Diesmal spielte Rechtsaußen Zimare Verteidiger, Heiner Skovhede sollte wohl im Sturm das Steuer herumreißen. Nicht zuletzt hier dürften die Gründe für das schlechte Abschneiden des VfB in den letzten Spielen zu finden sein. Einziger Lichtblick der Elf war Linksverteidiger Schröder. Sein Gegenspieler Kößling - er spielte mit der Nummer 11 Rechtsaußen - bekam praktisch keinen Stich.
Wenn auch wenig Fußball zu sehen war, so kann man nach den 90 Minuten doch sagen, daß Oldesloe zur Zeit mit dem VfL eine clevere Mannschaft hat. Torhüter Dau, die gesamte Hintermannschaft und auch der Sturm sollten dafür sorgen, daß die Elf in den nächsten Spielen ein Wörtchen bei der Vergabe der Meisterschaft mitzureden hat. SPM
VfB Kiel: Köhler-Franke - Zimare, Schröder - Paulsen, Florinski, Wohlert - Röhl, Knösing, Skovhede, Schmidt, Claasen.
VfL Oldesloe: Uwe Dau - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Herbert Meins, Horst Bieschke, Rudi Bendig, Manfred Dau, Martin Kößling.
Tore: 0:1 Alfred Liedtke (36.), 0:2 Bieschke (64.), 0:3 Bieschke (70.), 0:4 Manfred Dau (80.). - Schiedsrichter: Saul (Neumünster). - Zuschauer: 150.
Samstag, 29. Feb. 1964 Lägerdorfer Schlappe soll gerächt werden. Morgen trifft der TSV auf einen andere VfL-Deckung als im Herbst. In der Herbstserie mußten die Amateure des VfL Oldesloe beide Punkte in Lägerdorf lassen. Die Niederlage fiel damals eindeutig aus, dabei gab es allerdings zwei recht billige Tore für den Gastgeber. Die Hintermannschaft des VfL hat seit dieser zeit eine wesentliche Steigerung erlebt, und wir sind der Meinung, daß das Schlußdreieck des Gastgebers sich diesmal nicht so einfach aus den Angeln heben lassen wird.
Wir glauben, daß die Lägerdorfer den VfL nicht unterschätzen. Die Oldesloer werden es bestimmt nicht tun, denn die klare Niederlage der TSVer gegen Comet Kiel am letzten Sonntag (Anm.: 0:3) ist kein Gradmesser. Sollte das Wetter keinen Strich durch die Rechnung machen, ist mit einer interessanten Begegnung im Oldesloer Stadion zu rechnen.
Für den VfL kommt es darauf an, seine derzeitige Position so geschickt wie möglich zu verteidigen. Dies ist aber nur möglich, wenn sich alle Spieler so einsetzen, wie es am letzten Sonntag in Kiel der Fall war. Wir machen ausdrücklich auf die neue Anfangszeit 15 Uhr aufmerksam. ST
Sonntag, 1. März 1964 - ?????spiel
VfL Oldesloe - TSV Lägerdorf 4:0 (2:0)
Krause und Hoffmann vom Platz! Überlegene Oldesloer behielten kühlen Kopf: Verdienter 4:0-Sieg. In einem äußerst harten und seitens der Lägerdorfer streckenweise unfair geführten Kampf kam der VfL zu einem auch in der Höhe verdienten Sieg, da er die eindeutig bessere Mannschaft stellte. Allerdings verliert dieser Erfolg an Wert, weil Lägerdorf zwei Feldspieler durch Platzverweis verlor. Bereits in der 4. Minute mußte Krause vorzeitig in die Kabine, da er Horst Liedtke, der einen Einwurf ausführen wollte, einfach die Beine wegschlug. In der 60. Minute war es dann Hoffmann, der ein grobes Foul im Strafraum an Bieschke beging, als der Ball bereits aus dem Spiel war. Beide Platzverweise wurden zu Recht ausgesprochen, und natürlich litt das Spiel unter der daraus entstandenen Nervosität. Den Oldesloern muß man bescheinigen, daß sie einen kühlen Kopf behielten und die zahlreichen offenen und versteckten Fouls nicht durch eigene Unfairneß beantworteten.
Den Oldesloern merkte man an, daß sie sich wie in Kiel sehr viel vorgenommen hatten, um die letzte Heimniederlage vergessen zu machen. Nach dem Führungstreffer von Bendig verloren sie jedoch etwas die Linie und Lägerdorf konnte bis zur 40. Minute das Mittelfeld gewinnen, um dann aber in der zweiten Halbzeit konditionell nicht mehr mithalten zu können. Daß es „nur“ ein 4:0 wurde, ist in erster Linie der Umständlichkeit der Stürmer zuzuschreiben, die zahlreiche Chancen nicht ausnützten. Torwart Uwe Dau wurde vor keine allzu großen Probleme gestellt. Die beiden Verteidiger waren in der ersten Viertelstunde recht nervös, jedoch dann souverän und konsequent, wobei sich Westphal bemühte, Peters nicht nachzustehen. Horst Liedtke neigt bei Überlegenheit etwas zum Leichtsinn. Alfred Liedtke als sechster Stürmer hätte vielleicht für seine Läuferaufgabe mehr tun können, war sonst aber quicklebendig. Auch an Bliebenich gab es wenig auszusetzen. Kößling hatte eine sehr starke zweite Halbzeit. Sehr stark wieder Bieschke, der jetzt wohl endlich das Kämpfen gelernt hat. In den letzten beiden Spielen hat er sich wesentlich gesteigert. Bendig war immer gefährlich, muß aber im Antritt und Ausnutzen der Chancen schneller werden. Er ist manchmal etwas zu überhastet. Vor allem enttäuschte Heitmann, der überhaupt nicht im Bilde war und in Schmidt einen guten Verteidiger hatte.
Die Lägerdorfer waren mit dem Vorsatz nach Oldesloe gekommen, unter allen Umständen ein Unentschieden zu erreichen. Daß es nichts wurde, haben sie sich selbst zuzuschreiben. Durch die zahlreichen Fouls, die schließlich zu zwei Platzverweisen führten, verdarben sie sich selbst ihr Konzept. Während des gesamten Spiels konnten nur zwei Spieler voll überzeugen: Torwart Rahn, der manche Oldesloer Möglichkeit zunichte machte, und Wetzel, der Allroundspieler. Pech nur sein unglückliches Eigentor. Enttäuscht haben Sickelka und der sehr hart spielende Junge. Hoffmann machte bis zu seinem Ausscheiden seine Sache recht gut. SPM/ST
VfL Oldesloe: Uwe Dau - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Martin Kößling, Horst Bieschke, Rudi Bendig, Gerd Heitmann, Manfred Dau.
TSV Lägerdorf: Rahn - Schmidt, Heidmann - Mielke, Hoffmann, Junge - Herzig, Wetzel, Krause, Teggatz, Sickelka.
Tore: 1:0 Bendig (9.), 2:0 Bieschke (40.), 3:0 Bendig (76.), 4:0 Eigentor Wetzel (80.). - Schiedsrichter: Münster (Lübeck). - Zuschauer: 1000. - Platzverweise: Krause, Hoffmann (beide TSV Lägerdorf, 4. und 60.).
Samstag, 7. März 1964 VfL voraussichtlich mit der Vorsonntags-Elf. Gut Heil Neumünster kommt mit dem Kredit eines 3:0-Erfolgs ins Travestadion. Wieder wird den Oldesloer Fußballanhängern ein Schlagerspiel serviert! Diesen Charakter erhält der Punktekampf, der morgen um 15 Uhr im Travestadion angepfiffen wird, nicht so sehr durch die Qualität des Gegners Gut Heil Neumünster, sondern vor allem durch den Umstand, daß der VfL Oldesloe durch einen Sieg die pausierende Kilia überflügeln und vom ersten Tabellenplatz verdrängen kann. Gewiß ein lohnender Preis für die Platzherren!
Nach Minuspunkten gerechnet steht sich der VfL allerdings auch bei einem Erfolg um einen Punkt schlechter als Kilia, aber schließlich kann auch der Favorit noch einmal stolpern.
Doch will Gut Heil erst einmal bezwungen sein. Der viertletzte Tabellenplatz der Gäste täuscht. Die Neumünsteraner sind besser, als diese schlechte Tabellensituation vermuten läßt. Sie bewiesen in letzter zeit ansteigende Form und fertigten Frisia Husum am Vorsonntag eindeutig mit 3:0 ab. Die Mannschaft machte dabei technisch und kämpferisch einen guten Eindruck und wird morgen bestimmt dem VfL die Punkte nicht leicht überlassen wollen.
Der VfL will, falls alle Verletzungen ausgeheilt sind, in der Besetzung des vergangenen Sonntags antreten. Die Elf hat sich, wie stets vor den letzten Spielen, sorgfältig vorbereitet. Wenn zu der guten Deckungsarbeit auch eine gute Stürmerleistung kommt, sollte der VfL sein Ziel, die Tabellenspitze, erreichen. Anpfiff 15 Uhr. ST
Sonntag, 8. März 1964 - ?????spiel
VfL Oldesloe - Gut Heil Neumünster 6:0 (3:0)
6:0 - Wer will diese Oldesloer stoppen? Dabei wurde Manfred Dau schon in der 25. Minute verletzt. Gut Heil war ein tapferer Gegner. In einem farbigen und interessanten Spiel deklassierte der VfL seinen Gegner aus Neumünster streckenweise und hätte bei etwas mehr Glück leicht noch höher gewinnen können! Dabei spielten die Oldesloer praktisch eine Stunde lang nur mit zehn Mann, denn Manfred Dau, der sich in der 25. Minute unglücklich verletzte, mußte vom Platz und konnte später nur noch als Statist auf Rechtsaußen herumhumpeln. Eine prächtige Gesamtleistung des VfL, aber auch ein Lob den Neumünsteranern, die niemals aufsteckten und unbedingt den Ehrentreffer erzielen wollten. Mit diesem imponierenden 6:0 setzte sich der VfL erstmals an die Tabellenspitze!
Der VfL bot mit diesem Sieg eines seiner besten Spiele in dieser Saison, war doch Gut Heil mit einigen Hoffnungen nach Bad Oldesloe gekommen - und erlebte einen derartigen Reinfall! Aber wer weiß, wie es gekommen wäre, wenn Uwe Dau in der 11. Minute nicht so großartig einen Schuß von Schildt gehalten hätte, der zum 1:0 hätte einschlagen können!
Die Oldesloer hatten keinen schwachen Punkt. In der Hintermannschaft ragten besonders Westphal und Peters heraus, die Godknecht nie zum Zuge kommen ließen. Beide Außenläufer schalteten sich in das Sturmspiel ein, waren aber auch wiederum zur Stelle, wenn vor dem eigenen Tor Gefahr drohte. Ausgezeichnet der Sturm! Leider fehlte Bieschke diesmal das Glück, sonst hätte er auch Treffer erzielt. Immer besser kommt Kößling heraus. Sein Trumpf ist die Schnelligkeit, mit der er die Gegner überspielt. Stark verbessert Heitmann, von dem die größte Gefahr ausging. Bis zu seiner Verletzung bot auch Manfred Dau eine ansprechende Leistung; ebenso konnte Meins überzeugen, der auch gut kämpfte. In dieser Form sollten die Oldesloer wirklich die Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord erreichen können!
Obwohl der Sieg in dieser Höhe gerecht ist, täuscht er doch etwas, denn so schwach waren die Rothosen aus Neumünster gar nicht! Ihr Konzept mit Godknecht auf Rechtsaußen ging aber nicht auf, da Peters einen großartigen Tag hatte. Genauso konnte sich Hain in der Mitte gegen Horst Liedtke nie durchsetzen. So ging die größte Gefahr noch von Schildt aus, der auf allen Positionen auftauchte, im direkten Zweikampf aber gegen Bliebenich auch nicht bestehen konnte. Der Hintermannschaft kann man keinen Vorwurf machen. Die Tore waren herausgespielt und für Kaiser nicht zu halten. Vielleicht versäumten beide Außenläufer etwas die Manndeckung. Einem Spieler wie Heitmann darf man nicht soviel Raum lassen! So bot die ansprechendste Leistung R?????XY Duggen, neben ihm noch Pahl und mit Abstand W?????XY Duggen. SPM
VfL Oldesloe: Uwe Dau - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Herbert Meins, Horst Bieschke, Manfred Dau, Gerd Heitmann, Martin Kößling.
Gut Heil Neumünster: Kaiser - W????? Duggen, R????? Duggen - Jogschies, Pahl, Widorski - Godknecht, Helmes, Hein, Schildt, Schultz.
Tore: 1:0 Bliebenich (20.), 2:0 Kößling (35.), 3:0 Eigentor Pahl (42.), 4:0 Alfred Liedtke (51.), 5:0 Heitmann (61.), 6:0 Kößling (71.). - Schiedsrichter: Lück (Itzehoe). - Zuschauer: 1100.
Freitag, 13. März 1964 Fußball-Oldesloe blickt nach Lübeck. Wer wird Meister der Amateurliga Schleswig-Holstein? Das ist die große Frage, die über den letzten fünf Spieltagen der Serie 1963/64 steht.
Der Abonnementspitzenreiter Kilia Kiel (39:7 Punkte) wurde durch den Spielplan (er war spielfrei am letzten Wochenende) vom VfL Oldesloe (40:10) abgelöst. Vorerst ein rein optisches Manöver, denn nach Minuspunkten liegt Kilia weiterhin vorn, aber Kilia hat noch einige schwere Spiele zu bestreiten, gegen den Heider SV und VfL Oldesloe zu Hause sowie gegen Phönix, Holstein Segeberg, Gut Heil Neumünster und TuS Lübeck auswärts. Schon am kommenden Wochenende in Lübeck gegen TuS Lübeck, der sich in akuter Abstiegsgefahr befindet, könnte Kilia eine Punkteinbuße erleiden. ST
Samstag, 14. März 1964 VfL will Revanche für das 0:1. TuS Holtenau morgen im Travestadion. „Fußball-Oldesloe blickt nach Lübeck“, so schrieben wir gestern und meinten damit das Interesse, das die Oldesloer Fußballanhänger der morgigen Begegnung TuS Lübeck gegen Kilia Kiel entgegenbringen. Kilia kann nämlich den VfL, falls dieser verliert, durch einen Sieg wieder in der Tabelle überholen. Augenzeugen wollen die Fußballfans aber natürlich bei dem Spiel VfL gegen TuS Holtenau morgen um 15 Uhr im Travestadion sein!
Die Holtenauer kommen mit der Empfehlung eines 4:2-Sieges am letzten Sonntag gegen Frisia Husum und eines 1:0-Sieges über die Oldesloer aus der Herbstserie. Die Mannschaft von der Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals weiß gegen Spitzenmannschaften besonders gut aufzuspielen und wird auch morgen den Oldesloern das Siegen schwer machen. Der Gastgeber muß verhindern, daß TuS Holtenau zu einem Erfolg kommt, um dann die Tür aufzumachen. Es dürfte also zu einer recht interessanten Begegnung kommen, bei der wir in der Gesamtlage allerdings dem VfL ein Plus einräumen. Der Gastgeber hat sich für dieses Spiel recht gut vorbereitet und ist nicht bereit, sich aus den Angeln heben zu lassen.
Werden beide Punkte in Oldesloe bleiben? Wenn ja, dann wird der VfL weiterhin Spitzenreiter der Amateurliga sein können, denn anschließend ist er zwei Sonntage Zuschauer, und in dieser Zeit dürfte sich wohl allerhand ereignen. ST
Sonntag, 15. März 1964 - ?????spiel
VfL Oldesloe - TuS Holtenau 1:0 (0:0)
Oldesloer Sieg erst in 80. Minute. Heitmann machte mit seinem Freistoß alles klar. Holtenau ein schwerer Kontrahent. Der VfL Oldesloe spannte seinen Anhang wieder einmal auf die Folter! Nach der 0:1-Niederlage gegen Schleswig 06 schien erneut ein Punktverlust unvermeidbar. Dies um so mehr, da der TuS Holtenau im ersten Durchgang nur ein kleines Quentchen Glück benötigt hätte, um zu einem durchaus möglichen Zähler zu kommen. Erst in der 80. Minute erlöste Heitmann die Oldesloer, als er den in der Sicht behinderten Schlußmann Haye mit einem 20-Meter-Freistoß überwand. Dieser Treffer bedeutete zwei wertvolle Punkte, die die ausgezeichnete Stellung der Oldesloer wesentlich festigen.
Nach dem großartigen Spiel vom letzten Sonntag hatten die Zuschauer vom VfL sicherlich eine bessere Leistung erwartet, aber bei dem starken Wind spielte es sich für beide Mannschaften sehr schwer. Die Oldesloer hatten zuerst den Wind gegen sich und konnten mit Geschick und auch etwas Glück ein Unentschieden halten. Die größte Gefahr überstanden sie dabei in der 30. Minute, als Uwe Dau einen 16-Meter-Freistoß von Junge glänzend parierte. Obwohl die Kieler mit dem Wind überwiegend tonangebend waren, konnte der VfL genauso gut bereits mit einem Vorsprung in die Pause gehen, wenn Bendigs herrlicher Schuß in der 39. Minute nicht nur auf der Latte getanzt hätte. In der zweiten Halbzeit erwartete man eine deutliche Wendung des Geschehens. Aber, obwohl der VfL jetzt das Mittelfeld übernahm, dauerte es noch bis zur 80. Minute zum Siegestreffer, der zwar verdient, aber doch ein wenig glücklich erzielt wurde, denn Holtenau verstand es geschickt, den Oldesloer Sturm vor dem Strafraum zu bremsen.
Die Oldesloer haben etwas enttäuscht. Wenn nicht Uwe Dau und Westphal so großartig auf dem Posten gewesen wären, hätte es sicherlich nur zu einem Unentschieden gelangt. Die Mannschaft versteht es nicht, eine massive Abwehr, wie sie Holtenau in der zweiten Hälfte vorführte, zu knacken. Man rannte sich zu sehr fest. Besonders gilt das für Bendig, der zwischen schönen Szenen zu viele schwache Momente hatte. Er war leider kein vollwertiger Ersatz für den verletzten Manfred Dau. Bieschke und Heitmann gefielen dabei besser. Sie versuchten vor allem, immer den Ball flach am Gegner vorbeizuziehen und brachten dadurch die meiste Gefahr in den Kieler Strafraum. Kößling und Meins wechselten laufend ihre Positionen, aber beide Spieler hatten es sehr schwer, da sie gegen die besten Holtenauer spielen mußten. Meins ist in der Ballbehandlung immer noch ein Künstler, aber in der letzten Konsequenz zu weich. Bliebenich darf nicht zu arrogant spielen. Horst Liedtke fällt zu leicht in den Fehler, wenn es im Sturm nicht klappt, auch Stürmer zu sein.
Mit Holtenau stellte sich in Bad Oldesloe eine gefährliche und kampfkräftige Mannschaft vor, die nach klugem Rezept spielte, das auch beinahe aufgegangen wäre. Mit dem Wind wollte man eine schnelle Führung erzielen, die später vielbeinig verteidigt werden sollte. Daß das nicht gelang, lag an der ausgezeichneten Oldesloer Abwehr. Aber man sollte den Kopf nicht hängen lassen, denn gefallen haben die Kieler durchaus. Mit Haye verfügen sie über einen Torwart, der viele Angriffe bereits im Strafraum zunichte machte. Ausgezeichnet Bohn und Morio. Auch Mittelläufer Schultz konnte überzeugen. Im Sturm blieb Reimer überraschend farblos. Dafür hatte Junge einen guten Tag. Ihm wären beinahe entscheidende Treffer gelungen. Gekonntes Dribbling war von Nielsen zu sehen, der später mit verteidigte und das auch mit großem Geschick machte. SPM/ST
VfL Oldesloe: Uwe Dau - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Herbert Meins, Rudi Bendig, Horst Bieschke, Gerd Heitmann, Martin Kößling.
TuS Holtenau: Haye - Morio, Bohn - Freese, Schultz, Lutzniak - Nielsen, Junge, Friedmann, Reimer, Mumm.
Tor: 1:0 Heitmann (80.). - Schiedsrichter: Nawe (Eutin). - Zuschauer: 900.
Montag, 16. März 1964 VfL verteidigt Tabellenführung. Der VfL Oldesloe (nunmehr 42:10) kam gestern seinem Ziel, das ist die Teilnahme an den Regionalliga-Aufstiegsspielen, wieder einen Schritt näher. Vor 900 Zuschauern schlug er bei widrigen Windverhältnissen mühsam, aber nicht unverdient TuS Holtenau 1:0. Sein schärfster Rivale Kilia Kiel gab in Lübeck gegen TuS einen Punkt (Anm.: 0:0) ab und weist jetzt nur noch zwei Minuspunkte (40:8) weniger als der VfL auf. ST
Samstag, 21. März 1964 In Neumünster verhandelte der Spielausschuß des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes die Platzverweise der Lägerdorfer Spieler Ulrich Krause und Harald Hoffmann vom 1.März in Bad Oldesloe. Der Spieler Krause wird bis zum 26. März 1964, der Spieler Hoffmann bis zum 21. März 1964 für jede sportliche Tätigkeit gesperrt. Dem VfL wurde empfohlen, künftig mit Armbinden versehene Platzordner einzusetzen.
Montag, 23. März 1964 Alle spielten für den VfL Oldesloe. Kilia Kiel (40:8) konnte gestern seine Chance, den VfL Oldesloe (42:10) wieder von der Tabellenspitze der Amateurliga zu verdrängen, nicht ausnützen, da das Punktspiel Holstein Segeberg gegen Kilia den schlechten Platzverhältnissen zum Opfer fiel.
Für den VfL günstige Ergebnisse gab es im Verfolgerfeld. Mit der 1:2-Niederlage bei Schleswig 06 dürfte der Heider SV (Anm.: 31:15) endgültig aus dem Kampf um die ersten beiden Tabellenplätze ausgeschieden sein. Auch der Itzehoer SV (Anm.: 28:22) bezog eine überraschende Niederlage auf eigenem Platz gegen TSV Lägerdorf mit 1:2. ST
Samstag, 28. März 1964 TSV Ahrensburg im Stadion. Am Ostersonntag erwartet der VfL Oldesloe den TSV Ahrensburg. Der Kräftevergleich im Fußball zwischen den beiden führenden Stormarner Vereinen war immer interessant, und auch die neuerliche Begegnung wird ihr Publikum finden. Platzherren und Gäste wollen die Gelegenheit nutzen, Nachwuchskräfte auszuprobieren.
Nach der Papierform dürften die Ahrensburger gegen den Tabellenführer der schleswig-holsteinischen Amateurliga keine Chance haben, denn sie spielen im Hamburger Verband eine Klasse tiefer, allerdings mit dem ehrgeizigen Ziel, wieder in die Verbandsliga zurückzukehren. Es hängt ganz von der Aufstellung ab, ob sich die vermutliche Überlegenheit morgen auch auf dem Spielfeld zeigt. ST
Sonntag, 29. März 1964 - Freundschaftsspiel
VfL Oldesloe - Ahrensburger TSV 1:1 (0:1)
Heitmann schoß den Ausgleichstreffer. Zu dem Freundschaftstreffen waren bei winterlichem Schneetreiben nur 70 Zuschauer ins Travestadion gekommen. Und diese gingen nach Schluß enttäuscht über das 1:1 nach Hause. Die Oldesloer mußten mit Peters, Horst Liedtke, Manfred Dau und Meins gleich vier Stammspieler ersetzen, und das konnte die Mannschaft nicht verkraften. Vor allem der Start litt darunter. Aber eine Entschuldigung für die schwache Leistung ist das kaum! Denn mit Ahrensburg stellte sich ein Gegner vor, der dem VfL zwar kämpferisch an diesem Tage überlegen war, aber spielerisch doch nicht an das Können des VfL heranreicht.
Der VfL überließ den Ahrensburgern anfangs das Mittelfeld, und die Gäste berannten das von Uwe Dau gehütete Tor, ohne jedoch einen gefährlichen Schuß abgeben zu können. Der erstmals als Stopper eingesetzte Bliebenich machte seine Sache ausgezeichnet und ließ den Ahrensburger Stürmern keine Entfaltungsmögklichkeit. Erst ein krasser Abwehrfehler machte es den Gästen möglich, zum Erfolg zu kommen; der Ball kam in der 16. Minute zu Schierbeck, und dieser leitete vorbei an Dau zum 0:1 ein.
Dieses Tor beantworteten die Oldesloer mit wütenden Angriffen, die aber gekonnt von der Gästehintermannschaft abgeblockt wurden, so daß Karg sein Können unter beweis stellen mußte. Aber auch die Ahrensburger ließen nach. Aus dem starken Rückenwind konnten sie kein Kapital schlagen; außerdem war Dau auf dem Posten.
Nach dem Seitenwechsel hoffte man auf eine Steigerung, wenigstens in der Weise, daß der VfL sich jetzt den Wind zunutze machen und konsequent stürmen würde, aber auch hierin wurden die wenigen Zuschauer enttäuscht. Zwar mußte Karg in der 55. Minute sein ganzes Können aufbieten, um einen schönen Schuß Kößlings abzuwehren und in der 65. Minute konnte er den Ball gerade noch auf der Linie töten, aber zu mehr als dem Ausgleichstreffer in der 68. Minute durch Heitmanns Bogenschuß langte es für den VfL nicht. Heitmann hatte die Situation richtig erkannt, als Karg zu weit vor seinem Tor stand und nutzte die Gelegenheit mit einem 30-Meter-Schuß aus.
Überhaupt war Heitmann in der zweiten Hälfte der gefährlichste Stürmer, da er sich wenigstens einsetzte. In der ersten Halbzeit als Läufer kam er nicht richtig zur Geltung. Der in der zweiten Halbzeit für Uwe Dau eingesetzte Girschkowski machte seine Sache nicht schlecht, reicht jedoch nicht an Dau heran. Alles in allem hatte man von dieser Begegnung mehr erwartet! Bei schönem Wetter wäre wohl auch mehr dabei herausgekommen. ST
Ahrensburger TSV: Karg - Satzeck, Baatz - Rieger, Behrens, Wriggers - Siegel, Vahlert, Fick, Timmermann, Schierbeck.
Tore: 0:1 Schierbeck (16.), 1:1 Heitmann (68.). - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: 70.
Dienstag, 31. März 1964 Oldesloe weiter Tabellenführer. Die 1. Amateure des VfL Oldesloe können mit dem Sport am Osterfest zufrieden sein, obwohl sie am ersten Feiertag dem TSV Ahrensburg ein 1:1 zugestehen mußten. Wichtiger als dieses Unentschieden in einer Freundschaftsbegegnung war für sie das 1:1 Kilia Kiels (41:9) im Punktekampf am OsterSamstag bei Phönix Lübeck. Der VfL (42:10) blieb damit nämlich Tabellenführer der Amateurliga. Die Entscheidung in der Meisterschaft dürfte am kommenden Sonntag fallen, wenn die Oldesloer nach Kiel in die Höhle des Löwen müssen. Der Heider SV (34:16) gab auf eigenem Platz gegen TuS Holtenau beim 1:1 ebenfalls einen Punkt ab. Die Aussichten des VfL Oldesloe auf Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord sind damit weiter gestiegen. ST