Schulen in Bad Oldesloe 

Das Jahr 1963

 

Sonnabend, 5. Januar 1963

Gebt Landschülern die gleichen Chancen!

Dorf darf nicht hinter Stadt zurückstehen – Kurs auf schulische Weiterentwicklung

lin. – Vor kaum einem halben Jahr sprachen im Kreis Stormarn nur wenige von der Dörfergemeinschaftsschule als einer erstrebenswerten Einrichtung. Das änderte sich inzwischen. Im Süden des Kreises wurde in Kuddewörde eine Dörfergemeinschaftsschule für den Schulverband Kuddewörde/Lauenburg und Grande/Stormarn gerichtet. Andere Gemeinden, zum Beispiel Köthel, haben bereits Fühlung mit der Nachbarschaft genommen, um Möglichkeiten für einen geeigneten Zusammenschluß zu erkunden. Die Gemeindevertretung Timmerhorn hat sich jüngst für den Anschluß an eine im Raum um Bargteheide zu errichtende Gemeinschaftsschule entschieden. In Tralau wird unter dem Namen Zentralschule für die aus den Dörfern Vinzier, Tralau und Nütschau bestehende Gemeinde Tralau eine kleine Gemeinschaftsschule in Kürze entstehen. Auch jenseits der Nordgrenze unseres Kreises, in Sülfeld, sind Vorarbeiten für eine Zentralschule im Gange, um für die drei Dörfer Sülfeld, Tönningstedt und Borstel ein neuzeitliche Schulsystem zu schaffen.

Das Aufgehen der ländlichen, bäuerlichen Gesellschaft in die industrielle Gesellschaft ist unaufhaltsam fortgeschritten. Wo gibt es in Stormarn noch Dörfer, reinbäuerlicher Struktur? Wohl hören wir oft, daß im Zuge der Landesplanung der dörfliche Charakter eines Ortes erhalten bleiben soll. Aber selbst dort dürfte wohl die Mehrzahl der Schulkinder nicht mehr aus den Kreisen der Landwirtschaft stammen.

Gleichrangig mit dem Wechsel der Bevölkerungsstruktur auf dem Lande ist der Wechsel in den Wissenserfordernissen, die das Leben heute in allen Berufszweigen an den jungen Menschen stellt. Da kommt der junge Maurer mit dem Fragenkomplex der Chemie zusammen etwa bei einem Spezialmörtel beim Ansetzen von Isoliermasse. Ähnlich geht es dem Jungtischler, -maler, -schlosser und nicht zuletzt dem jungen Landwirt. Sein Berufssymbol könnte heute fast eine große Retorte sein, um anzuzeigen, daß bei Fütterung, Düngung, Pflanzenschutz, Saatgutbehandlung und sofort immer und immer mit der Chemie zusammenkommt. Ja, auch in der menschlichen Ernährung und damit im Haushalt spielt sie von Tag zu Tag eine größere Rolle. Das kam vor kurzem in einer Fernsehsendung vorzüglich zum Ausdruck, als die Schule eines kleinen dänischen Dorfes gezeigt wurde, in der die Kinder in einem Chemielaboratorium lernten, um das sie wohl noch manche größere Schule beneiden könnte. Hinzukommt um nur noch zwei Beispiele herauszugreifen, die Elektrizität und die Technik mit ihren physikalischen Gesetzen. Hier kann nur ein frühzeitiges Vertrautwerden mit der Materie den heranwachsenden jungen Menschen in die Lage versetzen, im Berufsleben mit ihnen fertig zu werden. Dieses umfangreiche Wissen vermittelten bislang fast ausschließlich nur die großen, zumeist in der Stadt gelegenen Schulen.

Es wäre selbst dem begabtesten Lehrer nicht möglich, einen neuzeitlichen und auf dem Laufenden bleibenden Unterricht in Deutsch, in einer Fremdsprache, im Rechnen, in Geographie, in Turnen, in Chemie, in Physik zu erteilen, um nur einige Fächer zu nennen. Das besagt, daß für einen den heutigen Wissenserfordernissen angepaßten Schulunterricht eine größere Zahl von fachlich vorgebildeten Lehrkräften zur Verfügung stehen muß. Das ist aber in keiner Weise an den kleinen, ein- bis etwa vierklassigen Landschulen möglich.

Dazu kommt der Schulgebäude. Wir brauchen wohl kein Wort darüber zu verlieren, daß Chemie- und Physikunterricht, der für die Jugend heute immer notwendiger werden der hauswirtschaftliche Unterricht und auch der Sportunterricht – die Zahl der Kinder mit körperlichen Haltungsmängeln ist heute im Gegensatz zu früher auf dem Lande größer als in der Stadt! – ihre eigenen, gut ausgerüsteten Räume benötigen.

Und blicken wir auch einmal auf die Kinder selbst. Wenn die Kinder in größeren Gruppen das Gleiche lernen, dann Sporen sie sich mehr an. Auch werden sie nicht so abgelenkt. Sie lernen besser und gründlicher.

Bejaht man solche Gedankengänge, dann spielt die Frage, daß die Kinder außerhalb des Heimatortes zur Schule gehen sollen, spielt die Frage des gemeinsamen Transportes zur Schule, die Notwendigkeit, den Unterricht auf diesen Transport auszurichten, keine Rolle. Schließlich fahren schon jetzt viele Kinder, die weiter kommen wollen, vom Dorf zur Stadt in die Schule. Werden nicht viele von ihnen dann in ihrer nahe gelegenen Dörfergemeinschaftsschule bleiben können?! Wir haben auf dem Lande auch in anderer Hinsicht die Entwicklung zu größeren Zusammenschlüssen. Einst vermarktete jeder Bauer seine Milch selbst, dann kam die dörfliche Meierei, heute haben wir Zentralgenossenschaften. Haben sich nicht auch die Amtsverwaltungen, gegen die anfänglich soviel Bedenken geäußert wurden, bewährt.

Gewßs kann die Entwicklung nicht von heute auf morgen für alle Schulen in andere Bahnen gelenkt werden. Es sollte aber im Rahmen einer weitsichtigen Planung dafür gesorgt werden, daß der Weg zu einer gesunden Weiterentwicklung durch dörflichen Individualismus nicht verbaut wird. Gegenargumente wie der Hinweis auf die Schule als dörfliches Kulturzentrum haben gewiß ihre Berechtigung (wenn sie auch manchmal mehr oder weniger gefühlsbetont sind), doch wichtiger ist es, der auf dem Lande lebenden Jugend die gleichen Ausbildungsmöglichkeiten zu geben wie der städtischen Jugend.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.1.1962

 

Donnerstag, 10. Januar 1963

Winterwanderung

Die ganze Mittelschule hatte heute Wandertag. Die Klassen machten ausgedehnte Wanderungen durch die herrliche Winterlandschaft in der Umgebung. Dazu mußten sich die Schüler besonders warm anziehen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.1.1963

 

Freitag, 11. Januar 1963

400 Radfahr-„Führerscheine“

Die Stormarner Verkehrswacht hat im letzten Jahr über 400 Radfahr-„Führerscheine“ an Schüler ausgegeben, die freiwillig an einer Radfahrerprüfung teilnahmen. Sie mußten theoretisch und praktisch im Verkehr beweisen, daß sie am Fahrradlenker absolut verkehrssicher sind. Diese Radfahrerprüfungen in Zusammenarbeit mit den Schulen und der Polizei trugen wesentlich dazu bei, daß die Zahl der mit Rädern verunglückten Kinder im Kreis weiter zurückgegangen ist. Als besonders erfreulich bezeichnet es die Verkehrswacht, daß zahlreiche Eltern ihren Kindern erst nach Aushändigung des „Führerscheines“ ein Fahrrad kauften.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.1.1963

 

Donnerstag, 17. Januar 1963

Mittelschüler besuchten Landtag

Schülerinnen und Schüler der Königin-Luise-Mittelschule waren zu Gast beim Landtag in Kiel. In einem Vortrag hob der Pressereferent des Landtagspräsidenten, Heinz, einige Besonderheiten hervor, die es nur in dem Bundesland Schleswig-Holstein gibt. Ferner erzählte er, daß die Parlamentsstenografen die Temperamente der Abgeordneten an der durchschnittlichen Sprechgeschwindigkeit ablesen können. So haben schleswig-holsteinische Abgeordnete eine Sprechgeschwindigkeit von durchschnittlich 270 Silben pro Minute. Die Vergleichszahlen sind für Nordrhein-Westfalen 290, Bayern 320 und Berlin 360. Danach stellten sich bei einer Tasse Kaffee drei Abgeordnete zur Beantwortung von Fragen der Mädchen und Jungen zur Verfügung: Frau Weiß (FDP), Klinke (SPD) und Köberle (CDU). Die gestellten Fragen, die von jedem Abgeordneten aus der Sicht seiner Partei beantwortet wurden, behandelten Straßenbau, Schulwesen, Bau von Krankenhäusern, Preiserhöhungen bei Milch und anderen lebenswichtigen Dingen und andere zur Landespolitik gehörende Gebiete.

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.1.1963

 

Montag, 21. Januar 1963

Fröhliche Tafelrunde beim Vesdoro

Auf dem traditionellen Grünkohlessen des Vereins ehemaliger Schüler der Oberrealschule Oldesloe (Vesdoro) bei seinem Mitglied, Gastwirt Wigger, nahmen Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann, ehemalige Lehrkräfte und drei Primaner der Theodor-Mommsen-Schule teil, ferner zwei Vertreter des Vesdar (Vereinigung ehemaliger Schüler der Schlee-Schule Altona) und des Hamburger Freundeskreises. Vorsitzender Hans Werner Meyer hieß sie in einer launigen Ansprache willkommen. Nach dem Essen erheiterte Mitglied Goldenbaum die gut gelaunte Tafelgesellschaft mit plattdeutschen Geschichten von Rudolf Tarnow.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.1.1963

 

Donnerstag, 24. Januar 1963

Oldesloer Mittelschule ladet ein

Veranstaltungsfolge für Eltern und Freunde

ie Mittelschule wird in diesem Jahr zum Abschluß des Schuljahres keine Ausstellung in der bisher üblichen Form durchführen. Sie, der Öffentlichkeit durch eine Veranstaltungsfolge im Februar weitere Bereiche ihres Schaffens und Wirkens zu zeigen. Dabei soll die Breite der Schularbeit und der Wille des Schülers zur tätigen Mitarbeit deutlich werden.

Eltern und Freunde der Schule können am 29. Januar in der Aula den Schmaltonfilm „12 Uhr mittags (High noon)“ mit Gary Cooper und Grace Kelly in den Hauptrollen sehen. Danach diskutieren Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen mit der Filmarbeitsgemeinschaft über den Film.

Am 1. Februar folgt ein niederdeutscher Abend. Im Mittelpunkt steht das Spiel „Dee Eenspänner“, dargeboten von der Arbeitsgemeinschaft „Plattdeutsch“, umrahmt von plattdeutschen Liedern und Gedichten.

„So arbeiten wir in Physik“ ist der Titel für eine physikalische Experimentiergruppe am 6. Februar. Der Musikabend „Aus der Welt der kleinen Leute“ am 8. Februar wird von Jungen und Mädchen des fünften bis siebenten Schuljahres gestaltet.

„Jung mit Schwung“ ist der Leitgedanke eines Turnnachmittags am 16. Februar in der Turnhalle der Mittelschule. Mit dem „Ihlensalat“ sticht die MS „Königin Luise“ am 20. Februar in See. Dieses „Drama in fünf Sprachen“, nämlich in Hochdeutsch, Plattdeutsch, Französisch, Englisch und Spanisch, läßt vermuten, daß die Schüler in diesem Laienspiel ihre Sprachkenntnisse und ihren Humor entfalten werden.

An einem weiteren Abend werden die zehnten Klassen mit Berichten und Farbdias „auf große Fahrt gehen“.

Der Aufgang zur Aula wird mit Nadel- und Werkarbeiten geschmückt. Gemeinschaftszeichnungen mit Themen aus dem Schulleben verlaufen friesartig bis ins zweite Stockwerk.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.1.1963

 

Donnerstag, 24. Januar 1963

Mündliches Abitur im Februar

Der Beginn des mündlichen Abiturs ist für den 18. Februar festgesetzt worden. Es sind zwei Prüfungstage für die 30 Abiturienten vorgesehen. Die schriftliche Prüfung ist bereits abgeschlossen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.1.1963

 

Montag, 28. Januar 1963

Gute Aussichten für Nichtschwimmer

Die letzte Vorbesprechung über den Bau eines Lehrschwimmbeckens zwischen Stadtbaumeister Heinemann und dem Fachberater für Schwimm- und Sportstättenbau beim Kultusministerium ergab, daß das nichtüberdachte Becken ein Ausmaß von 8 mal 12,5 Meter haben wird. Es gilt als Modell für das Bundesgebiet. Deshalb werden höhere Zuschüsse erwartet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.1.1963

 

Dienstag, 29. Januar 1963

Wildwestfilm als Erziehungsfaktor

Oldesloer Mittelschule eröffnete Veranstaltungsreihe

Eine volle Aula war in der Mittelschule der sichtbare Beweis dafür, daß die Bemühungen und die Initiative der Schulleitung, mit mehreren Veranstaltungen an die Öffentlichkeit zu treten, von den Eltern und Freunden der Schule dankbar aufgenommen worden ist.

Wie Mittelschulrektor Hiller in seiner Begrüßungsansprache mitteilte, wird die Mittelschule diesmal zum Abschluß des Schuljahres keine Ausstellung in der bisher üblichen Form durchführen. Er sagte: „Wir wollen es bewußt einmal anders machen, um jene Bereiche zu erfassen, die in der schulischen Arbeit weniger sichtbar sind, aber es verdienen, deutlich gemacht zu werden!“ Die Veranstaltungsreihe soll weitere Bereiche des Schaffens und Wirkens der Schule herausstellen, Zu einem Bestandteil der Arbeit gehört die Beschäftigung der Schüler mit den Massenmedien Film, Rundfunk, Fernsehen und Presse.

Zuerst lag die Gestaltung des Abends in Händen der Filmarbeitsgemeinschaft unter der Leitung der Lehrer Stumme und Lorenz. Es wurde der Schmaltonfilm „12 Uhr mittags“ gezeigt. Die Gäste hatten Gelegenheit, das mit finanzieller Unterstützung der Elternschaft angeschaffte Tonfilmgerät bei der praktischen Vorführung zu erleben. Anschließend diskutierten Schüler und Schülerinnen der zehnten Klassen den Film nach inhaltlichen und filmkundlichen Merkmalen. Immer wieder klang bei der Aussprache hin durch, daß dieser Wildwestfilm, der schon längst als ein „Klassiker“ in die Filmgeschichte eingegangen ist, die Pflichterfüllung in den Vordergrund gestellt hat. Ein Sheriff bewahrte eine Stadt vor Banditen, indem er sich ihnen stellte, ohne dabei der Hilfe der anderen Bewohner gewiß zu sein. Die Diskussion wird sicherlich im Unterricht fortgesetzt werden. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.1.1963

 

Freitag, 1. Februar 1963

Mittelschüler schenkten „lütte Frünnen“

 

lin. – „Hunnert lütte Frünnen sünd negenunnegentig mehr as een grote.“ Unter diesem Motto stand der Plattdeutsche Abend der Oldesloer Königin-Luise-Schule, der nach einem kurzen Begrüßungswort von Rektor Hiller unter der Leitung von Mittelschullehrer Hafemann in beachtenswert flottem Tempo abrollte.

Das dreißig Nummern zählende Programm umfaßte so ziemlich alle Gebiete volkstümlichen Kulturlebens. Natürlich fehlte auch nicht Volksmusik und –gesang. Von dem frischen Eifer der Schülerinnen und Schüler fast aller Jahrgänge angesteckt, ging das zahlreiche Publikum in der gefüllten Aula willig und dankbar mit. Jeder genoß die Gemütlichkeit, die Ausdrucksfähigkeit und die große Wärme der plattdeutschen Modersprak.

Das kleine Spiel in acht Bildern „De Eenspänner“ erntete nicht nur wegen seines humorvollen Inhalts, sondern auch wegen des „gekonnten“ Spiels herzlichen und verdienten Beifall.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.2.1963

 

Sonnabend, 2. Februar 1963

Verkehrsunterricht in der Schulpraxis

Der erste Lehrgang der Landesverkehrswacht Schleswig-Holstein in diesem Jahr hatte das Thema „Verkehrsunterricht in der Schulpraxis“. Unter den 25 Teilnehmern aus allen Stadt- und Landkreisen des Landes befand sich der Stormarner Kreisfachberater für Verkehrserziehung, Mittelschullehrer Gerhard Fenner (Bad Oldesloe). Der fünftägige Lehrgang, der im Wallrothhaus auf dem Scheersberg stattfand, ging gestern zu Ende. Zwei weitere Lehrgänge sollen folgen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.2.1963

 

Dienstag, 5. Februar 1963

Lions-Club überreicht Preise

Einen Buchpreis und eine Dag-Hammarskjöld-Gedenkmünze wird Eckart Tesdorpf morgen vormittag in einer kleinen Feier in der Mittelschule im Auftrage des Lions-Clubs den Siegern im Aufsatzwettbewerb des Clubs überreichen. Das Thema hatte gelautet: „Bemühungen der UNO, den sozialen Fortschritt und die Lebensbedingungen bei größerer Freiheit zu fördern“. Eine weitere Dag-Hammarskjöld-Münze wird Kerns Internatsschule in Schloß Blumendorf erhalten, und zwar auf einem Elternabend am Donnerstag, auf dem Lions-Club-Präsident Hans Koch einen Bericht in Wort und Bild über die Reise der schleswig-holsteinischen Regierungsdelegation nach Kamerun, der er angehört hatte, geben wird.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.2.1963

 

Dienstag, 5. Februar 1963

Rundfunkphysik im Schulunterricht

 Morgen abend setzt die Mittelschule ihre Veranstaltungsreihe fort. Sie zeigt experimentelle Versuche aus der Rundfunktechnik-Hochfrequenz.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.2.1963

 

Mittwoch, 6. Februar 1963

Physikraum wurde zum Funkhaus

Mittelschüler experimentierten vor den Eltern

Rektor Hiller begrüßte am dritten Veranstaltungstag der Mittelschule im modernisierten Physikraum Schulrat Lüth, Eltern und ehemalige Schüler. Da die Technik den Mensehen unserer Zeit formt, muß auch die Schule die grundlegenden physikalischen Gesetze vermitteln. Damit begründete der Schulleiter das Thema des Abends „So arbeiten wir in Physik“, zu dem Lehrer Oehmke einleitend die Aufgabenstellung erklärte.

Zur Erläuterung der Arbeitsweise der Abschlußklassen führten einige Schülergruppen acht ausgewählte Experimente aus der Unterrichtseinheit „Hochfrequenzphysik – Rundfunktechnik“ vor. Die Versuchsreihen beschränkten sich auf Schwingkreisschaltungen und deren Grundlagen, wobei die Frequenzen stufenweise bis zur Ultrahochfrequenz (UKW 2,10 Meter) erhöht wurden.

Eine Jungengruppe zeigte die Wirkungsweise der Selbstinduktion in Spulen mit 300 bis 12.000 Windungen, Eine andere Gruppe machte durch Einschalten eines Lautsprechers die Induktion bei Schwingkreisschaltungen von mehreren 100 Hertz hörbar und beeinflußte und steuerte den Elektronenstrom, der aus einer beheizten Katode einer Elektronenröhre – Triode Typ EC 92 – heraustrat.

Die Tätigkeit einer Rundfunkanstalt erläuterte die „Sendung eines Schallplattenprogramms“, wo der Empfang mittels eines Kofferrundfunkgerätes verdeutlicht, wurde.

In allen Versuchen und Erörterungen kam der technische Fortschritt der heutigen Schularbeit zum Ausdruck.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.2.1963

 

Mittwoch, 6. Februar 1963

Dörfergemeinschaftsschule gewinnt Freunde

Fünf Mittelstormarner Dörfer grundsätzlich einig – Haupteinwand: der lange Schulweg

Voraussichtlich wird die erste rein stormarnsche Dörfergemeinschaftsschule im Raum von Bargteheide entstehen. Landrat und Kreisschulverwaltung führten in letzter Zeit eingehende Besprechungen mit den Bürgermeistern, Gemeindevertretungen und Schulausschüssen der für einen solchen Zusammenschluß in Frage kommenden Gemeinden Delingsdorf, Timmerhorn, Kleinhansdorf, Jersbek und Hammoor.

Von einigen Gemeinden liegen bereits grundsätzliche Beschlüsse vor dahingehend, daß die Errichtung einer Dörfergemeinschaftsschule gewünscht wird und daß die entsprechenden Planungsvorarbeiten mit Nachdruck – auch durch personelle Beteiligung – zu zu unterstützen sind.

Bei dem Für und Wider, das bei dem Besprechungen vorgebracht wurde, ergab sich, und das muß ausdrücklich vorab festgestellt werden, fast ausnahmslos die Erkenntnis, daß der auf dem Lande auf wachsenden Jugend die gleiche Bildungsgrundlage geschaffen werden muß für ihr späteres berufliches Vorwärtskommen, wie der in der Stadt oder in Großgemeinden aufwachsenden Jugend. Nur ganz vereinzelt glaubte man, der Auffassung der Pädagogen widersprechen zu können, die erklärten, daß in den ein- bis mindestens dreiklassigen Schultypen nicht die Möglichkeit zu einer solchen neuzeitlichen Schulung vorhanden sei.

Für den Zusammenschluß zu einer fünf- bis siebenstufigen Schule sprechen materielle und personelle Gründe. … Die ganze Vielfalt des technischen Instrumentariums für den fortschrittlichen Unterricht kann nicht für jede kleine Schule beschafft, dort nicht untergebracht und nicht eingesetzt werden. Durchschlagender ist die Personalfrage. Auch das wurde bei dem Besprechungen anerkannt, daß immer weniger Lehrkräfte, vor allem geeignete, für die vielen kleinen Schulen zu bekommen sind. Schulleiter für kleine Schultypen melden sich bei Stellenausschreibungen kaum noch. Hinzu kommt, daß der Lehrer beim besten Willen nicht mehr in all den vielen nötigen Fächern ein Könner sein kann. So entstehen immer wieder Bildungslücken zum Nachteil der Jugend.

Gegen die Dörfergemeinschaftsschule wird in allererster Linie und fast ausschließlich der Schulweg angeführt. … Gewiß, der Schulweg wird oft weiter werden. Aber viel? Bei einer Amtsbesprechung in Trittau stellte der Bürgermeister von Grande fest, daß ein erheblicher Teil der Kinder seiner Gemeinde zur alten Schule 3,5 bis 4 Kilometer lange Wege habe zurücklegen müssen. Zur neuen Dörfergemeinschaftsschule sind es kaum 500 Meter mehr.

An der Grenze zwischen Fresenburg und Schlamersdorf liegt ein Arbeiterwohnhaus. Die Kinder mußten früher von dort bis nach Poggensee zur Schule, das waren auch 3,5 Kilometer. Und die Schlamersdorfer Kinder, die zur Oldesloer Mittel- oder Oberschule gingen, hatten reichlich 4,5 Kilometer zu laufen.

Einem der Bürgermeister der in Rede stehenden Gemeinde wurde von einer Mutter die Hölle heiß gemacht, ob des zu erwartenden Schulweges nach Bargteheide. Und dann stellte er fest, daß ein noch nicht schulpflichtiges Kind dieser Mutter in Bargteheide den Kindergarten besuchte! Bemerkenswert ist auch die von Schulärzten getroffene Feststellung, daß die Kinder mit Schulwegen von 3 bis 3,5 Kilometer weder in ihrer Leistung noch in ihrer Gesundheit Mängel aufweisen.

Es mag auch gesagt sein, daß sich auch die Pädagogen nicht sämtlich einig darin sind, ob nun unbedingt schon die Kinder in den ersten Grundschuljahren auf die Dörfergemeinschaftsschulen geschickt werden sollen. Ein Schuldirektor vertrat die Auffassung, daß man möglichst dem Schulanfänger die vertraute Atmosphäre des Heimatdorfes erhalten solle. Auch in einem Wegweiser des Kultusministeriums ist von dieser Möglichkeit gesprochen.

Die Beibehaltung dieser vielen dörflichen Grundschulen steht und fällt aber mit dem Vorhandensein von geeignetem Lehrpersonal. Nach amtlicher Auffassung dürfte nur eine nicht ausreichende Anzahl von Junglehrerinnen zur Verfügung stehen. Und gerade diese jungen Lehrkräfte bedürfen verstärkt – ohne Ihnen mit dieser von pädagogischer Seite getroffenen Bemerkung nahe treten zu wollen –, der Beratung und Führung durch den Schulleiter.

Daß die Beibehaltung der Grundschulklassen in den einzelnen Dörfern eine wesentliche Verteuerung bedeuten würde, sei am Rande erwähnt. Es möge in diesem Zusammenhang aber auch der Hinweis gestattet sein, daß man, fährt man durch die schleswig-holsteinischen Lande, vielfach weit außerhalb der Dörfer, oft auf der Grenze zwischen Nachbargemeinden, Schulen antrifft. Also auch hier wurde den Kleinschülern schon seit Jahren ein mehr oder weniger weiter Weg und eine gewisse Herauslösung aus der Dorfatmosphäre zugemutet.

In einem besteht jedoch überall Einigkeit, und das kam auch in den eingangs erwähnten Besprechungen klar zum Ausdruck. Die Schulwege müssen so gestaltet werden, daß die Kinder nicht den Gefahren des ständig zunehmenden Kraftverkehrs ausgesetzt sind. Das kann durch Anlage von Fuß- und Radwegen geschehen. Im Bargteheider Raum werden zur Zeit solche schon geschaffen. Das kann aber auch durch einen planvollen Einsatz von öffentlichen Verkehrsmitteln und speziellen Schulfahrzeugen geschehen. Das verlangt nur etwas guten Willen und gutes Zusammenarbeiten.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.2.1963

 

Mittwoch, 6. Februar 1963

Mittelschüler musizieren

Einen Musikabend veranstaltet die Königin-Luise-Schule am kommenden Freitag um 20 Uhr in ihrer Aula. Der Schulchor wird Lieder aus der Welt der kleinen Leute, über Blumen, Tiere und seltsame Dinge singen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.2.1963

 

Freitag, 8. Februar 1963

Besinnliche Stunde für Eltern

Oldesloer Mittelschüler sangen von Blumen und Tieren

Zahlreiche Eltern und Freunde der Königin-Luise-Schule fanden sich in der Aula zu einem volkstümlichen Konzert ein, dessen Motto „Aus der Welt der kleinen Leute“ lautete und Lieder über Blumen, Tiere und seltsame Dinge zum Inhalt hatte. Es schenkte den Erwachsenen eine Stunde der Besinnung, wie es Mittelschulrektor Hiller in seiner Begrüßung gehofft hatte.

Frau Lorenz war es gelungen, durch die Auswahl von Liedern und überleitenden Gedichten ein durch alle Stimmungsbereiche führendes Programm zusammenzustellen. Es paarte sich der kindheitsgemäße Inhalt mit der Schönheit der melodischen Linie durchsetzt mit rhythmischen Feinheiten. Das zeigte sich bereits zu Beginn im Kanon „Fröhlich fanget an“ von Vulpius, wo klangreinen Stimmen den ersten Beifall ernteten.

Nach einem Flötensextett von Telemann leitete das Gedicht „Löwenzahn“ von Lulu von Strauß und Torney über zur heiteren Stimmung des Satzes von Armin Knab „Löwenzahn, zünde deine Lichtlein an“, der in dem steten Wechsel der Modulation die gute Chorführung von Frau Lorenz erkennen ließ. In Mozarts „Allegretto“ brachte Susi Burn ein technisch ausgereiftes Spiel auf der Altflöte, begleitet von ihrer Lehrerin am Flügel. Die Themen „Spatzen, Fink und Frosch“ gefielen in ihrer Allegrobewegung. Besinnlicher Ausklang waren ein Flötensextett von Cerelli und das Schlußlied „Alle Leut gehn jetzt nach Haus“ von August Hoffmann.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.2.1963

 

Freitag, 8. Februar 1963

Vesdoro tagte

Auf der Hauptversammlung der Vereinigung ehemaliger Schüler der Oberrealschule Bad Oldesloe im „Deutschen Haus“ wies der 1. Vorsitzende Hans Werner Meyer in seinem Jahresbericht besonders auf die gute Finanzlage des Vereins hin. Der Vorstand wurde in seiner bisherigen Zusammensetzung von den Mitgliedern bestätigt. Eine Änderung ist nur bei den Schriftführern eingetreten. Zum 1. Schriftführer wählten die Mitglieder Rechtsanwalt Kuhlmann und zum 2. Schriftführer Verleger Herbert Schüthe. Am 16. Februar findet ein Ball statt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.2.1963

 

Montag, 11. Februar 1963

Vesdoro will Grabstätte pflegen

  1. r Stadtverordnete Wigger wies im Stadtparlament darauf hin, daß der Grabstein für Geheimrat Bangert, den um die Heimatforschung hochverdienten Verfasser der Stadtgeschichte, reparaturbedürftig sei. Der Verein ehemaliger Schüler der Oberrealschule Oldesloe sei bereit, sich an den Reparaturkosten zu beteiligen und die Pflege des Grabes zu übernehmen. Er fragte, ob die Stadt die restlichen Kosten tragen wolle. In diesem Zusammenhang bat der Stadtverordnete, dafür zu sorgen, daß die Pflege der Gräber anderer verdienter Bürger, wie das von Bürgermeister Mewes und Prof. Hansen, für den Fall sichergestellt werden möge, daß keine Angehörigen mehr in der Stadt lebten.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.2.1963

 

Montag, 11. Februar 1963

Erkältungskrankheiten grassieren

Infolge Erkältungskrankheiten fehlen in einigen Klassen der Theodor-Mommsen-Schule bis zu einem Drittel der Schüler. Auch der Lehrkörper ist stark betroffen. Zur Zeit sind acht Lehrkräfte nicht im Dienst. Bis auf die Schließung einer Klasse am letzten Freitag konnte der Unterricht bisher aufrechterhalten werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.2.1963

 

Montag, 11. Februar 1963

Aufmerksame Zuhörer

Der Stadtverordnetensitzung wohnten als Zuhörer auch die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Politik an der Mittelschule unter Leitung ihres Lehrers bei.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.2.1963

 

Montag, 11. Februar 1963

Mittlere „Schul-Laufbahn“ begehrt

Zahl der Abiturienten wird von Jahr zu Jahr abnehmen

Kiel. Von der Wirtschaft des Landes sind in den vergangenen Wochen wieder Klagen über den Mangel an Nachwuchs laut geworden. Die Zahl der Schulabgänger reicht nicht aus, um das Angebot an Lehrstellen in den meisten Wirtschaftszweigen zu befriedigen. Die Zahl der offenen Stellen wächst von Jahr zu Jahr, obgleich die Zeit der extrem niedrigen Schulentlassungszahlen vorüber ist.

Wie das Statistische Landesamt in Kiel jetzt feststellte, werden Ostern 1963 rund 19.000 Schülerinnen und Schüler aus den öffentlichen Volksschulen (ohne Aufbauzüge) entlassen. Das sind 4000 mehr als 1961, dem Jahr mit der geringsten Abgangsquote. Im kommenden Jahr wird die Zahl um weitere 300 steigen. Nach den Schätzungen der Statistiker werden zwischen 1965 und 1972 jährlich 18.000 bis 19.000 Jungen und Mädchen entlassen werden.

Eine günstige Prognose wird für die Schulabgänger mit mittlerer Reife gestellt. Ostern 1963 werden rund 6400 Schüler die Mittelschulen, Aufbauzüge oder die Untersekunden der Gymnasien verlassen. Diese Zahl wird voraussichtlich bis 1970 auf rund 7000 steigen. Für die darauf folgenden Jahre zeichnet sich dann wieder ein geringfügiger Rückgang an.

Die Zahl der Abiturienten dürfte stark zurückgehen. 1963 rechnet man noch mit 2600. Dann wird ihre Zahl jedoch von Jahr zu Jahr abnehmen, bis sie nach Meinung der Statistiker 1965 und 1966 unter 2000 absinken und damit ihren tiefsten Stand erreichen wird. Für eine Reihe von Jahren soll sie sich dann bei 2000 einpendeln.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.2.1963

 

Dienstag, 12. Februar 1963

Anwärmgeräte für die Schulmilch

Doch die Beschaffung dauert noch ein Weilchen

Infolge der Kälte ist der Schulmilchverbrauch stark zurückgegangen. Die Stadtschule und die Mittelschule haben die Milch wegen des Fehlens von Anwärmmöglichkeiten völlig abbestellt. In der Theodor-Mommsen-Schule und in der Klaus-Groth-Schule wird nur noch halb so viel Milch wie beispielsweise im November getrunken.

Im November lieferte die Meierei 3500 Liter an die Schulen, im Dezember nur noch rund 1000 Liter, wobei nicht nur die Kälte, sondern auch die Weihnachtsferien den Verbrauch verminderten. Aber im Januar ging er dann noch weiter zurück, denn als Eisstückchen in der Milch schwammen, entschloß sich nach der Mittelschule auch die Stadtschule, die Milch abzubestellen.

Elternbeiräte und Schulen wandten sich an die Stadt. Der Schul- und Kulturausschuß schrieb der Meierei. Diese erklärte sich jetzt grundsätzlich zur Beschaffung von vier Anwärmegeräten bereit. Sie wird Zuschüsse hierfür aus Bundesmitteln beantragen und hofft, daß die Schulen vor Beginn des nächsten Winters die Geräte erhalten werden. Man schätzt die Kosten auf etwa 3000 DM. Für die laufenden Stromkosten wird dann wohl die Stadt aufkommen.

Inzwischen sucht die Meierei nach einer anderen Möglichkeit, die Milch leicht an gewärmt an die Schulen zu liefern. Allerdings ist dies schwierig, denn der Weg über die Einzelhändler in die Klassenräume ist umständlich.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.2.1963

 

Mittwoch, 13. Februar 1963

Tüchtige Leichtathleten in der Mittelschule

Wie wir aus der Fachzeitschrift „Leichtathletik“ Nr. 6/63 entnehmen, hat sich die Mittelschule Oldesloe bei ihrem Durchgang zur Deutschen Jugend-Mannschaftsmeisterschaft im Mannschaftsmehrkampf der Gruppe II unter den Schulen im Bundesgebiet gut plaziert. Die Jungenmannschaft der Schülergruppe A (1948/49) nimmt mit Werner Lafin, Fred Girschkowski, Ernst Hank und Rainer Ebell unter 3066 Schulmannschaften den 142. Platz ein. Die Schüler-B-Mannschaft mit Erhard Hiller, Holger Wessendorf, Rüdiger Sluga und Wolfgang Drews errang sogar den 26. Platz von 2251 teilnehmenden Mannschaften. Noch größer ist der Erfolg der Schülerinnen A; hier erzielten Waltraut Dettke, Brigitte Hermann, Inge Olufs und Dorit Grantzau einen 13. Platz (bei rd. 2000 Mannschaften). Die gleiche Plazierung (13.) finden wir in der Bestenliste für die B-Schülerinnen Jutta Reimers, Gisela Skroblin, Ursula Ebel und Marlies Stürmer. Einen 73. Platz bei den A-Schülerinnen belegten Brigitte Pohl, Bärbel Paelegrim, Marion Noack und Jutta Klinck. Dieser Mannschaftswettkampf war im Herbst vorigen Jahres unter Aufsicht des Kreisleichtathletikverbandes und des Kreissportverbandes durchgeführt worden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.2.1963

 

Freitag, 15. Februar 1963

Turnnachmittag wegen der Grippe verlegt

 Die Mittelschule muß den für morgen geplanten Turnnachmittag „Jung mit Schwung“ wegen zahlreicher Grippeerkrankungen in der Schülerschaft um eine Woche auf den 23. Februar verlegen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.2.1963

 

Montag, 18. Februar 1963

Beste Stimmung beim bo-bi-ba

 In bester Stimmung verlebten die zahlreichen Besucher des Bockbierballes des Vesdoro (Verein ehemaliger Schüler der Oberrealschule Oldesloe) die Wochenendnacht im Café Arnold. Festausschussvorsitzender Fritz Guercke sorgte für einen humorvollen Auftakt. Viel Beifall fand ein Sketsch, von einem Mitglied in vorgerückter Stunde zum Besten gegeben.

STORMARNER TAGEBLATT vom 18.2.1963

 

Montag, 18. Februar 1963

Mittelschule muß Laienspiel verlegen

Das für Mittwoch vorgesehene Laienspiel „Ihlensalat“ ist wegen der Grippewelle, deretwegen eine größere Anzahl von Lehrern und Schülern der Schule fernbleiben muß, auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben worden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 18.2.1963

 

Montag, 18. Februar 1963

Mittelschulklasse vorübergehend geschlossen

Eine Klasse der Königin-Luise-Schule wurde wegen Grippe für zwei Tage geschlossen. Morgen soll der Unterricht wieder aufgenommen werden. Zeitweise fehlten 80 von 600 Schülern. Nach den neuesten Feststellungen scheint die Zahl der Erkrankungen zurückzugehen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 18.2.1963

 

Mittwoch, 20. Februar 1963

Abiturienten der Theodor-Mommsen-Schule

Alle 30 Oberprimaner der Theodor-Mommsen-Schule haben das Abitur bestanden. Die mündliche Prüfung fand an den vergangenen beiden Tagen unter Vorsitz von Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann statt.

Klasse Ols:

Hilke Andreae, Bad Oldesloe, (Berufswunsch: Studienrätin); Friederike Brandsch, Grabau, (Studienrätin); Sabine Ermler, Bad Oldesloe, (Inspektorin); Arne von Kittlitz, Schulenburg, (Neuphilologe); Susanne Beyer, Bad Oldesloe, (Studienrätin); Lotte Bischoff, Reinfeld, (Apothekerin); Ilse Busack, Bad Oldesloe, (Volksschullehrerin); Curt Colberg, Bad Oldesloe, (Theologe); Manfred Giese, Bad Oldesloe, (Marine-Offizier); Frank-Bernd Gottschalk, Bad Oldesloe, (Musik und Theaterwissenschaft); Wolfgang Hartmut, Bad Oldesloe, (Jurist); Birgit Hormann, Aumühle, (Mittelschullehrerin); Günther Jonischkies, Großensee, (Volksschullehrer); Hinrich Kröger, Sülfeld, (Apotheker); Adelheid Meyer, Kisdorferwohld, (Volksschullehrerin); Heidrun Pawelzik, Bad Oldesloe, (Soziologin); Helmut Ragoß, Bad Oldesloe, (Studienrat); Bernd-Bodo Stramm, Bad Oldesloe, (Offizier); Wolfgang Thies, Bad Oldesloe, (Jurist); Herbert Zeichner, Bad Segeberg, (Journalist).

Die ersten vier wurden von der mündlichen Prüfung befreit.

Klasse OIm:

Wolfgang Albrecht, Bad Oldesloe, (Dipl.-Ingenieur); Wolfgang Bohnstedt, Bad Oldesloe, (Jurist); Claus-Dieter Hamdorf, Wakendorf I, (Dipl.-Ingenieur); Ulrich Heider, Bad Oldesloe, (Dipl.-Ingenieur); Viktor Melosch, Rethwischfeld, (Dipl.-Landwirt); Bruno Scharnberg, Trittau, (Dipl.-Physiker); Christian Schwarck, Mollhagen, (Journalist); Frank Sonder, Bad Oldesloe, (Apotheker); Peter Specht, Bad Oldesloe, (Zahnarzt); Konrad Stumpf, Bad Oldesloe, (Arzt).

Der erste wurde von der mündlichen Prüfung befreit.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.2.1963

 

Donnerstag, 21. Februar 1963

Bauarbeiten für Schule vergeben

Für den III. Bauabschnitt der Klaus-Groth-Schule hat der Magistrat die Bauarbeiten für 420.000 DM vergeben. Die billigsten Bieter bei einer öffentlichen Ausschreibung waren einheimische Firmen. In einem Anbau sollen acht Klassen- und entsprechende Nebenräume geschaffen werden. „Dann ist die Klaus-Groth-Schule voll ausgebaut“, wie Bürgermeister Barth gestern feststellte.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.2.1963

 

Donnerstag, 21. Februar 1963

Pausenklingel

Der Magistrat bewilligte die Mittel für eine elektrische Pausenklingel in der Stadtschule. Der Auftrag wurde gleich vergeben.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.2.1963

 

Sonnabend, 23. Februar 1963

Turner im Charlestonkostüm

Schwungvolles Programm der Oldesloer Mittelschüler

 Mit einer gelungenen Turnveranstaltung unter dem Motto „Jung mit Schwung“ zeigte die Mittelschule Eltern und Freunden Ausschnitte aus der Arbeit für die körperliche Ertüchtigung der Schüler.

Rektor Hiller konnte unter den zahlreichen Eltern Gäste begrüßen, die am Sport stets interessiert sind, so Stadtrat Schröder und die Stadtverordneten Ludwig und Wigger vom städtischen Sport- und Jugendpflegeausschuß und Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann.

Das abwechslungsreiche Programm wurde flott abgewickelt. Jungen der Abschlußklassen ernteten für ihre Mutübungen am Hochreck und am Barren Beifall, die Mädchen für ihre bestechende Haltung am Stufenbarren.

Ein Volkstanz der Klasse 5a, der „Dos-à-dos-Mixer“, leitete zu einem Klassenturnen der 6a über, wo bei Übungen der Winter-Bundesjugendspiele dieser gemischten Klasse die Selbständigkeit der Turnarbeit und die Mitverantwortung der Riegenführer besonders auffielen. Die spezielle Aufgabe im Mädchenturnen, das Rhythmische und Musische zu pflegen, trat bei der Ballgymnastik der größeren Mädchen in Erscheinung. Bei der Gerätehindernisstaffel bewältigten die jüngsten Schüler der 5b/c mit sichtbarer Freude die Hindernisse in spielerischer Form. Mit den drei modernen Volkstänzen „Oh Sunnah“; „Yankee Doodle“ und der „Doubleska-Polka“ gestaltete die Klasse 7a das Programm recht abwechslungsreich. Flug- und Hechtrollen wechselten schwungvoll mit den mutigen und geschickt ausgeführten Kastensprüngen des neunten Schuljahres, es folgten „Short cake“ und „Del Rio“, zwei lustige Volkstänze, dargeboten von kostümierten Charleston-Tänzern der Klasse 8a/b.

Begeistert über die Darbietungen äußerte sich der Vorsitzende des Ortsausschusses für Leibesübungen, Christian Ohrt. Die Veranstaltung hätte einen guten Überblick über die Turnarbeit der Schule vermittelt, nachdem die leichtathletische Arbeit bereits im Herbst die Anerkennung des Landessportverbandes gefunden habe. Die Schule erziehe zur Einsatzfreudigkeit und Bereitschaft, auch außerschulisch bei Sportveranstaltungen mitzuhelfen.

Nach einem Handball- und einem Basketballspiel dankte der Schulleiter den Eltern für den Besuch und das Interesse an der Turn- und Sporterziehung ihrer Kinder.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.2.1963

 

Sonnabend, 2. März 1963

Abschied vom Oldesloer Gymnasium

Unter den Ehrengästen zwei „goldene“ Abiturienten

In einer eindrucksvollen Feier entließ Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann die 30 Abiturienten der Theodor-Mommsen-Schule. An der Feier nahmen außer mehreren Vertretern der Stadt und der städtischen Körperschaften die Eltern der Abiturienten und zahlreiche Gäste aus Stadt und Land teil.

Sie erhielt ihre besondere Note durch die Anwesenheit von zwei „goldenen“ Abiturienten des Jahrgangs 1912 und fünf „silbernen“ Abiturienten des Jahrgangs 1938. Außerdem war es die erste Schulfeier, in der sich die Gäste über das neue, schöne Gestühl freuen konnten.

Den Wandel der Zeitverhältnisse charakterisierte Dr. Thiedemann in seinem Grußwort an die Jubiläumsabiturienten. Ein Erlaß aus dem Frühjahr 1912 besagte, daß der Fußballsport nicht in das Programm des Knabenturnens aufgenommen werden durfte. Ein zweiter Erlaß mahnte, die Jugend vor den Schäden der aufkommenden Kinematographie zu schützen, da sie zu leichtfertigen Ausgaben verleite und zu langem Verweilen in schlechter Luft zwinge. 1938 hatte sich die Lage so gewendet, daß sogar das Boxen Prüfungsfach für das Abitur war.

Als Sprecher der Abiturienten sprach Christian Schwarck (Mollhagen) von den wichtigen Problemen, die sie als junge heranwachsende Staatsbürger beschäftigt hatten: die Wiedervereinigung und die Vollendung der Einigung Europas. Schwer mache die ältere Generation es oft der Jugend, in ihrer Liebe zum Vaterland und in ihrem ungestümen Vorwärtsdrängen nicht irre zu werden, eine Situation, die besonders augenfällig beim Besuch des Bundestages geworden sei. Dies zunächst negative Erlebnis habe zu der wichtigen Erkenntnis beigetragen, daß wahre Freiheit nur in der Relativität möglich sei.

In seiner Abschiedsansprache wies Dr. Tiedemann auf die unzerstörbaren, ewigen Werte der geistigen Welt hin. Mit der Überreichung der Reifezeugnisse entließ er die Abiturienten unter den besten Wünschen für ihren Lebensweg aus der Gemeinschaft der Schulfamilie. Bei dieser Gelegenheit übergab er Heidrun Pawelzik für ihre Arbeit als Schulsprecherin und in der Schülermitverantwortung und Christian Schwarck für seine Tätigkeit beim Aufbau der Schülerbücherei je ein wertvolles Buch als Erinnerungsgabe.

Der Schulchor unter Leitung von Studienrat Alshuth umrahmte die Feier.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.3.1963

 

Sonnabend, 2. März 1963

Im Rhythmus und Gewand der 20erJahre

Mit einem selbstgeschneiderten Charlestonkleid hatten die Mädchen des achten Schuljahres der Oldesloer Mittelschule an ihrem Turnnachmittag vor Eltern und Freunden Turnhemd und -hose vertauscht. Die Jungen hatten sich mit Hut, Weste und langer Hose ein würdiges Aussehen verliehen. Das war der rechte Rahmen für zwei schwungvolle Tänze, den „Short cake“ und den „Del Rio“, für deren Vorführung die jungen Tanzpaare viel Beifall ernteten.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.3.1963

 

Montag, 4. März 1963

Konzert der Theodor-Mommsen-Schule

Kl. – Das Programm umfaßte geistliche Chorlieder, Madrigale, Chöre mit Klavierbegleitung von Johannes Brahms und Abendlieder, zwischen den einzelnen Gruppen ältere Orchestermusiken. Das Konzert in solcher Vielgestaltigkeit hätte den Ausführenden, dem Schulchor und dem Schulorchester, reichlich Gelegenheit geboten, ihr Können zu zeigen. Genutzt wurden die Möglichkeiten nicht. Die Chöre waren bewußt behutsam vorgetragen, viel zu behutsam. Schubert und Mozart: Sanctus und Ave, verum corpus. Dem Chor haftete eine gewisse Schwerfälligkeit an, verstärkt durch übermäßig langsame Tempi. Die musikalische Substanz der zum Teil herrlichen Chöre versank mitunter ganz in elegischer Stimmung, und so kam es zu keiner rechten musikalischen Formulierung, zu keiner Verbindlichkeit. Es fehlte die Spannung, die Gestaltung, und das war ein entscheidender Mangel. Der berühmte „Funke“ wollte nicht überspringen. Nur in zwei Stücken gewann der Chor die lebendige, klangüberzeugende Form, die wir sonst an ihm loben: „Wir lieben sehr im Herzen“ von Friderici und „Rundadinella“ von Schein.

Das Orchester entledigte sich seiner Aufgaben mit Anstand, und die Solisten des Abends, Birgit Hormann, Heidrun Pawelzik und Frank-Bernd Gottschalk blieben mit drei Brahms-Liedern deutlich in dem bezeichneten konservativen Rahmen.

Ein guter Ausklang: der „Abendruf“ von Spitta. Damit konnte man in den Beifall, der Studienrat Fritz Alshuth, dem Leiter des Abends gezollt wurde, noch freudig mit einstimmen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.3.1963

 

Dienstag, 5. März 1963

Morgen „Ihlensalat“

Die Königin-Luise-Schule veranstaltet morgen ihren wegen Grippeerkrankungen zahlreicher Mitwirkender verschobenen Theaterabend. Schüler und Schülerinnen werden das Laienspiel „Ihlensalat“ aufführen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.3.1963

 

Dienstag, 5. März 1963

50 Sieger im Turnen

Die Klaus-Groth-Schule veranstaltete zum zweiten Male seit der Einführung die Bundesjugendspiele. Für die Jungen war ein Vierkampf mit Übungen am Reck, Barren, Bock, Kasten oder Pferd sowie im Bodenturnen vorgeschrieben. Die Mädchen turnten am Stufenbarren, Bock und auf der Matte. Als vierte Übung kam die Ballgymnastik hinzu. 27 Jungen und 23 Mädchen gingen als Sieger aus den Wettkämpfen hervor.

Davon erhielten eine Ehrenurkunde: Angelika Stapelfeld, Ernst-Udo Vagt (beide 78 Punkte), Marion Lierenz (75,5), Karin Pitzer (73,5), Reinhard Henseler (72,5), Horst Hildebrandt (72).

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.3.1963

 

Mittwoch, 6. März 1963

Buntes Treiben auf der „Marie-Luise“

Fremdsprachlicher Unterricht im Schülerlaienspiel

 

Auch die letzte Veranstaltung einer Reihe von Abenden für die Eltern und Freunde der Mittelschule war ein schöner Erfolg. Vor einer vollen Aula fand die Uraufführung des Laienspiels „Ihlensalat“ statt. Es stammt aus der Feder des Mittelschullehrers Helmut Stumme, der auch die Regie führte.

Bei den Proben muß er gar nicht so einfach gewesen sein, alle 39 Mitwirkenden unter einen Hut zu bringen. Auf der kleinen provisorischen Bühne drängten sich die Spieler, denn die Ereignisse überschlugen sich.

Der Verfasser wollte in diesem Stück die drei Fremdsprachen, die auf der Schule gelehrt werden, vereinen. Damit die Jungen und Mädchen die nötige Lust bekamen, benutzte er außer den Fremdsprachen auch noch Plattdeutsch und Hochdeutsch. Der Unterricht fand diesmal auf der „MS Marie-Luise“ statt.

Die Besatzung, echte Schleswig-Holsteiner mit einem harten Zungenschlag, wartete auf die Gäste, die nach und nach eintrudelten. Franzosen, Engländer und sogar ein spanisches Königspaar. Die bunten Kostüme ließen jeweils das entsprechende Land erkennen. Auf der Bühne entstand ein Kauderwelsch. Nur der rasende Reporter Fixphot konnte sich mit allen verständigen. Er war auf der Jagd nach Sensationen.

Hinter dem Titel des Stückes „Ihlensalat“ verbargen sich Blutegel, die der Lord unbedingt auf der Verlobungsfeier mit der Prinzessin zu verspeisen wünschte. Reporter Fixphot, der die besten Verbindungen hatte, verschaffte sie ihm.

Zum Schluß fand für die Schiffsbesatzung und ihre Gäste eine Marionetten-Darbietung statt. Das Spielchen mit den Puppen hatte Mittelschullehrer Fritz Rehkopf einstudiert.

In seiner Ansprache wies Schulleiter Hiller auf den Sinn dieser Veranstaltung hin. Die Eltern sollten in Form eines Spieles den fremdsprachlichen Unterricht kennenlernen. Anhaltender Beifall belohnte die Initiative der Schule.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.3.1963

 

Donnerstag, 7. März 1963

Meister Schöttler liefert den Vogel

Ehrentag eines alten Oldesloer Ehepaares

Heute haben der ehemalige Obermeister der Tischlerinnung Johannes Schöttler und Frau Emma ihren Ehrentag; sie feiern goldene Hochzeit. Zwar sind sie beide nicht hier gebürtig, aber schon seit dem Jahre 1910 in der Kreisstadt wohnhaft. Längst zählen sie deshalb zu den „alten Oldesloern“.

… „Jedes Jahr habe ich einen Vogel“, sagt der Meister Schöttler scherzhaft. Er meinte damit den Vogel aus Holz, den er jedes Jahr für das Oldesloer Vogelschießen anzufertigen hat. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.3.1963

 

Donnerstag, 7. März 1963

Mittelschule verabschiedet drei Klassen

Drei zehnte Klassen mit rund 80 Schülern und Schülerinnen verabschiedet die Mittelschule in einer Feierstunde am 15. März. Zwei Tage zuvor wolen die Abgänger ihren Abschlußball im „Oldesloer Hof“ veranstalten.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.3.1963

 

Sonnabend, 9. März 1963

„Musizierende Engel“ schmücken die Aula

Schönes Geschenk für Oldesloer Oberschule – Andenken an gefallenen Abiturienten

 Die Theodor-Mommsen-Schule hat ein schönes Geschenk erhalten: zwei handgemalte Kopien der berühmten musizierende Engel des Genter Altars, den die Brüder van Eyck um 1400 schufen. Die Spender sind eine Oldesloer Ehepaar, dessen Sohn von 1933 bis 1940 die Oldesloer Oberschule besuchte und 1944 als Leutnant in Rußland fiel.

„Dies soll ein Andenken an unseren Sohn sein“, sagte die Mutter gestern, als sie zusammen mit ihrem Mann von den in der Aula aufgehängten Bildern Abschied nahm. Über 60 Jahre waren sie im Besitz ihrer Familie. Sie hatten einen Ehrenplatz in ihrem Heim. Schon einmal, im Jahre 1936, hatte sich das Ehepaar von ihnen getrennt und sie für etwa sechs Monate der Schule als Leihgabe überlassen. Da es nun aus Bad Oldesloe wegzieht, entschloß es sich, die Bilder als Vermächtnis hierzulassen.

Die Kopien stammen von M. Fischer von Horn. Er fertigte sie im Jahre 1920 im Kaiser-Friedrich-Museum in Berlin an, kurz bevor die wertvollen Originale, die der preußische Staat ordnungsgemäß gekauft hatte, auf Grund des Versailler Vertrages an die Stadt Gent zurückgegeben werden mußten. Die Kopien sind mit großer Akkuratesse, in Formen und Farben getreu den Originalen, gemalt. Einer der beiden Kunsterzieher des Gymnasiums, Studienrat Schulte-Dahling, sah im vergangenen Sommer in Gent den Altar. Er lobte die Kopien als werkgetreue, gute Wiedergaben.

Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann dankte den Spendern gestern bei ihrem Abschiedsbesuch. Auf die Frage des Ehepaares, warum die Schule bisher nicht, wie es andere Schulen getan haben, eine Gedenktafel mit den Namen der im zweiten Weltkrieg gefallenen Lehrer und Schüler aufzuweisen habe, antwortete der Direktor, daß es nicht möglich sei, die Namen vollständig zusammenzutragen. Als die Schule in den letzten Kriegstagen Lazarett wurde, seien alle Akten ausgelagert worden, dabei sei ein großer Teil von ihnen verloren gegangen. Eine unvollständige Namenstafel habe die Schule aus Pietätsgründen nicht anbringen wollen.

Das Ehepaar hatte volles Verständnis hierfür. Es regt an, ein Denkmal für Lehrer und Schüler ohne Nennung von Namen zu schaffen, und stellte hierfür eine namhafte Spende in Aussicht.

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.3.1963

 

Sonnabend, 9. März 1963

Die Meinung des Lesers

Wer liefert den Vogel?

In Ihrem Bericht über die goldene Hochzeit des Herrn Schöttler wurde am 7. März in großer Überschrift „Meister Schöttler liefert den Vogel“geschrieben, daß Herr Schöttler bisher immer den Vogel zum Kinderfest gefertigt habe. Ich möchte hierzu folgendes mitteilen: wie dem Festausschuß bekannt ist, wird der Zielvogel schon seit 1949 von mir als ortsansässigem Drechsler ehrenamtlich gefertigt.

Ich habe mich nach dem Tode des Drechslers Vorbeck dem Festausschuß gegenüber laut Brief vom 10. Juni 1949 bereit erklärt, den Vogel als heimatliches Festsymbol zum Kinderfest weiter zu fertigen. Herr Schöttler lieferte lediglich die Flügel. Aus Tradition wurde der Vogel aber immer von seinem Hause abgeholt. Die Malerarbeiten führten immer die Malermeister Löding bzw. Behm aus. Walter Gaudlitz, Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.3.1963

 

Montag, 11. März 1963

Mittelschüler das Schwimmen gelehrt

Mit einem Nelkenstrauß überraschte Gustav Rausch (Reinfeld) in seiner Eigenschaft als Sachbearbeiter für Leistungsabzeichen im Kreisleichtathletikverband die Oldesloer Mittelschullehrerin Fräulein Cors gelegentlich einer Feierstunde in der Königin-Luise-Schule. Fräulein Cors hatte in den vergangenen Monaten die Jungen und Mädchen der Mittelschule, die ein Leistungsabzeichen erringen wollten, nach Lübeck ins Hallenbad begleitet und dort die Schwimmausbildung geleitet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.3.1963

 

Dienstag, 12. März 1963

Oldesloes Mittelschule an der Spitze

Beachtliche Erfolge in der körperlichen Ertüchtigung

Sportliche Auszeichnungen nahm die Mittelschule in einer Feierstunde entgegen, zu der sich die neunten und die zehnten Klassen in der Aula versammelt hatten.

Der Vorsitzende des Kreisleichtathletikverbandes, Bernhard Bohn, stellte die vorbildliche Breitenarbeit der Schule heraus, die nach der statistischen Auswertung des Landesverbandes mit 304.116 Punkten im Mannschaftskampf weitaus an der Spitze aller Schulen des Landes Schleswig-Holstein steht. Er gratulierte dem Rektor, dem Kollegium und den Schülern zu diesem Erfolg und sprach die Anerkennung des Landesfachverbandes aus. Unter dem Jubel der Schüler überreichte er Rektor Harry Hiller die Urkunde des SHLV. Der Kreis stiftete zusätzlich ein Bandmaß.

21 Schülern wurde das silberne Sportabzeichen verliehen, neun erhielten den Grund- und Leistungsschein der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Von den 190 Leistungsabzeichen für die Schule überreichte der Schulleiter 27 Abzeichen in Silber, 6 Abzeichen in Gold.

Einen werteren Höhepunkt bildete die Verleihung des Wanderpreises durch den Kreissportverband, der von der Volksbank in Bad Oldesloe für die prozentual höchste Zahl von Sport- und Leistungsabzeichen an weiterführende Schulen gestiftet worden war. Der Vertreter des Kreissportverbandes, Gustav Rausch, schilderte die Entwicklung dieses Wettbewerbes, an der in Stormarn Christian Ohrt großen Anteil hat. Sieger 1962 wurde die Mittelschule Bad Oldesloe mit 47,06 Prozent. Rausch dankte auch den Fachlehrern für Leibeserziehung Fräulein Ilse Cors und Hans-Joachim Goldbeck für die intensive Sportförderung, überreichte Mittelschullehrer Bernhard Nowak, der die Initiative für diese Wettkämpfe ergriff, die Urkunde über die erzielten Erfolge der Schule. Rektor Hiller nahm die Ehrenplakette in Empfang. Schulrat Heinrich Lüth bekundete seine Freude an den Auszeichnungen, warnte aber vor jeder Einseitigkeit. Mit einem Chorlied unter der Leitung von Mittelschullehrer Goldbeck schloß die Feierstunde. Probleme der Jugenderziehung und der Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein wurden bei einer anschließenden Kaffeetafel diskutiert.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.3.1963

 

Mittwoch, 13. März 1963

Entlassungsfeier

In einer Feierstunde werden morgen um 9 Uhr die Schulabgänger der Klaus-Groth-Schule entlassen. Die Feier wird von Chordarbietungen und Lesungen umrahmt. Nach der Ansprache von Klassenlehrer Ahrendt verteilt Rektor Volkmann für Bestleistungen Prämien und verabschiedet die Schüler.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.3.1963

 

Donnerstag, 14. März 1963

Erst morgen

Die Entlassungsfeier für die Abgangsschüler der Klaus-Groth-Schule findet morgen um 9 Uhr statt, nicht, wie irrtümlich berichtet, heute.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.3.1963

 

Freitag, 15. März 1963

Plattdeutsche Abschiedsworte in der Aula

Oldesloes Mittelschule entließ 80 Jungen und Mädchen – Dank an Lehrerin

Die Mittelschule verabschiedete 80 Abgänger, die mit dem Zeugnis der Reife ins Berufsleben treten. Ein Flötenquartett von Händel begleitete den letzten Einzug in die geschmückte Aula, wo Rektor Hiller die Eltern der Abgänger, Bürgerworthalter Koch, Bürgermeister Barth, den Vorsitzenden des Schul- und Kulturausschusses Schömer und die ehemaligen Lehrer Dr. Hirschmann-Günzel und Niedzwetzki begrüßte.

Gedichte von Klaus Groth und chorische Darbietungen unter der Leitung von Musiklehrer Goldbeck bildeten den Rahmen der Feierstunde.

Die Ansprache hielt der Klassenlehrer der 10b Hafemann in Plattdeutsch. Evelyn Kühn sprach als Vertreterin der drei Abgangsklassen Abschieds- und Dankesworte. Nach Musik von Händel und Prätorius überreichte Rektor Hiller den Schülern die Zeugnisse und verabschiedete sie.

Prämien für besondere Leistungen und vorbildliche Amtsführung der Klassengeschäfte erhielten: Gisela Döring, Evelyn Kühn, Hans-Jürgen Mudrack und Hans-Joachim Kaatz (alle 10a). Ingrid Kindt, Brigitte Kropp, Hans-Günter Boy, Volker Koch, Joachim Stapelfeldt (alle 10b), Heike Clausen, Frauke Piechota, Jutta Fleischhammel, Klaus-Dieter Bruhns, Volker Hoppe und Dieter Kühn (10c).

Da mit Ablauf des Schuljahres Frau Albrecht aus dem Schuldienst ausscheidet, dankte ihr der Schulleiter für ihre Arbeitsleistung und Pflichttreue auch im Namen der Landesregierung und überreichte der scheidenden Kollegin einen Nelkenstrauß.

Klasse 10a – 15 Mädchen, 10 Jungen:

Anna-Maria Becker (Industriekaufmann), Heidelore Bohl (Import-Exportkaufmann), Karin Dobbertin (Bürokaufmann), Gisela Döring (Steuerberaterin), Ute Hafemann (Technische Zeichnerin), Astrid Hein, Poggensee (Kindergärtnerin), Evelyn Kühn (Postassistentenanwärter), Ingeborg Relling (Schülerin), Annelies Rickert (Bürokaufmann), Bärbel Schlömp (Technische Zeichnerin), Christa Schulze (Schülerin), Karola Vandeck (Sparkassenangestellte), Ingrid Vanselow (Direktrice), Ilona Vollendorf (Sprachenschule), Antje Widerström (Reisebürokaufmann), Helmut Ahlf (Verwaltungsangestellter), Karl-Heinz Andresen (Verwaltungsangestellter), Jochen Behrens (Radio- und Fernsehtechniker), Volker Bern (Werkzeugmacher), Wolfgang Brall (Groß- und Einzelhandelskaufmann), Hartmut Görke (Revisor), Hans-Joachim Kaatz, Reinfeld (Buchhändler), Hans-Jürgen Mudrack (Maschinenschlosser), Hans-Jörg Müller (Zimmermann), Henning Ruhser (Schüler, Diplomingenieur).

Klasse 10b – 18 Mädchen, 15 Jungen:

Renate Cebulla (Steuerberatergehilfin), Paula Ehlers (Fachschule in Lübeck), Roswitha Grzelak, Steinfeld (Sparkassenangestellte), Barbara Herrmann, Sülfeld (Chemielaborantin), Ingrid Kindt (Fachschule in Lübeck), Brigitte Kropp, Treuholz (Verwaltungsangestellte), Lisa Küllsen, Grabau (Postangestellte), Annette Luther (Industriekaufmann), Karin Matzen, Rethfurt (Hauswirtschaftslehrling), Elli Müller, Sülfeld (Verwaltungsangestellte), Ingrid Rüdiger (Rechtsanwaltsgehilfin), Marianne Schmidt, Sülfeld (Drogistin), Astrid Schulz, Dwerkathen (Verwaltungsangestellte), Ulrike Schwirz, Barsbüttel (Höhere Handelsschule), Herta Tews, Borstel (Bürogehilfin), Anne Tidow, Nahe (Steuerberatergehilfin), Renate Vollmert, Trittau (Sparkassenangestellte), Viola Wilhelm (Drogistin), Hans-Günter Boy, Bargfeld (Elektroinstallateur), Volkert Koch, Flensburg (Maschinenbauschlosser), Jürgen König (Kraftfahrzeugmechaniker), Heinz-Peter Kuhlke (Steuerberatergehilfe), Dirk Lau, Dwerkathen (Rundfunk- und Fernsehtechniker), Norbert Leinius (Kommunalverwaltung), Jürgen Liedtke (Importkaufmann), Frank-Helge Meisner (Fachschule in Lübeck), Hartmut Noth (Radio- und Fernsehtechniker), Lothar Pohlenz (Speditionskaufmann), Karl-Peter Reimers (Industriekaufmann), Joachim Stapelfeldt, Mollhagen (Wirtschaftsoberschule), Joachim Schlobohm (Feinmechaniker), Michael Teschendorff (Polizeibeamter), Manfred Thurau (Verlagskaufmann).

Klasse 10c – 10 Mädchen, 12 Jungen:

Heike Clausen, Wakendorf I (Schule), Anke Drube, Lasbek (Bankkaufmann), Monika Eggers, Grabau (Ärztliche Assistentin), Jutta Fleischhammel, Meddewade (Krankenschwester), Jutta Kost, Schulenburg (Internat), Hannelore Maibom, Trittau (Drogistin), Frauke Piechota, Meddewade (Industriekaufmann), Karin Pierog, Rethwisch (Postangestellte), Christa Pöhlsen, Pölitz (Sparkassenangestellte), Helga Schultz (Kauffrau), Hans-Jürgen Arciszewski, Wakendorf II (Groß- und Außenhandelskaufmann), Uwe Borstelmann, Wakendorf II (Polizeibeamter), Klaus-Dieter Bruhns, Pölitz (Sparkassenangestellter), Dieter Dabelstein, Neritz (Ingenieur), Edmund Heisel, Wakendorf II (Groß- und Außenhandelskaufmann), Volker Hoppe, Wakendorf II (Verwaltungsangestellter), Dieter Kühn (Werkzeugmacher, Ingenieur), Klaus Eggert, Trenthorst (Kraftfahrzeugmechaniker, Ingenieur), Henry Schwiecker, Stubben (Sparkassenangestellter), Udo Martens, Schmachthagen (Kraftfahrzeugmechaniker), Hans-Heinrich Brüggmann, Eichede (Finanzinspektor).

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.3.1963

 

Freitag, 15. März 1963

Belohnung für gute Schüler

Rektor Volkmann überreichte heute morgen im Rahmen der Entlassungsfeier für die Abgangsschüler der Klaus-Groth-Schule zwei Prämien. Monika Maede und Burkhard Schröder zeichneten sich durch gute Leistungen und durch ihre vorbildliche Haltung während der Schulzeit besonders aus und wurden dafür mit je einem Buch belohnt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.3.1963

 

Freitag, 15. März 1963

Die Volksschule gab Starthilfe für das Leben

Wir sprachen mit vier von 800 – Alle freuen sich auf den künftigen Beruf

prü. – Zum letzten Mal erklang für 28 Jungen und Mädchen der Klaus-Groth-Schule das Klingelzeichen; zum letzten Mal gingen die Schüler der Abgangsklasse die Freitreppe im Innern des modernen Schulgebäudes hinunter; zum letzten Mal auch durchschritten sie das Tor, um sich von nun an als Lehrling im Alltag zu bewähren.

Eine kleine Frist hat ihnen die Schule bis zum Beginn der Lehre noch gelassen. 14 Tage können Sie sich nun erholen und dabei von ihrem zukünftigen Beruf träumen. Die Zeitspanne zwischen Entlassung und Neubeginn soll aber auch nach den Worten Rektor Volkmanns bewirken, daß die Jungen und Mädchen die Leere verspüren und sich darauf freuen, wieder in Anspruch genommen zu werden.

Auch für Jutta Belling, Monika Maede, Burkhard Schröder und Horst-Dieter Wirth hat, wie man zu sagen pflegt, der Ernst des Lebens begonnen. Die 15jährige Jutta will Friseuse werden. Ihre Lehrzeit dauert drei Jahre. „Ich mache ab und zu meiner Mutter die Haare und habe so zu diesem Beruf Lust bekommen!“ begründete sie ihre Berufswahl.

Monika kann gut rechnen. Ihre drei Mitschüler bestätigen es. Sie hat in der Zeitung ein Stellenangebot gelesen und sich gleich vorgestellt. Stolz berichtete sie: „Ich wurde auf Anhieb genommen!“ Monika wird sicher ein tüchtiger Bürokaufmann werden.

Elektrokaufmann – das ist das Ziel Burkhards. „Ich bastele gerne und repariere zu Hause alles, was mir in die Quere kommt!“ Er hat sich seinen zukünftigen Betrieb genau angesehen. In seiner Freizeit spielt er Fußball. Außerdem gilt er als Leseratte.

Im Abschlußzeugnis Horst-Dieters steht im Englisch eine Zwei. Als zukünftiger Industriekaufmann will er während seiner Lehrzeit auf Französisch lernen, weil er gerne ins Ausland möchte. Mit der Lehrstelle klappte es schnell. „Ich brauchte nur einen Aufsatz über die Fußballweltmeisterschaft zu schreiben!“

Die Berufswünsche der anderen Schüler sind: Modelltischler, Dekorateur, Maschinenschlosser, Kraftfahrzeugmechaniker und kaufmännische Sparten. Alle Schüler haben bereits Lehrstellen. Einige von ihnen besuchen noch für ein Jahr das Aufbauwerk in Segeberg. Ein Mädchen wird an der Handelsschule in Kiel weiterlernen.

Klassenlehrer Ahrendt bescheinigte seinen Schülern, daß sie vor allen Dingen im letzten Jahr viel Fleiß bewiesen hätten. Der Unterricht war abwechslungsreich, denn die Schulleitung ist bemüht, außer den fachlichen Grundkenntnissen auch praktische Lebenshilfe zu vermitteln. Dazu sagte Rektor Volkmann: „Die Aufgabe der Volksschule ist u.a., den jungen Menschen eine Starthilfe zu geben, die sie befähigt, in der Gesellschaft tätig zu werden!“

Themen wie „Unsere Zeitung“, „Woche der Brüderlichkeit“ und der „Aufbau des Gemeinwesens“ bildeten interessante Diskussionsgrundlagen. Darüber hinaus müssen die Schüler im letzten Schuljahr Referate ausarbeiten und vor der Klasse vortragen. Das Tonband diente zur Rednerschulung und für Sprechübungen. Gute Erfahrungen hat die Schulleitung mit dem Schulfunk gemacht, der im Rahmen des Unterrichts einen festen Bestandteil hat. Mit der Abgangsklasse besuchte Lehrer Ahrendt zur Ergänzung und als Anschauungsunterricht das Amtsgericht und die Volksbücherei.

Wenn die Jungen und Mädchen in der Schule aufgepaßt haben, wird es Ihnen nicht schwer fallen, sich im Berufsleben zu behaupten. Damit hat das Lernen aber nicht aufgehört; denn wer weiterkommen will, lernt nie aus.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.3.1963

 

Sonnabend, 16. März 1963

… Vier Schüler aus der Abgangsklasse der Oldesloer Klaus-Groth-Schule berichteten uns über ihre Berufswahl. Insgesamt haben gestern rund 800 Stormarner Jungen und Mädchen die Volksschule verlassen. 280 beendeten ihre Mittelschulzeit. 100 traten aus den Aufbauzügen hinaus ins Leben, und 75 schlossen den Besuch der Sonderschulen ab. Somit entließen diese Stormarner Schulen in diesem Jahr rund 1250 Jungen und Mädchen. Ihnen stehen etwa 2300 Schulanfänger gegenüber.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.3.1963

 

Montag, 18. März 1963

Fröhlicher Schulabschluß

Zusammen mit ihren Eltern und Lehrern beendeten die Mädchen und Jungen der zehnten Klassen der Königin-Luise-Mittelschule mit dem traditionellen Abschlußball im „Oldesloer Hof“ ihre Schulzeit. Nach den Klängen der Kapelle Arno Hopf tanzten sie bis in die Morgenstunden. Im Laufe des Abends wurde der „Luisen-Walzer“ uraufgeführt. Für ihren humorvollen und spritzigen Vortrag der Klassenzeitung ernteten Evelyn Kühn und Hans-Joachim Kaatz mehrfach stürmischen Beifall.

STORMARNER TAGEBLATT vom 18.3.1963

 

Mittwoch, 20. März 1963

Lehrer nehmen Abschied von der Schulstube …

Für für 19 Lehrer an Stormarn zu Volks-, Mittel- bzw. Sonderschulen schlägt in diesen Tagen mit dem Ablauf des Schuljahres die Abschiedsstunde. Nach jahrzehntelangem verdienstvollen Wirken treten sie in den Ruhestand. Schulrat Heitmann oder Schulrat Lüth besuchen sie noch einmal in ihren Schulstuben und überbringen ihnen die Dankesurkunde des Kultusministers. Häufig veranstalten auch die Gemeinden oder die Schulen eine Abschiedsfeier.

In Bad Oldesloe wird die an der Stadtschule tätige Lehrerin Ruth von Tannböck pensioniert. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.3.1963

 

Freitag, 22. März 1963

Zum Schulleiter in Wulksfelde gewählt

Der an der Klaus-Groth-Schule tätige Lehrer Dieter Morawietz wurde von der Wulksfelder Gemeindevertretung zum Leiter der dortigen Schule gewählt. Er soll Nachfolger des in den Ruhestand tretenden Hauptlehrers Edgar Bauersachs werden. Die Wahl bedarf noch der Zustimmung des Kultusministeriums.

 TAGEBLATT vom 22.3.1963

 

Mittwoch, 27. März 1963

Diesmal saßen die Lehrer auf der Schulbank

Thema: Verkehrserziehung – Erste Tagung des Schulamtes und der Verkehrswacht

Die erste gemeinsame Pädagogentagung über das Thema „Verkehrserziehung an den Schulen“ veranstalteten das Kreisschulamt und die Kreisverkehrswacht. Sie wurde vom Kreisfachberater für Verkehrserziehung, Mittelschullehrer Gerhard Fenner, geleitet. Der Vorsitzende der Verkehrswacht, Alfred Max Dörfler, konnte dabei 20 Rektoren, Schulleiter und Lehrer sowie den Verkehrsaufklärungsbeamten der Stormarner Polizeiinspektion, Polizeimeister Friedrich Kamm, begrüßen.

Diese Tagung sollte eine Ergänzung zu den Kursen der Landesverkehrswacht sein, weil daran immer nur eine begrenzte Anzahl Lehrer teilnehmen kann. Mit Unterstützung des Schulamtes konnten nun einem größeren Kreis von Pädagogen die Ziele und praktischen Möglichkeiten der Verkehrserziehung an den Schulen vor Augen geführt werden. …

Kreisfachberater Fenner demonstrierte seinen Kollegen, wie sie Verkehrserziehung und -aufklärung in die einzelnen Unterrichtsfächer eingebaut werden sollte. Er brachte dazu Stundenbeispiele aus dem Deutschunterricht, die erkennen ließen, daß die Verkehrserziehung kein Opfer an Zeit bedeutet, sondern ein pädagogischer Gewinn für den gesamten Unterricht sein kann.

Die Forderung der beiden Referenten, eine bestimmte Stundenzahl für die Verkehrserziehung und -aufklärung für verbindlich an allen Schulen zu erklären, fand die Zustimmung der Tagungsteilnehmer. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.3.1963

 

Mittwoch, 27. März 1963

Der erste Schultag

Im amtlichen Teil gibt heute der Magistrat bekannt, daß die Einschulung der Schulanfänger bei den Oldesloer Volksschulen am Dienstag, dem 2. April, erfolgt. Die Uhrzeiten für die einzelnen Klassen werden den Eltern noch direkt von der Schule mitgeteilt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.3.1963

 

Montag, 8. April 1963

Wer kennt Plattdeutsch sprechende Gruppen im Ausland?

„Plattdeutsch in aller Welt“ lautet das Thema, das sich die Mittelschülerin Marion Deya aus Rethwischfeld für ihre Jahresarbeit ausgewählt hat. Alle Schüler der Abgangsklassen beschäftigen sich etwa ein Jahr lang mit einem bestimmten Thema aus einem der Unterrichtsfächer und liefern nach Ablauf dieser Zeitspanne die Ergebnisse ihrer Arbeit in Form einer Jahresarbeit ab. Wer kann Marion durch eigene Erlebnisse oder Hinweise aus Literatur, Zeitschriften, Zeitungsartikel oder durch Angaben von Adressen plattdeutsch sprechender Gruppen im Ausland unterstützen? Wir leiten Hinweise gern an Marion Deya weiter.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.4.1963

 

Donnerstag, 18. April 1963

Richard Staberock 70 Jahre

Heute wird Oberstudiendirektor i.R. Richard Staberock 70 Jahre alt. Er stammt aus Beyersdorf im Wartheland und war 25 Jahre Direktor des Humboldt-Gymnasiums in Berlin-Tegel. Als er, der beide Weltkriege als Offizier mitmachte, 1944 in amerikanische Gefangenschaft geriet, richtete er im Lager Vorbereitungskurse für das Abitur ein, die 200 Schüler erfolgreich absolvierten.

1947 wurde er zum Leiter des Oldesloer Gymnasiums gewählt. Er setzte seine Arbeit in Beziehung zu Theodor Mommsen, der seine Jugendjahre in Oldesloe verlebte, und es war sein besonderes Anliegen, das geistige Erbe des großen Gelehrten, Vorkämpfers der deutschen Einheit und ersten deutschen Nobelpreisträgers in seiner Schule lebendig werden zu lassen. Äußeren Ausdruck fand dies in der Benennung des Gymnasiums als „Teodor-Mommsen-Schule“.

Seit seiner Pensionierung im Jahre 1959 betätigt sich Richard Staberock als Volkshochschuldozent, Leiter von Studienreisen und Schriftsteller. So ist er gegenwärtig im Auftrage des Kreises Stormarn mit der Abfassung eines Heimatbuches für den Patenkreis Kolberg-Körlin beschäftigt.

Das Stormarner Tageblatt wünscht dem Jubilar, der für seine Weltaufgeschlossenheit und seinen Humor bekannt ist, weiterhin Schaffensfreudigkeit und Gesundheit.

STORMARNER TAGEBLATT vom 18.4.1963

 

Sonnabend, 20. April 1963

Junge Lehrer an Stormarns Schulen

27 kommen direkt von der Pädagogischen Hochschule

Mit Beginn des neuen Schuljahres traten mancherlei Veränderungen in den Lehrkörpern der Stormarner Volksschulen ein. Allein 27 junge Lehrkräfte, die ihre Ausbildung an den Pädagogischen Hochschulen in Kiel bzw. Flensburg absolviert haben, traten ihre erste Stelle an.

In Bad Oldesloe unterrichtet nun Wolfgang Dose (bisher Pädagogische Hochschule) an der Klaus-Groth-Schule. Die Stadtschule erhielt zwei schon erfahrene Lehrerinnen: Frau Gertrud Mauruschat (bisher Grabau) und Fräulein Luise Beiderwieden. Frau Hadumod Arps verließ die Stadtschule und wechselte an die Schloßschule in Ahrensburg über. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.4.1963

 

Sonnabend, 20. April 1963

Referent auf dem Scheersberg

Der Stormarner Kreisfachberater für Verkehrserziehung, Mittelschullehrer Gerhard Fenner, wird als Referent vom 22. bis 26. April an dem Lehrgang „Verkehrsunterricht in der Schulpraxis“ auf dem Scheersberg bei Flensburg teilnehmen, den die Landesverkehrswacht in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium veranstaltet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.4.1963

 

Donnerstag, 25. April 1963

Weniger Neuaufnahmen in den weiterführenden Schulen

Das Theodor-Mommsen-Gymnasium schulte 57 Sextaner in zwei Klassen ein. Das sind 19 weniger als im vorigen Jahr. Auch in der Mittelschule liegt die Zahl der neu hinzugekommenen Schüler niedriger. Sie beträgt 92 (drei Klassen) gegenüber rund 110 im vorigen Jahr.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.4.1963

 

Donnerstag, 25. April 1963

Zwei neue Studienreferendare

Die Studienreferendarin Frau Jürgens aus Ahrensburg und der Studienreferendar Richter aus Kiel unterrichten seit Ostern an der Theodor-Mommsen-Schule. Aushilfslehrer Thomsen hat seine Tätigkeit am Gymnasium aufgegeben. Ferner ist Studienrat a.D. Ludwig, der stundenweise Lateinunterricht gab, endgültig in den Ruhestand getreten.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.4.1963

 

Sonnabend, 4. Mai 1963

Schulerweiterungsbau begonnen

Gestern begann die von der Stadt beauftragte Firma mit den Erdarbeiten für den schon lange geplanten Erweiterungsbau zur Klaus-Groth-Schule. Durch die Schaffung von zehn Klassenzimmern mit den nötigen Nebenräumen wird die Schule eine vollausgebaute Anstalt. Sie kann dann endlich den Filialbetrieb in der Stadtschule aufgeben.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.5.1963

 

Freitag, 10. Mai 1963

104 Radfahrer im Examen

An einer freiwilligen Radfahrerprüfung der Verkehrswacht nahmen 104 Schüler und Schülerinnen der Mittelschule teil. Bei der schriftlichen Aufgabe fielen acht Schüler durch. Im praktischen Teil kam es auf das verkehrsgerechte Verhalten an. Die Prüflinge radelten durch die Oldesloer Innenstadt. Beste Radfahrer wurde Friedrich Hoffmann. Sehr gut schnitt die Klasse 7a unter Mittelschullehrer Lorenz ab. Von den 27 Schülern erhielten 15 den Ehrenwimpel für gute Leistung. Die begehrte Silbernadel für die Höchstpunktzahl wurde an neun Schüler vergeben.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.5.1963

 

Donnerstag, 16. Mai 1963

Lehrschwimmbecken wird Wirklichkeit

Der Magistrat hat die Aufträge für das Lehrschwimmbecken in unmittelbarer Nachbarschaft des Mittelschulanbaues vergeben. Das Becken wird eine Plastikhaut bekommen. Der Kostenaufwand beträgt rund 16.000 DM.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.5.1963

 

Donnerstag, 16. Mai 1963

Vorlesewettbewerb in der Mittelschule

Um die Teilnahme an der engeren Auswahl im Vorlesewettbewerb bewarben sich in der Aula der Mittelschule Jungen und Mädchen des sechsten Schuljahres. Unter Leitung von Mittelschulrektor Hiller trafen die Deutschlehrer Hafemann und Schönemann die Entscheidung über die Plazierung. Sie lautet: Karin Fischer vor Angelika Bergmann, Hilke Pathe und Angelika Gräpel. Einen Sonderpreis für sein plattdeutsches „Kinau-Vertellsel“ erhielt Peter Blank vom Schoolmeesterkrink. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.5.1963

 

Montag, 20. Mai 1963

620.000 DM Förderungsmittel für Oldesloe

Zugunsten von Oberschulausbau, Industriestraße und VI. Kanalisationsabschnitt

Die Stadt Bad Oldesloe erhält erhebliche Zuschüsse und ein zinsloses Darlehen aus dem Förderungsfonds für die Hamburger Randplanung: für den Erweiterungsbau des Gymnasiums 120.000 DM, für die Erschließung des 12,5 Hektar großen Industriegebietes zwischen Pölitzer Weg und Ratzeburger Straße (B 208) 150.000 DM und für denen sechsten Bauabschnitt der Vollkanalisation ein zinsloses Darlehen in Höhe von 250.000 DM.

Wie im Stadtparlament mitgeteilt wurde, können diese drei Großprojekte mit einem Gesamtkostenaufwand von 2.852.000 DM nun umgehend in Angriff genommen werden. Die Finanzierung ist im außerordentlichen Haushalt ausgewiesen.

Das Theodor-Mommsen-Gymnasium wird in einem 1. und 2. Bauabschnitt für 602.000 DM erweitert. Es sollen Fachunterrichtsräume für Physik, Werk- und Handarbeitsunterricht sowie zwei Arbeitsräume für Oberstudienräte, ein Elternsprechzimmer, Fachräume für Biologie, vier Räume für Gruppenunterricht, Lehrerzimmer, Räume für die Lehrerbücherei und Toilettenanlagen geschaffen werden. Das Land gibt einen Zuschuß von 240.000 DM, der Kreis 120.000 DM, und weitere 122.000 DM kommen aus der Schulbaurücklage der Stadt. „Erstmalig gibt der Kreis für unser Gymnasium einen Zuschuß“, betonte Finanzausschußvorsitzender Mahrdt. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.5.1963

 

Freitag, 24. Mai 1963

Wahlen im Gymnasium

Auf einer Gesamtelternversammlung in der voll besetzten Aula der Theodor-Mommsen-Schule verabschiedete sich nach zweijährigem Wirken der Vorsitzende des Elternbeirates, Dipl.-Ing. Herbert Pawelzik, mit einem längeren Referat über die Arbeit der Landeselternvertretung und deren Möglichkeiten der Einflußnahme auf die Schulentwicklung. Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann dankte ihm für seine verdienstvolle Tätigkeit, ferner dankte er den Eltern für ihre Unterstützungsfreudigkeit, im besonderen für das Jubiläumsgeschenk, den Flügel. Er kündigte an, daß der Bericht über das vergangene Schuljahr den Eltern noch vor den großen Ferien zugehen werde. Nach der Wahl der Klassenvertretungen wurde aus deren Mitte Amtsgerichtsrat Dr. Clamann zum neuen Vorsitzenden des Elternbeirates gewählt. Horst Nelius bleibt weiterhin Schriftführer, Frau Haarmann Beisitzerin. Neu hinzu kam Heinrich Rickert (Reinfeld).

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.5.1963

 

Mittwoch, 26. Juni 1963

Professor Benner 83 Jahre

Heute feiert Professor Dr. Benner bei beneidenswert guter Gesundheit in seinem Heim in der Mewesstraße 3 seinen 88. Geburtstag. Mit vielen seiner ehemaligen Schüler hat der einst an der Oberschule tätige Pädagoge noch Kontakt. Er pflegt einen reichen Briefwechsel und erhält mancherlei Anfragen über das Schicksal früherer Schüler. Besondere Freude bereiteten ihm zwei Geburtstagsglückwünsche aus Amerika, die schon gestern eintrafen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.6.1963

 

Dienstag, 28. Mai 1963

Sammlung für das Kindervogelschießen

Für das am 2. Juli stattfindende Kindervogelschießen wird in der Zeit vom 28. Mai bis 9. Juni gesammelt. Die Eltern haben sich hierfür zur Verfügung gestellt. Der Ausschuß hofft auf ein gutes Ergebnis, damit die beträchtlichen Kosten der Veranstaltung gedeckt werden können.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.5.1963

 

Dienstag, 28. Mai 1963

Geigen für Oberschulorchester

Chor und Orchester des Theodor-Mommsen-Gymnasiums haben am Ende des Schuljahres elf Sänger und fünf Musiker verloren. Studienrat Alshuth ist bemüht, diesen Verlust durch die Heranbildung jüngerer begabter Schüler auszugleichen. Die Elternschaft wird für die Anschaffung von Schülergeigen Geld zur Verfügung stellen. Beim nächsten Theodor-Mommsen-Fest im Herbst ist die Aufführung des Oratoriums „Elias“ von Mendelssohn-Bartholdy geplant.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.5.1963

 

Dienstag, 28. Juni 1963

Schülerspielmannszüge bringen Ständchen

Das Vogelschießen, Oldesloes großes Fest der 2500 Schulkinder, am kommenden Dienstag kündigt sich an. Seit heute vormittag ziehen Schülerspielmannszüge durch die Stadt und bringen Spendern ein Ständchen. Am Montag um 16.30 Uhr statten sie auf dem Marktplatz vor dem Stadthaus dem Magistrat und dem Bürgermeister musikalisch den Dank der Schulen ab.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.6.1963

 

Sonnabend, 29. Juni 1963

Oldesloes schönstes Fest steht vor der Tür

Am Dienstag Kindervogelschießen – Fast 2200 Teilnehmer – Auch Berliner Gäste

Voller Vorfreude und Ungeduld erwartet Oldesloes Schuljugend den kommenden Dienstag – ihren Festtag. Inzwischen trifft der Ausschuß für das Vogelschießen die letzten Vorbereitungen, und auf dem Exer wird bereits an den Holzgestellen für drei große Festzelte gehämmert. Am schwierigsten war, wie stets in den letzten Jahren, die Frage nach den Räumen für den Kindertanz zu lösen.

Der festliche Tag beginnt bereits um sechs Uhr. Dann zieht der Spielmannszug des Gymnasiums durch die Straßen und weckt die Bevölkerung. Um 7.45 Uhr werden das vorjährige Königspaar Gudrun Brehme und Detlev Hansen von der Theodor-Mommsen-Schule und der Vogel von Tischlermeister Schöttler abgeholt.

Um 8.30 setzt sich der große Festzug von der Hamburger Straße aus in Bewegung. Er führt durch die Hindenburgstraße, Mühlenstraße, Lübecker Straße, Berliner Ring, Bahnhofstraße, Besttorstraße, Mühlenstraße, Hagenstraße, Schützenstraße zum Exer.

Im vorderen Teil des Zuges, gleich hinter den Ehrengästen, werden 33 Mädel und Jungen einer Klasse aus Berlin-Tempelhof mit ihren Lehrkräften mitmarschieren. Sie verbringen in der Jugendherberge einen 14tägigen Aufenthalt und sind eingeladen worden, am gesamten Fest teilzunehmen.

Um 10 Uhr beginnt im Naturtheater das Vogelschießen oder Vogelpicken. Das Scheibenschießen findet in Sehmsdorf statt. Ab 15 Uhr wird in drei Zelten auf dem Exer, in der Stadtschule (Turnhalle) und in zehn Gaststätten getanzt.

Der Abendumzug um 20 Uhr führt durch die Schützenstraße, Lorentzenstraße, Grabauer Straße, Hamburger Straße, Königsstraße, Kurparkallee, Brunnenstraße, Besttorstraße, Mühlenstraße und Hagenstraße. Das Fest endet mit einer Schlußkundgebung um 20 Uhr auf dem Marktplatz. Es spricht diesmal Sonderschulrektor Hartmut.

Außer den Spielmannszügen des Gymnasiums und der Volksschulen sorgen das Musikkorps der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein und die Blaskapelle Kellmann für den musikalischen Rahmen.

Die Schuljugend hofft, daß die gesamte Bevölkerung an ihrem Fest Anteil nimmt und die Häuser mit Laub und Fahnen schmückt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.6.1963

 

Sonnabend, 29. Juni 1963

Parkplatz für Lehrer

  1. Für die Lehrer der Stadtschule ist auf dem Schulhof an der Königstraße ein Parkplatz eingerichtet worden. Bisher standen ihre Fahrzeuge während der Schulzeit in der Königsstraße und behinderten erheblich den Durchgangsverkehr.

STRMARNER TAGEBLATT vom 29.6.1963

 

Sonnabend, 29. Juni 1963

Zum Konrektor ernannt

Der seit 1952 an der Sonderschule tätige Lehrer Heinz Ermler ist zum Konrektor der Sonderschule ernannt worden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.6.1963

 

Montag, 1. Juli 1963

Fahnen heraus zum Vogelschießen!

2170 Kinder nehmen morgen am Vogelschießen teil. In der Endgruppe ringen 149 Jungen um die Königswürde, 145 Mädchen hoffen, Königin zu werden. Das neue Königspaar wird auf dem Ehrenplatz neben der Stadtschule gegenüber der Bismarckeiche die Huldigungen der Schuljugend entgegennehmen. Heute vormittag holten Jungen und Mädchen Laub aus dem Kneeden und brachten es zu den Schulen, wo es zum Binden von Girlanden und Kronen gebraucht wird. Die Schuljugend bittet die Einwohner, ihre Häuser mit Laub und Fahnen zu schmücken.

STORMARNER TAGEBLATT vom 1.7.1963

 

Dienstag, 2. Juli 1963

Sonnenschein beim Kindervogelschießen

2200 Kinder zogen heute jubelnd durch die Straßen der geschmückten Kreisstadt

Das Wetter scheint es in diesem Jahr mit den Oldesloer Kindern gut zu meinen. Bei strahlendem Sonnenschein begann heute morgen das traditionelle Kindervogelschießen. Der Duft von frischen Blumen und Grün begleitete den langen Festzug, an dem über 2000 festlich gekleidete Schulkinder teilnahmen.

Der Spielmannszug des Gymnasiums zog schon in aller Frühe los, um die Bevölkerung auf das Ereignis vorzubereiten. Gegen acht Uhr herrschte bereits auf allen Straßen ein buntes Treiben. Aus allen Himmelsrichtungen eilten die mit Blumen geschmückten Kinder zu den Schulen. Heute, an ihrem Festtag, mußten auch die Mütter und Väter ihr Festgewand anlegen.

Nach dem Abholen des vorjährigen Königspaares Gudrun Brehme und Detlef Hansen von der Theodor- Mommsen-Schule und des Vogels von Tischlermeister Schöttlers begann um 8.30 Uhr der festliche Umzug.

Wer in Oldesloe irgendwie Zeit hatte, sah zu, als die Kinder durch die Innenstadt zogen. Selbst das Schöffengericht unterbrach seine Sitzung und stand samt Angeklagten auf der Straße. Die Geschäfte und öffentlichen Dienststellen lagen wie ausgestorben da.

Die Honorationen unserer Stadt führten den Festzug an. Hinter dem Königspaar marschierte eine Schulklasse aus Berlin-Tempelhof mit ihren Lehrkräften und. Herbergsvater Schmidt. Vorweg wurde die Berliner Fahne mit dem Bären getragen.

Am meisten Spaß am Umzug hatten die Jüngsten. „Eins, zwei, drei – hurra, hurra, hurra“, riefen sie und übertönten sogar das Musikkorps der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein. Die Lehrkräfte hatten Mühe, die kleinen Schüler in den Reihen zu halten.

Stolz und ernst musizierten die Spielmannszüge der Stadtschule und des Gymnasiums. Ohne sie, wäre der Festumzug nur eine halbe Sache gewesen. Man merkte, daß die jungen Musikanten ihre Stücke sorgfältig geübt hatten.

Oldesloes Bevölkerung säumte nicht nur die Straßen. Beliebt waren vor allen Dingen Aussichtsplätze wie Balkone, Fenster und Dächer. Während ein Fotograf sich einen Baukran als Plattform auserkoren hatte, lief ein anderer mit einer Trittleiter umher.

Programmgemäß begannen dann die Wettspiele auf dem Exer und das Ringen um die Königswürde auf der Bühne des Naturtheaters. Heute nachmittag ist Kindertanz. Nach der Schlußkundgebung um 20 Uhr auf dem Marktplatz wird die Ankündigung „Und morgen ist Frei-Tag“ den jubelnden Beifall aller Kinder finden. Sie leitet seit vielen Jahrzehnten die großen Ferien ein.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.7.1963

 

Mittwoch, 3. Juli 1963

In Bad Oldesloe wimmelte es von Königen

Tausende bei der Abschlußkundgebung – Beobachtungen am Rande des Vogelschießens

Jubelrufe erschollen um 14 Uhr in der Naturbühne. Peter Metzing aus der neunten Klasse der Stadtschule hatte den Rumpf des Vogels getroffen und damit die Königswürde errungen. Zur Königin wurde Dorothea Bernaisch, ebenfalls von der Stadschule (Klasse 8) gekrönt.

Zu den besten Vogelschützen gehören nach dem König Peter Metzing: 2. Ulrich Ruß, 3. Konrad Poschmann, 4. Peter Feddern, 5. Reinhard Schlottmann, 6. Friedrich Willfang, 7. Claus Kritsch, 8. Klaus Sokoll, 9. Christian Bielenberg, 10. Wolfgang Wenck, 11. Kurt-Michael Schacht, 12. Rudolf Kastellik, 13. Rainer Ebell, 14. Klaus Goerke.

Damit war das Kindervogelschießen aber nicht zu Ende. Im Gegenteil, jetzt ging es erst richtig los. Der Exer glich einem Rummelplatz. Für die unteren Klassen standen drei Zelte zum Tanzen bereit. Die älteren Schüler verteilten sich auf zehn Gaststätten. Das Königspaar tanzte im „Oldesloer Hof“. Musikkapellen sorgten überall für die richtige Stimmung.

Kleine Beobachtungen am Rande:

  • Einer Mittelschulklasse reichten die Räumlichkeiten ihrer Gaststätte in der Hamburger Straße nicht aus. Sie verlegte ihre Polonäse nach draußen und tanzte auf dem Bürgersteig.
  • Beliebt waren Seifenblasen. Am Spielwarenstand waren die Geräte hierfür bald ausverkauft. Den Kindern machte es Spaß, nach den schillernden Blasen zu greifen.
  • Etwas Nettes hatten sich die Berliner Gäste einfallen lassen. Sie riefen immer wieder „Bad Oldesloe ist wunderschön, doch Berlin müßt ihr auch mal sehn!“
  • Einsam und verlassen stand das Königspaar auf dem Podest an der Stadtschule. Es wartete voller Zuversicht auf eine Taxe. Als der Festzug schon am Marktplatz einmarschierte, wartete es immer noch. Da riß einem Oldesloer Bürger die Geduld. Er hielt einen Wagen an. So kam das Königspaar doch noch rechtzeitig zur Abschlußkundgebung.
  • „Berlin grüßt Oldesloe!“ Mit diesem Sprechchor füllte im Abendumzug die Berliner Schulklasse die Pausen der Musikkapelle aus.
  • Während der Kundgebung auf dem Markt wurde in einem Zelt auf dem Exer getwistet. Jazzer hatten die Altherrenkapelle abgelöst.

Über 5000 Oldesloer nahmen an dem großen Finale des Kindervogelschießens teil. Um sich einen guten Sehplatz zu sichern, stellten sich viele schon um 19.30 Uhr auf dem Marktplatz auf. Sie mußten über eine Stunde warten, bis der Kinderzug eintraf.

Von einem geschmückten Lkw-Anhänger aus nahm das Königspaar die Huldigungen der Bevölkerung entgegen. Ihre Schulkameraden sangen begleitet von der Feuerwehrkapelle Bad Oldesloe „Hoch sollen sie leben.“

Sonderschulrektor Hartmut dankte in seiner kurzen Ansprache auf dem Marktplatz allen Helfern für das Gelingen des Kindervogelschießens. Den schönsten Dank hätten die Verantwortlichen durch die fröhlichen Gesichter der Kinder bekommen. Rektor Hartmut hob dann den Gemeinschaftssinn der Bürger hervor, die durch ihre Teilnahme bewiesen hätten, daß das Vogelschießen nicht nur ein Fest der Kinder, sondern eines der ganzen Stadt sei. Mit einem Bekenntnis zur Heimat und dem gemeinsamen Gesang des Schleswig-Holstein- und des Deutschland-Liedes klang de festliche Tag aus.

Die Königspaare der Oldesloer Schulen

Theodor-Mommsen-Schule:

Klasse VIa: Renate Schröder, Michael Niemeyer; VIb: Edith Wegner, Hans-Dieter Westphal; Klasse Va: Birgitt Ebell, Karl-Heinz Rambke; Vb: Beate Biehl, Manfred Rieck; Klasse IVa: Susanne Bartholl; IVb: Hertwig Neumann; IVc: Erik Peters; Klasse UIIIa: Klaus Dieter Luckow.

Königin-Luise-Schule:

Klasse 5a: Sigrid von Bary, Detelf Modi; 5b: Renate Ehler, Bruno Beer; 5c: Heike Gerth, Hans-Joachim Klitzke; Klasse 6a: Monika Glaß, Klaus-Dieter Finnern; 6b: Gudrun Schweer, Klaus Meins; 6c: Ina Horn, Axel Ziebell; Jungen Klassen 7a/b: Hans-Friedrich Hoffmann (7b), Jungen Klassen 7c/d: Georg Meyer (7c), Jungen Klassen 8a, 8b und 8c: Joachim Runge (8a); Mädchen Klassen 7a, 7b und 7c: Christa Knels (7a); Mädchen Klassen 8a, 8b und 8c: Magdalena-Maria Barg (8c).

Stadtschule:

Klasse 1a: Regina Mannitz, Uwe Behrens; 1b: Marika Wahl, Bernd Bobsien; 1c: Susanne Hain, Klaus Feldsien; 1d: Britta Lühr, Hubert Stobbe; Klasse 2a: Karin Feddern, Karl-Heinz Sander; 2b: Cornelia Stehen, Joachim Rodeck; 2c: Ute Möller, Reinhard Kilimann; Klasse 3a: Gisela Grell, Rüdiger Kostbade; 3b: Susanne Lierenz, Klaus-Dieter Affeld; 3c: Angelika Runge, Volker Janne; Klasse 4a: Karin Brecht, Günter Schmalowski; 4b: Marina Gropp, Gerd Zimmermann; 4c: Monika Helwers, Wolfgang Tietgen; Klasse 5a: Ute Seidensticker, Ralf Nadolny; 5b: Marita Sieden, Frank Diestelow; Klasse 6a: Edeltraut Diercks, Winfried Fickbohm; 6b: Margit Bohle, Wolfgang Dankert; Klassen 7 und 8: Renate Biernatzki, Peter Kipka.

Klaus-Groth-Schule:

Klasse 1a: Elke Labusch, Volker Peters; Klasse 2a: Kurt-Kristian Pump, Ingrid Grunwald; Klasse 3a: Ulrich Scherdin, Mareile Wolherr; Klasse 4a: Christiane Angern, Reinhold Pareike; Klasse 5a: Evelyn Gaebler, Volkmar Schadwinkel; Klasse 6: Annegret Schadwinkel, Hans Elten; Klasse 7: Renate Lienau, Michael Helma; Klasse 8a: Bärbel Grunwald, Horst Ahrendt; 8b: Ursula Thiede, Günther Neumann.

Sonderschule:

Spielgruppe 1: Gudrun Görke; Spielgruppe 2: Tino Trapiel; Spielgruppe 3: Annegret Petersen; Spielgruppe 4: Randolf Behrens; Spielgruppe 5: Detlef Klocke.

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.7.1963

 

Donnerstag, 4. Juli 1963

Weitere Königspaare der Klaus-Groth-Schule

Bei den Wettspielen des Vogelschießens errangen die Königswürde: Klasse 1b: Susanne Stirnat und Gunnar Rathhoff, Klasse 2b: Ruth-Hild Grüneberg und Dieter Liebe, Klasse 3b: Roswitha Riedel und Nikolaus Stirnat, Klasse 4b: Hans-Werner Morgenroth und Petra Knuth, Klasse 5b: Hans-Joachim Kröger und Gabriele Lübcke, STORMARNER TAGEBLATT vom 4.7.1963

 

Freitag, 12. Juli 1963

Erste Erfolge beim Ferienschwimmen

Trotz kühler Witterung geht das Ferienschwimmen im Poggensee voran. 262 Schulkinder üben bereits die Zusammenarbeit von Armzug und Beinschlag; manche Väter üben mit ihren Kindern nach dem Schwimmunterricht weiter. Gestern erwarben elf Schüler das Freischwimmerzeugnis, ein Mädchen wurde Fahrtenschwimmerin. Trotz des Regens hatte das Wasser 19 Grad Wärme.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.7.1963

 

Freitag, 19. Juli 1963

211 Schulkinder lernten schwimmen

Am 1. August beginnt der zweite Kursus am Poggensee

Zum letzten Male trafen sich 262 Schulkinder am Poggensee, um den elftägigen Ferienschwimmkursus des Kreisschulamtes mit einer Prüfung abzuschließen. Überraschend hoch war diese Zahl gegenüber dem Vorjahr, wo 132 Kinder zum Schwimmunterricht kamen.

Von den fünf Oldesloer Schulen war die Stadtschule mit 87 Kursusteilnehmern am stärksten vertreten, es folgten die Mittelschule (69), die Klaus-Groth-Schule (44), das Theodor-Mommsen-Gymnasium (11) und die Sonderschule mit zehn Teilnehmern. 41 Kinder kamen aus Glinde, Lasbek, Meddewade, Pölitz, Rethwischdorf und Rethwischfeld, Rümpel, Schmachthagen, Steinfeld und Sülfeld. Auch Ferienkinder aus Hamburg und Rinteln nahmen mit Erfolg teil.

211 Kinder sind nunmehr des Schwimmens kundig und beherrschen ohne Hilfsmittel das Brustschwimmen, das sind 84 Prozent der Teilnehmer. 43 Schüler schwammen sich frei, acht wurden Fahrtenschwimmer, 11 Prozent schieden durch Krankheit oder Ferienreisen vorzeitig aus.

Nach der Leistungsprüfung händigte Lehrgangsleiter Nowak allen Teilnehmern Baderegeln aus, die im Unterricht behandelt worden waren. Er dankte den Lehrkräften Fräulein Cors, Frau Röper und Lehrer Röper, die sich für den Schwimmunterricht zur Verfügung gestellt hatten, wobei sie täglich bis zu drei Stunden im Wasser stehen mußten.

Am 1. August beginnt um 9 Uhr am Poggensee ein zweiter Lehrgang. Die Anmeldung erfolgt in der Badeanstalt. Für den 11. und 12. August sind Abnahmen für das Frei- und das Fahrtenschwimmen vorgesehen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.7.1963

 

Dienstag, 23. Juli 1963

Teerdecke für Schulhof

Der große Hofplatz der Stadtschule an der Königstraße ist mit einer Schwarzteerdecke versehen worden. Er wird neuerdings auch als Parkplatz benutzt. Die Lehrer können dort ihre Fahrzeuge abstellen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.7.1963

 

Dienstag, 23. Juli 1963

Professor Dr. Paul Sabban im 90. Lebensjahr gestorben.

 

Donnerstag, 25. Juli 1963

Lehrschwimmbecken bald benutzbar

Anfang August, so hofft das Stadtbauamt, soll das Lehrschwimmbecken an der Turnhalle der Mittelschule fertiggestellt sein. Gegenwärtig wird die Plastikhaut, die das 8 mal 12,50 Meter große Becken abdichten soll, geschweißt. Die Treppe ist schon angelegt. Noch nicht angeliefert ist die Pumpanlage zur Umwälzung des Wassers. Das Becken hat eine Tiefe von 90 bis 120 Zentimeter. Die seitlichen Wände sind massiv befestigt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.7.1963

 

Freitag, 26. Juli 1963

Nachruf

Am 23. Juli 1963 verstarb unser lieber Kollege Professor Dr. Paul Sabban in seinem 90. Lebensjahr.

Er hat von 1909 bis 1924 an unserer Schule gewirkt und sich durch seinen aufrechten Charakter, seine Güte und Hilfsbereitschaft die Achtung seiner Kollegen und die Verehrung seiner Schüler erworben. Wir werden seiner stets in Dankbarkeit gedenken.

Für die Theodor-Mommsen-Schule: Dr. Wilhelm Tiedemann, Oberstudiendirektor.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.7.1967

 

Freitag, 26. Juli 1963

Nachruf

Vesdoro. Uns erreichte die Nachricht, daß unser ehemaliger Lehrer Professor Dr. Sabban im 90. Lebensjahr entschlafen ist. Das Andenken dieser markanten Persönlichkeit wird uns besonders lieb bleiben. Der Vorstand. Beisetzung auf dem Oldesloer Friedhof am Sonnabend, dem 27. Juli 1963, 10.30 Uhr.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.7.1967

 

Sonnabend, 27. Juli 1963

Abschied von ehemaligem Lehrer

Auf dem neuen Friedhof neben seinen Familienangehörigen wurde Professor Dr. Paul Sabban beigesetzt. Seine Tochter, Lehrer der Theodor-Mommsen-Schule und ehemalige Schüler gaben dem im 90. Lebensjahr sanft Entschlafenen das letzte Geleit. Professor Sabban wirkte von 1909 bis 1924 an der Oldesloer Oberschule, dann wechselte er in die Wirtschaft hinüber. Die letzten Lebensjahrzehnte verbrachte er in Braunlage im Harz, wo ihn noch mancher ehemaliger Schüler besuchte. Bis zuletzt erfreute er sich großer geistiger und körperlicher Rüstigkeit. In seiner Traueransprache bezeichnete Pastor Colberg das Bild eines Mannes, der allen Dingen des Lebens fröhlich und aufgeschlossen gegenüberstand und seinem Schöpfer dankbar für alles Schöne war. An der Gruft sprachen Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann für das Lehrerkollegium der Theodor-Mommsen-Schule und der 2. Vesdoro-Vorsitzende Willi Wigger für die ehemaligen Schüler herzliche Worte des Gedenkens.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.7.1967

 

Mittwoch, 31. Juli 1963

Lehrschwimmbecken bald benutzbar

Nach den Sommerferien wird das auf dem Schulhof der Mittelschule eingerichtete Lehrschwimmbecken seine Aufgabe erfüllen können. Gegenwärtig wird noch die Plastikhaut für das Bassin angebracht.

STORMARNER TAGEBLATT vom 31.7.1963

 

Donnerstag, 15. August 1963

Fast alle 187 lernten schwimmen

Zweiter Lehrgang im Poggensee sehr erfolgreich

Der zweite Schwimmlehrgang des Kreisschulamtes vom 1. bis 13. August war mit 187 Teilnehmern am stärksten besetzt. Dies ist nicht nur auf die gute Witterung, sondern auch auf die Freude der Kinder am Schwimmen zurückzuführen. Die Eltern bekundeten ebenfalls reges Interesse, teilweise fuhren sie ihre Söhne und Töchter zum Poggensee und sahen dem Lehrbetrieb zu.

Schulrat Lüth besuchte an einem Vormittag die Kinder beim Unterricht und erkundigte sich nach ihren Fortschritten. Das Schulamt hatte in diesem Jahr 40 Schwimmkissen und -westen angeschafft, was den Erfolg noch steigerte, denn 97 Prozent erlernten das Brustschwimmen. Mit 36 Prozent ist die Zahl der Freischwimmer in diesem Lehrgang dank der guten Witterung besonders hoch; fast sechs Prozent wurden Fahrtenschwimmer.

Ein Drittel der Lehrgangsteilnehmer waren Kinder umliegender Schulen. Die Schulräte begrüßen dies, weil angesichts der schwierigen Turnverhältnisse auf dem Lande das Schwimmen mehr gefördert werden soll. Die Teilnehmer kamen aus Barkhorst, Grabau, Meddewade, Pölitz, Rethwischdorf und Rethwischfeld, aus Schlamersdorf, Sühlen und Wulmenau. Elf Ferienbesucher aus Dortmund, Hamburg, Bremen, Rinteln und Süderhastedt, die das Ferienschwimmen in ihren Kreisen nicht kennen, schlossen sich dem Unterricht an. Schulkinder früherer Lehrgänge hatten Gelegenheit, Prüfungen abzulegen.

Insgesamt brachte der zweite Lehrgang folgendes Resultat: 184 Schwimmer, 6 Jugendscheine, 47 Fahrtenschwimmer, 104 Freischwimmer.

Wenn man bedenkt, daß in Bad Oldesloe im fünften Schuljahr weiterführender Schulen 83 bis 86 Prozent Nichtschwimmer gezählt werden, ist die Fortführung dieser Lehrgänge zu begrüßen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.8.1963

 

Freitag, 16. August 1963

Neue Stufen vor der Schule

1300 DM kosten die neuen Granitstufen vor dem Hofeingang zur Stadtschule. Sie wurden während der Ferien aufgesetzt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.8.1963

 

Dienstag, 20. August 1963

Wann beginnt der Schwimmunterricht?

Das Lehrschwimmbecken für die Oldesloer Schulkinder an der Mittelschule läßt auf sich warten.

Der Termin der Einweihung des Lehrschwimmbeckens an der Mittelschule mußte verschoben werden, weil Teile der Umwälzanlage und die Reuterrinne nicht rechtzeitig geliefert wurden. Das 8 mal 12,5 Meter große Becken ist mit einer blauen Nylonhaut ausgekleidet. An einer Längsseite führen fünf Stufen ins nasse Element. Das Wasser soll später durch eine Umwälzanlage laufend gereinigt werden. Zusatzlösungen sollen eine Algenbildung verhindern. Um das Lehrschwimmbecken vor unbefugten Benutzern abzusichern, wird die gesamte Anlage mit einem Drahtzaun versehen. Wenngleich die schönen warmem Tage vorbei zu sein scheinen, hoffen die Nichtschwimmer unter den Schulkindern doch noch vor den Herbstferien ihre ersten Schwimmversuche machen zu können.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.8.1963

 

Freitag, 23. August 1963

Mittelschüler bei der Eisenbahnergewerkschaft zu Gast

Die Abschlußklasse 10c der Königin-Luise-Mittelschule war im Rahmen ihrer Klassenfahrt einige Tage Gast der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands in Frankfurt am Main. Die Mädchen und Jungen hatten u.a. über zwei Stunden lang Gelegenheit, sich mit dem Bundestagsabgeordneten und ersten Vorsitzenden der GdED Philipp Seibert und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Werner Mikkelsen zu unterhalten. Mit Interesse nahmen die Oldesloer, fast ausschließlich Fahrschüler, die Bemühungen des Abgeordneten Seibert zur Kenntnis, nicht nur die Schulgeld- und Lernmittelfreiheit allgemein und ohne Ansehen der Person durchzusetzen, sondern darüber hinaus zur Erreichung der Gleichstellung von auswärtigen und einheimischen Schülern den Fahrschülern die unentgeltliche Benutzung der Verkehrsmittel zur Erreichung des Schulortes zu ermöglichen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.8.1963

 

Freitag, 30. August 1963

Als Ministerialrat nach Kiel

Als pädagogischen Berater für Fragen aller drei Schulabteilungen hat Kultusminister Edo Osterloh zum 1. Oktober den Oldesloer Oberstudiendirektor Dr. Wilhelm Tiedemann berufen. Der neue Mitarbeiter im Kultusministerium, der im Range eines Ministerialrats eingestellt wird, soll sich nach des Ministers Worten vorerst hauptsächlich um die Intensivierung und Aktivierung der pädagogischen Anliegen der Lehrer- und der Elternverbände unter dem Aspekt der Realisierung in der Verwaltung kümmern.

Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann ist seit März 1959 Leiter der Theodor-Mommsen-Schule. Eltern, Lehrer und Schüler bringen ihm Achtung, Vertrauen und Zuneigung entgegen. Viele werden seinen überraschenden

Weggang bedauern.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.8.1963

 

Sonnabend, 31. August 1963

Zum Abschied einen Bildband

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde die langjährige Leiterin der Kreisbildstelle, Fräulein Annemarie Lebius, verabschiedet. In Anerkennung ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit überreichte ihr Landrat Dr. Wennemar Haarmann einen Bildband. Schulrat Rudolf Heitmann sprach ihr den Dank der Schulen aus.

STORMARNER TAGEBLATT vom 31.8.1963

 

Mittwoch, 4. September 1963

Heute Bundesjugendspiele

Heute morgen herrschte auf dem Exer und im Stadion lebhafter Betrieb. Die Klaus-Groth-Schule hielt ihre diesjährigen Bundesjugendspiele ab. 289 Mädchen und Jungen nahmen, wie Sportlehrer Dose mitteilte, daran teil. Laufen, Weitsprung und Werfen waren die Disziplinen. Die Schüler der neunten Klasse hatten ihre Übungen schon gestern absolviert, um heute als Riegenführer zur Verfügung stehen zu können.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.9.1963

 

Donnerstag, 5. September 1963

Bundesjugendspiele

Heute vormittag führte das Gymnasium auf dem Exer und im Stadion die Bundesjugendspiele durch. Morgen werden dort die Schüler der Stadtschule ihre sportlichen Wettkämpfe austragen. Die Mittelschule verbindet am kommenden Dienstag das Schulsportfest mit den Bundesjugendspielen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.9.1963

 

Freitag, 6. September 1963

Bundesjugendspiele Stadtschule.

 

Freitag, 6. September 1963

Fußballturnier der Schuljugend

Heute nachmittag um 13 Uhr wird Kreissportlehrer Nowak das Fußballturnier der Volksschulen als Auftakt zum Kreisschulsportfest auf dem Exer eröffnen. Die Spielleitung liegt in den Händen des Rektors Schwirz aus Barsbüttel. Um den Wanderpreis des Kreisfußballverbandes kämpfen die Siebener-Mannschaften aus Hoisdorf, Barsbüttel, Wulksfelde, Glinde, Harksheide und Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.9.1963

 

Freitag, 6. September 1963

… Im Fußball der Volksschulen konnte bei den Vorrundenspielen in Bad Oldesloe der Sieger bereits ermittelt werden, die Mannschaft Glinde erhält in Reinbek (Anm.: dem Schauplatz des Kreisschulsportfestes am 21. September 1963) den Wanderpokal des Kreisfußballverbandes Stormarn.

Ergebnisse

A-Staffel: Glinde gegen Hoisdorf 3:0, Stadtschule Oldesloe gegen Sonderschule Reinbek 3:1, Stadtschule Oldesloe gegen Hoisdorf 4:2, Glinde gegen Sonderschule Reinbek 3:1, Hoisdorf gegen Stadtschule Oldesloe 3:0.

B-Staffel

Elmenhorst gegen Ahrensburg 2:1, Barsbüttel gegen Jersbek 3:0, Elmenhorst gegen Barsbüttel 1:0, Ahrensburg gegen Jersbek 5:0, Ahrensburg gegen Barsbüttel 3:1.

Sieger wurde also die Volksschule Glinde, 2. Volksschule Elmenhorst (4:1), 3. Volksschule Ahrensburg, 4. Stadtschule Oldesloe (3:2).

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.9.1963

 

Sonnabend, 7. September 1963

Mittelschulklasse mit Gästen zum Koppelsberg

Am Montagmorgen fährt die Klasse 8c der Mittelschule unter Leitung von Lehrer Hafemann mit jungen Gästen aus dem Kinderheim „Gottesgabe“ in Hoisdorf zum Koppelsberg.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.9.1963

 

Dienstag, 10. September 1963

Zwei erhielten Lübke-Urkunden

An den Bundesjugendspielen der Sonderschule nahmen 132 Kinder teil. Zwölf Mädchen und 18 Jungen errangen die Siegerurkunde des Landes, ein Junge und ein Mädchen die Siegerurkunde des Bundespräsidenten. – Heute feiert die Königin-Luise-Schule ihr Sportfest, in dessen Rahmen die Bundesjugendspiel-Wettbewerbe ausgetragen werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.9.1963

 

Dienstag, 10. September 1963

Mit Marschmusik in das Stadion

580 Schüler beim Sporttag der Mittelschule – Volkstänze auf dem grünen Rasen

Bei herrlichem Sonnenwetter hielt die Mittelschule ihr Sportfest ab, in dessen Rahmen sie die Bundesjugendspiel-Wettbewerbe austrug. Frohe Marschmusik begleitete den Einzug der 580 Schüler in das Travestadion, wo nach einem Chorlied Rektor Harry Hiller die Teilnehmer auf den Sinn des Wettkampfes hinwies. Sie sollten ihre Leistungsfähigkeit erproben, ohne dabei an den Rekord zu denken.

Die sportliche Veranstaltung leitete Lehrer Hans-Joachim Goldbeck. Als Gäste wurden Schulrat Lüth, Geschäftsführer Otto vom Kreissportverband, der Vorsitzende des Kreisleichtathletikverbandes Bohn und Teilnehmer aus Steinfeld mit ihrem Schulleiter Schultz begrüßt.

Spannende Darbietungen gab es bei den Pendel- und Rundenstaffeln, wo Parallelklassen als Gegner auftraten. Nach den Einzelläufen der Mädchen und Jungen führte Lehrerin Ilse Cors neun Volkstanzkreise auf den Rasen. Beim „Del Rio“ und „Grande Square“ wirbelten die bunten Röcke.

Ein Hand- und Fußballspiel der Oberstufe beschloß den Sporttag. Vor dem Strohhaus überreichte Schulleiter Hiller die Siegerurkunden. Er ehrte besonders Hanna Becker mit 65,5 Punkten und Rüdiger Sluga mit 82,5 Punkten als beste Teilnehmer.

 

Ergebnisse

Dreikampf, Ehrenurkunden des Bundespräsidenten:

Iris Templin, Ursula Ebel, Monika Glaß, Gisela Skroblin, Michael Trampler, Angelika Bergmann, Hilke Patke, Heiko Kruse, Fred Girschkowski, Werner Kuhnt, Horst Drews, Rüdiger Sluga, Hans-Joachim Steinfatt, Holger Wessendorf, Hajo Andreae, Brigitte Pohl, Bärbel Paelegrimm, Jutta Reimers, Winfried Karczewski, Waltraut Dettke, Jürgen Andrzejewski, Jürgen Alesch, Uwe Peters, Hanna Becker, Inge Olufs, Jutta Klinck, Konrad Poschmann, Roswitha Zötl, Brigitte Hermann, Heidemarie Nowak, Henrike Göttsch, Gesine Ohrt, Karl-Peter Giese, Bernd Lefknecht, Hans-Wilhelm Schlüter, Marion Deya, Karin Kardel, Edith Wöltje, Knut Sievers, Werner Lafin, Dagmar Biehl.

Einzelwettbewerbe:

  • 800-Meter-Lauf, Männliche Jugend A: 1. Hans-Jürgen Schreiber 2:21,0 Minuten, 2. Hans-Uwe Prahl 2:21,2.
  • 800-Meter-Lauf, Männliche Jugend B (1947): 1. Karl-Peter Giese 2:28,0, 2. Uwe Grohmann 2:30,2, 3. Bernd Lefknecht 2:39,8, 4. Erhard Niemeyer 2:41,6.
  • 800-Meter-Lauf, Männliche Jugend B (1948): 1. Friedrich-Wilhelm Wigger 2:29,2, 2. Winfried Karczewski 2:29,4, 3. Hans-Joachim Steinfatt 2:30,8.
  • 600-Meter-Lauf, Weibliche Jugend B (1947/1948): 1. Dagmar Biehl 2:01,6 Minuten, 2. Ramona Clausen 2:02,4, 3. Brigitte Hermann 2:02,8, 4. Helga Tidow 2:07,6, 5. Anke Steenbock 2:10,6, 6. Marion Noack 2:12,2.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.9.1963

 

Dienstag, 10. September 1963

Amerikanischer Gastschüler

Für ein knappes Jahr werden 47 amerikanische Jungen und Mädchen Aufnahme in deutschen Gastfamilien finden und hier die Schule besuchen. Sie wurden an ihren Schulen sorgfältig ausgesucht. Unter den Schülern, die heute in Hamburg eintreffen, befindet sich William Cook, den die Familie U. Schmidt-Kufecke in Rethwischhof aufnimmt. Er wird ein halbes Jahr die zehnte Klasse der Königin-Luise-Schule besuchen und dann voraussichtlich in eine der Obersekunden der Theodor-Mommsen-Schule überwechseln. Die Vermittlung des Schüleraustausches erfolgte durch den American Field Service in New York, dessen Arbeit von ehrenamtlichen Helfern geleistet wird.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.9.1963

 

Freitag, 13. September 1963

Schwimmbeckenfolie gestohlen

Ein Unbekannter stahl von der Baustelle des Lehrschwimmbeckens auf dem Hofgelände der Mittelschule eine Rolle Folie von etwa zwölf Quadratmeter Größe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.9.1966

 

Mittwoch, 18. September 1963

Zum Sonderschulleiter berufen

Die Leitung der Sonderschule in Reinbek hat Hauptlehrer Werner Bruß übernommen. Er war bisher an der Oldesloer Sonderchule tätig.

STORMARNER TAGEBLATT vom 18.9.1963

 

Donnerstag, 19. September 1963

Zuschuß für Mittelschulklasse

Der Kreis gewährt der Klasse 8c der Oldesloer Mittelschule für einen Ausflug mit den Kindern aus dem Kinderheim Gottesgabe Hoisdorf nach dem Koppelsberg einen Fahrtkostenzuschuß von 75 DM und begrüßte die Initiative der Klasse.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.9.1963

 

Sonnabend, 21. September 1963

Heute Kreisschulsportfest in Reinbek

Treffen der besten Jungen und Mängel – Fußballwettbewerb schon entschieden

Anläßlich der 725-Jahr-Feier der Stadt wurde das Kreisschulsportfest nach Reinbek vergeben. Es findet heute im neuerrichteten und gepflegten Stadion statt.

Unter der Leitung von Kreissportlehrer Nowak traf der Arbeitsausschuß in Ahrensburg am Montag die letzten Vorbereitungen. Bezirksobmann Schlichting aus Reinbek wird nach der Begrüßungsansprache durch Schulrat Lüth die Wettkämpfe abwickeln.

233 Jungen und 180 Mädchen, die beide ihren Schulveranstaltungen 55 und mehr Punkte erzielten, kämpfen als Dreikämpfer um den Jahrgangssieg. Sieben Landschulen meldeten für die 10 mal 75-Meter-Pendelstaffel. Für die 4 mal 100-Meter-Rundenstaffel der Volksschulen, Aufbauzüge, Mittelschulen, Kreisberufs- und Frauenfachschule gingen 30 Meldungen ein. Die Mittelstufe der Reinbeker Oberschule ist mit ihren besten Kräften vertreten. 19 Volkstanzkreise beleben die Wettkämpfe auf dem grünen Rasen, die Mittelschulen Ahrensburg und Oldesloe bestreiten das Endspiel im Handball der Jungen und Mädchen.

Im Fußball der Volksschulen konnte bei denen Vorrundenspielen in Bad Oldesloe der Sieger bereits ermittelt werden, die Mannschaft Glinde erhält in Reinbek den Wanderpreis des Kreisfußballverbandes Stormarn.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.9.1963

 

Sonnabend, 21. September 1963

Gute Leistungen beim Kreisschulsportfest

Harmonischer Verlauf – Aber wo blieben die Fahnen im Reinbeker Stadion?

Das Kreisschulsportfest in Reinbek als Treffen der besten Jungen und Mädchen unserer Schuljugend wurde ein voller Erfolg. Mustergültig vorbereitete Anlagen, gute Organisation und gutes Wetter ließen das Fest reibungslos ablaufen. Bedauert wurde nur, daß die gastgebende Stadt es versäumt hatte, durch Hissen von Fahnen im Stadion den äußeren Rahmen zu verschönern.

In seiner Begrüßungsansprache wies Schulrat Heinrich Lüth darauf hin, daß der gute Sportler sich durch Bescheidenheit auszeichnet. Niemals möge der durch gute Veranlagung bevorzugte Wettkämpfer auf den weniger begabten herabsehen!

Als Gäste konnte der Organisator des Festes, Bezirksobmann Schlichting, Frau Ahrens als Vorsitzende des Kreissportbeirates, Rektor Berg als Vertreter des Kreissportverbandes und Rektor Gesche vom Kreisfußballverband begrüßen.

Voller Spannung verliefen die Wettkämpfe. Wie erbittert um den Sieg gestritten wurde, zeigen die oft knappen Resultate. Für die Beruhigung der Nerven sorgten die ausgezeichneten Darbietungen der Volkstänzer. Die abschließenden Handballspiele zeigten eindeutig durch ihre klaren Ergebnisse die technische Überlegenheit der Ahrensburger Mittelschüler.

Vom Beifall umbrandet konnten die Sieger ihre wohlverdienten, durch Bezirksobmann Kurt Schlichting überreichten Urkunden in Empfang nehmen.

Siegerliste (Anm.: Ergebnisse der Oldesloer SportlerInnen)

Jungen:

Jahrgang 1952: 3. Hartmut Feddern 53 Punkte, 5. Jochen Reher 48; Jahrgang 1951: 2. Heinz Hettmann (alle Stadtschule) 57, 5. Erhard Hiller (Mittelschule) 52,5, 6. Uwe Laatzen (Stadtschule) 52; Jahrgang 1950: 1. Rüdiger Sluga 77; Jahrgang 1949: 5. Fred Girschkowski (beide Mittelschule) 65,5.

Mädchen:

Jahrgang 1952: 2. Angelika Bergmann 60,5 Punkte; Jahrgang 1951: 4. Gisela Skroblin (beide Mittelschule) 59; Jahrgang 1950: 3. Monika Schröder 57,5; Jahrgang 1948: 3. Hannelore Schröder (beide Stadtschule) 69,5; Jahrgang 1947/46: 3. Edith Wöltje 59, 5. Marin Deya 57,5, 6. Hanna Becker (alle Mittelschule) 57,5.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.9.1963

 

Montag, 23. September 1963

Turnhalle für Stadtschule: 1965

Ankündigung im Stadtparlament

Silberstreifen am Horizont für Lehrer und Schüler der Stadtschule und die Eltern: Die seit langem geforderte Turnhalle soll im Jahre 1965 gebaut werden! Dies versprach im Stadtparlament der Vorsitzende des Schul- und Kulturausschusses, der stellvertretende Bürgerworthalter Georg Schömer.

Der Ausschuß habe sich eingehend mit dem „Sorgenkind der Stadtschule“ beschäftigt. Die Pläne sollen auch ein Lehrschwimmbecken einschließen. Wie schwierig die Verwirklichung von Bauplänen jedoch sei, so erklärte Georg Schömer weiter, zeige das kleine Lehrschwimmbecken der Mittelschule. Ein Jahr habe für seine Errichtung nicht ausgereicht. Immer wieder sei etwas dazwischengekommen. Der Baumarkt sei eben überlastet.

Zahlreiche Stadtverordnete beteiligten sich an der Aussprache über Oldesloes Turnhallen- und Sportplatzprobleme. Stadtrat Ernst Schröder schlug vor, den kleinen Platz zwischen Kurpark und Papierfabrik für Sportspiele herzurichten. Er sprach bei dieser Gelegenheit den Betreuern der Jugendferienfahrten und den vier Lehrkräften, die an der Abhaltung von Schwimmlehrkursen beteiligt waren, unter Beifall der Versammlung öffentlich Dank aus.

Diskussionsbeiträge zu den Sportplatzfragen lieferten die Stadtverordneten Ernst Bollnow, Karl Gerlach, Johannes Ludwig und die Stadträte Willy Mahrdt und Carl Hoffmann. Der Bau eines zweiten Sportplatzes ist offenbar nicht in Sicht! …

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.9.1963

 

Freitag, 4. Oktober 1963

Vorlesewettbewerb eröffnet Jugendbuchtage

Mit der Kreisausscheidung im niederdeutschen Vorlesewettbewerb am 8. November in der Aula der Mittelschule Bad Oldesloe beginnen im Kreis Stormarn die diesjährigen Jugendbuchtage, die jungen Menschen und Eltern Gelegenheit zur Information über neue Jugendliteratur und Formen des Literar-pädagogischen Jugendschutzes geben sollen. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.10.1963

 

Mittwoch, 9. Oktober 1963

„Aschenputtel“ unter den Oldesloer Schulen

Neubau für Sonderschule müßte beschleunigt werden – Unzumutbare Verhältnisse

Bürgermeister Barth gab der Presse Gelegenheit, sich davon zu überzeugen, ob die Klagen der Schulpflegschaft über die Zustände in der Sonderschule berechtigt sind. In Begleitung von Stadtbaumeister Heinemann und Rektor Hartmut machten die Journalisten einen Rundgang durch das fast 100 Jahre alte Gebäude.

Sie fanden die Beschwerden der Schulpflegschaft weitgehend bestätigt. Die Klassenräume entsprechen in keiner Weise neuzeitlichen Erfordernissen. Beim Betreten schlägt den Besuchern muffiger Geruch entgegen. Teilweise wird der Unterricht durch Geräusche aus anderen Klassenzimmern empfindlich gestört. Manche Wände sind so naß, daß sich Schimmelpilze bilden. Der Schulleitung steht als Aufenthalts- und Arbeitsraum nur ein neun Quadratmeter großes verschachteltes Zimmer zur Verfügung, in dem auch die Schreibkraft sitzt. Nur für jedes fünfte Kind gibt es auf dem Flur einen Garderobenhaken, so daß die übrigen Kinder bei Regen oder Schnee ihre Mäntel in der Klasse ablegen müssen, wodurch eine unerträgliche Atmosphäre geschaffen wird.

Bürgermeister Barth erklärte, daß die Stadt sich schon seit langem bemühe, Abhilfe zu schaffen. Für den geplanten Neubau ist ein Grundstück an der ehemaligen Papierfabrik vorgesehen. Die Stadt sei bereit, das Projekt bei entsprechender Unterstützung durch Land und Kreis zu beschleunigen.

Der gegenwärtige Zustand im alten Schulgebäude könnte nur durch umfangreiche bauliche Maßnahmen geändert werden. Dies müsse aber mit Rücksicht auf das Neubauprojekt und auf die hohen Kosten unterbleiben.

Man kann nur hoffen, daß die Sonderschule nicht mehr lange das „‚Aschenputtel“ unter den Oldesloer Schulen bleibt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.10.1963

 

Sonnabend, 12. Oktober 1963

Abschiedsfeier für Dr. Tiedemann

Die feierliche Verabschiedung des bisherigen Direktors der Theodor-Mommsen-Schule, Dr. Tiedemann, der als Ministerialrat in das Kultusministerium in Kiel berufen worden ist, findet am kommenden Sonnabend um 11 Uhr in der Aula statt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.10.1963

 

Sonnabend, 19. Oktober 1963

Dank an den scheidenden Schulleiter

Feierstunde in der Oldesloer Aula für Dr. Tiedemann

 

Eine Woge der Dankbarkeit und Anerkennung schlug Ministerialrat Dr. Tiedemann bei seiner feierlichen Verabschiedung aus dem Amt des Direktors der Theodor-Mommsen-Schule in der voll besetzten Aula des Gymnasiums entgegen. Bad Oldesloe läßt ihn, so klang es in allen Ansprachen an, nach viereinhalbjähriger erfolgreicher Tätigkeit nur ungern nach Kiel in die geistige Zentrale unseres Landes ziehen.

Acht Redner betraten das Podium. Sie entwarfen das Bild eines Mannes, der als Pädagoge, auf dem Gebiet der Schulverwaltung und als Bürger Vorbildliches geleistet hat und nun zu einem weiteren verständnisvollem Wirken für die Jugend berufen ist.

Bürgermeister Barth überreichte ihm den Ehrenkrug der Stadt und sprach die Hoffnung aus, daß Dr. Tiedemann mit seiner Familie sein gerade erst am Hohenkamp gerichtetes Haus beziehen und Oldesloer Bürger bleiben möge.

Dem Ehrenkrug folgten noch eine ganze Reihe von Abschiedsgaben: Nelkensträuße, Bücher und ein Bild. Die Schülerschaft kündigte einen selbstgefertigten Bildband über das Schulleben an.

Elternbeiratsvorsitzender Dr. Clamann richtete an den anwesenden Oberschulrat Professor Holm die dringende Bitte, sich für eine beschleunigte Wiederbesetzung des Direktorpostens einzusetzen. Es erfülle die Eltern mit ernster Sorge, daß der Schule wenige Monate vor dem Abitur und mitten in einem Erweiterungsbau der Leiter genommen werde. Dazu den Oberstudienrat Schlegel wahrscheinlich zu Ostern ausscheide, werde die Schule außerdem noch einen „Träger der Tradition, der die Fäden in der Hand halte“, verlieren.

Dr. Tiedemann versicherte in seinen Abschiedsworten, daß ihn soviel Dank beschäme. Diese gebühre nur zu einem Teil ihm, zum anderen Teil allen Mitarbeitern, im besonderen Oberstudienrat Schlegel. Bei ihm als dem kommissarischen Direktor wisse er die Schulleitung in allerbesten Händen. Voller Freude gab Dr. Tiedemann bekannt, daß Kiel nunmehr den zweiten und dritten Bauabschnitt der Schulerweiterung einschließlich Pausenhalle und Gymnastikhalle genehmigt habe.

Chor und Orchester umrahmten mit ihren Darbietungen die zweistündige Feier, in deren Verlauf auch Oberschulrat Professor Holm (Kiel), stellvertretender Bürgerworthalter Schömer, Landrat Dr. Haarmann, Oberstudienrat Schlegel, Willi Wigger für den Vesdoro und Peter Ruß als Schulsprecher das Wort ergriffen.

Am Abend brachte der Schülerspielmannszug bei Fackelbeleuchtung dem scheidenden Direktor vor dessen Wohnung ein Ständchen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.10.1963

 

Donnerstag, 24. Oktober 1963

Stadtschule bekommt einen Sportplatz

Der Magistrat hat beschlossen, einen Schritt vorwärts zur Behebung der Sportplatznot in der Kreisstadt zu tun: Das Gelände an der Papierfabrik soll als Spiel- und Sportplatz für die Stadtschule hergerichtet werden.

Ursprünglich sollte hier ein regulärer Sportplatz entstehen. Für diesen Zweck hätte man aber ein kleines Stück des Kurparks hinzunehmen müssen. Auf die Vorstellung des Naturschutzbeauftragten Duwe hin sah man von der Verwirklichung dieses Planes ab. Das vorhandene Gelände reicht jedoch für den Schulsport aus, da es hierfür nicht die von den Sportverbänden vorgeschriebenen Ausmaße zu haben braucht.

Der Platz soll zuerst eingeebnet und dann mit einer Kiesdecke versehen werden. Auf Lauf- und Sprunganlagen wird die Stadtschule allerdings verzichten müssen, da der Boden zwei bis drei Jahre braucht, um sich zu setzen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.10.1963

 

Donnerstag, 24. Oktober 1963

Mittelschullehrerprüfung bestanden

Vor der Prüfungskommission unter Vorsitz des Rektors der Universität Kiel, Professor Schlenger, bestand Walter Busch aus Bad Oldesloe die Mittelschullehrerprüfung mit „gut“.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.10.1963

 

Donnerstag, 7. November 1963

Wer liest am besten plattdeutsch vor?

29 Jungen und Mädchen aus acht Stormarner Schulen werden sich morgen am Kreisentscheid des plattdeutschen Vorlesewettbewerbes in der Königin-Luise-Schule beteiligen. Insgesamt hatten sich 42 Schulkinder zu diesem Wettbewerb angemeldet. 13 schieden bei einer Vorauslese aus. Morgen werden zunächst die vier Besten der Zwölfjährigen sowie die je drei Besten der 13- und der 14jährigen ermittelt. Diese zehn nehmen an der anschließenden Endausscheidung um 16.30 Uhr in der Aula der Mittelschule teil. Das Vorlesen wird von Darbietungen der Königin-Luise-Schüler umrahmt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.11.1963

 

Freitag, 8. November 1963

Lesen in‘e Wett in dree Schichten

Fünf Stunden lang wurde nur plattdeutsch gesprochen

Eine kritische Jury, zahlreiche Zuhörer und viele Kinder waren aufmerksame Zuhörer in der Aula der Königin-Luise-Schule. Mittelpunkt war ein Tisch auf der provisorischen Bühne und ein Stuhl. Hier saßen nacheinander 29 Jungen und Mädchen im Alter von 12 bis 14 Jahren aus acht Schulen. Es ging um die Kreisentscheidung im plattdeutschen Vorlesewettbewerb.

„Kinner, leest in‘e Wett!“ Mittelschullehrer Hafemann deutete in seiner Begrüßungsansprache dieses Motto. Dann zeigte er sich erfreut darüber, daß der Muttersprache eine derartige Veranstaltung gewidmet sei. „Plattdeutsch ist zwar alt, aber nicht schlecht!“

Der Vorsitzende des Kreisschul- und -kulturausschusses, Willy Mahrdt sagte, die Veranstaltung liege ganz im Sinne der Heimat- und Kulturtage. Humorvoll meinte er: „Wenn mein Plattdeutsch nicht ganz stormarnsch klingt, so liegt es daran, daß ich aus der Heimat Reuters stamme.“

Überhaupt wurde nur die Muddersprak gesprochen. Für die „rein Hochdeutschen“ war es gar nicht immer so einfach, den Geschichtchen, Erzählungen und Döntjes zu lauschen. Aber keiner ließ sich seine kleine Schwäche anmerken.

Einige Kinder begnügten sich nicht nur mit dem bloßen Lesen: sie trugen ihre ausgewählten Stücke mit Gesten und Mimik vor. Ein Junge benutzte sogar eine Pfeife, um zu zeigen, daß die Titelfigur auch wirklich raucht. Worauf sich im Zuschauerraum ein kleines Mädchen empörte: „Der darf doch noch nicht rauchen!“

Daß die Veranstaltung von Anfang bis zum Schluß gelang, ist zu einem nicht unerheblichen Teil den Mittelschulklassen 5, 9 und 10 zu verdanken. Lehrer Hafemann hatte ein großes Rahmenprogramm eingeübt: Gedichte, Sketsche und Lieder. Reizend war eine kleine Aufführung der Klasse 5c. Eine Handvoll Tiere beschwerte sich in ihr beim „lieben Gott“, daß sie im Aussehen nur mangelhaft bedacht worden seien.

Während die Jury, der u.a. Propst i.R. Schütt und Kreisjugendpfleger Bendrien angehörten, sich über die drei Besten schlüssig wurde, lebten die zwanziger Jahre wieder auf. Lehrerin Ilse Cors zeigte mit Schülerinnen und Schülern Tänze jener Zeit.

 

„Deerns und Jungs, de in‘e Wett leest hebbt, kriegt ehr Böker“ stand als vorletzter Punkt auf dem Einladungszettel. Keiner ging leer aus. Nur die Buchprämie war unterschiedlich dick bzw. im Preis verschieden. E siegten in der Altersgruppe der 12jährigen: 1. Annegret Wagner (Rümpel), 2. Helmut Christensen (Hoisdorf). 3. Klaus-Peter Blank (Bad Oldesloe); der 13jährigen: 1. Marianne Mordhorst (Bad Oldesloe). 2. Gerda Stolten (Steinfeld), 3. Bärbel Grabowski (Bad Oldesloe); der 14jährigen: 1. Gudrun Mergenthaler (Ahrensburg), 2. Helga Tidow (Nahe), 3. Werner Saddig (Pölitz).

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.11.1963

 

Dienstag, 12. November 1963

Erstes Tischtennisturnier der SMV

Die Schülermitverantwortung der Theodor-Mommsen-Schule veranstaltete zum ersten Male ein Tischtennisturnier in der Turnhalle der Oberschule. Rund 60 Schüler und Schülerinnen nahmen hieran teil. In dreistündigem Wettkampf wurden nach dem k.o.-System die Sieger der beiden Altersgruppen der Jungen und die beste Spielerin der kleinen Mädchengruppe ermittelt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.11.1963

 

Dienstag, 12. November 1963

Kulturhistorischer Farbfilm über Japan

Morgen zeigt die Deutsche Olympische Gesellschaft um 14.30 Uhr in der Thalia-Filmbühne für Schüler den Farbtonfilm „Großes Sportland Japan“. Am gleichen Tag findet die Vorführung um 20 Uhr in der Aula der Mittelschule für Jugendliche und Erwachsene statt. Die Schulaufsichtsbehörden haben diesen Film empfohlen, weil der verbindende Leitgedanke der einzelnen Szenen, Ereignisse und Dokumentationen den geistigen und sittlichen Gehalt japanischer Sportauffassung sichtbar werden läßt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.11.1963

 

Dienstag, 12. November 1963

Montagsschule mit 70 jungen Gästen

Mit dem größten Übertragungswagen war der NDR-Jugendfunk in Bad Oldesloe zu Gast bei dem Jugendkulturring. Diethardt Fissen baute in der Aula der Mittelschule sein Studio auf um die „Montagsschule“, die am kommenden Montag gesendet wird, aufzunehmen.

In Hinblick auf die Totengedenktage waren als Thema ernste Gedichte und Prosabeiträge junger Menschen ausgewählt worden. Schüler aus Bad Oldesloe und Reinfeld diskutierten darüber anschließend. Das modern-jazz -quintett unter Leitung von Horst Hirsekorn (Reinfeld) umrahmte die Sendung musikalisch.

Die „Montagsschule“ wird seit sieben Jahren vom NDR ausgestrahlt. Erst zweimal fanden Außenaufnahmen statt. 70 junge Gäste hatten sich zu der Aufnahmesendung eingefunden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.11.1963

 

Dienstag, 19. November 1963

Marionettenbühne gastierte in der Mittelschule

Marionettenmeister Fey aus Schmilau gastierte mit seiner Bühne in der Mittelschule. Gezeigt wurden die Stücke „Aladins Wunderlampe“ und das ernsthafte Spiel „Strandgut“. Schüler der Theodor-Mommsen-Schule und der Königin-Luise-Schule, die die Aufführungen besuchten, bekamen von Meister Fey auch die Herstellung der Puppen vermittelt. Sie sahen, wie sie geschnitzt, bemalt und eingekleidet werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.11.1963

 

Donnerstag, 21. November 1963

Theodor-Mommsen-Fest 1963

Das Gymnasium wird sein Theodor-Mommsen-Fest am 29. November mit der Aufführung des Oratoriums „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy unter der Leitung von Studienrat Alshuth einleiten. Solisten sind u.a. Claus Ocker, Ingeborg Stumpf, Jutta Meyn und Heiko Wolgast. Am 30. November um 11 Uhr ist die Schulfeier. Die Festrede hält Professor Dr. Walter Scheele, Direktor des Kautschuk-Institutes der Technischen Hochschule Hannover, über „Wissenschaft und Technik heute“. Er gehört dem Oldesloer Abiturientenjahrgang 1925 an. Mit einem Ball im „Oldesloer Hof“ endet das Theodor-Mommsen-Fest.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.11.1963

 

Sonnabend, 23. November 1963

„Die Lehrerstunde“ – eine neue Übungsgruppe

Die Schulräte haben die Stormarner Lehrkräfte zu einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft Leibesübungen aufgerufen, die am 29. November um 15.30 Uhr in der Turnhalle der Oldesloer Mittelschule mit der praktischen Arbeit beginnt. Spiel, Turnen, Sport – Bewegung frei von Zwang – ist das Ziel dieser Übungsgruppe, die hiermit den „Zweiten Weg“, Gesundheit durch Bewegung, beschreiten will.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.11.1963

 

Mittwoch, 27. November 1963

Stadtväter im Kreuzfeuer aktueller Fragen

Was die Jugend unserer Stadt bewegt, war auf einem Forum, zu dem der Ring Politischer Jugend in das Jugendheim eingeladen hatte, festzustellen. Damit fand nach langer Pause wieder einmal eine gemeinsame Veranstaltung der drei Organisationen Junge Union, Jungsozialisten und Jungdemokraten statt. Bürgerworthalter Georg Koch (CDU) sowie die Stadtverordneten Georg Schömer (SPD) und Ernst Bollnow (FDP) gaben bereitwillig Auskunft.

RPJ-Vorsitzender Lüders eröffnete das Forum. Er übergab die Diskussionsleitung, die unter dem Motto „Jugend fragt - Stadtväter antworten“ stand, an Harald Peiper. Zu Beginn berichteten die Vertreter der Fraktionen kurz von ihrer Tätigkeit im Stadtparlament.

Danach konnten Fragen gestellt werden. Von dieser Gelegenheit machten die Jugendlichen eifrig Gebrauch. …

„Die Oberschule steht an einem ungünstigen Ort. Bei dem Straßenlärm kann man nicht arbeiten. Statt sich eine andere Lösung einfallen zu lassen, wird immer weiter daran herumgebastelt“, warf ein Schüler in die Debatte. Stadtverordneter Schömer: „Von Seiten der Stadt werden Überlegungen angestellt. Wir denken an Doppelfenster. …“ (Zuruf aus der letzten Reihe: „Dann wird es ja noch wärmer!“) „Vielleicht mildert eine Schwarzdecke den Lärm!“

Stadtverordneter Bollnow: „Stellen Sie sich doch einmal vor, welche Größen aus der Schule hervorgegangen sind – trotz Lärmes. Auch die Stadtschule leidet unter Lärm. Nur die Oberschüler können auf einmal ihr Pensum nicht mehr erfüllen.“ …

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.11.1963

 

Freitag, 29. November 1963

„Elias“ von gutem Geist erfüllt

Wertvolle Schulaufführung in Bad Oldesloe

Kl. – Die Aufführung großer Chorwerke gehört zu den ständigen Einrichtungen des Oldesloer Theodor-Mommsen-Gymnasiums. Wir erfahren es von Jahr zu Jahr an der Auswahl der Werke, welche hohen musikerzieherischen Aufgaben sich Studienrat Fritz Alshuth stellt, und was er damit seinen Schülern gibt. Es geht ihm um mehr als das, was man schlechthin nur unter einem Kennenlernen versteht. Entscheidend ist die geistige Auseinandersetzung mit dem musikalischen Stoff, zu der die Einstudierung zwingt, die freilich ihre Früchte erst später tragen mag. Der Elias, Oratorium nach Worten des Alten Testaments von Felix Mendelssohn-Bartholdy stand als Auftakt zum diesjährigen Theodor-Mommsen-Fest auf dem Programm. Welche Haltung an Disziplin und Konzentration verlangt so ein Werk von allen Ausführenden!

Es wurde in den Chören teilweise echte musikalisch Dramatik entfaltet, besonders wirksam in den großen Situationsbildern, wo Mendelssohn das unter dem Fluch leidende Volk, wo er den endlichen Beginn des Regens, wo er die Erscheinung des Herrn oder die Himmelfahrt des Propheten schildert. Das war alles schwungvoll, korrekt und vom Dirigentenpult her ein gelöstes Ausmusizieren jeder kleinsten Phrase. Auch die betrachtenden Partien mit ihrer eigentümlich weichen klanglichen Schönheit hatten den Ausdruck natürlicher Wärme. Gelegentlich neigte sich der Klang ein wenig zu stark zum Gefühlvollen und machte Süße und Sentimentalität Mendelssohnscher Melodik zu deutlich. Nur mit chorischer Disziplin wäre dem zu begegnen. Die für einige Betrachtungen eingesetzten Soloensembles boten zum Teil Präzisionsleistungen.

Die Solisten erfüllten ihren Auftrag unterschiedlich. Claus Ocker, eine markante Sängerpersönlichkeit, war als Elias der überragende Gestalter. Er gab der Aufführung eine entscheidende Note. Ingeborg Stumpf (Sopran) sang ausdrucksvoll und wohlklingend. Was sie zu geben imstande ist, zeigte sie in der Führung des Soloquartetts: „Heilig ist Gott der Herr“. Ihre Stimme leuchtete. Jutta Meyn (Alt) müßte ihre an sich gut ausgebildete Stimme mit wesentlich mehr Kraft einsetzen. Nur einmal wuchs sie über sich hinaus: „Sei stille dem Herrn und warte auf ihn.“ Auch Heiko Wolgast (Tenor) gelang eigentlich nur eine Arier gut, die aber fast vollkommen: „Dann werden die Gerechten leuchten.“ Im übrigen wurde die hohe Lage seiner Stimme oft zu forciert angegangen, in den tieferen Lagen war er manchmal nicht intensiv genug. Karin Rodeck (Sopran) sang den Knaben mit kleiner Stimme, aber sauber und sympathisch. Dem Orchester Hamburger Symphoniker fehlte das Gefühl für harmonisches Gleichgewicht. Es begleitete durchweg zu laut.

Die Schulaufführung war von einem guten Geist erfüllt, und das gab ihr einen hohen Wert. Was Fritz Alshuth vorbereitet, gewinnt ein Niveau, das man von Konzerten seiner Schule erwartet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.12.1963

 

Sonnabend, 30. November 1963

Technik beschert Wohlleben und Gefahren

Professor Scheele warb beim Theodor-Mommsen-Fest um Verständnis für die Wissenschaft

Ein kontrastreiches Bild von der Rolle der Wissenschaft in der modernen Welt und von der Doppelnatur der Technik mit ihren Siedlungen und Gefahren entwarf Professor Dr. Scheele in seinem Vortrag beim Theodor-Mommsen-Fest 1963 in der Aula des Gymnasiums, in der sich Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Freunde der Schule, Eltern, Lehrer und Schüler versammelt hatten.

1925 stand Professor Dr. Scheele als Abiturient in dieser Aula, diesmal als Dozent, der seine Zuhörer an den Erfahrungen und Erkenntnissen eines langen wissenschaftlichen Lebens im Dienste der Technik bereitwillig teilhaben ließ. Er ist Direktor des Kautschuk-Instituts der Technischen Hochschule Hannover. Aus seinen ernsten, fast beschwörenden Worten klang zweierlei: Bewunderung für die gigantischen Leistungen der Technik und Warnung vor ihren Gefahren, beispielsweise der Gefahr der geistigen Verflachung, Bequemlichkeiten und Wohlleben. Geschenke der Technik, lassen den Menschen, so sagte der Vortragende, keine Zeit mehr zur Selbstbesinnung finden. Doch ohne Selbstbesinnung ist schöpferische Arbeit nicht möglich.

Anfänglich diente die Technik der Befriedigung der Lebensnotwendigkeiten, heute steht sie im Dienst des Wunsches nach immer größerem Wohlleben. „Dabei scheute der Mensch nicht davor zurück, die Natur herauszufordern, um sie seinem Wunsch zu unterwerfen.“ Bereit, jegliche Bürde hierfür auf sich zu nehmen, schuf er sich so eine Übernatur. Doch ist er sich, so fragte Professor Scheele, auch im klaren darüber, daß er in dieser künstlichen Welt ein gefährliches Leben führt?

In einem Vergleich kennzeichnete der Vortragende die Rolle, die die Wissenschaft hierbei spielt. Die Technik bezeichnete er als eine allen Menschen sichtbare Pflanze, die Wissenschaft und Forschung als die Wurzel. „Mit dem Zusammenbruch der Wissenschaft muß unser modernes Leben, das ohne die Technik nicht mehr möglich ist, aufhören zu existieren.“

Professor Scheele verband mit dieser Feststellung die Forderung nach größerem Verständnis und stärkerer Förderung für die Wissenschaft. „Sie führt ein bescheidenes Schattendasein und ist doch der eigentliche Regisseur in diesem Drama.“ Der Wissenschaftler hat, so betonte der Vortragende, ohne Absicht und Zweck dem Menschen mit der Technik eine gewaltige Kraft in die Hand gegeben. Wie er sie einsetzt, zu seinem Wohle oder seiner Vernichtung, hängt von seiner Reife, seiner sittlichen Kraft und seiner Vernunft ab. Technik ist, darüber ließ Professor Scheele keinen Zweifel, unser Schicksal. Starker Beifall dankte ihm für seinen geistvollen Vortrag.

Einleitend hatte Oberstudienrat Schlegel einen Überblick über die seit 1950 stattfindenden Theodor-Mommsen-Feste der Schule gegeben. Sie haben immer mehr Bedeutung im kulturellen Leben der Stadt gewonnen.

Die Buchprämien, die Ernst Wolf Mommsen, der Enkel des großen Gelehrten und geistigen Schutzpatrons der Schule, in jedem Jahr zur Verfügung stellt, erhielten diesmal Marlis Lüth (Bargteheide) außer der Oberprima S und Hans Joachim Schröder (Hohenholz) außer der Oberprima M.

Darbietungen des Orchesters und des Chores der Schule leiteten die schöne Feier ein und beschlossen sie.

Ein Ball der Schülermitverantwortung am Abend im „Oldesloer Hof“ war, wie in jedem Jahr, ein fröhlicher Festabschluß. Viel Heiterkeit erregte ein kleines Spiel, in dem Schüler die Eigenheiten einiger ihrer Lehrer humorvoll kopierten. Auch ein schmissiger Charleston, getanzt von vier jungen Paaren in der Kleidung der zwanziger Jahre, fand viel Beifall.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.12.1963

 

Dienstag, 3. Dezember 1963

Schulkinder verschickten Pakete

Aus eigener Initiative haben in diesen Tagen zahlreiche Schulklassen aus dem ganzen Stormarner Kreisgebiet Weihnachtspakete an bedürftige Patenfamilien in der Ostzone und in den unter polnischer Verwaltung stehenden Ostgebieten geschickt. Jungen und Mädchen opferten dafür teilweise sogar ihr Taschengeld. Größtenteils aber steuerten die Eltern Geld für diese Päckchen bei.

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.12.1963

 

Montag, 16. Dezember 1963

Bildstelle unter neuer Leitung

Zum neuen Leiter der Kreisbildstelle ist Mittelschullehrer Bernhard Nowak ernannt worden. Er tritt damit die Nachfolge von Fräulein Lebius an, die diese für die Schulen wertvolle Einrichtung lange Jahre vorbildlich betreut hat.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.12.1963

 

Montag, 16. Dezember 1963

Mittelschüler musizieren

Zu einem weihnachtlichen Musizieren am kommenden Mittwochabend ladet die Mittelschule Eltern und Freunde in ihre Aula ein. Der Schulchor und eine Instrumentalgruppe unter Leitung von Frau Lorenz werden u.a. eine kleine Weihnachtskantate von Petzold aufführen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.12.1963

 

Mittwoch, 18. Dezember 1963

Verkehrslärm stört den Unterricht

Schulpflegschaft wandte sich an das Stadtparlament

Auch wenn die Doppelfenster geschlossen sind, beeinträchtigt der Verkehrslärm empfindlich den Unterricht in den der Hamburger Straße zugewandten Klassenräumen der Theodor-Mommsen-Schule. Die Schulpflegschaft richtete deshalb eine Eingabe an die Stadtverordnetenversammlung mit der Bitte, das bei der Asphaltierung bisher ausgesparte Reststücke der Hamburger Straße an der Einmündung der Salinenstraße ebenfalls mit einer neuen Decke zu versehen.

In dem von Dr. Clamann unterzeichneten Schreiben wird gesagt, die Oberflächenschäden dieses Straßenstückes müßten sowieso ausgebessert werden. Sachkenner seien der Meinung, bei einer völlig ebenen Fläche würde der Lärm erheblich gedämpft werden und den Unterricht nicht mehr so stark stören, wie dies jetzt der Fall sei,

Stadtrat Hoffmann erklärte, der Bauausschuß habe die Asphaltierung abgelehnt, weil gerade auf diesem Stück die besten Pflastersteine lägen. Die Asphaltierung würde 70.000 bis 80.000 DM kosten. Nunmehr habe sich auch der Magistrat mit der Frage befaßt und eine Anfrage an das Straßenverkehrsamt Lübeck gerichtet, ob die Stadt mit Zuschüssen rechnen könne. Den Bescheid sollte man abwarten. Man könnte bei der eventuellen Asphaltierung gleich eine Standspur anlegen und von den breiten Bürgersteigen etwas abnehmen.

Stadtverordneter Schömer teilte mit, der Schul- und Kulturausschuß habe, um dem Streit ein Ende zu machen, einstimmig beschlossen, die Asphaltierung zu empfehlen. Fachleute seien allerdings der Ansicht, sie würde an der Lärmbelästigung nicht viel ändern.

Stadtverordneter Behrendt trat dafür ein, sofort über die Sache zu entscheiden.

Die Eingabe wurde schließlich dem Magistrat überwiesen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 18.12.1963

 

Donnerstag, 19. Dezember 1963

Breitenarbeit im Sport trägt Früchte

Königin-Luise-Schule führt Landesbestenliste an

Als die Mittelschüler im Herbst unter der Aufsicht des Kreissportverbandes und des Kreisleichtathletikverbandes Stormarn zum Mannschaftswettkampf antraten, war das gute Punkteergebnis beachtlich. Es findet jetzt seine Würdigung mit dem Erscheinen der Landesbestenliste des Fachverbandes, aus der zu entnehmen ist, daß von 62 Schulen die Mittelschule mit 314.013 Punkten weit an der Spitze liegt.

Es folgen die Heider Klaus-Groth-Schule (285.753) und das Heider Gymnasium (270.630). Nicht die Spitzenleistungen einzelner Schüler, sondern die durchschnittlichen Punktwerte der 98 Mannschaften von Jungen und Mädchen mit geringeren Leistungen erzielten dieses hervorragende Gesamtergebnis, das zugleich Maßstab für die gesunde Breitenarbeit im Sport ist.

Wie Fachgruppenleiter Hans-Joachim Goldbeck mitteilte, sind auch die Mannschaften verschiedener Jugendklassen in der Bestenliste aufgeführt. So belegt die männliche Jugend A die ersten drei Plätze im Land, die B-Jugend nimmt die ersten vier Plätze ein, während die Schüler auf Platz drei und acht zu finden sind. Bei den Teilnehmerinnen führt die A-Jugend die Bestenliste an, die Mannschaften der B-Jugend haben Platz eins bis neun inne. Die A-Schülerinnen-Mannschaften belegten Platz 4, 8 und 18. Schülerinnen der Klasse B erzielten Platz 3, 5 und 17. Die Ehrungen werden auf dem Verbandstag 1964 in Itzehoe vorgenommen, zu dem Mittelschulrektor Hiller eingeladen worden ist.

Mannschaftsergebnisse

  • Weibliche Jugend A (1.): Marion Deyer, Ulrike Düllmann, Heidemarie Nowak, Gesine Ohrt.
  • Weibliche Jugend B (1.): Inge Olufs, Jutta Klinck, Karin Fröhlich, Hanna Becker.
  • Schülerinnen A (4.): Motzkus, Reimers, Paelegrim, Zötl.
  • Schülerinnen B (3.): Bergmann, Ebel, Glas, Skroblin.
  • Männliche Jugend A (1.): Hartmut Beulcke, Uwe Prahl, Kurt Oldenburg, Knut Sievers.
  • Männliche Jugend B (1.): Ernst Olufs, Peter Giese, Hans-Wilhelm Schlüter, Bernd Lefknecht.
  • Schüler A (3.): Jürgen Andrzejewski, Fred Girschkowski, Rüdiger Sluga, Steenbock.
  • Schüler B (1.): Erhard Hiller, Kuhnt, Kruse, Martens.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.12.1963

 

Sonnabend, 21. Dezember 1963

Begegnung im Alltag

Schülerlotse Peter

Jeden Morgen steht der Mittelschüler Peter Müller-Eick aus Bad Oldesloe eine halbe Stunde früher auf. Warum? Er ist einer von insgesamt 78 Schülerlotsen in Stormarn, die an gefährlichen Straßenkreuzungen ihre jüngeren Kameraden sicher zur anderen Seite hinüberleiten. Peters Revier ist die Ecke Hamburger Straße, Grabauer Straße. Hier bezieht er, ob es regnet oder schneit, seinen Platz.

 

Der 16jährige Schüler hat sich für diese Aufgabe freiwillig gemeldet. Voraussetzung war das Bestehen der Radfahrprüfung, denn für die Ausbildung als Schülerlotse ist es unbedingt wichtig, daß man sich selbst im Verkehr richtig zu bewegen weiß. Die nötigen Grundlagen vermittelten Polizeiobermeister Kamm und Mittelschullehrer Fenner. Wer als Schülerlotse in Frage kommt, erhält ein Ausweisheft. Übrigens, die Mädchen stehen den Jungen in keiner Weise nach, sie versehen mit gleicher Freude ihr Ehrenamt als „Lotsinnen“.

Wenn Peter seinen „Dienstposten“ bezieht, trägt er die dafür eigens geschaffene Uniform. Sie besteht aus einer Mütze, Koppel mit Schulterriemen und einem Regenumhang – alles in weiß. Am wichtigsten ist doch, wie Peter uns sagte, die Kelle. Obwohl die Schülerlotsen keine Polizeifunktion ausüben, sind die Verkehrsteilnehmer verpflichtet, die Anweisungen der jungen Helfer zu beachten.

Wie sehen nun die Mitschüler den Dienst ihrer Verkehrshelfer? Peter äußerte sich im großen und ganzen positiv. „Die Jüngeren sind dankbar. Sie warten geduldig, bis eine kleine Gruppe zusammengestellt ist. Meine Kameraden veräppeln mich manchmal, indem sie sagen: „Schön warm heute!“ In Wirklichkeit ist es aber fünf Grad unter Null. Doch das macht weiter nichts.“ Nur bei den Berufsschülern, so sagt der junge Lotse, ist es anders. Sie meinen, da sie schon etwas älter sind, eine Ausnahme zu bilden, Peter: „Das kann böse Folgen haben, wenn die Jüngeren einfach hinterherlaufen!“

Peter ist also einer von vielen. Ein Jahr lang wird er die weiße Uniform tragen. Danach muß er sich in der zehnten Klasse auf das Abschlußzeugnis vorbereiten. Ein schlechter Schüler scheint er aber nicht zu sein. Wie Peter uns sagte, war er von den „blauen Briefen“, die zu Weihnachten unerwünscht auf den Gabentisch flattern, nicht betroffen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.12.1963

 

Montag, 23. Dezember 1963

Buchprämien und Abzeichen

Am letzten Schultag war die Oberstufe der Mittelschule in der Aula versammelt. 33 Jungen und Mädchen erhielten für besonders aktive Mitwirkung in der Schülermitverwaltung Buchprämien, die nach ihrem persönlichen Geschmack ausgewählt worden waren. Ferner überreichte Rektor Hiller zwölf Schülern das sportliche Leistungsabzeichen in Gold: Karl Peter Griese, Bernd Lefknecht, Knut Sievers, Dagmar Biehl, Marion Deya, Henrike Göttsch, Käte Hafemann, Renate Hohwy, Karin Kardell, Anke Stockhusen, Edith Wöltje (alle Dreikampf) und Heidemarie Nowak im Fünfkampf mit 2927 Punkten. Auf Vereinsebene würde das einen achten Platz in der Landesbestenliste bedeuten. Insgesamt erhielten 139 Schülerinnen und Schüler das Abzeichen, 19 davon in Silber.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.12.1963

 

Montag, 30. Dezember 1963

Schulanbau unter Dach und Fach

Die Arbeiten am Erweiterungsbau der Klaus-Groth-Schule ruhen gegenwärtig infolge des bis vor wenigen Tagen herrschenden Frostes und der Feiertage. Der Anbau an den Haupttrakt mit fünf Klassen und Nebenräumen sowie das Nebengebäude mit fünf Klassen und einem Musik- und Zeichenraum sind unter Dach und Fach. Mit der Fertigstellung ist im Sommer zu rechnen. Dann wird die Schule über 18 Klassen verfügen. Im Keller werden außerdem ein Werkraum mit Nebenraum, eine Lehrküche mit Eßzimmer und Toiletten eingerichtet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.12.1963

 

Dienstag, 31. Dezember 1963

Viele Gastschüler

Fast jeder zweite Schüler des Theodor-Mommsen-Gymnasiums und der Mittelschule kommt von auswärts. Im Schuljahr 1963 wurden 489 Gymnasiasten (davon 43,9 Prozent Auswärtige) und 584 Mittelschüler (davon 45,4 Prozent Auswärtige) gezählt. Die 1294 Volksschüler verteilen sich wie folgt: Stadtschule 714, Klaus-Groth-Schule 557, Seefeld 23. Unter den 153 Sonderschülern befinden sich 19 Gastschüler. Insgesamt beträgt die Schülerzahl 2520. Sie ist seit 1959 ziemlich konstant. 1953 zählte man noch 3210 Schüler.

STORMARNER TAGEBLATT vom 31.12.1963

 

 

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