Samstag, 7. Jan. 1961 Rust Mittelstürmer gegen 06. Stammspieler lösten Aufstellungsprobleme. Morgen um 14 Uhr empfängt der VfL Oldesloe im Stadion den SV Schleswig 06, der das Hinspiel 3:1 gewann. Nach einer nicht vorgesehenen sechswöchigen Pause handelt es sich für beide Mannschaften um das erste Punktspiel der Rückserie. Der VfL spielt mit umgestellter Elf: Wilkens als Stopper, Lindemann als rechter Verteidiger.
Wegen der Terminnot wird das Spiel auch bei schlechten Platzverhältnissen ausgetragen. werden müssen. Fast zwei Monate führten die Schleswiger die Tabelle an, um dann aber ab November durch Niederlagen gegen Phönix, Friedrichsort und Itzehoe auf den siebenten Tabellenplatz abzurutschen. 0:3 unterlag der VfL in der vergangenen Saison zu Hause, im Rückspiel in Schleswig erreichte er ein überraschendes 0:0-Unentschieden. Im vorangegangenen Spiel gegen 06 mußte die VfL-Elf wieder Federn lassen (1:3), so daß man die Schleswiger unbedingt als stärker einschätzen muß.
Der VfL (12:16 Punkte, bisher nur 14 Spiele) wird nach der langen Pause wie die Schleswiger wieder mit ausgeruhter Elf antreten können. Allerdings gab es hinsichtlich der Besetzung am Donnerstag geteilte Meinungen. Der Trainer wollte mit etwas verjüngter, stark umgestellter Elf antreten. Die älteren Stammspieler vertraten die Meinung, die Lösung dieses Problems müßte der bisherigen Stammelf (mit Rust) überlassen bleiben. ST
Sonntag, 8. Jan. 1961 - 15. Punktspiel
VfL Oldesloe - Schleswig 06 2:0 (1:0)
Lütge zweifacher Torschütze. Gute Leistung des VfL. Schleswigs Sturm viel zu umständlich. Beim VfL war der Jubel groß nach diesem 2:0-Sieg! Es war der erste doppelte Punktgewinn gegen die 06er, die im Mittelfeld keineswegs schlechter spielten, im Sturm aber umständlich wirkten und es nicht verstanden, den großartigen Buls zu überwinden. Die etwas umgestellte VfL-Elf kam durch eine recht gute Gesamtleistung, bei der besonders die Einsatzfreude hervorragte, zu einem in dieser Höhe durchaus verdienten Sieg. Allgemein war es ein recht schnelles und interessantes Spiel, das aufgrund des glatten Bodens große Anforderungen an die Akteure stellte.
Die VfL-Elf hatte sich diesmal etwas vorgenommen. Und sie schaffte es! Glanzstück war der Angriff, in dem der zurückgezogene Mittelstürmer Rust seine wieselflinken Mitstürmer glänzend einzusetzen verstand. Bester Stürmer war jedoch Lütge, der sich selbst übertraf und beide Tore schoß. Als nächster wäre Schulz zu nennen, der im Innensturm vielleicht noch erfolgreicher operieren würde. Dau und Liedtke hatten zwar Schwierigkeiten mit den Bodenverhältnissen, überzeugten aber dennoch. Großen Anteil an dem Sieg hat auch die Hintermannschaft, in der das Schlußdreieck besonders gefallen konnte. Wilkens, erstmalig als Stopper, sowie Erbs und Bliebenich überboten sich förmlich im Aufbau wie im Stören.
Schleswig 06 hat mit einer so kampfstarken VfL-Elf sicherlich nicht gerechnet. Wenn die 06er zu keinem zählbaren Erfolg kamen, dann lag es einmal daran, daß sie sich auf den Gegner nicht einzustellen verstanden. Kähler I war fast „arbeitslos“, weil ihn der zurückhängende Oldesloer Mittelstürmer Rust gar nicht beschäftigte. Dazu lieferte Ohlsen erst im zweiten Durchgang brauchbare Arbeit, und wenn Klimmeck nicht so einen großartigen Tag gehabt hätte, wäre die Niederlage vielleicht noch höher ausgefallen! Bester Mann war Wulf, der seinen Sturm, in dem Thomas und Stelzner die Gefährlichsten waren, immer wieder geschickt mit maßgerechten Vorlagen bediente. Dörbaum spielte, vor allem nach der Pause zu eigensinnig, so daß Pax und Jürgensen seine erkämpften Chancen bestimmt hätten besser auswerten können, wenn er den Ball rechtzeitig an sie abgegeben hätte. Es wurde viel zu eng im gegnerischen Strafraum kombiniert, so daß es der Oldesloer Abwehr nach der Pause, als die 06er zeitweise stark drückten, nicht allzu schwer gemacht wurde. Aber die Gäste spielten auch recht glücklos! SPM
VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wilhelm Lindemann, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Karl-August Wilkens, Roland Erbs - Egon Lütge, Alfred Liedtke, Günter Rust, Manfred Dau, Heinz Schulz.
Schleswig 06: Klimmeck - Kähler II, Ohlsen - Wulf, Kähler I, Nanz - Jürgensen, Thomas, Dörbaum, Stelzner, Pax.
Tore: 1:0 Lütge (25.), 2:0 Lütge (60.). - Schiedsrichter: van Thiel (Kiel). - Zuschauer: 750.
Samstag, 14. Jan. 1961 Morgen gegen Schwartau. Keine leichte Aufgabe auf dem Sereetzer Grandplatz. Im ersten Auswärtsspiel der Rückserie trifft der VfL Oldesloe morgen um 14 Uhr auf den abstiegsbedrohten VfL Schwartau, der das Hinspiel 1:2 verlor. Dieser Punktekampf muß auf dem Ausweichplatz in Sereetz ausgetragen werden, weil Schwartau zur Zeit über keinen eigenen Platz verfügt. Der VfL will mit gleicher Mannschaft wie am Vorsonntag gegen Schleswig zum Erfolg kommen.
In Sereetz fertigten die Schwartauer zuletzt Vizemeister SV Friedrichsort 6:0 ab, unterlagen aber am Vorsonntag VfB Kiel 0:1. Sie enttäuschten dabei weniger der Niederlage wegen als wegen ihrer Spielweise. Ohne Torwart Brandt (jetzt Phönix) und Clasen (unabkömmlich) klappte es in Kiel nicht so wie in Sereetz. Nach dem überzeugenden 2:0-Sieg am Vorsonntag gegen Schleswig 06 hat man allgemein Zutrauen zum VfL. Der Platz in Sereetz wird allerdings für die Oldesloer ungewohnt sein. ST
Sonntag, 15. Jan. 1961 - 16. Punktspiel
VfL Schwartau - VfL Oldesloe 0:0
Torwart Buls brach einen Finger. 10:3 Ecken, aber kein Tor. Auf einem unmöglichen Platz, der unter einer zwei Zentimeter tiefen Schlammschicht knochenhart war und große Anforderungen an die Spieler stellte, lieferten sich beide Mannschaften einen wahrhaft „heroischen“ Kampf, in dem der VfL Schwartau weit mehr Chancen hatte als sein Gegner, der über dieses 0:0 am Ende sichtlich froh war. Daß sich Buls in der 77. Minute den kleinen Finger brach, blieb ohne Bedeutung, zumal sich Linksaußen Schulz auch zwischen den Pfosten als Könner erwies.
Der entscheidende Fehler des VfL Schwartau (die Oldesloer begingen ihn übrigens auch) war der Mangel an Torschüssen. Bei diesem Boden hätte man schon vor der Pause „aus allen Rohren“ feuern sollen, nachdem man die zunächst zahlreichen Angriffe der Oldesloer erfolgreich gestoppt hatte. Die Friedrichs und Co., vor allem Främke und Voigt, aber spielten, spielten, spielten, anstatt zu schießen.
Bei 10:3 Ecken und einer nach der Pause lange Zeit drückenden Überlegenheit wäre ein Sieg der Schwartauer durchaus gerecht gewesen. Ganz hervorragend Friedrichs und Sebelefski. Friedrichs schuftete für drei, verriet sehr viel „Köpfchen“ bei seinen Aktionen, half ständig in der Deckung und war gefährlichster Mann im Sturm, während Sebelefski in eindrucksvoller Weise das Mittelfeld beherrschte und oft mit gefährlichen Torschüssen aufwartete. Främke gut am Ball, aber zu verspielt; erst zum Schluß, als er den Ball schnell laufen ließ, wurde er eindrucksvoller. Ebenso kam auch Voigt erst spät besser heraus. Janke ruhig und sicher, wie auch Pentzien recht gut spielte, der aber mehr fangen anstatt fausten sollte. Wie gesagt, alle gut gemeinten Schüsse blieben meist an der vielbeinigen Abwehr oder im Schlamm stecken!
Der VfL Oldesloe begann mit viel Schwung, aber leider auch mit einer oft übertriebenen Rücksichtslosigkeit (Peters und Dau!). Trotz der unverkennbaren Überlegenheit der Gastgeber blieben die Oldesloer stets gefährlich, ganz besonders in den Schlußminuten, in denen der VfL Schwartau neben Geschick auch oft viel Glück hatte. So donnerte Erbs aus fast 30 Metern einen Freistoß an die Latte. Den Ball hätte Pentzien nie gehalten! Famos reagierte Pentzien jedoch bei einem Prachtschuß von Lütge, den er bravourös herausfaustete (71. Minute). In diesem Spielabschnitt war Lütge der gefährlichste Stürmer, und auch Dau spielte zu dieser Zeit erfolgreicher. Peters war stärkster Mann der Abwehr, tauchte sogar im Sturm auf, verscherzte sich aber manche Sympathien durch seine übertriebene Härte. Ausgezeichnet auch Erbs. Lobenswert, wie er immer wieder seinen Sturm nach vorn warf. Torwart Buls zeichnete sich im Tor und nach seinem Pech auch recht aktiv im Sturm aus, während Schulz zwischen den Pfosten prächtige Paraden zeigte.
Mit dem 0:0 sind die Oldesloer jedoch mehr als gut bedient. Schwartau aber verschenkte erneut einen sehr wertvollen Punkt... SPM
VfL Schwartau: Pentzien - Wagner, Ratke - Fuhrmanek, Janke, Sebelefski - Berger, Friedrichs, Delfs, Voigt, Främke.
VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wilhelm Lindemann, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Karl-August Wilkens, Roland Erbs - Egon Lütge, Alfred Liedtke, Günter Rust, Manfred Dau, Heinz Schulz.
Tore: Fehlanzeige. - Schiedsrichter: Bruhn (Kiel). - Zuschauer: 400.
Samstag, 21. Jan. 1961 Vertrauen zur Abwehr des VfL. Lägerdorf konnte gegen die Oldesloer noch nicht gewinnen. Morgen um 14 Uhr stehen sich im Stadion der VfL Oldesloe und der TSV Lägerdorf erstmalig in dieser Saison gegenüber. Das ausgefallene Spiel der Herbstserie wird erst im April nachgeholt. Bisher erzielte der TSV im Stadion noch keinen Sieg. Der VfL spielt ohne Schulz, dafür mit Kößling.
Es ist mit einem spannenden Spiel zu rechnen, denn die Gäste (12. Tabellenplatz) brauchen ebenso wie die Gastgeber (11.) jeden Punkt, um nicht in die Abstiegsgruppe abzurutschen, zu der vier Vereine gehören, falls zwei schleswig-holsteinische Oberligisten absteigen müssen. Die Lägerdorfer schnitten in Auswärtsspielen gut ab (gegen Kilia 2:0, TuS Lübeck 3:1, Friedrichsort 0:0, VfR Neumünster 2:2 und gegen die UT-Elf 3:0). Die Gäste besitzen in Schonscheck, Flick und Heidtmann sowie in Stopper Schlick eine stabile Abwehr, gegen die der VfL-Sturm nur in Bestform zum Erfolg kommen sollte.
Beim VfL konnte man in den beiden vorangegangenen Spielen großartige Abwehrleistungen feststellen. Torwart Buls wird wieder mitwirken können, denn seine Fingerverletzung vom Vorsonntag erwies sich als harmlos. Damit dürften die Lägerdorfer Stürmer vor einem schweren Problem stehen. Entscheidend, wie immer bei solchen Spielen um den Klassenerhalt, wird die Kondition sein. Wie in den Vorjahren (3:1, 2:2), so rechnet man auch morgen mit einem VfL-Erfolg. ST
Sonntag, 22. Jan. 1961 - 17. Punktspiel
VfL Oldesloe - TSV Lägerdorf 3:1 (2:0)
Immer besser: Oldesloe. Nach diesem 1:3 wird Lägerdorf große Sorgen bekommen. Der VfL hat zu Hause gegen Lägerdorf noch nie verloren! Auch diesmal sprang ein glatter 3:1-Sieg heraus. Ohne das Eigentor und den in der 60. Minute verschossenen Foulelfmeter von Erbs hätte es vielleicht ein 4:0 für die recht agile und kampfstarke VfL-Elf werden können! Zwar benötigte die VfL-Elf auf dem glatten, matschigen Schneeboden 25 Minuten Anlaufzeit, während der der TSV Lägerdorf überwiegend dominierte, seine Chancen aber durch zu langes Ballhalten vergab und den recht guten Torwart Buls einfach nicht überwinden konnte. Ein verdienter Sieg, es ist der dritte Erfolg hintereinander! Die Platzverhältnisse ließen ein technisch gutes Spiel nicht zu. Es wurde aber gekämpft, was auf glattem Boden Stürze verursachte, so daß bei den Spielern bald kein Faden am Leibe mehr trocken war und Jerseys während des Spiels gewechselt werden mußten.
Gewiß war nicht alles Gold, was beim VfL zu glänzen schien. Da war vor allem in den ersten 25 Minuten das recht schlechte Zusammenspiel im Sturm. Dabei muß aber berücksichtigt werden, daß infolge der Platzverhältnisse eine einwandfreie Durchführung dieser Begegnung nicht möglich war. Großartig Lütge und Liedtke, die von Rust (zurückhängend) zweckmäßig und erfolgreich eingesetzt wurden. Obgleich Kößling (Nachwuchs) viel Schwierigkeiten mit den Bodenverhältnissen hatte, konnte er gefallen und wurde mehrmals gemeinsam mit Dau von links recht gefährlich. Bliebenich und Erbs schlugen sich ausgezeichnet, ebenso die Deckung. Allen voran aber Stopper Wilkens, der von Mal zu Mal in seiner neuen Position besser wird. Allgemein eine recht gute Gesamtleistung der VfL-Elf, die anscheinend wieder im Kommen ist!
Die Lägerdorfer Stürmer hätten plazierter schießen müssen, denn eine 2:0-Führung war für sie in den ersten Minuten gegeben! Überzeugen konnten Clausen und Schiemann und vielleicht auch noch Busch, während Herbert Teggatz und Lindemann gegen Bliebenich und Lindemann (VfL) wenig zu bestellen hatten. Vor allem versagten auch Otto Teggatz und Wetzel nach der Pause im Aufbau wie im Sturm und waren nur in der Abwehr anzutreffen. Von den Verteidigern konnte Flick gefallen. Schonscheck und auch Schlick taten ihr Möglichstes. Offensichtlich war der TSV durch die plötzliche 2:0-Führung des VfL schockiert. Damit vergrößern sich die Sorgen der sympathischen Lägerdorfer noch mehr! SPM/ST
VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wilhelm Lindemann, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Karl-August Wilkens, Roland Erbs - Egon Lütge, Alfred Liedtke, Günter Rust, Manfred Dau, Martin Kößling.
TSV Lägerdorf: Schonscheck - Flick, Heidmann - Otto Teggatz, Schlick, Wetzel - Busch, Schiemann, Clausen, Herbert Teggatz, Lindemann.
Tore: 1:0 Lütge (31.), 2:0 Alfred Liedtke (36.), 2:1 Eigentor Peters (85.), 3:1 Alfred Liedtke (86.). - Schiedsrichter: Schacht (Lübeck). - Zuschauer: 550.
Samstag, 28. Jan. 1961 VfL will VfB Kiel schlagen. Mit Revanchegelüsten für die 1:2-Hinspielniederlage. Der VfL muß, nachdem er dreimal hintereinander erfolgreich war, nun morgen zum VfB Kiel, dem er im Hinspiel 1:2 unterlag. Diesmal will die VfL-Elf sich revanchieren. Ob es ihr auf der Waldwiese glücken wird? Beginn 14 Uhr.
VfB Kiel stieg in diesem Jahr auf, ist in der 1. Amateurliga aber klein Unbekannter. 1958/59 schlug der VfL den VfB in beiden Spielen (5:3 und 2:0). In diesem Jahr sind die Kieler weit stärker. Nicht nur, daß die Punktlieferanten des VfL aus drei vorangegangenen Spielen an ihn Punkte abgeben mußten ,auch der Spitzenreiter Holstein Amateure mußte gegen ihn Federn lassen. Zu hause verlor er von neun Spielen nur die gegen Phönix und Flensburg 08. Recht sicher ist sein Torwart Thomsen. Seine Feldmannschaft setzt sich aus erfahrenen Spielern zusammen, so daß man auch diesmal den VfB leicht favorisieren könnte.
Man ist gespannt darauf, wie sich der VfL morgen schlagen wird. Er geht nicht unvorbereitet in dieses Spiel, und die Mannschaft rechnet damit, daß sie auch diesmal zu einem Erfolg kommen wird. ST
Sonntag, 29. Jan. 1961 Spielausfall!!!!!
Samstag, 4. Feb. 1961 Erster Heimsieg über die UT? Kieler Gäste dürfen aber nicht unterschätzt werden. Morgen um 14.30 Uhr empfängt der VfL Oldesloe im Stadion den Tabellendreizehnten Union Teutonia Kiel, der im vorangegangenen Spiel Phönix Lübeck 0:6 unterlag, die VfL-Elf aber im Hinspiel 2:0 besiegte. Der VfL spielt in der Besetzung der vorangegangenen Spiele. Bisher gab es noch keinen VfL-Sieg über UT im Stadion. Wird der VfL es diesmal schaffen?
UT ist als eine kampfstarke, schnelle und technisch gut durchgebildete Mannschaft bekannt. Zu Beginn der Saison hielt sie lange einen Tabellenplatz in der oberen Hälfte, um dann infolge von Spielerausfällen und Punktverlusten am grünen Tisch auf den 13. Tabellenplatz abzurutschen. Zu beachten im Sturm Greif und Ohm, außerdem ist Jäger als recht sicherer Schlußmann bekannt.
In den bisherigen drei Spielen gewann der VfL im Vorjahr 3:2 in Kiel, die UTer siegten in Oldesloe im Vorjahr 1:0 und im Hinspiel in dieser Saison 2:0. ST
Sonntag, 5. Feb. 1961 - 18. Punktspiel
VfL Oldesloe - Union Teutonia Kiel 3:2 (1:1)
3:2 in letzter Minute. Pech für UT Kiel! Aber die Oldesloer waren um dieses eine Tor besser! Erst mit dem Schlußpfiff schoß Alfred Liedtke den verdienten Oldesloer Sieg heraus, obgleich der VfL in beiden Halbzeiten überwiegend tonangebend gewesen war. UT-Torwart Jäger in Meisterform verhinderte eine höhere Niederlage der Kieler! Der Gast war zu sehr auf Sicherheit bedacht, aber dennoch recht gefährlich mit seinem Drei-Mann-Sturm. Ein kampfbetontes, spannendes Spiel mit zwei taktisch recht unterschiedlich spielenden Mannschaften.
Der VfL mit seinem zurückgezogenen „Bomber“ Rust, der seine Sache gut machte, und Lütge, der wohl als bester Stürmer zu bezeichnen war, hatte Pech mit seinem Sturm in den ersten fünf Minuten, wobei drei klare Chancen unmittelbar vor dem Tor vergeben wurden. Recht eifrig und überzeugend Kößling, der vielfach zuviel von Dau gestört wurde. Überhaupt müßte Dau etwas umsichtiger spielen! Ebenso Alfred Liedtke, der mehrmals im Übereifer Chancen vergab, aber dennoch das Spiel entschied. In der Abwehr wie im Lauf gab es keine Mängel. Besonders hervorzuheben: Lindemann, Peters und Stopper Wilkens, die Greif und auch Ohm zu halten verstanden.
Die UTer spielten ganz auf Sicherheit (einen Punkt wollte man mitnehmen!). Hatten dabei recht viel Glück, daß Jäger einen großen Tag hatte. Abgesehen davon zeigten auch Ewers und Schütze gute Leistungen und bekamen dazu von Brandt und Rußmann gute Hilfestellung. Allgemein war das Spiel der UTer zu sehr auf Ohm und Greif zugeschnitten, die mit Steilvorlagen auch eine Menge anzufangen wußten. Bänisch spielte recht eifrig, hat aber zuviel Gewicht und ist kein Vollstrecker. Während Wilke bei Lindemann gut aufgehoben war, konnte der sehr schnelle Wulf mit seinen maßgerechten Flanken gefallen. Dennoch hinterließ die UT-Elf einen guten Eindruck; Pech, daß Greif (bester Stürmer) mit den Bodenverhältnissen so viel Schwierigkeiten hatte. SPM
VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wilhelm Lindemann, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Karl-August Wilkens, Roland Erbs - Egon Lütge, Alfred Liedtke, Günter Rust, Manfred Dau, Martin Kößling.
Union Teutonia Kiel: Jäger - Ewers, Schütze - Rußmann, Scheel, Brandt - Wulf, Greif, Bänisch, Ohm, Wilke.
Tore: 1:0 Lütge (11.), 1:1 Wulf (19.), 2:1 Rust (56.), 2:2 Ohm (66.), 3:2 Alfred Liedtke (90.). - Schiedsrichter: Saul (Neumünster). - Zuschauer: 750.
Samstag, 11. Feb. 1961 VfL morgen beim Spitzenreiter. Auch ohne Wilkens wenigstens ein Unentschieden. Morgen um 14.30 Uhr spielt der VfL Oldesloe gegen die Amateure von Holstein Kiel auf dem Holstein-Platz. Die Oldesloer müssen auf Stopper Wilkens verzichten. Wird der VfL gegen den Spitzenreiter seine Siegesserie fortsetzen?
Zweimal, und zwar im Aufstiegsjahr 1958/59 schlug er die Kieler Störche (2:1, 2:0), um dann aber 1959/60 (Anm.: 1:3, 1:2) und auch im Hinspiel der laufenden Saison (0:4) zu unterliegen. In diesem Rückspiel ist der Tabellenführer ohne Zweifel Favorit, und der achte Tabellenplatz der VfLer, der am Vorsonntag durch einen Sieg über UT Kiel (3:2) erreicht wurde, wird schwer zu halten sein. Zwar sind Torwart Wittmaack, Verteidiger Ladehoff und Mittelstürmer Krafczyk, die im Hinspiel mitwirkten, in der Kieler Elf nicht dabei sein, weil sie in der Oberliga spielen, aber Holstein bleibt eine schlagkräftige Elf.
Infolge Wilkens Verletzung muß der VfL auf Driever zurückgreifen. In den letzten vier Spielen zeigte die Elf recht beachtliche Leistungen. Für ein Unentschieden ist der VfL allemal gut. ST
Sonntag, 12. Feb. 1961 - 19. Punktspiel
Holstein Kiel Am. - VfL Oldesloe 1:1 (0:0)
Erst in der 90. Minute glich Holstein aus! VfL gefiel in Kiel großartig. Zwei Torwartfehler führten zu den Toren. Das wäre beinahe ins Auge gegangen für den Spitzenreiter. Buchstäblich in letzter Minute erzielte Müller-Lönnies das umjubelte 1:1. Keiner hätte etwas sagen können, wenn diese ausgezeichnet aufeinander eingespielte Oldesloer Elf beide Punkte entführt hätte! Oldesloe hinterließ den bisher stärksten Eindruck aller Gastmannschaften auf dem Holstein-Platz. Holstein mußte in diesem Spiel erfahren, wie launisch das Fußballglück sein kann. Nach Halbzeit drängten die „Störche“ mächtig auf eine Entscheidung. Aber Podlich traf nur den Pfosten und ein Tor von Lankeit (51. Minute) wurde wegen Abseits nicht anerkannt. Kurz darauf unterlief Horn ein Abstoßfehler, der zum 0:1 führte. Erst in der letzten Minute führte ebenfalls ein Torwartfehler (ausgleichende Gerechtigkeit!) zum 1:1. Ein Mann spielte sich besonders in den Vordergrund: der kleine Alfred Liedtke. Kann er diese Leistung weiter halten, dann ist er für die Amateurauswahl interessant!
Alle Achtung vor der Leistung der Oldesloer, die mit 8:2 Punkten in den letzten fünf Spielen ohne Niederlage sind! Diese Mannschaft wird noch manchem Gegner Kopfzerbrechen bereiten! Wenn trotzdem einige ihrer „Sterne“ in Kiel nicht wie gewohnt zum Zuge kamen, dann lag das an der guten Leistung des Spitzenreiters. Beide Mannschaften boten für den seifigen Boden eine ausgezeichnete Partie.
Oldesloe trat in Kiel mit seiner alten Taktik an, Alfred Liedtke mit Nummer 10 als Mittelstürmer einzusetzen. Liedtke, der sich weit in das Mittelfeld zurückzog, führte diese Taktik zum Erfolg. Aus zurückgezogener Position (hier wechselte er sich mit dem fülligen Rust ab) wurde das Spiel der Gäste aufgezogen. Lange Zeit blieben aber die schnellen Außen Lütge und Kößling ohne Wirkung. Das änderte sich erst, als das Führungstor gefallen war. schlagartig steigerten sich alle Stürmer von Oldesloe. Dau und Liedtke hatten sofort einige große Chancen und brachten die Holstein-Abwehr vorübergehend ins Schwimmen. Erst als Rautenberg Liedtke schärfer bewachte, kam Holstein wieder mehr auf. Sagenhaft der Aktionsradius von Liedtke. Nach ihm war Dau durch seinen trockenen Schuß am gefährlichsten. Gute Klasse auch die Abwehr (Verteidigung, dazu Buls im Tor und Stopper Wilkens), auch Bliebenich hat sich erstaunlich gut vom Verteidiger zum Läufer entwickelt.
Holstein hat Glück und Pech gehabt! Sehr gut Meyer, der sein erstes Spiel der Serie machte. Broszat machte der Boden viel zu schaffen. Berczuck und Nitschmann ohne Tadel, im Sturm fügte sich Müller-Lönnies erneut gut ein. Gefährlicher wurde der Angriff der Platzherren aber erst, als Mund in die Mitte ging (15 Minuten vor Schluß), Podlich Linksaußen und Müller-Lönnies Rechtsaußen spielten. Diese Umstellung brachte mehr Bewegung in die Aktionen, vorher stand Mund zu viel auf Außen herum. Horn machte seinen Fehler in der 85. Minute wieder gut, als er einen „unhaltbaren“ Dau-Schuß aus sechs Metern auf der Linie tötete.
Schiedsrichter Kruse hatte das Spiel fest in der Hand. Bei Lankeits Tor in der 51. Minute hat er sich aber zu sehr auf seinen Linienrichter verlassen. Es war ein Gewühl vor dem Tor. Lankeit stand klar rückwärtig, außerdem prallte der Ball vom Gegner zu ihm. Der Linienrichter meinte aber, Mund wäre abseits gewesen. SPM
Holstein Kiel Am.: Horn - Berczuck, Nitschmann - Broszat, Rautenberg, Meyer - Podlich, Lempfert, Müller-Lönnies, Lankeit, Mund.
VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wilhelm Lindemann, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Karl-August Wilkens, Roland Erbs - Egon Lütge, Alfred Liedtke, Günter Rust, Manfred Dau, Martin Kößling.
Tore: 0:1 Manfred Dau (74.), 1:1 Müller-Lönnies (90.). - Schiedsrichter: Kruse (Neumünster). - Zuschauer: 1000.
Samstag, 18. Feb. 1961 VfL heute beim TSV Siems. Bei normalem Spielverlauf zwei sichere Punkte. Heute um 14.45 Uhr muß der VfL Oldesloe in Lübeck-Siems gegen den Tabellenletzten TSV Siems antreten, nachdem er am Vorsonntag Spitzenreiter Holstein Kiel ein Unentschieden hat abringen können. Nur einen knappen 2:1-Erfolg erzielte der VfL im Hinspiel. Der TSV ist zu Hause noch ohne Sieg. Warum sollte er nun ausgerechnet gegen den VfL zum Erfolg kommen?
Immerhin sollte man die Siemser nicht unterschätzen. Ihre Stürmer Leistikow, Thimm und Thoms sowie Berkhahn und Marquardt im Lauf verdienen Respekt, und Torsteher Storch zeigte schon im Hinspiel recht gute Leistungen. Für den VfL wäre ein Sieg der siebente Erfolg in zehn Auswärtsspielen. ST
Samstag, 18. Feb. 1961 - 20. Punktspiel
TSV Siems - VfL Oldesloe 3:2 (1:0)
Der zweite Sieg des TSV Siems! Verdient 3:2 über Oldesloe. Na bitte! Mit diesem Sieg über den hoch favorisierten VfL Oldesloe wurde der großartige Kampfgeist der als Absteiger feststehenden Siemser Elf endlich einmal belohnt. Der zweite Sieg im 22. Spiel! Kein Wunder, daß die Stimmung beim abendlichen Kappenfest in Siems hohe Welle schlug!
Die zuletzt trotz ihrer Niederlagen immer wieder so sehr gelobten Siemser waren vor allem kämpferisch - aber auch (und das war die größte Überraschung!) spielerisch besser! Sie hatten im Mittelfeld ein klares Plus und besaßen den besseren Sturm. Schade, daß dieser wirklich gute Gesamteindruck des Tabellenletzten durch ein böses Foul von Thimm an Alfred Liedtke (hinter dem Rücken des Schiedsrichters) getrübt wurde. Die Oldesloer hatten den TSV (obwohl sie gewarnt worden waren!) offensichtlich unterschätzt. Und so gingen zwei Punkte in die Binsen, die man schon fest in der Tasche zu haben glaubte.
Bei den Siemsern überraschte wieder der kompromißlose Einsatz aller Spieler. Rapp lieferte ein ganz großes Spiel, Storch hielt einige Schüsse bravourös. Marquardt überzeugte einmal mehr als Stopper, und auch Pelz hatte einen guten Tag erwischt. Im Sturm gefiel Pfau durch seinen guten Aufbau. Thoms und Thimm wirbelten immer wieder wie in ihren besten Tagen durch die gegnerische Abwehr. Leistikow steckte, obwohl er in Peters einen der besten Oldesloer gegen sich hatte, nie auf.
Die Oldesloer spielten wieder mit ihrem „Geheimrezept“, dem zurückhängenden Mittelstürmer. Weshalb sie diese Taktik allerdings nicht aufgaben, als sie im Rückstand lagen, dürfte wohl nur ihnen klar gewesen sein. Das beste am Angriff war der rechte Flügel, besonders Alfred Liedtke. Es wurde aber konsequent immer wieder links gespielt. Lindemann wechselte in der 70. Minute auf den Mittelläuferposten und gab der Abwehr gleich mehr Halt. Schwach blieben die Oldesloer Außenläufer (Erbs!). Peters kämpfte mit nicht ermüdendem Elan. Stopper Wilkens mußte durch Driever ersetzt werden, der sich reichlich bemühte, aber keinen gleichwertigen Ersatz darstellte. Obendrein hatte Torwart Buls keinen guten Tag erwischt. Er war nicht ganz schuldlos an zwei Toren. Ungewohnt für die Oldesloer war das Spiel an einem Samstag. Nur fünf ihrer Spieler hatten an diesem Tage keinen Dienst gehabt; alle anderen mußten unmittelbar nach Dienstschluß, zum Teil ohne Mittagessen, die Reise nach Siems antreten. SPM/ST
TSV Siems: Storch - Rapp, Engel - Berkhahn, Marquardt, Pelz - Leistikow, Schulz, Thimm, Pfau, Thoms.
VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wilhelm Lindemann, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Waldemar Driever, Roland Erbs - Egon Lütge, Alfred Liedtke, Günter Rust, Manfred Dau, Martin Kößling.
Tore: 1:0 Thoms (33.), 2:0 Pfau (48.), 2:1 Alfred Liedtke (62.), 3:1 Thimm (67.), 3:2 Lütge (82., Foulelfmeter). - Schiedsrichter: Kunst (Krummesse). - Zuschauer: 400.
Samstag, 25. Feb. 1961 Schlager im Travestadion: VfL gegen Phönix. Oldesloer wollen den Siegeszug der revanchelustigen Lübecker stoppen. Ex-Oberligist Phönix Lübeck, der wegen seiner beiden Niederlagen am 8. Aug. 1959 (2:3) und im Hinspiel am 17. Sept. 1960 (1:3) die VfL-Elf in keiner guten Erinnerung hat, ist morgen um 15 Uhr beim VfL zu Gast. Wird er sich revanchieren können, oder sorgt die VfL-Elf nach ihrem 1:1 beim Spitzenreiter Holstein Kiel und ihrer 2:3-Niederlage am VorSamstag beim Schlußlicht TSV Schlutup für eine erneute Überraschung?
Phönix (Tabellenzweiter) sieht in dem VfL, nachdem er zweimal gegen die Oldesloer Federn lassen mußte, natürlich einen Angstgegner. Eigentlich müßte man die Lübecker nach ihren fünf vorangegangenen Erfolgen (9:1 Punkte) als klaren Favoriten einschätzen, zumal der VfL zuletzt sang- und klanglos beim Schlußlicht einging. Phönix-Spieler wie Klotzbücher, Bähnck, Müller, Köhler, Bickenbach und Röhl, die im Hinspiel nicht dabei waren, hatten am Vorsonntag großen Anteil an dem 7:1-Sieg über VfL Schwartau. Das Mitwirken von Hartz, Iden und Prehn, bisher verletzt, würde unbedingt eine Verstärkung für die Phönix-Elf sein.
Der VfL tritt in besserer Besetzung als gegen Siems an, wahrscheinlich mit einer Umstellung im Sturm. Entscheidend wird aber die Kampfkraft und die Einstellung zum Gegner sein, der mit einer Portion Oberliga-Erfahrung ausgestattet ist und sich revanchieren will. Man nimmt an, daß die VfL-Elf sich in diesem interessanten Kampf gut halten wird. ST
Sonntag, 26. Feb. 1961 - 21. Punktspiel
VfL Oldesloe - Phönix Lübeck 2:1 (2:1)
Oldesloe bleibt der „Angstgegner“ für den Phönix. VfL schlug die Adlerträger verdient mit 2:1 Toren. Söchtig verschlief einen Flankenball. Insgesamt vier Pfosten- und Lattenschüsse. Bickenbach war allein auf weiter Flur. Der VfL Oldesloe bleibt der „Angstgegner“ für den LBV Phönix, gegen den er einfach nicht gewinnen kann und gegen den er auch schon zu Oberliga-Zeiten nichts zu bestellen hatte!
Der VfL ließ jedenfalls dem Lübecker 3:1 dieses schneidige Heim-2:1 folgen und raubte dem LBV Phönix damit wertvolle Punkte. Gewiß hatten die Adlerträger mit zwei Pfostenschüssen Pech (aber auch die Oldesloer trafen zweimal das Gebälk des Lübecker Tores!), geht das zweite, alles entscheidende Tor zum 2:1 allein auf das Konto Söchtigs, der einen 40-Meter-Flankenball (!) von Schulz förmlich „verschlief“ (ein wirklich geschenktes Tor!), drängte die Mannschaft in der zweiten Halbzeit stark - insgesamt aber hat der Phönix arg enttäuscht! Spieler wie Söchtig, Klotzbücher, Bähnck (vor allem!), Röhl, Müller und Hartz (der trotz einer Leistenzerrung spielte, weil der am Knie verletzte Köhler ausfiel!) blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Oldesloe mag glücklich, aber keineswegs unverdient gewonnen haben. Die Mannschaft spielte klug, trennte sich schneller vom Ball und war auch kämpferisch stärker!
Es ist wirklich eigenartig mit dem Phönix: entweder spielt die Elf Sonntag, daß man hell begeistert ist - oder aber sie marmelt sich einen solchen „Stiefel“ zurecht, daß man kopfschüttelnd von dannen zieht und die Mannschaft einfach nicht wiedererkennt. Den goldenen Mittelweg scheint die Elf, die in erster Linie spielen (ohne zu kämpfen!) möchte und harte, genau deckende Gegner ganz und gar nicht liebt, nicht zu kennen! Aber wenn die Adlerträger es nicht sehr bald lernen, auch gegen diese Gegner das richtige Konzept (vor allem: die erforderliche kämpferische Einstellung!) zu finden, dann werden sie ihr Ziel kaum erreichen! Mit schön aussehenden, aber zeitraubenden Spielereien ist in entscheidenden Spielen nichts zu erben! Dem Phönix-Spiel fehlt die Durchschlagskraft im Angriff, ein echtes Flügelspiel - etwas mehr Mumm und Musik! Diese Kritik sollte sich die Mannschaft endlich einmal hinter die Ohren schreiben!
Völlig außer Form ist im Augenblick Stopper Bähnck. Seine Unsicherheiten machten wieder die ganze Abwehr nervös, in der Söchtig beim zweiten Tor wie ein hilfloser Anfänger aussah, auch Klotzbücher merkwürdige Kerzen fabrizierte und schließlich auch der mitunter reichlich unsauber spielende Eckhorst mit seinem Gegenspieler nicht immer klar kam. Ertel und Hoffmann am Ball perfekt, auch sehr fleißig (Ertel in dieser Beziehung wieder vorbildlich!), aber der Sturm (man sah, was Köhler für den Sturm wert ist!) vermochte mit den Pässen zu wenig anzufangen! Hartz (er hätte einer Leistenzerrung wegen gar nicht spielen dürfen) blieb bis auf zwei, drei Szenen harmlos; er sollte sich jedoch hüten, diese schwache Leistung allein auf die Verletzung abzuschieben! Umständlich, ohne Feuer (und deshalb nicht der richtige Mann!) Röhl auf dem linken Flügel. Dretzler muß besser mitspielen und mitdenken. Müller gehört nicht in den Innensturm. So blieb der fleißige Bickenbach allein auf weiter Flur. Mit zwei herrlichen Schüssen hatte dieses Talent viel Pech: einmal bombte er gegen den Pfosten, dann hielt Buls einen tollen Schuß großartig.
Die Oldesloer deckten konsequenter, sie waren einsatzfreudiger, fackelten nie lange, hatten auch die besseren Flügelstürmer! Der Phönix konnte zehn Minuten lang in der Oldesloer Hälfte spielen, ohne daß sich etwas Aufregendes tat. Wenn aber die Oldesloer „Dampfmaschine“ einmal in der Lübecker Hälfte auftauchte, dann bekam der Phönix-Anhang gleich das große Zittern.
Ausgezeichnet beim VfL Stopper Wilkens, der blitzgefährliche Halblinke Dau und der ewig rochierende Lütge. Der umsichtige Erbs legte den jeden körperlichen Einsatz scheuenden Hartz an die Kette. Bliebenich dagegen wurde mit dem klugen Bickenbach nicht so gut fertig. Schlagsicher beide Verteidiger, wobei Lindemann auf den verspielten Röhl weit mehr Wirkung erzielte als Peters gegen Dretzler. Gut gespielt haben aber auch Alfred Liedtke und Schulz. Der lange Kößling wirkt noch etwas schwerfällig, aber der Junge (erst 19 Jahre!) wird sicherlich noch „kommen“! Buls hat das Tor auf dem Gewissen, machte diese Panne aber vielfach wieder wett.
Die vier Pfosten- beziehungsweise Lattenschüsse des Spiels:
- Bickenbach nimmt in der 26. Minute eine Hartz-Flanke direkt - der Ball aber traf den Pfosten. Dieser Prachtschuß war schon ein Tor wert!
- Dau kam nach einem Fehlschlag Klotzbüchers in den Ballbesitz, jagte das Leder aber gegen die Latte (47. Minute)!
- Reinhold Ertel schlägt in der 55. Minute an der Strafraumgrenze über den Ball (!), Alfred Liedtke braust heran, schießt aber an den Pfosten.
- Endlich einmal kommt Hartz aus sich heraus! In seiner typischen, halb liegenden Haltung läßt er eine Bombe los, die - den Pfosten trifft (63. Minute).
Der Phönix spielte in der letzten halben Stunde zwar drückend überlegen, aber mit diesem „Stürmchen“, ohne echtes Flügelspiel, war die Oldesloer Festung nicht zu knacken! Diese 1:2-Niederlage sollte den Phönix-Verantwortlichen klar gemacht haben, daß die Mannschaft umschalten - auch kämpfen muß! SPM
VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wilhelm Lindemann, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Karl-August Wilkens, Roland Erbs - Egon Lütge, Alfred Liedtke, Heinz Schulz, Manfred Dau, Martin Kößling.
Phönix Lübeck: Söchtig - Klotzbücher, Eckhorst - Hoffmann, Bähnck, Ertel - Dretzler, Hartz, Müller, Bickenbach, Röhl.
Tore: 1:0 Dau (14.), 1:1 Dretzler (30.), 2:1 Schulz (35.). - Schiedsrichter: Daniel (Itzehoe). - Zuschauer: 2500.
Samstag, 4. März 1961 Itzehoer SV im VfL-Stadion. Gästetorwart Genthe ist sehr schwer zu überwinden. Der VfL Oldesloe hat morgen um 15 Uhr den Itzehoer SV zu Gast, der am Vorsonntag, wieder mit Genthe im Tor, Schleswig 06 einen Punkt abringen konnte. Wie wird der VfL, nachdem er gegen den Spitzenreiter Holstein Kiel Amateure und Tabellenzweiten LBV Phönix erfolgreich spielte, dazwischen dem Schlußlicht Siems aber unterlag, gegen den Tabellenvierzehnten abschneiden?
Normalerweise müßte die VfL-Elf, die schon in der Frühjahrsserie des Vorjahres 1:0 gewann und im Hinspiel dieser Saison aus Itzehoe einen Punkt mit nach Hause brachte (0:0), auch diesmal zum Erfolg kommen. Aber zum Sieg gehören Tore, und das Toreschießen wird der aus Köln zurückgekehrte Torwart Genthe dem VfL-Sturm recht schwer machen. Am Vorsonntag gegen Schleswig (1:1) war er der beste Mann auf dem Platz, während seine Feldspieler nicht überzeugten.
Bisher können die 09er in zehn Auswärtsspielen nur den Sieg gegen Schleswig (2.1) nachweisen. Mit 15:27 Punkten sind sie aber noch nicht zum Abstieg verurteilt, denn von den sechs gefährlichen Vereinen haben sie die größten Chancen für den Klassenerhalt. Natürlich wollen sie dies morgen bestätigen.
Aber auch der VfL benötigt die Punkte aus diesem Heimspiel zur Erhaltung seiner guten Tabellenposition, weil er die beiden folgenden Spiele in Kiel und Friedrichsort austragen muß. Der Weg hinter dem Stadion ist während der Spiele polizeilich gesperrt. ST
Sonntag, 5. März 1961 - 22. Punktspiel
VfL Oldesloe - Itzehoer SV 2:2 (1:1)
Itzehoe gefiel in Oldesloe. Mit dem 2:2 ein wertvoller Punkt gerettet. Drei Verletzte. Nach dem 2:1-Sieg am Vorsonntag gegen den LBV Phönix kam der VfL Oldesloe gegen den Itzehoer SV über ein 2:2 nicht hinaus. Das Ergebnis muß als gerecht bezeichnet werden, obgleich ein Lattenschuß von Erbs in der 65. Minute vielleicht zum Sieg genügt hätte. Drei Verletzte gab es in diesem für die Itzehoer so wichtigen Spiel: Schulze (ISV) schied infolge Kopfverletzung in der 55. Minute verletzt aus, Bliebenich und Peters (VfL) mußten ebenfalls früh vom Platz. Für Itzehoe kann dieser Punktgewinn noch einmal von gößter Bedeutung sein!
Der VfL ging mit der festen Absicht in den Kampf, beide Punkte zu gewinnen. Um so überraschter war er, auf einen so entschlossen, spielerisch guten und recht harten Gegner zu stoßen! Die Sturmleistungen des VfL reichten diesmal nicht zum Siege aus. Nach Lütge und Dau wäre vielleicht noch Kößling aufgrund seines Einsatzes zu erwähnen, wenn man von überzeugenden Leistungen sprechen will. Dagegen kam Liedtke erst nach der Pause auf, aber auch dann nicht gegen die langen Itzehoer Abwehrspieler zum Zuge. Ebenso erging es Schulz, der sich außerdem mehr und richtig „anbieten“ müßte. Die Oldesloer Verteidiger und Stopper Wilkens setzten sich prachtvoll ein, spielten mitunter aber reichlos „kopflos“. Erbs und Bliebenich hatten im Mittelfeld nicht viel zu bestellen. Vor allem Bliebenich, der infolge Nasenblutens nur eine halbe Kraft darstellte, ebenso auch Peters nach der Pause, der auf Linksaußen hinkend dennoch überzeugen konnte.
Rein spielerisch gesehen konnten die Itzehoer besser gefallen. Ihr Sturmspiel lief im Mittelfeld wie in ihren besten Zeiten. Beide Außenstürmer versorgten ihren Innensturm mit maßgerechten Flanken. Außer von Nagaschewski war dann aber kein Vollstrecker vorhanden. Es wurde viel zuviel im gegnerischen Strafraum gefummelt. Außerdem dürfte man das Nachsetzen im Strafraum nicht vergessen. Rechts stark, aber reichlich hart Drews, der mit Hansen und Lipp großartig für den Aufbau sorgte. Auch in der Abwehr gefielen die Gäste besser. Recht sicher Genthe im Tor! Pech für die Itzehoer das Ausscheiden von Schulze, für den Fuchs zurückging. Dennoch spielten die Itzehoer über lange Strecken überlegen, und das Publikum war angenehm überrascht von ihren Leistungen. In dieser Form darf Itzehoe weiterhin hoffen, dem Abstieg doch noch zu entgehen! SPM
VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wilhelm Lindemann, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Karl-August Wilkens, Roland Erbs - Heinz Schulz, Alfred Liedtke, Egon Lütge, Manfred Dau, Martin Kößling.
Itzehoer SV: Genthe - Nickeleit, Schulze - Drews, Hansen, Lipp - Fuchs, Martensen, von Nagaschewski, Lohse, Teßmann.
Tore: 0:1 von Nagaschewski (43.), 1:1 Lütge (44., Handelfmeter), 1:2 von Nagaschewski (50.), 2:2 Kößling (57.). - Schiedsrichter: Wolf (Kiel). - Zuschauer: 1200.
Samstag, 11. März 1961 Ohne Alfred Liedtke und Peters. VfL schon heute bei Kilia. Heute muß der VfL Oldesloe nach guten Heimleistungen (gegen Phönix 3:2 und Itzehoe 2:2) reisen. Er trifft um 16 Uhr in Kiel (Hasseldieksdamm) auf Kilia. Ohne Peters und Alfred Liedtke (letzterer heiratet) wird es der VfL recht schwer haben. Das Hinspiel endete im Stadion 3:1 für den VfL.
Die Kilianer gehörten zu Beginn der Saison noch zu den Favoriten, ließen im Verlauf der Serie aber nach und müssen derzeit als Tabellenelfter bei ihren Mittelmäßigen Leistungen sogar auf den Klassenerhalt bedacht sein (20:26 Punkte). In ihren bisherigen elf Heimspielen waren sie nur dreimal siegreich. Im vorangegangenen Spiel schafften sie ein 1:1 gegen die VfR-Amateure.
In den fünf bisherigen Treffen gegen Kilia war der VfL zu Hause zweimal siegreich und erreichte in Kiel ein Unentschieden; auch Kilia siegte zu Hause zweimal. Die Erfolgsaussichten sind diesmal nicht gerade groß, zumal es sich wieder um ein Samstagspiel handelt, das dem VfL nun einmal nicht liegt. Für den verletzten Peters wird voraussichtlich ein Nachwuchsspieler erstmalig eine Chance bekommen. Im Sturm dürften Rust und Swenzitzki mitwirken. ST
Samstag, 11. März 1961 - 23. Punktspiel
Kilia Kiel - VfL Oldesloe 4:0 (2:0)
Kilia wie einst im Mai - 4:0! Oldesloe steckte der Polterabend bei Alfred Liedtke in den Knochen. Na bitte! Wer sagt’s denn? Endlich lief das Spiel bei den „Rothosen“ wieder einmal wie in „alten“ Zeiten! Der VfL Oldesloe war restlos durcheinander und hätte statt 0:4 auch 0:8 verlieren können! Drei Latten- und Pfostenschüsse vor der Pause schon drückten die klare Überlegenheit der Kilianer aus. Das 4:0 geht auch in dieser Höhe vollkommen in Ordnung.
Die erfreulichste Feststellung für Kilia: der Angriff kann wieder Tore schießen! In den bisherigen acht Spielen der Frühjahrsserie schoß Kilia bis auf eine Ausnahme (2) immer nur ein Tor - und diesmal gleich vier! Torjäger des Kilia-Sturmes wurden Panier, der den Auswahlverteidiger Lindemann ganz schön ins Schwitzen brachte mit seinem dauernden Platzwechsel, sowie der verbesserte Waage, zusammen mit Woschek, der sich überraschend als Spielmacher entpuppte. Auch Bygand bedeutete stete Gefahr für Oldesloe. In der Abwehr zeigte Herdel einmal mehr die beste Leistung. Aber auch Dorow und Kowalski reihten sich in die gute Gesamtleistung der Kilia-Elf ein.
Nicht wiederzuerkennen diesmal die Oldesloer Elf! Kein Vergleich mit dem Team, das den Spitzenreiter Holstein an den Rand einer Niederlage brachte (1:1)! Vielleicht steckte der Elf noch der Polterabend bei „Ala“ Liedtke (hatte am Freitag Hochzeit) in den Knochen, denn die Kilianer waren immer einen Tick schneller am Ball. Mit dem fehlenden Liedtke klappte auch das Spielschema nicht mehr mit dem zurückgezogenen Mittelstürmer. Rust war zu behäbig und umständlich, der Ersatzmann Swenzitzki hatte noch Lampenfieber und Dau ließ seine gefährlichen Schüsse vermissen. Am besten konnte noch Lütge gefallen. Kein Verständnis zeigten die Schlachtenbummler dafür, daß man den einsatzfreudigen jungen Kößling nicht mitwirken ließ. So saft- und kraftlos hat man die VfL-Elf lange nicht spielen sehen. In der Hintermannschaft überzeugte Lindemann, mit weitem Abstand vielleicht noch Herfurt, der in seinem Debüt zeitweise überzeugende Einzelleistungen zeigte.
Die Spielleistungen des VfL bewiesen wieder, daß Samstagspiele mit frühem Beginn für die reisende Mannschaft schon bei der Ansetzung am grünen Tisch verloren sind, wenn das Reiseziel vom Wohnort zu weit entfernt liegt. Dazu meint Fußballobmann Rudi Herzog vom VfL, daß er in Zukunft solche Spielansetzungen für die Liga grundsätzlich ablehnen wird. In Anlehnung an den Titel eines erfolgreichen Films könnte man also sagen: Samstags nie. SPM/ST
Kilia Kiel: Vanini - Schwerdtfeger, Jaksch - Kowalski, Herdel, Dorow - Panier, Woschek, Waage, Stoltenberg, Bygand.
VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Günther Herfurt, Wilhelm Lindemann - Wolf-Dieter Bliebenich, Karl-August Wilkens, Roland Erbs - Egon Lütge, Udo Swenzitzki, Günter Rust, Manfred Dau, Dieter König.
Tore: 1:0 Bygand (16.), 2:0 Woschek (37.), 3:0 Woschek (61.), 4:0 Bygand (68.). - Schiedsrichter: Werner (Flensburg). - Zuschauer: 600.
Samstag, 18. März 1961 Mit Liedtke zu Friedrichsort. VfL will auf der Hohenleuchte gewinnen. Morgen um 15 Uhr muß der VfL gegen Vizemeister SV Friedrichsort antreten, dem er im Hinspiel 1:5 unterlag. Auch ohne Peters und Buls errechnet sich der VfL eine Chance.
Die am Vorsonntag spielfreien Friedrichsorter schafften vor 14 Tagen gegen Phönix einen 3:2-Sieg. Zu Hause unterlagen sie bisher nur Flensburg 08 (2:3). Sie besitzen eine kampfstarke, gut eingespielte Elf, in der die Gebrüder Geertz, Bodtke und Horn hervorragen. Dem VfL unterlagen die Leuchtturmwärter 1958/59 einmal auf der Hohenleuchte 0:1; 1959/60 endete eine Begegnung im Travestadion 1.1. Alle anderen Begegnungen entschied der SV für sich.
In der Besetzung und mit der mäßigen Kampfmoral des VorSamstags (gegen Kilia 0:4) würde der VfL auch diesmal sang- und klanglos eingehen. Peters und Buls werden durch Herfurt und Wasmund ersetzt. Wieder dabei sind der frischgebackene Ehemann Alfred Liedtke und die eifrigen Kößling und Schulz, die mit den auch gegen Kilia bewährten Stürmern Lütge und Dau diesmal die Tore schießen sollen, die zum Erfolg ausreichen, wenn die Hintermannschaft sattelfest genug ist. Torwart Buls glaubt, in einer Formkrise zu stecken und verzichtet zugunsten des Nachwuchstorwarts Wasmund. ST
Sonntag, 19. März 1961 - 24. Punktspiel
SV Friedrichsort - VfL Oldesloe 2:0 (0:0)
Horns entscheidendes 2:0 erst in der 85. Minute. Keine überzeugenden Friedrichsorter Angriffsleistung beim mageren 2:0-Sieg über den VfL Oldesloe. Wenn der 2:0-Sieg der Friedrichsorter trotz der schlechten Sturmleistung als verdient zu betrachten ist, so wohl nur deshalb, weil die Hintermannschaft der Gastgeber in guter Verfassung war und die gegnerische Fünferreihe fast vollkommen kaltstellen konnte. Warum der Sturm an diesem herrlichen Sonntag jedoch mit einer Nervosität ohnegleichen behaftet war, bleibt ein Rätsel. Nichts wollte gelingen, und nur durch zwei Tore von Rolf Geertz (Freistoß) und der einzigen gut herausgespielten Möglichkeit von Horn (85. Minute!) wurde der Sieg sichergestellt.
Von Beginn an stürmte Friedrichsort unentwegt und lag dauernd vor dem Tor der sympathischen und fair spielenden Oldesloer, ohne allerdings zu Erfolgen zu kommen. Jede Aktion wirkte zu überhastet, man schoß wohl, aber viel zu ungenau, und so gelang es den guten Abwehrspielern der Oldesloer, ihr Tor bis zur Halbzeit reinzuhalten. Die Gäste kamen nur selten zu Angriffen, da der Sturm ebenfalls wenig Durchschlagskraft besaß. Nach der Halbzeit das gleiche Bild, nur daß die Sturmreihe der Friedrichsorter mit Ausnahme von Rolf Geertz noch nervöser wirkte und nur mit Mühe und Not zwei Tore erzielen konnte.
Bei Friedrichsort hatte Klaus Klose keine ernsthafte Probe zu bestehen, da seine Vorderleute Humburg (der wiederum durch seine glänzende Kopfballabwehr herausragte) und Schöttke „topfit“ waren. Die Läuferreihe hat durch die Hereinnahme von Schulte - der unbedingt dorthin gehört! - wesentlich gewonnen. Helmut Geertz bot eine vortreffliche Leistung, und Beckmann paßte sich ihm gut an. Vom Sturm ist bereits genug gesagt. Karstens, Bodtke und Röder waren schwach wie selten, und nichts wollte gelingen, aber auch Horn hat noch lange nicht seine alte Durchschlagskraft gefunden. Rolf Geertz allein konnte es auch nicht schaffen.
Wasmund als Ersatzschlußmann konnte gut gefallen und war an beiden Toren schuldlos. Lindemann und Herfurt waren zwei starke Verteidiger, die ein großes Arbeitspensum zu bewältigen hatten, während in der Läuferreihe nach einer verhältnismäßig schwachen Anlaufzeit Bliebenich und Erbs die Stützen waren. Sie rackerten mit Wilkens unermüdlich, hatten aber auch Glück bei ihren Aktionen. Im Sturm, der bei der guten Hintermannschaft der Friedrichsorter nicht recht zum Zuge kam, konnten der trickreiche Swenzitzki und auch Kößling gefallen, während der sonst so gefürchtete Liedtke etwas enttäuschte. SPM
SV Friedrichsort: Klose - Humburg, Schöttke - Schulte, Helmut Geertz, Beckmann - Karstens, Bodtke, Röder, Horn, Rolf Geertz.
VfL Oldesloe: Hans-Werner Wasmund - Wilhelm Lindemann, Günther Herfurt - Wolf-Dieter Bliebenich, Karl-August Wilkens, Roland Erbs - Egon Lütge, Alfred Liedtke, Heinz Schulz, Udo Swenzitzki, Martin Kößling.
Tore: 1:0 Rolf Geertz (53.), 2:0 Horn (85.). - Schiedsrichter: Arend (Heide). - Zuschauer: 1000.
Samstag, 25. März 1961 Alfred Liedtke stürmt in der Mitte. VfL empfängt morgen Gut Heil Neumünster. Morgen im drittletzten Heimspiel hat der VfL Oldesloe um 15 Uhr im Stadion den diesjährigen Aufsteiger Gut Heil Neumünster zu Gast, dem er im Hinspiel 2:4 unterlag. Der VfL benötigt zumindest einen Punkt aus diesem Spiel, um den zehnten Tabellenplatz zu halten. Ob er es ohne Buls und Peters schaffen wird oder sogar beide Punkte erringen kann, ist nicht sicher.
Gut Heil konnte am Vorsonntag gegen VfB Kiel (2:2) bei weitem nicht an die Leistungen der Herbstserie anknüpfen. Die Elf ist seit dem 22. Jan. ohne Sieg, und ihr 7. Tabellenplatz scheint von den Verfolgern stark gefährdet. Dennoch besitzt sie mit Torwart Ziemus, den Verteidigern Pahl und Duggen I sowie Stopper Kaack eine recht sattelfeste Abwehr, gegen die der VfL-Sturm mit den Leistungen seiner beiden vorangegangenen Spiele (Kilia 0:4, Friedrichsort 0:2) kaum große Chancen haben wird.
Infolge Umstellungen und Neubesetzungen scheint bei der VfL-Elf der Faden gerissen zu sein. Nach fünf großartigen Leistungen steckt die Mannschaft wieder in einer Formkrise. Wenn aber der Sturm, diesmal mit Alfred Liedtke als Mittelstürmer, sich zu einem selbstlosen Zusammenspiel finden und auch herzhaft schießen sollte, dann müßte trotz allem vor gewohnter Kulisse die Revanche glücken. ST
Sonntag, 26. März 1961 - 25. Punktspiel
VfL Oldesloe - Gut Heil Neumünster 0:1 (0:0)
Heins Tor entschied alles. Ein Spiel mit wenig Elan und geringem Niveau, in dem die Sturmleistungen beider Mannschaften nicht zu überzeugen vermochten. Dieses 0:1 war die dritte Niederlage hintereinander, die der VfL verdient einstecken mußte. Die Gut Heiler-Fünferreihe schien besser im Zusammenspiel, riß aber auch sonst keine Bäume aus. Beide Abwehrreihen überragten.
Vor allem versagte der VfL-Sturm, der trotz zahlreicher Chancen den Ersatztorwart Kaiser nur mit zwei echten Schüssen bedachte. Kein Außenstürmerspiel, weil es Lütge an „Mumm“ und Kößling an Technik fehlte. Letzterer konnte neben Dau aufgrund guten Einsatzes noch gefallen. Recht unsicher Ersatzstopper Swenzitzki, und auch Alfred Liedtke blieb weiter hinter seiner früheren Form. In der Hintermannschaft bot Lindemann gute Leistungen, auch Wilkens und Bliebenich waren kämpferisch stark. Was dagegen von Erbs und Herfurt gezeigt wurde, kann nur mit ungenügend bezeichnet werden. Torwart Wasmund konnte gefallen.
Die Neumünsteraner hätten bei etwas mehr Schußfreude höher gewinnen können! Bei gutem Zusammenspiel erkämpfte sich der Sturm Chancen über Chancen, die aber zum größten Teil im Oldesloer Strafraum verdribbelt wurden. Auch hier warteten, wie beim VfL, die Außenstürmer mit schwachen Leistungen auf. Allgemein wurde viel zu engmaschig operiert. Bester Mannschaftsteil war die Abwehr, in der besonders Duggen I, mit Abstand auch Pahl und Kaack gefallen konnten. Recht schnell und auch technisch gut Asmuß und Widorski, die großen Anteil an diesem Sieg haben. Ersatztorwart Kaiser wurde bei seinem Debüt wenig „belästigt“, er behauptete sich zweimal großartig bei Gewühlen vor seinem Gehäuse. SPM
VfL Oldesloe: Hans-Werner Wasmund - Günther Herfurt, Wilhelm Lindemann - Wolf-Dieter Bliebenich, Karl-August Wilkens, Roland Erbs - Egon Lütge, Udo Swenzitzki, Alfred Liedtke, Manfred Dau, Martin Kößling.
Gut Heil Neumünster: Kaiser - Pahl, Duggen I - Asmuß, Kaack, Widorski - Godknecht, Helmers, Hein, Duggen II, Trapp.
Tor: 0:1 Hein (76.). - Schiedsrichter: Nawe (Eutin). - Zuschauer: 600.
Donnerstag, 30. März 1961 Pokalrunde: Holstein gegen VfL. In der zweiten Pokalrunde stehen sich am Samstag um 16 Uhr in Bad Segeberg der Bezirksligist Holstein Segeberg und die ersten Amateure des VfL Oldesloe gegenüber. Beide Mannschaften kennen sich aus Freundschaftsspielen, die nicht allzu erfolgreich für den Klassenhöheren ausgingen. Auch diesmal wird sich der VfL Mühe geben müssen, wenn er eine Runde weiterkommen will. ST