Schule in Bad Oldesloe
Das Jahr 1966
Montag, 10. Januar 1966
Das sind die Reste der Oldesloer Stadtschulturnhalle
Bad Oldesloes älteste Schulturnhalle ist nur noch ein Trümmerhaufen. Sie muß einem Neubau auf dem Gelände der Stadtschule Platz machen. Im Hintergrund Wohnhäuser der Großen Salinenstraße. Die neue Halle, die etwa auf dem gleichen Platz wie die alte stehen wird, soll 18 mal zehn Meter groß werden. Hinzu kommt ein Bühnenraum von fünf mal zehn Metern. In einem Vorbau werden je ein Waschraum, Umkleideraum und WC für Jungen und Mädchen und für Lehrkräfte eingerichtet. Außerdem sind u.a. Abstellräume für Sportgeräte eingeplant. Die Kosten werden auf rund 320.000 DM veranschlagt. Nachdem die Finanzierung gesichert ist, erfolgt in Kürze die Auftragsvergabe für den Neubau.
STORMARNER TAGEBLATT vom 10.1.1966
Dienstag, 18. Januar 1966
Schülerlotsendienst eingestellt
Weil das Anhalten der Fahrzeuge durch die Schülerlotsen an den Übergängen vor den Schulen infolge der augenblicklich herrschenden Schnee- und Eisglätte auf den Fahrbahnen mit besonderen Gefahren verbunden ist, hat der Stormarner Polizeichef, Polizeirat Schöneich, den Schulleitern im Kreisgebiet empfohlen, den Schülerlotsendienst vorerst einzustellen. Dies soll aber den Kindern, die sich an diesen besonderen Schutz durch die Schülerlotsen gewöhnt haben, vorher rechtzeitig bekanntgegeben werden, damit sie an den ungeschützten Übergängen auf dem Weg zur Schule besonders vorsichtig sind. Nach Beendigung der Straßenglätte soll der Schülerlotsendienst sofort wieder voll aufgenommen werden. In Stormarn werden zur Zeit 15 Übergänge durch 209 besonders ausgebildete Schülerlotsen gesichert.
STORMARNER TAGEBLATT vom 18.1.1966
Donnerstag, 20. Januar 1966
Kleinturnhalle in diesem Jahr
Der Magistrat hat den Auftrag für die Kleinturnhalle der Stadtschule an eine Hamburger Architektenfirma vergeben. Mit dem Bau, der auch eine Bühne vorsieht, soll in sechs bis acht Wochen begonnen werden. Er wird nach den Angaben der Firma etwa sechs Monate beanspruchen, so daß mit der Fertigstellung noch in diesem Jahr gerechnet werden kann. Die Kosten betragen, eingeschlossen die Bodenuntersuchungen usw., rund 300.000 DM.
STORMARNER TAGEBLATT vom 20.1.1966
Sonnabend, 22. Januar 1966
Mittelschüler wurden Handballmeister
Für die Durchführung der Kreis-Schulhandballmeisterschaft der Stormarner Mittelschulen und Aufbauzüge hatte der Lübecker Senat die neue Hanse-Halle zur Verfügung gestellt. Kreismeister wurde die Mannschaft der Oldesloer Mittelschule, die sich damit für den Landesentscheid im Februar in Kiel qualifizierte. Leider kann das Training der Oldesloer bis zum Wettkampftag nur in einer kleinen Halle stattfinden. Mit der technischen Durchführung in Lübeck war Mittelschullehrer Hans-Joachim Goldbeck beauftragt.
Die Ergebnisse: (MS = Mittelschule, AZ = Aufbauzug) MS Ahrensburg gegen AZ Bargteheide 8:11; MS Oldesloe gegen AZ Reinfeld 12:1; MS Ahrensburg gegen MS Oldesloe 3:3: AZ Bargteheide gegen AZ Reinfeld 8:7; MS Oldesloe gegen AZ Bargteheide 11:6; MS Ahrensburg gegen AZ Reinfeld 8:7; MS Oldesloe gegen AZ Bargteheide 15:7 (Endrunde).
STORMARNER TAGEBLATT vom 22.1.1966
Sonnabend, 22. Januar 1966
Filmvorführerausweis an Mittelschüler
Mittelschulrektor Petzinna übergab in der Aula der Königin-Luise-Schule sechs Schülern Ausweise, die diese zum Vorführen von Filmen befähigen. Rektor Petzinna hob hervor, daß Lehrgang und Prüfung eine sachgerechte Behandlung des vom Kreis zur Verfügung gestellten Geräts und Filmmaterials durch die sechs Schüler gewährleisteten. Die Jungen würden sich bei Schul- und Jugendgruppenveranstaltungen gern als Filmvorführer zur Verfügung stellen. Worte der Anerkennung und des Dankes fand der Schulleiter für die Schülerlotsen. Er plant, einen weiteren Rot-Kreuz-Lehrgang einzurichten, in dem interessierte Schüler in acht Doppelstunden in Erster Hilfe unterwiesen werden sollen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 22.1.1966
Montag, 31. Januar 1966
Ab 1967 Herbsteinschulung
Wie das Kultusministerium bekanntgibt, soll vorbehaltlich der zwischen den Ländern endgültig zu treffenden Regelung, die der Bestätigung durch den Landtag bedarf, in Schleswig-Holstein nach folgenden Grundsätzen verfahren werden:
- Im Jahre 1966 erfolgt letztmalig die Einschulung zu Ostern. Ab 1967 wird Im Herbst eingeschult.
- Alle Schüler, die zum Ostertermin eingeschult worden sind, das heißt also, alle Schülerjahrgänge bis einschließlich 1966, verlassen die Schule wieder zum Ostertermin. Die erstmalig 1967 zum Herbsttermin eingeschulten Schüler verlassen die Schule künftig zum Herbsttermin.
- Die Übergänge auf weiterführende Schulen für die zum Ostertermin eingeschulten Schüler erfolgen ebenfalls weiterhin zu Ostern. Das bedeutet praktisch, daß noch vier Grundschuljahrgänge bis einschließlich 1970 Ostern auf die Realschulen und Gymnasien übergehen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 31.1.1966
Mittwoch, 2. Februar 1966
Zweitbeste Schülermannschaft des Landes
Die Handballmannschaft der Oldesloer Königin-Luise-Schule nahm als Vertreter des Kreises Stormarn an den Landes-Hallenhandballmeisterschaften für Realschulen in Kiel teil. Sie belegte den zweiten Platz.
Nach sieben Vor- und Zwischenrunden spielen zogen die Oldesloer – Gernot Scholz, Heino Kröger, Ingo Suhn, Fred Girschkowski, Ulrich Russ, Rüdiger Sluga, Hans-Joachim Steinfatt, Holger Benz, Gerd Nowack, Uwe Niemeier, Jürgen Andrzejewski – in das Endspiel gegen die III. Knaben-Realschule Kiel ein. Nur knapp 4:6 (2:3) unterlagen die Stormarner diesen Handballern, die sämtlich in der Vereinsmannschaft von Hassee-Winterbek stehen. Insgesamt hatten sich 16 Mannschaften beteiligt.
STORMARNER TAGEBLATT vom 2.2.1966
Mittwoch, 23. Februar 1966
Stadtschule noch immer ohne Rektor
Der Stadt ist bisher kein Kandidat für die Rektorenstelle an der Stadtschule vom Schulamt namhaft gemacht worden. Der Posten ist seit der Pensionierung von Frau Rektorin. Mohr im Herbst vergangenen Jahres verwaist.
STORMARNER TAGEBLATT vom 23.2.1966
Mittwoch, 23. Februar 1966
Theaterabend in der Mittelschule
In der Königin-Luise-Schule gastiert am kommenden Freitag um 19.30 Uhr die Spielschar der Realschule Ahrensburg mit dem Kriminalstück von Lisa Heiss: „Das Kopftuch mit den roten Tupfen“. Die Spielschar errang damit in Ahrensburg vor Gästen, Eltern und Mitschülern viel Beifall. Die Königin-Luise-Schule lädt alle Einwohner zu diesem Theaterabend ein. Sie ist davon überzeugt, daß er jedermann erfreuen, aber auch zum Nachdenken anregen wird. Jugendliche Besucher sollten mindestens 14 Jahre alt sein.
STORMARNER TAGEBLATT vom 23.2.1966
Sonnabend, 5. März 1966
Schüler und Wohlstandsgesellschaft
Kritische Worte bei der Abiturientenentlassung
Herzliche Worte des Abschieds widmete die Theodor-Mommsen-Schule ihren 24 Abiturienten, die nun das Klassenzimmer mit dem Hörsaal oder der Kaserne vertauschen.
Zu der großen Schulfamilie, wie Oberstudiendirektor Siepermann die in der Aula versammelten Eltern, Lehrer und Schüler nannte, gehörten auch Bürgermeister Barth, Elternbeiratsvorsitzender Dr. Clamann, Oberstudiendirektor a.D. Staberock und der jetzt in Osnabrück lebende Studienrat a.D. Werner, ferner zwei sogenannte goldene und vier silberne Abiturienten. Zum Bedauern aller aber fehlten zwei aus dem Kreis der Hauptbeteiligten, die beiden Abiturientinnen Heidi Kühl, die eine Operation gerade glücklich überstanden hat, und Marie-Luise Schwarck, die sich am Vorabend eine böse Knöchelverletzung zugezogen hat. Stellvertretend für sie nahmen ihre Klassenlehrer Studienrat Hauswald bzw. Studienrat Grigoleit das Reifezeugnis und den Händedruck des Direktors entgegen.
Abweichend vom Programm vergangener Jahre war eine musikalische Einlage dreier Abiturientinnen. Gisela Albrecht, Ulrike Hartwich und Barbara Kiesler spielten ein mit viel Sorgfalt eingeübtes Andante von Gluck. Peter Ruß als Sprecher der Oberprimaner verband den, wie er betonte, selbstverständlichen Dank an Lehrer und Eltern mit einer kritischen Beleuchtung des Verhältnisses Lehrer – Schüler und, daran anknüpfend, der Lebensformen innerhalb der Wohlstandsgesellschaft. Über dieses Thema hätten sich im Unterricht häufig Diskussionen entwickelt, in deren Verlauf die ältere Generation der jüngeren eine achtlose Benutzung der Vorteile und eine oberflächliche Lebensweise zum Vorwurf machte. Hierbei übersehe die ältere Generation, so betonte Peter Ruß, daß ja sie selbst die Wohlstandsgesellschaft geschaffen habe und sich nicht wundern dürfe, wenn die Jugend deren Regeln teilweise für absolut halte. Doch für den geistig regen Menschen schließe der Wohlstand nicht zwangsläufig geistige Verflachung und Haltlosigkeit ein.
Studienrat Grigoleit warnte die scheidenden Schüler, wie er es oft als Religionslehrer getan hatte, noch einmal vor der absoluten Freiheit, nach der der moderne Mensch strebe. Er habe weitgehend die letzten Fesseln, die Bindung an Gott, abgestreift. „Die Abschaffung Gottes ist heute im christlichen Abendland eine Tatsache geworden. Es wäre eine Selbsttäuschung, wollte man dies nicht eingestehen“, sagte der Studienrat. Doch der Abschaffung Gottes folge die Abschaffung des Menschen auf dem Fuße. Er werde Objekt. Freiheit von Gott bringe Sklaverei von Menschen. „Die Rettung ist dort, wo der Mensch wieder Person wird, wieder Klangkörper Gottes.“
Oberstudiendirektor Siepermann ergänzte: „Wir können nicht losgelöst von allen Bindungen leben.“ Zu den Abiturienten gewendet, betonte er, die Gemeinschaft, die für die Ausbildung der Oberschüler nicht geringe Opfer bringe, habe Anspruch darauf, daß sich diese später nicht nur im Beruf, sondern auch im öffentlichen Leben nach Kräften betätigen und nicht an den Alltag verlieren.
Zwei Buchprämien erhielten Mechthild Jeglinski und Christa Kröger. Der Vesdoro (Verein ehemaliger Schüler der Oberrealschule Oldesloe), vertreten durch seinen Vorsitzenden Hans Werner Meyer, hatte sie gespendet. Gesang des Schulchores unter Leitung von Studienrat Alshuth umrahmte die Entlassungsfeier.
STORMARNER TAGEBLATT vom 7.3.1966
Sonnabend, 5. März 1966
Alle Realschüler bestanden Prüfung
Ein wichtiger Tag in der Oldesloer Mittelschule
Für die drei Abschlußklassen der Mittelschule (Realschule) fand in den deutschkundlichen und naturwissenschaftlichen Fächern in Anwesenheit des Schulrats Lüth und des Kollegiums die Prüfung statt.
Nach einer Kurzkonferenz begrüßte Rektor Petzinna in der Aula den Bürgerworthalter Koch als Vertreter der Stadt und den Elternschaftsvertreter Lehrer Brandenburg aus Grabau. Alle 87 Schüler bestanden die Prüfung. Der Schulleiter sprach nach seinen Glückwünschen die Erwartung aus, daß jeder wohlausgerüstet im Berufsleben seinen Mann stehen möge.
Im Lehrerzimmer sprach Rektor Petzinna seiner ausscheidenden Kollegin Fräulein Möckelmann, die seit 1944 an der Schule tätig war, den Dank für den treuen Dienst an der Jugend dieser Schule aus und überreichte ihr einen Blumenstrauß. Schulrat Lüth zeichnete in einer Ansprache die Wesenszüge dieser Lehrerin nach. Ihre stille Art und pflichttreue Dienstauffassung seien vorbildlich gewesen.
Die Koch-Prüfklasse reichte dann Hummersalat, Fondue und Welfenspeise. Nicht nur der Gehalt der Menus, auch die Tischdekoration und das Servieren fand die Beachtung der Gäste. Bürgerworthalter Koch verabschiedete sich mit den Worten des Dankes und Lobes für die Realschule, die ihm nunmehr fünfzehn Jahre bekannt sei.
STORMARNER TAGEBLATT vom 7.3.1966
Donnerstag, 17. März 1966
Letzte Schulstunde für 84 Realschüler
Feierlicher Abschied von der Königin-Luise-Schule
Unter zarten Klängen eines Flötenchores betraten 84 Schüler zum letzten Male die Aula der Königin-Luise-Schule, um in einer Feierstunde die Abgangszeugnisse in Empfang zu nehmen.
Realschulkonrektor Bahnsen begrüßte unter den Gästen Bürgermeister Barth, Stadtrat Bomann, den Schul- und Kulturausschußvorsitzenden Schömer, die Stadtverordneten Frau Hayn und Johannes Ludwig, Pastor Harder und Kaplan Linkemeyer, vor allem aber die Eltern der Abgängern.
Nach der alten Weise „Scheiden muß ich jetzt von dir“ von John Dowland sprach Bürgermeister Barth der Lehrerin Fräulein Möckelmann für das 20jährige Wirken an dieser Schule den Dank und die Anerkennung der Stadt Bad Oldesloe aus und überreichte ihr den Ehrenteller. Die Mühe um die Erziehung und Bildung der Jugend habe Fräulein Möckelmann die Achtung mehrerer Generationen und des Kollegiums eingebracht, sagte Schulleiter Petzinna und übergab ihr Blumen und einen Bilderband von Emil Nolde.
Dann richtete der Rektor seine Worte an die Schulabgänger. Sie träten nun aus der behüteten Welt von Elternhaus und Schule hinaus und müßten sieh bewähren. Das Rüstzeug hierfür habe die Schule zu vermitteln versucht, u.a. durch Schärfung der Kritikfähigkeit und Erziehung zu sachlichen Urteilen. Der Rektor wünschte allen Abgängern Bewährung durch Leistung unter Gottes Segen.
Nach der Zeugnisverteilung erhielten Christine Scharlach und Joachim Runge (Klasse 10a), Erika Spiering und Dieter Eggert (Klasse 10b) und Susan Burns und Jürgen Andrzejewski (Klasse 10c) für gute Leistung, Haltung und Einsatzbereitschaft Buchpreise.
Als Sprecher der Entlassungsschüler dankte Joachim Runge den Lehrern für das Bemühen um die Erziehung und Formung der jungen Menschen. Nach Gedichten von A. Scholl, C.F. Meyer und Erich Kästner beschloß unter der Leitung von Musiklehrer Süß ein klangvolles Chorlied „Wie könnte Freundschaft vergehen“ die Feierstunde.
Abgänger
Klasse 10a:
Ute Balzer, Annegret Bornhöft, Helga Doerth, Ingeborg Eggers, Freya Frahm, Maren Kahl, Gisela Klein, Inge Koch, Edith Lieske, Bärbel Paelegrimm, Hannelore Pitzer, Brigitte Pohl, Jutta Reimers, Ursula Schmalfeldt, Ingrid Schröder, Dagmar Siggelkow, Eva Skudrzik, Hans-Hajo Andreae, Holger Benz, Ernst Bischoff, Max Demmler, Detlef Domin, Ronald Kirsch, Jürgen Kohpeiß, Claus Kritsch, Joachim Runge, Georg-Wilhelm Wigger.
Klasse 10 b:
Charlotte Behnk, Sigrid Bruhns, Waltraut Dettke, Gisela Köster, Helga Lange, Annegret Martens, Adelheid Meyer, Ellen Milchereit, Helga Müller, Adelheid Sausmikat, Ingrid Schröder, Ute Schwab, Erika Spiering, Angelika Stapelfeldt, Ilse Willhöft, Dieter Eggert, Uwe Eggert, Rainer Jacob, Winfried Karczewski, Karl-Heinz Krey, Jürgen Kuhtal, Klaus-Dieter Leppien, Gerhard Matthiessen, Wilfried Müller, Wolfgang Schulz, Volker Winterberg, Hartwig Wrage.
Klasse 10c:
Maria-Magdalena Barg, Renate Bruneit, Susan Burns (England), Marita Fischer, Petra Häring, Marlene Höhnk, Gudrun Matiks, Ingeborg Meins, Erika Petersen, Christel Schadwinkel, Bärbel Sieden, Gerlinde Templin, Hannelore Thomsen, Edeltraut Tuburzy, Elisabeth Glaser, Jürgen Andrzejewski, Manfred Cebulla, Heino Kröger, Lothar Marquard, Uwe Niemeier, Detlef Petersen, Heinrich Petersen, Gerd Ramm, Ernst-Jochen Reimers, Rosen Malkolm (Schweden), Johannes Schwed, Jörg-Peter Staebe, Ingo Suhn, Hans-Martin Voss, Manfred Willhöft.
STORMARNER TAGEBLATT vom 17.3.1966
Freitag, 18. März 1966
Neuer Rektor für die Stadtschule
Magistrat, Schulausschuß und Schulpflegschaft wählten in einer gemeinsamen Sitzung den 44jährigen Konrektor Karl-Heinz Goldenbaum zum Rektor der Stadtschule. Gegenwärtig ist er an der Volksschule Reesenbüttel in Ahrensburg tätig. Der Pädagoge ist gebürtiger Oldesloer und hat an der Oberschule 1940 das Abitur gemacht. In Ahrensburg machte sich Karl-Heinz Goldenbaum außerhalb der Schule einen Namen als Regisseur und Darsteller der Stormarner Speeldeel. …
STORMARNER TAGEBLATT vom 18.3.1966
Dienstag, 5. April 1966
Glückwünsche für die besten Turner
Rektor überreichte 83 Ehrenurkunden an Schüler
In einer kleinen Feierstunde, die durch eine Gavotte der Schulinstrumentalgruppe eingeleitet wurde, beglückwünschte Rektor Petzinna die besten Turner der Königin-Luise-Realschule und die Fachlehrkräfte zu ihren Erfolgen.
Rektor Petzinna verteilte 83 Ehrenurkunden, die bei den Winter-Bundesjugendspielen errungen worden waren. Er wies auf das Wechselspiel zwischen körperlichen und geistigen Kräften hin und dankte insbesondere den Sportlehrern für die Betonung dieser Zielsetzung in der Leibeserziehung.
Die besten Turner der Schule erhielten Buchprämien. Mit 95 Punkten erreichte Brigitte Pohl (10. Schuljahr) die weitaus höchste Punktzahl. Es folgten Klaus-Dieter Leppien (10. Schuljahr) mit 91,5 Punkten vor Gerrit Post (Klasse 6a) mit 91,5 und Dagmar Schneider (Klasse 6a) mit 90,5 Punkten.
Mit einem Niederdeutschen Volkstanz der Orff’schen Instrumentalgruppe unter der Leitung von Musiklehrer Süß schloß die Siegerehrung in der Aula der Schule.
Sieger in der Schulrunde im Hallenhandball der Jungen wurden die Klassen 10c, 9a, 8b, 7b, 6b. Bei den Mädchen siegten im Basketballturnier die Klassen 10a, 9b, 8a, 7c, 6a.
Der Rektor beglückwünschte auch die Hallenhandballer der Schule, die im Wettkampf der Realschulen Vizelandesmeister 1966 wurden.
STORMARNER TAGEBLATT vom 5.4.1966
Sonnabend, 9. April 1966
Begegnung im Alltag
Begeisterter Turner
Zu den Männern, die als Neulinge in Oldesloes Stadtparlament eingezogen sind, gehört der 39jährige Realschullehrer Walter Busch. In seinem Wahlbezirk N (Anm.: Mittelschule) erhielt er als Kandidat der Wählergemeinschaft die Mehrheit der Stimmen. In Stormarn und weit darüber hinaus ist Walter Busch kein Unbekannter. Seit Jahren leitet er den VfL Oldesloe.
Die Leibeserziehung ist die große Leidenschaft des gebürtigen Neumünsteraners, und hier ganz besonders das Turnen. Neben dem Geräteturnen liebt er die Gymnastik, das Singen und das Wandern. Zu seinen Fächern an der Königin-Luise-Schule gehört selbstverständlich auch die Leibeserziehung.
Schon im Jahre 1946 begann Walter Busch mit einigen Getreuen, dem Turnbetrieb in Bad Oldesloe wieder neues Leben einzuhauchen. Man traf sich zunächst in der Turnhalle der Oberschule. Auf sein Konto kommt die Einrichtung von vier großen Zeltlagern am Lütjensee in den Jahren 1957 bis 1961. Damals war Walter Busch 2. Vorsitzender des VfL und Jugendwart des Vereins. Heute hat allein die Turnabteilung des Vereins für Leibesübungen 560 Mitglieder.
Walter Busch bildet die Vorturner aus und schult sie weiter. Ihm obliegt die Leistungsschulung für den begabten Nachwuchs, schließlich sind ihm die Leistungsförderung für Jungen und Mädchen und das Mädchenturnen eine Aufgabe.
Walter Busch ist ein vielbeschäftigter Mann. Aber er findet immer wieder inmitten seiner fünfköpfigen Familie in seinem Haus Am Hohenkamp Kraft für die vielen Aufgaben. Er ist ein Freund edlen Obstes, das er im Garten zieht. Manchmal ist das Haus von Musik erfüllt, denn der Hausherr ist ein meister auf dem Akkordeon. Und selbstverständlich zieht es ihn auch heute noch zu den Geräten. „Nur ein Tintenturner zu sein, das ist nichts für mich!“
STORMARNER TAGEBLATT vom 9.4.1966
Donnerstag, 21. April 1966
Dr. Ursinus verstorben
Im 86. Lebensjahr verstarb Studiendirektor i.R. Dr. phil. Alfred Ursinus, der zahlreiche junge Menschen in 20jähriger Lehrtätigkeit an der Oldesloer Oberschule unterrichtet hatte und denen ein Vorbild treuer Pflichterfüllung gewesen war. Nach langjährigem Wirken als Seminarlehrer und -leiter in Uetersen kam er nach Auflösung der dortigen Lehrerbildungsstätte am 1. April 1927 als Oberstudienrat an das Oldesloer Gymnasium, wo er bis zum 31. Oktober 1947 in des Fächern Deutsch, Lateinisch und Religion unterrichtete und die Achtung seiner Kollegen und der Schüler genoß. Der Kirchengemeinde stellte er sich viele Jahre lang als Kirchenältester zur Verfügung.
STORMARNER TAGEBLATT vom 21.4.1966
Donnerstag, 21. April 1966
Nachruf
Am 15. April 1966 verstarb im hohen Alter von 85 Jahren Herr Studiendirektor Dr. Alfred Friedrich Ursinus.
Nach langjähriger Tätigkeit als Seminarlehrer und -leiter wirkte er vom 1. April 1927 bis zum 31. Oktober 1947 als Oberstudienrat an der hiesigen Theodor-Mommsen-Schule, wo es sich vor allem in den schweren Kriegs- und Nachkriegsjahren um den Unterricht und den Wiederaufbau der Schule verdient machte. In seiner unerschütterlichen Pflichttreue war ein Vorbild für seine Schüler und Kollegen.
Die Stadt Bad Oldesloe und die Theodor-Mommsen-Schule werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Für den Magistrat der Stadt Bad Oldesloe: Hermann Barth, Bürgermeister. Für die Theodor-Mommsen-Schule: Hans-Jürgen Siepermann, Oberstudiendirektor.
STORMARNER TAGEBLATT vom 21.4.1966
Donnerstag, 21. April 1966
Nachruf
Wenige Tage vor Vollendung seiner über 40jährigen Dienstzeit als Hausmeister verstarb Herr Heinrich Hormann im 66. Lebensjahr.
Der Stadt hat er an der Stadtschule und später an der Klaus-Groth-Schule treue Dienste geleistet. Die Lehrkräfte und Kollegen wußten besonders seine Hilfsbereitschaft und sein freundliches Wesen zu schätzen. Viele Schülerjahrgänge sind ihm zu Dank für seine ständige Fürsorge verpflichtet.
Wir werden dem Verstorbenen stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Der Magistrat: Hermann Barth, Bürgermeister. Der Personalrat: Rudi Behrend. Die Klaus-Groth-Schule: Johannes Volkmann, Rektor.
STORMARNER TAGEBLATT vom 21.4.1966
Freitag, 22. April 1966
Nachruf
Vesdoro. Wir trauern um unseren ehemaligen Lehrer, Herrn Studiendirektor Dr. Ursinus, der im Alter von 85 Jahren verstarb. Besonders Schüler der dreißiger und vierziger Jahre werden sich seiner gern erinnern. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Hans Werner Meyer, 1. Vorsitzender.
STORMARNER TAGEBLATT vom 22.4.1966
Sonnabend, 23. April 1966
Vesdoro denkt an Neuauflage des Bangert-Buches
Der Vesdoro macht sich Gedanken, wie dem Mangel an Heimatliteratur über Bad Oldesloe und seine Umgebung abgeholfen werden kann. Auf der letzten, gut besuchten Sitzung des Vereins in Wiggers Gasthof wurde in Erwägung gezogen, im Hinblick auf eine Neuauflegung des Buches des Geheimen Studienrates Dr. Friedrich Bangert Geschichte der Stadt und des Kirchspiels Oldesloe eine Subskriptionsliste herumgehen zu lassen. Da die Satz- und Druckkosten erheblich sein würden, wäre eine große Zahl von Vorbestellungen nötig. Außerdem bedarf das Buch einer Ergänzung, um auf den heutigen Stand der Heimatgeschichte gebracht zu werden.
STORMARNER TAGEBLATT vom 23.4.1966
Freitag, 29. April 1966
Maiwanderung des Vesdoro
Zu einer Wanderung am 1. Mai lädt der Verein ehemaliger Schüler der Oberrealschule Oldesloe (Vesdoro) Mitglieder und Freunde ein. Die Teilnehmer treffen sich um 10.15 Uhr am Bahnhof bzw. um 10.30 Uhr am Hako-Gelände Berliner Ring. Es geht dann auf dem Travewanderweg nach dem Kneeden.
STORMARNER TAGEBLATT vom 29.4.1966
Sonntag, 1. Mai 1966
Wanderung des Vesdoro
Mittwoch, 11. Mai 1966
Stadtschulturnhalle im Herbst fertig?
Nachdem die Fundamente für die Gymnastikhalle der Oldesloer Stadtschule geschüttet sind, können demnächst die Fertigteile für das Bauskelett in die Aussparungen eingelassen werden. Dann folgt das Hochziehen des Mauerwerks in den Zwischenräumen, daran schließen sich die Innenarbeiten. Bis zur Übergabe im Herbst soll auch der Vorplatz befestigt sein. Die Gesamtkosten mit Innenausstattung werden sich auf etwa 300.000 DM belaufen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 11.5.1966
Donnerstag, 12. Mai 1966
Oldesloes Gymnasium Dauerbaustelle
So sieht es an der Rückfront des Oldesloer Gymnasiums aus: Die Pausenhalle im Hintergrund, die das Schulgebäude (rechts) mit der alten Turnhalle (links) verbindet, soll in Kürze zusammen mit den darunterliegenden neuen sanitären Anlagen ihrer Bestimmung übergeben werden. Im Vordergrund das Gerüst der neuen Gymnastikhalle.
Die Maurer haben begonnen, zwischen dem Fertigbaugerippe das Mauerwerk hochzuziehen. Außerdem werden zur Zeit die Heizschächte gebaut. Wenn nicht das Wetter die Arbeiten weiterhin verzögert, ist, wie Stadtbaumeister Heinemann mitteilt, mit der Inbetriebnahme zum Herbst zu rechnen. Mit der Sanierung des Vorplatzes soll demnächst begonnen werden. Die seit langem andauernden Erweiterungsbauten in und an dem Gymnasium belasten den Schulbetrieb sehr. Durch mancherlei Mißgeschicke wurde der zügige Fortgang der Arbeiten immer wieder verzögert. Und noch ist kein Ende abzusehen, denn dem gegenwärtigen Bauabschnitt wird ein weiterer folgen. Es soll der letzte sein.
STORMARNER TAGEBLATT vom 12.5.1966
Montag, 23. Mai 1966
Keine Überforderung der Gymnasiasten
„Ewige Baustelle“ – Entwicklung überholte Bauplanung
„Das Bauleiden dieser Schule dauert nun schon seit Jahren an und hat Lehrern und Schülern viele Störungen bereitet. Man kann sagen, es war ein Weg des Leidens. Aber der Erweiterungsbau bringt für den gesamten Schulbetrieb große Vorteile. Das wollen wir als Eltern auch dankbar anerkennen.“
Dies betonte auf der Elternversammlung des Theodor-Mommsen-Gymnasiums der Vorsitzende Amtsgerichtsrat Dr. Clamann. Er wies darauf hin, daß bis nach den Ferien Pausenhalle, Toiletten und Gymnastikhalle fertiggestellt werden sollen. Weitere Wünsche der Eltern und Lehrer, wie eine Dunkelkammer mit Fotolabor sowie eine dringend notwendige Be- und Entlüftungsanlage vor allem für die alten Klassenräume hätten aus finanziellen Gründen keine Berücksichtigung finden können. Eine Klimaanlage würde allein 60.000 DM kosten. Auch fehlten immer noch Nebenräume.
In seinem „Lagebericht“ meinte Oberstudiendirektor Siepermann, die „ewige Baustelle“ werde noch eine ganze Zeit erhalten bleiben. „Seit 10 Jahren wird in unserer Schule gebaut. Lehrer und Schüler mußten den Baulärm ertragen. Dies mußte sich zwangsläufig auch auf die Qualität des Unterrichts auswirken, weil der Lärm auf die Nerven geht.“
Seit Ostern habe die Schule 22 Klassen. Das Raumprogramm nach der Erweiterung sieht 19 Klassen vor. Nur weil die Biologieräume als Klassen mitbenutzt werden, konnte dem Raummangel vorerst abgeholfen werden. Bei einer Zuwachsrate von zwei Klassen pro Jahr ist die Entwicklung der Schülerzahl längst über die Bauplanung für den Erweiterungsbau hinweggegangen“, betonte Direktor Siepermann.
Zu der Umstellung des Schulbeginns auf den Herbst mit zwei Kurzschuljahren, versicherte der Direktor den Eltern, daß dies nicht zu Lasten der Schüler gehen solle. „Ich werde darauf achten, daß die Kinder durch den strammeren und gestrafften Unterricht nicht überfordert werden. Auf Konferenzbeschluß müssen aber die Klassenfahrten und Wandertage ausfallen. Sonderurlaub für die Schüler gibt es nur in ganz besonderen Ausnahmen.“
STORMARNER TAGEBLATT vom 24.5.1966
Freitag, 27. Mai 1966
Elternbeirat wiedergewählt
Zum Vorsitzenden des Elternbeirates der Theodor-Mommsen-Schule wurde wieder Amtsgerichtsrat Dr. Clamann gewählt Wiederwahl erfolgte auch für Schriftführer Horst Nelius und die Beisitzer Frau Irmgard Haarmann und Günther Heinze. Neu als Beisitzer hinzugewählt wurde Dr. Rosenberg. Aus Elternbeiträgen sind im vorigen Jahr, wie Schriftführer Nelius auf der Elternversammlung mitteilte, rund 3000 DM für die Schule aufgewendet worden.
STORMARNER TAGEBLATT vom 27.5.1966
Sonnabend, 28. Mai 1966
Kindervogelschießen ohne Ständchen
Anregungen der Realschule berücksichtigt
Mit Rücksicht auf das Kurzschuljahr wird das Kindervogelschießen in der Kreisstadt diesmal mit einigen Einschränkungen durchgeführt werden. So entfallen die Ständchen vor den Häusern der Spender. Der Ausschuß für das Kindervogelschießen folgte damit Anregungen des Kollegiums der Realschule.
In einem schriftlichen Antrag, der dem Ausschuß vorlag, bekannte sich das Kollegium grundsätzlich zur Erhaltung des Vogelschießens, forderte aber eine Änderung und Modernisierung des Festes, u.a. den Fortfall der Ständchen, die Verlegung des Festes auf den letzten Schultag, Verzicht auf das Laubeinholen, eine Verkürzung des Umzuges, Vorverlegung der Schlußfeier mit Proklamation des Königspaares auf 13 Uhr und Ausfall des Kindertanzes.
Alle Punkte wurden von dem Ausschuß eingehend beraten, mit dem Ergebnis, daß eine Straffung des Programms erfolgen wird. Die Ständchen fallen fort und auf das Laubeinholen in der bisherigen Form wird verzichtet, womit ein Unterrichtstag gewonnen wird. Das Laub soll in anderer Weise in die Stadt gebracht werden.
Das Kindervogelschießen beginnt am 27. Juni um 8.30 Uhr mit dem Umzug und endet in gewohnter Weise mit der Abendfeier auf dem Marktplatz.
STORMARNER TAGEBLATT vom 28.5.1966
Sonnabend, 28. Mai 1966
Rundherum im Kreise
… Wandelt sich das Kindervogelschießen?
Kein Fest in der Kreisstadt wird mit so großer innerer und äußerer Anteilnahme der Einwohner begangen wie das Kindervogelschießen. Das gilt für alt und jung. Und doch gibt es nicht nur vorbehaltlose Zustimmung zu dieser gemeinsamen Veranstaltung aller Schulen, die wie keine andere sonst in die Stadt hineinwirkt. Manche kritische Stimme zu der Art der Durchführung hat sich erhoben. Allerdings gehen die Meinungen darüber, ob und wieweit das Fest reformbedürftig sei, erheblich auseinander. Einheitliche und festumrissene Vorstellungen über Einschränkungen im Programmablauf, vor allem im Hinblick auf das Kurzschuljahr, entwickelte das Lehrerkollegium der Realschule.
Hinter den Kulissen, im Volksfestausschuß, hat inzwischen eine Auseinandersetzung zwischen den Verteidigern des bisherigen Festcharakters und seinen Kritikern stattgefunden, die erfreulicherweise ohne Sieger und Besiegte beendet worden ist. Das Kindervogelschießen findet auch in diesem Jahre, mit gewissen Änderungen, in der gewohnten Weise statt. Alle Schulen werden an der Durchführung mitwirken. Auch die Realschule will das Vogelschießen erhalten wissen. Vor allem diejenigen, die in ihrer eigenen Jugend im Festzug mitmarschiert sind und nun mit ihrem Herzen an der alljährlichen Wiederbelebung ihrer frohen Erinnerungen hängen, werden über diese Nachricht tiefbefriedigt sein.
Es bleibt die Frage nach der Zukunft des Kindervogelschießens in einer verwandelten und sich weiter wandelnden WeIt. Können auf die Dauer Traditionen aus einer Zeit, die kaum das Auto kannte, wirksam bleiben? Man wird nicht am Überkommenen starr festhalten können, man soll aber auch nichts radikal ändern. Den richtigen Weg hat wohl jener weise Mann gezeigt, der empfohlen hat, Tradition nicht zu leben, sondern zu schaffen. … Timm Tamm.
STORMARNER TAGEBLATT vom 28.5.1966
Donnerstag, 9. Juni 1966
Mit den Ferien kommen die Handwerker in die Schulen
Alljährlich werden die großen Sommerferien für notwendige Reparaturen und Erneuerungen benutzt. Im alten Gebäude der Realschule sollen auf dem Flur des ersten Stockwerks Fliesen gelegt werden. Der Magistrat bewilligte hierfür 4300 DM. Für Malerarbeiten in der Klaus-Groth-Schule sind 2600 DM bewilligt worden.
STORMARNER TAGEBLATT vom 9.6.1966
Donnerstag, 9. Juni 1966
Stadtschule schon im Kurparkstadion
Der Magistrat hat sich damit einverstanden erklärt, daß die Stadtschule für den Sportunterricht schon jetzt das noch nicht völlig ausgebaute Kurparkstadion benutzt. Die dortigen Anlagen erscheinen der Schule geeigneter als der Exer.
STORMARNER TAGEBLATT vom 9.6.1966
Freitag, 10. Juni 1966
Nestroy in der Gymnasialaula
Schultheater brachte „Der Talismann“
Wim. – Johann Nestroy war vom Vater für die Juristerei bestimmt, entwich aber zum Theater. Er war erfolgreich als Sänger, Komiker und Direktor, und doch würde heute kaum jemand noch seinen Namen kennen, wäre er nicht auch ein Dichter gewesen, dessen Phantasie und Charakterisierungskunst die Posse über ihr sonstiges Niveau emporhob. Seine Stücke haben brillante Rollen für Komödianten wienerischen Geblüts, und die besten unter ihnen, so auch „Der Talismann“, sind voller Poesie, Witz und geistreicher Wortspiele.
Das Besondere an Nestroy ist aber nicht nur sein Einfallsreichtum, sondern auch die zeitlos gültige, treffende Gesellschaftskritik im scheinbar übermütigen Spiel. Im „Talisman“ verspottet er Vorurteile am Beispiel der Abneigung gegen Rothaarige. Wie von selbst fügt sich eine komische Situation an die andere, und fast ununterbrochen blitzen Pointen ironischer und satirischer Natur auf, von leichter Hand aufgereiht. Gerade wegen dieser Leichtigkeit ist das Stück, zumal bei uns in Norddeutschland, schwer zu spielen.
Das Schultheater des Oldesloer Gymnasiums stellte sich also bei der Einstudierung eine schwierige Aufgabe, mit der es nur bedingt fertig werden konnte. Es wollte die Absichten des Dichters erkennen lassen, und dies von vornherein begrenzte Ziel haben denn auch Spielleitung und Mitwirkende in erfreulich großem Umfange erreicht.
Die Hauptperson des Stückes ist Titus Feuerkopf, stets und ständig zurückgestoßen wegen seines brandroten Schopfes Er wehrt sich mit einer Mischung von Dreistigkeit und Unterwürfigkeit und ist in seinem Wunsche, vorwärtszukommen, in der Wahl seiner Mittel durchaus nicht wählerisch. Der Zufall bringt ihn in den Besitz von drei Perücken, und jedesmal, wenn er eine von ihnen aufsetzt und sich damit verwandelt, obschon er der gleiche bleibt, wird er umworben und begehrt, geschätzt und gefördert, wobei zwei heiratslustige Witwen, eine Schloßherrin und ein reicher Onkel seine Gegenspieler sind. Die Figur ist in der geistigen Nachbarschaft von Till Eulenspiegel angesiedelt – man denke nur an die literarischen Bemerkungen gegenüber der schriftstellernden Freifrau –‚ doch nicht nur keck; sondern auch ein bißchen servil. Heino Heiden traf recht gut den richtigen Ton für den stets zwischen den beiden Polen wechselnden Titus, zeigte sich auch in Mimik und Gestik beweglich, und damit war für die Aufführung schon viel, wenn nicht alles gewonnen.
Für die übtigen Darsteller kam es, dramaturgisch gesehen, in der Hauptsache darauf an, ihm das jeweilige Stichwort zu liefern, eine Funktion, die alle gewandt zum Besten der Aufführung ausübten: Barbara Nelius als schnippische Gärtnerin, Sieglinde Voigtmann als begehrliche Kammerfrau, Christel Brockmöller als schwärmerische Freifrau, Manfred Brembach als eifersüchtiger Friseur, Gerd Liebezeit als träger, Gärtnergehilfe, besonders aber Christine Scherdin als anmutige Gänsehüterin und Claus Cummerow als dümmlicher Onkel. Auch Dorit Schacht, Hildegard Josten, Monika Sabinarz, Helga Cordts, Kristine Volkmann, Friedrich Willfang, Jens Rottgart, Bernd Rüdiger Bahn und Eric Peters seien anerkennend genannt.
Das Bühnenbild, bewußt nur angedeutet, schuf Dorit Schacht. Die Musik des ehemaligen Stormarnschülers Gerd-Friedemann Schnackenberg arrangierte Manfred Brembach.
Der Spielleiter, Studienrat Ludwig Gerstenkorn, stellte das Wort in den Vordergrund. Er verzichtete verständlicherweise auf jegliche Ausstattung, obwohl ein leiser Anhauch von Theatralik solcher Art die Wirkung doch wohl etwas verstärkt hätte. Dies gilt vor allem für die Kostümierung von Titus. Spiel und Bewegung der Darsteller lassen, sicher nicht zu Unrecht, auf die hilfreiche Hand des Spielleiters schließen.
Dreimal mußten die Darsteller am Ende über die Bühne defilieren, stürmisch beklatscht und offensichtlich glücklich darüber, daß nichts schiefgegangen war. Der Spielleiter, der seit den Herbstferien wöchentlich einmal mit ihnen geprobt hatte, blieb im Hintergrund. Er fühlte sich gewiß belohnt genug durch die strahlenden Mienen seiner Schüler, die aus allen Klassen von der Untersekunda aufwärts kommen. Heute abend stehen sie in einer zweiten Aufführung des Stückes wieder auf der Bühne.
STORMARNER TAGEBLATT vom 10.6.1966
Mittwoch, 15. Juni 1966
Übergangsferien verlegt
Auf Antrag von Oberstudiendirektor Siepermann hat das Kultusministerium in Kiel für die Theodor-Mommsen-Schule eine Verlegung der sogenannten Übergangsferien zwischen den beiden Kurzschuljahren vom 1. bis 3. Dezember 1966 auf die Zeit vom 2. bis 5. Dezember 1966 zugestimmt. Diese Verlegung wurde wegen Terminschwierigkeiten bzw. des Theodor-Mommsen-Festes notwendig.
STORMARNER TAGEBLATT vom 15.6.1966
Donnerstag, 16. Juni 1966
Silbernes Armband in der Realschule gestohlen
Gestern wurde aus einem Schreibpult der Mädchenklasse 6b der Königin-Luise-Schule ein silbernes Armband mit zwölf Anhängern entwendet. Das Armband hat einen Wert von etwa 40 DM.
STORMARNER TAGEBLATT vom 16.6.1966
Freitag, 24. Juni 1966
2300 Schulkinder freuen sich auf Montag
Ganz Oldesloe wird am Vogelschießen Anteil nehmen – Nach altbewährtem Programm
Die Ständchen der Schülerspielmannszüge künden seit heute laut und vernehmlich das schönste Sommerfest der Kinder; das Vogelschießen, an. Den Festauftakt am Montagmorgen bildet der Umzug der über 2300 Schulkinder, an dem eine Reihe von Ehrengästen des Kreises und der Stadt teilnehmen werden.
Nach Abholung des vorjährigen Königspaares von der Stadtschule und dem Gymnasium wird es vom Marktplatz aus an die Spitze des Zuges geleitet. Der Ausmarsch von den Schulen beginnt um 8.50 Uhr. Die Musikkapelle Kellmann, die Spielmannszüge der Schulen und der Sportvereine sowie die Kieler Sprotten“; das Schülerkorps des Ellerbeker Turnvereins, werden für die Marschmusik sorgen.
Kinder, die noch nicht schulpflichtig sind, dürfen nicht mitgehen, weil sich sonst das Marschtempo von gewissen Zugteilen nach diesen Kleinsten richten muß und der Zusammenhalt des gesamten Zuges dadurch gestört wird. Der Weg des Umzuges wurde im Einvernehmen mit der Polizei festgelegt. Zur Ableitung des Verkehrs bleiben die Große Salinenstraße, die Kurparkallee und die Mewesstraße unberührt.
Der Umzug wird sich durch folgende Straßen bewegen: Vom Gymnasium Hamburger Straße, Hindenburgstraße, Schleife um den Marktplatz, Lübecker Straße, Berliner Ring, Klaus-Groth-Straße, Bahnhofstraße, Besttorstraße, Hude, Mühlenstraße, Hagenstraße, Schützenstraße, Exer.
Um zehn Uhr werden dort die Spiele in 65 Gruppen beginnen. Der Platz wird das gewohnte schöne Bild bieten, das heißt wenn der Wettergott einsichtig ist. Die Zelte bieten für rund 1500 Personen Platz. Zu gleicher Zeit wird im Naturtheater um die Königswürde nach dem Vogel geschossen, während die Mädchen beim Vogelpicken ihre Königin ausspielen.
Die Schießgruppen der Jungen – in diesem Jahre sind es sieben mit über 140 Schülern – begeben sich nach dem Umzug zum Markt. Sie werden von dort aus mit bereitstehenden Bussen nach Sehmsdorf zur Schützenhalle gefahren. Mit dem Luftgewehr wird auf den Ständen der Bürgerschützengilde nach der Scheibe geschossen.
Folgende Sonderbusse werden gestellt: 9.30 Uhr zum Schießstand, 14.45 Uhr zur Schützenhalle, 15 Uhr nach Rethwischfeld „Mäcki“, 15.15 Uhr zum Forsthaus Kneeden, 16 Uhr zum Forsthaus Kneeden für die Eltern, 16.20 Uhr zur Schützenhalle und nach Rethwischfeld für die Eltern, 19 Uhr von Rethwischfeld „Mäcki“ mit Halt 19.10 Uhr an der Ecke Sehmsdorfer Straße/Ratzeburger Straße, 19.13 Uhr vom Forsthaus Kneeden.
Der Nachmittag bleibt dem Kindertanz vorbehalten. Es stehen hierfür 18 Tanzflächen in Zelten, Gaststätten der Innenstadt, ferner in der Schützenhalle, der Gaststätte „Mäcki“ in Rethwischfeld und im Forsthaus Kneeden zur Verfügung. Davon werden die Zelte die meisten Besucher aufnehmen müssen. Um die oft beklagte Überfüllung der Gaststätten zu vermeiden, sind zwei Zelte doppelt belegt worden. Bis 17 Uhr tanzen die Schulanfänger und die Kinder der zweiten Klassen, und dann kommen die größeren Schüler an die Reihe. Über die Beschränkung des Tanzes für die Kleinen besteht bei Lehrern und Eltern Einmütigkeit. Ob sich die doppelte Belegung von Zelten bewähren wird, ist weitgehend von dem Verständnis der Beteiligten und ihrem Bemühen um eine harmonische Gestaltung des Festes abhängig.
Den Abschluß des Tages bildet der Einmarsch durch die Lorentzenstraße, die Grabauer Straße, die Königstraße, vorbei am Ehrenplatz des Königspaares an der Stadtschule durch die Kurparkallee, die Brunnenstraße, Besttorstraße, Hude; Mühlenstraße, Hindenburgstraße, Marktplatz. Dort soll gegen 20.45 Uhr die Schlußkundgebung stattfinden, auf der Realschulrektor Petzinna die Ansprache halten wird.
Der Ausschuß für das Kindervogelschießen hofft auf ein gutes Gelingen des Festes. Er rechnet mit einer regen Anteilnahme der Bevölkerung, die ihren Ausdruck findet möge in der Ausschmückung der Stadt mit Grün und Fahnen und dem Zugegensein bei den Umzügen, den Spielen und beim Tanz. Es kann damit um so mehr gerechnet werden, als die Bereitschaft der Eltern, bei der Gestaltung des Festes als Sammler und Tanzordner mitzuwirken, und die Sammlung selbst ein eindeutiges Votum für das Kindervogelschießen ergeben haben. Auf das Laubeinholen mußte in diesem Jahre verzichtet werden, auch auf die frühzeitige Entlassung der Kinder aus dem Unterricht.
Der Zeitplan für Montag
- 00 Uhr: Wecken durch den Spielmannszug des Gymnasiums
- 30 Uhr: Abholen des Königspaares und des Vogels
- 00 Uhr: Abholen der Ehrengäste vom Stadthaus
- 30 Uhr bis 9.30 Uhr: Umzug
- 00 Uhr bis 11.30 Uhr: Spiele, anschließend Ausgabe der Preise in den Schulen
- 00 Uhr bis 17.00 Uhr: Kindertanz des ersten und zweiten Schuljahres
- 00 Uhr: Übergabe der Königsgeschenke im „Oldesloer Hof“
- 30 Uhr bis 19.30 Uhr: Kindertanz
- 00 Uhr: Einmarsch
- 45 Uhr: Schlußkundgebung
STORMARNER TAGEBLATT vom 24.6.1966
Montag, 27. Juni 1966
Die Kleinsten feierten wieder am fröhlichsten
Die fröhlichsten Umzugsteilnehmer beim Kindervogelschießen waren heute morgen wie immer die Kleinsten, die, fähnchenschwenkend und hurra-rufend, eine lachende, plappernde Gesellschaft bildeten. An den Straßenrändern hatten sich wieder viele Oldesloer versammelt, um den farbenprächtigen Zug zu sehen, in dem auch die Repräsentanten der Stadt und die Mitglieder des Festausschusses mitmarschierten. Unter einem Baldachin gingen Gabriele Meißel (Stadtschule) und Karsten Elß (Theodor-Mommsen-Schule), die im vergangenen Jahr das Königspaar waren.
STORMARNER TAGEBLATT vom 27.6.1966
Montag, 27. Juni 1966
Königin: Gudrun Witt
Beim Vogelpicken errang heute vormittag Gudrun Witt von der Stadtschule die Würde der Königin des Vogelschießens 1966. Leider hatte kurz nach dem Umzug Regen eingesetzt. Heute ist übrigens Siebenschläfer, und der Regen dürfte ein schlechtes Omen für das Wetter während der morgen beginnenden Ferien sein.
STORMARNER TAGEBLATT vom 27.6.1966
Dienstag, 28. Juni 1966
Trotz Regens ein Festtag
Mit den Königsketten geschmückt, präsentierte sich gestern nachmittag das Königspaar des Vogelschießens 1966, die 15jährige Gudrun Witt von der Stadtschule und der 14jährige Thomas Sturtz von der Realschule, im „Oldesloer Hof“. Rektor Volkmann als Vorsitzender des Festausschusses überreichte den beiden je eine Armbanduhr.
Im Naturtheater ging es beim Schießen nach dem Vogel um die Würde des Hauptkönigs. Es erforderte Geschick und Glück, mit der schweren Armbrust Teile des hölzernen Vogels herunterzuholen. Stadtschul-Hausmeister Karl Nevermann gab den jungen Schützen Hilfestellung.
Wie immer war auch ehemaligen Lehrern Gelegenheit gegeben, am Festumzug teilzunehmen. Diesmal saßen Lehrerin i.R. Fräulein Föcker und Lehrer i.R. Robert Dahm mit seiner Frau in der von Ponys gezogenen Kutsche.
Beim Kindertanz in den drei Zelten auf dem Exer und in den Sälen der Stadt erreichte das gut organisierte Fest der 2300 Oldesloer Schulkinder seinen Höhepunkt. Mochte es draußen auch in Strömen regnen, drinnen herrschte fröhliches Treiben. Die kleinen Mädchen drehten sich graziös in ihren hübschen Sommerkleidern, hopsten oder twisteten, und die Jungen folgten nach Überwindung einer gewissen Scheu dem Beispiel ihrer Partnerinnen. Voller Stolz schauten die Eltern zu.
Leider mußte wegen des schlechten Wetters die traditionelle Abschlußkundgebung auf dem Marktplatz, bei der Realschulrektor Petzinna die Ansprache halten sollte, abgesagt werden. Lautsprecherwagen informierten die Festgesellschaften über die Programmänderung und gaben bekannt: „Morgen ist Frei-Tag!“ Damit war der Beginn der großen Ferien verkündet.
STORMARNER TAGEBLATT vom 28.6.1966
Dienstag, 28. Juni 1966
Messerstecherei auf dem Exer
Einen unerfreulichen Ausklang gab es beim Vogelschießen. Heute früh gegen vier Uhr wurde die Polizei zum Exer gerufen, weil zwei junge Männer vor einem Tanzzelt in eine tätliche Auseinandersetzung geraten waren. Dabei zückte der 19jährige Siegfried B. plötzlich ein feststehendes Klappmesser und stach den 18jährigen Schüler Christian L. in den rechten Oberschenkel. Dieser erlitt eine stark blutende Schnittverletzung und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei stellte das Messer sicher. Sie hat gegen Siegried B. Anzeige wegen vorsätzlicher gefährlicher Körperverletzung erstattet.
STORMARNER TAGEBLATT vom 28.6.1966
Dienstag, 29. Juni 1966
Königspaare der Realschule
Die Königin-Luise-Schule ermittelte beim Vogelschießen folgende Könige und Königinnen:
- Spielgruppe 5. Klassen: M 5a: Peter von der Heyde und Ulrike Romahn; M 5b: Uwe Goden und Gisela Erdmann; M 5c: Detlef Giese und Renate Kaske.
- Spielgruppe 6. Klassen: M 6a: Holger Rosenthal und Renate Brunk; M 6b: Joachim Nowak und Karin Sieden; M 6c: Volker Grundmann und Katrin Ellerbrock; M 6d: Gerd Schmalowski und Karin Weier.
- Spielgruppe 7 und 8. Klassen: 7. Klassen: Ekkehard Krueger und Gudrun Brandt; 8. Klassen: Felix Scholz und Brigitte Timm.
STORMARNER TAGEBLATT vom 29.6.1966
Mittwoch, 29. Juni 1966
Die Meinung des Lesers
Vagelscheten blifft!
Dor bimmelt doch letzt Dags min Klöönkasten, un jüst as ick den Hörer in de Hand neem, dor meldt sick all min Nawer Fiete, so'n richtigen Klookschieter: „Häs schon gehört“, sä he; „die da vonne Vogelschießerreformpartei sind ja tüchtich aufm Bauch gefalln. Könnt ein ja meiß leid tun. Abers was die auch nich alles reformian wolltn, un voar alln Dingn mit sonne interessantn Begründungn: Die Die Ständchens von die Trommlers und Piepers störe zu doll bein Schularbeitn machn. Ja, ja, das leucht mia einglich ein; könnt mia voastelln, daß da son Töffel dreimal drei is elf rechnen tut, blots weil da son Spielmannszuch jümmers Musik machn tut. Ohne das Gepiepe hätt er bestimp richtig gerechnet (vielleich auchn Fernseher angeknipst). Nee, nee, wech mit die Ständchens, kann ein da bloß sagn.
Tscha, un denn der Umzuch an’n Vogelschießn, der ischa viel zu lang. Mal ebn an'n Mark voabei is doch vollauf genuch. Un denn dieser gräsige „Freitach“, du weischa, der Tach nachn Vogelschießn, wo laut Parragraph einglich noch Schule sein soll.
Da fällt doch glatt un schier 'n ganzn Schultach aus, un noch dazu so'n wichtign. Du ahnscha ganich, was grad an'n letztn Tach voa die Ferien die Kinner noch allns beigebogen wird. Un das fällt nu so einfach flach, ischa unerhört, sowas, un dazu noch in'n Kurzschuljahr!! Wie da die Schulmeisters noch mitn Stoff durchkomm solln, is mia schleierhaff. Da kommp ein in'n' Engelschunnerrich sonns bis Seite 17 un nu blots bis Seite 13, un das alles wegn die Ständchens un Vogelschießn un den „Freitach“. Was meins du, op ich maln Resolutschion an'n Minister schreip? Hätt dann bestimmp 'ne gute Nummer bei ihm, wegen „Einsatz für das Schulwesen“.
Dor reet mi den Geduld. Un ick sä langsom un dütlich: „Nu will ick di mal watt seggen, du negenkloke Dröhnbütel, vun mi ut kannst du Resolutschionen an den Kaiser von Schina schicken, un vun mi ut kann dat Scholjohr bloots noch dree Dag lang sien. Awer soveel steiht fast, min lewe Fiete, dat Vagelscheten för uns Kinner, versteihst du mi, uns Oschlöer Vagelscheten, dat blifft!!!“
Heinz Timmermann, Bad Oldesloe.
STORMARNER TAGEBLATT vom 29.6.1966
Dienstag, 26. Juli 1966
431 Kinder besuchten Schwimmkurse
Morgen beginnen die letzten Oldesloer Lehrgänge
Auf Anregung des Schulamtes und mit Unterstützung des Kreises wurde auch in diesem Jahr das Ferienschwimmen in verschiedenen Orten des Kreises erfolgreich durchgeführt. In Bad Oldesloe fanden bisher fünf Lehrgänge statt, an denen sich 431 Schulkinder beteiligten.
Sie verteilen sich auf folgende Oldesloer Schulen: 97 Kinder der Stadtschule, 37 der Klaus-Groth-Schule, 11 der Sonderschule, 98 der Realschule und 13 des Gymnasiums. Hinzu kommen 18 kleinere Kinder und 156 schulpflichtige Jungen und Mädchen aus Meddewade, Rethwischdorf, Pölitz, Rümpel, Steinfeld, Tralau, Schlamersdorf, Grabau und Schleswig, die per Fahrrad, Bus oder Zug zu den Kursen kamen. Eine Oldesloer Firma gestattete sogar einem Lehrling, fünf Tage lang an der täglichen Schwimmstunde teilzunehmen, um das Schwimmen zu erlernen.
Für die Durchführung hatte sich Ilse Cors, Walter Busch, Bernhard Nowak als Lehrkräfte mit Schwimmlehrbefähigung zur Verfügung gestellt. Trotz kurzer Übungszeit erzielten sie ein befriedigendes Ergebnis: 15 Fahrtenschwimmer, 60 Freischwimmer, 143 Kinder schwammen bis zu 15 Minuten, 88 Schüler schafften 5 bis 50 Schwimmzüge, 78 beherrschten die Schwimmbewegungen mithilfe eines Kissens. Bei eifrigem Üben können sie noch in diesem Jahr zum Freischwimmen geführt werden. 32 blieben Nichtschwimmer, 39 brachen die Lehrgang vorzeitig ab, um ihre Ferienfahrt anzutreten.
Mit 283 Schülern wurde das von der Stadt Bad Oldesloe eingerichtete Lehrbecken bei der Realschule gut genutzt, während dieser Zeit hat der Ingenieur Möller vom Stadtbauamt die Reinigungs- und Umwälzanlage täglich daraufhin überprüft, ob das Wasser hygienisch einwandfrei ist.
Die nächsten Lehrgänge beginnen morgen um 9 Uhr bzw. um 14 Uhr im Lehrbecken an der Realschule, wo die Lehrkräfte Cors und Hans-Joachim Goldbeck die Anmeldung entgegennehmen. Der geplante Lehrgang am Poggensee muß infolge eines Unfalls des Schwimmlehrers Karl Röper ausfallen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 26.7.1966
Mittwoch, 10. August 1966
Schulhofplastik verdient mehr Beachtung
Zu üppiger Rahmen für schönes Werk Karlheinz Goedtkes
Die Ferien sind zu Ende. Seit heute gehen wieder viele Kinder tagein tagaus an dieser (FOTO!!!!!) eindrucksvollen Plastik des Bildhauers Karlheinz Goedtke am Eingang der Klaus-Groth-Schule vorüber. Sie steht ein wenig zur Seite gerückt, etwas von Büschen verdeckt, und es drängt sich der Eindruck auf, daß der grüne Rahmen zu üppig geworden ist.
Zwar hatte das Modell für diese Bronzeplastik, als es vor etwa zwei Jahren dem Stadtparlament zum ersten Male gezeigt wurde, nicht ungeteilten Beifall gefunden, und ein Stadtvater hatte besorgt gefragt, ob das vorlesende Mädchen und der zuhörende Junge nackt dargestellt werden sollten, doch die Kritik ist längst vergessen. Das kleine Tonmodell hatte nur andeuten können, wie das fertige Werk aussehen werde. Und es ist seinem Schöpfer, einem der angesehensten Bildhauer unseres Landes, wohlgelungen. … Verdiente sie es nicht, etwas mehr in den Blickpunkt gerückt zu werden? Das wäre schon durch Beschneiden des Buschwerkes zu erreichen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 10.8.1966
Sonnabend, 20. August 1966
Kreisschulsportfest fällt aus
Turnunterricht an den Schulen läßt zu wünschen übrig
In diesem Herbst wird mit Rücksicht auf das Kurzschuljahr kein Kreisschulsportfest stattfinden! Dies beschlossen die für die Durchführung der Sommer-Bundesjugendspiele 1966 zuständigen Bezirksobleute auf einer Zusammenkunft. Die einzelnen Schul- und Bezirksfeste jedoch werden bis zu den Herbstferien veranstaltet.
Schulrat Heinrich Lüth dankte auf dieser Versammlung den Obleuten und Ausschußmitgliedern für ihre Mitwirkung bei den Schulsportfesten und überreichte Rektor Schwirz (Barsbüttel) Schulleiter Scharnofske (Neritz), Realschulkonrektor Look (Ahrensburg), Studienrat Hartwich (Bad Oldesloe), Rektor Berg (Hoisdorf), Hauptlehrerin Fräulein Gatz (Reinfeld) und Gewerbestudienrat Reichert (Kreisberufsschule) das Olympiabuch 1964 „Nippon und wir“.
Auch in diesem Jahr gehören zum Programm der Schul- und Bezirkssportfeste neben sportlichen Wettbewerben Gesang und Volkstanz. Einstimmig beschloß man folgende Zusammensetzung der Dreikämpfe:
- Jungen: 1956/54: 50 Meter – Weit – Schlagball, 1953: 75 Meter – Weit – Schlagball, 1952: 75 Meter – Weit – Schlag- oder Schleuderball, 1951: 75 Meter – Weit – Schlag- oder Schleuderball oder 5 Kilogramm Kugel, 1950 und älter: 100 Meter – Weit – Schleuderball oder 5 Kilogramm Kugel.
- Mädchen: 1956/54: 50 Meter – Weit – Schlagball, 1953 und älter: 75 Meter – Weit – Schlag- oder Schleuderball.
Als wenig befriedigend bezeichnete der Fachberater für Leibesübungen, Mittelschullehrer Bernhard Nowak, das Ergebnis der Winter-Bundesjugendspiele 1965/66 an den Schulen. Nachdem im Vergleich zu anderen Kreisen des Landes die Hallenfrage in Stormarn günstig gelöst worden ist, vermisse er die aktive Turnarbeit. Nach einer gewissen Anlaufzeit müßten die Schulen einen Leistungsstand erreicht haben, der ihnen die Teilnahme an den Winterspielen ermögliche, stattdessen zeige die statistische Kreisauswertung nicht nur eine geringe Beteiligung, sondern auch eine negative Einstellung zum Turnen. Man sollte bei der Hallenplanung die Schulen bevorzugen, an denen das Turnen gefördert werde.
STORMARNER TAGEBLATT vom 20.8.1966
Montag, 22. August 1966
Sportpionier Christian Ohrt gestorben
Christian Ohrt ist tot. Eine Trauerbotschaft, der seine Freunde nur widerstrebend Glauben schenken. Sie trauten dem drahtigen alten Herrn, der so gar nicht alt schien, ein weitaus längeres Leben zu als 81 Jahre, die ihm beschieden waren. Bis zuletzt hielt er sich, begegnete man ihm auf der Straße, straff und gerade, so wie er es von der Jugend als Leibeserzieher immer gefordert hatte.
Geboren war er auf dem Gut Muggesfelde (Kreis Segeberg). Als Sportlehrer mit Staatsexamen kam er Ostern 1914 an die Oberrealschule in Bad Oldesloe, wo er, auch noch nach seiner Pensionierung, bis Ostern 1950 neben Leibesübungen auch Deutsch, Erdkunde und Mathematik lehrte. Sein ganzes Herz gehörte der körperlichen Ertüchtigung der Jugend. Deshalb beschränkte er sich nicht auf seine Tätigkeit innerhalb der Schule, sondern dehnte sein Wirken sogleich auf den gesamten Sport im Heimatgebiet aus. Er übernahm den Vorsitz des Männerturnvereins von 1862, mit dem er die damals vorhandenen weiteren Sportvereine Teutonia und Ballspielklub unter dem Namen VfL Oldesloe von 1862 verschmolz. Damals stand der Jugend nur der grüne Exer als Sportstätte zur Verfügung. Unter Christian Ohrts Teilnahme legte sie sich selbst mühevoll die ersten Laufbahnen an. 1935 wurde dann seiner Initiative mit der Stadionanlage begonnen, die erst nach 1945 vollendet werden konnte. Auf Christian Ohrt sind auch die Sportwochen in den Jahren 1921 bis 1934 zurückzuführen, bei denen stets Wettkämpfe der verschiedensten Art unter großer Teilnahme von Aktiven und Zuschauern ausgetragen wurden.
Das in Bad Oldesloe verbreitete geflügelte Wort „Kein Sport ohne Ohrt“ charakterisiert treffend sein unermüdliches Wirken nicht nur auf dem grünen Rasen, in der Turnhalle und auf der Kampfbahn, sondern auch in den sportlichen Gremien, wobei sein persönliches Beispiel keine geringe Rolle spielte. Noch im hohen Alter erwarb er das goldene Sport- und Leistungsabzeichen. Der Kreissportverband ernannte 1958 seinen langjährigen Vorsitzenden, als dieser das Amt wegen einer Krankheit abgeben mußte, zum Ehrenvorsitzenden. Der Deutsche Leichtathletikverband verlieh ihm seine Goldene Nadel, das Land Schleswig-Holstein seine Sportplakette.
Erst in der jüngsten Zeit wurde es still um Christian Ohrt, nachdem er bis in die letzten Jahre noch als Kampfrichter und Organisator bei Veranstaltungen mitgewirkt hatte. Daß man ihn nun nie mehr bei sportlichen Anlässen wiedersehen soll, wird seinen alten Freunden und Mitkämpfern für die körperliche Ertüchtigung der Jugend und gute Sportstätten unfaßlich sein.
STORMARNER TAGEBLATT vom 24.8.1966
Mittwoch, 24. August 1966
Nachruf
Am 22. August 1966 verschied plötzlich und unerwartet Herr Studienrat a. D. Christian Ohrt.
Abgesehen von zeitbedingten Unterbrechungen hat der Verstorbene von Ostern 1914 über seine Pensionierung hinaus bis Ostern 1950 an der Theodor-Mommsen-Schule gewirkt. Unermüdlich und mit großem Erfolg förderte er die körperliche Ertüchtigung der Jugend und erzog sie zu Disziplin und Charakterfestigkeit. Seine Schüler dankten es ihm mit Liebe und Anhänglichkeit. Seine Verdienste sind aus der Geschichte der Schule nicht wegzudenken.
Über die schulischen Belange hinaus hat sich der Verstorbene um die Förderung des Sports in Bad Oldesloe außerordentlich verdient gemacht. Christian Ohrt war lange Zeit die überragende Persönlichkeit im Sportleben unserer Stadt, die ihren Ruf als Sportstadt nicht zuletzt seinem unermüdlichen Wirken verdankt. Noch bis vor wenigen Jahren gehörte er dem Sportausschuß der Stadtvertretung an, wo man seinen Rat und seine große Erfahrung zu schätzen wußte. Die Stadt Bad Oldesloe, die Theodor-Mommsen-Schule und der Oldesloer Sport werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.
Für die Stadt Bad Oldesloe: Hermann Barth, Bürgermeister. Für die Theodor-Mommsen-Schule: Hans-Jürgen Siepermann, Oberstudiendirektor.
STORMARNER TAGEBLATT vom 24.8.1966
Donnerstag, 25. August 1966
Nachruf
Der Vesdoro bedauert zutiefst den plötzlichen Tod seines ehemaligen Lehrers Christian Ohrt. Stets nahm er rege cm Vereinsleben feil. Ein ehrendes Andenken ist ihm sicher.
Der Vorstand, In Vertretung Willi Wigger.
STORMARNER TAGEBLATT vom 25.8.1966
Sonnabend, 27. August 1966
Bundesjugendspiele der Klaus-Groth-Schule
Über 200 Jungen und Mädchen beteiligten sich heute vormittag an den Bundesjugendspielen der Klaus-Groth-Schule. Die Wettkämpfe fanden auf dem Exer und im Travestadion statt.
STORMARNER TAGEBLATT vom 27.8.1966
Montag, 29. August 1966
Maren Riemke beste Sportlerin
Bei den Bundesjugendspielen der Klaus-Groth-Schule gab es zwei hervorragende Leistungen: Maren Riemke (Klasse 9) wurde mit 62,5 Punkten Schulbeste im Dreikampf (75 Meter 10,9 Sekunden, Weitsprung 4,40 Meter, Schlagballwurf 40 Meter), dicht gefolgt von Gesche Rickert (Klasse 6), die 61,5 Punkte erreichte. Folgende Jungen errangen ebenfalls Ehrenurkunden: Andreas Sternicki (Klasse 8), Eugen Kumelis (Klasse 8) und Gerhard Tetzlaff (Klasse 7).
STORMARNER TAGEBLATT vom 29.8.1966
Donnerstag, 8. September 1966
Die Elternschaft erhebt schwere Vorwürfe
Realschulverein in Bad Oldesloe gegründet
Schulneubau gefordert
Eltern und Lehrer der Königin-Luise-Realschule gründeten zusammen mit Freunden und Förderern den „Schulverein der Königin-Luise-Schule“. Zum ersten Vorsitzenden wurde einstimmig Amtmann Richard Lieske gewählt. Als seine Hauptaufgabe bezeichnet der Verein, der Schule materiell und ideell zu helfen, vor allem aber, sie aus dem „gegenwärtigen Tiefstand“ herauszuführen.
Hans Schmalowski, Mitglied der Schulpflegschaft, verlas ein Schreiben der Elternschaft an den Kultusminister, den Schulleiter und die Landtagsabgeordneten Meyer (CDU), Gramcko (SPD) und Wolgast (FDP). In diesem Schreiben wird Beschwerde geführt über eine Anzahl von Punkten, die der Schule nach Ansicht der Elternschaft den Charakter einer unterentwickelten Institution geben. Der Inhalt im einzelnen:
- Vor den Ferien versprach das Kultusministerium der Schule 27 Planstellen. Nachher wurden nur 24 bewilligt. Von diesen Lehrkräften fallen bereits drei aus, mit weiteren Ausfällen ist zu rechnen. Schon jetzt hat die Realschule mit durchschnittlich 35 Kindern pro Klasse die höchste Klassenstärke in Schleswig-Holstein. (Über 60 Prozent der schleswig-holsteinischen Realschulen haben 30 oder weniger Kinder pro Klasse.)
- Viele Mädchen müssen während des Handarbeitsunterrichts auf dem Korridor sitzen. Hier sind sie, vor allem im Winter, durch Nässe, Kälte und Zugluft gesundheitlich stark gefährdet.
- In manchen Klassenräumen sitzen Kinder nur wenige Zentimeter von den Heizkörpern entfernt, die im Winter eine Hitze bis zu 70 Grad Celsius abstrahlen. Dazu kommt die Zugluft von den darüber befindlichen Fenstern. Ein aufmerksames Mitarbeiten ist unter diesen Umständen unmöglich. In dem Schreiben wird gefragt, warum die Vorschriften, die die Mindestabstände von den Schülertischen zu den Heizkörpern, den Fenstern, zur Tafel usw. festlegen, nicht beachtet werden.
- Im zweiten Stock des Altbaus sitzen die Kleinsten in zwei Klassenräumen, die nur eine gemeinsame, etwa 90 Zentimeter breite Tür zum Korridor haben. Im Gefahrenfalle, zum Beispiel bei Feuer, würde hier eine unvorstellbare Panik ausbrechen, wenn etwa 75 elfjährige Jungen und Mädchen sich durch diese eine Tür in Sicherheit bringen wollen. Wenn in diesen Räumen ein Fenster geöffnet werden soll, muß ein Schüler auf die Fensterbank steigen, und ein oder zwei andere leisten dabei Hilfestellung, um ein Abstürzen zu vermeiden. In einem dieser Räume regnet es seit Jahren durch. Anträge aller Art, Meldungen an die Baupolizei und so weiter sind seit Monaten erfolglos geblieben. Hier sind Kinder in Lebensgefahr, und niemand scheint zuständig zu sein! (Anmerkung zu Punkt 2 bis 4: Der § 223 des Strafgesetzbuches droht Gefängnisstrafe für Körperverletzung, das heißt auch für gesundheitliche Beeinträchtigung an. Diese ist laut Gesetz auch gegeben, wenn der Betroffene unmittelbar noch gar keine Wirkung spürt. § 330 c verlangt Hilfeleistung von jedem, der erkennt, daß sich jemand in einer Situation befindet, die gefährlich ist oder werden kann. Verweigerung der Hilfeleistung ist strafbar.)
- Die Königin-Luise-Schule ist eine Realschule, das heißt also, daß den naturwissenschaftlichen Fächern eine besondere Bedeutung zukommt. Dennoch gibt es für Physik und Chemie nur einen gemeinsamen Raum. Ein Biologieraum ist überhaupt nicht vorhanden. Auch ein Zeichensaal fehlt.
- Ein Lehrerzimmer ist nicht vorhanden Der Verbindungsflur zwischen Alt- und Neubau ist provisorisch als Lehreraufenthaltsraum hergerichtet worden. An kalten Wintertagen herrschten dort Temperaturen zwischen 10 und 13 Grad, im Sommer um 30 Grad.
- Rektorzimmer und Schulbüro sind zusammengenommen so groß wie ein mittleres Wohnzimmer. Beide Räume entsprechen in keiner Weise den modernen Anforderungen.
Als Abhilfe kommt nur ein Schulneubau in Frage. Erklärungen, daß dies aus finanziellen Gründen nicht möglich sei, wirken angesichts des außerordentlichen wirtschaftlichen Wohlstandes unseres Staates unglaubwürdig. Als Zwischenlösung könnte man nach dänischem Vorbild einen Schulpavillon aufstellen, der für etwa 40.000 DM zwei bis vier vollwertige Schulräume bietet. Nach einem Neubau kann dieser Pavillon ohne wesentliche Wertminderung an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden.
Der Referent appellierte an Eltern und Lehrer, nicht nur die zuständigen Behörden immer wieder auf die menschenunwürdigen Zustände an der Schule aufmerksam zu machen, sondern auch den Politikern aller Parteien klar zu machen, daß die Zeit des Hinhaltens und der leeren Versprechungen vorbei ist und daß eine Partei, die bei ihrem Einsatz für die Schule nicht mit deutlich greifbaren Erfolgen aufwarte, bei der nächsten Wahl nicht mit den Stimmen von Eltern und Lehrern rechnen könne.
STORMARNER TAGEBLATT vom 8.9.1966
Sonnabend, 10. September 1966
Die Meinung des Lesers
Schule mit menschenunwürdigen Zuständen?
Ich unterrichte seit Ostern 1951 an der Königin-Luisen-Schule in Bad Oldesloe, und ich bin ehrlich bestürzt über die Pressemeldung, wonach ich an einer Schule tätig sein muß, die (von einem zwei Tage bestehenden „Schulverein der Königin-Luise-Schule“) als „unterentwickelte Institution“ mit „menschenunwürdigen Zuständen“ aus dem „gegenwärtigen Tiefstand“ herausgeführt werden soll; denn so heißt es eindeutig (oder doch zweideutig?!) im „Stormarner Tageblatt“, Nr. 209, Seite 3!
„Die Elternschaft erhebt schwere Vorwürfe“ hat der Gewährsmann des „Stormarner Tagelblatt“ drucken lassen. Er darf meines Erachtens „einige Mitglieder“, aber nicht „Elternschaft“ sagen; denn die Elternschaft hat den Schulverein nicht gegründet, um angeblich unhaltbare Zustände zu beseitigen. Der Anlaß war ein ganz anderer!
Wie ich aus sicherer Quelle erfahren konnte, will der Schulverein „unterstützen“ oder „fördern“ oder „mitarbeiten“ oder „helfen“, aber keinesfalls reorganisieren oder in irgendeiner Form reformieren.
Ohne Zweifel sind bauliche Mängel nachzuweisen! Schließlich ist die Königin-Luise-Schule kein Neubau, und wenn sie ein Neubau wäre, dann würden – heutigen Gepflogenheiten entsprechend – unter Garantie „unverzeihliche“ Mängel festgestellt werden.
Dem Zeitungsartikel zufolge müssen Paragraphen aus dem Strafgesetzbuch (!) herangezogen werden, um Behörden, Parteien und sicherlich Lehrkräfte der Realschule zur Raison zu bringen! Solche Gedankengänge entstammen nicht den Kreisen des Vorstandes, sondern entsprechen offenbar den Vorstellungen des Gewährsmannes, der das „Stormarner Tageblatt“ dementsprechend informierte. Er möge künftig die Presse objektiv informieren, dabei jeden Superlativ vermeiden und den Positiv heranziehen!
Wenn nicht alles trügt: Die Elternschaft ist nach dem 6. September 1966 (dem Gründungstag des Vereins) nicht minder konziliant als vor dem 6. September 1966!
Allen provozierenden Meldungen zum Trotz werden – wie in den Vorjahren – viele Schüler(innen) für die Aufnahme in eine „Schule mit menschenunwürdigen Zuständen“ gemeldet werden.
Wo Schatten ist, da ist auch Licht, viel Licht! Gustav Hafemann, Realschullehrer.
STORMARNER TAGEBLATT vom 10.9.1966
Sonnabend, 10. September 1966
Reifeprüfungen haben schon begonnen
Wegen der Instandsetzungsarbeiten im Travestadion und des Fehlens von Umkleide-, Geräte- und Toilettenräumen in dem neuen Kurparkstadion mußte die Theodor-Mommsen-Schule das Sportabitur (Leichtathletik) für ihre Unter- und ihre Ober-Primen nach Reinfeld verlegen. Sie mietete für die beiden Prüfungstage einen Bus. Das schriftliche Abitur für die beiden Oberprimen findet in der Woche ab 19. September, das mündliche in der Woche ab 17. Oktober statt. Die Entlassungsfeier ist auf den 29. Oktober festgesetzt.
STORMARNER TAGEBLATT vom 10.9.1966
Mittwoch, 14. September 1966
Die Meinung des Lesers
Um die Königin-Luise-Realschule
Der Bericht im „Stormarner Tageblatt“ vom 8. des Monats veranlaßt uns zu folgender Feststellung:
- Es wäre richtiger gewesen, wenn der Korrespondent des Stormarner Tageblattes seine eigenen Ergänzungen (zum Beispiel: Hinweis auf das Strafgesetzbuch und die Formulierung „gegenwärtigen Tiefstand“) sowie seine eigenen Auslegungen zum Vortrag des Herrn Schmalowski, den dieser bewußt nach einem schriftlichen Konzept gehalten hat, auch als solche deklariert hätte.
- Das Schreiben an den Herrn Kultusminister des Landes Schleswig-Holstein war keine Angelegenheit des Schulvereins sondern des Gesamtelternbeirates.
- Die von Herrn Schmalowski gebrauchte Formulierung von „dem unterentwickelten Charakter der Schule“ bezog sich nur auf den augenblicklichen baulichen Zustand und den Mangel an Lehrkräften, nicht aber auf die Arbeit in der Schule.
Für den Gesamtelternbeirat der Königin-Luise-Realschule in Bad Oldesloe, Lieske, Vorsitzender.
STORMARNER TAGEBLATT vom 14.9.1966
Mittwoch, 14. September 1966
Die Meinung des Lesers
Um die Königin-Luise-Realschule
In den Ausgaben des „Stormarner Tageblattes“ vom 8. September und 10. September 1968 (Leserzuschrift) sind Meinungen über die Verhältnisse an der Königin-Luise-Schule geäußert worden, die sich widersprechen.
Das Lehrerkollegium legt Wert auf folgende Stellungnahme:
- Dem Brief an den Herrn Kultusminister, in dem die Elternschaft sich zu personellen und baulichen Fragen geäußert hat, stimmen wir voll zu. Die damit verbundene Initiative der Eltern wird von uns begrüßt und unterstützt.
- Die Form der Berichterstattung über die Elternversammlung vom 6. September 1966 findet nicht die Zustimmung des Kollegiums in den Punkten, in denen der Berichterstatter über die Ausführungen von Herrn Schmalowski hinausgegangen ist.
- Bei der Leserzuschrift von Herrn Hafemann handelt es sich um eine rein persönliche Meinungsäußerung.
Das Kollegium der Königin-Luise-Schule, Bad Oldesloe, Petzinna.
Die vorstehenden Leserbriefe könnten den Eindruck erwecken, als ob die Redaktion des Stormarner Tageblattes von sich aus zu der Situation in der Königin-Luise-Schule Stellung genommen und sie nicht zutreffend oder grob übertrieben dargestellt hatte. Deshalb sei klargestellt, daß der in unserer Ausgabe vom 8. September erschienene Bericht über die Gründung des Schulvereins weder von der Redaktion veranlaßt noch von einem Redaktionsmitglied geschrieben worden ist. Er stellt somit keine Stellungnahme des Stormarner Tageblattes dar. Die eigene Berichterstattung war uns nicht möglich, weil wir zu der Gründungsversammlung nicht eingeladen worden waren. Aus den Umständen, unter denen uns der Bericht zuging, mußten wir schließen, daß Schulverein bzw. Gesamtelternbeirat den Verfasser zu der Abfassung des Artikels autorisiert hatten. Die Redaktion.
STORMARNER TAGEBLATT vom 14..9.1966
Freitag, 16. September 1966
Schulhöfe keine Kinderspielplätze
Kreisstadt folgt nicht der Empfehlung Kiels
Entgegen einer Empfehlung des schleswig-holsteinischen Kultusministers werden in der Kreisstadt die Schulhöfe nicht als Kinderspielplätze freigegeben. Diese bereits vor einiger Zeit getroffene Entscheidung ist jetzt in einer Verlautbarung des Magistrats bestätigt worden.
Die Stadt teilt dazu mit:
„In einem Zeitungsartikel ist hier kürzlich ein Erlaß des Kultusministers aus dem Jahre 1959 über die Benutzung von Schulhöfen als Kinderspielplätze in Erinnerung gebracht worden. Durch diese Notiz konnte der Eindruck erweckt werden, als seien durch den Erlaß generell alle Schulhöfe in der schulfreien Zeit für die Kinder zum Spielen freigegeben worden.
Der Magistrat sieht sich daher veranlaßt, darauf hinzuweisen, daß es sich hier nur um eine Empfehlung des Kultusministers handelt. Die Entscheidung liegt bei den Städten und Gemeinden, die als Schulträger hierfür zuständig sind. Es ist selbstverständlich, daß die sehr unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten hierbei berücksichtigt werden müssen. In Bad Oldesloe sind die zuständigen städtischen Gremien seinerzeit nach eingehender Prüfung der Sachlage und in Übereinstimmung mit den Schulleitern zu der Überzeugung gelangt, daß hier eine Notwendigkeit zur Freigabe der Schulhöfe als Kinderspielplätze nicht besteht, da gerade in der Nähe der Schulen genügend andere Möglichkeiten (Bürgerpark, Kurpark usw.) gegeben sind, sich außerdem durch das Spielen auf den Schulhöfen gewisse Schwierigkeiten ergeben können.
Auf den Schulhöfen der Oldesloer Schulen ist daher das Spielen und Herumtollen von Kindern in der unterrichtsfreien Zeit nach wie vor nicht gestattet.
STORMARNER TAGEBLATT vom 16.9.1966
Sonnabend, 24. September 1966
Sportgeräte für 8725 DM
Nach einem Beschluß des Magistrats werden jetzt für die neue Gymnastikhalle des Gymnasiums nicht fest eingebaute Turn- und Sportgeräte für 8725 DM bestellt. Sie wurden von der Schule nach fachlichen Gesichtspunkten sorgfältig ausgewählt.
STORMARNER TAGEBLATT vom 24.9.1966
Mittwoch, 5. Oktober 1966
Turngeräte für Stadtschüler
Wie Bürgermeister Barth mitteilte, hofft die Stadt, daß die Turnhalle der Stadtschule Mitte November fertiggestellt sein wird. Der Magistrat bewilligte bereits 10.700 DM für Turngeräte.
STORMARNER TAGEBLATT vom 6.10.1966
Donnerstag, 6. Oktober 1966
Ausschuß tagt in der Realschule
Der städtische Schul- und Kulturausschuß wird seine nächste Sitzung am kommenden Mittwoch in der Mittelschule abhalten und dabei die Wünsche des Elternbeirates besprechen. Inzwischen hat der Bauausschuß die Mittelschule bereits besichtigt und bestimmte Vorschläge erarbeitet. Auf Anordnung der Schulleitung wird der Klassenraum im zweiten Stockwerk des Altbaues, der keine Tür zum Flur besitzt, seit kurzem nicht mehr für den Unterricht benutzt.
STORMARNER TAGEBLATT vom 6.10.1966
Mittwoch, 12. Oktober 1966
Sitzung des städtischen Schul- und Kulturausschusses in der Königin-Luise-Schule
Donnerstag, 20. Oktober 1966
Lehrer auf dem Verkehrsübungsplatz
Auf Einladung der Verkehrswacht besuchte der Ortsverein Harksheide der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft den ADAC-Verkehrsübungsplatz in Bad Oldesloe. Der Kreisfachberater für Verkehrserziehung, Realschullehrer Gerhard Fenner (Bad Oldesloe), demonstrierte für seine Kollegen aus dem Harksheider Raum mit einer Realschulklasse eine praktische Verkehrsübung und gab Hinweise für die Gewöhnung der Kinder an das richtige Verkehrsverhalten. Der Besuch des Platzes mit einer Schulklasse müsse vorher schon im Unterricht theoretisch vorbereitet werden. Mit einem Referat „Verkehrserziehung – ihre Verwirklichung in der Schule“ und einer lebhaften Diskussion schloß diese dritte Lehrerarbeitstagung der Verkehrswacht.
STORMARNER TAGEBLATT vom 20.10.1966
Donnerstag, 20. Oktober 1966
Sie bestanden die Reifprüfung
29 Theodor-Mommsen-Schüler atmeten erleichtert auf
Alle 29 Oberprimaner der Theodor-Mommsen-Schule haben die Reifeprüfung bestanden. Unter Vorsitz von Oberstudiendirektor Siepermann fand gestern und vorgestern die mündliche Prüfung statt. Heino Heiden (Reinfeld) aus der Ols war davon befreit.
Die feierliche Entlassung der nachstehend aufgeführten 29 Abiturienten findet am 29. Oktober um 10.30 Uhr in der Aula des Gymnasiums statt:
Klasse Ols:
Jutta Baedeker (Berufswunsch Volksschullehrerin), Manfred Böttcher (Regierungsinspektor), Christel Brockmöller (Zahnärztin), Wolfgang Engler (Biologe), Brigitte Fleischfresser (Volksschullehrerin), Cara Gebhardt (Diplom-Bibliothekarin), Peter Groß (Jurist), Anneliese Haarmann (Ärztin), Heino Heiden (Jurist), Renate Mayr (Fremdsprachensekretärin), Barbara Miesel (Journalistin), Heike Offen (Kirchenmusikerin), Evelyn Pöhlsen (Volksschullehrerin), Margot Pump (Volksschullehrerin), Jörg Rampelt (Diplom-Ingenieur), Brigitte Schröder (Diplom-Dolmetscherin), Sieglinde Voigtman (Sprachheil-Lehrerin).
Klasse Olm:
Joachim Brockhusen (Apotheker), Otto Dittmann (Diplom-Ingenieur), Carsten Dreckmann (Diplom-Landwirt), Hans-Jürgen Heinze (Marineoffizier), Claus Lüders (Jurist), Günter Matthiessen (Mathematiker), Gudrun Miesel (Architektin), Gerd Richter (Beamter), Kirsten Riebel (Volksschullehrerin), Christian Roes (unbestimmt), Christine Scherdin (Mittelschullehrerin), Rudolf Tyrell (Facharzt).
Ebenfalls' das Abitur bestanden drei ehemalige Schüler der Theodor-Mommsen-Schule an der Wirtschaftsoberschule in Lübeck: Brigitta Menk-Vorhaben, Hartmut Albrecht und Jürgen Leichsenring.
STORMARNER TAGEBLATT vom 20.10.1966
Sonnabend, 29. Oktober 1966
Abiturienten nahmen Abschied
„Seien Sie nicht nur Arbeits- und Erfolgsmenschen, sollerfüllende Gesellschaftsfunktionäre, sondern tun sie alles mit dem Herzen, vom Herzen her“, rief Oberstudiendirektor Siepermann den 29 Abiturienten zu, die vom Theodor-Mommsen-Gymnasium Abschied nahmen.
In der voll besetzten Aula hatten sich zu der Entlassungsfeier als Gäste zahlreiche Eltern, ferner die Spitzen von Kreis und Stadt und ehemalige Lehrkräfte versammelt. Sie alle erhoben sich, als die Abiturienten, geführt von ihren Klassenlehrerinnen Studienrätin Redöhl und Oberstudienrätin Schlett in die Aula einzogen.
Als Sprecher der scheidenden Oberprimaner dankte Heino Heiden den Lehrern. Gewand formulierend sprach er dann über Ideale, das Menschenbild der Antike und die Erfordernisse der modernen Zeit.
Die Abschiedsworte der Schülerschaft sprach erstmalig ein Sextaner, und zwar in Reimen. Sein Zukunftsbild von einer Schule, in der nicht mehr gebaut wird und die Lehrerinnen Miniröcke tragen, löste viel Lachen und Beifall aus.
Vor der Aushändigung der Reifezeugnisse verteilte Direktor Siepermann einige Buchprämien an die Besten. Die Theodor-Mommsen-Prämie, gestiftet vom Enkel des großen Gelehrten, erhielten Heino Heiden (Reinfeld) aus der OIs und Günter Matthiessen (Kayhude) aus der OIm, die Buchspende eines ehemaligen Schülers Christine Scherdin (Bad Oldesloe) aus der OIm und die Buchspende des Vesdoro (Verein ehemaliger Schüler der Oberrealschule Oldesloe), auf den der Direktor die Abiturienten besonders hinwies, Manfred Böttcher (Bad Oldesloe) aus der OIs.
„Kiekt mal wedder in“, lauteten die letzten Worte des Schulleiters, bevor der Chor unter Leitung von Studienrat Fritz Alshuth ein Lebewohl sang.
STORMARNER TAGEBLATT vom 31.10.1966
Sonnabend, 5. November 1966
Theodor-Mommsen-Fest am 30. November und 1. Dezember
Wie stets wird das Theodor-Mommsen-Fest des Gymnasiums mit einem Konzert eingeleitet. Es findet am 30. November statt. Auf dem Programm stehen das Schicksalslied von Johannes Brahms und Carmina burana von Carl Orff. Mitwirkende sind Käthe Möller-Siepermann (Bad Oldesloe), Erich Wenk (Leverkusen), Günther Pods (Eutin), der Schulchor, die Hamburger Symphoniker und Hildegard Nölting (Bad Oldesloe). Die Leitung hat Studienrat Fritz Alshuth. Am Vormittag des nächsten Tages findet in der Aula ein Festakt statt. Den Abschluß bildet am Abend ein Ball im „Oldesloer Hof“.
STORMARNER TAGEBLATT vom 5.11.1966
Sonnabend, 19. November 1966
Gymnastikhalle wird ihrer Bestimmung übergeben
Am kommenden Dienstag wird die neue Gymnastikhalle bei der Stadtschule an der Großen Salinenstraße ihrer Bestimmung übergeben. In einer kleinen Feier, die um 10 Uhr beginnt, werden die Kinder der Schule den geladenen Gästen eine kleine Folge von Darbietungen vorführen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 19.11.1966
Dienstag, 22. November 1966
„Räuber“ weihten Halle ein
Für Oldesloes Stadtschule schon wieder zu klein
In einer Feierstunde übergab Bürgermeister Hermann Barth die neue Gymnastikhalle der Stadtschule offiziell ihrer Bestimmung. Die Freude über den Neubau wird allerdings getrübt durch die Tatsache, daß die Halle für den Turnbetrieb mit 24 Klassen der Schule nicht ausreicht.
So wird es erforderlich, wie Rektor Karl-Heinz Goldenbaum in einer Ansprache ausführte, daß die oberen Klassen ihren Turnunterricht nachmittags erhalten. An einem Tage der Woche ist die Halle durch den Turnunterricht der Sonderschüler blockiert.
Rektor Goldenbaum hob hervor, daß die Spiele der Kinder einen zweifachen Sinn hätten: Allen zu zeigen, daß es sich bei der Gymnastikhalle um einen Neubeginn handelt, und allen zu danken, die an der Erstellung mitwirkten. Der besondere Gruß des Rektors galt seiner Vorgängerin, Fräulein Mohr, die bis zum Jahre 1965 die Stadtschule 20 Jahre lang geleitet hatte. Ein kurzer Blick in die Geschichte der Stadtschule, insbesondere in ihren früheren Turnbetrieb war recht interessant. Im Jahre 1910 wurden drei Pflichtturnstunden eingeführt, ab 1927 war Schwimmen Pflichtfach.
Bürgermeister Barth wies darauf hin, daß die Stadt zur Errichtung der Gymnastikhalle kein Darlehen aufzunehmen brauchte. Stadt und Kreis teilten sich die Kosten. Der Bürgermeister sagte weiter, daß eine neue Bestuhlung in der Gymnastikhalle im kommenden Nachtragshaushalt berücksichtigt werde.
Stadtrat Wilhelm Moog rief den Kindern zu, nach dem Motto des Turnvaters Jahn zu turnen: „Frisch, fromm, fröhlich, frei!“
Schulrat Heinrich Lüth überbrachte die Größe der Landesregierung und unterstrich die Notwendigkeit eines guten Turnunterrichts.
Fräulein Emma Mohr wünschte, daß die Gymnastikhalle drei Aufgaben zugänglich gemacht werden möge: der Körpererziehung, der musischen Ausbildung und der Kontaktpflege mit der Elternschaft.
Die Einweihungsfeier umrahmte der Chor der Stadtschule und eine große Anzahl von Schülern mit lustigen Darbietungen.
Den Bauarbeiten für die Gymnastikhalle war am 1. April dieses Jahres begonnen worden. Die Baukosten für die Halle betrugen 240.000 DM. Dazu kamen 49.000 DM für Schmutz- und Regenwassersiel, Blitzschutzanlagen, Turngeräte, Kleinmaterial und anderes. Die Halle ist innen 18,20 Meter lang und 10 Meter breit. Sie enthält auch eine 47 Quadratmeter große Bühne, die für musikalische Darbietungen, Laienspiele und ähnliches geeignet ist. Für die Jungen und Mädchen gibt es je einen Umkleide- und Waschraum. Auch für die Lehrkräfte steht ein Umkleide- und Waschraum zur Verfügung. Der Geräteraum ist 40 Quadratmeter groß. Der Fußboden wurde mit strapazierfähig Linoleum abgedeckt. Etwa 300 Kinder finden in der Halle eine Sitzgelegenheit.
STORMARNER TAGEBLATT vom 23.11.1966
Sonnabend, 26. November 1966
Sie erlangten die mittlere Reife
105 Oldesloer Realschüler feierlich verabschiedet
Heute vormittag verabschiedete die Königin-Luise-Realschule in einer Feierstunde in der Aula 105 Mädchen und Jungen des zehnten Schuljahres.
Folgende Schülerinnen und Schüler erhielten wegen ihrer guten Leistungen Buchprämien: Franziska Grzechza und Karl-Heinz Vogel (Klasse 10a), Annelie Kabel und Rüdiger Hildebrandt (Klasse 10b) und Hannelore Spies und Gerhard Martens (Klasse 10c). Klassenlehrer waren: Dr. Gisela Stangenberg (10a), Gustav Hafemann (10b) und Heinz Timmermann (10c).
Die Namen der SchulentIassenen und ihre Berufswünsche:
Klasse 10a:
Jutta Berger, medizinisch-technische Assistentin; Ulrike Borchmann, Volksschullehrerin; Ute Claussen, Bürogehilfin; Hannelore Dörfler, Apothekenhelferin; Dorit Grantzau, Steuerberaterhelferin; Franziska Grzechza, Säuglingsschwester; Christa Kneis, Frauenfachschule; Elke Lindau, Auslandskorrespondentin; Ilse Riebel, Frauenfachschule; Telse Riedell, Krankenschwester; Gisela Schmalowski, medizinisch-technische Assistentin; Ingrid Schumann, technische Zeichnerin; Ingrid Wigger, Frauenfachschule.
Karl-Heinz Carstens, Höhere Handelsschule; Manfred Fandrey, Postbeamter; Siegfried Glimm, Maschinenbauingenieur; Fred Girschkowski; Wirtschaftsoberschule; Joachim Heyn, Wirtschaftsoberschule; Werner Kuhnt, Vermessungstechniker; Wolfgang Lange, Finanzbeamter; Harald Linke, Wolkenwehe, Nachrichten-Ingenieur; Helmuth Möller, Techniker; Gerd Nomack, Maschinenbauingenieur; Arnold Petersen, Maschinenbauingenieur; Horst Rickert, Industriekaufmann; Gerald Rüdiger, Finanzbeamter; Joachim Schneuer, Maschinenbauingenieur; Gernot Scholz, Bankkaufmann; Peter Stäcker, Bankkaufmann; Hans-Hermann Stoffers, Nachrichteningenieur; Dietrich Vogel, Höhere Handelsschule; Karl-Heinz Vogel, Höhere Handelsschule.
Klasse 10 b:
Petra Barthky, Funkerin; Gabriele Beyer, Auslandskorrespondentin; Christa Brandenburg, Grabau, Krankenschwester; Carmen Dobrowolski, Krankenschwester; Ruth Ebert, Nahe, Wirtschaftsoberschule; Monika Gerckens, Bargfeld, Bankkaufmann; Dagmar Gerner, Grabau, Rechtsanwaltsgehilfin; Sibylle Heinrich, Bankkaufmann; Annelie Kabel, Götzberg, Lehrerin; Helene Kalle, Todendorf, Höhe Handelsschule; Waltraut Kuschel, Glinde, Bankkaufmann; Renate Leinius, Auslandskorrespondentin; Mechthild Schmidt, Wirtschaftsoberschule; Maren Sievers, Steinfeld, Krankengymnastin; Barbara Wöller, Wirtschaftsoberschule.
Uwe Baumgart, Trittau, Chemielaborant; Eckhard Beecken, Henstedt-Wohld, Landwirt; Wulf Böttger, Rethwischdorf, Wirtschaftsoberschule; Horst Drews, Sühlen, Spar- und Darlehnskasse; Klaus Gerken, Todendorf, Maschinenbau; Walter Grube, Steuermann; Rüdiger Hildebrandt, Reinfeld, Fernmeldepraktikant; Hans-Friedrich Hoffmann, Groß Barnitz, Bauingenieur; Werner Isenberg, Trenthorst, Aufbaugymnasium; Hans Krohn, Sprenge, Groß- und Außenhandelskaufmann, Hinrich Krohn, Sprenge, Starkstromtechniker; Klaus Pabel, Maschinenschlosser; Joseph Poschmann, Wirtschaftsoberschule; Bernd Riedel, Post- und Telegrammdienst; UIrich Ruß, Industriekaufmann; Peter Schacht, Wirtschaftsoberschule; Hans-Hermann Schütt, Wakendorf II, Industriekaufmann; Rolf Wichern, Bundeswehr; Hans-Hinrich Wulf, Bankkaufmann; Michael Zettler, Sühlen, Kaufmann; Günther Zosel, Todendorf, Industriekaufmann.
Klasse 10c:
Rosemarie Boy, Bargfeld, Auslandskorrespondentin; Helga Damm, Wakendorf I, Apothekerin; Heidemarie Dencker, Siebenbäumen, Kindergärtnerin; Heidi Dombrowski, Sattenfelde, Arzthelferin; Regina Domke, Trittau, Sportlehrerin; Sabine Eggert, Gymnastiklehrerin; Erika Malige, Steuerberaterin; Rita Martens, Rethwischfeld, Bundesbahnbeamtin; Angela Marzischewski, Lehrerin; Sabine Maul, Nahe, Erzieherin; Eva Motzkus, Rethwischdorf, Kindergärtnerin; Karin Pophal, Reinfeld, Fremdsprachenkorrespondentin; Hannelore Spies, Steuerberaterin; Gisela Starck, Tremsbüttel, Zahntechnikerin; Helga Struppeck, Bad Oldesloe, Masseusin; Marlis Stürmer, Pölitz, Optikerin; Eva-Marie Tschage, Bürokaufmann; Veronika Valentin, Bargfeld, Postangestellte; Renate Wolff, Stubben, Industriekaufmann; Christel Wollenschläger, Steuerberaterin.
Eitel-Friedrich Besch, Fischbek, Abitur; Wolfgang Drews, Nienwohld, Speditionskaufmann; Manfred Fürstenberg, Groß-Boden, Maschinenschlosser; Horst Gercke, Rümpel, Steueranwärter; Bernhard Grage, Rethwischfeld, Industriekaufmann; Reinhard Lang, Nütschau, Industriekaufmann; Ulrich Mallien, Lokfeld, Feinmechaniker; Gerhard Martens, Rethwischfeld, Atomphysiker, Heinz Martin, Sülfeld, Industriekaufmann; August-Wilhelm Meyer, Siebenbäumen, Ingenieur; Georg Meyer, Pölitzfeld, Landwirt; Christian Mittelstaedt, Maschinenschlosser; Janos Sallai, Schulenburg, Groß- und Außenhandelskaufmann; Jürgen Schwarck, Mollhagen, Betriebswirt; Rüdiger Sluga, Reinfeld, Industriekaufmann; Hans-Joachim Steinfatt, Nütschau, Groß- und Außenhandelskaufmann; Hans-Joachim Zakrzewski, Rethwischdorf, Werkzeugmacher.
Alle Schüler bei denen der Wohnort nicht ausdrücklich genannt ist, wohnen in Bad Oldesloe.
STORMARNER TAGEBLATT vom 26.11.1966
Montag, 28. November 1966
Oldesloes Parlament überprüfte die Finanzen
Etat für 1966 um eine Million erhöht …
Das städtische Haushaltsvolumen vergrößert sich durch den vom Stadtparlament verabschiedeten Nachtragsetat 1966 um rund eine Million DM. Ausschlaggebend dafür war eine ganze Reihe von Mehreinnahmen. …
Im außerordentlichen Etat werden u.a. 467.000 DM für den Rohbau der Sporthalle und 300.000 DM für den Rohbau der Sonderschule ausgewiesen. Ferner stellt die Stadt 77.000 DM für die Gymnastikhalle der Oberschule und weitere 19.500 DM für die Verbesserungen im Travestadion bereit. …
Auf schnelle Bereitstellung von Mitteln für den Umbau einer Klasse drängten die Raumnot der Königin-Luise-Schule. Stadtrat Bernhard Nowak (Wählergemeinschaft) machte darauf aufmerksam, daß ab 12. Dezember 20 Klassen in der Schule unterzubringen sind, jedoch nur 19 Räume zur Verfügung stehen. Es besteht die Gefahr, daß für eine Klasse nachmittags Unterricht erteilt werden muß.
Bürgerworthalter Georg Koch: „Es muß doch möglich sein, für das vorhandene leerstehende Klassenzimmer in kurzer Zeit einen Ausgang zu schaffen, so daß es benutzbar ist. Das Bauamt hat sich doch an Ort und Stelle bereits informiert.“
Stadtverordneter Georg Schömer: „Der Finanzausschuß muß wissen, was der Umbau kostet.“
Stadtbaumeister Walter Heinemann sagte zu, die Kosten schnellstens ermitteln zu wollen. …
STORMARNER TAGEBLATT vom 29.11.1966
Donnerstag, 1. Dezember 1966
Musik – Literatur – Tanz
Oldesloes Gymnasium feierte Theodor-Mommsen-Fest
Im Mittelpunkt der Schulfeier anläßlich des Theodor-Mommsen-Festes stand in der Aula des Gymnasiums ein Vortrag von Studiendirektor Dr. Brandstätter über Gestalt und Funktion des Thomas Becket im Drama der Gegenwart.
Mit Werken von Händel und Gluck leiteten Schulorchester und -chor die Feier ein. Oberstudiendirektor Siepermann wies auf die besonderen Umstände hin, unter denen das diesjährige Theodor-Mommsen-Fest infolge des Kurzschuljahres vorbereitet und veranstaltet werden mußte. Es fiel zum ersten Male mit dem Schuljahresende zusammen. Unter den Gästen begrüßte der Schulleiter Bürgerworthalter Koch, Bürgermeister Barth, Stellvertretenden Bürgerworthalter Busch, Stadtrat Moog, die Leiter der Oldesloer Schulen, Vertreter der Kirchen, den Vorsitzenden des Elternbeirats und der Schulpflegschaft, Dr. Clamann, im Ruhestand lebende Pädagogen und den Vorsitzenden des Vesdoro, Meyer.
Sein Dank galt allen denen, die zum Gelingen des Theodor-Mommsen-Festes beigetragen haben. Besondere Dankesworte richtete er an Studienrat Alshuth für die gute künstlerische Ausrichtung des Festes.
Dr. Brandstätter legte seinen Ausführungen drei Dramen von Thomas Stearns Eliot, Jean Anouilh und Christopher Fry zugrunde, die zugleich das Leben und Wirken des englischen Staatsmannes und katholischen Geistlichen aus dem zwölften Jahrhundert aus drei verschiedenen Perspektiven beleuchten.
In Eliots „Der Mord im Dom“ wird Becket als ein Heiliger in der Welt dargestellt. Für ihn gibt es nur die sittliche Entscheidung zwischen Gut und Böse.
Anouilh schildert in seinem Drama „Becket oder die Ehre Gottes“ eine durch und durch säkularisierte Welt voller Ungerechtigkeit und Brutalität. Der rücksichtslose und zugleich weichliche König sucht einen Freund, und er findet ihn in Becket, der unter dem Chaos leidet und den es nach einer geordneten Welt verlangt. Kühl und ohne spontane Begeisterung geht er seinen Zielen nach.
Bei Fry „König Kurzrock“ erscheint Becket als der Sucher nach Wahrheit für sich und eine überirdische Welt. Fry hält sich ziemlich stark an die historische Vorlage.
Bleibt die Frage, so Dr. Brandstätter, ob sich dramatische Darstellung und geschichtliche Erkenntnis ergänzen oder ausschließen. Lebhafter Beifall dankte dem Vortragenden für seine tiefschürfende Untersuchung.
Den Abschluß des Festes bildete ein gut besuchter Ball am Abend im Oldesloer Hof.
STORMARNER TAGEBLATT vom 2.12.1966
Freitag, 2. Dezember 1966
Konrektor Bahnsen verläßt die Realschule
Mit Wirkung vom 1. Dezember ist der Konrektor der Königin-Luise-Schule, Walter Bahnsen, als Rektor an die großzügig und modern ausgestattete Realschule in Kronshagen bei Kiel berufen worden. Er wird sein neues Amt am kommenden Montag antreten. Am Dienstagabend wird er in einer Parlamentssitzung den Stadtverordneten vorgestellt. Die zweizügige Schule hat zwölf Klassen. Der Pädagoge war 16 Jahre an der Oldesloer Realschule tätig. Ein Jahr lang leitete er sie. Er ist Fachlehrer für Deutsch und Geschichte. Sein besonderes Anliegen war und ist die Heranführung der Schüler und Schülerinnen der Oberstufe an die moderne Kunst.
STORMARNER TAGEBLATT vom 2.12.1966
Freitag, 2. Dezember 1966
3000 DM für Möbel
In der Theodor-Mommsen-Schule wird eine Bücherei für die Oberstufe neu eingerichtet. Für die notwendigen Möbel bewilligte der Magistrat einen Betrag von 3000 DM.
STORMARNER TAGEBLATT vom 2.12.1966
Montag, 12. Dezember 1966
Neues Gelände für zweite Mittelschule
Bad Oldesloe gibt reservierte Grundstücke frei
Eine zweite Realschule wird, wenn ihr Bau eines Tages spruchreif ist, nicht in dem bisher hierfür vorgesehenen Gebiet zwischen Hamburger und Lorentzenstraße errichtet werden. Die Stadtverordneten gaben nämlich das zwei Hektar große Gelände für die Bebauung mit Wohnungen und Gewerbebetrieben bestimmter Art frei.
Das Gelände ist in dem im März dieses Jahres in Kraft getretenen Bebauungsplan Nr. 23a, Sanierungsgebiet: Ring um die Innenstadt, für Gemeinbedarf zur Errichtung einer zweiten städtischen Realschule ausgewiesen worden. Die Grundeigentümer sind damit in ihrer bisherigen Nutzung beschränkt. Vor Inkrafttreten des Bebauungsplanes lagen ihre Grundstücke in einem Mischgebiet, das zum Wohnen und zur Unterbringung von Gewerbebetrieben, die nicht wesentlich stören, bestimmt ist.
Hierzu sagte der Vorsitzende des Planungsausschusses, Stadtrat Schmacka (CDU): „Wir können das Gelände nicht erwerben. Das würde zuviel Geld kosten.“ Wenn die Stadt jedoch ihre Pläne nicht in bestimmter Frist verwirkliche, werde sie entschädigungspflichtig. Sie habe sich deshalb, um den Wünschen der Grundbesitzer nachzukommen, nach einem Ersatzgelände umgesehen und dabei ihr Augenmerk auf das Grundstück hinter dem Berliner Ring zwischen evangelischem Pastorat und Trave gegenüber dem Hako-Werk gerichtet.
Stadtverordneter Schröder (SPD) hatte nichts gegen die Aufgabe des Geländes einzuwenden, wohl aber gegen das Ersatzgelände am Berliner Ring. „Dort eine Mittelschule zu bauen, halte ich für fehl am Platze.“ Abgesehen von dem starken Verkehr bestünde dort ein anderer Nachteil: Das Grundstück sei nicht groß genug für die Anlage eines Schulsportplatzes.
Bürgerworthalter Koch (CDU) versicherte, daß über das Ersatzgelände noch nicht das letzte Wort gesprochen sei. Bei einer Stimmenthaltung beschloß die Versammlung schließlich die, wie es in der Amtssprache heißt, Umwidmung des Bauplatzes für die Mittelschule in ein Mischgebiet und damit die 1. Änderung zum Bebauungsplan Nr. 23a. Wenn Kiel zu dieser Änderung ja sagt, wird sie vielleicht in neun Monaten, rechtskräftig.
STORMARNER TAGEBLATT vom 14.12.1966
Mittwoch, 28. Dezember 1966
Gestühl für die Gymnastikhalle
Da die Gymnastikhalle der Stadtschule auch eine Bühne besitzt und für Veranstaltungen der verschiedensten Art benutzt, werden kann, sollen 170 Stühle beschafft werden. Der Magistrat bewilligte hierfür einen Betrag von 5200 DM.
STORMARNER TAGEBLATT vom 28.12.1966
Sonnabend, 31. Dezember 1966
Ein verdienter Mitbürger verläßt Oldesloe
Zu Beginn des neuen Jahres wird Studienrat a.D. Paul Läpple, der lange Jahre an der Theodor-Mommsen-Schule unterrichtet hat und seit 1911 in Oldesloe wohnt, nach Lübeck umziehen; Die Stadt verliert in ihm den Initiator der Buxtehude-Gedächtnistafel an der Peter-Pauls-Kirche, die besagt, daß dieser große Musiker ein Sohn Oldesloes war. Es ist das nicht geringe Verdienst des ehemaligen Pädagogen, durch beharrliches Studium des spärlichen und spröden Urkundenmaterials erst herausgebracht zu haben, daß Buxtehude einer alteingesessenen Oldesloer Bürger- und Ratsherrenfamilie angehörte, die unserem Volke mit ihm den größten Musiker vor Bach, nächst Heinrich Schütz, geschenkt hat.
STORMARNER TAGEBLATT vom 31.12.1966