Das Jahr 1969

 

Montag, 13. Januar 1969

Im Vordergrund: Sportprobleme

In kleinerem Rahmen klappte die Oldesloer Fragestunde – Allerlei Sorgen vorgetragen

Die erste Fragestunde des Stadtparlaments in diesem Jahr, von der vorher befürchtet worden war, sie würde mangels Anfragen ausfallen, entwickelte sich wieder Erwarten zu einem teilweise recht angeregten Zwiegespräch zwischen Stadtverordneten und Bürgern.

Insgesamt gab es während der eineinhalb Stunden dauernden Sitzung, die von dem stellvertretenden Bürgerworthalter Georg Schömer (SPD) geleitet wurde, elf Fragen und Diskussionsbeiträge aus den Reihen der Zuhörer.

Dabei stand dieses Mal der Sport im Vordergrund des Interesses. Der größte Teil der Debatte kann mit dem Satz umschrieben werden: „Wo werden die Oldesloer in Zukunft Fußball spielen, schwimmen und eislaufen?“

Rudi Herzog, Fußballobmann des VfL, fragte besorgt, wie der Spielbetrieb aufrecht erhalten werden soll, wenn beim Bau der Nordtangente sämtliche Spielfelder auf dem Exer zeitweilig ausfielen. Aus der Presse habe er entnommen, daß die Finanzierung dieser Straße gesichert zu sein scheine. Leider warte er bis heute auf eine Benachrichtigung der Stadt, wohin die Fußballspieler ausweichen könnten, während der Bürgerpark eine Großbaustelle sei.

Jörn Peter Schell, technischer Leiter der VfL-Fußballabteilung, ergänzte, daß es sich immerhin um 22 Mannschaften handele, die zusätzlich untergebracht werden müßten. Die Vertreter des VfL wollten weiterhin wissen, wie lange der Bau voraussichtlich dauern werde und ob im Anschluß daran auf dem Exer tatsächlich wieder Sportplätze oder vielleicht doch Parkplätze angelegt werden sollen.

Bürgermeister Gottfried Baethge, Stadtrat Werner Schmacka (CDU) als Vorsitzender des Planungsausschusses und mehrere Stadtverordnete nahmen zu diesen Fragen Stellung.

Nordtangentenbau verdrängt Sportler

Es zeigte sich dabei, daß konkrete Pläne zur Aufrechterhaltung des Sportbetriebes während der Bauzeit noch nicht vorliegen. Mehrfach wurde auf das Kurparkstadion hingewiesen. Dieses Stadion sei ursprünglich als Ausweichstätte für den Exer gebaut worden. Man werde es notgedrungen zeitweise stärker belasten müssen. Auch wolle die Stadt versuchen, jeweils wenigstens einen der Plätze im Bürgerpark trotz Bauarbeiten spielbereit zu halten.

Im übrigen bleibe die Planung in ihrer bekannten Form bestehen. Es gebe keinen Grund, so betonten Stadtrat Schmacka und andere Abgeordnete, an der Aufrichtigkeit der Stadtvertretung zu zweifeln: Es seien zwei Spielfelder auf dem Exer geplant und keine Parkflächen, und diese Planung werde ausgeführt.

Ein Vater und Wintersportfreund fragte, warum das Betreten der Eisfläche des Poggensees durch teilweise unlogische Verbote behindert werde: „Bei entsprechender Witterung sind wir doch nicht vom Poggensee fernzuhalten!“

Für den Fall aber, daß seinen Kindern doch einmal ein Unfall zustoße, wünsche er sich einige Rettungsgeräte, die leicht erreichbar am Strand aufgestellt sein sollten.

Bürgermeister Baethge sagte die Prüfung dieser Angelegenheit zu, betonte jedoch, daß die Stadt keinerlei Verantwortung für die dauernd wechselnde Tragfähigkeit der Eisdecke übernehmen könne. Stadtverordneter Dieter Achterberg (CDU) schlug vor, die Faustballfelder auf dem Exer bei geeigneter Witterung in Eisbahnen zu verwandeln. Dort werde niemand einbrechen. Gustav Bomann (SPD) meinte, die Tennisplätze eigneten sich noch besser als vorübergehendes Eislaufparadies.

Baden im Poggensee noch zumutbar?

Ein weiterer Fragesteller bemängelte den Zustand des Poggensees – allerdings in seiner sommerlichen Form als Badeanstalt. „Für eine Stadt, die das Prädikat „Bad“ im Namen führt, ist es unmöglich, den Bürgern ein solches Freibad anzubieten“, sagte er.

Die meisten Stadtverordneten gaben ihm recht, während Elfriede Scherschinski (SPD) anderer Meinung war: „So schlecht ist der Poggensee nicht!“ Die Versammlung erörterte mehrere Änderungsvorschläge, vertröstete die Fragesteller im wesentlichen aber auf die geplante Schwimmhalle.

„Vor 30 Jahren war die Trave ein erstklassiges Freibad“, meinte Dr. Käselau als Zuhörer der Fragestunde. „Warum heute nicht mehr? Oberhalb Oldesloes wird immer noch gebadet. Ich glaube, das Wasser ist gar nicht so schlecht, sonst wären in Nütschau schon Badelustige krank geworden!“

Rudi Herzog beanstandete, daß das Naturtheater nicht ausgenutzt werde. Für zwei Veranstaltungen im Jahr dürfte es sich kaum lohnen, die Anlage zu unterhalten.

Erster Stadtrat Karl Gerlach (SPD) fügte hinzu, in diesem Jahr werde es nur noch eine Veranstaltung sein, da die Gewerkschaften am 1. Mai das Naturtheater nicht mehr benötigen. „Vielleicht ist das der richtige Standort für unsere Schwimmhalle?“ fragte er.

Rudi Herzog war einverstanden: „Ein guter Gedanke!“ …

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.1.1969

 

Montag, 20. Januar 1969

150.000 DM für Schwimmhalle

Einstimmig überwies das Stadtparlament 150.000 DM aus dem der Stadt zustehenden Gewinnanteil der Kreissparkasse an die Schwimmhallenrücklage.

Zusammen mit den von privater Seite gespendeten Beiträgen sind damit im Augenblick 156.300 DM für den Bau eines Oldesloer Hallenbades vorhanden.

Der Gewinnanteil der Kreissparkasse ist zweckgebunden und darf nur für die Bereiche „Sport und Kultur“ ausgegeben werden. Eine Deckung des Haushaltsdefizits wäre mit diesen Geldern also nicht möglich.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.1.1969

 

Mittwoch, 22. Januar 1969

Schwimmhallenverein löst sich auf

Bürgermeister zur Leitung eines Kuratoriums bereit

Der Schwimmhallenverein, im Sommer 1966 mit viel Optimismus ins Leben gerufen, soll nach dem Vorschlag seines Vorstandes aufgelöst und durch ein Kuratorium oder eine Aktionsgemeinschaft ersetzt werden.

Wie Vorsitzender Heinz Sonnenberg in der Einladung zur Jahreshauptversammlung des Schwimmhallenvereins am 3. Februar mitteilt, steht die Auflösung auf der Tagesordnung. Der Vorstand sei im vergangenen Jahr, auch wenn dies nach außen nicht in Erscheinung getreten sei, nicht passiv gewesen. Am Jahresende habe er einen neuen Vorstand beisammen gehabt, der als ein Spiegelbild der Bevölkerungsstruktur anzusprechen gewesen sei. Doch in Beratungen mit dem neuen Bürgermeister, der sich für alle Fragen, die mit der Schwimmhallenplanung zusammenhängen, sehr aufgeschlossen zeige, sei der Vorstand in Übereinstimmung mit Bürgermeister Baethge.zu der Auffassung gekommen, daß ein ganz neuer Anfang gemacht werden sollte.

Der Schwimmhallenverein denkt dabei an die Übernahme des Vorsitzes durch Bürgermeister Baethge. Dieser erklärte sich bereits vor einiger Zeit in einer Pressekonferenz bereit, die Leitung eines Kuratoriums oder einer Aktionsgemeinschaft zu übernehmen, wie dies das Stormarner Tageblatt in seiner Ausgabe vom 14. Dezember in einem Artikel unter der Überschrift „Wo bleibt Oldesloes Hallenbad-Aktion?“ empfohlen hatte.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.1.1969

 

Dienstag, 4. Februar 1969

Schon bald Schwimmhallen-Kuratorium

Oldesloes Bürgermeister Gottfried Baethge ergreift die Initiative

Der Oldesloer Schwimmhallenverein e.V. hat sich gestern Abend während seiner Hauptversammlung in Wiggers Gasthof ausgelöst. Damit wurde der Weg frei gemacht für ein „Kuratorium Schwimmhalle“, das in ein bis zwei Wochen unter der Leitung von Bürgermeister Gottfried Baethge gegründet werden soll, um die Arbeit des Vereins auf breiterer Basis fortzusetzen.

Der Schwimmhallenverein war 1966 ins Leben gerufen worden, fand jedoch nicht die erhoffte Resonanz in der Bevölkerung. Nachdem Bürgermeister Baethge konkrete Angaben gemacht hatte, wie er das Projekt Hallenbad auf andere Art und Weise vorantreiben wolle, sprachen sich die Mitglieder einstimmig für die Auflösung des Vereins aus, um eine zweigleisig Guide der Bemühungen zu vermeiden.

Der kommissarische Vorsitzende Heinz Sonnenberg wird die Streichung des Vereinsnamens aus dem Register beim Amtsgericht beantragen. Das vorhandene Vermögen von rund 1000 DM geht auf das Schwimmhallen-Sonderkonto der Stadt, das damit auf über 160.000 DM anwächst.

„Die Arbeit des Vereins war nicht umsonst“, sagte der bisherige Kassenwort Georg Schömer. „Er hat dadurch seinen Zweck erfüllt, daß er das Gespräch über das Hallenbad in die Öffentlichkeit getragen hat.“

Bürgermeister Baethge hatte vor dem Auflösungsbeschluß unter anderem ausgeführt: Um Oldesloe attraktiver zu machen, müsse die Stadt auch eine Schwimmhalle bekommen. Besonders erfreut sei er in diesem Zusammenhange über das Echo aus Reinfeld zu den Spekulationen, die Karpfenstadt dem Kreis Lauenburg zuzuschlagen. Wenn die Reinfelder so entschieden ihren Wunsch bekundeten, niemals durch eine Kreisgrenze von Bad Oldesloe getrennt zu werden, sei das für ihn eine weitere Ermutigung, mit der Errichtung einer Schwimmhalle und anderer überörtlicher Bauten voranzugehen.

Im Augenblick mache sich das Bauamt Gedanken über einen möglichen Standort der Halle innerhalb der Kreisstadt. In der nächsten Sitzung werde er mit dem Planungsausschuß darüber sprechen. Nach ein bis zwei Wochen könne dann das Kuratorium gegründet werden, das nach seinen Vorstellungen aus den Fraktionsvorsitzenden der im Stadtparlament vertretenen Parteien und weiteren Mitgliedern bestehen sollte, so daß sich ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung ergebe.

„Ein Kuratorium ist kein Verein“, sagte er. „Die Stadt bleibt Träger der Sache und kann auch weiterhin für alle Spenden steuerabzugsfähige Bescheinigungen ausstellen.“

Die Halle werde etwa 2,5 bis 2,7 Millionen DM kosten. Davon müßte die Stadt 600.000 bis 700.000 DM als Eigenanteil aufbringen. Wenn das Sonderkonto auf eine halbe Million DM angewachsen sei, könne man mit dem Bau beginnen. Er schätze, daß 1971 die detaillierten Pläne aufgestellt werden würden und 1972 der Grundstein gelegt werden könnte.

Der Standort muß nach Meinung des Bürgermeisters so gewählt werden, daß die Anlage später um ein Freibad erweitert werden kann. Ein Versammlungsteilnehmer regte an, auch einen Trakt für medizinische Bäder und eine Sauna einzuplanen, die von privater Seite betrieben werden sollten.

Bürgermeister Baethge erläuterte, wie das „Startkapital“ von 500.000 DM zusammenkommen könnte: weitere Rückstellungen aus dem Gewinnanteil der Kreissparkasse und Spenden der Oldesloer Firmen und der Oldesloer Bevölkerung: „Namhafte Beträge sind angekündigt. Wir werden aber auch auf den Groschen nicht verzichten und in den Gastwirtschaft und Geschäften Sparbüchsen mit der Aufschrift „Schwimmhalle“ aufstellen, so daß jeder seinen Beitrag leisten kann. Darüber hinaus haben wir bei allen städtischen Banken und Sparkassen Spendenkonten eingerichtet.“

In der gestrigen Versammlung ließ die Landsmannschaft der Pommern, die dem Schwimmhallenverein bereits mehrere hundert DM zur Verfügung gestellt hatte, erklären, daß sie weitere Spenden sammeln wolle. Ähnlich äußerten sich Vertreterinnen des Hausfrauenbundes. Der Geschäftsführer des Kreissportverbandes, Jürgen Scharnow, gab eine erfreuliche Nachricht bekannt: Der KSV hat ein Spendenkonto eingerichtet und während der Beiratstagung am Sonntag bereits 150 DM eingezahlt. Außerdem plant er eine große Sportschau in der Stormarnhalle, deren Reinertrag dem Schwimmhallenfonds zugute kommen soll.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.2.1969

 

Montag, 10. Februar 1969

Kritik an Sitzungsvorlagen

Während der Stadtverordnetenversammlung wurde mehrmals Kritik an den Sitzungsvorlagen geübt, die sich nicht in jedem Fall als hieb- und stichfest erwiesen. …

Bei der Abrechnung der Baukosten für die Stormarnhalle hatte sich eine Nachforderung in Höhe von 63.500 DM ergeben, die von der Stadt allein aufgebracht werden muß.

„Herrliche Verträge, die da abgeschlossen worden sind!“ sagte Stadtverordneter Gerhard Manns (CDU). „Ich kann ihnen nur versichern, daß das künftig anders sein wird“, antwortete Bürgermeister Baethge.

Die Restsumme wird folgendermaßen finanziert: 43.988 DM aus dem noch verbliebenen Rest des Gewinnanteils der Kreissparkasse Stormarn und 19.512 DM aus der Sportrücklage.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.2.1969

 

Donnerstag, 13. Februar 1969

Schwimmhallenspenden

Konten bei Geldinstituten

Wieder sind der Stadt zwei Spenden für die Aktion Schwimmhalle zugegangen:

3000 DM stellte die Spar- und Darlehnskasse eGmbH Bad Oldesloe bereit. Sie überwies diese Summe gleich auf das bei ihr eingerichtete Spendenkonto. 200 DM sammelte der Landfrauenverein in seiner Jahreshauptversammlung und zahlte den betrag in bar auf der Stadtkasse ein.

Inzwischen hat die Stadt Spendenkonten für die Aktion Schwimmhalle bei den Geldinstituten der Kreisstadt eingerichtet. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.2.1969

 

Mittwoch, 12. März 1969

Rethwisch spendete für Schwimmhalle

Die Summe auf dem Konto für die geplante Schwimmhalle in Bad Oldesloe wächst. Unter Vorsitz von Bürgermeister Hans Hagen beschloß die Gemeindevertretung von Rethwisch, auf das Spendenkonto für die Schwimmhalle 1000 DM zu überweisen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.3.1969

 

Mittwoch, 12. März 1969

3000 DM-Spende für Schwimmhalle

Wie Bürgermeister Baethge mitteilte, ist erneut eine größere Spende für die Schwimmhalle eingegangen: die Volksbank stiftete 3000 DM.

Die Stadt bleibt nicht untätig. Der Planungsausschuß wird sich demnächst mit der Standortwahl beschäftigen, wobei Grundsatz sein soll, daß die Schwimmhalle auf städtischem Besitz errichtet wird, um Kosten zu sparen. Von fünf bis sechs möglichen Grundstücken sollen die beiden geeignetsten ausgesucht und zur Wahl gestellt werden, nachdem die notwendigen Untergrunduntersuchungen erfolgt sind. Im Rathaus will man auch prüfen, ob es möglich ist, im Zusammenhang mit der Halle zugleich ein Freiwasserbecken zu schaffen. Es ist ferner daran gedacht, das Oldesloer Soleverkommen für die geplante Anlage nutzbar zu machen. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.3.19069

 

Donnerstag, 13. März 1969

Ausschank in der Halle

Auf der großen Tagung des Kreisfeuerwehrverbandes am 12. April in der Stormarnhalle wird erstmalig ein Gastronom den Teilnehmern Erfrischungen anbieten können. Der Magistrat hat beschlossen, einen entsprechenden Vertrag mit einem Oldesloer Gastwirt abzuschließen. Dieser erhält das Recht, bei größeren Veranstaltungen von überörtlicher Bedeutung Getränke, auch alkoholischer Art, Tabakwaren usw. zu verkaufen. Es wird ihm erlaubt, in der Eingangshalle und auf der Terrasse Sitzgelegenheiten zu schaffen. Dort muß auch der Verzehr erfolgen. Rauchen und Trinken in der Halle selbst ist nach wie vor nicht gestattet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.3.1969

 

Montag, 17. März 1969

4000 DM für Hallenmiete

Der VfL Oldesloe hat im Februar 325 DM für den Übungsbetrieb der Fußballer, Turner, Faustballer, Handballer, Basketballspieler und Trampolinspringer in der Stormarnhalle entrichten müssen. Für die Jahresnutzung wird der Verein demnach voraussichtlich über 4000 DM aufbringen müssen. Hinzu kommen 1640 DM an Gebühren für andere Hallen. – Für die Unterhaltung der Stormarnhalle wird die Stadt in diesem Jahr voraussichtlich 72.000 DM aufbringen müssen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.3.1969

 

Donnerstag, 20. März 1969

Für die Schwimmhalle

2000 DM hat die Commerzbank dem Schwimmhallenfonds gespendet. Anläßlich der Übersiedlung in das neue Geschäftslokal Hindenburgstraße 54 hatte Bankdirektor Frenschowski (Hamburg) am 18. März dem Bürgermeister einen Scheck für die Aktion Schwimmhalle in Aussicht gestellt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.3.1969

 

Donnerstag, 3. April 1969

Oldesloe packt drei Millionenprojekte an

Zunächst Nordtangente – 1970: Realschulneubau und Dörfergemeinschaftsschule

Drei große Bauprojekte, die voraussichtlich einen Kostenaufwand von weit über zehn Millionen DM erfordern werden, bereitet gegenwärtig die Stadtverwaltung vor: die Nordtangente, die Realschule und die Dörfergemeinschaftsschule.

Als erstes dieser Projekte wird die Nordtangente in Angriff genommen werden können. Bonn als Träger der Maßnahme hat die Pläne genehmigt. In wenigen Monaten wird man mit dem ersten Bauabschnitt beginnen.

Er reicht von der Einführung an der Hamburger Straße (Bundesstraße 75) zwischen der Aral-Tankstelle und dem Ellerbrock’schen Grundstück bis zur Schützenstraße. Parallel laufen als gesonderter Bauabschnitt die Arbeiten an dem Brückenwerk über die Trave am Rande des Bürgerparks bei der Ströh’schen Mühle. Die Ausschreibung für die beiden Bauabschnitte wird in Kürze erfolgen. Im Bundeshaushalt sind für die Maßnahme 3,8 Millionen DM eingeplant. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.4.1969

 

Montag, 14. April 1969

Bisher Auswahl zwischen sechs Standorten

Schwimmhalle stand im Vordergrund der Fragestunde für Oldesloer Bürger

Drei mögliche Standorte für die geplante Oldesloer Schwimmhalle erläuterte Stadtbauamtmann Franz Wolff während der vom Stadtparlament veranstalteten Fragestunde für Bürger in der Aula der Königin-Luise-Schule anhand genauer Lageskizzen.

Die Verwaltung hatte diese Vorschläge zusammen mit dem Planungsausschuß ausgearbeitet, um die Diskussion über das Thema zu beleben. Die Fragestunde sollte dazu dienen, weitere Anregungen aus dem Kreise der Bevölkerung zu erhalten. Die Vorschläge, die Franz Wolff vortrug, bezogen sich auf folgende Plätze:

  • Wenn die Halle auf einem 1,7 Hektar großen Grundstück im südwestlichen Teil des Kurparkes gebaut würde, könnte der Salzteich in die Gesamtanlage einbezogen werden. Platz zur Erweiterung um ein Freibecken, ein Turmbecken, ein Nichtschwimmerbecken und eine Liegewiese wäre vorhanden. Die Solevorkommen, die an dieser Stelle vorhanden sind, könnten für medizinische Bäder genutzt werden. Ein Parkplatz müßte im Bereich der heutigen Schulbaracke angelegt werden. Zwar würden einige Bäume fallen, aber der Park, so betonte Stadtbauamtmann Wolff, könnte in anderer Form neu entstehen.
  • Bürgerpark. Hierbei handelt es sich um das Gebiet des Naturtheaters, das heute kaum mehr benutzt wird, und des alten Schießstandes, der ebenfalls ausgedient hat. In Verbindung mit der Stormarnhalle und dem Stadion würde ein Sportzentrum entstehen, das in Stormarn einmalig wäre. Freibecken und Liegewiese befänden sich in einer windgeschützten Mulde, eine Tannenschonung im westlichen Teil würde die Geräusche der Badenden zum Krankenhaus hin abschirmen. Parkplätze sind vor der Stormarnhalle und auf dem Wochenmarktplatz genügend vorhanden. Eine spätere Erweiterung des Geländes um eine Koppel auf dem nördlichen Traveufer ist möglich.
  • Baugebiet West. An der Grabauer Straße hinter der Theodor-Storm-Straße sind auf einer sechs Hektar großen Fläche der Bau einer Schule, eines Sportplatzes, eine Kirche und eines Kindergartens geplant. Hier ließe sich zusätzlich eine Schwimmhalle unterbringen. Der Vorteil dieses Standortes wäre, daß auf einem größeren Bauplatz weitläufiger projektiert werden könnte. Allerdings gibt es in diesem Gebiet keine Solevorkommen, und die Schwimmhalle läge außerhalb des Stadtzentrums.

Trotz mehrmaliger Aufforderung durch Bürgerworthalter Georg Koch ergänzten die Zuhörer der Fragestunde die Reihe der Standortvorschläge nicht. Eine weitere Anregung war allerdings schriftlich eingegangen. Karl Wolherr sprach sich in seinem Brief für den Bau der Schwimmhalle an der

  • Glockenkuhle auf dem Nordufer der Trave hinter der Straße Am Stadion aus.

Außerdem brachte Stadtverordneter Ernst Schröder zwei weitere Plätze ins Gespräch. Er erklärte, daß diese Vorschläge nicht von ihm stammten, sondern an ihn herangetragen worden seien. Es handelte sich um das Gelände neben dem

  • Königsteich am Ende der Segeberger Straße und um das Gebiet der Tannenschonung am
  • Berliner Ring gegenüber dem Hako-Werk.

Er persönlich halte dieses Grundstück allerdings für zu klein, so schränkte Ernst Schröder ein, falls die Schwimmhalle später um ein Freibad erweitert werden sollte.

„Ich würde auf keinen Fall das Naturtheater für die Schwimmhalle opfern!“ meinte der Vorsitzende des Bürger- und Verkehrsvereins, Alwin Thies. Dort könnten jetzt wieder Aufführungen geplant werden, weil die Stormarnhalle eine Ausweichmöglichkeit bei schlechtem Wetter biete. Nach Ansicht des Bürger- und Verkehrsvereins Gmail nur der Kurpark für den Bau der Halle infrage.

Studienrat i.R. Carl Bodenhagen widersprach Alwin Thies: „Der Kurpark ist mehr wert als das Naturtheater! Das Theater wird ewig ein Unsinn bleiben. Das war eine verfahrene Sache von vornherein. Der Kurpark dagegen ist ein wesentliches Stück von Bad Oldesloe und darf nicht verschandelt werden. Wir sollten ihn vielmehr zu einem Stadtpark machen, der sich sehen lassen kann!“

Auch der Oldesloer Ortswehrführer Otto Oellrich setzte sich für die Erhaltung des Kurparks ein. Das Gelände des Naturtheaters hingegen werde durch die Nordtangente verkehrsmäßig erschlossen. Hier ließe sich ein attraktives Sportzentrum aufbauen.

Amtsgerichtsrat Dr. Klaus Klingner hatte eine schriftliche Frage eingereicht, die im Rahmen der Standortdiskussion sehr aktuell war: „Wann ist mit der Gründung des Kuratoriums Schwimmhalle zu rechnen?“

Bürgermeister Gottfried Baethge antwortete: „Sobald die Standorte festgelegt sind, die in eine gutachterliche Untersuchung einbezogen werden, wird das Kuratorium ins Leben gerufen.“ …

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.4.1969

 

Donnerstag, 17. April 1969

Kasper spielt für die Schwimmhalle

Auch der Oldesloer Kasper will sich in den Dienst des Schwimmhallenbaus stellen! Am kommenden Sonntag um 11 und um 14 Uhr gibt die Handpuppenbühne unter Leitung von Anton Urbanik im Saal des „Oldesloer Hofes“, der für diesen Zweck kostenlos zur Verfügung gestellt worden ist, eine Vorführung, mit den Stücken „Das kunterbunte Ei“ und „Die beiden Räuber Krips und Kraps“. Offiziell tritt der Ortsjugendring als Veranstalter auf. Der Erlös aus diesen Veranstaltungen soll auf den Schwimmhallenfonds eingezahlt werden. Allerdings hat der Oldesloer Kasper auch einen Wunsch dabei geäußert: Er möchte nicht, daß man vielleicht das Naturtheater beseitigt, um die Halle zu bauen. Anton Urbanik: „Es gibt genügend andere geeignete Plätze“.

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.4.1969

 

Montag, 21. April 1969

Kasper erspielte 526 DM

526 DM übergab der Ortsjugendring der Stadt für den Schwimmhallenfonds. So hoch war der Gesamterlös der zwei Aufführungen, die der Oldesloer Kasper veranstaltet hatte. Insgesamt sahen 521 Kinder und Erwachsene die beiden Stücke „Das kunterbunte Ei“ und „Die Räuber Krips und Kraps“. Das junge Publikum verfolgte das Spiel mit großer Freude, und die Erwachsenen schmunzelten, wenn ab und zu Anspielungen auf die Schwimmhalle in die Handlung eingeflochten wurden. Der Ortsjugendring dankt dem Wirt des „Oldesloer Hofes“ sowie allen anderen Firmen und Helfern, die sich kostenlos in den Dienst der Aktion gestellt haben.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.4.1969

 

Dienstag, 22. April 1969

100 DM für Schwimmhalle

Der Ortsverband der Ruhestandsbeamten und Hinterbliebenen (BRH) hat auf das Konto der Aktion Schwimmhalle eine Spende von 100 DM überwiesen. Einmütig hatte die Mitgliederversammlung einem entsprechenden Vorschlag des Vorstandes zugestimmt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.4.1969

 

Dienstag, 22. April 1969

Die Meinung des Lesers

Zum Standort des Oldesloer Hallenbads

Jede öffentliche Meinungsäußerung zu dieser Frage fordert eine gegensätzliche heraus. Auch sie erwartet Widerspruch. Nur so klären sich die Fronten für Entscheidungen.

Die Eutiner Waldbühne lebt trotz aller Wetterrisiken. Gegen Regengüsse, ich erlebte einen vor dem 3. Akt vom „Freischütz“, die Schirme mobil und Plane notwendig machten, wird man sich dort gewappnet haben. denn es hatte sich erwiesen, wie leicht gespielte Wirklichkeit ihre Illusionskraft einbüßt.

Unsere Naturbühne lebt nicht, so schön sie als Bild sich auch macht. Sie hat die Erwartungen nicht erfüllt und blieb ohne rechten Sinn. Trotzdem, ich gebe es zu, war das im Eifer abgewandelte Wort vom Un-Sinn nicht notwendig. Plänen mit großen Aufführungen, Kräften von auswärts und Forderung auf Kaution bei Ausfall … Regenmäntel und Wolldecken … blieb eine Dauerverwirklichung versagt, mußte es von vornherein. Für kleine bescheidene Aufführungen mit eigenen Kräften als Sing-, Tanz-, Spielgruppen, nach der Bauernregel: „Wetter morgen so wie heute“ kurzfristig gewagt, hat der Antrieb gefehlt. Die sehr gute Turandot-Aufführung der Morgenstern-Bühne, ohne viele Requisiten, sah eine beschämende Kleinzahl von Gästen.

Hätte die Frage- und Sägestunde zu einem mit Eifer geführten Fechten Raum und Zeit gegeben, so wäre ihr Sinn kund geworden, und eine Aussprache über das „Wo“ der genügend vorhandenen geeigneten Plätze hätte die Frage: Kurpark oder Naturbühne vorerst offen gelassen. Carl Bodenhagen, Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.4.1969

 

Freitag, 2. Mai 1969

Schwimmhallenfonds wächst weiter

172.157 DM Guthaben wiesen die Spendenkonten der Aktion Schwimmhalle am Ende des Monats April aus. Darin ist eine Rücklage der Stadt von 150.000 DM enthalten.

Die jüngsten Einzahlungen: Die Oldesloer Forma Fleischfresser spendete zusammen mit der Belegschaft 1000 DM. Der VfL Oldesloe überwies 500 DM.

Am 8. Mai wird der Planungsausschuß zusammentreten, um die Standortfrage zu klären. Die Gründung des geplanten Kuratoriums wird, wie Bürgermeister Baethge mitteilte, in Kürze folgen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.5.1969

 

Montag, 12. Mai 1969

Wo Sportplatz?

Stadtverordneter Dieter Achterberg (CDU) forderte in der Stadtverordnetenversammlung den Sport- und Jugendpflegeausschuß auf, endlich einen Vorschlag zu machen, wo eine neue Sportplatzanlage hinkommen solle. Es sei dringend nötig, Ersatz für die Spielfelder zu schaffen, die während des Baues der Nordtangente auf dem Exer ausfallen würden. Sicher sei es nicht einfach, einen Standort zu finden, zumal sich das für den Platz der Dörfergemeinschaftsschule am Masurenweg vorgesehene Gelände als „Moorloch“ zu erweisen scheine. Im übrigen bat er den Ausschuß, sich Gedanken über zusätzliche Bolz- und Kinderspielplätze zu machen. „Für die Jugend wird viel zu wenig ausgegeben“, fügte Stadtverordneter Ernst Schröder (SPD) hinzu. Er bedauerte, daß die Mittel für den Bau von Kinderspielplätzen beim Haushaltsausgleich gestrichen worden seien.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.5.1969

 

Montag, 12. Mai 1969

Dusche muß warten

„Wie weit ist es mit der Dusche am Poggensee?“ fragte Stadtverordnete Elfriede Scherschinski im Stadtparlament. „Die Maßnahme wird über den außerordentlichen Haushalt finanziert“, antwortete Bürgermeister Baethge. „Dieser Haushalt befindet sich jedoch noch im Genehmigungsverfahren. Bevor er nicht genehmigt ist, können wir keine außerordentlichen Ausgaben tätigen.“

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.5.1969

 

Mittwoch, 14. Mai 1969

Freibad eröffnet

Morgen wird das Freibad am Poggensee eröffnet. STORMARNER TAGEBLATT vom 14.5.1969

 

Freitag, 16. Mai 1969

Für die Schwimmhalle

150 DM Überschuß in ihrer Reisekasse stifteten die Teilnehmer an der in diesem Frühjahr veranstalteten VHS-Studienfahrt nach der Tschechoslowakei für den Schwimmhallenfonds.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.5.1969

 

Sonnabend, 24. Mai 1969

Die Meinung des Lesers

Schwimmhalle gehört in den Kurpark!

Der Standort der projektierten Oldesloer Schwimmhalle beschäftigt nicht nur die Gremien, die mit dieser Sache zu tun haben, nein, auch viele Bürger und besonders alte Oldesloer sind in Sorge, daß eine Fehlentscheidung bezüglich des Standorts die ganze Schwimmhalle zu einer Eulenspiegelei werden lassen könnte.

Warum?

Jede andere Stadt könnte eine Schwimmhalle an jeder beliebigen Stelle errichten aber nicht Bad Oldesloe. Die Halle kann bei uns nur im Kurpark stehen, dort, wo das alte Kurhaus seinen Platz hatte. Es gibt dafür verschiedene Gründe.

Vom Bahnhof und vom ZOB aus wäre es für den Besucher von außerhalb nur 300 Meter Fußweg. Von der Autobahn, B 404 und B 75 her kommt man mit dem Auto über Ratzeburger Straße, den Sülzberg und Kurparkallee ebenfalls bequem zum Kurpark. Außerdem liegt dann die Halle für die Einwohner fast in der Mitte der Stadt.

Bad Oldesloe ist in der glücklichen Lage, daß sich gerade unter dem Gelände des Kurparks und seiner Umgebung Solevorkommen befinden, deren Ausbeutung mit den modernen Mitteln der Ortungstechnik nicht schwierig sein dürfte. Unter Ausnutzung der Sole wäre hier schon der Ansatzpunkt für eine stufenweise Entwicklung des Badebetriebes im Zusammenhang mit dem Bau der Schwimmhalle gegeben.

Aus finanziellen Gründen könnte der Bau in mehreren Etappen erstellt werden. Im Souterrain die Schwimmhalle, im ersten Stock das Restaurant mit Ball- und Konzertsaal und als Krönung des ganzen in mehreren Stockwerken das Kurhotel. An der äußeren Gestaltung sollte man nicht sparen, die Halle darf auf keinen Fall den Eindruck eines modernen „Badeschuppens“ machen, wie diese Dinger dutzendweise anzutreffen sind.

Was die Doktores Lorentzen, Sonder usw. in der Vergangenheit unter weitaus schwierigeren Umständen geschaffen haben, müßte doch heute, mit den uns zur Verfügung stehenden technischen Mitteln, etwas Bürgersinn und Idealismus auch zu machen sein.

Nun noch ein Wort zum Naturtheater als Standort für die Schwimmhalle.

Warum wollen wir eigentlich mit aller Gewalt ein so attraktives Bauwerk vor der Öffentlichkeit verstecken? Wer sich die Vernichtung des Naturtheaters ausgedacht hat, ist bestimmt kein Oldesloer.

Bad Oldesloe, Stadt im Grünen, sagen die einen, sogar die Prospekte. Holz ab, sagen die anderen. Die Hamburger Straße mußte Bäume lassen, dann die Schützenstraße. In der Grabauer Straße wurde gleich ein ganzes Wäldchen abgeholzt. Durch die Nordtangente geht der alte Baumbestand auf einem Teil des Bürgerparks, gehen die alten Kastanien am Unfallkrankenhaus und die ganze Lorentzenstraße mit ihren schönen Rotdornbäumen zum Teufel. Nun soll das Naturtheater mit seinem in Jahrzehnten gewachsenen Baumbestand auch dran glauben.

Was wollen eigentlich die Amerikaner auf dem Mond, sie können doch in ein paar Jahren in Bad Oldesloe dieselbe Landschaft antreffen!

Das vorgesehene Planschbecken für die Kinder im Bereich der Nordtangente ist nicht gerade das Gesündeste, denn die Fahrzeuge aus Richtung Hamburg müßten nach der Kreuzung Schützenstraße mit dem ersten Gang anfahren, dazu noch bergauf, da qualmt der Auspuff ganz schön, besonders bei den Dieselfahrzeugen. Karl Heinz Kühn, Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.5.1969

 

Donnerstag, 29. Mai 1969

Wechsel im Jugendheim

Das Ehepaar Reimer und Emma-Marie Sühlsen aus Marne wird am 1. Juli die Leitung des städtischen Jugendheims und der Jugendherberge am Bürgerpark übernehmen. Der bisherige Leiter Karl-Heinz Schmidt soll nach den Vorstellungen des zuständigen Ausschusses als Sachbearbeiter für Sport- und Jugendpflege in der Stadtverwaltung übernommen werden. Seine Frau wird noch bis zum Jahresende die Küche der Jugendherberge führen. Seit 20 Jahren liegt die Leitung in den Händen des Ehepaares Schmidt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.5.1969

 

Freitag, 30. Mai 1969

Premiere für Bühne

Am kommenden Mittwoch wird die Bühneneinrichtung der Stormarnhalle eingeweiht. Teile der beweglichen Bühne dienten bereits als Podium, beispielsweise beim Jubiläumskonzert des Männerchores. Nunmehr wird sie komplett aufgebaut mit sieben Meter hohen Vorhängen und allem Zubehör für das Spiel „Die sieben Faulen“, das Mädchen und Jungen der Königin-Luise-Schule aufführen werden. Alle Freunde der Realschule sind willkommen. 1100 Besucher finden in der Halle Platz. Der Eintritt ist frei.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.5.1969

 

Dienstag, 3. Juni 1969

Schwimmhallenpfennige

Die Meierei Bad Oldesloe Hugo Möller OHG will im kommenden Jahr für jede im Stadtgebiet verkaufte Viertelliterpackung ihrer Schlagsahne einen Pfennig in den Schwimmhallenfonds spenden. Für die Sahne hatte sie im November vergangenen Jahres die Anton-Fehr-Plakette in Silber verliehen bekommen, und zwar als zweiter Betrieb in der Bundesrepublik. Diese seltene Auszeichnung wird nur vergeben, wenn 15 Jahre hintereinander bei der Qualitätsprüfung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft stets die höchste Punktzahl erreicht werden kann. Aus Anlaß des „Internationalen Tages der Milch“ kündigte die Oldesloer Meierei ihre Schwimmhallenspende an.

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.6.1969

 

Mittwoch, 4. Juni 1969

Bühne der Stormarnhalle hatte Premiere

Zum ersten Male war die Bühne in der Stormarnhalle, die die Stadt für 30.000 DM angeschafft hat, in voller Größe aufgebaut: Die Realschule zeigte eine Aufführung, deren Text eigens zu diesem Zweck verfaßt worden war. Die Bühne hat nach Auskunft des städtischen Kulturamtes im großen und ganzen die Erwartungen erfüllt. Schwierigkeiten bereitet jedoch der komplizierte Auf- und Abbau, den der Hausmeister allein nicht innerhalb eines Tages bewerkstelligen kann. Für kleinere Veranstaltungen wird es sich deshalb kaum lohnen, die Bühne zu benutzen. Der Spielbetrieb in der Halle müßte sonst zu lange ausfallen. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.6.1969

 

Sonnabend, 7. Juni 1969

Scheck für Schwimmhalle

Einen Scheck über 1000 DM für die Schwimmhalle aus der „Betriebskasse“ überreichten gestern die Bediensteten der Stadtverwaltung an Bürgermeister Gottfried Baethge, der eigens einen Tag aus seinem Urlaub zurückgekehrt war, um diesen Tag mit seinen Mitarbeitern zu verbringen. Mit zwei Bussen war man zunächst nach Eutin gefahren, wo das Schloß besichtigt und zu Mittag gegessen wurde. In Dersau bei Plön machten die Oldesloer Kaffeerast, einige vergnügen sich mit Bootsfahrten, andere trugen einen Kegelwettbewerb aus. Den Abend verbrachten alle in gemütlicher Runde in der Rohlfshagener Kupfermühle. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.7.1969

 

Donnerstag, 26. Juni 1969

Für die Schwimmhalle

Der Chor der Königin-Luise-Schule hat 100 DM für die Schwimmhalle gesammelt. Bürgermeister Baethge, der einen Scheck über diesen Betrag entgegennehmen und dem Fonds zuführen konnte, bezeichnete die Initiative der Jungen und Mädchen als sehr erfreulich.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.6.1969

 

Sonnabend, 28. Juni 1969

Reichen die Oldesloer Sportstätten?

CDU-Ortsverband informierte sich bei Fachleuten

Auf einer vor allem von Vertretern der Sportverbände und der Sportlehrer gut besuchten Veranstaltung des CDU-Ortsverbandes in „Wiggers Gasthof“ wurden im Gespräch am runden Tisch Sportplatzfragen erörtert.

Die CDU sei, so erklärte der Ortsvorsitzende Carsten Homann, an dieser Frage sehr interessiert, um der Fraktion im Stadtparlament für die notwendigen Entscheidungen einen möglichst genauen Überblick über die Probleme und Möglichkeiten zu verschaffen.

Walter Busch vertrat als Vorsitzender des VfL die Auffassung, daß Bad Oldesloe durch das großzügige Verständnis der Stadt mit Hallen ausreichend versorgt sei. Allerdings müßten in den nächsten drei bis fünf Jahren zwei Jugendplätze und ein Platz für die Seniorenmannschaften gebaut werden. Wenn das nicht gelinge, bestände die Gefahr, daß die Fußballer sich in den benachbarten Gemeinden wie Reinfeld, Elmenhorst oder Rümpel als Gäste anmelden müßten.

Bürgermeister Gottfried Baethge meinte: Die Sportler hätten keinen Grund zur Klage. Als nächstes solle der Sportplatz am Wendum geschaffen werden. Einen Ersatz für die durch den Bau der Nordtangente ausfallenden Spielfelder auf dem Exer hielt er erst für 1972 für erforderlich. Im übrigen sei er dafür, umgehend die Schulhöfe auszubauen und der Jugend zum Spiel zugänglich zu machen.

Der Vorschlag eines anderen Teilnehmers, das Gelände zwischen dem jetzigen Müllplatz als Sportplatz herzurichten, fand wenig Beifall.

Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Stadtparlament, Dieter Achterberg, setzte sich dafür ein, nach erfolgtem Ausbau des Sportplatzes am Wendum schrittweise ein großzügig geplantes Sportzentrum im Westen der Stadt zu verwirklichen. Rudolf Timm war der Auffassung, daß vorher in unmittelbarer Nähe der Schulen Kleinspielfelder für den Schulsport zu schaffen seien.

Jürgen Scharnow gab der Stadt für die Planung neuer Sportanlagen den Rat, mit den Sportverbänden enger zusammenzuarbeiten, damit nicht, wie beim Kurparkstadion ein Grandplatz entstehe, der nachher zu hohen Unfallziffern führen könnte.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.6.1969

 

Donnerstag, 3. Juli 1969

Stadtväter spendeten für Schwimmhalle

Die SPD-Stadtverordneten spendeten für die Schwimmhalle 500 DM. 100 DM zahlte Heinz Peters, Breslauer Straße 16, auf das Spendenkonto Schwimmhalle ein. Damit stehen bisher 177.521 DM zur Verfügung.

Wie Bürgermeister Baethge dazu sagte, befriedigt ihn dieser Stand noch keineswegs. Anfang August wird er das Kuratorium Schwimmhalle zur ersten Arbeitssitzung einberufen. Alle Persönlichkeiten, die zum Eintritt in das Kuratorium aufgefordert worden sind, haben Ihre Bereitwilligkeit erklärt, an der Verwirklichung des Projektes mitzuarbeiten.

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.7.1969

 

Donnerstag, 3. Juli 1969

Warmes Wasser im Schwimmbecken

Morgen früh beginnt der erste Ferienkurs

In dieser Woche ist mit der Fertigstellung der neuen Heizungsanlage für das Schwimmlehrbecken der Realschule zu rechnen, so daß die Nichtschwimmer auch bei kühlerem Wetter mit 20 bis 22 Grad Wassertemperatur rechnen können.

Damit wird das Bad auch bis Ende September zu nutzen sein. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.7.1969

 

Donnerstag, 3. Juli 1969

Erste Jugendspende

125,70 DM sammelte die Spielschar „Wesermünde-Stormarn“ unter Leitung von Agnes Albrecht für die geplante Schwimmhalle. Das Geld wird in diesen Tagen auf das Spendenkonto überwiesen. Während der letzten Jahreshauptversammlung hatte der Ortsjugendring zehn Sammelbüchsen an die Jugendleiter ausgehändigt, die in ihren Gruppen für das Oldesloes Zukunftsbad werben soll. Die erste Gruppe, die ihre mit Pfennigen, Groschen und Markstücken gefüllte Dose zurückgab, war die Spielschar. Die anderen neun Büchsen sind noch auf Wanderschaft und werden sicherlich ebenso „gefüttert“ werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.7.1969

 

Freitag, 4. Juli 1969

Becken ohne Wasser

Nicht rechtzeitig fertig wurden die Handwerker mit der Herrichtung des Lehrschwimmbeckens an der Königin-Luise-Schule. Der Ferienschwimmkurs für Kinder, den Realschullehrerin Cors leitet, gerät deshalb etwas in Verzug. Heute morgen wurden die Anmeldungen entgegengenommen – am leeren Becken. Morgen früh finden Trockenübungen in der Turnhalle statt. Wenn alles klappt, soll es Montag um 9 Uhr zum erstenmal ins Wasser gehen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.7.1969

 

Donnerstag, 24. Juli 1969

2000 Badegäste

Mit fast 2000 Badegästen kam das Freibad Poggensee an die diesjährigen Besucherrekorde der heißen Tage im Juni heran. Die Wassertemperatur beträgt zur Zeit 23 Grad.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.7.1969

 

Montag, 4. August 1969

Die Meinung des Lesers

Erst Freibad, dann Schwimmhalle.

Noch einmal Thema Schwimmhalle. Sie sind sicher auch schon vor der Hitze geflüchtet, oder sie haben sich gewünscht, fliehen zu können. Ist Ihnen aufgefallen, wie viele Oldesloer Hitzeflüchtige man im Bargteheider Freibad trifft? Mir scheint, mit dieser Anlage – von Mai bis September künstlich temperiertes Wasser – haben sich die Bürger von Bargteheide etwas Nachahmenswertes geschaffen.

In Bad Oldesloe wächst derweil das Schwimmhallenkonto Pfennig um Pfennig, Mark um Mark – doch leider ist nicht abzusehen, wann die Summe reichen wird. Ein geeigneter Standort wird sich schon finden. Wir können gewiß noch ohne drängende Termine suchen. Wie allerdings die ohnehin schwindsüchtige Stadtkasse die Erhaltungs- und Betriebskosten tragen soll, steht in den Sternen.

Der Gedanke drängt sich auf, ob man nicht auch hier mit einem beheizten Freibad einen Anfang machen könnte. Das wäre doch schon eine deutliche Verbesserung gegenüber dem jetzigen Zustand. Dann könnte auch derjenige, der sich nicht in den Poggensee traut, ohne allzu lange Anfahrt die dringende Erfrischung finden. Auch bei uns wäre dann Schwimmsport möglich.

Für solch eine Anlage reicht leicht schon jetzt das Geld. Wenn die Summe später weiter gewachsen ist, könnte ja die Halle folgen. Das Kuratorium sollte sich bei seiner Zusammenkunft in der nächsten Woche überlegen, ob nicht die gewünschte Anlage auf Grund eines einheitlichen Planes, aber in verschiedenen Ausbaustufen je nach der finanziellen Entwicklung errichtet werden kann. Es dürfte doch technisch möglich sein, mit dem Schwimmbecken zu beginnen und die Halle dann später zu bauen.

Dies soll keine Stellungnahme gegen eine Schwimmhalle sein, aber der Spatz in der Hand ist immer noch besser als die Taube auf dem Dach.

Dr. Klaus Klingner, Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.8.1969

 

Mittwoch, 6. August 1969

Gutes Badewasser

Mitarbeiter des Hygienischen Instituts in Kiel haben auch in diesem Jahr dem Poggensee wieder Wasserproben entnommen. Das Ergebnis, das jetzt vorliegt, ist überaus erfreulich: Die biologische Beschaffenheit des Wassers ist ausgesprochen gut. Auch das augenblicklich auftretende sogenannte Blühen des Wassers beeinträchtigt diesen Zustand in keiner Weise; denn bei dem „blühenden“ Wasser handelt es sich nur um eine naturbedingte Anreicherung des Sees mit abgestorbenen Blütenpollen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.8.1969

 

Donnerstag, 7. August 1969

Letzter Stand

Der Schwimmhallenfonds ist, wie Bürgermeister Baethge mitteilte, dank kleinerer und größerer Spenden aus der Bevölkerung auf 178.169,72 DM angewachsen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.8.1969

 

Donnerstag, 7. August 1969

Dusche Ausgeschrieben

Die Stadt hat jetzt die Arbeiten für die Einrichtung einer Duschanlage im Strandbad Poggensee ausgeschrieben. Teurer als die Duschen wird der hierfür notwendige Anschluß des Freibandes an das Stromnetz. Die Stadt rechnet mit Kosten von insgesamt 15.000 DM.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.8.1969

 

Dienstag, 12. August 1969

Schon in zwei Jahren Schwimmhallenbau?

Oldesloe strebt kombiniertes Frei- und Hallenbad an

Die Kreisstadt steuert zügig Kurs auf die Schwimmhalle. Bürgermeister Gottfried Baethge nannte in der ersten Sitzung des zur Förderung des Projektes gebildeten Kuratoriums als Zeitpunkt des möglichen Baubeginns das Jahr 1971. Voraussetzung für die Verwirklichung dieser optimistischen Prognose ist die weitere ideelle und materielle Unterstützung durch die gesamte Bevölkerung. In Kürze läuft eine Spendenaktion an, innerhalb derer sich die Stadtverordneten in ihren Wahlbezirken persönlich mit Sammellisten an die Bürger wenden werden.

Der Bürgermeister hatte das Kuratorium Schwimmhalle, das aufgrund einer Anregung der „Stormarner Tageblattes“ gebildet worden ist, stilgerecht ins Foyer der Stormarnhalle eingeladen. Zu Mitgliedern sind 24 Persönlichkeiten als Vertreter des Stadtparlaments, der Wirtschaft, der Organisationen, der Behörden und der Presse berufen worden. Zunächst gab Bürgermeister Baethge einen kurzen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Planung. Er verwies auf den von der Stadt vergebenen Auftrag von Baugrunduntersuchungen an drei Standorten, nämlich im Kurpark, im Naturtheater und im Baugebiet West, dessen Ergebnis abgewartet werden müsse. Der Schwimmhallenfonds weise im Augenblick rund 178.500 DM auf, die sich aus 150.000 DM Rücklagen der Stadt und 28.500 DM Spenden aus der Bevölkerung zusammensetzten. Eine Stichprobe bei der kürzlich eingeleiteten Sammelbüchsenaktion zeigte ein Aufkommen von bisher rund 450 DM.

Der Bürgermeister hatte Architekt Klünder, Mitglied des Architektenbüros, das die Stormarnhalle zur vollsten Zufriedenheit der Stadt und auch verschiedene Schwimmbäder gebaut hat, als Sachverständigen zu einem Referat eingeladen. Architekt Klünder plädierte für ein kombiniertes Hallen- und Freibad. Nur dieses sollte man, schon im Hinblick auf mögliche Ersparnisse bei den Personal- und Betriebskosten, bauen.

Zu beginnen wäre mit dem Hallenbad, weil dieses in einem Zuge gebaut werden muß, während das Freibad stufenweise geschaffen werden könnte. Für Oldesloe empfiehlt sich, wie der Referent sagte, ein sogenanntes Normalschwimmbecken in der Größe von 12,5 mal 25 Meter mit fünf Schwimmbahnen ohne Flachteil und einer 1- bis 5-Meter-Sprunganlage sowie ein 8 mal 12,5-Meter-Nichtschwimmerbecken. Schwimmer und Nichtschwimmer sollen unbedingt voneinander getrennt bleiben.

Das benötigte Grundstück muß nach Ansicht Architekt Klünders mindestens 30.000 Quadratmeter, besser 40.000 Quadratmeter umfassen. Anzulegen sein 250 Parkplätze und Abstellmöglichkeiten für 500 bis 600 Fahrräder.

Die voraussichtlichen Baukosten der Halle bezifferte der Referent bei der von ihm vorgeschlagenen Beckengröße auf 2,7 Millionen DM, für das Freibad müsse man mit 2,5 bis 3,5 Millionen DM rechnen.

Zur Frage der Wirtschaftlichkeit sagte Architekt Klünder, der von einem Einzugsgebiet von 35.000 Menschen ausgegangen war, daß der jährliche Zuschuß der Stadt für ein Hallen- und Freibad bei vernünftiger Eintrittspreisgestaltung nach seinen Erfahrungen nicht höher als 50.000 DM zu sein brauche. Je attraktiver das Bad sei, um so eher werde auch ein angemessen hoher Eintrittspreis von den Besuchern akzeptiert.

Bürgermeister Baethge gab zu erkennen, daß die Stadt von vornherein ein Hallen- und Freibad mit dem Hallenbad als erster Stufe ins Auge gefaßt habe, doch zeigte er sich über die Kosten des Freibades konsterniert.

Architekt Klünder erklärte dazu, daß man zwar die Kosten für die Maschinentechnik und den Beckenbau im Griff haben könne, doch würden die übrigen Kosten vom Baugrund abhängen. Ahrensburg habe gesunden Baugrund gehabt. Trotzdem habe das Freibad 1,4 Millionen DM gekostet, ein Preis, der sich heute sicherlich verdoppele.

Arbeitsamtsdirektor Helmut Schlitt äußerte Bedenken hinsichtlich des notwendigen städtischen Zuschusses; er glaube nicht, daß man mit den niedrigen, von Architekt Klünder genannten Zahlen auskomme, was dieser durch Hinweise vor allem auf Uetersen zu widerlegen versuchte.

Bürgermeister Baethge, der die Bevölkerung des Einzugsgebiets auf 40.000 bezifferte, erhofft eine Förderung des Projektes von Land, Kreis und Bund. Mit einem Zuschuß aus dem Förderungsfonds des Gemeinsamen Landesplanungsrates Hamburg/Schleswig-Holstein könne vorerst nicht gerechnet werden. Die Hansestadt nehme den Standpunkt ein, solange sie selbst nicht ausreichend mit Hallenbädern versorgt sei, keine Förderung für Einrichtungen dieser Art in Achsenendpunkten gewähren zu können.

Der Bürgermeister bezifferte den von der Stadt aufzubringen Anteil an den Baukosten auf 20 bis 30 Prozent. Er kündigte die oben erwähnte Sammelaktion der Stadtverordneten an. Er sei sicher, daß sie einen schönen Erfolg haben werde. Ihm selbst hätten Persönlichkeiten aus Handel und Gewerbe wesentliche Unterstützung bereits zugesagt.

Wie der Bürgermeister ferner mitteilte, wird nach dem Verkauf des Warmbades ein Überschuß von rund 37.000 DM verbleiben. Auch er soll dem Schwimmhallenfonds zugeführt werden.

Kreissportverbandsvorsitzender Hansjoachim Berg teilte mit, daß die nächste große Sportschau des KSV in der Stormarnhalle zu Gunsten der Schwimmhalle veranstaltet werden würde.

VfL-Vorsitzender Walter Busch fügte hinzu, auch die Turner würden eine geplante Trampolinveranstaltung und eine Norddeutsche Meisterschaft, beides ebenfalls in der Stormarnhalle, in den Dienst der Schwimmhallenaktion stellen.

Stadtverordneter Günther Brall regte an, in das Bad kommerzielle Einrichtungen einzubauen, um seine Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Es wäre dann auch möglich, in die Kosten Fremdmittel mit einzukalkulieren. Der Bürgermeister danke für die Anregung, meinte aber, man könne ihr erst näher treten, wenn die Planung stehe.

Dipl.-Ing. Herbert Pawelzik, der die Industrie- und Handelskammer und den Bürger- und Verkehrsverein im Kuratorium vertritt, stellte das Schwimmhallenprojekt in den Rahmen einer weitergehenden Schwerpunktförderung durch das Land, wie sie in jüngster Zeit beispielsweise in Fehmarn beobachtet werden könne, wo Kiel Millionen ausschütte. Er regte Gedanken in dieser Richtung an.

Darauf deutete der Bürgermeister an, daß schon Schritte unternommen worden sein und sich etwas abzuzeichnen beginne, was für die Kreisstadt als Fremdenverkehrsort von erheblicher Wichtigkeit werden könnte. Ein Wiederaufleben des Kurbetriebes im historischen Sinne bleibe allerdings illusorisch.

Der Bürgermeister schloß die Sitzung, in der auf Vorschläge für weitere Werbemaßnahmen erörtert wurden, mit einem Appell an die Bevölkerung, sich für ihre Schwimmhalle einzusetzen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.8.1969

 

Dienstag, 12. August 1969

10.000-DM-Spende der Hako-Werke

Hako-Geschäftsführer Tyll Necker kam zur ersten Sitzung des Schwimmhallen-Kuratoriums, in das ihn Bürgermeister Gottfried Baethge berufen hat, mit einem 10.000-DM-Scheck seiner Firma. Freudestrahlend nahm der Bürgermeister die großzügige Spende entgegen. Damit ist der Schwimmhallenfonds auf 188.500 DM angewachsen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.8.1969

 

Mittwoch, 20. August 1969

Bunter Abend des Schwimmhallenfonds

Auf Anregung des Bürger- und Verkehrsvereins unter Mitarbeit zahlreicher anderer Oldesloer Vereine wird am 20. September ein großer Bunter Abend zu Gunsten des Schwimmhallenfonds in der Stormarnhalle stattfinden.

Wie der Bürger- und Verkehrsverein mitteilt, hatte sein Vorstand in der letzten Sitzung beschlossen, eine große Veranstaltung zu Gunsten des Schwimmhallenfonds durchzuführen. „Aus diesem Grund hatte der Verein die Vorsitzenden vieler anderer Vereine zum Montag, dem 18. August, ins Café Vaterland gebeten, um mit ihnen zu beraten. Die Zusammenkunft zeigte eine große Bereitschaft für eine solche Veranstaltung. Man einigte sich darauf, am 20. September in der Stormarnhalle ein buntes Programm zu bringen, das jedem Bürger der Stadt Freude bereiten dürfte.“

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.8.1969

 

Donnerstag, 21. August 1969

Bargeld und „Bausteine“ für die Schwimmhalle

Für den Schwimmhallenfonds sind wieder mehrere Spenden eingegangen.

100 DM von den Eheleuten Gustav und Rena Hafemann, 500 DM von der Firma Albert Dernehl als erste Rate einer Spende von 1500 DM, die bis zum Jahresende voll überwiesen sein wird.

Ferner haben – als erstes Echo auf Anschreiben des Bürgermeisters an zahlreiche Betriebe in der Kreisstadt – drei Firmen größere Beträge bzw. Sachleistungen zugesagt, die bei der Verwirklichung des Projektes fällig werden. Bürgermeister Baethge bezeichnete diese Zusagen als Bausteine: 5000 DM Hamburger Drahtseilerei GmbH, 8000 DM Nordguß GmbH, 3000 DM Sachleistungen der Kontormöbelfabrik Kayser & Wex (Gegenstände aus ihrem Fertigungsprogramm).

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.8.1969

 

Donnerstag, 21. August 1969

Was wird die Nordtangente kosten?

Auf Bad Oldesloe entfallen lediglich 661.000 DM

Der Bau der Nordtangente wird, wie Bürgermeister Baethge gestern mitteilte, rund 5.093.000 DM kosten. Der Anteil der Stadt beträgt rund 661.000 DM.

Von diesem Anteil der Stadt können nach überschlägiger Rechnung rund 440.000 DM auf die Anlieger umgelegt werden, so daß die Stadt lediglich 22.000 DM tragen und finanzieren muß.

Die 44.000 DM Anliegeranteile setzen sich folgendermaßen zusammen: 150.000 DM für die Verlegung von Schmutzwasserleitungen; 275.000 DM Erschließungsbeiträge für Straßenführungen, die bisher noch nicht ausgebaut waren; 15.000 DM restliche Anliegerbeiträge für Straßen, die schon vorhanden sind, aber verbessert und ausgebaut werden.

Da die Stadt Anlieger sowohl an ausgebauten wie unausgebauten Abschnitten der Nordtangenten Trasse ist, wird auf sie ein erheblicher Anliegerbeitrag entfallen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.8.1969

 

Sonnabend, 23. August 1969

Geld für Poggensee

Auf Empfehlung des Sozial-, Gesundheits- und Sportausschusses hat der Kreisausschuß der Stadt Bad Oldesloe eine Beihilfe in Höhe von 7000 DM zum Ausbau des Freibades Poggensee bewilligt. Es handelt sich um den Kreisanteil für die seit langem geplante und gewünschte Dusche. Mit dem Ende des schönen Wetters ist die Besucherzahl sprungartig zurückgegangen, obwohl das Wasser des Poggensees noch 19 Grad warm ist. Insgesamt hatte das Strandbad, bedingt durch lange Schönwetterperiode, einen weit stärkeren Besuch als erwartet. An Eintrittsgeldern sind bisher rund 3500 DM mehr kassiert worden, als im Haushalt angesetzt sind.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.8.1969

 

Mittwoch, 27. August 1969

Für Schwimmhallenfonds Taschengeld geopfert

Eine Schülerabordnung der Sonderschule besuchte Bürgermeister Baethge im Stadthaus und überreichte ihm 78,91 DM für den Schwimmhallenfonds. Dieser Betrag war der Erlös aus einer Taschengeldsammlung unter den Schülern und Schülerinnen der Schule. Der Bürgermeister begrüßte die Kinder mit herzlichen Worten und bat sie, allen Spendern seinen Dank zu übermitteln.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.8.1969

 

Freitag, 29. August 1969

Party-Spaß für den Schwimmhallenfonds

Auf eine gute Idee kam eine Oldesloer Mitbürgerin während einer Party in ihrer Wohnung: Sie lud ihre Gäste zu einem Kegelwettspiel zu Gunsten des Schwimmhallenfonds ein.

Bei geringem Geldeinsatz pro Wurf und der Chance, ein spannendes Buch zu gewinnen, machten alle begeistert mit. Beim Kassensturz wurden rund 50 DM gezählt, die die Gastgeberin auf das Konto Schwimmhalle bei einem Oldesloer Geldinstitut einzahlte.

Wir können dieses Beispiel nur zur Nachahmung empfehlen. Es gibt ja viele Möglichkeiten, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Die Teilnehmer haben einen Riesenspaß und fördern gleichzeitig eine gute Sache.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.8.1969

 

Montag, 1. September 1969

Dann lieber Bolzplatz

Das als Hockeyplatz vorgesehene Gelände an der Papierfabrik sei im Augenblick eine einzige Unkrautfläche rügte Stadtverordneter Dieter Achterberg (CDU) in der Stadtverordnetenversammlung. Als Bürgermeister Baethge erklärte, der Platz sei dem betreffenden Verein zum weiteren Ausbau übergeben worden, meinte Dieter Achterberg: „Wenn sich da weiterhin nichts tut, sollten wir unseren früheren Beschluß aufheben und dort lieber einen Bolzplatz bauen!“ Ferner stellte Achterberg als Vorsitzender der CDU-Fraktion den Antrag, einen Sportstättenplan für Bad Oldesloe zu erarbeiten. Während für den Hallensport sehr viel getan worden sei, fehle es immer noch an Sportstätten für Schulen und Vereine.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.9.1969

 

Montag, 1. September 1969

Sperrbalken fehlt

Den Sperrbalken, der die Einfahrt von Kraftfahrzeugen auf dem Exer verhindern soll, vermißt Stadtverordneter Heinz Peters (SPD). Wie er vor dem Stadtparlament sagte, habe er einen Autofahrer beobachtet, der bis zum Minigolfplatz durchgefahren sei, eine Mutter mit zwei kleinen Kindern erheblich gefährdet habe und, zur Rede gestellt, den Fußweg auch noch als Fahrbahn reklamieren wollte. Die Angelegenheit soll untersucht werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.9.1969

 

Sonnabend, 6. September 1969

Bald ein Hockeyplatz

Auf dem Hockeyplatz am Kurpark tut sich was. Aber nicht erst auf Anfrage eines CDU-Politikers. Die Firma Lythall stellte ihre Geräte uneigennützig zur Verfügung und mit dem Einsatz der Hockeyspieler und der Stadtgärtner ist es möglich, daß der Platz am Sonntag fertig eingesät ist. Der Bolzplatz dürfte also zu den Akten gelegt werden können.

Claus Kindt, THC Blau-Weiß Bad Oldesloe. STORMARNER TAGEBLATT vom 6.9.1969

 

Dienstag, 9. September 1969

Größere Turnhallen

Die neuen Grundsätze des schleswig-holsteinischen Kultusministeriums über die Größe von Schulturnhallen sind ab sofort gültig. Wie die Pressestelle der Landesregierung dazu in Kiel mitteilte, sollen nach den neuen Richtlinien auch Schulen mit einer Größe bis zu acht Klassen künftig statt einer Kleinturnhalle eine Normalturnhalle von 12 mal 24 Metern erhalten. Bisher waren Normalturnhallen nur für Schulen mit neun bis zwölf Klassen gebaut worden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.9.1969

 

Mittwoch, 10. September 1969

Letzter Badetag

Bis zum kommenden Sonntag bleibt das Freibad Poggensee noch geöffnet. Das milde Spätsommerwetter hat die Besucherzahl nach den kalten Augusttagen in letzter Zeit wieder etwas ansteigen lassen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.9.1969

 

Freitag, 19. September 1969

Bei den letzten Vorbereitungen für den „Bunten Nachmittag“

Der Ton macht die Musik, und ein gutes Mikrophon verstärkt die Wirkung. Doch soll man einen hängenden Lautsprecher oder ein Standmikrophon nehmen? Ludwig Keil, Meister der Elektrofirma Hoffmann, und Alwin Thies, Vorsitzender des Bürger- und Verkehrsvereins, besprachen in der Stormarnhalle die elektrotechnische Lage, damit morgen, beim „Bunten Nachmittag“ zugunsten des Schwimmhallenfonds, keine Panne mehr passieren kann.

Wie ist man darauf gekommen, eine solche Veranstaltung aufzuziehen? Alwin Thies sagte dazu: „Wir wollten für die Aktion Schwimmhalle etwas bringen, was die Bevölkerung in möglichst breiter Masse anspricht. Da schien uns ein abwechslungsreiches Programm mit bekannten Oldesloern am meisten Erfolg zu versprechen.“

„Mich hat besonders gefreut, daß die Solisten und die Vorsitzenden der Vereine der Idee sofort zustimmten und auf jegliche Vergütung verzichteten“, fuhr Alwin Thies fort. „Dann bekommt man auch selbst mehr Mut, und es ist leichter, Schwierigkeiten allgemeiner Art, die nun einmal bei solch einer Veranstaltung auftauchen, zu überwinden.“

Daß die Durchführung eines Bunten Nachmittags viele Vorbereitungen erfordert, auch wenn die Akteure aus Bad Oldesloe kommen, beweist eine dicke Korrespondenzmappe, die Alwin Thies extra für diesen Zweck angelegt hat. „Die werde ich aufbewahren für spätere Fälle“, sagte der 1. Vorsitzende des Bürger- und Verkehrsvereins. „Dann kann ich immer nachschlagen und weiß sofort, wie es damals war.“

Die Akteure für den „Bunten Nachmittag“ haben bereits fleißig geübt. Zauberkünstler Paul Zaremba hat noch gewisse Sorgen. Er fürchtet, daß man ihm von der Tribüne aus hinter die „Kulissen“ schauen könnte.

„Ich hoffe, daß unsere Bemühungen nicht umsonst sind“, betonte Alwin Thies abschließend. „Hier können die Bürger einmal zeigen, daß sie wirklich mit ihrer Stadt verbunden sind. Schließlich kann von einer Schwimmhalle jeder profitieren. Die Mitwirkenden des „Bunten Nachmittags“ leisten ihren Beitrag auf der Bühne, da sollten auch die Oldesloer nicht zurückstehen und ebenfalls etwas für ihre Schwimmhalle tun.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.9.1969

 

Sonnabend, 20. September 1969

Fast 1000 DM für den Schwimmhallenfonds

Schöner Erfolg des Bunten Nachmittags

Wären am Nachmittag noch einige Zuschauer mehr in die Stormarnhalle gekommen, dann hätte der Vorsitzende des Bürger- und Verkehrsvereins, Alwin Thies, zum Abschluß des Bunten Nachmittags Bürgermeister Baethge einen Tausendmarkschein für den Schwimmhallenfonds überreichen können – so waren „nur“ 926,84 DM zusammengekommen aus Eintrittsgeldern und Pausensammlung.

Immerhin war die Veranstaltung ein schöner Erfolg, und zwar nicht nur im Hinblick auf die Schwimmhalle, sondern auch als Ausdruck der Solidarität. Schon lange nicht mehr hat in Bad Oldesloe die gemeinnützige Initiative eines Vereins ein so spontanes Echo bei Akteuren und Publikum gefunden wie diesmal. Wenn die Stormarnhalle nur knapp zur Hälfte besetzt war, so ist zu bedenken, daß sie wohl immer bei lokalen Veranstaltungen sehr schwer zu füllen sein wird. Der Saal des „Oldesloer Hofes“ wäre jedenfalls bei diesem Besuch knüppeldickevoll gewesen.

Richard Lieske sprach zu Beginn als Conferencier von einem Programm der guten Laune, treffender hätte er formuliert: Für jeden etwas. Die Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Auch bei uns differieren Neigungen und Begabungen, die im kulturellen und geselligen Leben zutage treten. Entsprechend unterschieden sich die Darbietungen voneinander. Zustande kam eine unterhaltsame Mischung von Chorlied, Musical, Kabarett, Variete und – denkt man an den Sternmarsch der Spielmannszüge und der Feuerwehrkapelle – Volksfest. Der Bogen spannte sich vom Volkslied bis zum Broadway-Hit, von gemütvoller SchrammeImusik bis zum deftigen Sketsch.

Soll man die verschiedenen Auftritte im einzelnen kritisch würdigen? Das wäre bei diesem Anlaß kaum angebracht. Sicher kränkte es die übrigen Mitwirkenden nicht, würde Käthe Möller-Siepermann, vor allem wegen des einschmeichelnden „My Fair Lady“-Songs, hervorgehoben. Nicht nur für sie gab es Beifall über Beifall. Dabei hatten es übrigens die Solisten gar nicht so leicht, in der bei Tageslicht doch etwas streng wirkenden, gläsern-sachlichen Stormarnhalle den berühmten Funken ins Publikum überspringen zu lassen.

Der Applaus brandete, sich ständig erneuernd, an die Bühne, als Alwin Thies in der – etwas zu lang geratenen – Schlußapotheose allen Mitwirkenden mit Worten und mit Blumen dankte: Käthe Möller-Siepermann, dem Männerchor von 1844 und der Singakademie (unter Bruno Brückmann), dem Doppelquartett (unter Fritz Alshuth), den Wiener Schrammlern mit Paul Pelican, dem Magier Paul Zaremba, Rudi Niebisch und Günther Geffe von der Jungen Bühne, Richard Lieske, der Feuerwehrkapelle und den Spielmannszügen. Alle hatten sich unentgeltlich zur Verfügung gestellt, ferner bleiben die Leistungen einiger Oldesloer Firmen unberechnet, desgleichen die Freigabe der Stormarnhalle.

Wer nun meint, sein Fehlen beim Bunten Nachmittag bedauern zu müssen, kann es wiedergutmachen: durch eine Spende auf das Konto Schwimmhalle.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.9.1969

 

Montag, 22. September 1969

Freibad geschlossen

Mit dem heutigen Tage hat das Freibad Poggensee für die Badesaison endgültig seine Pforten geschlossen. Das schöne Spätsommerwetter der vergangenen Wochen hatte eine Hinausschiebung des ursprünglich für Mitte des Monats vorgesehenen Termins bewirkt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.9.1969

 

Donnerstag, 2. Oktober 1969

Spenden für den Schwimmhallenfonds

Wieder sind kleinere und größere Spenden für den Schwimmhallenfonds eingegangen.

300 DM überwies eine jetzt in Rickling lebende Oldesloerin. Die Spenderin ist Frau Margarethe Fey, Witwe des ehemaligen Oldesloer Diakons und Kirchenrechnungsführers Fey.

Ferner gingen ein: 150 DM von der Landsmannschaft der Schlesier; 2000 DM von Freiherr von Jenisch und 10 DM von einem ungenannten Spender. 3000 DM zeichnete die Firma Newman-Green als Baustein.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.10.1969

 

Dienstag, 21. Oktober 1969

Autos Hauptgewinn bei der Schwimmhallen-Lotterie

Veranstalter: Oldesloes Bürger- und Verkehrsverein

Vom 22. November bis einschließlich 13. Dezember soll erstmalig in Bad Oldesloe eine Weihnachtslotterie aufgezogen werden, deren Reinerlös der Bürger- und Verkehrsverein als Veranstalter dem Konto für den Bau der Schwimmhalle zuführen will.

Der gesamte Einzelhandel der Kreisstadt will sich an dieser Aktion beteiligen, ebenso der Hausfrauenbund und der Club junger Hausfrauen. Auch den Landfrauenbund Hoffmann für eine aktive Unterstützung zu gewinnen.

In einer Besprechung, die gestern abend auf Initiative des Bürgervereins im Café Arnold stattfand, wurde die Marschroute für die Lotterie weitgehend festgelegt.

Die Stadt hat sich bereit erklärt, für diesen gemeinnützigen Zweck eine Fläche des Marktes zur Verfügung zu stellen, auf der ein beleuchtetes Podest aufgestellt werden soll. Voraussichtlich jeweils von 10 bis 18 Uhr – auch an den verkaufsoffenen Sonnabenden der Adventszeit – werden dann dort Lose zum Preis von 1,00 DM verkauft. Kleinere Gewinne kann man gleich mit nach Hause nehmen. Als „Lotterie-Einsatzzentrale“ soll ein Campingwagen Verwendung finden, dessen Betreuung Mitglieder der Hausfrauenorganisation übernehmen wollen.

Der Bürger- und Verkehrsverein will selbst 6000 DM in bar für Lotteriegewinne aufwenden. Aus dem Einzelhandel und von großen Firmen liegenden hinsichtlich zusätzlicher Spenden bereits jetzt, wie Vorsitzender Alwin Thies mitteilte, so viele Zusagen vor, daß mit Sicherheit Gewinne im Werte von insgesamt mindestens 10.000 DM bereitstehen werden.

Drei oder vielleicht sogar vier Autos sind als erste Preise vorgesehen. Die Alwin Thies heute morgen in einem Gespräch mit dem „Stormarner Tageblatt“ erklärte, will man sich die guten Erfahrungen bei Lübecker Lotterien zunutze machen.

Am 14. Dezember sollen im Rahmen einer Feierstunde im „Oldesloer Hof“, bei der auch die Tanzschule Martens mit verschiedenen Vorführungen vertreten sein wird, die 50 Hauptgewinne vergeben werden.

Der Bürger- und Verkehrsverein es sicher, daß seine Aktion zugunsten der Schwimmhallenfonds ein voller Erfolg wird – und es wäre sicher nichts mehr zu wünschen, als daß er mit diesem Optimismus recht behält.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.10.1969

 

Montag, 3. November 1969

Vollwertige Kreuzungen für die Nordtangente

Vorgärten der Lorentzenstraße werden angeknabbert

Die Nordtangente soll in Teilbereichen breiter werden als ursprünglich geplant. Das Bundesverkehrsministerium, das bekanntlich den Bau der Straße übernommen hat, verlangt die Ausweisung von zusätzlichen Einordnungsspuren an den Kreuzungen.

Deshalb muß der Bebauungsplan Nr. 23a, dessen Beratung und Beschlußfassung vor einigen Jahren zu heftigen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Oldesloe Bevölkerung geführt hatte, zum drittenmal geändert werden. Die Stadtverordnetenversammlung faßte den entsprechenden Aufstellungsbeschluß und erkannte das Stadtbauamt als Planverfasser an.

Es sieht so aus, als ob einige Anlieger der Lorentzenstraße jetzt doch einen größeren Streifen ihre Vorgärten abgeben sollen als bisher vorgesehen. Auf eine Frage von Stadtrat Bernhard Nowak (WBO) antwortete Stadtbauamtmann Franz Wolff, der Bürgersteig müsse im Kreuzungsbereich mit der Grabauer Straße bis auf einen Meter an das Haus Lorentzenstraße 18 herangezogen werden. Das würde bedeuten, daß auch die Gebäude der Kreisberufsschule unmittelbar an der Straße lägen und die Fenster der Schulküche unter Umständen während des Unterrichts nicht mehr geöffnet werden könnten.

Stadtrat Werner Schmacka (CDU) betonte, diese Änderungen seien nicht auf Betreiben der Stadt, sondern auf Verlangen des Bundes ins Auge gefaßt worden. Bürgermeister Gottfried Baethge hat alle von der Nordtangente betroffenen Anlieger für den 13. November zu einem Gespräch mit Regierungoberbaurat Hohmann, dem Leiter des Straßenbauamtes Lübeck, eingeladen. Während dieser Aussprache soll die neue Situation erläutert werden. Der Bürgermeister stellte noch einmal klar, daß der Exer auch nach dem Straßenbau seine jetzige Funktion behalten werde.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.11.1969

 

Montag, 3. November 1969

THC-Fest im Zeichen der Schwimmhalle

Einen Scheck über 700 DM für den Schwimmhallenfonds sowie den Inhalt einer Spardose, die die Oldesloer Tennis- und Hockeyspieler im Klubhaus nach und nach mit rund 100 DM für den gleichen Zweck gefüllt hatten, erhielt Bürgermeister Gottfried Baethge heute morgen vom THC-Kassenwart Erwin Gehrke.

Der im April neu gewählte Vorstand des THC Blau-Weiß hatte beschlossen, die „Aktion Schwimmhalle“ zu unterstützen. Deshalb wurde das Programm des traditionellen Saisonabschlußfestes, das am Sonnabend im „Oldesloer Hof“ stattfand, um eine Tombola bereichert. Als der 1. Vorsitzende Karl-Heinz Lippold auf den Zweck der Verlosung hinwies, waren die Lose so schnell vergriffen, daß einige Gäste gar nicht mehr in den Glückstopf greifen konnten. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.11.1969

 

Freitag, 7. November 1969

Weitere Spenden für den Schwimmhallenfonds

Auf die Konten für den Schwimmhallenfonds ist wieder eine Reihe von Spenden eingezahlt worden.

Firma Dernehl 500 DM (zweite Rate der Spende von 1500 DM), Landfrauenverein 100 DM, Kreissportschau 1178 DM, Tennis- und Hockey-Club (Tombola-Überschuß) 700 DM, Jugendgruppe des THC Blau-Weiß 100,91 DM (Sammelbüchse).

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.11.1969

 

Sonnabend, 8. November 1969

Bisher für 14.000 DM Lotterie-Spenden

Spenden im Werte von 14.000 DM sind bisher für die große Oldesloer Weihnachtslotterie eingegangen, die der Bürger- und Verkehrsverein ab 22. November auf dem Markt zu Gunsten des Schwimmhallenfonds aufziehen will.

Darüber hinaus liegen zahlreiche weitere Spendenzusagen vor. Neben einigen gut erhaltenen Gebrauchtwagen wird ein nagelneues Farbfernsehgerät als Gewinnattraktion angeboten. Auch das Technische Hilfswerk hat sich inzwischen bereit erklärt, bei der Durchführung dieser Lotterie mitzuhelfen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.11.1969

 

Mittwoch, 12. November 1969

Schwimmhallenlotterie von Kiel genehmigt

Die Vorbereitungen für die Weihnachtslotterie zugunsten des Schwimmhallenfonds stehen kurz vor dem Abschluß. Die Genehmigung des Innenministers liegt jetzt vor. Wegen der Freistellung von der Lotteriesteuer wird noch verhandelt.

Morgen ist letzter Termin für die feste Zusage von Spenden. Der Bürger- und Verkehrsverein muß am Freitag die Gewinnliste einreichen. Bisher sind umfangreiche Spenden für Gewinne gezeichnet worden. Die Gewinnaussichten haben sich, wie Vorsitzender Alwin Thies versichert, außerordentlich verbessert. Der Verkauf der Lose beginnt am 22. November auf dem Markt und endet am 13. Dezember. Der Veranstalter bittet die Bevölkerung um rege Teilnahme.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.11.1969

 

Freitag, 14. November 1969

„Was soll ich mit einem halben Haus?“

Diskussion mit Nordtangenten-Anliegern über Straßenplanung – Vier neue Ampeln

Seit 1961 wird in der Oldesloer Öffentlichkeit – zum Teil recht heftig – über die geplante Straße vom Berliner Ring zur Hamburger Chaussee diskutiert, ohne daß die Trasse dieser sogenannten „Nordtangente“ bis heute auf den letzten Meter festliegt. Gestern abend fand im Rathaussaal ein Informationsgespräch mit 40 von der Planung betroffenen Anliegern statt.

Dabei herrschte die Einsicht vor, daß „das Rennen im Großen und Ganzen gelaufen ist“ (so Grundstückseigentümer Paul Ströh aus der Lorentzenstraße). Zwar wurde die grundsätzliche Ablehnung der Anlieger deutlich, zwar wurden die schon häufig wiedergegebenen Vorwürfe gegen Stadt und Planer laut, doch im wesentlichen ging es gestern ums Detail: Ist in der Lorentzenstraße ein Radfahrerweg erforderlich? Welche Folgen hat der moorige Untergrund? Was wird aus dem Rest des Exers?

Bürgermeister Gottfried Baethge, Stadtbauamtmann Franz Wolff, Tiefbauingenieur Karl-Heinz Müller-Eick sowie der Leiter der Straßenbauamtes Lübeck, Regierung Oberbaurat Hohmann, erläuterten die Änderungen, die das Bundesverkehrsministerium nach Übernahme der Baulastträgerschaft an der ursprünglichen Planung verlangt. Die Stadtverordnetenversammlung hatte diesem Verlangen in ihrer letzten Sitzung bereits durch den Aufstellungsbeschluß zur dritten Änderung des Bebauungsplanes 23a Rechnung getragen.

Die bekannte Richtung der Trasse vom Berliner Ring, Pferdemarkt, Travebrücke, Exer, über das (abzureißende Unfallkrankenhaus), die Lorentzenstraße zur Hamburger Straße wird davon nicht berührt. Doch an den Kreuzungsbauwerken sollen zusätzliche Einfädelungsspuren angelegt werden, wodurch die Vorgärten in der Lorentzenstraße nicht ungeschoren davonkommen, wie es die Stadtväter früher versprochen haben.

Die Straße soll an den meisten Stellen 15,50 Meter „vom Zaun zu Zaun“ messen, und zwar 8,50 Meter Fahrbahn sowie je 1,50 Meter Radweg und 2,00 Meter Fußweg an beiden Seiten. Der Radweg ist ein Teil einer von Hamburg bis Lübeck geplanten Fahrradspur. Im Bereich des Exers wird sie von dem Nordtangentendamm abgezogen und getrennt verlegt. Hier soll für die Fußgänger ein sechs Meter breiter Tunnel, eine Brücke und eine Unterführung angelegt werden.

Den Zuhörern fiel auf, daß Oberbaurat Hohmann keinen Zweifel an der Notwendigkeit ließ, die Kreuzungen mit dem Pferdemarkt, der Schützenstraße, der Grabauer Straße und die „Drehscheibe“ mit der Hamburger Straße zu „befeuern“. Das würde die Einrichtung von vier neuen Ampelanlagen in Bad Oldesloe bedeuten.

Der Referent sah keine Alternative für die jetzige Trassierung. Auch die geplante Südumgehung der Bundesstraße 75 werde die Nordtangente nicht überflüssig machen, denn die Tangente solle gerade den „Verkehr der Innenstadt in eine neue Achse verlegen, um dort die unumgänglichen Sanierungsmaßnahmen zu ermöglichen“. Er fügte jedoch eine interessante Randbemerkung an: Im Jahre 1945 hätte er, wäre er damals Stadtbaumeister in Bad Oldesloe gewesen, eine andere Linienführung vorgeschlagen, spätestens 1958 sein aber alle Pässe verbaut gewesen.

Bürgermeister Baethge erklärte noch einmal, die jetzige Funktion des nicht berührten Teils des Exers solle erhalten bleiben. Das wurde von einigen Anwesenden bezweifelt, da sich das Kernbild der Stadt in diese Richtung ausdehnen werde. Man könne wohl nicht umhin, meinte ein Diskussionsteilnehmer, dort über kurz oder Parkplätze einzurichten.

Paul Ströh, Eduard Möller und Günther Claussen fragten, ob in der Lorentzenstraße Fahrradspuren unbedingt notwendig seien. Oberbaurat Hohmann zeigte eine andere Möglichkeit auf: Der Radweg könne auf die Gartenseite der Grundstücke verlegt werden. Dann müßten die Anlieger allerdings einen entsprechenden Geländestreifen zur Verfügung stellen. Dazu zeigte sich keine spontane Bereitschaft.

Walter Jürs bemängelte die Arbeit des Umlegungsausschusses, Carl Boldt bezeichnete die Planung als „Raubbau an der Natur“, und mehrere Bewohner der Lorentzenstraße befürchteten, daß der Straßenbau wegen des moorigen Untergrundes auf Schwierigkeiten stoßen und die Fundamente ihrer Häuser in Mitleidenschaft ziehen werde.

Ein Anlieger des Pferdemarktes beklagte sich, weil nur sein halbes Haus abgerissen und entschädigt werden solle: „Was soll ich mit einem halben Haus? Was soll ich wohl mit der anderen Hälfte machen?“ Fragte er und äußerte den – von Bürgermeister Baethge sofort zurückgewiesenen – Verdacht, in jenem Bereich sei unberechtigte Rücksicht auf die Wünsche eines Mühlenbetriebes genommen worden.

Zu den Bewohnern der Lorentzenstraße sagte der Bürgermeister: „Ich wäre, wenn ich dort wohnte, genauso wenig erbaut von der Planung wie Sie. Doch es gibt keinen

Rechtsanspruch darauf, daß eine ruhige Straße immer ruhig bleiben muß!“

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.11.1969

 

Freitag, 21. November 1969

Für die Oldesloer Lotterie reserviert

30.000 Losbriefe zu je einer DM hofft der Oldesloer Bürger- und Verkehrsverein zugunsten des Schwimmhallenfonds in seiner Weihnachtslotterie abzusetzen, die morgen um 10 Uhr auf dem Markt der Kreisstadt beginnt. Ein Wohnwagen, der mit vorweihnachtlichen Dekorationen und dezenter Musik als Verkaufszentrale für die Lose dienen soll, hat bereits heute seinen Platz eingenommen. Auch das „Podium“ für die drei Personenwagen die als Hauptgewinne ausersehen sind wird bald fertig sein. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.11.1969

 

Freitag, 21. November 1969

Vorgärten weichen der Oldesloer Nordtangente

FOTO!!!!!

Die Vorarbeiten für die Oldesloer Nordtangente sind so weit gediehen, daß nunmehr an der Kreuzung Grabauer Straße/Lorentzenstraße, die breit ausgebaut und mit einer Ampelanlage ausgestattet werden soll, die Vorgärten auf beiden Seiten weggenommen werden. …

An dieser Kreuzung wird besonders viel Platz gebraucht. Die Linksabbieger werden eine eigene Fahrspur erhalten. Die vor etwa drei Wochen aufgenommenen Arbeiten haben in der Lorentzenstraße/Ecke Schützenstraße begonnen und werden in Richtung Hamburger Straße fortgesetzt. Ein Teil der Vorgärten ist bereits angeknabbert. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.11.1969

 

Mittwoch, 26. November 1969

Schwimmhallenspende statt Weihnachtsgruß

Der Oldesloer Ring Politischer Jugend, der vor Jahren die Initiative für den Bau einer Schwimmhalle ergriffen hatte, wünscht sich in diesem Jahre von den Oldesloer Firmen einen Verzicht auf die traditionellen Weihnachts- und Neujahrsgrüße. Lieber wäre ihm eine Einzahlung der eingesparten Beträge auf die Konten der Oldesloer Schwimmhallenfonds.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.11.1969

 

Donnerstag, 27. November 1969

Einer wird gewinnen: die Schwimmhalle

Hochkonjunktur für die Losverkäufer auf dem Oldesloer Marktplatz

Die Weihnachtslotterie, die der Bürger- und Verkehrsverein zugunsten des Schwimmhallenfonds veranstaltet, verspricht ein großer Erfolg zu werden. Bis gestern nachmittag waren nach Auskunft des Verkehrsvereinsvorsitzenden Alwin Thies schon fast 6000 Lose verkauft worden.

Übermorgen, am ersten verlaufsoffenen Sonnabend, hofft der Veranstalter, an einem Tag gleich 3000 Lose absetzen zu können. Wer vom Oldesloer Bürgermeister persönlich bedient werden möchte, sollte am Sonnabend ab 16 Uhr zu dem Verkaufsstand – dem Wohnwagen auf dem Marktplatz – gehen: Dann will Bürgermeister Baethge versuchen, möglichst viele der kleinen Glückszettel an den Mann zu bringen.

Bekanntlich warten Gewinne im Werte von 16.783,50 DM auf die Spielteilnehmer. Das sind über 55 Prozent des 30.000 DM betragenden Lotteriekapitals. Da Geschäftsleute jedoch für 11.000 DM Sachpreise gestiftet haben, wird dem Schwimmhallenfonds nach Abzug aller Unkosten ein ansehnlicher Betrag verbleiben. 15.000 bis 16.000 DM sollen überwiesen werden. Wenn die Lotteriesteuer im Hinblick auf den gemeinnützigen Zweck von 16,6 auf 5,5 Prozent ermäßigt werden würde, könnten es sogar fast 20.000 DM sein. Ein entsprechender Appell an Finanzminister Qualen wird vorbereitet.

Voraussetzung für einen so hohen Reingewinn ist allerdings: Alle 30 000 Lose müssen bis zum 13. Dezember verkauft werden. Mitglieder des Hausfrauenbundes, des Clubs junger Hausfrauen, des Landfrauenbundes und des Technischen Hilfswerkes stehen täglich während der Geschäftszeit als ehrenamtliche Verkäufer auf dem Markt bereit. Alwin Thies bittet alle Bewohner in Stadt und Land, die einen möglichst schnellen Bau der Schwimmhalle wünschen, sich weiterhin so zahlreich wie bisher an der Lotterie zu beteiligen. Gute Gewinnchancen sind gegeben, etwas Spannung (bis zur Ziehung am 14. Dezember) wird garantiert – im Vordergrund aber stehen die Spenden für die gute Sache, für die Aktion „Schwimmhalle“.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.11.1969

 

Donnerstag, 4. Dezember 1969

Schon die Hälfte der Lose verkauft

Über 15.000 Lose der Lotterie zugunsten des Oldesloer Schwimmhallenfonds sind bereits verkauft worden. Der Bürger- und Verkehrsverein hofft sehr, daß er in den verbleibenden zehn Tagen auch noch die zweite Hälfte seines Losbestandes – also noch einmal etwa 15.000 Lose zu je einer DM – absetzen kann.

Am kommenden Sonnabend von 16 bis etwa 18 Uhr beabsichtigt Bürgerworthalter Georg Koch dem Beispiel des Bürgermeisters zu folgen und auf dem Oldesloer Markt als Losverkäufer aufzutreten.

Die Initiatoren der Lotterie sind mit dem bisherigen Ergebnis sehr zufrieden. Vereinsvorsitzender Alwin Thies wußte zu berichten, daß beispielsweise Bewohner des Pölitzer Weges in hellen Scharen gemeinsam zum Loskauf geströmt seien. „Es ist was erstemal in der Geschichte der Kreisstadt, daß eine Weihnachtslotterie für einen gemeinnützigen Zweck veranstaltet wird, und man hört von Käufern und Verkäufern immer nur freundliche Worte.“

Alwin Thies: „Die Oldesloer kommen mir wie eine einzige große Familie vor, die sich mit aller Energie vorgenommen hat, so bald wie möglich eine Schwimmhalle zu bauen!“

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.12.1969

 

Montag, 8. Dezember 1969

Das 20.000. Los ist heute fällig

Nur 250 Lose der Weihnachtslotterie des Bürger- und Verkehrsvereins zugunsten des Schwimmhallenfonds fehlten heute mittag noch, um die Zahl 20.000 vollzumachen.

Der Veranstalter hofft, daß bis heute abend dieses Zwischenziel erreicht wird. Wenn dann die letzte Runde der Lotterie in dieser Woche so gut ausgeht wie alles in der voraufgegangenen Zeit, bestehen gute Chancen, daß bis zum kommenden Sonnabend um 18 Uhr noch alle 30.000 Lose abgesetzt werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.12.1969

 

Mittwoch, 10. Dezember 1969

Die letzten 9000 Schwimmhallenlose

Noch rund 9000 Lose warten in der Weihnachtslotterie des Bürger- und Verkehrsvereins zugunsten des Schwimmhallenfonds auf ihre Käufer. 21.000 wurden bereits abgesetzt.

Bürgerworthalter Georg Koch will am kommenden Freitag zwischen 15 und 18 Uhr im Lotteriewagen auf dem Marktplatz als Losverkäufer tätig werden. Wenn man bedenkt, daß in den beiden voraufgegangenen Wochen je 10.000 Lose verkauft wurden, sollte man eigentlich hoffen dürfen, daß die gleiche Zahl auch in dieser Woche erreicht und damit der Lotteriebestand geräumt wird.

Am kommenden Sonntag werden ab 14 Uhr im „Oldesloer Hof“ die Gewinne im Gesamtwert von 16.783,50 DM ausgelost, von denen jeweils ein Teil in einem Fenster der Firma Carl Hoffmann Ing. ausgestellt ist. Bei der Ziehung der Gewinnlose will am Sonntag die Tanzgruppe Malente die Besucher mit ihren Darbietungen erfreuen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.12.1969

 

Freitag, 12. Dezember 1969

Für die Schwimmhalle

Der Einwohner Heinrich Lübcke hat für 1000 einzelne DM 1000 Lose der Schwimmhallenlotterie des Bürger- und Verkehrsvereins erworben. Jetzt teilte er dem Bürgermeister mit, daß er Hauptgewinne, die ihm zufallen könnten, für eine amerikanische Versteigerung zur Verfügung stellen würde. Den eventuellen Erlös will er dann dem Schwimmhallenfonds zuführen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.12.1969

 

Sonnabend, 13. Dezember 1969

Letzte Lotteriestunden mit Musik

Das Finale der großen Weihnachtslotterie des Bürger- und Verkehrsvereins Bad Oldesloe zu Gunsten der Schwimmhalle findet morgen um 14 Uhr im Saal des „Oldesloer Hofes“ statt.

Vorsitzender Alwin Thies wünscht sich viele Zuschauer, wenn der siebenjährige Frank Dittmer die Lostrommel dreht und sein Vater, Rechtsanwalt Wolfgang Dittmer, als bestellter Notar darüber wacht, daß alles seinen ordnungsgemäßen Gang geht. Zwei Schülerinnen, Dörte Harms und Anke Pelican, werden die Nummern herausziehen, auf die die rund 500 Gewinne fallen sollen. Die Mädchen dürfen, so lautet die Vorschrift, keine langärmeligen Kleider und keine Fingerringe tragen. Zwei Ausrufer werden die Entscheidungen der Glücksgöttin laut verkünden.

Zur Unterhaltung der Zuschauer während einiger Pausen hat Vorsitzender Thies die Malenter Tanzgruppe für die Vorführung von Tänzen aus dem 18. Jahrhundert bis zur Neuzeit gewonnen. Auch für Musik ist gesorgt. Die Chance, etwas zu gewinnen, bietet sich noch bis heute um 18 Uhr. Dann endet der Losverkauf auf dem Marktplatz. Mit Platzkonzerten machen die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr und der Jugendspielmannszug heute nachmittag auf die Lotterie noch einmal aufmerksam.

Gestern sind 2668 Lose verkauft worden. Das geschah unter tatkräftiger Mitwirkung von Bürgerworthalter Georg Koch, der durch seine besondere Freundlichkeit zahlreiche zusätzliche Käufer gewinnen konnte. Wenn heute noch rund 4000 Lose verkauft würden, dann wäre der gesamte Bestand von 30.000 geräumt. Eigentlich sollte das doch wohl – zumindest annähernd – möglich sein! STORMARNER TAGEBLATT vom 13.12.1969

 

Sonntag, 14. Dezember 1969

Glücksgöttin Dörte zog 506 Gewinnnummern

Erfreulicher Abschluß der Schwimmhallenlotterie

Wer hätte das gedacht! Keine 5000, keine 3000, ja nicht einmal 1000 Lose sind übrig geblieben. Selbst die größten Optimisten haben sicherlich nicht damit gerechnet, daß die Lotterie des Bürger- und Verkehrsvereins zugunsten des Schwimmhallenfonds solch ein großartiger Erfolg werden würde: Nur 946 Lose wurden nicht verkauft.

Mit Unterstützung des Oldesloer Spielmannszuges und der Feuerwehrkapelle, die mit schwungvoller Musik zum Lose kaufen einluden, konnten allein am Sonnabend noch 3404 90 Lose abgesetzt werden. Die restlichen Lose, die bis 18.30 Uhr keine Käufer gefunden hatten, übernahm der Bürger- und Verkehrsverein. Den Gegenwert der Gewinne, die auf diese Losnummern entfallen, wird er dem Schwimmhallenfonds zuführen.

Am Nachmittag war es dann soweit. Zahlreiche Losbesitzer hatten sich im „Oldesloer Hof“ eingefunden, um die Ziehung der Gewinne an Ort und Stelle zu erleben. Unter Aufsicht des Notars Georg Wolfgang Dittmer durfte die 14jährige Dörte Harms Glücksgöttin spielen. Sie fischte aus der großen Los-Glastrommel die Gewinn-Nummern heraus. Bekannt gegeben wurden sie durch Chefansager mit Conférencierpointen Paul Pelican, dem Hans Heinrich Kock assistierte. Ferner halfen bei der reibungslosen Abwicklung mit: Anke Pelican, Marlene Schupke und Hans-Joachim Ott. …

Als nach einem langen spannenden Nachmittag, der durch Tanzeinlagen der Tanzschule Martens aufgelockert wurde, das letzte Los gezogen worden war, sprachen wir kurz mit Alwin Thies, dem Initiator der Schwimmhallenlotterie. Als 1. Vorsitzender des Bürger- und Verkehrsvereins hat er die Organisation und Abwicklung der Lotterie durchgeführt.

„Wir sind froh, daß die Schwimmhallenlotterie solch einen erfreulichen Abschluß gefunden hat. Der Verkauf der Lose zeigt, wie sehr sich die Oldesloer eine Schwimmhalle wünschen“, meinte Alwin Thies und betonte: „Wesentlich zu dem Erfolg hat meiner Meinung die gute Zusammenarbeit zwischen Veranstalter, den Gewinnsspendern, den Losverkäufern und den Loskäufern beigetragen.“

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.12.1969

 

Donnerstag, 18. Dezember 1969

Wieder Spenden für Schwimmhallenfonds

Wieder sind dem Fonds für den Bau einer Schwimmhalle zwei Spenden zugeflossen.

2000 DM als Sachspende der Firma Borowski & Hopp, die Baggerarbeiten ausführen will; 100 DM als erste Barspende des SV Preußen Reinfeld, der in einem Brief an Bürgermeister Baethge die Erwartung ausspricht, daß er die Schwimmhalle, wenn es soweit ist, an einem Nachmittag benutzen dürfe. Hierzu der Bürgermeister: „Das ist ein durchaus legitimer Wunsch, der berücksichtigt werden wird.“

STORMARNER TAGEBLATT vom 18.12.1969

 

 

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