Schulen in Bad Oldesloe
Das Jahr 1959
Donnerstag, 29. Januar 1959
Treuhänder des ostdeutschen Gedankens
Der Ortslehrerverband Bad Oldesloe und Umgegend wählte in seiner Hauptversammlung bei Wigger Horst Kühne zum neuen Vorsitzenden, nachdem der bisherige Vorsitzende Schmiedel um Ablösung von seinem Amte gebeten hatte. Stellvertretender Vorsitzender wurde Ernst Niemeier, Sühlen, Kassenführer Jürgen Hammer und Schriftführer Hans-Joachim Goldbeck.
Willy Schmiedel wurde auf Vorschlag aus der Versammlung heraus in Anerkennung seiner Verdienste um den Ortsverband einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt Auch die anderen Wahlen waren einstimmig erfolgt.
Der neue Vorsitzende, der zugleich Kreisobmann für die „Deutsche Ostkunde im Unterricht“ ist, hielt anschließend einen tiefschürfenden Vortrag über „Ostkunde als Bildungsauftrag für die deutsche Schule in unserer Zeit“. Er zeichnete die Situation des zerrissenen Deutschlands der letzten 14 Jahre und belegte sie durch Zeugnisse aus der ostdeutschen Literatur, Reiseberichte, Erlebnisse mit Umsiedlerkindern und Briefe aus dem polnisch besetzten Verwaltungsgebiet. Ostkunde – eine Verpflichtung für alle Deutschen! Der Schule sei die wichtige Aufgabe zugewiesen, die Kinder vom fünften Schuljahr an vorzubereiten auf das Verstehen der Lage. Was sie jetzt tue, wirke sich erst nach Jahren oder Jahrzehnten aus.
Die Schuljugend müsse eine gute Kenntnis von dem ostdeutschen Raume, also der Probleme Mittel- und Osteuropas haben, und um die Leistungen der Deutschen vor dem Heimatverlust durch Flucht und Treck wissen. „Nichts ist auf die Dauer geregelt, was nicht gerecht geregelt ist!“
STORMARNER TAGEBLATT vom 30.1.1959
Montag, 9. Februar 1959
Turnhalle für Klaus-Groth-Schule
Das Stadtparlament beschloß mit elf gegen sechs Stimmen bei sechs Stimmenthaltungen den Bau einer Turnhalle für die Klaus-Groth-Schule. Die Baukosten sind mit 282.000 DM veranschlagt. 30 Prozent davon werden als Landeszuschuß erwartet.
Bürgermeister Hermann Barth hatte am Ende der öffentlichen Sitzung nach Erledigung der eigentlichen Tagesordnung überraschend mitgeteilt, daß sich der Schul- und Kulturausschuß für den Bau der Turnhalle ausgesprochen habe. Dieser Ausschuß war am letzten Donnerstag zusammengetreten. Schulrat Rudolf Heitmann hatte an der Sitzung teilgenommen und darauf hingewiesen, daß das Land in diesem Rechnungsjahr noch Mittel aus dem Turnhallenbaufonds habe. Sie müßten allerdings binnen 14 Tagen angefordert werden.
Wie Bürgermeister Barth weiter sagte, liegen die Pläne des Stadtbauamtes für die Turnhalle bereits vor. Im Schul- und Kulturausschuß ist auch die Frage erörtert worden, ob nicht zugleich mit der Turnhalle als ausgebautes Dachgeschoß eine Aula mit 600 Plätzen geschaffen werden soll. Die Mehrkosten dafür betragen 189.000 DM. Der Bürgermeister erinnerte daran, daß noch der Erweiterungsbau mit den Klassen und Werkräumen ausstehe, der mit 589.000 DM veranschlagt sei. Die Stadt befinde sich bereits jetzt dicht an der Verschuldungsgrenze.
Als Vorsitzender des Schul- und Kulturausschusses setzte sich Stadtverordneter Georg Schömer für den Turnhallen- und Aulabau ein. Eine Aula könnte für das dort entstehende Stadtviertel ein kultureller Mittelpunkt werden. Es sollte, so meinte der Stadtverordnete, festgestellt werden, ob auch für die Aula ein Landeszuschuß zu erlangen sei. Bürgermeister Barth sah dafür nicht viel Aussichten.
An der äußerst lebhaften Aussprache beteiligten sich Stadtrat Willy Mahrdt, Stadtrat Dr. Otto Krämer, die Stadtverordneten Heinrich Wolgast, Wolfgang Brembach und Johannes Ludwig sowie Stadtrat Carl Hoffmann. Die Zuhörer hatten den Eindruck, daß es zu keiner Entscheidung kommen würde, da sich der Finanzausschuß noch nicht mit dem Problem befaßt hatte und ursprünglich die Schaffung der schulischen Räume zur Beseitigung des Schichtunterrichts als vordringlich vor dem Turnhallenbau angesehen worden war.
Überraschend wurde dann aber doch der Turnhallenbau beschlossen. Wie Kämmerer Max Krause vor der Abstimmung festgestellt hatte, bleibt die Stadt auch bei der Finanzierung dieses Projektes unter der zehnprozentigen Verschuldungsgrenze. …
STORMARNER TAGEBLATT vom 10.2.1959
Sonnabend, 14. Februar 1959
Theodor-Mommsen-Schule wurde Landessieger
Die Beteiligung des Gymnasiums an der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft für Schulen in der Männerklasse war ein großartiger Erfolg. Nach dem Vergleichskampf am 20. August 1958 im Oldesloer Stadion siegte die Mannschaft der Theodor-Mommsen-Schule nicht nur über die angetretenen Gegner im Bezirk, sie ist mit 6141 Punkten die weitaus beste Schule Schleswig-Holsteins und damit Landesmeister 1958.
Mit hoher Punktdifferenz folgt das Gymnasium Ratzeburg (5261 Punkte), das Gymnasium Ahrensburg (5228), das Gymnasium Geesthacht (5105) und das Gymnasium Segeberg (4762).
Diese Auszeichnung ist nicht zuletzt auf die gute leichtathletische Arbeit der Leibeserzieher der Schule – Studienrat Werner Thiel, Fritz Hartwich und Karl-Bruno Redöhl – zurückzuführen.
Mit der beachtlichen Plazierung der Ahrensburger Stormarnschule ist der Kreis Stormarn zweimal in der Landesbestenliste des Schleswig-Holsteinischen Leichtathletikverbandes vertreten.
STORMARNER TAGEBLATT vom 14.2.1959
Montag, 16. Februar 1959
Kieler Dozent sprach über Erziehungsfehler
„Erziehungsfehler als Ursache seelischer Fehlhaltungen“, lautete das Thema, über das Dr. Dr. Wegner, Kiel, vor der Universitätsgesellschaft, Sektion Bad Oldesloe sprach.
„Menschliches Leben ist ohne Erziehung heute undenkbar“, leitete er seinen Vortrag ein. Noch vor 150 Jahren wäre die Erziehung kein Problem gewesen, weil man bis dahin das Kind als kleinen Erwachsenen angesehen habe. Dann sei ein Wandel im Verhältnis der Eltern zum Kinde eingetreten. Gemessen an dem langen Gang der Menschheitsgeschichte, wurde erst sehr spät eine Erziehungsproblematik gesehen, sagte der Dozent.
Rousseaus Worte: „Wer kein rechtes Kind gewesen ist, wird kein rechter Mensch werden“, stünden am Beginn dieser neuen Auffassung.
Unsere heutige Erziehung betone das Positive, unterstrich der Vortragende; in der Beurteilung eines Kindes sei die Frage nach den Fähigkeiten und dem Reifestadium wichtig. Man sei bemüht, der Persönlichkeit des Kindes gerecht zu werden.
her größte -Teil unserer Jugend sei gesund und in Ordnung, sagte Dr. Wegner; die psychologische Wissenschaft habe erkannt, daß Erziehungsschwierigkeiten zum größten Teil auf einer falschen Erziehung beruhen.
Der Redner sprach vom Kain-Abel-Konflikt, der Eifersucht eines Kindes gegenüber dem „bevorzugten“ neuen Erdenbürger. Für Mütter mit dem rechten Empfinden für die seelischen Beunruhigungen der Drei- bis Vierjährigen gäbe es keine Probleme.
Zu Schwierigkeiten könne es auch kommen bei Kindern in „gestörten“ Familien oder in Familien, in denen für das Kind „keine Zeit“ sei.
Ein großer Teil der seelischen Funktionen verliefe unkontrolliert ins Unbewußte, sagte der Dozent; bei psychisch fehlgeleiteten Kindern käme es dann leicht zu neurotischen Komplexen.
Das rechte Verständnis und die echte Liebe zum Kind seien die Voraussetzungen zur Behebung dieser seelischen Fehlhaltung. Das Herz dürfe nicht vernachlässigt werden. Über allem Verstand und aller Arbeit müsse Liebe stehen zu unseren Kindern, die wir zu tüchtigen Menschen machen wollen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 16.2.1959
Freitag, 20. Februar 1959
Neuer Leiter für die Theodor-Mommsen-Schule gesucht
Mit Rücksicht auf das Ausscheiden des gegenwärtigen Leiters der Theodor-Mommsen-Schule, Oberstudiendirektor Richard Staberock, der mit Abschluß dieses Schuljahres wegen Erreichens der Altersgrenze in den Ruhestand tritt, hat das Kultusministerium in Kiel der Stadt Bad Oldesloe für die Nachfolge drei Bewerber vorgeschlagen. Sie haben ihren Wohnsitz in Marne, St. Peter und Flensburg. Eine städtische Kommission, der auch ein Stadtverordneter in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Schulpflegschaft angehört, hat die Kandidaten In Marne und St. Peter in ihrem Wirkungskreis aufgesucht. Ob die Kommission auch noch nach Flensburg reisen wird, steht noch nicht fest. Magistrat und Schulausschuß wollen in Kürze eine Entscheidung treffen. Unter Umständen wird man drauf verzichten, die Stadtverordnetenversammlung einzuschalten.
STORMARNER TAGEBLATT vom 20.2.1959
Dienstag, 24. Februar 1959
Termin für mündliches Abitur
Jetzt endlich haben die 29 Abiturienten der Theodor-Mommsen-Schule erfahren, wann der mündliche Teil des Reifeexamens stattfinden wird: Stormarner TAGEBLATT vom 24.2.1959
Mittwoch, 25. Februar 1959
Auszeichnung durch den Bürgermeister
Bürgermeister Hermann Barth empfing die Obersekundaner Elke Heitmann und Jürgen Peter sowie den Hilfsschüler Gerhard Strey und dankte ihnen für ihre eifrige Mitwirkung bei der Aktion „Macht das Tor auf!“. Sie hatten die meisten Abzeichen verkauft, nämlich 694, 659 und 320. Der Bürgermeister überreichte ihnen als Anerkennung je ein Buch, dass sie sich selbst hatten aussuchen dürfen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 26.2.1959
Donnerstag, 26. Februar 1959
Einstimmig vorgeschlagen
Der Magistrat, der Schul- und Kulturausschuß und der Vorsitzende der Schulpflegschaft haben einstimmig beschlossen, der Landesregierung den 50jährigen Oberstudienrat Dr. Wilhelm Tiedemann aus St. Peter als neuen Leiter der Theodor-Mommsen-Schule vorzuschlagen.
Durch ein Zirkular wird gegenwärtig festgestellt, ob die an diesem Beschluß nicht beteiligten Stadtverordneten zustimmen, woran nach Lage der Dinge nicht zu zweifeln ist.
Oberstudienrat Dr. Tiedemann hat die Hauptfächer Englisch und Deutsch und als Nebenfach Niederdeutsch. Er hat in Niederdeutsch promoviert. Außerdem ist er staatlich geprüfter Lehrer im Turnen, Sport, Schwimmen und Rudern.
Dr. Tiedemann ist evangelisch, verheiratet und hat zwei Töchter im Alter von acht und zehn Jahren. Bei Kriegsende diente er in der Wehrmacht als Hauptmann.
Nach der Ernennung des neuen Oberstudiendirektors durch die Landesregierung wird seine Einführung in sein Oldesloer Amt voraussichtlich in einer Feierstunde stattfinden, in der zugleich der in den Ruhestand tretende bisherige Schulleiter, Oberstudiendirektor Richard Staberock, verabschiedet werden wird.
STORMARNER TAGEBLATT vom 26.2.1959
Dienstag, 3. März 1959
29 Theodor-Mommsen-Schüler bestanden das Abitur
Sämtliche 29 Schüler der beiden Oberprimen der Theodor-Mommsen-Schule bestanden das Abitur. Den Vorsitz der Prüfungskommission hatte Oberstudiendirektor Staberock, als Vertreter der Stadt Bad Oldesloe als der Unterhaltsträgerin der Schule nahm Bürgermeister Barth an der Prüfung teil.
Die Namen der Abiturienten:
Reimer Alpen (Dipl.-Ingenieur), Jens Heinz Ewert (Bankjurist), Gernot Tromnau (Volksschullehrer), Rolf Weber (Dipl.-Ingenieur, Architekt), Hans-Jürgen Drews (Jurist), Karin Hartwich (Studienrätin), Udo Heeren (Jurist), Hartmut Heidler (Jurist), Rolf Hesse (Studienrat), Hans-Jürgen Voigt (Volkswirtschaft), Jochen Becker (Wirtschaftsingenieur); Heinrich-Arwed Benzmann (Dipl.-Ingnieur), Sabine Burg (Apothekerin), Siegfried Horn (Studienrat), Hans Heinrich Lopau (Theologe), Gerd Schütt (Volkswirt),
Jochen Düllmann (Jurist), Ulrich Franz (Volksschullehrer), Karl-Heinrich Groth (Volkswirt), Fritz Guercke (Jurist), Renate Hangarter (Studium der Theaterwissenschaften), Heidi Klimitz (Volksschullehrerin), Rolf Meinel (Studienrat), Bodo Meyn (Industriekaufmann), Elfriede Meyer (Volksschullehrerin), Gerda Ogniwek (Volksschullehrerin), Lutz Schmölder (Offizier), Ingrid Scholz (Bibliothekarin), Lotte Schoop (Volks-Bibliothekarin).
Die zehn Erstgenannten waren von der mündlichen Prüfung befreit.
STORMARNER TAGEBLATT vom3.3.1959
Donnerstag, 5. März 1959
Einstimmig gebilligt
Durch Zirkularbeschluß gebilligt haben diejenigen Stadtverordneten, die nicht dem Magistrat oder dem Schul- und Kulturausschuß angehören, die Empfehlung an die Landesregierung, den Oberstudienrat Wilhelm Tiedemann aus St. Peter zum neuen Leiter der Theodor-Mommsen-Schule zu ernennen. Damit ist ein einmütiger Beschluß zustande gekommen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 5.3.1959
Donnerstag, 5. März 1959
Entlassungsfeier
Die Verabschiedung der Abiturienten der Theodor-Mommsen-Schule wird am 14. März in der Aula erfolgen. Bei dieser Gelegenheit wird auch Studienrat Johannes Ludwig verabschiedet, der wegen Erreichung der Altersgrenze aus dem Lehrkörper ausscheidet.
STORMARNER TAGEBLATT vom 5.3.1959
Freitag, 6. März 1959
62 Sextaner
Die Prüfung zum Übergang auf die Theodor-Mommsen-Schule bestanden 62 von 73 Volksschülern. Vier können nach dem Ergebnis der Prüfung die Mittelschule besuchen, sieben müssen auf der Volksschule verbleiben.
STORMARNER TAGEBLATT vom 6.3.1959
Sonnabend, 7. März 1959
Händel-Aufführung in der Theodor-Mommsen-Schule
Gymnasium bereitet eine Aufführung des Pastorales „;Acis und Galatea“ von Georg Friedrich Händel unter der Leitung von Studienrat Fritz Alshuth am 11. und 14. März vor. Die Verabschiedung von Oberstudiendirektor Staberock und die Einführung seines Nachfolgers wird voraussichtlich am 23. März erfolgen.
STOMARNER TAGEBLATT vom 7.3.1959
Mittwoch, 11. März 1959
Viel Beifall für „Acis und Galatea“
Einen Beitrag zu den festlichen Konzerten, die in diesem Jahre aus Anlaß von Georg Friedrich Händels 200. Todestage stattfinden, leistete das Theodor-Mommsen-Gymnasium mit einer wohlgelungenen Aufführung von „Acis und Galatea“.
Den englischen Originaltext des 1720 entstandenen Pastorals haben drei Dichter gemeinsam nach einer sizilianischen Sage geschaffen, die uns in lyrischer Zartheit und packender Dramatik schon der römische Dichter Ovidius Naso in seinen „Metamorphosen“ überliefert hat. Es ist die ergreifende Geschichte von der Nereide Galatea und ihrem Geliebten Acis, der von dem eifersüchtigen Polyphem getötet, dann aber in einen Fluß (Gott) verwandelt wird.
Studienrat Fritz Alshuth hat mit dieser Aufführung Chor und Orchester der Schule abermals zu einer erstaunlich schönen Leistung geführt. Vom ersten Chor („O, du schöne Frühlingszeit“) an wurde „frisch und frei“ gesungen, und die Pracht der Händelschen Instrumentalmusik fand in dem kleinen Orchester tüchtige Interpreten. Barbara Schmidt lieh der Galatea ihren schlanken, lieblichen Sopran, Jutta Meyn, dem Acis, gleichfalls sicher singend, ihren Alt, und Ulrich Alshuth fügte mit sonorem Baß dramatische Akzente zu dem Liebessang. Die jungen Mitwirkenden nahmen den lebhaften Beifall, der ihnen und ihrem Lehrer und Dirigenten bezeugt wurde, bescheiden und gewiß freudevoll entgegen.
Das Konzert wird am Sonnabend um 17 Uhr wiederholt.
STORMARNER TAGEBLATT vom 12.3.1959
Mittwoch, 11. März 1959
129 neue Mittelschüler
Nach Ostern werden 59 Jungen und 70 Mädchen auf die Königin-Luise-Schule umgeschult werden.
STORMARNER TAGEBLATT vom 11.3.1959
Freitag, 13. März 1959
Mittelschüler stellen Jahresarbeiten aus
Eine Fülle schöner Jahresarbeiten zeigen die 129 Abgänger der Königin-Luise-Schule seit gestern nachmittag in einigen Klassenräumen. Am Vormittag hatten sie die Abschlußprüfung unter Leitung von Rektor Heinrich Lüth in Gegenwart von Bürgermeister Hermann Barth, Schul- und Kulturausschußvorsitzendem Georg Schömer und Elternbeiratsvorsitzendem Georg Koch bestanden und Lehrerkollegium und Gäste zu einem Frühstück mit selbstbereiteten Speisen eingeladen. Wer die Ausstellung in den nächsten drei Tagen bis einschließlich Sonntag besucht, wird ebenfalls bewirtet. Unter den Jahresarbeiten der Mädchen fallen handgeknüpfte Teppiche und Wandbehänge und selbstgewebte Kissen sowie Kinderkleidchen besonders auf. Die Jungen haben sich überwiegend auf Holz- und Metallarbeiten beschränkt und dadurch reife Leistungen erzielt.
STORMARNER TAGEBLATT vom 13.3.1959
Sonnabend, 14. März 1959
Abschiedsstunde im Gymnasium
Ein Lehrer geht mit seiner Klasse
Viele Eltern und Vertreter des öffentlichen Lebens hatten sich mit den Schülern dem Gymnasiums in der Aula der Theodor-Mommsen-Schule eingefunden, um der Entlassung der 29 Abiturienten und des in den Ruhestand tretenden Studienrates Ludwig beizuwohnen.
Eingeleitet wurde die Feier durch das Schulorchester. Oberstudiendirektor Staberock verabschiedete seinen letzten Abiturientenjahrgang,da er am kommenden Sonnabend, wie Studienrat Ludwig, wegen Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand tritt. Dies bestimmte auch den Inhalt seiner Abschiedsrede. „Die einen treten ins Leben hinaus, auf dem Zeugnis wird ihnen ihre Reife bescheinigt, die anderen verlassen den Platz, den sie seit 40 und mehr Jahren innehatten, und sie glauben, jetzt erst reif zu sein.“
Bei der Ausgabe der Zeugnisse erhielten einige Abiturienten Buchgeschenke, und zwar Heidi Klimitz und Renate Hangarter für ihr Mitwirken im Schulorchester und Schulchor, Lotte Schoop für ihre Betreuung der Schülerbücherei und Gernot Tromnau für seine Hilfe bei vielen schulischen Veranstaltungen.
In der traditionellen Abiturientenrede brachte Rolf Weber seinen und den Dank seiner Mitschüler an die Eltern und Lehrer zum Ausdruck. Zu Studienrat Ludwig gewendet, sagte er: „Wir sind unserem Lehrer so sehr ans Herz gewachsen, daß er mit uns zusammen abgeht.“ (Heiterkeit.)
In seinen Abschieds- und Dankesworten an Studienrat Ludwig ging Oberstudiendirektor Staberock von der Tradition Breslaus und Berlins aus, in der sie beide wurzeln, und würdigte in bewegten Worten die Verdienste des Scheidenden. Im Namen des Kollegiums überreichte ihm der Oberstudiendirektor, der zugleich für die Landesregierung sprach, einen großen Strauß roter Nelken. Studienrat Ludwig sprach er den Dank der Stadt aus. Dieser unterrichtete seit 1946 am Gymnasium, seit 1955 steht er aktiv in der Kommunalpolitik der Stadt Bad Oldesloe. Als Stadtverordneter arbeitet er im Schul- und Kultur-, sowie im Flüchtlingsausschuß mit. Der Bürgerworthalter überreichte ihm ein Dankesgeschenk und bat ihn, weiterhin als Kommunalpolitiker für die Allgemeinheit zu wirken.
Heinrich Wolgast dankte dem Scheidenden im Namen der Elternschaft und als Kollege im Stadtparlament. Schulsprecher Jürgen Reichardt überreichte einen Tulpenstrauß mit den Worten: „Herr Studienrat, es sind fünf Tulpen; erlauben Sie, daß diesmal wir Ihnen eine Fünf geben.“ Studienrat Ludwig dankte ergriffen für die zuteil gewordene Anerkennung. Das Schulorchester beschloß die Feier.
STORMARNER TAGEBLATT vom 16.3.1959
Dienstag, 17. März 1959
Besinnlicher Abschied von der Mittelschule
Während das Flötensextett den 1. Satz einer Suite von Henry Purcell spielte, betraten die Abgänger den von den Eltern und dem Lehrerkollegium gefüllten und festlich geschmückten Festraum der Mittelschule. Die Schüler des neunten Schuljahres hatten vorher den zur Entlassung Kommenden kleine Frühlingssträußchen überreicht und damit ihre besten Wünsche fürs Leben zum Ausdruck bringen wollen.
Die Abschiedsworte Rektor Lüths bewegten die Herzen der Abgänger und der Eltern. Alle seien durch den Kontakt mit der Landschaft und der Kultur dieses Landes Menschen Schleswig-Holsteins geworden, die einen Sinn für das Klare, fast Nüchterne, den Blick für das Wesentliche besäßen. „Laßt euch nicht von der Reklame, von gleißenden Lichtreflexen täuschen, lernt schauen und sehen, was dahintersteckt."
Darauf sprach die Schülerin Hiltrud Brandt dem Kollegium den Dank aus für alles Wissenswerte, das an die jungen Menschen herangetragen wurde und für die Nachsicht, mit der die Lehrer ihnen oft begegneten. Schulleiter und Klassenlehrer erhielten Blumensträuße.
Mit Prämien für besondere Leistungen und vorbildliche Haltung wurden ausgezeichnet aus der Klasse 10a: Wolfgang von Schachtmeyer, Christel Klettke, Hanni Tabbert und Gertraud Kuck; aus der Klasse 10 b: Hannelore Krey, Erwin Elvers und Norbert Lux; aus der Klasse 10c: Anne Griebel und Hans Peter Schmidt; aus der Klasse 10d: Brunhilde Radloff, Jürgen Lübke.
STORMARNER TAGEBLATT vom 17.3.1959
Mittwoch, 18. März 1959
Schulhöfe als Spielplätze
lno. – Kultusminister Edo Osterloh hat die Genehmigung erteilt, die Schulhöfe in der unterrichtsfreien Zeit der Jugend zum Spielen zur Verfügung zu stellen. Bei der Prüfung der örtlichen Verhältnisse soll möglichst großzügig verfahren werden. Der Minister weist auf das Beispiel verschiedener Kommunalvertretungen hin, die geeignete Schulhöfe und Sportplätze den Kindern zum Spielen zur Verfügung gestellt haben. Das Moped- und Radfahren soll auf den Schulhöfen und Sportplätzen unterbleiben.
STORMARNER TAGEBLATT vom 18.3.1959
Freitag, 20. März 1959
Verabschiedung und Einführung
Am kommenden Montag um 10.30 Uhr wird Oberstudiendirektor Staberock in der Aula der Theodor-Mommsen-Schule von Oberschulrat Theune verabschiedet werden. Zugleich wird der Oberschulrat den Nachfolger, Oberstudienrat Dr. Tiedemann, in sein Amt einführen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 20.3.1959
Montag, 23. März 1959
Abschied und Willkommen
Feierstunde in der Theodor-Mommsen-Schule
In einen festlichen Rahmen gestellt war die Feierstunde, in der Oberstudiendirektor Staberock aus dem Schuldienst entlassen und sein Nachfolger als Leiter der Theodor-Mommsen-Schule, Oberstudienrat Dr. Tiedemann, in sein neues Amt eingeführt wurde. Oberstudienrat Schlegel konnte aus diesem Anlaß viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der Stadt, des Kreises und des Landes, Eltern und Schüler begrüßen.
Den Auftakt in der schönen, bis auf den letzten Platz besetzten Aula gaben Schülerorchester und Schulchor unter der Leitung von Studienrat Alshuth.
Oberschulrat Theune löste seine Aufgabe der Verabschiedung und ein Weisung in geistvoller Rede, mit launigen Einfügungen der Stunde des Abschieds die Wehmut nehmend. Aus dem Lebensweg Oberstudiendirektor Staberocks führte er u.a. an: Reifeprüfung in Landsberg, Studienzeit und Teilnahme am Ersten Wektkrieg, 1919 Staatsexamen, 25 Jahre Leiter des Humboldt Gymnasiums in Berlin-Tegel, Teilnehmer des Zweiten Weltkrieges, 1944 in amerikanischer Gefangenschaft, 200 Schüler durch Vorbereitungskurse im Lager zum Abitur geführt, seit 1947 in Bad Oldesloe, heute 40 Jahre im Schuldienst. Immer habe der Scheidende mit Energie, Tatkraft und Ausdauer in der Verfolgung seiner Pläne sich für die Schule und Schuljugend eingesetzt gegen alle Widerstände. Mit Zähigkeit habe er alle Nöte der Schule überwunden, als zum Beispiel die Schließung der Schule drohte. Das Gebäude habe in den letzten zwölf Jahren eine vielfache Wandlung erfahren und die Schülerschaft einen hohen Leistungsstand erreicht. Oberschulrat Theune schloß mit den Worten: „Eines Mannes Leben kann man nur in Worten andeuten.“ Für die geleistete Arbeit überreichte er dem Scheidenden die Dankesurkunde des Kultusministers.
Jetzt wandte sich der Regierungsvertreter an Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann, den er als einen erfahrenen Pädagogen zeichnete. Von seinem erfolgreichen Wirken in Bad Bramstedt und St. Peter her zu urteilen, sei er geeignet, die Tradition Staberocks und des Hauses fortzusetzen. Der Strukturwandel der Schulwesens und der Gesellschaft verlange ein Mehr an Schulung und Bildung und Entscheidung, die Direktor und Lehrerschaft manchmal überfordern würden. Da heiße es gemeinsam in Ermutigung und gegenseitigem Vertrauen mit Eltern und Lehrerschaft und der Stadtverwaltung den rechten Weg zu finden und zu gehen zum Wohle der Jugend. Mit den besten Wünschen für seine Tätigkeit in Bad Oldesloe übergab Oberschulrat Theune dem neuen Oberstudiendirektor die Bestallungsurkunde.
In den anschließenden Reden kamen die hohe Anerkennung und die Wertschätzung, die sich der bisherige Gymnasialdirektor in seinen Oldesloer Amtsjahren erworben hat, nicht nur in Worten, sondern auch in Erinnerungsgaben und Blumen zum Ausdruck. Verbunden war damit die Beteuerung der Bereitschaft, mit dem Nachfolger verständnisvoll zusammenzuarbeiten.
Als erster sprach Bürgermeister Barth für die Stadt. Er dankte Direktor Staberock für vorbildliche Erziehungsarbeit und wünschte Dr. Tiedemann, daß er ein Leitbild guter deutscher Gesinnung und Schultradition sein möge.
Oberstudienrat Schlegel feierte den scheidenden Schulleiter als einen „wackeren Streiter für die Jugend“ und guten Kollegen. Dem neuen Direktor sagte er, daß es an dieser schönen Bildungsstätte kein Halbstarkenproblem gebe, aber eine immer opferbereite Elternschaft.
Für die Elternschaft dankte Heinrich Wolgast dem „Pädagogen aus Berufung“ Staberock für die allezeit gute Zusammenarbeit. Weil er die Verpflichtung Mommsens erfüllt habe, überreichte er ihm ein Bild des großen Gelehrten, dessen Namen die Anstalt trägt.
Schulsprecher Jürgen Reichardt sagte von seinem bisherigen Direktor, daß er wie ein Vater gewesen sei, der stets statt eines Verweises lieber einen Rat gegeben habe.
Weiter sprachen, Dr. Willenberg, Oberstudiendirektor der Sachsenwaldschule in Reinbek, als Vorsitzender der südholsteinischen Direktorenkonferenz und Hans Werner Meyer für den Vesdoro.
Mit bewegten Herzen erwiderte Direktor Staberock, es sei ihm stets ein Herzensbedürfnis gewesen, die Schüler als gleichberechtigte Menschen zu führen. Er rief Dr. Tiedemann zu: „Lieben Sie diese Schule so wie ich!“
Dr. Tiedemann versprach, alle seine Kräfte einzusetzen, damit die Theodor-Mommsen-Schule eine Pflegestätte echter Bildung bleibe unter Hilfe des Kollegiums.
STORMARNER TAGEBLATT vom24.3.1959
Dienstag, 24. März 1959
45 Jahre Lehrer
In einer Feierstunde im Lehrerzimmer der KlausGroth-Schule wurde Lehrer Leopold Pienkoß nach 45jährigem Schuldienst in den Ruhestand verabschiedet. Seine Heimat ist Ostpreußen. Am 1. Mai 1947 nahm er seine Lehrtätigkeit in Bad Oldesloe auf. Seine Herzensgüte, gepaart mit Pflichtbewußtsein, erwarb ihm viele Zuneigung. Bürgermeister Barth dankte ihm und überreichte ihm ein Bild der Kreisstadt. Schulrat Heitmann verband mit seinem Dank die Übergabe der Urkunde des Kultusministers, und Rektor Volkmann übergab als Abschiedsgeschenk des Lehrerkollegiums einen großen Atlas. Viele Blumen und gute Wünsche, so auch vom Ortslehrervereinsvorsitzenden Kühne, waren weitere Zeichen des Dankes und der Anerkennung.
STORMARNER TAGEBLATT vom 25.3.1959
Dienstag, 24. März 1959
Abschied von der Königin-Luise-Schule
Viele Beweise der Freundschaft und Anerkennung erhielt Mittelschullehrerin Frau Charlotte Farne, die in den Ruhestand trat. Bei einer Kaffeetafel im Lehrerzimmer der Königin-Luise-Schule dankten ihr Schulrat Heitmann und Bürgermeister Barth. Rektor Lüth hob ihre Verdienste beim Wiederaufbau der Schule hervor, zu deren Kollegium die aus Pommern stammende Pädagogin seit 1946 gehörte. Sie unterrichtete in Deutsch, Englisch, Biologie und Kunsterziehung. Der Rektor lobte sie vor allem als gründlich, gerecht und humorvoll. Frau Farne dankte bewegt. Sie hatte besondere Freude an einem großen Nelkenstrauß ihrer letzten Schüler.
STORMARNER TAGEBLATT vom 25.3.1959
Mittwoch, 25. März 1959
Es fiel uns auf …
… daß die Stormarner Schulen vergeblich auf die vom Kultusministerium in Kiel angekündigte Verteilung des „kleinen Deutschlandbuches“ warteten. Es ist dazu bestimmt, Schulabgänger über Mittel- und Ostdeutschland zu unterrichten und das gesamtdeutsche Bewußtsein bei ihnen zu verstärken. Die für Stormarn vorgesehenen Exemplare wurden leider von Kiel wie man hört, viel zu spät auf den Weg gebracht, als daß sie noch rechtzeitig hätten ausgegeben werden können.
STORMARNER TAGEBLATT vom 25.3.1959
Donnerstag, 26. März 1959
Neues Gestühl für Mittelschul-Aula
Der Magistrat hat beschlossen, die Aula der Königin-Luise-Schule mit neuem Gestühl auszustatten und damit einen lange gehegten Wunsch der Schule zu erfüllen. Die Kosten für die 250 Sitze betragen rund 7500 DM. Der Auftrag ist bereits vergeben.
STORMARNER TAGEBLATT vom 26.3.1959
Dienstag, 7. April 1959
Es fiel uns auf …
…daß die Schüler und Schülerinnen, die vom neuen Schuljahr ab die Königin-Luise-Schule in Bad Oldesloe besuchen werden, noch nicht wissen, wann für sie der erste Schultag nach den Osterferien sein wird.
STORMARNER TAGEBLATT vom 7.4.1959
Mittwoch, 8. April 1959
Wichtig für neue Mittelschüler!
Der Unterricht für die Jungen und Mädchen des fünften Jahrgangs, die neu in die Königin-Luise-Schule eintreten, beginnt … Am kommenden Freitag um 8 Uhr.
STORMARNER TAGEBLATT vom 8.4.1959
Mittwoch, 8. April 1959
Die Meinung des Lesers
Ostdeutscher Unterricht
In ihrem Bericht über die Jahrestagung des LvD (Anm.: Landesverband vertriebener Deutscher) in Ahrensburg am Sonnabend, dem 4. April, kann der herausgehobene Absatz über den Ostdeutschen Unterricht einen sicher nicht beabsichtigten Eindruck erwecken. Die Leistungen der Schulen auf diesem Gebiet werden vom LvD lobend anerkannt. Angesichts dieser Leistungen ist von einer Tendenz zur Interessenlosigkeit nicht gesprochen worden. Auf die direkte Frage, ob der Einsatz der Heimatvertriebenen Lehrer besonders stark sei, erklärte Herr Kühne in der Aussprache sinngemäß, daß der Ostdeutsche Unterricht an allen Schulen durchgeführt würde und die unterschiedliche Intensität der heimatvertriebenen Lehrer durchaus durch besondere Aktivität vieler einheimischer Lehrer ausgeglichen würde. Schildmann, Geschäftsführer.
STORMARNER TAGEBLATT vom 8.4.1959
Donnerstag, 9. April 1959
Die Meinung des Lesers
Ostdeutscher Unterricht
Zu dem Bericht über die Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes des LvD und dem in der gestrigen Ausgabe erschienenen Leserbrief möchte ich mitteilen, daß meine umstrittene Antwort auf die Frage von Amtsrat Simon dahin zielte: Eine Unterscheidung von heimatvertriebenen und einheimischen Lehrkräften sollte heute nicht mehr vorgenommen werden. Die Schule als Ganzes hat die Ostkunde im Unterricht schon lange als ihre verpflichtende Aufgabe erkannt und führt sie entsprechend durch.
Ausdrücklich möchte ich noch einmal darauf hinweisen, daß weder dem Worte noch dem Sinn nach von einer“Tendenz der Interessenlosigkeit am Ostdeutschen Unterricht“ die Rede war.
Horst Kühne, als Kreisobmann für den Unterricht Ostdeutscher Raum.
STORMARNER TAGEBLATT vom 9.4.1959
Mittwoch, 15. April 1959
Feierlich eingeschult
In feierlicher Form wurden in der Aula des Theodor-Mommsen-Gymnasiums 62 Sextaner eingeschult. Der neue Direktor Dr. Tiedemann richtete herzliche Worte an die „Gymnasium-Osterküken“. Die Feierstunde wurde musikalisch durch den Schülerchor unter Leitung von Studienrat Alshuth umrahmt.
STORMARNER TAGEBLATT vom 16.4.1959
Donnerstag, 16. April 1959
231 Schulanfänger
Mit großen Schultüten im Arm traten gestern 154 Jungen und Mädchen, viele an der Hand der Mutter, ihren ersten Schulgang an. 75 wurden in die Stadtschule eingeschult, 79 in die Klaus-Groth-Schule. Heute empfing die Stadtschule weitere 77 Anfänger. Die Schulleiter, Frau Rektorin Mohr und Rektor Volkmann, hießen die Kinder herzlich willkommen. Diese verloren alle Scheu, als ihnen Jungen und Mädchen des zweiten Schuljahres kleine Spiele vorführten, ihnen etwas vorsangen und für sie Blockflöte spielten.
STORMARNER TAGEBLATT vom 16.4.1959
Freitag, 24. April 1959
Mittelschüler schrieb auf Anhieb japanisch
Professor aus Tokio erzählte in Bad Oldesloe von seinem Heimatland
Ein Gast aus dem fernen Osten, Dr. Tozo Hayakawa, Professor der Germanistik an der Gakushin-Universität in Tokio, weilte in diesen Tagen in unserer Stadt. Bereits im Oktober des vergangenen Jahres besuchte er seinen langjährigen Freund, Mittelschullehrer Heinz Timmermann. Diesmal folgte er einer Einladung der Königin-Luise-Schule, um dort einen Vortrag zu halten über Japan, wie es der Durchschnittsbürger nicht kennt.
Nach der Begrüßung durch Rektor Lüth sprach Dr. Hayakawa in fließendem Deutsch zu den Mädchen und Jungen der neunten und zehnten Klassen. In etwa hundert Jahren, so führte er aus, hat Japan den Anschluß an die westliche Kultur und Zivilisation gefunden, ohne dabei seine eigene über 2000 Jahre alte Kultur aufzugeben. Vieles bleibt aber noch zu tun übrig. Mit dem Ausdruck „Hinkende Kultur“ kennzeichnete der Redner den Tatbestand, daß man in Japan wohl fast alles produzieren, jedoch infolge geringen Einkommens noch nicht alles kaufen kann. Oft sei er gefragt worden, ob es in Japan U-Bahnen gäbe, ob man dort Lokomotiven oder Autos produzieren könne, oder ob man schon das Fernsehen kenne. Vielfach betrachte man Japan als ein operettenhaftes Land mit Teehausromantik und Geishas, mit Bewohnern, die es bestenfalls schaffen , Produkte anderer Länder nachzuahmen, und die, wie es uns der Film „Die Brücke am Kwai“ glauben machen will, unfähig sind, eine simple Holzbrücke zu erstellen. „Die Japaner, jeder auf seinem Gebiet, arbeiten mit der ihnen eigenen Ausdauer daran, die Europäer und Amerikaner auf allen gebieten nicht nur zu erreichen, sondern sie zu überholen.“
Diese Worte aus dem Munde des japanischen Gelehrten verfehlten nicht ihre Wirkung. Schon exportiert Japan Autos und Fernsehgeräte nicht nur nach den unterentwickelten Gebieten Südostasiens und Afrikas, sondern auch nach den Vereinigten Staaten. Kein USA-Bürger würde wohl japanische Erzeugnisse kaufen, wenn sie nicht von einwandfreier Qualität wären.
In humorvoller Weise schilderte er, wie die japanischen Männer „wehmütig“ an jene „goldene Zeit“ zurückdenken, wo ihnen Frauen noch gehorchen mußten. Erst seit 1946 sind sie gleichberechtigt, erst seit dieser Zeit dürfen sie Universitäten besuchen. „Sonst wären sie schon eher darauf gekommen, die Befehle der Männer zu kritisieren“, sagte der Gast schmunzelnd.
Ebenso wie ihre europäischen und amerikanischen Altersgenossen lieben die japanischen Teenager Nietenhosen und Rock’n’ Roll, den sie allerdings nach japanischer Art in entgegengesetzter Richtung tanzen.
Viele Mediziner, Techniker und so weiter studieren die deutsche Sprache. Es mag für uns Schleswig-Holsteiner interessant sein, daß Theodor Storm (zum Beispiel „Immensee“) zur beliebtesten Lektüre gehört. Der Bildungshunger der Japaner, besonders der Jugend, ist so groß, daß trotz mehrerer hundert Universitäten und Hochschulen nur ein Zehntel bis ein Dreißigstel aller Bewerber aufgenommen werden kann.
Durch zahlreiche farbige Lichtbilder ergänzte Dr. Hayakawa seine Ausführungen. Natürlich fehlte nicht der Palast des Tenno, der später einmal die Residenz von Akihito und Michiko, dem Kronprinzenpaar, sein wird.
Am nächsten Tage wohnte der japanische Gelehrte einigen Unterrichtsstunden bei. In einer zehnten Klasse schrieb er zum Schluß der Stunde das Wort Nippon (das ist der japanische Name für Japan) und Tokio in japanischer Schrift an die Tafel. Fünf aus der Klasse unternahmen es, diese vier verhältnismäßig einfachen Schriftzeichen aus dem Gedächtnis niederzuschreiben. Einer schaffte es. Er erhielt zur Belohnung die Sonderbriefmarken von der Kronprinzenhochzeit.
STORMARNER TAGEBLATT vom 24.4.1959
Donnerstag, 30. April 1959
Mai-Ausflug des Vesdoro
Am 1. Mai veranstaltet der Vesdoro (Verein ehemaliger Schüler der Oberrealschule Oldesloe) … einen Ausflug nach dem Kneeden, dem sich auch Gäste anschließen können. Treffpunkt um 9.45 Uhr vor dem Bahnhof.
STORMARNER TAGEBLATT vom 30.4.1959
Freitag, 1. Mai 1959
Fröhliche Maiwanderung
17 Mitglieder des Vereins ehemaliger Schüler der Oberrealschule Oldesloe (Vesdoro) nahmen an der traditionellen Maiwanderung nach dem Kneeden teil, unter ihnen Studienrat i.R. Vogler. Der Weg führte über Poggensee durch den herrlich grünen Wald zur ersten Raststätte, dem Forsthaus Kneeden. Die Rückwanderung endete mit einer gemeinsamen Kaffeetafel im Café Arnold und einem gemütlichen Beisammensein in Wiggers Gasthof, zu dem sich dann noch Professor Dr. Benner gesellte.
STORMARNER TAGEBLATT vom 2.5.1959
Mittwoch, 6. Mai 1959
Einweihung der Mittelschul-Turnhalle
Am 12. Mai wird die neue Turnhalle der Mittelschule ihrer Bestimmung übergeben werden können. Dies soll durch eine kleine Feier geschehen, für die auch eine halbstündige Turnvorführung vorgesehen ist.
STORMARNER TAGEBLATT vom 6.5.1959
Dienstag, 12. Mai 1959
Bad Oldesloes dritte Turnhalle wird heute eingeweiht
Die Einweihung der Turnhalle für die Königin-Luise-Schule, zu der die Stadt Bad Oldesloe zu heute nachmittag eingeladen hat, wird von der ganzen sportliebenden Jugend der Kreisstadt freudig begrüßt. Die bisher vorhandenen zwei Turnhallen boten der Schul- wie der Sportvereinsjugend bei weitem nicht genügend Raum für ihren Betätigungsdrang.
Nach den Entwürfen und unter der Leitung des Stadtbauamtes entstand eine rund 350 qm große Halle in Stahlskelettbauweise mit Holzdachbindern. Das Mauerwerk besteht aus roten Vormauersteinen. Der Neubau fügt sich harmonisch in den Gebäudekomplex Oberschule/Mittelschule ein. Die Gesamtbaukosten einschließlich Einrichtung (Turngeräte) betragen 214.900 DM.
Die schöne Halle ist mit einer schallschluckenden Decke und einem elastischen Doppelschwingboden aus Teakholz ausgestattet. Das warme Braun dieses Schiffsbodenparketts steht in wirkungsvollem Gegensatz zu dem Hellblau der Stirnwände und dem Hellgrau der Seitenwände, die einen schlagfesten Wandbelag erhalten haben. Betonwabenfenster lassen das Tageslicht voll hereinströmen. Für Beleuchtung bei Dunkelheit sorgen 36 Leuchtstoffröhren.
Ein 57 qm großer Raum dient zur Aufbewahrung der großen Geräte, in einem kleineren Raum werden Bälle und kleine Gerate aufbewahrt. Für Hochsprungständer, Spaten und Geräte, die im Freien benutzt und deshalb schmutzig werden, ist ein besonderer Außengeräteraum geschaffen worden.
Der Anbau weist je einen Umkleideraum von etwa 24 qm für Jungen und Mädchen auf. Diese Räume haben einen sogenannten schmutzigen und einen sauberen Eingang. Der saubere Eingang führt über die Vorhalle direkt zur Turnhalle, unterbindet also das Betreten der Halle mit Straßenschuhen. Jeder Umkleideraum hat einen Wasch- und einen Duschraum mit sechs Zapfstellen und vier Duschen und den entsprechenden Toiletten. Für den Lehrer steht ein besonderer Raum mit Waschgelegenheit zur Verfügung. Außerdem ist ein Wasch- und Duschraum mit einem Umkleideraum für das Gymnasium mitgebaut worden. Er stellt die Verbindung zwischen den beiden Turnhallen her, kann aber je nach Bedarf verschlossen gehalten werden.
Die Sanitärräume haben Fliesenfußboden (in den Waschräumen Nockenfliesen) und Wandplatten. Umkleideräume und Flur sind bis 1,50 m Höhe mit schlagfestem Belag versehen. Der Fußboden der Umkleideräume besteht aus fußwarmen Asphaltplatten.
Beheizt wird die Halle durch eine Umluftheizung. Die Nebenräume haben eine ND-Dampfheizung. Als Brennstoff wird Leichtöl benutzt.
STORMARNER TAGEBLATT vom 12.5.1959
Dienstag, 12. Mai 1959
Viel Lob für die neue Mittelschulturnhalle
„Was lange währt, wird endlich gut." Das sagte Bürgermeister Barth bei der Einweihung der Turnhalle der Königin-Luise-Schule, zu der sich zahlreiche Gäste, mit Bürgerworthalter Rosch an der Spitze, eingefunden hatten.
Der Bürgermeister spielte damit auf die lange Planungs- und Bauzeit an und erklärte sie teilweise mit dem Umbau der Oberschule, in deren Schatten der Turnhallenbau gestanden habe. Um so mehr freue sich die Stadt, der Mittelschule einen so schönen Raum für ihre Leibesübungen geben zu können.
Rektor Lüth übernahm den Bau mit einem Dank an die Stadt und alle, die an ihm mitgewirkt haben. Er sprach dann vor allem die an der Feier teilnehmenden Schüler und Schülerinnen an und erhöhte mit seiner Sinndeutung der Leibeserziehung ihre Vorfreude auf die künftigen Stunden in der neuen Halle.
Die Ansprachen wurden umrahmt von einem festlichen Tanz der Mädchen „Die Weihe des Hauses" nach Beethovenscher Musik und turnerischen Vorführungen der Jungen und Mädchen unter der Leitung von Fräulein Cors und der Lehrer Goldbeck und Nowak. Zum Schluß bot sich den Gästen bei Volkstänzen, die Fräulein Cors und Lehrer Schönemann eingeübt hatten, ein besonders schönes, farbenfreudiges Bild in der lichtdurchfluteten Halle.
Bei einem Rundgang fanden die Gäste viele Lobesworte für das Gebäude mit seiner modernen Einrichtung, mit dem sich das Stadtbauamt, das durch Stadtbaumeister Heinemann und Architekt Wolff vertreten war, ein Verdienst erworben hat.
Bei der anschließenden Kaffeetafel gab Güterdirektor Koch als Vorsitzender des Elternbeirates der Freude der Elternschaft über die schöne Halle Ausdruck. Schulrat Heitmann sagte, daß nach dem von der Stadtvertretung bereits beschlossenen Bau der vierten Halle der Turnhallenbedarf in Bad Oldesloe wohl befriedigt sein werde. Vielleicht gäbe es dann noch etwas auf dem Gebiet des Sportplatzbaues zu tun.
STORMARNER TAGEBLATT vom 13.5.1959
Freitag, 15. Mai 1959
Schwarzdecke für Schulhof
Der Hof der Klaus-Groth-Schule wird eine Schwarzdecke erhalten. Gleichzeitig wird eine Sprunggrube angelegt und ein Zaun um den Schulhof errichtet. Aus Mitteln für den Schulbau stehen für diesen Zweck noch 21.000 DM zur Verfügung.
STORMARNER TAGEBLATT vom 15.5.1959
Freitag, 29. Mai 1959
Kindervogelschießen am 7. Juli
In seiner ersten Versammlung legte der Ausschuß für das Kindervogelschießen 1959 den Termin fest. Unser Vogelschießen findet am Tage vor den großen Ferien, also am Dienstag, dem 7. Juli, in althergebrachter Weise statt. Erhebliche Geldmittel sind nötig, um diesem schönen Fest einen würdigen Verlauf zu sichern. Der Ausschuß wendet sich daher mit der Bitte an die Bevölkerung, zu gegebener Zeit reichlich und gern für unsere Jugend zu spenden. Sachspenden werden an die Leiterin der Stadtschule, Fräulein Mohr, erbeten. Von diesem Sammelpunkt aus werden die Gaben auf die einzelnen Schulen verteilt.
STORMARNER TAGEBLATT vom 29.5.1959
Freitag, 29. Mai 1959
Sportliche Fortbildung der Junglehrer
Gestern fand unter der Leitung von Mittelschulrektor Lüth in Bad Oldesloe eine Arbeitstagung von Stormarner Junglehrern statt mit dem Thema „Leibeserziehung in der Grundschule“. Der Arbeitsgemeinschaftsleiter führte die Diskussion über Leibeserziehung und Bewegungserziehung. Kreissportlehrerin Cors brachte im praktischen‚Teil Übungen für das erste und zweite Schuljahr unter besonderer Berücksichtigung rhythmischer Bewegungsaufgaben für das Mädchenturnen. Mit dem dritten Schuljahrgang der Alten Stadtschule bewies Kreissportlehrer Nowak, daß in dieser Altersklasse nicht zweckhaft-nüchtern geturnt wird. Nach einer Spielstunde für Lehrer endete die Arbeitstagung mit der Aussprache über den Turnunterricht.
STORMARNER TAGEBLATT vom 29.5.1959
Sonntag, 7. Juni 1959
Hauptlehrer Friedrich Peter Riecken gestorben.
Mittwoch, 10. Juni 1959
Nachruf
Am 7. Juni 1959 verstarb der Leiter der Sonderschule Bad Oldesloe, unser Kollege Hauptlehrer Friedrich Riecken im Alter von 58 Jahren.
Wir verlieren in ihm einen eifrigen, freundlichen und hilfsbereiten Kollegen, der seine Kräfte beim unermüdlichen Einsatz im Dienste der Sonderschule verbraucht hat. Seine menschliche Wärme und Güte haben wir stets geschätzt. Wir bedauern sein so frühes Hinscheiden und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Der Kreislehrerverein Stormarn und die heilpädagogische Arbeitsgemeinschaft.
STORMARNER TAGEBLATT vom 10.6.1959
Mittwoch, 10. Juni 1959
Nachruf
Der Leiter unserer Schule, Herr Friedrich Riecken, ist aus einem Leben voller Aufopferung, Fürsorge und Hilfsbereitschaft durch den Tod von uns genommen worden.
Wir verlieren in ihm einen wahren Freund und Helfer der Kinder und einen warmherzigen Kollegen, dessen Name für immer mit der Schule verbunden bleiben wird.
Die Kinder und das Lehrerkollegium der Sonderschule zu Bad Oldesloe.
STORMARNER TAGEBLATT vom 10.6.1959
Donnerstag, 11. Juni 1959
400 Schüler weniger als vor vier Jahren
Folge des Bevölkerungsrückganges in der Umgebung der Kreisstadt
Die Schülerzahl der Oldesloer Schulen ist rückläufig. Fast 400 Kinder weniger als im Jahre 1955 besuchen heute die sechs Schulen der Kreisstadt. Dies ist eine Folge des Bevölkerungsrückganges in den umliegenden Gemeinden, verursacht durch Wegzug vieler Heimatvertriebener. Insgesamt beträgt die Schülerzahl 2591.
In der Theodor-Mommsen-Schule belief sich der Anteil der auswärtigen Schüler im Jahre 1951 noch auf 56,6 Prozent. Das waren damals 359 Schüler von insgesamt 635. Heute besuchen 519 Jungen und Mädchen das Gymnasium, davon kommen 222 (42,7 Prozent) von auswärts.
Ähnlich ist es bei der Königin-Luise-Schule. 1951 waren von 716 Schülern 434 (60,6 Prozent) auswärtige. Heute beträgt der Anteil genau wie bei der Oberschule 42,7 Prozent, das heißt von 641 Mittelschülern kommen 274 aus der Umgebung.
Wie die Statistik weiter zeigt, ist in der gleichen Zeit die Zahl der Oldesloer Schüler an beiden Schulen gestiegen.
Hat das Gymnasium gegenüber 1955 einen Schülerverlust von 124 und die Mittelschule einen solchen von 91, so beträgt er bei den drei Volksschulen (Stadtschule, Klaus-Groth-Schule und Schule Seefeld) 194. Gegenwärtig hat die Kreisstadt1318 Volksschüler. 1955 waren es 1512. Die Sonderschule besuchen 113 Kinder.
STORMARNER TAGEBLATT vom 11.6.1959
Freitag, 12. Juni 1959
Erfreuliche Entwicklung im Turnhallenbau
Die Kreissportlehrer aus Schleswig-Holstein trafen sich auf einer Arbeitstagung in Malente. Sie erhielten durch ihre Berichte Vergleichsmöglichkeiten über die Entwicklung des Schulsports in den einzelnen Kreisen. Im Turnhallenbau steht der Kreis Stormarn durch die Errichtung und Planung von Hallen und Gymnastikräumen an erster Stelle.
STORMARNER TAGEBLATT vom 12.6.1959
Dienstag, 16. Juni 1959
Zum dritten Male Schülertanztee
Die Schülermitverantwortung der Theodor-Mommsen-Schule veranstaltete ihren dritten Schülertanztee. Trotz des zum Baden einladenden Wetters fanden sich über 100 Jungen und Mädchen in dem Saal des „Oldesloer Hofes“ ein. Schulsprecher Jürgen Burandt begrüßte die Anwesenden und dankte im Namen aller Schüler Studienrat Dr. Günther Marquardt, daß er als Vertreter des Lehrkörpers gekommen war. Die Jungen und Mädchen tanzten nach den Klängen der Synkopiker und verlebten vier vergnügte Stunden.
STORMARNER TAGEBLATT vom 16.6.1959
Mittwoch, 24. Juni 1959
Alle Schulen besuchen das Strandbad
Nunmehr besuchen Klassen aller Schulen der Kreisstadt während der Vormittagsstunden das Strandbad am Poggensee. Die Schüler und Schülerinnen erhalten Schwimmunterricht oder die Möglichkeit, Prüfungen abzulegen. Das Strandbad hat gegenwärtig an Werktagen 500 bis 700 Besucher, die meisten in den Nachmittagsstunden. Die Wassertemperatur beträgt heute 21,5 Grad Wärme. Großer Beliebtheit erfreut sich das neue Kleinspielfeld für Ballspiele. Es ist laufend besetzt, denn zahlreiche Jugendliche spielen in diesen heißen Tagen lieber dort als auf dem Exer. Nun fehlen nur noch Turn- und Spielgeräte für die kleineren Kinder, ähnlich den Geräten, wie sie der Ortsjugendring kürzlich auf zwei Spielplätzen in der Stadt (Anm.: im Kurpark und am Moordamm) aufgestellt hat.
STORMARNER TAGEBLATT vom 24.6.1959
Freitag, 26. Juni 1959
Volkstanz im Schulturnen
Daß die Turnhalle einem vielseitigen Zweck dient, zeigte gestern der Volkstanzabend der Lehrer und Schulleiter aus dem Kreis Stormarn. Ähnliche Abende, die von Schulrat Heitmann unterstützt werden, sollen unter Leitung der Kreissportlehrerein Cors nach den Sommerferien wöchentlich stattfinden. Kreissportlehrer Nowak begrüßte die Teilnehmer, insbesondere Schulleiterin Fräulein Mohr. Er wies darauf hin, dass eine Auswahl an modernen Tänzen getroffen sei, die denen der Wandervogelzeit wohl fremd, der heutigen Jugend aber angepaßt wären und den Lehrkräften Gelegenheit gäben, die Tänze zur weiteren Ausgestaltung von Bundesjugendspielen, Sportveranstaltungen und beim Vogelschießen aufzuführen. Darüber hinaus kämen sie den rhythmischen und sportlichen Belangen des Mädchenturnens näher.
STORMARNER TAGEBLATT vom 26.6.1959
Freitag, 3. Juli 1959
„Anhalter“ wollten nicht mitfahren
Gestern gab es auffällig viele „Anhalter“ in Bad Oldesloe. Sie wollten aber gar nicht mitfahren, sondern lediglich alle Fahrzeuge mit einer Kennummer versehen. Dafür waren ein äußerer und ein innerer Sperrkreis gebildet worden. Nur wenige Kraftfahrer sahen in dem Stopp eine Belästigung: die meistern hatten Verständnis für die Verkehrszählung, von der die Kreisstadt wertvolle Unterlagen für die künftige Verkehrs- und Stadtplanung erwartet. Bürgermeister Barth sprach den beteiligten 80 Ober- und Mittelschülern und den 40 Eutiner Polizeischülern den Dank der Stadt aus. …
STORMARNER TAGEBLATT vom 3.7.1959
Freitag, 3. Juli 1959
Stadtverordnete beim Kindervogelschießen
Der Ausschuß für das Kindervogelschießen hat die Stadtverordneten zur Teilnahme an dem Fest der Schuljugend eingeladen. Die Repräsentanten der Stadt werden am Dienstag, dem 7. Juli, um acht Uhr auf dem Marktplatz erwartet und von einem Spielmannszug zum Ausgangspunkt des Umzuges in der oberen Salinenstraße geleitet.
STORMARNER TAGEBLATT vom 3.7.1959
Sonnabend, 4. Juli 1959
Vogelschießen schickt seine Trommler voraus
Bad Oldesloe eine klingende Stadt – Königskampf am Dienstag im Naturtheater
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. In der Kreisstadt pflegen es keine Schatten, sondern Töne zu sein. Vor den Festen der Bürgerschützengilde wird getrommelt und geböllert. Das Vogelschießen trommeln und pfeifen die Spielmannszüge ein.
Weil das schönste Fest der Schuljugend nun wieder vor der Tür steht, ziehen seit gestern drei Gruppen des 70 Jungen starken Spielmannszuges der Stadtschule von Haus zu Haus und bringen ihre Ständchen, gestern in der Innenstadt, heute wegen des starken Verkehrs nur in den Außenbezirken.
Ab Montag stimmen auch die 25 Mitglieder des Spielmannszuges der Theodor-Mommsen-Schule in das Konzert mit ein. Für die Volksschulen beginnt der Tag mit dem Einfahren von Laub aus dem Kneeden, mit dem jede Schule beliefert wird. Nach den Ehrenständchen am Nachmittag sind alle Musikanten zum Würstchenessen bei Oldesloer Schlachtenmeistern eingeladen.
Den Festtag leitet um 7.30 Uhr das Einholen des vorjährigen Königspaares, ferner des bei Tischlermeister Schöttler aufbewahrten Vogels und der Ehrengäste vom Marktplatz ein. Von 7.30 bis 8.30 Uhr sammeln sich die 2200 teilnehmenden Kinder in der Großen Salinenstraße zum Ausmarsch.
Der Festzug wird folgenden Weg nehmen: Oberschule, Hamburger Straße, Königstraße, Kurparkallee, Mewesstraße, Bahnhofstraße, Besttorstraße, Hude, Mühlenstraße, Lübecker Straße, Wenden kurz vor dem Berliner Ring auf dem Grundstück Thomsen. Dann zurück zum Pferdemarkt, durch die Ströh’schen Betriebe nach der Mühlenstraße, Hindenburgstraße, Marktplatz, weiter Hindenburgstraße, Hamburger Straße und Schützenstraße zum Exer.
Dann beginnen auf dem Exer die Spiele. Die Teilnehmer sind in 60 Gruppen aufgeteilt. Das Vogelschießen und das Vogelpicken, an denen sich nur die Oberstufe beteiligt und deren Sieger die Königspaare erringen, findet wieder auf der Bühne des Naturtheaters statt. König und Königin erhalten je eine Armbanduhr. Jedes Kind bis zum achten Schuljahr wird ein Geschenk bekommen.
Von 14.30 bis 19.30 Uhr wird getanzt. Um die Säle der Gasthöfe zu entlasten, werden auf dem Exer erstmalig zwei große Tanzzelte aufgebaut.
Um 19.30 Uhr sammeln sich die Kinder auf dem Exer zum Einmarsch. An den Schulen des neuen Königspaares vorbei werden sie zum Marktplatz ziehen und dort der Schlußansprache Rektor Volkmanns lauschen, der zusammen mit Fräulein Rektorin Mohr das Fest leitet. Als Vorsitzender des Kindervogelschießerausschusses dankt er schon heute allen Spendern, Freunden der Schule und Helfern für die Unterstützung des Festes.
STORMARNER TAGEBLATT vom 4.7.1959
Montag, 6. Juli 1959
Laub aus dem Kneeden eingeholt
Begleitet von einer Gruppe des Spielmannszuges der Stadtschule zog heute vormittag eine Wagenkolonne durch die Stadt. Auf Pferdewagen und auf Handwagen hatten Schüler Zweige aus dem Forst Kneeden herangeholt, mit denen sie alle Schulen belieferten. Die Ehrung des Königspaares und die Übergabe der Armbanduhren an die beiden Sieger im Vogelschießen und im Vogelpicken wird morgen um 17 Uhr im Zelt 1 auf dem Exer erfolgen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 6.7.1959
Dienstag, 7. Juli 1959
Kreisstadt im Zeichen des KindervogeIschießens
Die Traditionsfahne von 1867 im Festzug
Die Kreisstadt prangt im Flaggenschmuck, über die Straßenbreiten spannen sich Fähnchengirlanden, und die Häuser sind mit frischem Grün geschmückt: der langersehnte, frohe Tag des Kindervogelschießens ist da! Seit dem frühen Morgen ertönt Trommel- und Pfeifenklang. Immer mehr Neugierige sammeln sich auf den Bürgersteigen der Innenstadt. Das alte Königspaar wird abgeholt. Vom Marktplatz aus geleitet ein Spielmannszug die Repräsentanten der Stadt nach dem Sammelpunkt des Festzuges in der Großen Salinenstraße. Und dann ist es – nach 8.30 Uhr – endlich so weit: der Festzug setzt sich in Bewegung!
Gleich an der Spitze wird der Vogel getragen. Dann folgt eine Fahnengruppe. Die Traditionsfahne von 1867 fehlt natürlich nicht. Die Bürgerschützengilde lässt sich durch eine Abordnung der Schützenabteilung vertreten. Nach den Schulleitern kommen fast vollzählig die Stadtverordneten. In einer Kutsche sitzen alte Lehrer.
Und nun kommen die Kinder. Sie sind festlich gekleidet, tragen Blumenbögen, schwenken blau-weiß-rote Fähnchen in den Händen und machen von Zeit zu Zeit ihrer Freude durch Hurra-Rufe Luft. In dem Zug sind zwei Musikkapellen und die Spielmannszüge eingegliedert. Die Tausende von Erwachsenen am Straßenrand strahlen wie die Sonne am blauen Himmel über die farbenfrohen, heiteren Bilder, die sich bei dem fast vierstündigen Vorbeimarsch bieten.
Der Zug endet im Bürgerpark, wo sogleich die Spiele beginnen. Auf der Bühne des Naturtheaters hängt an einem bunt angestrichenen hohen Galgen der Vogel. Viele Zuschauer beobachten aus dem weiten Rund das Schießen der ältesten Jungen mit der Armbrust. An anderer Stelle picken die Mädchen mit einem Vogel auf eine Zielscheibe.
Die übrigen Klassen haben sich am Rande des weiten Exers niedergelassen und ermitteln hier bei verschiedenen Geschicklichkeitsspielen ihre Königspaare. Das schönste Fest des Jahres ist in vollem Gange.
STORMARNER TAGEBLATT vom 7.7.1959
Dienstag, 7. Juli 1959
Schwimmen als Schulfach?
Beachtenswerte Anregung im Oldesloer Stadtparlament
Schwimmen sollte zum Pflichtfach in den Schulen gemacht werden! Diese Forderung erhob die Stadtverordnete Frau Scherschinski in der letzten Sitzung des Stadtparlaments. Veranlaßt wurde sie dazu durch die Meldung den Stormarner Tageblattes vom 22. Juni über die Rettung einer zehnjährigen Oldesloerin vor dem Ertrinkungstode durch einen Beinamputierten.
Stadtverordneter Studienrat Ludwig pflichtete Frau Scherschinski bei, fügte allerdings hinzu: „Ich kenne aber keinen Fall, wo der Schwimmunterricht obligatorisch ist. Es würde dazu ja auch der Zustimmung der Eltern bedürfen, die nicht bei jedem Kind zu erwarten wäre. Immerhin sollten wir einen Vorstoß in diese Richtung machen.“
In der letzten Zeit fanden sich … in stärkerem Maße als früher Schulklassen im Strandbad Poggensee ein, doch tritt durch die Ferien nun darin eine große Pause ein. Das Strandbad hat, wie der Vorsitzende des Sport- und Jugendausschusses, Stadtverordneter Kindt, im Stadtparlament betonte, vorbildliche Anlagen für den Schwimmunterricht.
Leider Ist der Weg nach dem Poggensee zu lang. Die Lehrer würden es begrüßen, wenn es eine Busverbindung nach dem Strandbad gäbe, ein Wunsch, der auch schon von vielen Einwohnern geäußert worden ist.
In Hamburg hatten, wie bei einer Umfrage der Schulbehörde festgestellt wurde, 82,1 Prozent der Abgänger aus Volks-, Mittel- und Sonderschulen schwimmen gelernt, wobei die Hallenbäder sicher eine große Rolle gespielt haben Eine solche Prozentzahl zu erreichen. würde in Bad Oldesloe natürlich ungleich schwieriger sein. Leider ist in der Oldesloer Jugend das Interesse am Schwimmsport nur sehr schwach. Die Schwimmabteilung des VfL existiert nur noch dem Namen nach. Zu den Schwimmwettkämpfen beim Kreissportfest am letzten Sonntag hatte sich von den eingeladenen Stormarner Vereinen nur ein einziger Teilnehmer eingefunden, so daß sie „ins Wasser“ fielen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 7.7.1959
Mittwoch, 8. Juli 1959
Ausklang auf dem Marktplatz
Das Oldesloer Kindervogelschießen ging gestern, nach einem neuerlichen Umzug durch die Stadt, am Abend mit der Schlußfeier auf dem dicht gefüllten Marktplatz stimmungsvoll zu Ende.
Rektor Volkmann warf in seiner Ansprache einen Rückblick auf den übersonnten Tag. „Nehmt ihn“, so rief er den Jungen und Mädchen zu, „als Geschenk. Kinder pflegen Geschenke mit offenen Händen zu nehmen und nicht an Sank zu denken. Laßt es mich für euch tun!“ Rektor Volkmann dankte den Eltern, den Mitgliedern des Ausschusses, den Lehrern aller Schulgattungen, den Sammlern, Spendern und Helfern.
„An diesem Tage einigt und bewegt uns alle eines: der Gedanke an unsere Kinder.“ Wenn das Kindervogelschießen nicht nur ein Kinderfest, sondern auch ein Heimatfest ist, so sagte er weiter, liegt das wohl daran, daß Schleswig-Holstein seit eh und je Grenzland ist, seit den unseligen Ereignissen der letzten zwanzig Jahre Grenzland auch nach dem Osten. „Das ist eine schwere Last. Wir sehnen den Tag herbei, an dem diese Bürde von uns genommen wird und wir in einem einigen Vaterland leben können.“
Mit dem gemeinsamen Gesang des Deutschlandliedes und des Schleswig-Holstein-Liedes klang das von herrlichem Sommerwetter begünstigte Fest aus.
Könige und Königinnen Klaus-Groth-Schule:
- Klasse 1a: Henry Lewsyk und Ulrike Lüders; Klasse 1b: Ingo Rickert und Waltraut Liebe.
- Klasse 2a: Horst Bruske und Hiltrud Koschitzki; Klasse 2b: Hans Elten und Gisela Strutzki.
- Klasse 3a: Hanno Markwart und Marianne Fleischfresser; Klasse 4a: Reinhard Wegner und Christa-Maria Schadwinkel; Klasse 4b: Michael Voß und Gerda Pfeifenroth; Klasse 4c: Peter Schmalowski und Evi Ehlers.
- Klasse 5: Holger Schmidtsdorff und Petra Lutter.
- Klasse 6: Heinz-Jürgen Pichowski und Vilja Schulze.
- Klasse 7a/b: Harry Martens und Elke Milbrandt.
- Heimklasse (St. Josef-Haus): Jochen Gericke und Brigitte Karpatzki.
Könige und Königinnen Stadtschule:
- Klasse 1a: Klaus Müller und Ute Seidentsicker; Klasse 1b: Hans-Joachim Timm und Brigitte Grell; Klasse 1c: Joachim Noak und Angelika Padderatz.
- Klasse 2a: Thomas Sturtz und Marion Mallek; Klasse 2b: Hasso Cords und Ingrid Witt; Klasse 2c: Frank Diestelow und Renate Barg.
- Klasse 3a: Klaus-Dieter Nowack und Franziska Grzechza; Klasse 3b: Rainer Baden und Karla Grote; Klasse 3c: Bernd Schröder und Gisela Rohwedder.
- Klasse 4a: Peter Kipka und Heike Behrens; Klasse 4b: Peter Grewe und Ute Wiethölter; Klasse 4c: Christian Mittelstaedt und Angelika Hartung.
- Klasse 5a: Ronald Kirsch und Jutta Koch; Klasse 5b: Hans-Dieter Behrens und Monika Brüggmann.
- Klasse 6a/b: Thomas Gläser und Gitta Feddern.
- Klasse 7/8: Horst Scheffler und Annelie Schuldt.
Könige und Königinnen Theodor-Mommsen-Schule:
- Klasse 4 und U 3a: Claus Lüders und Jutta Herold.
- Klasse 5a/b: Christian Schröder und Edith Vogler;
- Klasse 6a: Lutz Benter und Edith Lieske, Klasse 6b: Bruno Stuckenbröcker und Barbara Nelius;
Könige und Königinnen Sonderschule:
- Unterstufe: Manfred Steen und Christel Golz.
- Mittel – und Oberstufe: Klaus-Dieter Jesse, Bodo Dickau und Ursula Carstens.
Der Hauptkönig Rolf-Dieter Elbert ist Untertertianer der Theodor-Mommsen-Schule und wohnt im St. Josef-Stift. Die Königin Sabine Gehring ist die Tochter des Stadtverordneten Gehring, Meisenweg 23, und besucht die Klaus-Groth-Schule.
Von der Mittelschule liegen die Ergebnisse leider nicht vor.
STORMARNER TAGEBLATT vom 8.7.1959
Mittwoch, 8. Juli 1959
Schulunterricht – in den Badeteich verlegt
Schwimmer und Lebensretter
Seit drei Jahren gibt das Kreisschulamt unter finanzieller Förderung durch den Kreis Jungen und Mädchen im Alter zwischen zehn und 15 Jahren Gelegenheit, unter sachverständiger Aufsicht das Schwimmen zu erlernen.
Die ersten Übungen an der Schwimmleine haben die rund 100 Jungen und Mädchen hinter sich, die seit Montag in Hoisdorf im Jugendheim „Lichtensee“ oder in dem daneben aufgeschlagenen Zelt wohnen und auf dem zweiten Kreisschulschwimmlehrgang dieses Sommers das Schwimmen erlernen wollen. Lehrer Christian Meynerts aus Großhansdorf, Stormarns Schulschwimmobmann, leitet diesen zwölftägigen Kursus.
Den ersten Kursus, der in der vorigen Woche zu Ende ging, leiteten Lehrer Meynerts und Konrektor i.R. Hans Behnke aus Bargteheide, der ehemalige Kreisschwimmobmann, gemeinsam.
Am Ende dieses Lehrgangs hatten 78 Jungen und Mädchen nicht nur das Schwimmen gelernt, sondern viele auch gleich eine Prüfung bestanden.
Da sich zu ihnen, wie das auch bei dem jetzt laufenden Lehrgang wieder der Fall ist, viele Kinder aus der Umgebung, klassenweise oder in kleineren Gruppen, gesellten, die täglich zu Fuß oder per Fahrrad nach Hoisdorf zum Baden kamen, konnten die Schwimmlehrer schon eine große Anzahl von Zeugnissen ausstellen. Im einzelnen waren dies: 40 Freischwimmer-, 30 Fahrtenschwimmer-, 10 Lebensrettungs- und 20 DLRG-Jugendscheine. STORMARNER TAGEBLATT vom 8.7.1959
Donnerstag, 9. Juli 1959
Erster Auftrag für die neue Turnhalle
Der städtische Bauausschuß hat sich bei der Turnhalle für die Klaus-Groth-Schule für eine Stahlkonstruktion entschieden. Der Magistrat will den entsprechenden Auftrag bald vergeben. Aufträge für weitere Arbeiten sollen wegen der gegenwärtigen Überlastung des Baumarktes bis zum Herbst zurückgestellt werden. Die neue Turnhalle wird dieselben Maße wie die Mittelschulturnhalle haben.
STORMARNER TAGEBLATT vom 9.7.1959
Donnerstag, 9. Juli 1959
Im nächsten Jahr Schulbusse nach dem Strandbad
Der Schul- und Kulturausschuß plant, in Zusammenarbeit mit den Schulen im nächsten Jahr Busse nach dem Strandbad Poggensee einzusetzen. Für die Fahrten soll nur ein geringer Unkostenbeitrag von den Schülern erhoben werden. Ein städtischer Zuschuß ist vorgesehen. Der Schul- und Kulturausschuß erhofft sich von einer solchen Regelung einen verstärkten Schwimmunterricht.
STORMARNER TAGEBLATT vom 9.7.1959
Donnerstag, 9. Juli 1959
Noch ein Königspaar
In der Liste der Königspaare des Vogelschießens … fehlte das Königspaar der Klasse 3a der Stadtschule. König dieser Klasse wurde Ernst Udo Vagt, Pferdemarkt 11, Königin Mechthilde Schmidt (Jugendherberge).
STORMARNER TAGEBLATT vom 9.7.1959
Sonnabend, 18. Juli 1959
Ferienzeit – Reparaturzeit
Wie immer nutzt die Stadt auch diesmal die großen Ferien zur Ausführung von größeren Reparaturarbeiten in den Schulen. In der Stadtschule wird die Heizungsanlage gründlich überholt. Außerdem werden, wie auch in der Mittelschule, Fußböden repariert und mehrere Räume frisch gestrichen. Die Arbeiten in der Stadtschule erfordern einen Kostenaufwand von 47.000 DM. Für die Mittelschule sind 4200 DM bereitgestellt.
STORMARNER TAGEBLATT vom 18.7.1959
Freitag, 31. Juli 1959
Stadtschule verschönt sich
Die Fassade der Stadtschule wird neu gestrichen werden. Maßgebend für diesen Beschluß des Magistrats war die Tatsache, daß für die bereits vergebenen Gesims- und Dachdeckerarbeiten ein Gerüst aufgestellt werden muß, dessen Miete 1600 DM kostet. Um nicht für die Malerarbeiten in ein oder zwei Jahren erneut ein Gerüst bieten zu müssen, sind diese jetzt zum Preis von 4000 DM gleich mit vergeben worden.
STORMARNER TAGEBLATT vom 31.7.1959
Donnerstag, 13. August 1959
Erste Aufträge für die Turnhalle
Der Magistrat hat für den Turnhallenbau der Klaus-Groth-Schule mehrere Aufträge vergeben, und zwar die Stahlkonstruktion, die Fundamentierung und die Dachkonstruktion für die Nebenräume.
STORMARNER TAGEBLATT vom 13.8.1959
Mittwoch, 26. August 1959
Harmlose Krankheitswelle
Eine Krankheitswelle ist gegenwärtig in Stormarn zu beobachten. Zahlreiche Einwohner erkranken kurzfristig an Magen- und Darminfektionen. Heftige Leibschmerzen, Brechdurchfall und mitunter auch hohes Fieber sind die Kennzeichen dieser Krankheit, die meistens ebenso schnell wieder abklingt, wie sie sich urplötzlich einfand. Vor allem Kleinkinder und Schulkinder der unteren Klassen wurden davon befallen. Die Ursache dieser Krankheitswelle ist noch nicht festzustellen, doch wird es für möglich gehalten, daß die lang anhaltenden hohen Temperaturen in diesem Sommer dabei eine Rolle spielen. Das Kreisgesundheitsamt ist der Meinung, daß kein Grund zur Beunruhigung bestehe.
STORMARNER TAGEBLATT vom 26.8.1959
Dienstag, 1. September 1959
Bundesjugendspiele an der Oberschule
Heute eröffnet die Theodor-Mommsen-Schule bei warmem Sommerwetter den Reigen der Bundesjugendspiele 1959 im Bezirk IV. Am 8. September werden die Schüler der Königin-Luise-Schule mit 19 Klassen um die letzte Heuß-Urkunde an den Start gehen. In den folgenden Tagen führen die Klaus-Groth-Schule, die Sonderschule und die Stadtschule ihre Bundesjugend-Sommerspiele durch. Die Heuß-Sieger, Teilnehmer mit 55 und mehr Punkten, treffen am 19. September auf alle Heuß-Sieger des Kreises Stormarn.
STORMARNER TAGEBLATT vom 1.9.1959
Dienstag, 1. September 1959
Bundesjugendspiele der Theodor-Mommsen-Schule.
Mittwoch, 2. September 1959
Theodor-Mommsen-Schule war überlegen
Die Theodor-Mommsen-Schule gewann in Geesthacht einen Vergleichskampf mehrerer Gymnasien, der zugleich für die Jugend-Mannschaftsmeisterschaft des Deutschen Leichtathletik-Verbandes gewertet wurde. An der Veranstaltung nahmen außer Bad Oldesloe, Reinbek, Ratzeburg und Geesthacht teil.
Die Ergebnisse:
- Schulvergleichskampf (DMM) Jungen: 1. Bad Oldesloe (5683,5 Punkte), 2. Ratzeburg (5303,5), 3. VfL Geesthacht (5094), 4. Geesthacht (5091,5), 5. Reinbek (4832).
- Schulvergleichskampf Mädchen: 1. Geesthacht (4486), 2. Reinbek (4292), 3. Bad Oldesloe (4228), 4. Ratzeburg (4064).
- 100 Meter Jungen: 1. Katschke, Oldesloe, 11,7 Sekunden, 2. Schmacka, Oldesloe, 11,7, 3. Fröhlich, Oldesloe, 11,7
- 100 Meter Mädchen: 1. Elsa Dressler, Reinbek, 13,8 Sekunden, 2. Sahmkow, Reinbek, 14,1.
- 1500 Meter Jungen: 1. Erich von Gliszynski, VfL, 4:22,5 Minuten, 2. Bischoff, Oldesloe, 4:22,5, 3. Jürgen Schulz, Ratzeburg, 4:22,9.
- Weitsprung Jungen: 1. Helge Schmacka, Oldesloe, 5,96 Meter, 2. Dietrich Wilm, Ratzeburg, 5,88, 3. Jürgen Fröhlich, Oldesloe, 5,68.
- Weitsprung Mädchen: 1. Heidi Kuhberg, Oldesloe, 4,51 Meter, 2. Elsa Dreher, Reinbek, 4,51.
- 4 mal 100 Meter Jungen: 1. Oldesloe 47,1 Sekunden, 2. Reinbek 47,3, 3. VfL Geesthacht 47,6, 4. Ratzeburg 48,0, 5. Geesthacht 48,7.
- 4 mal 100 Meter Mädchen: 1. Reinbek 56,4 Sekunden, 2. Geesthacht 56,4, 3. Oldesloe 58,3, 4. Ratzeburg 58,3.
STORMARNER TAGEBLATT vom 2.9.1959
Montag, 7. September 1959
Bundesjugendspiele der Klaus-Groth-Schule
Bei strahlendem Sonnenschein trug die Klaus-Groth-Schule die Bundesjugendspiele aus. Insgesamt beteiligten sich 258 Schülerinnen und Schüler am Dreikampf, an den leichtathletischen Einzelwettbewerben und an den Mannschaftskämpfen. 101 Teilnehmer erhielten eine Siegerurkunde, sieben wurden mit einer Heuss-Urkunde ausgezeichnet.
Die Heuss-Sieger:
Kurt Gronewoldt (15 Jahre, 64,5 Punkte), 2. Reinhard Henseler (11, 63), 3. Gerhard Bock (10, 60), 4. Hans-Peter Sahlmann (15, 56,5), 5. Manfred Brembach (10, 55,5), 6. Hannelore Thomsen (10, 55,5), 7. Burkhard Schröder (12, 55).
Die besten Einzelleistungen waren:
- 100-Meter-Lauf: 1. Kurt Gronewoldt 12,3 Sekunden, 2. Gerhard Raßkowski 12,5.
- 400-Meter-Lauf: 1. Kurt Gronewoldt 62,0 Sekunden, 2. Peter Baumgarten 63,6.
- 1000-Meter-Lauf: 1. Rainer Steinke 3:26,2 Minuten, 2. Rolf Witthöft 3:30,5.
- Staffelsieger: 10 mal 50-Meter-Pendelstaffel der Jungen: die Klassen 4a, 6, 7a und 8; Pendelstaffel der Mädchen: die Klassen 4a, 5 und 7b; 4 mal 100-Meter-Staffel der Jungen: Klasse 9 52,6 Sekunden; 4 mal 100-Meter-Staffel der Mädchen: 63,0 Sekunden.
STORMARNER TAGEBLATT vom 8.9.1959
Dienstag, 8. September 1959
33 Heuß-Urkunden an Oldesloer Mittelschüler
Die Mittelschule hielt im Stadion bei schönstem Herbstwetter ihre Bundesjugendspiele ab.
Nach frohen Morgenliedern und einem Grußwort des Schulleiters führten die Klassenlehrer ihre Riegen zum Dreikampf und Staffellauf. Ein Fußballspiel der Jungen und ein Korbballspiel der Mädchen belebte den grünen Rasen.
Rektor Lüth überreichte u.a. den Siegerinnen der Schule Steinfeld, Heidi Tiedtke und Erika Pfeiffer, die mit ihrem Schulleiter Schulz nach Oldesloe gekommen waren, die Urkunden für den Dreikampf. Gerd Büsing nahm als ehemaliger Schüler an den Spielen teil und erhielt mit 65,5 Punkten eine Urkunde des Bundespräsidenten.
Mit der Verleihung von 33 Heuß-Urkunden endete die Siegerehrung. Sie fielen an:
Jungen:
Hugo Harro Brehmer, Diethart Reichardt, Peter Klein, Peter Wolf, Henry Schwiecker, Udo Zantopp, Volker Bern, Hugo Müller, Jürgen Winkler, Rainer Arps, Günter Geffe, Frank Herzog, Manfred Beckmann, Gert Girschkowski, Richard Lifke, Dieter Peters, Jürgen König, Walter Riecken, Henning Arps.
Mädchen:
Christel Koch, Hannelore Wirth, Henrike Göttsch, Marion Klink, Ulrike Pohlenz, Gesine Ohrt, Antje Freytag, Frauke Piechota, Sigrid Eberhard, Dagmar Biehl, Elke Schulenburg, Heidi Drews, Ulrike Pein, Rosemarie Brandt.
STORMARNER TAGEBLATT vom 9.9.1959
Donnerstag, 10. September 1959
Salomonische Lösung
Für die Verwaltungsarbeiten in der Oberschule und in der Mittelschule stand bisher nur eine gemeinsame Schreibkraft ganztägig zur Verfügung. Beide Schulen wollten sie gern vormittags haben, was nicht gut möglich war. Ab 1. Oktober hat nun die Stadt für jede Schule eine Halbtagskraft bewilligt, womit das Problem gelöst ist.
STORMARNER TAGEBLATT vom 10.9.1959
Freitag, 11. September 1959
Bundesjugendspiele der Stadtschule und der Sonderschule.
Montag, 14. September 1959
Erkältungswelle
Auch im Kreisgebiet grassiert gegenwärtig eine Erkältungswelle. Erkrankt sind vor allem Schulkinder. Der Krankheitsverlauf ist harmlos. Die erkrankten Kinder leiden unter Schnupfen, Kopfschmerzen, Halsentzündungen und Fieber. Schulklassen brauchten bisher nicht geschlossen zu werden, weil sich die Krankmeldungen noch im Rahmen halten.
STORMARNER TAGEBLATT vom 14.9.1959
Mittwoch, 16. September 1959
Theodor-Mommsen-Schule Landessieger
Wie im vorigen Jahre waren alle Gymnasien Schleswig-Holsteins zu einem leichtathletischen Vergleich nach Lübeck eingeladen worden. Dort fand für die Jungen ein Vierkampf (100-Meter-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen, 1000-Meter-Lauf) und für die Mädchen ein Dreikampf (75-Meter-Lauf, Weitsprung, Schleuderballwurf) statt. Als Rahmenwettkämpfe waren 100-Meter-Staffeln angesetzt.
Die Gymnasien waren eingeteilt in zwei Gruppen: 1. Schulen mit mehr als 400 Jungen oder Mädchen und 2. Schulen mit weniger als 400. Die Theodor-Mommsen-Schule war mit je einer Jungen- und einem Mädchenmannschaft beteiligt.
Die Mädchen kamen im Dreikampf bei 20 gemeldeten Mannschaften auf den zehnten Platz, die Jungen wurden in der Gruppe der „kleinen“ Schulen mit weniger als 400 Jungen und Mädchen mit großem Vorsprung Landesmeister. Sie errangen auch in der 400-Meter-Staffel dieser Gruppe den ersten Platz. Besonders erwähnenswert sind die Leistungen von Helge Schmacka (2234 Punkte) und Jürgen Fröhlich (2157), die damit in der Gesamtwertung den zweiten und sechsten Platz erwarben.
STORMARNER TAGEBLATT vom 19.9.1959
Donnerstag, 17. September 1959
Sportliches Treffen der Luisen-Schüler
Wie im vorigen Jahr treffen sich ehemalige Schüler der Königin-Luise-Schule am 19. September um 15 Uhr im Stadion, um ihre sportliche Leistungsfähigkeit zu überprüfen und Freude an einer Begegnung auf dem Sportplatz zu haben. Ein Fußballspiel gegen eine Auswahl des letzten Schuljahres wird die leichtathletischen Kämpfe beschließen. Axel Hamann wird die Regie führen, er ist der Sportwart im Verein der Ehemaligen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 17.9.1959
Donnerstag, 17. September 1959
342 Heuss-Sieger treten zum Endkampf an
Am kommenden Sonnabend werden vormittags die Dreikampfsieger mit mehr als 55 Punkten aller Schulgattungen unseres Kreises im Oldesloer Stadion zu einem Endkampf antreten. Es beteiligen sich Schüler und Schülerinnen der Landschulen, Sonderschulen, Aufbauzüge und Mittelschulen, die Theodor-Mommsen-Schule mit 60 Heuss-Siegern, die Frauenfachschule und die Kreisberufsschule.
Die ein- bis dreiklassigen Landschulen werden in ihrer beliebigen Zusammenstellung eine 10 mal 75-Meter-Pendelstaffel laufen, die übrigen Schulgattungen beteiligen sich an der 4 mal 100-Meter-Rundenstaffel.
Für die Jahrgänge 1938 bis 1944 ist der 800-Meter-Lauf ausgeschrieben, am stärksten besetzt tritt der Jahrgang 1944 an. Ein prächtiges Bild werden die zwölf Volkstanzkreise mehrerer Schulen bieten.
Wer von den Spielern aus Grabau, Pölitz, Tangstedt und Schönningstedt wird im Fußball der Knaben den Sieger stellen? Die Oberschüler zeigen ein Handball-Feldspiel, die Mädchen wetteifern im Korbball.
Der Jugendwohlfahrtsausschuß hat durch seine Unterstützung das Fest finanziell gesichert; Kreisjugendpfleger Peters konnte die Anregung eines Jugendsportfestes wesentlich unterstützen. Teilnahmeberechtigt sind auch Jugendliche der Sportvereine und Jugendorganisationen.
Der Arbeitsausschuß hat alle organisatorischen Maßnahmen für eine gute Abwicklung des Festes getroffen und hofft auf sommerliches Wetter. Bei Regen soll das Sportfest um acht Tage verschoben werden.
STORMARNER TAGEBLATT vom 17.9.1959
Sonnabend, 19. September 1959
Wettkampf der Heuss-Sieger im Stadion
Das Kreisjugendsportfest fand im Oldesloer Stadion statt. Die Zuschauer sahen eine Demonstration der Vielseitigkeit des Schulsportes. Zu den Wettkämpfen stellten sich die Jungen und Mädchen, die bereits bei den Wettkämpfen ihrer Schulen mit Heuss-Urkunden ausgezeichnet worden waren. Als Beste qualifizierten sich der 15jährige Uwe Seewald aus Glinde (77 Punkte) und die 13jährige Heike Zimmermann von der Mittelschule Ahrensburg.
Zur Eröffnung sprach Kreisschulrat Heitmann. Sein Gruß galt den vielen Teilnehmern und Erziehern aus den Schulen des Kreises, den jugendlichen Sportlern der Vereine, den Schulleitern der Stadt Bad Oldesloe, ihren politischen Vertretern und den Mitgliedern des Vorstandes des Kreissportverbandes.
Darauf begaben sich die „Heuss-Sieger“ zu den Wettkampfstätten des Stadions, das mit Fahnen und Blumen festlich geschmückt war.
Der Chor der Königin-Luise-Schule unter Leitung von Ulrich Riedell entbot den jungen Wettkämpfern einen musikalischen Morgengruß.
Für ein- bis dreiklassige Schulen gewann die 10 mal 75-Meter-Pendelstaffel Schule Schönningstedt vor Großensee und Pölitz. Inzwischen hatte sich das Stadion mit Zuschauern gefüllt, die die Sportler lebhaft anfeuerten.
Herrlicher Sonnenschein beleuchtete das farbige Bild der Volkstänze, die in elf Kreisen den gesamten Innenraum füllten. Neben den Oldesloer Schulen nahmen Reinfeld und Hoisdorf daran teil.
Ein unentschiedenes Handballspiel zwischen den Mittelschulen Ahrensburg und Oldesloe (4:4) löste Korbball und Fußball ab. Das Endspiel im Fußball gewann die Schönningstedter Vertretung gegen Wilstedt. Im Korbball unterlag Mittelschule Reinbek dem Aufbauzug Reinfeld.
Die Siegerehrung leitete Kreissportlehrer Nowak, dem die Leitung des Festes oblag, mit dem herzlichen Dank für die Unterstützung und Mitarbeit ein, der dem Arbeitsausschuß, dem Kampfrichterkollegium und dem Kreis für die finanzielle Hilfe galt. Von den Teilnehmern forderte er eine weitere Vertiefung echten Sportgeistes.
Die Siegerurkunden verteilte der Kreissportreferent Peters an die Punktbesten eines jeden Jahrgangs, die sich um das blumengeschmückte Podest sammelten. Der Vorsitzende des Kreisfußballverbandes Gesche aus Reinfeld überreichte zum Abschluß der Veranstaltung dem Endsieger, der Schule Schönningstedt, einen vom Verband gestifteten Fußball.
Dreikampf Mädchen:
- 10 Jahre: 1. Gabriele Pannwitz, Harksheide Mittelschule, 62,5 Punkte, 2. Brunhilde Unger, Ahrensburg Volksschule Am Hagen, 62,0, 3. Karin Kretschmann, Bargteheide Volksschule, 60,5.
- Jahre: 1. Sigrid Müschen, Ahrensburg Mittelschule, 73,0 Punkte, 2. Sigrid Schmidt, Harksheide Mittelschule, 67,5, 3. Hannelore Schröder, Oldesloe Stadtschule, 65,5.
- Jahre: 1. Renate Preuß, Ahrensburg Mittelschule, 71,0 Punkte, 2. Gudrun Assmy, Bargteheide Volksschule, 66,5, 3. Hannelore Westphal, Harksheide Mittelschule, 66,0.
- 13 Jahre: 1. Heike Zimmermann, Ahrensburg Mittelschule, 76,5 Punkte, 2. Gesine Ohrt, Oldesloe Mittelschule, 62,5, 3. Petra Grutzek, Reinbek Mittelschule 62,5.
- 14 Jahre: 1. Heidrun Mowitz, Ahrensburg Volksschule Schloß, 63,0 Punkte, 2. Christel Koch, Oldesloe Mittelschule, 62,5, 3. Elke Hamann, Hoisdorf Volksschule, 60,0.
- Jahre: 1. Heidi Orschel, Harksheide Volksschule, 73,5 Punkte, 2. Ursula Tilkowski, Harksheide Mittelschule, 61,5, 3. Ingrid Drews, TuS Hoisdorf, 61,5.
- 16 Jahre: 1. Antje Freitag, Oldesloe Mittelschule, 63,0 Punkte, 2. Anke Nordmann, Reinbek Volksschule, 60,0, 3. Erika Holzmann, Harksheide Mittelschule, 59,0.
- Jahre: 1. Adelheid Dreckmann, Oldesloe Oberschule, 62,5 Punkte, 2. Ortrud Rohwer, Reinfeld Aufbauzug, 61,5, 3. Undine Hoffmann, Reinbek Mittelschule, 55,0.
- Jahre: Gudrun Sonnenberg, Oldesloe Oberschule, 61,0 Punkte, 2. Barbara Majores, Oldesloe Frauenfachschule, 56,5, 3. Röschen Geist, Oldesloe Frauenfachschule Oldesloe, 53,5.
- Jahre: 1. Elisabeth Schütt, Oldesloe Oberschule, 50,5 Punkte.
Dreikampf Jungen:
- 10 Jahre: 1. Fred Girschkowski, Oldesloe Stadtschule, 68,5 Punkte, Hans Jörgen Horn, Harksheide Mittelschule, 67,5, 3. Ralph Beyer, Ahrensburg Reesenbüttel, 64,5.
- 11 Jahre: 1. Fritz Dansmann, Oldesloe Oberschule, 64,5, 2. Reinhard Henseler, Oldesloe Klaus-Groth-Schule, 60,5, 3. Bernd Oldenburg, Pölitz, 59,0.
- 12 Jahre: 1. Werner Baumann, Reinbek Mittelschule, 63,5 Punkte, 2. Peter Neumann, Ahrensburg Mittelschule, 62,0, 3. Burkhard Schröder, Oldesloe Klaus-Groth-Schule, 29,0.
- 13 Jahre: 1. Karl Heinz Baumann, Reinbek Mittelschule, 70,5 Punkte, 2. Uwe Fleischmann, Reinbek Mittelschule, 70,0, 3. 3. Volker Bern, Oldesloe Mittelschule, 61,5.
- 14 Jahre: 1. Wolfgang Höppner, Oldesloe Oberschule, 70,0 Punkte, 2. Wolfgang Engler, Reinbek Volksschule, 65,0, 3. Götz Zabel, Reinbek Mittelschule, 63,0.
- 15 Jahre: 1. Uwe Seewald, Glinde, 77,0 Punkte, 2. Hugo Harro Brehmer, Oldesloe Mittelschule, 73,0, 3. Peter Viehweger, Reinbek Aufbauzug, 68,5.
- 16 Jahre: 1. Harald Gniechwitz, Oldesloe Oberschule, 70,5 Punkte, 2. Hans Jochen Willhöft, Harksheide Mittelschule, 68,0, 3. Udo Zantopp, Oldesloe Mittelschule, 63,5.
- 17 Jahre: 1. Diethart Reichardt, Oldesloe Mittelschule, 69,5 Punkte, 2. Jürgen Burandt, Oldesloe Oberschule, 68,0, 3. Peter Wolf, Oldesloe Mittelschule, 68,0.
- 18 Jahre: 1. Helge Schmacka, Oldesloe Oberschule, 76,5 Punkte, 2. Gerd Büsing, VfL Oldesloe, 66,0, 3. Wulfried Eberhard, Oldesloe Oberschule, 63,5.
- 19 Jahre: 1. Peter Maibom, Oldesloe Oberschule, 62,5 Punkte, 2. Rolf Reichardt, Oldesloe Oberschule, 58,5.
- 20 Jahre: 1. Eckart Harders, Oldesloe Oberschule, 66,0 Punkte, 2. Jürgen Fröhlich, Oldesloe Oberschule, 65,0, 3. Helmut Renner, Oldesloe Oberschule, 62,5.
- 21 Jahre: 1. Jürgen Reichardt, Oberschule, 62,5 Punkte.
- 22 Jahre: 1. von Krittnauer, Oldesloe Oberschule, 57,5 Punkte.
800-Meter-Lauf:
- 1940 und älter: 1. Harm Bischoff, Oldesloe Oberschule, 2:03 Minuten, 2. Helmut Cords, Oldesloe Oberschule, 2:05,0.
- 1941: 1. Helge Schmacka, Oldesloe Oberschule, 2:06,8 Minuten, 2. Jörg Kiesewetter, Oldesloe Mittelschule, 2:07,0, 3. Jens Deke, Reinbek Mittelschule, 2:07,9.
- 1942: 1. Edgar Bischoff, Oldesloe Oberschule, 2:11,8 Minuten, 2. Jürgen Burandt, Oldesloe Oberschule, 2:12,0.
- 1943: 1. Jochen Willhöft, Harksheide Mittelschule, 2:08,1 Minuten, 2. Jörn Pölking, Harksheide Mittelschule, 2:13,1, 3. Peter Chlodowski, Reinbek Mittelschule, 2:14,6.
- 1944: 1. Gronewold, Oldesloe Klaus-Groth-Schule, 2:11,5 Minuten, 2. Werner Schwiderski, Harksheide Mittelschule, 2:14,6, 3. Hugo Harro Brehmer, Oldesloe Mittelschule, 2:16,0.
Staffeln:
- Pendelstaffel 10 mal 75 Meter: Schule Schönningstedt 1:32,7 Minuten, 2. Schule Großensee 1:36,4, 3. Schule Pölitz 1:38,1.
- 4 mal 100-Meter-Staffel: Mädchen: 1. Hoisdorf 58,5 Sekunden; 1. Oldesloe Mittelschule 55,5; 1. Oldesloe Oberschule 55,4; Jungen: Oldesloe Klaus-Groth-Schule 50,5 Sekunden (Volksschulen); Reinfeld Aufbauzug 49,9; Oldesloe Mittelschule 47,4; Oldesloe Oberschule 45,7.
Fußball: 1. Schule Schönningstedt (2:1) gegen 2. Schule Wilstedt.
Handball: Ahrensburg Mittelschule gegen Oldesloe Mittelschule 4:4.
STORMARNER TAGEBLATT vom 21./22.9.1959
Sonnabend, 19. September 1959
Schulleiter traf Ehemalige im Stadion
Der Zusammenhalt ehemaliger Mittelschüler kam durch ein sportliches Treffen im Stadion zum Ausdruck. Mittelschulrektor Lüth begrüßte die Wettkämpfer und die Zuschauer, die einen Start nicht mehr wagten, mit herzlichen Worten. Zahlreich war auch das Kollegium erschienen, das die Grußworte des Vorsitzenden des Vereins der Ehemaligen (VEMI), Wolfgang Mahlke, entgegennahm. Die sportliche Leitung lag in den Händen von Axel Hamann. Ein verkürztes Fußballspiel beendete das Treffen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 23.9.1959
Mittwoch, 23. September 1959
250 Oldesloer beim VfL-Schülersportfest
Mit dem Schülersportfest beabsichtigte der VfL Oldesloe, die Jugend der Kreisstadt für den Sport zu gewinnen. 250 Schülerinnen und Schüler traten zu einem Dreikampf an. Die 10 Riegen glichen einem Ameisenvölkchen, so lustig und bewegt ging es auf dem Rasen zu.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Leichtathletikspartenleiter Ernst Otto führten jugendliche Riegenführer ihre Gruppen zum Lauf, Sprung und Wurf und mancher Teilnehmer entdeckte Lust an den volkstümlichen Übungen.
Neben Oberstudiendirektor Dr. Wilhelm Tiedemann sah man den Kreisleichtathletik-Vorsitzenden Gustav Rausch und Christian Ohrt, den Vorsitzenden des Ortsausschusses für Leibesübungen Bad Oldesloe.
Ergebnisse im Dreikampf (M = Mittelschule, O = Oberschule, KGS = Klaus-Goth-Schule) :
- Weibliche Jugend B: 1. Gesa Ahrendt (M) 1369 Punkte, 2. Bärbel Grigoleit (KGS) 1209, 3. Christine Hentschel (M) 1079.
- Männliche Jugend B: 1. Rainer Arps (M) 1312 Punkte, 2. Henning Ruhser (O) 1192, 3. Hugo-Harro Brehmer (M) 1126.
- Schülerin A: 1. Christel Koch (M) 1499 Punkte, 2. Heidemarie Nowak (M) 1175, 3. Ilona Vollendorf (M) 1099.
- Schüler A: 1. Frank Herzog (M) 1900 Punkte, 2. Peter Klein (M) 1878, 3. Volker Bern (M) 1848.
- Schülerin B: 1. Henrike Göttsch (M) 1399 Punkte, 2. Dagmar Biehl (M) 1245, 3. Jutta Klinck (M) 1077.
- Schüler B: 1. Wolfgang Röhrs (VfL), 1634 Punkte, 2. Burkhard Schröder (KGS) 1497, 3. Helmut Ahlf (M) 1457.
STORMARNER TAGEBLATT vom 24.9.1959
Donnerstag, 24. September 1959
Wanderpreis endgültig an Oldesloer Schüler
Mit dem nicht unerwarteten Sieg des Theodor-Mommsen-Gymnasiums endete diesmal der Vergleichskampf der Gymnasien Südholsteins, der alljährlich von der Schülermitverantwortung ausgetragen wird. Der vom Kreis Lauenburg gestiftete Wanderpreis ging damit endgültig in den Besitz der Oldesloer über, die zum dritten Mal erfolgreich waren. Die Plätze belegten Ratzeburg vor Ahrensburg und Geesthacht.
Der gleichzeitige Durchgang der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft für Schulen brachte den Oldesloern, die im Vorjahr den fünften Platz in der deutschen Bestenliste innehatten, eine Verbesserung von 6141 (1958) auf 6811 (1959) Punkte.
Jungen:
- 100 Meter: 1. Jürgen Fröhlich (O) 11,4 Sekunden, 2. Jürgen Hansen (A) 11,5, 3. Peter Katschke (O) 11,5.
- 800 Meter: 1. Harm Bischoff (O) 2:04,8 Minuten, 2. Manfred Lenze (R) 2:07,4, 3. Jürgen Burandt (O) 2:08,2.
- 1500 Meter: 1. Harm Bischoff (O) 4:12,3 Minuten, 2. Thilo Bergholz (A) 4:16,4, 3. Jürgen Schulz (R) 4:4:19,1.
- Weitsprung: 1. Helge Schmacka (O) 6,63 Meter, 2. Dietrich Wilm (R) 6,52, 3. Jürgen Fröhlich (O) 6,49.
- Hochsprung: 1. Jürgen Fröhlich (O) 1,65 Meter, 2. Gerhard Dickow (A) 1,60, 3. Uwe Mech (O) 1,60.
- Kugelstoßen: 1. Norbert Dey (G), 2. Barre-Schmidt (R) 12,12 Meter, 3. Peter Maibom (O) 11,89.
- Diskuswerfen: 1. Barre-Schmidt (R) 35,75 Meter, 2. Peter Maibom (O) 35,15, 3. Jürgen Hansen (A) 33,26.
- Speerwerfen: 1. Rolf Reichardt (O) 53,29 Meter, 2. Christian Prinz 41,84, 3. Gerhard Dickow (A) 40,73.
- 4 mal 100 Meter: 1. Theodor-Mommsen-Gymnasium 45,5 Sekunden, 2. Stormarnschule Ahrensburg 45,5, 3. Geesthacht 46,5.
Mädchen:
- 100 Meter: 1. Meike Stahmer (A) 13,2 Sekunden, 2. Schmidt (R) 13,9, 3. Adelheid Dreckmann 14,0.
- Weitsprung: 1. Meike Stahmer (A) 4,87, 2. Gisela Martens (A) 4,83, 3. Dziengel (G) 4,80.
- Kugelstoßen: 1. Gudrun Sonnenberg (O) 9,50 Meter, 2. Sigrid Kremser (G) 9,10, 3. Meike Stahmer (A) 8,56.
- 4 mal 100 Meter: 1. Ratzeburg 55,0 Sekunden, 2. Geesthacht 55,1, 3. Ahrensburg 55,5.
Gesamtergebnis:
- Jungen: 1. Oldesloe (9994 Punkte), 2. Ratzeburg (9043), 3. Ahrensburg (8923), 4. Geesthacht (8193).
- Mädchen: 1. Ahrensburg (5007), 2. Geesthacht (4844), 3. Ratzeburg (4831), 4. Oldesloe (4683).
STORMARNER TAGEBLATT vom 30.9.1959
Donnerstag, 24. September 1959
Arbeiten vergeben
Die Heizungsarbeiten für die neue Turnhalle der Klaus-Groth-Schule hat der Magistrat schon jetzt vergeben. Es soll eine moderne Ölluftheizung eingebaut werden. Die Umkleide- und Nebenräume erhalten eine Warmwasserheizung. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 26.000 DM.
STORMARNER TAGEBLATT vom 24.9.1959
Dienstag, 13. Oktober 1959
Ein Idealist, wie ihn der Sport braucht
Der älteste aktiv mitarbeitende Sportfreund in Stormarn, Studienrat a.D. Christian Ohrt, wird heute 75 Jahre alt.
Als Sportlehrer mit Staatsexamen war er nicht nur um seine Jugendlichen in der Schule bemüht, er betätigt sich seit 50 Jahren als Mitglied und Mitarbeiter in Vereinen. Sein Wirken seit 25 Jahren im Kreise Stormarn, sei es nun als Vorsitzender des VfL Oldesloe, des Kreissportverbandes Stormarn, ist allgemein bekannt. Immer an hervorragender Stelle stehend, fördert er die Leibesübungen, gleich ob es sich um Rasenspiele, Leichtathletik oder Turnen handelt. Immer versucht er das Gleichgewicht zwischen Lernen und Sport in ein richtiges Verhältnis zu bringen. …
Viele seiner ehemaligen Schüler sind ihm heute noch dankbar für diesen Einfluß. Nach dem letzten Kriege war er mit unermüdlicher Tatkraft bemüht, das Sportleben wieder in Gang zu bringen.
Sein Wirken konnte auch höheren Orts nicht übersehen werden. U.a. erhielt er die goldene Nadel des Deutschen Leichtathletikverbandes. Im Winter 1958/59 mußte Christian Ohrt auf ärztlichen Rat sein Amt niederlegen und sich sechs Monate jeder Tätigkeit entziehen. Bei der Neuwahl des Kreisvorsitzenden im Mai dieses Jahres wurde er einstimmig zum Ehrenvorsitzenden des Kreissportverbandes Stormarn gewählt, um dem Verband so seine reiche Erfahrung zu erhalten.
Gerade heute, wo es nicht mehr viele Menschen gibt, die sich uneigennützig in den Dienst der Jugend stellen, ist es angebracht, dem Jubilar zu danken und ihm von Herzen für seinen Lebensabend Glück zu wünschen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 13.10.1959
Mittwoch, 14. Oktober 1959
Ehrenteller für Christian Ohrt
Kreispräsident Friedrich Hardt suchte gestern in Begleitung von Landrat Dr. Wennemar Haarmann den Studienrat i.R. Christian Ohrt auf, um den Förderer der Leibesübungen im Kreise Stormarn zu dessen 75. Geburtstag zu beglückwünschen und ihm den Ehrenteller des Kreistages zu überreichen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 14.10.1959
Donnerstag, 15. Oktober 1959
Tür zum Podium
Ein langgehegter Wunsch der Theodor-Mommsen-Schule geht in Erfüllung. Der Magistrat hat 600 DM bewilligt, damit eine Tür zwischen dem Podium der Aula und dem Nebenraum geschaffen werden kann. In Zukunft werden dann die Mitwirkenden bei Aufführungen das Podium von hinten betreten können.
STORMARNER TAGEBLATT vom 15.10.1959
Donnerstag, 15. Oktober 1959
Turnhallenbau beginnt
Die Stadt hat die Maurerarbeiten für die Turnhalle an der Klaus-Groth-Schule vergeben. Sie sollen sofort beginnen, wenn das noch ausstehende Statiker- und Gründungsgutachten vorliegt.
STORMARNER TAGEBLATT vom 15.10.1959
Freitag, 30. Oktober 1959
Turnhallenbau begonnen
Mit den Erdarbeiten für die Turnhalle der Klaus-Groth-Schule ist jetzt begonnen worden. Wie berichtet, sind die Bauarbeiten für die neue Turnhalle schon zum größten Teil vom Magistrat vergeben worden.
STORMARNER TAGEBLATT vom 30.10.1959
Freitag, 30. Oktober 1959
Schülertanztee der Theodor-Mommsen-Schule
Die Schülermitverwaltung der Theodor-Mommsen-Schule veranstaltete ihren vierten Schülertanztee. Ungefähr 100 Schülerinnen und Schüler hatten sich im Saal des „Oldesloer Hof“ eingefunden und tanzten von 17 bis 20.30 Uhr nach den Klängen der „Synkopiker“. Vertrauungslehrer Dr. Günther Marquardt überbrachte den Teilnehmern die Grüße des Direktors und des Kollegiums der Theodor-Mommsen-Schule. Eine „Skiffle-Band“, die aus Schülern der Theodor-Mommsen-Schule besteht, füllte mit ihren Einlagen die Tanzpausen aus und fand großen Beifall.
STORMARNER TAGEBLATT vom 31.10.1959
Freitag, 13. November 1959
Unsere: Jugend ist in Gefahr!
Zuviel Geld und zuviel Freizeit – Ein Richter warnt – Stormarn braucht eine Erziehungsberatungsstelle
Die Einrichtung einer Erziehungsberatungsstelle in Stormarn, die mit einem hauptamtlichen Schulpsychologen besetzt sein muß, ist dringend erforderlich. Diese Forderung war das Ergebnis einer angeregten Diskussion im Ahrensburger Bürgerverein, an der der Ahrensburger Jugendrichter, Oberamtsrichter Glöckner, mehrere Rektoren und Lehrer, Ärzte und Eltern teilnahmen. Zwei hinweisende Referate hielten der Vorsitzende der pädagogischen Landesstelle, Schnoor, und der Leiter der Heilpädagogischen Arbeitsgemeinschaft in Stormarn, Lehrer Hagen.
Von zwei Seiten ging die Versammlung an das Problem der Jugenderziehung heran. Oberamtsrichter Glöckner sprach über seine bitteren Erfahrungen als Richter und zeigte die Schwierigkeiten mit schon gestrauchelten jungen Menschen auf, während Lehrer Schnoor Hinweise auf heilpädagogische Vorbeugungsmaßnahmen gab, wie sie bereits in anderen Bundesländern ergriffen worden sind.
Das Ergebnis war die einhellige Forderung nach allen erdenklichen Hilfsmaßnahmen. Oberamtsrichter Glöckner sagte beschwörend: „Für die Jugend darf nichts zu teuer sein.“
Der Richter zeichnete ein trübes Bild, von der Jugend: „Sie ist zu bedauern. Sie verdient zuviel Geld, hat zuviel Freizeit, ihr fehlt die Erziehung und in sehr vielen Fällen das Elternhaus als Stütze. Wir sprechen häufig von bitteren Erfahrungen mit den Jugendlichen, sollten uns aber viel mehr über die bitteren Erfahrungen mit den Eltern beklagen.“
Man merkte es dem Oberamtsrichter an, daß es ihn drängte, aus dem reichen Erfahrungsschatz seiner 34 jährigen Richtertätigkeit zu berichten. Aber er gab nicht nur die Analyse, sondern zeigte auch praktische Wege für die Eltern und Erzieher. Er beklagte das mangelnde Verantwortungsbewußtsein der Erwachsenen und die geringe Bereitschaft, den Nachbarn und Mitmenschen auch einmal helfen und verstehen zu wollen. Bequemlichkeit, Respektlosigkeit und Oberflächlichkeit seien Eigenschaften, die man nicht nur bei der Jugend, sondern auch bei den Erwachsenen antreffe und ihnen zum Vorwurf machen müsse.
Die Notwendigkeit eines schulpsychologischen Dienstes wies Lehrer Schnoor mit Zahlen nach, die zwar aus anderen Bundesländern stammten, aber wahrscheinlich auch auf Schleswig-Holstein zutreffen.
Etwa zehn Prozent aller Schüler sind Störer. Eine noch größere Menge gehört aber zu der Gruppe der Stillen.
Für den Lehrer ist es schwer, den Ausgleich zu finden, erst recht aber, die Ursachen zu ergründen.
Lehrer Hagen vertrat die Ansicht, daß eine Erziehungsberatungsstelle vom Kreis gebildet und die Kosten für einen Schulpsychologen vom Land getragen werden müßten.
STORMARNER TAGEBLATT vom 13.11.1959
Freitag, 13. November 1959
Theodor-Mommsen-Schule musizierte
Wie in jedem Jahr zum Tag der deutschen Hausmusik musizierten auch diesmal Schülerinnen und Schüler der Theodor-Mommsen-Schule in Bad Oldesloe unter der Leitung von Studienrat Fritz Alshuth. Sie boten der großen Hörerschaft eben beglückenden Einblick in ihr musikalisches Interesse und ihre teilweise beachtliche Fertigkeit.
Studienrat Fritz Alshuth begrüßte die Anwesenden mit herzlichen Worten, in denen er auf die Bedeutung dieses Tages hinwies. Er sprach die Hoffnung aus, daß diese Stunde vielen ein Ansporn sein möge, auch das Spielen auf einem Instrument zu erlernen.
In abwechslungsreicher Folge musizierten sodann das Schulorchester und und Instrumentalsolisten. Klangvoll und geschlossen wiedergegebene Händel-Werke, die Fuge g-moll von Mozart sowie das Divertimento F-Dur, op. 3, 5 von Haydn, mit dem gesanglichen solistischen Flötenspiel Iwe Hauswald‘s standen auf dem Programm des Orchesters. Viel Beifall erhielten mit Recht die vier solistischen Parts. Ein besonderes Lob unter ihnen gebührt der guten Wiedergabe der Dvora-Sonatine durch Renate Beyer (Violine) mit Elisabeth Schütt am Klavier, ferner dem lebendigen, musikalisch-ausgearbeiteten Spiel Karin Albrecht’s (Konzert für VioIa und Streichorchester von Telemann).
Viel Beifall dankte allen Musikanten für die schöne Stunde.
STORMARNER TAGEBLATT vom 13.11.1959
Dienstag, 17. November 1959
Vesdoro
Generalversammlung am Montag, dem 23. November 1959, 20 Uhr (pünktlich) in „Wiggers Gasthof“.
Tagesordnung wurde übersandt. Anschließend wird 21.15 Uhr gezeigt „Oldesloe – einst und jetzt“ Farblichtbilder in einer Gegenüberstellung des alten und neuen Stadtbildes, Hierzu sind alle Freunde des Vereins und der Schule herzlich eingeladen. Hans Werner Meyer, 1. Vorsitzender.
STORMARNER TAGEBLATT vom 17.11.1959
Donnerstag, 19. November 1959
Theodor-Mommsen-Tag
Das Oldesloer Gymnasium begeht das Gedenken an den großen Gelehrten, dessen Namen es trägt, am 27. und 28. November mit mehreren Veranstaltungen. Den Auftakt bildet am 27. November die Aufführung des Oratoriums „Die Jahreszeiten“ von Haydn. Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann hält die Festrede in der Schulfeier am Vormittag des 28. November. Sein Thema lautet: „Schillers Tragödien als Dichtungen vom Adel und von der Würde des Menschen“. Am Nachmittag folgt die Aufführung von Shakespeares „Sommernachtstraum“.
STORMARNER TAGEBLATT vom 19.11.1959
Montag, 23. November 1959
Vesdoro gewann junge Mitglieder
An der gutbesuchten Generalversammlung des Vesdoro (Verein ehemaliger Schüler der Oberrealschule Oldesloe) nahm erstmalig Oberstudiendirektor Tiedemann teil. Er kündigte enge Zusammenarbeit zwischen Theodor-Mommsen-Gymnasium und dem Vesdoro an. In seinem Jahresbericht gab Vorsitzender Hans Werner Meyer seiner Freude über den Beitritt von 13 jungen Mitgliedern Ausdruck. Kassenwart Paul Möller wies eine Finanzlage nach. Die Vorstandswahl ergab Bestätigung des 1. und 2. Vorsitzenden Hans Werner Meyer und Willi Wigger, des Schriftführers Herbert Schüthe und des Kassenwartes Paul Möller in ihren Ämtern. Neu in den Vorstand gewählt wurden Erwin Gehrke und Horst Niedler. Großen Beifall fand die Lichtbildervorführung der beiden Amateurfotografen Bruno Grunert und Heinz-Günther Beslack „Oldesloe einst und heute“ mit Mittelschullehrer Karl-Heinz Hormann als Sprecher.
STORMARNER TAGEBLATT vom 25.11.1959
Dienstag, 24. November 1959
Dr. Kahl 70 Jahre
Morgen begeht Studienrat i.R. Dr. phil. Hans Kahl den 70. Geburtstag. Er entstammt einer alten schleswig-holsteinischen Bauernfamilie, deren Stammbaum mütterlicherseits bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Er studierte in München, Berlin und Kiel, u.a. unter Professor Max Planck und Professor Röntgen. Im gleichen Jahr, in dem er sein Doktorexamen in Physik ablegte, nämlich 1915, löste er in einer wissenschaftlichen Arbeit das Problem des luftelektrischen Potentialgefälles als Funktion der Höhe. Diese Arbeit wurde zuerst von dem Carnegie-Institut Washington als Grundlage für den Bau von Rundfunkstationen in Amerika und später auch in Deutschland verwandt. 1921 legte Dr. Kahl die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen ab. Nachdem er in Flensburg und Plön unterrichtet hatte, wurde er Ostern 1924 an die Oberrealschule in Bad Oldesloe versetzt.
Er war Gründer und Vorsitzender des Radiobasteiklubs Bad Oldesloe von 1925 und hat sich mit seinen Schülern die ersten Radiogeräte in der Kreisstadt gebastelt. Im Kriege erhielt er den Auftrag zur Beseitigung von Kampfstoffen. 1943 hat er mit seinen Entgiftungstrupps 559 Phosphorbrandbomben im Kreise Stormarn unschädlich gemacht. Die Tätigkeit im Luftschutz trug ihm jahrelange Entfernung aus dem Schuldienst ein, in den er erst 1948 zurückkehrte. Er wirkte dann bis zum 30. März 1955 an der Theodor-Mommsen-Schule als ein bei seinen Schülern wegen seiner humorvollen Unterrichtsweise sehr beliebter Lehrer.
STORMARNER TAGEBLATT vom 24.11.1959
Freitag, 27. November 1959
Auftakt: „Die Jahreszeiten“
Den Auftakt zu dem traditionellen Theodor-Mommsen-Gedenktag der Oldesloer Theodor-Mommsen-Schule bildete die Aufführung des Oratoriums „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn durch den Schulchor, die Solisten Ilse Scharmer, Lübeck, (Sopran), Günther Pods, Eutin, (Tenor), Herbert Klomser, Lübeck, (Bass) sowie Lübecker und Oldesloer Instrumentalisten unter der Leitung von Studienrat Fritz Alshuth.
Dieses volksnahe Oratorium, 1801, also in den letzten Lebensjahren Haydns nach einer Dichtung von James Thomson geschaffen, gehört neben der 1799 komponierten „Schöpfung“ zu den Gipfelwerken Haydn’scher Kunst. In ihm entfaltet der reife Meister noch einmal all seine musikalische und geistige Tiefe und Frische, einen ungeheuren melodischen Reichtum; sprühend voller Einfälle, Gegensätze und Tonmalereien ist das Werk.
In der überfüllten Aula wurde die Schulaufführung ein großes Erlebnis für Hörer und Sänger. Der Chor besaß, vornehmlich in den Frauenstimmen, Frische und Klangschönheit und zeichnete sich durch gutes geschlossenes Musizieren aus.
Die drei überzeugenden Solisten waren mit bestimmend für den guten Eindruck der Aufführung. Ilse Scharmers Sopran (die Künstlerin sang an Stelle der erkrankten Gertrud Fey) war klar und tragend, die Wiedergabe des Werkes sehr lebendig und miterlebt. Günther Pods Interpretation zeichnete sich durch schöne Nachempfindung aus, Herbert Klomser überzeugte durch einen überlegenen, von einer fundamentierte Stimme getragenen, Vortrag.
Unter der straffen Leitung des Dirigenten brachten es Chor und Orchester zu einer schönen schulischen Leistung, wie auch der nicht enden wollende Beifall bewies.
STORMARNER TAGEBLATT vom 28.11.1959
Sonnabend, 28. November 1959
Theodor-Mommsen-Schule gedachte Schillers
Das Gedenken an Schiller und Haydn stand im Mittelpunkt des zehnten Theodor-Mommsen-Festes des Oldesloer Gymnasiums. Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann hatte sich für seine Festrede in der Schulfeier am Sonnabendvormittag in der Aula das Thema gestellt „Schillers Tragödien als Dichtungen vom Adel und der Würde des Menschen“.
Musik von Haydn, dargeboten von Schülern unter der Leitung von Studienrat Alshuth, bildete den Rahmen. Zuhörer waren Männer und Frauen des öffentlichen Lebens, Eltern und Schüler, herzlich, viele namentlich, begrüßt vom Direktor des Gymnasiums.
In seinem Festvortrag beschränkte er sich auf die Tragödien des großen Dichters, weil es, wie er sagte, vermessen wäre, in einem kurzen Vortrag das ganze Werk Schiller würdigen zu wollen. Sie legten, so definierte Dr. Tiedemann, Zeugnis ab von der Tragik menschlicher Existenz. Der Tod sei darin als das Opfer dargestellt, das die Disharmonien des Lebens vom Menschen verlangten. Schillers Tragödien lebten aus der Spannung zwischen Notwendigkeit und Freiheit. Sie kündeten davon, daß der Held untergehen, seine leibliche Existenz opfern müsse, daß sein Tod aber zugleich ein Opfer sei, in dem Würde und Adel seines Menschseins hell aufleuchteten.
Als Beweis für diese Deutung führte der Vortragende „Die Räuber“, „Don Carlos“ und „Maria Stuart“ an und erläuterte an den Hauptfiguren und deren Widersachern Schillers Vorstellung von der Freiheit des Geistes und seine Auffassung, daß der Mensch nur auf tragische Weise zu seiner eigentlichen Bestimmung gelange. Dr. Tiedmann schloß seinen Vortrag, in dem er das Wesentliche klar beleuchtet hatte, mit dem Wunsch, daß Schillers Tragödien den Glauben an die Kraft in uns wecken und stärken mögen.
Wie in vergangenen Jahren hatte der Enkel Theodor Mommsens, Ernst Wolf Mommsen, Buchprämien für drei Oberprimaner gestiftet. Da er gegenwärtig in Südamerika weilt, verteilte sie der Direktor. Ursula Sommer (OIs) erhielt, weil sie geisteswissenschaftlich interessiert ist, „Die großen Religionen der Welt“. Weil Gerhard Drews (OIm) in naturwissenschaftlichen und vielen anderen Fächern eine Eins hat, bekam er eine Sammlung von Gesprächen aus Geistesgeschichte und Weltpolitik von Sokrates bis zur Gegenwart. Für eine Mathematik-Jahresarbeit, die Dr. Tiedemann lächelnd als so vorzüglich bezeichnete, daß er nichts mehr davon verstünde, erhielt Eberhard Schröder (OIm) „Die Grundlagen der Geometrie“.
STORMARNER TAGEBLATT vom 30.11.1959
Sonnabend, 28. November 1959
Shakespeare auf der Schulbühne
Wim. – So weit wollen wir uns nicht versteigen zu sagen, alle guten Komödiengeister hätten Pate gestanden bei der Aufführung von Shakespeares „Sommernachtstraum“ zum Theodor-Mommsen-Tag in der Aula des Oldesloer Gymnasiums; aber auch ein guter Geist zumindest wurde in jeder Szene spürbar; die Regisseurin Studienrätin Frau Elfriede Redöhl.
Schon als der Vorhang beiseiteglitt und Philostrat, Aufseher der Lustbarkeiten am Hofe des Theseus (Siegfried Westphal), mit komischer Grandezza über die Bühne stelzte, um das übermächtige Spiel zu eröffnen, ahnte das sofort in Stimmung kommende Publikum die liebevolle Sorgfalt der Einstudierung. Wenn sich auch für jede Schüleraufführung einige musische Talente anzubieten pflegen, bleibt es doch eine schwierige Aufgabe, nur mit Laien ein so anspruchsvolles Stück zu inszenieren.
Um so dankbarer waren die Zuschauer für den romantischen Zusammenklang von höfischer Liebeskomödie und elfischem Märchen mit der lustigen Zutat der Rüpelauftritte, der von der kleinen Bühne herabwehte. Nicht immer wurde die üppige Wortmusik der Shakespeare‘schen Verse wirklich hörbar (Wer hätte dies auch verlangen wollen?), doch die krausen Einfälle der poetischen Phantasie zündeten.
Angesichts der langen Darstellerliste fällt es schwer, den Mitwirkenden gerecht zu werden. Mit wem sollen wir beginnen? Wie reizend wußten Dagmar Heyn als Helena und Frauke Gewecke als Hermia den Streit der beiden Verliebten von traumhafter Verwirrung bis zum Burlesk-Komischen zu steigern! Wie anmutig elfenhaft verkörperte Heidi Klimitz die Titania! Waren Sprache und Gesten von Heiko Wolgasts Oberon nicht wahrhaft königlich? Entzückend Barbara Schmidt, der Elfe, Gesang und Tanz. Rolf Ehrck führte die Rüpelschar mit köstlicher Einfalt und drolligen Eifer an. Sie und die aus Raumgründen ungenannt Bleibenden hatten ihren schönen Anteil an dem flüssigen Possenspiel. Heidi Kuhberg tat einen Schuß jener Dämonie dazu, der durch die Begegnung zwischen Menschenwelt und Geisterwelt ausgelöst wird. Sie war als Droll, Überbringerin der sinnverwirrenden Wunderblume, von erstaunlicher pantomimischer und tänzerischer Ausdruckskraft, Szene und Raum mit Mimik und Gebärde beherrschend.
O!!!!!Studienrat Fritz Alshuth war an dem Erfolg der Aufführung stark beteiligt. Er leitete nicht nur das Schulorchester und den Chor, sondern hatte selbst die gefällig-liebenswürdige Musik geschrieben, die die Reigen der Elfen inspirierte, aber auch dramatischer Akzente nicht ermangelte. Harmonisch fügten sich in die Handlung Gesangsoli und Chöre ein. Sehr eindrucksvoll das Crescendo im Schlußteil mit dem tänzerischen Widerspiel auf der Bühne! Dieser hatte Studienrat Gerhard Schulte durch eine ebenso einfache wie glückliche Lösung ein doppeltes Gesicht gegeben: Der Thronbaldachin verwandelte sich bei Szenenwechsel in das Laubdach eines Baumes im Geisterwald. Zugleich bekam damit die Bühne den ihr fehlenden Abschluß nach oben. Auch die Kostüme waren nach Entwürfen von Gerhard Schulte entstanden.
Als sich der Vorhang schloß, brach donnernder Beifall los, der leider unabsichtlich den musikalischen Ausklang erstickte, zu dem das Orchester gerade ansetzte. Die Hauptdarsteller zeigten sich, es gab Blumen, so für Frau Redöhl und Fritz Alshuth, die das Publikum natürlich besonders feierte, kurz, der Erfolg war vollkommen, die Mühe hatte sich gelohnt.
STORMARNER TAGEBLATT vom 30.11.1959
Donnerstag, 17. Dezember 1959
Schulhof wird befestigt
15.000 DM hat der Magistrat für die Herrichtung des Platzes zwischen Gymnasium und Mittelschule bewilligt. Er soll befestigt und mit einer Kiesauflage versehen werden. Von einer Teerdecke hat man abgesehen.
STORMARNER TAGEBLATT vom 17.12.1959
Montag, 21. Dezember 1959
Schulsport ist immer noch Stiefkind
Unter dem Stand von 1862 – Rang der Leibesübungen muß gehoben werden
Mit ihren Empfehlungen zur Förderung der Leibesübungen in den Schulen brachten die Kultusminister der Länder am 24. Sept. 1956 das Problem des Schulsports zwar ins Gespräch, doch sind ihre Richtlinien bisher nicht in die unterste Ebene gedrungen. Der Deutsche Sportbund kam bei seinen Erhebungen zu dieser Erkenntnis. Er stellte außerdem fest, daß die Leibeserziehung in den Schulen immer noch unter dem Stand von 1862 liegt.
Vor fast 100 Jahren gab es an den preußischen Volksschulen bereits zwei Turnstunden in der Woche. Nach einem preußischen Ministerialerlaß vom 19. März 1927 waren drei Stunden in der Woche und dazu Spielnachmittage für eine freie Betätigung in den Leibesübungen an den Schulen festgesetzt.
Der Deutsche Sportbund meint, daß die Empfehlungen zwar eine Reihe ministerieller Erlasse und amtlicher Maßnahmen der Länder bewirkten, daß aber die Abneigung der geistigen Welt gegenüber Turnen und Sport in der Schule nach wie vor bestehe. Wenn es im Schulsport weitergehen soll, so muß von der Volks- bis zur Berufsschule vom Gymnasium bis zur Universität der Rang und das Ansehen der Leibesübungen in der Erziehungswissenschaft gesichert werden. Das ist nach Ansicht des Sportbundes der einzige Weg, um der Lehrerbildung neue Impulse zu geben und für eine geachtete Stellung des Lehrers zu sorgen. In der Schulwirklichkeit komme es weniger auf Erlasse als auf das wachsende Verantwortungsbewußtsein des Lehrers, auf seine Begeisterung für die Sache, auf die rein pädagogische Grundeinstellung, auf jugendgerechte Geräte und schulgemäße Sportstätten an.
In den Untersuchungen des DSB zum Problem des Schulsports heißt es weiter: „Noch immer wirkt sich die nach dem verlorenen Krieg einsetzende Überbetonung des Intellekts innerhalb der deutschen Führungsschicht und insbesondere innerhalb der Erziehungskreise von den Volksschulen bis zu den Universitäten aus. Man hat trotz aller erschreckenden Statistiken, nach denen der Gesundheitszustand von nur 30 Prozent der zwischen 1951 und 1957 untersuchten Schulkinder als gut zu bezeichnen ist, noch längst nicht klar genug erkannt, daß das Schwinden der vitalen Kräfte bei der Jugend sich für das ganze Volk zu einer nationalen Katastrophe auszuwirken droht, weil Technik und Zivilisation Nerven- und Seelenkräfte des Menschen unserer Zeit in einem Maße wie nie zuvor belasten. 50 Prozent aller Patienten kommen heute in die ärztliche Praxis, weil sie sich zu wenig bewegen. Dafür zahlen die Krankenkassen jährlich zehn Milliarden DM. Nach den Erfahrungen der Medizin wird die Frage der Volksgesundheit bereits in der Schule entschieden.“
Der DSB hält den Schulsport für das wichtigste Problem. Es kommt darauf an, die im Sport vorhandenen Bildungs- und Erziehungskräfte zu erkennen und praktisch nutzbar zu machen. Die Fehleinschätzung der Leibeserziehung als „technisches Fach“ muß überwunden, und die Leibesübungen müssen als unentbehrlicher Bestandteil der Erziehung und Bildung der deutschen Jugend ins Programm eingebaut werden.
STORMARNER TAGEBLATT vom 21.12.1959
Montag, 21. Dezember 1959
Schulpflegschaften
Das Stadtparlament wählte zu Mitgliedern der Schulpflegschaften für das Gymnasium den Stadtverordneten Runge, für die Mittelschule den Stadtverordneten Ludwig, für die beiden Stadtschulen die Stadtverordneten Junge und Schömer.
STORMARNER TAGEBLATT vom 22.12.1959
Dienstag, 22. Dezember 1959
Heute hat es Weihnachtsferien gegeben
Die letzte Pause vor den Weihnachtsferien! Da haben die Jungen und Mädchen doppelt Grund zum Fröhlichsein. 14 Tage ungebundener Freiheit liegen vor ihnen, die das schönste Fest des Jahres einschließen. Es wird Geschenke geben, und Vater und Mutter werden Zeit für sie haben. Statt in die Schulbücher gucken zu müssen, werden sie ein neues Karl-May-Buch verschlingen dürfen. Statt der Schulbrote, die Mutter doch nie so belegt, wie die Herren Söhne und Fräulein Töchter es gern mögen, wird es Marmelade, Honig und Pfefferkuchen zum Frühstück geben. Und was es sonst noch alles geben wird! Heute Vormittag liefen viele Jungen und Mädchen voller Übermut und freudiger Erwartung zur letzten Pause auf den Schulhof. Der nächste Schultag ist erst 1960, und zwar am 6. Januar.
STORMARNER TAGEBLATT vom 22.12.1959
Mittwoch, 23. Dezember 1959
Zum Schulrat ernannt
Der bisherige Rektor der Oldesloer Königin-Luise-Schule, Heinrich Lüth, erhielt aus der Hand des Landrates die Urkunde über die Ernennung zum Schulrat mit Wirkung vom 1. Dezember.
Schulrat Lüth übergibt nun die Leitung der Mittelschule an Konrektor Gehrke. Der Posten des Schulleiters wird ausgeschrieben. Der Tätigkeitsbereich Schulrat Heitmanns wird geteilt, so daß jeder der beiden Stormarner Schulräte sein eigenes Gebiet erhält.
Heinrich Lüth ist gebürtiger Oldesloer. Er steht im 56. Lebensjahr. Bevor er die Leitung der Oldesloer Mittelschule übernahm, war er Rektor der Matthias-Claudius-Schule in Reinfeld. Er war Schulrat zur Wiederverwendung.
STORMARNER TAGEBLATT vom 24.12.1959