Dienstag, 12. Juli 1960 Im August: Stormarner Fußball-Schlager. Der Ahrensburger TSV nahm mit seiner ersten Fußballmannschaft gestern bereits wieder das Training auf. Das erste Spiel nach der Sommerpause findet am 6. Aug. statt und wird für die Stormarner Fußballfreunde gleich ein Leckerbissen sein, denn als Gegner dieses Freundschaftsspieles konnte die Amateurliga-Elf des VfL Oldesloe verpflichtet werden.
Die spielerischen Beziehungen zwischen diesen beiden Stormarner Großvereinen waren, so weit es die oberen Mannschaften betrifft, nur locker. Die Jugendmannschaften führten mehrfach Vergleichskämpfe durch. Um so interessierter sieht man jetzt diesem Spiel entgegen, geht es doch dabei inoffiziell auch um die Frage, welcher Verein die zur Zeit stärkste Fußballmannschaft in Stormarn stellt. ST
Mittwoch, 13. Juli 1960 VfL-Liga unter neuer Leitung. Trainer Jantz wurde von Nowakowski abgelöst. Der VfL Oldesloe verpflichtete zunächst für ein Jahr als neuen Trainer für seine ersten Amateure Paul Nowakowski. Er ist gebürtiger Hannoveraner, 44 Jahre alt und von Beruf Bauingenieur in Hamburg, ein noch recht geschmeidiger Sportler, der beim Probetraining mehr als die weit jüngeren VfL-Ligisten zeigte.
Zuletzt bei Paloma Hamburg, leitete er in der zweiten Halbserie der abgelaufenen Saison dort das Training der ersten Mannschaft, die während seiner Zeit von 15 Punktspielen 14 gewann. Nowakowski begann seine Laufbahn als Jugendlicher beim SV Linden 07 und wechselte dann zu Hannover 96 über, wo er zum Stamm der Ligamannschaft gehörte, die 1938 Deutscher Meister wurde.
Der Vertrag mit Artur Jantz wurde im gegenseitigen Einverständnis nach dreijähriger Dauer gelöst. Die VfL-Elf, die in ihm einen wirklich fachkundigen Leiter hatte und mit ihm die höchste Landesklasse erreichte, weiß, was sie dem scheidenden Trainer, der sich stets als guter Kamerad zeigte, zu danken hat. Dieses brachte sie auch gelegentlich einer Kameradschaftsfeier in Grömitz ihm gegenüber zum Ausdruck. Jantz will sich im kommenden Jahr ganz seinen Aufgaben als Kreisübungsleiter widmen. ST
Samstag, 16. Juli 1960 VfL-Fußballer trainieren wieder. Auftakt im Stadion am 31. Juli. Erstes Punktspiel am 14. Aug. Da die Punktserie auf Landesebene am 7. Aug. beginnt und die Termine für die kommenden Pokalspiele bekannt sind, begann am Donnerstag beim VfL Oldesloe das Training für alle Seniorenmannschaften. Mit drei Senioren- und sechs Jugendmannschaften wird der VfL an den Punktkämpfen teilnehmen.
Der VfL verfügt in diesem Jahr über zwei Ligamannschaften. Während seine 1. Amateurliga auf Landesebene spielt, wird seine Reservemannschaft (II.) an den Spielen der gemeinsamen Kreisliga Stormarn/Segeberg teilnehmen. Leider verbietet der § 179, dessen Änderung auf dem Verbandstag abgelehnt wurde, den zweiten Mannschaften der Amateurliga-Vereine den Aufstieg in die nächst höhere Klasse. Diese Anordnung besteht nur im Schleswig-Holsteinischen Fußballverband, und man will deshalb auch weiterhin mit allen Mitteln versuchen, eine Änderung dieses dem Leistungsprinzip nicht gerecht werdenden Paragraphen zu erreichen. Die dritte Mannschaft spielt mit Aufstiegsmöglichkeit wie im Vorjahr in der B-Klasse. Die Jugendabteilung wird mit zwei Jungmannen-, zwei Jugend-, zwei Schüler- und zwei Knabenmannschaften vertreten sein.
Die 1. Amateurliga hat, abgesehen von Stopper Wilhelm Lindemann, der beim Heider SV einen Vertrag erhielt und damit als dritter Stopper nach Werner Petersen und Dieter Vierkant innerhalb der beiden letzten Aufstiegsjahre den VfL verließ, keine nennenswerten, das Mannschaftsgefüge schwächenden Abgänge zu verzeichnen. Für Lindemann wurde vom VfL eine vom Heider SV zu zahlende Ablösungssumme beim Norddeutschen Fußballverband beantragt. Der frühere Stopper Vierkant wird erstmalig bei Bergedorf 85 als Amateur in der Oberliga mitwirken. Eigentlich eine erfreuliche Tatsache für den VfL, daß auch aus seinem eigenen Nachwuchs brauchbare Kräfte für das Oberhaus hervorgingen. Hinzu kamen die Stürmer Heinz Schulz (TSV Kücknitz) und Martin Kößling (TSV Grabau). Vom eigenen Nachwuchs warteten bereits Rüdiger Schröder (Stopper), Rudi Bendig (Stürmer) und Hans-Werner Wasmund (Torwart) im letzten Ligaspiel der abgelaufenen Saison gegen Holstein Segeberg mit zufriedenstellenden Leistungen auf.
Insgesamt stehen für die erste und zweite Mannschaft, zwischen denen es bestimmungsgemäß kein Festspielen gibt, etwa 30 bis 35 Spieler zur Verfügung. Somit dürfte der neue Trainer Nowakowski genügend Spieler zur Verfügung haben, aus denen er, wie er selbst sagt, in sehr hartem Training bei kampffreudiger und selbstloser Spielweise eine schlagkräftige Elf zusammenstellen kann.
Auch im kommenden Spieljahr wird die 1. Amateurliga wieder aus 16 Vereinen bestehen. Für die abgestiegenen Vereine Lübeck 76, Olympia Neumünster und Frisia Husum steigen VfB Kiel, Gut Heil Neumünster und TSV Siems auf, und für den ins Oberhaus aufgestiegenen Heider SV wird der Ex-Oberligist LBV Phönix in der 1. Amateurliga mitwirken. Also vier neue Gegner für den VfL, die ihm aber aus früheren Begegnungen bekannt sind.
Obgleich die Punktspiele schon am 1. Aug. beginnen, wird der VfL erst am 14. Aug. eingreifen und somit noch Gelegenheit haben, sich in den beiden Freundschaftsspielen am 31. Juli im Stadion gegen FC Grün-Weiß 07 Hamburg und am 6. Aug. in Ahrensburg gegen den ATSV für die harte Punktrunde vorzubereiten. ST
Montag, 18. Juli 1960 Spielplan der VfL-Amateurliga. Der neue Spielplan für die 1. Amateurliga des VfL Oldesloe beginnt mit einem Heimspiel gegen den Aufsteiger VfB Kiel. Dreimal wird die VfL-Elf an Samstagen auswärts um die Punkte ringen müssen. Am Sonntag des Kreisreiterturniers (4. Sept.) beginnt das Heimspiel gegen den TSV Siems erst um 17 Uhr im Stadion, damit sich die Veranstaltungen nicht gegenseitig stören. Sonntagvormittagsspiele sind für diese Serie nicht vorgesehen. ST
Montag, 25. Juli 1960 Experten tippen auf SV Friedrichsort und den LBV Phönix. Aber Kilia Kiel, Schleswig 06 und Itzehoer SV werden ein Wörtchen mitreden. Wie heißen die drei Absteiger? Erst auf den letzten Metern wurden in der vergangenen Saison Heider SV (Meister) und SV Friedrichsort (Vizemeister) als Vertreter Schleswig-Holsteins in der Oberliga-Aufstiegsrunde ermittelt. Und wenn der Heider SV nicht den Aufstieg ins Oberhaus geschafft hätte, wäre es noch zu einem Entscheidungsspiel zwischen den punktgleichen Viertletzten TuS Lübeck und VfL Schwartau gekommen, um den vierten Absteiger zu ermitteln! So spannend verlief das Amateurligajahr 1959/60! Aber sehr viel spricht dafür, daß auch die Saison 1960/61 einen überaus interessanten und spannenden Verlauf nehmen wird!
Vizemeister SV Friedrichsort wird allgemein als Meisterschaftsfavorit Nummer 1 angesprochen. Aber Oberliga-Absteiger LBV Phönix möchte im ersten Ansturm ins Oberhaus zurück. Kilia Kiel wird ganz gewiß mitreden, Schleswig 06 und Itzehoer SV dürfen auf keinen Fall übersehen werden. Holsteins starke Amateurmannschaft wird mit weit vorn anzutreffen sein, und Mannschaften wie VfL Oldesloe, Flensburg 08, TuS Lübeck usw. werden schon dafür sorgen, daß die Favoriten es nicht leicht haben, Überraschungen nicht ausbleiben werden! Und wer wird absteigen müssen? Wie werden sich die drei Aufsteiger TSV Siems, VfB Kiel und Gut Heil Neumünster (die alle schon einmal in der Amateurliga gespielt haben) schlagen? Fragen, die ihre erste Beantwortung schon am 7. August finden werden, wenn der Startschuß zur neuen Serie ertönt. SPM
Montag, 25. Juli 1960 Lindemann bleibt ohne Vertrag. Enttäuscht von der Oberliga und überhaupt fußballmüde kehrte der frühere Stopper vom VfL Oldesloe, Wilhelm Lindemann, dem Aufsteiger Heider SV wieder den Rücken. Obgleich am 20. Juni zwischen ihm und dem Heider SV ein Vertrag unterzeichnet wurde, ist der Verein hiervon zurückgetreten.
Lindemann, der sich am 7. April beim VfL abmeldete, dann vorübergehend beim Hamburger SV trainierte, erhielt, bevor er seine Absicht, zum VfL zurückzukehren, durchführte, vom Heider SV ein verlockendes Angebot. Hierüber berichtete er am Samstag dem Tageblatt-Mitarbeiter folgendes: Schon als der Heider SV um den Aufstieg in die Oberliga Nord kämpfte, wären seine Vertreter bei ihm in Bad Oldesloe erschienen und hätten ihm neben einem Vertrag als Vertragsspieler eine Wohnung, Arbeitsstelle und ein Darlehen angeboten. Pfingsten war er vom Verein nach Heide eingeladen worden, wo alles besprochen wurde. Er sollte seine jetzige Arbeitsstelle zum 31. Juli kündigen und am 1. August bei seinem neuen Arbeitgeber in Heide anfangen.
Lindemann ist jedoch vorsichtig gewesen und hatte bei seiner Dienststelle einen Versetzungsantrag gestellt, weil er seine Branche nicht wechseln wollte. Seine Wohnung in Heide durfte er schon vorher in Augenschein nehmen und (er ist verlobt) einen nahen Hochzeitstermin festlegen. Es war ihm auch versprochen worden, daß er als Amateur im Verein spielen könnte, wenn der Aufstieg in das Oberhaus nicht geschafft werden sollte. Dann folgte aber die Enttäuschung.
Von den fünf vom Heider SV beim Norddeutschen Fußballverband vorgelegten Verträgen (Sickelka, Braun, Lindemann und Joseph und Lothar Krafczyk) durften nur drei bestimmungsgemäß genehmigt werden. Neben Braun war es dann Lindemann, der in den sauren Apfel beißen mußte, weil Sickelka als Stürmer benötigt wird und die Gebrüder Krafczyk sich einig waren: „Entweder beide oder keiner.“ Obgleich Lindemann angeboten wurde, unter besonderen Vergünstigungen dort ein Jahr in der Kreisliga mitzuwirken, lehnte er dieses aus sportlichen Gründen ab. Er hat die Absicht, vorläufig nicht mehr zu spielen. ST
Samstag, 30. Juli 1960 Großer Start des VfL in die neue Saison. Der VfL Oldesloe startet morgen gleich mit großem Programm in die neue Saison. In drei Senioren- und zwei Jugendspielen werden die VfL-Mannschaften antreten, und zwar um 16 Uhr im Stadion gegen die Amateure des FC Grün-Weiß 07 Hamburg, um 14.15 Uhr im Stadion bzw. Exer gegen die Kreisliga- und die Reservemannschaft des TSV Oldesloe 07 und um 12.45 gegen die erste Jungmannen und erste Jugend des VfB Lübeck. Besondere Beachtung dürfte das Spiel der ersten Amateure gegen die Hamburger Elf finden, die in großer Besetzung antreten will. Beide Mannschaften absolvieren ihr erstes Spiel mit neuen Trainern.
Aus recht jungen, technisch talentierten Spielern setzt sich die Hamburger Mannschaft zusammen, von der Linksaußen Froh, der rechte Läufer Jürgen Wähling und der Mittelläufer Uwe Lemgo zum augenblicklichen Stamm der Hamburger Amateurauswahl gehören. Wähling war außerdem im Jahre 1959 Angehöriger der deutschen Jugendnationalmannschaft, die gegen Österreich spielte und in Bulgarien mit Erfolg an einem großen internationalen Turnier teilnahm.
Seit Mitte Juli wird die Hamburger Elf vom neuen Trainer H. Morgenstern trainiert, der vor Jahren dem Harburger Turnerbund zum Aufstieg in die Oberliga verhalf und mit dem SC Sperber und zuletzt mit SC Victoria die Aufstiegsspiele zur Oberliga erreichte. Die VfL-Mannen - u.a. auch wieder Lindemann - trainieren ebenfalls seit Mitte Juli unter der Leitung des neuen Trainers Paul Nowakowski. Die Elf von Grün-Weiß ist für die VfL-Elf ein unbekannter Gegner. ST
Sonntag, 31. Juli 1960 - Freundschaftsspiel
VfL Oldesloe - FC Grün-Weiß 07 Hamburg 2:1 (1:1)
2:1 in der 89. Minute durch Dau. Aber Grün-Weiß war dem VfL zumindest gleichwertig. Die schnelle Reaktion von Dau (nach einer recht schönen Vorlage von Meins) brachte dem VfL noch kurz vor dem Abpfiff den Sieg, der (obgleich die Hamburger Elf keineswegs schlechter spielte) auf Grund der besseren und größeren Anzahl Chancen verdient ist. Trotz der Treibhausluft war es ein recht kampfbetontes Spiel, das seiner Klasse entsprach.
Der VfL begann recht zügig, kam auch gleich zu einer Überlegenheit, so daß Daus Führung (unhaltbar aus vollem Lauf) bei besserer Nutzung der Chancen noch auf 3:0 hätte ausgebaut werden können. Die Oldesloer kämpften prachtvoll, aber dennoch gab es im Sturm Ausfälle. König vergab seine Kräfte schon in den ersten 30 Minuten und Lütge ist weit von einer Kämpfernatur entfernt. Hervorragend aber Dau, Herbert Meins. Alfred Liedtke wieder recht agil, aber seine Größe ist der gegnerischen Abwehr nicht gewachsen. Bester Teil beim VfL die Hintermannschaft, in der besonders Korn vor und Wilkens nach der Pause als Stopper hervorragten. Beide Außenläufer ohne Tadel. In der Verteidigung überzeugte Peters, während Bliebenich nur durch allzu große Härte blendete. Bis auf den einen Gegentreffer, den Buls hätte vielleicht vereiteln können, gefiel er aber durchaus.
Die Hamburger zeigten, was kombinieren anbetraf, weit mehr als der VfL. Vor allem das Freilaufen und Direktspiel klappte dort besser. Bei etwas mehr Schußfreude wäre auch für sie vielleicht ein Sieg herausgesprungen. - Die Vorspiele der ersten Jungmannen und ersten Jugend gegen den VfB Lübeck entschied der VfB eindeutig mit 7:0 und 5:0 für sich. SPM/ST
VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Karl-Heinz Nußkern, Horst Korn (Karl-August Wilkens), Roland Erbs - Herbert Meins, Alfred Liedtke, Egon Lütge, Manfred Dau, Dieter König.
FC Grün-Weiß 07 Hamburg: Peterson (Hardtke) - Grohnert, Oergel - Lemgo, Zander, Wagner - Bröcker, Landsky, Kassenbrook, Höfemann, Froh.
Tore: 1:0 Manfred Dau (10.), 1:1 Froh (32.), 2:1 Manfred Dau (89.). - Schiedsrichter: Kiesewetter (Segeberg). - Zuschauer: 750.
Samstag, 6. Aug. 1960 Kraftprobe ATSV gegen VfL in Ahrensburg. Die Gastgeber zum letzten Mal mit Pölitz. Beim heutigen Freundschaftsspiel der Amateurligen des Ahrensburger TSV und des VfL Oldesloe auf dem Stormarnplatz wird der 35jährige Fritz Pölitz zum letzten Mal den Dress der Ahrensburger Ligamannschaft tragen. Er nimmt Abschied vom aktiven Sport und wird Trainer beim TSV Sasel.
Sein Weg führte von Dresden über Lübeck und den Eimsbütteler TV 1954 nach Ahrensburg. Er erlebte die schweren Aufstiegsjahre des ATSV bis in die Amateurliga. Fritz Pölitz wurde für Ahrensburg der Torjäger und einer der gefürchtetsten Mittelstürmer in der Hamburger Verbandsliga überhaupt. Als Pölitz 1948 Dresden verließ, kamen mit ihm noch sieben Fußballkameraden. Einer von ihnen war „Hansi“ Kubsch, der heutige Trainer des ATSV.
Seinen ungestümen Einsatz mußte Fritz Pölitz häufig mit erheblichen Verletzungen bezahlen. Als Oberligaspieler in Lübeck zog er sich eine empfindliche Knieverletzung zu. Er faßte damals den Entschluß, sich reamateurisieren zu lassen. Walter Lindenau und Dieter Westphal vom ATSV hörten davon und konnten ihn für ihre Mannschaft gewinnen. Sie haben es nie bereut. ST
Samstag, 6. Aug. 1960 - Freundschaftsspiel
Ahrensburger TSV - VfL Oldesloe 1:2 (0:1)
VfL-Siegtor fiel in der letzten Minute. 2:1 nach spannendem Kampf. Ahrensburg hätte Unentschieden verdient. Der Leistungsvergleich zwischen den Amateurliga-Mannschaften des VfL Oldesloe und des Ahrensburger TSV fiel knapp zu Gunsten der Oldesloer Elf aus. Die Mannschaften trennten sich nach interessantem Spiel mit 2:1 Toren. Das Siegtor der Oldesloer fiel in der letzten Minute. Es wurde von Alfred Liedtke erzielt, der seine Mannschaft bereits in der ersten Halbzeit durch einen herrlichen Fallrückzieher in Führung gebracht hatte. Für den ATSV war Siegel erfolgreich.
Das Spiel begann mit einer kleinen Verzögerung, weil die Mannschaft des ATSV nicht vollzählig war! Außerdem fand eine Ehrung für Fritz Pölitz statt, für den dieses Spiel der Abschied aus der Amateurliga bedeutete. Das Ahrensburger Tor hütete 15 Minuten lang Heinz, bis Torwart Lorkowski geholt worden war. Die Oldesloer waren in dieser Zeit deutlich überlegen. In der 7. Minute hatte VfL-Rechtsaußen Wilkens mit einem Lattenschuß Pech. Die Gäste griffen unentwegt an und bevor ihr Torwart Buls einmal den Ball in die Hände bekommen hatte, mußte der Ahrensburger Torhüter viele Male in höchster Not danach greifen. Als die Ahrensburger Mannschaft endlich vollzählig war, änderte sich dieses Bild. Der Kampf wurde offener. Auch der Ahrensburger Sturm kam nun gefährlich durch.
In der 23. Spielminute fiel das Führungstor für den VfL: Heinz hatte unsicher abgewehrt, und Liedtke nutzte die Chance mit einem gekonnten Fallrückzieher aus, nach dem Torwart Lorkowski vergeblich hechtete. Diesen Erfolg versuchte die Oldesloer Elf weiter auszubauen. Die Aktivität ging besonders vom linken Flügel aus, doch die Ahrensburger Abwehr war nun besser gewappnet.
Nach dem Seitenwechsel spielten die Platzherren groß auf. Ihre Angriffe setzte die VfL-Mannschaft unter Druck. Der Ausgleich fiel in der 57. Minute, als Torwart Buls einen Scharfschuß von Malchin nicht festhalten konnte, und Siegel den sich zum zweiten Mal werfenden Torhüter geschickt umspielte, bevor er einschoß. Wenn der ATSV seine drückende Überlegenheit nicht zu weiteren Torerfolgen auswerten konnte, lag das einerseits an den guten Paraden von Buls, andererseits aber an den zu umständlichen Ahrensburger Stürmern. Mit ihrem Zusammenspiel klappte es sehr schlecht. Selten ging ein Spieler auf die Idee der anderen ein. Am eigenwilligsten war Vick. Ungezählte Male rannte er sich mit dem Ball in der VfL-Deckung fest.
Ein Dauerregen nahm allmählich Zuschauern und Spielern die Freude an diesem Spiel. Als in der Schlußminute der VfL noch zum Siegtor kam, hatte er Glück. Liedtke sprang ein abgeprallter Ball vor die Füße, und er zögerte nicht, diese Chance auszunutzen. Ein Unentschieden wären bei den Leistungen beider Mannschaften gerechter geworden.
Man sah auf beiden Seiten noch Schwächen, die man sich bei den nun beginnenden Punktspielen nicht mehr leisten darf. Beim ATSV war es besonders die schon erwähnte Kontaktlosigkeit im Sturm. In der Oldesloer Elf zeigte sich die Abwehr nicht sattelfest; außerdem wurde die Deckung teilweise vernachlässigt. So hatte beispielsweise der Ahrensburger Halbstürmer Dudda in der zweiten Halbzeit so viel Bewegungsraum, daß er fast alle Angriffe der Platzherren einfädeln konnte. ST
Ahrensburger TSV: Lorkowski - Satzeck, Zachger - Westphal, Heinz, Sieveke - Vick, Malchin, Pölitz, Siegel, Dudda.
VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Karl-Heinz Nußkern, Wilhelm Lindemann, Roland Erbs - Karl-August Wilkens, Alfred Liedtke, Egon Lütge (46. Erich Moser), Manfred Dau, Dieter König.
Tore: 0:1 Alfred Liedtke (23.), 1:1 Siegel (57.), 1:2 Alfred Liedtke (89.). - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: 1000.
Montag, 8. Aug. 1960 Stopper Lindemann spielberechtigt. Wilhelm Lindemann wirkte am Samstag in Ahrensburg beim VfL mit. Da er beim Heider SV keinen Vertrag erhalten und für keinen anderen Verein als den VfL gespielt hat, ist er weiter spielberechtigt für den Oldesloer Verein, dem er seit 13 Jahren angehört. ST
Samstag, 13. Aug. 1960 Zum ersten Punktkampf im VfL-Stadion: VfB Kiel. Aufsteiger möchte für frühere Niederlagen Revanche. Aber die Oldesloer sind gut gerüstet. Im ersten Punktspiel dieser Saison hat der VfL Oldesloe morgen um 15 Uhr im Stadion den VfB Kiel als Gegner, der 1958/59 im Aufstiegsjahr des VfL absteigen mußte und jetzt wieder den Aufstieg schaffte. 1958/59 gewannen die Oldesloer beide Spiele (5:3, 2:0). Werden sie auch morgen zu einem doppelten Punktgewinn kommen?
Eigentlich müßte es die VfL-Elf schaffen, obgleich der VfB am Vorsonntag gegen Schleswig 06 ein unerwartetes 2:2 erzielte. Bei der Kieler Elf hat sich in der Besetzung seit 1958/59 nicht viel geändert. Nach wie vor steht Thoms im Tor, der mit Junge und Kotetzki ein gutes Schlußdreieck bildet. Purrucker, Buttgereit, Johannsen, Skovede, Büll und Schönknecht sind alles Namen, die den Oldesloern bekannt sein dürften. Lediglich Trainer Wrobel wurde von Carstens abgelöst.
Beim VfL sieht es ähnlich aus. Es wird in fast gleicher Besetzung wie im März 1959 auf der Waldwiese in Kiel gegen die VfB-Elf angetreten (2:0). Natürlich haben die Oldesloer inzwischen zugelernt. Erst in den letzten Wochen zeigten sie in den Privatspielen - gegen Grün-Weiß 07 und TSV Ahrensburg (beide 2:1) - verbesserte Leistungen. Deshalb rechnet man beim VfL im ersten Heimspiel mit einem Sieg, den man den Mannen um Buls auch zutrauen sollte, obgleich die Kieler nach den früheren Niederlagen gegen den VfL bestimmt vorsichtig zu Werke gehen werden. ST
Sonntag, 14. Aug. 1960 - 1. Punktspiel
VfL Oldesloe - VfB Kiel 1:2 (0:0)
Überraschung durch VfB Kiel. Verdient 2:1 in Oldesloe zu gewinnen, will schon etwas heißen. Jubel beim VfB Kiel! Ausgerechnet im Spiel gegen seinen „Angstgegner“ VfL Oldesloe gelang ihm sein erster Auswärtssieg - verdient auf Grund einer guten zweiten Halbzeit und einer überraschend guten Kondition. Schlechte Sturmleistungen beim VfL Oldesloe, die zeitweise Pfeifkonzerte unter den Zuschauern hervorriefen und ein recht harmloser Einsatz einiger Spieler ließen eine sonst heimstarke VfL-Elf scheitern. Ja, man fragte sich mit Recht, was eigentlich mit dem VfL-Sturm los sei. Nach zwei so erfolgreichen Freundschaftsspielen diese Pleite!
Im ersten Durchgang überzeugten noch Wilkens, König und Dau, nach der Pause kam Lütge mehr auf und auch zum Ehrentreffer. Aber was Moser zeigte, war nicht ligareif. Dabei lief das Spiel vor der Pause im Mittelfeld recht gut bei ihm, und bei etwas mehr Konzentration hätte sogar die Führung herausspringen können. In der Hintermannschaft waren es Korn, Peters und Buls, die eine höhere Niederlage vereitelten, von den Außenläufern war Nußkern der bessere, obgleich auch er später nachließ. Auffallend beim VfL das schlechte Schußvermögen und Zusammenspiel.
Bester Mann bei den Kielern war zweifellos Thoms, der mit Kirchberg und Kotetzki ein recht stabiles Bollwerk bildete. Skovede überragte in der Läuferreihe. Im Sturm recht gefährlich Johannsen, Buttgereit und Jäger, die der Oldesloer Deckung ordentlich zu schaffen machten. Die Nachwuchsspieler Gutzeit und Batzlaff wirkten noch etwas unbeholfen, stellten aber gutes Material. Weniger zur Geltung kam Purrucker, der in der 10. Minute schon etwas angeschlagen wurde.
Wenn der VfL auch am Schluß noch Ausgleichschancen hatte, so stellte ohne Zweifel der VfB Kiel doch die bessere Elf, die recht zielstrebig auftrumpfte. Beste Spieler beim VfL Korn, Peters, beim VfB Johannsen, Thoms und Skovede. SPM
VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Karl-Heinz Nußkern, Horst Korn, Roland Erbs - Egon Lütge, Karl-August Wilkens, Erich Moser, Manfred Dau, Dieter König.
VfB Kiel: Thoms - Kirchberg, Kotetzki - Möller, Skovede, Gutzeit - Batzlaff, Purrucker, Jäger, Buttgereit, Johannsen.
Tore: 0:1 Johannsen (55.), 0:2 Buttgereit (75.), 1:2 Lütge (80.). - Schiedsrichter: Kumst (Krummesse). - Zuschauer: 1100.
Samstag, 20. Aug. 1960 VfL muß auf vier Stammspieler verzichten. Heute um 17.30 Uhr steht der VfL Oldesloe in Neumünster den Amateuren des VfR gegenüber, die am Vorsonntag in Schleswig 1:3 unterlagen, nachdem sie in ihrem ersten Punktspiel zu Hause den Ex-Oberligisten LBV Phönix besiegt hatten. Hat der VfL auch ohne Lindemann, Buls, Dau und Wilkens Erfolgsaussichten? Die Leistungen des Vorsonntags (gegen VfB Kiel 1:2) werden kaum ausreichen. Von den vier bisherigen Punktspielen gegen den VfR konnte der VfL drei für sich entscheiden.
Frisches Blut gibt einer Mannschaft oft Auftrieb. Das erwies sich im Vorjahr (Anm.: am 20. Sept. 1959) beim VfL, der sein erstes Spiel gegen den VfR mit fünffachem Ersatz 2:1 gewann. Warum sollte man also diesmal für den VfL schwarz sehen. Entscheidend dürfte das Zusammenspiel der Sturmreihe sein, in der der frühere Verteidiger Horst Liedtke nach Ausheilung seiner Verletzung erstmalig wieder mitwirken wird. Die Ausfälle, die auf Urlaub bzw. Dienst zurückzuführen sind, müssen in Kauf genommen werden. Sie kommen auch beim Gegner vor.
Auch vom VFreitag, vor allem seinem Sturm, war man am Vorsonntag enttäuscht. Wenn diese VfR-Elf Schleswig 06 1:3 unterlag, das in seinem ersten Spiel gegen den Besieger des VfL Oldesloe, VfB Kiel, nur ein Unentschieden erreicht hatte, dann kann man heute von keinem Favoriten sprechen.
Spieler wie Torwart Schultze, Verteidiger Schlüter und Bux, Läufer Rohwedder und Schmahl, Stopper Schröder und die Stürmer Schmuck III, Riemer, Harms und Katt dürften der VfL-Elf aus früheren Begegnungen bekannt sein. Der Ausgang ist als vollkommen offen zu bezeichnen. ST
Samstag, 20. Aug. 1960 - 2. Punktspiel
VfR Neumünster Am. - VfL Oldesloe 1:3 (0:1)
VfL beeindruckte sehr - 3:1. Was ist auf einmal mit den Amateuren des VfR los? An dieser 1:3-Niederlage der VfR-Amateure gegen den VfL Oldesloe gibt es nichts zu deuteln! Mit den Oldesloern gewann die bessere, einsatzfreudigere und schnellere Mannschaft, die sich in der zweiten Halbzeit in eine begeisternde Form hineinspielte. Berechtigt ist aber die Frage: Was ist mit den Amateuren des VfR Neumünster los? Denn soviel Harmlosigkeit im Sturm hat die Mannschaft lange nicht mehr gezeigt! Als in der 68. Minute der schneidige Außenläufer Erbs den von Rohwedder verwirkten Handelfmeter unhaltbar verwandelte, da gab es keinen Zweifel darüber, daß diese ehrgeizige Oldesloer Mannschaft das Spiel gewinnen würde. Zu offensichtlich war ihre Überlegenheit, zu gefährlich ihr Sturm, der noch zu größerer Wirkung kam, als Horst Liedtke und Alfred Liedtke die Plätze tauschten.
In der zweiten Halbzeit waren Neumünsters Zuschauer mit ihrer eigenen Mannschaft nicht mehr zufrieden. Harte Zurufe mußte sich dabei der Sturm gefallen lassen, in dem der frühere Vertragsspieler Harms ein glatter Ausfall war. Auch seine Nebenmänner Holm, Schmuck und Katt ließen Entschlossenheit und Gradlinigkeit vermissen. Allein die drei Läufer Schmahl, Schröder und Rohwedder erreichten ihre sonstigen Leistungen. Bei zunehmendem Oldesloer Druck wurden auch Schlüter und Hamann unsicher. Schultze verhinderte eine noch höhere Niederlage.
Die Oldesloer haben in Neumünster imponiert! Sehr gut Bliebenich und Horst Liedtke. Brandgefährlich der rechte Sturmflügel Meins und Peters. Es war mehr Leben in dem Spiel der Oldesloer, mehr Kampfgeist und offensichtlich auch die größere Bereitschaft, für den Punktgewinn alles zu wagen. Sehr bemerkenswert die Kondition der Mannschaft, die nach dem Wechsel unterstrich, welch ein starker Gegner sie zu sein vermag, wenn alle mit der entsprechenden Einsatzfreudigkeit bei der Sache sind.
Beste Spieler beim VfR Neumünster Schmahl und Schröder; beim VfL Oldesloe Bliebenich und Peters. SPM
VfR Neumünster Am.: Schultze - Schlüter, Hamann - Schmahl, Schröder, Rohwedder - Holm, Schmuck, Harms, Katt, Hildebrandt.
VfL Oldesloe: Rolf Kröger - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke - Karl-Heinz Nußkern, Horst Korn, Roland Erbs - Herbert Meins, Jürgen Peters, Egon Lütge, Alfred Liedtke, Dieter König.
Tore: 1:0 Hildebrandt (23.), 1:1 Erbs (68., Handelfmeter), 1:2 König (77.), 1:3 Horst Liedtke (85.). - Schiedsrichter: Link (Kiel). - Zuschauer: 400.
Samstag, 27. Aug. 1960 Kilia - die Elf, die LBV Phönix schlug. Morgen im Stadion. VfL ohne Dau und Wilkens. Im zweiten Heimspiel der neuen Fußballsaison hat der VfL Oldesloe wieder einen Kieler Vertreter, diesmal ist es der FC Kilia, als Gegner. Beide Mannschaften verloren ihre ersten Heimspiele gegen Aufsteiger, während sie auswärts zu beachtlichen Siegen kamen. Die beiden Vorjahrestreffen endeten jeweils mit einem Heimsieg (VfL 6:3, Kilia 4:0). Der VfL, erstmalig im Punktspiel wieder mit Lindemann wird seinen Mittelplatz ebenso wie Kilia festigen wollen.
Kilia wurde eine große Saison vorausgesagt. Man bezeichnete die Elf als ernsthaften Titelanwärter. Nach ihrem 3:2-Erfolg über Phönix folgte dann aber am Vorsonntag die 1:2-Heimniederlage gegen Gut Heil Neumünster. Man spricht jetzt ganz anders von den Kielern. Selbstverständlich darf man sie wegen dieser Schlappe nicht unterschätzen. Vielleicht nahmen sei den Aufsteiger zu leicht.
Vom VfL sollte man erwarten, daß er alles daran setzen wird, um eine zweite Heimniederlage zu Beginn der Saison zu vermeiden. Eigentlich müßte mit den Leistungen des VorSamstags auch morgen gegen Kilia etwas zu erreichen sein. Zwar werden die Stürmer Dau und Wilkens (Manöver) noch fehlen, dafür können Lindemann und Buls mitwirken. Bei richtiger taktischer Einstellung auf den Gegner und mehr Einsatzfreude als im ersten heimspiel müßte mindestens ein Punkt abfallen. ST
Sonntag, 28. Aug. 1960 - 3. Punktspiel
VfL Oldesloe - Kilia Kiel 3:1 (2:0)
Kilia hat den Faden verloren. VfL gewann verdient 3:1. Sondermann verletzt. Ein schnelles, kampfbetontes Spiel bei Dauerregen auf glattem Rasen, obwohl die Technik nicht ganz zu ihrem Recht kam. In beiden Durchgängen dominierte die VfL-Elf, die den Chancen nach hätte höher gewinnen können, leicht. Kilias Abwehr hatte viele Schwächen. Aber auch die Sturmleistung war zu schwach, um das VfL-Gehäuse ernstlich zu gefährden.
Der VfL Oldesloe bot eine ausgezeichnete Gesamtleistung. Vor allem klappte es in der Fünferreihe, in der es keinen schwachen Punkt gab. Zwar spielte der Sturm in den ersten zehn Minuten ohne König, der dann aber gleich nach seinem Erscheinen die Führung herausschoß und weitere klare Chancen herausarbeitete. Gut gefiel auch Horst Liedtke, der sich zum geeigneten Halbstürmer entwickelt hat. Schade, daß sein Bruder „Ala“ nicht die gleiche Größe hat - es wäre das richtige Gespann im Sturm! Herausragender Spieler in der Läuferreihe zweifellos der repräsentative Lindemann, der neben Peters und Bliebenich ein ausgezeichnetes Arbeitspensum absolvierte. Beide Außenläufer zeigten sich erst nach der Pause von ihrer besten Seite. Buls hatte nicht allzuviel Arbeit.
Kilia hat enttäuscht. Man hatte von dem Bezwinger des LBV Phönix etwas mehr erwartet. Die Deckung fand kein System, Oldesloes gefährlichsten Stürmer entscheidend abzublocken. Bei trockenem Boden wäre die Niederlage bedeutend höher ausgefallen! Im Sturm gaben sich Stoltenberg und Bygand die größte Mühe, auch Panier versuchte sein möglichstes, während Kuske und Meyer es doch recht ruhig angehen ließen. In der Läuferreihe konnte Neumann überzeugen, doch sind Lübker und Jürgensen keine Aufbauspieler. In der Verteidigung war Schwerdtfeger recht sattelfest, dagegen wirkte Kowalski gegen Herbert Meins recht schwach. Eine großartige Leistung vollbrachte Sondermann, der trotz seiner Verletzung in der 12. Minute noch bis zur 80. Minute auf dem Platz ausharrte, dann aber durch Jürgensen ersetzt werden mußte. Auch Jürgensen konnte noch zwei Oldesloer Bomben unschädlich machen! SPM
VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Karl-Heinz Nußkern, Wilhelm Lindemann, Roland Erbs - Herbert Meins, Alfred Liedtke, Egon Lütge, Horst Liedtke, Dieter König.
Kilia Kiel: Sondermann - Schwerdtfeger, Kowalski - Lübker, Jürgensen, Neumann - Panier, Kuske, Meier, Stoltenberg, Bygand.
Tore: 1:0 König (35.), 2:0 Horst Liedtke (43.), 2:1 Stoltenberg (55.), 3:1 Herbert Meins (67.). - Schiedsrichter: Kruse (Neumünster). - Zuschauer: 1000.
Samstag, 3. Sept. 1960 Aufsteiger Siems im Stadion. VfL zum ersten Mal mit Wasmund im Tor. Morgen hat der VfL Oldesloe um 17 Uhr im Stadion den Aufsteiger TSV Siems zum Gegner, der im Vorjahr noch als Bezirksligist durch einen 3:1-Sieg den VfL aus der vierten DFB-Pokalrunde herausbrachte. Bisher noch ohne Punktgewinn, werden die Lübeck-Siemser alles daran setzen, um in ihrem dritten Punktspiel endlich zum Erfolg zu kommen.
Aufsteiger Siems, der vor drei Jahren schon einmal für ein Jahr der Landesliga angehörte, startete diesmal in der Landesklasse mit zwei Niederlagen (UT Kiel 0:5, Lägerdorf 1:3). Die altbekannten Thoms, Thimm und Schulz stellen mit den Nachwuchsspielern Goldbeck und Wöllner zur Zeit zwar keine ausgereifte, doch immerhin kampfstarke Sturmreihe dar, der nur noch etwas Entschlossenheit fehlt. In der Hintermannschaft sind Berghahn, Garthmann, Podleschny und Marquardt erfahrene Spieler, die einen nicht ganz sattelfesten Gegner zur Verzweiflung bringen können, wie sie es im Vorjahr im Pokalspiel im VfL-Stadion bewiesen.
Die VfL-Elf, die erstmalig mit dem Nachwuchstorwart Wasmund antreten wird und voraussichtlich Wilkens durch Schwalke ersetzen muß, hat keinen Grund, Siems zu unterschätzen. Wegen des Kreisreiterturniers auf dem Exer muß der Eingang zum Stadion bis 16.30 Uhr vom Pferdemarkt aus benutzt werden. ST
Sonntag, 4. Sept. 1960 - 4. Punktspiel
VfL Oldesloe - TSV Siems 2:1 (2:0)
Zuerst Oldesloe - dann aber Siems. Torwart Wasmund rettete dem VfL das 2:1. Siems gefiel recht gut. Recht schwer hatte es der VfL nach einer überlegenen ersten Halbzeit mit dem Aufsteiger, der in den letzten 25 Minuten auftrumpfte und dicht vor dem Unentschieden stand. Ersatztorwart Wasmund rettete den knappen Sieg durch großartige Abwehrleistungen. Der VfL hatte Glück, daß die Siemser sich erst im zweiten Durchgang fanden und sie selbst sehr schnell zum 2:0-Vorsprung kamen. Nach der Pause waren es aber die Siemser, die nach dem Anschlußtor dominierten. Man fragte sich berechtigt nach der Pause, wo ist die Kampfkraft des VfL geblieben?
Bester Mann in den letzten 30 Minuten war ohne Zweifel Wasmund, der in seinem Debüt Großartiges leistete. Ebenso zeigten Bliebenich, Peters und Lindemann zufriedenstellende Leistungen, die vor der Pause jedoch weit besser waren. Erbs hatte einen guten Tag, während Wilkens nach der Pause im Tempo nachließ. Der VfL-Sturm konnte 60 Minuten gefallen, um dann aber saft- und kraftlos auseinanderzufallen.
Siems startete viel zu spät. Während Garthmann, Podleschny und Rapp in der Hintermannschaft prachtvoll spielten, versagte Howe. Torwart Storch vereitelte vor der Pause eine höhere Niederlage. Im Sturm war Thoms der Reißer, Thimm und Barz recht wieselflink, während Schulz und Richter recht umständlich operierten. Allgemein fehlte dem Sturm der Vollstrecker. Alle Achtung vor der Gesamtleistung des TSV in der letzten halben Stunde! Da gab es keine schwache Stelle mehr. Es wurde gekämpft und reichhaltig kombiniert, so daß man dieser Elf trotz ihrer dritten Niederlage den Klassenerhalt zumindest zutrauen kann.
Beste Spieler beim VfL: Herbert Meins, Alfred Liedtke, Wasmund; beim TSV: Garthmann, Thoms, Podleschny. SPM
VfL Oldesloe: Hans-Werner Wasmund - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Karl-August Wilkens, Wilhelm Lindemann, Roland Erbs - Herbert Meins, Alfred Liedtke, Egon Lütge, Manfred Dau, Dieter König.
TSV Siems: Storch - Rapp, Howe - Marquardt, Garthmann, Podleschny - Barz, Schulz, Thoms, Richter, Thimm.
Tore: 1:0 Alfred Liedtke (12.), 2:0 Alfred Liedtke (21.), 2:1 Richter (77.). - Schiedsrichter: Saul (Tungendorf). - Zuschauer: 1000.
Samstag, 10. Sept. 1960 UT Kiel - ein schwerer Gegner. VfL Oldesloe wäre mit einem Unentschieden zufrieden. Der VfL muß heute nach Kiel und steht dort auf dem Professor-Peters-Platz Union Teutonia Kiel gegenüber. Eine schwer umschiffbare Klippe für die VfL-Elf, die mit gleicher Sturmreihe wie am Vorsonntag antreten will. Wird sie wie im Vorjahr die Punkte aus Kiel mit nach Hause bringen?
Die Vorjahresbegegnung endete in Kiel mit einem 3:2-Sieg des VfL, der dann im Rückspiel zu hause 0:1 unterlag. Mit zwei klaren Siegen (5:0, 7:2) startete UT in dieser Saison, um dann aber nach zwei unentschiedenen Spielen am Vorsonntag in Schleswig 0:2 zu unterliegen. In der Besetzung hat sich bei UT seit dem Vorjahr wenig geändert. Nach wie vor entwickelt die Mannschaft eine unbändige Kampfkraft, die schon mehrmals die Grenzen des Erlaubten überschritt. Jetzt wird sie, nachdem sie auf den sechsten Tabellenplatz zurückgefallen ist, den auf den dritten Platz vorgestoßenen VfL bremsen wollen.
Für den VfL wird in diesem Spiel die Kondition entscheidend sein. Allgemein wird er technisch als besser bezeichnet. Nachteilig für die Oldesloer ist der Umstand, daß einige Spieler unmittelbar nach der Arbeit die Reise nach Kiel antreten müssen. Gegenüber dem Vorsonntag spielt der VfL ohne Wasmund im Tor und Wilkens als Außenläufer. Auch ein Unentschieden wäre für den VfL schon ein Erfolg. ST
Samstag, 10. Sept. 1960 - 5. Punktspiel
Union Teutonia Kiel - VfL Oldesloe 2:0 (2:0)
Buls hielt Greif-Elfmeter. Aber dennoch schoß Greif sein Tor und UT siegte verdient 2:0. Ein schönes Spiel war es zweifelsohne nicht! Zwei hübsch herausgespielte Tore, körperlicher Einsatz, die Schnelligkeit des Spiels und hin und wieder ein paar gekonnte Einzelleistungen auf beiden Seiten waren das einzig Überzeugende an dieser Begegnung, in der Fehlpässe am laufenden Band und eine nicht mehr zu übertreffende Schußunsicherheit Trumpf waren.
Der Sieg der Platzherren geht aber vollauf in Ordnung. Sie erwiesen sich im Sturm als weitaus gefährlicher als die spielerisch besseren Gästestürmer. Besonders der talentierte Greif wurde zu einem nur zu schwer zu bremsenden Unruhestifter in der Oldesloer Abwehr, und so war es auch kein Wunder, daß er an beiden Toren mehr oder weniger beteiligt war. Pech hatte er in der 59. Minute, als der großartig gefallende Torhüter Buls einen von ihm unplaziert geschossenen Handelfmeter sicher parieren konnte. Mit Einschränkungen brachte Mittelstürmer Stricker die von ihm gewohnte Form. Schwächer als sonst operierte der linke Flügel mit Ohm und Wilke. Konsequent im Einsatz und recht schlagsicher erwies sich die UT-Abwehr, in der der routinierte Rußmann eine gute Tagesform erwischt hatte. Aber auch Torwart Jäger strahlte wieder in der Hintermannschaft Ruhe aus.
Der VfL Oldesloe enttäuschte in Kiel ein wenig. Besonders schwach spielte der Sturm, der jeden Druck vermissen ließ. An Torchancen fehlte es nicht, aber es war kein Stürmer in der Lage, die Möglichkeiten beherzt auszunutzen! Die einzige Ausbeute blieb ein Lattenschuß in der ersten Halbzeit vom Halblinken Dau. Auch die Abwehr des VfL war nicht sattelfest. Hätten die Gäste nicht ihren großartigen Torwart Buls gehabt, die Niederlage wäre noch eindeutiger ausgefallen! Neben Buls konnten lediglich Lindemann als Stopper und der Halblinke Alfred Liedtke zufriedenstellen. SPM
Union Teutonia Kiel: Jäger - Ewers, Schütze - Rußmann, Scheel, Brandt - Wulf, Greif, Stricker, Ohm, Wilke.
VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Karl-Heinz Nußkern, Wilhelm Lindemann, Roland Erbs - Herbert Meins, Alfred Liedtke, Egon Lütge, Manfred Dau, Dieter König.
Tore: 1:0 Greif (22.), 2:0 Stricker (44.). - Schiedsrichter: Werner (Flensburg). - Zuschauer: 1200.
Samstag, 17. Sept. 1960 Heute gegen Phönix. VfL setzt zum ersten Mal Schulz und Kößling ein. Der VfL Oldesloe spielt heute um 16.30 Uhr auf dem Phönix-Platz in Lübeck gegen den Ex-Oberligisten LBV Phönix erstmalig mit den Neuzugängen Schulz und Kößling im Sturm. Phönix wird - ohne Ertel - in der gleichen Besetzung wie gegen Flensburg antreten (4:0) antreten. Für den VfL, der nach dem 3:2 des Vorjahres zumindest eine Punkteteilung erreichen will, kein Spaziergang.
Nach schwachem Start - VfR Neumünster Amateure 1:2 und Kilia 2:3 - schlug Phönix in den beiden vorangegangenen Spielen Schwartau 5:0 und Flensburg 4:0. Man muß deshalb der Phönix-Elf heute die Rolle des Favoriten einräumen. Der unterschiedliche Tabellenplatz (VfL 5. und Phönix 10.) ist zu Beginn der Saison noch kein richtiger Maßstab für das Können der beiden Mannschaften.
Beim VfL gab es eine Änderung im Sturm. Die vorangegangenen Leistungen (Siems 2:1 und Kiel 0:2) gaben Veranlassung, erstmalig die beiden Neuzugänge Schulz (früher TSV Kücknitz) und Kößling (früher TSV Grabau) einzusetzen. Ein interessantes Experiment, das natürlich nicht ohne Risiko ist. Mit einer Punkteteilung wäre den VfL-Mannen schon gedient. ST
Samstag, 17. Sept. 1960 - 6. Punktspiel
Phönix Lübeck - VfL Oldesloe 1:3 (1:1)
Oldesloer kämpften - Phönixer lahmten. Hochverdientes 3:1 für VfL. Totale Ausfälle im Angriff des müde wirkenden Phönix. Überragend: Lindemann, Alfred Liedtke und Peters. Beim LBV überzeugte nur Eckhorst. Dieses 3:1 für den VfL Oldesloe ist genau die richtige Quittung für eine lahm, müde und „dumm“ spielende Phönix-Mannschaft, die ihren Anhang lange nicht mehr so grenzenlos enttäuscht haben dürfte wie an diesem Samstagnachmittag! Gewiß: die Adlerträger mußten kurzfristig die verletzten beziehungsweise erkrankten Köhler, Prehn und Müller ersetzen und deshalb mit Dretzler auch einen Mann mitspielen lassen, der mit seiner Grippeerkrankung eigentlich ins Bett gehört hätte. Aber eine Entschuldigung gibt es für diese lendenlahme Leistung nicht! Die Oldesloer waren den Phönixern in der taktischen Einstellung und in der Kondition um Längen voraus. Sie gewannen auf jeden Fall hochverdient und wurden am Ende von ihren 400 Schlachtenbummlern mit Recht begeistert gefeiert!
Vor fast genau zwei Jahren, an einem wunderschönen Sonntagvormittag, gewann eine großartig kämpfende Oldesloer Mannschaft zur allgemeinen Verblüffung auf der Lübecker Lohmühle gegen den gerade aus der Oberliga abgestiegenen VfB (der dann aber doch Meister wurde und auch auf Anhieb ins Oberhaus zurückkehrte) verdient mit 3:1. Der Phönix erlebte jetzt - ebenfalls mit 1:3 - den gleichen Reinfall ...
Donnerwetter haben die Oldesloer gekämpft! Messerscharf wurde der (harmlose!) Phönix-Sturm abgedeckt, mit Schwung, Einsatz (und auch Können!) gestürmt! Die Oldesloer Stürmer suchten und fanden stets den kürzesten Weg zum Lübecker Tor - die Phönixer dagegen spielten den Ball im Mittelfeld erfolglos hin und her, meist so lange, bis ein Oldesloer dazwischengesprungen war!
Kein Zweifel, daß der VfL verdient gewann und den Chancen nach noch höher hätte siegen können! Wieder groß in Fahrt gekommen: Lindemann, der dem ängstlichen und erneut enttäuschenden Hartz keinen Stich ließ. Der eigentliche Motor war der kleine Alfred Liedtke, der überall auftauchte und auch ein wunderschönes Tor (das wichtige 2:1) erzielte. Ausgezeichnet aber auch Verteidiger Peters, der vor drei Jahren noch am linken Flügel der Phönix-Oberligaelf stürmte! Gefallen haben auch Erbs und der sonst nur verteidigende Horst Liedtke. Gut führten sich die beiden Neuerwerbungen Schulz und der lange, etwas unbeweglich wirkende (aber dennoch schnelle!) Kößling ein. Kößling überraschte mit einem bildhübschen Tor (Fallrückzieher), beide dürften eine willkommene Verstärkung für den VfL bedeuten, der in dieser Verfassung seinen Platz in der Spitzengruppe so schnell nicht wieder verlieren dürfte!
Was aber war in den Phönix gefahren? Langsam, umständlich, ja geradezu lahm das ganze Spiel. Die beiden 18jährigen Göckens (ein totaler Ausfall) und Winkel zeigten in ihrem ersten Amateurliga-Punktspiel nicht einmal Einsatz, bewegten sich so zaghaft und schüchtern wie in der ersten Tanzstunde! Sie enttäuschten besonders, aber bis auf Eckhorst (der Senior der Elf zeigte wenigstens vorbildlichen Einsatz!) waren ihre Nebenspieler (vielleicht noch mit Ausnahme von Dretzler und Hoffmann, der jetzt aber schon zu viel auf „Schau“ macht!) nicht besser. Ertel in seinem ersten Spiel nach seiner Verletzungspause zu langsam, Hartz in einigen Szenen geradezu ängstlich, Gloe und Mielenz zu umständlich und schwerfällig! Es war eine grenzenlose Enttäuschung für den Phönix-Anhang!
So wird der Phönix niemals Meister! Ob es (nach sechs Verlustpunkten in fünf Spielen!) tatsächlich besser wird, wenn erst Bähnck (schon ab Samstag), Röhl und Klotzbücher (und auch Köhler und Prehn wieder) dabei sind? Den Chancen nach hätte Oldesloe auch 8:4 siegen können. Allein Hartz stand zweimal allein vor Buls, ohne den Ball über die Linie zu bekommen. König erging es gegen Söchtig nicht besser. Ob die Phönixer sich nach diesem Reinfall nun endlich einmal die Ärmel aufkrempeln und kämpfen, Einsatz zeigen werden? Mit diesen Spielereien kommt die Mannschaft auf keinen Fall weiter! SPM
Phönix Lübeck: Söchtig - Mielenz, Eckhorst - Iden, Gloe, Hoffmann - Göckens, Dretzler, Hartz, Ertel, Winkel.
VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Bliebenich, Jürgen Peters - Alfred Liedtke, Wilhelm Lindemann, Roland Erbs - Heinz Schulz, Horst Liedtke, Martin Kößling, Manfred Dau, Dieter König.
Tore: 0:1 Horst Liedtke (21.), 1:1 Hartz (41.), 1:2 Alfred Liedtke (75.), 1:3 Kößling (80.). - Schiedsrichter: Link (Kiel). - Zuschauer: 2000.
Samstag, 24. Sept. 1960 VfL vor schwerer Aufgabe. Friedrichsort kommt in stärkster Besetzung. Der VfL Oldesloe trifft morgen um 15 Uhr im VfL-Stadion auf den Vizemeister SV Friedrichsort. Er will nach seinem vorangegangenen 3:1-Sieg über Phönix mit der gleichen Mannschaft durch einen weiteren Sieg seinen vierten Tabellenplatz festigen. Die Leuchtturmwärter, die mit ihrer Mannschaft der Oberliga-Aufstiegsrunde antreten wollen, müssen stärker als die Phönix-Elf eingeschätzt werden. Wird der VfL es schaffen?
Berechtigt zählte man die Friedrichsorter Elf für die neue Saison zum engeren Kreis der diesjährigen Titelanwärter. Obgleich sie das Oberhaus nicht erreichten, überzeugte sie doch ihren Aufstiegsspielen. Wenn die neue Saison auch mit drei Niederlagen für sie begann, so konnte sie doch in den beiden vorangegangenen Spielen VfB Kiel 3:1 und UT Kiel 1:0 besiegen. Die Elf hat keine Abgänge zu verzeichnen.
Ihr Schlußdreieck mit Schramm im Tor, mit Röder, Schottke als Verteidiger, stellt mit Stopper Helmut Geertz ein stabiles Bollwerk dar, und die beiden Außenläufer Lankeit und Beckmann erfüllten ihre Aufgaben zuletzt großartig. Wenn ihr Sturm dann noch in der Besetzung Humburg, Schulte, Bodtke, Horn und Rolf Geertz antreten sollte, wird der VfL morgen der Elf aus der Oberliga-Aufstiegsrunde gegenüberstehen, die eine weit stärkere Partie als die ersatzgeschwächte Phönix-Elf des VorSamstags liefern sollte.
Der VfL steht dennoch vor keiner unlösbaren Aufgabe. Er stellt dem Vizemeister eine Mannschaft gegenüber, der es an Kampfkraft nicht fehlen sollte und die auch technisch versiert ist. Vorjahresergebnis im Stadion: 1:1. ST
Sonntag, 25. Sept. 1960 - 7. Punktspiel
VfL Oldesloe - SV Friedrichsort 1:5 (0:4)
Torwart Schramm sprang vor Begeisterung in die Trave! Friedrichsort beim 5:1 in Oldesloe so gut wie lange nicht. Als Vizemeister hatte Friedrichsort alle (hochgesteckten!) Erwartungen erfüllen können. Die so schlecht in die Saison gestartete Elf wird beim Erhalten der in Oldesloe gezeigten Form bald wieder in der Spitzengruppe mitmachen! Es war ein hervorragendes Spiel. Die Leuchtturmwärter wirkten sehr selbstsicher, vor allem in der ersten Halbzeit, und zeigten zeitweise Ansatz von Oberligareife. Allerdings geht ihr 4:0-Vorsprung auf das Konto der Oldesloe Abwehr, die recht offen spielte. Dazu hatte Stopper Lindemann, vor einer Woche beim 3:1 in Lübeck über den LBV Phönix noch der große Prellbock, einen rabenschwarzen Tag erwischt und Außenläufer Alfred Liedtke wurde in der Friedrichsorter Drangperiode vor der Pause seiner Aufgabe als Abwehrspieler nicht gerecht.
Bei etwas konzentrierterer Spielweise im gegnerischen Strafraum hätte der VfL bei zeitweise starker Feldüberlegenheit nach der Pause das Ergebnis für sich besser gestalten können. Das war nicht jene VfL-Elf des VorSamstags, die gegen Phönix 3:1 gewann! Aber die Friedrichsorter waren auch einwandfrei besser als die Phönixer! Das beruhigte auch Trainer Nowakowski vom VfL, der die Schuld dieser Niederlage seiner Abwehr zuschiebt. Lindemann bot eine recht schwache Partie, Peters und Bliebenich spielten zu offensiv, was für die gegnerischen Stürmer ein gefundenes Fressen war. Torwart Wasmund trifft keine Schuld an dieser überraschenden Niederlage. Alfred Liedtke verdarb durch seinen Eigensinn und sein langes Ballhalten viel und vernachlässigte auch seine Aufgaben als Abwehrspieler. Dagegen konnte Erbs überzeugen. Kößling sollte man gegen so eine Klassemannschaft noch nicht einsetzen, denn es fehlt ihm noch an Technik und Erfahrung. Im Sturm überzeugten König, Lütge (wenn auch etwas zu langsam), Horst Liedtke und Schulz durchaus gegen die großartig aufspielende Friedrichsorter Abwehr.
„Wenn wir gewinnen, springe ich nach dem Spiel in die Trave“, äußerte sich Torwart Schramm vor dem Spiel. Er tat es wirklich! Lange nicht mehr sah man in Oldesloe eine so gut spielende Mannschaft wie die aus Friedrichsort! Eine gute Zusammenarbeit vor der Pause sicherte der weit besseren Mannschaft den verdienten Vorsprung, der noch kurz vor Schluß ausgebaut werden konnte. Großartig der Innensturm mit Classen, Bodtke und Horn, der die Flanken von Schulz und Pabst zu nutzen verstand. Beide Außenläufer unterstützten geschickt den Sturm und waren im Aufbau und Stören großartig. Lankeits Führungstreffer leitete den nachfolgenden Torreigen ein. Die Abwehr, in der besonders Stopper Rolf Geertz (der eigentliche Linksaußen!) glänzte, war sicher. Außerdem hatte sie es mit den etwas zu drucklosen Angriffen der Oldesloer nicht allzu schwer. Torwart Schramm ohne Tadel. Fazit: Die Friedrichsorter haben in diesem Spiel unter Beweis gestellt, daß sie durchaus noch zu dem engeren Kreis der Titelanwärter gehören. SPM
VfL Oldesloe: Hans-Werner Wasmund - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Alfred Liedtke, Wilhelm Lindemann, Roland Erbs - Heinz Schulz, Egon Lütge, Martin Kößling, Horst Liedtke, Dieter König.
SV Friedrichsort: Schramm - Röder, Schöttke - Lankeit, Rolf Geertz, Beckmann - Schulz, Classen, Bodtke, Horn, Pabst.
Tore: 0:1 Lankeit (15.), 0:2 Pabst (35.), 0:3 Horn (40.), 0:4 Classen (42.), 1:4 Bliebenich (60.), 1:5 Bodtke (89.). - Schiedsrichter: Thamm (Neumünster). - Zuschauer: 1400.
Samstag, 1. Okt. 1960 VfL reist nach Flensburg. Umbesetzte Mannschaft soll zwei Punkte holen. Der VfL Oldesloe hat morgen um 15 Uhr nach Phönix und Friedrichsort in Flensburg einen weiteren schweren Gegner. Der SV Flensburg 08 war bisher auf seinem Platz an der Mürwikstraße für den VfL unbesiegbar. Aber die 08er kamen umgekehrt auch in Oldesloe noch zu keinem Sieg. Diesmal will der VfL das ihm gestellte Problem mit einer umbesetzten Mannschaft lösen. Vielleicht glückt es ihm.
Friedrichsort, dem der VfL am Vorsonntag 1:5 unterlag, wurde zu hause von Flensburg 3:2 geschlagen, und Phönix, der dem VfL auf eigenem Platz 1:3 unterlag, bezwang wiederum die Flensburger zu Hause 4:0. Kopfstände also am laufenden Band. Wenn auch die 08-Elf danach zwei eindeutige Heimsiege gegen TuS Lübeck (4:1) und TSV Siems (8:2) errang, dürfte sie in ihrer derzeitigen Form nicht stärker einzuschätzen sein als die VfL-Elf von morgen.
Das Rückgrat der Flensburger Elf bildet Stopper Müller. Im Sturm dürften besonders Flanz, Christiansen und Gronkowski hervorzuheben sein. Im Tor hat sich bisher gegenüber dem Nachwuchstorwart Lück Stammtorwart Neukirchen als der bessere erwiesen.
Der VfL hat den Anschluß an die Spitzengruppe noch nicht verloren (6. Platz) und könnte die Flensburger (9:5 Punkte) durch einen Sieg von ihrem fünften Tabellenplatz verdrängen, was nicht unmöglich ist. Während der Halbzeitpause führt die Leichtathletikabteilung des SV Flensburg 08 einen 1000-Meter-Lauf durch, an dem vom VfL die Läufer Ruhser, Teschendorff und Hafemann teilnehmen. ST