Schulen in Bad Oldesloe 

Das Jahr 1960

 

Donnerstag, 7. Januar 1960

Die drei Jürgen waren nicht zu schlagen

Theodor-Mommsen-Schüler siegten im Europa-Quiz vor dem Oldesloer Jugendbund

Mit 26 von 27 erreichbaren Punkten siegte die Mannschaft des Theodor-Mommsen-Gymnasiums im staatsbürgerlichen Quizabend, den die Volkshochschule gemeinsam mit der Europa-Union unter dem Motto „Kennst du dein größeres Vaterland?“ veranstaltete.

Über zwei Stunden kämpften die Mannschaften der Deutschen Jugend des Ostens, des Oldesloer Jugendbundes, der Kreisberufsschule, des Gymnasiums und der Deutschen Angestellten-Jugend, jeweils drei männliche Jugendliche, die mit großem Eifer bei der Sache waren und nach Überwindung ihres Lampenfiebers mit beachtlichem Wissen aufwarteten.

Als launiger Quizmaster fungierte Egon Weissner (Plön) von der Europa-Union, der den jungen Mitspielern immer wieder Eselsbrücken baute. Doch gleich in der ersten Runde gab es einige Pannen, als die Hymnen von europäischen Ländern vorgespielt und dazu die Flaggen gezeigt worden. In der zweiten Runde mußte an Hand eines Steckbriefes ein europäisches Land genannt werden. Auch dabei gab es Schwierigkeiten, die in der nächsten Runde „Bekannte Europa-Vorkämpfer“ noch größer wurden. Dagegen kamen die Antworten beim Komplex „Berühmte Baudenkmäler“ wie aus der Pistole geschossen.

Als Preisrichter punkteten Frau Weissner (Europa-Union), Walter Aßmann (Volkshochschule) und Alfred Max Dörfler (Presse).

Die rund 150 Zuhörer und die unterlegenen Wettkämpfer zollten den drei Siegern Jürgen Peter, Jürgen Riedell und Jürgen Klöckner viel Beifall. Die drei Theodor-Mommsen-Schüler gewannen einen achttägigen Ferienaufenthalt in Schleswig-Holstein. Dabei werden sie mit anderen Jugendlichen aus europäischen Ländern zusammenkommen. Wahrscheinlich ist auch ihre Teilnahme am Landesausscheidungskampf in Kiel, da bei den bisherigen sechs Europa-Quizveranstaltungen erst eine Mannschaft volle 27 Punkte erreichen konnte. An alle übrigen Teilnehmer überreichte die Europa-Union gute Bücher.

Mit 24 Punkten kam, nur knapp geschlagen, der Oldesloer Jugendbund (Horst Stegert, Gert Tromnau und Jochen Wittmack) auf den zweiten Platz. Dann folgten die Deutsche Jugend des Ostens, die Berufsschule und die Angestellten-Jugend mit je 15 Punkten.

Den Sonderpreis der Verkehrswacht holten sich ebenfalls die Gymnasiasten. Auch hier blieb der Jugendbund nur knapp auf der Strecke. Die Jugendlichen erwiesen sich bei den drei Fragen aus dem Gebiet des europäischen Verkehrswesens als sehr beschlagen. Die Oberschüler erhielten zur Belohnung eine hübsche Kollegmappe.

Zu Beginn hatte Volkshochschule-Leiter Arthur Pusewey der Europa-Union und der Kreisverkehrswacht für die Mitwirkung gedankt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.1.1960

 

Donnerstag, 7. Januar 1960

Elternversammlung

Die Elternversammlung zur Informierung über die Übergangsprüfung findet für Gymnasium und Mittelschule gemeinsam morgen um 16.30 Uhr in der Aula der Theodor-Mommsen-Schule statt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.1.1960

 

Sonnabend, 16. Januar 1960

Vesdoro hatte Gäste

Der Verein ehemaliger Schüler der Oldesloer Oberrealschule (Vesdoro) konnte bei seinem traditionellen Grünkohlessen in Wiggers Gasthof viele Mitglieder und Gäste begrüßen. Von der Theodor-Mommsen-Schule waren Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann und ein Teil des Lehrerkollegiums erschienen, ferner Oberstudiendirektor a.D. Staberock, ehemalige Lehrer und Mitglieder der Vereinigung ehemaliger Stormarnschüler in Ahrensburg. Bei Vorträgen, auch aus dem Kreis der Gäste aus Ahrensburg, Ansprachen und Erzählungen über Erlebnisse aus der Schulzeit, blieb man einige Stunden gesellig zusammen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 18.1.1960

 

Freitag, 29. Januar 1960

Zweite Lehrerprüfung bestanden

Frau Hildegard Fenner, Lehrerin an der Sonderschule, bestand vpor einer Prüfungskommission unter Vorsitz von Regierungsschulrat Gröll die zweite Lehrerprüfung.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.1.1960

 

Montag, 1. Februar 1960

Handwerker in der Stadtschule

Hämmern und Klopfen schallt aus den Räumen der Stadtschule! Während im Sommerhalbjahr die Außenfront des bereits 120 Jahre alten Gebäudes renoviert wurde, werden zur Zeit die Innenräume von Grund auf überholt. Die Arbeiten sind so umfangreich, daß die Schulferien für sie nicht ausreichen. Sieben Klassen mußten kürzlich ihre- gewohnten Räume verlassen. Sie anderweitig unterzubringen, bereitete erhebliche Schwierigkeiten. Für einige Schüler mußte Schichtunterricht eingeführt werden. Schulleitung und Lehrerkollegium bitten die Eltern um Verständnis für die vorübergehenden Unregelmäßigkeiten im Schulbetrieb. Leider lassen sie sich nicht ganz vermeiden. Von Seiten der Schule wird alles getan, den Unterricht so wenig wie möglich zu stören, von Seiten der Stadt alles, die Arbeiten so schnell wie möglich zu beenden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 1.2.1960

 

Dienstag, 2. Februar 1960

Glückwünsche für Heinrich Lemburg

Zum 85. Geburtstag Heinrich Lemburgs fanden sich in seiner Wohnung in der Bahnhofstraße viele Gratulanten ein, unter ihnen Bürgermeister Barth, Rektor i.R. Schmiedel als Vertreter der Lehrerschaft, Imker-Landesvorsitzender Lucas und Kreisvorsitzender Brunsen als Vertreter der Imkerschaft, ferner Gilde-Kommandeur Martin Münster.

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.2.1960

 

Dienstag, 2. Februar 1960

Französisch oder Latein?

Ungewöhnlich stark war der Besuch der Elternversammlung, zu der die Theodor-Mommsen-Schule die Eltern der Quintaner in Wiggers Gasthof eingeladen hatte. Etwa 80 Väter und Mütter ließen sich von Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann und Studienrat Heidler darüber informieren, welche Gesichtspunkte bei der Wahl der zweiten Fremdsprache für die Quarta ab Ostern zu berücksichtigen sind. Zur Auswahl stehen Französisch- und Latein. Ihre Entscheidung sollen die Eltern bis zum 9. Februar dem Gymnasium mitteilen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.2.1960

 

Sonnabend, 6. Februar 1960

Aufträge für die Turnhalle

Vom Magistrat sind auf der letzten Sitzung weitere Aufträge für den Turnhallenneubau neben der Klaus-Groth-Schule vergeben worden. Die Maurerarbeiten haben bereits begonnen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.2.1960

 

Montag, 8. Februar 1960

Platz im Bundesgebiet: Theodor-Mommsen-Schule

Wie der Bundesfachzeitschrift „Leichtathletik“, dem amtlichen Organ des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, Nummer 1/1960, zu entnehmen ist, nimmt die Theodor-Mommsen-Schule im Mannschaftsmehrkampf der Schulen DMM Klasse C mit 6811 Punkten den siebenten Platz ein.

Wenn man bedenkt, daß bei 765 Gymnasien gleicher Klasseneinteilung 156 Mannschaften an dem Wettbewerb beteiligt waren, ist diese Plazierung auf Bundesebene ein hervorragendes Ergebnis. Bei dem Vergleichskampf der Oberschulen und Gymnasien im Bezirk Süd am 24. September 1959 reichte die Punktzahl nicht nur für den Sieg; die Theodor-Mommsen-Schule wurde auch Landessieger.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.2.1960

 

Freitag, 12. Februar 1960

Vesdoro

Kappen- und Bockbierfest am 13. Februar im Café Arnold. Es ist ratsam, Tischbestellungen aufzugeben. Der Festausschuß.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.2.1960

 

Sonnabend, 13. Februar 1960

Mündliche Abiturientenprüfung Anfang März

Voraussichtlich Anfang März – der genaue Termin steht noch nicht fest – wird für die beiden Oberprimen der Theodor-Mommsen-Schule die mündliche Abiturientenprüfung stattfinden. Die schriftliche Prüfung erfolgte bereits am 8., 9. Und 11. Januar.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.2.1960

 

Sonnabend, 13. Februar 1960

Karnevalsstimmung beim Vesdoro

Übermütige Karnevalsstimmung herrschte auf dem sehr gut besuchten Kappen- und Bockbierfest des Vereins ehemaliger Schüler der Oberrealschule Oldesloe (Vesdoro) im Café Arnold. Mitglieder und Gäste wurden mit einem Willkommenstrunk auf Kosten des Vereins empfangen. Vorsitzender Hans Werner Meyer begrüßte besonders zahlreiche Gäste aus Ahrensburg von der Vereinigung ehemaliger Stormarnschüler und aus Altona vom Verein ehemaliger Schleeschüler (Vesdar). Beide Vereine luden die Vesdoro-Mitglieder sehr herzlich zu Gegenbesuchen ein.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.2.1960

 

Dienstag, 16. Februar 1960

Unterricht nur nachmittags

Wegen der Reparaturarbeiten in der alten Stadtschule sind jetzt einige Klassen in die neue Klaus-Groth-Schule „ausgelagert“ worden. Sie können dort aber nur nachmittags unterrichtet werden. Die Eltern sind von dieser Regelung wenig erbaut, weil diese Arbeiten nach ihrer Ansicht auch in den Ferien hätten erledigt werden können. Offenbar will die Stadt aber die dafür notwendigen Mittel noch in diesem Haushaltsjahr bis zum 31. März ausgeben.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.2.1960

 

Sonnabend, 20. Februar 1960

Lesestunden mit deutscher Fibel unter der Äquatorsonne

Oldesloer Ehepaar aus Südwestafrika zurück – Sehnsucht nach dem heimatlichen grünen Hausgarten – Unvergeßliche Jahre

Wim. – Nach dreieinhalbjährigem Aufenthalt in Südwestafrika, wo er eine deutschsprachige Schule leitete, ist der Oldesloer Mittelschullehrer Fritz Rehkopf mit seiner Frau in die Heimat zurückgekehrt. Noch ist nur weniges von dem umfangreichen Gepäck geöffnet, das viele Erinnerungen an den schwarzen Erdteil enthält, u.a. Waffen der Eingeborenen, Farbfilme und 800 Farbdias, Felle und Zeugnisse des schulischen Lebens in Karibib, einem Ort, in dem an 299 Tagen des Jahres die Sonne scheint.

Als Fritz Rehkopf den Auftrag einer Vereinigung deutscher Farmer annahm, die von ihnen unterhaltene Schule mit Internatsbetrieb zu einer Mittelschule auszubauen, reizte ihn diese pädagogisch interessante Aufgabe. Er wußte aber wenig von Südwestafrika. Dort muß man seine Erfahrungen selbst sammeln. Gleich an den ersten Tagen in Karibib geschah es, daß er sich an den Schreibtisch setzen wollte. In diesem Augenblick sah er vor seinen Augen eine Hornviper, eine äußerst giftige Schlange. Er holte einen Knüppel und schlug sie tot. Die Viper war durch die Ritze der schlecht schließenden Haustür hereingekommen Die erste Erfahrung im Umgang mit Schlangen: Alle Türen und Fenster sorgfältig abdichten! Nie wieder ist eine Schlange ins Haus gelangt.

Dieses aufregende Erlebnis darf aber, so erzählte Fritz Rehkopf, nicht zu der Annahme verführen, man lebe in Südwestafrika gefährlich. Gewiß sind dem Oldesloer Ehepaar noch viele Schlangen in der Steppe begegnet, auch die berüchtigte schwarze Mamba und der Python, eine riesige Würgeschlange, aber da saß es geborgen im Auto. Es hat auch Löwen, Geparden, ganze Elefantenherden, Nashörner, Krokodile und unabsehbare Scharen aller Antilopenarten gesehen. Doch das war zur Hauptsache auf mehrwöchiger Safari im Kaoko-Veld und bei zwei ausgedehnten Besuchen der Etoscha-Pfanne, dem Naturschutzpark von Südwest. An den Umgang mit Riesenspinnen, die nicht ganz aus dem Hause zu vertreiben waren, tat die Gewöhnung ein übriges. Frau Rehkopf, die sich zuerst vor Schreck entsetzt hatte fand später nichts mehr dabei, sie anzufassen, ausgenommen natürlich die giftigen Vogelspinnen.

Etwa wie Bargteheide

Karibib kann man seiner Bedeutung nach etwa mit Bargteheide vergleichen. Die weiße Bevölkerung ist zahlenmäßig natürlich weit geringer. Die Schwarzen Ieben abseits in einer abgeschlossenen Werft. Sie müssen arbeiten, können sich also nicht, wie es manche gern tun, auf die faule Haut Iegen, wenn sie für eine Weile Geld genug verdient zu haben glauben. Aber in der Wahl des Arbeitsplatzes sind sie frei.

Als Fritz Rehkopf nach Karibib kam, zählte die Schuler 76 Schüler und drei Lehrer. Als er sie verließ, unterrichteten neun Lehrer 185 Schüler. Möglich wurde das durch Schaffung neuer Unterrichtsräume und Erweiterung des Internats. Manche der sechs bis 16 Jahre alten Internatsschüler kommen von Farmen, die bis zu 300 Kilometer entfernt sind. Aber die Eltern nehmen gern die Kosten – nach deutschem Geld etwa 240 Mark monatlich – auf sich. Im Durchschnitt haben diese Farmen 10.000 Hektar mit großen Herden von Rindern und Karakulschafen (Persianer). Der Farmertrag hängt vom Regen ab, der nur für einige Wochen im Jahr fällt, manchmal aber auch gänzlich ausbleibt.

Auslandsfibel bewährte sich

Im letzten Halbjahr unterrichtete Fritz Rehkopf die Schulanfänger, um eine Fibel auszuprobieren, die im Auftrage der Auslandsschulabteilung des Auswärtigen Amtes herausgegeben worden ist. Sie bewährte sich sehr gut

Wöchentlich 42 Unterrichtsstunden – gegenüber 28 in der Bundesrepublik – in einem zwar sehr gesunden Hochlandklima, aber immerhin doch unweit des Äquators, stellen große Anforderungen an die Lehrer. Wenn man dazu noch die Verantwortung rechnet, die Fritz Rehkopf als Schulleiter trug, versteht man es, daß er den Vertrag trotz Angebotes und fast doppelten Gehaltes nicht verlängert hat.

Was vermißte Frau Rehkopf in Karibib am meisten: den grünen deutschen Gemüse- und Obstgarten. Für die Einsamkeit und eine gewisse Einförmigkeit des Lebens entschädigten die Ferien mit mehrwöchigen Autoausflügen. Die Gastfreundschaft bei Fahrten in die nähere und weitere Umgebung war von überströmender Herzlichkeit. In Usakos besuchte das Ehepaar Rehkopf den Bruder des Oldesloer Bahnhofswirts Hermann Christ. Er hat dort ein Warenmagazin. Den Bruder des Oldesloer Rechtsanwalts Dittmer, der etwa 100 Kilometer entfernt wohnt, trafen sie zu ihrem Bedauern nicht an.

Während sie die Schiffsreise vor dreieinhalb Jahren an der westafrikanischen Küste entlang gemacht hatten, gingen sie diesmal an der Ostküste an Bord eines italienischen Luxusdampfers. Bei dieser Gelegenheit lernten sie noch Daressalam, Aden, Suez, Durban und Venedig kennen.

Nach dem großen Aufräumen in ihrem Haus im Finkenweg fühlen sie sich nun wieder in Bad Oldesloe heimisch. Fritz Rehkopf unterrichtet wieder an der Königin-Luise-Schule, aber: „Wir möchten die dreieinhalb Jahre Afrika in unserem Leben nicht missen. Ich kann nur jedem, der Gelegenheit zu einem längeren Auslandsaufenthalt hat, raten, sie wahrzunehmen.“

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.2.1960

 

Montag, 22. Februar 1960

Schulrat Lüth verabschiedete sich

Auf einer Kaffeetafel auf der Konferenz des Lehrerkollegiums verabschiedete sich Schulrat Heinrich Lüth von der Mittelschule, die er mehrere Jahre geleitet hatte. Konrektor Gehrke lobte die erfolgreiche Schularbeit und die pädagogischen Fähigkeiten es ehemaligen Rektors. Manche Anregungen und Gespräche hätten durch ihn Gestalt gewonnen und der Schule Gesicht gegeben, auch der Bau der Turnhalle sei seiner Initiative zu verdanken. Im Namen des Kollegiums überreichte der Konrektor Schulrat Lüth Blumen und einen Bildband: Emil Nolde. Zwar sei sein Dienst in der Schule, so sagte Heinrich Lüth, bedauernswerterweise beendet, aber nicht sein Dienst an der Schule, mit der er sich weiter eng verbunden fühle.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.2.1960

 

Mittwoch, 24. Februar 1960

Oberschüler spendeten „Brot für die Welt“

Vor einigen Tagen erhielt die Theodor-Mommsen-Schule ein Schreiben, in dem sich der Propst der Propstei Segeberg für die überwiesene Spende von 365,38 DM zur Unterstützung der Hilfsaktion der evangelischen Kirche in Deutschland „Brot für die Welt“ herzlich bedankte. Das Geld stammt aus einer Sammlung, die auf Initiative der Schüler des Gymnasiums durchgeführt und durch einen Betrag aus dem Kulturfonds der Schülermitverantwortung ergänzt wurde. Die SMV freut sieh besonders über dies Schreiben, da hiermit ihre Arbeit auch von außen Anerkennung erhält.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.2.1960

 

Mittwoch, 24. Februar 1960

Klaus-Groth-Schule stellt aus

Am kommenden Wochenende zeigt die Klaus-Groth-Schule Arbeiten aus dem Zeichen-, Handarbeits- und Werkunterricht in einer Ausstellung, zu der alle Eltern und Freunde der Schule eingeladen sind. Vor geladenen Gästen findet zum Auftakt eine Laienspielaufführung statt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.2.1960

 

Donnerstag, 25. Februar 1960

Normaler Unterricht

Wieder normaler Vormittagsunterricht haben die Klassen der Klaus-Groth-Schule im Gebäude der alten Stadtschule. Wie berichtet, hatten die Klassen wegen der Reparaturarbeiten vorübergehend nachmittags in den Räumen der neuen Stadtschule unterrichtet werden müssen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.2.1960

 

Sonntag, 28. Februar 1960

Klaus-Groth-Schüler stellten aus

Viel Beachtung fand die Ausstellung von Schülerarbeiten in der Oldesloer Klaus-Groth-Schule. …

Die Schule erstrebe, wie Rektor Johannes Volkmann in der Eröffnungssprache betonte, nicht nur das Arbeitsergebnis, sondern sie wolle erzieherisch dahin wirken, daß die Jungen und Mädchen durch das Gestalten zur Persönlichkeitsgestaltung kommen.

Zeugnis von diesem pädagogischen Ziel legten nicht nur die Zeichenarbeiten ab, die einen Einblick in den Zeichenunterricht aller Jahrgänge der Schule gaben. Auch die Handarbeiten der Mädchen und die Werkarbeiten der Jungen des achten und neunten Schuljahres ließen Gestaltungswillen und Geschmack erkennen. Da sah man Nachtwäsche neben Kissen und Puppenkleidchen, ein Auslegerboot neben Vogelhäuschen und einem Schachspiel. Aufschlußreich waren Mappenarbeiten des siebenten bis neunten Schuljahres, in denen Aufsätze, Niederschriften und Zusammenfassungen des Unterrichtsergebnisses gesammelt waren. So waren u.a. zu dem Thema „Wie gestalte ich meine Freizeit?“ aufschlußreiche Arbeiten über Musik, Literatur und Kunst zu finden.

Zu der Schüleraufführung, die der Eröffnung der Ausstellung voranging, hatte Rektor Volkmann nur einen kleinen Kreis von Zuschauern einladen können, weil die Eingangshalle nicht mehr Platz bietet. Mädchen und Jungen der neunten Klasse führten ein Stück über die Unzufriedenheit der heutigen Zeit auf: „Das Hemd der Zufriedenheit!“ von Hans Fischer, einstudiert von Lehrer Karl-Heinrich Ahrendt. Ihr frisches, natürliches Spiel fand viel Beifall. Unter den Gästen befanden sich die Schulräte Rudolf Heitmann und Heinrich Lüth und die Leiter anderer Schulen. Der Besuch der Ausstellung war an beiden Tagen sehr rege.

STORMARNER TAGEBLATT vom 1.3.1960

 

Dienstag, 1. März 1960

Die Abiturienten der Theodor-Mommsen-Schule

In der Theodor-Mommsen-Schule fand die mündliche Prüfung der Abiturienten unter Vorsitz des Staatlichen Prüfungskommissars, Frau Oberschulrätin Schiller, ihren Abschluß. Von der Prüfung waren Hans Peter Jenssen, Peter Jessel und Ursula Sommer aus der Oberprima s und Gerhard Drews aus der Oberprima m befreit. Alle 37 Oberprimaner bestanden das Abitur.

Klasse OIs:

Siegrun Albrecht (Berufswunsch Sprachlehrerin), Harbo Andresen (ev. Theologe), Helmut Arriens (Offizier), Renate Beyer (Lehrerin), Harm Bischoff (Bankkaufmann), Hans-Jürgen Fock (Offizier), Doris Gehrmann (Philologie), Volker Gerken (Lehrer), Jürgen Griepentrog (Dolmetscher), Ive Hauswald (Philologe), Hans-Peter Jenssen (Mathematiker und Physiker), Peter Jessel (Programmierer), Klaus Laasner (Polizeioffizier), Ingrid Lutz (Rechtspfleger), Peter Marwedel (Offizier), Hinrich Matthiessen (Exportkaufmann), Wolfgang Melms (Diplomingenieur), Ingrid Milz (Lehrerin), Annelott Printz (Kinderärztin), Jürgen Reichardt (Sportlehrer), Silvia Rinderspacher (Schulpsychologin), Reinhard Schmidt (Arzt), Elisabeth Schütt (Lehrerin). Ursula Sommer (Konsulatssekretärin).

Klasse OIm:

Karin Albrecht (Architektin), Bernd Carsten (Geologe), Gerhard Drews (Physiker), Peter Eppendorfer (Dipl.-Ing.), Edith Hanelt (Rechtspflegerin), Klaus Hangarter (Physiker), Hans-Peter Reibnitz (Marineoffizier), Erika Röhrke (Apothekerin), Eberhard Schröder (Dipl.-Ing.), Bernd Schwarz (Chemiker), Hans-Joachim Slama (Lehrer), Ulrich Stumpf (Architekt), Adolf Witt (Astronom).

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.3.1960

 

Montag, 7. März 1960

Kultusminister Osterloh spricht

Vor geladenen Gästen wird der schleswig-holsteinische Kultusminister Edo Osterloh morgen um 16 Uhr in Wiggers Gasthof über kulturpolitische Fragen sprechen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.3.1960

 

Montag, 7. März 1960

Kernlehre in der Theodor-Mommsen-Schule

Die Stadt erhielt als Träger des Theodor-Mommsen-Gymnasiums auf Antrag von der Bundesregierung einen Zuschuß von 11.000 Mark. Er ist für die Anschaffung von Geräten für den Unterricht über die Kernlehre bestimmt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.3.1960

 

Dienstag, 8. März 1960

Konzert des Gymnasiums

Morgen abend veranstaltet das Theodor-Mommsen-Gymnasium ein Konzert mit dem Schulchor und dem Schulorchester unter Leitung von Studienrat Fritz Alshuth. Neben Chorliedern stehen zwei Sinfonien von Johann Friedrich Fasch und Johann Stamitz und das Klavierkonzert Es-Dur (Köchel-Verz. 107) von Mozart auf dem Programm. Solisten sind Jutta Meyn, Barbara Schmidt (beide Gesang) und Anni Göttsche (Klavier).

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.3.1960

 

Dienstag, 8. März 1960

Minister Osterloh: 1964 kein Lehrermangel mehr

Volksschule in der Krise – Schwimmhallen-Bauprogramm angekündigt

Man muß sich darüber klar sein, daß die Schulpolitik nur ein Teil der allgemeinen Kulturpolitik ist“, betonte Kultusminister Osterloh, als er im Gasthof Wigger auf einer Versammlung des CDU-Kreisverbandes hauptsächlich vor Pädagogen aus dem Kreisgebiet sprach.

Der Minister beleuchtete die Schulsituation in unserem Lande und betonte, daß der Lehrermangel bis 1964 behoben sein werde. Erst dann könne die Ausbildungszeit an den Pädagogischen Hochschulen des Landes auf sechs Semester verlängert werden. „Es ist besonders erfreulich festzustellen, daß der Lehrerberuf wieder mehr Anziehungskraft bekommen habe. Man muß sich aber damit abfinden, daß künftig an den Volksschulen vorwiegend weibliche Kräfte unterrichten werden“, unterstrich der Minister.

„Leider ist die Volksschule im Bundesgebiet in Gefahr, vernachlässigt zu werden „ Die Einführung eines zehnten Schuljahres an den Volksschulen sei nicht möglich, weil Klassen und Lehrer dazu fehlen. Deshalb könne der Oberstufe auch vorerst kein neuer Charakter gegeben werden.

Das bisherige Ausleseverfahren für den Besuch der weiterführenden Schule habe sich voll bewährt. In Schleswig-Holstein besuchen 38 Prozent aller Volksschüler eine weiterführende Schule. Im Bund sind es im Durchschnitt nur 25 Prozent. „Schleswig-Holstein hat im Bundesdurchschnitt auch den größten Prozentsatz an Sextanern, die bis zum Abitur durchhalten“, betonte Osterloh.

Zur Mittelschule meinte der Minister, daß diese Schulform in unserem Land besonders stark ausgeprägt sei. Er warnte aber vor einem „isolierten Stand der Mittelschullehrer“, weil der organische Zusammenhang zwischen Volks- und Mittelschullehrer nicht verloren gehen dürfe. Spezialbegabten Volksschullehrern sollte immer die Möglichkeit offen bleiben, an die Mittelschule zu gehen. Deshalb könne er sich für die Forderung des Mittelschullehrerverbandes auf Einrichtung eines eigenen „Institutes für eine Mittelschullehrerausbildung“ nicht erwärmen. „Die Mittelschule soll ihre Verbundenheit mit der Volksschule immer pflegen.“

Schließlich kündigte der Kultusminister ein besonderes Bauprogramm für Schwimmhallen an. Bereits im kommenden Jahr wolle das Land hierfür wahrscheinlich Förderungsmittel bewilligen.

Abschließend fand eine rege Diskussion statt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.3.1960

 

Mittwoch, 9. März 1960

Abiturientenentlassung

Morgen um 10.30 Uhr werden die 37 Abiturienten der Theodor-Mommsen-Schule in der Aula des Gymnasiums feierlich verabschiedet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.3.1960

 

Mittwoch, 9. März 1960

Mittelschüler stellen aus

Für rund 100 Schüler und Schülerinnen des zehnten Schuljahres der Königin-Luise-Schule findet am Sonnabend die Abschlußprüfung statt. Anschließend werden die Abgänger, wie dies in jedem Jahr üblich ist, Hand- und Werkarbeiten, Zeichnungen und ihre schriftlichen Jahresarbeiten öffentlich ausstellen, und zwar von Sonnabend bis einschließlich Dienstag, jeweils nachmittags. Nach den Osterferien, am 25. April, werden drei Klassen mit 115 Schülern, überwiegend Mädchen, des fünften Schuljahres neu gebildet. Im vergangenen Jahr waren es vier Klassen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.3.1960

 

Mittwoch, 9. März 1960

Ausklang mit Schulkonzert

  1. – Den musikalischen Ausklang des Schuljahres bildete für das Theodor-Mommsen-Gymnasium ein Konzert, zu dem sich in der Aula zahlreiche Zuhörer eingefunden hatten. Das Programm wies Namen wie Mozart, Brahms, Chopin, Schumann und Wolf auf. Ausführende waren der Schulchor und das Schulorchester, dazu als Solisten drei Schülerinnen. Angesichts der großen Zahl der Mitwirkenden stellten die Leistungen dem musikpädagogischen Können Studienrat Alshuths das beste Zeugnis aus.

Einen Sondererfolg errang die erst elfjährige Anni Göttsche, Tochter unseres nun bald scheidenden Organisten, mit dem Mozartschen Klavierkonzert in Es-Dur, das sie mit erstaunlicher Technik und schönem Ausdruck spielte. Ein wenig verwirrt durch den starken Beifall, suchte sie schnell Zuflucht im Orchester, dem sie als Geigerin angehörte. Jutta Meyn und Barbara Schmidt brauchten sich ebenfalls über Beifall für ihre Liedvorträge nicht zu beklagen.

Das zyklenähnlich gestaltete Programm schloß mit dem eindrucksvollen Zusammenklang von Chor und Orchester in Fritz Dietrichs „Eh‘ ich mich niederlege“. Die Schüler dankten ihrem Musiklehrer mit einem Blumenstrauß, Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann tat dies mit einem herzlichen Händedruck – willkommener Anlaß für das Publikum, seinen Beifall zustimmend zu verstärken.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.3.1960

 

Donnerstag, 10. März 1960

Vorarbeiten für den dritten Bauabschnitt

Für das Haushaltsjahr 1961 hat die Stadt die Verwirklichung des dritten Bauabschnitts der Klaus-Groth-Schule vorgesehen. Mit den Vorarbeiten ist schon jetzt begonnen worden. Geplant sind sechs Klassenräume, ferner ein Werkraum, ein Zeichenraum, eine Küche und ein Handarbeitsraum, diese sämtlich mit Nebenräumen. Die Kosten werden auf 130.000 Markveranschlagt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.3.1960

 

Donnerstag, 10. März 1960

Sonderschule stellt aus

Die Sonderschule bereitet eine Ausstellung von Schülerarbeiten aus dem Zeichen-, Handarbeits- und Werkunterricht vor. Sie wird am Sonnabend und Sonntag in den oberen Räumen des Schulgebäudes in der Königstraße stattfinden und einen aufschlußreichen Einblick in die Arbeit der Schule geben.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.3.1960

 

Donnerstag, 10. März 1960

Abschied vom Theodor-Mommsen-Gymnasium

37 Oberprimaner nahmen nach glücklich bestandenem Abitur Abschied vom Theodor-Mommsen-Gymnasium. Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann gab ihnen Verse Hermann Hesses, mit denen er seine Einführungsrede vor einem Jahr begonnen hatte, mit auf den Weg: „Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in neue, andre Bindungen zu geben.“

Die vermeintlichen Steine, die ihnen die Schule in den Weg gelegt habe, würden die Scheidenden später einmal, so versicherte Dr. Tiedemann lächelnd, als Bausteine erkennen, geschaffen, um von Lebensstufe zu Lebensstufe zu gelangen.

Einleitend hatte der Oberstudiendirektor nach festlicher Musik die Eltern, Oberstudiendirektor a.D. Staberock als einstigen Lehrer der Abiturienten, Stadtrat Schömer, Elternbeiratsvorsitzenden Eberhardt und den Vesdoro-Vorsitzenden Meyer begrüßt.

In seiner Festansprache gab Studienrat Hauswald, Klassenlehrer der OIm, unter dem Thema „Der Mensch in der Zeit“ eine philosophisch-historische Betrachtung darüber, wie der Mensch die Gegenwart sehen müsse. Hieran knüpfte Abiturient Gerhard Drews an, nachdem er Eltern und Lehrern im Namen seiner Mitschüler gedankt hatte. Er könne mit gutem Gewissen der Schule bestätigen, daß sie die Schüler gerade über die Situation der Gegenwart hinreichend informiert habe, so daß sie fähig wären, sich ein Urteil aus eigener Erkenntnis zu bilden.

Die anschließende Kammersonate von CoreIli spielten ausschließlich Geschwister von Abiturienten, verstärkt durch den Vater eines Abiturienten, dirigiert von Studienrat Alshuth.

Nach der Zeugnisverteilung überreichte Dr. Tiedemann Gerhard Drews für das beste Reifeprüfungszeugnis eine Buchprämie des Vesdoro.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.3.1960

 

Freitag, 11. März 1960

Dritte Volksschule

Der kürzlich vom Stadtparlament genehmigte Durchführungsplan Nr.7, der das Baugebiet zwischen der Grabauer Straße und der Hamburger Straße betrifft, sieht eine dreigeschossige Bauweise vor. Hier soll auch die dritte Oldesloer Volksschule errichtet werden, wenn sie notwendig wird. Ihr Platz dürfte an der Theodor-Storm-Straße sein, die bis zur Hamburger Straße verlängert werden soll.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.3.1960

 

Montag, 14. März 1960

Mittlere Reife für 95 Oldesloer Mittelschüler

Klasse 10a:

Margret Behm, Inge Feddern, Gerda Fianke, Marion Klinck, Marianne Kneese, Marlis Langmaack, Ursula Müller, Anita Peik, Elke Quartier, Alix Rode, Ursel Saage, Wiebke Schlobohm, Monika Schülke, Ruth Schwanke, Ingrid Severin, Heidemarie Stamer, Ulla Starke, Bärbel Walter, Anita Zühlke, Manfred Beckmann, Heiko Erichsen, Eberhard Fordan, Gerhard Frieser, Gisbert Gomille, Uwe Gragen, Peter Kersten, Hans-Jürgen Koopmann, Gerhard Künken, Jasper Peters, Diethart Reichardt, Wolfgang Saurma, Reimer Sommer.

Klasse 10b:

Ursula Becker, Ilse Drodner, Rosemarie Groth, Barbara Göttsch, Margret Hansen, Sybille Herzog, Sybille Kiesel, Heide Maaß, Ulrike Pein, Barbara Rabe, Karin Relling, Birgit Rulland, Christel Scharnberg, Hildegund Schmidt, Gertrude Schwarz, Ingrid Stegemann, Meike Thiesen, Henning Arps, Rainer Arps, Burckhardt Bräuer, Albert Dahl, Günter Doll, Wolfgang Eckert, Jürgen Göttsch, Heinz Goitowski, Jörg Kiesewetter, Klaus Ramm, Udo Rickert, Holger Rudolph, Volker Schmüser, Hermann Schop, Ulrich Tuchner, Peter Winterfeldt, Peter Wolf.

Klasse 10c:

Marianne Basmer, Rosemarie Brandt, Heike Bücking, Edda Brigmann, Ruth Drews, Sigrid Eberhard, Gretel Fischer, Friedel Flemming, Antje Freitag, Gisela Freitag, Elke Heidler, Barbara Hopp, Margret Hüttmann, Ursula Maibom, Doris Maschke, Ulrike Pohlenz, Käthe Sendzik, Rosemarie Tromnau, Waldemar Barkmann, Hans-Heinrich Bruhns, Uwe Büsing, Werner Hass, Heiner Heckt, Richard Lifke, Holger Lüth, Edmund Püttjer, Wolfgang Schmidt, Peter Thomsen, Hartmut Wittek.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.3.1960

 

Dienstag, 15. März 1960

Ausstellung bewies Erfolg der Sonderschule

Die Jahresarbeitenausstellung der Sonderschule am Sonnabend- und Sonntagnachmittag hatte eine stattliche Besucherzahl aufzuweisen. In drei Räumen wurde eine schöne Gesamtschau aus dem Zeichen-, Handarbeits- und Werkunterricht des Jahres geboten.

Im ersten Klassenzimmer hatte die Unterstufe (dritte und vierte Schuljahr) ihre Leistungen in der Papiertechnik (Falten, Schneiden, Kleben) ausgestellt: bunte Falt- und Klebeblätter, Laternen, Baumanhänger, kleine Papierdrachen u.a.m. Erstaunlich, was Kinder nach der Umschulung mit anfangs recht ungeübt Händen fertiggebracht haben.

Schon der Blick in den Raum der Mittelstufe (fünfte und sechste Schuljahr) zeigte einen großen Fortschritt der Entwicklung und der Fertigkeiten der Schüler.

Der Clou der Ausstellung war die Klasse der Oberstufe (siebente bis neunte Schuljahr) mit den schwierigeren Papp-, Hand- und Holzarbeiten. Die jungen bauten Karussells und stellten aus Holz Brieföffner, Schalen (mit Hohlbeitel und Holzhammer mit der Hand geschlagen) und recht gefällige Blumenhocker her. Bei den Mädchen waren zu bewundern neben behäkelten Taschentüchern, Schürzen, Blusen, Schals, gewebte Kissenbezüge (auf Webrahmen!) und zwei wie Smyrnateppiche geknüpfte Bettvorleger. Von den Zeichnungen seien die Wappenblätter aus dem ostdeutschen Raum, die Arbeiten zu dem Thema „Blühender Baum“ und das „Herzlich willkommen“ im Treppenhaus lobend erwähnt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.3.1960

 

Dienstag, 15. März 1960

Mittlere Reife

Unter den Schülerinnen der Königin-Luise-Schule, die die mittlere Reife erlangt haben, befindet sich in der Klasse 10a auch Marianne Kruse.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.3.1960

 

Dienstag, 15. März 1960

Nachruf

Am 13. März 1960 starb nach schwerer Krankheit unser Kollege Herr Ernst Bahnsen.

Durch seine Ausgeglichenheit, die Aufrichtigkeit seines Wesens und die väterlich-gütige Art hat er sich als Erzieher und als Kollege Vertrauen und Zuneigung erworben. Wir denken an ihn in Trauer und Dankbarkeit.

Das Kollegium der Königin-Luise-Schule.

STORMARNER TAGEBLATT vom 1.3.1960

 

Mittwoch, 16. März 1960

Schwarzer Schatten über der Abschiedsfeier

Unter den Klängen eines Blockflötenquartetts betraten die Abgänger der Mittelschule zur Abschiedsfeier die geschmückte Aula.

Konrektor Gehrke begrüßte Bürgermeister Barth, Bürgerworthalter Rosch, den Vorsitzenden des Kulturausschusses Schömer und die Elternschaft. Ein unerwartetes und erschütterndes Ereignis, der Tod des Lehrers Ernst Bahnsen, überschattete das sonst freudige Abschiednehmen. Der stellvertretende Schulleiter Gehrke hob die pädagogischen und menschlichen Qualitäten des überall geschätzten Verstorbenen hervor. Nach einem stillen Gedächtnis spielte Musiklehrer Riedell das Adagio einer Händel-Sonate.

Gedichte und Chorlieder unter Leitung von Mittelschullehrer Goldbeck umrahmten die Ansprache eines Klassenlehrers der zehnten Klassen, Mittelschullehrer Schönemann. Er führte u.a. aus, Lehrer und Schüler hätten die Sicherheit, daß nach den Tagen der Bedrängnis im Schulalltag die jungen Menschen sich nun auf das stützen könnten, was ihnen geboten worden sei, um sich im Leben zu bewähren.

Als Vertreter der Schülerschaft dankte Rainer Arps für den in der Schule erworbenen Schatz.

Nach der Zeugnisverteilung erhielten folgende Abgänger Buchprämien: Bärbel Walter, Gisbert Gomille (10a), Rosemarie Groth, Rainer Arps (10b), Rosemarie Tromnau und Marianne Basmer (10c).

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.3.1960

 

Mittwoch, 16. März 1960

Zum letzten Male

In einer gemeinsamen Feierstunde versammelten sich das Kollegium und die Schulabgänger der Stadtschule im Festraum der Schule.

Frau Rektorin Mohr wandte sich zum letzten Male mit ernsten, zugleich aber auch ermunternden Worten an ihre Schüler und stellte ihren Ausführungen das Dichterwort voran: „Und setztet ihr nicht das Leben ein, nie wird euch das Leben gewonnen sein.“

Für Fleiß, gutes Streben und würdige Haltung überreichte die Rektorin Heidemarie Rickert, Christel Böttche und Manfred Degelow wertvolle Buchprämien.

Gedichtsvorträge von Schülern der achten Klasse und die Darbietungen des Schulchores umrahmten die Entlassungsfeier. Renate Madauss und Manfred Degelow dankten der Schulleiterin im Namen aller Schulabgänger in herzlichen Worten.

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.3.1960

 

Sonnabend, 19. März 1960

In der Schule bestohlen

Ein Dieb machte sich an den Wintermantel des 17jährigen Eckart K aus Wakendorf heran, den dieser auf dem Flur einer Oldesloer Schule aufgehängt hatte, und stahl ein paar grün-weiße Fausthandschuhe, einen Personalausweis, eine blau-grüne Jahresfreifahrtkarte zum Schulbesuch, einen Eisenbahnerausweis Nr. 904-3, eine Beitragskarte des TuS Wakendorf-Götzberg u.a. im Werte von rund 150 DM. Am gleichen Tage wurde dem 16jährigen Oldesloer Joachim Sch. vom Schulflur ein Sakko gestohlen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.3.1960

 

Freitag, 25. März 1960

Nützlicher „Diktator“

Nachdem die Stadt in der Mittelschule gute Erfahrungen mit einem „Diktator“ genannten automatischen Verbrennungsregler für die Heizungsanlage gemacht hat, sind im neuen Haushaltsplan 1885 Mark für ein zweites Gerät dieser Art eingesetzt, das in der Oberschule verwendet werden soll. Der „Diktator“ entlastet den Hausmeister, da er selbsttätig nach der Außen- und Innentemperatur die Heizungsklappen öffnet oder schließt, und bewirkt durch diese Regulierung erhebliche Einsparungen von Heizungsmaterial.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.3.1960

 

Mittwoch, 30. März 1960

Verkehrserziehung ist Unfallverhütung

Das größte fahrbare Tonfilmkino im Bundesgebiet kommt vom 1. April bis 4. April in die Kreisstadt. Im Rahmen der Aktion „Verkehrserziehung ist Unfallverhütung“ werden den Oldesloer Schulen neuartige Verkehrsfilme vorgeführt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.3.1960

 

Donnerstag, 14. April 1960

Neuer Mittelschulrektor

Schulpflegschaft und Magistrat haben sich bei der Besetzung der Rektorenstelle an der Königin-Luise-Schule unter den vier von der Landesregierung zur Auswahl vorgeschlagenen Bewerbern für den 33jährigen Mittelschullehrer Harry Hiller aus Itzehoe entschieden. Eine Kommission hatte von den Bewerbern in ihren Wirkungsorten persönliche Eindrücke gewonnen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.4.1960

 

Donnerstag, 14. April 1960

Sonderschulleiter gesucht

Da der für die Leitung der Sonderschule in Aussicht genommene Sonderschullehrer Ermler seine Bewerbung zurückgezogen hat, muß die Stadt unter den Bewerbern, die das Kultusministerium vorschlagen wird, eine neue Wahl treffen. – An die Sonderschule versetzt worden ist Lehrer Werner Bruß, der bisher an der Schule Reesenbüttel in Ahrensburg tätig war.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.4.1960

 

Donnerstag, 14. April 1960

Mittelschüler holten im Turnen auf

Seit den Herbstferien pflegten die Schüler der Mittelschule die Turnübungen im Rahmen der Bundesjugendspiele an Reck, Barren, Kasten und Bock. Vorher hatten die Schüler, da sie auf die Turnhalle der Oberschule angewiesen waren, nur wöchentlich eine Turnstunde erteilt bekommen, was sich natürlich nachteilig auf den Leistungsstand auswirkte.

Diesen Gesichtspunkt ließ Konrektor Gerhard Gehrke bei der Verteilung der Siegerurkunden nicht außer acht. Er stellte vielmehr fest, daß der erstmalige Versuch, sich an den Winterspielen zu beteiligen, eine dankbare Förderung des Turnens bedeutet habe. 219 Jungen und 246 Mädchen nahmen an den Bundesjugendspielen teil. 70 Jungen und 74 Mädchen kamen mit 55 Punkten zur Siegerurkunde, das sind 31 Prozent. Zehn Jungen und sechs Mädchen konnte der stellvertretende Schulleiter die Ehrenurkunde des Bundespräsidenten überreichen. Mit 7,3 Prozent ist die Zahl der vom Turnunterricht befreiten Kinder recht hoch.

Die Lübke-Urkunde erhielten: Wiebke Schlobohm, Gerd Schmidt, Dörten Ohrt, Jörg Gebert, Henrike Göttsch, Heidemarie Nowak, Diethart Reichardt, Heinz Schnoor, Christel Koch, Ingrid Kindt, Erich Laser, Gesine Ohrt, Edith Wöltje, Barbara Rabe, Hartmut Beulcke, Emil Richter.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.4.1960

 

Sonnabend, 16. April 1960

7500 DM für die Aula

Die Empore der Gymnasialaula wird Tribühnenstufen erhalten, damit auch die Hintenstehenden in die Aula blicken können. Dafür hat der Magistrat 5000 DM bewilligt. Weitere 2500 DM sind für die Deckenbeleuchtung der Aula bewilligt worden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.4.1960

 

Sonnabend, 16. April 1960

Turnhalle wird gerichtet

Die Richtfeier für die Turnhalle der Klaus-Groth-Schule findet am kommenden Donnerstag statt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.4.1960

 

Dienstag, 19. April 1960

Internatsschule in Schloß Blumendorf

Freiherr von Jenisch hat das Schloß Blumendorf, das von Februar 1947 bis März 1959 als städtisches Krankenhaus gedient hatte, an Kerns Internatsschule verpachtet.

Diese staatlich genehmigte allgemeinbildende Schule für Jungen und Mädchen wird mit rund 100 Schülern von Schloß Kaltenhof in Dänischenhagen hierher übersiedeln und am 26. April den Unterricht aufnehmen. Schloß Kaltenhof soll dann als Schullandheim des Internats dienen.

Der Schulbetrieb erfordert Umbauten im Schloß Blumendorf. Die wichtigsten sollen bis zum 26. April erfolgt sein.

Das Institut umfaßt Volksschule, Mittelschule und höhere Schule.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.4.1960

 

Donnerstag, 21. April 1960

Doppeltes Richtfest

Aber nur über der Turnhalle hängt die Richtkrone

„Vollendet sind die stolzen Hallen, zu denen unsere Kinder wallen ...“, rief der Zimmerpolier vom Dachfirst des Turnhallenneubaues der Klaus Groth-Schule in seinem Richtspruch zu den Gästen der Richtfeier herunter. Bürgerworthalter Willy Rosch, Bürgermeister Hermann Barth, zahlreiche Stadtverordnete und nicht zuletzt Rektor Johannes Volkmann freuten sich beim Richtfest über das gelungene Werk, das noch vor dem Winter seiner Bestimmung übergeben werden soll.

Genau vier Monate nach Beginn der Maurerarbeiten steht jetzt die 26 mal 14 Meter große Turnhalle, eine Metallkonstruktion. Stadtbaumeister Walter Heinemann machte auf die Vorzüge des Neubaues aufmerksam. Er enthält je einen Umkleideraum und einen Waschraum für Jungen und Mädchen. Außerdem ist ein Lehrerzimmer vorgesehen. Die Halle bekommt doppelte Schwingfußböden aus Teakholz, Sicherheitsglas für alle Fenster, bis zu vier Meter Höhe schlagfesten Wandbelag, 36 Leuchtstoffröhren und eine Leichtöl-Umluftheizung. Die Kosten sind mit 277.000 DM veranschlagt.

Zum Richtschmaus waren auch die Männer vom Hamburgertorbrückenbau eingeladen, der ebenfalls zur Hauptsache fertig ist. Bürgermeister Barth dankte allen an den beiden Bauwerken in Planung und Ausführung Beteiligten für die zügige Arbeit. Die Turnhalle möge bald der Leibesertüchtigung dienen und die Brücke den Verkehrsengpaß in der Innenstadt beseitigen.

Rektor Volkmann beglückwünschte im Namen seiner 550 Schüler die Stadt und die am Bau Mitwirkenden zu der neuen Turnhalle.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.4.1960

 

Freitag, 22. April 1960

Schutzgitter

Vor dem Ausgang der Stadtschule in der Salinenstraße ließ die Stadtverwaltung ein Schutzgitter anbringen. Dadurch soll verhindert werden, daß die aus dem Schulhof stürmenden Kinder auf die Fahrbahn laufen. Wiederholt sind in der Salinenstraße Schüler in Gefahr gekommen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.4.1960

 

Sonnabend, 23. April 1960

An allen Schulen weniger Anfänger

Drei Klassen mit rund 110 Anfängern wird die Stadtschule in diesem Jahr einschulen. Im vorigen Jahr waren es 140. Die Klaus-Groth-Schule erwartet 70 Neulinge gegenüber 76 zu Ostern 1959. Die Eltern werden über den Einschulungstermin einzeln benachrichtigt. 110 Kinder werden in die Königin-Luise-Schule hinüberwechseln. Im vorigen Jahr hatte die Mittelschule über 130 Zugänger und mußte vier statt diesmal drei Klassen bilden. Das Theodor-Mommsen-Gymnasium wird 48 Sextaner gegenüber 61 im vorigen Jahr aufnehmen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.4.1960

 

Sonnabend, 30. April 1960

Stadtschulrenovierung fast beendet

Die Stadtschule in der Königstraße wird sich am Dienstag ihren Anfängern von ihrer schönsten Seite zeigen. Die umfangreichen Rennvierungsarbeiten sind fast beendet Alle Räume erhielten neue Fußböden, eine neue Treppe wurde eingebaut, der größte Teil der Lehmwände und Decken mußte neu verputzt und das Dach ausgebessert werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.4.1960

 

Sonnabend, 30. April 1960

Am Dienstag gibt es Schultüten

Gestern hatten die Sextaner ihren ersten Schultag im Theodor-Mommsen-Gymnasium. Die Neuling der Mittelschule haben bereit ihre erste Woche in der Königin-Luise-Schule hinter sich. Am kommenden Dienstag nun werden rund 180 ABC-Schützen der Stadtschule und der Klaus-Groth-Schule ihren ersten Schulweg antreten.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.4.1960

 

Dienstag, 3. Mai 1960

Neuer Mittelschulrektor eingeführt 

Heute vormittag wurde der neue Leiter der Königin-Luise-Schule, Rektor Harry Hiller, durch Schulrat Heinrich Lüth in sein Amt eingeführt.

Schon sein Vater war Leiter von Volks- und Mittelschulen. Harry Hiller holte, nachdem er im Herbst 1945 aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, sein Abitur nach und studierte dann an der Pädagogischen Hochschule in Flensburg.

Nach Ablegung der ersten und zweiten Lehrerprüfung war er bis 1953 an der Volksschule in Wilster und anschließend an der Mittelschule in Itzehoe tätig. Seine Prüfungsfächer bei der 1955 abgelegten Mittelschullehrerprüfung waren Physik/Chemie und Mathematik.

Harry Hiller widmete sich zusätzlich der Lehrerfortbildung. Er wirkte außerdem als Dozent an der Volkshochschule in Itzehoe und ist Begutachter der Landesregierung für Schulbücher.

Der 33jährige Rektor ist seit dem vergangenen Jahr mit einer Lehrerin verheiratet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.5.1960

 

Donnerstag, 19. Mai 1960

Kindervogelschießen naht wieder

Das schönste Fest des Jahres für Kinder und Eltern findet nach altem Brauch am Tage vor den Sommerfreien, also am Dienstag, dem 28. Juni, statt. Damit es in der gewohnten Weise begangen werden kann, bittet der vorbereitende Ausschuß um Spenden, denn die Beiträge der Kinder reichen nicht aus, um neben den Ausgaben für die Gewinne auch noch die Kosten für Musik und Zelte und Anschaffung und Reparatur der Spielgeräte zu decken.

Am kommenden Sonntag um 11 Uhr wird Erwachsenen der Farbschmalfilm vom Kindervogelschießen 1958 unentgeltlich in den Hansa-Lichtspielen gezeigt; Kinder sehen den Film in der Schule. Die Vorführung dauert etwa 15 Minuten.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.5.1960

 

Freitag, 20. Mai 1960

Jetzt gehört Schloß Blumendorf der Jugend

In das idyllisch gelegene Schloß Blumendorf ist fröhliche Jugend eingezogen. Mit Kerns Internatsschule, die das Schloß auf zunächst zehn Jahre gepachtet hat, kamen 70 frische Jungen und Mädchen. Ihr munteres Sprechen und unbekümmertes Lachen füllt nun die Räume, die nach der Auflösung des Städtischen Krankenhauses ein Jahr lang leer gestanden hatten.

… Wie uns Schulleiter Kern versicherte, haben sich nicht nur seine Zöglinge in Blumendorf schnell eingelebt, sondern auch er fühlt sich hier sehr wohl dank des Verständnisses, das die Stadt Bad Oldesloe seiner Arbeit entgegenbringt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.5.1960

 

Freitag, 27. Mai 1960

Laufend weniger Schüler

Die Schulen der Kreisstadt verzeichnen einen ständigen Schülerrückgang. Das Gymnasium hat zur Zeit 475 Schüler gegenüber 519 im vorigen Jahre und 678 im Jahre 1953. Vor allem der Anteil der auswärtigen Schüler ist zurückgegangen. Jetzt beträgt er nur noch 41,9 Prozent gegenüber 52,1 Prozent im Jahre 1953. Bei der Mittelschule bietet sich folgendes Bild: 635 Schüler gegenüber 641 im vorigen Jahr und 844 im Jahre 1953. Auch hier trat der Rückgang bei den auswärtigen Schülern stärker ein. Die Stadtschule hat 732 Schüler (im vorigen Jahr 744, 1953 788), die Klaus-Groth-Schule 537 (im vorigen Jahr 547, 1953 Neue Stadtschule 726), und die Seefelder Schule 21 (im vorigen Jahr 27, 1953 noch 74). In der Sonderschule stieg die Schülerzahl von 113 im vorigen Jahr auf 128.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.5.1960

 

Freitag, 27. Mai 1960

Unerfreuliche Form des Wanderns

Auf der Gesamtelternversammlung der Klaus-Groth-Schule wies Rektor Volkmann darauf hin, daß für 15 Klassen nur acht Unterrichtsräume und statt sechs Fachunterrichtsräume nur einer in eigener Schulanlage vorhanden sind. Die Stadtschule mußte deshalb Unterrichtsräume abgeben. Trotzdem sind drei Klassen noch Wanderklassen. „Das Wandern wird überhaupt an unserer Schule groß geschrieben“, bemerkte Rector Volkmann. Die Kinder wandern während der Schulzeit zum Fachunterricht zur Stadtschule von der Königstraße zur Königsberger Straße, zum Turnen zur Stadtschule oder zum Exer. Auch nach Fertigstellung der Turnhalle wird sich daran nichts ändern. Dann werden die Klassen aus der Königstraße zur Königsberger Straße wandern müssen. Dieses Wandern bedeutet Leerlauf und für die Kinder Ermüdung und damit Konzentrationsminderung. Diese Hemmnisse können, wie der Rektor betonte, nur durch den umgehenden Ausbau der Schule beseitigt werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.5.1960

 

Montag, 30. Mai 1960

Drei Bewerber vorgeschlagen

Für den Posten des Rektors an der Sonderschule, der zur Zeit unbesetzt ist, hat das Kultusministerium der Stadt drei Bewerber zur Auswahl vorgeschlagen. Nun werden sich Schulpflegschaft, Schulausschuß und Magistrat mit den Bewerbern beschäftigen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.5.1960

 

Montag, 30 Mai 1960

Wandschmuck für Turnhalle

Weil sich die Giebelseite der im Bau befindlichen Turnhalle für die Klaus-Groth-Schule zur Breslauer Straße hin für einen künstlerischen Schmuck anbietet, erwägt die Stadt, auf der mittleren Putzfläche eine Metallplastik oder eine Sgraffitoarbeit anbringen zu lassen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.5.1960

 

Donnerstag, 9. Juni 1960

Verkehrsgarten kommt!

Der von der Landesregierung eingerichtete Verkehrsgarten wird der Polizeiinspektion Bad Oldesloe vom 13. Juni ab für zwei Wochen zur Verkehrserziehung der Schuljugend zur Verfügung stehen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.6.1960

 

Freitag, 10. Juni 1960

Wimpel für verkehrssichere junge Radfahrer

Kreisverkehrswacht zeichnete Jungen und Mädel nach bestandener Prüfung aus

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81 Klaus-Groth-Schüler und 35 Königin-Luise-Schüler erwarben Radfahrerpaß. Die Jungen und Mädel wurden von der Verkehrswacht mit einem Wimpel und dem Abzeichen „Geprüfter Radfahrer“ ausgezeichnet.

In einer kleinen Feier auf dem Schulhof der Klaus-Groth-Schule wies Rektor Volkmann auf die Bedeutung der freiwilligen Radfahrprüfung hin und dankte der Polizei und der Verkehrswacht für die Unterstützung. Im Namen der Kreisverkehrswacht überreichte Alfred Max Dörfler dem Sieger der Oldesloer Radfahrprüfung, Klaus-Groth-Schüler Bodo Gloede, eine Collegemappe. Zwölf Jungen und Mädel bestanden mit „sehr gut“ und 52 mit „gut“. 29 der insgesamt 110 Prüflinge fielen durch; größtenteils hatten sie im praktischen Teil eine Stoppstraße überfahren.

In der Königin-Luise-Schule überreichte der Kreisfachberater für Verkehrserziehung, Mittelschullehrer Gerhard Fenner, im Auftrage der Kreisverkehrswacht die Auszeichnungen an die Schüler. 35 Königin-Luise-Schüler erhielten das Prädikat „Geprüfter Radfahrer“, darunter fünf mit „sehr gut“ und 26 mit „gut“. Der beste Prüfling wurde ebenfalls mit einer Collegemappe geehrt.

„Geprüfter Radfahrer – Vorsicht ist keine Feigheit – Leichtsinn ist kein Mut.“ Das steht auf dem Ehrenwimpel der Verkehrswacht, die von den geprüften Radfahrern nun mit Stolz geführt werden dürfen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.6.1960

 

Montag, 13. Juni 1960

Hans-Werner mit 67 Punkten

Bei der Radfahrprüfung in der Mittelschule war Hans-Werner Riecken mit 67 Punkten von 68 erreichbaren der verkehrssicherste der 35 Prüflinge. Damit hat die Mittelschule jetzt schon 115 geprüfte Radfahrer.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.6.1960

 

Donnerstag, 16. Juni 1960

Neuer Sonderschulleiter

Magistrat, Schul- und Kulturausschuß und Schulpflegschaft entschieden sich unter drei von der Regierung vorgeschlagenen Bewerbern einstimmig für den 45jährigen Sonderschullehrer Gerhard Hartmut aus Heide. Er wird in Kürze die Leitung der Oldesloer Sonderschule übernehmen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.6.1960

 

Sonnabend, 21. Juni 1960

Vier Jahrzehnte im Dienste der Jugend

Schulrat Rudolf Heitmann feiert Jubiläum

Im Sitzungssaal des Kreishauses empfing heute vormittag Schulrat Rudolf Heitmann aus Anlaß seines 40jährigen Dienstjubiläums zahlreiche Beweise der Anerkennung und Wertschätzung, vor allem für sein nunmehr 15jähriges Wirken für die Stormarner Volks- und Mittelschulen.

Im Namen der schleswig-holsteinischen Landesregierung überreichte Schul- und Regierungsrat Gröll, Kiel, dem Jubilar eine vom Ministerpräsidenten von Hassel unterzeichnete Urkunde. Landrat Dr. Haarmann sprach die Glückwünsche des Kreises aus und verband damit die Überreichung des Ehrentellers und eines Nelkenstraußes. Viele andere Gratulanten schlossen sich an.

Der 60jährige Jubilar besuchte in seiner Vaterstadt Kiel das Lehrerseminar. Nach seiner Anstellung studierte er an der Universität Kiel. Er nahm an beiden Weltkriegen teil.

Seit 1945 ist er Schulrat in Stormarn. Damals fand er angesichts der durch den Flüchtlingsstrom überfüllten Schulen eine sehr schwere Aufgabe vor, an deren Lösung er mit großer Hingabe gearbeitet hat. Vor allem lag ihm die Förderung von Schulbauten am Herzen. Mit sichtbarem Erfolg, wie die zahlreichen neuen Schulgebäude im Kreise beweisen.

Als einstiger Hilfsschullehrer hat sich Schulrat Heitmann stets ein besonderes Interesse für die Heilpädagogik bewahrt, wie er denn überhaupt der Lehrerschaft durch seine Aufgeschlossenheit für alle Geistesfragen ein von dieser anerkanntes Beispiel gegeben hat und gibt.

Der Jubilar ist ein großer Freund der Leibesübungen. Auf seine Anregung sind die Kreisschulsportfeste und die Schwimmlehrgänge eingeführt worden.

Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Schulräte in Schleswig-Holstein in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft setzt er sich für die Belange seiner Berufskollegen ein. Verdienste erwarb er sich weiter als Wohnungsbeauftragter für Landesbedienstete in Stormarn. Ihm ist die Schaffung von Wohnungen in Bad Oldesloe, Ahrensburg, Bargteheide, Trittau und Reinbek mit zu verdanken.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.6.1960

 

Sonnabend, 25. Juni 1960

Schülerspielmöpse danken mit Ständchen

2100 Oldesloer Kinder rüsten sich zum Vogelschießen – Weg des Festzuges

Über 2100 Oldesloer Schulkinder freuen sich auf Dienstag, den Tag ihres Vogelschießens, der ihnen zugleich auch den Beginn der Sommerfreien bescheren wird. Seit gestern ziehen die Spielmannszüge der Schulen durch die Stadt, um allen Spendern durch Ständchen zu danken.

Am häufigsten erklang das Schleswig-Holstein-Lied. Trotz der Sommerhitze bliesen und trommelten die Jungen unermüdlich. Daß sie dann und wann zu einem erfrischenden Trunk eingeladen wurden, erleichterte ihnen ihre Aufgabe etwas. Bis zum Montag wird dieser Ständchen-Umzug durch die Stadt dauern.

Am Montag wird auch, wie es Tradition ist, das Laub für die Girlanden und Blumenbügel aus dem Kneeden eingebracht und zwar zwischen 10 und 11 Uhr.

Der festliche Dienstag beginnt mit dem Wecken durch den Spielmannszug des Gymnasiums um 6 Uhr. Schon um 7 Uhr werden das Königspaar des Vorjahres und der Vogel abgeholt. Um 8 Uhr erfolgt das Abholen der Ehrengäste vom Markt, und um 8.30 Uhr beginnt der Umzug. Sein Weg: Hamburger Straße, Königstraße, Kurparkallee (nicht Fahrbahn, sondern über Parkplatz), Bergstraße, Mommsenstraße, Kurze Straße, Bahnhofstraße, Besttorstraße, Mühlenstraße, Hindenburgstraße, um den Markt, Hindenburgstraße, Hamburger Straße, Exer. Die Schleife Lübecker Straße, Pferdemarkt entfällt wegen der Sperrung der Lübeckertorbrücke.

Der Umzug ist in diesem Jahre durch die Kanalisationsarbeiten, durch die die Bundesstraße 75 ausfällt, besonders erschwert. Es wird an der Einmündung an der Königsstraße in die Kurparkallee eine Verkehrsstauung befürchtet. Alle Oldesloer werden vom Ausschuß für das Vogelschießen gebeten, in der Zeit von 8.30 bis 10 Uhr nicht den Umzugsweg mit Fahrzeugen zu befahren oder ihn zu überqueren. Weiter wird gebeten, den Parkplatz an der Kurparkallee zwischen 8.30 und 9.30 Uhr nicht zu benutzen.

Um 10 Uhr beginnen die Spiele auf dem Exer und das Vogelschießen und Vogelpicken im Naturtheater. Die 2100 teilnehmenden Kinder sind in 58 Spielgruppen aufgeteilt.

Ab 15 Uhr ist Kindertanz in drei Zelten auf dem Exer, in der Turnhalle der Stadtschule und in neun Gaststätten. Er endet gegen 19.30 Uhr.

Der Abendumzug um 20 Uhr setzt sich vom Exer aus in Bewegung und endet auf dem Marktplatz. Sein Weg: Exer, Lorentzenstraße, Grabauer Straße, Hamburger Straße, Königstraße, Kurparkallee, Brunnenstraße, Besttorstraße, Mühlenstraße, Hindenburgstraße, Markt. Dort wird Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann die Abschlußrede halten.

Das Königspaar wird nicht, wie bisher, zu den Schulen, sondern auf den Rasen gegenüber der Bismarck-Eiche gebracht.

Zur Verstärkung der Musik hat der Ausschuß eine Kapelle der Polizeidirektion Lübeck verpflichtet. Sie wird in den Umzügen mitmarschieren und Platzkonzert auf dem Exer veranstalten.

Folgende Bitte richtet die Schuljugend an alle Oldesloer: Schmückt die Häuser mit Laub und Fahnen und nehmt teil am schönsten Sommerfest der Jugend!

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.6.1960

 

Montag, 27. Juni 1960

Laub für das Vogelschießen

Rund 100 Schüler der beiden Volksschulen, unter ihnen etwa 60 Spielleute, holten heute vormittag das Eichenlaub für die Girlanden und Blumenbögen zum morgigen Vogelschießen aus dem Kneeden. Auf mehreren Pferdegespannen und rund 15 Handwagen hatten sie das Laub verstaut. Vornweg marschierte der Spielmannszug und gab das Marschtempo an. Wegen der Sperrung der Lübeckertorbrücke konnte der Zug zum ersten Mal nicht den Weg durch die Innenstadt nehmen, sondern mußte am Berliner Ring abschwenken. Heute wird der gesamte Spielmannszug der Volksschulen in großer Besetzung (mit Schellenbaum, Lyren, Pauke und Becken) die sogenannten großen Ständchen bringen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.6.1960

 

Dienstag, 28. Juni 1960

Unter dem Blumenbaldachin

Zum letzten Male genießt das Hauptkönigspaar des Kindervogelschießens 1959 unter dem Blumenbaldachin seine Würde. Rolf Helbert und Sabine Gehring schreiten stolz vor den nach Schulen und Klassen geordneten Oldesloer Kindergruppen.

Das Wetter hatte sich von einem Tag zum anderen gewandelt. Die Sonne schien und warf ihren Glanz auf das gewohnt festliche Bild, auf das sich nicht nur die Kinder, sondern auch die Vatis und Muttis ein ganzes Jahr lang gefreut haben.

Zwei Polizeireiter bildeten die Spitze des fröhlichen Festzuges, in dem zwei Musikkapellen, die Spielmannszüge, der Fanfarenzug der Deutschen Jugend des Ostens, zum ersten Male ein Fahnenblock der Landsmannschaften der Vertriebenen und natürlich die Stadtvertretung mit Bürgerworthalter Rosch und Bürgermeister Barth mitmarschierten.

Über 2100 Kinder trugen Blumenbögen, Fähnchen, Kränze und Stecken. Die Kleinsten schrien fleißig hurra. Die Feuerwehr hatte am Morgen die Straßen gesprengt, damit die Kinder nicht unter Staub zu leiden hatten. Kurz nach Beginn der Spiele im Bürgerpark gab es einen kräftigen Schauer, doch kurz darauf schien wieder die Sonne.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.6.1960

 

Dienstag, 28. Juni 1960

Die Sieger des Theodor-Mommsen-Gymnasiums im Vogelschießen

Klasse VIa: Martin Schulz, Gabriele Haarmann; Vb: Rainer Goldboom, Christel Raibe; Va/b: Lutz Benter, Ilse Kann; IVa/b: Detlev Hansen, Ricarda Rickert; UIIIa/b: Rudolf Tyrell, Mechthild Gellinski.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.6.1960

 

Dienstag, 28. Juni 1960

Vogelschießen mit besinnlichem Ausklang

Mit einer besinnlichen Kundgebung auf dem dichtgefüllten Marktplatz endete der fröhliche Tag des Oldesloer Vogelschießens, der nicht allein für die 2100 teilnehmenden Schulkinder ein Festtag war, sondern die ganze Kreisstadt in Feststimmung versetzt hatte. Im Angesicht der Fahnen der Landsmannschaften gedachte Oberstudiendirektor Dr. Tiedemann der Brüder und Schwestern in der Zone und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es nicht mehr allzulange dauern möge, bis alle Deutschen in einem geeinten Vaterland in Frieden und Freiheit zusammenleben können.

Zuvor hatte Dr. Tiedemann den Tausenden von Versammelten das neue Königspaar Jochen Michalowski (Stadtschule) – Der Forsche – und Gisela Kohse (Königin-Luise-Schule) – Die Liebliche – vorgestellt. Im Namen der Kinder dankte er allen Spendern und all denen, die bei der Vorbereitung und Durchführung des Vogelschießens mitgeholfen hatten. „Sie alle haben gewiß ihren Lohn gefunden in dem Bewußtsein, ein Fest der Freude, ein wahres Volksfest, gestaltet zu haben.“

Daß es sein Volksfest war, bewies u.a. das große Interesse, das die Kreisstädter an den beiden Umzügen der Kinder am Vormittag und am Abend zeigten. Beide Male marschierten die geschmückten Jungen und Mädchen durch ein dichtes Spalier von Zuschauern. Die Häuser waren mit Laub geschmückt, die Straßen mit Fähnchengirlanden überspannt.

Auch bei den Spielen am Vormittag gab es viele Zuschauer. Die Wettkämpfe brachten nicht allein den Besten die Freude am Sieg, sondern allen teilnehmenden Kindern wertvolle Geschenke. Beim Königsschießen auf der Bühne des Naturtheaters gab es großes Hallo, als der 100. Schütze beim insgesamt 413. Schuß, der 14jährige Jochen Michalowski aus der achten Klasse der Stadtschule, den hölzernen Vogel herunterholte. Beim Vogelpicken war die 14jährige Mittelschülerin Gisela Kohse aus der Klasse 8c mit 29 Ringen am erfolgreichsten. Rektor Volkmann, in dessen Händen die Leitung des Festes lag, beglückwünschte die beiden zur Erlangung der Königswürde und überreichte ihnen wertvolle Preise.

Während sich beim Kindertanz am Nachmittag in den drei großen Zelten auf dem Exer und in neun Gasthöfen Mädchen und Jungen im Kreise drehten, wobei viele ihre ersten Schritte auf dem Parkett machten, tranken Muttis, Tanten, Väter und Onkel Kaffee und amüsierten sich, wenn bei Damenwahl ein resolutes Mädchen von einem schüchternen Jungen einen Korb bekam, wie es häufig der Fall war.

Der Hinweis Dr. Tiedemanns bei der Schlußkundgebung, daß Oldesloes Schutzpatron Petrus trotz schlechtesten Barometerstandes den Kindern eigens für ihr Fest Sonnenschein beschert habe, um sie nicht zu enttäuschen, erhält angesichts des heutigen Dauerregens volle Bestätigung.

Die Spielgruppensieger (Anm.: Ergänzung vgl. am 30. Juni 1960):

Königin-Luise-Schule:

Klasse 5a: Sabine Tietjens, Holger Benz; Klasse 5b: Doris Krotsch, Dietrich Müller; Klasse 6a: Inge Olufs, Peter Spieler; Klasse 6b: Ursula Reher, Felix Bartholl; Klasse 6c: Elke Pershon, Emil Richter; Klasse 6d: Ursel-Ute Moritz, Harald Gragen; Klasse 7a: Jürgen Reese; Klasse 7b: Birgit Hansen; Klasse 7c: Gisela Groth; Klasse 8c: Frauke Piechota, Uwe Borstelmann.

Klaus-Groth-Schule:

Spielgruppe 1a: Ruth Heibutzki, Udo Wiethölter; Spielgruppe 2a: Helga Nowack, Wilhelm Luck; Spielgruppe 3a: Gisela Klünder, Hans-Joachim Wahlen; Spielgruppe 4a: Christa Knels, Hartmut Sprung; Spielgruppe 5a: Gudrun Heer, Gerhard Bock; Spielgruppe 6: Ingrid Heer, Peter Wenzel und Spielgruppe 7, 8a/b Mädchen Bärbel Ladwig.

Stadtschule:

Klasse 1a: Dieter Pommerening, Christel Finnern; Klasse 1b: Gerd Timmermann, Monika Röpke; Klasse 1c: Rainer Colo, Rosemarie Walter; Klasse 2a: Klaus-Günter Kornel, Marita Schoer; Klasse 2b: Olaf Claussen, Marion Mallek; Klasse 2c: Uwe Böck, Angela Schütt; Klasse 2d: Ralf Nadolny, Margrit Böttcher; Klasse 3a: Burkhard Buchsteiner, Bärbel Barg; Klasse 3b: Hartmut Feddern, Monika Glass; Klasse 3c: Hans-Werner Lüke, Magdalene Schölermann; Klasse 4a: Bernd Hoos, Rosi Steen; Klasse 4b: Bernd Schröder, Gisela Rohwedder; Klasse 4c: Hubert Gröger, Franziska Grzechza, Klasse 5a: Karl-Heinz Erdmann, Dorothea Bernaisch, Klasse 5b: Rainer Sewe, Sylke Dose; Klasse 6: Wolfgang Kröger, Sylvia Grehm; Klasse 7: Horst Schlüter, Ursula Posselt; Klasse 8: Lothar Hahn, Ute Grebe.

Sonderschule:

Unterstufe: Christel Schöttler, Karl-Heinz Schmidt; Oberstufe: Wolfgang Ragowski, Gisela Galonska und Jürgen Wrana.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.6.1960

 

Mittwoch, 29. Juni 1960

Es fiel uns auf…

… daß es für manche Leute nicht mehr selbstverständlich ist, beim Absingen des Deutschlandliedes den Hut vom Kopf zu nehmen. Diese traurige Feststellung war gestern beim Oldesloer Kindervogelschießen zu machen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.6.1960

 

Mittwoch, 29. Juni 1960

Erinnerungsblatt

Seit mehreren Jahren wird das Erinnerungsblatt, das jedem Teilnehmer an dem Oldesloer Kindervogelschießen zugleich mit dem Geschenk in die Hand gedrückt wird, von Schülern entworfen. Diesmal stammt es von Claus Goerke, Quintaner der Theodor-Mommsen-Schule. Während in den letzten beiden Jahren stilisierte Fahnenträger und Kinder mit Blumenbögen dargestellt waren, wählte er sich als Vorlage einen Vogel, dem er auf dem Heftdeckel mit Rechtecken und Dreiecken Gestalt gab. Als Claus hörte, daß sein Entwurf angenommen worden war, formte er sich in drolligem Übermut aus einem Stückchen Draht eine Brille und steckte sich dazu eine Papierzigarre in den Mund. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.6.1960

 

Mittwoch, 29. Juni 1960

KLS-Stander

Mit Wohlgefallen wurden gestern bei den Umzügen die neuen Stander der Königin-Luise-Schule beachtet. Sie zeigen auf weiß-blauem Grund die Buchstaben KLS und sind mit Wimpeln geschmückt Jede Klasse führte solch einen Stander mit sich.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.6.1960

 

Mittwoch, 29. Juni 1960

Alte Lehrer im Festumzug

Ein kurzes Wiedersehen mit vier pensionierten Lehrkräften bot gestern der Festumzug der Schulkinder. In einer pferdebespannten Kutsche nahmen Fräulein Föcker, Heinrich Lemburg, Adolf Kühl und Paul Daden am Umzug teil.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.6.1960

 

Donnerstag, 30. Juni 1960

Auch sie siegten beim Vogelschießen

Ergänzend zu den gestern veröffentlichten Listen der Spielgruppensieger beim Vogelschießen gab uns die Mittelschule auf, daß in der Gruppe 5c Magda Barg und Uwe Niemeyer Königspaar wurden. Weitere Königspaare der Klaus-Groth-Schule sind: Gruppe 1b Knut Augustin, Renate Spies; 2b Heinrich Harms, Gabriele Lübcke; 3b Thomas Stäcker, Regina Gröger; 4b Hannelore Ramm, Hartmuth Hermann; 5b Wolfgang Hegewald, Marion Lierenz; 7, 8a/b Jungen Bodo Gloede.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.6.1960

 

Dienstag, 5. Juli 1960

Europa-Union hüllt sich in Schweigen

Recht enttäuscht sind die drei Jürgen des Theodor-Mommsen-Gymnasiums, die am 7. Januar aus dem staatsbürgerlichen Quizabend der Europa-Union als Sieger hervorgingen. Den drei Gymnasiasten Jürgen Peter, Jürgen Riedell und Jürgen Klöckner war vom Europa-Union-Quizmaster Egon Weissner (Plön) als Siegerpreis ein achttägiger Ferienaufenthalt zugesagt worden. Bis heute hüllte sich aber die Europa-Union in Schweigen, obwohl die Ferien längst begonnen haben. Auch die Volkshochschule, die damals diesen staatsbürgerlichen Quizabend organisiert hatte, bemühte sich bisher vergeblich, von der Europa-Union eine Antwort zu bekommen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.7.1960

 

Montag, 18. Juli 1960

Physikeinrichtung

Der Magistrat hat der Königin-Luise-Schule 4000 Mark zur Anschaffung von Lernmitteln für den Physikunterricht bewilligt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 18.7.1960

 

Dienstag, 23. August 1960

Oberschüler begleiteten Pommern

In drei Bussen fuhr die Landsmannschaft der Pommern und die Deutsche Jugend des Ostens zum Pommerntreffen nach Kiel. … In ihrer Gesellschaft befanden sich auch 20 Schüler des Theodor-Mommsen-Gymnasiums unter Führung des Studienrats Grigoleit, die durch ihre Teilnahme ihre Verbundenheit mit dem deutschen Osten ausdrücken wollten. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.8.1960

 

Dienstag, 23. August 1960

Turnhalle bald benutzbar

Die neue Turnhalle der Klaus-Groth-Schule ist bis auf die Inneneinrichtung fertiggestellt. Für diese Einrichtung bewilligte gestern das Stadtparlament 19.000 DM. Die Turnhalle wird also bald für die Benutzung freigegeben werden können.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.8.1960

 

Dienstag, 6. September 1960

Urkunde für jeden zweiten Oberschüler

Beachtliche Leistungen beim Sportfest des Theodor-Mommsen-Gymnasiums

Die Bundesjugendspiele und die Schulmeisterschaften am Theodor-Mommsen-Gymnasium mußten in diesem Jahr nach einem einstündigen Regenguß unter schwierigen Platzverhältnissen durchgeführt werden. Trotzdem waren die Leistungen einzelner Leichtathleten recht beachtlich.

Bei einer Gesamtzahl von 470 Schülern, von denen 410 Schüler an den Wettkämpfen beteiligt waren, konnten 69 Ehrenurkunden und 150 Siegerurkunden vergeben werden, so daß jeder zweite Schüler eine Urkunde bekam.

Aus der Leistungsbreite ragten einige Einzelergebnisse hervor, die aus der nachfolgenden Aufstellung ersichtlich sind.

  • 100-Meter-Lauf, Jungen – Oberstufe: Jürgen Fröhlich 11,4 Sekunden, Mittelstufe: Edgar Bischoff 12,5 Sekunden.
  • 75-Meter-Lauf, Mädchen – Oberstufe: Heidrun Kallweit 10,6 Sekunden, Mittelstufe: Jutta Ebel 11,1 Sekunden.
  • 1000-Meter-Lauf, Jungen – Oberstufe: Jürgen Burandt 2:48,1 Minuten, Mittelstufe: Edgar Bischoff und Henning Ruhser 3:00,0 Minuten.
  • Vogler-Staffel (4 mal 100 Meter). Den Wanderpreis sicherte sich, wie im vergangenen Jahr, die Mannschaft OIm in 46,1 Sekunden.
  • 4 mal 100-Meter-Klassenstaffel, Jungen – Mittelstufe: UIIb 49,6 Sekunden, UIIa 50,3 Sekunden, OIIIa 51,0 Sekunden, OIIIb 53,0 Sekunden.

Mädchen-Klassen (kombiniert): OIIa/m 58,3 Sekunden, OIs/m 60,0 Sekunden. 10 mal 70-Meter-Pendelstaffel. Bei diesen Staffeln siegten von den Klassen Sexta bis Untertertia immer die a-Klassen.

  • Weitsprung, Jungen – Oberstufe: Eckart Harders 6,35 Meter, Mittelstufe: Helge Schmacka 6,00 Meter, Unterstufe: Fritz Dansmann 4,85 Meter.

Mädchen – Oberstufe: Carmen Epding 4,80 Meter, Mittelstufe: Jutta Herold 4,30 Meter, Unterstufe: Anneliese Haarmann 3,80 Meter.

  • Hochsprung, Jungen – Oberstufe: Uwe Merk 1,65 Meter, Mittelstufe: Eckhardt Kock 1,50 Meter, Unterstufe: Gerhard Padderatz 1,35 Meter.

Mädchen – Oberstufe: Ulrike Alshuth 1,30 Meter, Mittelstufe: Inge Förster 1,20 Meter.

  • Kugelstoßen (7 ¼ Kilogramm), Jungen – Oberstufe: Eckart Harders 12,71 Meter, Mittelstufe (5 Kilogramm): Henning Ruhser 11,40 Meter.
  • Speerwurf (800 Gramm), Jungen – Oberstufe: Rolf Reichardt 50,52 Meter.
  • Schlagballweitwurf, Jungen – Mittelstufe: Karl-Heinz Goldbach 82,00 Meter, Unterstufe: Wolfgang Engler und Christian Roes 67,00 Meter.

Mädchen – Mittelstufe: Inga Mosemann 38,00 Meter, Unterstufe: Gudrun Miesel 40,00 Meter.

  • Schleuderball (1 Kilogramm), Mädchen – Oberstufe: Gudrun Sonnenberg 37,50 Meter.

Ehrenurkunden im Dreikampf – die fünf besten Schüler (-innen):

Jungen:

  1. Wolfgang Höppner (UIIIa) 77,5 Punkte, 2. Eckart Harders (OIm) 77 Punkte, 3. Henning Ruhser (OIIIa) 73,5 Punkte, 4. Helge Schmacka (UIIb) 71 Punkte, 5. Fritz Dansmann (Vb) 71 Punkte.

Mädchen:

  1. Gudrun Sonnenberg (OIs2) 70 Punkte, 2. Heidrun Kallweit (OIIs) 66 Punkte, 3. Christiane Volkmann (VIa) 66 Punkte, 4. Adelheid Dreckmann (OIIs) 65,5 Punkte, 5. Karla Goldbach (Va) 61 Punkte.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.9.1960

 

Mittwoch, 7. September 1960

73 Lübke-Urkunden für Mittelschüler

575 Jungen und Mädchen beteiligten sich an den Sommerspielen der Königin-Luise-Schule im Rahmen der Bundesjugendspiele 1960. Welche Bedeutung die Mittelschule den Leibesübungen beimißt und wie erfolgreich ihre Arbeit für die Gesundheit der Jugend ist, beweist die Tatsache, daß 73 Ehrenurkunden und 208 Siegerurkunden vergeben werden konnten.

Als mittags die Sonne durchbrach und die Jungen die buntberockten Mädchen zum Volkstanz führten, wurde der festliche Charakter dieser Veranstaltung besonders sichtbar. Unter den Zuschauern waren Bürgermeister Hermann Barth, der Vorsitzende des städtischen Sportausschusses, Christian Ohrt, und Schulrat Heinrich Lüth, selbst lange Jahre Rektor der Mittelschule. Die Siegerehrung nahm der jetzige Rektor Harry Hiller vor.

Lübke-Urkunden erhielten:

Klasse 5a: Kirsten Bruhns, Hannelore Pitzer, Brigitte Pohl; 5b: Günter Picker, Annegret Martens, Holger Wessendorf; 5c: Horst Drews, Evelyn Worgall, Hannelore Thomsen.

Klasse 6a: Inge Olufs, Elke Peters, Roswitha Zötl, Claus Näveke, Peter Spieler, Jutta Klinck; 6b: Peter Brandt, Jürgen Alesch, Emil Richter; 6d: Anke Dölling: Ulrich Gorrey, Harald Gragen, Waltraut Dettke, Volker Winterberg.

Klasse 7a: Heidemarie Nowak, Gesine Ohrt, Uwe Peters; 7b: Hans-Wilhelm Schlüter, Hanna Becker, Edith Wöltje, Käte Hafemann, Kurt Friedrich; 7c: Hartmut Beulcke, Elke Schulenburg, Marion Noack, Kurt Oldenburg, Werner Lafin.

Klasse 8a: Volker Bern, Ilona Vollendorff, Ingeborg Relling; 8b: Hartmut Noth, Jürgen König, Mira Hafemann, Michael Teschendorff; 8c: Henry Schwiecker, Frank Herzog, Klaus-Dieter Bruhns, Frauke Piechota, Manfred Hotter, Hannelore Maibohm, Jutta Kost, Dieter Wolgast, Volker Hoppe.

Klasse 9a: Rainer Bruhns; 9b: Gert Girschkowski, Michael Dettmann, Wolfgang Busch; 9c: Almuth Wonerow, Udo Balfanz.

Klasse 10a: Jürgen Winkler, Hugo Möller, Volker Bumann, Hannelore Wirth, Heidi Drews; 10b: Hugo-Harro Brehmer, Udo Zantopp, Ursula Kubitz, Christel Koch, Günter Geffe; 10c: Dörten Orth, Wolfgang Hafemann, Regina Kost, Erich Laser.

600 Meter weibliche Jugend B: 1. Christine Henschel 2:01,8 Minuten, 2. Wöltje 2:03,5, 3. Hafemann 2:03,6.

800 Meter männliche Jugend B: 1. Jürgen Andrzejewski 2:26,7 Minuten, 2. Michael Teschendorff 2:26,9, 3. Hartmut Beulke 2:35,6.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.9.1960

 

Freitag, 9. September 1960

Feierstunde in der Mittelschule

 In einer schlichten Feierstunde in der Aula der Königin-Luise-Schule wies Rektor Hiller die Schüler der Oberstufe auf die Bedeutung der Konstituierung des Bundestages und des Bundesrates am 7. September 1949 hin. Mittelschullehrer Schönemann erläuterte an Beispielen den Sinn der freien demokratischen Staatsordnung und umriß die Aufgabe der Bundesrepublik als Wegbereiter zu einem in Freiheit wiedervereinigten Deutschland. Mit dem Gesang der dritten Strophe des Deutschland-Liedes klang die Feuerstunde aus.

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.9.1960

 

Freitag, 9. September 1960

28 Stadtschüler mit über 55 Punkten

Im Rahmen der Bundesjugendspiele beteiligten sich 328 Schülerinnen und Schüler der Stadtschule am leichtathletischen Dreikampf. Im Anschluß daran erweiterten Pendelstaffeln, Tauziehen und Rundenstaffeln das Schulsportfest. In einem Korbballspiel trennten sich die Mannschaften der neunten und achten Klasse 5:5.

Bei der Siegerehrung erhielten 124 Schüler (62 Jungen und 62 Mädchen) die Siegerurkunde, für die 40 Punkte erreichte werden mußten. 28 Teilnehmer schafften die für die Verleihung der Lübke-Urkunde geforderten 55 Punkte.

Ihre Namen (in der Reihenfolge der Leistungen):

Hannelore Schröder, Monika Schröder, Manfred Span, Fred Girschkowski, Wolf-Rüdiger Damski, Runald Fischer, Hartmut Scheibel, Elke Buß, Ursula Schuldt, Karin Gröpel, Günter Kraiczi, Gerd Saß, Edeltraudt Schiemann, Renate Pingel, Thomas Mandelkau, Dorothea Bernaisch, Margret Brandt, Ingeburg Wöhler, Hans-Otto Dietrich, Uwe Beringer, Klaus-Dieter Middelhoff, Manfred Lux, Horst Rickert, Hinrich Schnaars, Heidelis Zauft, Juliane Padderatz, Evelyn Andree, Michael Struck.

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.9.1960

 

Mittwoch, 14. September 1960

Magnetische Verkehrstafeln

Für den Verkehrsunterricht erhielten die Königin-Luise-Mittelschule und die Klaus-Groth-Schule in Bad Oldesloe sowie die Ahrensburger Schloß-Volksschule von der Stormarner Kreisverkehrswacht je eine Magnet-Verkehrstafel mit einem kompletten Figurensatz. Auf dieser Wandtafel können die jeweiligen Verkehrssituationen für den Unterricht und die Verkehrsaufklärung der Schüler verdeutlicht werden. Mit der Übergabe dieser Magnet-Tafeln wurde gleichzeitig die vorbildliche Verkehrsaufklärung dieser drei Schulen belohnt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.9.1960

 

Mittwoch, 14. September 1960

Das Kreisschulsportfest in Gefahr

Am Dienstag, dem 20. September, soll auf dem Stormarnplatz (Anm.: in Ahrensburg) das Kreisschulsportfest gefeiert werden. Alle Jungen und Mädchen, die bei den örtlichen Wettkämpfen mehr als 55 Punkte errungen haben, nehmen daran teil.

Mit Sorgen betrachten die Schulbehörden allerdings die Meldungen über die Kinderlähmung. Sollte aus diesem Grunde die Durchführung des Sportfestes abgesagt werden müssen, wird darüber rechtzeitig in der Presse berichtet werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.9.1960

 

Donnerstag, 15. September 1960

Gastschüler in der Sonderschule

Der Magistrat hatte der Aufnahme von Kindern aus Orten der Umgebung in die Sonderschule zugestimmt. Gegenwärtig kommen zehn Sonderschüler aus umliegenden Gemeinden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.9.1960

 

Freitag, 16. September 1960

Auf der Empore bequemer

 Der Magistrat hat 2000 Mark für die Beschaffung von Sitzbänken für die Empore in der Aula des Theodor-Mommsen-Gymnasiums bewilligt. Im Saal werden sich die Besucher allerdings vorerst noch mit den unbequemen Eichenbänken abfinden müssen, da die Stadt gegenwärtig keine Mittel für eine moderne Bestuhlung hat.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.9.1960

 

Dienstag, 20. September 1960

Kreisschulsportfest in Ahrensburg fällt aus.

 

Donnerstag, 22. September 1960

800 beim Kreisjugendsportfest

Am kommenden Sonnabend ab 9 Uhr wird das Kreisjugendsportfest auf dem Stormarnplatz in Ahrensburg stattfinden. Insgesamt ist mit 800 Teilnehmern zu rechnen. Schulrat Lüth wird sie begrüßen und am Nachmittag gegen 14.30 Uhr die Sieger ehren.

Zahlreiche Meldungen gingen über den Dreikampf ein. Neben den 618 Ehrensiegern des Kreises, die bei den Bundesjugendspielen 55 und mehr Punkte erzielten, gehen Läufer über 800 Meter an den Start, die Mädchen der A- und B-Jugend bewältigen die 600-Meter-Strecke.

Während die Landschulen 10 mal 75-Meter-Pendelstaffeln laufen, starten die Mannschaften der Aufbauzüge, Mittelschulen, Berufsschule und der Frauenfachschule in der 4 mal 100-Meter-Staffel.

Mehrere Schulen beteiligen sich am Volkstanz der Jugend, die Mädchen aus Hoisdorf bestreiten gegen Reinfelder Schülerinnen das Endspiel im Korbball. Im Fußball stehen sich die Siebener-Mannschaften von Vinzier und Jersbek gegenüber, die Kreisberufsschule tritt gegen die Mittelschule Bad Oldesloe an.

Ehrenpreise des Kreisfußballverbandes, des KSV und des Kreisjugendringes sind für Spiele gestiftet worden, die Kreissparkasse stiftete zwei Bücher für die erfolgreichsten Dreikämpfer. Die Kreisberufsschule nimmt an den Wettkämpfen mit 74 Sportlern teil.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.9.1960

 

Donnerstag, 22. September 1960

Theodor-Mommsen-Gymnasium an der Spitze

Beim dritten Leichtathletik-Vergleichskampf der höheren Schulen Schleswig-Holsteins in Heide gab es ausgezeichnete sportliche Leistungen. Es nahmen 30 Gymnasien mit 400 Jungen und Mädchen teil.

Das Theodor-Mommsen-Gymnasium war mit zwölf Jungen und Mädchen vertreten. Es errang im Mannschaftskampf der Schüler in der Gruppe mit sechs Teilnehmern den Sieg und lag mit 1588 Punkten prozentual an der Spitze auch der Gymnasien, die 12 und 18 Schüler entsprechend ihrer Gesamtschülerzahl gestellt hatten.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.9.1960

 

Sonnabend, 24. September 1960

Kreisjugendsportfest in Ahrensburg

623 Teilnehmer hatten sich beim Kreisjugendsportfest auf dem Stormarnplatz in Ahrensburg für den Dreikampf eingetragen. 150 Jungen und Mädchen wirkten beim Volkstanz mit. Groß war auch die Beteiligung an den Staffelläufen.

Schulrat Heinrich Lüth rief den Teilnehmern zur Eröffnung die olympische Devise zu: „Nicht der Sieg, sondern die Teilnahme ist entscheidend.“ Als Vertreter des Kreissportverbandes ehrte Rektor Berg seine eigene Hoisdorfer Schulmannschaft für ihren Sieg im Fußballendspiel der Schulen, das bereits vorher ausgetragen worden war. Weitere Begrüßungsworte richteten Kreisjugendpfleger Böcker und der Vorsitzende des Kreisleichtathletikverbandes Rausch (Reinfeld) an die Schüler.

Reibungslos wurden die Wettkämpfe abgewickelt. Interessante Höhepunkte waren die Staffelläufe. Unschöne Szenen gab es bei den 600-Meter-Läufen der Mädchen: Für einige Teilnehmerinnen ging dieses Distanz über ihre Kräfte. Man sollte nachprüfen, ob solche Läufe überhaupt für Mädchen ausgeschrieben werden sollten.

Zum Abschluß sah man Faustballkämpfe der Lehrer, an denen auch Schulrat Lüth aktiv teilnahm, sowie Fußballspiele.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.9.1960

 

Dienstag, 27. September 1960

Die besten Schulsportler unseres Kreises

Beim Kreisschulsportfest in Ahrensburg gab es folgende Ergebnisse:

Dreikampf Mädchen

Jahrgang 1950: Karin Mendel, Mittelschule Ahrensburg, 68 Punkte; 2. Christina Kürbis, Schlamersdorf, 64,5 Punkte; 3. Margrit Schmidt, Stapelfeld, 64 Punkte; 4. Monika Schröder, Stadtschule Oldesloe, 63,5 Punkte; 5. Renate Schramm, Kronshorst, 63,5 Punkte; 6. Renate Rehder, Hoisdorf, 61,5 Punkte.

Jahrgang 1949: 1. Beate Schmidt, Mittelschule Ahrensburg, 68,5 Punkte; 2. Karin Kretschmann, Bargteheide, 66 Punkte; 3. Renate Wieacker, Rohlfshagen, 62 Punkte; 4. Dadumoth Häusler, Mittelschule Harksheide, 62 Punkte; 6. Christa Laackmann, Großhansdorf, 62 Punkte.

Jahrgang 1948: Sigrid Müschen, Mittelschule Ahrensburg, 74,5 Punkte; 2. Hannelore Schröder, Stadtschule Oldesloe, 73,5 Punkte; 3. Gudrun Möller, Mittelschule Ahrensburg, 68,5 Punkte; 4. Silke Stein, Mittelschule Reinbek, 65 Punkte; 5. Rosemarie Gerdau, Trittau, 64 Punkte; 6. Elke Schulenburg, Mittelschule Oldesloe, 63,5 Punkte.

Jahrgang 1947: 1. Renate Preuß, Am Hagen Ahrensburg, 82 Punkte; 2. Franziska Stangenberg, Volksschule Reinbek, 72 Punkte; 3. Gudrun Assmy, Aufbauzug Bargteheide, 72 Punkte; 4. Birgit Hampel, Mittelschule Reinbek, 68 Punkte; 5. Ursula Erdmann, Reinfeld, 66,5 Punkte; 6. Anita Kürbis, Schlamersdorf, 65 Punkte.

Jahrgang 1946: 1. Heike Zimmermann, Mittelschule Ahrensburg, 78 Punkte; 2. Karin Claus, Hoisdorf, 64 Punkte; 3. Dagmar von Blomberg, Mittelschule Reinbek, 63,5 Punkte; 4. Gesine Ohrt, Mittelschule Oldesloe, 60 Punkte; 5. Ilse Scharnberg, Mittelschule Reinbek, 59,5 Punkte; 6. Margrit Bruhns, Heilshoop, und Angelika Timm, Volksschule Bargteheide, 59,5 Punkte.

Jahrgang 1945: 1. Monika Splitt, Trittau, 64,5 Punkte; 2. Liane Schween, Großhansdorf, 58,5 Punkte; 3. Helga Füssel, Mittelschule Ahrensburg, 58,5 Punkte; 4. Rosemarie Mesa, Trittau, 57,5 Punkte; 5. Marlies Zywietz, Mittelschule Ahrensburg, 56,5 Punkte; 6. Christel Koch, Mittelschule Oldesloe, und Helga Bonowski, Zarpen, 56,5 Punkte.

Jahrgang 1944/43: 1. Erika Holzmann, Mittelschule Harksheide, 67,5 Punkte; 2. Dörten Ohrt, Mittelschule Oldesloe, 63 Punkte; 3. Waltraut Habeck, Mittelschule Harksheide, 58,5 Punkte; 4. Hedwig Klöckner, Aufbauzug Großhansdorf, 58,5 Punkte; 5. Ursula Kubitz, Mittelschule Oldesloe, 58 Punkte; 6. Heidi Drews, Mittelschule Oldesloe, 55 Punkte.

Jahrgang 1942/40: 1. Karin Harms, Kreisberufsschule, 60,5 Punkte; 2. Sigrid Schröder, Kreisberufsschule, 54,5 Punkte.

Dreikampf Jungen

Jahrgang 1950: 1. Wolfgang Berndt, Klaus-Groth-Schule Oldesloe, 68 Punkte; 2. Thomas Mandelkau, Stadtschule Oldesloe, 58,5 Punkte; 3. Jens Heinrich Schultz, Mittelschule Reinbek, 58 Punkte; 4. Thomas Henkies, Mittelschule Ahrensburg, 57 Punkte; 5. Holger Wessendorf, Mittelschule Oldesloe, 56,5 Punkte; 6. Jens Uwe Leppien, Trittau, 55,5 Punkte.

Jahrgang 1949: 1. Fred Girschkowski, Stadtschule Oldesloe, 70 Punkte; 2. Ralph Beyer, Reesenbüttel Ahrensburg, 69 Punkte; 3. Wolfgang Thede, Harksheide Nord, 66,5 Punkte; 4. Peter Raabe, Großhansdorf, 63,5 Punkte; 5. Fritz Schettler, Ohe, 62,5 Punkte, 6. Horst Drews, Mittelschule Oldesloe, 60 Punkte.

Jahrgang 1948: 1. Peter Jürgen, Mittelschule Ahrensburg, 70 Punkte; 2. Hartmut Kitzing, Elmenhorst, 69 Punkte; 3. Rolf Poggensee, Klaus-Groth-Schule Oldesloe, 61,5 Punkte; 4. Bernd Oldenburg, Pölitz, 61,5 Punkte; 5. Hans Dabelstein, Mittelschule Ahrensburg, 61 Punkte; 6. Werner Lafin, Mittelschule Oldesloe, und Hartmut Scheibel, Stadtschule Oldesloe, 59 Punkte.

Jahrgang 1947: 1. Peter Neumann, Mittelschule Ahrensburg, 79 Punkte; 2. Hartmut Druba, Mittelschule Reinbek, 77 Punkte; 3. Werner Baumann, Mittelschule Reinbek, 73,5 Punkte; 4. Werner Brisch, Mittelschule Ahrensburg, 69,5 Punkte; 5. Rolf-Dieter Vieth, Mittelschule Reinbek, 69 Punkte; 6. Matthias Untiedt, Aufbauzug Trittau, 66 Punkte.

Jahrgang 1946: 1. Karl-Heinz Baumann, Mittelschule Reinbek, 82 Punkte; 2. Uwe Fleischmann, Mittelschule Reinbek, 80 Punkte; 3. Henry Schwiecker, Mittelschule Oldesloe, 73,5 Punkte; 4. Carsten Mende, Am Hagen Ahrensburg, 72,5 Punkte; 5. Reinhard Uebeler, Barsbüttel, 71 Punkte; 6. Volker Bern, Mittelschule Oldesloe, und Heiner Born, Mittelschule Harksheide, 70 Punkte.

Jahrgang 1945: 1. Peter Uhlhorn, Trittau, 73,5 Punkte; 2. Klaus Alt, Kreisberufsschule, 70,5 Punkte; 3. Erwin Martens, Kreisberufsschule, 70 Punkte; Klemens Uhlenberg, Großhansdorf, 67,5 Punkte; 5. Wolfgang Wagner, Mittelschule Ahrensburg, 67,5 Punkte; 6. Heinz Dieter Farnow, Mittelschule Reinbek, 65,5 Punkte.

Jahrgang 1944: 1. Hans Uwe Hasemann, Mittelschule Reinbek, 80 Punkte; 2. Hugo-Harro Brehmer, Mittelschule Oldesloe, 71 Punkte; 3. Werner Schwiderski, Mittelschule Harksheide, 70 Punkte; 4. Peter Vieweger, Reinfeld, 68 Punkte; 5. Hans-Günther Müller, Mittelschule Harksheide, 64,5 Punkte; 6. Hugo Müller, Mittelschule Oldesloe, 64 Punkte.

Jahrgang 1943: 1. Günter Geffe, Mittelschule Oldesloe, 57 Punkte; 2. Peter Köster, Mittelschule Reinbek, 55,5 Punkte; 3. Jürgen Weckes, Kreisberufsschule, 54 Punkte; 4. Jürgen Kropp, Kreisberufsschule, 40 Punkte; 5. Hans-Jürgen Valdix, Kreisberufsschule, 37 Punkte; 6. Johann Westphalen, Kreisberufsschule, 36,5 Punkte.

Jahrgang 1942: 1. Peter Wolf, Kreisberufsschule, 67 Punkte.

Jahrgang 1941: 1. Volker Schmüser, Kreisberufsschule, 55 Punkte.

Pendelstaffeln

  • 10 mal 75 Meter für Jungen: 1. Schule Hamberge 1:53,4 Minuten; 2. Schule Stapelfeld 1:56,0; 3. Schönningstedt außer Konkurrenz 1:52,5.
  • 10 mal 75 Pendelstaffel gemischt: 1. Rümpel, 1:56,0 Minuten; 2. Vinzier 2:02,0; 3. Bünningstedt 2:11,0; Schönningstedt außer Konkurrenz 1:52,8.

4 mal 100-Meter-Staffeln

  • Volksschulen Mädchen: 1. Trittau 56,9 Sekunden; 2. Hoisdorf 58,1; 3. Reinbek 58,7. Jungen: 1. Reinbek 51,2 Sekunden; 2. Am Schloß Ahrensburg 51,6; 3. Trittau 52,4.
  • Aufbauzüge Mädchen: 1. Trittau 59,1 Sekunden, 2. Reinfeld 59,5. Jungen: 1. Bargteheide 49,1 Sekunden, 2. Großhansdorf 49,3; 3. Reinfeld 50,0.
  • Mittelschule Mädchen: 1. Reinbek 53,9 Sekunden; 2. Ahrensburg 55,1; 3. Bad Oldesloe 56,9. Jungen: 1. Bad Oldesloe I 48,0 Sekunden; 2. Bad Oldesloe II 49,2; 3. Ahrensburg 49,3; Reinbek (disqualifiziert) 48,9.
  • Berufsschule: 1. Berufsschule I 48,5 Sekunden; 2. Berufsschule II 49,4.

Einzelläufe

  • 600-Meter-Lauf weibliche Jugend A: 1. Sigrid Thomsen, Mittelschule Oldesloe, 1:57,6 Minuten; 2. Margret Wöltje, Mittelschule Oldesloe, 2:01,5; 3. Erika Holzmann, Mittelschule Harksheide, 2:05,5.
  • 600-Meter-Lauf weibliche Jugend B: 1. Renate Preuß, Am Hagen Ahrensburg, 1:53,4 Minuten; 2. Dagmar Biehl, Mittelschule Oldesloe, 1:55,1; 3. Ilse Thesdorf, Mittelschule Harksheide, 1:56,6.
  • 800-Meter-Lauf der männlichen Jugend A: 1. Arthur Hellwig, Mittelschule Ahrensburg, 2:14,8 Minuten; 2. Jürgen Weckes, Berufsschule Oldesloe, 2:20,0; 3. Hans-Werner Willhöft, Mittelschule Reinbek, 2:22,6.
  • 800-Meter-Lauf der männlichen Jugend B: 1. Werner Schwiderski, Mittelschule Harksheide, 2:07,3 Minuten; 2. Jürgen Andrzejewski, Mittelschule Oldesloe, und Gerd Kröger, Am Hagen Ahrensburg, 2:18,4; 4. Peter Uhlhorn, Trittau, 2:21,0.

Spiele

Faustball der Lehrer Nord gegen Süd 28:25 Punkte; Fußball Siebener-Mannschaften Landschulen Jersbek ghegen Vonzier 4:0; Fußball Elfer-Mannschaften Volksschulen 1. Hoisdorf; Fußball Mittelschule Oldesloe gegen Ahrensburg 2:1; Fußball Kreisberufsschule gegen Mittelschule Oldesloe 1:2; Korbball Mädchen Reinfeld gegen Hoisdorf 4:0.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.9.1960

 

Mittwoch, 28. September 1960

Vergleichskampf der höheren Schulen

Morgen von 14 bis 17 Uhr findet im Oldesloer Stadion ein leichtathletischer Vergleichskamp der Gymnasien von Holstein Süd statt. An den Start gehen die Mannschaften von Ahrensburg, Geesthacht, Ratzeburg, Bad Segeberg und Bad Oldesloe. Gastgeber ist das Theodor-Mommsen-Gymasium. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der Mannschaftsmehrkampf, jede Schule stellt drei Athleten für 100 Meter, 800 Meter, 1500 Meter, Weit- und Hochsprung, Kugel-, Diskus- und Speerwerfen. Die beiden besten Wettkämpfer werden gewertet. Außerdem wird eine 4 mal 100 Meter-Staffel gelaufen.

Die Stadt Bad Oldesloe stiftete für diesen Wettkampf eine silberne Schale.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.9.1960

 

Donnerstag, 29. September 1960

Silberschale für Mommsen-Gymnasium

Von herrlichem Herbstwetter begünstigt war der leichtathletische Wettkampf der Gymnasien Südholsteins im VfL-Stadion. Das gastgebende Theodor-Mommsen-Gymnasium erreichte im Mannschaftskampf 10834 Punkte und belegte damit den ersten Platz vor dem Stormarn-Gymnasium Ahrensburg (9588), dem Gymnasium Geesthacht (9220) und dem Gymnasium Bad Segeberg (8010). Das außer Konkurrenz startende Gymnasium Ratzeburg erreichte 9539 Punkte.

Aus den Ergebnissen ragten hervor der 6,71-Meter-Weitsprung des Oldesloers Jürgen Fröhlich und seine 11,2 Sekunden im 100-Meter-Lauf. Der Oldesloer Helge Schmacka sprang 6,68 Meter weit. Im 100-Meter-Lauf belegte der Ahrensburger Hilbert in 11,4 den zweiten Platz. Berkholz (Ahrensburg) siegte über 1500 Meter in 4:18,6 Minuten. Thurau (Bad Oldesloe) wurde Dritter in 4:25,5 Minuten. Harders gewann für Oldesloe den Diskuswurf mit 35,60 Meter, Reichardt den Speerwurf mit 50,68 Meter. In der 4 mal 100-Meter-Staffel war die Theodor-Mommsen-Schule in 45,6 Sekunden erfolgreich vor Geesthacht mit 45,9 Sekunden und Ahrensburg mit 46,4 Sekunden.

Die Wettkämpfe wurden gleichzeitig für die Mannschaftsmeisterschaft des Deutschen Leichtathletikverbandes gewertet. Hier schnitt bei den Jungen das Theodor-Mommsen-Gymnasium am besten ab. Bei den Mädchen erzielte das Stormarn-Gymnasium die höchste Punktzahl.

Bürgermeister Hermann Barth brachte bei der Siegerehrung seine Freude und Anerkennung über die sportlichen Leistungen zum Ausdruck und überreichte dem Mannschaftsführer der siegreichen Schule, Jürgen Burandt, eine von der Stadt Bad Oldesloe gestiftete Silberschale.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.9.1960

 

Mittwoch, 5. Oktober 1960

Segelpartie statt der Hochzeitsreise

Lehrer Dahm feiert goldenes Ehejubiläum

 In der Schützenstraße 16 feiern morgen in voller Rüstigkeit die Eheleute Robert und Nikoline Dahm die goldene Hochzeit. Der 83jährige Jubilar ist eine stadtbekannte Persönlichkeit in Bad Oldesloe Er war von 1905 bis 1946 als Lehrer an der alten Stadtschule tätig und bekleidete viele Ehrenämter.

Vor 1933 gehörte er einige Jahre dem Stadtparlament an. Seit 50 Jahren ist er Mitglied im VfL, zeitweise führte er den Vorsitz der Turnabteilung. Für 60jährige Mitgliedschaft trägt er das goldene Ehrenzeichen des Kyffhäuserbundes.

Viele bekannte Oldesloer haben bei Lehrer Dahm die Schulbank gedrückt. Es sind fast drei Generationen, die von ihm das Rüstzeug für das Leben bekommen haben. „Viele meiner ehemaligen Schüler sind heute schon Großväter“, schmunzelte der Jubilar. Gern erinnert er sich noch an die schönen Turnfeste, die er organisierte. „Das war damals etwas ganz Neues für Schleswig-Holstein. Der Bürgerpark war noch eine Weidekoppel. Wenn wir turnen wollten, mußten wir erst die Kühe wegjagen.“ Wegen des Krieges trat er erst nach 67 Dienstjahren in den wohlverdienten Ruhestand.

Als Junglehrer in einem Dorf bei Cismar lernte er seine jetzt 77jährige Gattin aus Burg auf Fehmarn kennen. „Statt einer Hochzeitsreise machten wir eine Segelpartie rund um die Insel“, berichtet der Jubilar. Das Paar machte dafür später mit dem eigenen Auto ausgedehnte Reisen durch Deutschland „Frisch und jung erhält uns jetzt die Gartenarbeit“, betonte es.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.10.1960

 

Donnerstag, 6. Oktober 1960

Ehrenkrug für Jubiläumspaar Dahm

 

Wer trotz seines Alters noch so rüstig ist wie der 83jährige ehemalige Oldesloer Lehrer Robert Dahm und seine 77jährige Frau Nikoline, hat noch Freude am Feiern. Dies bewies die goldene Hochzeit des bekannten Ehepaares, das in seinem Haus in der Schützenstraße 16 viele Gratulanten empfing, unter ihnen Bürgermeister Barth, der – wie dies bei 50jährigen Ehejubiläen üblich ist – dem Jubilar einen Ehrenkrug der Stadt und der Jubiläumsbraut einen Strauß prächtiger Chrysanthemen und einen Kasten Pralinen überreichte.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.10.1960

 

Donnerstag, 13. Oktober 1960

Heizungspanne in der Mittelschule

Beim ersten Heizen stellte sich in der Mittelschule heraus, daß der Kessel schadhaft ist. Der Magistrat bewilligte für die Reparatur 1300 Mark.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.10.1960

 

Mittwoch, 19. Oktober 1960

Kriegsgräber in guter Obhut

Würdige Feierstunden des Volksbundes in den Schulen

Der Kreisverband Stormarn des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge führte eine Vortragsreihe in den Höheren Schulen und in den Mittelschulen des Kreises sowie in den Gemeinden Elmenhorst, Großhansdorf, in Trittau, Schönningstedt und Glinde durch.

Die Bürgermeister und die Schulleiter gestalteten die Vortragsreihe als würdige Feierstunden für die Toten der beiden Weltkriege. Die örtlichen Chor- und Musikvereinigungen hatten sich uneigennützig in den Dienst der guten Sache gestellt. Die einzelnen Vortragsabende wurden vom Kreisverband Stormarn des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge unterstützt.

Kreisoberamtmann a.D. Brunsen nahm als stellvertretender Vorsitzender an den einzelnen Veranstaltungen teil, In der Feierstunde in Glinde sprach der Vorsitzende des Kreisverbandes, Landrat Dr. Haarmann über Bedeutung und Aufgaben des Volksbundes.

Die Landesgeschäftsführerin des Volksbundes, Frau Bunzen, erläuterte die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge im In- und Ausland. Der Volksbund hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Gräber der sechs Millionen Kriegstoten auf Ehrenfriedhöfen zusammenzufassen, um den Gefallenen würdige Ruhestätten zu ermöglichen. Aus den Ausführungen ging hervor, daß auch heute noch viele Familien im Ungewissen über das Schicksal ihrer Angehörigen sind. Leider beschränkt sich die Arbeit des Volksbundes auf die westlichen Staaten. In den Staaten des Ostblocks ist sie noch nicht möglich.

Die Ausführungen der Vortragenden wurden ergänzt durch einen Farbtonstreifen „Gräber an den Straßen Europas“, der über die Arbeit des Volksbundes auf den Ehrenfriedhöfen in einer ganzen Reihe europäischer Länder Aufschluß gab.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.10.1960

 

Sonnabend, 22. Oktober 1960

Sechs Kreisbeste lasen um die Wette

Die sechs Besten im Vorlesewettbewerb der Schulen aus den Kreisen Stormarn, Segeberg und Herzogtum Lauenburg trafen sich in der Klaus-Groth-Schule zu einem Ausscheidungswettbewerb. Den Preisrichtern Rektor Volkmann, Studienrat Dr. Marquardt und Buchhändler Meyer erwies sich Christel Rook von der Fürstin-Ann-Marie-Bismarck-Schule in Aumühle als die Beste. Sie wird nun am Landeswettbewerb in Kiel teilnehmen. Der Vorlesewettbewerb findet zum zweiten Male statt. Die beiden Stormarner Wettkämpfer waren die Oldesloer Karen Petersen vom Theodor-Mommsen-Gymnasium und Witek Szymanski von der Klaus-Groth-Schule.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.10.1960

 

Donnerstag, 27. Oktober 1960

Stadtschule modernisiert

Der städtische Kulturausschuß besichtigte die Stadtschule, um sich von den Ergebnissen der kürzlich abgeschlossenen Generalüberholung im Inneren zu überzeugen. Die Stadtverordneten äußerten sich sehr befriedigt. Inzwischen hat der Vorsitzende des Elternbeirats, Dr. CIamann, der Stadt für die Modernisierung der Schulräume in einem Schreiben gedankt. Die Stadtschule wünscht sich nun noch eine neue Turnhalle. Die alte ist etwa 70 bis 80 Jahre alt und genügt den Bedürfnissen in keiner Weise.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.10.1960

 

Sonnabend, 5. November 1960

Ehemalige Oldesloer halten zusammen

Anläßlich seines zehnjährigen Bestehens veranstaltete der Hamburger Freundeskreis ehemaliger Oldesloer Realschüler in seinem Vereinslokal in der Dammtorstraße in Hamburg ein Karpfenessen, zu dem auch die Mitglieder der Vereinigung ehemaliger Schüler der Oberrealschule Oldesloe geladen waren. Mit einem Bus fuhren zehn Vesdoro-Mitglieder, an der Spitze die beiden Vorsitzenden Hans Werner Meyer und Willi Wigger, in ihrer Mitte Studienrat a.D. Dr. Vogler und Studienrat a.D. Ohrt nach Hamburg, und überbrachten dem Freundeskreis und besonders dessen Vorsitzenden Paul Wiemer Grüße aus Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.11.1960

 

Freitag, 11. November 1960

Was geschah im Internat Blumendorf?

Kultusminister Osterloh: Verfahren abwarten

lno. – Zu der Züchtigung von Schülern durch den Internatsleiter der Privatschule in Blumendorf, Direktor Kern, am 27. Oktober, hat Kultusminister Osterloh gestern Stellung genommen. Die fünf Schüler waren wegen Ungehorsams in den Abendstunden aus ihren Wohnräumen geholt und mit Stockschlägen bestraft worden.

Die Bezirkskriminalpolizeistelle Lübeck, die wegen dieses Vorfalls Ermittlungen aufgenommen hat, erstattete dem Minister einen Zwischenbericht. Dieser Zwischenbericht, sagte Osterloh in der Erwiderung eines offenen Briefes, den er in dieser Angelegenheit von einer Hamburger Zeitung erhielt, gäbe ihm keinen Anlaß, Maßnahmen zu treffen, bevor nicht die Ermittlungen abgeschlossen seien und bevor nicht ein etwa noch einzuleitendes Strafverfahren zuende geführt worden sei. Anlaß zu. dieser Züchtigung war, wie es im Schreiben Osterlohs an die Hamburger Zeitung heißt, das „Absingen von zwei Liedern in aller Öffentlichkeit, an denen Sie auch bestimmt keine Freude gehabt hätten, und in einem Falle eine hanebüchene Ungezogenheit.“

Osterloh weist in seinem Schreiben darauf hin, daß Prügelstrafen an den schleswig-holsteinischen Schulen gegenüber Jungen zwar nicht ausdrücklich verboten, aber durchaus unerwünscht seien. Auf die Frage, ob Direktor Kern schlagen dürfe, erwiderte Osterloh, das sei vielleicht möglich, soweit ihm die Eltern der betreffenden Kinder das Züchtigungsrecht abgetreten hätten. Er stellte aber gleichzeitig fest, daß er derartige Züchtigungsmethoden weder im Internat noch woanders billige. Vom Ausgang des schwebenden Verfahrens werde es abhängen, ob in dieser Angelegenheit noch „Fraktur“ geredet werden müsse. Deshalb werde auch untersucht, ob von Mißhandlungen gesprochen werden könne.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.11.1960

 

Freitag, 11. November 1960

Überbrückungslösung für Stadtschulturnhalle 

In der Turnhalle der Stadtschule sind Heizschwierigkeiten aufgetreten. Dadurch wird der Turnunterricht für 700 Kinder beeinträchtigt. Der Magistrat hat das Stadtbauamt beauftragt, Abhilfe zu schaffen. Es soll sich nur um eine Übergangslösung handeln, da der Neubau einer Turnhalle für die Stadtschule in Aussicht genommen worden ist. Dies kann aber noch zwei oder drei Jahre dauern.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.11.1960

 

Freitag, 11. November 1960

Übergangsprüfungen

lno. – Das Kultusministerium hat den Termin für die schriftlichen Prüfungen der Schüler, die aus den Grundschulklassen in die weiterführenden Schulen überwechseln wollen, auf den 1. bis 3. Februar festgesetzt. Die mündlichen Prüfungen beginnen am 21. Februar. Die Prüflinge müssen bis zum 21. Januar angemeldet werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.11.1960

 

Freitag, 11. November 1960

Neues Gestühl für die Stadtschule

1000 Mark wird die Stadt für die Beschaffung von 50 Stühlen für den Festraum der Stadtschule aufwenden. Außerdem soll für 600 Mark die Flurbeleuchtung erneuert worden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.11.1960

 

Sonnabend, 12. November 1960

Musizierfreudige Theodor-Mommsen-Schüler

Erfreuliche Eindrücke vermittelte das Schulkonzert des Oldesloer Theodor-Mommsen-Gymnasiums. Studienrat Alshuth stellte das Schulorchester und einige Solisten in einem klug gesteigerten Programm vor, das nicht nur den Darbietenden angemessene Aufgaben bot, sondern auch den Zuhörern zwei reizvolle Stunden schenkte.

Schulkonzerte haben ihre eigene Atmosphäre. Fast jeder im Publikum besitzt persönliche Beziehungen zumindest zu einem der Mitwirkenden. Eltern, Geschwister, Freunde und. Lehrer erwarten, je nach Temperament, stolz, skeptisch oder ängstlich das Auftreten der Musizierenden, und manchmal ist das Herzklopfen drunten größer als auf dem Podium. Größer als sonst im Konzertsaal ist dafür aber auch der Beifall, wenn es trotz Lampenfiebers keine großen Patzer gab oder die Wiedergabe gar einen beachtlichen Grad musikalischer Reife verriet.

Nun, an Beifall mangelte es wahrhaftig nicht. Er war ehrlich verdient. Berührte schon die Musizierfreude der jungen Mitwirkenden in unserer Zeit der Übermacht mechanischer Tonfluten überaus wohltuend, so beeindruckten in gleichem Maße technisches Können und fortgeschrittene Ausdrucksfähigkeit. Natürlich waren die Leistungen unterschiedlich, wie könnte das, allein schon wegen des Altersunterschiedes, anders sein, doch der Gesamteindruck befriedigte gewiß auch den kritischsten Hörer.

Als Solisten traten auf: Barbara Schmidt (Violine), der elfjährige Paul-Ludwig Kulms (Klavier), Wolfgang und Gisela Albrecht (Violinen), Sigrid Albrecht (Klavier) und Jutta Meyn (Violoncello). Im Mozartschen Violinkonzert D-Dur spielte Karsten Schiele die Solovioline.

Ein Kammerorchester vermittelte die Bekanntschaft mit der interessanten Kleinen konzertanten Suite von Schibler. Erstaunliche Klangwirkung voller Fülle und Wohllaut erzielte das Schulorchester bei der abschließenden Sinfonie in B-Dur von Stamitz.

Als dann Oberstudiendirektor Tiedemann dem guten musikalischen Geist des Hauses, Studienrat Alshuth, mit einem Händedruck dankte, brauste noch einmal der Beifal- auf: eine von Herzen kommende Äußerung der Sympathie und der Anerkennung für die erfolgreiche Bemühung aller am Konzert Beteiligten.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.11.1960

 

Mittwoch, 23. November 1960

Justizminister auf der Theodor-Mommsen-Feier

 Festredner der diesjährigen Theodor-Mommsen-Feier des Gymnasiums am Sonnabendvormittag in der Aula der Schule ist Justizminister Dr. Bernhard Leverenz. Er spricht über „Recht und Politik“. Die Theodor-Mommsen-Prämien wird der Enkel des großen Gelehrten, Ernst Wolf Mommsen, den für die Verleihung ausgewählten Schülern überreichen. Den Auftakt zu dem Fest bildet das Konzert am Vorabend, bei dem Brahms‘ „Schicksalslied“ und Orffs „Carmina Burana“ aufgeführt werden. Ein Ball der Schülermitverantwortung am Sonnabendabend beschließt das Fest.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.11.1960

 

Freitag, 25. November 1960

Ein glanzvolles Festkonzert

Br. – In der bis zum letzten Stehplatz besetzten Aula gestaltete das Oldesloer Theodor-Mommsen-Gymnasium ein Festkonzert anläßlich der Mommsen-Gedenktage. Das Programm verzeichnete mit Brahms‘ „Schicksalslied“ und Orffs „Carmina Burana“ zwei anspruchsvolle Chorwerke. Zunächst möchte man annehmen, dies sei für eine Schulaufführung etwas hochgegriffen; bei der Oldesloe Aufführung wurde man jedoch eines anderen belehrt. Der gesamte Musikapparat des Abends stand auf absolut sicheren Säulen.

Da ist zunächst zu nennen jener große Idealist Studienrat Fritz Alshuth, der es verstand, in unermüdlicher Arbeit und mit sichtbar großer Begeisterungsfähigkeit aus einem Kreis von stimmlich und musikalisch zum Teil hochbegabten Gymnasiasten sich einen großen leistungsfähigen Chor zu schaffen, der den gestellten Anforderungen in erstaunlichem Maße gewachsen war. Es ist sicher eine Seltenheit, Schulchoraufführungen von diesem Niveau zu erleben. Zeigte sich schon bei Brahms eine große dynamische und agogische Elastizität des Chores im Zusammenwirken mit dem Orchester, so bestach bei Orff noch dazuhin die absolute Überlegenheit in den Einsätzen und der oft sehr kniffligen Rhythmik. Hier zeigen sich ganz deutlich die Früchte einer soliden und mit viel Liebe und Eifer gepflegten Hausmusik, wie sie in der Oldesloer Schule und in ungezählten Privatmusikstunden den Schülern die Voraussetzungen für solches Musizieren im großen Apparat vermittelt.

Der Gesamtchor verfügt über die notwendige große Klangfülle bei sauberer Intonation auch in exponierten Lagen und über eine beträchtliche Wendigkeit und Präzision. Besonders zur Geltung kamen diese letzteren Qualitäten außerhalb des großen Chortuttis in der „Coro piccolo“-Besetzung. Fast dualistische Besetzungen wie „Chume, chum geselle min“ mit den satten, fülligen Altstimmen zu Beginn und den glänzenden Tenören in der Fortführung des Motivs oder duettartige Stellen erzielten prächtige Wirkungen kammermusikalischen Chorstils, wie überhaupt auch die Männerchöre mit Bernd Gottschalk als Solobariton gutgelungene Einzellichter in der Aufführung darstellten. Heiko Wolgast erreichte in seiner zwar kurzen, aber stimmlich gibt verfährt schweren Partie als „Fisteltenor“ überzeugend die klangliche Vorstellung des Komponisten und den beabsichtigten musikalischen Ausdruck. Die großen Solopartien waren mit zwei namhaften Solisten, Ilse Scharmer (Lübeck), Sopran, und Claus Ocker (Bremen), Baß-Bariton, glänzend besetzt. Extreme, die natürlichen Stimmgrenzen rücksichtslos und weit überschreitenden Lagen wurden von beiden scheinbar mühelos gemeistert. Die Stimme Claus Ockers verfügt über den nötigen lyrischen Ton, nimmt in der Höhe fast echt tenorale Farbe an und erlaubt einen bruchlosen Übergang zur dramatisch gestalteten Tiefe hin. Seine souveräne musikalische und rhythmische Gestaltungskraft trug wesentlich zum Gesamtniveau des Konzertes bei.

Das Hamburger Kammerorchester mit den Bläsern der Vereinigten Orchester Hamburg unter der sicheren und energischen Stabführung Fritz Alshuths war der ganzen Aufführung ein sicher tragender Untergrund und erreichte bei der interessanten und fantasievollen Instrumentierung des Werkes, vor allem durch die Behandlung der Bläser originelle Klangreize. Außerdem besonders ausgeprägten Schlagapparat, der für die Partituren Orff’scher Werke charakteristisch ist, war Hildegard Nölting am Flügel eine stets zuverlässige und mit Orff’s Aufführungspraxis völlig vertraute, weitere sichere Säule des Abend. Schade, daß für die ganz großen Tuttistellen der Raum doch etwas zu klein war und dem Hörer jene letzten beglückenden Klangeindrücke durch rein äußere Umstände versagt bleiben mußten.

Allen ausführenden, vornean Studienrat Fritz Alshuth, ist größter Dank auszusprechen und zu diesem Abend von ganzem Herzen zu gratulieren.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.11.1960

 

Sonnabend, 26. November 1960

Minister wies Kritik an Richtern zurück

Dr. Leverenz auf der Theodor-Mommsen-Feier des Oldesloer Gymnasiums – Recht und Politik

„Es ist in unserer Zeit besonders beliebt, die Rechtsprechung und die Richter aus dem politischen Raum heraus zu kritisieren“, sagte Schleswig-Holsteins Justizminister Dr. Bernhard Leverenz am Ende seiner bemerkenswerte Festrede auf der Theodor-Mommsen-Feier des Gymnasiums in dessen Aula. Das Thema lautete „Recht und Politik“. Der Minister gab der gespannt lauschend Festversammlung – Gäste, Eltern, Lehrer, Schüler, unter ihnen Landrat Dr. Wennemar Haarmann, Bürgerworthalter Willy Rosch, Bürgermeister Hermann Barth – eine sehr klare Definition der beiden Begriffe.

Am Schluß machte er sich zum Fürsprecher der Richter. Oft klinge es so, als trügen allein die Richter die Schuld daran, daß die Vergangenheit nicht habe bewältigt werden können. Dem hielt der Vortragende entgegen: „Für den Inhalt und die Form der Gesetze ist heute und war auf früher ausschließlich der Gesetzgeber und nicht der Richter verantwortlich. Der Richter ist grundsätzlich an die vom Staat gesetzte Ordnung gebunden.“

Einleitend hatte der Ministerrat darauf verwiesen, daß gerade im Rechtsstaat ein tiefes Verständnis für das Verhältnis von Recht und Politik dringend erforderlich sei, weil sie diesen Staat maßgeblich bestimmten.

Als Recht bezeichnete der Vortragende die Regeln, die die staatliche Gemeinschaft sich gebe, um ein geordnetes Zusammenleben ihrer Mitglieder zu ermöglichen. Sie müßten auf das Ideal der Gerechtigkeit ausgerichtet sein. Jeder Staat könne durch seinen verfassungsmäßigen Gesetzgeber bestimmen, was Recht und was Unrecht sei. „Wir haben uns also, auch wenn es manchem widerstreben mag, damit abzufinden, daß jedem Rechtssystem eine gewisse Relativität innewohnt.“

Die Definition des Begriffes Politik lautete: „Das beständige Streben nach Neuordnung und – im Gegensatz dazu – das Beharren auf der bestehenden Ordnung begründet im Kern das, was wir als Politik bezeichnen. Die Politik von heute ist die Auseinandersetzung um das Recht von morgen.“ Als schädlich für das Rechtsgefühl bezeichnete es Dr. Leverenz, wenn im gesetzgebenden Parlament parteipolitisches Streben den Vorrang vor allgemeinpolitischen Erwägungen gewinne, wie beispielsweise beim Wahlgesetz oder den sogenannten Wahlgeschenken.

Der Minister äußerte seine Befriedigung darüber, daß in den Volksvertretungen das Bestreben bestehe, Kampfabstimmungen zu vermeiden und nach Kompromissen zu suchen, die Zustimmung auf breiter Basis finden. Wer darin eine Schwäche der Demokratie sehe, verkenne den tieferen Grund für diese Streben. Eine politische Entscheidung solle nämlich kein Befehl sein. Sie soll Anerkennung und nicht nur den Gehorsam der Rechtsgemeinschaft finden.

Als Grund für die Unübersichtlichkeit und Systemlosigkeit zahlreicher Gesetze der Bundesrepublik nannte der Vortragende den Zeitdruck, unter dem die Beratungen stünden. „Es läßt sich nicht verschweigen, daß unsere Gesetze allzu oft in einer schwer zu enträtselten Sprache verfaßt sind.“ Sie seien so kompliziert und unklar, daß selbst der Jurist überfordert würde. Hinzukomme ein Gesetzperfektionismus, der die seltensten Blüten sprießen lasse.

Drei Buchprämien

Starker Beifall dankte dem Minister. Oberstudiendirektor Dr. Wilhelm Tiedemann hatte ihn in seiner einleitenden Ansprache als ehemaligen Schulkameraden begrüßt, dem er zum ersten Mal nach 40 Jahren wieder in einer Schule begegnete. Weil Ernst Wolf Mommsen, der Enkel Theodor Mommsens, aus beruflichen Gründen im letzten Augenblick sein Kommen hatte absagen müssen, überreichte Dr. Tiedemann die Buchprämien für die besten Oberprimaner an Barbara Schmidt aus Bad Oldesloe (OIs1), Gudrun Sonnenberg aus Rümpel (OIs2) und Dieter Ogniwek aus Seefeld (OIm).

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.11.1960

 

Sonnabend, 26. November 1960

Ball der Theodor-Mommsen-Schüler

Sehr harmonisch verlief als Abschluß des Theodor-Mommsen-Festes unseres Gymnasiums ein von der Schülermitverantwortung im neuen Saal des „Oldesloer Hofes“ veranstalteter Ball. Zwei Kapellen spielten fleißig zum Tanz auf, und die umgestalteten Räumlichkeiten boten einen ungleich festlicheren Rahmen für die frohe Geselligkeit als der alte Saal.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.11.1960

 

Montag, 28. November 1960

Sieger im Deutschland-Wettbewerb

n seiner Eigenschaft als Kreisvorsitzender des Kuratoriums Unteilbares Deutschland überreichte Landrat Dr. Haarmann auf der Theodor-Mommsen-Feier den vier Siegern aus dem Oldesloer Gymnasium im Deutschland-Wettbewerb Urkunden und Buchprämien. Die Sieger sind Gisela Johannsen (Tangstedt), Klaus Hermann Arps (Itzstedt) und Wolf-Donar Dobenecker (Wahlstedt); ferner wurde die Klasse OIIs für ihre Gemeinschaftsarbeit ausgezeichnet. Das Gymnasium hatte sich sehr rege an diesem Wettbewerb beteiligt. Es galt, das Schicksal des geteilten Deutschlands bildlich darzustellen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.11.1960

 

Montag, 12. Dezember 1960

Vesdoro-Vorstand wiedergewählt

Auf der Generalversammlung ehemaliger Schüler der Oberschule Oldesloe (Vesdoro) wurden in Wiggers Gasthof die Vorsitzenden Hans Werner Meyer und Willi Wigger und der Schriftführer Herbert Schüthe wiedergewählt. Rechtsanwalt Kuhlmann übernahm das Amt des 2. Schriftführers. Die Kassenlage ist gut. Nach dem Jahresbericht des 1. Vorsitzenden Meyer beschloß die Versammlung, das traditionelle Grünkohlessen (ohne Damen) am 21. Januar und das Kappen- und Bockbierfest am 4. Februar zu veranstalten. Junge Mitglieder werden das Fest vorbereiten.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.12.1960

 

Mittwoch, 14. Dezember 1960

Mittelschüler verwarnt

Der Oldesloer Jugendrichter verwarnte einen 15jährigen Mittelschüler, weil dieser ohne Führerschein die Zugmaschine seines Vaters vom Feld nach Hause gefahren hatte. Der Vater war mit dem Personenwagen hinterhergefahren.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.12.1960

 

Donnerstag, 22. Dezember 1960

Letzte Arbeiten an der neuen Turnhalle

In der Turnhalle für die Klaus-Groth-Schule fehlt nur noch das Parkett. Es soll nach Weihnachten gelegt werden. Der Magistrat hat bereits die Turngeräte bestellt. Mit der Lieferung wird für Mitte Januar gerechnet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.12.1960

 

 

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