Samstag, 6. April 1963 Fußball-Leckerbissen für Ostern nicht auf der Karte. Die Oldesloer Fußballfreunde sind um ihren Osterschlager gekommen! Der VfL wollte am zweiten Feiertag im Travestadion gegen Phönix Lübeck antreten. Dieser Punktekampf kann wegen der Änderungen im Spielplan, die der lange Winter erzwang, nicht zum ursprünglich vorgesehenen Zeitpunkt ausgetragen werden. Als neuer Termin hatte der Spielausschuß Ostermontag vorgesehen. der VfL war sofort einverstanden, aber Phönix sagte ab. Da die Feiertage nach der Satzung grundsätzlich spielfrei zu belassen sind, mußte der Spielausschuß nachgeben. Nun soll das Treffen am Pfingstsamstag steigen.

Die Oldesloer Fußballfreunde sind überhaupt auf schmale Kost gesetzt, denn die 1. Amateure des VfL bleiben bis zum 21. April ohne Punktspiel! Erst an diesem Tage empfängt der VfL den SV Friedrichsort im Travestadion. ST

 

Donnerstag, 11. April 1963 VfL empfängt den TSV Siems. Der Gast am Ostersamstag mit Saborowski im Stadion. Das schmale österliche Oldesloer Fußballprogramm weist nun - nach dem Ausfall des geplanten Punktspiels gegen Phönix Lübeck - doch noch einen Höhepunkt auf. Die 1. Amateure des VfL werden am Ostersamstag um 16.30 Uhr im Travestadion die 2. Amateure des TSV Siems zu einem Freundschaftsspiel empfangen. Bei den Gästen wird u.a. der frühere Jugendnationalspieler Saborowski mitwirken.

Die Gäste sind keine Unbekannten im Oldesloer Stadion. 1960/61 spielten sie noch in der Landesliga und schafften auch einen 3:2-Sieg gegen die VfL-Elf. Nach ihrem Abstieg (1961) gehören sie zu den Spitzenmannschaften in der Nordstaffel des Bezirks Lübeck. Derzeit Tabellenfünfter, verfügen sie über eine technisch reife Elf, in der Saborowski als Stürmer hervorragt.

Wie im vorangegangenen Punktspiel gegen Büdelsdorf (3:3) will VfL-Trainer Artur Jantz auch in diesem Treffen Nachwuchsspieler zum Zuge kommen lassen. Da klassenunterschiedliche Spiele ihre Besonderheiten haben und man sich von der TSV-Elf allgemein viel verspricht, ist eine Überraschung möglich.

Im Vorspiel stehen sich der Spitzenreiter der C-Klasse des Kreises Stormarn, VfL Oldesloe IV, und der Tabellensiebente der A-Klasse des Kreises Lübeck, TSV Siems II, um 15 Uhr gegenüber. Für die junge VfL-Elf, die in ihren bisherigen 23 Punktspielen 128 Tore herausschoß und nur 27 Tore hinnehmen mußte, ein um zwei Klassen höherer und deshalb interessanter Gegner. ST

 

Samstag, 13. April 1963 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - TSV Siems 4:2 (1:1)

VfL-Endspurt brachte das 4:2. In einem Freundschaftsspiel, das sich, was Tempo und Spannung anbetraf, von einem Punktspiel unterschied, besiegte der VfL Oldesloe die 2. Amateure des TSV Siems 4:2. Die Gäste lieferten ein gutes Spiel, konnten sogar in Führung gehen und einen 2:2-Stand bis zur 75. Minute halten. Erst im zweiten Durchgang machte sich der Klassenunterschied bemerkbar.

Bei klassenunterschiedlichen Spielen rechnet man mit einer Überraschung, die sich auch anzubahnen schien, als der frühere Jugendnationalspieler Saborowski seine Elf in der 29. Minute in Führung brachte. Bis dahin hatte die VfL-Elf wenig Einsatz gezeigt und vielleicht geglaubt, aus dem Stand spielen zu können. nach dem Führungstreffer mußten sie sich aber stärker bemühen. Doch unterliefen ihrer Hintermannschaft einige Schnitzer, so daß die Gästestürmer zu recht bedrohlichen Szenen vor dem Oldesloer Tor kamen. Pech, daß Bliebenichs Bombe in der 35. Minute gegen das Lattenkreuz knallte. Bendig, der sein zweites Spiel in dieser Mannschaft bestritt und wieder überzeugte, schaffte in der 41. Minute den Ausgleich. Kurz danach konnte Buls nur mit knapper Not die abermalige Führung der Siemser vereiteln. Das Halbzeitergebnis entspricht somit dem Spielverlauf.

Nach der Pause ließ die Kampfkraft der Gäste nach, so daß der VfL das Mittelfeld beherrschte. Für Bendig spielte in diesem Durchgang Struppek mit, der kurz vor dem Schluß noch verletzt vom Platz mußte. Man wundert sich, mit welchem Geschick die Gäste verstärkt abwehrten, um dennoch mit drei, vier Stürmern bei gelegentlichen Durchbrüchen gefährlich zu werden.

Manfred Dau brachte den VfL in Führung, die Saborowski für die Gäste postwendend ausglich. Dann vergaben die VfL-Stürmer zahlreiche Chancen. Allerdings war der TSV-Torwart gut in Form. Erst in der 75. und 80. Minute besiegelten Treffer von Heitmann und Bliebenich das Schicksal der tapferen TSV-Elf. ST

VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Rainer Westphal, Günther Herfurt - Karl-August Wilkens, Horst Liedtke, Wolfgang Schwalke - Wolf-Dieter Bliebenich, Alfred Liedtke, Rudi Bendig (Harry Struppek), Gerd Heitmann, Manfred Dau.

TSV Siems: Baberske II - Blohm, Rapp - Marquardt, Baberske I, Pelz - Brethack, Saborowski, Runge, Janke, Thimm.

Tore: 0:1 Saborowski (29.), 1:1 Bendig (41.), 2:1 Manfred Dau, 2:2 Saborowski, 3:2 Heitmann (75.), 4:2 Bliebenich (80.). - Schiedsrichter: Diekmann (Zarpen). - Zuschauer: NN.

 

Freitag, 19. April 1963 Norddeutscher Rundfunk im Travestadion. Trotz einer Vielzahl interessanter Sportereignisse am Sonntag wird der Norddeutsche Rundfunk die Schlußphase des Meisterschaftsspiels der Amateurliga Schleswig-Holstein zwischen dem VfL Oldesloe und SV Friedrichsort übertragen. Gewinnen die Friedrichsorter, dann stehen sie mit einem Bein in der Aufstiegsrunde zur Oberliga. Die Reportage wird in der UKW-Sendung „Der Sport am Sonntagnachmittag“ zwischen 16.30 und 17 Uhr über alle UKW-Sender des NDR ausgestrahlt. Reporter ist der Oldesloer Günter Maletzko. ST

 

Samstag, 20. April 1963 Fußballschlager im Stadion. VfL will dem Favoriten Friedrichsort einen großen Kampf liefern. Für den morgigen Gast des VfL Oldesloe, den SV Friedrichsort, geht es um hohen Einsatz. Er möchte sich die Teilnahme an der Oberliga-Aufstiegsrunde erkämpfen. Dem VfL dagegen liegt viel daran, sich einen günstigeren Tabellenplatz zu sichern. Ein spannender Kampf ist also morgen um 15 Uhr im Travestadion zu erwarten. Die Platzherren, die wieder mit Struppek und Peters im Sturm antreten können, sind nicht ohne Chancen.

Recht deutlich besiegten sich die beiden Rivalen in ihren drei vorangegangenen torreichen Begegnungen. Im Vorjahr gewann der VfL beim SV 6:0 und der SV danach im Rückspiel in Oldesloe 6:2. In dieser Saison im Hinspiel holte der SV 6:1 heraus, so daß eigentlich der VfL wieder an der Reihe wäre - aber so einfach ist es wohl nicht, obgleich die Friedrichsorter in ihren beiden Osterspielen nur gegen Holtenau überzeugen vermochten. ST

 

Sonntag, 21. April 1963 - ?????spiel

VfL Oldesloe - SV Friedrichsort 0:0

Oldesloe dem Sieg näher. Struppek der Pechvogel. Friedrichsort mit 0:0 gut bedient! Den mit Spannung erwarteten Kampf, der die Revanche für die im Hinspiel erlittene 1:6-Niederlage für den VfL bringen sollte, wurde die letzte Dramatik genommen, da Phönix am Vortage auch gegen Heide mit 3:4 verloren hatte und für den zweiten Tabellenplatz also nicht mehr in Frage kam. Um es gleich zu sagen: die Partie enttäuschte! Wohl wurde gekämpft, aber in spielerischer Hinsicht blieben viele Wünsche offen. Wo war die vielgerühmte Harmonie im Sturm der Friedrichsorter, vor allem bei Horn und Geertz, von denen man letztlich doch mehr erwartet hatte? Beide Mannschaften hatten im Schlußdreieck ihren stärksten Teil. Die Läuferreihen in der Abwehr gut, im Aufbau aber enttäuschend.

Während des Spiels hörte man den Satz: „Wenn die Friedrichsorter diese Chancen gehabt hätten, wie der VfL - es wäre kaum beim 0:0 geblieben!“ Das trifft den Kern. Einschußmöglichkeiten hatte der VfL genug. Aber niemand konnte sie verwerten! Die Kieler dagegen hatten weit weniger Torszenen. Darüber, daß der VfL dieses Spiel klar für sich entscheiden mußte, kann es keine zwei Meinungen geben. Das Sturmspiel lief aber nur bis zum Strafraum. Nur Struppek und Dau ließen erkennen, daß sie schießen können. Struppek wurde dabei vom Pech verfolgt. Ein eleganter Fallrückzieher ging gegen den Pfosten. In der 65. Minute rettete Lankeit auf der Linie, und kurz vor Schluß jubelte man schon Tor, aber der Ball rollte um Zentimeter vor der Torlinie ins Aus.

Bei der Einzelkritik fällt es schwer, aus der Abwehr jemanden besonders hervorzuheben. Buls war nahezu arbeitslos, die beiden Verteidiger Westphal und Herfurt, unterstützt von Liedtke, ließen die Friedrichsorter Stürmer erst gar nicht zum Schuß kommen. Hierbei gelang es Westphal, den gefürchteten Torjäger Geertz an die Kette zu legen. In der Läuferreihe zeigte sich Wilkens verbessert, gefiel mehr als Schwalke. Die Überraschung im Sturm war Bliebenich, der sich vom ursprünglichen Verteidiger zum guten Stürmer entwickelt hat. Gefallen konnte auch Dau. Mehr und mehr erweist er sich als echte Verstärkung. Struppeks Pech wurde schon geschildert.

Auch die Kieler hatten eine ausgezeichnete Abwehr. Überragend Torwart Schramm, sehr sicher bei Ecken und im Herauslaufen. Beckmann war weitaus schneller als Peters. Lankeit konnte Bliebenich nicht immer halten. In der Läuferreihe hat Rotbarth enttäuscht, der für den Aufbau nicht sehr viel tat. Ein Kompliment für seinen Gegenspieler Dau! Schöttke und Klose überzeugten mit solider Arbeit voll. Enttäuschend der gesamte Sturm, der zu lustlos wirkte und auch Schnelligkeit vermissen ließ. Geertz und Horn konnten ihr Spiel nicht so aufziehen, wie sie es gewohnt waren, weil Wilkens sich laufend störend einschaltete. Bodtke wurde somit zum gefährlichsten Stürmer. Röder recht schnell am Ball, konnte auch gefallen. Dagegen war Schliebs recht lustlos und unkonzentriert. Friedrichsort muß sich schon sehr steigern, um bei den kommenden Aufstiegsspielen eine entscheidende Rolle spielen zu können! SPM

VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Rainer Westphal, Günther Herfurt - Karl-August Wilkens, Horst Liedtke, Wolfgang Schwalke - Wolf-Dieter Bliebenich, Manfred Dau, Harry Struppek, Gerd Heitmann, Jürgen Peters.

SV Friedrichsort: Schramm - Beckmann, Lankeit - Klose, Schöttke, Rotbarth - Schliebs, Röder, Bodtke, Horn, Geertz.

Tore: Fehlanzeige. - Schiedsrichter: Daniel (Itzehoe). - Zuschauer: 1300.

 

Freitag, 3. Mai 1963 Vorsicht vor Holstein Kiel! Abstiegskandidat kann dem VfL gefährlich werden. Morgen um 18 Uhr tritt der VfL Oldesloe gegen die abstiegsbedrohten Amateure von Holstein Kiel an. Für die VfL-Elf handelt es sich um das vorletzte Auswärtsspiel der ablaufenden Saison, in der auch sie vorübergehend Abstiegssorgen hatte.

Eine kleine Chance für den Klassenerhalt werden sich die Kieler errechnet haben. Dazu wäre nötig, daß sie ihre drei noch ausstehenden Spiele gewinnen und Frisia Husum oder TuS Holtenau nicht mehr als zwei Punkte aus ihren ausstehenden Spielen erzielen. Am Vorsonntag zeigten die Störche gegen Phönix Lübeck recht gute Leistungen bei dem 1:1.

In Bad Oldesloe unterlag die Holstein-Elf im Hinspiel 0:4. Wenn auch morgen kein 4:0 zustande kommen sollte, so muß man der VfL-Elf doch nach dem 0:0 gegen Friedrichsort eine Erfolgschance einräumen, zumal sie in guter Besetzung antreten kann. ST

 

Samstag, 4. Mai 1963 - ?????spiel

Holstein Kiel Am. - VfL Oldesloe 0:2 (0:1)

Holstein endgültig verloren! Oldesloe wirkte geschlossener. Stancu „übersah“ zwei Elfmeter. Die letzte Chance für Holstein ist dahin! Der Traum vom Klassenerhalt ist ausgeträumt! Genauer: Die „Störche“, Deutscher Amateurmeister von 1961, verschliefen ihn! Sie überließen dem VfL Oldesloe die Initiative und mußten eine 0:2-Niederlage einstecken. Anstatt zu kämpfen, spielten sie schön - in die Breite und zurück. Anstatt Energie zu entwickeln, gaben sie sich unkonzentriert und wirkten beinahe lustlos. Nun gut, sie hatten auch Pech! Viel Pech sogar! Bereits nach 40 Minuten wurde der Halbrechte Peter Lempfert angeschlagen und blieb für den Rest der Partie Statist. Schiedsrichter Stancu versagte den Holsteinern zwei klare Elfmeter. Und trotz allem - sie hätten diesmal gewinnen können. Der VfL Oldesloe machte es ihnen vor der Pause leicht, danach wirkte er geschlossener. Chancen gab es genug, zu Treffern zu kommen. Aber der Holstein-Sturm wußte sie einfach nicht zu nutzen!

Wie Schiedsrichter Stancu seine Entscheidungen fällte, darüber ließe sich ein ganzes Kapitel schreiben. Stopper Liedtke stand auf dem Elfmeterpunkt und fing den Ball mit der Hand ab. Stancu sah es - und gab das Zeichen zum Weiterspielen. Das geschah in der 58. Minute. Kurz darauf wurde Broszat im Strafraum klar gelegt. Auch das ignorierte der Unparteiische! Wiederholt übersah er die Fahne des Linienrichters. Statt dessen pfiff er bei vollkommen nichtigen Anlässen. Wenn das Spiel dennoch vorbildlich fair über die Zeit ging, so lag dies an der sauberen Haltung beider Mannschaften.

Die Kieler legten anfangs los wie die Feuerwehr. Nach fünf Minuten hatten sie bereits vier gute Möglichkeiten ausgelassen. Unter anderem traf Lempfert die Latte. Ansprechende Kombinationen - vor allem zwischen Gabriel und Berndt - ließen allerlei erhoffen. Aber nach 20 Spielminuten deutete sich an, daß Oldesloe die geschlossenere und kampffreudigere Mannschaft war. Holsteins Trainer Dieter Trede zuckte bereits zu diesem Zeitpunkt resignierend die Achseln: „Die sind zu stark für uns!“ Tatsächlich konterten die Gäste immer wieder aus der Tiefe heraus und manövrierten mit ihrem Vier-Mann-Sturm die Abwehr der Platzherren aus. Heitmann und der sehr arbeitsame Schwalke bewährten sich als „Schaltstationen“ im Mittelfeld. Große Gefahr ging von Mittelstürmer Struppek und den beiden Flügelstürmern aus. Wenn nicht Rupprecht so aufmerksam reagiert hätte, wäre das Resultat nach der Pause sicherlich deutlicher geworden.

Dagegen bewiesen die „Störche“ geradezu niederschmetternd, wo ihre Schwäche liegt. Sie besitzen elf Mann, die - als Einzelspieler! - mit dem Leder ausnahmslos etwas anzufangen wissen. Von so etwas wie „Teamwork“ hingegen schienen sie noch nichts gehört zu haben. Gabriel, sicherlich ein Talent, brachte keinen verwertbaren Paß zustande, von Torschüssen ganz zu schweigen. Meyer baute mehr und mehr ab! Allein Berndt, der später in die Mitte ging, versuchte, produktiv zu arbeiten. Sogar die Hintermannschaft zog ein „munteres“ Kombinationsspiel in der eigenen Hälfte auf und ließ den Vorwärtsdrang vermissen. Holsteins Amateure „fummelten“ sich buchstäblich aus der Amateurliga! Vollends bitter wurde diese - vermeidbare - Niederlage erst, als die Elf in der Kabine die anderen Resultate erfuhr. Betreuer Hardies: „Jetzt wäre doch wieder alles drin gewesen. Die anderen haben sämtlich für uns gespielt - bloß wir nicht!“ SPM

Holstein Kiel Am.: Rupprecht - Ladehoff, Nitschmann - Broszat, Kösling, Sander - Berndt, Lempfert, Gabriel, Meyer, Kanieß.

VfL Oldesloe: Uwe Dau - Rainer Westphal, Wolf-Dieter Bliebenich - Karl-August Wilkens, Horst Liedtke, Wolfgang Schwalke - Egon Lütge, Manfred Dau, Harry Struppek, Gerd Heitmann, Jürgen Peters.

Tore: 0:1 Manfred Dau (29.), 0:2 Peters (83.). - Schiedsrichter: Stancu (Neustadt). - Zuschauer: 300.

 

Freitag, 10. Mai 1963 Starker Gegner für den VfL. Viktoria Wilhelmsburg morgen im Stadion. Die 1. Amateure des VfL Oldesloe nutzen das punktspielfreie Wochenende zu einem Freundschaftstreffen. Sie empfangen morgen um 18 Uhr im Travestadion den Hamburger Verbandsligisten Viktoria Wilhelmsburg. Im Vorspiel um 16.30 Uhr kommt es zur Begegnung zwischen dem Stormarner Meister der A-Klasse, TSV Oldesloe 07, und der Reserve von Viktoria Wilhelmsburg.

Die Gäste führten in der Saison lange Zeit die Tabelle der Hansa-Staffel an. Ihre Hoffnung, den Aufstieg in die Hamburger Amateurliga zu schaffen, erfüllte sich aber infolge Verletzung von Spielern nicht. Derzeit Tabellendritter, haben sie noch die Möglichkeit, den zweiten Tabellenplatz zu erzielen. Viktoria kommt mit einer kampfkräftigen, technisch versierten Elf.

Der VfL hat noch die Punktspiele gegen VfR Neumünster Amateure und am Pfingstsamstag im Stadion gegen Phönix Lübeck vor sich. ST

 

Samstag, 11. Mai 1963 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - Viktoria Wilhelmsburg 3:0 (1:0)

Oldesloe gut in Schwung! In einem farbigen und interessanten Spiel gegen den Hamburger Verbandsligisten konnte der VfL Oldesloe In beiden Durchgängen überzeugen. Dabei hatten die Oldesloer noch Pech mit einem Abseitstor und mit Lattenschüssen von Peters und Heitmann!

Beim VfL klappte es im Sturm, da der offensive Manfred Dau den linken Flügel laufend mit guten Pässen einsetzte. Neben Dau bot in der Hintermannschaft einmal mehr Horst Liedtke eine nahezu fehlerlose Partie. Im Sturm zeigte sich Peters sehr einsatzfreudig und flink. Struppek hatte zeitweilig Mühe mit dem schwergewichtigen Mittelläufer Zander, der die Stütze der Hamburger Hintermannschaft darstellte.

Viktoria verfügt über eine gute und entwicklungsfähige Elf, die sich auch in Hamburger Amateurliga behaupten könnte. Noch fehlt es dem Sturm allerdings an Durchschlagskraft. Der beste Mann, der technisch versierte Schulz, der jedoch zu oft auf sich allein gestellt war. Neben ihm gefiel höchstens noch Jentsch. Die Hintermannschaft konnte die drei Tore kaum verhindern. Bester Mann neben Zander noch Torwart Strauhs; Schneehuber vermochte seinen Mann nie zu halten. Von Strauhs III hatte man mehr erwartet, vielleicht hat er sich von seiner Krankheit noch nicht ganz erholt. SPM

VfL Oldesloe: Uwe Dau - Rainer Westphal, Wolf-Dieter Bliebenich - Karl-August Wilkens, Horst Liedtke, Manfred Dau - Herbert Meins (46. Wolfgang Schwalke), Egon Lütge, Harry Struppek, Gerd Heitmann, Jürgen Peters.

Viktoria Wilhelmsburg: Strauhs - Schneehuber, Ullrich - Strauhs III, Zander, Walczak - Jentsch, Ptak, Weiser (Sokoll), Schulz, Huster.

Tore: 1:0 Peters (24.), 2:0 Manfred Dau (63.), 3:0 Struppek (75.). - Schiedsrichter: Tetzlaff (Todendorf). - Zuschauer: 300.

 

Montag, 13. Mai 1963 Amateurliga uninteressant? Alarmierend der Zuschauerrückgang bei den letzten Punktspielen der Amateurliga. Das gilt besonders für den LBV Phönix, der in dieser Saison in 15 Heimspielen viel weniger Zuschauer aufzuweisen hat als im Vorjahr in zwei Spielen allein (11.000 kamen zum Spiel gegen den VfB Lübeck und 9000 zur Vormittagsbegegnung gegen den damaligen Herbstmeister VfL Oldesloe)!

Kaum mehr als 400 Zuschauer kamen vor 14 Tagen zum Spiel LBV Phönix gegen Holstein Kiel Amateure (1:1), gestern vormittag waren es kaum mehr als 100, die den 5:2-Sieg über den TSV Büdelsdorf miterlebten! SPM

 

Samstag, 18. Mai 1963 VfL in Neumünster Favorit. Bis auf Wasmund im Tor in Stammbesetzung. Der VfL muß heute um 17.30 Uhr in seinem letzten Auswärtsspiel dieser Saison in Neumünster gegen die VfR-Amateure, die als Tabellenletzte absteigen müssen, antreten.

Die VfL-Elf, die am vorangegangenen Sonntag auf den neunten Tabellenplatz abrutschte, will ihr Punktkonto (27:29 Punkte) durch erfolgreiches Abschneiden in diesem und auch in ihrem letzten Spiel gegen Phönix am Pfingstsamstag verbessern.

Am Vorsonntag gegen TuS Lübeck und auch in den beiden Spielen davor zeigte die VfR-Elf nicht nur gleichwertige Leistungen gegenüber ihren Gegnern, sondern spielte zeitweise sogar überlegen. Heute wird sie in ihrem letzten Spiel in der Landesliga vor eigenem Publikum sich bestimmt ehrenvoll abschneiden wollen, was der VfL beachten sollte.

Die VfL-Elf hat diesmal als Schlußmann Wasmund im Tor, tritt sonst aber in Stammbesetzung an. Das Hinspiel gewann sie eindeutig 4:0 und wird sich nach ihren erfolgreichen Spielen in der Rückserie kaum eine Blöße geben. Allgemein rechnet man mit einem VfL-Sieg. ST

 

Samstag, 18. Mai 1963 - ?????spiel

VfR Neumünster Am. - VfL Oldesloe 1:3 (1:2)

VfR-Abschied mit 1:3. Heitmann dirigierte den VfL Oldesloe zum sicheren Erfolg. Das war also der Abschied der VfR-Amateure aus der höchsten Spielklasse des Landes! Schade um diese Mannschaft, die einfach den Aderlaß zu Beginn der Saison nicht verkraften konnte, die von Grund auf neu aufgebaut werden mußte. Trainer Alfons Heitmann hat sich große Mühe gegeben, um aus der jungen Mannschaft etwas zu machen. Aber die spielerischen Mittel reichten einfach nicht aus, wenngleich es hinsichtlich der Einsatzbereitschaft nichts auszusetzen gab. Nun muß in der Bezirksliga neu angefangen werden. Das 1:3 gegen den VfL Oldesloe war der Schlußstrich unter eine Saison, in der viel improvisiert werden mußte, in der mehrfach bewährte Stammspieler an die Oberliga abgegeben werden mußten.

Beide Mannschaften haben nicht ihr Letztes gegeben. Die VfR-Amateure kämpften wohl fleißig, aber bei der Harmlosigkeit des Sturmes war die Abwehr der Oldesloer nicht zu erschüttern, obwohl beim VfL mit Wasmund ein Spieler aus der dritten Mannschaft im Tor stand. Übrigens hat Wasmund nichts verdorben und seine Sache gut gemacht. Für die VfR-Amateure war es ein Handicap, daß die besten Kräfte wie Burandt, Hein und Kiepert für die Oberliga, die ein Privatspiel beim Itzehoer SV austrug, abgestellt werden mußte. Aber auch in bester Besetzung wäre den Oldesloern schwerlich beizukommen gewesen.

Großartig bei Oldesloe der Halblinke Heitmann, der das Spiel seiner Mannschaft klug dirigierte. Mit dem stämmigen Peters verstand er sich blendend. Mittelstürmer Struppek dagegen blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Das hat es bei ihm früher nicht gegeben, daß er sogenannte 100prozentige Torchancen ausließ! In Neumünster versagte er gleich dreimal vor dem VfR-Tor, als das Tor überhaupt nicht mehr zu verfehlen war. Auch der rechte Flügel mit Lütge und Dau trat nicht sonderlich in Erscheinung. Fleißig die beiden Seitenläufer Wilkens und Schwalke. Mit zu den Besten des VfL zählte Horst Liedtke. Sehr sachlich die beiden Verteidiger Westphal und Bliebenich.

In 30 Spielen hat es der Sturm der VfR-Amateure nur auf 32 Tore gebracht. Neben Holtenau sind das die wenigsten. Und der Sturm war es auch, der gegen Oldesloe wieder versagte. Nur Wagner konnte einigermaßen mithalten. Alle anderen waren keine Gefahr für die Abwehr des VfL. Verhältnismäßig stark wiederum die Läuferreihe mit dem den Sturm unterstützenden Stohwasser, dem sich immer besser machenden Wegerich und dem bienenfleißigen Kahl. Von den Verteidigern gefiel besonders Diedrich. SPM

VfR Neumünster Am.: Schultze - Neumann, Diedrich - Stohwasser, Wegerich, Kahl - Wetzel, Krüger, Denker, Wagner, Triebess.

VfL Oldesloe: Hans-Werner Wasmund - Rainer Westphal, Wolf-Dieter Bliebenich - Karl-August Wilkens, Horst Liedtke, Wolfgang Schwalke - Egon Lütge, Manfred Dau, Harry Struppek, Gerd Heitmann, Jürgen Peters.

Tore: 0:1 Wilkens (2.), 0:2 Struppek (31.), 1:2 Triebess (33.), 1:3 Peters (65.). - Schiedsrichter: Jensen (Lütjenburg). - Zuschauer: 50.

 

Mittwoch, 22. Mai 1963 TSV Uetersen morgen beim VfL. Interessanter Vergleich mit der Hamburger Spielstärke. Am Himmelfahrtstag um 10.30 Uhr treffen sich im Travestadion die 1. Amateure des VfL Oldesloe und des TSV Uetersen in einem Freundschaftsspiel. Nach dem Sieg des VfL über den Verbandsligisten Viktoria Wilhelmsburg (4:1) möchten die Oldesloer diesmal gegen den einen Klasse höher spielenden Gegner gewinnen.

Beide Mannschaften erreichten in dieser Saison einen guten Mittelplatz in ihren Tabellen. Der TSV Uetersen mischte in den vergangenen Jahren meistens in der Hamburger Spitzengruppe mit und nahm auch schon an den Aufstiegsspielen zur Oberliga teil. Dieses Glück hatte der VfL, der in der diesjährigen Rückserie nur zwei Niederlagen einzustecken brauchte, noch nicht. Man erwartet einen interessanten Kräftevergleich, dessen Ausgang vollkommen offen erscheint.

Nach dem Spiel fährt die Reisegesellschaft nach Reinfeld und wird dort im „Altdeutschen Hof“ essen und anschließend für einige Stunden die Kegelbahn benutzen. ST

 

Donnerstag, 23. Mai 1963 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - TSV Uetersen 2:2 (1:0)

Kräftevergleich ging unentschieden aus. Mit einem 2:2 trennten sich die 1. Amateure des VfL Oldesloe und des TSV Uetersen nach einem Spiel, das nur streckenweise - wahrscheinlich infolge der im Stadion herrschenden, für die Spieler noch ungewohnten Hitze - Klassenform erreichte. Nach einer 2:0-Führung des VfL kamen die Gäste in den letzten 35 Minuten zum verdienten Ausgleich, obwohl sie wegen Feldverweises ihres rechten Außenläufers nur noch mit zehn Mann spielten.

Das Treffen begann recht vielversprechend für die Gastgeber. Schon in der 9. Minute ließ Manfred Dau eine Bombe los, aber sie fuhr am Pfosten vorbei. Ein 18-Meter-Freistoß Lütges rasierte in der 15. Minute die Latte. Der glückliche Führungstreffer für den VfL kam in der 24. Minute zustande, als ein Schuß Heitmanns abgefälscht im Netz landete. Bester Mann der TSV-Elf war ihr Torwart Heitmann. In den letzten Spielminuten vor der Pause wurde fast nur in der TSV-Hälfte gespielt, nachdem der Schiedsrichter den TSV-Außenläufer nach mehrmaliger Verwarnung des Feldes verwiesen hatte. Im zweiten Durchgang kam die große Wende. Zunächst hatte Struppek nach einer kurzen Vorlage von Heitmann auf 2:0 erhöht (55. Minute). Wie umgewechselt spielte die TSV-Elf dann mit zehn Mann. Sie zeigte schöne Spielzüge und schuf mit ihrem Vier-Mann-Sturm brenzlige Szenen vor dem Oldesloer Gehäuse.

Torwart Wasmund überzeugte auch diesmal, wenn er auch nicht ganz schuldlos am letzten Gegentreffer war. Bis auf die Auswertung klappte es auch im VfL-Sturm, in dem besonders Manfred Dau verbesserte Leistungen zeigte. Bei etwas mehr Abwehrbereitschaft der VfL-Hintermannschaft beim Stande von 2:0 hätten die beiden Gegentreffer von Becker in der 73. und 84. Minute verhindert werden können. ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Uwe Dau - Rainer Westphal, Wolf-Dieter Bliebenich - Karl-August Wilkens, Horst Liedtke, Wolfgang Schwalke - Egon Lütge, Manfred Dau, Harry Struppek, Gerd Heitmann, Jürgen Peters.

Tore: 1:0 Heitmann (24.), 2:0 Struppek (55.), 2:1 Becker (73.), 2:2 Becker (84.). - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: 269. - Platzverweis: NN (TSV Uetersen).

 

Dienstag, 28. Mai 1963 Fußball zu Pfingsten. Am Pfingstsamstag stehen sich die 1. Amateure VfL Oldesloe und LBV Phönix in ihrem letzten Punktspiel dieser Saison im Stadion gegenüber. Am Pfingstmontag sind dann die Amateure von Hannover 96 zu Gast. Dieser traditionsreiche Verein hat die VfL-Elf zu einem Rückspiel nach Hannover zu Beginn der neuen Saison eingeladen. ST

 

Freitag, 31, Mai 1963 Zuguterletzt gegen Phönix. VfL will auf den siebenten Tabellenplatz. Ein letztes Mal in dieser Saison müssen die 1. Amateure des VfL Oldesloe um die Punkte kämpfen, und zwar morgen um 17.30 Uhr im Travestadion gegen Phönix Lübeck. Der Sieger aus diesem Spiel wird seinen Tabellenplatz verbessern. Überdies will der VfL sich für die im Hinspiel erlittene 2:3-Niederlage, die noch einen Protest nach sich zog, revanchieren.

Ex-Oberligist Phönix erreichte sein Ziel - die Teilnahme an den Oberliga-Aufstiegsspielen - nicht. Die Elf unterlag in der Rückserie dreimal und spielte wiederholt unentschieden, so in den vorangegangenen Spielen gegen Lägerdorf (1:1) und Flensburg (3:3).

Beim VfL rechnet man mit einem Sieg seiner Elf, obgleich in der Phönix-Hintermannschaft Mielenz, Eckhorst, Bähnck und nicht zuletzt Torwart Söchtig schwer umschiffbare Klippen darstellen. Der VfL will den Nimbus der Unbesiegbarkeit in den Heimspielen während der Rückserie wahren und den siebenten Tabellenplatz erreichen. Nach dem schwachen Start in dieser Saison könnte man dann sagen: Ende gut - alles gut.

Im Vorspiel um 16 Uhr stehen sich in einem Freundschaftsspiel VfL Oldesloe II - Meister der Kreisliga, der satzungsgemäß an den Aufstiegsspielen zur 2. Amateurliga nicht teilnehmen darf - und der ATSV Stockelsdorf, der aus der 2. Amateurliga absteigen muß, gegenüber. Eine interessante Begegnung! ST

 

Samstag, 1. Juni 1963 Ein Gast mit großem Namen. Die Amateure von Hannover 96 in Bad Oldesloe. Am Pfingstmontag um 14.30 Uhr haben die 1. Amateure des VfL Oldesloe im Stadion die 1. Amateure des Oberliga-Vereins Hannover 96, der 1937/38 und 1953/54 den Deutschen Fußballmeister stellte, zu Gast. Das Rückspiel soll schon im August vor Beginn der neuen Saison in Hannover durchgeführt werden.

Der Gast erreichte in dieser abgelaufenen Saison der Staffel Niedersachsen Ost den dritten Tabellenplatz, nachdem er längere Zeit an erster und zweiter Stelle gestanden hatte. Übrigens gewannen Isendahl, Flegel, Wimmers, Baldauf, Fahrtmann, Patzke, Hartmann, Künnecke, Schmidtke, Driesselmann und Bohnsack 1960 die Deutsche Amateurmeisterschaft.

Trainer Artur Jantz hat diesmal Gelegenheit, alle seine Spieler der 20 Mann starken Ligagemeinschaft des VfL zu Pfingsten spielen zu lassen. ST

 

Samstag, 1. Juni 1963 - ?????spiel

VfL Oldesloe - Phönix Lübeck 1:3 (1:1)

Beim 3:1 in Oldesloe zeigte sich: Phönix kann kämpfen! Aber jetzt, wo es zu spät ist! Lütges Elfer gegen die Latte. Im letzten Spiel der Saison ging es für beide Mannschaften am Pfingstsamstag um nichts mehr, aber trotzdem wurde auf Biegen und Brechen gekämpft! Leider übertrieb man dabei die Härte, so daß der Schiedsrichter zu häufig eingreifen mußte und es Freistöße nur so hagelte. Besonders unrühmlich taten sich hervor Loll und Schulz beim Phönix und Peters beim VfL. Unter dieser Härte litt natürlich auch das Spiel.

Der VfL begann recht zügig, hatte mit dem Wind nach dem 1:1 leichte Vorteile, konnte sie aber nicht ausnutzen, hatte auch noch mit einem Lattenschuß in der 36. Minute Pech. In der zweiten Halbzeit übernahm Phönix das Heft, war immer einen Tick schneller am Ball, während beim VfL der Faden gerissen schien. Trotzdem hätte er noch den Ausgleich zum 2:2 schaffen können, wenn nicht Lütge einen Foulelfmeter, den Feldmann an Struppek verursacht hatte, in der 65. Minute gegen die Latte gejagt hätte!

Beim VfL erreichten fast alle Spieler nicht ihre Normalform. Besonders schwach die Außenläufer; Wilkens, nahezu ein Ausfall, unternahm nutzlose Ausflüge nach vorn und vernachlässigte die Deckungsarbeit. Am besten gefielen noch Horst Liedtke und Bliebenich, im Sturm waren Peters und Struppek sehr eifrig. Lütge und Manfred Dau blieben dagegen farblos.

Die Phönix-Abwehr hatte ihre Stützen in Eckhorst, der ein ausgezeichnetes Spiel lieferte, Mielenz arbeitete unauffällig, konnte Bähnck aber nicht voll ersetzen. Auffallend schwach war Schulz. Glück für diese Abwehr, daß der Oldesloer Sturm nicht seinen besten Tag hatte. Der Lübecker Sturm dagegen konnte gefallen und spielte den verdienten Sieg heraus. Bester Phönixer war Bickenbach, klug aus dem Hintergrund spielend, außerdem noch schußstark. Auch Fritzsche und Jahncke konnten überzeugen, während Thoms trotz seines Tores nicht gefiel, weil er viel zu umständlich am Werke ist. Eines ist sicher: Hätte sich der Phönix in jedem Spiel so eingesetzt wie in Oldesloe - er hätte weit mehr als einen fünften Platz erreichen können! SPM

VfL Oldesloe: Uwe Dau - Rainer Westphal, Wolf-Dieter Bliebenich - Karl-August Wilkens, Horst Liedtke, Wolfgang Schwalke - Egon Lütge, Manfred Dau, Harry Struppek, Gerd Heitmann, Jürgen Peters.

Phönix Lübeck: Feldmann - Loll, Schulz - Eckhorst, Mielenz, Winkel - Schüler, Jahncke, Fritzsche, Bickenbach, Thoms.

Tore: 0:1 Fritzsche (18.), 1:1 Struppek (21.), 1:2 Bickenbach (55.), 1:3 Thoms (89.). - Schiedsrichter: Kiesewetter (Segeberg). - Zuschauer: 600.

 

Montag, 3. Juni 1963 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - Hannover 96 Am. 0:1 (0:0)

Glückliches 1:0 für 96er Amateure. Ein interessanter und spannender Vergleichskampf, der etwas glücklich von Hannover 96 (Dritter der Amateurliga Niedersachsen Staffel Ost) gewonnen wurde. Glücklich deshalb, weil bei verteiltem Feldspiel der VfL 3:0 führen mußte, als das Tor fiel. Aber Struppek vermochte nicht einmal einen Foulelfmeter verwandeln!

Der VfL spielte eine Stunde lang einen weitaus besseren Fußball als am Samstag gegen Phönix. Die Stürmer konnten aber die zahlreichen Chancen nicht verwerten. Als dann in der zweiten Halbzeit Horst Liedtke in den Sturm genommen wurde, verlor die Hintermannschaft ihre Sicherheit, so daß Uwe Dau mehrfach Glanzparaden zeigen mußte, um weitere Treffer zu verhindern. Neben ihm gefiel in der ersten Halbzeit besonders Horst Liedtke (im Sturm aber ohne Glück) und Manfred Dau als rechter Läufer. In der zweiten Halbzeit machte er als Stopper jedoch keine allzu gute Figur. Im Sturm recht druckvoll Heitmann, anfangs auch Peters, die gute Unterstützung in Struppek fanden.

Hannover 96 verfügt über eine schnelle und kampffreudige Elf mit einer besonders starken Hintermannschaft. Was Fricke, Fuchs und Baldauf zeigten, war schon sehenswert. Sehr sicher auch die beiden eingesetzten Torleute. Im Sturm gefiel der quicklebendige Hoff, unermüdlich pendelnd, gefährlich auch im Schuß, ein Stürmer mit Zukunft! Die Schwäche der Mannschaft lag in den Außenstürmern, die auf die guten Kombinationen von Hoff, Hennemann und auch Dittmann zu wenig bzw. gar nicht (Veith) eingingen, so daß das Spiel sich immer wieder auf die Mitte konzentrierte. Dem VfL muß man bescheinigen, daß er mit der Auswahl dieser Mannschaft für ein Freundschaftsspiel einen guten Griff gemacht hat. SPM

VfL Oldesloe: Uwe Dau - Wolf-Dieter Bliebenich, Rainer Westphal (Gerd Heitmann) - Manfred Dau, Horst Liedtke, Wolfgang Schwalke - Egon Lütge, Horst Bieschke, Harry Struppek, Alfred Liedtke, Jürgen Peters.

Hannover 96 Am.: Pentzlin (Köstler) - Brummermann, Fricke - Baldauf, Fuchs, Krüger - Rinaldi (Veith), Hoff, Aschenbach (Hennemann), Dittmann, Krebs.

Tor: 0:1 Hennemann (69.). - Schiedsrichter: Becker (Jersbek). - Zuschauer: 300.

 

Samstag, 8. Juni 1963 Bargteheide gespannt auf VfL. Nach mehreren Jahren stehen sich morgen auf dem Jahnplatz in Bargteheide wieder einmal die ersten Mannschaften des VfL Oldesloe und des TSV Bargteheide gegenüber. Der VfL beendete am Pfingstsamstag mit einer 1:3-Niederlage gegen den LBV Phönix die Serie 1962/63 und landete auf dem achten Platz. Diesen Platz erkämpften sich auch die Bargteheider in der Südstaffel der 2. Amateurliga (Bezirk IV), nachdem sie erst im letzten Jahr nach dreijähriger Abwesenheit in diese Klasse zurückgekehrt waren.

Noch etwas haben beide Mannschaften gemeinsam. Einer verhältnismäßig schwachen Leistung in der Herbstserie - beide Vereine standen teilweise am Tabellenende ihre Klassen - folgte ein beachtlicher Leistungsanstieg in der Frühjahrsserie. Die Vergleiche hinken etwas, da der VfL Oldesloe der Amateurliga angehört und daher als klarer Favorit in diese Freundschaftsbegegnung geht. Doch die Weinroten, die am Himmelfahrtstag gegen den Hamburger Amateurligisten SC Sperber 70 Minuten lang gar nicht wie der Verlierer aussah (Anm.: 1:3), möchten dem VfL das Siegen nicht gerade leicht machen. Beide Vereine werden voraussichtlich den in den letzten Wochen bewährten Spielerstamm zum Einsatz kommen lassen. ST

 

Sonntag, 9. Juni 1963 - Freundschaftsspiel

TSV Bargteheide - VfL Oldesloe 2:5 (1:1)

Die zweite Halbzeit gab den Ausschlag. Mit dem VfL Oldesloe hatte der TSV Bargteheide nach dem SC Sperber Hamburg (1:3) jetzt die zweite Amateurliga-Mannschaft zu Gast. Genau wie die Hamburger Elf konnte auch der VfL das Spiel erst in der zweiten Halbzeit für sich entscheiden. Auf Grund der systemvolleren Spielanlage und der guten Spielübersicht, durch die die Bargteheider Deckungsschwächen in der zweiten Halbzeit schonungslos bloßgestellt wurden, fiel der Erfolg der Kreisstädter vollauf verdient aus. Einige Spieler der Weinroten (Pfeiffer, Sahlmann, Drews, Förster, Krauskopf) bewiesen erneut, daß sie in technischer Hinsicht durchaus mithalten können, doch das allein genügte nicht.

Die ersten großen Chancen des Spiels hatte Bargteheide durch Kühn und Krauskopf, die jedoch nichts einbrachten. In der 8. Minute wurde Lütge von Bendig angespielt, und sein Schuß aus kurzer Entfernung führte zum 1:0 für den VfL. Drei Minuten später donnerte Krauskopf einen Freistoß in die VfL-Mauer. Schiedsrichter Gehrken erkannte auf Handspiel, so daß Drews den Elfmeter zum 1:1 verwandeln konnte. Bis zum Wechsel hatten beide Mannschaften wiederholt Führungschancen. Die Oldesloer Fünferreihe spielte druckvoller, scheiterte jedoch immer wieder an Torwart Pfeiffer, der sich in großer Form vorstellte. Als plötzlich vier Stürmer des VfL nur zwei Bargteheider Abwehrspieler vor sich hatten, hätte das 2:1 fallen müssen. Lütge ließ die Chance jedoch aus. Kurz vor und kurz nach dem Wechsel dann zwei große Chancen für Bargteheide durch Krauskopf. Einmal hielt Dau, und beim zweiten Mal rettete die Latte für Girschkowski.

Nach einer weiteren Chance durch Kühn diktierte dann eindeutig der VfL das Spielgeschehen. In der 50. Minute fiel durch Bieschke nach einer Rechtsflanke von Lütge - Schick hatte den Ball verpaßt - das 2:1. Drei Minuten später hieß es 3:1. Nach einer Ecke von Lütge sprang der Ball von Schick ins eigene Tor. Heitmann sorgte dann mit einem 16-Meter-Flachschuß für das 4:1. In der 81. Minute startete Bieschke einen gekonnten Alleingang, der zum 5:1 führte. Das gleiche gelang im Gegenzug Drews. Girschkowski wehrte jedoch zunächst ab, der Nachschuß prallte von der Unterkante der Latte und dann von der Hand eines VfL-Spielers aus dem Tor. Schiedsrichter Gehrken entschied jedoch nicht auf Strafstoß, sondern auf Tor, da der Ball seiner Meinung nach bereits die Linie überrollt hatte. Kurz danach wurde Lütge wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz gestellt. Auch Westphal hätte dies schon vorher passieren können, doch seine Bemerkung wurde nicht gehört. So leichtsinnig sollte man sich keine Platzverweise einhandeln, auch wenn es manchmal schwerfällt, Schiedsrichterentscheidungen zu akzeptieren. Dies ändert jedoch nichts daran, daß der VfL einen guten Eindruck in Bargteheide hinterließ.

Während bei den Weinroten Sahlmann (er ließ Struppek kaum ins Spiel kommen, stand jedoch durch die Deckungsfehler seiner Nebenleute oft auf verlorenem Posten), Pfeiffer, Drews (bester Stürmer), Förster und Krauskopf herausragten, gefielen beim VfL besonders Heitmann, Bieschke (die Art und Weise, in der er seine beiden Tore herausspielte, lassen für diesen Nachwuchsspieler einiges erhoffen), Horst Liedtke und Manfred Dau. Westphal hatte erst große Schwierigkeiten mit Kühn, steigerte sich dann aber erheblich. ST

TSV Bargteheide: Pfeiffer - Baumann (Schick), Zühlke - Eggers (Otto), Sahlmann, Neitzel - Förster, Kundoch, Krauskopf, Drews, Kühn.

VfL Oldesloe: Uwe Dau (Gert Girschkowski) - Rainer Westphal, Günther Herfurt - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Manfred Dau - Egon Lütge, Horst Bieschke, Harry Struppek, Gerd Heitmann, Rudi Bendig.

Tore: 0:1 Lütge (8.), 1:1 Drews (11., Handelfmeter), 1:2 Bieschke (50.), 1:3 Eigentor Schick (53.), 1:4 Heitmann, 1:5 Bieschke (81.), 2:5 Drews (83.). - Schiedsrichter: Gehrken (Lütjensee). - Zuschauer: 200. - Platzverweis: Lütge (VfL Oldesloe, 83.)

 

Dienstag, 11. Juni 1963 VfL gegen Kreisauswahl. Morgen um 19 Uhr spielt die Auswahl des Kreisfußballverbandes Stormarn gegen die erste Mannschaft des VfL Oldesloe. Im Rahmen der Vorbereitungen zum nächsten Seniorenauswahlspiel - voraussichtlich Ende Juni oder Anfang August gegen den KFV Eutin - ist dieses Treffen angesetzt. Auch in vergangenen Jahren traf sich die Auswahlmannschaft mit Vereinsmannschaften, soweit dies in den Sommermonaten möglich war. In den Wintermonaten fand dann meistens nur ein Trainingsabend statt.

Der KFV will mit der Austragung solcher Spiele, die Jahr für Jahr uneigennützig ihre Spieler zu den Auswahlspielen abstellen, auch einen kleinen Dank abstatten. Man muß morgen die Amateurligisten des VfL die weitaus größeren Chancen einräumen. Es bleibt aber abzuwarten, ob beide Mannschaften in stärkster Besetzung an diesem Wochentag antreten können. Das wäre allerdings nicht unbedingt erforderlich, weil auf beiden Seiten auch Jungmannenspieler eingesetzt werden sollen, die im kommenden Spieljahr Senioren werden. Anpfiff um 19 Uhr im Travestadion. ST

 

Mittwoch, 12. Juni 1963 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - Kreisauswahl Stormarn 3:2 (2:0)

Nur 150 Zuschauer hatte das Fußballspiel zwischen den Amateurligisten des VfL Oldesloe und einer Auswahl des Kreisfußballverbandes in das Travestadion gelockt. Die eingespielte VfL-Mannschaft führte bis zur 63. Minute, erst dann gelang der Auswahl der erste Treffer. Das Endergebnis lautete bei ausgeglichenem Eckenverhältnis nach einem Selbsttor des VfL 3:2.

Der VfL begann sehr eindrucksvoll, während die Kreisauswahl sich nicht recht finden konnte. Schon in der 10. Minute geht der VfL durch Meins in Führung. Mehrere Angriffe der Auswahl bringen nichts ein. Es wird auch zu wenig geschossen. In der 37. Minute erzielt Struppek das 2:0. Mit diesem Ergebnis werden die Seiten gewechselt. Schon acht Minuten nach Wiederanpfiff zieht der VfL auf 3:0 davon. Die Kreisauswahl kann zehn Minuten später durch Stursberg ihren ersten Treffer anbringen. Er bringt auch etwas Auftrieb mit sich, aber die Verwertung der Torchancen läßt sehr zu wünschen übrig. Nach einem Selbsttor, das bei einer Abwehr in der 82. Minute fällt, heißt es 3:2. Dabei bleibt es.

In der Kreisauswahl waren mehrere Spieler neu eingesetzt. Auf beiden Seiten konnten die Nachwuchsspieler sehr gefallen. Das Spiel wurde sehr fair ausgetragen, so daß Schiedsrichter Becker (SSV Jersbek) kaum einzugreifen hatte. ST

VfL Oldesloe: Uwe Dau - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Manfred Dau, Horst Liedtke, Wolfgang Schwalke - Herbert Meins, Horst Bieschke, Harry Struppek, Gerd Heitmann, Rudi Bendig - nach der Pause mit Gert Girschkowski, Alfred Liedtke und Günther Herfurt.

Kreisauswahl Stormarn: Sauter (Wilstedter SV) - Geffe/46. Petersen (beide VfL Oldesloe), Selent (TSV Trittau) - Kilz (VfL Oldesloe), Sahlmann (TSV Bargteheide), Albrecht (TSV Trittau) - Förster (TSV Bargteheide)/46. Güldenpfennig (TSV Lütjensee), Holger Dau (SV Eichede), Stursberg (TSV Trittau), Pöpplau (SV Eichede), Götsch (TSV Trittau).

Tore: 1:0 Meins (10.), 2:0 Struppek (37.), 3:0 (53.), 3:1 Stursberg (63.), 3:2 Eigentor NN (82.). - Schiedsrichter: Becker (Jersbek). - Zuschauer: 150.

 

Freitag, 14. Juni 1963 Eimsbüttel im Travestadion. Interessanter Fußballgast morgen beim VfL. Im letzten Spiel der auslaufenden Saison trifft der VfL Oldesloe morgen in einem Freundschaftsspiel auf die Hamburger Amateure des Eimsbütteler TV. Danach pausiert die VfL-Elf bis etwa Mitte Juli, um dann wieder mit dem Training zu beginnen.

Der Gast spielte zuletzt im Aufstiegsjahr des VfL (1958) im Stadion. Von 1948 bis 1956 in der Oberliga, konnte er sich nach seinem Abstieg in die Amateurklasse noch nicht wieder für die Aufstiegsspiele zur Oberliga qualifizieren. In dieser Saison erreichte die Elf einen Mittelplatz. Morgen wird erstmalig Geffe beim VfL mitwirken, der in den Spielen der Kreisklassen überzeugte. ST

 

Samstag, 15. Juni 1963 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - Eimsbütteler TV 4:0 (2:0)

VfL-Nachwuchsspieler gefielen. In seinem letzten Heimspiel der Saison besiegte der VfL Oldesloe die Amateure aus Eimsbüttel unerwartet hoch 4:0. Mit den Nachwuchsspielern Bendig, Bieschke und Geffe, dafür ohne Lütge, Bliebenich und Westphal, bot er eine gute Gesamtleistung und siegte auch in der Höhe verdient durch Tore von Struppek (2), Heitmann und Bieschke.

In der 19. Minute fiel das Führungstor durch Struppek. Durch eine blitzschnelle Aktion vereitelte Torwart Dau sechs Minuten später den Ausgleich. Schnell wechselten die Torraumszenen. Anscheinend hatte die Gästeabwehr den VfL-Sturm unterschätzt, und nahm Struppek nach seinem ersten Treffer noch nicht ganz für voll, was ihr zum Verhängnis wurde. 33 Minuten waren gespielt, als Struppek sich nach einer Vorlage selbständig machte und den Ball über den stürzenden Torwart Dietz hinweg ins Gehäuse hob.

Zwar mußte Torwart Dau einige Male sein Können beweisen, aber häufig war auch das VfL-Tor für die Hamburger Stürmer nicht breit genug. Die Schüsse gingen daneben. Eine etwas harte Entscheidung fällte der sonst so umsichtig leitende Schiedsrichter Tetzlaff in der 65. Minute, als er dem VfL einen Foulelfmeter zusprach, den Heitmann zum 3:0 verwandelte. In der 80. Minute kam Bieschke zum vierten Treffer nach einer geschickten Vorlage von Meins.

Aus dem VfL-Quintett müssen besonders Rechtsaußen Meins, Struppek und Heitmann hervorgehoben werden. Bieschke und Bendig dürften einen Platz in der Ligamannschaft gefunden haben. In der Hintermannschaft überzeugte Geffe in seinem Debüt bis auf die bei ihm noch fehlende Härte. ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Uwe Dau - Günter Geffe, Jürgen Peters - Manfred Dau, Günther Herfurt, Wolfgang Schwalke - Herbert Meins, Horst Bieschke, Harry Struppek, Gerd Heitmann, Rudi Bendig.

Tore: 1:0 Struppek (19.), 2:0 Struppek (33.), 3:0 Heitmann (65., Foulelfmeter), 4:0 Bieschke (80.). - Schiedsrichter: Tetzlaff (Todendorf). - Zuschauer: NN.

 

Montag, 17. Juni 1963 44.000 Zuschauer weniger. Es ist also genauso gekommen, wie wir es vorausgesagt und wie es die Vereine befürchtet hatten: die Zuschauerzahlen in der Amateurliga sind weiter zurückgegangen! Nur noch 182.958 Besucher kamen in der jetzt ausgelaufenen Saison 1962/63, in der jedoch noch zwei Spiele nachzuholen sind (Heider SV - Kilia Kiel und SV Friedrichsort - Frisia Husum), 226.667 aber waren es noch im Vorjahr! Das heißt: es kamen fast 44.000 Zuschauer weniger zu den Meisterschaftsspielen als im Vorjahr!

Eine alarmierende Bilanz! Und wenn man bedenkt, daß die Amateurliga in Zukunft (nach der Erklärung der Bundesliga!) nur noch drittklassig ist, dann kann man schon verstehen, warum die Schatzmeister der Amateurliga-Vereine heute schon mit Sorgenfalten herumlaufen!

Nur drei Vereine haben ihre Zuschauerzahl des Vorjahres steigern können: Itzehoer SV von 17.813 auf 20.801, Schleswig 06 von 15.981 auf 18.013 und Friedrichsort von 14.718 auf 15.231. Zufrieden darf auch der Büdelsdorfer TSV sein, der es als Neuling im ersten Jahr auf 16.914 Besucher brachte, damit gleich hinter Heide, Itzehoe und Schleswig 06 an die vierte Position rückte und so namhafte Vereine wie Friedrichsort, LBV Phönix und Flensburg 08 glatt zurückließ!

Den größten Verlust hat der LBV Phönix zu beklagen, der es im Vorjahr noch auf 38.669 Zuschauer brachte, diesmal aber mit 14.495 Besuchern zufrieden sein mußte. Das macht ein Minus von über 24.000 Zuschauern (und rund 30.000 Mark!). Starke Rückgänge sind aber auch in Oldesloe (von 22.166 auf 11.288), in Flensburg (von 21.890 auf 12.697), Heide (von 29.020 auf 22.869), bei Kilia Kiel (von 13.345 auf 7.564), Holstein Kiel (von 17.534 auf 4.906) und TuS Lübeck (von 14.652 auf 6.086) zu verzeichnen!

Auffallend vor allem der Zuschauerrückgang in Lübeck. Das liegt einmal daran, daß der VfB Lübeck nicht mehr in der Amateurliga, sondern in der Oberliga spielt, der Hauptgrund aber liegt im Rückgang der Leistungen! Im Vorjahr hatte der Phönix aber auch noch eine recht gute Mannschaft, als Ertel und Köhler Außenläufer spielten, Dretzler und „Ratze“ Hoffmann im Angriff dabei waren. Die heutige Truppe der Adlerträger vermag die Zuschauer einfach nicht mehr mitzureißen!

Wenn am 6. Juli die Vertreter der schleswig-holsteinischen Amateurligisten in Neumünster zusammenkommen, um mit dem Spielausschuß über die kommende Saison zu diskutieren, dann sollte man sich einmal sehr genau überlegen, was getan werden kann (und muß!), um diesem großen Zuschauerschwund Einhalt zu gebieten. Man sollte außerdem einmal darüber diskutieren, ob auch in Zukunft die Masse der Punktspiele an den Sonntagnachmittagen abgewickelt werden soll. Denn immer mehr zeigt es sich, daß die Zuschauer am Sonntagnachmittag nur dann noch auf den Sportplatz gehen, wenn etwas Besonderes geboten wird.

 

 

 

1958/59

1959/60

1960/61

1961/62

1962/63

1.     

Heider SV

34.273

27.037

---

29.020

22.869

2.     

Itzehoer SV

27.117

27.500

16.682

17.813

20.801

3.     

Schleswig 06

23.596

31.736

22.449

15.981

18.013

4.     

Büdelsdorfer TSV

---

---

---

---

16.914

5.     

SV Friedrichsort

18.857

18.164

15.023

14.718

15.231

6.     

LBV Phönix

---

---

19.955

38.669

14.495

7.     

Flensburg 08

28.047

40.166

32.071

21.890

12.697

8.     

Frisia Husum

---

---

---

---

12.375

9.     

VfL Oldesloe

24.639

20.960

14.346

22.166

11.288

10.   

Kilia Kiel

14.944

20.830

11.391

13.345

7.564

11.   

TSV Lägerdorf

8.848

8.571

7.949

---

7.481

12.   

TuS Holtenau

---

---

---

9.830

6.106

13.   

TuS Lübeck

16.142

6.632

6.571

14.652

6.086

14.   

Gut Heil Neumünster

---

---

8.641

6.115

5.145

15.   

Holstein Kiel Amateure

8.950

7.552

* 11.602

* 17.534

* 4.906

16.   

VfR Neumünster Amateure

9.383

6.857

* 4.934

* 4.274

* 3.987

17.   

VfB Lübeck

58.216

---

---

47.274

---

18.   

TSV Schlutup

---

---

---

11.856

---

19.   

VfB Kiel

10.358

---

9.894

10.715

---

20.   

VfL Schwartau

11.327

6.651

3.640

---

---

21.   

TSV Siems

---

---

3.380

---

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22.   

Rot-Weiß Moisling

11.304

---

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23.   

Olympia Neumünster

6.137

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Anmerkung *: Holstein Amateure und VfR Amateure trugen mehrere Begegnungen als Vorspiele zu Oberligakämpfen aus. Diese Zuschauerzahlen konnten in dieser Statistik nicht mit erfaßt werden. In der Serie 1962/63 fehlen noch die Zuschauerzahlen für die beiden Nachholspiele am 29. Juni zwischen Heider SV - Kilia Kiel und SV Friedrichsort - Frisia Husum. SPM

 

 

 

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