Saison 1960/61

Die Jugendarbeit trägt Früchte

Spartenleiter Gerhard Rath und Ligaobmann Hans Drews gewinnen Paul Nowakowski, zuvor Trainer bei Paloma Hamburg, als neuen Teamchef der Liga. Mit ihm neu in den Kader kommen die Spieler Heinz Schulz (TSV Kücknitz), Martin Kößling (SV Grabau) und die eigenen Nachwuchsspieler Rüdiger Schröder, Rudi Bendig und der Torwart Hans-Werner Wasmund.

Die Saison in der Amateurliga beginnt mit einer Niederlage (1:2 gegen VfB Kiel). Doch mit Kampfeswillen und Engagement findet die Mannschaft in den nächsten Spielen zu einer Einheit und erringt drei Siege, bei denen sich der junge Torwart Wasmund als echte Stütze der Mannschaft erweist.

Trotz eines 0:2 bei Union Teutonia Kiel liegt der VfL nach fünf Spielen auf Platz fünf der Tabelle, womit Trainer Nowakowski durchaus zufrieden ist. Überragend zeigen sich im nächsten Spiel „lxi“ Linde-mann, „Ala“ Liedtke und „Tille“ Peters, die mit ihrer guten Leistung großen Anteil am 3:1-Sieg bei den sonst stets übermächtigen Adlerträgern von Phönix Lübeck haben.

Viele Verletzungen zwingen den Trainer zu ständig neuen Aufstellungen, die den Herbst zu einer Zeit der Niederlagen werden lassen, die das Team auf Platz zehn zurückwerfen.
Erst im Spiel gegen den VfL Schwartau, am 6. November, siegt die Liga wieder (2:1). Dies insbesondere durch die starke Leistung von Bliebenich und Erbs.
Gegen Weihnachten stößt mit Wolfgang Schwalke ein neuer Spieler in die Nowakowski-Elf. Er setzt neue Impulse. Die Folge sind vier Siege aus fünf Spielen.

Selbst Holstein Kiel steht am 12. Februar auf eigenem Platz am Rande einer Niederlage, doch den Störchen gelingt in der letzten Minute noch der Ausgleich gegen den gut eingestellten VfL.
Kritik der Presse wird nach dem 0:4 gegen Kilia Kiel am 11. März laut, da die Ligaelf am Vorabend den Polterabend von Alfred „Ala“ Liedtke besucht hatte, was auf dem Platz unübersehbare Folgen hat...

Nach zwei weiteren Niederlagen, die den VfL in die Nähe der Abstiegsplätze bringen, nimmt Trainer Nowakowski seinen Hut.
Artur Jantz kehrt an seine Stelle auf die Bank zurück und rettet zum Ende der Saison mit zwei wichtigen Siegen in Lägerdorf und TuS Lübeck noch den Klassenerhalt.

Bitter für den VfL ist jedoch der erhebliche Zuschauerschwund in dieser Saison. Von 20.960 zahlenden Gästen im Vorjahr ging der Zulauf in dieser Saison auf 14.346 Fans zurück, was einem Durchschnitt von gerade einmal 950 Zuschauern pro Heimspiel entspricht.

Nach Abschaffung der Reserverunde unterhält der VfL nun nur noch eine 2. und eine 3. Herrenmannschaft. Die 2. Herren beendet ihre Spielzeit in der Kreisliga als Siebter mit ausgeglichenem Punktekonto (28:28) und einem Torverhältnis von 45:48, kann aber einen vielversprechenden Neuzugang aufweisen. Harry Struppek vom Post SV Oldesloe schließt sich der Mannschaft an und glänzt im Sturm durch hervorragende Leistungen.
Die 3. Herrenmannschaft beendet die Saison in der B-Klasse als Vizemeister und schafft den Aufstieg in die A-Klasse.
Acht Jugendmannschaften, jeweils zwei in den Altersklassen Jungmannen, Jugend, Schüler und Knaben, spielen bereits für den VfL. Fast alle beenden die Serie als Meister, davon die Jungmannen, unter Trainer Willi Neumann, ebenso als Kreismeister, wie die 1. Schüler und die 1. Knabenmannschaft.

Am 20. Januar findet die Spartenversammlung der Fußballabteilung statt. Gerhard Rath tritt zurück. Rudi Herzog, seit zehn Jahren Jugendobmann, wird nunmehr Leiter der mittlerweile 450 Mitglieder zählenden Abteilung. Sein Nachfolger als Jugendobmann wird Heinz Richter.

Rudi Herzog weist am Ende der Saison dann auch gleich einen großen organisatorischen Erfolg auf, als er das Endspiel um den Länderpokal des Norddeutschen Fußballverbandes ins Travestadion holt. Schleswig-Holstein siegt mit 4:3 gegen Hamburg und erstmals haben auch die Zuhörer am Radio Gelegenheit. „live“ dabei zu sein, da der junge Pölitzer NDR-Reporter Günter Maletzko die Partie am UKW-Mikrofon in den Äther sendet. 

Im VfL Oldesloe herrscht kurze Zeit Verwirrung, nachdem der 1. Vorsitzende Heinz Peters am 24. Januar auf der Jahreshauptversammlung zurücktritt. Da an diesem Abend kein Nachfolger gefunden wird, übernimmt der 2. Vorsitzende Walter Busch der auch als Gauoberturnwart für den VfL tätig ist, das Amt kommissarisch. In einer Sitzung am 22. Februar wird er dann von den anwesenden Spartenleitern offiziell zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt.

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