Das Jahr 1967

 

Freitag, 6. Januar 1967

Schwimmhallenverein wird aktiv

Er will künftig auf breiterer Grundlage arbeiten

Der Verein zur Förderung einer Schwimmsportanlage in Bad Oldesloe e.V. hat die Vorsitzenden aller Organisationen und Vereine gebeten, Mitglied des Vereins zu werden und für ihn innerhalb ihrer Organisation Mitglieder zu werben.

Auf diese Weise wollen die Schwimmhallenfreunde eine Unterstützung ihrer Bestrebungen in breitesten Kreisen der Bevölkerung und eine aktive Mitarbeit aller Kräfte der Kreisstadt erreichen. Damit die Interessen der Organisation bei der Vorstandsbildung entsprechend berücksichtigt werden können, wird der gesamte Vorstand des Schwimmhallenvereins in der Hauptversammlung im Februar zurücktreten und so die Wahl eines neuen Vorstandes ermöglichen.

Die Landsmannschaft der Pommern hat dem Schwimmhallenverein mitgeteilt, daß sie ihm den Reingewinn einer Veranstaltung am 28. Januar zur Verfügung stellen wird. Der bereits angekündigte gemeinsame Werbeabend mit dem Bürger- und Verkehrsverein soll nunmehr Ende Januar/Anfang Februar stattfinden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.1.1967

 

Montag, 30. Januar 1967

Die Pommern wollen schwimmen

Einen kleinen Stapel Beitrittserklärungen zum Schwimmhallenverein überreichte der Vorsitzende der Oldesloer Pommern, Fritz Kaseburg, beim gut besuchten Stiftungsfest seiner Landsmannschaft im „Oldesloer Hof“ dem Vorsitzenden des Vereins zur Förderung einer Schwimmsportanlage in Bad Oldesloe, Heinz Sonnenberg.

Die finanzielle Unterstützung wird folgen, sobald die Abrechnung über das Fest vorliegt. Dessen Reinertrag soll ebenfalls dem guten Zwecke zugeführt werden. Als Vorsitzender Kaseburg dies mitteilte, klatschten die Besucher lebhaft Beifall und kauften später eifrig Lose für die Tombola, für die Oldesloer Geschäftsleute großzügig Preise gestiftet hatten. …

Heinz Sonnenberg übermittelte als Stadtrat an Stelle des erkrankten Bürgermeisters die Grüße der Stadt. Als Vorsitzender des Schwimmhallenvereins appellierte er an den Bürgersinn und bat um Unterstützung für den Bau einer Schwimmhalle. – Ein Projekt, das nur verwirklicht werden könne, wenn die Kreisstädter zur Selbsthilfe greifen. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.1.1967

 

Sonnabend, 4. Februar 1967

Auch die Hausfrauen möchten schwimmen

So überzeugend vertrat Stadtrat Heinz Sonnenberg in der Monatsversammlung des Hausfrauenbundes in Wiggers Gasthof die gute Sache des Schwimmhallenförderungsvereins, daß nach seinem Vortrag sofort Beitrittserklärungen aus dem Kreis der Zuhörerinnen abgegeben wurden. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.2.1967

 

Donnerstag, 9. Februar 1967

Kreisbeihilfe für Stadionverbesserung

Der Kreisausschuß gewährte dem VfL Oldesloe für Verbesserungsarbeiten im Travestadion die erbetene Kreisbeihilfe. Sie beträgt 4500 DM.

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.2.1967

 

Montag, 13. Februar 1967

Steuererhöhung? Stadtväter sagten nein!

Kreisstadt schränkt stattdessen ihre Ausgaben ein – Aus der Etatdebatte

Etatausgleich durch Steuererhöhung? Vor dieser schwerwiegenden Frage stand das Stadtparlament bei der Haushaltsplanung für dieses Jahr. Nach sorgfältiger Abwägung des Für und Wider lautete die Antwort: Nein!

Die Finanzausschußvorsitzender Georg Schömer in der Stadtverordnetensitzung mitteilte, hätte die Stadt bei Erhöhung der Grundsteuer A (von 180 auf 200 Prozent) mit 8600 DM, der Grundsteuer B (von 200 auf 225 Prozent) mit 57.600 DM und der Gewerbesteuer (von 275 auf 300 Prozent) mit 165.000 DM Mehraufkommen rechnen können, also mit insgesamt rund 231.000 DM.

Einstimmig habe der Ausschuß diese Erhöhung abgelehnt. Maßgebend hierfür war die Auffassung, daß die Stadt nicht auf der einen Seite Gewerbeförderung betreiben und auf der anderen den Industriebetrieben neue Belastungen aufbürden könne.

„Das hätte auch Unwillen bei den Betrieben hervorgerufen, die sich erst kürzlich bei uns angesiedelt haben. Und Steuererleichterungen für Großbetriebe zu Lasten der kleineren Betriebe erscheint mir ebenfalls ungerecht“, sagte der Abgeordnete hierzu.

Die Folge waren drastische Kürzungen auf der Ausgabenseite. Dadurch wurde erreicht, daß das Volumen des ordentlichen Haushaltsplanes für dieses Jahr um rund 600.000 DM niedriger ist als das für 1966.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter-Klaus Lipppert wies bei der Etatdebatte darauf hin, daß die Stadt trotz ihrer angespannten Finanzlage zwei Projekte ohne Verzögerung durchziehen werde: die Sonderschule und die Sporthalle. Die Vorarbeiten seien bereits im Gange. Als vordringliche Aufgabe kommender Jahre bezeichnete er die Erweiterung der Realschule und des Gymnasiums, den Bau von Rentnerwohnungen, von Umkleideräumen im Kurparkstadion und eines Sportplatzes für den Hockeysport. Ferner empfahl der Abgeordnete die Bildung eines Personalausschusses, der die Personalkosten der Verwaltung überprüfen soll. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.2.1967

 

Mittwoch, 15. Februar 1967

Jetzt fallen im Bürgerpark Bäume

Seit einigen Tagen hört der Spaziergänger im Oldesloer Bürgerpark ungewöhnliche Geräusche. Sie stammen von kräftig geschwungenen Äxten und einer Motorsäge. Stadtarbeiter fällen alle Bäume, die dem Bau der Sporthalle im Wege sind. Bis heute morgen waren schon 22 Linden und Buchen gestürzt. …

STORMARNER TAGEBLATT vom

 

Donnerstag, 16. Februar 1967

Schwimmhallenverein ändert Satzung

Der Verein zur Förderung einer Schwimmsportanlage in Bad Oldesloe e.V. hält seine Jahreshauptversammlung am 10. März in Wiggers Gasthof ab. Auf .der Tagesordnung stehen u.a. Satzungsänderungen und Vorstandswahlen. Durch beides soll eine breitere Grundlage in der Bevölkerung für die Arbeit des Vereins geschaffen werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.2.1967

 

Sonnabend, 25. Februar 1967

Der „Verein zur Förderung einer Schwimmsportanlage in Bad Oldesloe e.V.“ lädt seine Mitglieder zur Jahreshauptversammlung am 10. März 1967 in Wiggers Gasthof ein. Gäste sind willkommen.

Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes, 2. Bericht des Kassenwarts, 3. Satzungsänderungen: § 1, § 3, § 11, § 19, § 21, Einfügung eines § 22, 4. Wahlen zum Vorstand und Wahl der Kassenprüfer, 5. Verschiedenes. Heinz Sonnenberg.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.2.1967

 

Freitag, 10. März 1967

Schwimmhallenverein will aktiv werden

Dr. Hager Vorsitzender

Eine größere Aktivität als bisher will der Schwimmhallenverein in der Öffentlichkeit entfalten, nachdem er sich durch die Umwandlung seines Vorstandes eine breitere Grundlage gegeben hat. 1. Vorsitzender ist jetzt Dr. med. Carsten Hager, sein Stellvertreter Heinz Sonnenberg.

Der übrige Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Kassenwart K.A. Eggers, Schriftführer Scharnow, Beisitzer Günther Brall, Carsten Homann, Heinz Hormann, Frau Knuth, Friedrich Karl Kümmel, Studienrat Kunst und Dr. med. Rodeck, Kassenprüfer Georg Schömer und Hans Werner Meyer.

Zu Beginn der nur sehr schwach besuchten Jahreshauptversammlung in Wiggers Gasthof erstattete der bisherige Vorsitzende Sonnenberg einen Bericht über die bisherige Tätigkeit. Der Verein zählt 67 Mitglieder und weist einen Kassenbestand von 921 DM auf. Heinz Sonnenberg bedauerte, daß der Verein bisher nicht den erwarteten Erfolg hatte und schrieb dies u. a. der Besetzung des Vorstandes ausschließlich mit SPD-Mitgliedern zu. Er erhoffe nach der Umbildung des Vorstandes ein starkes Echo in der Einwohnerschaft auf die geplante größere Aktivität. Bis jetzt sei leider auch die Resonanz bei den Vereinen, an die man sich gewandt habe, mit Ausnahme des Hausfrauenbundes und der Landsmannschaft der Pommern ausgeblieben.

Heinz Sonnenberg glaubt, daß der aufstrebende Kreis Stormarn nicht mehr allzu lange mit dem Bau einer Schwimmhalle warten wird. Entscheidend für die Vergabe sei dann, welche Stadt sich am besten für sie vorbereitet habe. Die Halle gehöre in die Kreisstadt.

Die Versammlung stimmte der Einführung der Kurzform „Schwimmhallenverein“ neben der Bezeichnung „Verein zur Förderung einer Schwimmsportanlage in Bad Oldesloe e.V.“ sowie weiteren Satzungsänderungen zu.

Vor der Vorstandswahl erfuhr die Versammlung, daß sich Dr. Hager, der durch eine dringende Reise am Erscheinen gehindert war, zur Verfügung gestellt habe. Im Falle seiner Wahl wolle er nicht nur als Repräsentant gelten, sondern tatkräftig für die Bestrebungen des Vereins arbeiten. Alle Wahlen erfolgten dann einstimmig.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.3.1967

 

Mittwoch, 22. März 1967

Was wird aus dem Schwimmhallenverein?

Vorsitzender Dr. Hager erklärte seinen Rücktritt – Beitragskonto stillgelegt

Bereits zwölf Tage nach seiner Wahl zum 1. Vorsitzenden des Schwimmhallenvereins wird heute Dr. med. Carsten Hager seinen Rücktritt erklären. Er begründet ihn mit der Aussichtslosigkeit, das Ziel des Vereins in absehbarer Zeit zu erreichen.

An die einstimmige Wahl Dr. Hagers in der Jahreshauptversammlung am 10. März hatten die Anhänger des Schwimmhallengedankens große Hoffnungen geknüpft. Führende Mitglieder der CDU, SPD und FDP hatten sich in den Vorstand wählen lassen. Man versprach sich einen Aufschwung des Vereins, der solange in der Öffentlichkeit nur geringen Widerhall gefunden hatte und lediglich 67 Mitglieder aufweist. Diese Hoffnung war insofern besonders berechtigt, als dem Verein nunmehr ein angesehener Mitbürger vorstand, der parteipolitisch ungebunden ist und als Arzt sachkundig ist.

Dr. Hager entfaltete auch sogleich eine sehr lebhafte Tätigkeit, bei der er Verständnis und Unterstützung zahlreicher Persönlichkeiten und Vereinigungen fand.

Vorbesprechungen bei Bürgermeister Barth, der ihm die angespannte Finanzlage der Stadt in den kommenden Jahren darlegte, und vor allem bei Landrat Dr. Haarmann machten jedoch Dr. Hager mit den nach seiner Überzeugung unüberwindlichen finanziellen Hindernissen bekannt, die sich der Realisierung der Bestrebungen des Vereins entgegenstellen. In absehbarer Zeit werden demzufolge weder Stadt, noch Kreis in der Lage sein, erhebliche Beträge für einen Schwimmhallenbau zur Verfügung zu stellen. Vom Land sind nach Mitteilung Dr. Halters ebenfalls keine Zuschüsse zu erwarten, auch nicht aus dem Förderungsfonds des Gemeinsamen Landesplanungsrats Hamburg/Schleswig-Holstein.

Im Kreishaus hält man auch für die Zukunft die Chancen Bad Oldesloes für gering. Wenn überhaupt eine Schwimmhalle in unserem Raum gebaut werde, dann komme eher ein Ballungsgebiet wie das von Harksheide/Glashütte/Garstedt/Friedrichsgabe in Frage, zumal hier zwei Kreise – Stormarn und Pinneberg – sich die Mitträgerschaft teilen könnten.

Unter diesen Umständen ist Dr. Hager davon überzeugt, seine für den Verein übernommene Aufgabe nicht erfüllen zu können. Er hält es für nicht vertretbar, die Bürger der Stadt Mitgliedsbeiträge und Spenden aufbringen zu lassen für eine Sache, die bestenfalls erst nach einer langen Reihe von Jahren zum Nutzen der Stadt Wirklichkeit werden könnte. Deshalb hat er aus eigenem Entschluß das Konto des Schwimmhallenvereins bei der Kreissparkasse stillegen lassen, um zu verhindern, daß unnütz weitere Gelder eingezahlt werden.

Dr. Hager wollte seinen Rücktritt erst in einer für heute 17.15 Uhr anberaumten Vorstandssitzung bekanntgeben und begründen sowie die Einberufung einer außerordentlichen Generalversammlung beantragen. Da jedoch Dr. Hager zu Ohren gekommen ist, daß der zweite Vorsitzende Heinz Sonnenberg bereits Dritten gegenüber von einer bevorstehenden Auflösung des Schwimmhallenvereins gesprochen hat, informierte er das Stormarner Tageblatt vorzeitig.

Der Rücktritt des 1. Vorsitzenden und vor allem die Argumente, die ihn dazu veranlaßt haben, stellen eine weitere Existenz des Schwimmhallenvereins stark in Frage. Man darf auf die weitere Entwicklung gespannt sein.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.3.1967

 

Mittwoch, 22. März 1967

Kindergartenbaracke im Wege

Dem Bau der Sporthalle am Rande des Exers muß die alte Wehrmachtsbaracke weichen, in der gegenwärtig noch der evangelische Kindergarten untergebracht ist. Wie Bürgermeister Hermann Barth mitteilte, ist mit dem Baubeginn der Großturnhalle um den 15. Mai zu rechnen. In Gesprächen mit der Kirchengemeinde soll eine Lösung für eine anderweitige vorläufige Unterbringung des Kindergartens gefunden werden, weil der Neubau in der Salinenstraße frühestens in etwa drei Monaten fertig sein dürfte.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.3.1967

 

Donnerstag, 23. März 1967

Die Meinung des Lesers

Was wird aus dem Schwimmhallenverein?

Zur Klarstellung muß ich dem Bericht „Was wird aus dem Schwimmhallenverein?“ in der gestrigen Ausgabe des Stormarner Tageblattes einiges hinzufügen. Der Schwimmhallenverein ist am 29. Juli 1966 gegründet worden. Am 22. August 1966 fand dann eine Besprechung beim Herrn Landrat statt, an der außer dem Landrat Herr Reinke von seiten des Kreises und Herr Lippert und ich von seiten des Schwimmhallenvereins teilnahmen. In dieser Besprechung sagte der Herr Landrat, daß nicht sicher sei, ob im Kreise überhaupt eine Schwimmhalle gefördert wird, denn diese Frage könne nicht er entscheiden, sondern nur der Kreistag. Er persönlich sei aber der Meinung, daß Bad Oldesloe im Falle der Förderung einer Schwimmhalle im Kreis als Standort gute Chancen hätte, wenn die Kreisstadt finanziell und planerisch die Voraussetzungen erfüllte. Diese Stellungnahme war für den Vorstand die Grundlage für eine zielbewußte Arbeit.

Nach der Neuwahl des Vorstandes führte Herr Dr. Hager als neuer erster Vorsitzender am Montag, dem 20. März 1967, eine Besprechung mit dem Herrn Landrat, bei der der Landrat in begrüßenswerter Klarheit sagte, daß Bad Oldesloe nicht mit einer Förderung des Schwimmhallenprojektes rechnen könne. Über dieses Gespräch informierte Herr Dr. Hager den Vorstand umgehend. Meine persönliche Stellungnahme gegenüber Herrn Dr. Hager war, daß damit für mich die Grundlagen für eine Weiterarbeit im Vorstand entfallen sind, weil das Projekt ohne Förderung mit öffentlichen Mitteln illusorisch ist. Den gleichen Standpunkt nahm Herr Dr. Hager ein. Als Sofortmaßnahme ließ Dr. Hager in Übereinstimmung mit dem übrigen Vorstand das Beitragskonto stillegen und stoppte alle Werbeaktionen.

Nach dem Gespräch mit Herrn Dr. Hager habe ich bis heute mit niemandem außerhalb des Vorstandes über den Schwimmhallenverein gesprochen, außer im Rahmen der nicht öffentlichen Magistratssitzung. Dort sprach der Herr Bürgermeister die Angelegenheit an, über die er von Herrn Dr. Hager unterrichtet worden war; übrigens auch in Übereinstimmung mit mir. Innerhalb der Magistratssitzung habe ich dann die Ausführungen des Bürgermeisters ergänzt und meine persönliche Stellungnahme abgegeben. Wie gesagt, innerhalb der nicht öffentlichen Sitzung des Magistrats! Nach der Sitzung bin ich sofort nach Hause gefahren. Auch am Dienstag habe ich mit niemandem über die Angelegenheit gesprochen.

Wie es zu einer Formulierung „da jedoch Dr. Hager zu Ohren gekommen ist, daß der 2. Vorsitzende Heinz Sonnenberg bereits Dritten gegenüber von einer bevorstehenden Auflösung des Schwimmhallenvereins gesprochen hat …“ gekommen ist, ist mir rätselhaft. Ich versichere, daß ich außerhalb der Magistratsitzung mit niemandem über die veränderte Situation des Schwimmhallenvereins gesprochen habe.

Aber alle diese Ergänzungen sollen nur klarstellen. Erschütternd ist für mich einzig und allein die Tatsache, daß Bad Oldesloe wohl innerhalb der nächsten zwanzig Jahre keine Schwimmhalle bekommen wird.

Heinz Sonnenberg, Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.3.1967

 

Sonnabend, 25. März 1967

Rundherum im Kreise

K.o. für den Schwimmhallenverein …

Der Frühling hat sich mit Kapriolen eingeführt, die des launischen April würdig wären. Schien eben noch die Sonne, so fegten in der nächsten Minute vom verdunkelten Himmel weiße Graupelschauer auf uns herab. Wer den Wintermantel schon in den Schrank gehängt hatte, zog fröstelnd die Schultern ein und bereute seinen Optimismus.

Mit ähnlichen Kapriolen wartete der Oldesloer Schwimmhallenverein auf. Er schien vor ein paar Tagen erst wirklich zum Leben erwacht zu sein. Hoffnungsvoll richtete er sich auf, da stürzte er auch schon, wie von einem k.o.-Schlag getroffen, zerschmettert zusammen.

Das Osterei, wenn man das Aktivwerden so ansehen will, erwies sich als Windei. Timm Tamm ist weit davon entfernt, darüber zu spötteln, doch sein Erstaunen über die schnelle und vollständige Kapitulation des Vorstandes kann er nicht ganz verbergen.

Denn so unbekannt, wie es noch der Darstellung der Vereinsführung den Anschein hat, waren die finanziellen Hindernisse auf dem Wege zu einem Schwimmhallenbau ja nicht. Schon im August des vergangenen Jahres, kurz noch der Vereinsgründung, hatte der Landrat für die Kommunalaufsicht klipp und klar erklärt, keine Stormarner Gemeinde werde in absehbarer Zeit in der Lage sein, ein Schwimmbad zu errichten. Der Kreis sei finanziell zu sehr engagiert, als daß er für diesen Zweck Zuschüsse geben könnte. Auch die Zurückhaltung des Oldesloer Bürgermeisters gegenüber dem Projekt war nicht zu übersehen.

Damals hatte Timm Tamm geschrieben, wenn der Verein etwas erreichen wolle, brauche er einen langen Atem. Eben den besitzt er nicht, wie sich jetzt herausgestellt hat. … Timm Tamm.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.3.1967

 

Dienstag, 28. März 1967

Der Schwimmhallenverein lädt seine Mitglieder zu einer außenordentlichen Mitgliederversammlung am Sonnabend, dem 1. April 1967, um 16 Uhr, im Gasthof Wigger, Bad Oldesloe, ein. Einziger Tagesordnungspunkt: Rücktritt des Vorstandes. Der Vorstand.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.3.1967

 

Mittwoch, 29. März 1967

Außerordentliche Versammlung einberufen

Der Schwimmhallenverein hat für den kommenden Sonnabend um 16 Uhr, Wiggers Gasthof, eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen. Einziger Tagesordnungspunkt ist der Rücktritt des Vorstandes.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.3.1967

 

Donnerstag, 30. März 1967

Taucherausrüstung für Strandbad

Der Magistrat bewilligte einen Betrag von 1100 DM für die Beschaffung von Tauchgerät und zusätzlich eines Anzuges. Beides soll im Strandbad Poggensee stationiert werden. Der Tauchanzug ist nötig, weil das Wasser des Sees schon in einigen Metern Tiefe ungewöhnlich kalt ist.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.3.1967

 

Sonnabend, 1. April 1967

Schwimmhallenverein will weitermachen

Dr. Carsten Hager bleibt Vorsitzender – Beitragskonto ab sofort wieder offen

Der Schwimmhallenverein macht weiter! Das ist das Ergebnis der außerordentlichen Mitgliederversammlung in Wiggers Gasthof. Dr. Carsten Hager bleibt 1. Vorsitzender. Das Spenden- und Beitragskonto bei der Kreissparkasse ist ab sofort wieder offen.

Dies war das Ergebnis einer mehr als dreistündigen Sitzung mit ausgiebiger Diskussion, in der Dr. Hager sein Gespräch mit Landrat Dr. Haarmann als entmutigend bezeichnete. Sehr im Gegensatz dazu stünden die guten Erfahrungen, die er bei seinen übrigen Besuchen innerhalb der Bevölkerung habe machen können. Unter dem Eindruck der Diskussion nahm Dr. Hager von dem geplanten Rücktritt Abstand.

In einer weiteren Mitgliederversammlung, die am 10. Mai stattfinden soll, wird der Vorstand über das Ergebnis seiner Bemühungen berichten, weitere Bevölkerungskreise für den Verein zu gewinnen. Auf Grund der neuen Situation erklärte sich auch Dr. Carsten Hager bereit, dem Verein weiter als 1. Vorsitzender vorzustehen.

Heinz Sonnenberg, der 2. Vorsitzende des Vereins, wies darauf hin, daß in Schleswig-Holstein 15 Hallenbäder existierten, davon im Kreis Segeberg zwei. Und Bad Oldesloe wolle nicht einmal die Forderung eines solchen Objekts im Auge behalten?

Günther Brall betonte, daß der ablehnende Bescheid des Landrats lediglich dessen persönliche Meinung darstelle und gab seiner Hoffnung Ausdruck, daß die politischen Parteien im Kreistag doch hoffentlich noch stark genug seien, sich nicht vom Landrat gängeln zu lassen.

Peter Meyer unterstützte diese Auffassung. Wenn im Laufe der Jahre eine bestimmte Summe in den Schwimmhallenfonds eingezahlt worden sei, dann möchte er den Landrat sehen, der da sage: Hier wird die Schwimmhalle nicht gebaut! Eine Unterstützung des Förderungsvereins sei aber auch für den Fall gerechtfertigt, daß nicht genügend Mittel für den Bau der Halle aufgebracht werden würden. Dann könne von diesem Geld immer noch ein offenes Schwimmbad hergerichtet werden.

Georg Schömer empfahl als neue Parole des Schwimmhallenvereins: „Nun erst recht!“ Es sei ja gerade der Landrat gewesen, der in der Vergangenheit Bad Oldesloe ermuntert habe, im Hinblick auf einen Schwimmhallenbau etwas zu unternehmen. Flensburg habe zehn Jahre geduldig gearbeitet und dann seine Schwimmhalle bekommen. Bargteheide seien für das geplante Schwimmbassin in kurzer Zeit erhebliche Spendenmittel zugeflossen.

Peter-Klaus Lippert sagte: „Wir können gar nicht verzichten!“ Eine Schwimmhalle sind wir schon den neuen Arbeitskräften schuldig, die im Zuge der weiteren Industrialisierung unserer Stadt kommen werden.“ Bad Oldesloe sei schließlich nicht weniger als Achsenendpunkt und zudem zwischen Hamburg und Lübeck gelegen! Auch Friedrich-Karl Kümmel, Fritz Kaseburg, Heinz Hermann, Max Krause, Alexander Simon und Baurat Tile Brakebusch unterstützten die Forderung nach verstärkter Aktivität des Schwimmhallenvereins.

Die Vorsitzende des Hausfrauenbundes, Knuth, sprach den Wunsch von 260 organisierten Hausfrauen aus, die Arbeit fortzuführen.

Bis zur nächsten Versammlung des Vereins bleiben keine sechs Wochen – sie entscheiden vielleicht darüber, ob Bad Oldesloe in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten eine Schwimmhalle bekommt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.4.1967

 

Donnerstag, 13. April 1967

Mit Schaufel und Spaten

Der VfL Oldesloe hat seine Mitglieder aufgerufen, am kommenden Sonnabend um 14 Uhr mit Schaufel und Spaten bewaffnet ins Travestadion zu kommen. Nachdem die Anlagen mit erheblichem Kostenaufwand fast fertiggestellt sind, will der VfL die letzten Feinarbeiten selber erledigen. So soll der Weg hinter der Platzeinfriedigung eingeebnet und der Hang aufgefüllt werden. Der VfL hofft, daß einige Mitglieder auch Schiebkarren zur Beförderung des Bodens mitbringen. Am Sonntag beim letzten Heimpunktspiel gegen Phönix Lübeck dürfte das Stadion dann den letzten Schliff erhalten haben.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.4.1967

 

Sonnabend, 15. April 1967

Wirklich nur eine Behelfslösung

Besser als gar nichts! Das sagen die Sportler und Schüler, für die die Stadt Bad Oldesloe vor einiger Zeit einen zwar alten, aber wasserdichten Omnibus auf dem Gelände des Kurparkstadions aufgestellt hat, um eine Möglichkeit zum Umziehen oder zum Unterschlüpfen bei Regengüssen zu schaffen. Wohl ist damit ein provisorisches Dach über dem Kopf geschaffen worden, doch findet sich auf dem ganzen Stadiongelände keine Toilette und keine Waschgelegenheit. Die Stadt hat im Augenblick kein Geld für den Bau massiver Umkleidekabinen und Waschräume. Also heißt die Parole: Geduld!

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.4.1967

 

Sonnabend, 15. April 1967

Schwere Arbeit für „leichte“ Athleten des VfL

30 Leichtathleten folgten dem Ruf des VfL Oldesloe, bei den letzten Arbeiten im neu hergerichteten Travestadion mit Hand anzulegen. Nachdem die Laufbahn verbreitert worden ist, mußte nunmehr der Jägerzaun am Ehrenmal um 1,5 Meter zurückversetzt werden. Inmitten der Gruppe der 1. Vorsitzende des VfL, Walter Busch. Im Hintergrund führt eine der freiwilligen Helfer eine Kehrmaschine, die die Bahn einebnet. Um einen Rundweg um die Einzäunung anlegen zu können, mußte Erdreich abgetragen werden. Es wurde mit Schubkarren abtransportiert. Der Rasen an den Toren des Fußballfeldes ist bereits erneuert worden. Zur Pflege des gesamten Rasens war es notwendig, 16 Zentner Düngemittel zu streuen. Am nächsten Sonnabend sollen die Abschlußarbeiten fortgesetzt werden. Dann wollen die Fußballer zu Hacke und Spaten greifen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.4.1967

 

Sonnabend, 22. April 1967

Rundherum im Kreise

Gymnastikerinnen ohne Obdach

Großer Beliebtheit erfreuen sich in der Kreisstadt bei der um eine schlanke Figur bemühten Weiblichkeit die Gymnastikkurse der Volkshochschule. Eben haben wieder drei Kurse mit rund sechzig Teilnehmerinnen begonnen. Leider gleichen die Gymnastiklehrerinnen unfreiwilligen Wandervögeln, die von (Übungs-)Ort zu Ort ziehen müssen, weil sie kein dauerhaftes Nest finden können.

Lang ist die Liste der Übungsstätten, in denen die Damen mit mehr oder weniger Erfolg die unerwünschten Fettpölsterchen um die Hüften herum durch rhythmische Beschwörungen wegzuzaubern versuchten:

Vom Park-Hotel zogen sie ins Jugendheim, von dort in die Turnhalle des Gymnasiums.

Als der Umbaubeginn sie hier vertrieb, gewährte ihnen in der VfL Gastfreundschaft in der ihm abends zugeteilten Turnhalle der Realschule.

In die Gymnastikturnhalle können sie jetzt nach Bauabschluß nicht zurückkehren, weil in den verkleinerten Raum das unentbehrliche Klavier keinen Platz findet und auch kein Umkleideraum mehr zur Verfügung steht.

In dieser Not zeigte der VfL erneut Verständnis. Er trat der VHS einen Termin in der Gymnastikhalle der Stadtschule ab. Als jedoch am letzten Mittwoch die Teilnehmerinnen des ersten Kurses erschienen, mußte erst die Leichtathletikjugend dazu bewogen werden, die Halle zu räumen, die im übrigen eigentlich für die Übungen der Damen zu klein ist.

Die Kreisstadt hat fünf Turn- und Gymnastikhallen, aber anscheinend keinen Platz darin für die Gymnastikerinnen, was Timm Tamm sehr bedauert, denn es geht ihnen natürlich nicht allein um das Verschwinden der Fettpölsterchen, sondern vor allem um die Gesundheit.

Fehlt es denn wirklich an Verständnis für die Bewegungsfreude junger Mütter und körperlich einseitig beanspruchter Hausfrauen, die sich aus eigener Einsicht oder auf ärztlichen Rat hin an den Kursen beteiligen? … Timm Tamm.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.4.1967

 

Sonnabend, 22. April 1967

Der Schwimmhallenverein Bad Oldesloe lädt seine Mitglieder zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Mittwoch, dem 10. Mai 1967, um 20 Uhr, im Gasthof Wigger, Bad Oldesloe, ein. Der Vorstand.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.4.1967

 

Dienstag, 9. Mai 1967

Bepflanzung statt Bettlaken

Eine Bepflanzung der Sichtlücken am Wanderweg oberhalb des Travestadions forderte im Namen der SPD-Fraktion der Stadtverordnete Adolf Runge im Stadtparlament. Als Sichtblenden gegen Zaungäste habe der VfL diese Lücken der Hecke mit unschönen weißen Bettlaken verhängt. „Man kann die Selbsthilfe des Vereins durchaus verstehen, doch diese Lösung bietet für die Anlieger keinen schönen Anblick. Die Bewohner ärgern sich darüber“, betonte Runge.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.5.1967

 

Dienstag, 9. Mai 1967

Briefwechsel abgebrochen

Auf Beschluß des Stadtparlaments wird der seit längerer Zeit andauernde Briefwechsel der Stadtverwaltung mit dem Einwohner Person abgebrochen. Dieser hatte sich in wiederholten Eingaben gegen den Bau der Nordtangente durch den Bürgerpark ausgesprochen, weil damit dieses Erholungsgebiet zerstört würde. In seinem letzten Schreiben hatte Person den Bürgerworthalter ersucht, dieses den Stadtvätern vorzulegen. Nach Meinung des Stadtparlaments enthalte es keine neuen Argumente, und der Schriftverkehr müsse jetzt abgebrochen werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.5.1967

 

Mittwoch, 10. Mai 1967

Schwimmhallenverein macht weiter

Der Schwimmhallenverein macht weiter. Dieses Ergebnis brachte die in Wiggers Gasthof abgehaltene außerordentliche Mitgliederversammlung.

Der bisherige 1. Vorsitzende Dr. med. Garsten Hager sowie die Vorstandsmitglieder Jürgen Scharnow und Karl-August Eggers erklärten ihren Rücktritt. Demgegenüber fanden sich Heinz Sonnenberg, Peter-Klaus Lippert, Georg Schömer und Heinz Hormann als kommissarischer Vorstand bereit, den Verein bis zur nächsten außerordentlichen Mitgliederversammlung, die Mitte bis Ende Juni stattfinden soll, zu repräsentieren. Bis dahin wird ein neuer Versuch unternommen, den Vorstand auf eine breite Grundlage zu stellen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.5.1967

 

Donnerstag, 11. Mai 1967

Großturnhallenbau beginnt

Der Magistrat hat in seiner letzten Sitzung die Rohbauarbeiten für die Sport- und Veranstaltungshalle im Bürgerpark in Höhe von rund 450.000 DM vergeben.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.5.1967

 

Freitag, 12. Mai 1967

Badeanstalt i.R. immer hinfälliger

Einst war Bad Oldesloe mit Recht stolz auf seine schöne Badeanstalt an der Trave. Von der Brücke aus wurde der Schwimmunterricht erteilt. Auf der Rutschbahn kreischten Mädchen und Jungen, bevor sie ins Wasser platschten. Das Kinderlachen ist verstummt. Wer baden will, muß nach dem entfernt gelegenen Poggensee radeln oder wandern. Seit einigen Jahren ist die Trave so schmutzig, daß niemand mehr ohne Gefahr für seine Gesundheit darin baden kann. Seitdem bieten die einstigen Badeanlagen in zunehmendem Maße ein Bild der Verwahrlosung. Leider befinden sie sich nicht in einem abgeschiedenen Winkel, sondern rücken fast an jedem Sonntag in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, dann nämlich, wenn im Travestadion ein großes Fußballspiel stattfindet. Die Brücke ist einer der beiden Zugangswege zum Stadion. Hunderte durchschreiten dann die alte Badeanstalt. So mancher schaut sich verwundert um. Viele Besucher kommen von auswärts. Ihr guter Eindruck von Bad Oldesloe erleidet bestimmt Einbuße.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.5.1967

 

Sonnabend, 13. Mai 1967

Erster Spatenstich

Im Hinblick auf die Bedeutung der Sport- und Veranstaltungshalle soll der Baubeginn durch den ersten Spatenstich in einem würdigen Rahmen erfolgen. Hierzu hat die Stadt für den 30. Mai, 16 Uhr, in den Bürgerpark (Nähe Kindergartenbaracke) eingeladen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.5.1967

 

Sonnabend, 13. Mai 1967

Rücklage für die Sporthalle

Aus dem Gewinnanteil der Kreissparkasse für das Jahr 1965 in Höhe von 87.000 DM stellt die Stadt 57.830 DM für den Bau des neuen Kindergartens der Kirchengemeinde in der Salinenstraße zur Verfügung. Nach Abzug von 5222 DM für den Sparkassenverein werden die restlichen 23.900 DM der Rücklage für Sportanlagen zugeführt. Sie sollen für die neue Sporthalle im Bürgerpark verwendet werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.5.1967

 

Donnerstag, 18. Mai 1967

Kindergartenbaracke weicht Sporthalle

Heute früh ist mit den Erdarbeiten für den Bau der Sport- und Veranstaltungshalle im Oldesloer Bürgerpark begonnen worden. Die alte Wehrmachtsbaracke, in der bisher der evangelische Kindergarten untergebracht war, verschwindet. Die Kinder sind vorerst in das Gemeindehaus am Berliner Ring umgezogen. Am 30. Mai erfolgt der offizielle erste Spatenstich für die Halle.

STORMARNER TAGEBLATT vom 18.5.1967

 

Montag, 22. Mai 1967

An dieser Stelle entsteht Oldesloes Sporthalle

Hier soll sich die Oldesloer Sport- und Veranstaltungshalle erheben. Die alte Wehrmachtsbaracke, die viele Jahre dem evangelischen Kindergarten als Heim diente, ist verschwunden. Im Hintergrund das frühere Unfallkrankenhaus, das ebenfalls dem Abriß geweiht ist, weil es der durch den Bürgerpark führenden geplanten Nordtangente im Wege steht.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.5.1967

 

Donnerstag, 25. Mai 1967

Sportförderungsbeihilfen

Der Kreisausschuß bewilligte dem VfL und dem SC Union als Zuschüsse für Beleuchtungsanlagen auf den Spielplätzen 1000 DM bzw. 1450 DM. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.5.1967

 

Montag, 29. Mai 1967

Morgen Grundsteinlegung

Da inzwischen ein großer Teil der Erdarbeiten für die Sport- und Mehrzweckhalle im Bürgerpark abgeschlossen ist, werden sich die Mitglieder des Stadtparlaments und die Ehrengäste morgen um 16 Uhr nicht, wie bisher vorgesehen, zum ersten Spatenstich, sondern zur Grundsteinlegung versammeln.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.5.1967

 

Dienstag, 30. Mai 1967

Gute Wünsche für die Sporthalle

Grundsteinlegung im Oldesloer Bürgerpark

Mit drei symbolischen Hammerschlägen und dem Wunsche, daß dieser Bau den Ruf Bad Oldesloes als Sportstadt mehren möge, vollzog Bürgerworthalter Georg Koch die Grundsteinlegung für die Sporthalle im Bürgerpark. …

Die Bauvorbereitungen reichen bis in den Herbst 1963 zurück, in dem ursprünglich der Neubau einer Turnhalle mit Lehrschwimmbecken für die Stadtschule beschlossen worden war. Als aber im Mai 1965 das Kultusministerium die Finanzierung einer Sport- und Veranstaltungshalle anbot, schaltete die Stadt um und schrieb sofort einen Wettbewerb aus, der mit der Vergabe des ersten Preises an Dipl.-Ing. Herbert Schmedje (Hamburg) endete. Im Oktober 1966 erhielt dieser dann den Auftrag zur Verwirklichung seines Entwurfes. Am 16. Mai dieses Jahres begann der Bau mit den Erdarbeiten.

Die Halle, die in erster Linie der Stadtschule und der Sonderschule als Turnhalle dienen soll, aber auch den Sportvereinen zur Verfügung stehen wird, und darüber hinaus für Veranstaltungen der verschiedensten Art benutzt werden kann, wird 42 mal 21 Meter groß sein. Sie erhält 204 feste Sitzplätze. In der Halle und auf der Empore ist Platz bis zu insgesamt 1000 Stühlen. Vorgesehen sind vier Umkleide- und zwei Dusch- und Waschräume, Umkleidekabinen für das Aufsichtspersonal, zwei Sanitätsräume, Gerätekammern, eine Regiekanzel für größere Sportveranstaltungen, eine Hausmeisterwohnung, getrennte Eingänge für Sportler und Besucher von Veranstaltungen. Der Einbau einer transportablen Bühne ist geplant. Die Gesamtkosten sind auf 1,5 Millionen DM veranschlagt.

Der Bürgerworthalter der gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Halle auch im kulturellen Leben der Stadt eine Rolle spielen werde und für größere Tagungen von überörtlicher Bedeutung geeignet sei. In einer Bleirolle versenkte er den Haushaltsplan 1967, eine Liste der gegenwärtigen Stadtvertreter, ein Exemplar des „Stormarner Tageblattes“ und Münzen, als letzte der Münzen einen Glückspfennig. „Möge der Bau zügig fortschreiten“, wünschte Bürgerworthalter Koch.

Der Grundsteinlegung wohnten zahlreiche Stadtverordnete, Behördenvertreter und Repräsentanten des öffentlichen Lebens bei.

STORMARNER TAGEBLATT vom 31.5.1967

 

Donnerstag, 8. Juni 1967

Baracke noch gut verwendbar

Der SC Union und der Jugendspielmannszug hoffen auf einen Zuschuß der Stadt bei der Aufstellung der aus dem Bürgerpark nach dem Kurparkstadion abtransportierten ehemaligen Kindergartenbaracke. Beide Vereine haben beim Abtransport kräftig zugepackt. Sie wollen auch die zukünftigen Arbeiten in Eigenhilfe leisten, dennoch werden Kosten entstehen. Glücklicherweise hat sich die alte Baracke noch brauchbar erwiesen, so daß es möglich sein wird, sie zu Zweidrittel ihrer bisherigen Größe wieder aufzustellen. Sie bleibt ein Provisorium. Doch der Bau von festen Umkleideräumen wird sich möglicherweise noch einige Jahre hinauszögern.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.6.1967

 

Sonnabend, 10. Juni 1967

Rundherum im Kreise

… Spazierengehen lohnt

Vor 200 Jahren schrieb der Schriftsteller Johann Gottfried Seume: „Vieles ginge besser, wenn man mehr ginge.“

Wie recht er hat, wie nützlich ein Spaziergang sein kann, das zeigte sich auf allerdings ungewöhnliche Weise wieder einmal in der Kreisstadt. Bei einer Familienfeier verspürten einige Teilnehmer Lust, sich etwas zu bewegen. Unter ihnen war auch der VfL-Vorsitzende Walter Busch. Er schlug vor, sich in das Travestadion anzusehen, das sein Verein mit finanzieller Unterstützung der Stadt, des Sportförderungsfonds, des Landes und des Kreises, aber auch in fleißiger Eigenarbeit in ein wahres Schmuckstück verwandelt hat.

Dementsprechend fiel das Lob aus, das die übrigen Spaziergänger der Anlage und dem VfL spendeten. Nur das Geländer um Laufbahnen und Spielfeld wurde davon ausgenommen.

Plötzlich sagte Autohändler Bruno König: „Das Geländer übernehme ich.“ Walter Busch hielt es für Flachs.

Aber nach fünf Tagen hatte Bruno König mit seinen Leuten das Geländer entrostet, gemennigt und gestrichen – völlig kostenlos, als uneigennütziger Förderer des Sports, eben weil einem beim Spazierengehen die besten Gedanken kommen.

Potentielle Förderer des öfteren zum Spaziergang einzuladen, empfiehlt nunmehr auch allen anderen Sportvereinsvorsitzenden … Timm Tamm.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.6.1967

 

Montag, 19. Juni 1967

Oldesloer SPD für billigere Hamburg-Fahrten

Antrag im Stadtparlament …

Rosa Nelken, temperamentvolle Zwischenrufe, unangenehme Fragen und wichtige Beschlüsse gab es in der Stadtverordnetensitzung im Rathaus.

Die Blumen waren für den SPD-Fraktionsvorsitzenden Peter-Klaus Lippert bestimmt, der Geburtstag hatte. Bürgerworthalter Koch gratulierte ihm herzlich.

Dem freundlichen Auftakt folgte eine lange, hart geführte Debatte. Es ging um das notwendige Gelände für die Trasse der Nordtangente. Wie der Planungsausschußvorsitzende, Stadtrat Schmacka (CDU), mitteilte, komme die Stadt bei den Verhandlungen mit einigen Grundeigentümern nicht weiter, deshalb sei die Anordnung des Umlegungsverfahrens notwendig.

Stadtverordneter Brockmöller (WGB) wollte wissen, wer die Verhandlungen geführt habe.

Bürgerworthalter Koch versicherte, daß eine sofortige Antwort hierauf nicht möglich sei.

Weitere Stadtverordnete melden sich zu Wort. Man sprach von Verzögerungstaktik, Befangenheit, Verdachtsmomenten und Rückfall in Sitten, die man für überwunden hielt.

Das Ende: Auf Antrag des SPD-Stadtrates Sonnenberg wurde der Punkt von der Tagesordnung abgesetzt.

CDU-Stadtrat Moog empfahl, sich noch einmal mit den Grundeigentümern zusammenzusetzen und zu verhandeln. Auch die vorgeschlagene Bildung eines Umlegungsausschusses wurde vertagt. …

Einig waren sich die Stadtverordneten … darin, dem SC Union eine Beihilfe von 6000 DM für die Aufstellung der ehemaligen Kindergartenbaracke im Kurparkstadion zu gewähren. Sie soll nur, das betonten mehrere Abgeordnete, eine Zwischenlösung darstellen und den Bau fester Umkleide- und Aufenthaltsräume nicht verzögern. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.6.1967

 

Freitag, 14. Juli 1967

Freibad gut besucht

An den vergangenen Sonnentagen zählte Schwimmeister Arpe jeweils rund 1000 Besucher im Freibad Poggensee. Etwa zwei Drittel davon waren Kinder und Jugendliche. Diese Zahlen sind erstaunlich hoch, wenn man bedenkt, daß die Sommerferien noch nicht begonnen haben. Die Wassertemperatur beträgt 21,5 Grad.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.7.1967

 

Sonnabend, 29. Juli 1967

24 Grad Wassertemperatur

Diese Rekordwärme meldet das Freibad Poggensee für den gestrigen Tag. Die Lufttemperatur betrug 28 Grad. Die Besucherzahl war aber nicht so hoch, wie diese für die Badelustigen idealen Verhältnisse erwarten lassen. Viele Familien sind im Urlaub. In den letzten Tagen ereigneten sich auf dem Freibadgelände wieder mehrere Diebstähle. Bademeister Arpe weist darauf hin, daß ab Montag die Kasse nur noch bis 19.30 Uhr geöffnet und der Badebetrieb bis 20 Uhr zugelassen ist.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.7.1967

 

Sonnabend, 29. Juli 1967

Platz für alle im Travestadion

Benutzungsordnung für Vereine und Schulen

Der Vorsitzende des VfL Oldesloe, Walter Busch, möge eine Benutzungsordnung für das Travestadion entwerfen, durch die alle Benutzer wie Vereine und Schulen unter einen Hut gebracht werden.

Diesen Wunsch äußerten die Oldesloer Sportlehrer aller Schulen auf einer Fachbesprechung im Jugendheim. Voraufgegangen war eine Diskussion, in deren Verlauf Walter Busch die Bitte des Vereins ausgesprochen hatte, das Warmlaufen auf dem Rasen des Stadions zu vermeiden und auf andere Plätze oder auf die Laufstrecke auszuweichen. Er betonte, daß der VfL für die Erhaltung des Rasens jährlich einen Betrag zwischen 7000 und 10.000 DM ausgibt. So sei es erklärlich, daß vom Verein als dem Pächter herausgegebene Beschränkungen berücksichtigt werden müßten.

Andererseits sollte aber der Schulsport keine Einengung und Beschränkung in der Benutzung von Sportanlagen erfahren. Deshalb sollten sich Vereinsvorstände, Leibeserzieher und Vertreter der Stadt zusammensetzen und Vereinbarungen erarbeiten, die allen Beteiligten gerecht werden.

Um eine solche Klärung über die Benutzung der Anlagen zu erreichen, wurde Walter Busch gebeten, eine Benutzungsordnung zu entwerfen, die auch für die Kreisberufsschule und die Frauenfachschule Geltung hat.

Im weiteren Verlauf der Sitzung erklärte Walter Busch, daß vom VfL in diesem Jahr für die Reinigung der Toiletten, Umkleideräume im Stadion und für die Nutzung der Lautsprecheranlage bei Schulsportveranstaltungen keine Gebühren erhoben werden. Die Termine sollten aber dem Platzwart rechtzeitig bekanntgegeben werden, ebenso Jugendherbergsvater Karl-Heinz Schmidt, damit er über die Belegung der Umkleideräume informiert ist.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.7.1967

 

Donnerstag, 3. August 1967

Sporthalle wächst schnell

Erfreulicherweise geht der Bau der Sporthalle im Bürgerpark sehr zügig voran. Der erste Bauabschnitt kann nach Meinung der Stadt bis zum Winter termingerecht fertiggestellt werden. Der Magistrat hat weitere Bauanträge in Höhe von 170.000 DM vergeben. Es handelt sich um die Heizung und Dachpfannen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.8.1967

 

Montag, 7. August 1967

Die Nordtangente und Franz Josef Strauß

Stadtrat Schmacka (CDU) erklärte in der Stadtverordnetensitzung, daß wahrscheinlich schon im nächsten Jahr mit den Bauarbeiten für die Nordtangente begonnen werden könne. Es stehe lediglich die Genehmigung von Bundesfinanzminister Strauß aus. Eine von der Oldesloer CDU in die Wege geleitete Anfrage beim Wirtschaftsminister Knudsen in Kiel habe Gewißheit gegeben, daß das Land weiter zu seinen finanziellen Zusagen für den Bau der Straße stehe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.8.1967

 

Donnerstag, 24. August 1967

Der Poggensee ist nicht verseucht!

In der Stadt umlaufende Gerüchte über eine Verseuchung und beabsichtigte Schließung des Freibades Poggensee veranlaßten zahlreiche Badefreunde zu besorgten Anrufen bei Bademeister Arpe, der ihnen erklärte, daß diese Gerüchte jeder Grundlage entbehrten. Wie wir von der Stadtverwaltung erfahren, hat die Untersuchung der laufend vorgenommenen Wasserproben bis jetzt stets ergeben, daß das Wasser des Poggensees einwandfrei ist.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.8.1967

 

Mittwoch, 30. August 1967

Sporthalle bald richtfertig

Voraussichtlich schon am 13. September kann die Sporthalle im Bürgerpark gerichtet werden. Die bisherigen Bauarbeiten sind so zügig ausgeführt worden, daß bereits in den nächsten Tagen mit Hilfe eines 100-Tonne-Kranes die vorgefertigten Teile der Hallenkonstruktion aufgestellt werden können.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.8.1967

 

Dienstag, 5. September 1967

Betonriesen für Sporthalle rollten an

FOTO!!!!!

  1. – Gestern vormittag trafen die ersten von sieben Spannbetonträgern in Bad Oldesloe ein, die als riesige „Querlatten“ die Gerüstkonstruktion der Sporthalle am Exer krönen. …

FOTO!!!!!

Zahlreiche Oldesloer verfolgten den ersten Transport durch die Straßen und den Aufbau am Exer. Um 18.30 Uhr trafen weitere Binder ein. Sogar noch in der Dämmerung standen viele Schaulustige an der Baustelle und beobachteten die konzentriert arbeitende Kolonne. 33 Meter ist ein Binder lang, und das bringt Probleme im Straßenverkehr mit sich. Nur im Schneckentempo konnten die schweren Lastwagen mit Spezialanhängern von der Hamburger Straße in die Schützenstraße einbiegen. Sie hatten jeweils einen Betonbinder geladen, dessen Gewicht 30 Tonnen beträgt. Seit heute morgen wird am Exer weiter mit Hochdruck gearbeitet. Vier Binder fehlen noch. Wenn auch sie eingetroffen sind, werden sie ebenfalls zu den sieben Meter hohen Säulen emporgehoben. Die Männer auf der Baustelle sind von der Betonfirma für die schwierige Montagearbeit besonders ausgewählt worden. Chefingenieur Butzke, dem sie unterstehen, ist über sie des Lobes voll: „ Diese Leute reden nicht viel, sondern sie arbeiten. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes immer da. Feiern oder Krankspielen gibt es bei ihnen nicht. Ihr Motto ist: „Mokt wi.“

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.9.1967

 

Mittwoch, 13. September 1967

Richtkrone weht über Oldesloes Sporthalle

Im Juni nächsten Jahres soll sie fertig sein – Platz für 1000 Stühle

Über der Sporthalle im Bürgerpark ging die Richtkrone hoch. Wie Bürgermeister Hermann Barth beim anschließenden Richtschmaus in der „Redderschmiede“ sagte, wird die Halle etwa im Juni kommenden Jahres benutzt werden können.

Während der Richtfeier hatte Architekt Herbert Schmedje an Ort und Stelle an Hand großer Bauzeichnungen Erläuterungen zur Konstruktion und Funktion der Halle gegeben. Sie ist 42 mal 21 Meter groß und verfügt über 204 feste Sitzplätze. Die lichte Höhe beträgt sieben Meter. In der Halle und auf der Empore können 1000 Stühle aufgestellt werden. Weitere Einzelheiten: gesonderte Toilettenanlage für die Besucher von Veranstaltungen, getrennte Eingänge für Veranstaltungsbesucher und Sportler, vier Umkleideräume, zwei Dusch- und Waschräume, getrennte Stiefel- und Turnschuhgänge, Umkleidekabinen für Aufsichtspersonal, zwei Sanitätsräume, eine Regiekanzel für größere Sportveranstaltungen, mehrere Geräteräume, Stuhlmagazin. Natürlich wird auch eine Hausmeisterwohnung vorhanden sein. Das Bauvolumen beträgt 12.500 Kubikmeter. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf 1,5 Millionen DM.

Bürgermeister Barth erklärte in seiner Ansprache zum Richtschmaus, daß die Halle auch für Veranstaltungen benutzt werden solle. Lediglich die Bühne sei noch nicht finanziert. Er gab einen kurzen Überblick über die Vorbereitungen zum Hallenbau.

An der Richtfeier nahmen u.a. Bürgerworthalter Georg Koch, zahlreiche Stadtverordnete, Vertreter des Kuratoriums Kreissportzentrum und des Stormarner Sports teil.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.9.1967

 

Sonnabend, 16. September 1967

47.500 Badegäste im Poggensee

Das Freibad am Poggensee schließt morgen. Damit geht eine trotz des schönen Sommers verhältnismäßig ruhige Badesaison zu Ende. Die Besucherzahl – rund 35.000 Kinder und 12.500 Erwachsene – lag nicht wesentlich über der des Vorjahres, obwohl das Wetter im Sommer 1966 sehr viel schlechter als diesmal war und die Wassertemperaturen selten 20 Grad erreichten. Die Wärme in diesem Sommer ließ die Wassertemperatur zeitweise bis auf 24 Grad ansteigen. Wenn sie dann ein wenig zurückging, blieben die verwöhnten Besucher weg. Der Hauptbetrieb war im Juni; der bestbesuchte Tag der 25. Juni mit 2300 Badegästen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.9.1967

 

Sonnabend, 16. September 1967

Rundherum im Kreise

… Malheur mit der Richtkrone

Glücklicherweise ist Timm Tamm nicht abergläubisch. Er gehört zu jenen phantasielosen Leuten, denen es nichts ausmacht, wenn ihnen eine schwarze Katze über den Weg läuft, und die es versäumen, mit Münzen in der Tasche zu klimpern, wenn der Kuckuck ruft. Auch das astronomische Horoskop läßt ihn kalt, mag es ebenso viele Glück- oder Pechtage verkünden, wie es nur will.

Unter diesen Umständen mag man es Timm Tamm nicht verdenken, daß er auch in dem Malheur mit der Richtkrone für die Oldesloer Sporthalle kein schlechtes Vorzeichen zu sehen vermag. Gewiß, sie fiel beim Transport von der Gärtnerei zur Baustelle im Bürgerpark in der Hamburger Straße vom Pritschenwagen auf die Fahrbahn. So etwas kann noch passieren. Wer will denn da gleich an Böses denken! Einige Passanten griffen schnell mit zu und halfen dem Fahrer beim Wiederaufladen. Schon war alles wieder in Ordnung. Niemand sah der Richtkrone später über der Halle ihren voraufgegangenen Sturz an.

Natürlich wird es Schwarzseher geben, die unken: und das ausgerechnet am 13. September! Da kann Timm Tamm nur sagen: Wenn schon!

Weil gerade von der Sporthalle die Rede ist: Ein Stadtverordneter konnte offenbar das Richtfest nicht mehr abwarten. So erschien er eine ganze Woche zu früh zur Feier. Er hatte sie in seinem Terminkalender vorverlegt. Freud-Kenner werden dies gewiß als typische Fehlleistung eines sportbegeisterten Stadtvaters deuten, der die Jugend so schnell wie möglich in der neuen Sportstätte sich tummeln sehen möchte. … Timm Tamm.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.9.1967

 

Donnerstag, 28. September 1967

Sporthallenbau geht zügig weiter

Der Magistrat vergab Bauarbeiten im Betrage von 70.000 DM an die bereits auf der Baustelle im Bürgerpark tätige Firma.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.9.1967

 

Sonnabend, 7. Oktober 1967

Wieder Sitzplätze im Travestadion

Die Spieler der beiden Amateurliga-Mannschaften des VfL Oldesloe werden im Laufe der kommenden Woche die bei der Stadionerweiterung abgebauten Sitzplätze für versehrte und ältere Zuschauer auf der Hangseite wieder aufbauen. Beim Spiel des VfL gegen Schleswig 06 können die Gehbehinderten dem Geschehen im Sitzen folgen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.10.1967

 

Montag, 23. Oktober 1967

Sachbearbeiter für Jugendarbeit

In einer Anfrage wollte im Stadtparlament der Wählergemeinschafts-Abgeordnete Bernhard Nowak wissen, ob über den Antrag des Ortsjugendringes auf Einsetzung eines Sachbearbeiters für Jugendangelegenheiten bei der Stadtverwaltung schon entschieden worden sei. Er erhielt die Auskunft, daß dieser Antrag bei der Beratung des Stellenplanes für 1968 berücksichtigt werden

soll.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.10.1967

 

Donnerstag, 2. November 1967

Aufträge für Sporthalle

Der Magistrat hat für die Ausstattung der Sporthalle im Bürgerpark Aufträge in Höhe von 160.000 DM vergeben.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.11.1967

 

Sonnabend, 11. November 1967

Rundherum im Kreise

Der Name ist schon da: Stormarnhalle! …

In dieser Woche begab sich Timm Tamm auf Reisen, allerdings nur in Gedanken, denn niemand wäre für die Spesen aufgekommen, hätte er sie tatsächlich unternommen. Eine Dienstfahrt nur wegen eines Namens? Nein, für ihre Bewilligung hätte sich keine zuständige Stelle gefunden.

Dabei handelt es sich, um zur Sache zu kommen, um einen Namen von allgemeinem Interesse. Nur wenig mehr als sechs Monate trennen uns noch von der Fertigstellung und Einweihung des Hallenbaues im Oldesloe Bürgerpark, aber wie er denn heißen soll, weiß kein Mensch. Timm Tamm hielt es für an der Zeit, sich auf die Suche nach einer angemessenen und würdigen Bezeichnung zu machen. Großturnhalle oder Mehrzweckhalle wird man sie doch nicht etwa nennen wollen.

Der Name muß klangvoll, einprägsam, werbend, unverwechselbar und sinnfällig sein. Er hat den Umstand Rechnung zu tragen, daß Bad Oldesloe, obwohl es aller Voraussicht nach bald nur noch die drittgrößte Stadt Stormarns sein wird, Mittelpunkt des Kreises und Verwaltungszentrum, in diesem besonderen Falle aber Sportzentrum, bleibt.

Wo nun finden sich Beispiele und Anregungen? Timm Tamms Gedankenflug trug ihn nach Berlin, Dortmund, Kiel und Neumünster. Er landete jeweils an der Deutschland-, an der Westfalen-, an der Ostsee- und an der Holstenhalle. Dann hatte er keine navigatorischen Anstrengungen mehr nötig, um zielsicher die künftige – Stormarnhalle anzupeilen.

Timm Tamm hält es für absolut möglich, daß schon jemand vor ihm auf diesen Namen gekommen ist. Er beansprucht für ihn nicht die Priorität. Er möchte aber auch nicht in falscher Bescheidenheit darauf verzichten, ihn dringend zu empfehlen. Denn wie oft stellt sich nicht heraus, daß es das Schwerste ist, das Selbstverständliche und Naheliegendste zu tun! … Timm Tamm.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.11.1967

 

Donnerstag, 16. November 1967

45.000 Badegäste am Poggensee

Das Strandbad am Poggensee ist in der vergangenen Saison von 45.000 Badelustigen besucht worden. Es konnten 9400 DM Eintrittsgelder verbucht werden. Für die Unterhaltung des Freibades mußte die Stadt aber, den Bademeister eingerechnet, 20.000 DM aufwenden. Bei den Besuchern dominierten die Kinder, an die 22.600 verbilligte Tageskarten verkauft wurden. Tageskarten für Erwachsene wurden 8500 abgegeben. Jahreskarten haben nur 560 Kinder und 25 Erwachsene bezogen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.11.1967

 

Montag, 4. Dezember 1967

Nordtangente erst in fünf Jahren?

Oldesloes FDP übte Kritik an Vorleistungen der Stadt

Kritik äußerten FDP-Mitglieder auf einem Diskussionsabend ihrer Partei, als ihnen der Ortsvorsitzende, Stadtverordneter Günther Brall, mitteilte, daß der Bau der Nordtangente nach seiner Meinung noch mindestens fünf Jahre auf sich warten lassen werde.

Unter diesen Umständen sei es kaum zu vertreten, so sagten die Kritiker, daß die Stadt erhebliche Rücklagen für Grundstückskäufe im Planungsraum der Tangentenstraße aufgebraucht habe, während für notwendige Sozialinvestitionen wie Schulbauten nun keine Mittel mehr vorhanden seien, was die Änderung des Bebauungsplanes 23a an der Grabauer Straße/Lorentzenstraße beweise. Auch andere kommunalpolitische Probleme wurden, wie es der Ortsvorsitzende in seiner Einladung gewünscht hatte, offen besprochen. Günther Brall bat darum, Kritik an den Entschlüssen der Fraktion zu üben, damit diese daraus Nutzen für ihre Arbeit ziehen könne. Seine Bitte stieß auf lebhaftes Echo. Der neue Kreisvorsitzende Martin Scharnofske, der an der Versammlung teilnahmen, gab seiner Freude über das Interesse der Ortsverbandsmitglieder Ausdruck. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.12.1967

 

 

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