Montag, 4. Juli 1966 Schwieriger Spielplan. Es recht zu machen jedermann, ist eine Kunst, die niemand kann - so heißt es in einem alten Sprichwort. Das gilt auch für Franz Bartkowiak aus Bad Oldesloe, dem Spielausschußobmann des SHFV und damit dem Gestalter des Amateurliga-Spielplans. Bartkowiak hat im letzten Jahr viel Lehrgeld zahlen müssen. Um ähnliche Pannen zu vermeiden, um sich mit allen Vereinen einmal aussprechen zu können, hat er für den kommenden Freitag wieder alle Vereinsvertreter der Amateurliga zu einer Besprechung nach Neumünster gebeten.

Thema Nummer 1: der Spielplan. Am 13. Aug. soll die neue Saison gestartet werden. Man wird diesmal zügig durchspielen müssen - in eine solch große Terminnot wie in der jetzt zu Ende gegangenen Saison möchte man in Schleswig-Holstein nie wieder kommen! Ganz glatt wird es auch in diesem Jahr nicht gehen. Sorgen wird vor allem die Terminverteilung in Kiel bereiten. Kilia stieg zwar ab, aber VfB Kiel und Borussia schafften den Aufstieg und der SV Friedrichsort kehrte aus der Regionalliga zurück! In Kiel spielen in der kommenden Saison mit SV Friedrichsort, SC Comet, den Holstein-Amateuren, dem Polizei SV, dem VfB und FSV Borussia also sechs Mannschaften in der Amateurliga. Das heißt: an jedem Wochenende wird es drei Spiele geben!

Da sollte man doch vernünftig sein und wie folgt verfahren: ein Spiel am Samstag (wobei Samstagspiele ohnehin von Jahr zu Jahr begehrter werden), ein Spiel am Vormittag und eins am Nachmittag. In Lübeck wünscht man sich grundsätzlich für jede Woche ein Samstagspiel. SPM

 

Mittwoch, 6. Juli 1966 Nationalstürmer bombten auf Girschkowskis Tor. Schleswig-Holsteinische Auswahl verlor gegen Weltmeisterschaftsaufgebot 0:18. Zwei Oldesloer hatten das bisher größte Erlebnis ihrer sportlichen Laufbahn. Gert Girschkowski und Karl-August Wilkens standen in der schleswig-holsteinischen Auswahlmannschaft, die in der Malenter Sportschule ein Prüfungsspiel gegen das Weltmeisterschaftsaufgebot des Deutschen Fußballbundes bestritt. Das Spiel endete 18:0 (10:0) für die Nationalelf.

Heute morgen sprachen wir mit Gert Girschkowski über das Spiel. „Ein bißchen Lampenfieber habe ich schon gehabt. Denn man spielt ja schließlich nicht alle Tage gegen Leute, deren Namen in aller Munde sind. Aber es hat sich schnell gegeben, und ich glaube, daß ich gar nicht so schlecht war, obwohl ich seit Ende Mai nicht mehr trainiert hatte. Erst am Samstagnachmittag war ich benachrichtigt worden, daß ich in Malente spielen sollte. Karl-August Wilkens mußte sogar seinen Urlaub unterbrechen, um der Berufung in die Auswahl folgen zu können.

Die Nationalspieler können schon etwas! Achtmal mußte ich hinter mich greifen. Jedesmal war für mich der Ball unerreichbar gewesen. Die Nationalspieler kombinieren so traumhaft sicher, daß der Schütze manchmal völlig frei fünf Meter vor dem Tor stand. Was sollte ich da noch ausrichten! Aber die Burschen schossen auch fleißig aus dem Hinterhalt. Wenn sie noch 20 oder 30 Meter entfernt waren, mußte man schon höllisch aufpassen. Vor allem schossen sie sehr genau. Die schwersten Bomben kamen von Emmerich, dem Torschützenkönig der Bundesliga. Erwischte ich einen Ball von ihm, dann brannten mir die Hände. Auch Hornig ließ ganz schöne Bomben los.

Es war für mich ein großes Erlebnis. Und ich freue mich natürlich sehr, so prominente Sportler aus nächster Nähe kennengelernt zu haben, auch wenn sie diese Nähe mit List und Tücke ausnutzen, um mir acht Sachen hineinzubrummen!“

 

Freitag, 8. Juli 1966 Amateurliga startet am 13./14. Aug. Samstagspiele wieder sehr gefragt. Noch können die Fußballamateure neue Kraft tanken! Für den Verbandsspielausschuß mit Franz Bartkowiak (Oldesloe) an der Spitze hat die Arbeit schon wieder begonnen, gilt es doch den neuen Amateurliga-Spielplan zu erstellen. Es wird erneut nicht leicht werden. Dies war jedenfalls die Feststellung bei der Arbeitstagung mit den Amateurliga-Vereinsvertretern im Jugendheim des ETSV Gut Heil Neumünster. Die Meisterschaftsrunde soll am 13./14. Aug. mit einem vollen Programm gestartet werden, wobei der Spielbeginn am Sonntag im August und September von 15 auf 16 Uhr verlegt werden soll. Sonderwünsche, wie in den vergangenen Jahren, werden allerdings auf ein Minimum beschränkt, da einer erneuten Hetze zur Ermittlung der Teilnehmer an der Regionalliga-Aufstiegsrunde beziehungsweise der Deutschen Amateurmeisterschaft von vornherein begegnet werden soll.

Obwohl sich die Masse der Vereine (besonders Kiel, Lübeck und Flensburg) bereit erklärte, samstags und auch Sonntagvormittag zu spielen, dürften es Franz Bartkowiak und sein „Gespann“ Gert Schumacher (Neumünster), Rudi Kurtzke (Flensburg), Herbert Imkamp (Kellinghusen) und Paul Schumacher (Lübeck) nicht leicht haben. Gewisse Härten, vor allem in Kiel, das sechs Mannschaften stellt, werden sich sicher nicht vermeiden lassen.

Erneut stand die Diskussion im Mittelpunkt der Tagung, welche Mittel gegeben sind, bei Unbespielbarkeit der Plätze unnötige Reisen zu vermeiden. Mehrere Vorschläge wurden unterbreitet und auch das Für und Wider abgewogen. Am Ende blieb es aber doch bei der alten Regelung, daß der reisende Verein dem Gastgeber wissen läßt, wann und wo die Abfahrt erfolgt, so daß gegebenenfalls bei plötzlichen Witterungsumschlägen noch eine telefonische Absage erfolgen kann. In diesem Zusammenhang mußte sich der Vertreter von Holstein Kiel harte Worte anhören. Vor allem LBV Phönix und TSV Lägerdorf führten Klage darüber, daß es eine Zumutung sei, auf dem Ernst-Föge-Platz spielen zu müssen. Der Spielausschuß will bei verschiedenen Wetterlagen den Platz prüfen und dann entscheiden, ob dieser Platz überhaupt noch zugelassen bleiben soll.

Auch das leidige Problem „Rückennummern“ wurde noch einmal erörtert. Schließlich wurde der Beschluß gefaßt, daß grundsätzlich Rückennummern zu tragen sind. Eine Ausnahme wurde zugelassen, wenn bei gleicher Spielkleidung der gastgebende Verein einen Ausweichdreß tragen muß.

Rudi Herzog (VfL Oldesloe) regte an, die Eintrittspreise zu erhöhen. Er legte dabei zwei Mark für den Stehplatz einschließlich Sportgroschen fest. Die Meinungen darüber, ob eine Anhebung in jedem Fall gegeben ist, gingen auseinander. Es waren nicht wenige, die die Ansicht vertraten, daß allein die Leistung den Ausschlag geben würde, ob die Kasse stimme.

Für den SHFV-Pokal wurde für das neue Spieljahr die Regelung getroffen, die beiden ersten Runden an den Tagen durchzuführen, an denen die Landesauswahl im Wettbewerb um den DFB-Länderpokal spielt. Selbst auch dann, wenn ein Verein Spieler abstellen muß. Dabei bleibt es bei der Einschränkung, sofern nicht mehr als zwei Spieler dem SHFV zur Verfügung gestellt werden müssen.

Zum Schluß dankte Franz Bartkowiak den Vereinen, die bereit waren, Spieler für die vier Sichtungsspiele zur Bildung einer Amateur-Landesauswahl abzustellen. Am 17. August gibt es in Rendsburg eine weitere Bewährungsprobe, wenn zwei Landesauswahlen sich gegenüberstehen. SPM

 

Montag, 18. Juli 1966 Kreis der Titelanwärter wieder sehr groß. In vier Wochen ist es soweit; dann rollt in Schleswig-Holstein wieder der Fußball, und der Kampf um die Meisterschaft beginnt. Die Vereine rüsten, das Training wurde wieder aufgenommen. Zum Startschuß will man topfit sein. Mit dem Anpfiff zur Saison 1966/67 taucht auch die Frage nach dem voraussichtlichen neuen Meister auf. Größer denn je ist das Feld der Titelanwärter. Es fällt schwer, einen Favoriten zu nennen. Es steht jedoch fest, daß es der VfR Neumünster schwer haben wird, seine Meisterschaft zu verteidigen. Die Zahl der Konkurrenten ist mit Schleswig 06, LBV Phönix und dem VfL Oldesloe groß. Vor allem aber ist der Regionalliga-Absteiger SV Friedrichsort zu beachten, auf dessen Leistungen man schon heute gespannt ist. Welche Rolle aber werden der Heider SV und der TSV Lägerdorf spielen? Gerade von diesen beiden Mannschaften hatte man in der abgelaufenen Serie mehr erwartet. Werden sie diesmal ein ernsteres Wort mitzureden haben? Wie aber werden die drei Aufsteiger abschneiden? Fragen über Fragen, auf die es noch keine Antwort gibt. Eines ist allerdings schon jetzt sicher: Die drei Neulinge VfB Kiel, MTV Heide und Borussia Kiel gelten als eine interessante Bereicherung der Landesliga. SPM

 

Montag, 18. Juli 1966 Oldesloe ist optimistisch. Der VfL Oldesloe gibt sich für die kommende Saison recht optimistisch und hofft, erneut ganz vorn mit eine Rolle spielen zu können. Entscheidend hierbei ist, daß der Sturm verstärkt werden konnte und auch dem guten Nachwuchs aus der 2. Amateurliga die Gelegenheit zur Bewährung gegeben werden soll. Die Abwehr verspricht die gleiche Stärke wie im Vorjahr, wenngleich der Abgang von Späth eine Lücke hinterlassen wird, die allerdings Bliebenich ausfüllen dürfte. Die Leistungsspitze wird in dieser Saison noch enger sein durch den Absteiger SV Friedrichsort und die beiden Aufstiegskandidaten Neumünster und Schleswig 06. Der Tip des VfL für die Meisterschaft: Friedrichsort vor Schleswig und Oldesloe.

  • Zugänge: Büll vom SC Elmenhorst, Panier von Eutin 08, Siep von Holstein Segeberg, Zielke von Post SV Oldesloe (alle Stürmer); aus eigenem Nachwuchs Gläser und Schmidt (Abwehr); nach einjähriger Pause wieder zur Verfügung als Läufer Bliebenich.
  • Abgänge: Uwe Westphal zum VfL Pinneberg, Späth aus beruflichen Gründen nach Karlsruhe.
  • Trainer: Artur Jantz wechselt zum Kreisfußballverband Stormarn. - Neuer Trainer ist Fritz Andree, vorher Holstein Segeberg.
  • Voraussichtliche Aufstellung: Girschkowski - Wilkens, Peters (Rainer Westphal) - Bliebenich, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Panier (Bendig), Bieschke, Struppek (Büll); Heitmann, Siep.
  • Spielerstamm: Bendig, Bieschke, Bliebenich, Büll, Holger Dau, Uwe Dau, Fischer, Girschkowski, Gläser, Goronzi, , Heitmann , Krahn, Alfred Liedtke, Horst Liedtke, Panier, Peters, Schmidt, Siep, Stolp, Struppek, Rainer Westphal, Weisbach, Wilkens, Winterfeldt. SPM

 

Montag, 18. Juli 1966 „Auch wir spielen guten Fußball!“ Neue Eintrittspreise bei Spielen der 1. Amateurliga. Auf einer Zusammenkunft der Fußballabteilung des VfL Oldesloe im Jugendheim im Bürgerpark erklärte Spartenleiter Rudi Herzog, daß mit Beginn der neuen Saison die Eintrittspreise für die Spiele der ersten Amateurliga erhöht werden.

Er begründete diesen Entschluß des VfL folgendermaßen: „Wir spielen keinen schlechteren Fußball in der schleswig-holsteinischen Amateurliga als in Hamburg und Niedersachsen, und dort sind die Eintrittspreise schon vor längerer Zeit erhöht worden.“ Über die Erhöhung war vor kurzem auf einer Zusammenkunft von Vertretern aller Amateurliga-Vereine Schleswig-Holsteins in Neumünster gesprochen worden. Dabei hatte eine Abstimmung eine Mehrheit für die Neuregelung ergeben. Die Preise betragen nun für Schüler 1,00 DM, für Jugendliche unter 18 Jahren und Rentner 1,50 DM und für alle anderen Zuschauer 2,00 DM.

Wie der Spartenleiter mitteilte, wird das Stadion erst wieder nach dem 1. September für Fußballspiele freigegeben. Bis dahin ist eine Firma damit beschäftigt, den Rasen zu verbessern. Die Laufbahnen werden mit erheblichem Kostenaufwand erneuert und auf sechs Bahnen erweitert. Nach der Fertigstellung können dann im Stadion auch internationale Leichtathletikwettkämpfe ausgetragen werden.

Für seine vorbildliche Leistung als Spielführer dankten die Ligaspieler Gerd Heitmann. Ob er auch in dieser Saison dieses Amt wieder bekleiden wird, soll auf einer anderen Sitzung entschieden werden. Als neue Spieler stellten sich Büll vom SC Elmenhorst, Siep und Wirbach von Holstein Segeberg und Zielke von der Post vor.

Auf Einladung des VfL wird am 2. September eine Mannschaft des German-Hungarian-Sportclubs Brooklyn New York in Bad Oldesloe zu Gast sein und um 18 Uhr im Stadion gegen die 1. Amateure des VfL antreten. Die Amerikaner spielen in ihrer Heimat in der 1. Division und sind zu 90 Prozent Berufsspieler. Die VfL-Fußballer wollen nach der Saison 1966/67 zu einem Gegenbesuch in die Vereinigten Staaten fahren. ST

 

Freitag, 22. Juli 1966 Wochenendausflug nach Barsinghausen. Die Liga-Trainingsgemeinschaft des VfL unternimmt am Wochenende einen Ausflug mit Angehörigen nach der herrlich im Deister gelegenen Sportschule Barsinghausen. Die Spieler haben dafür gemeinsam gespart und wollen bei dieser Gelegenheit Kräfte sammeln für die bevorstehende anstrengende Spielzeit. ST

 

Montag, 25. Juli 1966 Dem VfL Oldesloe hat sich Jörg Wirbach angeschlossen, der bisher beim Amateurliga-Absteiger Holstein Segeberg stürmte. SPM

 

Samstag, 30. Juli 1966 Neuer VfL-Trainer wünscht sich jüngeren Sturm. Fritz Andree heißt der neue Trainer der Amateurliga-Mannschaft des VfL Oldesloe. Seit 1952 war der geborene Leipziger mit Holstein Segeberg durch dick und dünn gegangen. Nach dem Ausscheiden von Artur Jantz hat er nun die Oldesloer Elf übernommen. Er ist nach seinen Worten schweren Herzens von Holstein weggegangen, doch ein Trainer darf nicht alt werden bei einem Verein.

Seine Ausbildung zum Trainer erhielt Fritz Andree unter anderem auf der Sportschule Barsinghausen bei dem heutigen Bundestrainer Helmut Schön und in mehreren Lehrgängen auf der Schule in Malente. Bevor er nach Segeberg ging, leitete er das Training bei Teutonia Uelzen und stand für ein Jahr als Spieler beim Lüneburger SK unter Vertrag. Wenn Fritz Andree nicht auf dem Fußballrasen arbeitet, ist er in seiner Nebenerwerbssiedlung in einem Nachbardorf Bad Segebergs zu finden. Er betreibt dort gemeinsam mit seiner Frau Ackerbau und Hühnerzucht.

Das Hauptaugenmerk des neuen VfL-Trainers wird auf der Deckung liegen, doch bedarf die Mannschaft seiner Meinung nach besonders einer Verjüngung im Sturm. „Das ist wichtig“, erklärt er, „denn noch fehlt der Elf vor dem gegnerischen Tor die letzte Konsequenz!“ Fritz Andree will die alten und neuen Spieler zu einer so guten Kameradschaft zusammenführen, daß jeder für jeden einsteht. Auf dem Platz sollen nicht elf gute Spieler nebeneinander, sondern miteinander kämpfen. ST

 

Freitag, 5. Aug. 1966 Beim VfL Oldesloe wird schon eifrig trainiert. Beim VfL ist der Trainingsbetrieb für die neue Fußballsaison bereits in vollem Gange. Die vier Gruppen A bis D arbeiten unter den Trainern Fritz Andree (A), Dietrich Graffenberger (B), Karl Röper (Vertretung Günter Rust, C) und Waldemar Driever (D). Jede Gemeinschaft umfaßt zwischen 15 und 20 Spieler. Die Beteiligung bezeichnet Spartenleiter Rudi Herzog als bisher sehr gut. Alle Aktiven wüßten, daß sie die Punktspielbegegnungen nur dann erfolgreich bestehen können, wenn sie ein- oder zweimal in der Woche an sich arbeiten.

Im Rahmen der Saisonvorbereitungen stehen am Wochenende für die drei Spitzenmannschaften des VfL Freundschaftsbegegnungen auf dem Programm. Am Samstag treffen die 1. Amateure um 18 Uhr in Eichholz auf den dortigen SV. Um 10.30 Uhr am Sonntag spielt die dritte Herrenmannschaft gegen den Möllner SV in Mölln, und um 16.30 Uhr treten die 2. Amateure in Lübeck gegen den FSV an.

Wie Spartenleiter Herzog betont, will der VfL Oldesloe auch im neuen Spieljahr all seinen Anhängern gute und spielerisch saubere Punkttreffen bieten. ST

 

Samstag, 6. Aug. 1966 Eichholz gegen VfL. Heute 18 Uhr. Die Lübecker stellen eine sehr ehrgeizige Mannschaft, die die Schlutuper am letzten Sonntag eindeutig (Anm.: 5:3) schlug. Der VfL wird es schwer haben, doch wir glauben, daß die Nachwuchsspieler ein recht gutes Ergebnis erzielen werden.

Morgen trifft auf dem Stormarnplatz in Ahrensburg der Ahrensburger TSV auf den VfL Oldesloe. Beide Fußballmannschaften stecken noch in ihren Vorbereitungen für die neue Punktspielserie. Es ist daher kaum möglich, eine ungefähre Vorhersage zu treffen. Im letzten Spiel vor zwei Jahren (wann genau?????) in Bad Oldesloe trennte man sich 1:1. Der VfL dürfte die stärkere Abwehr haben, der ATSV ein kleines Übergewicht im Sturm. Beide Vereine wollen in ihren stärksten Aufstellungen spielen. Beginn 16 Uhr. ST

 

Samstag, 6. Aug. 1966 - Freundschaftsspiel

Eichholzer SV - VfL Oldesloe 1:1 (0:0)

Auf schwerem Boden kam es zu einer recht temporeichen und kraftvollen, aber auch äußerst fairen Begegnung, die mit einem gerechten Ergebnis endete. Dabei hatten allerdings beide Seiten Gelegenheit, als Sieger vom Platz zu gehen. Beim VfL war es Torwart Dau, der sich nach langer Pause in prächtiger Form befand und damit Torerfolge verhinderte. Beim Gastgeber zeigte dagegen das gesamte Schlußdreieck konsequente Abwehrleistung. Die Begegnung ließ in keinem Moment erkennen, daß man die ersten Spiele nach der Sommerpause machte. Die aus den 2. Amateuren in der ersten Mannschaft spielenden VfLer konnten recht gut gefallen, dabei allerdings müssen sich beide Verteidiger noch wesentlich steigern, da sie durch die Außen der Eichholzer wiederholt ausgespielt wurden. Krahn als Stopper recht konsequent, dürfte wohl noch eine weitere Verbesserung erfahren. Im Sturm war es Wilkens, der herausstach und auch das Ausgleichstor schoß. In der Gesamtleistung aber vermochte der VfL-Sturm in dieser Zusammensetzung schon gefallen, allerdings hatte die Fünferreihe Pech mit ihren Torschüssen und verlor zu allem Unglück noch kurz vor der Halbzeit Weisbach nach einem Kopfballduell mit einem Gegenspieler, wobei er sich eine Platzwunde am Kopf zuzog. Dafür sprang nach der Pause Alfred Liedtke ein. ST

VfL Oldesloe (Ankündigung): Uwe Dau - Günter Herfurt, Dieter Petersen - Karl-August Wilkens, Rolf Krahn, Günter Stolp - Ludwig Weisbach, Wolfgang Schwalke, Rudi Bendig, Holger Dau, Frank Herzog.

Tore: 1:0 NN, 1:1 Wilkens. - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: NN.

 

Sonntag, 7. Aug. 1966 - Freundschaftsspiel

Ahrensburger TSV - VfL Oldesloe 3:1 (3:1)

ATSV überraschte den VfL. Bereits nach 30 Spielminuten führten die Gastgeber mit 3:0 Toren. Großartigen Fußball boten auf dem Stormarnplatz in Ahrensburg der Ahrensburger TSV und der VfL Oldesloe. Beide Mannschaften bewiesen, daß sie sich für die neue Serie gut vorbereitet haben.

Der Ahrensburger TSV spielte von Anfang an sehr konzentriert und überrumpelten die Oldesloer förmlich. Deren Hintermannschaft brauchte viel zu lange Zeit, um sich auf den gefährlichen und schußfreudigen Ahrensburger Sturm einzustellen. Dieser hatte das Spiel bereits nach dreißig Minuten klar zu seinen Gunsten entschieden. Später spielten beide Abwehrreihen fast fehlerlos und ließen ihren Gegenspielern nur wenig Raum.

Beim ATSV war Halbstürmer Vahlert im Mittelfeld der überragende Mann. Unermüdlich rackert er und sorgte immer wieder für Ruhe in den eigenen reihen. Auch Fobian bestach durch sein technisches Können und seine enorme Schußkraft. Torwart Völtz zeigte endlich einmal eine gute Torwartleistung. Warum eigentlich nicht immer so? Ansonsten spielte die Mannschaft sehr geschlossen.

Beim VfL waren Alfred Liedtke, Heitmann und Bieschke die herausragenden Spieler. Besonders Bieschke sorgte in der ersten Halbzeit für den nötigen Dampf im Oldesloer Sturm. Sehr verständig spielte auch Struppek, der allerdings in dem jugendlichen Stopper Kunze einen ausgezeichneten Gegenspieler hatte. An den Flügeln war der VfL aber zu schwach besetzt. Das Spiel war eine Werbung für den Fußball und wurde von beiden Mannschaften äußerst fair durchgeführt.

Beide Mannschaften spielten offensiv und hatten immer einen Außenläufer mit vorne. Beim VfL fiel in der ersten Halbzeit das druckvolle Aufbauspiel von Heitmann auf. Beim ATSV war es Rechtsläufer Weidemann, der für die nötige Unterstützung des Angriffs sorgte. Die Oldesloer erzielten zahlreiche Ecken, die jedoch nichts einbrachten. In der 16. Minute fiel das 1:0 für die Ahrensburger. Mittelläufer Liedtke fälschte einen Schuß unglücklich ins eigene Gehäuse ab. Zwei Minuten später hatte Mittelstürmer Fobian seinen großen Moment. Mit seinem unnachahmlichen Trick ließ er erst Horst Liedtke und dann Verteidiger Peters aussteigen und schoß unhaltbar aus zwölf Metern in den äußersten Torwinkel zur vielbejubelten 2:0-Führung ein. In der 30. Minute konnte Vahlert durch Kopfball auf 3:0 erhöhen. Unermüdlich griffen die Gäste weiter an. Endlich, in der 35. Minute, erzielte, Heitmann aus spitzem Winkel das Ehrentor. Ein paar heikle Situationen vor dem Ahrensburger Tor wurden von der aufmerksamen Abwehr geklärt.

Nach dem Wechsel drückte der VfL zuerst sehr stark. Der Anschlußtreffer wollte jedoch nicht fallen, da Torwart Völtz auf der Hut war. Auf der Gegenseite sorgten Fobian und Graf für ein paar klare Torchancen, die aber nicht ausgenutzt wurden. Ein Bombenschuß von Vahlert ging gegen den oberen linken Torwinkel. Auf der Gegenseite gab es noch einige torreife Szenen, die aber in der Aufregung verschossen wurden. Alles in allem: ein würdiger Saisonauftakt. Nach dem Spiel saßen beide Mannschaften noch lange kameradschaftlich zusammen. ST

Ahrensburger TSV (Ankündigung): Völtz - Rusch, Baatz oder Holldorf - Weidemann, Kunze, Rieger - Hartwigsen, Fobian, Graf, Vahlert, Jonischkies.

VfL Oldesloe (Ankündigung): Gert Girschkowski - Karl-August Wilkens, Jürgen Peters - Alfred Liedtke, Horst Liedtke, Gerd Heitmann - Uwe Goronzi, Horst Bieschke, Harry Struppek, Holger Dau, Runald Fischer - Ersatz: Rolf Krahn, Rudi Bendig.

Tore: 1:0 Eigentor Horst Liedtke (16.), 2:0 Fobian (18.), 3:0 Vahlert (30:), 3:1 Heitmann (35.). - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: NN.

 

Mittwoch, 10. Aug. 1966 - Freundschaftsspiel

TSV Trittau - VfL Oldesloe 0:6 (?????)

Auf dem Sportplatz an der Großenseer Straße hatte der VfL gegen die Platzherren keine Probleme.

TSV Trittau: ?????

VfL Oldesloe: ?????

Tore: ??????. - Schiedsrichter: ?????. - Zuschauer: ?????.

 

Freitag, 12. Aug. 1966 VfL Oldesloe bei Neuling VfB Kiel. Zum Start der neuen Serie in der 1. Amateurliga Schleswig-Holstein muß der VfL Oldesloe morgen um 17 Uhr bei VfB Kiel antreten. Diese Begegnung mußte nach Kiel verlegt werden, weil das Travestadion erst Anfang September wieder bespielbar sein wird.

Die Kieler Mannschaft ist als Aufsteiger nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, da sie gerade in den Aufstiegsspielen einen guten Eindruck hinterlassen hat und über einen schnellen Sturm verfügt.

Die Oldesloer Hintermannschaft muß von der ersten Minute an voll da sein, um nicht unangenehme Überraschungen wie im Spiel gegen den Ahrensburger TSV zu erleben.

Eine genaue Aufstellung war noch nicht zu erfahren. Es ist aber damit zu rechnen, daß der Sturm aus der letzten Saison wieder dabei sein wird, zumal die Neuzugänge zum Teil noch nicht spielberechtigt sind. Trainer Fritz Andree wird gewiß bemüht sein, sich einen guten Start zu verschaffen, um gleich das Vertrauen des Oldesloer Publikums zu gewinnen, damit auch in den Heimspielen die Zuschauerzahlen wieder anwachsen.

Auf jeden Fall kann bei den vorhandenen Spielern damit gerechnet werden, daß sie eine Rolle innerhalb der Amateurliga spielen werden. ST

 

Samstag, 13. Aug. 1966 - 1. Punktspiel

VfB Kiel - VfL Oldesloe 1:1 (0:0)

VfL Oldesloe hatte viel Glück. Eigentor brachte den VfB Kiel um einen möglichen Sieg. Aufsteiger VfB Kiel verschaffte sich gleich im ersten Punktspiel gegen den favorisierten VfL Oldesloe großen Respekt! In einem fairen Spiel ohne nennenswerte Höhepunkte ließ die Truppe kein gegnerisches Tor zu. Selbst ein Eigentor brach nicht ihre Kampfmoral. Nach beiderseits nur mäßigen Leistungen entsprach das 1:1 durchaus dem Spielverlauf. Vielleicht wäre den Oldesloern ein standesgemäßer Sieg gelungen, hätte nicht Knoche einen so guten Tag gehabt. Selbst in den gefährlichsten Situationen stellte er sein erstklassiges Können unter Beweis. Ständig auf der Hut blieben auch der konsquent deckende Paulsen und der celvere Schröder. Den besten Eindruck hinterließ aber der bewegliche B????? Gutzeit. Das Angriffsspiel dagegen blieb Stückwerk, die Fehlpässe häuften sich. Lediglich wenn Kraus angespielt wurde, brannte es lichterloh vor dem Oldesloer Tor.

Auch die stärker eingeschätzten Gäste spielten recht zahm und konnten sich bei ihrer soliden Abwehr für den Punktgewinn bedanken. Neben Girschkowski gefiel vor allem Horst Liedtke, während Peters mit Kraus einige Mühe hatte. Heitmann wirkte unermüdlich und löste seine Aufgabe im 4-2-4-System vorzüglich. Im Sturm fehlten Zusammenhalt und letzte Entschlossenheit. Nur Alfred Liedtke und Dau zeigten den erhofften Tordrang. In diesem Treffen verdiente keine Mannschaft den Sieg! Besonders die Stürmer übertrafen sich bei der Vergabe von Torchancen. Dabei boten sich Bieschke und Struppek feine Möglichkeiten, fand Kraus kurz vor der Pause das leere Tor nicht.

Vom VfB konnte man nicht mehr als diesen Achtungserfolg verlangen. Die Truppe kann reifen! Auf den Oldesloer Trainer Andree - er sprach zu recht von Sommerfußball - wartet aber noch viel Arbeit, soll seine Elf wieder in der Spitzengruppe mitreden. SPM

VfB Kiel: Knoche - Schönknecht, B????? Gutzeit - Paulsen, Skovhede, Schröder - Kraus, Knösing, Lippert, Möllgaard, H????? Gutzeit.

VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Gerd Heitmann - Alfred Liedtke, Horst Bieschke, Harry Struppek, Karl-August Wilkens, Holger Dau.

Tore: 0:1 Eigentor Paulsen (67.), 1:1 Knösing (84.). - Schiedsrichter: Kiesewetter (Wahlstedt). - Zuschauer: 500.

 

Samstag, 20. Aug. 1966 Kein Spaziergang für den VfL Oldesloe. Flensburg 08 ist zu Hause kein leichter Gegner. Wegen der anhaltenden Sperrung des Travestadions muß der VfL Oldesloe morgen zum zweiten Punktspiel der Amateurliga Schleswig-Holstein sein Heimrecht aufgeben und nach Flensburg fahren. Dort erwartet ihn die in erstaunlicher Frühform befindliche Elf von Flensburg 08. Diese Begegnung dürfen die Travestädter auf keinen Fall als Spaziergang ansehen!

Die Gastgeber gewannen ihr erstes Spiel zu Hause gegen VfR Neumünster überraschend mit 3:1 und konnten dabei vor allem im Sturmspiel überzeugen. Bester Spieler war der Halblinke Wöhlk, der auch mit zwei Treffern den größten Anteil am Sieg hatte. Dagegen war die Abwehr nicht immer ganz sattelfest, und bei manchem entschlosseneren Gegner als es die Neumünsteraner an diesem Tage gewesen sind, hätte das leicht zu mehr Gegentoren führen können.

Der VfL weiß, worauf es ankommt. Die Hintermannschaft wird erneut der tragende Teil sein und in gleicher Besetzung wie in Kiel antreten. Als Außenläufer Bliebenich und Heitmann, die beide eine ordentliche Partei lieferten. Im Sturm allerdings wird Trainer Fritz Andree voraussichtlich eine Umstellung vornehmen, da Struppek und Bieschke zu schwach waren. Vielleicht ist das Risiko zu groß, beide Spieler erneut einzusetzen. deshalb wird Struppek voraussichtlich nicht spielen. Bieschke kann weitaus mehr, als er zuletzt gezeigt hat, und sollte morgen wieder eine Chance bekommen, dann aber als Mittelstürmer.

Obwohl die Flensburger als leichte Favoriten angesehen werden müssen, geht die Oldesloer Mannschaft nicht ohne Siegchancen in die Begegnung. Ein Unentschieden wäre aber auch schon als Erfolg zu werten. ST

 

Sonntag, 21. Aug. 1966 - 2. Punktspiel

Flensburg 08 - VfL Oldesloe 3:3 (1:1)

Blankes Eigentor brachte Flensburg aus dem Tritt. Der VfL Oldesloe blieb auch im zweiten Spiel ohne Sieg. Bis zur 70. Minute sah Flensburg 08 wie der sichere Sieger aus, und niemand hätte für die in Flensburg nicht überzeugende Elf des VfL Oldesloe noch einen Pfifferling gegeben. Als Blanke völlig unnötig und unbedrängt einen flachen Flankenball fünf Meter vor dem eigenen Tor stoppte und ihn ins äußerste Eck einschoß, war der Faden bei 08 völlig gerissen. Die Hintermannschaft fand bis Spielende keine Bindung mehr zueinander, und nur diesem Umstand hat es Oldesloe zu verdanken, daß zehn Minuten später auch noch der Ausgleichstreffer fiel. Erst nach dem Eigentor kam Oldesloe stark auf, witterte die Chance und nahm sie schließlich auch wahr.

Wie ein Eigentor eine auf der Siegesstraße befindliche Mannschaft völlig umwerfen kann, hat dieses Spiel gezeigt. Dies spricht allerdings nicht für die Stabilität und Harmonie der 08-Deckung, daß dieses in dem Maße geschehen konnte. Es muß hier jedoch zur Entschuldigung der Platzherren gesagt werden, daß in der Hintermannschaft Koch und Dolle ersetzt werden mußten, die ansonsten sichere Deckung daher schon ohnehin geschwächt war.

Das Unentschieden muß man für den VfL Oldesloe als ausgesprochen glücklich bezeichnen, nach den bis zu diesem Eigentor gezeigten Leistungen war es keinesfalls verdient. Bei Flensburg 08 zeigte der gesamte Sturm eine ansprechende Leistung, jedenfalls nachdem in der 37. Minute der Ausgleichstreffer gefallen war. Bis dahin verstand er es nicht, die herausgespielten Möglichkeiten in Treffer umzumünzen, scheiterte aber oftmals auch an dem sehr guten Girschkowski im Oldesloer Tor. In der Läuferreihe sind besonders Voss und Iwersen zu nennen, Blanke muß jedenfalls bescheinigt werden, daß er bis zu „seinem Tor“ kein Versager war. Höfer konnte Dolle nicht ersetzen, der gesamten 08-Abwehr fehlte aber ein Organisator.

Der VfL Oldesloe hat in Flensburg nicht das gehalten, was man sich nach den früheren Spielen von dieser Mannschaft hier versprochen hatte. Der Sturm ließ trotz der großen Namen an Gefährlichkeit missen. Lediglich Alfred Liedtke war von Anfang bis Ende überall zu finden, ihm hat es Oldesloe in der Hauptsache zu verdanken, daß nach dem 1:3 noch das 3:3 fallen konnte. Die beiden Außenstürmer erfüllten nicht voll ihre Aufgaben, jedoch zeigte sich Dau in einigen Situationen von großer Gefährlichkeit. In der Abwehr waren Girschkowski im Tor und Mittelläufer Horst Liedtke die überragenden Spieler. Beide Verteidiger hatten große Mühe, die Flensburger Außen zu halten, Bliebenich mußte mehrmals unfaire Mittel zur Hilfe nehmen, um den Ansturm seines Gegenspielers zu bremsen. SPM

Flensburg 08: Lück - Höfer, Matzen - Iwersen, Blanke, Voss - Bünner, Möller, Schlott, Wöhlk, Hinrichsen.

VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Günter Stolp - Runald Fischer, Karl-August Wilkens, Alfred Liedtke, Gerd Heitmann, Holger Dau.

Tore: 0:1 Peters (2.), 1:1 Wöhlk (37.), 2:1 Möller (47.), 3:1 Möller (62.), 3:2 Eigentor Blanke (70.), 3:3 Heitmann (80.). - Schiedsrichter: Meyer (Kiel). - Zuschauer: 1200.

 

Samstag, 27. Aug. 1966 VfL Oldesloe spielt in Büdelsdorf. Morgen im dritten Treffen der neuen Serie. In Büdelsdorf tritt morgen der VfL Oldesloe an. Nachdem die Büdelsdorfer bisher glücklos spielten, hoffen sie im Eiderstadion auf ihren ersten Sieg. Die Oldesloer treten in derselben Aufstellung wie am Vorsonntag an. ST

 

Sonntag, 28. Aug. 1966 - 3. Punktspiel

Büdelsdorfer TSV - VfL Oldesloe 2:2 (1:1)

Büdelsdorf rettete einen Punkt. Nach dem 2:2 - der VfL Oldesloe ist wieder im Kommen. Der Büdelsdorfer TSV, der noch weit von seiner Vorjahresform entfernt ist und auch noch Konditionsmängel aufweist, dürfte am Schluß froh gewesen sein, dieses Heimspiel noch mit einem Unentschieden über die Runden gerettet zu haben. Die Gäste aus Oldesloe (die wir auch schon besser sahen) hatten wenigstens System in ihrem Spiel und darüber hinaus vor allem den nötigen Kampfgeist. Aufgrund ihrere besseren Spielanlage hatten die Oldesloer ein leichtes Übergewicht zu verzeichnen. Die Gastgeber, die schon in der 2. Minute überraschend in Führung gehen konnten, wurden von den Gästen immer wieder eingeengt, und hätten nicht Torhüter Sell und Verteidiger Neumann so oft gerettet, es wäre bestimmt mehr als ein 1:1-Halbzeitergebnis herausgekommen. Allerdings hatten die Büdelsdorfer nach dem Seitenwechsel in den ersten zehn Minuten drei bis vier 100prozentige Chancen, die aber von Mittelstürmer Lubbe sowie von Linksaußen Ulrich Jastremski kläglich vergeben wurden. Doch dann hatten die Oldesloe sich wieder gefangen und stürmten trotz des Eigentor-Rückstandes unentwegt auf das BTSV-Tor, und wiederum waren es hier die Hintermannschaft und Torwart Sell, die gerade noch den verdienten Ausgleich retten konnten. Der VfL Oldesloe ist wieder im Kommen, allerdings müßten die Stürmer etwas genauer schießen, während beim Büdelsdoirfer TSV außer Konditionsmängel auch noch nicht der richtige Kampfgeist herrscht.

Die besten Spieler der Büdelsdorfer waren Sell, Neumann (er ist ein Vorbild an Kampfgeist und spielerischem Können), Bethke und Kuhr. Im Sturm wäre zeitweise Bruno Jastremski zu nennen. Hennings und Steen waren einfach noch nicht landesligareif, während der früher so gefährliche Ulrich Jastremski heute nur noch „redet“.

Beim VfL Oldesloe spielte Goirschkowski im Tor ohne Fehler, auch Westphal und Peters waren sehr einsatzfreudig und konditionsstark. Mittelläufer Horst Liedtke, Bliebenich und Stolp leisteten gute Aufbauarbeit. Im Sturm ging die größte Gefahr von Alfred Liedtke, Wilkens und Heitmann aus, aber auch beide Außenstürmer Fischer und dau beschäftigten stets ihre Gegenleute. SPM

Büdelsdorfer TSV: Sell - Bethke, Neumann - Rüsing, Jöhnk, Kuhr - Bruno Jastremski, Steen, Lubbe, Hennings, Ulrich Jastremski.

VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Günter Stolp - Runald Fischer, Karl-August Wilkens, Alfred Liedtke, Gerd Heitmann, Holger Dau.

Tore: 1:0 Lubbe (2.), 1:1 Wilkens (13., Handelfmeter), 2:1 Eigentor Westphal (57.), 2:2 Heitmann (75.). - Schiedsrichter: Wiese (Westerland). - Zuschauer: 600.

 

Montag, 29. Aug. 1966 Fußballgäste aus New York. Am kommenden Freitagabend im Travestadion. Gäste aus New York erwartet die Fußballabteilung des VfL. Eine Elf des German-Hungarian-Sportclubs Brooklyn New York wird am Donnerstag, aus dem Allgäu kommend, hier eintreffen und am Sonntagmorgen nach Malente weiterfahren. Am Freitag um 17.45 Uhr tritt der VfL Oldesloe gegen die Gastelf zu einem Freundschaftsspiel an.

Ihre Mitglieder sind zum größten Teil Auswanderer, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat (Deutschland, Österreich, Ungarn, Jugoslawien, Griechenland, Schottland) verlassen haben. Ihr Verein besteht wesentlich länger. Er ist einer der ältesten deutsch-amerikanischen Fußballklubs. Seine Gründung erfolgte nach dem Ersten Weltkrieg. Ihm gehören Auswanderer aus ganz Europa an. Er spielt in New York in der 1. Division des deutsch-amerikanischen Fußballverbandes und hat wiederholt die Meisterschaft errungen. Zuletzt wurde er 1958 Meister der deutsch-amerikanischen Fußballunion. Mehrfach errang er den State Cup New York.

Der VfL wird die Gäste bei Mitgliedern oder in Hotels unterbringen. Für Freitag ist die Besichtigung eines Industriebetriebes vorgesehen. Am Samstag fahren die Amerikaner an die Zonengrenze. Im Allgäu und in Malente besuchen sie Verwandte und alte Freunde einiger Mannschaftsmitglieder. ST

 

Freitag, 2. Sept. 1966 Amerikanische Fußballspieler besuchen Mühlenbetriebe. Gestern abend kamen die amerikanischen Gäste des VfL Oldesloe, die Fußballmannschaft der German-Hungarian-Sportclub Brooklyn New York, in der Kreisstadt an. Die Spieler besichtigten heute vormittag den Ströh’schen Mühlenbetrieb. Den Nachmittag wollen sie dazu benutzen, sich mit den Platzverhältnissen vertraut zu machen. Nach dem Freundschaftsspiel, das um 17.45 Uhr im Travestadion beginnt, kommen die Amerikaner in die Gaststätte „Redderschmiede“ mit ihren Gastgebern zu einem gemütlichen Abend zusammen, in dessen Verlauf die morgigen Fahrten zur Zonengrenze und an die Ostsee besprochen werden sollen. Am Sonntag spielen die Gäste in Malente gegen den dortigen TSV. ST

 

Freitag, 2. Sept. 1966 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - GHSC New York 3:3 (1:1)

Verdientes Unentschieden für die Amerikaner. Hatten sie 75 Minuten Schußverbot? Stark erst in der letzten Viertelstunde. 3:3 endete im Travestadion das Freundschaftsspiel zwischen dem VfL Oldesloe und einer Auswahl des German-Hungarian-Sportclub Brooklyn New York. Vor nur etwa 200 Zuschauern zeigten die Gäste ein schönes und technisch gutes Spiel, doch fehlte ihnen vor dem Tor der Mut zum Schießen.

Vom Anstoß weg gehörte den Oldesloern das Mittelfeld. Sie stießen hin und wieder von der Mittellinie aus durch, doch Torerfolge wurden bis zur 35. Minute stets von dem Torwart der Gäste vereitelt. Die Oldesloer liefen sich mit ihrem Klein-Klein-Spiel immer wieder vor oder im 16-Meter-Raum fest. Erst in der 35. Minute gelang es Goronzi nach einer Vorlage von Weisbach völlig frei vor dem Tor stehend, den Torwart zu täuschen und zur Führung einzusenden. Nur drei Minuten später ließ such Girschkowski von dem Halblinken Diel überwinden, als dieser einen hohen Schuß andeutete und dann flach ins Eck einschoß. Mit 1:1 hing es in die Halbzeitpause.

Nach dem Wechsel änderte VfL-Trainer Fritz Andree das taktische Konzept. Er ließ Horst Liedtke offensiver spielen. In der 48. Minute erzielte Weisbach das 2:1. Zwei Minuten später brannte es erneut vor dem Gästetor. Einen Bombenschuß von Horst Liedtke konnte der Torwart zwar abwehren, doch der ins Feld zurückspringende Ball rollte genau vor die Füße von Holger Dau, der ohne Zögern zum 3:1 einschoß.

Nun ließen die VfL-Spieler den Gästen zu viel Spielraum und als Linksaußen Stollhof in der 80. Minute zehn Meter vor dem Tor völlig ungedeckt den Ball erhielt, hieß es 3:2. Etwa drei Minuten vor dem Schlußpfiff stand im 16-Meter-Raum Rechtsaußen Bugnitz frei. Er sandte den Ball ins obere linke Dreieck zum 3:3 ein. Die VfL-Verteidigung machte jetzt endlich den Riegel zu und wehrte alle weiteren Angriffe konsequent ab.

Die Amerikaner waren in der ersten Halbzeit recht müde. Sie wirkten zu verspielt und blieben fast immer schon vor dem Strafraum der Oldesloer hängen. Die Verteidigung war sich in und wieder anscheinend ihrer Aufgabe nicht ganz bewußt. Nur Mittelläufer Finn (gebürtiger Ire) bildete ein Bollwerk gegen den Angriff der Platzherren. Auch die zweite Halbzeit brachte keinen Leistungsanstieg der Gäste. Erst beim 1:3-Rückstand wachten sie auf und entfalteten in den letzten 15 Minuten ein beachtliches Können. Sie stürmten und schossen nun aus allen Lagen. Der ehemalige VfL-Trainer Artur Jantz meinte am Spielfeldrand: „Wenn die von Anfang an so gespielt hätten, ich weiß nicht, wie hoch der VfL dann verloren hätte.“ Den besten Eindruck hinterließen Mittelläufer Finn, Rechtsaußen Bugnitz, Mittelstürmer Karliener und Torwart Stirneit.

Dem VfL, dem immer noch eine konsequente und schußfreudige Sturmreihe fehlt, verläßt sich zu sehr auf die Standfestigkeit der Verteidigung. Es gefielen Peters, der immer fleißig den Ball treibt und den Sturm füttert, Holger Dau und Horst Liedtke. ST

VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Günter Stolp - Runald Fischer, Uwe Goronzi, Holger Dau, Karl-August Wilkens, Ludwig Weisbach.

German-Hungarian Sportclub New York: Stirneit - Frank, Juenger - Roth, Finn, Emodi - Bugnitz, Diel, Karliener, Siega, Stollhof.

Tore: 1:0 Goronzi (35.), 1:1 Diel (38.), 2:1 Weisbach (48.), 3:1 Dau (50.), 3:2 Stollhoff (80.), 3:3 Bugnitz (87.). - Schiedsrichter: Becker (Elmenhorst). - Zuschauer: 200.

 

Samstag, 3. Sept. 1966 Neugierig auf Ostsee und Reeperbahn. Amerikanische Gäste klönten mit VfL-Spielern. Nach dem gestrigen Freundschaftsspiel des VfL Oldesloe gegen den German-Hungarian-Sportclub Brooklyn New York im Travestadion, das 3:3 endete, trafen sich Gäste und Gastgeber zu einem gemütlichen Beisammensein in der Gaststätte „Redderschmiede“ in Neufresenburg.

Dort dankte VfL-Spartenleiter Rudi Herzog dem Vorsitzenden des amerikanischen Klubs, Gottfried Diel, für den Besuch in der Kreisstadt und überreichte ihm als Erinnerung ein Bild, das die Kranbrücke zeigt, und einen Wandteller mit dem VfL-Zeichen. Ferner erhielt jeder amerikanische Spieler ein VfL-Vereinsabzeichen. Die Gäste revanchierten sich mit einem Foto der Wolkenkratzer New Yorks und Klubabzeichen für jeden Oldesloer Spieler. Als Vertreter der Stadt Bad Oldesloe begrüßte 1. Stadtrat Karl Gerlach die Amerikaner und überbrachte einen Wandteller mit dem Oldesloer Wappen als Erinnerungsgeschenk.

Bei einem gemeinsamen Abendessen erzählten die Gäste über ihre Heimat und ihre Eindrücke in Deutschland und fragten die Gastgeber über Oldesloe und Stormarn aus.

Die amerikanischen Fußballspieler weilen bereits seit zwei Wochen in Deutschland und haben bisher sechs Spiele bestritten. Morgen steht ein Treffen mit dem TSV Malente und in der nächsten Woche ein Spiel in Oldenburg auf dem Programm. Dann wird jeder noch nach eigenem Belieben zehn Tage Urlaub in Deutschland machen, bevor sich alle in Frankfurt wiedertreffen, um mit dem Flugzeug in ihre Heimat zu fliegen.

Die Deutschen unter den Mannschaftsmitgliedern haben sich in den Staaten, wie sie äußerten, schon gut eingelebt, obwohl sie erst einige Jahre drüben sind, doch ihre alte Heimat gefällt ihnen am besten. „Ob Bayern, das Ruhrgebiet oder Norddeutschland, alles ist so schön gemütlich. In den USA geht es viel hektischer zu, und alles ist viel größer und gewaltiger. Wir fühlen uns in diesen Wochen in Deutschland so richtig geborgen“, sagte ein Spieler. Ganz besonders freuen sich alle Vereinsmitglieder auf die Fahrt an die Ostsee am heutigen Tag. „Das Wasser an der Ostküste Amerikas ist sicher nicht anders, aber es ist eben keine deutsche Küste.“ Auch auf den Ausflug heute abend nach Hamburg mit einem Bummel über die Reeperbahn sind sie gespannt. Der Brasilianer Siega meinte: „Man hört so viel über diese Straße! Das macht neugierig.“ ST

 

Samstag, 3. Sept. 1966 Comet Kiel morgen im Travestadion. Glückt den Gastgebern der erste Sieg? In den ersten drei Punktspielen der neuen Fußballsaison erreichte der VfL Oldesloe jeweils nur ein Unentschieden. Ob die Oldesloer diese Serie beim morgigen ersten Heimspiel gegen Comet Kiel durchbrechen können? Im Travestadion gelten sie zwar als Favorit, doch das gestrige Freundschaftsspiel gegen die amerikanische Gastmannschaft aus New York dürfte Kraft gekostet haben. Der Anstoß erfolgt um 16 Uhr im Travestadion. Mannschaftsführer Gerd Heitmann ist nach seiner Krankheit noch nicht wieder spielfähig. ST

 

Sonntag, 4. Sept. 1966 - 4. Punktspiel

VfL Oldesloe - Comet Kiel 2:1 (0:0)

In der 84. Minute fiel das Siegtor. Comet führte bereits 1:0, doch in der Schlußphase war der VfL stärker. Überglücklich lagen sich die Oldesloer in der 84. Minute in den Armen, nachdem Weisbach das Siegtor zum knappen 2:1 gegen den SC Comet Kiel gelungen war. Endlich ist ihnen der erste Sieg geglückt, auf den sie so lange gewartet hatten, nachdem sie auswärts dreimal hintereinander unentschieden spielten. Und die geschlagenen Kieler ließen die Köpfe hängen. Sie haderten mit dem Schicksal, denn es hatte für sie noch wenige Minuten vorher „rosarot“ ausgesehen. In der 60. Minute waren sie in Führung gegangen, doch dieser Vorsprung reichte nicht. Der VfL setzte in der Schlußphase noch einmal alles auf eine Karte und drehte den Spieß um.

Sicherlich hatten sich die Oldesloer Zuschauer vom ersten Spiel auf dem neuen Rasen des Stadions etwas mehr versprochen, denn zunächst wollte es noch gar nicht richtig laufen. Als der Schlußpfiff kam, war man jedoch zufrieden, obgleich die Platzherren mit der Glücksgöttin Fortuna im Bunde standen, denn sonst hätte Comet einen Punkt mit nach Hause genommen.

Verdient wäre eine Punkteteilung auf jeden Fall gewesen, denn die Kieler waren in der ersten Halbzeit ein gleichwertiger Gegner und spielten gleich nach der Pause groß auf. Natürlich gab ihnen der Führungstreffer Auftrieb, und wenn ihnen zu diesem Zeitpunkt ein weiteres Tor geglückt wäre, hätten sie wahrscheinlich nicht nur einen, sondern sogar zwei Punkte mit auf die Heimreise nehmen können.

Wie schon so oft brachte der SC Comet auch diesmal in Oldesloe den knappen Vorsprung nicht über die Runden. Und dabei wäre der VfL zu packen gewesen. Die Elf brauchte eine lange Anlaufzeit. Es gab viele Mißverständnisse, aus denen zahlreiche Fehlpässe resultierten. Vor allem im Strurm klappte noch nicht alles nach Wunsch. Großes Pech hatte Goronzi, der mehrere gute Chancen nicht zu nutzen verstand. Den besseren Mannschaftsteil hatten die Oldesloer (ohne die verletzten Rainer Westphal und Heitmann sowie den „Urlauber“ Alfred Liedtke) zweifellos in der Abwehr, aus der Peters und Horst Liedtke herausragten. Einen guten Eindruck hinterließ Torhüter Girschkowski, der zwar nicht allzu oft geprüft wurde, aber stets zur Stelle war, wenn Gefahr drohte.

Comet braucht trotz der Niederlage die Flinte noch lange nicht ins Korn werfen. Die Mannschaft erscheint gefestigter als im Vorjahr. Die Deckung ist nur schwer zu überwinden. Hier gefielen neben Torhüter Stabel besonders Johannesberg uund Reimann. Gefährlich ist aber auch der Angriff, in dem Rechtsaußen Reimers dauernd für Verwirrung sorgte. Recht gut auch Stoltenberg, der in der 47. Minute einen Schuß gegen die Latte jagte. Leichte Konditionsschwächen machten sich bei dem früheren Holsteiner Martinsen bemerkbar, der kurzentschlossen für Lohse eingesprungen war, obgleich er seine Fußballstiefel eigentlich schon an den Nagel hängen wollte.

Beide Mannschaften lieferten sich einen äußerst spannenden Kampf, der bis zum Schluß auf des Messers Schneide stand, und von den beiden darf man in den nächsten Spielen noch einiges erwarten. SPM

VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rolf Krahn, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Günter Stolp - Runald Fischer, Karl-August Wilkens, Holger Dau, Uwe Goronzi, Ludwig Weisbach.

Comet Kiel: Stabel - Johannesberg, Haase - Karrock, Uslar, Reimann - Reimers, Stoltenberg, Kowalski, Martinsen, Küpper.

Tore: 0:1 Martinsen (60.), 1:1 Bliebenich (71.), 2:1 Weisbach (84.). - Schiedsrichter: Neumann (Lübeck). - Zuschauer: 600.

 

Samstag, 10. Sept. 1966 Der VfL muß den MTV Heide ernstnehmen. Neuling hat sich mit zwei Siegen gut eingeführt. VfL mit Heitmann? Nach dem ersten Sieg der Saison über Comet Kiel, der mit 2:1 recht knapp ausfiel und schwer erkämpft werden mußte, will der VfL Oldesloe morgen auch die Hürde des MTV Heide nehmen. Dazu muß er in die Höhle des Löwen fahren.

Die Gastgeber vollbrachten das Kunststück, Friedrichsort mit 4:2 zu schlagen und gewannen auch in Lägerdorf sicher mit 5:2. Den VfL erwartet eine denkbar schwere Aufgabe, die nur bei vollster Konzentration und Einsatzbereitschaft erfüllt werden kann. Dreh- und Angelpunkt der Heider Abwehr ist Stopper Schlüter, der als zurückhängender Mittelstürmer besonders stark ist. Ihm bietet sich so die Chance, selbst mit nach vorn zu gehen! Ein gefährlicher Torschütze scheint der Linksaußen Preuß zu sein, dem besonderes Augenmerk gewidmet werden sollte. Er brachte es immerhin schon auf sechs Treffer! Unklarheit herrscht noch über die Sturminformation der Oldesloer, da der Einsatz von Heitmann noch ungewiß ist. ST

 

Sonntag, 11. Sept. 1966 - 5. Punktspiel

MTV Heide - VfL Oldesloe 3:1 (2:1)

Zehn Heider schlugen Oldesloe! Der Aufsteiger MTV sorgte erneut für eine Überraschung. Das Unerwartete an dem klaren Erfolg des MTV Heide war die sichere Art, in der der Klassenneuling sich gegen den renommierten Gast zu behaupten wußte. Der Sieg ist auch in der Höhe verdient, weil der MTV Heide mannschaftlich geschlossener wirkte und vor allem das durchschlagskräftigere Sturmspiel besaß.

Im kämpferischen Einsatz ließ die Oldesloer Hintermannschaft sich nicht übertrumpfen. Der Sturm der Oldesloer dagegen war kämpferisch und spielerisch der schwächste Mannschaftsteil, und alle Bemühungen des unermüdlichen Horst Liedtke, seine Vorderleute auf Touren zu bringen, blieben fruchtlos.

Der MTV Heide wurde diesmal wirklich hart geprüft und er hat die Probe mit Glanz bestanden. Dieses um so mehr, da der kompromißlos kämpfende Beitat in der 22. Minute bei einem Zusammenprall eine Handverletzung erlitt und ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Die Mannschaft mußte das Spiel also mit zehn Mann durchstehen. Sie ließ sich aber dadurch nicht aus dem Konzept bringen und bot insgesamt eine ausgezeichnete Leistung. Herausragend Schlüter und Schlichting.

Beim VfL Oldesloe war die Abwehr einwandfrei der bessere Teil, einschränkend ist allerdings zu sagen, daß Peters mit dem Heider Lukowski viel Mühe hatte und ihn einige Male passieren lassen mußte. Im Einsatz und Spielaufbau standen die Oldesloer ihrem Gegner in nichts nach. Im Abspiel aber zeigte die Mannschaft erhebliche Schwächen, und im Sturm kamen Fischer nur zum Teil, Dau und Heitmann doch nur sehr selten zu der von ihnen erwarteten Wirkung.

Vollauf verdient erhielten beide Mannschaften zur Pause und zum Schluß lebhaften Beifall. Das Spiel hatte über die volle Distanz Temperament, Farbe und Spannung. SPM

MTV Heide: Becker - Willumat, Beitat - Kühnel, Schlüter, Thiedemann - Herrmann, Lukowski, Schlichting, Kubsch, Preuß.

VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rolf Krahn, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Günter Stolp - Runald Fischer, Karl-August Wilkens, Uwe Goronzi, Gerd Heitmann, Holger Dau.

Tore: 1:0 Schlichting (7.), 2:0 Schlichting (28.), 2:1 Goronzi (30.), 3:1 Preuß (62.). - Schiedsrichter: Buthmann (Kiel). - Zuschauer: 850.

 

Samstag, 17. Sept. 1966 TSV Bargteheide will seine Chance nutzen. In der DFB-Pokalrunde gegen den VfL Oldesloe. Gute Aussichten für die Platzherren. Um 15 Uhr empfängt morgen der TSV Bargteheide auf dem Jahnplatz den Landesligisten VfL Oldesloe zu einem Spiel um den DFB-Pokal auf Bezirksebene. Die Oldesloer sind für dieses Treffen allerdings gehandikapt, da drei ihrer Stammspieler in der Landesauswahl spielen und drei weitere verletzt bzw. auf Urlaub sind.

Beide Teams kennen sich aus früheren Freundschafts-, Pokal- und Punktspielen, die meistens zu Gunsten der Kreisstädter entscheiden wurden. In dieser Saison hat der VfL noch nicht recht Fuß fassen können und aus fünf Punktspielen lediglich ein 5:5-Punktverhältnis erreichen können. Die Platzelf hat unter dem Training des alten Fachmannes Artur Jantz eine wesentliche Formverbesserung zu verzeichnen und geht keineswegs ohne Siegchancen in das Spiel. Ihr ist sogar ein Sieg zuzutrauen. ST

 

Sonntag, 18. Sept. 1966 - Pokalspiel

TSV Bargteheide - VfL Oldesloe 4:2 (2:2, 2:0) n.V.

Pokal-k.o. für VfL Oldesloe. Für eine Überraschung sorgte der jetzt vom Ex-VfLer Artur Jantz trainierte TSV Bargteheide, der die allerdings stark ersatzgeschwächten Oldesloer (ohne Girschkowski, die Gebrüder Liedtke, Wilkens und Bliebenich) in der Verlängerung sicher schlug. Der VfL spielte unter Protest, weil ihm am Donnerstag ein Antrag auf Spielverlegung abgelehnt wurde, obwohl die drei Stammspieler Girschkowski, Horst Liedtke und Wilkens in der Landesauswahl (in Castrop-Rauxel 0:4 gegen Westfalen) eingesetzt worden sind. Der Sieg der Gastgeber geht in dieser Höhe in Ordnung. Sie waren insgesamt schneller und entschlossener. In Mittelstürner Kitzing verfügen die Bargteheider über einen äußerst schnellen und gefährlichen Mann, der aus jeder Situation zu schießen versteht.

Die Oldesloer hatten Spieler aus der vierten und fünften Mannschaft - Moser und Nußkern spielten sogar schon am Tage zuvor - einsetzen müssen, weil die anderen Mannschaften ebenfalls am Sonntag spielten. Torwart Hechsel war an zwei Treffern beteiligt, ihm allein darf man jedoch die Niederlage nicht in die Schuhe schieben. Auch die wesentlich erfahreneren Spieler wie Peters und Stolp lieferten ert in der zweiten Halbzeit die erwartete Leistung. SPM

TSV Bargteheide: Körnig - Rutel, Wilkens - Kundoch, Sahlmann, Otto - Bröcker, Krauskopf, Kitzing, Podszus, Glantz.

VfL Oldesloe: Wilfried Hechsel - Peter Winterfeldt, Jürgen Peters - Karl-Heinz Nußkern, Günter Stolp, Gerd Heitmann - Runald Fischer, Erich Moser, Uwe Goronzi, Holger Dau, Frank Herzog.

Tore: 1:0 Kitzing (24.), 2:0 Glantz (35.), 2:1 Herzog (47.), 2:2 Moser (54.), 3:2 Kitzing (93.), 4:2 Krauskopf (110.). - Schiedsrichter: Betendorf (Süsel). - Zuschauer: 600.

 

Samstag, 24. Sept. 1966 Amateure von Holstein Kiel im Travestadion. Kann der VfL Oldesloe den Platzvorteil nutzen? Ohne Horst Liedtke und Wilkens? Morgen um 15 Uhr stehen sich im Travestadion die 1. Amateure des VfL Oldesloe und von Holstein Kiel gegenüber. Nach bisher enttäuschendem Abschneiden haben die Oldesloer damit zum zweiten Mal in dieser Serie den Vorteil, auf eigenem Platz spielen zu können. Hoffentlich nützen sie ihn.

Auch die Gäste haben bisher nicht ihre gewohnten Leistungen zeigen können und kamen ebenfalls auf nur 5:5 Punkte. Beide Mannschaften verloren am letzten Sonntag ihre Pokalspiele, die Holsteiner sogar mit 0:5 gegen den Eichholzer SV! Aber dieses Ergebnis täuscht etwas, weil nicht die stärkste Mannschaft zusammen war. In das morgige Spiel wollen die Kieler jedoch mit ihrem stärksten Aufgebot gehen und unbedingt einen Sieg herausschießen, um den Anschluß an die Spitze zu wahren.

Aber auch die Oldesloer wissen um ihre Chance und werden nichts verschenken. Bedauerlich ist nur, daß sich Horst Liedtke und Wilkens im Länderpokalspiel so sehr verletzten, daß ihr Einsatz fraglich ist und die Entscheidung erst heute oder morgen getroffen werden kann. Als Ersatz stehen dann Krahn (Stopper) und Weisbach zur Verfügung. Ebenfalls verletzt ist Dau. ST

 

Sonntag, 25. Sept. 1966 - 6. Punktspiel

VfL Oldesloe - Holstein Kiel Am. 1:1 (1:0)

Geht es mit Oldesloe bergauf? Holsteins Amateure kamen mit einem blauen Auge davon. Beim VfL Oldesloe geht es wieder bergauf. Das darf man nach der Begegnung mit Holstein feststellen. Die Oldesloer zeigten vor allem in der ersten Spielhälfte die wesentlich bessere Leistung und hätten mit ein wenig Glück die entscheidende Führung herausschießen können. Pech war auch, daß Schiedsrichter Reppenhagen (mit äußerst schwacher Leistung) ein Tor von Goronzi in der 16. Minute nicht anerkannte, weil der Schütze sich angeblich im Abseits befunden hätte. Die Holsteiner haben ein wenig enttäuscht. Von ihrer Stärke, vor allem mit spielerischen Mitteln eine Begegnung zu entscheiden, ist nichts mehr übriggeblieben. Kämpferisch konnten sie zwar in der zweiten Halbzeit überzeugen, das Unentschieden schmeichelt ihnen jedoch ein wenig.

Erfreulich bei den Oldesloern, daß sich der Sturm zu einer besseren Leistung gefunden hat. Vor allem war die Steigerung bei Goronzi zu verzeichnen, der auch eine gute Kondition zu haben scheint und auch durch gefährliche Schüsse auffiel. Lediglich Fischer blieb in dieser Fünferreihe etwas hinter den Erwartungen zurück, obwohl ihm verhältnismäßig viel Raum gelassen wurde. Für einen Außenstürmer ist er einfach nicht schnell genug. In der Hintermannschaft zeichnete sich Girschkowski durch ein verbessertes Stellungsspiel aus, das in der 54. Minute den zweiten Verlusttreffer verhinderte. Nach seiner Verletzung wieder voll einsatzfähig war Westphal. Ihm ist doch der Vorrang vor Krahn zu geben. Stopper Horst Liedtke war nicht schuldlos am Ausgleichstreffer, sonst aber sicher. Großes Pech hatte er in der 77. Minute, als er von Christiansen gefoult wurde, stürzte und sich am Knie verletzte, weil dort in der Erde eine Eisenstange steckte. Er mußte sofort zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Kieler hatten ihre Stärken in der Abwehr. Bartelt reagierte in der 7. Minute großartig, als er, zu weit vor seinem Tor stehend, im Rückwärtsfallen einen Ball von Goronzi hoch über das Tor lenken konnte. Lindström bekam Beifall, weil er zweimal auf der Linie retten konnte, als sein Torwart schon geschlagen war. Der Sturm und die beiden Mittelfeldspieler enttäuschten. Sie fanden nicht den Weg durch die dichte Abwehrkette der Oldesloer. Christiansen hinterließ noch den stärksten Eindruck, war aber oft nicht ganz sauber in der Wahl der Mittel. SPM

VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Horst Liedtke, Günter Stolp - Runald Fischer, Alfred Liedtke, Uwe Goronzi, Karl-August Wilkens, Gerd Heitmann.

Holstein Kiel Am.: Bartelt - Debrink, Lindström - Baasch, Ladehoff, Hoffmann - Baran, Kanies, Christiansen, Maier, Skobyrla.

Tore: 1:0 Horst Liedtke (34.), 1:1 Christiansen (52.). - Schiedsrichter: Reppenhagen (Lütjenburg). - Zuschauer: 400.

 

Samstag, 1. Okt. 1966 Schwerer Gang des VfL zum Spitzenreiter. Ohne Horst Liedtke und Peters gegen Schleswig 06. Erstmals mit Büll. Vor seinem bisher schwersten Spiel in dieser Saison steht der VfL Oldesloe morgen, wenn er in Schleswig auf den noch ungeschlagenen Spitzenreiter trifft, der das Feld mit 11:1 Punkten anführt. Die Schleswiger verloren lediglich im ersten Spiel einen Punkt gegen Phönix Lübeck, konnten sich sonst jedoch immer klar durchsetzen, wobei vor allem auffiel, daß sie ihre stärksten Momente stets in der zweiten Halbzeit hatten.

Die Oldesloer wissen, auf welch starken Gegner sie treffen und haben sich entsprechend vorbereitet. Allerdings müssen sie auf den verletzten Stopper Horst Liedtke und den erkrankten Jürgen Peters verzichten. Das ist natürlich bitter, aber entscheidend geschwächt dürfte die Elf dadurch nicht sein., hat sie doch ausgezeichneten Ersatz zur Verfügung.

Dem Neuzugang Heinz Büll wird erstmals eine Chance geboten, sich auf dem Posten eines Linksaußen zu bewähren, dafür gehen Stolp und Wilkens in die Abwehr. Über die Wichtigkeit des Spiels ist sich der VfL völlig im klaren, bedeutet doch Sieg Anschluß an die Spitze und Niederlage ein Zurückfallen mit 6:8 Punkten in die untere Tabellenhälfte. ST

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