Das Jahr 1964

 

Donnerstag, 2. Januar 1964

Die Meinung des Lesers

Nicht nur die Füße…

Wir müssen leider noch einmal zu der an sich nicht gerade weltbewegenden Fußreinigungssache Stellung nehmen. Besonders erfreut ist die Junge Union, daß auch Frau Scherschinski in ihrem Leserbrief die Ansicht vertritt, eine Duschanlage sei im Interesse der Badenden viel sinnreicher. Mehr wollten wir mit unserer Stellungnahme gar nicht erreichen. Den Vergleich mit dem Spatz in der Hand möchten wir ebenfalls mit einem abgewandelten Zitat erwidern: Ein Spülbecken wäre nur ein Tropfen auf einen heißen Stein! Und sollte wirklich in diesem Jahr kein Geld vorhanden sein, dann warten wir lieber etwas länger. Ein Fußreinigungsbecken wäre doch nur ein Provisorium! Es ist ja nicht so, daß beim Herumtoben, Spielen und anderen sportlichen Betätigungen auf dem Strandbadgelände nur die Füße schmutzig werden. Allein schon vom gesundheitlichen Standpunkt sind Duschen eine Notwendigkeit.

Zum Schluß eine kleine Richtigstellung: Die Junge Union war nicht im Sitzungssaal anwesend.

Junge Union Deutschland, Ortsverband Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.1.1964

 

Sonnabend, 8. Februar 1964

410 ausländische Gäste

Die Zahl der Gäste in der Jugendherberge war im letzten Jahr rückläufig. 2113 Jugendliche übernachteten 1963 hier 6738 mal. 1962 betrug die Zahl der Übernachtungen 8013 bei 2207 Gästen. Der Rückgang wird darauf zurückgeführt, daß die Berliner Schulklassen als Dauergäste einen Monat später kamen. Im letzten Jahr übernachteten in der Oldesloer Herberge 410 junge Ausländer. Darunter waren 163 Dänen, 66 Holländer, 28 Franzosen und 25 Schweden: Sogar aus Australien kamen elf junge Wanderer, aus Neuseelandacht und aus Südafrika vier.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.2.1964

 

Donnerstag, 13. Februar 1964

Eine Schwimmhalle in Bad Oldesloe?

W.M. – Seit bekannt geworden ist, daß im Nachbarkreis Segeberg zwei Schwimmhallen gebaut werden sollen, stellt man in Bad Oldesloe verstärkt die Frage, ob ein solches Projekt auch in Stormarns Kreisstadt zu verwirklichen wäre.

Gegen den Bau eines Hallenschwimmbades wird man kaum andere als finanzielle Gründe anführen können. Es genügt nicht zu sagen, dafür sei Oldesloe viel zu klein. Segeberg ist nicht viel größer, und Wahlstedt, in dem die zweite Schwimmhalle entstehen wird, zählt gar nur 5500 Einwohner. Wenn Oldesloe im Ernst Trabantenstadt werden will, dann muß es auf kulturellem Gebiet voranschreiten. Ein Hallenschwimmbad ist ganz sicher geeignet, Oldesloe für die auswärtige Industrieansiedlung attraktiver zu machen; jeder Unternehmer, der Arbeitskräfte hierherziehen möchte, würde gern auf eine solche Einrichtung verweisen.

Kann, die Stadt Bad Oldesloe das Geld dafür aufbringen? Diese Frage ist nicht einfach mit dem Hinweis auf Segeberg und Wahlstedt zu bejahen.

Segeberg rechnet mit Baukosten in Höhe von 1,4 bis 1,5 Millionen DM bei einem Becken von 10 mal 25 Metern. Davon übernimmt der Kreis 30 Prozent. Außerdem erwartet man Bundesmittel, deren Höhe sicher von der Tatsache beeinflußt wird, daß in Segeberg zwei Bataillone Bundeswehr liegen. Der Kreis will die laufenden Unterhaltskosten übernehmen, soweit sie 25.000 DM im Jahr übersteigen. Wenn man an die 30.000 DM denkt, die Oldesloe jährlich als Zuschuß nur für das Warmbad zahlt, kann man dies wohl als eine sehr günstige Regelung für die Stadt Bad Segeberg bezeichnen.

Wahlstedt will sich mit einem Becken von 8 mal 16,66 Metern begnügen. Die Schwimmhalle gehört zu einem Sportzentrum, das auch ein Sommerbad in sich schließt. Die Gesamtanlage soll in zehn Jahren fertiggestellt sein und insgesamt drei Millionen DM kosten. Die aufstrebende Industriegemeinde Wahlstedt erfreut sich eines erheblichen Gewerbesteueraufkommens. Auch sie bekommt einen Zuschuß des Kreises in Höhe von 30 Prozent zu den Hallenbaukosten.

Wie man sieht, sind die finanziellen Vorbedingungen in beiden Fällen nicht ungünstig. Liegen in Bad Oldesloe ähnliche Verhältnisse vor?

Wendet man sich diesem Punkte zu, so kann man nicht an dem Fünfjahresplan der Stadt vorbeigehen, der bei Investitionen von nahezu zehn Millionen DM u.a. den Ausbau des Straßennetzes, Schul- und Turnhallenbauten, die Fortführung der Kanalisation, die Aufschließung von Wohnsiedlungs- und Industriegelände und Sportplatzbauten vorsieht. Selbstverständlich würde ein Schwimmhallenbau dieses Programm ganz wesentlich beeinträchtigen.

Schwieriger noch wäre die Unterhaltung der Halle. Erscheint es schon fraglich, ob der Kreis Stormarn gleich dem Kreis Segeberg 30 Prozent der Baukosten übernähme, so würde er sich kaum zu einer ähnlichen Regelung in Bezug auf die laufende Unterhaltung wie in Bad Segeberg verstehen. Der Kreis macht sich nämlich große Sorgen im Hinblick auf die Finanzreformpläne des schleswig-holsteinischen Innenministers Dr. Schlegelberger, deren Verwirklichung nach der im Oldesloer Kreishaus herrschenden Meinung einen jährlichen Einnahmeausfall von 600.000 DM (!) befürchten ließe.

Schon eine recht flüchtige realistische Überprüfung des Problems läßt die Aussichten für ein Oldesloer Hallenschwimmbad in naher Zukunft leider nur als gering erscheinen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.2.1964

 

Dienstag, 18. Februar 1964

Doch noch Sportplatz am Wendum

Nachdem es lange Zeit den Anschein hatte, als sei das Sportplatzprojekt am Wendum zugunsten der Anlage an der Papierfabrik aufgegeben worden, teilte Bürgermeister Hermann Barth jetzt mit, daß am Wendum doch ein Sportplatz geschaffen wird. Verhandlungen mit der Katholischen Kirche haben zu einer grundsätzlichen Übereinstimmung über die Überlassung des notwendigen Geländes an die Stadt geführt. Wann das Projekt verwirklicht wird, steht allerdings noch dahin. Zunächst nimmt die Stadt den Sportplatzbau an der Papierfabrik in Angriff.

STORMARNER TAGEBLATT vom 18.2.1964

 

Donnerstag, 5. März 1964

Fußballspiel bleibt in den Hallen verboten

Schul- und Kulturausschuß nahm Stellung zu den Vorwürfen des VfL

Zu der in der Jahreshauptversammlung der VfL-Fußballabteilung am 24. Januar geäußerten Kritik an der Stadtverwaltung nahm der Vorsitzende des Schul- und Kulturausschusses, Georg Schömer, vor der Presse Stellung. Er betonte, daß das Fußballspielen in den Turnhallen auch weiterhin nicht gestattet werden könne.

„Unsere neuen Turnhallen sind dafür nicht gebaut. Wir haben den VfL-Fußballern für das Konditionstraining die alte Turnhalle der Stadtschule angeboten, dort wollen sie aber nicht trainieren“, erklärte Schömer. Er wies darauf hin, daß in der Turnhalle der Klaus-Groth-Schule durch scharfe Schüsse mit dem Fußball immer wieder Platten der Decke beschädigt worden seien. „Obwohl das Fußballspiel verboten ist, haben sich die Spieler nicht daran gehalten. Sie stellten sogar einen Wachposten auf, um vom Rektor nicht beim Fußballspielen überrascht zu werden.

Der Ausschußvorsitzende wies auch die Behauptung der VfL-Fußballsparte zurück, daß das „Platz- und Hallendilemma in Bad Oldesloe zum Himmel schreie!“ Der Stadt sei auch nicht bekannt, daß „auf mit Glasscherben und anderen Gegenständen bestückten Sandhügeln“ gespielt werden müsse.

„Wir stellen unsere vier Turnhallen den Vereinen seit Jahren kostenlos zur Verfügung. Man kann uns daher nicht vorwerfen, daß wir sportfeindlich eingestellt sind. Unsere mit erheblichem Kostenaufwand erbauten Turnhallen müssen aber vor Beschädigung geschützt werden“, hob Schömer noch hervor.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.3.1964

 

Sonnabend, 7. März 1964

Die Meinung des Lesers

Stellungnahme des VfL Oldesloe

Mit Interesse und Verwunderung erfuhr der Vorstand des VfL Oldesloe durch einen Bericht im „Stormarner Tageblatt“, daß der Vorsitzende des Schul- und Kulturausschusses der Stadt Bad Oldesloe, Herr Schömer, in einer Pressekonferenz Stellung genommen hat zu Fragen, die ausschließlich unseren Verein betreffen.

Es liegt uns nicht daran, eine unnötige und unseres Erachtens überflüssige Schärfe in diese Auseinandersetzung hineinzutragen. Man wird uns jedoch zubilligen müssen, daß uns die Richtigstellung einiger Kernfragen erforderlich erscheint.

  1. Vor Wochen (27. Januar 1964) hat der Sportleiter der Fußballabteilung, Rudi Herzog, einen Brief an Herrn Schömer gerichtet und ihn gebeten, zur Klärung einiger wichtiger Fragen am „runden Tisch“ zusammenzukommen. Die Antwort steht bis heute noch aus!
  2. Der Vorstand hat auf seiner Sitzung am 19. Feb. 1964 beschlossen, im Interesse der Leibeserziehung in der Kreisstadt mit den Vertretern der Stadt und denen der Presse einen geeigneten Termin zu einer Aussprache zu vereinbaren. Diese Absicht bestand bereits seit dem Herbst des vergangenen Jahres. Durch die Presseerklärung von Herrn Schömer erscheint dieser Ausspracheabend erforderlicher denn je zu sein.
  3. Es stimmt, daß der ersten Mannschaft die Turnhalle der Stadtschule zum Balltraining angeboten wurde. Wahrlich, ein großzügiges Angebot! Man möge sich aber doch einmal die Mühe machen und dieses Gebäude – die Bezeichnung Turnhalle ist der reine Hohn – auf seine Verwendungsmöglichkeit hin überprüfen. Wie kann von sinnvoller Leibeserziehung gesprochen werden, wenn der Zustand dieses „Gebäudes“ für die Ausübung eines Sportes als gesundheitsschädigend bezeichnet werden muß. Soll unsere erste Mannschaft ihren guten Tabellenplatz halten, dann kann man ihr nicht zumuten, sich auf kleinstem Raum und in staubiger Luft auf die Anforderungen vorbereiten, die Sonntag für Sonntag an sie gestellt werden.
  4. Zur Platzfrage: Seit Jahren wird der Bau neuer Sportplätze versprochen. Wir leben inzwischen im Jahre 1964!
  5. Im Bereich des Hamburger Fußballverbandes werden seit Jahren regelmäßig Hallenfußballturniere für Jugendmannschaften ausgetragen. Bedauerlicherweise läßt sich derartiges bei uns nicht ermöglichen. Wie sehr aber der Fußboden bei Handballspielen von Schule und Vereine abgenutzt wird, läßt sich bei einer Hallenbesichtigung deutlich feststellen.
  6. Die Turnhallenbenutzung kostet den VfL jährlich ungefähr 1150 DM (in Worten: eintausendeinhundertfünfzig Deutsche Mark!). Anwesenheitsgelder, die an die Hausmeister der Schulen – den Hausmeister der Stadtschule ausgenommen – gezahlt werden müssen. Diese Hausmeistergebühren müssen seit dem 1. Okt. 1963 unmittelbar an die Stadt abgeführt werden.
  7. Vorstandsmitglieder haben immer wieder die Bemühungen der Stadt für die Leibesübungen gewürdigt, so daß die Vokabel „sportfeindlich“ nie von uns gebraucht wurde.
  8. Wir hoffen sehr, daß anläßlich der von uns für erforderlich gehaltenen Aussprache ein – wie bisher – gutes Einvernehmen mit den Vertretern der Stadt zu erzielen ist und betrachten diese „öffentliche Aussprache“ als abgeschlossen.

VfL Oldesloe von 1862 e.V., Der Vorstand.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.3.1964

 

Donnerstag, 19. März 1964

Die Meinung des Lesers

Die Stadt entgegnet dem VfL Oldesloe

Obwohl der VfL in seiner am 7. März veröffentlichten Stellungnahme von sich aus bestimmt hatte, daß die „öffentliche Aussprache“ damit abgeschlossen sein sollte, hält es die Stadt doch für geboten, noch einige der Öffentlichkeit wahrscheinlich nicht bekannte Tatsachen nachzutragen:

  1. Die vom VfL angeführte Summe von 1150 DM Hausmeistergebühren erscheint auf den ersten Blick recht hoch. Bedenkt man jedoch, daß dafür drei Turnhallen das ganze Jahr über fast jeden Werktag von 18 bis 22 Uhr benutzt werden, so dürfte der Betrag keineswegs übertrieben sein. Außerdem steht den Hausmeistern diese Bezahlung tariflich zu. Daß die Stadt ihrerseits auf jede Benutzungsgebühr verzichtet, ja nicht einmal ihre Eigenkosten für Heizung, Reinigung, Beleuchtung und Abnützung den Vereinen in Rechnung stellt, wird vom VfL mit keinem Wort erwähnt. Eine sorgfältige Schätzung hat ergeben, daß die Stadt auf diese Weise jährlich mindestens 10.000 DM zuschießt, was neuerdings als indirekte Sportförderung auch im städtischen Haushalt als Umbuchung erscheint. Allein die Reinigung erfordert erhebliche Kosten und ist mit Schwierigkeiten verbunden, da sie jeden Morgen vor Schulbeginn erfolgen muß und die Putzfrauen dafür eine Extrabezahlung verlangen können. Daß die Sportler in den beiden neuen, ölbeheizten Turnhallen außerdem die Duschanlagen kostenlos benutzen können, wobei leider auch schon Mißbräuche festgestellt wurden, sei nur am Rande erwähnt.
  2. Fußballübungen sind nach der vom Magistrat beschlossenen Turnhallenbenutzungsordnung grundsätzlich nicht zugelassen. Bevor diese Ordnung erlassen wurde, hat die Stadt bei mehreren vergleichbaren Städten eine entsprechende Umfrage gehalten. Das Ergebnis war, daß in keinem Falle Fußballübungen in der Halle erlaubt sind. Auch in Hamburg dürfen diese „nur in solchen Hallen, die ihrer Beschaffenheit nach dazu geeignet sind“ durchgeführt werden. Daß sich in einer Millionenstadt einige solche Hallen befinden, ist selbstverständlich. In Normalturnhallen, wie wir sie hier haben, darf auch in anderen Städten nicht mit dem Fußball gespielt oder geübt werden. Oldesloe ist also hier keineswegs besonders „fußballfeindlich“.
  3. Es ist uns bekannt, daß auch durch Handballspiele die Fußböden der Turnhallen in Mitleidenschaft gezogen werden. Es spricht für die sportliche Aufgeschlossenheit der Stadt, daß sie diese Sportart ungeachtet dieser Bedenken in einer Halle zugelassen hat. Der Grund dafür war der, daß Hallenhandball eine allgemein anerkannte besondere Sportart ist. Von Hallenfußball hat man derartiges bis jetzt noch nicht gehört.
  4. Die gegen die Turnhalle der Stadtschule angeführten Bedenken erscheinen denn doch übertrieben. Immerhin muß dieses Gebäude, dessen Bezeichnung als Turnhalle der VfL als „reinen Hohn“ bezeichnet, den rund 800 Kindern der Stadtschule einstweilen noch als Übungsstätte ausreichen.
  5. Die Lösung der Sportplatzfrage wird von der Stadt für genau so dringlich gehalten wie vom VfL. Eine solche Lösung ist aber nicht von heute auf morgen zu finden. Sportplatzbau kostet nicht nur viel Geld, sondern erfordert auch eine sorgfältige Planung und sehr schwierige und langwierige Verhandlungen zur Grundstücksbeschaffung. Die Stadt ist enttäuscht, daß von den Sportvereinen ständig nur Kritik und Forderungen zu hören sind. Es wäre der Sache sicher dienlicher, wenn auch einmal konkrete Vorschläge für eine Mithilfe der Vereine – sei es in Form von freiwilligen Arbeitsleistungen der Vereinsmitglieder, sei es in Form eigener Bemühungen der Vereine um Zuschüsse etwa aus dem Sportförderungsfonds – gemacht würden. Nebenbei bemerkt wird auch kaum jeweils öffentlich erwähnt, daß die Stadt seit Jahren rund 4000 bis 5000 DM für die Verbesserungen und Reparaturen in dem vom VfL für zehn Mark jährlich gepachteten Stadion zugeschossen hat.
  6. Der jetzt geplante Turnhallenneubau für die Stadtschule ist wahrscheinlich auf lange Sicht die letzte Chance eventuell eine größere Halle zu bekommen. Überlegungen in dieser Richtung werden von der Stadt angestellt. Da dieses Projekt schon seit Jahren, auch in der Presse, diskutiert wird, hätte man eigentlich erwarten können, daß die Sportvereine mit einem gemeinsamen Antrag an die Stadt herangetreten wären, in dem das Bedürfnis für eine größere Halle eingehend und die späteren Möglichkeiten der Ausnützung vom Standpunkt der Sportvereine her gesehen aufgezeigt würden. Ein solcher Antrag liegt bisher jedoch nicht vor.

Die Stadt Bad Oldesloe wird auch in Zukunft alles tun, um den Sport nach Kräften zu fördern. Allerdings sind auch ihre Möglichkeiten begrenzt, da zahlreiche große Aufgaben vor ihr liegen. Es würde daher begrüßt, wenn die Sportvereine nicht immer nur alles wie selbstverständlich von der Stadt verlangen, sondern auch mehr als bisher zu eigener Initiative und Selbsthilfe, die früher selbstverständlich waren, zurückkehren würden. Stadt Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.3.1964

 

Sonnabend, 4. April 1964

Schwimmbecken kostet 20.390 DM

Die Kosten für das Lehrschwimmbecken neben der Mittelschule haben sich auf insgesamt 20.390 DM erhöht. Den Mehrbetrag hat das Stadtparlament nachbewilligt. Das Becken soll in diesem Sommer in Betrieb genommen werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.4.1964

 

Freitag, 17. April 1964

Gespräch am runden Tisch

Der 1. Vorsitzende des VfL Oldesloe, Walter Busch, hat den Bürgermeister und den Magistrat zu einem Gespräch am runden Tisch am 23. April eingeladen und als Themen die Turnhallenbenutzung, die Sportplätze und den Bau einer Sporthalle vorgeschlagen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.4.1964

 

Mittwoch, 22. April 1964

Die Meinung des Lesers

Stadtschulturnhalle auf dem Exer?

Jeder, der interessiert und aufmerksam die Mitteilungen der heimatlichen Presse verfolgte, wurde in letzter Zeit auf ein mit der Erweiterung des Stadtgebietes in Zusammenhang stehendem Problem hingewiesen: Ausweitung der vorhandenen Sportanlagen und Sportplätze, Schaffung eines Lehrschwimmbeckens – vielleicht sogar einer Schwimmhalle! – und Errichtung einer Sporthalle! Das sind Pläne, deren Erfüllung jeder Sportbegeisterte und jeder Jugendinteressierte wünschen und begrüßen wird. Die Jugend der Stadt braucht diese Einrichtungen, sie braucht sie um so mehr, je mehr die künftige Trabantenstadt anwächst und sich ausweitet. Kein Verantwortlicher wird diese berechtigten Wünsche beiseite schieben wollen.

Doch was nutzen alle diese sportlichen Einrichtungen für die Erwachsenen, wenn die Grundlagen der körperlichen Ertüchtigung und die Freude am Sport nicht schon unseren Kindern In der Grundschule mitgegeben werden kann?

Der Stadtschule fehlt eine Turnhalle!

Es besteht Einmütigkeit in allen Kreisen der Stadt und in den Gremien der Stadtvertretung darüber, daß der in der Salinenstraße vorhandene Bau nicht mehr als Turnhalle angesprochen und daß es nicht mehr verantwortet werden kann, die Kinder dort turnen zu lassen. Seit Jahren wurde auf den Elternversammlungen immer wieder scharfe Kritik an dem alten Gebäude geübt, und in Presseveröffentlichungen wurden als Bezeichnung für das Gebäude die Ausdrücke „Stall“ bzw. „Scheune“ gebraucht. Wie gesagt, an der Notwendigkeit und Dringlichkeit eines neuen Turnhallenbaues für die Stadtschule bestehen keine Zweifel. Der Magistrat hat auf eine Eingabe des Elternbeirates der Stadtschule die Dringlichkeit eines Turnhallenneubaues bestätigt und die Durchführung des Projektes für 1964/65 in Aussicht gestellt! Die Stadt könnte des Dankes der Kinder und der Elternschaft gewiß sein.

Über den Standort der Turnhalle für die Stadtschule könnten eigentlich keine zwei Meinungen bestehen. Die Turnhalle gehört in die unmittelbare Nähe der Schule. Nur dann kann sie für die Leibeserziehung der Kinder voll und richtig genutzt werden! Diese unabdingbare Forderung wird von jeder Lehrkraft hervorgehoben und wurde auch bei den anderen Schulen der Kreisstadt und den Nachbarstädten und Gemeinden als Selbstverständlichkeit beachtet. Auf dem Gelände der Stadtschule ist nach Abbruch der alten Halle ausreichend Platz für einen Neubau, Und das Stadtbauamt hat bereits durchaus brauchbare Entwürfe erarbeitet. Natürlich wäre es schön und zweckmäßig, wenn ein Lehrschwimmbecken in das Vorhaben einbezogen werden könnte. Doch darunter darf der Turnhallenneubau in keinem Falle leiden; dieser muß umgehend in Angriff genommen werden und zwar auf dem Gelände der Stadtschule!

Sollen beispielsweise die zur Zeit in der Schule vorhandenen 750 Kinder ständig den Weg zum Exer machen, um in einer eventuell dort errichteten Turnhalle turnen zu können? Falls ein derartiger Plan besteht, ist dann bedacht worden, welche Folgerungen sich daraus ergeben? Der Weg zum Exer hin- und zurück beansprucht mindestens 15 bis 20 Minuten. Es verblieben nach dem An- und Ausziehen der Kinder für die eigentliche Turnstunde kaum 20 Minuten. Das wäre keine ausreichende Zeit für die Leibeserziehung der Kinder!

Dabei müssen auf dem Wege zum und vom Exer viermal zwei sehr stark befahrene Hauptverkehrsstraßen überquert werden! Man muß einmal beobachten, wie die Kinder wie die Hasen über die Straße hopsen müssen, um ihre Schule zu erreichen. Durch die getrennte Lage der Turnhalle von dem Schulgelände weitere Gefahrenmomente zu schaffen, wäre unverantwortlich und hieße Schüler und auch die aufsichtsführenden Lehrer überfordern! An den Gefahrenpunkten Verkehrsampeln mit Druckknopfbedienung aufzustellen, verbietet sich von selbst, da dann der flüssige Fahrzeugverkehr in den verkehrsreichen Straßen häufig unterbunden würde und es zwangsläufig zu Verkehrsstauungen kommen müßte. Wenn 21 Klassen der Stadtschule in den Vormittagsstunden zwischen der Schule und der so ungünstig gelegenen Turnhalle hin- und herpendeln, lassen sich Verkehrsschwierigkeiten – ja vielleicht sogar ernste Gefahren nicht völlig ausschalten. Es wäre zu erwarten, daß sowohl die Schulaufsichtsbehörde als auch die Polizei erhebliche Bedenken gegen solche Pläne geltend machten. Daher sollte jeder Gedanke an eine Trennung der Stadtschule von der zu ihr gehörenden Turnhalle als eine Absurdität abgetan sein. Die Eltern der in der größten Schule der Kreisstadt eingeschulten Kinder wären nicht bereit. hier Konzessionen zu machen.

Die möglichen Pläne für ein Lehrschwimmbecken, eine Schwimmhalle und eine Sporthalle sind sehr zu begrüßen. Einer Verwirklichung auf Kosten der so dringend notwendigen Turnhalle für die Stadtschule muß ein entschiedenes „nein“ entgegen gesetzt werden!

Elternschaft der Stadtschule Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.4.1964

 

Donnerstag, 23. April 1964

Sporthalle für Bad Oldesloe – nur eine Fata Morgana? Magistrat und Sportvereine am runden Tisch

Ist der Traum von einer Sporthalle in der Kreisstadt in weite Ferne gerückt? Schulrat Rudolf Heitmann hat dem Magistrat nahegelegt, sich der finanziellen Förderung einer solchen Halle durch die Landesregierung zu vergewissern. Kiel will mithelfen, jedem Kreis eine Turnhalle von doppelt so großen Ausmaßen wie üblich zu schaffen. Aus dem Gespräch am runden Tisch bei „Wigger“ zwischen dem VfL Oldesloe und den Vertretern des Magistrats ergab sich aber, daß die Chance wahrscheinlich ungenutzt bleiben wird. Jedenfalls wurde kein Weg zur Überwindung der Schwierigkeiten, die sich dem Projekt entgegenstellen, sichtbar.

Die Einladung zu dem Gespräch war vom VfL ausgegangen. Zu der Diskussion waren nicht nur die Repräsentanten der Stadt, sondern auch die Vertreter der übrigen Sportvereine erschienen. VfL-Vorsitzender Walter Busch würdigte die Förderung der Leibesertüchtigung durch die Stadt in den vergangenen Jahren und sprach dann das Sporthallenprojekt an, das in einer sehr lebhaften Diskussion eingehend erörtert wurde.

Voraussetzung für die Bereitstellung der Mittel durch das Land ist die Benutzung durch zwei Schulen. Diese Möglichkeit wäre theoretisch gegeben, da die Stadtschule und die Sonderschule ohne Turnhallen sind. Ein sehr schwieriges Problem ist aber die Standortfrage. Für eine Mehrzweckhalle ist das Stadtschulgrundstück zu klein. Statt dessen kommen in Frage der Kurpark, der Sülzberg und der Exer. Der Exer wäre vom städtebaulichen Standpunkt aus sehr vorteilhaft, scheidet aber wegen des langen Anmarschweges der Schulen wohl aus. Am Sülzberg wären die Gründungskosten wegen des schlechten Untergrundes übermäßig hoch. So empfiehlt sich der Kurpark. Das in Frage kommende Grundstück unmittelbar an der Bestebrücke und Kurparkallee ist aber bis zum Jahre 1970 für gewerbliche Benutzung verpachtet. Außerdem wehrt sich die Stadtschule gegen ein solches Objekt wegen der notwendigen Überquerung der Durchfahrtsstraße.

Als Ausweg wurde vorgeschlagen, die alte Turnhalle der Stadtschule zu einer Gymnastikhalle für die jüngsten Jahrgänge umzugestalten, um so die Einwände gegen den gefährlichen Weg zu einer Halle im Kurpark zu entkräften.

Die Halle würde etwa 900.000 DM kosten, von denen die Stadt im günstigsten Falle – das heißt bei Zuschüssen vom Land, vom Sportförderungsfonds und vom Kreis – etwa 40 Prozent aufbringen müßte. Eine Komplikation ergibt sich daraus, daß der Oldesloer Stadtschule und der Gemeinde Harksheide bereits Fördermittel zugesagt worden sind.

Zu einer Klärung kam es naturgemäß nicht. Völlige Einmütigkeit bestand darüber, falls ein Landeszuschuß für eine Mehrzweckhalle in Stormarn bewilligt würde, diese unbedingt in die Sportstadt Bad Oldesloe entstehen müsse. Aber wann?

In den nützlichen Gesprächen standen noch die Sportplatzfrage und die Turnhallenbenutzung im Vordergrund. An der Aussprache beteiligten sich Bürgermeister Hermann Barth, der Vorsitzende des Schul- und Kulturausschusses, Georg Schömer, Stadtbauinspektor Franz Wolff, der 2. VfL-Vorsitzende Heinz Peters, der Vorsitzende des Kreisschul- und Kulturausschusses, Stadtrat Willy Mahrdt, VfL-Fußballobmann Rudi Herzog, der Vorsitzende des THC Blau-Weiß, Dr. Walter Gelhausen, und VfL-Vorstandsmitglied Werner Kiesel.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.4.1964

 

Freitag, 24. April 1964

FOTO!!!!!

Während der Bau einer Sporthalle für größere Veranstaltungen in weite Ferne gerückt scheint, soll das Schul- und Sportplatzprojekt, das durch ein in der Vorhalle des Stadthausneubaues ausgestelltes Modell veranschaulicht wird, in den nächsten Jahren Wirklichkeit werden. Es handelt sich um die Sonderschule, die auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik zwischen Bahndamm und Kurpark entstehen wird. An den Gebäudekomplex schließt sich eine Sportanlage mit Schwimmbecken an. Vorerst wird die Straße zu dem an der Beste gelegenen Gelände ausgebaut.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.4.1964

 

Sonnabend, 25. April 1964

Nordring im Bürgerpark auf Stützen

Wie Stadtbauinspektor Franz Wolff in dem Gespräch am runden Tisch zwischen dem Magistrat und VfL mitteilte, wird die Nordtangente den Sportbetrieb im Bürgerpark nicht beeinträchtigen. Nach Überquerung der Trave führt ein Damm noch weit auf den Exer. Die Straße steht dann anschließend auf Stützen. Nach Ansicht der Stadt werden zwei Fußballplätze erhalten bleiben. Die Sportvereine sind skeptisch und rechnen nur mit einem Spielfeld.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.4.1964

 

Montag, 27. April 1964

Doch Fußball in der Turnhalle?

Der Fußballobmann des VfL, Rudi Herzog, hat den Magistrat eingeladen, an einer Lehrvorführung in einer Turnhalle teilzunehmen, mit der er beweisen will, daß Fußballspiel ohne Schädigung der Halle möglich ist.

Allerdings soll dabei kein normaler Fußball benutzt werden, sondern ein kleinerer Gummiball, den der Deutsche Fußball-Bund eigens für diesen Zweck hat entwickeln lassen. Zwei in der Sportschule Malente ausgebildete Betreuer sollen bei der Vorführung mitwirken.

Rudi Herzog wies auf die Notwendigkeit des Hallentrainings für die Fußballer in den Wintermonaten hin, wenn die Witterung das Üben im Freien unmöglich macht. Auf das „Kicken“ könne man nicht ganz verzichten. Das gelte vor allem für den Nachwuchs. Der kleine Gummiball genüge für diesen Zweck. Eine Vorführung werde sicher die Bedenken des Magistrats und der Schulleiter gegen Fußballer in der Halle zerstreuen.

Der Fußballobmann regte an, Turnhallen künftig „robuster“ zu bauen. „Warum muß der Fußboden aus so empfindlichem Holz sein, daß er nur barfuß betreten werden darf?“

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.4.1964

 

Freitag, 15. Mai 1964

Zwei neue Kegelbahnen?

Bürgerworthalter Koch hat die Stadtverordneten zu einer Sitzung am Montag, dem 25. Mai einberufen. Die Tagesordnung weist 16 Punkte aus, darunter die Beschlußfassung über den Bau der Stadtschulturnhalle. …Heinz Borowski, Lübecker Straße 31, hat den Antrag auf Errichtung einer Gastwirtschaft mit Kegelbahn im Stadion gestellt, Gastwirt Hugo Meier beabsichtigt, eine Kegelbahn im Bürgerpark zu bauen und hat hierfür die Genehmigung beantragt. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.5.1964

 

Sonnabend, 16. Mai 1964

Noch keine Badefreuden im Freibad

Das Freibad wird voraussichtlich erst Anfang Juni geöffnet werden. Zur zeit lassen die niedrigen Wassertemperaturen noch keinen Badebetrieb zu. Gestern wurde 12 bis 13 Grad gemessen. Das dürfte selbst für den abgehärtesten Schwimmer zu kalt sein!

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.5.1964

 

Sonnabend, 23. Mai 1964

Strandbad öffnet am 30. Mai

Das Strandbad Poggensee wird am 30. Mai für die Benutzung freigegeben werden. Gegenwärtig wird noch an der Plattform für die Sprungbretter gearbeitet. Der Magistrat hat für die Herrichtung einen Betrag von 6000 DM bewilligt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.5.1964

 

Sonnabend, 23. Mai 1964

Zaun um Lehrschwimmbecken

Das auf dem Mittelschulhof abgelegte Lehrschwimmbecken soll mit einem Zaun umgeben werden. Nach seiner Fertigstellung kann die Einrichtung ihrer Bestimmung übergeben werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.5.1964

 

Montag, 25. Mai 1964

Hallendebatte im Stadtparlament

Turnhalle und Lehrschwimmbecken für Stadtschule – Sechs Stimmenthaltungen, ein Nein

So sang- und klanglos, wie man ursprünglich angenommen hatte, ging im Stadtparlament die Abstimmung über den Bau einer Turnhalle mit Lehrschwimmbecken nicht über die Bühne. Zwar sprach sich die Mehrheit dafür aus, daß das Projekt an der Stadtschule nun Wirklichkeit werden soll, aber der Wunsch nach einer Großturnhalle und einer Schwimmhalle ist geblieben. Wie verschieden die Meinungen in den Fraktionen in der Hallenfrage überhaupt sind, trat in einer längeren Debatte zutage.

Zuvor hatte der Vorsitzende des Schul- und Kulturausschusses, Stadtverordneter Georg Schömer (SPD), den Antrag begründet. „Alle Beteiligten sind sich darüber einig, daß die Stadtschule eine Turnhalle benötigt. Unsere Beratungen wurden durch den Vorschlag des Kreises, eine überdimensionale Turnhalle zu bauen, beeinflußt. Wenngleich diese Anregung sehr attraktiv war, so scheiterte die Ausführung letztlich doch an der Standortfrage.“ Schömer ging darauf näher ein. Danach biete sich hierfür nur der Exer an. Für die Stadt- und Sonderschule sei der Weg aber zu weit und gefährlich. Gegen diesen Standort hätten sich auch die Eltern und die Schulleitung ausgesprochen. Bei der Frage der Vorrangigkeit habe man sich dann zugunsten der Stadtschule entschieden.

Das Projekt sieht ein zweistöckiges Gebäude vor: unten – mit Eingang Salinenstraße – das Lehrschwimmbecken und oben – vom Schulhof aus betretbar – die Turnhalle in einer Größe von 12 mal 24 Metern. Die Kosten werden für die Turnhalle 302.000 DM bei einem Stadtanteil von 196.300 DM, für das Lehrschwimmbecken 330.000 DM bei einem Stadtanteil von 189.750 DM betragen.

Stadtverordneter Johannes Ludwig (CDU) ergänzte die Ausführungen des Vorredners: „Wir haben es uns sehr sauer werden lassen. Aber eine Turnhalle, die nicht an der Schule steht, ist zwecklos. Endlich haben wir dann die Möglichkeit, den Kindern Schwimmunterricht zu geben. Eine Großturnhalle kommt später. Allein die Unterhaltungskosten würden minimal jährlich 70.000 DM betragen!“

Die Debatte brachte dann Stadtverordneter Otto Krämer (GDP) erst richtig in Schwung. Er sagte: „Ich sehe nicht ein, daß das Lehrschwimmbecken gebaut werden muß. Das Geld sollte zurückgelegt und später für eine vernünftige Schwimmhalle verwendet werden. Wie hoch sind eigentlich die Unterhaltungskosten, und was kostet es uns pro Schüler?“

Stadtverordneter Schömer: „18.000 bis 20.000 DM hat die Stadtkämmerei veranschlagt. Pro Schüler etwa 100 DM!“ Stadtverordneter Willi Wigger (CDU): „Diesen Betrag kann man nach meiner Ansicht nicht verantworten. Ich bin alter Oldesloer und habe auch schwimmen gelernt!“ Stadtrat Willy Mahrdt (SPD): „Das Projekt ist außerordentlich dringend. 70 Prozent verlassen noch heute die Schule, ohne schwimmen zu können.“

„Die Kosten sind zu hoch in Bezug auf den Nutzen“, meinte Stadtrat Wilhelm Heik (FDP). „Eine Schwimmhalle käme der ganzen Bevölkerung zugute. Wir verzetteln uns und verlieren das Ziel aus den Augen.“ Stadtverordneter Ludwig: „Ich wundere mich sehr, daß die Zahl der Nichtschwimmer nur wenig beeindruckt. Im übrigen haben wir im Finanzausschuß genau gerechnet!“ (Zuruf Stadtverordneter Krämer: „Das bezweifle ich!“) Stadtverordneter Arthur Behrendt (GDP): „Ich bin nach wie vor für eine Schwimmhalle!“ Stadtverordneter Gustav Bomann (SPD) zeigte sich enttäuscht, weil er angenommen hatte, daß es keiner Diskussion mehr bedurfte: „Jetzt müssen wir uns auf einmal das Projekt erkämpfen!“ (Zuruf Stadtverordneter Krämer: „Da hatten Sie sich eben geirrt!“)

Bürgerworthalter Koch Georg schloß den Diskussionsreigen, indem er auf die Wichtigkeit des Projektes hinwies. Schließlich ginge es doch darum, das ganze Jahr über Schwimmunterricht geben zu können.

Die Abstimmung ergab Annahme des Antrages bei einer Ablehnung und sechs Enthaltungen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.5.1964

 

Montag, 25. Mai 1964

Kegelbahn genehmigt

In nichtöffentlicher Sitzung genehmigten die Stadtverordneten den Antrag des Gastwirts Hugo Meier auf Errichtung einer Kegelbahn im Bürgerpark. Die Beschlußfassung über den Antrag von Heinz Borowski auf Errichtung einer Gastwirtschaft mit Kegelbahn im Stadion wurde zurückgestellt. Die Stadtverordneten wollen die Einreichung genauerer Pläne abwarten und vor ihrer Entscheidung eine Ortsbesichtigung vornehmen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.5.1964

 

Montag, 25. Mai 1964

Warum so spät?

prü. – Warum müssen Oldesloes Schwimmbegeisterte noch bis zum 30. Mai auf die Eröffnung des Freibades Poggensee warten? Mit dieser Frage brachte die Stadtverordnete Frau Scherschinski im Stadtparlament einen Organisationsfehler ans Licht. Einige Tage vorher hatte der Bürgermeister die ungeduldig Wartenden mit der Erklärung vertröstet, das Wasser sei noch zu kalt. Nun konnte man hören, daß dem Magistrat erst am 13. Mai der Kostenanschlag für die Reparaturen zur Begutachtung vorgelegt worden sei. Also kurz vor dem üblichen Eröffnungsbeginn. Die Verzögerung liegt somit nicht an Petrus, sondern an der Spätzündung der Stadt.

Frau Scherschinski wußte weiter zu berichten, daß vor vier Wochen schon eine Schulklasse gebadet habe. Von zu kaltem Wasser könne auch jetzt nicht die Rede sein. Am letzten Sonntag seien es zum Beispiel 16 Grad gewesen.

Bürgermeister Barth sprach von größeren Reparaturen, die noch zusätzlich notwendig geworden seien.

Doch Frau Scherschinski blieb hart: „Denken Sie nur an das herrliche Wetter. Man hätte wenigstens die Liegewiesen für Sonnenbäder freigeben sollen!“ Sie fragte weiter, warum sich die zuständige Stelle mit den Reparaturen nicht schon vor zwei Monaten beschäftigt habe. Darauf folgte tiefes Schweigen.

Bürgermeister Barth berichtete dann von Schwierigkeiten mit der Schwimmaufsicht. Bademeister Hommes könne aus gesundheitlichen Gründen nur Oberaufsicht ausführen. Auf Anzeigen der Stadt, die sich um einen zusätzlichen Bademeister bemühte, meldete sich keiner, obgleich Winterarbeit zugesichert worden war. Am Sonnabend, kurz vor Ultimo, konnte noch ein Anwärter engagiert werden.

Bademeistersorgen, nicht vorauszusehende Reparaturen – alles Probleme, deren Lösung Zeit erfordert. Trotzdem hatte man nicht den Eindruck, daß Frau Scherschinski auf ihre Frage eine ausreichende Antwort erhalten habe. Die Leidtragenden sind vor allem aber die jungen Menschen der Kreisstadt. Sie müssen, wenn sie schwimmen wollen, noch Ahrensburg fahren.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.5.1964

 

Mittwoch, 27. Mai 1964

Am Sonnabend Freibad-Eröffnung

Der Magistrat gibt die Eröffnung des Freibades Poggensee bekannt. Ab Sonnabend kann in der Zeit von 8 bis 21 Uhr gebadet werden. Die Eintrittspreise wurden nicht erhöht. Erwachsene zahlen 0,20 DM, Kinder 0,10 DM für eine Einzelkarte. Wer seine Sachen sicher unterbringen will, muß bei Benutzung der Schränke nach wie vor ein Vorhängeschloß mitbringen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.5.1964

 

Montag, 1. Juni 1964

Guter Beginn der Badesaison

Das Strandbad am Poggensee hatte am Sonnabend, dem Eröffnungstag, 529 jugendliche und 208 erwachsene Besucher. Gestern stieg die Besucherzahl auf 646 Jugendliche und auf 487 Erwachsene.

STORMARNER TAGEBLATT vom 1.6.1964

 

Dienstag, 2. Juni 1964

Unterricht im Lehrschwimmbecken

Gestern war es soweit – Kurse auch in den Ferien

Gestern vormittag sprangen Nichtschwimmer der Mittelschule zum ersten Male in das neue Lehrbecken. Es hatte eine Wassertemperatur von 20 Grad. Der stellvertretende Schulleiter Konrektor Gehrke dankte allen Dienststellen, die an der Finanzierung und Errichtung der Schulschwimmstätte beteiligt waren.

Nach den Vorschlagsplänen des Sportreferenten für das Volks- und Mittelschulwesen in Kiel und dem Antrag der Mittelschule wurde dieses Lehrschwimmbecken in Zusammenarbeit mit dem Sportausschuß, dem Magistrat und dem Bauamt der Stadt errichtet. Die Fachlehrer wollen den Wert des Beckens für den Schulschwimmunterricht, der von anderer Seite angezweifelt worden ist, unter Beweis stellen und den hohen Prozentsatz an Nichtschwimmern (84 Prozent des sechsten Schuljahres der Mittelschule) in diesem Sommer stark reduzieren.

Das Becken, das vormittags und an zwei Nachmittagen auch der Oberschule zur Verfügung steht, findet weitere Verwendung beim Ferienschwimmen, das das Kreisschulamt seit vier Jahren erfolgreich fördert. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.6.1964

 

Donnerstag, 4. Juni 1964

Stadionanlagen werden überholt

Aufgrund einer gemeinsamen Überprüfung der Stadionanlagen durch den VfL als Pächter und das Stadtbauamt sind eine Reihe von Maßnahmen festgelegt worden, für die der Magistrat einen Betrag von rund 4000 DM bewilligte. U.a. sollen neue Stehtraversen eingerichtet und die Anlaufbahnen zu den Sprunggruben verbessert werden. Auch die Rasenfläche des Spielfeldes wird an einzelnen Stellen „repariert“ werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.6.1964

 

Montag, 8. Juni 1964

Reger Betrieb im Strandbad

21,5 Grad war das das Wasser des Poggensees gestern warm. Trotzdem erreichten die Besucherzahlen des Strandbades nicht ganz die Höhe des Vortages. Schuld daran war das Gewitter am Nachmittag. Am Sonnabend zählte Bademeister Hommes 1115 Besucher, gestern 1051.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.6.1964

 

Dienstag, 9. Juni 1964

Hochbetrieb im neuen Lehrschwimmbecken

 

Erst Beinschlag, dann Armzug – nach dieser Methode unterrichtet Kreissportlehrer Nowak seit gestern nachmittag im neuen Lehrschwimmbecken hinter der Oldesloer Mittelschule 21 Mädchen und 26 Jungen aus Bad Oldesloe. In einem Sonderlehrgang des Kreisschulamtes wollen sie in zehn Stunden das Schwimmen erlernen. Die Teilnehmer, hauptsächlich Schüler der Stadtschule, sind sechs bis 13 Jahre alt. Bei den kleineren sind die Mütter mitgekommen. Sie verfolgen gespannt und wachsam jede Bewegung ihrer Sprößlinge im Wasser, Das Lehrschwimmbecken ist nun täglich vormittags und nachmittags mit Schwimmschülern besetzt. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.6.1964

 

Montag, 15. Juni 1964

Über 3000 Badegäste

Im Strandbad Poggensee tummelten sich am Sonnabend über 1600 Menschen. Gestern zählte Schwimmeister Hommes, obwohl der Himmel zeitweise bezogen war, auch noch 1392 Besucher. Die Wassertemperatur beträgt 22 Grad Wärme.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.6.1964

 

Mittwoch, 24. Juni 1964

Aussprache über Betriebsfußball

Durch die in letzter Zeit stärker in Erscheinung tretenden Spiele von Betriebsmannschaften ergeben sich auf dem schon sehr in Anspruch genommenen Platz 1 des Exers Überschneidungen mit den Sportvereinen, die wiederholt zu unliebsamen Auseinandersetzungen geführt haben. Der Sport- und Jugendpflegeausschuß hat deshalb alle Sportvereine und interessierten Betriebe zu einer Aussprache am morgigen Donnerstag um 18 Uhr in das Jugendheim eingeladen. Dort sollen alle strittigen Punkte geklärt werden. Die Leitung des Gesprächs hat Kreissportlehrer Bernhard Nowak. Jugendheimleiter Karl-Heinz Schmidt ist beauftragt, die Spieltermine zu regeln und für Ordnung zu sorgen. Betriebe, die keine Vertreter zu der Zusammenkunft entsenden oder sich nicht an die getroffenen Vereinbarungen halten, dürfen künftig nicht mehr auf dem Exer spielen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.6.1964

 

Donnerstag, 25. Juni 1964

Platz für alle auf dem Exer

Vereins- und Betriebssportler schlossen Frieden

Der sich stark entwickelnde Betriebssport hatte zu Überschneidungen auf dem bereits überlasteten Platz 1 des Exers und zu unliebsamen Auseinandersetzungen geführt. Zu einer Aussprache hierüber trafen sich im Jugendheim der TSV 07, der VfL, der Postsportverein und elf Vertreter des Betriebssports.

Die Leitung des Gesprächs hatte Kreissportlehrer Bernhard Nowak. Er umriß die Belange der Vereine und verwies auf das vorrangige Verfügungsrecht des TSV 07, forderte jedoch Zugeständnisse für die Betriebssportler. Sie haben den vom Deutschen Sportbund aufgezeigten Zweiten Weg eingeschlagen und betreiben, wenn auch unorganisiert, den Sport um ihrer Gesundheit willen. „Die Stadt wünscht Ordnung auf den Plätzen und ein beiderseitiges harmonisches Zusammenwirken“, betonte Nowak.

Nach dieser grundsätzlichen Erklärung kam man schnell zu einer gemeinsamen Planung über die Besetzung der Plätze 1 bis 3, der Benutzung der Umkleideräume und der Duschen. Eine kurze Diskussion führte zu dem Ergebnis: Die Betriebe melden ihre Spiele beim Jugendheimleiter Karl-Heinz Schmidt an, der die Verbindung zu den Vereinen unterhält. Der Betriebssport ist noch nicht in der Lage, einen eigenen Obmann zu stellen, der die Belange der Mannschaften vertritt. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.6.1964

 

Sonntag, 28. Juni 1964

Stadtväter besichtigten Lehrschwimmbecken

Die Mitglieder des Jugendpflege- und Sportausschusses besichtigten das neue Lehrschwimmbecken an der Mittelschule. Bürgerworthalter Koch dankte allen, die an der Herstellung beteiligt waren. Stadtrat Schröder lobte die eifrige Nutzung des Lehrbeckens. An Hand von Zahlenmaterial gabt Sportbeirat Nowak die Erfahrungen über die Arbeitsweise im Becken bekannt. In vier Wochen waren hier 2515 Kinder aller Oldesloer Schulen. Täglich 115 Besucher sind ein beweis für die Schwimmfreudigkeit der Kinder. Anschließend fand während einer Kaffeetafel im Lehrerzimmer ein reger Gedankenaustausch statt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.6.1964

 

Montag, 6. Juli 1964

Kreisstadt muß tief in die Tasche greifen

Sanierungsprojekt erfordert vier Millionen DM – Neuer Sportplatz erst 1966

Etwa vier Millionen DM werden die städtebaulichen Maßnahmen für das Sanierungsgebiet „Rund um die Innenstadt“ kosten. Der Entwurf hierfür wurde von den Stadtverordneten einstimmig beschlossen. Die interessante Tagesordnung erreichte, daß die Zuhörerbänke bis auf den letzten Platz gefüllt waren. Geschäftsleute und Anlieger, junge und ältere Bürger der Kreisstadt folgten aufmerksam den Ausführungen der Vortragenden.

Breiten Raum nahm das Sanierungsgebiet ein. Der 2. Bürgerworthalter-Stellvertreter Ernst Bollnow gab anhand von projektierten Farbbildern die Erläuterungen. Ausgewiesen ist eine Fläche von 60 Hektar, die von einer leistungsfähigen Tangentenstraße umschlossen wird. Der Bebauungsplan berücksichtigt eine Einwohnerzahl von 25.000. Zur Zeit hat Bad Oldesloe 16.400 Einwohner.

Stadtverordneter Bollnow nannte die geschätzten Kosten:

  • 000 DM für 580 Meter Nordtangente,
  • 000 DM für Entschädigung für drei Häuser und Landerwerb usw.,
  • 000 DM Travebrücke zum Bürgerpark,
  • 000 DM für 360 Meter Erschließungsstraßen,
  • 000 DM Travebrücke zur Innenstadt,
  • 000 DM für 370 neue Parkplätze,
  • 000.000 DM Straßenverbreiterungen einschließlich Landerwerb, Entschädigung.

… Das Turnhallenprojekt an der Stadtschule sprach Stadtrat Ernst Schröder in der Fragestunde an. „Wir müssen endlich mit dem Bauen anfangen und nicht erst 1966. Es sieht fast so aus, als ob wir die Turnhalle und das Lehrschwimmbecken glücklich 1968 in Betrieb nehmen können. Hier kann man nur schnell handeln, und wenn hierfür Vorfinanzierung nötig ist!“

FOTO!!!!!

Stadtrat Willy Mahrdt berichtigte seinen Fraktionskollegen, indem er sagte, daß mit dem Bau 1965 begonnen werden soll. Gleichzeitig erwähnte er die aufgetretenen Schwierigkeiten bei den Bodenuntersuchungen. „Die Ergebnisse sind nicht gut ausgefallen. Wir müssen weiterforschen, um einen günstigen Bauplatz zu finden!“

Eine Hiobsbotschaft für die Sportler: Der neue Sportplatz an der Papierfabrik ist frühestens 1966 fertig. Stadtrat Mahrdt gab dies auf eine Frage des Stadtverordneten Karl Gerlach bekannt, der sich über die schlechte Einstufung des Sportplatzbaues beim Kreis wunderte. Stadtrat Mahrdt glättete auch hier die Wogen: „Die Finanzierung von seiten des Kreises in Höhe von 40.000 DM ist gesichert. Es sind drei Stufen – 10.000 DM (1964), 15.000 DM (1965) und 15.000 DM (1966) – vorgesehen.“

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.7.1965

 

Montag, 20. Juli 1964

Besucherrekord im Freibad Poggensee

Das Freibad Poggensee verzeichnete am Sonnabend einen Besucherrekord. 1651 Badefreudige stürzten sich in das angenehm temperierte Wasser. Am Freitag waren es 1410 und am Sonntag 1226. DLRG und DRK unterstützten die Aufsicht bei ihrer verantwortungsvollen Arbeit. Heute morgen betrug die Wassertemperatur 23 Grad. Eine Bitte an die Kraftfahrer, hat Bademeister Hommes. Die Pkw sollten nicht am Straßenrand abgestellt werden, da dadurch den anderen Wagen, die vom Parkplatz kommen, der Rückweg blockiert wird.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.7.1965

 

Freitag, 7. August 1964

Erst neuer Sportplatz, dann Nordtangente

Der geplante Sportplatz im Gebiet der ehemaligen Papierfabrik soll so bald wie möglich verwirklicht werden, betonte 1. Stadtrat Willy Mahrdt auf einer Pressebesprechung. Noch in diesem Jahr sollen die Vorarbeiten erledigt und die Ausschreibungen vorgenommen werden, damit im nächsten Jahr auf jeden Fall mit dem Sportplatzbau begonnen werden kann. Der Bau der Straße, die das Gebiet erschließt, ist bereits ausgeschrieben. Erst wenn der neue Sportplatz betriebsfertig ist, soll mit dem Bau der Nordtangente über den Exer begonnen werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.8.1964

 

Freitag, 7. August 1964

Bodenverhältnisse nicht entscheidend

Stadt nimmt kostspielige Gründungsarbeiten in Kauf

Der genaue Standort für Turnhalle und Lehrschwimmbecken der Stadtschule auf dem Schulhof an der Salinenstraße steht noch nicht fest. Bodenuntersuchungen haben ergeben, daß auf einem Teil des Geländes schwierige Gründungsarbeiten erforderlich werden. Das Stadtbauamt sucht nun nach dem günstigsten Platz.

Dies teilte der 1. Stadtrat Willy Mahrdt in einer Pressebesprechung mit. Auf die Frage, warum man nicht zuerst die Bodenverhältnisse untersucht habe, bevor man die Pläne zum Beispiel für die Sonderschule und den Sportplatz auf dem ehemaligen Papierfabrikgelände oder für den Sportplatz am Wendum oder für die Turnhalle der Stadtschule aufstellte, entgegnete der Stadtrat: „Die Standortfrage hat Vorrang. Baugelände, noch dazu in günstiger Lage, ist heute zu wertvoll, als daß man vor kostenverteuernden Gründungsarbeiten zurückschrecken könnte.“

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.8.1964

 

Montag, 10. August 1964

Bolzplatz vergrößern!

Stadtrat Ernst Schröder äußerte sich im Stadtparlament befriedigt über die Planierungsarbeiten auf dem sogenannten Bolzplatz hinter dem Kurpark, regte aber die Vergrößerung der Fläche durch weitere Auffüllung mit Erde an. Der Platz wäre dann für regelrechten Spielbetrieb geeignet, was bei dem Mangel an Sportplätzen in der Kreisstadt von den Vereinen sehr begrüßt würde.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.8.1964

 

Montag, 10. August 1964

Gestrüpp auf dem Weg zum Strandbad

Die Stadtverordnete Frau Elfriede Scherschinski lobte in der Sitzung des Stadtparlamentes die Befestigung des Weges nach dem Strandbad am Poggensee, beanstandete aber das hineinwuchernde Gestrüpp, um dessen Beseitigung sich die städtische Bauhofkolonne bemühen sollte.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.8.1964

 

Montag, 24. August 1964

Oldesloes Lehrschwimmbecken musterhaft

Sportreferent Schlotfeldt (Kiel) besichtigte das Lehrschwimmbecken der Mittelschule, das als Beispielanlage für Schleswig-Holstein gilt. Er zeigte über die Nutzung durch die Schulen vollste Zufriedenheit. Seit Juni dieses Jahres wurden 7483 Besucher registriert, darunter waren 4603 Teilnehmer am Ferienschwimmen. Am Wochenende kam Oberregierungsrat Roland, Saarbrücken. Tiefbauingenieur Möller vom Stadtbauamt erläuterte die Arbeitsweise der Anlage und Sportlehrer Nowak berichtete über die Erfahrungen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.8.1964

 

Donnerstag, 27. August 1964

500 Besucher im Strandbad

Das hochsommerliche Wetter verschaffte gestern dem städtischen Strandbad Poggensee überraschend noch einmal Massenbesuch. Es wurden 500 Besucher gezählt. Die Wassertemperatur betrug heute mittag 20 Grad.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.8.1964

 

Freitag, 28. August 1964

Hochbetrieb im Freibad

Einen Massenbesuch erlebte gestern das Freibad Poggensee. 1038 Kinder und 364 Erwachsene suchten hier eine Erfrischung. Heute beträgt die Wassertemperatur 21,5 Grad.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.8.1964

 

Sonnabend, 29. August 1964

Badewetter hält an

Gestern tummelten sich wieder viele Badelustige im Sommerband Poggensee. Die Besucherzahl betrug insgesamt 1199. Davon waren allein 946 Kinder. Heute beträgt die Wassertemperatur 21,5 Grad.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.8.1964

 

Donnerstag, 3. September 1964

Aufträge für den Sportplatzbau

Die Bauarbeiten für den neuen Sportplatz auf dem Gelände hinter der Papierfabrik sollen in Kürze vergeben werden. Es handelt sich um ein Projekt in Höhe von fast 400.000 DM. Der Straßenbau zu diesem Gelände ist gut vorangekommen. Es wird bereits die Teerdecke aufgetragen. Wie Bürgermeister Barth gestern erklärte, rechnet man mit einer Bauzeit für den neuen Sportplatz von etwa 250 Tagen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.9.1964

 

Freitag, 25. September 1964

So soll die Oldesloer Stadtschulturnhalle aussehen

Nachdem das Stadtparlament den Neubau einer Turnhalle mit Lehrschwimmbecken für die Stadtschule beschlossen hat, erhielt der städtische Hochbauingenieur Hans-Joachim Husung den Auftrag, einen Entwurf anzufertigen. Er liegt nunmehr vor und hat volle Anerkennung von Magistrat und Schul- und Kulturausschuß gefunden. Unser Bild zeigt die Vorderfront an der Ecke Große Salinenstraße/Königstraße. Dieser Blick auf das nach hochmoderner Bauauffassung gestaltete Flachdachgebäude wird sich von der Kurparkallee aus bieten. Etwa an der gleichen Stelle stand bis zu dem Bombenangriff auf Bad Oldesloe am 24. April 1945 die Kreisberufsschule, die dann innerhalb weniger Minuten völlig zerstört wurde. Im Obergeschoß mit seinen vielen Fenstern wird sich die 12 mal 24 Meter große Turnhalle befinden, im Erdgeschoß, teilweise unter der Erdoberfläche, das Lehrschwimmbecken im Ausmaß von 6 mal 12,5 Meter

Die Rückfront der Halle liegt am oberen Pausenhof der Stadtschule. Ein eingeschossige Vorbau wird die Nebenräume aufnehmen. Rechts wird eine Hausmeisterwohnung eingerichtet, deren Fenster nach Süden zur Großen Salinenstraße blicken. Der Schulhof soll, nachdem die Stützmauer abgebrochen worden ist, eine breite Freitreppe zu dem unteren, an der Salinenstraße liegenden und bisher wenig benutzten Freigelände erhalten. Die alte Turnhalle an der Salinenstraße wird abgerissen. Auf dem Platz ist ein Schulgarten geplant. Bodenuntersuchungen haben ergeben, daß der Neubau nicht den ursprünglich vorgesehenen Standort erhalten kann, sondern daß ein Teil der Grünanlage an der Ecke Salinen-/Königstraße bebaut werden muß. Dennoch verbleibt eine 15 Meter breite Rasenfläche. Auch ein Teil der Baumgruppen bleibt erhalten. Zunächst soll ein Modell des Gebäudes angefertigt werden. Man prüft auch die Möglichkeiten zum Einbau einer transportablen Bühne in der Turnhalle.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.9.1964

 

Dienstag, 29. September 1964

Turnhalle vervollständigt Schulkomplex

Dieser Grundriß zeigt die künftige Gestaltung des Stadtschulkomplexes in Bad Oldesloe. Das Gebäude rechts stellt die geplante Turnhalle mit Lehrschwimmbecken dar. Es wird zum Teil in die Grünfläche hineingestellt. Ebenfalls erst projektiert ist die breite Freitreppe in der Bildmitte, die den Pausenhof mit dem tieferliegenden Schulfreigelände an der Großen Salinenstraße verbinden soll. Dort, wo der Schulgarten eingezeichnet ist, steht jetzt noch die alte Turnhalle. Die beiden großen, schwarz markierten Gebäude enthalten die Räume der Stadtschule und der Sonderschule. Auch einige Klassen der Klaus-Groth-Schule sind hier noch zu Gast.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.9.1964

 

Donnerstag, 8. Oktober 1964

Nordtangente im Kreuzfeuer der Meinungen

Bürger- und Verkehrsverein stellte Stadtplanung zur Diskussion

Der Plan „Ring um die Innenstadt“, der die künftige Bebauung in dem Sanierungsgebiet rund um den alten Stadtkern Bad Oldesloes festlegt, stand im Mittelpunkt eines Ausspracheabends des Bürger- und Verkehrsvereins. …

Die Aussicht, Näheres über die Planungen und deren Auswirkungen für den einzelnen Grundstücksbesitzer zu erfahren, hatte viele Einwohner in den „Oldesloer Hof“ geführt. Stadtrat Willy Mahrdt und der städtische Planungsbeamte, Inspektor Franz Wolff, erläuterten den am 6. Juli von der Stadtverordnetenversammlung als Entwurf beschlossenen Plan. Er trägt die Nummer 23a und umfaßt zwölf Teilgebiete. da er in Kürze ausgelegt wird, benutzte Stadtrat Mahrdt, wie er betonte, gern die Gelegenheit, interessierte Bürger mit der trockenen und komplizierten Materie vertraut zu machen.

Als Vereinsvorsitzender Hans Guske am Ende des Vortrages zur Diskussion ermunterte, folgten die Zuhörer dieser Aufforderung jedoch zögernd. Was hätten sie auch der langen und sorgfältigen Arbeit der Planer so schnell hinzufügen oder entgegensetzen können?

Die Aussprache entwickelte sich schließlich, als Dr. Käselau die geplante Nordtangente ins Gespräch brachte. Er bedauerte, daß die Stadt um ihretwillen den Bürgerpark angreifen will. „Häuser kann man ersetzen, den Bürgerpark mit seinen schönen alten Bäumen nicht“, sagte er und empfahl, dem Verkehr durch das Abreißen von Gebäuden in der Innenstadt Luft zu schaffen.

Ein anderer Diskussionsteilnehmer, Walter Jürs, empfand es als widersinnig, daß der neue Plan Wohngebiete ausweist, die von der Nordtangente berührt werden. Warum man die Hagenstraße nicht zu einer Durchgangsstraße verbreitere, wollte er wissen.

Stadtverordneter Georg Schömer antwortete hierauf: „Das würde sich über Jahrzehnte hinziehen!“ Der Anregung, die Nordtangente auf das andere Traveufer zu verlegen, hielt der Stadtverordnete entgegen: „Dann müßten wir das Stadion angreifen.“ Er fügte beschwichtigend hinzu, daß bei der jetzt vorgeschlagenen Lösung kein Quadratmeter Grünfläche verlorengehe. Die Stadt schaffe eine Sportanlage an der Papierfabrik mit schönem Grüngürtel und eine Grünanlage im Talgrund hinter der Königswiese. Einwurf aus dem Hörerkreis: „Es geht nicht um Quadratmeter, es geht um den Verkehrslärm und den Gestank und den Verlust alter Bäume!“

Fürsprecher der Nordtangente war Hans Guske. Er habe sich, wie er sagte, zu dieser Lösung bekehren lassen.

Architekt Dr. Siegfried Moll begrüßte die Planung, weil sie die einmalige Chance, das Zentrum zu einer Fußgängerstadt zu machen, nutzte.

Stadtrat Mahrdt machte kein Hehl daraus, daß er über die überwiegend negative Kritik an der Nordtangente enttäuscht war. Er sprach die Überzeugung aus, daß sich alle Bürger seiner Meinung anschließen würden, wenn sie sich eingehender mit den Oldesloer Verkehrsproblemen beschäftigten.

Viele Zuhörer fühlten sich von den Worten Stadtrat Mahrdts zurechtgewiesen. Einer von ihnen empfand sie, wie er sachlich feststellte, als unangebrachte Standpauke. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.10.1964

 

Sonnabend, 10. Oktober 1964

Ein Grand-, kein Rasenplatz!

Das Spielfeld des geplanten Sportplatzes hinter der Papierfabrik soll keinen Rasen erhalten. Dieser müßte erst zwei Jahre lang geschont werden, ehe ein Spielbetrieb möglich wäre. Auch wäre die Unterhaltung nach Ansicht der Stadt zu kostspielig. Aus diesem Grunde hat man sich für einen Grandplatz entschieden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.10.1964

 

Montag, 12. Oktober 1964

Straße zum neuen Sportplatz schon fertig

Ungewöhnlich schnell ist die Straße zum geplanten Sportplatz an der Papierfabrik fertiggestellt worden. Dem weiteren Ausbau stehen jetzt aber noch einige alte Gebäude im Wege. Wie Bürgermeister Hermann Barth erklärte, müssen dazu die Bewohner erst anderweitig untergebracht werden. Die Vergabe der Bauarbeiten für den neuen Sportplatz an der Beste ist inzwischen erfolgt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.10.1964

 

Dienstag, 13. Oktober 1964

Bürgermeister leitet Jugenddiskussion

Am kommenden Donnerstag findet der erste von drei Diskussionsabenden statt, den die Volkshochschule gemeinsam mit dem Ring Politischer Jugend im Büchereiraum der Kreisberufsschule veranstaltet. Das Thema lautet: „Bad Oldesloe – Kurort oder Industriestadt“. Das einleitende Referat wird Stadtbaumeister Heinemann halten. Die an schließende Diskussion leitet Bürgermeister Barth. Der Besuch ist gebührenfrei. Jeder Interessierte junge Mensch ist herzlich willkommen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.10.1964

 

Donnerstag, 15. Oktober 1964

Jugend nutzte die Gelegenheit zum Fragen

Mehrzweckhalle noch im Gespräch – Fruchtbare VHS-Diskussion

Die Kreisstadt sei heute weder Kurort noch Industriestadt im landläufigen Sinne. Sie wolle und könne sich in Zukunft auch nicht für das eine oder gegen das andere entscheiden. Kurort könne Bad Oldesloe ohnehin nicht wieder werden; statt dessen eine regelrechte Industriestadt aufzubauen, lehne man ab. Diese Probleme sprach Stadtbaumeister Walter Heinemann auf einem Diskussionsabend an.

Zu diesem Abend hatten die Volkshochschule und der Ring Politischer Jugend gemeinsam eingeladen. Etwa 25 junge Menschen (darunter nur eine junge Frau) hatten sich hierzu in der Bücherei der Kreisberufsschule eingefunden, vom Gesamtleiter der Diskussionsreihe, dem Stadtverordneten Georg Schömer, willkommen geheißen.

Das Thema des einleitenden Referats lautete: „Bad Oldesloe – Kurort oder Industriestadt?“ …

Eine lebhafte Debatte entspann sich über Sportstätten. Wie der Stadtbaumeister sagte, ist der Gedanke einer Mehrzweckhalle noch nicht aufgegeben worden. Vieles sei dabei zu bedenken, zum Beispiel die Bereitstellung von Parkraum. Von Seiten der sportlich besonders interessierten Zuhörer wurde kritisiert, daß die Turnhallen im allgemeinen zu klein gebaut würden. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.1964

 

Sonnabend, 24. Oktober 1964

Bolzplatz wird noch verbessert

12.000 DM bewilligte der Magistrat für den sogenannten Bolzplatz am Kurpark, dessen Ränder mit Erde aufgefüllt werden sollen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.10.1964

 

Sonnabend, 24. Oktober 1964

Sonderschulbau 1966?

Wie Bürgermeister Barth mitteilte, wird der Neubau der Sonderschule hinter der Papierfabrik wahrscheinlich erst 1966 in Angriff genommen werden können. Welche Decke der angrenzende Sportplatz bekommen wird, ist entgegen früheren Verlautbarungen noch nicht entschieden. Die Aufträge für den ersten Bauabschnitt des Sportplatzes in Höhe von rund 300 000 DM sind vergeben. Es handelt sich dabei um die Planierung des Geländes und die Drainage sowie um die Anlegung der Laufbahn und der Sprunggruben. Insgesamt ist der Sportplatzbau mit 400.000 DM ohne Gebäude veranschlagt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.10.1964

 

Freitag, 30. Oktober 1964

Neue Kegelbahn im Oldesloer Bürgerpark

Eine Attraktion für Oldesloes Kegelfreunde hat jetzt Gastwirt Hugo Meier im Bürgerpark geschaffen. In einem Neubautrakt, der sich harmonisch an das 1956 erbaute Restaurant anschließt, wurde eine vollautomatische Kegelbahn installiert. Nach arbeitsreichen Wochen findet heute die feierliche Eröffnung statt.

Bei einem Rundgang konnten wir uns gestern von der ausgezeichneten Anlage überzeugen. Die Bahn ist 35,5 Meter lang. Sie wurde vom Landessportwart abgenommen und offiziell für Turniere und Wettkämpfe zugelassen. Jungen zum Aufstellen der Kegel werden nicht mehr benötigt. Perlonseile bringen sie nach jedem Wurf wieder in die richtige standfeste Lage. Zahlentafeln, durch Fotozellen gesteuert, zeigen genau . Mogeln ausgeschlossen – die einzelnen Werte an, Der Vorteil bei dieser perfektionierten Zweibohlenbahn: Es geht alles viel schneller.

Zwölf Clubs haben bisher für diesen Sport bei Hugo Meier gebucht. Die Nachfrage ist nach wie vor stark. Vor dem Kegelraum befindet sich der 40 qm große Clubraum, der durch seine Gemütlichkeit jeden Gast besticht. Moderne Sessel, geschmackvolle Vorhänge und angenehmes Licht strahlen die persönliche Note des Hauses aus. Aufmerksamkeit verlangt aber auch die Wand aus holländischen Handbacksteinen. Das an alles gedacht worden ist, merkt man, wenn man sich weiter im Raum umsieht: Für jeden Club steht ein Schrank zur Verfügung, eine breite Glasscheibe gewährt allen Sportsfreunden Einblick zur Kegelbahn und ein speziell angefertigter Tisch gestattet vom Sitzen aus das Zusehen. Übrigens, von hier aus läßt sich die automatische Anlage steuern.

Gastwirt Hugo Meier hat buchstäblich an alles gedacht und für diesen Anbau auch eine Toilettenanlage mit Waschraum geschaffen. So kann das Clubleben ungestört vom normalen Restaurationsbetrieb ablaufen. Auf die vorbildliche gastronomische Betreuung der Gäste, die in der Kreisstadt bekannt ist, braucht an dieser Stelle ja nicht mehr hingewiesen werden. Wer einmal „Zum Bürgerpark“ geht, wird immer wiederkommen.

Zu den Gästen einer kleinen Eröffnungsfeier zählten gestern abend auch Bürgermeister Barth, die Stadträte Mahrdt und Schröder und der Stadtverordnete Schmacka. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.10.1964

 

Montag, 2. November 1964

Kein Zuschuß vom Kultusminister

Bürgermeister Barth erläuterte im Stadtparlament eine Eilvorlage. Es handelte sich um einen Mehrbedarf von 45.000 DM für den Sportplatzbau an der Papierfabrik. Bei der Gesamtveranschlagung von 400.000 DM war auch ein Zuschuß des Kultusministers angesetzt, aber statt der Zusage ist eine Absage aus Kiel gekommen. Um das Startzeichen für die Firmen zu geben, mußte der Bürgermeister einen Beschluß herbeiführen. Die Stadtverordneten stimmten zu.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.11.1964

 

Montag, 2. November 1964

Sportplatz mit „Gummieinlage“

Stadtverordneter Johannes Ludwig (CDU) sprach sich auf der Stadtverordnetensitzung für einen baldigen Beginn der Arbeiten am Sportplatz hinter der Papierfabrik aus. Dieser Platz sei dringend notwendig. Dabei erwähnte er, daß man sich zur Zeit im Schul- und Kulturausschuß mit der Frage beschäftige, welche Bodendecke man wählen solle. Rasen käme leider wegen der damit verbundenen Pflege nicht in Frage. Etwas ganz Neues sei ein Bodenbelag mit einer sogenannten Gummieinlage. Durch diese federnde Unterlage könnten Verletzungen vermieden werden. Zum anderen brauche sie keine Unterhaltung. Welche Mehrkosten damit verbunden seien, könne er noch gar nicht sagen. Auf alle Fälle wolle man diese Möglichkeit prüfen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.11.1964

 

Montag, 16. November 1964

„Volksbegehren“ gegen die Nordtangente

Neue Gemeinschaft will den Bürgerpark unversehrt erhalten

Eine „Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks“ haben Oldesloer Bürger gegründet, denen diese „grüne Lunge“ der Stormarner Kreisstadt besonders am Herzen liegt. Die neue Gemeinschaft, die nach ihren Angaben von den Sportvereinen, vom Haus- und Grundeigentümerverein sowie von anderen Vereinen und Verbänden unterstützt wird, will verhindern, daß der schöne Bürgerpark mit seinem alten Baumbestand durch den Bau der vom Stadtparlament beschlossenen nördlichen Tangentenstraße zerschnitten und dadurch zerstört wird. Sie hat die Oldesloer Einwohner daher zu einem „Volksbegehren“ für die Erhaltung des Bürgerparks aufgerufen.

„Gegen den geplanten Bau einer Straße über den Bürgerpark (Exer) gemäß dem ausgelegten Bebauungsplan Nr. 23a erhebe ich Einspruch, da durch diese Maßnahme der Bürgerpark als Erholungs- und Sportstätte zerstört wird“, heißt es auf den „Stimmzetteln“, die heute an alle 5700 Haushalte der Kreisstadt verschickt werden. Sie sollen bis zum 20. November an die „Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks“ eingesandt werden, die dafür ein Postfach eingerichtet hat. Über diese Anschrift können auch noch Stimmzettel angefordert werden.

In dem Aufruf an die Oldesloer Bürger heißt es: „Der Bürgerpark ist in Gefahr! Der Bau einer breiten Straße auf einem Damm über den Bürgerpark steht bevor. Die Kreisstadt wird damit ihrer einmalig gelegenen „grünen Lunge“, um die uns viele Städte beneiden, beraubt. Das darf nicht geschehen.

Über 2000 Schüler aller Oldesloer Schulen konnten bisher ohne allzu große Gefährdung durch den Straßenverkehr und ohne beträchtlichen Zeitverlust die Sportplatzanlagen erreichen, um dort Leibesübungen zu betreiben. Auch der Spielbetrieb der Oldesloer Sportvereine müßte stark eingeschränkt werden. Wir wollen auch nicht vergessen, daß diese schöne Anlage für die älteren Bürger unserer Stadt ein Erholungsgebiet darstellt, das durch den Bau der Straße mit ihrem Verkehrslärm verloren geht.

Wir wenden uns daher an alle Bürger der Stadt, gegen diese Pläne mit Entschiedenheit Einspruch einzulegen. Bekunden Sie uns bitte durch Ihre Unterschrift, daß auch Ihnen die Erhaltung des Bürgerparks in der jetzigen Form ein echtes Anliegen ist.“

Die Gemeinschaft hofft, daß sich bei dieser Volksabstimmung die große Mehrheit der Oldesloer für die Erhaltung des Bürgerparks aussprechen wird. An einer solchen Forderung, die von der Mehrheit der Einwohnerschaft getragen wird, könne weder die Landesregierung, noch der Kreis und die Stadt vorbeigehen, erklärte ein Sprecher der Gemeinschaft.

Unverständlich ist es allerdings, daß die Aufforderung zur Teilnahme an dem „Volksbegehren“ nicht die Namen der Gründer dieser Gemeinschaft trägt. Während die Bürger aufgefordert werden, namentlich Einspruch gegen das städtische Projekt zu erheben, bleiben die Beauftragten der Gemeinschaft anonym.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.11.1964

 

Dienstag, 17. November 1964

Die Meinung des Lesers

Der Magistrat zum „Volksbegehren“

Die „Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks“ hat in einer Postwurfsendung die Oldesloer Bürger aufgerufen, gegen den Bau einer breiten Straße auf einem Damm über den Bürgerpark Einspruch zu erheben. Dieser wird damit begründet, daß die Kreisstadt ihrer einmalig gelegenen „grünen Lunge“ beraubt wird und der Spielbetrieb der Oldesloer Sportvereine stark eingeschränkt werden müßte.

Die in dieser Postwurfsendung angeführten Begründungen sind irreführend. Es bleiben sowohl der Bürgerpark als auch die jetzt auf dem Exer vorhandenen Sport- und Spielplätze erhalten. Zum Bürgerpark gehören nämlich nicht nur der Exer, sondern insbesondere die nördlich dahinterliegenden Grünanlagen.

Der Straßenzug, über den die Stadtvertretung bereits bei Aufstellung des Flächennutzungsplanes eingehend beraten hat und der für die weitere Entwicklung unserer Stadt lebensnotwendig ist, verläuft am Nordrand des Exers. Der Exer hat zwischen den Baumreihen eine Breite von ca. 130 Metern. Nach Ausbau der Straße wird eine mittlere Breite von 95 Metern verbleiben. Dieser Teil bleibt weiter für Sport- und Spielplätze erhalten. Auf der ostwärtigen Hälfte soll nach der Planung ein Spielfeld mit Fußballfeld-Normalgröße angelegt werden, während der westliche Teil für Jahrmarkt- und Spielzwecke erhalten bleibt. Der Sportplatz wird den Schulen und dem Vereinssport zur Verfügung stehen. Hierüber ist bereits mit Vertretern des VfL Einigung erzielt worden.

Wie bekannt sein wird, sind die Aufträge für den Bau eines neuen Sportplatzes an der Papierfabrik schon vergeben. Dieser wird insbesondere dem Schulsport zur Verfügung stehen.

Im übrigen ist nach der Planung nicht eine Verkleinerung, sondern eine Erweiterung des Bürgerparks vorgesehen. Er soll über die Trave hinweg ausgedehnt werden. Als erste Maßnahme hierzu ist die Schaffung einer größeren Grünanlage am sogenannten „Königsteich“ geplant. Der Auftrag zur Ausarbeitung des Landschaftsentwurfs durch einen Gartenarchitekten ist schon vorbereitet.

Der Fußgänger wird den Bürgerpark in Zukunft vom Exer aus durch eine Unterführung gefahrlos erreichen können. Es ist auch nicht so, daß die Straße wie eine Barriere den Blick in die dahinterliegenden Grünanlagen versperren wird. Die geplante Brücke über die Trave wird so gestaltet, daß ein freier Durchblick gewährleistet ist.

Weiter ist beabsichtigt, eine Fußgängerbrücke in der Glockenkuhle über die Trave zu bauen, so daß ein Rundgang vom Bürgerpark über die Anlagen zum Königsteich und zurück zum Exer möglich ist.

Im „Stormarner Tageblatt“ ist mit Recht bemängelt worden, daß sich die „Gemeinschaft“ anonym verhält. Wahrscheinlich läßt dieser Umstand die Vermutung zu, daß es sich im wesentlichen um Anlieger der Lorentzenstraße handelt, die weniger die Erhaltung des Exers, als vielmehr ihre eigenen Interessen im Auge haben.

Stadt Bad Oldesloe, Der Magistrat; Hermann Barth, Bürgermeister.

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.11.1964

 

Donnerstag, 19. November 1964

Die Meinung des Lesers

Gemeinschaft antwortet der Stadt

Der Leserbrief der Stadt Bad Oldesloe im „Stormarner Tageblatt“ vom 17. November 1964 versucht mit weiteren neuen Versprechungen und Zahlenspielereien den Bau der Nordtangente über den Bürgerpark der Bevölkerung schmackhaft zu machen. In den letzten Jahren haben wir des öfteren solche Erklärungen gehört, die nach kurzer Zeit dann nicht eingehalten wurden. Wir verweisen auf die Äußerung eines Stadtrats am 24. Mai 1961, wonach der Bau einer Straße über den Bürgerpark „auf Eis gelegt“ sei und die Erklärung des Bürgermeisters im „Oldesloer Hof“ vom 22. Jan. 1962, die im krassen Widerspruch zur jetzigen Planung der Nordtangente steht.

Es sind noch nicht drei Jahre her, als in der Oberschule der Planverfasser den Bau der Nordtangente damit begründete, daß sie lebensnotwendig für die Oldesloer Wirtschaft wäre. Über diese Straße müsse der Verkehr an die Innenstadt herangeführt werden. Die dafür notwendigen Parkflächen waren im Flächennutzungsplan im Ostteil des Bürgerparks und auf der Grünanlage an der Schützenstraße/Lorentzenstraße vorgesehen.

Im Gegensatz hierzu sieht der Bebauungsplan nur den Bau einer Straße über den Exer vor. Neue Parkflächen sind im Plan nicht ausgewiesen, das heißt, die neue Straße ist als Umgehungs- oder Durchgangsstraße gedacht. Ist dies wirklich die jetzige Absicht der Befürworter dieser Straße, wenn ja, dann entfällt doch die ursprüngliche Begründung für den Bau. Wenn die Straße aber der Wirtschaft der Innenstadt dienen soll, müssen zwangsläufig neue Parkplätze geschaffen werden. Nach dem Straßenbau werden weitere Flächen des Bürgerparks dem Sport verloren gehen, darüber können auch noch so viele Erklärungen des Magistrats nicht hinwegtäuschen.

Wir sind weiter der Meinung, daß die Straße mit mancherlei Unsicherheiten belastet ist. Was kann geschehen, wenn ein Ball die Windschutzscheibe eines Autos trifft, einen Fahrer erschrickt oder ablenkt? Die Folgen können unabsehbar sein. Die Sicherheit einer Straße ist ebenso wichtig wie die Leistungsfähigkeit. Bei dem geringen Abstand der Sportplätze von der Straße ist diese Sicherheit nicht gegeben.

Die Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks ist über den Verdacht der Anonymität erhaben. Sie hat triftige Gründe für ihr Verhalten, zumal bereits 1962 einem Bürger dieser Stadt, dem es um sachliche Kritik an dem Bau der Nordtangente ging, von Seiten der Stadt erhebliche Schwierigkeiten in seinem Fortkommen gemacht wurden. Jeder Mensch, dem die Wahrung demokratischer Regeln ein aufrichtiges Bedürfnis ist, muß über diese Unfairneß empört sein. Trotzdem wird die Anonymität der Gemeinschaft zu gegebener Zeit aufgehoben. Dem Herrn Bürgermeister können wir allerdings versichern, daß selbstverständlich hinter der Gemeinschaft auch Anlieger der Lorentzenstraße stehen.

Wir bitten deshalb alle Bürger, denen an der Erhaltung des Bürgerparks gelegen ist, die zugestellte Karte umgehend abzusenden.

Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.11.1964

 

Donnerstag, 19. November 1964

Die Meinung des Lesers

Es wäre kein Bürgerpark mehr

Wie ich höre, ist die Diskussion um die Umgehungsstraße durch den Bürgerpark in Bad Oldesloe wieder entfacht. Das ist nur gut so, und man kann allen Bürgern Oldesloes nur zurufen, sich mit allen zu Gebote stehenden Mitteln dagegen zu wehren, daß die Umgehungsstraße durch den Bürgerpark gelegt wird. Sicher steht Bad Oldesloe vor außerordentlich schwierigen verkehrspolitischen Problemen, und sicher darf man auch unseren Stadtvätern unterstellen, daß sie nach bestem Wissen und Gewissen die Entschlüsse zu verfechten suchen, von deren Richtigkeit sie überzeugt sind; trotzdem sollte man in einer Demokratie auch als einzelner seine Meinung offen sagen, und das sei hiermit noch einmal geschehen.

Oldesloe liegt mit seinem Zentrum zwischen zwei grünen Lungen, um die sie jeder Ort beneiden würde, nämlich dem Kurpark auf der einen und dem Bürgerpark auf der anderen Seite. Der Bürgerpark ist für Alt und Jung in wenigen Minuten zu erreichen, dort ist man vor Hast, Unrast, Lärm und Autoabgasen bisher noch einigermaßen sicher gewesen. Ausgerechnet diese eine Lunge will man nun teilweise schädigen und lahmlegen. Das muß und wird für die Bürger Oldesloes mit ganz erheblichen Nachteilen verbunden sein.

Ich sehe das jetzt einmal von meiner beruflichen Seite, da ich als Arzt mich auch mit solchen Problemen auseinanderzusetzen habe. Mehr und mehr mehren sich im medizinischen Schrifttum die Anzeichen, daß wir einer neuen Krankheit nicht mehr Herr werden können, die aber auf die Dauer ungeheure Schäden an der Volksgesundheit hervorrufen wird, nämlich der „Lärmkrankheit“. Jeder fünfte Stadtbewohner ist heute schon lärmkrank, das heißt, er kann nicht schlafen, bekommt nervöse Reizsymptome, und es können auch Störungen alle wichtigen anderen Organe auftreten, vor allen Dingen aber büßt er einen erheblichen Teil seiner Leistungsfähigkeit ein.

In Wiesbaden hat vor kurzem die Jahrestagung des Deutschen Arbeitsringes für Lärmbekämpfung stattgefunden. Der Vorsitzende des Bundestagsgesundheitsausschusses hat die sehr richtige Meinung vertreten: „Wir müssen sofort handeln, denn an der Lärmfront entscheidet sich nicht zuletzt die lebenswichtige Auseinandersetzung Fortschritt kontra Gesundheit.“ Schon Robert Koch hat einmal gesagt, daß wir eines Tages den Lärm genauso bekämpfen müssen wie die Cholera und die Pest, und zweifellos ist dieser Punkt heute eingetroffen. Wenn die Umgehungsstraße gebaut wird, wird der Genuß des Bürgerparkes vom Lärm der Autos und den Abgasen erheblich beeinträchtigt sein. Selbst wenn man den Bürgerpark wieder schön herrichten würde, würde er auf die Dauer – eben durch die angeführten Tatsachen – doch die Besucher vergrämen. Dort noch Sport auszuüben wird keine besondere Freude sein.

Daß man dem Bürgerpark überhaupt keine besondere Rolle mehr beimißt, scheint mir doch eine Tatsache zu sein, da man in den letzten Jahren gerade diese schöne Ecke der Stadt Bad Oldesloe so sehr vernachlässigt hat. Da die Stadt schon jetzt der Autoflut nicht mehr Herr werden kann – und dafür kann man sie natürlich nicht verantwortlich machen –, wird meines Erachtens die Zukunft des Bürgerparkes noch trauriger aussehen, auch wenn das heute weitgehend bestritten wird. Wenn erst einmal die Autostraße durch den Bürgerpark gebaut ist, wird der Aufenthalt hier ziemlich unerträglich werden. Ich kann mir dann sehr gut vorstellen, daß sehr bald die freien Flächen des Bürgerparkes als zusätzliche Parkplätze benutzt werden. Einen Vorgeschmack dessen, was da auf die Bürger Oldesloes zukommt, konnte man haben, als die Aufstiegsspiele des VfL Oldesloe im Stadion stattfanden, da war der Bürgerpark schon als Parkplatz freigegeben.

Meines Erachtens sollten sich auch die Schulen mehr wehren. An der Theodor-Mommsen-Schule war der Lärm unerträglich, so daß der Unterricht gestört wurde. Jetzt wird man also die Straße direkt an der Berufsschule entlanglegen, auch das scheint mir völlig widersinnig.

Man kann also den Bürgern Oldesloes nur immer wieder zurufen: Seid wachsam, paßt auf, benutzt euer Bürgerrecht, laßt euch keine Meinung vom Stadtparlament aufdrängen, die ihr nicht wollt. Es geht um eure Gesundheit und um die Gesundheit eurer Kinder. An dem Beispiel Große Salinenstraße – Kurparkallee könnt ihr sehen, was aus einem einst ruhigen Wohnortviertel geworden ist. Es gibt andere Möglichkeiten, und die scheinen mir nicht genügend ausdiskutiert zu sein. Sind einmal erst Tatsachen geschaffen, sind diese nicht mehr rückgängig zu machen.

Dr. med Peter Greve, Facharzt für innere Krankheiten, Stolzenau/Weser.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.11.1964

 

Donnerstag, 19. November 1964

Die Meinung des Lesers

Kein Platz mehr für Volksfeste

Bei der Behandlung dieses Themas hat man meines Erachtens nach einige Punkte bisher außer acht gelassen.

Das Kindervogelschießen und der Jahrmarktsbetrieb, die bisher die westliche Seite des Exers benutzten und ausgefüllten, dürften, nachdem ein Drittel der Fläche – wenn nicht mehr – in Fortfall kommt, nur noch in einem erheblich beschränkten Umfange durchführbar sein. Einen Zirkus von einiger Größe wird es in Oldesloe nicht mehr geben, da das vom Exer verbleibende Restgelände dafür nicht mehr reicht, auch eine Durchführung des bisher dort abgehaltenen Reitturniers ist infrage gestellt.

Das Naturtheater, wenn auch bisher leider wenig benutzt, wird völlig wertlos, da die dort abgehaltenen Veranstaltungen bei dem Lärm auf der Nordtangente, die in etwa 40 Meter vorbeiführt, nicht mehr hier durchgeführt werden können.

Zu den Ausführungen in dem Artikel „Der Magistrat zum Volksbegehren“dürfte auch noch einiges zu sagen sein. Es heißt darin, daß der Exer zwischen den Baumreihen eine Breite von 130 Meter hat und dass nach Ausbau der Straße eine mittlere Breite von 95 Meter verbleibt. Soweit mir bekannt ist, war die Sohle des vorgesehenen Dammes für die Straße bisher mit 50 Meter angegeben, so daß im Höchstfall nur etwa 80 Meter verbleiben. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, daß der Damm nicht über die ganze Länge des Platzes an der äußersten Nordseite verläuft.

Der vorgesehene Sportplatz dürfte bald zu einem Ärgernis werden. Ich habe es oft erlebt, daß beim Fußballspiel, im Eifer des Gefechtes, ein Ball hoch und weit über das Spielfeld hinausgeschossen wurde. Diese Bälle würden dann in Zukunft auf der Nordtangente landen.

Daß der vorgesehene Straßendamm, der eine Höhe von drei bis fünf Meter haben muß, den Blick auf die dahinterliegenden Grünanlagen versperrt, ist doch wohl nicht zu bestreiten. Der an der Travebrücke an der Ostseite des Platzes vorgesehene Durchlaß von elf Meter Breite gewährt einen Ausblick auf die jenseits der Trave liegenden Gärten und vielleicht auf die Landwirtschaftsschule.

Im übrigen hoffe ich, daß die Bürger von Oldesloe in dieser Angelegenheit nicht einmal so enttäuscht werden, wie die Anwohner der Lorentzenstraße.

In einer öffentlichen Versammlung am 22. Januar 1962 im „Oldesloer Hof“ erklärte Herr Bürgermeister Barth: „Die Stadt denkt nicht an eine Beschneidung der Vorgärten oder gar an Enteignung in der Lorentzenstraße.“ Das bestätigt ein Artikel des „Stormarner Tageblattes“ vom 23. Januar 1962 in einem Bericht über diese Versammlung. Jetzt, nachdem der Bebauungsplan 23a vorliegt, der das Gebiet der Lorentzenstraße umfaßt, ergibt sich, daß bei der vorgesehenen Straßenführung von 17 Meter Breite (Fahrbahn 11 Meter) auf der Südseite etwa drei Meter und auf der Nordseite etwa 1,50 Meter von den Vorgärten der Anlieger benötigt.

Wilhelm Altenburg, Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.11.1964

 

Freitag, 20. November 1964

Die Meinung des Lesers

„Meine Heimat wird mir verleidet“

Aus den uns bisher schon zahlreich zugegangenen Zuschriften aus allen Stadtteilen und Kreisen der Bevölkerung möchten wir schon jetzt einige wenige bekannt geben.

So schrieben uns:

  • Herr Willy Rosch (der frühere langjährige Bürgerworthalter): „Ich habe bereits in der Stadtverordnetensitzung vom 19. Februar 1962 starke Bedenken gegen die geplante Nordtangente ausgesprochen. Bei der Abstimmung gab es damals fünf Gegenstimmen bzw. Stimmenthalturigen.“
  • Zwei alte Damen aus dem St. Jürgens-Hospital (73 und 75 Jahre alt): „Als Bewohnerinnen im St. Jürgens-Hospital können wir keine weiten Wege mehr machen. Es wäre schade, wenn der Exer verschwindet.“
  • D., Bad Oldesloe: „Außerdem wird meine Heimat mir so verleidet, fremd, daß ich mir für meine Ruhejahre unbedingt einen neuen Ort im Grünen suchen muß. Es ist schlimm.“
  • W.F., Bad Oldesloe: „So etwas gibt es in keiner Stadt. Bisher wurden nur Grünanlagen geschaffen, aber niemals zerstört.“
  • B., Bad Oldesloe :„Die Stadtväter sollten sich lieber um eine vernünftige Sportstätte bemühen, die einen Rasen erhält und keinen Gummiüberzug. Für den Bau der Umgehungsstraße gibt es bestimmt auch eine andere Lösung. Im übrigen sind die Straßen, die gebaut wurden, keine Meisterleistungen.“

Wir möchten nochmals alle Bürger der Stadt Oldesloe bitten, soweit sie mit der Zerstörung des Bürgerparks/Exers nicht einverstanden sind, die ihnen zugegangene Antwortkarte umgehend abzusenden und, soweit ihnen eine solche Karte nicht zugestellt ist, ihren Protest auf einer gewöhnlichen Postkarte an die Gemeinschaft (postlagernd) einzureichen.

Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks, Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.11.1964

 

Sonnabend, 21. November 1964

Die Meinung des Lesers

Nicht eigene Interessen vor Augen

Der Vorwurf, weniger die Erhaltung des Bürgerparks als vielmehr die eigenen Interessen im Auge zu haben, trifft mich nicht. In meinem Einspruch an die Stadt gegen den geplanten Nordring habe ich als ehemaliger Turnlehrer des Gymnasiums die schwersten Bedenken erhoben und u.a. geschrieben, daß der Bürgerpark durch diese Überquerung als Sportplatz völlig unmöglich gemacht werde.

Fast 40 Jahre, von 1908 bis 1947, bin ich als Sportlehrer täglich mit meinen Schulklassen durch die schöne Lorentzenstraße zum „Exer“ marschiert, um dort die Sportstunden abzuhalten, und ebenso oft habe ich den Zauber dieser gesunden Sportanlage empfunden: sie lag so nahe bei den Schulen, nicht weit vom Mittelpunkt der Stadt entfernt, und dort der grüne Rasen, die schönen alten Bäume und ringsum die Trave, in der seit 1913 der Schwimmunterricht erteilt wurde; die meisten Schüler erwarben den Schwimmschein, besonders seit Schwimmen im Abiturium geprüft wurde. In der Badeanstalt waltete Herr Kahlke immer mit der gleichen unermüdlichen Hingabe und Strenge seines Amtes, von allen respektiert.

Und um unsere Turnklassen spielten die noch nicht schulpflichtigen Jungen und Mädchen der Innenstadt, hatten Augenweide an den Sportübungen ihrer größeren Kameraden und versuchten, es ihnen nachzutun. Vater und Mutter wußten ihre Kinder auf dem Exer, wo sie gut aufgehoben waren.

Zum 25jährigen Bestehen der Oberschule beglückte unserer früherer Schüler, der Ministerialdirektor Professor Dr. Karl Krümmel, die Schule mit 15.000 RM vom Ministerium in Berlin, die zur Errichtung des Stadions dienen sollten. Dieses tat er, wie er in seinem Vortrag in der Aula sagte, aus Dankbarkeit für die unvergeßlich schönen Schuljahre, die er als Hamburger hier in Oldesloe und auf dem Exer verlebt hatte. Hier konnte er ungestört und in der reinen Luft trainieren für die Erfolge, die er errang: er wurde Norddeutscher Meister im 10000-Meter-Lauf. Nach dem Ersten Weltkrieg war es dann unser Schüler Peter Frandsen: jeder ältere Oldesloer sieht ihn wohl noch vor sich, wie er mit seinem gazellenleichten Lauf jeden Zuschauer entzückte und dann später den Titel des Deutschen Meisters im 5000-Meter-Lauf errang.

Viele Sportler kamen aus der Ferne zu uns. Hier wurden die Ausscheidungskämpfe für die „Preußenspiele“ durchgeführt, zuerst innerhalb der Provinz, dann innerhalb der Sieger der vier Provinzen, die dann in Berlin den Preußensieger im Kampf mit den Siegern aus Ostpreußen, Schlesien und Sachsen ermittelten. Unser Exer galt als der schönste Sportplatz in Schleswig-Holstein, und mit Recht.

Gerade auf dem Sportplatz und beim Training wird besonders tief geatmet, und wir Sportlehrer sollen für reine staub- und benzinfreie Luft sorgen. Siehe Eingesandt von Herrn Dr. Greve.

Einen Umstand sollte die Stadtverwaltung auch noch berücksichtigen. Wenn Oldesloe weiter wächst, wie es dort auch erwünscht wird, wird die Badeanstalt am Poggensee bei weitem nicht ausreichen und der Mudd noch schneller an die Oberfläche kommen als jetzt. Dann wird man am jenseitigen Ufer der Trave ein großes schönes Freibad errichten können, das man von der Trave ableitet. Vielleicht findet sich dann auch einmal wieder ein früherer Schüler, der aus Dankbarkeit zu den Unkosten für einen großzügigen Ausbau solcher Freudenquellen für die Jugend beiträgt und wieder so schöne Schwimmfeste ermöglicht, wie die Oldesloer Schulen sie früher veranstalteten, und die eine besondere Freude für unseren verstorbenen Direktor Dr. Friedrich Michael waren.

Diese Aufzeichnungen mögen zeigen, wie der „Exer“ und auch schon der Weg dorthin durch die schöne ruhige Lorentzenstraße zum Kreislauf der täglichen Arbeit an der sportlichen Ertüchtigung und am Nervensystem unserer heranwachsenden Jugend gehört und wie dieser Kreislauf auch zu dem meinigen und zu dem meiner Frau, die alle festlichen Sportveranstaltungen dort mit mir und unseren Söhnen erlebt hat, gehört.

Der anfangs erwähnte Vorwurf hat das, was der Bürgerpark für die Generationen unserer Jugend bedeutet hat, mir wieder ganz besonders lebendig vor Augen geführt.

Studienrat i.R. Dr. Heinrich Vogler, Lorentzenstraße 17.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.11.1964

 

Sonnabend, 21. November 1964

Die Meinung des Lesers

Planung noch einmal durchdenken!

Wenn die Absicht der Stadt verwirklicht werden sollte, über den Bürgerpark und Exer eine Straße zu bauen, so wird dieses einzigartige ruhige Erholungsgebiet im Stadtzentrum zugleich mit seinen leider bisher recht ungepflegten Sportplätzen, die aber trotzdem wegen der zentralen Lage von den Schulen und Sportverbänden stark in Anspruch genommen werden, und dem herrlichen Gelände für das größte Volksfest aller Oldesloer Bürger, dem Kindervogelschießen, verlorengehen.

Sehr verständlich bin auch ich der Auffassung, daß eine Lösung der Frage gefunden werden muss, wie der Verkehr, sprich Käufer, am besten an die Innenstadt herangeführt werden kann. Aber wenn die Straße über den Exer gebaut werden sollte, wird der Verkehr nicht an die Innenstadt herangebracht, sondern er wird nur umgeleitet. Umgeleitet deshalb, weil die Straße auf einem Damm gebaut wird. Es fehlen die Parkplätze. Wenn aber die zwangsläufig notwendig werdenden Parkplätze nachträglich, und zwar entgegen allen heutigen Beteuerungen der Herren Stadträte, Stadtverordneten und nicht zuletzt der Verwaltung, doch angelegt werden müssen, wäre der Exer als Sportstätte und die Ruhe des Bürgerparks für alle Zeiten verloren, ganz abgesehen von anderen Veranstaltungen, die dort bisher außerdem durchgeführt worden sind.

Meines Erachtens gehen die Sorgen doch in erster Linie dahin, wie man den Käufer, der die Innenstadt lebensfähig hält, motorisiert möglichst dicht an den Stadtkern heranbringt und ihm dort eine Parkmöglichkeit anbietet. Hier zeigen sich aber Möglichkeiten auf, die ohnehin meines Erachtens zwangsläufig verwirklicht werden müssen. Meine Anregungen:

  1. Seit Jahren besteht in Bad Oldesloe die wohl fast einstimmige Meinung, daß man den stinkenden und völlig verschmutzten Travearm vom Bürgerpark, Hamburger Torbrücke bis Heiligengeist zuschütten sollte. Hier würde ein Gelände entstehen können, das entweder dem Anleger-Versorgungsverkehr vorbehalten bleibt oder für Parkplätze ausgewiesen wird. Wäre es nicht eine sehr dankbare Aufgabe, wenn sich die verantwortlichen Gremien der Stadt mit derselben Energie dieser Planung zuwenden würden, wie sie es gegen den Willen eines großen Teils der Bevölkerung zum Beispiel bei dem Straßenbau über den Bürgerpark tun? Sie hätten im ersten Fall, vielleicht mit Ausnahme ganz wenige Anlieger, alle Oldesloer Bürger hinter sich.
  2. Da ich auf dem Standpunkt stehe, daß in erster Linie das Parkplatzproblem gelöst werden muß, bietet sich ein Teil des Bürgerparkes hierfür zur Zeit doch förmlich an. Die Straße vom Marktplatz zum Bürgerpark, am neuen Amts Gerichtsgebäude vorbei, kann durch eine Brücke über die Trave verlängert werden, und dort kann in Richtung Schützenstraße (Wochenmarktgelände) ein ansehnlicher Parkplatz geschaffen werden. Ein gefahrloser Fußgängerweg ist dankenswerterweise bereits geschaffen worden, der den Benutzer dieses Parkplatzes zur Hamburger Torbrücke führt. Wenn auch ein maßgeblicher Stadtrat mir einmal geantwortet hat, daß niemals eine Straße vom Marktplatz zum Bürgerpark gebaut werden wird, so bin ich doch der Meinung, auch diese Straße kommt nicht nur, sie ist schon da! Auf die Brücke und der Parkplatz werden kommen. Das Wochenmarktgelände dürfte unter den hohen Bäumen und im Schatten auf dem jetzigen Kindergartengelände besser aufgehoben sein. Der Kindergarten dürfte endlich Anspruch auf Sonne erheben. Hier ist eine sehr gute Möglichkeit auf einem Teil des Gartengeländes des früheren Unfallkrankenhauses.
  3. Es ist nicht zu verantworten, daß Gebäude, die mit verhältnismäßig wenig Mitteln (gegenüber einem gleichgroßen Neubau) einem wirklich dankbaren Zweck zugeführt werden können, abgerissen werden. Es geht hier um das Unfallkrankenhaus. Wieviel Zustimmung würden unsere Stadtväter erhalten, wenn sie hieraus ein Heim für alte einsame Leute machten! Von diesen Menschen spricht man zwar gern und viel, sie werden aber überall nur an den Stadtrand verpflanzt. Hier würden sie nicht nur in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums wohnen, sondern in Ruhe und Frieden mitten in der Natur mit ihren vielen Ruhebänken!
  4. Ich möchte aber in meinen Gedanken noch weitergehen. Wir alle rechnen damit, daß in Bad Oldesloe die Einwohnerzahl in absehbarer Zeit stark ansteigen wird. Der Sportbetrieb wird entsprechend größer, er wird aber noch mehr aktiviert werden können, wenn ihm entsprechende Sportstätten zur Verfügung gestellt werden können. Maßgeblich ist und bleibt hierbei die zentrale Lage. Was kleinere Städte vorbildlich schon konnten, wird sicherlich eines Tages auch Bad Oldesloe können und müssen. Ich meine den Bau einer wirklichen Sporthalle, wie sie zum Beispiel in Mölln geschaffen ist. Dorthin fahren unsere Kinder zu größeren Hallensportturnieren. Wir haben in Bad Oldesloe heute nichts derartiges zu bieten. Will man denn für alle Zeiten auch diese Möglichkeit durch die Nordtangente über den Exer verbauen? Auf dieses zentrale Sportplatzgelände gehört sie doch hin! Der große Sportbetrieb darf nicht so weitläufig auseinandergezogen werden, vor allem dann nicht, wenn es einfacher, billiger, wesentlich vernünftiger und besser auf dem Exer geht!

Es ist sehr erfreulich, daß die Diskussion über diesen Bebauungsplan bei sehr vielen Oldesloer Bürgern endlich starken Widerhall gefunden hat. Mein Appell geht an die verantwortlichen Stellen der Stadt, an die Stadträte, an die Stadtverordneten und deren Ausschüsse: Durchdenken Sie ihre Planung nochmals sehr gründlich, wegen sie alles gegeneinander ab, und lassen Sie bitte alles Persönliche, was sie von den Anliegern der Lorentzenstraße denken, endlich beiseite! Auch die Anlieger der Lorentzenstraße sind Oldesloer Bürger und haben vielleicht in manchen Dingen ebenfalls gute Gedanken und Anregungen. Als „Betroffene“ beschäftigen sie sich naturgemäß mehr mit diesem Bauplan, zumal die Stadt uns ja nochmals besonders aufgerufen hat, unsere Bedenken und Anregungen zur Kenntnis zu bringen.

Walter Jürs, Bad Oldesloe, Lorentzenstraße 25.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.11.1964

 

Sonnabend, 21. November 1964

Der Bürgerpark ist in Gefahr!

Die Einspruchsfrist läuft am 23. November 1964 ab.

Jeder wahlberechtigte Bürger, dem die Erhaltung der Anlage am Herzen liegt, schicke – soweit noch nicht geschehen – die erhaltene Antwortkarte sofort ab. Wer keine Karte erhalten hat, wende sich an eine der Annahmestellen der Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks:

  1. Ströhl, Lorentzenstraße 6

Dr. Käselau, Hamburger Straße 53 I

  1. Heer, Wolkenwehe
  2. Vollpott, Pölitzer Weg 9

Aral-Tankstelle W. Kühl, Ratzeburger Straße 6

Gütte, Schadehorn

Wir werden unser Streben für die Erhaltung des Bürgerparks weiter unbeirrt fortsetzen.

Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks: Martin Münster, Dr. Käselau, Otto Harms.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.11.1964

 

Montag, 23. November 1964

Kampf um Bürgerpark

Bis gestern 1500 Stimmzettel für seine Erhaltung

Zum Wochenende hatte die „Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks“ ihre Aktivität noch verstärkt. Auf allen Plätzen und in allen Straßen sieht man Tafeln mit gelben Plakaten: „Oldesloer Bürger und Naturfreunde! Der Bürgerpark ist in großer Gefahr. Wir erheben Einspruch! Geben Sie uns Ihre Stimme.“ Darunter sind Ausgabestellen für Stimmzettel des heute auslaufenden „Volksbegehrens“ angegeben. Bis zum Wochenende lagen der Gemeinschaft 1500 zustimmende Karten vor, was nach Ansicht der Initiatoren mit der Zustimmung von rund 5000 Einwohnern gleichzusetzen ist.

70 bis 80 Oldesloer Bürger nutzten gestern vormittag die Möglichkeit, sich im Stadtbauamt über den Bebauungsplan „Ring um die Innenstadt“ zu informieren. Somit waren am vorletzten Tag der Planauslegung fast so viele Besucher wie in den vorangegangenen vier Wochen insgesamt zu verzeichnen.

Wie man aus dem Rathaus hört, wird sich die Stadtvertretung noch einmal mit dem Problem befassen, doch wird schon jetzt geltend gemacht, daß die Stadt bereits Millionen für die ersten beiden Abschnitte der Nordtangente ausgegeben habe und man unter diesen Umständen nicht auf die Fortführung durch den Bürgerpark verzichten könne.

Die Gemeinschaft betont demgegenüber, daß am heutigen Montag zwar die Einspruchsfrist gegen den ausgelegten Bebauungsplan Nr. 23a ablaufe, daß aber die Bemühungen zur Erhaltung des Bürgerparks als grüne Lunge und Sportstätte für die Jugend weitergeführt würden. Die Gemeinschaft sei fest entschlossen, noch drastischere Kampfmaßnahmen als bisher zu ergreifen, weil durch den Bau einer Straße durch den Bürgerpark das Wohl der Allgemeinheit geschädigt werde. Viele prominente Bürger hätten sich inzwischen der Notgemeinschaft angeschlossen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.11.1964

 

Dienstag, 24. November 1964

2002 Einsprüche gegen Nordtangente

Gestern bei der Stadtverwaltung eingereicht

Als Sprecher der „Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks“ lieferte der Kreistagsabgeordnete Otto Harms gestern im Stadthaus 2002 Einsprüche aus Oldesloer Haushalten gegen den vom Stadtparlament beschlossenen Bau einer Tangentenstraße quer durch den Bürgerpark ab.

„Damit haben sich, rechnet man die Familienmitglieder hinzu, mehr als 6000 Einwohner ganz klar für die Erhaltung des Bürgerparks als grüner Lunge und Sport- und Erholungsstätte für die Jugend ausgesprochen“, erklärte die Gemeinschaft, die dieses „Volksbegehren“ organisiert hatte. Wie Otto Harms mitteilte, hat auch der Vorstand des Haus- und Grundeigentümervereins vorsorglich seine Bedenken gegen den Bau der Straße durch den Bürgerpark bei der Stadt angemeldet. Auf einer Generalversammlung sollen die Mitglieder in Kürze Gelegenheit bekommen, dazu Stellung zu nehmen.

Bei der Gemeinschaft gingen viele Briefe ein, deren Schreiber die Initiative zur „Rettung des Bürgerparks vor der Zerstörung“ begrüßen.

Wie die Notgemeinschaft betont, wird sie ihre Bemühungen zur Erhaltung des Bürgerparks auch nach Ablauf der Einspruchsfrist gegen den Bebauungsplan Nr. 23a fortsetzen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.11.1964

 

Mittwoch, 25. November 1964

Stadtverwaltung sagte genaue Prüfung zu

Proteste gegen Nordtangente erst zum Bauamt, dann zum Planungsausschuß

Bürgermeister Hermann Barth erklärte zu den von der „Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks“ bei der Stadtverwaltung eingereichten Einsprüchen, sie würden sehr genau geprüft werden. Neben den mehr als 2000 Karten mit dem von der Gemeinschaft formulierten Protest liegt auch eine Reihe von Schreiben mit detaillierten Einwendungen vor. Mit ihnen wird sich zunächst das Bauamt beschäftigen, um sie dann dem Planungsausschuß zuzuleiten.

Wie die Gemeinschaft mitteilt, konnte sie 108 Karten, die ihr bei rechtzeitiger Absendung verspätet zugestellt wurden, erst nachträglich der Stadtverwaltung übergeben. Die Zahl der Karten hat sich damit auf 2120 erhöht. Bei der Gemeinschaft gingen auch acht negative Stellungnahmen ein. Zwei Kölner, die sich längere Zeit zur Erholung in Bad Oldesloe aufgehalten hatten, und eine Reihe gebürtiger und jetzt auswärts wohnender Oldesloer bekundeten der Gemeinschaft ihre Sympathie.

Der zusammen mit den übrigen Einsprüchen eingereichte Protest der Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks hat folgenden Wortlaut:

  1. Die stärksten Bedenken bestehen nach wie vor gegen die Zerstörung der Grünanlagen des Bürgerparks/Exer, die auch in ihren verbleibenden Teilen durch den Bau der Nordtangente so gut wie wertlos werden. Siehe Artikel des Herrn Dr. Greve im „Stormarner Tageblatt“ vom 19. November 1964.
  2. Die Nordtangente erfüllt in der Planung laut Bebauungsplan 23a nicht mehr den ihr zugedachten Zweck. Sie sollte laut den Ausführungen des Herrn Professor Worthmann den Autoverkehr zum Wohle der innerstädtischen Wirtschaft an die Innenstadt heranführen. Da jetzt keine Parkplätze vorgesehen sind, wird sie sinnlos, zumal die Bundesstraße 75 nach wie vor weiter durch die Stadt geleitet werden soll.
  3. Die jetzt geplante Straßenführung schafft mit ihren Kreuzungen an der Grabauer, der Schützen- und der Segeberger Straße Gefahrenpunkte, die mit denen an der Bundesstraße 404 zu vergleichen sind. Offenbar hat man aus diesen Erfahrungen noch nichts gelernt.
  4. Die Klage über Lärmbelästigungen in der Theodor-Mommsen-Schule, die weit von der Straße zurückliegt, war seit Jahren ein Ärgernis. Wie weit mehr werden die drei Berufsschulen betroffen, die dann fast unmittelbar an der Straße liegen.
  5. Die geplanten Sportanlagen auf dem Exer werden nur eine kurze Lebensdauer haben, da sie unmittelbar an einer Verkehrsstraße sinnlos sind. Daß Autoabgase die Eigenschaft haben, zu stinken und auf dem Boden weiterzukriechen, ist bekannt. Es wäre für unsere Begriffe unverantwortlich, die Schulkinder und Jugend unter dem ständigen Lärm und der Verseuchung durch Abgase dort Sport treiben zu lassen. Siehe Artikel des Herrn Dr. Vogler im „Stormarner Tageblatt“ vom 21. November 1964. Nach Fertigstellung der Sportanlagen auf dem Gelände der Papierfabrik wird man den Sportbetrieb der Schulen dorthin verlegen müssen, zumal auf dem Exer auch keine Laufbahn mehr vorhanden wäre. Das Gymnasium, die Mittelschule und die Klaus-Groth-Schule hätten Anmarschwege, die einen erheblichen Teil der Sportstunden in Anspruch nehmen, und das in einer Zeit, in der man sich bemüht, die sportliche Betätigung der Schuljugend aus den bekannten gesundheitlichen Gründen zu fördern. Liegt das im Sinn des „Goldenen Plans“?

Soweit uns bekannt ist, hat die Kommission unter Herrn Professor Worthmann nicht nur den jetzt zur Ausführung vorgesehenen Plan, sondern noch zwei weitere Vorschläge ausgearbeitet. Weshalb stellt man diese nicht einmal zur Diskussion, um gegebenenfalls eine bessere Lösung zu finden, die die vorstehenden Nachteile ausschaltet?

Wir sind der Meinung, daß es richtiger wäre, wenn man die Sanierung des kranken Teils, d.h. des inneren Stadtkerns zuerst in Angriff genommen hätte, um aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen die weitere Planung zu entwickeln.

Der Bürgerpark diente bisher dem Wohle der Gesamtbevölkerung, wir halten es für nicht verantwortlich, wenn er dem Autoverkehr geopfert wird. Wir appellieren einmal an die verantwortlichen Mitglieder des Stadtparlaments, bei der schweren Entscheidung das Interesse aller Bevölkerungsschichten nicht aus den Augen zu lassen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.11.1964

 

Montag, 30. November 1964

RPJ besichtigt Kleinstschwimmhalle

Der Stadtausschuß des Ringes Politischer Jugend hat auf seiner letzten Besprechung unter Vorsitz von Diethart Reichardt (Junge Union) beschlossen, am 13 Dezember eine Studienfahrt nach Ritterhude/Bezirk Bremen zu unternehmen. Dort soll die Kleinschwimmhalle besichtigt werden. Das Mitglied des Deutsche Schwimmstättenausschusses, Dr. Fabian (Bremen) wird den Teilnehmern nähere Erläuterungen geben und über die Erfahrungen mit dem Musterschwimmbad berichten Zu der Fahrt sollen auch Vertreter der drei Fraktionen SPD, CDU und FDP eingeladen werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.11.1964

 

Freitag, 11. Dezember 1964

„Packt die Badehose ein!“

Diese Empfehlung gibt der Vorsitzende des RPJ-Stadtausschusses, Diethart Reichardt, den Vertretern der Jungen Union, Jungdemokraten und Jungsozialisten, die am kommenden Sonntag nach Ritterhude bei Bremen fahren. Hierbei handelt es sich um eine Studienfahrt. Die jungen Menschen wollen eine Muster-Kleinstschwimmhalle des Deutschen Schwimmstättenverbandes besichtigen und sie gleich an Ort und Stelle praktisch ausprobieren. Auf Einladung des Ringes Politischer Jagend nehmen von der CDU-Fraktion Stadträtin Hayn und Stadtverordneter Ludwig, von der SPD Bürgerworthalter-Stellvertreter Schömer und von der FDP die Stadtverordnete Lüders teil. Als Fachleute fahren Stadtbaumeister Walter Heinemann und Architekt Hans-Joachim Husung mit.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.12.1964

 

Sonnabend, 12. Dezember 1964

Die Meinung des Lesers

Offener Brief an den Magistrat

Sehr geehrte Herren!

Nach Ablauf der Auslegungsfrist des Bebauungsplanes Nr. 23a ergibt sich für Sie die sicherlich unerwartete Lage, feststellen zu müssen, daß Sie die Fühlung mit einem erheblichen Teil der Oldesloer Bürger nicht nur verloren haben, sondern Beschlüsse faßten, die von diesen Bürgern schärfstens abgelehnt werden. Sie glaubten, sich über alle in den letzten zwei Jahren von den Bürgern vorgebrachten Bedenken diktatorisch hinwegzusetzen und Ihr Ziel, den Bau der Nordtangente über den Bürgerpark/Exer, ohne wesentlichen Widerspruch durchsetzen zu können. Neben den von der Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks Ihnen überreichten über 2000 Einsprüchen haben Sie aus allen Kreisen der Bevölkerung eine große Anzahl weiterer Bedenken gegen Ihren Bebauungsplan erhalten. Es sind aber nicht nur Bedenken, die Ihnen zugingen, sondern auch eine Fülle von Anregungen darunter. Wir glauben, daß es Ihnen nicht möglich ist, gegen den Willen eines so großen Teiles der Bevölkerung und gegen das Allgemeinwohl Ihre Ziele unbeirrt zu verfolgen.

Im Interesse einer sachlichen Fortführung eines Meinungsaustausches und einer zu findenden Lösung, die auch von den Oldesloer Bürgern begrüßt werden kann, zwingen uns, insbesondere auch um verschiedenen Äußerungen und Gerüchten nicht nachgeben zu brauchen, nunmehr eine klare Stellungnahme zu nachstehenden Fragen zu erbitten:

  • Ist der Magistrat und sind die von uns gewählten Abgeordneten gewillt, eine Überprüfung Ihres Beschlusses zum Bebauungsplan Nr. 23a vorzunehmen und in einer öffentlichen Stadtverordnetensitzung hierzu Stellung zu nehmen?
  • Unseres Wissens hat Herr Professor Worthmann außer dem vom Magistrat verfolgten Plan der Nordtangente noch zwei weitere Pläne ausgearbeitet. Stimmt unsere Annahme und ist der Magistrat bereit, diese Pläne der Öffentlichkeit bekanntzugeben?
  • Halten Sie Ihre in der Presse wiedergebene Begründung, daß Sie für die ersten Bauabschnitte der Nordtangente-Ringstraße bereits Millionenbeträge ausgegeben hätten, und daher könnten und würden Sie von dem Weiterbau der Nordtangente in der vorgesehenen Planung grundsätzlich nicht abweichen, weiter aufrecht?
  • Ist Ihnen bekannt, daß alle Parteien die Förderung der Gesundheit des Menschen in den Vordergrund ihrer Bestrebungen setzen und Parteiprogramme dieses immer wieder besonders betonen, zuletzt auf dem SPD-Parteitag in Karlsruhe?
  • Wie glauben Sie, daß sich diese Forderung der Parteien mit Ihrem Plan verträgt, wenn Autoraserei, Autolärm und Benzingestank auch in den Bürgerpark verlegt werden?
  • Wie vertreten Sie es vor dem Steuerzahler, ein zentrales, großes Sportplatzgelände, das mit verhältnismäßig geringen Mitteln erneuert werden kann, für alle Zeiten zu zerstören und dafür am Stadtrand mehr oder weniger kostspielige Sportplätze anzulegen?
  • Ist in Ihre Planung für spätere Jahre der Bau eines Schwimmbades sowohl für sportliche Zwecke wie auch für die allgemeine Bevölkerung und einer Sporthalle schon mit einbezogen worden, und glauben Sie, daß diese Sportstätten dann irgendwo am Stadtrand besser aufgehoben sind als im Zentrum der Stadt, an der Trave und am Exer, wo sie von allen Oldesloer Bürgern gut erreicht werden können?
  • Haben Sie auch schon einmal Vergleiche gezogen, welche Kosten Ihre geplanten neuen Sportplätze insgesamt und welche Kosten dagegen gegebenenfalls der Bau einer Sporthalle oder eines Schwimmbades verursachen werden?
  • Sind Sie heute noch davon überzeugt, daß die Sportvereine und die Schulen Ihre geplante Lösung der Anlage neuer Sportplätze unter Aufgabe eines großen Teiles des Exer begrüßen und mit Ihnen einig sind?
  • Halten Sie es wirklich für vertretbar dem Steuerzahler gegenüber, wenn im Zuge der geplanten Nordtangente nicht nur erhaltungswürdige Gebäude (zum Beispiel das ehemalige Unfallkrankenhaus), sondern auch ein vor wenigen Jahren, erst erbautes Einfamilienhaus der Spitzhacke zum Opfer fallen müssen?
  • Wird die Nordtangente nach ihrer geplanten Fertigstellung doch eine Verlegung der B 75 sein, da aus der geplanten „Abzweigung“ dieser Straße an der Hamburger Straße nichts anderes zu entnehmen ist?

Wir erlauben uns zu betonen, daß wir bereit sind, in eine sachliche Diskussion Ihrer Pläne mit Ihnen einzutreten, aber ebenso entschlossen sind, alles zu versuchen, um den Bau einer Straße über den Bürgerpark/Exer zum Wohle der Oldesloer und der Sportjugend zu verhindern.

Mit vorzüglicher Hochachtung Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks, Bad Oldesloe. Martin Münster Dr. Käselau, Otto Harms.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.12.1964

 

Sonntag, 13. Dezember 1964

Kleinstschwimmhalle für die Kreisstadt?

Ring Politischer Jugend lud zu einer Besichtigungsfahrt – Stoff für Diskussion

„Kann sich die Kreisstadt ein Hallenbad leisten?“ – „Ist der Bau eines überdachten Lehrschwimmbeckens an der Stadtschule eine Fehlinvestition von Geldern?“ – „Läßt sich hier durch zusätzliche Einrichtungen eine bessere Ausnutzung erreichen?“ – Um diese Fragen ging es auf einer Studienfahrt des Ringes Politischer Jugend. Ziel war die Kleinstschwimmhalle in Ritterhude bei Bremen.

Die Idee zu dieser Besichtigung stammt von der Jungen Union. Sie hatte in ihrer Zweimonatsschrift „Stormarnspiegel“ das Projekt einer Kleinstschwimmhalle angepriesen und dabei die Meinung vertreten, daß Lehrschwimmbecken allein zu kostspielig seien. Nach Ansicht der Jungen Union müßte, wenn schon kein Geld für ein Hallenbad in naher Zukunft zur Verfügung steht, auf alle Fälle eine Kombination wie in Ritterhude möglich sein.

Man entschloß sich dann, an Ort und Stelle nach den Erfahrungen mit diesem Schwimmhallentyp zu fragen. Neben Vertretern der Jungsozialisten, Jungdemokraten und Jungen Union fuhren Stadträtin Lisa Hayn, stellvertretender Bürgerworthalter Schömer, Stadtverordneter Ludwig, Stadtverordnete Frau Lüders, Stadtbaumeister Heinemann, Architekt Husung und Bademeister Arpe mit.

Bei einem Rundgang erläuterte Dr. Fabian (Bremen) vom Deutschen Schwimmstättenverband die Muster-Kleinstschwimmhalle. Das Bad steht vormittags den Schülern, nachmittags und abends der Bevölkerung und den Vereinen zur Verfügung. Der hydraulisch verstellbare Beckenzwischenboden gestattet es, bei der kleinen Wasserfläche von 8 mal 12,5 Metern verschiedene Tiefen zwischen 0,3 bis 3 Meter innerhalb von vier Minuten einzustellen Diese Möglichkeit gewährleistet eine hundertprozentige Ausnutzung der Schulschwimmstunde, auch mit Klassen, die aus Schwimmern und Nichtschwimmern bestehen.

Dr. Fabian berichtete weiter, daß die Kleinstschwimmhalle mit einem Schwimmeister und einer Badewärterin in einschichtigem Betrieb geleitet wird. Vormittags sind nur die Lehrkräfte der Schule anwesend. Die Berechnungen für die Wirtschaftlichkeit ergeben Werte, die etwa denen der Lehrbecken entsprechen.

Die abgerechneten Baukosten betrugen in Ritterhude ohne Grundstück rund 600.000 DM. Dabei muß man berücksichtigen, daß hier teilweise experimentiert wurde, was die Ausgaben vergrößerte. Aufgrund der bisherigen Ergebnisse scheint ein jährlicher Zuschuß von rund 25.000 DM erforderlich zu sein. Kinder zahlen 0,50 DM, Erwachsene 1 DM.

In der Diskussion lobten die Oldesloer die Kleinstschwimmhalle. Einige unter ihnen, auch Stadtverordneter Schömer, probierten das Bad gleich praktisch aus, indem sie sich in das angenehm temperierte Wasser (23 Grad) stürzten. Stadtbaumeister Heinemann und Architekt Husung sagten, es sei durchaus möglich, das geplante Lehrschwimmbecken für die Stadtschule in ähnlicher Form zu bauen.'

Als Experte vertrat Dr. Fabian die Ansicht, daß Bad Oldesloe eine Schwimmhalle bauen sollte. Ein reines Lehrschwimmbecken, wie es vorgesehen sei, wäre eine Fehlinvestition. Er empfahl die Einholung eines Gutachtens vom Deutschen Schwimmstätten-Verband.

Die Teilnehmer an dieser Besichtigungsfahrt wollen sich demnächst im Rathaus zu einer Diskussion über das Für und Wider treffen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.12.1964

 

Mittwoch, 16. Dezember 1964

Modell der Nordtangente

Die Stadt läßt ein maßstabgerechtes Modell der geplanten Nordtangente durch den Bürgerpark herstellen. Die Fahrbahn soll auswechselbar sein, um verschiedene Möglichkeiten der Trassenlegung zu prüfen. Wie Bürgermeister Barth mitteilte, wird sich zunächst der Planungsausschuß mit dem in unserer letzten Sonnabendausgabe veröffentlichten Offenen Brief der Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks befassen und alle Punkte sorgfältig prüfen. Die Stadt beabsichtigt ferner, die Einsender solcher Einsprüche, in denen bestimmte Gedanken zur Planung entwickelt werden, zu einer Diskussion in den Rathaussaal einzuladen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.12.1964

 

Sonnabend, 19. Dezember 1964

Die Meinung des Lesers

Eine Stimme für die Nordtangente

Da berufenere Bürger offenbar aus falscher Rücksicht nicht wagen, in der Öffentlichkeit ihre guten Gründe für den Bau der Nordtangente auszusprechen, sehe ich mich veranlaßt, einiges dazu zu sagen, damit nicht der Eindruck entsteht, daß die eigenartige „Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparkes“ die Auffassung einer großen Mehrheit in Oldesloe vertrete.

An sich existiert meines Erachtens diese „Gemeinschaft“ überhaupt nicht, juristisch gesehen jedenfalls nicht und mit demokratischen Grundsätzen gemessen auch nicht. Die sogenannten Vorsitzenden bzw. Initiatoren mußten erst durch die Öffentlichkeit gezwungen werden, ihre Namen zu nennen. Man sollte sie also – wie anonyme Briefschreiber – eigentlich gar nicht zur Kenntnis nehmen, aber man hat es doch entgegenkommenderweise und in sehr sachlicher Art durch Bürgermeister und Magistrat getan, obwohl diese Stellen zum Teil sogar persönlich in wenig schöner Art angegriffen wurden und werden. Ich meine, daß die erwähnten Initiatoren von vornherein mit offenem Visier für die an sich doch bestimmt gute Sachen hätten kämpfen sollen.

Im übrigen: Warum jetzt erst? Unter den Initiatoren befinden sich bekanntlich auch Abgeordnete, die diese Schritte zum Schutz des Bürgerparkes schon längst hätten unternehmen sollen, zumal sie sicherlich schon lange Zeit Gelegenheit hatten, sich über die Entwicklung der Dinge zu informieren. Noch eine Frage zu dem Zustandekommen: Warum haben die „Kämpfer“ gegen die Nordtangente nicht einen anderen Weg gewählt, nämlich den einer öffentlichen Versammlung? Ich möchte fast annehmen, weil sie sich von einer schriftlichen Befragung mit geschickt gewählten Schlagworten bei den leider aber bekanntlich meist wenig interessierten Bürgern mehr Zustimmung versprochen haben als von einer öffentlichen Versammlung, auf der handfest Begegnungen aus wirklich interessierten Kreisen und von Kennern der Verhältnisse zu erwarten waren.

Nun zur Sache selbst. Mir hat man schon als Schulkind beigebracht, wer mitreden oder kritisieren will, muß vorher Kenntnisse und Erfahrung sammeln und vor allem bessere oder mindestens brauchbarere Vorschläge machen. Was taten die Gegner der Nordtangente? Sie haben nur angegriffen, kritisiert und abgelehnt! Wo sind die Vorschläge für eine Behebung der Verkehrsmisere in und um Oldesloe?

Ich meine, daß der Magistrat bestimmt keine Ideallösung fand, aber er hat sich mit begrüßenswertem Elan und mit Erfolg bemüht, einen Weg zu finden. Er hat sogar offensichtlich die beste Lösung gefunden, denn es sind – wenn ich richtig informiert bin – bisher keine anderen, geschweige denn besseren Vorschläge gemacht worden. Damit dürfte erwiesen sein, daß es einfach keinen anderen Weg gibt.

Ich halte den Augenblick für gegeben und weiß mich ohne Überheblichkeit darin mit sehr, sehr vielen Bürgern der Stadt einig, um an dieser Stelle dem Magistrat mit Bürgermeister und Bürgerworthalter, aber auch nicht zuletzt allen beteiligten Mitarbeitern von Stadt und Kreis sowie von Verkehrsaufsicht, Polizei und Presse von Herzen Dank zu sagen für die Aufgeschlossenheit, mit der alle Genannten und Ungenannten die als Lösungsnotwendig erkannten Bau- und Verkehrsfragen angepackt und mit dem richtigen Blick auf morgen – nicht auf heute oder gar gestern – in einer der Allgemeinheit nützenden Weise zur Lösung bringen.

Man kann wohl davon überzeugt sein, daß die zur Zeit noch abseits stehenden Bürger sich auf die Dauer nicht einer fortschrittlichen Behandlung solcher Fragen verschließen werden und daß auch in Zukunft alle Oldesloer Probleme, die alle Bürger in gleicher Weise betreffen, zum Wohle der Allgemeinheit mit Einsicht und Verständnis gelöst werden.

Zum Abschluß weise ich noch darauf hin, daß ich keiner Gemeinschaft, keiner politischen Organisation angehöre oder von diesen als Sprecher beauftragt bin. Auch bin ich nicht Mitglied eines hypermodernen Vereins von jugendlichen Vorwärtsstürmer, sondern ich habe bereits das pensionsfähige Alter überschritten, denke aber trotzdem modern und fortschrittlich.

Alle sollten sich darüber klar sein, wir dürfen und können die Zeit nicht aufhalten – auch nicht den Bau der Nordtangente –, sonst geht die Zeit über uns hinweg.

Schließlich noch ein Vorschlag: Die durch der Bau der Nordtangente verlorengehenden kleinen Teile der „Grünen Lunge des Bürgerparkes“ sind leicht und bequem durch Ausdehnung des Kurparkes über die Beste hinaus nach Westen bis zur Hamburger Straße zu ersetzen.

Hans Graetz, Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.12.1964

 

Montag, 21. Dezember 1964

„Rathauspartei“ in Bad Oldesloe?

Erwägungen in der Interessengemeinschaft

Namhafte Mitbürger aus der ganzen Stadt sind, wie die „Interessengemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks“ mitteilt, an sie herangetreten mit dem Wunsch, man solle eine parteipolitisch neutrale Institution, etwa eine sogenannte „Rathauspartei“, gründen.

Sie solle den vielen fähigen und vor allem sachkundigen und willigen Kräften die Grundlage zur kommunalen Mitarbeit geben, ohne daß sie sich mit einer politischen Partei identifizieren müßten. Gewünscht werde der Verzicht auf Fraktionszwang, sondern ein offenes sachliches Gespräch.

Die Nordtangente soll, wie betont wird, nicht ihre einzige Aufgabe sein. Es gäbe so viele Dinge im Leben von Bad Oldesloe, die ungehindert von den – wie man sagt – „gegenwärtigen diktatorischen Gepflogenheiten“ sachlich zum Wohl von Stadt und Bevölkerung zu regeln wären.

Die Interessengemeinschaft glaubt, daß eine fraktionsungebundene Gruppe von Fachkundigen im Stadtparlament sich als notwendig erwiesen hat. Allein schon deshalb, weil man habe feststellen müssen, daß zahlreiche Eingaben, Entwürfe und Vorschläge auf den verschiedensten gebieten der städtischen Bauplanung wie des Bauwesens selbst den Stadtverordneten nicht zur Kenntnis gebracht würden. Auch die Informationen, die das Stadtparlament über die gegenwärtig anhängigen Bebauungspläne erhalten habe, seien so unzureichend gewesen, daß Stadtverordnete Entschlüsse darüber gefaßt hätten, ohne über die Tragweite der Pläne völligen Überblick gehabt zu haben.

Über den Fragenkomplex Bürgerpark/Nordtangente, Verkehrsentlastung der Innenstadt unter dem besonderen Blickpunkt des großen Ausbaues im Bereich zwischen Segeberger und Lübecker Straße lägen, wie man erklärt, zahlreiche Gutachten und Entwürfe vor, die teilweise noch ganz unbekannt seien.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.12.1964

 

Dienstag, 22. Dezember 1964

Umkleideräume und Duschanlage nicht vergessen!

Stadtverordneter Karl Gerlach (SPD) setzte sich im Stadtparlament für Umkleideräume und eine Duschanlage beim neuen Sportplatz an der Papierfabrik ein. Nach seiner Ansicht müßten diese wichtigen Einrichtungen zur gleichen Zeit mit dem Platz fertig werden. Bürgerworthalter Georg Koch unterstützte diese Forderung.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.12.1964

 

Dienstag, 22. Dezember 1964

Die Meinung des Lesers

Interessengemeinschaft antwortet

Zu den Ausführungen des Herrn Graetz im Stormarner Tageblatt vom 19. Dezember 1964 ist von unserer Seite lediglich zu bemerken, daß wir uns nur mit sachlichen Argumenten auseinandersetzen können und wollen. Diese sind in dem Eingesandt aber nicht zu finden. Wir sind nicht nur zu einer Kritik des Bebauungsplanes (Nordtangente) gekommen, sondern haben auch Vorschläge und Anregungen gebracht, die die verantwortlichen Herren unserer Stadtplanung zum Prüfen bewogen haben. Sollten die Ausführungen in der Presse und die Verlautbarungen aus dem Rathaus dem Einsender entgangen sein, kann er aber davon überzeugt sein, daß ihm sicherlich Gelegenheit geboten werden wird, alles das zu erfahren und zu erleben, was ihm bisher verborgen blieb.

Gemeinschaft zur Erhaltung des Bürgerparks Bad Oldesloe; Harms, Dr. Käselau, Münster.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.12.1964

 

Donnerstag, 24. Dezember 1964

Die Meinung des Lesers

Heißumstrittene Bürgerpark-Spaltung

Was im ersten Augenblick das Anliegen weniger direkt betroffener Bürger unserer Stadt schien, ist durch die Initiative dieser Interessengruppe ein Problem für Bürger und Stadt geworden. – Warum auch nicht?

Besagt nicht schon das Wort Bürgerpark, daß es hier nicht um einzelne Interessen, sondern schlechthin um den Park des Bürgers geht?

Durch die verschiedenen Diskussionen ist es ganz offensichtlich geworden, die Oldesloer waren keinesfalls ausreichend informiert. Wie anders wäre die große Reaktion zu verstehen.

Die Stimmen waren vielseitig, oft ein wirkliches Anliegen, dann wieder von der Richtung zu sehr bestimmt.

Es geht doch wirklich nicht darum, Parteien zu bilden. Die Kommunalpolitik darf nicht im Vordergrund für solche Entscheidungen stehen. Es müssen sachliche Diskussionen mit dem Ziel sein, aus den verschiedensten Forderungen und Gegebenheiten das Bestmögliche herauszuarbeiten und dieses dem Bürger, der sich plötzlich mit dem Problem Nordtangente beworfen sieht, leicht verständlich darzulegen.

Wir befinden uns heute noch in der glücklichen Lage, in unserer Kreisstadt fast ideale Verhältnisse für ein Sport- und Erholungszentrum zu haben, das auch den Menschen aus den Wohnmaschinen anliegender Ballungszentren attraktiv genug sein könnte. Wenn man jedoch jetzt daran geht, einen zentralen Grünraum zu zerteilen und damit die Möglichkeit einer Weiterentwicklung hemmt, ja in weiterer Sicht unmöglich macht, so bedarf dieses sehr genauer Überlegungen.

Der Bürgerpark ist eine Ruhezone, ein Zentrum für Sport und Erholung. Eine Straße mitten hindurch würde eine sehr unorganische Trennung der Funktion dieses Raumes bedeuten.

Wer die Auswirkungen dieses Projektes voll übersehen kann; muß einsehen, daß es unlogisch ist zu behaupten, von der Gesamtbreite des Bürgerparkes würde nur eine bestimmte Fläche benötigt. Der Verkehrslärm schwerer Lastzüge wird über die ganze Anlage stark zu hören sein. Hinzu kommt, daß ein wirksamer Lärmschutz, da die Straße sich zum Teil auf einem Damm befindet, gar nicht möglich ist.

Demgegenüber stehen die Forderungen nach mehr Erholungsraum (er muß für die alten Leute zentral liegen), nach mehr Sportflächen und nach einem neuen Kindergarten. Die zur Zeit vorhandene Einrichtung Kindergarten im tiefsten Schatten ist ein Provisorium und schon lange überholt!

Was wird außerdem aus der Jugendherberge?

Wie geeignet wäre es, wenn an der Stelle des ehemaligen Unfallkrankenhauses, zentral für alle Schulen, zum Sportzentrum gehörend ein Hallenschwimmbad mit der Beziehung zum Gesamtraum stände. – Wer kann sich nicht vorstellen, daß, wenn die geplante Straße wirklich gebaut werden sollte, hier im Laufe der Jahre notgedrungen ein riesiges Parkfeld entstehen muß!

Was nützt es denn, im anliegenden Gebiet Königsteich Neuanlagen zu schaffen, wenn die bestehenden Anlagen einer dringenden Überholung und Intensivierung bedürfen, wenn die unorganische Zerteilung, die jetzt schon durch die bestehende Bebauung zu diesem Gebiet gegeben ist, noch durch eine Straße vervollkommnet würde.

Es ist weiterhin im allgemeinen ohne besondere Notwendigkeit nicht üblich, Umgehungsstraßen mitten durch eine Ortschaft, durch wertvollste Grünräume zu legen.

Die Fernstraße gehört dorthin, wo Lärmfaktoren und entsprechende Bebauung schon vorhanden sind oder in großem Maßstabe von der Stadt geplant und gefördert werden. Dieses hat auch dann zu erfolgen, wenn man nicht den direkten Weg gehen kann.

Warum kann die Nordtangente nicht eine Südtangente sein? Solch eine Verbindung erhielte nicht nur die Funktion einer Umgehungs- und Fernstraße, sondern auch die eines echten Zubringers für das geplante Industrieviertel.

Durch eine wohldurchdachte Raumordnung könnte man Oldesloe die Möglichkeit zu zwei Entwicklungsrichtungen geben – zur Industriestadt – und zu einem Sport- und Erholungszentrum, zum wirklichen BAD Oldesloe.

Ing. E.-D. Heß, Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.12.1964

 

Donnerstag, 31. Dezember 1964

Schwimmhallen-Experte kommt!

Auf Einladung der Jungen Union wird Mitte Januar Dr. Fabian vom Deutschen Schwimmstättenverband nach Bad Oldesloe kommen. Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung will er zum Thema „Kann sich die Kreisstadt eine Schwimmhalle leisten?“ sprechen. Außerdem soll die Frage einer Kleinstschwimmhalle angeschnitten werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 31.12.1964

 

Donnerstag, 31. Dezember 1964

Die Meinung des Lesers

Fragen an die Stadtverordneten

Mit Verwunderung hat die Junge Union eine Äußerung des Stadtverordneten Georg Schömer im Oldesloer Stadtparlament zur Kenntnis genommen. In dessen letzter Sitzung sagte der Stadtverordnete, als er das Fazit der Studienfahrt des Ringes Politischer Jugend zog, der Geschäftsführer des Deutschen Schwimmstättenverbandes, Dr. Fabian, habe gesagt, der Bau einer Kleinstschwimmhalle in Bad Oldesloe würde eine Fehlinvestition sein.

Anscheinend hat der Stadtverordnete in Ritterhude bei der Besichtigung der Muster-Kleinstschwimmhalle nicht aufgepaßt. Das Wort „Fehlinvestition“ brauchte nämlich Dr. Fabian dort nicht für eine eventuell in Bad Oldesloe zu bauende Kleinstschwimmhalle, sondern für das von den Oldesloe Stadtvätern beschlossene Lehrschwimmbecken an der Stadtschule. Nach seiner Ansicht ständen, so sagte Dr. Fabian, die dafür benötigten Mittel in keinem Verhältnis zum praktischen Nutzen. Für Rettungsschwimmer zum Beispiel sei die Wassertiefe von 1,20 Meter ungeeignet, zum anderen würde sich die Stadt damit die Chance für eine vernünftige Schwimmhalle auf lange Zeit verbauen.

Doch Stadtverordneter Schömer hat uns weiter enttäuscht. Als Teilnehmer der am 13. Dezember stattgefundenen Exkursion nach Ritterhude war er damals offensichtlich von der Idee der Kleinstschwimmhalle angetan. Zusammen mit den Stadtverordneten Frau Lüders, Ludwig und Frau Hayn vertrat er die Meinung, wenn man schon keine regelrechte Schwimmhalle bauen könne, sollte man wenigstens den angeführten Typ mit verstellbarer Wassertiefe bauen. Stadtbaumeister Heinemann und Architekt Husung stimmten in den Chor mit ein, daß sich dies ohne weiteres machen ließe. Zufrieden und an Erfahrungen reicher kehrten alle in die Kreisstadt zurück.

Nun kommen auf einmal Mißtöne auf. Soll alles beim Alten bleiben? Warum haben die anderen an der Fahrt nach Ritterhude beteiligten Stadtverordneten geschwiegen, als Stadtverordneter Schömer, der Vorsitzende des Schul- und Kulturausschusses, die falschen Angaben machte? So kann man auf keinen Fall bei der Jugend Verständnis für kommunale Angelegenheiten wecken. Was wird aus der Zusage, vor einer endgültigen Festlegung eine Zusammenkunft zwischen den zuständigen Ausschüssen und dem Ring Politischer Jugend stattfinden zu lassen? Hat die Stadt schon beim Deutschen Schwimmstättenverband ein grundsätzliches Gutachten angefordert, wie es in Ritterhude empfohlen und von den dort anwesenden Oldesloer Repräsentanten dann auch als wünschenswert bezeichnet wurde?

Ohne Frage wäre, das hat auch Dr. Fabian betont, eine Schwimmhalle die beste Lösung für die Kreisstadt. Das unterstreicht voll und ganz die Junge Union. Da aber immer von dem leeren Stadtsäckel und den vielen Aufgaben die Rede ist, was hier keineswegs in Frage gestellt werden soll, machten wir uns eigene Gedanken, indem wir das Projekt Kleinstschwimmhalle vorschlugen. So könnten wenigstens die Sportvereine und die DLRG das „Lehrschwimmbecken“, das sowieso Tag und Nacht beheizt werden muß, benutzen. Rund eine halbe Million DM nur für den Schwimmunterricht zu investieren, ist wahrlich eine Fehlinvestition!

Junge Union Ortsverband Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 31.12.1964

 

 

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