Kreisfußballverband Stormarn

Die Spielzeit 1968/69

 

Montag, 1. Juli 1968 Samstag Verbandstag. Nach Einführung der Verbandsliga auf dem vergangenen Verbandstag in Husum steht am Samstag in Wilster auf dem 21. Nachkriegs-Verbandstag des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes vom sportlichen Standpunkt her ein neuer interessanter Plan auf der Tagesordnung: Die Jugend will eine Leistungsklasse, auch eine Verbandsliga, in zwei Staffeln einführen! Wenn der Plan des Verbandsjugendausschusses von den Delegierten gebilligt wird, würde es ab 1969 zwei Verbandsliga-Staffeln der Jungmannen geben, womit sicherlich eine weitere Leistungssteigerung im schleswig-holsteinischen Fußball auf Sicht verbunden sein dürfte.

Bei den Anträgen zum Verbandstag geht es um die Aufhebung der Sommerpause. Wenn man die Stimmung im Lande richtig beurteilt, wird es - mit Ausnahme dieses Jahres - nicht zu einer generellen Aufhebung kommen, weil die Spieler, die Vereinsmitarbeiter und die Verbandsfunktionäre einmal im Jahr einen wohlverdienten Urlaub vom Fußball haben sollten. Kein Zweifel: Sommerpause muß einfach sein. Und zwar ungekürzt! Der Verbandstag sollte sich dazu durchringen, generell den Monat Juli (vom 1. bis zum 31.) als Sommerpause fest zu beschließen. Ohne Ausnahme, ohne Sonderregelung!

Der Verbandstag soll außerdem aufgefordert werden, vom kommenden Spieljahr an den Austausch von zwei Spielern je Mannschaft zu gestatten (das dürfte nur noch eine Formsache sein!). In seinem Jahresbericht weist der Vorstand auf ein erfolgreiches Jahr 1967/68 hin:

  • In Schleswig-Holstein gibt es 132 Mannschaften mehr, nämlich 2260 an Punktspielen teilnehmende Teams.
  • Der internationale Spielverkehr wurde auf Begegnungen mit Japan, Frankreich und Dänemark ausgedehnt.
  • Die Amateurauswahl erreichte die Runde der letzten Vier. Sie spielte gegen den Hamburger SV und gegen die deutsche Fußball-Nationalmannschaft! SPM

 

Samstag, 6. Juli 1968 Fußballverbandstag im Rekordtempo. In Zukunft wieder eine Sommerpause. Mit 13 Spielern in die neue Saison. Vertrauen für den Vorstand. Jungmannen-Verbandsliga abgelehnt. Viel Prominenz. Schleswig-Holsteins Fußballverbandstag in Wilster wurde in einer Rekordzeit abgewickelt: Nach genau drei Stunden hatten die Delegierten der Fußballvereine des Landes zum Teil in Anwesenheit prominenter Vertreter des Landes ihr umfangreiches Programm abgewickelt. Der Verbandstag verlief in voller Harmonie. Soweit die Vorstandsmitglieder zur Wahl standen, wurden sie einstimmig wiedergewählt. Die Jungmannen-Verbandsliga als Jugend-Leistungsklasse wurde allerdings mit großer Mehrheit abgelehnt. Eine vierwöchige Sommerpause ist in Zukunft wieder zwingend vorgeschrieben. Der SHFV schloß sich im übrigen der DFB-Regelung an, künftig einen 12. und 13. Spieler als Auswechselspieler zuzulassen. Diese Regelung gilt von der kommenden Saison an.

Zum Auftakt des Verbandstages hatte Landtagspräsident Dr. Paul Rohloff die Grüße des Landesparlaments überbracht und den Sport insgesamt gelobt, weil er - im Gegensatz zu anderen Einrichtungen - seine berechtigten Forderungen stets mit Anstand und ohne Verletzung von Recht und Gesetz vorbringe. Den Fußballsport bezeichnete Rohloff als ein gutes Mittel positiver Beeinflussung bei der Erziehung der jungen Generation.

Grußworte überbrachten schließlich der Steinburger Landrat Matthiessen, der Wilsteraner Bürgermeister Handt, der 2. LSV-Vorsitzende Alfred Mücke und NFV-Präsident Ernst Hornbostel, der die Aufbauarbeit in Schleswig-Holstein nach den Erfolgen der Amateure und vor allem der Jugendauswahl besonders herausstellte.

Der Verbandstag gedachte besonders des verstorbenen früheren Verbandsvorsitzenden Willi Steffen, der - so SFHV-Boß Hans Hansen - sich in der schwierigen Aufbauzeit große Verdienste um den schleswig-holsteinischen Fußball erworben habe.

Von den 2293 möglichen Stimmen waren 1630 in Wilster vertreten, wobei der Bezirk Lübeck mit 637 Stimmen den größten Anteil hatte. Die Tätigkeitsberichte des Vorstandes wurden durchweg ohne Diskussion gebilligt. Lediglich beim Spielausschußbericht beanstandete der SV Tungendorf die Austragung der Entscheidungsspiele in einem derart kurzen Zeitraum. Nachdem Spielausschußobmann Franz Bartkowiak und SHFV-Vorsitzender Hans Hansen auf die rechtliche Seite hingewiesen hatten und erklärten, daß vor der Runde eine entsprechende Vereinbarung mit den beteiligten Vereinen über den Austragungsmodus erzielt worden war, billigte der Verbandstag auch diesen Bericht einstimmig.

Eine Reihe von Ehrungen nahm der SHFV-Vorsitzende Hans Hansen vor. Er stellte die Leistungen des SV Friedrichsort als Landesmeister heraus, überreichte Schleswig 06 den Landespokal und erklärte dazu, daß künftig eine Überreichung auf dem Spielfeld vorgenommen werde und daß die Mannschaften des Landesmeisters und des Pokalsiegers in Zukunft 15 Erinnerungsplaketten zusätzlich erhalten würden. Außerdem lobte Hansen die beiden Fair-Play-Sieger MTV Heide und TSV Büdelsdorf und die Jungmannen des Heider SV als Landesmeister sowie den Bezirk Lübeck als Gewinner des Landtagspräsidenten-Pokals. Dem Heider SV sprach er die Anerkennung für die Leistungen in der erfolgreichen Aufstiegsrunde aus.

Mit der goldenen Ehrennadel des SHFV wurden anschließend ausgezeichnet: Wilhelm Schmiedel (SV Siebeneichen), Wilhelm Thomas und Kurt Siewers (beide Eutin 08) und Hans Hansen (Kiel). Die goldene Jugendleiter-Ehrennadel wurde an Birger Petterson (Lübeck) verliehen. Die DFB-Verdienstnadel erhielten: Werner Hamer (Kiel), Georg Abel (Schleswig), Paul Schumacher (Lübeck), Hans Kands (Westerland), Wilhelm Schwieger (Kiel), Siegfried Kordts (Schleswig), Peter Tietz (Lübeck), Erwin Gesche (Reinfeld), Jonny Hamann (Neustadt), Rudolf Kurzke (Flensburg).

Die Einrichtung einer Jungmannen-Verbandsliga beantragte der Jugendausschuß des Verbandes um - wie Jugendwart Heinz Hering erklärte - dem Leistungssport im Jugendfußball neue Impulse zu verleihen. Ehrenmitglied Dr. Curt Waßmund sprach sich ebenfalls dafür aus, aber die Argumente der Gegner dieser Klasse, die vor allem den Leistungsgedanken im Jugendfußball nicht herausgestellt wünschten, setzten sich schließlich durch. Der Antrag des Jugendausschusses wurde anschließend mit großer Mehrheit abgelehnt.

Der Verbandstag billigte den Antrag des Vorstandes, künftig zwei Schatzmeister im Vorstand zu haben, um Geschäftsstelle und Sportschule verwaltungsmäßig zu trennen. Gebilligt wurde auch eine modernisierte Schiedsrichterordnung. Gegen 260 Stimmen billigte der Verbandstag mit Mehrheit die Neufestsetzung der Meldegebühren für die Verbandsliga und die Landesliga, die immer noch wesentlich unter dem Bundesdurchschnitt liegen.

Um die Sommerpause entwickelte sich eine Diskussion. der Vorstand war bereit, seinen Antrag zurückzuziehen, es bei der alten Regelung zu belassen und lediglich für Ausnahmen Genehmigungen auszusprechen. Die Delegierten wollten jedoch eine Regelung, wonach der Vorstand nach den Feriengegebenheiten eine vierwöchige Pause als Mindestzeit bestimmen muß.

Stattgegeben wurde einem Antrag des Spielausschusses, wonach die Vereine verpflichtet sind, künftig für sechs Repräsentativspiele ihre Spieler abzustellen (bisher vier Spiele).

Bei den Wahlen wurden der 2. Vorsitzende Georg Abel (Schleswig 06), der Presse-, Werbe- und Lehrwart Dr. Hans-Georg Skambraks (Rot-Weiß Niebüll), der Spielausschußvorsitzende Franz Bartkowiak (VfL Oldesloe), der Schiedsrichterobmann Gerhard Pooch (Phönix Lübeck) und der Verbandsgerichtsvorsitzende Kurt Siewers (Eutin) wiedergewählt. Neu in den Vorstand kamen Werner Hamer (Kiel) als Schatzmeister, Herbert Rubarth (Flensburg) als Beisitzer und Rudolf Schuster (Neumünster) als Sportgerichtsvorsitzender, der die Kampfabstimmung gegen Siegfried Kordts (Schleswig) mit 803 gegen 755 Stimmen gewann.

Der Verbandstag 1969 wird in Lübeck stattfinden. SPM

 

Montag, 8. Juli 1968 Landesliga. Schleswig-Holsteins höchste Fußball-Amateurklasse wird in der nächsten Saison nicht mehr als 1. Amateurliga, sondern als Landesliga bezeichnet. Nach den auf dem Verbandstag 1967 in Husum vorgenommenen Satzungsänderungen gibt es künftig eine Landesliga-Staffel und zwei Verbandsliga-Staffeln. Auf Bezirksebene werden die Bezirksligen von sechs auf vier reduziert. SPM

 

Montag, 22. Juli 1968 Die neue Lübecker Bezirksliga. Nach der Gründung der Verbandsliga geht die Bezirksliga IV (Lübeck) nur noch mit einer Staffel in die neue Saison, die mit ihren 16 Vereinen am 24. August mit den Meisterschaftsspielen beginnt. Das sind die 16 Bezirksligisten: SV Fehmarn, Post SV Lübeck, Oldenburger SV, Eutin 08, TSV Lensahn, TSV Neustadt, Rot-Weiß Moisling, TSV Trittau, TuS Lübeck 93, Preußen Reinfeld, SSV Güster, ATSV Stockelsdorf, SV Siebeneichen, SC Union Oldesloe, TSV Malente und der Sieger aus einem Entscheidungsspiel zwischen dem MTV Ahrensbök und dem Ratzeburger SV. SPM

 

Dienstag, 10. Sept. 1968 KFV-Vorstand besprach aktuelle sportliche Fragen. Der 1. Vorsitzende des Kreisfußballverbandes Stormarn, Richard Kickbusch (Lütjensee), hatte seine Mitarbeiter zu einer Vorstandssitzung nach Lütjensee eingeladen, wozu alle Vorstandsmitglieder bis auf einen Urlauber erschienen waren. U.a. wurden die Auswirkungen der Beschlüsse des letzten Landesfußballverbandstages in Wilster in ihrer praktischen Anwendung mit ihren Folgerungen erörtert. So können für das Spieljahr 1968/69 in Verbandsspielen während des ganzen Spiels einschließlich einer eventuellen Verlängerung zwei Spieler ausgetauscht werden. Weiter ist es für die Vereine wichtig zu wissen, daß ab Spieljahr 1968/69 von der ersten Mannschaft eines Vereins nur noch höchstens zwei Spieler (bisher drei) in der zweiten Mannschaft eingesetzt werden dürfen. Diese Begünstigung ist aber nicht möglich, wenn die Verbandsspiele der höheren Mannschaft beendet sind.

Entsprechend einem Beschluß des letzten Verbandstages in Bargteheide werden nunmehr auch für alle Jungmannenspiele auf Bezirks- und Kreisebene neutrale Schiedsrichter gestellt. Eine längere Aussprache ergab sich über die Tätigkeit des Kreisübungsleiters, die zum Zwecke der Leistungssteigerung der Mannschaften aktiviert werden soll. Dabei wurden auch Förderungsmöglichkeiten für ihn bzw. für Übungsleiter allgemein durch den Kreissportverband Stormarn angesprochen. Über diese und eine Reihe von weiteren Problemen sollen die Vorsitzenden der Stormarner Vereine mit ihren Fußballobmännern auf dem am 19. Okt. 1968 in Bargteheide stattfindenden Aussprachetag unterrichtet werden. ST

 

Mittwoch, 2. Okt. 1968 166 Mannschaften im Kreisfußballverband. 18 mehr als im Vorjahr, darunter aber nur eine Jugendelf. Für die neue Spielserie wurden dem Kreisfußballverband 18 Mannschaften mehr gemeldet als im Vorjahr. Dabei bleiben die Bubenmannschaften noch unberücksichtigt.

Im einzelnen sehen die Meldungen wie folgt aus (in Klammern Vorjahr): 91 Seniorenmannschaften (72), 14 A-Jugend-Mannschaften (16), 15 B-Jugend-Mannschaften (18), 18 C-Jugend-Mannschaften (18), 28 D-Jugend-Mannschaften (24), 166 Mannschaften gesamt (148). Dazu kommen noch die Bubenmannschaften. An der Sommerrunde nahmen 21 Mannschaften teil. Die Meldungen für die jetzt anlaufende Serie gehen erst ein.

Von den 91 Seniorenmannschaften spielen 13 Mannschaften in höheren Klassen, und zwar: Landesliga (VfL Oldesloe), Verbandsliga (TSV Bargteheide, SC Elmenhorst, VfL Oldesloe II), Bezirksliga (Union Oldesloe, Preußen Reinfeld, TSV Trittau), Kreisliga Stormarn/Segeberg (TSV Bargteheide II, JuS Fischbek, TSV Lütjensee, VfL Oldesloe III, SV Siek, TSV Zarpen).

Die verbleibenden 78 Mannschaften spielen in fünf Klassen im Kreis. Auch die Alten-Herren-Mannschaften beginnen wieder mit den Punktspielen. ST

 

Freitag, 10. Jan. 1969 Scharlemann gestorben. Viele waren zum Kieler Friedhof Eichhof gekommen, um Abschied zu nehmen von Gustav Scharlemann. Gleichzeitig wollten sie ihm aber auch noch einmal Dank abstatten für die Verdienste, die sich der 74jährige um den schleswig-holsteinischen Fußball erworben hatte. Gleich nach dem Kriege war es „Guschi“ Scharlemann, der die Wege zum anormalen Spielbetrieb wieder ebnete. Der Name Scharlemann war in den fünfziger Jahren ein Begriff. Er war nicht nur lange Jahre Spielausschußobmann des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes, sondern hat auch beim Aufbau der Sportschule Malente viel Initiative an den Tag gelegt. Der in Tönning geborene Fußballpionier spielte zunächst bei Concordia, spielte dann als 17jähriger in der Liga von Hertha Kiel und wechselte schließlich 1918 zum FC Kilia, dem er über 50 Jahre angehörte. SPM

 

Montag, 13. Jan. 1969 SHFV-Ältestenrat tagt in Malente. Der Ältestenrat des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes, der aus verdienten Fußballfunktionären der letzten Jahre besteht und auf Vorschlag des Verbandsvorstandes gebildet wurde, hält seine erste Zusammenkunft in der Verbandssportschule Malente am 18./19. Jan. ab. Schwerpunktmäßig wird der Ältestenrat sich auf Grund der Kenntnis der Entwicklung des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes mit der Zusammenstellung einer Chronik über die Arbeit der letzten 20 Jahre beschäftigen. SPM

 

Sonntag, 19. Jan. 1969 Der Rat der Alten. Eine gute Idee wurde in die Tat umgesetzt: Der Vorstand des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes will in Zukunft nicht mehr auf den Rat der ins „zweite Glied“ zurückgetretenen alten, erfahrenen Verbands- und Vereinsfunktionäre verzichten. Er ließ aus diesem Grunde einen „Ältestenrat“ bilden, der in allen Belangen eng mit dem Vorstand zusammenarbeiten wird.

Dieser „Ältestenrat“ wurde in Malente gegründet. Er setzt sich aus so bekannten Namen wie Erwin Gesche (Reinfeld) als Vorsitzender sowie Willi Westermann (Kiel), Dr. Curt Waßmund (Pansdorf), Friedrich Röltgen (Heide), Jonny Hamann (Neustadt), Schmidt (Kiel), Paul Schumacher (Lübeck), Max Ivens (Kiel), Hans Hopp (Rendsburg) und Hermann Holm (Kiel) zusammen. Wir sind davon überzeugt, daß der SHFV auf die Erfahrung und den Rat dieser verdienstvollen Fußballmitstreiter noch nicht verzichten kann! SPM

 

Donnerstag, 27. März 1969 Hamer gestorben. Ein besonders erfolgreicher Streiter und Mitkämpfer in Sachen Sport weilt nicht mehr unter uns: Werner Hamer, der Schatzmeister des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes, verstarb plötzlich und für uns alle unfaßbar im Alter von 59 Jahren. Werner Hamer diente dem Sport seit vielen, vielen Jahren. Er führte lange Zeit seine Kieler Borussen, war zuletzt auch Vorsitzender des Fußballkreises Kiel, gehörte als Schatzmeister viele Jahre dem Vorstand des Landessportverbandes an. Seine ganze Liebe gehörte dem Sport, hier besonders dem Fußball. Und der Jugend. Er war Träger vieler Auszeichnungen und Ehrennadeln. Seine Hilfs- und Opferbereitschaft haben ihn besonders ausgezeichnet. Werner Hamer wird uns sehr fehlen. Sein Name wird mit dem Sport stets eng verbunden bleiben. SPM

 

Freitag, 23. Mai 1969 Vertrauen zu Fröhlich. Auf dem Verbandstag des Jugendausschusses des Kreisfußballverbandes Stormarn in Wilstedt konnte Kreisjugendwart Arnold Fröhlich Vertreter von 24 Vereinen von insgesamt 32 dem Kreisfußballverband angeschlossenen Vereinen begrüßen. Wie aus dem Jahresbericht hervorgeht, meldeten die Vereine zu den Punktspielen der laufenden Serie 93 Jugendmannschaften. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 19 Mannschaften. Der Bericht des Kreisjugendausschusses wurde von den Vereinsdelegierten ohne Beanstandungen einstimmig angenommen.

Die satzungsgemäß anstehenden Wahlen ergaben keine Veränderung. Arnold Fröhlich vom VfL Rethwisch wurde ebenso einstimmig auf weitere zwei Jahre als Kreisjugendwart bestätigt wie die beiden Beisitzer Horst Bahn (TSV Trittau) und Walter Otto (TSV Lütjensee). Für den vorzeitig auf Wunsch ausscheidenden Beisitzer Horst Becker (SC Elmenhorst) wurde Siegfried Glantschnig vom TSV Zarpen neu in den Jugendausschuß berufen, die Wahl erfolgte ebenfalls einstimmig.

Wegen des langen Winters sind die Punktspiele der laufenden Serie noch nicht beendet. Bis auf die Mannschaft der Spielgemeinschaft Mollhagen/Eichede als Kreismeister in der Jungmannen-Klasse stehen noch keine Meister fest, erst im Laufe des Monats Juni erfolgen die letzten Entscheidungen. Dem Wilstedter Jungmannenspieler Günther Stoffers wurde für seine vielfachen Berufungen in die Kreis-, Bezirks- und Landesauswahl die Ehrennadel des Kreisfußballverbandes überreicht. ST

 

Mittwoch, 28. Mai 1969 64 Feldverweise in Schleswig-Holstein. Insgesamt 64mal mußten in der gerade beendeten Fußballserie in Schleswig-Holstein Spieler vorzeitig den Weg in die Kabinen antreten.

Diese Feststellung traf der Vorsitzende des Sportgerichts des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes, Rudolf Schuster (Neumünster), in seinem Jahresbericht für den Verbandstag 1969. In der Landesliga wurden 21 Spieler vom Platz gestellt, davon elf wegen Foulspiels, acht wegen Schiedsrichterbeleidigung und zwei wegen Tätlichkeit. Insgesamt verhängte das Sportgericht für diese 21 Spieler 106 Wochen Spielsperre.

In den beiden Verbandsligen mußten 37 Spieler vorzeitig den Platz verlassen. 25 wegen Foulspiels, zehn wegen Schiedsrichterbeleidigung und zwei wegen Tätlichkeit. Die 37 Feldverweise wurden mit 161 Wochen Spielsperre bestraft. Zwei Verbandsliga-Spieler wurden während der abgelaufenen Serie sogar je zweimal des Feldes verwiesen. Gegen keines der Urteile wurde Berufung eingelegt.

In Pokalspielen auf SHFV-Ebene gab es sechs Feldverweise. Drei Spieler mußten wegen Schiedsrichterbeleidigung, zwei wegen Foulspiels und einer wegen zweimaligen absichtlichen Handspiels vorzeitig vom Platz gehen.

In seinem Jahresbericht weist Schuster darauf hin, daß der Verband zu Beginn der Serie keinesfalls mit einer derart großen Anzahl von Feldverweisen gerechnet habe. Schuster fordert daher in seinem Bericht die Vereine auf, stärker auf die Spieler einzuwirken. ST

 

Mittwoch, 4. Juni 1969 1298 Schiedsrichter für 2311 Mannschaften. Der Schleswig-Holsteinische Fußballverband ist zwar mit der Aktivität seiner Schiedsrichter und für sie verantwortlichen Schiedsrichterausschüsse zufrieden, die geringe Zahl der anerkannten Schiedsrichter beunruhigt ihn jedoch. Wie aus dem Jahresbericht der Verbandsschiedsrichterausschusses hervorgeht, stehen für 2311 Mannschaften nur 1298 Schiedsrichter zur Verfügung. In der Relation zu den steigenden Mannschaftszahlen hat es laut Jahresbericht sogar einen Rückgang gegeben. Der Schiedsrichterobmann des SHFV, Gerhard Pooch (Lübeck), fordert daher in seinem Bericht, daß dieser Rückgang im Interesse des Fußballsports in Schleswig-Holstein aufgefangen werden muß. ST

 

Samstag, 7. Juni 1969 Kreisfußballverband schuf Klarheit über Stammspieler. Kickbusch bleibt Vorsitzender. Einstimmig wählte der in der Grönwohlder Gaststätte Stamer zusammengetretene Kreisfußballverbandstag Richard Kickbusch (Lütjensee) zum 1. Vorsitzenden wieder und dankte ihm damit für die im abgelaufenen Verbandsjahr geleistete Arbeit. In gleicher Weise verfuhr die Versammlung bei Schatzmeister Herbert Carstens (Bargteheide) und Schriftführer Peter Jurczyk (Rethwisch). In einer Ergänzungswahl für ein Jahr kam der Tremsbütteler Walter Lorenzen als Beisitzer in den Spielausschuß. Sämtliche Beisitzer des Schiedsrichterausschusses wurden wiedergewählt und der Jugendausschuß einstimmig bestätigt. Beisitzer im Vorstand aus den Südvereinen wurde Arndt 

Kreissportverbandsvorsitzender Hansjoachim Berg (Hoisdorf) konnte mitteilen, daß vom Kreis Stormarn für den Fußballverband erstmalig 1500 DM zur Ausbildung von Fachübungsleitern zur Verfügung gestellt worden sind. Der 2. Vorsitzende des Kreissportverbandes, Erwin Gesche (Reinfeld), regte in seinen Grußworten an, daß die Fußballer - ähnlich wie die Turner das Mutter-und-Kind-Turnen erfolgreich eingeführt hätten - ein Vater-mit dem-Sohn-Training als fußballerische Gymnastik ins Leben rufen könnten. Der Vorsitzende des Fußballbezirks IV, Peter Tietz aus Lübeck, der nach 23jähriger Tätigkeit in diesem Jahr nicht wieder kandidieren will, sprach Abschiedsworte und dankte den Vereinen für ihre erfreuliche Mitarbeit in den verflossenen Jahren.

Viel Beifall gab es bei der Ehrung der Mannschaften, die in der abgeschlossenen Saison die Meisterschaft errangen: TSV Grabau (A-Klasse), VfL Oldesloe IV (B-Klasse), SV Westerau (C-Klasse), VSG Stapelfeld (D-Klasse), Tralauer SV II (E-Klasse) und bei der A-Jugend die Spielgemeinschaft TSV Mollhagen/SV Eichede. Fair-play-Sieger wurde in der A-Klasse die Mannschaft des SSV Pölitz, die einen Pokal des Stormarner Tageblattes erhalten wird. B-Klasse: SSV Jersbek, C-Klasse: Wilstedter SV II, D-Klasse: VfL Oldesloe VI, E-Klasse: SSV Großensee II.

Der 2. Vorsitzende des Kreisfußballverbandes, Franz Bartkowiak (VfL Oldesloe) wurde mit dem Ehrenbrief des Kreissportverbandes ausgezeichnet. Die Jugendleiter-Ehrennadel in Gold wurde an Lothar Braemer (TSV Trittau) verliehen. Die Ehrennadel des Kreisfußballverbandes erhielt Hermann Jack (VfL Rethwisch). An Oswald Ahlers und Friedrich Jung (beide SV Hammoor) wurden bronzene KFV-Ehrennadeln vergeben. Silberne Nadeln erhielten Günther Behnk (TSV Zarpen), Heinrich Harms (SV Timmerhorn-Bünningstedt) sowie Albert Heinrich und Hans Stapelfeldt (beide SV Hammoor).

Eine lange Diskussion gab es um den Begriff Stammspieler, der nach einem Vorschlag des Kreisspielausschusses in der Satzung des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes neu gefaßt werden und mit dem Spieljahr 1969/70 entsprechend wirksam werden soll. Folgende Auslegung fand die Zustimmung der Mehrheit: Stammannschaft ist für die Spieler die Mannschaft, in der sie im ersten Punktspiel mitwirken beziehungsweise die Mannschaft, in der sie zuerst mitmachen, wenn sie erst im Verlauf der Punktspielrunde neu hinzukommen.

Mit großer Mehrheit wurde ein Dringlichkeitsantrag des TSV Bargteheide angenommen, der ebenfalls eine Änderung der Verbandssatzung zum Ziel hat. Danach soll zu Fußballspielen künftig auch die Anfahrt im Personenwagen anerkannt werden, wobei die Vereine jedoch das Risiko hinsichtlich Fahrzeugausfällen zu tragen haben; es sei denn, Ausfälle würden durch einen polizeilich registrierten Verkehrsunfall erfolgen.

Der Haushaltsvoranschlag für 1969, der in Einnahmen und Ausgaben mit 9223,42 DM abschließt, fand allgemeine Zustimmung. Ohne Diskussion akzeptierte die Versammlung die schon vorher in einer Broschüre vorgelegten Arbeitsberichte aller Mitarbeiter und den Kassenbericht. Die Entlastung des Kreisvorstandes und der Ausschüsse ging glatt über die Bühne. Der Verbandstag 1970 soll vom TSV Zarpen ausgerichtet werden. ST

 

Samstag, 14. Juni 1969 Scherer neuer Vorsitzender. Tietz ist nach 23jähriger „Regierungszeit“ zurückgetreten. Ein Führungswechsel wurde beim Verbandstag des Bezirkes IV (Lübeck) im Schleswig-Holsteinischen Fußballverband in Lübeck vollzogen: Nachfolger des nach 23jähriger Tätigkeit aus Gesundheitsgründen ausscheidenden Peter Tietz (VfB/LBV Phönix) wurde der Neustädter Hans Scherer als 1. Vorsitzender. Mit vielen Worten des Dankes u.a. vom 2. SHFV-Vorsitzenden Georg Abel (Schleswig), Dr. Curt Waßmund (Pansdorf), des Vorsitzenden des Ältestenrates des Bezirkes IV, Erwin Gesche (Reindfeld), wurden die Verdienste des Scheidenden gewürdigt. Neben sichtbaren Anerkennungen wurde Peter Tietz für seine Verdienste um den Fußballspoirt zum Ehrenvorsitzenden des Bezirkes IV ernannt.

Dem Bezirksjugendwart Birger Pettersen (LBV Phönix) wurde von Georg Abel die silberne SHFV-Ehrennadel verliehen. Neben Rot-Weiß Moisling als Bezirksligameister und Verbandsliga-Aufsteiger wurden TuS Lübeck 93 als A-Jugend-Bezirksmeister sowie der TSV Bargteheide, dessen Mannschaft den 93ern im Entscheidungsspiel der Staffelersten unterlegen war, für ihren lobenswerten Einsatz (die Bargteheider mußten, um rechtzeitig den Titelgewinner ermitteln zu können, in einer Woche drei Spiele bestreiten) geehrt. Der Schiedsrichter-Ehrenteller wurde Klaus Thiede (Kisdorf) überreicht.

Sehr viel Anerkennung fand die Arbeit des Vorstandes und der Ausschüsse, so daß diesen von den Vereinsvertretern aus den Kreisen Eutin, Lauenburg, Lübeck, Oldenburg und Stormarn einstimmig Entlastung erteilt wurde. Bei den satzungsgemäßen Neuwahlen wurde Herbert Lange (VfB Lübeck) zum 2. Vorsitzenden gewählt. Einstimmige Wiederwahl erfolgte für Schatzmeister Friedrich Oldenburg (ATSV Stockelsdorf) und Beisitzer Erwin Luchs (Möllner SV). Birger Pettersen wurde als Jugendwart bestätigt und Jonny Hamann (TSV Neustadt) zum Kassenprüfer bestellt.

Einen breiten Raum nahmen die Anträge ein. Besonders lebhaft wurde einer des Kreisfußballverbandes Stormarn diskutiert, der eine Ergänzung des § 262 (§ 96) der SHFV-Satzungen über den Begriff „Stammspieler“ vorsieht. Die Meinungen über die Vorlage des Antrages beim SHFV gingen weit auseinander. Schließlich wurde aber doch bei 14 Enthaltungen von 555 Stimmen entschieden, den Antrag, der schon auf dem Verbandstag des Kreisfußballverbandes Stormarn mit großer Mehrheit angenommen worden war, an den SHFV weiterzuleiten. SPM

 

Donnerstag, 19. Juni 1969 16 neue Schiedsrichter. Der Bezirksschiedsrichterobmann des Bezirks IV im Schleswig-Holsteinischen Fußballverband, Herbert Walde (Lübeck), nahm in Bad Oldesloe die Prüfung von Nachwuchsschiedsrichtern ab. Alle 16 Anwärter bestanden. Ihre Leistungen befriedigten den Obmann voll. Ihre Namen: Walter Lorenzen, Gerhard Schrade (VfL Tremsbüttel), Gerhard Westphal (VfL Rethwisch), Günter Braesen, Otto Paukstadt (Bargfelder SV), Klaus Eggers, Heinz Kottke (Wilstedter SV), Günter Wasilewski (VfR Todendorf), Manfred Gröning (TSV Badendorf), Rolf Kielmann, Ernst Körtge (VSG Stapelfeld), Heinz Evers (SV Hammoor), Willi Behnk (TSV Grabau), Uwe Wiebrow, Holger Bahnsen, Manfred Behrendt (SV Timmerhorn). ST

 

Montag, 23. Juni 1969 Verbandstag in Travemünde. Der Schleswig-Holsteinische Fußballverband hält am kommenden Samstag im Kursaal von Travemünde seinen 21. Verbandstag ab. Im Rahmen dieses Verbandstages, zu dem sich u.a. der DFB-Präsident Dr. Goesmann (Osnabrück) angesagt hat, stehen wichtige Entscheidungen auf der Tagesordnung, die für die kommende Arbeit der 458 Fußballvereine in Schleswig-Holstein von großer Bedeutung sein wird.

Im Mittelpunkt der Diskussionen wird zweifellos der Antrag des Verbandsvorstandes stehen, analog zur Regelung im DFB und im NFV auch in Schleswig-Holstein künftig das Subtraktionsverfahren gelten zu lassen. Der Verbandsvorstand hat diesen Antrag gestellt, um künftig keine Entscheidungsspiele bei Punktgleichheit mehr erforderlich werden zu lassen. Es soll künftig also in allen Klassen, die nach dem Subtraktionsverfahren ermittelte Tordifferenz über Meisterschaft und Abstieg entscheiden. Wenn Punktverhältnis und Tordifferenz gleich sind, ist die Mannschaft bessert plaziert, die mehr Tore erzielt hat. Ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz soll nur dann noch stattfinden, wenn in einem solchen Fall auch die Anzahl der erzielten Tore gleich ist. der Vorstand des Verbandes hofft, daß mit der Annahme dieses Antrages das Sturmspiel attraktiver gestaltet wird und dadurch das Interesse der Zuschauer für den Sport gehoben werden kann.

In einem weiteren Antrag will der Verbandsvorstand einen entscheidenden Schritt zur Beteiligung der jungen Generation an der Verwaltungsarbeit im Fußball tun: Auf Antrag des Verbandsvorstandes sollen in Zukunft für alle Vorstände auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene zwei Nachwuchskräfte zusätzlich berufen werden, die auf ihre späteren Aufgaben in der sportlichen Verwaltungsarbeit durch Beteiligung an Ausschußsitzungen und an den Zusammenkünften des Vorstandes vorbereitet werden.

Der Vorstand legt außerdem einen Antrag vor, durch den die Vereine angehalten werden, eine verstärkte Werbung für Schiedsrichter vorzunehmen. Danach müssen die vereine für jede Senioren- und für jede Jungmannenmannschaft je einen Schiedsrichter melden.

Aus den vorliegenden Jahresberichten ist zu ersehen, daß die Zahl der Mitglieder um 1958 auf jetzt 58284 angewachsen ist. Die Zahl der spielenden Mannschaften stieg um 59 auf 2319, für die 1298 Schiedsrichter tätig sind. Den Fair-Play-Wettbewerb der Landesliga gewann der VfL Oldesloe, der 14 Strafpunkte aufzuweisen hat. Ihm folgen der MTV Heide mit 18, der BSC Brunsbüttelkoog und die Amateure des Itzehoer SV mit je 26 Strafpunkten. Den letzten Platz nimmt der TSV Schlutup mit 116 Strafpunkten ein.

Im Rahmen des Verbandstages ist ein Programm für die Damen der Delegierten in Travemünde vorgesehen. Abends wollen sich die Delegierten anläßlich eines Festballes im Kursaal Travemünde treffen und dabei richtig das Tanzbein schwingen. Dazu sind alle Freunde des Fußballs eingeladen. Aber es soll nicht nur geredet, diskutiert und getanzt werden: im Rahmen dieses Verbandstages wird es am Samstag um 11 Uhr auf dem Phönix-Platz auch zu einem Spiel der Lübecker und Kieler Amateure kommen! Fußballverbandstag also einmal ganz anders: moderner, aufgeschlossener, attraktiver! Für die Schleswig-Holsteiner ist dieser Verbandstag eine Art Generalprobe. Denn 1970 soll der DFB-Bundestag in Travemünde stattfinden! SPM

 

Samstag, 28. Juni 1969 Einfaches Kopfrechnen genügt künftig. Der 21. Verbandstag des SHFV billigte das Subtraktionsverfahren bei Punktgleichheit. Jugend soll zur Verantwortung in Sportführung erzogen werden. Beispielhafte Initiative. Der Rechenschieber ist im schleswig-holsteinischen Fußball tot, es lebe das einfache Kopfrechnen! Der Antrag des Vorstandes des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes, bei Punktgleichheit zweier Mannschaften analog zur Regelung im DFB und im NFV auch in Schleswig-Holstein das Subtraktionsverfahren anzuwenden, wurde von den Delegierten des 21. Verbandstages im Kursaal in Travemünde einstimmig angenommen.

Danach sind künftig keine Entscheidungsspiele mehr nötig. Es sei denn, die Anzahl der erzielten Tore und die Tordifferenz sind gleich. Aber wann kommt das schon einmal vor. „Wir versprechen uns von dieser Neuregelung ein effektvolleres Angriffsspiel“, freute sich der SHFV-Vorsitzende Hans Hansen (Kiel) über den einmütigen Beschluß des Verbandstages.

Landtagspräsident Dr. Paul Rohloff, der prominenteste Ehrengast des Verbandstages, wußte vor den Vertretern von über 58.000 Mitgliedern in den Vereinen schon bei der Begrüßung ihre spätere Entscheidung zu würdigen: „Der Sport braucht Anerkennung, wenn er seine weitgesteckten Ziele erreichen will. Er tut sich selbst einen Gefallen, wenn er der Bevölkerung klarmacht, daß seine Bedeutung über die Olympischen Spiele 1972 hinausreicht. Die Vertreter des Sports sollten manchmal ruhig etwas selbstbewußter auftreten. Ich freue mich ganz besonders, daß der Vorstand hier heute der Jugend eine Chance geben will. Das ist eine beispielhafte Initiative!“

Gemeint hatte er den später einstimmig gebilligten Antrag des Vorstandes, in Zukunft alle Vorstände auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene zusätzlich mit zwei Nachwuchskräften zu besetzen, die so auf ihre späteren Aufgaben in der sportlichen Verwaltungsarbeit vorbereitet werden sollen. Hans Hansen: „Gedacht ist an eine Art Volontariat!“

Karl Bommes, Vorsitzender des Landessportverbandes, begrüßte die Initiative des Fußballverbandes, schränkte allerdings ein: „Ich bin sehr dafür, junge Leute heranzuziehen. Aber dann müssen sie die Verantwortung auch tragen wollen und nicht nur rebellieren!“

Subtraktionsverfahren bei Punktgleichheit, Verjüngung der Führungsgremien, das waren die beiden wichtigsten Entscheidungen der 149 Delegierten. Im übrigen wurde erstmals auf einem Verbandstag des SHFV nicht nur gearbeitet. Erstmals gab es auch für die Damen der „Fußball-Besessenen“ ein umfangreiches Programm. Und zum Abschluß schwangen alle auf einem Festball an der Stätte das Tanzbein, an der noch knapp zwei Stunden vorher heiß diskutiert worden war.

Besonders hart ging es - wie eigentlich immer bei derartigen Anlässen - beim Problem der fehlenden Schiedsrichter zu. Mit 71 Gegenstimmen wurde ein Antrag des Vorstandes angenommen, daß Spiele von der A-Jugend abwärts auch von Betreuern gepfiffen werden können, wenn sie eine Bescheinigung des Schiedsrichterobmanns besitzen und vierteljährlich an Regelabenden teilnehmen. „Unser Antrag entspricht nur den Realitäten“, verteidigte sich Hans Hansen gegen Angriffe. Auch er hätte wie der gesamte Vorstand lieber gesehen, wenn für jede gemeldete Mannschaft ein Schiedsrichter zur Verfügung stünde.

Die Ehrung für den Landesliga-Meister mußte ausgesetzt werden, weil ein Entscheidungsspiel zwischen dem VfB Kiel und dem SV Friedrichsort noch aussteht. Geehrt wurden dagegen die beiden Verbandsliga-Meister TSV Westerland und TSV Heiligenstedten mit einem erstmals verliehenen Wanderpreis des SHFV, TuS Lübeck als Jungmannenmeister und er VfL Oldesloe mit dem Fair-Play-Pokal.

Peter Tietz (Phönix Lübeck) wurde nach 21jähriger Tätigkeit als Vorsitzender des Bezirks Lübeck für seine Verdienste um den schleswig-holsteinischen Fußball mit der Ehrenmitgliedschaft des SHFV geehrt. Heinrich Berndsen, Siegfried Woldt und Dieter Eckert erhielten die SHFV-Ehrennadeln in Gold, Heinz Hering die in Silber.

Alle zur Wahl stehenden Vorstandsmitglieder wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt: Hans Hansen als 1. Vorsitzender, Hans Löhndorf (Kiel) und Wilhelm Schwieger (Kiel) für den verstorbenen Werner Hamer als Schatzmeister, Eduard Czekala (Itzehoe) als Beisitzer und Heinz Hering (Segeberg) als Jugendobmann. Die Haushaltsvoranschläge wurden gebilligt, der Verbandstag 1970 wurde nach Kiel einberufen. SPM

 

Montag, 30. Juni 1969 Neue Fußballtrainer. In der SHFV-Sportschule in Malente legten in diesen Tagen nach einem 14tägigen Lehrgang unter Leitung des Verbandssportlehrers Claus-Peter Kirchrath 21 ehemalige Fußballspieler ihre Trainerprüfung ab: sie erwarben den B-Schein und dürfen damit in allen Amateurklassen trainieren. Kirchrath erklärte dazu: „In diesem Lehrgang bestanden nicht weniger als zehn Spieler, die früher bei mir in der Landesauswahl spielten. Das ist eine großartige Sache! So gehen uns die Männer noch nicht verloren und können ihr Wissen weiter vermitteln!“

Unter den neuen Trainern finden wir Namen wie Willi Gerdau (der Ex-Heider arbeitet jetzt beim FC St. Pauli in Hamburg), Uwe Drews (Itzehoer SV), Rolf Geertz (SV Friedrichsort), „Bonzo“ Jess (Holstein Kiel), Willi Pollert (LBV Phönix) und Röder (SV Friedrichsort). Weiter bestanden Eichler (Heider SV), Reinke (Tungendorf), Wolfgang Schröder (VfR Neumünster), Thomes (VfB Lübeck, jetzt Olympia Schwartau), Thorbeck (MTV Heide), Schöning (Holstein Kiel), Knecht (Mettenhof), Lampe (Eichholz), Siek (Polizei Eutin), Erich Schröder (Grundhof), Bonnef (Tönning), Brygulla (Husum 18), Wulf (Polizei Eutin), Grundmann (Tura Meldorf) und Bruno Jastremski (Büdelsdorf). SPM

 

 

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