Kreissportverband Stormarn

Das Jahr 1966

 

 1. März 1966 Jugendbegegnung in Frankreich. Sportjugendwarte tagten in Bad Oldesloe. …

 

Samstag, 5. März 1966 Ein Jahr im Kreissportverband Stormarn. Rückblick der Abteilungen auf 1965. Vieles erreicht. Manches stellte nicht zufrieden. Neun neue bzw. erweiterte Sportstätten wurden im vorigen Jahr in Benutzung genommen. Sieben befinden sich zur Zeit im Bau. Hierbei sind die geplanten oder in Angriff genommenen Turnhallen nicht mitgerechnet.

Dies berichtet Vorsitzender Hansjoachim Berg (Hoisdorf) in der Jahresschrift, die der Kreissportverband Stormarn zu seinem morgen vormittag im „Oldesloer Hof“ stattfindenden Verbandstag vorlegt. Im vorigen Jahr wurden etwa 1,5 Millionen DM für den Sport investiert. Rund 178.000 DM davon steuerte der Kreis bei.

Der Aufruf des Landessportverbandes und des KSV, jedes Mitglied eines Vereins möge im Jahre 1965 eine einmalige Zahlung von einer DM auf das Konto der „Stiftung zur Förderung der Leibesübungen in Schleswig-Holstein“ leisten, fiel nicht auf fruchtbaren Boden. Bisher wurden nur 2908 DM eingezahlt. Das sind etwa 30 Prozent.

Erstmals hat der Kreis eine Summe von 10.000 DM für Übungsleiter im Etat festgesetzt. Trotzdem aber sind die Vereine in der Übungsleiterfrage auf die Unterstützung der Kommunen angewiesen.

In seinem Bericht verweist der 2. Vorsitzende Erwin Gesche (Reinfeld), wie schon öfter, darauf, daß der Hochleistungssport zwar wichtig, doch wichtiger als die Höchstleistung und das Siegen die Teilnahme und die Freude am Sport sei.

  • Kreissportwart Bernhard Nowak (Bad Oldesloe) bedauert in seinem Bericht, daß nur 400 Sportler das Sportabzeichen errungen haben. Dagegen erwarben 416 Schüler das Jugendsport- und 432 das Leistungsabzeichen. Der Kreissportverband fordert für jeden Verein vier abnahmeberechtigte Prüfer. Im Abzeichenwettbewerb für die Schulen belegte die Volksschule Elmenhorst mit 51 Abzeichen in der Gruppe der ein- bis vierklassigen Volksschulen, die Volksschule Hoisdorf mit 35 Abzeichen in der Gruppe der vollausgebauten Volksschulen und die Mittelschule Bad Oldesloe mit 420 Abzeichen in der Gruppe der weiterführenden Schulen jeweils den ersten Platz.
  • Kreissportarzt Dr. Gloyer (Großensee) dankt allen Ärzten im Kreis, die sich für ein geringes Entgelt bereitgefunden haben, die sportärztlichen Untersuchungen in den Vereinen durchzuführen.
  • Bedauernd stellt Kreisjugendwart Heinz Peters (Bad Oldesloe) fest, daß die Zahl der Erwachsenen, die als Jugendwarte, Helfer, Ausbildungsleiter, Vorturner usw. die Kinder und Jugendlichen betreuen wollen, immer kleiner wird.
  • Der Sportabzeichenobmann Emil Mallien weist darauf hin, daß das Jahr 1966 zum „Jahr des Sportabzeichens“ erklärt worden ist und für die besten Vereine und schulen bei diesem Wettbewerb Geldpreise in einer Gesamthöhe von 10.000 DM zu gewinnen sind.
  • Zur Hauptaufgabe des Frauenturnens erklärte die Frauenwartin Ilse Cors (Bad Oldesloe) das Hinführen der Gruppen zum Volkstanz. Sie bezeichnet den Tanz als Mittel, die Programmfolge bei leistungssportlichen Veranstaltungen aufzulockern und die Freude an der Bewegung zu fördern.
  • Der Turnkreis veranstaltet unter der Leitung von Kreisoberturnwart Horst Liedtke und Walter Busch mehrere Lehrgänge für Jugendliche. Der 1. Kreisvertreter des Turnkreises, Hans Behnke, stellt in seinem Bericht erneut das Fehlen von Übungshallen und Übungsleitern fest.
  • Der 1. Vorsitzende des Kreisfußballverbandes, Siegfried Peemüller (Bad Oldesloe), meldet in seinem Jahresrückblick, daß zur Zeit in 27 Vereinen Fußball gespielt wird. Insgesamt nehmen 124 Mannschaften an den Punktspielen teil. Als erfreulich bezeichnet er den Zugang von Jugendmannschaften, die von mehreren Vereinen gemeinsam gemeldet werden.
  • Der Kreisvorsitzende des Leichtathletikverbandes, Harry Becker (Bad Oldesloe), nennt folgende Höhepunkte: Der zum dritten Male hintereinander gewonnene Vergleichskampf der Kreise Lauenburg, Segeberg und Stormarn und der Landesmeistertitel der Reinfelder Mädchen bei den Deutschen Jugend-Mannschaftsmeisterschaften 1965 in Reinfeld. Sportler des Jahres waren Irmtraud Heer vom Ahrensburger TSV und die Gebrüder Klaus und Hans-Georg Zeising vom VfL Oldesloe.
  • Über eine fleißige Trainingsarbeit kann der Vorsitzende des Kreisreiterbundes, Hans Aurel Hagen (Treuholz), berichten. 1965 wurden fünf Turniere im Kreis abgehalten.
  • Als herausragendes Ereignis bezeichnet der Vorsitzende des Schachkreisverbandes, Heinz Baumast (Bad Oldesloe), den vierstündigen Simultanwettkampf des internationalen Großmeisters Svestosav Gligoric aus Jugoslawien gegen 34 Gegner in Bad Oldesloe.
  • Einen schönen Erfolg kann Kreischützenverbandsvorsitzender Günter Wasilewski anzeigen, denn von den sechs Mannschaften in der schleswig-holsteinischen Landesliga stellt der Kreis Stormarn drei. Mit dem Sportschützen Schöttler vom SSV Pölitz errang erstmals ein Stormarner Schütze den Titel eines Landesmeisters in der Disziplin der Luftpistole.
  • Die Kreisschwimmsparte besteht zur Zeit nur aus der Abteilung des Ahrensburger TSV mit 54 Aktiven. Diese errangen im Berichtsjahr bei 13 Wettkämpfen u.a. zehn erste, 17 zweite und zehn dritte Plätze.
  • Der Tischtenniskreisverbandsvorsitzende Fritz Marwedel (Bad Oldesloe) teilte mit, daß die Jugendlichen Helmut Griem und Dennis Mantopulos vom TSV Trittau mehrfach in die Landesauswahl berufen wurden. An den Punktspielen nehmen in den verschiedenen Staffeln zur Zeit 40 Mannschaften teil. Davon stellt allein der VfL Oldesloe elf Mannschaften, gefolgt vom TSV Bargteheide mit sieben Mannschaften.
  • Der Kassenbericht über das Rechnungsjahr 1965 endet auf der Einnahmenseite mit 16.426 DM und auf der Ausgabeseite mit 15.137 DM. Daraus ergibt sich ein Bestand am Jahreswechsel von 1289 DM. Der Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 1966 schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 32.350 DM ab.
  • Ein kleiner statistischer Überblick vermittelt folgendes Bild: Zur Zeit sind dem KSV 57 Vereine mit 9800 Mitgliedern angeschlossen. 1045 Sportler traten neu in Vereine ein, während nur 201 aus dem Vereinsleben ausschieden. Das ist ein indirekter Zuwachs von 12,5 Prozent. Dem KSV gehören zwei Vereine mit mehr als 100 Mitgliedern (VfL Oldesloe und TSV Bargteheide) an. Der kleinste Verein ist mit nur sieben Mitgliedern der Tennisklub Bargteheide. Es werden 21 verschiedene Sportarten betrieben. Zwölf Vereine im Kreisgebiet sind dem KSV nicht angeschlossen, weil sie anderen verbänden, beispielsweise dem Hamburger Sportbund angehören. Mit den etwa 10.000 Mitgliedern dieser Vereine treiben in Stormarn rund 20.000 Menschen Sport. Noch ist der Frauensport am schwächsten vertreten. Im Jahre 1965 haben sich der Tischtennisklub Sattenfelde und der Tischtennisverein Westerau aufgelöst. ST

 

Sonntag, 6. März 1966 Grünes Licht für Übungsleiterlehrgänge. Nowak informierte Kreissportverbandstag. Der Kreissportverband Stormarn ehrte im „Oldesloer Hof“ einige Mitarbeiter für besondere Verdienste um den Sport: Herbert Carstens (TSV Bargteheide), Rolf Grote (TSV Bargteheide), Werner Wurr (TuS Hoisbüttel), Kurt Peter (VfL Oldesloe), Werner Stoller (TSV Grabau), Franz Bartkowiak (VfL Oldesloe), Ernst Fruhriep (Schachgemeinschaft Südstormarn), Günter Wasilewski (Schützenverein Sprenge), Heinrich Eckmann (Schützenverein Trittau), Heinrich Dwenger (Schützenverein Bargteheide), Herbert Möller (Schützenverein Klein Wesenberg) und Max Fischer (Preußen Reinfeld).

Mit einem Blumenstrauß und einem Buch dankte der Vorsitzende Hansjoachim Berg Frau Friedel Ahrens aus Reinbek, die aus dem Stormarner Kreistag ausscheidet, für ihre Unterstützung. Ehrenmitglied Gustav Rausch (Reinfeld) dankte der Kassenführerin Else Wolgast und dem Vorstand für die geleistete Arbeit. Er bat die Versammlung, Entlastung zu erteilen. Dies geschah einstimmig.

Die Delegierten der Stormarner Vereine bestätigten bei den turnusmäßigen Wahlen Hansjoachim Berg (Hoisdorf) als 1. Vorsitzenden, Else Wolgast (Bad Oldesloe) als Kassenwartin, Bernhard Nowak (Bad Oldesloe) als Kreissportwart, Jürgen Scharnow (Bad Oldesloe) als Beisitzer und Schriftführer (dieses Amt führt er seit der Erkrankung von Ernst Otto kommissarisch) und Kurt Meinßen (Hoisdorf) als Vertreter der Hamburger Randvereine, die Mitglied im KSV sind. Frauenwartin Ilse Cors (Bad Oldesloe), Margot Kersten (Hoisdorf) und Lore Schulz (Bargteheide) werden in den Frauenausschuß berufen. Die Jahreshauptversammlung benannte Hansjoachim Berg, Erwin Gesche, Bernhard Nowak und Heinrich Groth für den Sportbeirat. Von den vier Vorgeschlagenen wird der politische Kreis Stormarn zwei für die Mitarbeit auswählen.

In der Diskussion über die schriftlich vorliegenden Jahresberichte der einzelnen Abteilungen bat Kreissportwart Bernhard Nowak, in Zukunft die Berichte kürzer zu halten. Damit würden Zeit und Geld gespart.

In einem kurzen Referat gab er dann die Richtlinien für die Ausbildung und Honorierung von Übungsleitern bekannt. Zur Entlastung für die ehrenamtlichen Helfer sollen herausragende, ehrenamtliche Übungsleiter in Wochenendlehrgängen zu haupt- und nebenamtlichen Übungsleitern herangebildet werden. Die Ausbildungsleitung soll in den Händen von Sportlehrer Nowak liegen. Ihm werden zwei Trainer als Assistenten und ein Arzt für Erste Hilfe zur Seite stehen. Im Sommer und Winter sollen je ein Lehrgang durchgeführt werden. Im Winter stehen u.a. die Sportarten der Schwerathletik auf dem Programm.

Durch ein breitgestreutes Ausbildungsprogramm soll eine gute sportliche Allgemeinbildung erreicht werden. Am Abschluß des Lehrgangs erhält jeder Teilnehmer eine sogenannte Qualifikation (A-Lizenz). Die Übungsleiter sollen für eine Stunde sieben DM und für eine 90 Minuten lange Doppelstunde zehn DM Vergütung erhalten. Der Kreis hat im Haushalt 1966 dem, KSV erstmalig eine Summe von 10.000 DM zugedacht. Wenn sich die neue Regelung eingespielt hat, wird voraussichtlich der Kreis ein Drittel der Kosten übernehmen, den Rest sollen sich dann die betreffende Kommune und der jeweilige Sportverein teilen. Da es Bernhard Nowak als vordringlich ansieht, Übungsleiter für Vereine mit arbeitsfähiger Jugendabteilung auszubilden, bat er um umgehende Anmeldungen. Er möchte den ersten Winterlehrgang möglichst bald beginnen, und den ersten Sommerlehrgang im Mai abhalten.

Der „Tag des Sports“ wird am, 28. Aug. entweder in Ahrensburg oder in Trittau stattfinden. Der KSV hofft, 1967 zum 20. Geburtstag des Verbandes in Bad Oldesloe schon Wettkämpfe in der neuen Sporthalle durchführen zu können. ST

 

Sonntag, 28. August 1966  

Die Einheit des Stormarner Sports bekundeten 1200 Aktive, die teils in Stormarner Organisationen, teils in Hamburger Verbände zusammengeschlossen sind, beim Tage des Sports in Ahrensburg. 35 Vereine waren an den Wettkämpfen beteiligt. Wohl alle in unserem Kreise betriebenen 

Sportarten kamen dabei zur Geltung. Die Kämpfe im Freien wurden durch herrliches Sommerwetter begünstigt. Höhepunkt der Veranstaltung war die große Vereinsstaffel um den Wanderpokal des Kreissportverbandes, den Preußen Reinfeld vor dem Ahrensburger TSV und dem TSV Bargteheide gewann.

 

Samstag, 5. November 1966  

Diesmal ein Handballspieler Sportler des Jahres! Die Festveranstaltung des Kreissportverbandes Stormarn im „Oldesloer Hof“ wurde von Jürgen Scharnow, dem Vorsitzenden der Leichathletikabteilung des VfL Oldesloe, mit launigen Worten eröffnet. Dann verkündete der 1. Vorsitzende des KSV, Hansjoachim Berg, die Namen der vom Sportbeirat zu Sportlern des Jahres ausgewählten Stormarner. Er hob in seiner kurzen Ansprache hervor, daß sich diese Ehrung nicht lediglich auf die sportliche Leistung beziehe, sondern vor allem auf die menschliche Haltung innerhalb der betreffenden Vereine. Das sind die Sportler des Jahres: Willi Tiedemann (VfL Oldesloe - Handball), Margrit Berodt (VfL Oldesloe - Leichathletik) und Reit- und Fahrverein Zarpen.

 

 

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