Montag, 8. Juli 1963 Karl-August Wilkens, der repräsentative Läufer des VfL Oldesloe, hat sich dem LBV Phönix angeschlossen. SPM
Montag, 22. Juli 1963 Frischer Wind durch LBV Phönix und TuS Lübeck? Auf jeden Fall: Titelverteidiger Heider SV wird es sehr schwer haben. Sehr viel spricht dafür, daß die am 10. Aug. beginnende neue Meisterschaftsrunde der schleswig-holsteinischen Amateurliga spannender und damit auch interessanter verlaufen wird als die des letzten Jahres, wo schon gar zu schnell feststand, daß Heider SV und SV Friedrichsort das Rennen am Ende allein unter sich ausmachen würden. Alle Vereine waren bestrebt, ihre Mannschaften zu verstärken. Das gilt insbesondere für die beiden Lübecker Klubs LBV Phönix und TuS, die mit wahren Rekorden aufwarteten. Vor allem der traditionsreiche LBV Phönix scheint (endlich!) um eine Wende nach oben bestrebt zu sein, er ließ nicht nur Ligaobmann und Trainer auswechseln, sondern kann jetzt wirklich aus dem vollen schöpfen, nachdem sich beinahe eine komplette neue Mannschaft bei den Adlerträgern angemeldet hat (darunter einige vielversprechende Talente!). Aber auch bei TuS Lübeck hat sich sehr viel getan! Ob der Heider SV (in Zukunft ohne Gerdau und Reh!) unter diesen Umständen wieder als klarer Meisterschaftsfavorit starten wird? Warten wir es ab! SPM
Montag, 22. Juli 1963 VfL Oldesloe: Auf Platz fünf? Trotz der erfolgreichen Rückrunde der vergangenen Spielzeit, aus der der VfL Oldesloe aus 15 Spielen zwölf Erfolge holte, werden die Erwartungen bei den Oldesloern nicht zu hoch geschraubt. Bestenfalls rechnet man mit einem fünften Tabellenplatz. Den Abgang des Repräsentativen Karl-August Wilkens (zum LBV Phönix) - als Neuzugänge kommen aus dem eigenen Nachwuchs Girschkowski (Torwart) und Bieschke (Stürmer) hinzu - nimmt man beim VfL Oldesloe nicht so tragisch, da noch weitere gute Abwehrspieler zur Verfügung stehen. Einlauftip: Itzehoer SV, Heider SV, LBV Phönix, Schleswig 06 und VfL Oldesloe. SPM
Freitag, 26. Juli 1963 Nun rollt der Fußball wieder. VfL Oldesloe optimistisch in die neue Spielzeit. Die Sommerpause im Fußball ist praktisch beendet. Das Leder rollt wieder. Im VfL Oldesloe haben die Spieler das Training aufgenommen. Optimistisch sieht der Leiter der Fußballabteilung, Rudi Herzog, der neuen Saison entgegen.
Während Alfred Liedtke entgegen der Meldung eines Sportblattes dem VfL die Treue hält (Anm.: „Das Sport-Megaphon“ meldete ihn bereits als Neuzugang des LBV Phönix), wird der mehrfache Landesrepräsentative Karl-August Wilkens dem Verein den Rücken kehren und sich Phönix Lübeck anschließen. Rudi Herzog glaubt, daß die Liga diesen Verlust verschmerzen kann. Sie kam in der Spielzeit 1961/62 in der höchsten Spielklasse des Landes ohne Dieter Vierkant, der nach Bergedorf abgewandert war, auf den fünften Platz. Nach dem Verzicht auf Lindemann, den es zum VfB Lübeck zog, erreichte sie in der Spielzeit 1962/63 den achten Platz. Beim VfL Oldesloe Ist man sicher, auch ohne Karl-August Wilkens die neue Saison mit einem guten Mittelplatz beenden zu können. Ein bewährter Kreis von Stammspielern steht zur Verfügung und Trainer Artur Jantz hat hinreichend bewiesen, daß er eine schlagkräftige Elf zu formen versteht.
Es wird die Aufgabe von Ligaobmann Gustav Lüthje sein, die gute Kameradschaft wie bisher in den Vordergrund zu stellen. Der VfL bleibt seinem Prinzip treu, vor allem dem eigenen Nachwuchs eine Chance zu geben. Die Jugendarbeit wird besonders groß geschrieben, und immer wieder sind begabte Spieler in die Reihen der Senioren nachgestoßen. Gleichwohl werden auch künftig leistungsstarke Spieler von auswärts, die sich im VfL ein größeres Betätigungsfeld erhoffen, willkommen sein.
Der starke Rückgang der Zuschauerzahlen bei den Punktspielen der ersten Amateurliga - von 24.000 in der Spielzeit 1961/62 auf 12.000 in der vergangenen Saison - bereitet allerdings in der Fußballabteilung Sorgen, denn die Unkosten sind erheblich. In der letzten Spielzeit mußten allein für Busfahrten 3000 DM aufgewendet werden. Die Zugehörigkeit zur Landesliga bedingt in der neuen Spielzeit eine Vorausleistung von rund 900 DM für Versicherungen, Schiedsrichter und so weiter. Von den 1,50 DM Eintrittsgeld zu den Punktspielen der ersten Amateurliga bleibt dem VfL nur eine Mark. Deshalb ist der Verein der Stadt für ihre verständnisvolle Unterstützung dankbar, die insbesondere der Unterhaltung des Stadions gilt. Dieser Dank schließt auch alle Schulen der Stadt ein, die sich erst jetzt wieder um die Instandsetzung der Spielanlagen aktiv bemüht haben.
Der VfL geht in die Saison 1963/64 mit vier Senioren-, einer Alte-Herren-Mannschaft und acht Jugendmannschaften. Der zweiten Liga steht das Ziel vor Augen, in die 2. Amateurliga aufzurücken. Ihr Trainer Waldemar Driever will diese zum ersten Mal gebotene Chance mit seiner Mannschaft unbedingt wahrnehmen. Die dritte Mannschaft spielt in der A-Klasse und die vierte Vertretung darf diesmal als letztjähriger Meister der C-Klasse in der B-Klasse mitmischen. Erfreut sind die ersten Jungmannen darüber, daß sie jetzt in der neugeschaffenen Bezirksliga auf die besten Gegner im Raume Lübeck stoßen.
Erstmalig stellt der VfL Oldesloe In Teja Herzog einen Schiedsrichter auf Landesebene. Der Verein hat die übrigen erforderlichen Schiedsrichter vollzählig melden können und ist auf die Heranbildung von Nachwuchs auf diesem Gebiet bedacht.
Schon heute freut man sich in der Fußballabteilung auf die Englandfahrt im nächsten Jahr. Der VfL will dann den Besuch der Mannschaft aus St. Albans, 80 Kilometer von London, erwidern. Die Einladung liegt bereits vor. ST
Samstag, 3. Aug. 1963 VfL in Eimsbüttel. Während die zweite Liga des VfL Oldesloe heute um 17.30 Uhr im Travestadion den Besuch des dänischen Klubs Nyköbing empfängt, spielen die 1. Amateure zur gleichen Zeit auf dem Hoheluft-Sportplatz gegen die gleiche Elf des Eimsbütteler TV. Der Gastgeber brennt darauf, die klare Niederlage, die er am Ausgang der letzten Saison in Oldesloe einstecken mußte (Anm.: am 15. Juni 0:4), auf eigenem Platz gutzumachen.
Der VfL schickt nach dem Trainingsspiel am letzten Dienstag, das die erste Besetzung gegen die zweite Mannschaft 4:0 gewann, eine starke Elf auf den Eimsbütteler Platz. Auf Urlaub sind noch Uwe Dau, Schwalke, Bliebenich und Westphal.
Das Spiel der zweiten Liga gegen Nyköbing dient der Pflege der nun schon sieben Jahre bestehenden Freundschaft mit dem dänischen Verein, dessen in der obersten Spielklasse stehende erste Elf heute in Kiel gegen die Regionalliga-Elf von Holstein antritt. Morgen nimmt die zweite Liga des VfL an einem Turnier in Reinbek teil, bei dem es u.a. auf Mannschaften aus Bergedorf, Lüchow und Hinschenfelde trifft. ST
Samstag, 3. Aug. 1963 - Freundschaftsspiel
Eimsbütteler TV - VfL Oldesloe 0:1 (0:1)
VfL konnte höher gewinnen. Verdientes 1:0 in Hamburg gegen Eimsbüttel. „Das Übungsziel ist erreicht!“ So könnte dieses Spiel kommentiert werden. Die drückende Hitze - das Thermometer zeigte 32 Grad im Schatten -ließ keine rechte Stimmung aufkommen und so blieb manches nur dem Zufall überlassen. Die Gäste erspielten sich vor der Pause eine klare Feldüberlegenheit und hatten auch in der Endphase das Heft in der Hand. Nach dem Seitenwechsel kam der ETV mit veränderter Angriffsformation zunächst besser ins Spiel; aber zu zählbaren Erfolgen gelangte es nicht.
Die sympathischen Gäste aus Oldesloe unter ihrem bewährten Trainer Artur Jantz zogen ein gradliniges Direktspiel auf und boten nach der Sommerpause bereits recht ansprechende Leistungen. Allen voran Halbstürmer Heitmann, der sich hervorragend einsetzte. Von seinen Ideen lebte der Angriff. Hervorragend unterstützt von Stopper Horst Liedtke, der dem langen Gegenspieler Riesner den Schneid abkaufte, und dem Jungmannenauswahlspieler Girschkowski als Torwart. Der ebenfalls aus den Jungmannen übernommene Halbrechte Bieschke fügte sich sehr gut ein und bewies bei manchen Spielzügen Talent. Die Mannschaft hätte bei konsequenter Ausnutzung der herausgespielten Tormöglichkeiten leicht höher gewinnen können. Struppek vergab zweimal aus aussichtsreicher Position. Alles in allem waren Trainer und Spieler mit dem Ergebnis zufrieden und sind für die kommenden Punktspiele gerüstet. SPM
Eimsbütteler TV: Ditz - Klein, Müller - Tiedemann (Strauch), Schröder, Wolniak - Martens (Zimmermann), Heike, Riesner, Marquardt, Wullenweber.
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Egon Lütge, Jürgen Peters - Manfred Dau, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Herbert Meins, Horst Bieschke, Harry Struppek, Gerd Heitmann, Rudi Bendig.
Tor: 0:1 Heitmann (17.). - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: 250.
Freitag, 9. Aug. 1963 Die erste Aufgabe: Holtenau. VfL startet auswärts in die neue Saison. Morgen beginnt für die 1. Amateure des VfL die Punktspielserie in Holtenau mit einem Spiel, dessen Ausgang vielleicht Rückschlüsse auf die Chancen der Mannschaft zulassen wird. Die letzte Serie begann für den VfL mit einer Niederlage und die Rückrunde mit einem hohen Sieg in Holtenau. Wenn jeder Spieler sich seiner Aufgabe gegen eine Kampfmannschaft, wie sie der TuS Holtenau ist, bewußt ist, dürfte trotz Urlaub einiger Stammspieler mit einem Sieg gerechnet werden. Spielbeginn 17 Uhr. ST
Samstag, 10. Aug. 1963 - ?????spiel
TuS Holtenau - VfL Oldesloe 1:0 (1:0)
Guter Holtenauer Start. Mit 10 ½ Spielern wurde 1:0 aufopfernd verteidigt. Oldesloe nach der Pause klar überlegen, aber im Sturm schwach. Wenige Vereine der Amateurliga sind - finanziell gesehen - in der Lage, vor Beginn des Spiels ihren Anhängern eine Vorschau zu überreichen, die einmal klar und übersichtlich deutlich macht, wie die letzte Serie ausgegangen ist, und die zum anderen - ohne große Prognose - ihren Anhängern erklärt, wer ihr Gegner im Spiel der neuen Serie ist. Der TuS Holtenau schrieb einfach in seiner Vorschau: „Wer erinnert sich noch an die hohe Niederlage (1:5) im vorigen Jahr. Wie stand es doch in den Zeitungen: TuS Holtenau kam unter die Räder, Heitmann und Struppek erschossen den TuS. Nun, liebe Sportfreunde, die heutige VfL-Mannschaft wird ohne Zweifel ein anderes Gesicht haben! Aber ist sie nicht ebenso stark? Wir meinen es jedenfalls. Wenn wir auch kein „Dorado“ für neue Spieler geworden sind, so kennen wir doch unsere eigenen Schwächen und Vorteile. Unsere Gegner wissen, wie hoch bei uns die Trauben hängen. Sollte zudem unser neuer-alter Sturm gleich zu Anfang die nötige Durchschlagskraft finden, hoffen wir, daß die ersten Punkte in Holtenau bleiben.“ Diese Vorschau war mehr als freundschaftliche Geste - und die auf der anderen Seite erklärte nüchterne Analyse in der Vorschau beflügelte die Mannschaft der Gastgeber: elf kampfstarke Holtenauer Spieler ließen die Vorschau Wahrheit werden! Sie wuchsen in diesen zweiten 45 Minuten über sich hinaus, sie verteidigten ihren 1:0-Vorsprung und hatten nach 90 Minuten die ersten Punkte gewonnen!
Wohl keiner der Zuschauer glaubte, daß mit dem Tor durch Reimer in der 9. Minute die Entscheidung schon gefallen wäre! Zumal in der zweiten Halbzeit die Gäste durchweg das Spiel diktierten. Die Mannen um Struppek, Heitmann und Co. spielten aber so unproduktiv, daß selbst Oldesloer Schlachtenbummler erklärten: „Wir können höchstens noch durch ein Eigentor einen Punkt mit nach Hause nehmen!“ Diesen Gefallen taten ihnen aber die Holtenauer nicht. Mit viel Glück kamen sie über die Runden. Andererseits war der „Drei-Mann-Sturm“ der Gastgeber in den Schlußminuten wesentlich gefährlicher als die verstärkte Fünferreihe des VfL Oldesloe!
Beim Sieger gibt es keinen Spieler, der durch Einzelaktionen glänzte. Es war ein Mannschaftssieg über den VfL Oldesloe! Leider spielte Rechtsaußen Friedmann vom TuS Holtenau nur eine Halbzeit voll mit. Auf Grund seiner Verletzung in der 38. Minute kam er über eine Statistenrolle in der zweiten Hälfte nicht hinaus. Um so wertvoller dieser Holtenauer Sieg.
Experten behaupteten, daß Oldesloe besser als Holtenau Fußball spiele. Sie gehen leider an der Tatsache vorbei, daß in dieser Sportart nur die Tore zählen. Heitmann und Struppek nutzte es wenig, wenn sie drei oder vier Gegenspieler austricksten, um anschließend am nächsten Gegenspieler quasi umzufallen - die Mannschaft profitiert davon wenig! Der überragende Spieler der Gäste in der zweiten Halbzeit war übrigens Rechtsläufer Dau. Halbrechts Bieschke - ein Nachwuchstalent - könnte sich zur überragenden Spielerpersönlichkeit beim VfL Oldesloe entwickeln. Er sollte sich allerdings nicht die unproduktive Spielweise seiner Nebenleute zum Vorbild nehmen! Die Besetzung des Postens des rechten Verteidigers durch Lütge sollte nicht endgültig sein, denn Lütge ist Stürmer und gehört bei gutem Willen auch dort hin. Dem Sturm fehlte die Spritzigkeit. Heitmann war kein Dirigent. Und Linksaußen Bendig kann auch nur eine Notlösung sein. Der Trainer wird noch hart an der Mannschaft arbeiten müssen. SPM/ST
TuS Holtenau: Haye - Piepjunge, Obernest - Schultz, Morio, Bohn - Friedmann, Junge, Britz, Reimer, Dopcke.
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Egon Lütge, Wolf-Dieter Bliebenich - Manfred Dau, Jürgen Peters, Alfred Liedtke - Herbert Meins, Horst Bieschke, Harry Struppek, Gerd Heitmann, Rudi Bendig.
Tor: 1:0 Reimer (9.). - Schiedsrichter: Sell (Neumünster). - Zuschauer: 250.
Samstag, 17. Aug. 1963 Schlagerspiel im Travestadion. VfL auf Begegnung mit meister Heider SV gut vorbereitet. Das erste Heimspiel der Punktserie 1963/64 im Amateurlager der schleswig-holsteinischen Fußballer ist für den VfL bereits ein Schlagerspiel. Kein anderer als der „kleine HSV“ erscheint am Sonntag hier im Stadion. Wenn auch mit einigen neuen Gesichtern, aber immer noch zug- und schlagkräftig.
Diese Tatsache allein wird es sein, daß sich die Mannen um Heitmann für dieses Treffen gut vorbereitet haben. Sie hoffen, den Zuschauern eine gute kämpferische und spielerische Leistung zu bieten. Der Heider SV muß wissen, daß die Trauben in Bad Oldesloe sehr hoch hängen und das Spiel hier für ihn noch nicht gewonnen ist. Zum fünften Male sind die Heider Gast im Travestadion. Beginn 15 Uhr. ST
Sonntag, 18. Aug. 1963 - ?????spiel
VfL Oldesloe - Heider SV 2:1 (1:0)
Horst Liedtke stellte Waberski völlig kalt. Damit war Heides Angriffswaffe stumpf. Jacobsen überragte. Verdient 2:1 für Oldesloe. Nun hat es den Titelverteidiger Heider SV gleich im ersten Punktspiel erwischt! Aber in Oldesloe hingen die Punkte schon immer hoch, und der VfL hatte sich nach seiner Holtenauer Niederlage auch eine ganze Menge vorgenommen. Er gewann verdient, wenn der Siegtreffer auch erst kurz vor Schluß fiel. Heides neuformierte Mannschaft muß sich erst einspielen und finden, sie wird dann schon wieder ein Wörtchen mitzureden haben. Aber es dürfte ihr diesmal nicht wieder so leicht fallen, die Meisterschaft zu gewinnen. Und der VfL Oldesloe? In dieser Form wäre ihm einiges zuzutrauen!
Ein temporeiches Spiel, bei dem die Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen. Sie sahen eine Reihe nahezu unhaltbarer Schüsse der VfL-Stürmer. Der überragende Jacobsen entschärfte aber eine „Bombe“ nach der anderen. Auf jeden Fall ein hochverdienter Sieg des VfL! Schon in den ersten 15 Minuten hätten die Platzherren drei Tore schießen können. Nach und nach eroberten sie sich das Mittelfeld und gegen die enttäuschenden Heider, die sich erst in der zweiten Halbzeit fanden und dann streckenweise auch die Oldesloer Hintermannschaft durcheinanderbrachten. Aber mehr als ein Ausgleichstreffer lag einfach für die Heider nicht drin!
Gespannt waren die Zuschauer auf dem Kampf von Horst Liedtke gegen Waberski, der mit einem klaren Sieg des VfL-Mittelläufers endete. Waberski wich zwar oft auf die Flügel aus, wurde aber von dem folgenden Liedtke immer gehalten. In der siegreichen Mannschaft gab es keinen Ausfall. Von Torwart Dau über den erstklassigen Horst Liedtke und den gesamten Sturm hat keiner versagt. Meins hätte vielleicht etwas mehr Einsatz zeigen können, seine Flanken sind aber immer noch von großem Wert. Am besten gefallen haben neben Horst Liedtke Bliebenich und Alfred Liedtke, der letztere mit großer Energie und Kampfgeist spielend. Im Sturm klappten die Kombinationen ausgezeichnet. Beste Stürmer waren Bieschke und Lütge, die auch auf dem glatten Platz den besten Stand hatten.
Dagegen fällt die Einzelkritik bei den Heidern negativer aus. Die Schwächen, die Konrad in seinem Abspiel zeigte und Dittner im Aufbau, konnten nicht verkraftet werden. So nützte es nichts, daß Jacobsen der beste Mann war und auch Beiroth den abgetretenen Gerdau streckenweise vergessen ließ. Das Sturmspiel sollte auf Waberski zugeschnitten werden, da aber Horst Liedtke zu stark für ihn war, wußte niemand so recht, wie es weitergehen sollte. Schließlich wurde Rechtsaußen Meinke zur Schlüsselfigur und zum gefährlichsten Stürmer. Neben ihm konnte noch Wiechmann gefallen. SPM
VfL Oldesloe: Uwe Dau - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Manfred Dau, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Herbert Meins, Horst Bieschke, Harry Struppek, Gerd Heitmann, Egon Lütge.
Heider SV: Jacobsen - Konrad, Pulter - Feddrau, Beiroth, Dittner - Meinke, Kopitz, Waberski, Wichmann, Patzer.
Tore: 1:0 Struppek (21.), 1:1 Meinke (52.), 2:1 Heitmann (84.). - Schiedsrichter: Nawe (Eutin). - Zuschauer: 1000.
Samstag, 24. Aug. 1963 In Flensburg hängen die Punkte hoch. VfL läßt sich aber nicht bange machen. Noch nie war es für den VfL einfach, die beiden Punkte aus Flensburg zu entführen, und so wird es wohl auch bei diese Begegnung morgen um 15 Uhr sein, zumal der VfL die Urlauber Heitmann und Manfred Dau ersetzen muß und Westphal noch nicht wieder trainieren konnte.
Aber bange machen gilt nicht! Dies dürfte auch für die Mannschaft sowie die Spieler Schwalke und Bendig gelten. Als Mannschaftsführer fungiert diesmal Horst Liedtke, und er wird bestimmt seine Mannen zu einem Erfolg führen, zumindest aber ein Unentschieden nach Hause bringen wollen. Spielt man so klug wie am letzten Sonntag über die Flügel und kämpft um jeden Ball, wird der Erfolg nicht ausbleiben. ST
Sonntag, 25. Aug. 1963 - ?????spiel
Flensburg 08 - VfL Oldesloe 0:3 (0:2)
Oldesloe imponierte sehr. 08 allerdings stark gehandikapt. Der VfL Oldesloe zeigte bei Flensburg 08 eine hervorragende Gesamtleistung und gewann verdient mit 3:0. Die Flensburger spielten streckenweise kopflos, waren weit unter Form und konnten die vierfache Ersatzbestellung nicht verkraften.
Der VfL Oldesloe scheint stärker zu sein als im Vorjahr, jedenfalls gewann man in Flensburg diese Auffassung nach dem ausgezeichneten Zusammenspiel der Oldesloer Mannschaft. Im Angriff zeigte sich Struppek gegenüber der letzten Saison stark verbessert. Auch Bieschke scheint sich als Halbstürmer richtig in die Elf einzuspielen. Der stärkste Angriffsspieler war allerdings der Halblinke Bendig, der sowohl für den Aufbau etwas tat, als auch mit einem unwahrscheinlichen Schuß aufwartete. Gegen den Oldesloer Innensturm fielen die Außenstürmer etwas ab. Im Zentrum der Deckung stand Mittelläufer Horst Liedtke als schlagkräftiger Mann, der den gesamten Flensburger Sturm in Schach hielt, so daß die beiden Außenläufer Alfred Liedtke und Schwalke das Spiel im Mittelfeld aufbauen konnten und immer wieder für gefährliche Flanken sorgten. Das Schlußdreieck stand vor nicht allzu großen Schwierigkeiten, doch muß man Uwe Dau im Tor bescheinigen, daß er in der Flensburger Drangperiode der ersten 20 Minuten ausgezeichnet hielt.
Flensburg 08 hat enttäuscht. Die Mannschaft besaß nicht einmal den erforderlichen Kampfgeist, um eine Mannschaft wie Oldesloe zu bezwingen. Herausragend war allerdings Torwart Lück. Er war fraglos der stärkste Spieler auf dem Platz. Seine in Itzehoe bereits gezeigte Form hielt an, und sicherlich wird man von Lück in absehbarer Zeit noch einiges hören. Die Flensburger konnten sonst aber ihren vierfachen Ersatz nicht verkraften, so fiel Verteidiger Heel durch einen Betriebsunfall aus, der rechte Sturmflügel mit Bünner und Schnabel konnte wegen einer Trainingsverletzung nicht eingesetzt werden und der repräsentative Linksaußen Hinrichsen befand sich in Urlaub. Die Flensburger Angriffsreihe wirkte dadurch zusammenhanglos und hatte zudem das Pech, daß der rechte Läufer Hauke in der 30. Minute verletzt wurde und für den Rest der Spielzeit als Spielmacher ausfiel, weil er lediglich als Statist auf dem rechten Flügel eingesetzt werden konnte. Das gesamte Spiel der Flensburger litt darunter, und selbst so zuverlässige Kräfte wie Koch und Blanke leisteten sich böse Schnitzer. Hinzu kam, daß Müller als Außenläufer wirken mußte, weil Hauke verletzt war, so daß Müller im Angriff fehlte und seine sonst so gefährlichen Schüsse nur selten zum Zuge kamen.
Oldesloe erwarten wir nach dieser Leistung mit ganz vorn - Flensburg aber kann weit mehr, als die Elf an diesem Tag zu zeigen in der Lage war. SPM
Flensburg 08: Lück - Blanke, Kujath - Hauke, Koch, Büge - Dolle, Petersen, Neujahr, Müller, Matzen.
VfL Oldesloe: Uwe Dau - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Alfred Liedtke, Horst Liedtke, Wolfgang Schwalke - Herbert Meins, Horst Bieschke, Harry Struppek, Rudi Bendig, Egon Lütge.
Tore: 0:1 Bendig (21.), 0:2 Bieschke (34.), 0:3 Struppek (50.). - Schiedsrichter: van Thiel (Kiel). - Zuschauer: 500.
Samstag, 31. Aug. 1963 Großkampf alter Rivalen im Stadion. Holstein Segeberg in Bad Oldesloe zu Gast. Vor Aufsteigern sei gewarnt. Die Begegnung des VfL Oldesloe mit Holstein Segeberg morgen um 17 Uhr im Travestadion wird zur weiteren Festigung der neuen Spitzengruppe der 1. Amateurliga beitragen. Wenn der VfL den eifrigen und schnellen Aufsteiger nicht unterschätzt, sollte ihm ein Punktgewinn gelingen.
Es ist schon einige Jahre her, daß Holstein Segeberg im VfL-Stadion spielte. Spannende Kämpfe gab es, als beide Mannschaften sich noch in der 2. Amateurliga gegenüberstanden. Auch diesmal dürfte es zu einer kampffreudigen Begegnung kommen.
Beide Mannschaften konnten am vergangenen Sonntag zwei wichtige Punkte verbuchen. Die Segeberger in einem Heimspiel sogar gegen Phönix Lübeck (Anm.: 1:0) und der VfL auswärts in Flensburg. Aufsteiger sind immer gefährlich. Dieses sei den Mannen um Horst Liedtke zugerufen. Nicht nur Technik, sondern auch Einsatz und Kampf um jeden Ball muß die Devise am Sonntag lauten. Mit Kondition, Spiel über die Flügel und plaziertem Schießen müßte man den Segebergern beikommen können. Vielleicht sieht man den Sportkameraden Gonska im Segeberger Tor. Der VfL hat sich, wie bei allen Spielen, gut vorbereitet und hofft, seine Anhänger nicht zu enttäuschen.
Der VfL weist darauf hin, daß der Exer anläßlich des Kreisfeuerwehrfestes bis kurz vor 17 Uhr gesperrt ist. Zuschauer müssen also über den Pferdemarkt zum Stadion gehen. Besucher der Feuerwehrveranstaltung können das Stadion auch vom Exer aus erreichen. ST
Sonntag, 1. Sept. 1963 - ?????spiel
VfL Oldesloe - Holstein Segeberg 2:2 (2:1)
Oldesloe und Segeberg mit „harten Bandagen“! Peters in der 65. Minute vom Platz gestellt. Segeberg weit stärker als erwartet! In einem äußerst harten Spiel, das oft die Grenzen des Erlaubten überschritt, trennten sich die zuletzt so sehr gelobten Mannschaften aus Oldesloe und Segeberg 2:2 unentschieden. Der VfL verlor Peters durch Platzverweis, Schwenk hatte ihn grob gefoult und hätte ebenfalls den Platz verlassen müssen (Peters ließ sich dafür zu einem Revanchefoul hinreißen). So konnte der VfL froh sein, noch einen Punkt gerettet zu haben. Durch die enorme Härte verlor das Spiel beider Mannschaften an Linie. Das Rezept der Oldesloer, wiederum schnell über die Flügel zu spielen, mit Struppek als Spitze, konnte nicht aufgehen, weil Bliebenich bereits nach fünf Minuten verletzt in den Sturm gehen mußte. Der Stürmer Lütge verteidigte für ihn glücklos. Die Segeberger, die weit mehr vom Spiel hatten, verstanden es, mit weiten Schlägen die Oldesloer Deckung aufzureißen. Vor allem nach dem Ausgleichstreffer wurde die Hintermannschaft sehr nervös, und mit viel Glück verteidigte man das 2:2.
Der gesamten Oldesloer Mannschaft muß man nach diesem Spiel den Vorwurf machen, nicht gekämpft zu haben. Spielerisch war sie den Segebergern überlegen, und mit dem Einsatz, den sie gegen Heide gezeigt hat, wäre sie nicht in diese Bedrängnis gekommen! Am besten konnte Uwe Dau im Tor gefallen, der durch seine Ruhe weitere Treffer verhinderte. Peters war bis zu seiner Entgleisung gut; auffallend unsicher zeitweise Horst Liedtke, der mit Arp Schwierigkeiten hatte. Von den Seitenläufern war Alfred Liedtke der bessere. Im Sturm ist mit Meins ein klarer Ausfall zu verzeichnen. Nahezu alle Flankenbälle landeten beim Gegner. Überzeugender Stürmer war Bendig mit schnellem Antritt und gutem Schuß. Wehrend hatte keine Mühe, Struppek zu halten, und Bieschke mangelt es noch an Kondition. Außerdem sollte er Mut zum Schuß haben.
In der Segeberger Mannschaft gab es keinen überragenden Spieler, aber auch keinen Ausfall. Die Zuschauer hatten sich auf ein Wiedersehen mit dem Ex-Oldesloer Gonska gefreut, dieser zeigte sich aber besonders bei Flankenbällen nicht sehr sicher. Seydel und Wehrend waren die Stützen der Hintermannschaft, die ihren Sturm mit Vorlagen nur so fütterte. Hätte dieser Sturm, in dem Arndt und Wirbach besonders gefielen, sicherer geschossen, der verdiente Erfolg wäre nicht ausgeblieben. Auf jeden Fall werden die Segeberger, die dieses 2:2 als neuen Erfolg für sich verbuchen können, die mit lautstarkem Anhang erschienen waren, noch manche Mannschaft in Schwierigkeiten bringen. SPM
VfL Oldesloe: Uwe Dau - Wolf-Dieter Bliebenich, Jürgen Peters - Wolfgang Schwalke, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Herbert Meins, Horst Bieschke, Harry Struppek, Rudi Bendig, Egon Lütge.
Holstein Segeberg: Gonska - Seydel, Peters - Schwenk, Wehrend, Radzanowski - Klett, Wirbach, Arndt, Sorgenfrei, Arp.
Tore: 1:0 Bendig (27.), 1:1 Wirbach (41.), 2:1 Bliebenich (44.), 2:2 Klett (72.). - Schiedsrichter: Münster (Lübeck). - Zuschauer: 1600. - Platzverweis: Peters (VfL Oldesloe, 65.).
Samstag, 7. Sept. 1963 VfL Oldesloe in Hannover. Die 1. Amateure des VfL spielen heute um 15.15 Uhr im Eilenriede-Stadion in Hannover gegen die Vertragsligareserve von Hannover 96. Sie bestreiten damit das Vorspiel von Hannover 96 gegen Holstein Kiel. Der VfL erwidert den Besuch der Amateurliga dieses Klubs. Die Oldesloer Fußballfreunde sind gespannt auf das Abschneiden, zumal der VfL nicht mit der stärksten Mannschaft antreten kann. ST
Samstag, 7. Sept. 1963 - Freundschaftsspiel
Hannover 96 Am. - VfL Oldesloe 5:1 (2:0)
Oldesloe gefiel trotz 1:5. Der VfL Oldesloe bestritt - ohne Horst und Alfred Liedtke und den am Vorsonntag des Feldes verwiesenen Peters - im Eilenriede-Stadion das Vorspiel zu dem Spitzenspiel der Regionalliga Nord zwischen Hannover 96 und Holstein Kiel (4:0) und verlor gegen die Vertragsligareserve der Hannoveraner 1:5, hinterließ aber dennoch einen guten Eindruck. Mit Torhüter Meyer, Bruhn (dem Ex-Neumünsteraner), Flegel, Schmidtke und Hoff hatten die 96er fünf Vertragsspieler aufgeboten, die dem VfL Oldesloe In spielerischer Hinsicht einiges voraus hatten. Oldesloe kämpfte aber großartig, seine Stürmer versagten jedoch im Torschuß. Lütge und Bendig sowie Torwart Dau ragten aus der Oldesloer Mannschaft heraus. SPM
Hannover 96 Am.: Meyer - Simon, Schott - Bruhn, Kronsbein, Flegel - Köneke, Wasner, Schmidtke, Schicks, Stiller (Hoff).
VfL Oldesloe: Uwe Dau - Rainer Westphal, Peter Winterfeldt - Paul Löper, Horst Liedtke, Wolfgang Schwalke - Herbert Meins, Egon Lütge, Harry Struppek, Rudi Bendig, Martin Kößling.
Tore: 1:0 Schmidtke (11.), 2:0 Wasner (20.), 3:0 Hoff (71.), 3:1 Struppek (74.), 4:1 Schmidtke (80.), 5:1 Köneke (84.). - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: NN.
Samstag, 14. Sept. 1963 Parole: Aufsteiger nicht unterschätzen! Morgen: VfB Kiel im Stadion. Kein Unbekannter für den VfL. Wir warnten die Mannen um Horst Liedtke und Gerd Heitmann beim Spiel gegen Holstein Segeberg vor der Kampfkraft und dem Einsatz des Aufsteigers. Wir müssen dies heute bei dem anderen Aufsteiger wieder tun und hoffen, daß unser Hinweis beachtet wird. Das Spiel beginnt mit Rücksicht auf die Fernsehübertragung des Qualifikationsspiels zur Teilnahme an den Olympischen Spielen zwischen dem Deutschen Fußball-Verband und dem Deutschen Fußball-Bund bereits um 14 Uhr!
Der VfB ist eine Mannschaft, die ihre Stärke in der Abwehr hat. Das beweisen die Ergebnisse der bisherigen Punktspiele, bei denen der VfB nur drei Gegentore zuließ. Auch sollte die Plazierung kein Grund sein, überheblich zu spielen oder Mätzchen zu zeigen. Wenn die Seitenläufer ihre Aufgabe, Manndeckung und Aufbau, beachten, die Stürmer über die Flügel spielen und die Innenstürmer das Schießen nicht vergessen, dann scheint ein Erfolg nicht ausgeschlossen. Girschkowski im Tor wird sich dem Oldesloer Publikum hoffentlich mit einer guten Leistung vorstellen. Die Urlauber Heitmann und Manfred Dau sind auch wieder mit von der Partie. Es scheint auf jeden Fall ein hochinteressanter Kampf zu werden. Erst am 20. Oktober wird der VfL das nächste Heimspiel bestreiten, da das Spiel gegen Comet Kiel zu Gunsten des Länderpokalspiels ausfällt. ST
Sonntag, 15. Sept. 1963 - ?????spiel
VfL Oldesloe - VfB Kiel 2:1 (0:0)
2:1 - aber doll war’s nicht! Dies war wohl das schwächste Spiel, das der VfL seinem Publikum bisher geboten hat! 80 Minuten lang wurde zwar gestürmt, hatte man Feldvorteile, aber kaum eine zwingende Torchance. Erst nach dem Führungstreffer der Kieler wachte der VfL auf und konnte den Sieg dann doch noch sicherstellen. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Oldesloer nur zehn Mann auf dem Platz, da Struppek nach einem bösen Foul im Strafraum, das ungeahndet blieb, das Feld verletzt verlassen mußte.
Keine der beiden Mannschaften war in der Lage, die Fehler und Schwächen des Gegners, die sich klar offenbarten, auszunutzen. Planlos wurde der Ball in die Mitte geschlagen, landete dann meistens beim Gegner und veranlaßte die Zuschauer zu Pfeifkonzerten. Wiederum muß dem VfL der Vorwurf gemacht werden, sich dem Niveau des Gegners angepaßt zu haben. Außerdem ließ er sich das hohe Spiel, das ihm gar nicht liegt, aufzwängen. Auf keinen Fall hatte dieses Spiel Amateurliga-Format.
In der Einzelkritik schneiden bei beiden Mannschaften die Abwehrreihen am besten ab. Beim VfL gefiel Girschkowski trotz einiger Unsicherheiten beim Herauslaufen. Bliebenich war besser als sein Nebenmann Manfred Dau, der sich für den Verteidigerposten nicht zu eignen scheint. Überzeugendster Mannschaftsteil war die Läuferreihe mit Horst Liedtke als unüberwindlicher Stopper und Alfred Liedtke als Ankurbler und kämpferisch stärkster Spieler auf dem Platz. Ihnen hat es der VfL zu verdanken, daß er als Sieger vom Platz ging! Der Sturm war dagegen nur eine Flaute, es konnte kein Spieler überzeugen. Am schwächsten Struppek und Bendig. Heitmann fehlte völlig die Kondition (gerade vom Urlaub zurückgekommen) und Lütge fühlte sich auf dem Linksaußenposten sichtlich nicht wohl.
Die Kieler warteten ebenfalls mit einer guten Hintermannschaft auf, obwohl Köhler-Franke am ersten Tor nicht schuldlos war. Sehr sicher in der Abwehr Schröder, in der Läuferreihe stach Möller mit seinem klugen Aufbauspiel hervor. Skovhede hatte keine schwere Aufgabe, da Struppek wenig zeigte. Im Sturm genau aber das gleiche Problem wie beim VfL: Flaute! Gefahr ging dann und wann noch von Kuske aus. Er fand aber keine Unterstützung bei Gutzeit und Schmidt. Harm hatte einen guten Start als Sturmspitze, fiel dann aber ab. SPM
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Wolf-Dieter Bliebenich, Manfred Dau - Wolfgang Schwalke, Horst Liedtke, Alfred Liedtke - Rudi Bendig, Horst Bieschke, Harry Struppek, Gerd Heitmann, Egon Lütge.
VfB Kiel: Köhler-Franke - Schönknecht, Schröder - Bolat, Skovhede, Müller - Kuske, Gutzeit, Harm, Schmidt, Claasen.
Tore: 0:1 Kuske (78.), 1:1 Alfred Liedtke (79.), 2:1 Heitmann (80.). - Schiedsrichter: König (Husum). - Zuschauer: 800.
Montag, 16. Sept. 1963 Es klingt wie ein Märchen. Kaum zu fassen, daß es so etwas in unserer Amateurliga noch gibt! Ich wollte es zuerst gar nicht glauben, was mir von Fritz Andree (vor 15 Jahren Oberliga-Stürmer beim VfB Lübeck), dem Trainer des Aufsteigers Holstein Segeberg erzählt wurde!
Ich fragte Andree, warum seine Mannschaft immer noch ohne Rückennummer spielen würde, meinte, Segeberg sei doch kein Dorf und müsse sich langsam den Amateurliga-Gepflogenheiten anschließen. Andree erklärte mir daraufhin: „Wie sollen wir das machen? Ja, wenn der Verein den Spielern die Kluft kaufen würde, dann wäre das etwas ganz anderes! Aber wir müssen sparsam wirtschaften, bei uns muß auch jeder Ligaspieler seine komplette Tracht selbst kaufen und reinigen. Und da kein Spieler einen Stammplatz hat, kann er sich auch keine Rückennummer aufnähen. Haben Sie bitte Verständnis dafür!“
Andree sagte mir außerdem, daß die Segeberger auch in der Amateurliga keinen Pfennig Spesen zahlen, nur ein gemeinsames Essen geben würden. Und trotzdem wären alle Spieler mit großer Begeisterung dabei! Noch etwas ist bei Segeberg einmalig: Trainer Fritz Andree arbeitet nun schon seit zwölf Jahren ununterbrochen bei den Holsteinern! Ohne auch nur einmal „abgeschossen“ worden zu sein! Es klingt beinahe wie ein Märchen. Aber ist es im Zeitalter der Bundesliga nicht wohltuend zu hören, daß es im Amateurliga-Fußball doch noch ein paar blütenweiße Amateure gibt? SPM
Montag, 23. Sept. 1963 Punktspiel fällt aus. Das Punktspiel der 1. Amateurliga VfL Oldesloe gegen Comet Kiel am kommenden Wochenende wurde vom Spielausschuß abgesetzt, da der VfL Spieler zu dem Länderpokalspiel Schleswig-Holstein gegen Mittelrhein abstellt. Ein neuer Termin wurde noch nicht bekanntgegeben. ST