Freitag, 12. Juli 1968 Landesliga-Auftakt am 10./11. Aug. In der schleswig-holsteinischen Fußball-Landesliga wird die Meisterschaftsrunde am 10./11. Aug. gestartet. Jetzt gilt es für den Spielausschußobmann Franz Bartkowiak (Bad Oldesloe) und seine Mitarbeiter, den Spielplan zu erstellen. Das wird sicher ein hartes Stück Arbeit werden. Ob es gelingt, alle Wünsche der Vereine zu erfüllen? Die Arbeitstagung des Verbandsspielausschusses mit den Vereinsvertretern im Jugendheim des ETSV Gut Heil Neumünster ließ erkennen, daß sicher nicht alle Probleme restlos gelöst werden können.

Das wird besonders in Itzehoe, Kiel und Lübeck der Fall sein, wo ja den Amateuren die „Konkurrenz“ der Regionalligisten entgegensteht. Zwar hat sich die Masse der Vereine bereit erklärt, weitgehend auf den Samstag auszuweichen. Ob sich dadurch allerdings die „Härtefälle“ ausschalten lassen werden, bleibt in Frage gestellt. Noch dazu an jedem Wochenende ein volles Programm abgewickelt werden soll.

Künftig wird es auch keine spielfreien Termine mehr geben. Selbst am 12./13. Okt. und 24. Nov. nicht, an diesen Tagen stehen die Amateur-Länderpokalspiele auf dem Programm, da dann die DFB-Vereinspokalspiele auf SHFV-Ebene vorgesehen sind.

Vom Vorsitzenden des BSC Brunsbüttelkoog, Ernst Tange, wurde der Wunsch vorgetragen, bei Spielen seiner Mannschaft im Lübecker Raum nach Möglichkeit den Verbandsligisten MTV Marne gleichzeitig auch mit anzusetzen, damit die Reisekosten gesenkt werden können. Franz Bartkowiak stellte noch einmal ausdrücklich fest, daß bei Ausscheiden des Spielführers die Armbinde an einen Mannschaftskameraden weitergegeben werden muß.

Verbands-Schiedsrichterobmann Gerhard Pooch nahm Stellung zum Thema Auswechselspieler. Er stellte dabei noch einmal besonders heraus, daß ein Auswechseln nur bei einer Spielunterbrechung erfolgen kann. Bereits einmal ausgewechselte Spieler können nicht wieder eingesetzt werden. Weiter wies er darauf hin, daß die als Nr. 12 und 13 vorgesehenen Spieler auf dem Spielformular vermerkt sein und auch für diese die Pässe dem Schiedsrichter mit übergeben werden müssen. SPM

 

Montag, 15. Juli 1968 Alle werden den Meister SV Friedrichsort jagen! Der große Geheimtip heißt VfL Oldesloe! Am 10./11. Aug. geht es in der Fußball-Landesliga wieder um Punkte. Nach allem was man hörte und erfuhr, ist eine besonders spannende Saison vorauszusagen. Natürlich gilt Meister SV Friedrichsort, der in der Regionalliga-Aufstiegsrunde nur knapp an TuS Celle scheiterte, als Favorit Nr. 1, zumal sein großer Rivale aus der letzten Saison, der Heider SV, jetzt in der Regionalliga spielt. Aber den Friedrichsortern wird es nicht leicht gemacht werden, Mannschaften wie VfL Oldesloe, (scheint sich enorm verstärkt zu haben!), Schleswig 06, VfB Kiel, um nur drei zu nennen, werden ein Wörtchen mitzureden haben. Gespannt sein darf man auf das Abschneiden der drei Aufsteiger Eichholzer SV, Rendsburger TSV und BSC Brunsbüttelkoog. SPM

 

Dienstag, 16. Juli 1968 VfL Oldesloe gut gerüstet in die neue Saison. Zwölf Neuzugänge. Jüngere Spieler sollen Sturm Durschlagskraft verleihen. Für die kommende Saison hat der VfL Oldesloe viel vor. Er möchte wieder ganz oben in der Spitzengruppe mitmischen. Aus diesem Grunde hat er sich bemüht, eine Reihe jüngerer Spieler nach Bad Oldesloe zu holen, die vor allem dem Sturm die notwendige Durchschlagskraft verleihen sollen, an der es im letzten Jahr gefehlt hat.

Die Abwehr bleibt unverändert, mit dem jungen Fred Girschkowski steht ein zuverlässiger Mann im Tor und vor ihm eine routinierte Abwehr, die in der abgelaufenen Saison mit die wenigsten Treffer kassierte. Der zum Hamburger SV gegangene Gert Girschkowski hat somit einen würdigen Nachfolger in seinem Bruder gefunden. Als weiteren Abgang ist leider Ludwig Weisbach zu nennen, den es beruflich nach München zog und der gerade in den letzten Spielen seine ansteigende Form bewiesen hatte. Ulrich Kürbis (Halbstürmer) wechselt mit Trainer Hans-Otto Fahl zum TSV Bargteheide, Rainer Westphal (Verteidiger) hört auf.

Folgende Neuzugänge kann der VfL melden - Tor: Uwe Dau (zurück vom SC Elmenhorst); Abwehr: Rainer Biemann (VfB Lübeck Amateure); Halbstürmer: Runald Fischer (vom TSV Bargteheide zurück), Horst Bieschke (zurück von den Amateuren des VfB Lübeck), Gerd Dehmel (VfB Lübeck Amateure), Hans Körner (SV Siek); Außenstürmer: Peter Sorgenfrei (Holstein Segeberg), Wolfgang Fleischhammel (TSV Trittau), Hans-Jürgen Bröcker (SV Steinhorst); Mittelstürmer: Walter Stursberg (TSV Trittau), Uwe Goronzi (von Bergedorf 85 zurück, läßt sich reamteurisieren, daher erst punktspielberechtigt ab 1. Jan. 1969).

Unter der bewährten Leitung von Trainer Fritz Andree (im dritten Jahr beim VfL) und dem neuen erst 30jährigen Trainerassistenten Martin Nitzke (zuletzt Übungsleiter des Sportbundes Niedersachsen in Dannenberg/Elbe) sollen aus diesen Neuzugängen und dem alten Stamm zwei schlagkräftige Mannschaften gebildet werden, die ihren Mann stehen im Kampf um die wertvollen Punkte. Aus dem eigenen Nachwuchs kommen zur gemeinsamen Trainingsgemeinschaft noch dazu: Rolf Graffenberger (Torwart), Thomas Mandelkau (Halb- und Mittelstürmer) und Klaus Steenbuck (Abwehr).

Zur Vorbereitung und zur Sichtung hat der VfL Oldesloe ein umfangreiches Privatspielprogramm auf die Beine gestellt, nach dessen Abschluß die beiden Mannschaften aufgestellt werden sollen, die zunächst in die Punktspiele der Landesliga und der Verbandsliga geschickt werden sollen.

Zur Trainingsgemeinschaft A gehören - Torwart: Fred Girschkowski (19 Jahre), Uwe Dau (30), Rolf Graffenberger (18); Abwehr: Horst Liedtke 29), Günter Stolp (29), Karl-August Wilkens (29), Peter Metzing (19), Rainer Biemann (23), Hartmut Scheibel (19), Peter Spieler (19), Rolf Krahn (23), Bernd Oldenburg (19), Jürgen Peters (31), Klaus Wilkens (24), Paul Löper (29), Klaus Steenbuck (18); Mittelfeld: Holger Dau (25), Gerd Heitmann (30), Horst Bieschke (23), Runald Fischer (24), Hans Siep (27), Alfred Liedtke (31), Gerhard Bock (19); Sturm: Walter Stursberg (24), Gerd Dehmel (24), Thomas Mandelkau (18), Wolfgang Fleischhammel ((19), Hans Körner (21), Rainer Ehmke (21), Hans-Jürgen Bröcker (19), Uwe Goronzi (24), Peter Sorgenfrei (25).

Außerdem stehen noch aus der von Dietrich Graffenberger geleiteten Trainingsgemeinschaft B zur Verfügung - Torwart: Hans Heilmann (19); Abwehr: Udo Lorenz (18), Walter Garber (18); Mittelfeld: Wolfgang Schwalke (26); Stürmer: Harald Gniechwitz (27), Dietmar Gniechwitz (25), Hans-Jürgen Panier (27), Kurt Zielke (28), Peter Eltz (20), Harry Struppek (27), Gerhard Bruszies (26), Otto Arp (27).

Zur Vorbereitung und zur Sichtung hat der VfL ein umfangreiches Privatspielprogramm auf die Beine gestellt, nach dessen Abschluß die beiden Mannschaften aufgestellt werden sollen, die zunächst in die Punktspiele der Landesliga und der Verbandsliga geschickt werden. Der VfL wird sich gründlich vorbereiten. Er will wieder Spitzenleistungen in der Landesliga zeigen. In der Verbandsliga ist er vorerst damit zufrieden, wenn er den Mittelplatz halten kann und die Mannschaft nicht mit dem Abstieg kämpfen muß. Schwere Aufgaben kommen auf den VfL zu, die er aber meistern kann, wenn alle Aktiven intensiv an sich arbeiten und Sonntag für Sonntag fit ins Spiel gehen. Die Betreuung der Liga liegt zukünftig in den Händen von Gustav Lüthje, Otto Rathmann und dem neu hinzugekommenen Peter Reinholdt. ST/LN

 

Donnerstag, 18. Juli 1968 Training beginnt. Die vierwöchige Pause der Landesliga-Elf des VfL ist vorüber. Heute abend nimmt die Mannschaft unter ihrem Trainer Fritz Andree und seinem Assistenten Martin Nitzke ihr Training wieder auf. Ihre Anhänger können ihr ab 18.30 Uhr im Travestadion zuschauen. Sie bereitet sich auf das Freundschaftsspiel am 27. Juli gegen den dänischen Meister EFB Esbjerg vor. ST

 

Donnerstag, 18. Juli 1968 Erstes Training mit VfL-Neulingen. Zahlreiche Zuschauer. Lichtanlage unzureichend. Zum ersten Training der ersten beiden Fußballmannschaften des VfL Oldesloe im Travestadion fanden sich zahlreiche Zuschauer ein, die die Gelegenheit nutzten, einen Eindruck von den Neulingen zu gewinnen. In einer Vorbesprechung wurden die Pläne der Spartenleitung für die kommende Saison erörtert. Die zahlreich geplanten Privatspiele dürfen für die Vorbereitung ausreichen, denn es wird bei der Aufstellung der beiden Mannschaften ganz von vorn begonnen, und nur die Besten werden sich für die Landesliga qualifizieren können.

In einem Trainingsspiel von einer Stunde sollten dann vor allem die Neuerwerbungen eine Probe ihres Könnens geben. Zwar war der Trainingsrückstand bei einer Reihe von Spielern deutlich bemerkbar, aber auch Fortschritte waren zu erkennen. So gewannen die Weißen am Ende knapp mit 3:2 gegen die Blauen. Zwar hatte Körner durch zwei Tore für die 2:0-Führung der Blauen gesorgt, aber Goronzi und Bieschke (2) schafften dann doch noch den Sieg.

Bei hereinbrechender Dunkelheit konnte nicht weitertrainiert werden, weil die vorhandene Lichtanlage nicht ausreichend ist. Die Spartenleitung ist der Auffassung, daß die Stadt längst die nicht erst seit kurzer Zeit geforderte Erweiterung der Lichtanlage hätte vornehmen lassen können. Der VfL würde eine Aussprache mit der Stadt über eine Lösung des Beleuchtungsproblems begrüßen. Er verweist darauf, daß die Kreisstadt jetzt durch zwei Mannschaften in ganz Schleswig-Holstein vertreten werde, das Abschneiden dieser Mannschaften würde ihr gewiß nicht gleichgültig sein. Gute Trainingsmöglichkeiten aber seien die Voraussetzungen für Erfolge. Dabei sei die Lichtanlage das kleine Problem. Die größere Misere sei der Zustand des Exers. ST

 

Freitag, 26. Juli 1968 Dänischer Fußballmeister beim VfL. Ein Sportereignis von Rang. Der VfL lädt zu morgen um 17.30 Uhr zu einem Fußballspiel ein, das man selten geboten bekommt. Als Gast wird nämlich der mehrfache dänische Meister und Europapokalteilnehmer EFB Esbjerg erwartet. Die Esbjerger spielen laufend in der Nationalmeisterschaft eine hervorragende Rolle und liegen auch jetzt wieder an fünfter Stelle, wobei sie nur drei Punkte vom Spitzenreiter getrennt sind. So empfängt der VfL Oldesloe eine Mannschaft, die mit einer guten Bundesliga-Elf gleichzusetzen ist. Das beweist auch, daß die Dänen den Hamburger SV mit 2:1 und Werder Bremen mit 1:0 besiegt haben.

Eine Reihe von Nationalspielern ist aus diesem Verein hervorgegangen, wobei der wohl populärste Jens Jörgen Hansen ist, der bei 33 Nationalspielen als routinierter Aufbauspieler dabei war. Die Gäste haben sich in stärkster Besetzung angesagt und sich verpflichtet, mit sieben Nationalspielern zu kommen. Nationalspieler sind: Max Möller (5 Länderspiele), Preben Jensen (2), Börge Enemark (fünffacher Kapitän der Nationalmannschaft), Jens Jörgen Hansen (33), Egon Jensen (14), Knud Petersen (4); Hans Jörgen Christiansen ist mehrfacher B-Nationalspieler.

Wann hat Bad Oldesloe schon einmal ein solches Spiel erlebt? Eine halbe Nationalmannschaft tritt zum Spiel gegen den VfL an. Das zeigt deutlich, daß sich die Oldesloer auch über die Grenzen von Schleswig-Holstein hinaus einen guten Namen gemacht haben, sonst würde dieser traditionsreiche Verein nicht gerade gegen den VfL antreten. Es hätte bestimmt eine Reihe von Regionalligisten gegeben, die sich um einen solchen Gegner reißen. Für Bad Oldesloe dürfte es ein Fußballfest geben. ST

 

Samstag, 27. Juli 1968 Dänischer Meister Prüfstein für VfL-Elf. Heute um 17.30 Uhr im Travestadion. Morgen kommt SV Itzehoe in stärkster Besetzung. Für den Saisonauftakt hat sich der VfL Oldesloe zum Freundschaftsspiel gegen den dänischen Meister EFB Esbjerg am Samstag um 17.30 Uhr ganz sorgfältig vorbereitet. Er schickt eine starke Mannschaft aufs Feld, die sich aber erst noch zu bewähren hat.

Natürlich verlangt niemand einen Erfolg gegen einen so prominenten Gegner, aber die Qualitäten einzelner Spieler dürften doch gerade gegen starke Kontrahenten zum Ausdruck kommen. Wenn die Oldesloer wes verstehen, unbeschwert und ohne allzu großen Respekt vor den großen Namen aufzuspielen, dann könnten sie auch zu ihren Chancen kommen.

Gespannt ist man vor allem auf die Neulinge, von denen einige am Samstag, die anderen am Sonntag erstmals in einem echten Spiel eingesetzt werden sollen. So erhofft sich Trainer Andree von einem Innensturm Dehmel, Stursberg und Bieschke vor allem schnelles Spiel und schöne Tore. Schießen können alle drei, das haben sie bereits mehrfach bewiesen. Mit Sorgenfrei und Fleischhammel stehen ihnen zwei gute Außenstürmer zur Verfügung.

Schade ist nur, daß Fred Girschkowski noch nicht zur Verfügung steht, der gerade gegen die Dänen einen Prüfstein vorgefunden hätte. Aber mit Dau steht ein zuverlässiger Mann im Tor, der es den Gästen schwer machen will, zum Torerfolg zu kommen.

Morgen spielt mit dem Itzehoer SV (Zwölfter der letztjährigen Regionalliga-Saison) eine weitere bekannte Elf in Bad Oldesloe, die in wahrscheinlich stärkster Besetzung kommen wird, vor allem aber auch, um die Neulinge erstmals spielen zu lassen. Der neue Trainer Kuno Böge mußte so gute Spieler wie Gerd Reich (zum FC Villingen 08) und Werner Thies (zu Bayer Leverkusen) ziehen lassen, aber er hofft durch die Neuzugänge keine Schwächung der Mannschaft zu rsikieren. In der Regionalliga spielten sie auswärts bislang keine große Rolle, aber auf eigenem Platz waren sie fast unschlagbar. Wenn auswärts etwas besser gespielt wird, können die Itzehoer ihren guten Mittelplatz halten. ST

 

Samstag, 27. Juli 1968 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - EFB Esbjerg 0:2 (0:2)

Die Oldesloer hielten sich prachtvoll. Gegen den dänischen Ex-Meister unterlag der VfL mit 0:2. Nach spannendem Spielverlauf behielten die Routiniers aus Dänemark gegen eine sehr gut eingestellte Oldesloer Mannschaft knapp mit 2:0 die Oberhand, aber nur deshalb, weil Oldesloes bester Stürmer Sorgenfrei bei einigen sehr guten Aktionen kein Glück hatte und das Tor knapp verfehlte. Insgesamt ein sehr gutes Spiel, in dem die Gäste streckenweise im Mittelfeld Klassefußball boten, immerhin traten sie ja auch mit fünf Nationalspielern an!

Der VfL Oldesloe hat sich gegen den mit Nationalspielern gespickten dänischen Ex-Meister gut aus der Affäre gezogen und hätte bei ein wenig mehr Glück durchaus ein Tor schießen können. In der Abwehr überraschte Uwe Dau, der manche Chance der Gäste durch gekonnte Aktionen vereitelte, mit gutem Spiel. Ein glänzender Einstand für ihn! Die Abwehr war überhaupt Paradestück beim VfL. So biß sich der vierfache Nationalspieler Knud Petersen an Stolp die Zähne aus und ging schließlich bereits in der 28. Minute vom Platz. Aber auch Biemann zeigte, daß er für den VfL ein wertvoller Spieler werden kann, vor allem kommt sein Abspiel aus der Deckung heraus gut an! Im Sturm diesmal nur Neulinge, und diese zeigten sich zum Teil von ihrer besten Seite. Sorgenfrei (früher Holstein Segeberg) dürfte seinen Stammplatz nach dieser guten Leistung schon sicher haben. Schade, daß ihm kein Tor glückte, er hätte es verdient gehabt. Das mußte auch ein so routinierter Verteidiger wie Preben Jensen (zwei Länderspiele) zugestehen. Aber auch die Leistungen von Bieschke und Dehmel lassen für die Zukunft hoffen.

Die Dänen waren nach dem Spiel nicht ganz zufrieden, sie hatten mit einer höheren Torausbeute gerechnet, gaben aber zu, daß sie gegen eine sehr starke Abwehr zu spielen hatten. Die überragenden Könner standen auch bei ihnen hinten, nämlich mit dem langen Lauridsen, der alle hohen Bälle mit dem Kopf erreichte, und dem 33fachen Nationalspieler Hansen. Im Sturm sehr gefährlich Holm, der immer für ein Tor gut war und auch einen kräftigen Schuß besitzt. Technisch perfekt ist in dieser Mannschaft jeder einzelne Spieler. Für die Oldesloer ein Gegner, von dem sie bestimmt etwas gelernt haben, das sich auszahlen wird.

Leider erlebten nur 500 Zuschauer dieses Spiel. So muß der VfL tief in die Tasche greifen und erheblich zuzahlen. Wenn nun sogar nach einer längeren Pause eine international bekannte Mannschaft mit mehreren Nationalspielern nicht zieht, wen soll man dann noch verpflichten? So ist der VfL gezwungen, für die Zukunft den Oldesloern Hausmannskost zu servieren, wenn er nicht in jedem Falle draufzahlen will. SPM/ST

VfL Oldesloe: Uwe Dau - Horst Liedtke, Günter Stolp - Holger Dau, Karl-August Wilkens, Rainer Biemann - Peter Sorgenfrei, Gerd Dehmel (46. Runald Fischer), Walter Stursberg (63. Gerd Dehmel), Horst Bieschke, Wolfgang Fleischhammel.

EFB Esbjerg: Möller - Christiansen, Preben Jensen - John Petersen, Lauridsen, Hansen - Knud Petersen (28. Samsoe), Egon Jensen, Holm, Viggo Jensen, Kikkenberg.

Tore: 0:1 Knud Petersen (16.), 0:2 Holm (22.). - Schiedsrichter: Buthmann (Klausdorf). - Zuschauer: 500.

 

Sonntag, 28. Juli 1968 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - Itzehoer SV 0:3 (0:1)

Itzehoe gefiel in Oldesloe. Aber der VfL hielt vortrefflich mit. In einem schnellen und interessanten Spiel konnten die jungen Spieler des VfL Oldesloe nur bis zur Pause konditionell dem Gast aus Itzehoe standhalten. Sie hatten bis dahin aber ebenfalls gute Einschußmöglichkeiten, die jedoch vertan wurden. Pech hatte Klaus Wilkens mit einem Pfostenschuß in der 6. Minute. Graffenberger hielt in der 37. Minute einen von Böke geschossenen Handelfmeter, den Alfred Liedtke verursacht hatte. Nach der Pause dominierten die Itzehoer deutlich, vor allem konnten sie im Sturmspiel gefallen. So geht das 3:0-Endergebnis auch in der Höhe in Ordnung. Wenn man bedenkt, daß beide Mannschaften schon 24 Stunden vorher gespielt hatten, dann durfte man mit dem Gebotenen schon zufrieden sein.

Der VfL hatte gegenüber Samstag (0:2 gegen Esbjerg) eine völlig andere Mannschaft ins Feld gebracht. Aber auch diese schlug sich zumindest bis zur Pause recht gut gegen den Regionalligisten aus Itzehoe. Später konnte sie konditionell nicht mehr mithalten und beschränkte sich immer mehr auf die Abwehr.

Graffenberger bügelte anfängliche Unsicherheiten später wieder aus. Im Herauslaufen konnte er imponieren, auf der Linie aber erscheint er nicht groß genug. In der Abwehr gab es ein gekonntes Spiel von Krahn, an dem kaum ein Stürmer im direkten Zweikampf vorbeikam. Beide Verteidiger hatten ihre besten Szenen in der ersten Halbzeit. Das gleiche gilt für den Sturm. Aber für die gesamte Zeit der 90 Minuten gab es einfach zu wenig Schüsse auf das Tor der Gäste. Scheibel spielte zudem noch recht unglücklich, obwohl er noch mit zu den Besten gehörte. Körner könnte sich einen Stammplatz in der Landesliga erobern, aber nicht mit dieser schlechten Kondition. Sehr gefährlich Ehmke, auch schnell am Ball.

Die Itzehoer boten eine gute Gesanntleistung, vor allem muß man berücksichtigen, daß die meisten Spieler bereits am Samstag gegen den VfB Kiel im Pokal der ersten Hauptrunde auf NFV-Ebene (3:4) gespielt hatten. Beide Torhüter wurden vor keine schwere Aufgabe gestellt. Die besten Spieler konnte man in den Neulingen finden. Recht sicher Gleixner und Flegel. In der Läuferreihe stellte Seibicke Mandelkau völlig kalt, so daß der junge Oldesloer schließlich resignierte. Im Sturm waren die beiden Außen Böke und Beuck sehr gefährlich. Slottke ist eine echte Verstärkung für den ISV. Er war eindeutig bester Stürmer auf dem Feld. Das Zusammenspiel klappte streckenweise hervorragend. Schießen müssen die Itzehoer aber früher, nicht immer erst den Gegner auf sich ziehen. Es hat den Anschein, als könnte der ISV den Abgang von Reich und Thies verkraften. Als nach der Pause mit Michael Dähne und Ahrens zwei ausgeruhte Spieler aufs Feld kamen, wurde das Spiel noch schneller. Es wurde noch mehr direkt gespielt, so daß die junge Oldesloer Hintermannschaft mehrfach ins Schwimmen geriet. Die Itzehoer sind mit ihrem neuen Trainer Böge auf dem richtigen Weg und sollten einen Mittelplatz erreichen können.

Der VfL Oldesloe hat eine ganze Reihe junger Spieler, die in beiden Mannschaften mit Erfolg eingesetzt werden können. Trainer Andree wird es schwer haben, aus der Fülle des Angebots die richtige Elf für die Landesliga herauszufinden. Den besseren Eindruck hinterließ aber auf jeden Fall die Mannschaft gegen die Dänen am Samstag, die auch die bessere Kondition hatte. SPM

VfL Oldesloe: Rolf Graffenberger - Paul Löper, Peter Spieler - Klaus Wilkens, Rolf Krahn, Peter Metzing - Hartmut Scheibel (78. Rainer Ehmke), Alfred Liedtke, Thomas Mandelkau, Hans Körner, Rainer Ehmke (46. Hans-Jürgen Bröcker).

Itzehoer SV: Genthe (46. Babbe) - Siegel, Gleixner (62. Lempfert)- Flegel, Seibicke, Peters - Böke, Herbst (46. Michael Dähne), Slottke, Lempfert (46. Ahrens), Beuck.

Tore: 0:1 Herbst (3.), 0:2 Michael Dähne (46.), 0:3 Beuck (67.). - Schiedsrichter: Besel (Lübeck). - Zuschauer: 250.

 

Samstag, 3. Aug. 1968 Letzte Prüfung vor Kampf um die Punkte. Der VfL Oldesloe trifft die letzten Vorbereitungen für die am 10. Aug. beginnende Saison der Landesliga. Heute empfängt er den Ahrensburger TSV, morgen fährt er nach Oldenburg zum Regionalligisten VfB. Von der Kondition her müßte bei den Oldesloern eine Verbesserung zu spüren sein; spielerisch konnte die Mannschaft bereits gefallen, und es scheint, daß sich der Stamm für die kommenden schweren Spiele in der Verbandsliga bereits gefunden hat. Natürlich wird der eine oder andere Spieler auch noch den Sprung in die Landesliga im Laufe dieser Saison machen. Eine endgültige Entscheidung dürfte nach dem Spiel heute um 17 Uhr gegen Ahrensburg fallen.

Für das morgige Spiel gegen den VfB Oldenburg hat Trainer Andree eine starke Mannschaft zusammengestellt, die in dieser Besetzung durchaus in der Landesliga zusammenbleiben könnte. Es fehlen allerdings noch Heitmann und Holger Dau, die beide bereits zum Kreis der ersten Mannschaft gehören. Fred Girschkowski ist aus dem Urlaub zurück und soll zumindest in der zweiten Halbzeit eingesetzt werden. ST

 

Samstag, 3. Aug. 1968 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - Ahrensburger TSV 1:2 (1:1)

Ahrensburger 2:1-Sieg in Oldesloe. Der VfL enttäuschte diesmal auf der ganzen Linie! Das war nicht die Mannschaft, die gegen den Itzehoer SV streckenweise so sehr imponieren konnte. Sie wirkte harmlos, und auch die Hintermannschaft hatte nicht die sonst so vielgepriesene Sicherheit. Ganz anders dagegen die Gäste, die in der Bezirksliga spielen. Hier wurde um jeden Ball gekämpft, der Sturm erspielte sich durch Schnelligkeit seine Chancen und der Sieg geht vollauf in Ordnung.

Beim VfL stimmte diesmal gar nichts. Krahn, sonst der ruhende Pol als Stopper, war nervös und nicht auf dem Posten. Er wurde laufend überspielt, diese Ahrensburger Stürmer waren für ihn zu schnell. Aber auch im Lauf fehlten die Ideen, klappte das Zusammenspiel mit dem Sturm nicht und so wurde nichts aus einem Sieg. In der Fünferreihe konnte lediglich Bröcker in den ersten 45 Minuten überzeugen, später lief zuviel über die Mitte, da wurde er mit hineingedrängt und erzielte keine Wirkung. Von Mandelkau war man enttäuscht; er hatte zwei gute Chancen auf den Kopf serviert bekommen, vergab sie aber recht kläglich.

Die Gäste imponierten über die gesamte Spieldauer, wenn auch ihre Kondition später etwas nachließ. Sie sind auch noch nicht voll im Training und haben ihre komplette Mannschaft noch nicht zusammen. Recht sicher wirkte Neuling Körnig, der in der 16. Minute einen Schuß von Bröcker unschädlich machte, den man fast im Tor gesehen hatte. Im Sturm eine gute Leistung des schnellen Dudda, auch Leminski konnte in der zweiten Halbzeit gefallen. Beide Siegel leisteten ein enormes Arbeitspensum. Die Ahrensburger haben eine große Truppe zusammen, die den Aufstieg in die Verbandsliga in dieser Verfassung schaffen sollte!

Den Handelfmeter in der 11. Minute verschuldete Krahn; Graffenberger lenkte den Schuß gegen den Pfosten, der Nachschuß landete unhaltbar im Netz, die Oldesloer Abwehr stand wie versteinert. SPM

VfL Oldesloe: Rolf Graffenberger - Paul Löper, Peter Spieler - Klaus Wilkens, Rolf Krahn, Bernd Oldenburg (46. Klaus Steenbuck) - Harald Gniechwitz, Peter Metzing (46. Hans Siep), Thomas Mandelkau, Hans Körner, Hans-Jürgen Bröcker.

Ahrensburger TSV: Körnig - Voß, Eggers, Kunze, Rusch - Weidemann, J. Siegel - Ohnesorge (46. Leminski), Heinz (46. Stein), H. Siegel, Dudda.

Tore: 0:1 J. Siegel (11., Handelfmeter), 1:1 Krahn (40., Foulelfmeter), 1:2 Leminski (68.). - Schiedsrichter: Dieckmann (Zarpen). - Zuschauer: 100.

 

Sonntag, 4. Aug. 1968 - Freundschaftsspiel

VfB Oldenburg - VfL Oldesloe 1:0 (0:0)

Oldesloe glänzte in Oldenburg. Nur 0:1 beim Regionalligisten und dabei Elfmeter vergeben. „Keine Angst vor großen Tieren!“ Diesen Ausspruch machte sich der VfL Oldesloe im Spiel gegen den Regionalligisten VfB Oldenburg zu eigen und kehrte nach einer glänzenden Leistung nur 0:1 geschlagen aus Oldenburg zurück. Dabei hatten die Schleswig-Holsteiner noch Pech. So vergab Wilkens in der 29. Minute einen Elfmeter, während das Siegestor des VfB erst 180 Sekunden vor dem Abpfiff fiel.

Oldesloe brauchte sich gar nicht zu sehr auf das Glück zu verlassen. Was die Mannschaft in 90 Minuten bot, verdient höchste Anerkennung. Die Oldesloer vertraten auf jeden Fall den schleswig-holsteinischen Amateurfußball ausgezeichnet! Überragender Spieler war der großartige Torhüter Dau. Er bot in einem festgefügten Abwehrblock die beste Leistung und bewahrte mit Glanzparaden seine Mannschaft in der ersten Halbzeit vor einem Rückstand. Es war keine Überraschung, daß beim VfL die Abwehr eine gute Partie liefern konnte. Die Oldesloer haben ihren Sturm radikal verjüngt. Neben der Deckung, in die sich nach der Pause Scheibel nahtlos einfügte, verdiente aber auch die Fünferreihe ein Lob. Dem jungen Angriff mangelte es lediglich an etwas Verständnis. Es waren wohl einige gute Ansätze im Direktspiel zu erkennen, man biß sich jedoch an der cleveren Abwehr der Gastgeber die Zähne aus.

Beim VfB Oldenburg erfüllte Neuzugang Rost gewissenhaft und mit viel Routine seine Aufgabe. Von den Brüdern Wilhelm gefiel an diesem Tage der Rechtsaußen besser. Sein Bruder Ludwig setzte in der 25. Minute einen Schuß an den Pfosten. Blumen gab es vor dem Spiel für zwei VfBer. „Waldi“ Hoffmann wurde für 450 Spiele beim VfB geehrt, Michael trug das Trikot der Oldenburger zum 200. Male.

Die größte Chance im Spiel vergab Karl-August Wilkens in der 29. Minute, als Stursberg im Strafraum gefoult wurde und der Oldesloer Stopper den Elfmeter hoch über das von Rost sicher gehütete Tor schoß. Wäre diese Chance genutzt worden, wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre! Durch ein Mißverständnis ist der einzige Treffer des Spiels gefallen. Einen Freistoß aus der Strafraumnähe nahm Verteidieger Waldi Hoffmann auf und lenkte ihn unerreichbar für Girschkowski ins Netz. Der Oldesloer Schlußmann bemühte sich auch nicht um den Ball, weil der Schiedsrichter in den Freistoß hinein gepfiffen hatte. Aber er hat damit nur seinen verspäteten Anpfiff dafür geben wollen. SPM/ST

VfB Oldenburg: Rost - Braun, Hoffmann - Hinz, H. Mindermann, Michael - L. Wilhelm, Mrosla, Jung, Adelt, H. Wilhelm - eingewechselt nach der Pause J. Mindermann, Muche, Presuhn.

VfL Oldesloe: Uwe Dau (46. Fred Girschkowski) - Horst Liedtke, Günter Stolp - Horst Bieschke (Gerd Dehmel), Karl-August Wilkens, Rainer Biemann - Peter Sorgenfrei, Gerd Dehmel (46. Hartmut Scheibel), Walter Stursberg, Runald Fischer, Wolfgang Fleischhammel (46. Rainer Ehmke).

Tor: 1:0 Hoffmann (87.). - Schiedsrichter: Behrens (Sande). - Zuschauer: 500.

 

Donnerstag, 8. Aug. 1968 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - Preußen Reinfeld 7:0 (4:0)

In der allerletzten Vorbereitung in einem Trainingsspiel schlug der VfL den Bezirksligisten Preußen Reinfeld gleich mit 7:0 und hinterließ einen guten Eindruck. Es scheint, als habe der neue Sturm jetzt zueinander gefunden, denn bislang hatte der krönende Abschluß noch gefehlt. ST

VfL Oldesloe: Uwe Dau - Horst Liedtke, Günter Stolp - Holger Dau, Rainer Biemann, Hartmut Scheibel - Peter Sorgenfrei, Gerd Dehmel, Walter Stursberg (46. Runald Fischer), Horst Bieschke, Wolfgang Fleischhammel.

Tore: Sorgenfrei (2), Bieschke, Stursberg, Liedtke, Holger Dau, Dehmel. - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: NN.

 

Samstag, 10. Aug. 1968 VfL zieht gut gerüstet in den Punktekampf. Morgen um 15 Uhr im Travestadion. Schleswig 06 ein schwerer Brocken. Mit Schleswig 06 kommt morgen zum ersten Punktspiel der schleswig-holsteinischen Landesliga um 15 Uhr ein gefährlicher Gegner nach Bad Oldesloe, der den VfL vor eine schwere Aufgabe stellt. Doch der Gastgeber ist bestens vorbereitet. Er hat sich selbst hart geprüft und dabei gut abgeschnitten.

Hier treffen zwei der Meisterschaftsfavoriten aufeinander - und jedermann weiß es, wie wichtig ein guter Start in der Punktrunde ist. Sollte der VfL auf eigenem Platz seine Vorteile zu nutzen wissen, müßte er in der Lage sein, auch gegen die sichere Abwehr der Gäste zu Torerfolgen zu kommen.

Die Schleswiger haben sich nicht wesentlich verstärken können, sie verloren mit Happel sogar noch einen wertvollen Stürmer, der zu Holstein Kiel gegangen ist. Aber die Elf um Trainer Wulf ist zuversichtlich, sie glaubt, daß sie zumindest so stark wie im letzten Jahr ist, und da wurde sie immerhin Vierte. der dritte Platz wird angesteuert - der VfL Oldesloe ist dabei der erste Prüfstein.

Girschkowski wurde im Freundschaftsspiel gegen Oldenburg leicht verletzt und steht deshalb nur als Auswechselspieler bereit. Etwas fraglich ist noch der Einsatz von Wilkens, der sich einer leichten Operation am Knie unterzogen hat, dafür würde dann Biemann in seine Position rücken, aber er will aller Voraussicht nach spielen. ST

 

Sonntag, 11. Aug. 1968 - 1. Punktspiel

VfL Oldesloe - Schleswig 06 5:3 (1:2)

Oldesloe machte aus 2:3 noch ein 5:3. Dreimal führten die Schleswiger Gäste! Stursberg der große Torjäger der Oldesloer. Einen dramatischen Verlauf nahm das erste Saisonspiel in Bad Oldesloe, denn die Schleswiger Gäste gingen dreimal in Führung. Dreimal mußte der VfL also dem Verlusttor nachlaufen - und hatte dann am Ende mit 5:3 sogar noch die Nase vorn. Insgesamt ein echtes Spitzenspiel, so recht nach dem Geschmack der Zuschauer, die vor allem Tore sehen wollen. Im Mittelpunkt standen beide Sturmreihen, die die jeweilige Abwehrkette übertrafen. Nur so konnten acht Tore fallen! Etwas glücklich mag der Oldesloer Sieg scheinen, aber er ist doch verdient, weil sich die Mannschaft trotz des Rückstandes nie aufgegeben hat und eine kämpferisch großartige Leistung vollbrachte.

Insgesamt könnte der VfL mit diesem Start zufrieden sein, wenn nicht die große Enttäuschung bei der Abwehr gefunden worden wäre. Sonst das Paradestück, wackelte sie diesmal ganz erheblich und mußte alle drei Gegentore verhindern. Da der VfL jetzt aber urplötzlich wieder einen Sturm hat, der schießen kann, wurde der Rückstand immer wieder aufgeholt. Und die jungen Stürmer hatten am Ende auch die Nerven, die Chancen zum Sieg zu verwerten. In der Abwehr, besonders in den ersten 45 Minuten, große Schwächen bei Wilkens und Liedtke, aber auch Uwe Dau - der sich in der 60. Minute verletzte - ist nicht so sicher wie in den letzten Freundschaftsspielen. Hervorragend Stolp, gut auch Biemann, der am Ende „letzter Mann“ spielte. Da wurde auch Wilkens wieder besser. Im Sturm sehr viel Licht, vor allem Stursberg konnte einen glänzenden Einstand mit seinen drei Toren geben. Ein echter Mittelstürmer, der auch beidfüßig schießen kann! Herrlich sein Tor in der Schlußminute zum 5:3 mit einem Bombenschuß auf Vorlage von Dau. Aber auch Sorgenfrei konnte gut gefallen, ebenso Fleischhammel, wenn auch körperlich noch etwas Schwäche vorhanden ist, aber er paßt in diese Mannschaft hinein. Beide Halbstürmer mußten oft mit in der Deckung aushelfen.

Schleswig war am Ende enttäuscht und deprimiert. Man hatte sich ein Unentschieden ausgerechnet - und das lag auch greifbar nahe! Daß Trainer Klaus-Dieter Wulf aber von „typischem Sommerfußball“ sprach, war nicht ganz verständlich. Für den Saisonbeginn war es ein gutes Spiel. Cassel war bis auf seinen wohl spielentscheidenden Fehler - er hatte Bieschke den Ball genau vor die Füße geworfen, der ihn zu Stursberg weiterschob, und dieser lenkte überlegt zum 4:3 ein - sehr sicher, ebenso Heick, dessen Ausflüge in den Sturm imponierten. Kähler ist nicht mehr so sicher wie früher. Er mußte des öfteren den jungen Stürmern nachsehen. Im Sturm gab es die beste Leistung von Panitzsch, der vielleicht noch etwas mehr kämpfen müßte, um noch mehr Wirkung zu erzielen. Broer und Metauge im Angriff recht unberechenbar und immer für ein Tor gut.

Schleswig hat wieder eine ausgezeichnete Mannschaft beisammen, mit der unbedingt zu rechnen sein wird. Aber auch die Oldesloer wollen und werden in diesem Jahr mitreden! SPM

VfL Oldesloe: Uwe Dau (60. Fred Girschkowski) - Horst Liedtke, Günter Stolp - Holger Dau, Karl-August Wilkens, Rainer Biemann - Peter Sorgenfrei, Gerd Dehmel, Walter Stursberg, Horst Bieschke, Wolfgang Fleischhammel.

Schleswig 06: Cassel - Heick, Nanz - Frahm, Kähler, Brey - Panitzsch, Alexander, Broer, Metauge, Gehrcke.

Tore: 0:1 Broer (3.), 1:1 Sorgenfrei (18.), 1:2 Metauge (21.), 2:2 Stursberg (52.), 2:3 Gehrcke (68.), 3:3 Bieschke (73.), 4:3 Stursberg (83.), 5:3 Stursberg (90.). - Schiesdrichter: Jensen (Lütjenburg). - Zuschauer: 700 (Damen erhalten in Zukunft freien Eintritt).

 

Montag, 12. Aug. 1968 Damen frei. Der VfL Oldesloe hat seit gestern früh für seine Punktspiele im Travestadion eine bemerkenswerte Neuerung eingeführt: Alle Frauen, die ihre Ehemänner auf den Sportplatz begleiten, brauchen künftig kein Eintrittsgeld mehr zu bezahlen. lediglich der Sportgroschen und den Stadiongroschen - also insgesamt 0,20 DM - müssen sie, wie alle anderen auch entrichten. In Stormarn ist der VfL der erste Verein, der den Damen diese Freiheit gewährt. der LBV Phönix in Lübeck und Kieler vereine haben bereits seit einiger Zeit diese Regelung bei sich getroffen. Man erhofft sich davon, daß der sonntägliche Besuch des Fußballplatzes dadurch - zumindest bei schönem Wetter - mehr und mehr zu einem Familienausflug wird, wobei die Kosten erschwinglich bleiben. Daß die Herren Fußballexperten sich auf den Rängen für ihren Verein heiserschreien und die Ehefrauen dieweil betrübt allein zu Hause sitzen - solche betrüblichen Zustände soll es also künftig in Bad Oldesloe nicht mehr geben, jedenfalls nicht, soweit es in der Macht des VfL steht ... ST

 

Samstag, 17. Aug. 1968 VfL will in Heide Punkte kassieren. Doch der MTV wird ihm das Siegen schwer machen. Halbrechter Herrmann gefährlich. Sein erstes Auswärtsspiel bestreitet der VfL Oldesloe morgen in Heide gegen den MTV. Die Heider haben in der letzten Saison mit Glück den Abstieg verhindern können, weil der Ortsrivale Heider SV in die Regionalliga aufgerückt ist und somit nur zwei Vereine in die Verbandsliga abstiegen. In den Entscheidungsspielen mußten sich dann Kücknitz und Polizei Kiel geschlagen geben.

Zwar haben sich die Heider nicht durch Neuzugänge verstärken können, aber der Verein hofft auf eine bessere Saison, weil sich einige junge Spieler jetzt an die Landesliga-Luft gewöhnt haben dürften. Der Auftakt war allerdings nicht sehr verheißungsvoll, denn beim Aufsteiger Brunsbüttelkoog verlor der MTV mit 1:2, allerdings soll er keine schlechte Leistung geboten haben. Er stellte mit dem Halbrechten Herrmann den besten Spieler auf den Platz, der nur sehr schwer zu bremsen war. Durch einen Foulelfmeter in der 67. Minute mußte sich der MTV dann geschlagen geben.

Dem VfL ist bekannt, daß die Heider auf eigenem Platz sehr schwer zu besiegen sind, denn die Oldesloer verloren hier (Anm.: am 11. Sept. 1966) mit 1:3 und am 28. April dieses Jahres mit 1:5 recht deutlich! Das Gesetz der Serie spricht somit für den Gastgeber, aber der VfL hat schon in seinem ersten Spiel gezeigt, daß mit ihm zu rechnen sein wird, und will nun auch seinen ersten Sieg beim MTV holen. Nach dem Sieg über Schleswig 06 ist der VfL allgemein im Kurs gestiegen, und man traut diesem Sturm eine ganze Menge zu. Trainer Fritz Andree hat die siegreiche Mannschaft natürlich nicht umbesetzt. ST

 

Sonntag, 18. Aug. 1968 - 2. Punktspiel

MTV Heide - VfL Oldesloe 1:1 (0:0)

Preuß holte 1:1 in der 89. Minute. Oldesloe ließ beim MTV Heide noch viele Wünsche offen. Buchstäblich in letzter Sekunde rettete der MTV Heide mit dem Ausgleichstreffer durch Ex-Torjäger Preuß gegen den VfL Oldesloe einen Punkt. Spannender konnte der Endspurt beider Mannschaften nicht sein. Im übrigen aber ließ die Partie einige Wünsche offen. Dies galt vorwiegend für Oldesloe, denn die Mannschaft zeigte wohl Ansätze ihrer Gefährlichkeit, ließ jedoch die geschlossene Leistung vermissen.

Dadurch hatte der MTV Heide den größeren Teil der Zeit über mehr Anteile am Spielgeschehen. Und die Oldesloer Abwehr verdankt es ihrem ausgezeichneten Torwart Uwe Dau sowie Wilkens, der das Bollwerk der Gästeabwehr war, daß sie nicht in Rückstand gerieten. Der MTV hat diesen Ausgleich im allerletzten Moment vollauf verdient. Die Mannschaft bot eine sehr gute Leistung, spielte durchweg wirkungsvoller und scheiterte in ihren Angriffsaktionen nur an der routinierten und nach der Pause verstärkten Abwehr der Gäste. Herrmann, Kubsch und Tubaja erwiesen sich als ein spielfreudiges Innentrio, gut unterstützt von Schlichting, während Lukowski in dem eisenahrten Stolp einen unbequemen Bewacher hatte, sich dennoch aber wiederholt recht gut in Szene setzen konnte. Herausragend in der MTV-Abwehr Schlüter, Möller, Beitat und Holst.

Beim VfL wurden anfangs die Flügel vernachlässigt. Das Spiel war zu sehr auf Stursberg zugeschnitten. Sorgenfrei und Fleischhammel mußten sich oft die Bälle holen. Gelang ihnen das, dann hatte der eigene Angriff Druck. Besser lief es zum Teil nach der Pause, als Stursberg nach Linksaußen auswich. Bester Oldesloer Mannschaftsteil war die Abwehr. Glänzend reagierte Uwe Dau. Von seinen Vorderleuten war Wilkens einwandfrei der Beste. Immer wieder warf er sich den Heider Angriffswellen entgegen, und bezeichnenderweise leitete ein Ausflug von Wilkens ins Mittelfld den Oldesloer Führungstreffer ein. Sicher und zuverlässig auch Horst Liedtke und Stolp sowie Holger Dau. SPM

MTV Heide: Becker - Holst, Beitat - Möller, Schlüter, Kühnel (46. Thiedemann) - Lukowski, Herrmann, Kubsch, Tubaja (66. Preuß), Schlichting.

VfL Oldesloe: Uwe Dau - Horst Liedtke, Günter Stolp - Holger Dau, Karl-August Wilkens, Rainer Biemann - Peter Sorgenfrei, Gerd Dehmel (61. Runald Fischer), Walter Stursberg, Horst Bieschke, Wolfgang Fleischhammel.

Tore: 0:1 Stursberg (78.), 1:1 Preuß (89.). - Schiedsrichter: Wieser (Westerland). - Zuschauer: 500.

 

Samstag, 24. Aug. 1968 VfL Oldesloe will zeigen, was er kann. VfB wird alle Register seines Könnens zeigen. Abwehr schwacher Punkt. Morgen um 15 Uhr treffen im Travestadion erneut zwei Kandidaten aufeinander, die zu Beginn der Saison zu Meisterschaftsfavoriten der Landesliga Schleswig-Holstein gestempelt worden sind: VfL Oldesloe - VfB Kiel. Der Gast nahm im Vorjahr den dritten Tabellenplatz ein und schlug sich in der Deutschen Meisterschaft der Amateure recht beachtlich.

Gegen diese starke Mannschaft erzielte der VfL bislang sehr unterschiedliche Ergebnisse. In der Saison 1966/67 kam er zu einem 1:1 in Kiel und auf eigenem Platz zum knappen 2:1-Erfolg. Die letzte Saison sah den VfB in Oldesloe mit 4:2 siegen und den VfL in Kiel mit 4:0. Dagegen verlor der VfL dann das Pokalspiel am 11. Mai 1968 deutlich mit 1:3.

Der Auftakt war für beide Vereine recht verheißungsvoll. Die Kieler hatten erst ein Spiel zu bestreiten und gewannen gegen den Aufsteiger Brunsbüttelkoog recht eindrucksvoll mit 4:1. Allerdings soll die Abwehr des VfB dabei nicht sehr sicher gewesen sein, was gegen eine clevere Mannschaft leicht hätte daneben gehen können. Stammtorhüter Knoche fehlte dem VfB doch mehr, als man erwartet hatte.

Wenn die Oldesloer auch in Heide zu einem Unentschieden gekommen sind, so ist das Ergebnis doch noch zu beachten, denn dort hatte man bislang ja noch keinen Punkt geholt. Der MTV blieb somit immer noch der Angstgegner des VfL Oldesloe, der gegen die Kieler aber wieder voll aufspielen will, um seinem Anhang seine tatsächliche Leistungsstärke zu zeigen.

Der VfL Oldesloe macht nochmals darauf aufmerksam, daß die Damen jetzt freien Eintritt zu den Punktspielen haben, es sind lediglich 0,20 DM für Stadiongroschen und Steuern zu entrichten. ST

 

Sonntag, 25. Aug. 1968 - 3. Punktspiel

VfL Oldesloe - VfB Kiel 0:0

Harte VfB-Deckung holte ein 0:0 beim VfL Oldesloe. Zwei schwache Angriffsreihen beim Spitzenspiel. Bei drückender Hitze bekamen die Zuschauer kein sehr großes Spiel dieser beiden Spitzenmansnchaften zu sehen, von denen der VfL die größeren Anteile hatte und auch die besseren Einschußmöglichkeiten besaß. Aber gegen die ausgezeichnte Kieler Deckung tat sich der Sturm des VfL sehr schwer, und es zeigten sich doch Mängel im Verständnis der Mannschaft. Zudem besaßen die Kieler eine ganze Portion Härte, und dem hatten die Oldesloer leider nichts entgegenzusetzen. Ein knapper Sieg des VfL wäre verdient gewesen, aber der beste Oldesloer Stürmer Stursberg hatte an diesem Tage kein Glück und traf auf einen Knoche im Tor, der eine ausgezeichnete Leistung bot und seiner Mannschaft diesen wichtigen Auswärtspunkt rettete.

Die Gäste hatten sich ganz auf ein Unentschieden eingestellt und ihr Plan konnte aufgehen, weil dem Oldesloer Sturm die notwendige Durchschlagskraft fehlte, um gegen eine so routinierte Abwehr zum Erfolg zu kommen. Der eigene Sturm riß aber auch keine Bäume aus, lediglich Lau imponierte durch seine Schnelligkeit, der krönende Abschluß fehlte aber auch bei ihm. Ohne die Sturmspitze Christiansen kann diese Mannschaft wohl kaum Tore schießen.

Der VfL haderte am Ende mit dem Schicksal, vor allem Stursberg hätte Tore erzielen müssen. Die beste Gelegenheit hatte er in der 41. Minute, als er frei vor Knoche auftauchte, diesem aber das Leder in die Arme schoß. Neben Stursberg gefiel noch Sorgenfrei im Sturm, der sich redlich bemühte und sich die Bälle selbst auch aus der Abwehr holte. Entscheidend war wohl, daß dem VfL die Halbstürmer fehlten, die Stursberg hätten unterstützen können, denn der Oldesloer Mittelstürmer wurde meist mit zwei Mann gedeckt. Die Abwehr entledigte sich ihrer Aufgabe sehr sicher, wenn man davon absieht, daß Stolp seinen schnellen Gegenspieler Lau nicht immer halten konnte. Ausgezeichnet Wilkens und Biemann. Girschkowski wurde vor keine schwere Aufgabe gestellt, wirkte aber sehr sicher.

Die Kieler waren am Ende froh, diesen einen Punkt gerettet zu haben, sie mußten ihn aber auch schwer erkämpfen. Imponiert hat die Hintermannschaft, die des öfteren die Härte übertrieb und unnötige Fouls beging, die nicht geahndet wurden! Herausragend Knoche, Debring sehr sicher, er hatte Fleischhammel meist im Griff, so daß der zuletzt gelobte Oldesloer nahezu wirkungslos blieb. Paulsen hatte die Sonderbewachung von Stursberg übernommen, aber allein schaffte er diese Aufgabe nicht, deshalb mußte Skovhede mit eingreifen, um den agilen Mittelstürmer zu bremsen. Besonders in den letzten zehn Minuten stand die Abwehr pausenlos unter Druck und beahuptete sic nur mit Glück. Im Sturm sah man lediglich eine gute Leistung von Lau, aber er stand allein auf weiter Flur. Der linke Flügel blieb ungefährlich und nur selten setzten sich Knösing und Purwin durch, während Zack ohne Wirkung blieb. SPM

VfL Oldesloe: Fred Girschkowski - Horst Liedtke, Günter Stolp - Holger Dau, Karl-August Wilkens, Rainer Biemann - Peter Sorgenfrei, Gerd Heitmann (70. Gerd Dehmel), Walter Stursberg, Horst Bieschke, Wolfgang Fleischhammel.

VfB Kiel: Knoche - Debring, Burkhard Gutzeit - Paulsen, Skovhede, Horst Gutzeit - Lau, Purwin, Zack (46. Meyer), Knösing, Skobyrla.

Tore: Fehlanzeige. - Schiedsrichter: Bernstein (Lübeck). - Zuschauer: 750.

 

Samstag, 31. Aug. 1968 Siep soll VfL-Sturm Schwung geben. Ohne Horst Liedtke zu Holstein Kiel. Spieler vertritt ihn. Oldesloer optimistisch. Heute um 16 Uhr tritt der VfL Oldesloe in Kiel gegen die Amateure von Holstein an. Er hofft auf den ersten Auswärtssieg gegen die bislang noch ohne Punkte verbliebenen Gastgeber, die in den ersten drei Spielen nur ein einziges Tor schossen, aber sieben Tore einstecken mußten.

Durch den Abgang von vier der besten Spieler, die bei Holstein einen Vertrag erhielten und Vereinswechsel, scheint die Mannschaft doch nicht die Stärke des Vorjahres erreichen zu können, da die nachgerückten Spieler einfach zu unerfahren sind, um auf Anhieb einschlagen zu können. Das kann natürlich heute schon gegen den VfL besser aussehen.

Die Oldesloer haben ihre Mannschaft im Sturm etwas verändert. In der Abwehr mußte auf den verletzten Horst Liedtke verzichtet werden. Peter Spieler ist jedoch mehr als nur ein Ersatz. So fährt der VfL mit größten Hoffnungen nach Kiel und will natürlich beide Punkte holen. Aber man hat noch nicht vergessen, daß im letzten Jahr gerade bei Holstein die letzte Hoffnung auf den dritten Platz durch die 0:1-Niederlage in einer Schlammschlacht verlorenging. Diesmal wollen es die Oldesloer besser machen. Von dem Einsatz von Hans Siep, der zuletzt gute Leistungen gezeigt hat, verspricht sich Trainer Fritz Andree mehr Durchschlagskraft vom Sturm; außerdem steht Hans-Jürgen Bröcker noch als Nr. 12 einsatzbereit.

Morgen reist die Landesliga des VfL Oldesloe zu einem Freundschaftsspiel nach Eutin zur Teilnahme am 60jährigen Jubiläum von Eutin 08. Die Oldesloer haben sich in einer starken Mannschaft angesagt. ST

 

Samstag, 31. Aug. 1968 VfL ohne Spiel. In der Landesliga gab es den ersten Ausfall in der neuen Spielzeit. Wegen des starken Regens konnten Holstein Kiel und VfL Oldesloe ihr Punktspiel nicht austragen. ST

 

Sonntag, 1. Sept. 1968 - Freundschaftsspiel

Eutin 08 - VfL Oldesloe 2:5 (0:1)

In einem Freundschaftsspiel anläßlich des 60jährigen Bestehens von Eutin 08 kam der VfL zu einem leichten Sieg über den Bezirksligisten, ohne sich dabei voll auszugeben. Die Oldesloer hatten bis zur Pause nur einige Mühe mit den eifrigen Jubilaren, kamen durch Siep nur zum 1:0. Nach Der Pause war die Überlegenheit aber deutlich und Siep, Bieschke, Panier und Bröcker sorgten für die vier weiteren Treffer. Beim Stande von 3:0 und 4:1 kamen die Eutiner zu ihren Gegentreffern, mehr aber ließ der VfL nicht zu. Insgesamt kein großes Spiel, aber mehr war von diesem Freundschaftstreffen auch nicht zu erwarten. Bester Spieler beim VfL war Siep, der sich in ausgezeichneter Form zu befinden scheint. ST

VfL Oldesloe: Fred Girschkowski - Günter Stolp, Peter Spieler - Horst Bieschke, Karl-August Wilkens, Rainer Biemann - Peter Sorgenfrei (46. Hans-Jürgen Panier), Gerd Dehmel, Walter Stursberg, Hans Siep, Hans-Jürgen Bröcker.

Tore: Steffen, Dähling für Eutin 08 sowie Siep (2), Bröcker, Bieschke, Panier. - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: NN.

 

Samstag, 7. Sept. 1968 Schlutup soll das Fürchten nicht verlernen. Um zwei wichtige Punkte. Wenn morgen um 15 Uhr der TSV Schlutup zum Punktspiel der Landesliga im Travestadion antritt, dann geht es um mehr als nur die beiden Punkte, die den VfL weiter nach vorn bringen würden. Es geht auch darum, daß der VfL weiterhin der Angstgegner für Schlutup bleibt.

Die Lübecker Vorstädter gewannen noch kein Spiel gegen den VfL Oldesloe, bestenfalls errangen sie einen Teilerfolg. Natürlich möchten sie gern den ersten Sieg, und wenn der dann noch in Oldesloe gelänge, wäre die Freude nicht auszudenken. Aber der VfL wird auf der Hut sein, er hat bereits zwei Punkte eingebüßt und darf nicht weiter zurückfallen, wenn er nicht von vornherein den Anschluß verpassen will.

Die Schlutuper mußten am letzten Spieltag eine überraschende 2:3-Niederlage auf eigenem Platz gegen den Neuling Brunsbüttelkoog einstecken und büßten dabei ihre beiden Stammspieler Lübke und Schwichtenberg durch Platzverweis ein. Natürlich bedeutet das eine gewisse Schwächung der Mannschaft, aber entscheidend für den Ausgang des Treffens in Oldesloe dürfte das nicht sein.

Der VfL hat am vergangenen Samstag pausieren müssen. Er bietet morgen die gleiche Besetzung auf, die gegen Holstein Kiel eingesetzt werden sollte. ST

 

Sonntag, 8. Sept. 1968 - 4. Punktspiel

VfL Oldesloe - TSV Schlutup 1:1 (0:0)

Oldesloe verschenkte einen Sieg. Schlutup kam glücklich, aber nicht unverdient zum 1:1. Insgesamt gesehen bot sich dem Oldesloer Publikum ein enttäuschendes Spiel beider Mannschaften. Vor allem die Oldesloer haben schon weitaus stärker gespielt, aber gegen die überaus harte Abwehr der Gäste tat sich der Sturm sehr schwer und spielte nur ganz wenige Chancen heraus. Die beiden klarsten hatte Stursberg, der allein vor Eggert auftauchte, ihn aber nicht überwinden konnte. Auf der anderen Seite verpaßte Schlutup seine größte Chance in der 70. Minute, als Girschkowski einen scharfen Schuß des überragenden Steinke nicht festhalten konnte, aber Sterly kam nicht mehr rechtzeitig an das abprallende Leder heran, so daß Horst Liedtke retten konnte. Das Unentschieden geht in Ordnung, wenn es auch glücklich für die Schlutuper erscheint, die mit mehrfachem Ersatz antreten mußten.

Die Oldesloer haben auf der ganzen Linie enttäuscht. Wenn auch die Hintermannschaft einen sicheren Eindruck machte, so fehlte es im Sturm völlig. Sieht man von der befriedigenden Leistung von Sorgenfrei ab, dann bleibt nicht mehr viel Lobenswertes nach, denn Stursberg und Fleischhammel kamen nicht zur Geltung. Siep rackerte sich zwar enorm ab, aber auch ohne zählbaren Erfolg. Im Lauf die beste Leistung von Wilkens und Biemann, dagegen scheint Dau ein Formtief zu haben. In dieser Verfassung wird es der VfL schwer haben, in der Spitzengruppe mitreden zu können.

Die Gäste waren mit dem Ergebnis natürlich hoch zufrieden, kam es doch mit ersatzgeschwächter Mannschaft zustande. Aber viel geboten wurde auch hier nicht. Lediglich Steinke konnte ein ansprechende Sturmleistung bieten. Die Abwehr machte einen besseren Eindruck. Eggert vereitelte die wenigen Oldesloer Cahncen recht sicher, von den Verteidigern gefiel Knorr am besten, während Böttcher sehr zum Foulspielen neigt. Im Lauf sehr stark Winkel, der als letzter Mann nur selten zu umspielen war und seine Abwehr gut organisierte. Ausgezeichnet auch Stark. Wenn die Schlutuper ihre Mannschaft wieder beisammen haben, werden sie sicher noch gut mitreden können. SPM

VfL Oldesloe: Fred Girschkowski - Horst Liedtke, Günter Stolp - Holger Dau, Karl-August Wilkens, Rainer Biemann - Peter Sorgenfrei, Gerd Dehmel (64. Horst Bieschke), Walter Stursberg, Hans Siep, Wolfgang Fleischhammel (56. Hans Körner).

TSV Schlutup: Eggert - Knorr, U. Böttcher - H.-J. Böttcher (5. Beyer), Winkel, Stark - Rath, Steinke, Feigl, Sterly, Schnoor.

Tore: 0:1 Steinke (58.), 1:1 Sorgenfrei (65.). - Schiedsrichter: Wolf (Kiel). - Zuschauer: 700.

 

Samstag, 14. Sept. 1968 VfL hofft auf den ersten Auswärtssieg. Doch der TSV Büdelsdorf darf nicht unterschätzt werden. Ohne Wilkens und Dehmel. Der VfL Oldesloe reist morgen zum TSV Büdelsdorf und hofft hier auf seinen ersten Auswärtssieg in dieser Saison, um sich in der Tabelle weiter verbessern zu können.

Die Büdelsdorfer sind auf eigenem Platz stets ein gefährlicher Gegner gewesen, das haben die Oldesloer von der letzten Serie her noch gut in Erinnerung. Im vergangenen Jahr konnten sie dort allerdings knapp mit einem 1:0 gewinnen, mußten sich dann aber auf eigenem Platz mit einem 0:0 begnügen. Doch es hat gegen die unberechenbar spielenden Büdelsdorfer auch schon Niederlagen gegeben. Der VfL ist also gewarnt und wird seinen Gegner keineswegs unterschätzen, auch wenn es beim TSV noch nicht so gut gelaufen ist. Zwar ist Büdelsdorf auf eigenem Platz noch ohne Punktverlust (gegen TSV Lägerdorf 1:0 und den VfR Neumünster 3:0), doch klappte es bei den Auswärtsspielen noch gar nicht, so kam es in Itzehoe nur zu einem 0:0.

Auch die Oldesloer sind nicht in bester Verfassung, wie das 1.1 gegen den TSV Schlutup auf eigenem Platz bewiesen hat. Morgen müssen sie auch noch auf den verletzten Stopper Wilkens verzichten, ebenfalls nicht einsatzfähig ist Dehmel. So übernimmt Horst Liedtke wieder die Rolle des Mittelläufers und Krahn bekommt als Verteidiger seine Chance. Im Sturm wird erstmals der kleine Bröcker auf Linksaußen eingesetzt, von dem man sich nach seinen Leistungen in der Verbandsliga einiges erhoffen darf. ST

 

Sonntag, 15. Sept. 1968 - 5. Punktspiel

Büdelsdorfer TSV - VfL Oldesloe 2:1 (1:0)

Büdelsdorf siegte verdient. Oldesloe erlitt seine erste Saisonniederlage. Der knappe Erfolg der Gastgeber darf als verdient bezeichnet werden. Beide Mannschaften nutzten je eine Halbzeit die gebotene Windunterstützung nur eine Viertelstunde lang konsequent aus, dann wurde die gegen den Wind spielende Mannschaft ebenbürtig. Bei Büdelsdorf dürfte die gute Kondition in der zweiten Halbzeit ausschlaggebend für den Sieg gewesen sein, denn 14:4 Ecken zeugen von einem gewissen Angriffsgeist. Die Oldesloer Anhänger haderten mit dem Unparteiischen über den in der 80. Minute verhängten Foulelfmeter, den Dau an Mordhorst verschuldete.

Die Gastgeber hatten erneut eine stabile Hintermannschaft zur Stelle, in der Ziemke ein sicherer Schlußmann war, Müller und Hinrichsen ohne Fehler spielten und Neumann in der Läuferreihe ein schwer zu überwindendes Hindernis darstellte. Von den Außenläufern wußte Jöhnk besser zu gefallen als Hennings. Auch die Stürmerreihe zog über weite Strecken ein gefälliges Spiel auf.

Bei den Oldesloern - ohne die verletzten Wilkens und Dehmel - machte Torhüter Girschkowski einen folgenschweren Fehler, der zum ersten Tor führte. Ansonsten hielt der Bruder des HSV-Schlußmannes einige Schüsse der Büdelsdorfer glänzend. Krahn und Stolp spielten gut, Horst Liedtke war ein sicherer Ausputzer und auch Biemann wußte zu gefallen. Dau wird manchmal zu giftig (Elfmeter), die Fünferreihe mit Ausnahme von Sorgenfrei (er hatte nicht den besten Tag erwischt) war stets gefährlich und fand besonders in der zweiten Halbzeit nur im gegnerischen Torhüter das Haupthindernis, um ihre Schußkraft in Tore auszudrücken.

Das Spiel hatte Landesliganiveau, war recht schnell und abwechslungsreich. Beide Mannschaften mußten jedoch zeitweise eine Verschnaufpause einlegen, wenn ihre Offensiven über eine gewisse Spielzeit zuviel Kraft gefordert hatten. Die Gäste versuchten in den letzten fünf Minuten zwar mit aller Macht zum Ausgleich zu kommen, aber vergebens. SPM

Büdelsdorfer TSV: Ziemke - Müller, Hinrichsen - Jöhnk, Neumann, Hennings - Maske, Lau, Jastremski, Ehlert, Mordhorst.

VfL Oldesloe: Fred Girschkowski - Rolf Krahn, Günther Stolp - Holger Dau, Horst Liedtke, Rainer Biemann - Peter Sorgenfrei (71. Bernd Oldenburg), Horst Bieschke, Walter Stursberg, Hans Siep, Hans-Jürgen Bröcker.

Tore: 1:0 Jastremski (42.), 2:0 Müller (80., Foulelfmeter), 2:1 Stursberg (85.). - Schiedsrichter: Buthmann (Klausdorf). - Zuschauer: 600.

 

Samstag, 21. Sept. 1968 Friedrichsorts Abwehr hat Schwächen. Der VfL will sie morgen aufdecken. Fleischhammel ersetzt Wilkens. In der Landesliga erwartet der VfL Oldesloe morgen um 15 Uhr den amtierenden meister SV Friedrichsort. Die Platzherren stehen damit vor einer schweren Aufgabe, die sie nur mit sehr viel Geschick lösen können.

Den Kielern traute man zu Beginn der Saison die erfolgreiche Verteidigung des Meistertitels zu, doch enttäuschten sie bisher genauso wie der VfL Oldesloe. Eine kleine Überraschung war die 1:2-Niederlage Friedrichsorts am letzten Sonntag in Segeberg. Allerdings war viel Pech für die Kieler mit im Spiel. Gleichwohl erscheint der SV Friedrichsort nicht so stark wie im Vorjahr, wo er sich die Meisterschaft im Endspurt sicherte. Der Sturm hat es diesmal schon auf zwölf Tore in sechs Spielen gebracht, an denen Grandt mit fünf Treffern den größten Anteil hat. Dieser ist zur Zeit jedoch verletzt und sein Einsatz morgen fraglich. Die Abwehr scheint verwundbar zu sein, denn sie kassierte elf Gegentore. Nur Mannschaften aus dem unteren Drittel kamen bislang auf diese Zahl.

Der VfL weiß, welchen schweren Gang er anzutreten hat. Da aber auch bei den Kielern noch nicht alles nach Wunsch klappt, hat er durchaus eine Siegeschance. Trainer Fritz Andree muß weiterhin auf den verletzten Wilkens verzichten. Bröcker ist erkrankt, so erhält Fleischhammel wieder seine Chance im Sturm. Dem etwas schwerfälligen Klüttig sollte er gewachsen sein und dadurch an die guten Leistungen seiner ersten Spiele anknüpfen können. Vom Sturm wünschen wir uns endlich einmal Schüsse. Bieschke und Stursberg können doch schießen. Zumindest im Training beweisen sie das immer wieder, indem sie Tore aus den unmöglichsten Situationen erzielen. Im Punktspiel fehlt es vielleicht etwas am Mut zum Risiko. ST

 

Sonntag, 22. Sept. 1968 - 6. Punktspiel

VfL Oldesloe - SV Friedrichsort 2:0 (0:0)

Schlagerspiel mit 2:0 an VfL. Friedrichsort zeigte zwar gute Ansätze, konnte die Niederlage aber nicht vermeiden. Ein recht gutes Spiel konnte man in Bad Oldesloe zwischen zwei Titelanwärtern sehen, von denen die Oldesloer die geschlossenere Leistung boten und am Ende auch verdient gewannen, wenn auch die Friedrichsorter Abwehr bei beiden Toren nicht ganz schuldlos war. Haderten die Zuschauer zur Pause noch mit dem VfL, der die starke Windunterstützung nicht ausgenutzt hatte und trotz Feldüberlegenheit vor dem Tor versagte, so hatten sie in den zweiten 45 Minuten Grund zur Freude, denn jetzt wurde endlich das Mittelfeld schnell überbrückt, und Chancen wurden herausgespielt. Das Aufbäumen der Gäste nach dem 2:0 nutzte nichts mehr, die Deckung des VfL gab sich keine Blößen, wenn es not tat, wurde mit neun oder zehn Mann verteidigt.

So hatte man sich das Spiel des VfL schon seit längerer Zeit vorgestellt: schnelle Mittelfeldüberbrückung, gute Spitzen im Sturm und auch wieder schnelles Zurückziehen, wenn der Gegner Übergewicht bekam. Gegen diese Flexibilität der Mannschaft hatte Friedrichsort einen schweren Stand, zumal Sturmspitze Grandt, der nach Verletzungspause erstmals wieder dabei war, von dem glänzend eingestellten Dau völlig entschärft wurde.

Daß es trotz der klaren Feldüberlegenheit bis zur Pause keine Tore gab, lag daran, daß einmal Vosgerau in der 7. Minute einen Schuß von Bieschke auf der Linie rettete, Stursberg kein Glück mit seinen Schüssen hatte und vor allem, daß die Kieler Abwehr im Kopfballspiel einfach besser war.

Für den VfL kommt dieser Sieg gerade zur rechten Zeit. Er wird der Mannschaft weiteren Auftrieb geben. Die beiden Punkte wurden durch eine geschlossene Mannschaftsleistung erkämpft. Lediglich Krahn ließ in der Abwehr die Sicherheit vermissen, die ihn noch in Büdelsdorf ausgezeichnet hatte. Besonders auffällig war die Steigerung von Dau, der den gefährlichen Torjäger Grandt „hautnah“ abdeckte. Hier schon wurde der Grundstein zum Sieg gelegt. Biemann erledigte sein Pensum mit Ruhe und Können, und auch Horst Liedtke wußte zu überzeugen. Im Sturm kein Ausfall, wenn es auch Stursberg sehr schwer gegen den ausgezeichneten Vosgerau hatte, der ihn abwechselnd mit Kowalski abschirmte. Er muß allerdings mehr versuchen, auch hohe Bälle mit dem Kopf zu erreichen. Bieschkes Formanstieg ist ebenso bemerkenswert, wie die wesentlich bessere Leistung gegenüber Büdelsdorf von Sorgenfrei.

Die Friedrichsorter mußten nun schon die dritte Niederlage hintereinander einstecken. Nach dem Start von 7:1 Punkten ist das natürlich bitter, aber sie boten auch in Oldesloe keine schlechte Leistung. Ihr Spiel ist jedoch zu sehr auf Grandt zugeschnitten; wird er ausgeschaltet, bleibt nur Stückwerk nach. Beide Mihsfelds bemühten sich eifrig, die meiste Wirkung ging von Rolf Mihsfeld aus, der auch noch einigermaßen zu schießen versteht. Die besten Spieler waren mit Scheer und Kowalski in der zuletzt so geschmähten Abwehr zu finden. Ein Problem scheinen die Torhüter zu sein, denn auch Schramm war bei seinem ersten Ligaeinsatz seit langer Zeit nicht sicher, wenn er auch beide Tore nicht verhindern konnte. Auf jeden Fall muß man sich in Kiel etwas einfallen lassen, denn nur Komplimente nach Niederlagen bringen ja noch keine Punkte! SPM

VfL Oldesloe: Fred Girschkowski - Rolf Krahn (73. Peter Spieler), Günter Stolp - Holger Dau, Rainer Biemann, Horst Liedtke - Peter Sorgenfrei, Horst Bieschke, Walter Stursberg, Hans Siep, Wolfgang Fleischhammel.

SV Friedrichsort: Schramm - Klüttig, Friese - Kowalski, Vosgerau, Scheer - Hass (80. Kösling), Rolf Mihsfeld, Grandt, Horst Mihsfeld, Wilke.

Tore: 1:0 Sorgenfrei (47.), 2:0 Fleischhammel (74.). - Schiedsrichter: Lüth (Lübeck). - Zuschauer: 600.

 

Samstag, 28. Sept. 1968 Mit Wilkens gegen Favoritenschreck. Beim VfL spielen in Eichholz wieder Biemann Stopper und Horst Liedtke Außenläufer. Heute um 15.30 Uhr trifft der VfL Oldesloe in seinem bisher wohl schwersten Auswärtsspiel dieser Spielzeit auf den Aufsteiger SV Eichholz, der mit zu den Überraschungsmannschaften gehört und mit 8:4 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz liegt.

Die Lübecker brachten das Kunststück fertig, Tabellenführer Segeberg mit 1:0 zu besiegen und kamen auch vom letzten Spiel aus Brunsbüttelkoog mit einem 2:1-Erfolg zurück, der nach den Spielberichten noch wesentlich höher hätte ausfallen können, so gut spielte die Mannschaft zusammen.

Kommt die begeisterungsfähige Mannschaft erst einmal in Schwung und kann Außenläufer Klingbiel im Mittelfeld nach Belieben schalten, dann ist ihr nur schwer beizukommen. Der VfL muß also aus der verstärkten Deckung heraus versuchen, die Angriffe rechtzeitig abzublocken und durch weiträumiges Spiel die Abwehr der Gastgeber aufzureißen. Bedingungsloses Stürmen scheint nicht die richtige Methode zu sein.

Auf jeden Fall ist der VfL keineswegs Favorit gegen den Aufsteiger, aber er darf das Spiel nicht verlieren, wenn er nicht schon vorzeitig den Anschluß an die Tabellenspitze verlieren will. In der Form wie gegen Friedrichsort hat der VfL natürlich eine reelle Chance, auch gegen die starken Eichholzer bestehen zu können und auswärts die Punkte wieder hereinzuholen, die er auf eigenem Platz gegen VfB Kiel und TSV Schlutup vergaben hat.

Aller Voraussicht nach wird die zur Zeit stärkste Mannschaft gestellt werden, da Wilkens sich von seiner Verletzung wieder erholt hat und als Verteidiger eingesetzt werden kann. Biemann hat sich als Stopper ausgezeichnet bewährt, ebenso Horst Liedtke als Außenläufer, deshalb soll die Besetzung auch zunächst so bleiben. ST

 

Samstag, 28. Sept. 1968 - 7. Punktspiel

Eichholzer SV - VfL Oldesloe 0:1 (0:0)

Heitmann schoß das „goldene Tor“. Oldesloer 1:0-Erfolg etwas glücklich. Hielscher ließ einen Handelfmeter ungenutzt. „Dieses Spiel hat einzig und allein der Sturm verloren!“ So zog der Eichholzer Trainer Peter Dogs das Fazit der Begegnung gegen den VfL Oldesloe. Mit dieser Feststellung stand er keineswegs allein da, denn der Aufsteiger hätte bereits beim Seitenwechsel mit mindestens zwei Toren vorn liegen müssen. Doch selbst mit den besten Einschußmöglichkeiten wußten die klar überlegen spielenden Gastgeber nichts anzufangen. Als dann auch noch Hielscher zwei Minuten nach dem Seitenwechsel einen von Stolp verursachten Handelfmeter nicht verwandeln konnte (der Ball prallte vom Innenpfosten ab), schmolzen die Aussichten, wenigstens einen Punkt zu sichern, vollkommen dahin. Die Oldesloer (sie stürmten jetzt mit Heitmann für Stursberg) bekamen Oberwasser und Heitmann schoß fünf Minuten vor Spielende das alles entscheidende Tor zum glücklichen 1:0-Erfolg. Warum Schiedsrichter Link das klare Handspiel von Klingbiel im Strafraum (70. Minute) nicht ahndete, blieb unbegreiflich.

Jubelnd rissen die Oldesloer beim Schlußpfiff die Arme hoch, hatten sie doch einen doppelten Punktgewinn errungen, an den sie sicher selbst nicht geglaubt hatten. Trainer Fritz Andree war ehrlich genug, zuzugeben, daß Fortuna dabei einige Hilfestellung gegeben hat. Entscheidend für den Sieg dürfte der taktische Schachzug gewesen sein, den routinierten Heitmann für den leicht angeschlagenen Torjäger Stursberg einzusetzen. Dadurch wurde das Angriffsspiel plan- und druckvoller. Jetzt kam endlich auch Sorgenfrei besser zur Geltung, dagegen erfüllten Bieschke, Siep und der junge Fleischhammel die Erwartungen nicht ganz. Hervorragend hat sich die Abwehr geschlagen. Der vielbeschäftigte Girschkowski machte seine Sache recht gut. An dem Deckungs-Bollwerk Stolp, Wilkens, Liedtke, Biemann und (dem manchmal zu hart einsteigenden) Holger Dau war nur schwer vorbeizukommen.

Die Eichholzer haben recht unglücklich verloren. Allen voran das Angriffsquintett, das oft zu überhastet agierte und viel durch mangelnde Konzentration vergab. Mit einem Schmidt (verletzt) wäre die Partie sicher nie verloren worden. Glänzend dagegen zog sich die Deckung aus der Affäre. Vor einem vortrefflich reagierenden Borchert operierten Herbst, der recht offensiv spielende Herre, Treu und Streit äußerst zuverlässig. Auch bei Klingbiel war eine Steigerung festzustellen. Er könnte weit wirkungsvoller sein, wenn er sich noch öfter in das Angriffsspiel einschalten würde. SPM

Eichholzer SV: Borchert - Herbst, Herre - Treu, Streit, Klingbiel - Hielscher, Dziomba, Rieken I (68. Rieken II), Hammerich, Sieverts.

VfL Oldesloe: Fred Girschkowski - Karl-August Wilkens, Günter Stolp - Horst Liedtke, Rainer Biemann, Holger Dau - Peter Sorgenfrei, Horst Bieschke, Walter Stursberg (65. Gerd Heitmann), Hans Siep, Wolfgang Fleischhammel.

Tor: 0:1 Heitmann (85.). - Schiedsrichter: Link (Kiel). - Zuschauer: 400.

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