Sonntag, 1. April 1962 - 27. Punktspiel

Schleswig 06 - VfL Oldesloe 1:0 (0:0)

Zuschauer hell begeistert. 06 nach glänzendem Spiel 1:0-Sieger über Oldesloe! Nanz stellte Struppek kalt. Prachtvolle Torhüterleistungen. Ein prächtiges Fußballspiel, das alle Zuschauer auf ihre Kosten kommen ließ, lief in Schleswig über den Rasen. Beide Mannschaften zeigten großartige Leistungen, beide bestachen nicht nur durch technisches Können, sondern auch durch Rasanz, Schnelligkeit und Kampfgeist. Seit Monaten hatte der Dr.-Alslev-Platz eine so gute Begegnung nicht mehr gesehen! Zeitweise hatte dieses Amateurliga-Spiel Oberligaformat! Die Bollwerke beider Mannschaften waren die stabilen Verteidigungen und die Torwächter. Bei Schleswig 06 war es Sell, der großartige Paraden zeigte, beim VfL Oldesloe Dau, der manche Chance der Platzherren in wirklich letztem Augenblick zunichte machte.

Schleswig 06 ging mit einer klugen taktischen Einstellung in diese für sie so wichtige Begegnung. Torjäger und Einfädler Struppek sollte lahmgelegt werden, und das gelang vollauf! Denn Nanz wich Struppek nicht von den Fersen und gab ihm so wenig Spielraum, daß der sich kämpferisch groß einsetzende Struppek einfach nicht zum Zuge kam. Dadurch arbeitete ein wichtiges Rädchen in der so gefährlichen Sturmmaschinerie der Oldesloer nicht wie gewohnt mit, dadurch klappte es einfach nicht. Dank einer großen zweiten Halbzeit, die die Schleswiger ständig im Angriff sah, war der knappe Sieg der Platzherren vollauf verdient!

Großartige Zweikämpfe im Mittelfeld, turbulente Szenen in den Strafräumen, schnelle gekonnte Aktionen der Fünferreihen und spannende Szenen am laufenden Band ließen die Begegnung zu einem Spiel werden, das so schnell kein Zuschauer vergessen wird! Schleswig 06 hatte in der ersten Halbzeit trotz allem Pech! Zwei Tore hätten die Schleswiger schießen müssen, aber im letzten Augenblick wurden sie vereitelt. Trotzdem konnte der Sturm gefallen. Thomas, Busch und Dörbaum, der bedeutend besser war als in den letzten Spielen, waren mit ihrem Direktspiel stets gefährlich. Ebenso die beiden Außenstürmer. Als dann in der zweiten Halbzeit Kähler II nach vorn ging, Busch auf Linksaußen auswich und Stelzner im Lauf spielte, war die Fünferreihe aber noch druckvoller! Zu einer großen Leistung fanden Wulf, Nanz und Kähler I, die hinten einfach nichts anbrennen ließen. Die Gesamtleistung der Schleswiger Elf war sehr gut. Seit Monaten hat die Mannschaft nicht mehr so gespielt wie gegen die Oldesloer!

Der VfL Oldesloe konnte eine Mannschaft vorstellen, die auf allen Posten hervorragend besetzt ist. Sie hatte das Pech, auf einen Gegner zu treffen, der noch besser war, eben eine bestechende Tagesform aufweisen konnte. Dau im Tor und Lindemann als Mittelläufer waren die überragenden Kräfte der Hintermannschaft. Auch die beiden Außenläufer haben großen Anteil an der Gefährlichkeit der gesamten Elf. Imponiert hat bei Oldesloe das Direktspiel (das sich aber auch die Schleswiger zu eigen machten) und das Tempo. Lediglich im Sturm vermochten sich die Oldesloer nicht durchzusetzen, obwohl sie oft gefährlich waren und besonders Heitmann neben Struppek sehr wirkungsvoll arbeitete.

Das Eckenverhältnis in der ersten Halbzeit lautete 4:2 für den VfL Oldesloe, in der zweiten Halbzeit aber 9:1 für die Schleswiger. SPM

Schleswig 06: Sell - Asmussen, Kähler II - Wulf, Kähler I, Nanz - Sylvester, Thomas, Busch, Dörbaum, Stelzner.

VfL Oldesloe: Uwe Dau - Rainer Westphal, Jürgen Peters - Alfred Liedtke, Wilhelm Lindemann, Karl-August Wilkens - Egon Lütge, Harry Struppek, Gerd Heitmann, Horst Liedtke, Herbert Meins.

Tor: 1:0 Kähler II (83.). - Schiedsrichter: Imkamp (Kellinghusen). - Zuschauer: 1000.

 

Montag, 2. April 1962 VfL gegen Friedrichsort verlegt. Das ursprünglich für kommenden Sonntag angesetzte Punktspiel der Amateurliga VfL Oldesloe gegen SV Friedrichsort ist auf Beschluß des Spielausschusses abgesetzt worden, da der Spieler Lindemann (Oldesloe) am gleichen Tag in der Amateurnationalmannschaft gegen Italien spielt. ST

 

Dienstag, 10. April 1962 Lindemann war diesmal noch nicht dran. Der Deckungsspieler Wilhelm Lindemann von der Amateurliga-Mannschaft des VfL Oldesloe gehörte zum 18köpfigen Spieleraufgebot für den Länderkampf der Amateure gegen Italien in Hannover. Deutschland gewann 2:1, ohne daß der Oldesloer zum Einsatz gekommen wäre.

Er fühlte sich trotz der kürzlichen Wadenbeinoperation in bester Form und wartete auf der Bank der Auswechselspieler ungeduldig auf seine Chance. Da kein Verteidiger wegen Verletzung ausfiel, wie dies bei zwei Spielern auf anderen Posten der Fall war, wartete Lindemann vergebens.

Trainer Helmut Schön, der frühere Nationalstürmer des Dresdner SC, tröstete ihn damit, daß es anderen Nationalspielerkandidaten beim ersten Male nicht anders ergangen sei. Schön versicherte dem mehrfachen schleswig-holsteinischen Repräsentativen, daß er weiter zum engsten Kreis gehöre und eine neue Chance beim Frankreich-Spiel erhalten solle. Außerdem soll er sich auf einen längeren Lehrgang im Herbst einstellen und dafür seinen Urlaub freihalten. ST

 

Samstag, 14. April 1962 VfL mit besten Vorsätzen nach Heide. Mit vier Ersatzleuten nur geringe Chancen auf Wiederholung des Herbstsieges. In seinem letzten Auswärtspunktspiel dieser Saison trifft der VfL Oldesloe morgen um 15 Uhr auf den Spitzenreiter Heider SV, der im Hinspiel 1:2 unterlag. Für den VfL, der ohne Wilkens, Alfred Liedtke, Peters und Struppek antreten muß, fast ein unlösbares Problem. Für den VfL geht es um den Erhalt des dritten Tabellenplatzes. Aus diesem Grunde erhofft er zumindest einen Teilerfolg.

In Heide, beim angehenden Meister, dürfte ein Sieg des VfL sich kaum wiederholen. Die Gerdau-Elf hinterließ in ihren drei vorangegangenen Spielen (2:1, 1:1, 4:4) zwar keinen allzu guten Eindruck, pausierte bare seit dem 25. März und wird sich ausgeruht vor eigenem Publikum in ihrem letzten Punktspiel vor den Aufstiegsspielen kaum noch eine Blöße geben.

Für den VfL steht dieses Treffen insofern unter einem ungünstigen Stern, als er vier Stammspieler, darunter den Hochzeiter Peters, ersetzen muß. Für sie werden Röper, Erbs, Gniechwitz und Westphal mitwirken. Diese hatten schon Gelegenheit, sich in dieser Klasse zu bewähren. Die VfL-Elf fährt nicht mit großen Erwartungen nach Heide, aber sie will sich dort auch nicht „aufs Kreuz legen“ lassen, wie Trainer Artur Jantz sich ausdrückte, um mindestens einen Punkt mit nach Hause zu bringen. ST

 

Sonntag, 15. April 1962 - 28. Punktspiel

Heider SV - VfL Oldesloe 1:1 (1:0)

Beinahe noch 2:1 für die Oldesloer! Spitzenreiter Heider SV enttäuschte beim 1:1 gegen Oldesloe stark. Der Wind störte sehr. Röper stand in der 85. Minute allein vor Heides Torwart Jacobsen, schoß aber über die Latte. Mit einer enttäuschenden zweiten Halbzeit verschenkte der Heider SV den greifbar nahen Sieg über den VfL Oldesloe und begnügte sich mit einem „dünnen“ 1:1-Unentschieden. Das Treffen war zeitweilig eher eine Art Volksbelustigung, denn bei hohen Bällen entschied der Wind die Richtung und beide Mannschaften verstanden es nicht, das Leder flach zu halten. Lieferte der Heider SV in der ersten Halbzeit gegen den Wind eine ausgezeichnete Partie, die er mit einer hochverdienten 1:0-Führung abschloß, so drehten die Oldesloer (ohne Struppek und Peters, die sich im Skiurlaub befinden) nach der Pause den Spieß um. Durch prächtigen Einsatz im zweiten Durchgang haben sie die Punkteteilung vollauf verdient! Damit hat der Heider SV die Meisterschaft immer noch nicht endgültig gewonnen!

Mit je einem Tor in der ersten und zweiten Halbzeit war die Ausbeute in diesem Treffen unerwartet gering. Der Grund dafür liegt darin, daß sich der Heider SV nach einer verheißungsvollen Leistung im ersten Durchgang weder meisterlich noch oberligaverdächtig zeigte. Beim HSV lief der Ball einfach nicht mehr, es wurde meist planlos in die Gegend gedroschen! Ganz anders dagegen die Oldesloer! Mit Elan legten sie nach der Pause los, erkämpften sich durch ihren Linksaußen vom Anstoß weg den 1:1-Ausgleich und verteidigten dieses Ergebnis dann mit äußerster Konsequenz! Trotz des starken Windes, der eine Ballkontrolle zeitweilig unmöglich machte, hatten die Heider Mannen im ersten Durchgang sehr gute Szenen. Mit gekonnten Spielzügen, an denen Schmidt und Linksaußen Krogh, der sich als schnell und wendig erwies, den Hauptanteil hatten, riß der Heider Sturm die Oldesloer Abwehr nach Belieben auf. Verdienter Lohn dieser Mühe und der zweckdienlichen Spielanlage war dann auch das 1:0, ein Prachttor von Krogh (der sich das Leder in bravourösem Einsatz gegen den Oldesloer Westphal erkämpfte und an Schmidt abgab, dessen Vorlage er dann mit unhaltbarem Flachschuß verwandelte).

Genau umgekehrt waren die Rollen nach der Pause verteilt. Mit dem Ausgleichstor schien der VfL Oldesloe seinem Gegner den Schneid abgekauft zu haben. Der Heider SV fand nicht das Rezept dafür, mit Windunterstützung das Oldesloer Gehäuse unter Druck zu setzen. Unnötige hohe Bälle und ein Spiel ohne Plan und Ziel - damit war bei diesem Gegner nichts zu holen. Und zwischen den Oldesloer Pfosten stand mit Uwe Dau ein Meister seines Faches! Er ließ sich nicht überraschen, reagierte blitzschnell und hat den größten Anteil daran, daß seine Elf einen Punkt aus Heide mitnahm! Die gesamte Mannschaft aber zeigte einen geradezu beispielhaften Einsatz und war sogar einige Male noch in der Lage, den Heider Schlußmann Jacobsen in Verlegenheit zu bringen. Pech für den VfL, daß der Halblinke Röper, der in der 85. Minute allein vor Jacobsen stand, das Leder über das Tor hinwegdrosch. Damit war für die Gäste die Siegchance vertan! Mit zu den Besten beim VfL zählte Stopper Lindemann, der die Abwehr glänzend organisierte. Im übrigen hatte die gesamte Elf eine große Zähigkeit und ließ keinen schwachen Punkt erkennen.

Beim Heider SV waren im zweiten Durchgang kaum Lichtpunkte zu finden. Verdienten sich vor der Pause Schmidt, Linksaußen Krogh und Reh, der eine einwandfreie Stopperleistung bot, gute Noten, so schaltete sich in der zweiten Spielhälfte der weit aufgerückte Verteidiger Pulter mit in das Sturmspiel ein. Auch seinem Eifer blieb aber der Erfolg versagt!

Insgesamt ein Spiel, das unter der Linie der Mittelmäßigkeit blieb, aber man muß wohl auch berücksichtigen, daß manche gut gemeinte Aktion buchstäblich vom heftig pustenden Wind verweht wurde. SPM

Heider SV: Jacobsen - Hein, Pulter - Feddrau, Reh, Scheppan - Meinke, Harder, Beiroth, Schmidt, Krogh.

VfL Oldesloe: Uwe Dau - Rainer Westphal, Horst Liedtke - Manfred Dau, Wilhelm Lindemann, Roland Erbs - Herbert Meins, Egon Lütge, Gerd Heitmann, Karl Röper, Harald Gniechwitz.

Tore: 1:0 Krogh (26.), 1:1 Gniechwitz (46.). - Schiedsrichter: Werner (Flensburg). - Zuschauer: 2500.

 

Samstag, 21. April 1962 Fußballfreunde kommen auf ihre Kosten. Die Amateure des VfL Oldesloe haben sich für das Osterfest viel vorgenommen. Schon heute um 16.30 Uhr stehen sie im Stadion im vorletzten Punktspiel der ablaufenden Saison dem Tabellenzehnten Flensburg 08 gegenüber und am Ostermontag um 15 Uhr tragen sie im Stadion gegen die Mannschaft von IF Nybro (Schweden) ein Freundschaftsspiel aus. Das Punktspiel will der VfL gewinnen, um den Anschluß an den verlorengegangenen dritten Tabellenplatz zu halten, den er im letzten Punktspiel gegen Friedrichsort am 19. Mai zurückzuerobern hofft.

Die Flensburger kamen in dieser Saison über einen Mittelplatz nicht hinaus und haben eigentlich enttäuscht. Im Hinspiel unterlagen sie 1:2, und am Vorsonntag mußten sie zu Hause gegen Phönix Lübeck ebenfalls beide Punkte abgeben (2:3). Ihre Auswärtsbilanz weist nur drei Siege auf. Wenn zu den besiegten auch Schleswig 06 gehört, zeugt das von einer recht unterschiedlichen Spielweise der Flensburger. Die 06er sind zu Hause recht kampfstark. Diese Feststellung mußten auch die VfLer am 1. April machen (0:1). In der Kritik ihres Spiels am Vorsonntag schnitt die 08-Elf gut ab. Besonders wurden im Sturm Hauke und der schußgewaltige Haberdietzel hervorgehoben. Beide sind dem VfL aus dem Hinspiel bekannt und dürften beachtet werden.

Der VfL wird 08 wahrscheinlich wieder mit Wilkens und Alfred Liedtke spielen, aber erneut Peters und Struppek (Skiurlaub) ersetzen müssen. Außerdem wird für Dau (Urlaub) Buls im Tor stehen. Ihrer Heimbilanz nach, die in 13 Spielen nur eine Niederlage aufweist, müßte dem VfL, der am Vorsonntag sogar mit vierfachem Ersatz dem kleinen HSV einen Punkt abtrotzte, sein Vorhaben eigentlich gelingen.

Die Mannschaft des IF Nybro, die am Ostermontag gegen die VfL-Elf antritt, trägt bereits heute in Segeberg gegen Holstein 08 ein Freundschaftsspiel aus. Sie ist nicht zum ersten Mal in Bad Oldesloe. Für kommenden Sommer hat sie den VfL zum Gegenbesuch nach Schweden eingeladen. Sie weilt seit gestern in unserer Stadt und ist in der Jugendherberge untergebracht. Aus dem etwa 20 Spieler umfassenden Aufgebot dürften die Schweden für beide Spiele schlagkräftige Mannschaften stellen. ST

 

Samstag, 21. April 1962 - 29. Punktspiel

VfL Oldesloe - Flensburg 08 2:3 (1:1)

Stopper Zimmermann köpfte in der 86. Minute das 3:2 heraus. Wieder hatten die Oldesloer Schußpech über Schußpech! Flensburg 08 hat jetzt die ideale Aufstellung gefunden! Wenn auch der Oldesloer Anhang vom 2:3-Endergebnis enttäuscht war, muß man den 22 Akteuren, die ein recht zügiges, schnelles und auch kampfbetontes Spiel boten, ein Lob aussprechen, denn es wurde wirklich gekämpft, als wenn es um eine Meisterschaft ging! Während die so zahlreichen und klaren Chancen des VfL dem Schußpech seiner Stürmer zum Opfer fielen, genügten den Flensburgern drei bis vier Angriffe, um gleichzuziehen und vier Minuten vor Schluß nach einer Ecke noch den verdienten Siegtreffer herauszuschießen!

Der VfL-Sturm kann scheinbar nicht mehr kombinieren! Wenn Heitmann, diesmal bester Stürmer auf dem Platz, etwas selbstloser gespielt und Alfred Liedtke mehr an den Aufbau gedacht und weniger Einzelaktionen gestartet hätte, wären die Punkte in Oldesloe geblieben! Bis auf Dau, der im Lauf mehr zeigte als im Sturm, überzeugten durchweg alle Stürmer. Auch in der Hintermannschaft (mit Ausnahme von Westphal, der mit der Ballannahme Schwierigkeiten hatte) gab es keine schwache Stelle. Ein Unentschieden hätte die VfL-Elf ihren Leistungen nach verdient gehabt!

Flensburg 08 konnte eigentlich erst nach der Pause überzeugen, obgleich die Elf bis zum Wechsel noch ausgleichen konnte. Die recht schnelle und konditionsstarke Elf verstand sich zu wehren, um dann auch mit einigen Angriffen recht gefährlich zu werden. Bester Stürmer Hinrichsen, aber auch Braun und Hauke zeigten in ihrer Position viel Gutes. Haberdietzel spielte zurückgezogen und kam weniger zur Geltung. Hervorragend in der Verbindung Büge, der großen Anteil an diesem Sieg hat. Von beiden Verteidigern war Heel der bessere. Neukirchen anfänglich recht nervös, verhinderte nach der Pause so manchen Oldesloer Treffer. Wenn Stopper Zimmermann auch allgemein gesehen keinen guten Tag erwischt hatte, so kam doch durch sein Eingreifen der Sieg zustande, der nicht einmal unverdient ist!

Alles in allem: beide Mannschaften haben nicht enttäuscht. Was gezeigt wurde, hatte Format. Er wurden fünf Tore geschossen und fürs Auge ein recht schönes Spiel gezeigt, so daß die Zuschauer zufrieden nach Hause gehen konnten.

08 schob sich damit schon auf den neunten Platz vor. Die ideale Aufstellung scheint endlich gefunden zu sein! Der VfL, der vor wenigen Monaten als stolzer Herbstmeister noch ganz allein an der Spitze lag, fiel jetzt sogar auf den vierten Platz zurück! Dennoch: insgesamt gesehen hat er weit besser abgeschnitten, als man es ihm vor Saisonbeginn zugetraut hatte! SPM

VfL Oldesloe: Hans-Werner Buls - Rainer Westphal, Wilhelm Lindemann - Horst Liedtke, Karl-August Wilkens, Alfred Liedtke - Herbert Meins, Egon Lütge, Gerd Heitmann, Manfred Dau, Harald Gniechwitz.

Flensburg 08: Neukirchen - Blanke, Heel - Müller, Zimmermann, Büge - Flanz, Hauke, Haberdietzel, Braun, Hinrichsen.

Tore: 1:0 Heitmann (12.), 1:1 Hinrichsen (21.), 2:1 Lütge (60., Foulelfmeter), 2:2 Hauke (67.), 2:3 Zimmermann (86.). - Schiedsrichter: Kuklinski (Lübeck). - Zuschauer: 900.

 

Montag, 23. April 1962 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - IF Nybro 0:1 (0:1)

Nach ihrer 2:3-Niederlage am OsterSamstag gegen Flensburg 08 unterlagen die Amateure des VfL am Ostermontag der schwedischen Mannschaft von Nybro IF 0:1. Nach einer recht schwachen ersten Halbzeit, in der die technisch guten Schweden in Führung gingen, spielte der VfL überlegen - ja fast einseitig. Trotz dieses Übergewichts gelang es ihm nicht, ein Tor zu schießen. Neben dem Schußunvermögen bzw. Schußpech seiner Stürmer war der Grund dafür ein unüberwindbarer Mann im schwedischen Gehäuse, der wohl den größten Anteil an diesem knappen Sieg hat.

Während der VfL im ersten Durchgang wie ausgebrannt wirkte, überzeugte nach der Pause in der Hintermannschaft wenigstens Stopper Lindemann, Manfred Dau und Alfred Liedtke in der Verbindung und im Sturm Heitmann, Meins und Lütge. ST

VfL Oldesloe: Rolf Kröger - Rainer Westphal, Horst Liedtke - Manfred Dau, Wilhelm Lindemann, Alfred Liedtke - Herbert Meins, Egon Lütge, Gerd Heitmann, Karl-August Wilkens, Harald Gniechwitz.

Tor: 0:1 Larsson (30.). - Schiedsrichter: NN. - Zuschauer: 500.

 

Samstag, 28. April 1962 VfL Oldesloe ist spielfrei. In der Amateurliga ist die Meisterschaft sowie die Teilnahme an der Oberliga-Aufstiegsrunde entschieden. Der Heider SV holte sich zum fünften Mal den Titel, und der VfB Lübeck begleitet ihn in die Aufstiegsrunde. Der Tabellenvierte VfL Oldesloe ist spielfrei. ST

 

Samstag, 5. Mai 1962 VfL Oldesloe hat noch viel vor. Zunächst in Elmshorn gegen einen Hamburger „Kollegen“. In einem Freundschaftsspiel stehen sich morgen um 15 Uhr in Elmshorn die 1. Amateure des VfL Oldesloe und des RSV Elmshorn gegenüber.

Die Elmshorner erreichten in der abgelaufenen Saison einen guten Mittelplatz in der Hamburger Amateurliga. Obgleich sie am 1. Mai Wilhelmsburg 09, aussichtsreicher Anwärter auf den begehrten zweiten Tabellenplatz, unterlagen, hinterließen sie in diesem Spiel einen recht guten Eindruck. Besonders wurden hervorgehoben Rechtsaußen Wegner, Mittelstürmer Lohse, die Außenläufer Bestmann und Kahl sowie der linke Verteidiger Gustke.

Der VfL will dieses Spiel in guter Besetzung bestreiten. Das wird auch notwendig sein, wenn die Osterniederlagen sich nicht wiederholen sollen, denn der Gastgeber landete in seiner Punktserie mehrere Überraschungen gegen namhafte Gegner der Spitzengruppe. Man erwartet von der VfL-Elf einen Sieg.

Bis Pfingstmontag hat der VfL noch gegen den weit stärkeren Hamburger Amateurligisten SC Sperber, im Nachholpunktspiel gegen SV Friedrichsort, gegen die Oberliga-Mannschaft des VfR Neumünster und gegen St. Albans City Football (England) anzutreten. Die letzten Spiele wurden aus Anlaß des 100jährigen Bestehens des VfL abgeschlossen.

Nach dem Pfingstfest beginnt für die VfL-Fußballer rechtzeitig die Sommerpause, weil Mitte Juli bereits mit dem Training für die am 28. Juli beginnende Saison begonnen werden muß. ST

 

Sonntag, 6. Mai 1962 - Freundschaftsspiel

Rasensport Elmshorn - VfL Oldesloe 2:5 (2:1)

Nach dem 5:2 Sieg über Elmshorn: Viel Lob für VfL Oldesloe. Die Mannschaftsleistung des VfL Oldesloe vermochte dem verhältnismäßig geringen Besuch beim Freundschaftsspiel in Elmshorn gewaltig zu imponieren! Bei Halbzeit führten zwar die noch etwas glücklicheren Rasensportler, doch dann setzte sich die bessere Kondition der schleswig-holsteinischen Amateurligisten durch! Der VfL-Sturm spielte zielstrebiger und gewitzter und weil er sich dazu äußerst schußfreudig und -kräftig zeigte, gelang am Ende auch ein zahlenmäßig verdienter Sieg. Colbig mußte im Raspo-Tor allerdings zwei Treffer verhindern.

Bei den Elmshornern konnte die durch das Fehlen von vier Stammspielern (Fenselau, Paul, Schlüter und Cords) entstandene Lücke nicht über die volle Distanz geschlossen werden. Am wirkungsvollsten waren das Verteidigerpaar A. Wegner/Gustke und der erstmals als Linksaußen eingesetzte „Reservist“ Müller, dem allerdings von Horst Liedtke viel Spielraum gelassen wurde.

Beim VfL Oldesloe standen Mittelstürmer Heitmann, Stopper Wilkens und Verteidiger Lindemann besonders im Blickpunkt. Lobenswert aber auch die Harmonie des Quartetts der Außenläufer und Halbstürmer, die nach der Pause prächtig inszenierten. Trainer Jantz hat mit seiner Truppe einen schönen Prestigeerfolg in diesem Vergleichskampf mit einem Vertreter der Hamburger Amateurliga erzielt! SPM

Rasensport Elmshorn: Colbig - A. Wegner, Gustke - Bestmann, Delp, W. Kahl - von Osten, H. Wegner, Lohse, G. Kahl, Müller.

VfL Oldesloe: Uwe Dau - Horst Liedtke, Wilhelm Lindemann - Alfred Liedtke, Karl-August Wilkens, Manfred Dau - Egon Lütge, Harry Struppek, Gerd Heitmann, Jürgen Peters, Herbert Meins.

Tore: 1:0 Kahl (26.), 1:1 Heitmann (29.), 2:1 Müller (43.), 2:2 Heitmann (54.), 2:3 Peters (68.), 2:4 Peters (73.), 2:5 Herbert Meins (82.). - Schiedsrichter: Eggers (Harburg). - Zuschauer: 400.

 

Montag, 7. Mai 1962 Fußball beim VfL-Jubiläum. Schon am kommenden Sonntag beginnt die Fußballabteilung des VfL Oldesloe mit den Spielen, die sie aus Anlaß des bevorstehenden 100jährigen Vereinsjubiläums und des 60jährigen Bestehens der Fußballabteilung abschloß.

Die 1. Amateure empfangen am 13. Mai den Tabellenvierten der Hamburger Amateurliga SC Sperber. Im Vorspiel stehen sich im Punktkampf die Kreisligisten VfL II und SV Todesfelde gegenüber. Zur gleichen Zeit wird auf dem Exer das Nachholpunktspiel VfL III gegen TSV Grabau ausgetragen.

Vom 13. bis 19. Mai hat die Jugend das Wort. In zwei Fußballturnieren werden Mannschaften der VfL-Fußballabteilung gleichen Mannschaften von Vereinen aus Hamburg, des Kreises Segeberg und Stormarn gegenüberstehen. Die 1. Amateure spielen ferner am 19. Mai. Hauptfesttag ist der 20. Mai, der mit einem Festakt im „Oldesloer Hof“ beginnt. ST

 

Samstag, 12. Mai 1962 Hamburger Gast im Stadion. Neuer interessanter Kräftevergleich zwischen den Amateurligen. Morgen beginnt der VfL Oldesloe mit den Spielen, die anläßlich seines 100jährigen Geburtstages und des 60jährigen Bestehens seiner Fußballabteilung abgeschlossen beziehungsweise angesetzt wurden. Um 15 Uhr treffen seine 1. Amateure auf SC Sperber aus der Hamburger Amateurliga. Vorspiele gehen diesem Treffen voraus.

In diesem Kräftevergleich stehen sich die beiden Tabellenvierten von Hamburg und Schleswig-Holstein gegenüber. Die Vorjahrsbegegnung konnte Sperber für sich entscheiden. Ähnlich wie der VfL mischte auch er in der abgelaufenen Saison mit den Anwärtern um die begehrten ersten beiden Plätze in der Spitzengruppe eifrig mit. Aber auch er hatte in der Frühjahrsserie, wie der VfL, ein Formtief, so daß es nur zum vierten Tabellenplatz reichte. Immerhin stellt die Elf einen beachtenswerten Gegner dar, der dem VfL nichts schenken wird.

Der VfL will in gleicher Besetzung wie am Vorsonntag gegen den Tabellensiebten der Hamburger Amateurliga, Rasensport Elmshorn, spielen. Nach dem 5:2-Sieg in Elmshorn ist man gespannt, wie sich die Platzherren morgen gegen den vermutlich weit stärkeren Gegner durchsetzen werden. ST

 

Sonntag, 13. Mai 1962 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - Sperber Hamburg 0:1 (0:1)

14:4 Ecken - aber 0:1! VfL hatte gegen Sperber kein Glück. Diesen Kräftevergleich zwischen den Tabellenvierten der schleswig-holsteinischen und der Hamburger Amateurliga entschieden die Hamburger recht glücklich für sich. Von den 90 Minuten spielte der VfL mindestens 60 in der gegnerischen Hälfte, schaffte auch ein Eckernverhältnis von 14:4, kam aber zu keinem zählbaren Erfolg!

Sturmmotor Heitmann fehlte und konnte durch den Torschützenkönig Struppek, der sich zwar die redlichste Mühe gab, als Spielmacher nicht ersetzt werden. Offensichtlich hat ihn auch das Schußglück verlassen! Meins’ und Lütges Flanken fanden keinen Vollstrecker, der den großartigen Hamburger Torwart Müller zu überwinden verstand. Auffallend die überhastete Spielweise von Manfred Dau und Peters, die so manche Chance verpaßten. In der Hintermannschaft zeigte Westphal eine recht gute Partie neben Alfred Liedtke, der immer wieder Schwung in die Sturmreihe zu bringen versuchte. Lindemann und Wilkens sowie Horst Liedtke, meistens weit aufgerückt, waren ohne Tadel. Für den VfL, der aus seinen so zahlreichen und todsicheren Chancen kein Kapital zu schlagen verstand, war dieses Treffen eigentlich eine Pleite!

Daß die Hamburger zu dem knappsten aller Siege kamen, haben sie in erster Linie ihrem Torwart Müller und dem Abwehrblock Warnke, Ott, Köhler zu verdanken, der nichts anbrennen ließ. Dazu glänzten weiter mit ihren Abwehraktionen die Läufer Ramm und Schwendner, die recht wenig im Mittelfeld anzutreffen waren. Im Sturm imponierten die Gebrüder Sonnemann und Lüntzmann, die mit ihren schnellen Durchbrüchen mehrmals gefährlich wurden und neben Härte eine gute Technik und große Erfahrungen erkennen ließen.

Alles in allem ein Spiel, das auf keinem hohen Niveau stand, aber dennoch spannend war, weil der VfL trotz Überlegenheit bei recht turbulenten Szenen vor dem Hamburger Gehäuse nicht den Ausgleichstreffer schaffte! SPM

VfL Oldesloe: Uwe Dau - Horst Liedtke, Wilhelm Lindemann - Alfred Liedtke, Karl-August Wilkens, Rainer Westphal - Egon Lütge, Harry Struppek, Manfred Dau, Jürgen Peters, Herbert Meins.

Sperber Hamburg: Müller - Warnke, Köhler - Schwendner, Ott, Ramm - Lüntzmann, Walter Sonnemann, Paul Sonnemann, Heine, Hennig.

Tor: 0:1 Walter Sonnemann (28.). - Schiedsrichter: Kiesewetter (Segeberg). - Zuschauer: 400.

 

Montag, 14. Mai 1962 Nächsten Sonntag kommt der HSV! Für den 19. Mai ist das Punktspiel gegen SV Friedrichsort im Stadion vorgesehen. Am 20. Mai, dem Hauptfesttag des VfL-Jubiläums, wird der Norddeutsche Meister Hamburger SV um 15 Uhr im Stadion gegen die VfL-Elf antreten. Im Vorspiel stehen sich die Jungmannen des VfL und Nyköbings (Dänemark) gegenüber. ST

 

Freitag, 18. Mai 1962 Morgen noch mal um Punkte. Friedrichsort im Stadion. Morgen um 17 Uhr muß der VfL Oldesloe noch einmal um Punkte kämpfen. Es ist das letzte Punktspiel der ablaufenden Saison. Der Gegner, der SV Friedrichsort, unterlag im Hinspiel sensationell 0:6, was sich diesmal kaum wiederholen dürfte, denn die Leuchtturmwärter werden vorsichtiger sein und sich außerdem revanchieren wollen.

Bei der Einschätzung des Gastes dürfte seine 0:2-Niederlage am Vorsonntag gegen den Tabellenvorletzten TuS Holtenau weniger Bedeutung beizumessen sein, als das 2:2 davor gegen VfB Lübeck und die Ergebnisse der vorangegangenen Pokalspiele (u.a. Kilia Kiel 5:0). Wenn für beide Mannschaften morgen auch nicht mehr viel drin ist, weil ihre Tabellenplätze bereits feststehen, so ist ohne Nervenbelastung doch ein gutes Spiel zu erwarten.

Der VfL als Tabellenvierter und die Gäste als Tabellensechster haben in dieser Saison nach der positiven und gelegentlich auch nach der negativen Seite hin überrascht. Der VfL erreichte mehr als erwartet, während der SV als Vorjahrszweiter nicht an diese Leistung anzuknüpfen vermochte. Ob den Friedrichsortern die Revanche glücken wird, ist fraglich. ST

 

Samstag, 19. Mai 1962 Hamburger SV kommt mit großer Besetzung. Norddeutschlands Meister auch ohne seine Chile-Spieler höchst attraktiv. Namen, die Fußballgeschichte machten. In der Kreisstadt wird morgen, am Hauptfesttag des Jubiläums des VfL Oldesloe, wieder einmal König Fußball regieren. Die Fußballabteilung des Jubilars, die gleichzeitig ihr 60jähriges Bestehen feiert, bietet ein ganz besonderes Programm. Star dieser Veranstaltungen ist der Norddeutsche Meister Hamburger SV, der um 15 Uhr im Travestadion gegen die 1. Amateure des VfL zum Freundschaftsspiel antritt. Der Meister will mit einem Aufgebot von 16 Spielern erscheinen, von denen zehn in den diesjährigen Gruppenspielen zur Deutschen Meisterschaft mitwirkten.

VfL-Trainer Artur Jantz hat mit seiner Trainingsgemeinschaft innerhalb 24 Stunden zwei Spiele auszutragen. Aus der großen Anzahl seiner bewährten Spieler dürfte er aber zwei schlagkräftige Mannschaft aufstellen können.

Dem Hauptspiel geht die internationale Begegnung der Jungmannen des VfL gegen Boldklub 01 Nyköbing (Dänemark) voraus. Ein Jugendklubkampf zwischen dem VfL und TSV Mölln leitet diese beiden Treffen ein.

Die Hamburger Gäste, die um 14.15 Uhr in Bad Oldesloe eintreffen, werden nach dem Spiel noch einige Stunden mit den VfL-Spielern zusammenbleiben und in „Wiggers Gasthof“ gemeinsam mit ihnen ein Essen einnehmen. ST

 

Samstag, 19. Mai 1962 - 30. Punktspiel

VfL Oldesloe - SV Friedrichsort 2:6 (0:4)

Friedrichsorter Revanche. 6:2-Sieg in Oldesloe. Damit das 0:6 der ersten Serie „ausgelöscht“. Erstaunlich gute „Spätform“ der Geertz-Elf. VfL jedoch müde! Mit sechsfachem Ersatz trat der VfL Oldesloe 22 Stunden vor seinem großen Privatspiel gegen den Hamburger SV zum letzten Punktspiel gegen Friedrichsort an. Es ging um nichts mehr - man nahm es offensichtlich auch nicht so ernst! So kam es, wie es kommen mußte: Die in bester Besetzung erschienenen Friedrichsorter spielten ein klares 6:2 heraus und nahmen deutlich genug Revanche für das sensationelle Heim-0:6 der ersten Runde!

Schwere Abwehrfehler der Oldesloer in der ersten Halbzeit erleichterten den Gästen aber das Toreschießen ganz erheblich. Vier Tore innerhalb 28 Minuten hat der sonst so tüchtige Abwehrblock Horst Liedtke, Peters und Lindemann in der ganzen abgelaufenen Saison nicht zugelassen! Keineswegs trifft die Schuld Uwe Dau, der durchaus überzeugte. Und mit Erbs und Bliebenich standen zwei Männer in der Verbindung, die nicht als Ersatz anzusprechen waren. Und im Sturm spielten Clasen, Wendt, Röper und Meins nicht zum ersten Mal in dieser Klasse! Petersen schoß in seinem Debüt den Anschlußtreffer heraus. Erst nach der Pause wurde es mit dem VfL etwas besser!

Durch einen großartigen Blitzstart setzten die Friedrichsorter die VfL-Elf innerhalb 28 Minuten schachmatt! Aus der Tiefe heraus waren die Friedrichsorter mit zwei bis drei Zügen vor dem gegnerischen Tor. Eigentlich gab es keine schwache Stelle in dieser Elf. Geertz, Horn und Schliebs sowie der dreifache Torschütze Scheer im Sturm und im Lauf Hans Klose haben den größten Anteil an diesem Sieg.

Für den Saisonabschluß warteten die Friedrichsorter mit einer erstaunlich guten Leistung auf! Die Oldesloer aber haben nicht durchgehalten, jetzt einfach nichts mehr „drin“. Immerhin: mit dem Gewinn der Herbstmeisterschaft hatten sie für eine große Überraschung gesorgt! SPM

VfL Oldesloe: Uwe Dau - Horst Liedtke, Jürgen Peters - Wolf-Dieter Bliebenich, Wilhelm Lindemann, Roland Erbs - Dieter Petersen, Karl Röper, Heinz Wendt, Bertold Clasen, Herbert Meins.

SV Friedrichsort: Klaus Klose - Humburg, Lankeit - Hans Klose, Schöttke, Schulte - Schütt, Scheer, Schliebs, Horn, Geertz.

Tore: 0:1 Scheer (3.), 0:2 Schliebs (10.), 0:3 Lankeit (17., Handelfmeter), 0:4 Horn (28.), 1:4 Petersen (68.), 1:5 Scheer (74.), 2:5 Clasen (85.), 2:6 Scheer (89.). - Schiedsrichter: Wruck (Lübeck). - Zuschauer: 300.

 

Sonntag, 20. Mai 1962 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - Hamburger SV 1:1 (0:0)

VfL schaffte 1:1 gegen HSV. Uwe Dau meisterte einen Elfmeter von Krug! 3000 freuten sich über das Geburtstagsgeschenk. Mit dem norddeutschen Meister Hamburger SV servierte der VfL Oldesloe anläßlich seines 100jährigen Geburtstages seinem Anhang einen besonderen Leckerbissen, wenn ihm auch die „Würze“ fehlte, denn der HSV mußte auf seine drei Chile-Fahrer Uwe Seeler, Jürgen Werner und Jürgen Kurbjuhn verzichten, ließ zudem auch noch Jochen Meinke zuschauen, der den auf Reise befindlichen Trainer Mahlmann vertrat. Der VfL wuchs über sich hinaus und zeigte eine vorbildliche Mannschaftsleistung, die durch das erstaunliche 1:1 entsprechend gewürdigt wurde. Die Elf brachte dem Verein damit ein kaum erwartetes Geburtstagsgeschenk!

Der VfL hat zwar kein Tor geschossen, aber trotzdem ist dieses Unentschieden gerecht; denn Chancen genug hatte der Jubilar, der aber in den Angriffsaktionen meist zu überhastet wirkte. Struppek, der nicht wie gewohnt auftrumpfte, bot sich bereits in der 3. Minute die Gelegenheit, seine Elf in Front zu bringen, aber sein Kopfball sauste gegen den Pfosten. Noch einmal hatte der Torschützenkönig der Amateurliga die Möglichkeit, ein Tor zu erzielen, als er in der 29. Minute vor dem leeren HSV-Tor völlig freistehend das Leder daneben bombte!

Lütge darf als der beste Angriffsspieler bezeichnet werden. Ununterbrochen war er als Ballschlepper unterwegs und setzte seine Mitspieler immer wieder hübsch ein. Meins gab Kröpelin einige Male das Nachsehen und war eine größere Gefahr als Peters auf dem linken Flügel. Bis zu seinem Ausscheiden erwies sich Heitmann neben Lütge als der beste Stürmer. Uwe Dau war im Tor der herausragende Mann seiner Elf. Seine Glanzparaden lösten bei den Zuschauern immer wieder große Beifallsstürme aus. Als er dann auch noch in der 59. Minute den Handelfmeter von Krug hielt, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Horst Liedtke ließ Dörfel nur ganz selten zur Entfaltung kommen, während Lindemann gegen Haack nicht immer gut aussah. Wilkens erwies sich als ein zuverlässiger Stopper. Schade, daß ihm das „dumme“ Handspiel passieren mußte! Unauffällig, aber wirkungsvoll, der kleine „Ala“ Liedtke, der den im Abspiel schwachen Manfred Dau übertraf.

Beim HSV gefiel Stopper Stapelfeldt mit einer starken Partie. Ihm am nächsten kam Piechowiak, der sich oft gefährlich mit in das Angriffsspiel der Rothosen einschaltete. „Pechvogel“ Kröpelin hat immer noch ein enormes Sprungvermögen, aber man merkt doch, daß er in dieser Saison zu wenig zum Einsatz gelangte! Im Angriff hatte der Amateur Haack gute Szenen, es fehlte ihm aber oft an der nötigen Unterstützung, um Erfolg zu haben. Reuter stärker als Wulf vor der Pause. Dehn immer um den Aufbau bemüht, wirkte aber ein wenig zu bedächtig, während Dörfel nur wenig Gelegenheit hatte, sich auszuzeichnen. Krug nicht so stark wie sonst, Pech, daß er den Handelfmeter so lasch schoß, daß Torwart Dau abwehren konnte!

Alles in allem ein Spiel, in dem der HSV erst in den letzten 20 Minuten erkennen ließ, was er zu leisten imstande ist. Der VfL Oldesloe aber versöhnte seine Anhänger wieder für die am Samstag gegen den SV Friedrichsort erlittene 2:6-Punktspielniederlage! SPM

VfL Oldesloe: Uwe Dau - Horst Liedtke, Wilhelm Lindemann - Manfred Dau, Karl-August Wilkens, Alfred Liedtke - Herbert Meins, Egon Lütge, Gerd Heitmann (75. Bertold Clasen), Harry Struppek, Jürgen Peters.

Hamburger SV: Schnoor (46. Krämer, 53. Schnoor) - Piechowiak, Kröpelin - Krug, Stapelfeldt, Dieter Seeler (46. Uwe Meinke)- Neisner (20. Haack), Dehn, Wulf (46. Reuter), Bähre, Dörfel.

Tore: 1:0 Eigentor Kröpelin (55.), 1:1 Reuter (70.). - Schiedsrichter: Pooch (Lübeck). - Zuschauer: 3000.

 

Montag, 21. Mai 1962 Der Torschützenkönig der Amateurliga 1961/62 heißt Harry Struppek und kommt vom VfL Oldesloe. 25 Tore schoß der Oldesloer in 21 Spielen! Zweiter wurde der erst 19jährige Gerd Gretzler vom VfB Lübeck mit 19 Treffern. Damit machten zwei Spieler das Rennen, die zum ersten Male Amateurliga-Luft atmeten. Gretzler hatte ein Jahr zuvor noch in der Jungmannenklasse, Struppek im A-Klassen-Verein Post SV Oldesloe gespielt!

Der Endstand 1962: Struppek (VfL Oldesloe) 25, Gretzler (VfB Lübeck) 19, Hinrichsen (Flensburg 08) und Busch (Schleswig 06) je 18, Geertz (SV Friedrichsort) und Hein (Gut Heil Neumünster) je 16, Sterly (TSV Schlutup), Schmidt (Heider SV), Horn (SV Friedrichsort) und Scheer (SV Friedrichsort) je 13, Fuchs (Itzehoer SV) und Clasen (VfB Lübeck) je 12 Tore. SPM

 

Samstag, 26. Mai 1962 VfR Neumünster mit Meß gegen den VfL. Wieder Oberliga-Gast im Stadion. Morgen um 15 Uhr hat der VfL Oldesloe im Travestadion einen weiteren Vertreter des „Oberhauses“ zu Gast, nachdem er am Vorsonntag dem Norddeutschen Meister Hamburger SV ein 1:1 abtrotzen konnte. Diesmal ist es die Oberliga-Mannschaft des VfR Neumünster, die in stärkster Besetzung erscheinen will. Ein weiteres Schlagerspiel alSonntag, das anläßlich des Kreisfußballverbandstages im Rahmen des Jubiläumsprogramms des VfL durchgeführt wird.

Mittelstürmer Günter Meß, der zur Norddeutschen Auswahl gehörte, die in den USA erfolgreich gastierte, ist bestimmt dabei. Seine Nasenverletzung, die er sich in Amerika zuzog, ist ausgeheilt. Am Vorsonntag mußte die ersatzgeschwächte VfR-Elf sich gegen den Oberliga-Absteiger Bremer SV mit einem 2:2 begnügen. In der für morgen vorgesehenen Besetzung müssen die Neumünsteraner aber weit stärker eingeschätzt werden.

Der VfL muß auf Wilhelm Lindemann (Wahldienst) und Alfred Liedtke (Urlaub) verzichten. Er will auch gegen diesen Gegner ehrenvoll abschneiden. Dennoch tritt ein starkes Aufgebot den Oberligisten gegenüber. Der VfL will auch gegen diesen Gegner ehrenvoll abschneiden. Im Anschluß an das Spiel werden die Mannschaften ein gemeinsames Essen einnehmen. ST

 

Sonntag, 27. Mai 1962 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - VfR Neumünster 0:0

Lipps „Kopfabwehr“ rettete VfR 0:0. VfL erreichte auch in seinem zweiten Jubiläumsspiel ein gutes Unentschieden gegen eine Oberliga-Mannschaft - diesmal gegen den fast stärkeren VfR Neumünster. Auch in seinem zweiten Jubiläumsspiel zum 100jährigen Bestehen feierte der VfL Oldesloe im besten Sinne des Wortes einen (Teil-) Erfolg gegen einen Vertreter der norddeutschen Vertragsliga. Nach dem 1:1 gegen Meister Hamburger SV am vorigen Sonntag folgte im Travestadion ein ebenso beachtliches 0:0 gegen den VfR Neumünster. Ja, vier Minuten vor dem Abpfiff hatte Struppek sogar die Chance, den Siegtreffer zu erzielen, doch ging der Kelch noch einmal an den mit sehr starker Mannschaft ins Spiel gegangenen Gästen vorüber. Bei 13:4 Ecken für den VfR wäre der Erfolg auch wohl nicht recht verdient gewesen.

Ein feiner Erfolg für den VfL, der nun sogar einem zweiten Vertreter der Oberliga ein Unentschieden abtrotzen konnte. Zwar konnten die Oberligisten mit dem größeren Schatz an Erfahrungen aufwarten, aber die Oldesloer Hintermannschaft, vor allem Wilkens, Uwe Dau und Westphal und nach der Pause auch Torwart Kröger, waren unüberwindbar. Das kampfbetonte Spiel war zu keiner Zeit einseitig, wenn auch Dau vor der Pause weit mehr zu tun hatte als Lipp. Im VfL-Sturm imponierten Lütge, Struppek und Meins, während Heitmann in seinen vorangegangenen Spielen mehr aufzuweisen hatte. Ersatzstürmer Petersen gab sein Bestes und hatte in der 38. Minute den Führungstreffer auf dem Pantoffel, seine Bombe prallte aber von Lipps Kopf ab. Anfänglich sah man bei Manfred Dau recht viele Fehlpässe, er steigerte sich später aber zu einem gefährlichen Zuspiel. Auffallend stark diesmal Westphal, der sich in seinen Leistungen von Mal zu Mal verbessert. Der ruhende Pol in der Hintermannschaft war Wilkens, der Meß in jeder Lage gewachsen war.

Uwe Dau im Tor war großartig, vor allem löste er sich immer rechtzeitig von der Linie. Horst Liedtke und Peters hatten einen recht schweren Stand. Kröger, anfangs nervös, wand sich aber nach der Pause dennoch gut aus der Affäre. Allgemein wird aber der Ball von den meisten VfL-Spielern viel zu lange gehalten, und im Torraum wird viel zu überhastet gespielt. So passierte es Struppek, daß er den Ball neben den Pfosten des leeren Tores setzte. Dabei muß aber erwähnt werden, daß er in Bruhns 90 Minuten lang einen aufmerksamen Bewacher hatte.

Die Neumünsteraner haben in ihrer Hintermannschaft einige Recken, die zu überspielen den kleinen VfL-Stürmern sehr schwer fiel. Der konditionsstarke Kaack sowie der reaktionsschnelle Lipp, aber auch Matthes klärten immer wieder souverän. Vom VfR-Sturm war man etwas enttäuscht. Viel zu viel Zeit wurde im Mittelfeld verschwendet mit Dreieckspiel und anderen Kinkerlitzchen. Dabei passierte es immer wieder, daß die beiden Verbinder Westphal und Dau mit ihren Störaktionen Erfolg hatten. Vor allem hatte man von Meß mehr erwartet, der sich anscheinend nach seiner USA-Reise noch nicht wieder akklimatisiert hat. Amateur Mülle sowie sein Ablöser Rathje zeigten keineswegs Oberligareife. Überzeugend indessen Schröder, Agurew und Stegelmann. Geschickt löste Bruhns die Bewachung Struppeks. Recht umsichtig Rohwedder, dessen maßgerechte Vorlagen Erfolg verdient gehabt hätten, aber seine Stürmer hatten auch viel Pech mit ihren Pfostenschüssen. Beim VfR vermißte man nach dem Wechsel Eifer und Schnelligkeit, was ihm beinahe noch zum Verhängnis geworden wäre, denn der VfL war in den letzten zehn Minuten dem Sieg näher. SPM

VfL Oldesloe: Uwe Dau (46. Rolf Kröger) - Horst Liedtke, Jürgen Peters - Rainer Westphal, Karl-August Wilkens, Manfred Dau - Dieter Petersen (Wolfgang Schwalke), Egon Lütge, Gerd Heitmann, Harry Struppek, Herbert Meins.

VfR Neumünster: Lipp - Matthes, Schmuck - Bruhn, Kaack, Rohwedder - Mülle (Rathje), Schröter, Meß, Agurew, Stegelmann.

Tore: Fehlanzeige. - Schiedsrichter: Freiberg (Eichholz). - Zuschauer: 800.

 

Samstag, 9. Juni 1962 Pfingstmontag im VfL-Stadion: Fußballgäste aus England. Zum Abschluß seiner Jubiläumsveranstaltungen serviert der VfL Oldesloe seinen Anhängern am Pfingstmontag noch einen Leckerbissen. Zu Gast sind die 1. Amateure des St. Albans City Football Clubs. In der Mannschaft stehen mehrere Repräsentativspieler.

Die Engländer, die am Pfingstsamstag von Schleswig kommend in der Kreisstadt eintreffen, werden in Hotels untergebracht und am Pfingstmontag von VfL-Mitgliedern verpflegt. Insgesamt sind es 27 Personen, darunter 16 Spieler mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren, die Deutschland erstmalig bereisen.

Schleswig 06 nahm vor zwei Jahren die Verbindung mit St. Albans City Club auf. Damals unterlagen die Schleswiger im Stadion des Clarence-Parks von St. Alban 0:2. Die VfL-Elf ist bereits zu einem Gegenbesuch nach England eingeladen worden.

Spieler der Hertfordshire-, Bedfordshire- und Middlesexauswahl werden in der Elf dabei sein. Auch Maurice Walby, früher Mannschaftskapitän bei Bedfordshire, der 1958 in der englischen Amateurnationalmannschaft gegen die Bundesrepublik und Luxemburg spielte, gehört dazu. Man erwartet ein starkes, schlagkräftiges Team.

Nach 16 Jahren ist damit erstmals wieder eine englische Seniorenelf im Oldesloer Stadion. Gleich nach dem Kriege trugen Sportler der Besatzungstruppen dort ihre Spiele aus. ST

 

Montag, 11. Juni 1962 - Freundschaftsspiel

VfL Oldesloe - St. Albans City FC 3:2 (2:2)

Engländer verloren in Oldesloe. Struppek schießt wieder Tore! 3:2 siegte der VfL! Diese flotte Begegnung auf internationaler Ebene war für die Engländer die zweite innerhalb von 24 Stunden, die wie die erste am Vortage in Schleswig (0:2) für sie eine Niederlage einbrachte. Technisch der VfL-Elf überlegen und im Zusammenspiel auch besser, scheiterten die Gäste an der Oldesloer Hintermannschaft und hatten daneben großes Schußpech. Nach der Pause machten sich dazu bei ihnen Konditionsmängel bemerkbar.

Dieses recht schnelle und kampfbetonte Spiel stand 45 Minuten lang auf einem hohen Niveau und hätte mehr Zuschauer verdient gehabt. Die VfL-Elf zeigte eine gute Gesamtleistung. Im Sturm steigerten sich Lütge, Manfred Dau und Struppek. Ebenso Heitmann, der aber durch das lange Ballhalten zu viel Chancen vergab. Recht saubere Arbeit bot die Hintermannschaft, in der besonders Lindemann, Wilkens und Alfred Liedtke hervorzuheben sind. Anfänglich sah man beim VfL recht viele Fehlpässe, er steigerte sich aber später zu einem gefährlichen Zuspiel.

Die Gästeelf imponierte zunächst mit ihrem Direktspiel. Beide Außen recht trickreich, so daß Lindemann und Horst Liedtke ihre liebe Not mit ihnen hatten! Spielmacher McDonnell sehr gefährlich mit seinen Drehschüssen. Recht gut überzeugen konnte die Halbreihe, während das Verteidigerpaar nicht ganz sattelfest war. Von beiden Torwarten gefiel Westcoot am besten.

Alles in allem ein verdienter Sieg des VfL und ein recht schönes Spiel mit Spannung, so daß die Zuschauer auf ihre Kosten kamen. SPM

VfL Oldesloe: Uwe Dau - Horst Liedtke, Wilhelm Lindemann - Alfred Liedtke, Karl-August Wilkens, Rainer Westphal (Herbert Meins) - Harry Struppek, Egon Lütge, Gerd Heitmann, Manfred Dau, Jürgen Peters.

St. Albans City FC: Cavener (Westcoot) - Swenney, Colmann - Wood, Cartwright, Draper - Rolfe, Walter, Destmond, McDonnell, Rand.

Tore: 1:0 Struppek (4.), 1:1 Rand (9.), 1:2 Walter (20.), 2:2 Struppek (31.), 3:2 Herbert Meins (72.). - Schiedsrichter: Stancu (Neustadt). - Zuschauer: 500.

 

Samstag, 30. Juni 1962 Lindemann zum VfB Lübeck. Nach Ladewig (Bremerhaven 93) und Dretzler (Phönix Lübeck) verpflichtete der Aufsteiger zur Oberliga Nord, VfB Lübeck, als dritten Vertragsspieler den Deckungsspieler Wilhelm Lindemann (VfL Oldesloe). ST

 

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