Die Spielzeit 1967/68 - Allgemeines
Besuch aus Eskilstrup.
Dahm wird 90.
Richtfest im Bürgerpark.
Büll nach Elmenhorst zurück.
Erster Heimsieg am zwölften Spieltag.
Alte Herren Holstenpokalsieger.
Weniger Zuschauer.
Goldene Ehrennadel für Herzog.
Nur Achtungserfolge.
VfL IV und Meister VfL V steigen ab.
Enttäuschung um Platz acht.
500 Spiele von „Ala“.
Girschkowski wird Profi beim HSV.
In Freundschaft gegen VfB, St. Pauli und Phönix.
„Stormarnhalle“.
Union steigt auf.
Quellen:
Sport-Megaphon
Stormarner Tageblatt
Samstag, 29. Juli 1967 Platz für alle im Travestadion. Benutzungsordnung für Vereine und Schulen. Der Vorsitzende des VfL Oldesloe, Walter Busch, möge eine Benutzungsordnung für das Travestadion entwerfen, durch die alle Benutzer wie Vereine und Schulen unter einen Hut gebracht werden.
Diesen Wunsch äußerten die Oldesloer Sportlehrer aller Schulen auf einer Fachbesprechung im Jugendheim. Voraufgegangen war eine Diskussion, in deren Verlauf Walter Busch die Bitte des Vereins ausgesprochen hatte, das Warmlaufen auf dem Rasen des Stadions zu vermeiden und auf andere Plätze oder auf die Laufstrecke auszuweichen. Er betonte, daß der VfL für die Erhaltung des Rasens jährlich einen Betrag zwischen 7000 und 10.000 DM ausgibt. So sei es erklärlich, daß vom Verein als Pächter herausgegebene Beschränkungen berücksichtigt werden müßten.
Andererseits solle aber der Schulsport keine Einengung und Beschränkung in der Benutzung von Sportanlagen erfahren. Deshalb sollten sich Vereinsvorstände, Leibeserzieher und Vertreter der Stadt zusammensetzen und Vereinbarungen erarbeiten, die allen Beteiligten gerecht werden. Um eine schnelle Klärung über die Benutzung der Anlagen zu erreichen, wurde Walter Busch gebeten, eine Benutzungsordnung zu entwerfen, die auch für die Kreisberufs- und die Frauenfachschule Geltung hat.
Im weiteren verlauf der Sitzung erklärte Walter Busch, daß vom VfL in diesem Jahr für die Reinigung der Toiletten und Umkleideräume im Stadion und für die Nutzung der Lautsprecheranlage bei Schulsportveranstaltungen keine Gebühren erhoben werden. Die Termine sollten aber dem Platzwart rechtzeitig bekanntgegeben werden, ebenso Jugendherbergsvater Karl-Heinz Schmidt, damit er über die Belegung der Umkleideräume informiert ist. ST
Samstag, 19. August 1967 Dahm feiert 90. Geburtstag. Am kommenden Montag begeht Lehrer i.R. Robert Dahm in seiner Wohnung Lorentzenstraße 32 in geistiger und körperlicher Rüstigkeit seinen 90. Geburtstag. Im Jahre 1905 kam Robert Dahm nach Oldesloe an die Stadtschule. Hier betätigte er sich besonders als Turn- und Sportlehrer und widmete sich auch in seiner freien Zeit mit großer Liebe der körperlichen Ertüchtigung unserer Jugend. Mehrere Jahre leitete er vor dem Ersten Weltkrieg den Männerturnverein. ST
Montag, 21. August 1967 Viele Gratulanten. Der 90. Geburtstag von Lehrer i.R. Robert Dahm wurde für ihn ein großes Erlebnis. Zahlreiche Gratulanten fanden sich ein, darunter Bürgermeister Hermann Barth, der den Ehrenteller Bad Oldesloes überbrachte und die Glückwünsche der Stadt, des Kreises und der Landesregierung aussprach.
Der Vorsitzende der Oldesloer Kyffhäuser-Kameradschaft, Heinrich Benzmann, erschien mit einer starken Abordnung, darunter dem Ehrenvorsitzenden Dr. Heinrich Vogler, sprach Glückwünsche aus und überreichte den Ehrenteller der Kameradschaft und zur Stärkung eine Flasche Sekt, ferner in Anerkennung für langjährige Treue und Verdienste die Ehrenurkunde zur Ernennung zum Ehrenmitglied. In einer kurzen Ansprache würdigte Vorsitzender Benzmann die Verdienste des Jubilars um die geistige und körperliche Ertüchtigung der Jugend.
Vom VfL waren gekommen dessen 1. Vorsitzender Walter Busch und das Vorstandsmitglied Heinrich Diedrichsen. Den Dank der Jugend und des Kinderfestausschusses sprach Rektor Johannes Volkmann aus, für die Kollegen Konrektor Jürgen Hammer. Ferner gratulierten Pastor Beiderwieden als Vertreter der Kirche und Kreisgeschäftsführer Oberst a.D. von Heydebreck und Rechtsanwalt Dittmer für die CDU. ST
Mittwoch, 24. Januar 1968 VfL Oldesloe von 1862 Fußballsparte. Einladung zur Jahreshauptversammlung der Fußballsparte am Freitag, dem 26. Januar 1968, 20 Uhr, in „Wiggers Gasthof“. Die Tagesordnung wird zu Beginn der Versammlung bekanntgegeben. Rudi Herzog, Fußballobmann. ST
Freitag, 26. Januar 1968 Trotz schlechter Spielfelder gute Leistungen. VfL Oldesloe stolz auf seine Fußballjugend. Herzog weiterhin Spartenleiter.
In der gut besuchten Jahresversammlung der Fußballsparte des VfL Oldesloe betonte Spartenleiter Rudi Herzog, daß der Verein trotz der schlechten Platzverhältnisse und fehlender Betreuer auf den Leistungsstand der Jugendabteilung stolz sein könne.
Im Bericht des Jugendwarts Karl-Heinz Heyck wurde erneut mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht, daß es den jungen Spielern kaum noch zumutbar wäre, auf den vorhandenen Plätzen Fußball zu spielen und zu trainieren. Bereits im vergangenen Jahr wurde auf diese Mißstände hingewiesen, aber ohne sichtbaren Erfolg. Trotzdem sind in dieser Abteilung zur Zeit 124 Jugendliche aktiv. Den größten Anteil haben die Buben und Knaben mit 62. Heyck richtete seinen Appell an alle Sportler, die nicht mehr selbst spielen wollen, sich zur Unterstützung der sieben Betreuer für die Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen.
Dann ehrte der Spartenleiter verdienstvolle Aktive. Der Jungmannenspieler Thomas Mandelkau wurde für seine guten Leistungen mit einem Buch ausgezeichnet. Für besonderen Trainingsfleiß erhielten folgende Ligaspieler einen Fußball mit Inhalt: Von 50 Trainingsabenden hatten teilgenommen Gerd Heitmann an 48, Holger Dau und Horst Liedtke an 42, Harald Gniechwitz an 41 und Alfred Liedtke an 40.
Der stellvertretende Spartenleiter Jörn Peter Schell gab einen Überblick über die Spiele der ersten Amateure. An allen 26 Spielen nahmen sowohl Gert Girschkowski als auch Günter Stolp teil. Die Liga-Trainingsgemeinschaft umfaßt 18 Spieler. Ein Neuzugang ist mit Gerd Saß (Torhüter) zu verzeichnen, der vor seiner Bundeswehrzeit beim Post SV gespielt hat. Der fünfte Platz, den die Mannschaft belegt, entspricht dem Leistungs- und Tabellenstand zum gleichen Zeitpunkt im Jahre 1967. Damals wurde der VfL noch Vizemeister!
Der Kassenbericht von Karl Nossol hatte erfreuliche Punkte aufzuweisen. Obwohl die Fußballabteilung das Jahr 1967 mit einem Minussaldo von 1500 DM begonnen hatte, konnte sie am 31. Dezember 1967 auf ein Guthaben zurückblicken. Noch in der ersten Halbserie 1967 wurden durchschnittlich 968 Zuschauer gezählt. In der zweiten Jahreshälfte aber kamen nur noch 484 zu jedem Spiel. Dieser Rückgang ist erschreckend und wird sich künftig auch auf die Finanzen ungünstig auswirken.
Mit dem großen Ehrenteller des VfL Oldesloe wurde der ausscheidende Schatzmeister Karl Nossol ausgezeichnet. Für seine langjährigen Verdienste um die Fußballabteilung erhielt auch Gustav Lüthje einen solchen Teller.
Bei den Wahlen ergab sich folgendes Bild: Spartenleiter Rudi Herzog, Stellvertreter Günter Mrowka, Schatzmeister Jürgen Höppner, Ligaobmann Gustav Lüthje, Jugendwart Karl-Heinz Heyck, Schriftführer Dieter Ruge, Beisitzer Günter Rust und Jörn Peter Schell. ST
Freitag, 16. Februar 1968 Einladung. VfL Oldesloe von 1862 e.V. Generalversammlung am Freitag, dem 1. März 1968, 19.30 Uhr, im „Oldesloer Hof“. Tagesordnung: 1. Begrüßung und Ehrungen, 2. Jahresberichte und Bericht der Kassenprüfer, 3. Entlastung des Vorstandes, 4. Ergänzungswahlen des Vorstandes, 5. Haushaltsplan 1968, 6. Verschiedenes. Eventuelle Anträge zur Tagesordnung sind bis zum 25. Februar 1968 beim Vorsitzenden einzureichen. Der Vorstand. Im Auftrag: Busch. ST
Freitag, 1. März 1968 Heute VfL-Versammlung. Der VfL hält heute um 19.30 Uhr im „Oldesloer Hof“ seine Jahreshauptversammlung ab. Im Anschluß an den geschäftlichen Teil werden zwei interessante Sportfilme gezeigt. ST
Freitag, 1. März 1968 VfL Oldesloe erhielt Einladung zu drei Spielen in Bulgarien. Goldene Ehrennadel an Herzog. Mehr Übungsleiter erforderlich. Wo bleiben die Fachlehrer der Schulen?
In der Jahreshauptversammlung des VfL Oldesloe im „Oldesloer Hof“ gab Fußballobmann Rudi Herzog bekannt, daß die Ligamannschaft eine Einladung nach Warna/Sofia erhalten hat, wo sie noch in diesem Jahr drei Spiele austragen soll.
Nach Peter Frandsen und Heinrich Diedrichsen erhielt Rudi Herzog die goldene Ehrennadel des VfL als Dank für seine zehnjährige Funktion als Spartenleiter der Fußballabteilung. Durch seine unermüdliche Aufbauarbeit hat er das Ansehen des Vereins gefördert. Bürgerworthalter Georg Koch sprach Rudi Herzog die Glückwünsche der Stadt aus. Durch die Fußballerfolge sei Bad Oldesloe weithin bekannt geworden.
Die silberne Ehrennadel des Vereins erhielt Walter Brandenburger für seine 17jährige Tätigkeit in der Sommerspielsparte Faustball.
Die Versammlung ehrte dann weitere Mitglieder für langjährige Vereinstreue durch Verleihung der Ehrennadel mit der Dankesurkunde: Gustav Knickrehm (50 Jahre), Hans Drews, Hans Röschmann, Paul Ströh (40), Günter Pohlmeyer, Rudolf Wohlers (25).
Rektor a.D. Erwin Gesche überbrachte die Grüße des Kreissportverbandes.
Seinen umfangreichen Jahresbericht begann der 1. Vorsitzende Walter Busch mit der Darlegung der intensiv betriebenen Schulungsarbeit, die in allen Sparten zu einer Leistungsförderung geführt hat. Während der Verein 1967 noch 1245 Mitglieder zählte, ist er auf 1423 angewachsen und damit einer der stärksten Vereine im Kreise. Diese Entwicklung wurde, wie Walter Busch dankbar anerkannte, durch die Stadt Bad Oldesloe unterstützt, indem sie durch ihr Verständnis für den Sport auch den Mut zeigte, bei aller finanzieller Belastung Hallen und Plätze zu errichten, um die Leibesübungen zu fördern. An diesem Bemühen sei auch der Vorsitzende des Jugendpflege- und Sportausschusses, Ernst Schröder, beteiligt gewesen.
Die Reihe der Spartenberichte gab ein Bild vom Stand der Leistungen des Vereins. Fußballobmann Herzog stellte fest, daß die Erfolge der 1. und 2. Amateurliga und in den Aufstiegsspielen eine Gemeinschaftsarbeit darstellten. Auch die Jugendarbeit sei recht ordentlich gewesen: Ohne Jugendarbeit keine Seniorenleistung!
Jürgen Dorn berichtete über die Arbeit der Handballsparte, für die mit der Großturnhalle ein 20jähriger Traum in Erfüllung gehe. Zugkräftige Gegner wird dann die Sparte nach Bad Oldesloe einladen. Sie wird auch die internationalen Jugendbegegnungen mit Dänemark und Holland weiter pflegen.
Günter Balck wußte zu melden, daß im Tischtennis die Damen den dritten Platz innehaben, die erste Herren in der Verbandsliga mit 28:0 Punkten führen. Die Stadtmeisterschaften, an denen sich über 200 bekannte Spieler aus Hamburg und Schleswig-Holstein beteiligt hatten, werden auch 1968 zur Durchführung gelangen.
Für die Leichtathleten gab Jürgen Scharnow einen Bericht. Der Landesverband hat die Landes-Jugendmeisterschaften 1968 nach Bad Oldesloe vergeben. Unter 60 leichtathletiktreibenden Vereinen nimmt der VfL einen beachtlichen 22. Platz ein; 18 Kreismeistertitel, gute Plazierungen bei Bezirks- und Landesmeisterschaften, ein siebenter Platz in der deutschen Bestenliste für den B-Jugendlichen Olaf Bastian im 110-Meter-Hürdenlauf und die Landesmeisterschaft des A-Jugendlichen Lothar Sparfeld mit 1,76 Meter wurden hervorgehoben.
Die Erfolge der Faustballer gab Walter Brandenburger bekannt, die Herren werden in der Landesklasse einen guten Mittelplatz halten können. Auch in dieser Sparte soll der Landesmeister in Bad Oldesloe ermittelt werden.
Für die Kriegs-, Zivil- und Unfallgeschädigten sprach Günter Bohl. Während der Übungsbetrieb in der Gymnastikhalle der Oberschule stattfindet, fahren die Teilnehmer wöchentlich zum Schwimmen nach Lübeck. Kontakte mit anderen Sportgemeinschaften und die Abnahme des Versehrtensportabzeichens sind Aufgabe für 1968.
Die Skisparte konnte, so berichtete Alfred Marzischewski, sich mit den Sportlern des Harzer Skiverbandes messen und einige Titel erringen. Zur Zeit sind zehn Teilnehmer zum Skilaufen in Österreich.
Für die jüngste Sparte, den Kegelsport, äußerte sich Obmann Willi Neumann sehr zuversichtlich. Weitere Zugänge werden erwartet.
Heinrich Diedrichsen beurteilte die Arbeit der Turnsparte dank der Unterstützung weiterer Übungsleiter sehr positiv. Während 1946 mit 24 Jugendlichen begonnen wurde, waren es 1958 bereits 407 und heute 620 aktive Turner. Vorsitzender Walter Busch ergänzte den Bericht. Sie werden mit 41 Teilnehmern das Deutsche Turnfest in Berlin vom 27. Mai bis 3. Juni besuchen.
Auf die Frage „Wo könnte der VfL stehen, wenn er mehr staatlich ausgebildete und begabte Übungsleiter hätte?“, stellte Heinz Peters die Frage, von welchen Schulen sich Fachlehrer für die außerschulische Sportarbeit zur Verfügung stellten. Er bedauerte, daß kein Fachlehrer der Volks- und Oberschule vertreten sei.