Schulen in Bad Oldesloe 

Das Jahr 1965

 

Sonnabend, 2. Januar 1965

Keine schulischen Mißstände in Stormarn

Gespräch mit Schulrat Lüth über Elternklagen – Alle Lehrerplanstellen besetzt

prü. – Werden die Junglehrer durch Lehrgänge und Fortbildungskurse zu sehr in Anspruch genommen, so daß darunter der Unterricht leidet? – Droht in Glashütte ab Ostern wieder Schichtunterricht? – Können die Lehrlehrerplanstellen in Stormarn auch sämtlich besetzt werden? – Diese und ähnliche Fragen wurden in der letzten Zeit in der Öffentlichkeit ausgesprochen. Zu nennen sind dabei die Schulelternbeiräte in Trittau und Bargteheide sowie die Hoisdorfer Gemeindevertretung und der Kreiselternbeirat.

Bemängelt wird in erster Linie, daß die Junglehrer zu häufig an Lehrgängen, Fortbildungskursen, gewerkschaftlichen Veranstaltungen teilnehmen müßten. Das mache sich, wenn ein oder zwei Lehrer plötzlich auch noch krank würden, besonders an kleineren Schulen bemerkbar. Frido Ollenschläger berichtete vor dem Kreiselternbeirat sogar von einem 50prozentigen Ausfall der Unterrichtsstunden in Trittau. Ihm sei es unverständlich, daß selbst bei Krankheit von drei Lehrkräften zwei noch zu einem Lehrgang abgestellt worden seien.

Der Sport kommt zu kurz

In Bargteheide kritisierten die Eltern ebenfalls die „übermäßig starke Inanspruchnahme“ der Junglehrer. Sie klagten darüber, daß auch der Sport zu kurz käme. Die Hoisdorfer Gemeindevertretung debattierte über einen Bericht des Schul- und Kulturausschußvorsitzenden Groth. Sie fürchtet eine mangelhafte Schulausbildung. Von sechs Lehrern sei nicht weniger als vier Junglehrer. Man will durch Verhandlungen mit dem Schulamt versuchen, dieses Verhältnis zu ändern und mehr Lehrer zu bekommen, deren Ausbildung schon völlig abgeschlossen ist.

Wir fragten Schulrat Lüth, ob man bei solchen kritischen Anmerkungen der einzelnen Gremien nicht von schulischen Mißständen sprechen müsse. In einem Gespräch mit unserem prü-Mitarbeiter nahm er zu den einzelnen Punkten Stellung.

„Nach Möglichkeit wird der Fortbildungsunterricht für Lehrer, der acht- bis zehnmal im Jahr an jeweils einem Tage stattfindet, in längeren Abständen gegeben. Diese Stunden sind ein Teil der Ausbildung. Wir dürfen dabei nicht vergessen, daß die Lehrer praktisch als Referendare ihren Dienst versehen, trotzdem aber vollwertigen Unterricht geben. Sie haben ein Recht darauf – übrigens vom Gesetzgeber vorgeschrieben –, während dieser Zeit die ihnen gemäße Ausbildung zu erfahren. Selbstverständlich wären wir besser daran, wenn wir für eine Stelle zwei Junglehrer zur Verfügung hätten!“

Appell an die Einsicht

Schulrat Lüth erwähnte in diesem Zusammenhang, daß die Fortbildungsarbeitsgemeinschaften wie Werken, Turnen usw. bereits außerhalb der Unterrichtszeit durchgeführt würden. Auf keinen Fall stimme der Vorwurf, es fänden zuviele Tagungen statt. Als er selbst vor kurzem vor der Möglichkeit gestanden habe, auf einen Schlag 18 Kräfte zu Schwimmlehrern ausbilden zu lassen, habe er zugegriffen. Doch auch hier sei die Beanspruchung der Unterrichtszeit auf ein Mindestmaß heruntergedrückt worden, indem man den Sonnabend und Sonntag hinzugenommen habe.

Der Schulrat bittet die Eltern um Einsicht, falls hier und dort einmal ein Notstand oder Engpaß auftauche. Von Mißständen könne aber niemals die Rede sein. Der hohe Prozentsatz (20) an Junglehrern mache sich naturgemäß bemerkbar. Hinzu käme, daß über die Hälfte der in Stormarn tätigen 600 Lehrer weiblichen Geschlechts seien. Krankheiten, wie sie in jedem Betrieb vorkämen, ließen sich nicht vermeiden. Trotzdem werde alles versucht, um durch Sofortmaßnahmen einen relativ erträglichen Zustand herbeizuführen. Bei der Frage, ob dann entweder der Deutsch- oder der Turnunterricht ausfallen solle, liege es wohl im Interesse aller, wenn man sich notgedrungen für das Letztere entscheide.

Planstellen besetzt

„Ich habe leider keine z.bV.-Lehrer (zur besonderen Verwendung) zur Verfügung“, erklärte Schulrat Lüth weiter. „Selbst wenn ich sie hätte, wüßte ich kaum, wie ich sie einsetzen sollte. Besser ist es dann schon, wenn ein Kollege die betroffene Klasse in den wichtigsten Fächern mitunterrichtet.“

Seinem Herzen Luft machte Schulrat Lüth, als wir auf die „außerschulischen Veranstaltungen“ zu sprechen kamen. Hier sollte nach seiner Ansicht auch einmal Askese geübt werden. „Jeder will etwas von der Schule. Von ihr wird erwartet, daß sie Kinder zu Vorträgen und Filmen schickt sowie laufend Sammlungen für alle möglichen Organisationen durchführt. Ich habe in letzter Zeit keine Veranstaltungen mehr genehmigt, um die teilweise aufgetretene Unterrichtsmisere nicht noch zu verschlimmern!“

Über die Besetzung der Lehrerplanstellen äußerte sich der Schulrat befriedigt. Dieses Problem sei für Stormarn nicht akut. Dabei hätten Ostern keine neuen Kräfte zur Verfügung gestanden, weil sich hier zum ersten Male die Verlängerung des Studiums von vier auf sechs Semester auswirkte. Im Kreis gebe es trotzdem keine unbesetzte Stelle. Außerdem würden noch etwa 25 pensionierte Lehrer jeweils zwölf bis fünfzehn Stunden in der Woche geben.

Schulrat Lüth ist fest davon überzeugt, daß es in Glashütte ab Ostern 1965 zu keinem Schichtunterricht kommen wird.

Kinder überbeansprucht

Lehrer und Eltern müßten vielmehr, so Schulrat Lüth, am gleichen Strang ziehen. Schließlich arbeiten alle an derselben Aufgabe. Der Schulrat hob hervor, daß in vielen Gemeinden die Lehrer im kulturellen Bereich an entscheidender Stelle mitarbeiten. Man solle nicht durch gegenseitiges Beschimpfen die Kräfte aufreiben, sondern mit Verständnis für die echten Anliegen eine Lösung suchen.

Im Hinblick auf die in einigen Bundesländern durchgeführten Versuche mit einer Fünf-Tage-Schule vertritt Schulrat Lüth die Ansicht, daß man bei einer Verkleinerung der Klassenfrequenz den Unterricht um einige Stunden verkürzen könnte. Er begründete diese Einstellung mit der Notwendigkeit einer intensiveren Ausnutzung der Freizeit. „Die Schüler müßten Gelegenheit haben, ihren Neigungen nachzugehen. Wenn auf der letzten Kreiselternbeiratssitzung von einigen Teilnehmern die Meinung vertreten wurde, die Stunden zahlreiche nicht aus, dann sei ihm dies unverständlich. Auf der einen Seite wollen die Erwachsenen nur 40 Stunden in der Woche arbeiten, auf der anderen wird aber von den Kindern verlangt, sich der Schule über 50 Stunden zu widmen.“

Schulrat Lüth glaubt, daß man in der Oberstufe mit 30 (bisher 34) Stunden auskommt. Sonnabends sollte der Unterricht höchstens bis 11 Uhr gehen, damit die Familien das Wochenende gemeinsam ausnutzen können.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.1.1965

 

Dienstag, 5. Januar 1965

Schon 2000 geprüfte Radfahrer

Die Stormarner Verkehrswacht hat im letzten Jahr weitere 402 Radfahrerführerscheine an Schüler ausgegeben, die freiwillig an einer praktischen und theoretischen Prüfung teilgenommen haben. Damit gibt es in Stormarn 2000 geprüfte Radfahrer. Auch in diesem Jahr sollen an den Schulen solche Prüfungen in Zusammenarbeit mit der Polizei abgenommen werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.1.1965

 

Mittwoch, 6. Januar 1965

Kapitäne antworten Mittelschulklasse

Eine gute Idee hatte die 9. Mittelschulklasse. Auf Anregung von Lehrer Gustav Hafemann schickten die Jungen und Mädchen zu Weihnachten Briefe an die Männer auf den 22 Seenotrettungskreuzern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Das sollte ein Dank für die harte, zum Teil lebensgefährliche Arbeit sein. Allein 1963 konnten 1058 Menschen gerettet werden. Über die Aufmerksamkeit der Klasse zeigten sich Gesellschaft und Kapitäne sehr erfreut. Kein Schreiben blieb unbeantwortet. Außerdem hatten die Schüler noch einen größeren Betrag gespendet, der im Laufe des Jahres in einem Sammelschiffchen gespart worden war. Das Rettungswerk ist auf Spenden angewiesen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.1.1965

 

Mittwoch, 6. Januar 1965

Eltern erhalten Auskunft

Am kommenden Freitag findet um 16.30 Uhr in der Aula der Theodor-Mommsen-Schule eine Beratungsstunde für Eltern statt, die ihre Kinder ab Ostern auf eine weiterführende Schule umschulen wollen. Nach Einführungsvorträgen von Oberstudiendirektor Siepermann und Mittelschullehrer Bahnsen können die Eltern Fragen stellen. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Dr. Reppich, wird über den technischen Ablauf der für die Umschulung notwendigen Prüfung berichten.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.1.1965

 

Sonnabend, 16. Januar 1965

Genug Lehrernachwuchs für Gymnasien

Kultusminister von Heydebreck: Herbstbeginn des Schuljahres vorteilhaft

Schleswig. Es sei noch niemals soviel Nachwuchs an Lehrkräften für die Gymnasien Schleswig-Holsteins vorhanden gewesen wie heute, sagte Kultusminister Claus-Joachim von Heydebreck auf einer kulturpolitischen Tagung des Schleswiger CDU-Kreisverbandes. Es fehle jedoch an Lehrkräften speziell für mathematische und physikalische Fächer.

Zur Ausbildung des Lehrernachwuchses für Volks- und Mittelschulen äußerte von Heydebreck die Auffassung, daß die Studenten an den Pädagogischen Hochschulen verbleiben und nicht auf die Universitäten übergehen sollten. Die Pädagogischen Hochschulen des Landes sollten jedoch zu wissenschaftlichen Instituten erhoben werden, die in enger Zusammenarbeit mit der Landesuniversität stehen müßten,

Zur Verlegung des Schuljahresbeginns von Ostern auf den Herbst sagte von Heydebreck, allein politische Notwendigkeiten wie zum Beispiel im Zusammenhang mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und die Forderung zur Angleichung unter den Ländern der Bundesrepublik hätten den Ausschlag gegeben, zum Herbst 1967 den Schuljahresbeginn zu ändern. Das werde nichtversetzten Schülern und Schülerinnen der höheren Schulen insofern noch einen besonderen Vorteil bringen, als sie nach den Sommerferien und am Ende des Schuljahres Gelegenheit erhalten würden, in einer Nachprüfung in ihren schwachen Fächern doch noch die Versetzung in die höhere Klasse zu erlangen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.1.1965

 

Montag, 18. Januar 1965

Erinnerungen an die Schulzeit

Fröhliche Stunden erlebten rund 40 Mitglieder und Gäste des Vereins ehemaliger Schüler der Oberrealschule Oldesloe (Vesdoro) beim traditionellen Grünkohlessen in Wiggers Gasthof. Vorsitzender Hans Werner Meyer begrüßte die Ehrenmitglieder Paul Wiemer (Hamburg) und Hans Rickert, ferner eine Reihe ehemaliger Lehrer, Freunde aus Hamburg und Vertreter des Vereins der ehemaligen Stormarnschüler aus Ahrensburg. Der Leiter des Theodor-Mommsen-Gymnasiums, Oberstudiendirektor Siepermann, stellte sich mit einem Bericht über sein bisheriges Wirken vor und ging dann u.a. auf schulische Fragen ein.

STORMARNER TAGEBLATT vom 18.1.1965

 

Dienstag, 19. Januar 1965

Landtagsabgeordnete diskutieren mit Schülern

Die Landtagsabgeordneten Konrad Meyer (CDU), Otto Gramcko (SPD) und Heinrich Wolgast (FDP) waren bei der Geschichts-Arbeitsgemeinschaft der Mittelschule zu Gast. Da den Abgeordneten die Fragen bereits vorlagen und die Schüler und Schülerinnen sehr gut vorbereitet waren, entspann sich eine rege Diskussion. In deren Verlauf ging es unter anderem um Probleme des Grünen Planes, des Deichbaus, der Flurbereinigung, des Sportstättenbaus und der Mittelpunktschulen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.1.1965

 

Dienstag, 19. Januar 1965

Mittelschule Ahrensburg Kreishandballmeister

Zur Ermittlung des Hallenhandballsiegers hatte der Fachberater für Leibeserziehung, Mittelschullehrer Bernhard Nowak, die Aufbauzüge und Mittelschulen des Kreises zu einem Termin eingeladen. Das Fehlen einer Großhalle veranlaßte die Teilnehmer, den Wettkampf in der Holstenhalle Neumünster durchzuführen. Sie trugen die Kosten für Fahrt und Hallenbenutzung.

Die Jungen der Mittelschule Ahrensburg siegten mit 14:13 Toren über die Oldesloe Mittelschüler. Sie werden den Kreis Stormarn am 5. Februar bei dem Einladungsturnier für Mittelschulen des Landes Schleswig-Holstein in Neumünster vertreten. Sieger wurden auch die Mädchen der Mittelschule Ahrensburg über die Vertretung der Königin-Luise-Schule Bad Oldesloe mit 7:6 Toren. Die technische Leitung hatte Mittelschullehrer Hans-Joachim Goldbeck.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.1.1965

 

Donnerstag, 21. Januar 1965

Dörfergemeinschaftsschule wird gefördert

Die Kostenverteilung ist noch strittig – Was geschieht mit den Schulkindergärten?

Kiel. Dem Landtag liegen nunmehr zwei Gesetzentwürfe zur Änderung des Schul-Unterhaltungs- und -Verwaltungsgesetzes vor. In zwei wesentlichen Anliegen verfolgen sie das gleiche Ziel. Sowohl die Landesregierung wie auch die Opposition erstreben eine verstärkte Förderung der Dörfergemeinschaftsschule, die sich in den vergangenen Jahren als der zur Heranbildung der Landjugend geeignetste moderne Schultyp herausgestellt hat. Erhöhte Aufmerksamkeit soll ferner dem Schulkindergarten zuteil werden. dessen Einrichtung in der Regel allerdings nur in Städten von über 10.000 Einwohnern in Frage kommt.

Trotz dieser gemeinsamen Anliegen weichen die von der Landesregierung und von der Opposition dem Landtag vorgelegten Gesetzentwürfe in verschiedenen Einzelfragen erheblich voneinander ab. Im Plenum und in den zuständigen Ausschüssen ist daher eine kritische Auseinandersetzung zu erwarten.

Das Landesgesetz zur Unterhaltung und Verwaltung der öffentlichen Schulen in Schleswig-Holstein, das jetzt geändert werden soll, stammt aus dem Jahre 1957. Es regelt die Rechtsverhältnisse und die Finanzierung der allgemeinbildenden und der berufsbildenden Schulen. Bis dahin hatte es nur eine gesetzliche Regelung für die Volksschulen und die Berufsschulen sowie für Teilfragen der Mittelschulen und der höheren Schulen gegeben.

Das Gesetz bedeutete eine beträchtliche finanzielle Entlastung der Kommunen auf dem Schulsektor durch den darin aufgestellten Grundsatz, daß die sächlichen Kosten den Gemeinden, den Schulverbänden oder den Kreisen obliegen, während das Land von wenigen Ausnahmen abgesehen, die Personalkosten übernahm. Damit wurde zugleich eine gute Grundlage für die stete Weiterentwicklung des schleswig-holsteinischen Schulwesens geschaffen.

Dennoch bedarf das Gesetz auf Grund der Erfahrungen der vergangenen Jahre gewisser Ergänzungen, die indessen die Grundordnung des Gesetzes von 1957 in keiner Weise antasten.

Der Landesregierung geht esdarum, die Entwicklung der Dörfergemeinschaftsschule noch stärker zu fördern. Diesem Anliegen dient in ihrem Gesetzentwurf die vorgeschlagene neue gesetzliche Regelung zur Finanzierung des notwendigen Zubringerdienstes zur Dörfergemeinschaftsschule. Darunter werden die Kosten für die Beförderungsmittel der Schuljugend verstanden, wie die Schulbusse.

Diese Kosten sollen nach dem Vorschlag der Landesregierung grundsätzlich vom Schulträger unter Mithilfe des Kreises und des Landes aufgebracht werden. Das Land verpflichtet sich, einen gleich hohen Zuschuß wie der Kreis zu gewähren. Im Regelfall wird jeder der Beteiligten ein Drittel der Kosten tragen. Abweichungen sind durchaus möglich, denn der Einzelfall soll der Finanzkraft des Schulträgers angepaßt sein.

Demgegenüber schlägt die SPD vor, die gesamten Beförderungskosten dem Lande aufzubürden. Eine solche Belastung hält die Landesregierung nicht für gerechtfertigt. Und zwar einmal im Hinblick auf die kürzlich erfolgte wesentliche Verbesserung des kommunalen Finanzausgleichs. Zum anderen aus der Erwägung, daß der Schulträger auch finanziell für die Einrichtung des Beförderungsdienstes mit verantwortlich sein sollte. Das gilt aber auch für die Kreise entsprechend ihrer überörtlichen Verantwortung.

Eine andere die Dörfergemeinschaftsschule betreffende Bestimmung im Regierungsentwurf beabsichtigt eine verbesserte Verteilung der Lasten innerhalb des Schulverbandes der Träger der Dörfergemeinschaftsschule ist. Während bisher die Lasten auf Grund der Schülerzahl der einzelnen Mitgliedsgemeinden aufgeteilt werden, empfiehlt die Regierung für die Aufbringung der Baulasten eine abweichende Regelung, die eine bessere Berücksichtigung der Finanzkraft der Gemeinden ermöglicht.

Zu den übrigen wichtigen Anliegen des Gesetzentwurfs der Landesregierung gehört die rechtliche Einordnung des Schulkindergartens in die Grundschule. Als Folge ergibt sich die Möglichkeit, die Finanzierung der für den Schulkindergarten benötigten Räume in die allgemeine Schulbaufinanzierung einzubeziehen. Diese Möglichkeit fehlt gegenwärtig.

Pädagogisch bedeutet die neue Vorschrift, daß eine enge Verbindung zwischen Schulkindergarten und Schule und damit eine Unterstellung des Schulkindergartens unter die Schulaufsicht erreicht wird. Im Gegensatz zu den Vorschlägen der Opposition sieht der Regierungsentwurf keine Beteiligung des Landes an den Personalkosten der Schulkindergärten vor. Von der Zahl der Kinder her gesehen kommt eine solche Einrichtung nur in Städten von über 10.000 Einwohnern in Frage. Diesen Vorteil für ihre Kinder sollten sich die Städte auch etwas kosten lassen.

Carl Wolfgang Wünn.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.1.1965

 

Sonnabend, 23. Januar 1965

Fünf-Tage-Woche auch in den Schulen?

Tageblatt-Rundfrage zu einem aktuellen Thema – Lehrstoffkürzung wünschenswert

Viele berufstätige Erwachsene erfreuen sich einer fortschreitenden Arbeitszeitverkürzung und der Fünf-Tage-Woche. Die Schulkinder sind davon ausgenommen. Läßt sich das ändern? Schulrat Lüth setzte sich kürzlich in einem Gespräch mit dem Stormarner Tageblatt für eine Verkürzung der Stundenzahl in der Oberstufe der Schulen ein. Wir haben dies zum Anlaß für eine Rundfrage genommen. Im folgenden kommen zu Wort die Leiter eines Gymnasiums, einer Mittelschule und einer Volksschule, eine kinderreiche Mutter, der Vorsitzende des Kreiselternbeirats, ein Bürgermeister und ein Schüler. Ist eine Arbeitszeitverkürzung auch in den Schulen möglich?

Frau Marianne Ahrens in Trittau, Ortsvorsitzende im Bunde der Kinderreichen:

„Ich kenne die englischen Schulverhältnisse und finde sie mit ihrer Ganztagsschule ideal. Sonnabends und sonntags hat man dann Zeit, sich eingehend mit den Kindern zu befassen. Das tut, meine ich, dem Familiensinn gut. Vielleicht käme man aber auch ohne Nachmittagsunterricht aus, wenn man den Unterricht etwas entrümpelte und rationeller gestaltete, so daß die Verteilung der Sonnabendsstunden auf die anderen Tage keine Schwierigkeiten machte und die Kinder nicht zu sehr belastete.“

Privatdozent Dr. med. Carl Schirren (Harksheide), Vorsitzender des Stormarner Elternbeirats und des Landeselternbeirats der Volksschulen:

„Unter den gegenwärtigen Umständen lehne ich eine Fünf-Tage-Schulwoche ab, zum Teil zum Teil aus den gleichen Gründen, aus denen ich auch im Berufsleben eine Fünf-Tage-Woche ablehne, da das lange Wochenende nur selten wirklich der Erholung des Berufstätigen dient, meist ihn gar überanstrengt. Von der Befürwortern der Fünf-Tage-Schulwoche wird gern auf die englischen Verhältnisse hingewiesen. Haben Sie sich Gedanken darüber gemacht, wie nachhaltig die Kinder dabei dem Familienleben entfremdet werden? Das wirkt sich doch so aus, daß auch der erwachsene Mann zumeist das Klubleben dem Familienleben vorzieht. Ich habe stärkste Bedenken dagegen; daß man zugunsten der relativ wenigen ausgesprochenen Schlüsselkinder allen Kindern das Familienleben und seine stärkenden und erziehenden Kräfte schmälert."

Oberstudiendirektor Dr. Tiemann, Leiter der Stormarnschule in Ahrensburg:

„Eine Fünf-Tage-Woche wäre eine zusätzliche Belastung für die Kinder. Es müßten dann täglich mindestens sechs Stunden Unterricht gegeben werden. Das ist aber kaum zu verantworten. Eine Entlastung bedeutet das aufgabenfreie Wochenende. Wenn nur noch fünf Tage zur Verfügung stünden, würden auch die freiwilligen Arbeitsgemeinschaften, auf die die Schule aus pädagogischen Gründen besonderen Wert legt, fortfallen. Ich habe im Ausland Gelegenheit gehabt, die Ganztagsschule zu studieren. In Frankreich zum Beispiel wird dadurch das Kind der Familie entfremdet. Diese Entwicklung auch bei uns würde ich bedauern. Eine Umstellung unseres bisherigen Schulsystems brächte unabsehbare Konsequenzen mit sich!"

Konrektor Gehrke, stellvertretender Leiter der Königin-Luise-Schule in Bad Oldesloe:

„Ich halte es grundsätzlich für möglich, daß die Fünf-Tage-Woche für Lehrer und Schüler eingeführt wird, sehe jedoch unlösbar mit der Verwirklichung dieser Idee eine Reihe von Bedingungen verknüpft. Vor allem müßte die Zahl der Schulstunden durch Beschränkung des Stoffes auf das Wesentliche vermindert werden. Nur dann wäre die Möglichkeit des Verzichtes auf den Sonnabend gegeben. Eine Umlegung der Stunden auf die übrigen Tage der Woche ist unmöglich. Denn schon um 7 Uhr bereits erscheinen unsere ersten auswärtigen Schüler. Viele von ihnen sind erst um 15 Uhr wieder zu Hause. Dann aber folgt die Erledigung der Hausaufgaben. Und 50 Prozent der Schüler der Oldesloer Mittelschule kommen von auswärts!"

Rektor Landt, Leiter der neunklassigen Volksschule in Oststeinbek:

„Zunächst möchte ich auf etwas hinweisen, was für mich als Pädagogen gegen das lange Wochenende bei den Unterklassen spricht. Der Normalrhythmus des Lernens wird bei den Kleinen durch das zweitägige Wochenende zu sehr unterbrochen. Würde der Unterricht dem der anderen Tage einfach zugeschlagen, wäre dies eine zu starke Belastung der Kinder. Natürlich ist es verständlich, daß viele Eltern es gern sehen, wenn die Schulwoche ihrer Kinder ihrer eigenen Fünf-Tage-Woche angeglichen würde. Wir haben hier am Rande von Hamburg deshalb am Sonnabend schon allerlei Schwierigkeiten. Es gibt auch viele Mütter, vor allem von kleinen Kindern, die am Sonnabend zum Hausputz gern freie Bahn haben. Als Schulmann habe ich die Befürchtung, daß der freie Sonnabend in vielen Fällen nur zur Verlängerung der Fernsehzeit verwendet werden würde."

Bürgermeister Claussen in Bargteheide:

„Eine Unterrichtsverlängerung in der Woche zugunsten eines freien Sonnabends dergestalt, daß die Kinder nachmittags wiederkommen, dürfte des Schulweges wegen nicht infrage kommen, besonders dort nicht, wo es sich um Dörfergemeinschaftsschulen handelt. Es bliebe also nur die Ganztagsschule, wie sie mir aus England bekannt ist. Das stellt aber an die Schulträger, also an die Stadt- und Landgemeinden und Schulverbände ganz erhebliche Anforderungen. Wir brauchten dann Küchenkräfte, wenn man hier vielleicht auch eine gewisse Entlastung durch sinnvolle Ausnutzung des hauswirtschaftlichen Unterrichts erreichen könnte. Ferner werden Speiseräume; Geschirr benötigt. Allein bei uns in Bargteheide würde das zusätzlich jährlich 25.000 DM Personalausgaben erfordern, von den Verpflegungszuschüssen nicht zu reden.“

Peter Ruß, Unterprimaner und Schulsprecher des Theodor-Mommsen-Gymnasiums in Bad Oldesloe:

„Eine Fünf-Tage-Woche ist zwar verlockend, aber nicht wünschenswert. Der Arbeitsanfall an den Unterrichtstagen würde zu groß sein. Die Schüler müßten damit rechnen, an dem verlängerten Wochenende mit Aufgaben eingedeckt zu werden, die erfahrungsgemäß erst am Sonntagabend gemacht würden. Übermüdung am Montag wäre die Folge. Eine Kürzung der Stundenzahl (35) kommt ebenfalls nicht in Frage. Sie ist schon jetzt sehr knapp bemessen. Man könnte aber Sonnabends nur bis 11 Uhr unterrichten, damit vor allen Dingen die auswärtigen Schüler noch etwas vom Sonnabend haben. Die dann fehlenden Stunden müßten auf die übrigen Tage verteilt werden.“

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.1.1965

 

Sonnabend, 23. Januar 1965

Nähmaschinen für die Mittelschule

Für den hauswirtschaftlichen Unterricht der Mädchen in der Mittelschule wird die Stadt drei weitere Nähmaschinen ankaufen. Der Magistrat bewilligte dafür 1260 DM.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.1.1965

 

Montag, 25. Januar 1965

Sportabzeichen für 591 Stormarner

Starker Anteil der Schulen

Mit der Zahl von 591 abgelegten Sportabzeichenprüfungen haben wir 1964 im Kreise Stormarn alle bisherigen Ergebnisse weit übertroffen.

Die höchste Zahl hatten wir mit 444 Verleihungen im Jahre 1960. In den Jahren bis 1955 waren es jährlich circa 60 Abzeichen, später steigerten sich die Ergebnisse dann über 200 bis auf circa 350 im Durchschnitt.

Es ist dankbar anzuerkennen, daß sich eine große Zahl von Schulen Jahr für Jahr mit großem Fleiß und vielen Mühen der Vorbereitung und Abnahme der Sportabzeichenprüfungen unterziehen und damit auch sichtbar ein Stück Arbeit zur Gesunderhaltung unserer Jugend tun. Wie schon in früheren Jahren, so hat mit circa 145 Verleihungen die Mittelschule Bad Oldesloe in hervorragender Weise zu dem besonders guten Ergebnis des Jahres 1964 beigetragen. … Emil Mallien

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.1.1965

 

Freitag, 29. Januar 1965

Eine Mannschaft der Theodor-Mommsen-Schule in der Aufstellung Norbert Jürs, Uwe Marwedel, Bernd Krause und Jürgen Elten startet am Sonntag in Bad Schwartau. Es geht um einen Pokal, den die Schülermitverantwortung des Schwartauer Gymnasiums für die beste Gymnasiumsmannschaft Schleswig-Holsteins gestiftet hat.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.1.1965

 

Sonnabend, 30. Januar 1965

Die Meinung des Lesers

Leibeserzieher gegen Nordtangente

Wiederholt fragen Politiker aus der Stadtvertretung und einigen Ausschüssen nach der Stellungnahme der Oldesloer Leibeserzieher zum Problem „Nordtangente über den Exer“, was mich nun veranlaßt, die Absicht und das Bemühen der Leibeserzieher an die Presse weiterzuleiten. Der Einspruch, datiert vom 23. Nov. 1964, ist an den Magistrat der Stadt Bad Oldesloe gerichtet und hat folgenden Wortlaut:

„Sehr geehrte Damen und Herren!

Betrachten Sie bitte unser Anliegen als Verpflichtung und Sorge um den Gesundheitszustand unserer Schuljugend und die damit verbundenen Bemühungen zur Erhaltung notwendiger Sportanlagen, die die Voraussetzung für einen guten Sportunterricht bieten.

Unsere Wünsche zur Erhaltung des Exers sind weder von persönlichen Gesichtspunkten noch von parteipolitischen Motiven geleitet, sie entsprechen den langjährigen Erfahrungen der Leibeserzieher auf dem Gebiet des Schulsports.

Gegen den geplanten Bau einer Umgehungsstraße über den Bürgerpark gemäß Bebauungsplan Nr. 23a hatten wir damals fristgerecht Einspruch erhoben und diesen sachlich begründet.

Die Leibeserzieher bringen auch heute mit der Unterzeichnung des Schreibens zum Ausdruck, daß sie den Bau der Tangentenstraße über den Exer als unechte Umgehungsstraße betrachten und befürchten, daß dadurch eine Einengung des Sportverkehrs eintreten wird, zumal bisher keine brauchbare Ausweichstätte zur Verfügung steht. Als Parallelfall könnte man den Ausbau des Freibades am Poggensee anführen, das als Freizeitbad für Jugendliche und Erwachsene bedeutsam ist, für das Schulschwimmen aber weniger attraktiv wurde. Die Zahl der Schwimmer ging stark zurück, das Sportschwimmen kam völlig zum Erliegen.

Wie kaum in einer anderen Stadt kennt man in Bad Oldesloe den Vorteil einer Sportstätte im Stadtzentrum mit grüner Umgebung, was auswärtige Sportler und Gäste stets erfreute und lobend erwähnten.

Bisher konnten alle Schulen auf dem Exer und im Stadion unter leidlichen Verhältnissen ihren Sportunterricht durchführen, weil

  1. durch das Vorhandensein mehrerer Plätze auf dem Exer ein vielseitiger Spielbetrieb mehrerer Klassen und Schulen möglich war,
  2. zu gegebener Zeit Turnierspiele unter Ausnutzung aller Plätze durchführbar waren,
  3. man bei Bundesjugendspielen und Kreisschulsportfesten zur Entlastung des Stadionrasens auf dem Exer zusätzlich acht bis zehn Wurfstände errichten und vier bis sechs Weitsprunganlagen benutzen konnte,
  4. der Exer in seiner heutigen Ausdehnung den 800 bis 1000 Schülern bei den Kreisschulsportfesten in Bad Oldesloe Gelegenheit bot, ihre leichtathletischen Disziplinen und Vorrundenspiele abzuwickeln. Das wird nach dem Straßenbau nicht mehr möglich sein, die Kreisfeste werden dann nicht mehr in der Kreisstadt stattfinden.

Man sollte ferner bedenken, daß das Vogelschießen in seiner traditionellen Art nicht mehr durchführbar ist.

Durch den Fortfall oder die Einengung der Exeranlage verliert Bad Oldesloe, eine über die Grenzen des Kreises bekannte Sportstadt, an Wert in einer Zeit, in der Reinfeld ein neues Stadion mit drei prachtvollen Nebenplätzen, Reinbek ein Stadion mit zwei Nebenplätzen und weiteren Sportanlagen errichteten. Ahrensburg hat ähnliche Bauvorhaben aufzuweisen.

In Bad Oldesloe dagegen beabsichtigt man, die Plätze auseinanderzureißen, die Jugend auf einen Restplatz zu drängen, während man doch bei den Regierungsstellen in Kiel und Bonn bemüht ist, durch großzügige Anlagen das Tun der Jugend in gesunde Bahnen zu lenken. Von keiner Seite sind bisher Bedenken geäußert worden, daß die Oldesloer Jugend bei ihrer sportlichen Betätigung den Auspuffgasen der Kraftfahrzeuge, die die Tangentenstraße passieren, ausgesetzt sein wird. Ein Gutachten eines Arztes oder des Gesundheitsamtes ist sicherlich nie eingeholt worden.

Wir erheben zum Bau der Tangentenstraße erneut unsere Bedenken und sind als Pädagogen dazu verpflichtet.

Die Unterzeichneten sind durch die Artikelserie im „Stormarner Tageblatt“ weder irritiert noch beeindruckt, haben aber auch kein Vertrauen zu den früheren mündlichen Zusicherungen und den Argumentationen eines wenig begründeten Straßenbaues, der nach geraumer Zeit durch die Errichtung von Parkplätzen die geplante, verkleinerte und ungesunde Sportstätte des ehemaligen Exers einengen und schließlich unbrauchbar machen wird.

Laut Planung sollte der Platz an der Papierfabrik 1963 in Angriff genommen und der „Bolzplatz“ neben der Firma Kümmel fertiggestellt sein, der Straßenbau über den Exer erst nach Erstellung der geplanten Plätze und des Restplatzes auf dem Exer begonnen werden, die Ausweichplätze für das Gymnasium und die Mittelschule zur Benutzung bereit sein. Diese erneute Zusicherung hat zur Zeit kein Vertreter der Jugendpflege- und Sportausschusses eingehen können.

Nicht erwähnt wurde bisher der Zugang von den Umkleideräumen zum neuen Restplatz, der eine Über- oder Unterführung notwendig macht und zusätzliche Kosten verursacht.

Nach unserer Meinung müßten Überlegungen angestellt werden, wie man den Exer in Bad Oldesloe erhält, durch weiteren Ausbau für die heranwachsende Jugend verbessert aber nicht zerstört, bzw. ein zuvor ausgebautes Sportgelände mit entsprechenden Anlagen herrichtet, das einer Kreisstadt würdig ist.

Die Leibeserzieher der Oldesloer Schulen bitten den Magistrat, den Beschluß zum Bau einer Tangentenstraße über den Exer nochmals zu überprüfen, im andern Fall rechtzeitig eine neue und würdige Sportstätte der Oldesloer Jugend zur Verfügung zu stellen.

Im Auftrage: Bernhard Nowak. Im Original: 28 Unterschriften von Leibeserziehern, Lehrern, die an Oldesloer Schulen den Turn- und Sportunterricht durchführen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.1.1965

 

Sonntag, 31. Januar 1965

Oberschüler vorzügliche TT-Spieler

Bei dem Pokalturnier der Schülermitverantwortung des Schwartauer Gymnasiums, an dem 18 Mannschaften aus ganz Schleswig-Holstein am Start waren, erzielten die Stormarner Vertreter überraschende Erfolge. Die Ahrensburger Stormarnschule mit dem Trittauer Vize-Kreismeister Seyffert an der Spitze wurde nur von der Holstenschule Neumünster übertroffen. Den dritten Platz errang das Theodor-Mommsen-Gymnasium Bad Oldesloe in der Besetzung Jürs (Kreismeister), Uwe Marwedel, Krause, Elten. Die Ahrensburger Mannschaft verlor lediglich gegen den Sieger Neumünster; die Oldesloer unterlagen nur gegen Neumünster und Ahrensburg. Einzige Spieler ohne Spiel- und Satzabgabe blieben Norbert Jürs (Bad Oldesloe) und Seyffert (Stormarnschule Ahrensburg).

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.2.1965

 

Dienstag, 2. Februar 1965

Zum Scheersberg

Der Kreisfachberater für Verkehrserziehung an den Stormarner Schulen, Mittelschule Lehrer Gerhard Fenner, nimmt gegenwärtig an einem Lehrgang der Landesverkehrswacht zur Lehrerfortbildung auf dem Jugendhof Scheersberg teil. Der Lehrgang dauert bis zum Freitag. Einer der Referenten ist Stormarns Schulrat Heinrich Lüth.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.2.1965

 

Donnerstag, 4. Februar 1965

Pergola und Parkplätze

Die Klaus-Groth-Schule soll durch eine Pergola aus Sichtbeton mit ihrer Turnhalle verbunden werden. Zugleich wird diese Pergola den Schulhof zur Breslauer Straße hin begrenzen. Parallel hierzu will die Stadt an der Breslauer Straße einen Parkstreifen für zehn Autos anlegen lassen, so daß Lehrerkräfte hier ihre Wagen abstellen können. Für die Werkraumeinrichtung im Schulanbau hat die Stadt 12.900 DM bewilligt. Die Lieferaufträge werden in diesen Tagen erteilt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.2.1965

 

Freitag, 5. Februar 1965

Drei Vorschläge für Rektorposten

Für die Besetzung der Rektorstelle an der Mittelschule, die seit Ostern vorigen Jahres kommissarisch von Konrektor Gehrke verwaltet wird, hat das Kultusministerium jetzt endlich der Stadt drei Bewerber zur Auswahl vorgeschlagen. Der Bürgermeister, ferner Mitglieder des Schulausschusses und der Schulpflegschaft besuchten zwei der Kandidaten an ihren Wirkungsorten in Heide und Itzehoe. Sie gehören den Jahrgängen 1922 beziehungsweise 1926 an. Nun wird man zusammen mit dem Magistrat weiter darüber beraten.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.2.1965

 

Dienstag, 9. Februar 1965

Neuer Mittelschulrektor in Bad Oldesloe

Die Entscheidung über die Besetzung des Rektorpostens an der Königin-Luise-Schule ist gefallen. Städtische Gremien wählten unter drei Bewerbern den seit 1952 in Heide tätigen 42jährigen Mittelschullehrer Klaus Petzinna aus.

Zwei der Kandidaten, Lehrer Petzinna und ein Itzehoer Lehrer, stellten sich dem Magistrat, dem Schul- und Kulturausschuß und der Schulpflegschaft der Mittelschule vor. Anschließend trafen die städtischen Gremien ihre Entscheidung.

Der neue Schulleiter stammt aus Ostpreußen. Die Stadt hofft, daß er im April zu Beginn des neuen Schuljahres seinen Dienst in Bad Oldesloe antreten kann. Seit einem Jahr ist der Rektorposten verweist. Der mit der Schulleitung beauftragte Konrektor Gehrke ist erkrankt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.2.1965

 

Dienstag, 9. Februar 1965

Bronzeplastik für Bad Oldesloe

Eine Bronzeplastik des vor wenigen Jahren verstorbenen Bildhauers Richard Kuöhl hat die Stadt Bad Oldesloe von den Erben des Künstlers für 8000 DM gekauft. Sie stand lange Zeit auf dem Grundstück Richard Kuöhls in Kupfermühle. In Zukunft soll sie einen der Oldesloe Schulhöfe schmücken.

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.2.1965

 

Mittwoch, 10. Februar 1965

Mündliches Abitur Ende Februar

Die mündliche Reifeprüfung für die Oberprimaner der Theodor-Mommsen-Schule (es sind nicht ganz 20) findet am 26. und 27. Februar statt. Den schriftlichen Teil der Prüfung haben die Abiturienten bereits abgelegt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.2.1965

 

Mittwoch, 10. Februar 1965

Die Meinung des Lesers

Die Ballade von der Schulhofplastik

Als ich in die Zeitung schaute,

Ich meinen Augen kaum noch traute:

Das Bild, dass ich darinnen fand –

Auf Seite drei, am rechten Rand –

Zeigt einen Herrn mit stolzer Haltung

und männlich-schöner Kraftentfaltung.

Er trägt ‘ne kleine, zarte Lilie

(Oder ist es Petersilie?),

Ansonsten geht er, sehr zu loben,

Ohne unten – ohne oben;

Denn Sparsamkeit ist seine Tugend:

Also ein Vorbild für die Jugend.

„So“, folgerte man messerscharf,

„Ist er ein echter Schulbedarf!“

Und für 8000 Mark, bedenkt,

Ist der Adonis fast geschenkt;

Für ihn, den forschen, flotten Hecht,

Hätt‘ mancher gern vielmehr geblecht!

Nun denn, ihr Männer und ihr Frau’n,

Versucht, ihn geistig zu verdau’n;

Laßt nicht durch schnöder Läst‘rer Schwatzen

An eurem edlen Kunstsinn kratzen.

Adonis soll den Schulhof krönen,

Wir werden uns daran gewöhnen.

Die Mägdelein zart und Bübchen fein,

Die sollen täglich um ihn sein.

Wie dieser hehre Kunstgenuß

Den Bildungsdrang beflügeln muß!

Und wer nicht weit ihm seine Gunst,

Der hat von Kunst – keinen Dunst!

Heinz Timmermann, Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.2.1965

 

Sonnabend, 13. Februar 1965

Wieder BOBIBA

Der Verein ehemaliger Schüler der Oberrealschule Oldesloe (Vesdoro) veranstaltet heute im Café Arnold seinen traditionellen Bockbierball.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.2.1965

 

Sonnabend, 13. Februar 1965

Gäste aus Altona und Ahrensburg

Einen netten Empfang bereitete der Verein ehemaliger Schüler der Oberrealschule Oldesloe (Vesdoro) allen Besuchern seines Bockbierballes im Café Arnold: Vorsitzender Hans Werner Meyer ließ jedem ein Glas Sekt kredenzen und stieß mit ihm an. Als Gäste nahmen Mitglieder des Vesta (Verein ehemaliger Schlee-Schüler, Altena) und der Vereinigung ehemaliger Stormarnschüler, Ahrensburg, an der fröhlichen Nacht teil. Festausschußvorsitzender Fritz Guercke hatte sie einfallsreich vorbereitet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.2.1965

 

Donnerstag, 18. Februar 1965

Zum Leitenden Ministerialrat ernannt

Der im Kieler Kultusministerium tätige Ministerialrat Dr. Tiedemann, der bis zum Herbst 1963 die Theodor-Mommsen-Schule leitete, ist zum Leitenden Ministerialrat ernannt worden. Bis vor kurzem wohnte er mit seiner Familie noch in Bad Oldesloe. Sein neuer Wohnsitz ist Preetz.

STORMARNER TAGEBLATT vom 18.2.1965

 

Sonnabend, 20. Februar 1965

Bundesjugendspiele als Attraktion

Kein „Mauerblümchen-Dasein“ mehr

Unter Leitung von Monsignore Willy Bokler hat der Arbeitskreis VII im Sportbeirat des Deutschen Sportbundes schon mannigfache Initiative ergriffen. Jetzt steht eine neue Kampagne bevor. Sie befaßt sich mit den Bundesjugendspielen, die zwar als ein Gemeinschaftswerk der Schulen, der Sportorganisationen und der Jugendverbände proklamiert sind, in der Praxis aber fast ausschließlich von den Schulen getragen werden und dadurch trotz der Tatsache, daß sie mit nahezu fünf Millionen Jugendlicher jährlich die größte Sportveranstaltung überhaupt darstellen, in ihrem Ausmaß und in ihrer Bedeutung kaum in die Öffentlichkeit treten.

Für den DSB-Arbeitskreis bedeuten die Bundesjugendspiele das geeignete Mittel, die Jugend zu regelmäßiger sportlicher Betätigung anzuregen und die Freude an der eigenen Leistung zu wecken. Deshalb wird er den Deutschen Sportbund auffordern, die Weiterentwicklung dieser Spiele durch folgende Maßnahmen zu fördern:

  • Während die Durchführung der Bundesjugendspiele für die Schuljugend auch der Schule überlassen bleiben sollte, sollten sich Sportbünde, Verbände und Vereine der Berufsschulen annehmen.
  • Aus organisatorischen Gründen ist es meistens schwierig, von der dem einzelnen Teilnehmer gewährten freien Wahl unter den Übungen für Lauf, Sprung und Wurf Gebrauch zu machen. Diese freie Wahl muß jedoch im Interesse eines erweiterten Starterkreises durchgeführt werden.
  • Viele Jugendliche scheuen die Teilnahme am offiziellen Wettkampf, weil sie nicht die Gelegenheit hatten, auf sportgerechten Anlagen unter fachkundigen Lehrkräften zu üben. Für sie sollte ein zweites Programm geschaffen werden, in dem einfachere Bewegungsformen und Leistungsaufgaben enthalten sind.
  • Letztlich aber müssen die Bundesjugendspiele aus ihrem Mauerblümchen-Dasein heraustreten. Deshalb sollten sie In jedem Jahre mit einer großen Veranstaltung eröffnet werden, an der der Bundespräsident oder andere Repräsentanten des Staates oder des Sportbundes teilnehmen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.2.1965

 

Montag, 22. Februar 1965

Beifall für „Acis und Galatea“

Kl. – Einem Schulchor kann nichts Geeigneteres geboten werden als Georg Friedrich Händels „Acis und Galatea“. Frische und Unkompliziertheit – die Themen, der übersichtliche harmonische Bau – machen das Werk mit seiner liebenswürdigen, naturschildernden Tonmalerei zu einem idealen Objekt für nicht ausgebildete Sänger. Immerhin steckt so viel drin, daß man von den Ausführenden schon einiges verlangen darf, wenn alle Partien, sowohl die des Chors als auch der Instrumentalisten und Gesangssolisten mit gleich überzeugender Kraft gelingen sollen.

Das Pastoral im ganzen so elastisch zu musizieren, wie es Studienrat Fritz Alshuth mit dem Chor der Theodor-Mommsen-Schule in Bad Oldesloe tat, war schon eine anerkennenswerte Leistung. Mit Präzision und Schwung griff er die einleitende Sinfonia an. Gut durchgeschult reagierte im folgenden der Chor. Er war wohl am besten im Anfang, als er die schöne Frühlingszeit besingt. Im übrigen fehlte es ihm manchmal an Biegsamkeit, auch wohl an der Herausarbeitung stärkerer klanglicher Kontraste. Ob sich die guten Bemühungen nicht selbst schmälern dadurch, daß der Chor zu breit auseinandergezogen ist? Bei aller Aufmerksamkeit der Beteiligten führt das doch zu kleinen Schwankungen.

Das kleine Orchester, Hamburger, Lübecker und Oldesloer Instrumentalisten, war auf kammermusikalischen Klang bedacht, doch die Streicher setzen sich etwas zu stark gegen die Bläser durch. Daß sich in dem Ensemble ausgezeichnete Musiker befanden – Oboe, Flöte, Contrabaß – sei für die Qualität des Ganzen erwähnt.

Die Solisten waren mit dem Händel-Stil vertraut. Ingeborg Stumpf, Sopran, und Heiko Wolgast, Tenor, hatten einige herrliche Höhepunkte; aber auch Momente, in denen die tonliche klangliche Intensität wie die musikalische Sicherheit ein wenig zu wünschen übrig ließen. An den rechten Platz war ohne Frage Jörn Winkler, Baß, gestellt. Er war stimmlich großartig disponiert, in jeder Lage überzeugend; er sang seinen Polyphem ganz überlegen und wußte vor allem aus einem gelösten Musiziergefühl heraus zu gestalten. Unter Fritz Alshuths Leitung gelang eine gute Aufführung, vorbildlich in Tempo und Stil, im Rhythmus manchmal etwas starr. Die Zuhörer waren begeistert.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.2.1965

 

Mittwoch, 24. Februar 1965

Die Meinung des Lesers

Stadtschule ohne eigene Turnhalle?

Seit 75 Jahren hat die Stadtschule ihre Turnhalle auf eigenem Grund und Boden. Damals hatte die Schule eine viel geringere Kinderzahl als heute. Jetzt sollen wir mit 750 Kindern durch die Stadt zum Turnunterricht ziehen (von 750 Kindern sind etwa 400 Kinder Grundschüler). Jeder Einsichtige wird dem ein energisches Nein entgegensetzen. Nachdem seit 1958 die Turnhalle im Gespräch war, erhielt die Elternschaft im Sept. 1963 endlich den Bescheid, daß der Bau einer neuen Turnhalle für das Jahr 1964/65 vorgesehen sei. Diese Zusicherung erfolgte auf Grund einer Anfrage der Elternschaft an den Magistrat am 30. August 1963.

Im September 1964 wurde mitgeteilt, daß der Bau der Stadtschulturnhalle mit Lehrschwimmbecken auf dem Schulgrundstück beschlossen sei.

Schule und Elternschaft warten darauf, daß mit dem Bau begonnen wird, statt dessen wird der Fragenkomplex immer von neuem aufgerollt. Das ist nicht zumutbar. Seit Jahren liegt die Leibeserziehung der Stadtschule im argen. Nun muß das Ende des Notstandes abzusehen sein. Elternschaft und Kollegium der Stadtschule bestehen darauf, daß, ganz gleich, ob, wann und wo eine Sporthalle gebaut wird, sie ihre eigene Turnhalle auf dem Schulgrundstück erhält.

  1. Die Leibeserziehung ist ein Hauptbestandteil der Schule, daher gehört die Schulturnhalle auf das Schulgrundstück wie die Klassenräume.
  2. Jede Schule unserer Stadt hat die Turnhalle auf eigenem Grund und Boden. Der Stadtschule als größter Schule steht zumindest dasselbe Recht zu.
  3. Das Gymnasium erhält zusätzlich eine Gymnastikhalle auf seinem Schulgrundstück. Das ist gewiß notwendig. Es ist aber unmöglich, daß die Stadtschule, die über 300 Kinder mehr hat, keine Turnhalle auf eigenem Grundstück bekommen soll.
  4. Die Stadtschule kann auf das geplante Lehrschwimmbecken zu Gunsten einer Schwimmhalle verzichten.
  5. Niemals kann die Stadtschule zu Gunsten einer Sporthalle auf eine Turnhalle auf eigenem Grundstück verzichten.
  6. Die Turnstunden sind so knapp bemessen, daß auch nicht eine Minute davon verlorengehen sollte.
  7. Die Gefahren der Straße, die Behinderung durch das Wetter und andere Umstände mehr fallen weiter hemmend ins Gewicht.
  8. Vor allem aber verfügt die Stadtschule über keinen Versammlungsraum. Daher muß die Turnhalle als Mehrzweckraum benutzt werden können (Zusammenfassung der Klassen bei besonderen Gelegenheiten, Elternversammlungen, Schulfesten usw.).
  9. Der ideale Plan des Stadtbauamtes dürfte nicht fallengelassen werden. Es sind zwei Stockwerke geplant. Für 22 Klassen sind wöchentlich 66 Turnstunden vorgesehen. In der Turnhalle wären aber nur die Hälfte der Stunden unterzubringen. Für die restlichen Stunden wäre der Gymnastikraum anstelle des Lehrschwimmbeckens auszubauen.

Es gibt eine Kompromißlösung, mit der auch die Stadtschule einverstanden sein könnte: Der sofortige Bau einer Gymnastikhalle auf dem Schulgrundstück an der Stelle, die vom Stadtbauamt für Turnhalle und Lehrschwimmbecken vorgesehen war. Statt des Lehrschwimmbeckens die Erstellung von dringend benötigten Schulräumen: Physikraum, Werkraum, Handarbeitsraum und Schulküche, eventuell auch Einbau einer Hausmeisterwohnung. Die Erstellung einer Großturnhalle in unmittelbarer Nähe der Schule würde dann auch von uns begrüßt. der einzig geeignete Platz dafür ist aber im Kurpark an der Beste bei den Tennisplätzen. Für die wenigen Oberstufenklassen (8 Oberstufenklassen, 14 Grundschulklassen) wäre der Weg bis dahin zumutbar. (Kein allzu großer Zeitverlust, Geringfügigkeit der Gefahren bei der Straßenüberquerung.)

Die Gymnastikhalle müßte sofort erstellt werden. Erst wenn eine Halle vorhanden ist, kann der Turnunterricht (im Winter und bei schlechtem Wetter) aufgenommen werden.

Elternschaft und Kollegien der Stadtschule Bad Oldesloe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.2.1965

 

Donnerstag, 25. Februar 1965

Schulen unterstützen Unfallaktion

Lehrer zu einer Arbeitstagung eingeladen

Die „Aktion gegen den Unfall“ hat in Verbindung mit dem Stormarner Schulamt die Lehrer für kommenden Dienstag in das Hotel Wigger zu einer Arbeitstagung eingeladen. Dabei wird der Kreisbeauftragte Hans Koch über die noch bis Juni laufende Aktion sprechen.

Der Kreisfachberater für Verkehrserziehung, Fenner, will seine Kollegen darüber aufklären, wie die Schule die Unfallaktion tatkräftig unterstützen kann. Es sollen auch Filme gezeigt werden.

Im Rahmen der „Aktion gegen den Unfall“ sind in Stormarn bereits zahlreiche Vorträge gehalten worden, u.a. vor den Amtmännern und Bürgermeistern des Kreises, den Mitgliedern des Verwaltungsausschusses des Arbeitsamtes, den Beamten und Angestellten des Finanzamtes, den Oldesloer Hausfrauen und den Landfrauen.

Der Kreisbeauftragte der „Aktion“, Hans Koch, und sein Stellvertreter Dr. Hucho, stellen kostenlos Filme zur Verfügung, die sich mit Problemen der Arbeit und Verkehrssicherheit, der Sicherheit im Haushalt und in der Freizeit befassen. Auch Filmvorführer werden kostenlos gestellt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.2.1965

 

Donnerstag, 25. Februar 1965

Abschlußfeier

Die Abschlußfeier für die Abiturienten-Entlassung findet am 6. März in der Theodor-Mommsen-Schule statt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.2.1965

 

Montag, 1. März 1965

Alle kamen durch das Abitur

Die mündliche Reifeprüfung fand an der Theodor-Mommsen-Schule am letzten Freitag unter Vorsitz von Oberschulrat Professor Holm und am Sonnabend unter Vorsitz von Oberstudiendirektor Siepermann statt. Sämtliche Abiturienten der Klassen OIs und OIs bestanden die Reifeprüfung.

Klasse OIS:

Heidrun Baus (Berufswunsch: Dramaturgin), Wolf Rüdiger Doerth (Volkswirt), Willy Eberhardt (Kaufmann), Karl-Heinz Goldbach (Arzt), Gudrun Hamester (Philologin), Gundula Knobloch (Philologin), Johann-Caspar Lindenberg (Jurist), Uwe Marwedel (Kaufmann), Klaus Nelius (Volkswirt), Eggert Schiele (Arzt), Burghart Tessendorf (Verwaltungsbeamter), Bernd Weber (Offizier).

Klasse OIm:

Wolfgang Carstens (Dipl.-Ingenieur), Rainer Denker (Studienrat), Ferdinand Franck (Chemiker), Hans Meyn (Architekt), Joachim Steinbock (Arzt), Beate Teut (Ärztin), Thyra Vormann (Ärztin).

STORMARNER TAGEBLATT vom 1.3.1965

 

Montag, 1. März 1965

Noch immer liegt der Schulsport im argen

Bekanntlich bemüht sich nicht nur die deutsche Sportbewegung seit mehr als zehn Jahren intensiv, der Leibeserziehung in der Schule mehr Impulse zu verleihen. Auch aus Kreisen der Bundeswehr kommen vermehrt Klagen, daß die körperliche Verfassung der Wehrpflichtigen sehr zu wünschen übrig lasse. Gleichzeitig wird dabei betont, daß die Sportstunden während des Wehrdienstes selbst das Versäumte nicht mehr aufholen können.

Die Forderung nach der täglichen Turnstunde, die nach dem Ersten Weltkrieg von der Sportbewegung erhoben wurde, ist inzwischen verhallt. Das Verlangen nach zwei Wochenstunden (an Oberschulen drei) bleibt jedoch bestehen, darüber hinaus werden Spielnachmittage von den Fachleuten für dringend erforderlich gehalten. Dabei komme es nicht so sehr darauf an, so meinte der Experte, daß jeder talentlose Junge „um die Reckstange gewickelt“ werde, sondern daß überhaupt in „gezielter Arbeit“ intensiv Körperertüchtigung betrieben werde. Bei dieser Arbeitsmethode seien sogar zwei Wochenstunden ausreichend. Um dieses Ziel zu erreichen, müßte allerdings ein nach modernen Erkenntnissen geschulter Lehrkörper vorhanden sein. Wenn die Zustände im Schulsport an den Volks-, Land- und Berufsschulen nach Willi Daume „katastrophal“ sind, so liegt das primär nicht an fehlenden Sportstätten, sondern vielmehr an der Lehrerschaft.

Nach dem Ersten Weltkrieg sahen die vielfach als Reserveoffiziere zurückgekehrten Lehrer im Schulsport eine Möglichkeit, die durch den Versailler Friedensvertrag verbotene Wehrpflicht durch einen verstärkten Schulsport zu einem gewissen Grade zu kompensieren. So ist auch zu erklären, daß die Forderung nach der täglichen Turnstunde damals in den zwanziger Jahren auf fruchtbaren Boden fiel. Die Generation der heutigen Pädagogen vertritt aber eine andere Auffassung und hat auch eine andere Einstellung zu den Leibesübungen. Die Überbetonung der Körperertüchtigung während der NS-Zeit durch Hitlerjugend und Parteiorganisationen ist dem Gegenteil gewichen.

Die Bundesrepublik ist wahrscheinlich das einzige Land auf dieser Erde, in dem ein angehender Lehrer sein Studium mit Erfolg abschließen kann, ohne sich auch nur eine einzige Stunde an der Universität sportlich betätigt zu haben. Viele Bundesländer verlangen bereits für den Volksschullehrer ein voll akademisches Studium. „Dagegen wird ein Sportstudium immer noch dadurch abqualifiziert, daß über diese Themen keine Doktorarbeit geschrieben werden darf“, sagt Willi Daume. Es kann im Schulsport in den nächsten Jahren nur ein Fortschritt erzielt werden, wenn die Lehrerschaft mitzieht. Der Sportstättenbau wurde inzwischen soweit gefördert, daß auf diesem Sektor kein ausgesprochener Engpaß mehr besteht. Sicher fehlt es an vielen Stellen noch an Schwimmbädern, aber das ist nicht so entscheidend. Wenn innerhalb der Lehrkörper der feste Wille besteht, die Leibeserziehung zu fördern dann, und nur dann, kann es vorwärtsgehen. Dabei ist es nicht allein damit getan, daß die Schulaufsicht (vom Deutschen Sport-Bund angeregt) überwacht, daß die auf dem Stundenplan stehenden Turnstunden auch tatsächlich gegeben werden. Solange einer in Sportzeug versammelten Klasse nur ein Ball zugeworfen wird der Bemerkung: „Spielt ein bißchen!“, solange ist von einer Körperertüchtigung keine Rede.

Es kommt auf die eingangs erwähnte „gezielte intensive Arbeit“ an. Solange aber in der Lehrerschaft Widerstände zu spüren sind, wenn ein Bundesland versucht, musisch-technische Lehrer an besonderen Instituten zu Sportlehrern auf der Grundlage der mittleren Reife auszubilden, solange kann von einer positiven Einstellung zu einer gründlichen Körperertüchtigung an den Schulen keine Rede sein. Wilhelm Kauke.

STORMARNER TAGEBLATT vom 1.3.1965

 

Dienstag, 2. März 1965

Früh an den Verkehr gewöhnen!

Schulkinder lernen Gefahren der Straßen ausweichen!

„Wir sollten endlich aufhören, lediglich Appelle und allgemeine Ermahnungen an unsere Kinder zu richten. Nur gezielte praktische Verkehrsübungen gewöhnen sie an den Ernstfall auf der Straße.“ Dies erklärte der Kreisfachberater für Verkehrserziehung an den Stormarner Volks- und Mittelschulen, Gerhard Fenner, bei einer Pädagogentagung im Rahmen der „Aktion gegen den Unfall“.

Kreisbeauftragter Hans Koch und sein Stellvertreter Rinke erläuterten Ziele und Absichten der Aktion. Gerade der Lehrer habe in jeder kleinen Gemeinde eine „Schlüsselstellung“ und könne auch die Erwachsenen ansprechen. Zum Thema „Gefahr“ wurde darauf hingewiesen, daß die Brandstiftungen durch Jugendliche um 100 Prozent zugenommen haben.

Mittelschullehrer Fenner unterstrich, daß die Schule auf dem Gebiet der Verkehrserziehung und -aufklärung noch aktiver werden könne. Das Gefahrenbewußtsein bei den Kindern müsse schon möglichst früh geweckt werden. Übungen im Verkehrsgarten und in echten Verkehrssituationen sollen die Schüler verkehrstüchtig machen.

Nach einer lebhaften Aussprache wurde der sehr realistische Film „Unser täglicher Weg“ gezeigt.

Im Bundeselternrat – einer Arbeitsgemeinschaft Deutscher Elternvertretungen – wurde kürzlich die fehlende Rechtsstellung des Schülerlotsendienstes im Straßenverkehrsrecht erörtert. Die Schülerlotsen (etwa 46.000 in der Bundesrepublik) betreuen täglich rund 10 Millionen Schüler. Man ist von dem Gedanken, für diese Lotsen besondere gesetzliche Schutzvorschriften zu schaffen, wieder abgekommen. Abgesehen davon, daß die Innen- und Verkehrsministerien der Länder übereinstimmend fetgestellt haben, daß sich (von Ausnahmen abgesehen) die Kraftfahrer den Lotsen gegenüber zuvorkommend verhalten, will man vermeiden, in der Öffentlichkeit den Eindruck zu erwecken, die Schülerlotsen hätten halbpolizeiliche Befugnisse. Nicht zu Unrecht fürchtet man auch, die Kinder könnten verleitet werden, auf irgendwelche Rechte zu pochen und dabei die gebotene Vorsicht außer acht lassen. Die Lotsen sind bis zu 100.000 DM unfallversichert, wenn sie bei Ausübung ihres Dienstes einen Schaden erleiden. Das Schild „Schülerlotsen“ soll in der neuen Straßenverkehrsordnung als amtliches Hinweisschild aufgenommen werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.3.1965

 

Donnerstag, 4. März 1965

Schulmädchen lernen Kochen

Für die Ausstattung der Lehrküche in der Klaus-Groth-Schule, die sechs Räume umfaßt, wendet die Stadt 19.000 DM auf. Außerdem werden Elektrogeräte für 3000 DM beschafft.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.3.1965

 

Sonnabend, 6. März 1965

Hobby-Club zeigte „Skizzen aus Bad Oldesloe“

In einer Filmveranstaltung des Hobby-Clubs im „Hotel zur Krone“ führte Bruno Grunert einen selbstgedrehten Film mit dem Titel „Skizzen aus Bad Oldesloe“ vor. Der Buntfilm zeigte Motive aus der Kreisstadt und Aufnahmen von Veranstaltungen, die Oldesloes Bürger auf die Beine bringen, zum Beispiel Feuerwehrfahnenweihe, Kreisreiterturnier, Erntedank und Schützenfest, Kindervogelschießen sowie sportliche Veranstaltungen. Wolfgang Grunert drehte 1963/64 die Filme „Der klassische Selbstmord“, „Flaschenjagd“und „Achtung, Touristen!“, in denen die Oberschüler Brunhild Brehme, Barbara Nelius, Sabine Folkens, Claus Cummerow, Gerhard Padderatz, Jürgen Elten und Michael Bohnstedt lustige Rollen spielen. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.3.1965

 

Sonnabend, 6. März 1965

Moderne Geräte für den Unterricht

Zur Einrichtung des neuen Physikraumes der Oberschule sind 19.000 DM erforderlich. Ferner bewilligte der Magistrat 9000 DM für die Ausstattung des Werkraumes.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.3.1965

 

Sonnabend, 6. März 1965

Oldesloer Abiturienten verabschiedet

Höhepunkt 13jähriger Schulausbildung: Überreichung der Reifezeugnisse. Mit einem festen Händedruck und dem Wunsch, daß Gott mit ihnen sein möge, verabschiedete Oberstudiendirektor Hans-Jürgen Siepermann die 19 Abiturienten der Theodor-Mommsen-Schule.

Im Namen der Abiturienten dankte Ferdinand Franck den Lehrern und den Eltern. Seiner Betrachtung der Aufgaben und Pflichten des Bürgers in der Demokratie ließ Oberstudiendirektor Siepermann eine Definition des Begriffes Bildung folgen. An die Abiturienten gewendet, die alle studieren wollen, sagte er: „Wer, wie Sie, einmal eine leitende Stellung einnehmen und wirklich ausfüllen will, muß unabdingbar etwas haben, was wir Bildung nennen. Bildung ist kein Besitz, den man erwirbt und dann für immer hat, sie will und muß gelebt sein.“ Der gebildete Mensch bleibe nicht bei Kenntnissen stehen, sondern verarbeite sie zu Erkenntnissen und Urteilen und unterwerfe diese immer wieder kritischer Prüfung. Er scheue auch nicht davor, seine Ansichten zu ändern. „Das hat nichts mit Wankelmut oder gar Opportunismus zu tun.“ Es gehöre oft mehr Mut zu freimütigem Bekenntnis eines Meinungswandels als starkköpfiges Festhalten an überholten Ansichten.

Zur Bildung gehöre u.a. auch die rechte Art mit menschlichen Verhaltens, diktiert von der Liebe. Sie schließe die Toleranz ein, die Achtung vor der Überzeugung und Meinung des Mitmenschen, die nichts mit Gleichgültigkeit zu tun habe.

Der vortragende fuhr fort: „Unser Gymnasium ist nicht eine Ausbildungsstätte für bestimmte Berufe, sondern eine Stätte der Menschenbildung. Das Ziel ist der freie, seinen mit Menschen innerlich verpflichtete, sittlich gefestigte Mensch, der aus gründlicher Kenntnis der Voraussetzungen mithilfe eines geschulten Denkvermögens den Mut und die Fähigkeit zu einer wohlbegründeten Entscheidung erworben hat. Natürlich wissen wir, daß es nie gelingt, dieses Ziel in vollem Umfange zu erreichen, aber es ist ein unveränderlicher Orientierungspunkt, nach dem man getrost seinen Kurs einstellen kann – trotz aller Schulreform.“

Für den wegen Krankheit nicht anwesenden Abiturienten Joachim Steinbock nahm Oberstudienrätin Gisela Schlett eine Buchpremiere des Vereins ehemaliger Schüler der Oberrealschule (Vesdoro) entgegen. Die zweite Buch Premiere erhielt Johann-Caspar Lindenberg.

Chor und Orchester des Gymnasiums gaben der Feier unter Leitung von Studienrat Fritz Alshuth den musikalischen Auftakt und den Ausklang.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.3.1965

 

Mittwoch, 10. März 1965

Turnwettkämpfe der Klaus-Groth-Schule

Zum Abschluß der Winterarbeit im Turnen wurden wie alljährlich von der Klaus-Groth-Schule die Bundesjugendspiele durchgeführt. Es nahmen an den Wettkämpfen 81 Jungen und 87 Mädchen teil. Davon errangen neun Jungen und sieben Mädchen eine Ehrenurkunde. Eine Siegerurkunde erhielten 27 Jungen und 23 Mädchen. Der Wettkampf bestand aus vier Übungen. Während die Jungen am Reck, am Barren, auf der Matte, am Kasten beziehungsweise am Pferd turnten, waren für die Mädchen Übungen am Stufenbarren, im Bodenturnen und in der Ballgymnastik sowie ein Sprung über den Doppelbock vorgeschrieben. Mit einer Ehrenurkunde wurden ausgezeichnet: 1. Wolfgang Trojahn 84 Punkte, 2. Gerhard Bock 83, 3. Maren Riemke 81, 4. Heidi Körting 79, 5. Annegret Schadwinkel 78, 6. Kurt Kubitzki 76, 7. Doris Behnk 73, 8. Hartmut Herrmann 73, 9. Christian Labenda 73, 10. Ingrid Linsau 73, 11. Ernst-Udo Vagt 73, 12. Heinz Goronzi 72, 13. Hans Hentschel 72, 14. Hiltrud Koschitzki 72, 15. Marion Lierenz 72.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.3.1965

 

Freitag, 12. März 1965

Nur 17 Schüler turnen nicht mit

Oldesloer Mittelschule pflegt die Leibesübungen

In einer schlichten Feierstunde fand in Anwesenheit der vier Sportlehrkräfte in der Aula der Königin-Luise-Schule die Ehrung jener Sportler statt, die sich im Sommerhalbjahr und nun bei den Winterbundesjugendspielen in der Turnhalle durch überdurchschnittliche Leistengen ausgezeichnet haben.

Der stellvertretende Schulleiter Konrektor Bahnsen überreichte 145 Sportabzeichen, 155 Leistungsabzeichen in Gold, Silber und Bronze, darüber hinaus 28 Ehrenurkunden des Bundespräsidenten für gute Turnleistungen. Es sei der Wunsch der Schule, so betonte Konrektor Bahnsen, die Leibesübungen als musisches Fach im Sommer und Winter zu fördern, weil der Sport Freude vermittelt und den Körper der jungen Menschen für das spätere Berufsleben gesund erhält. Durch besondere Anstrengungen der Fachlehrer und andauernden Fleiß der Schüler wurde der Schulgemeinschaft dieser Erfolg zuteil.

In diesem Zusammenhang wurde auf den guten Gesundheitszustand der Schüler hingewiesen. Von 618 Jungen und Mädchen waren im letzten Jahr nur 17 Schüler durch amtsärztliches Attest vom Turnunterricht befreit, das sind 2,75 Prozent.

Beste Leichtathleten im Mehrkampf mit dem Leistungsabzeichen in Gold waren Enno Maack, Helmut Lang, Wilfried Karczewski, Brigitte Pohl und Waltraut Dettke. Von 80 möglichen Punkten erreichten als Schulbeste Brigitte Pohl und Reinhold Heisel 79,5 Punkte bei den Turnwettkämpfen anläßlich der Winterspiele.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.3.1965

 

Sonnabend, 13. März 1965

86 erlangten die Mittlere Reife

Nach Abschlußbesichtigung Kostprobe und Handball

49 Schülerinnen und 37 Schüler aus den drei 10. Klassen der Königin-Luise-Schule erhielten nach der unter Vorsitz von Konrektor Bahnsen erfolgten Abschlußprüfung die Mittlere Reife zugesprochen.

Die Unterrichtsthemen erstreckten sich von der Kunstbetrachtung über Welternährungslage, Notstand und Zivilschutz, Töne im Bild, Plattdeutsch bis zum deutschkundlichen aktuellen Thema „Heute seid ihr die Jugend.“

Noch der Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse in der Aula probierte das Kollegium die Gerichte einer Kochgruppe, die ein schmackhaftes Essen zubereitet hatte. Ein abschließendes Handballspiel der Abgänger gegen die Mittelstufe des Theodor-Mommsen-Gymnasiums endete nach einem 6:9-Halbzeitergebnis mit einem 15:13-Sieg der Oberschule.

Die Prüfung bestanden:

Klasse 10a:

Angelika Andres, Renate Bentien, Annegret Busche, Anne-Kathrin Bruhns, Anke Dölling, Ursula Engel, Elke Fleischhammel, Karin Fröhlich, Ingrid Kersten, Jutta Klinck, Doris Krüger, Rosemarie Looft, Ruth Möller, Inge Olufs, Helga Ückert, Edith Vogler, Karin Wolff, Ursula Zühlke, Peter Desebrock, Erwin Doeubler, Harald Gragen, Klaus-Dieter Haber, Peter-Henry Kohnke, Claus Näveke, Wolfgang Nösel, Peter Peemöller, Uwe Peters, Uwe Schwab.

Klasse 10b:

Helga Bahnsen, Silke Behm, Sigrid Bernotat, Gabriele Brunsberg, Christine Colberg, Rosemarie Lüke, Elke Peters, Ursula Reher, Antje Roes, Erika Rozynski, Ursula Schadach, Birgit Scheibe, Gisela Schneuer, Heidemarie Schnoor, Karin Walter, Elisabeth Wetzel, Roswitha Zötl, Rainer Ebell, Rolf Heitmann, Peter Müller-Eick, Thomas Oellrich, Peter Pabel, Wolfgang Peschel, Konrad Poschmann, Heinz Schnoor, Peter Schülke, Manfred Strunge, Günter Wendlandt, Wolfgang Zander.

Klasse 10c:

Sigrid Bogadtke, Marion Feddern, Gudrun Fischer, Irmgard Geist, Brigitte Hermann, Sabine Motzkus, Marlies Pöhls, Inge Reuter, Ursula Rogge, Wiebke Schneider, Erika Stark, Anke Steenbock, Frauke Stolten, Helga Tidow, Hans-Christian Bielenberg, Ernst Jürgen Ellerbrock, Heinz Groschke, Reinhold Heisel, Karl Otto Hünicke, Wulf Janus, Fred Käckenmeister, Helmut Lang, Klaus Mews, Erhard Niemeyer, Emil Richter, Werner Saddig, Friedrich-Wilhelm Schmidt, Hans-Jürgen Schreiber, Friedrich-Wilhelm Spiering.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.3.1965

 

Montag, 15. März 1965

Das Bildungswesen soll weiter ausgebaut werden

Mehr Absolventen der weiterführenden Schulen – Neue Versuche gefordert – Kulturkongreß des CDU-Landesverbandes

Kiel. Die Überwindung der Bildungsscheu und ein weiterer Ausbau des Bildungswesens werden in Schleswig-Holstein angestrebt. Das erklärte Kultusminister Claus-Joachim von Heydebreck in einem Grundsatzreferat auf einem Kulturkongreß des CDU-Landesverbandes, den Ministerpräsident Dr. Helmut Lemke eröffnete. Unter dem Leitthema „Schleswig Holstein in der geistigen Welt von morgen“befaßten sich danach drei Arbeitskreise mit Einzelthemen.

Schleswig-Holstein wolle sich nicht mit dem bereits gut ausgebauten Netz von Gymnasien, Mittelschulen und Volksschulen begnügen, sagte der Minister, das schon bisher ermöglicht habe, erheblich mehr Schüler in weiterführende Schulen zu entsenden als in anderen Bundesländern. „Unsere Bemühungen werden vielmehr auch in Zukunft einer weiteren Steigerung der Zahl der Absolventen weiterführender Schulen gelten“, betonte er. Mit dem Schulversuch am Gymnasium in Kiel-Wellingdorf, Absolventen der Mittelschule in vier Jahren zum Abitur zu führen, seien gute Erfolge erzielt worden. Bei einem weiteren derartigen Schulversuch werde von Ostern an in Itzehoe begabten Mittelschülern bereits nach dem neunten Schuljahr der Übergang auf das Gymnasium eröffnet werden. Damit biete dieser Versuch den Mittelschülern die Möglichkeit, in der normalen Zeit von 13 Schuljahren zum Abitur zu gelangen.

Heydebreck teilte mit, nach den Erfolgen der ländlichen Oberschulen in Niebüll und Rendsburg könne im kommenden Jahr eine dritte kindliche Oberschule in Schleswig-Holstein gegründet werden. Da sich die Abendgymnasien in Kiel und Lübeck bewährt hätten, werde auch die Bildung von Abendmittelschulen erwogen. Grundlage des gesamten Bildungswesens bleibe jedoch die Volksschule. Ihr diene auch der Ausbau des Sonderschulwesens und die Neuordnung des Unterrichts in der Volksschuloberstufe. Dazu gehöre vor allem die zielstrebige Förderung der Dörfergemeinschaftsschulen.

Als das besondere Ziel der CDU bezeichnete es Heydebreck, die Bildungsscheu zu überwinden, die bei zahlreichen Eltern noch vorhanden sei. Viele begabte Kinder blieben auf der Volksschule, weil Eltern glaubten, für den vorgesehenen Beruf ihrer Kinder sei eine höhere Schule nicht erforderlich.

Neue Schulversuche forderte Landtagsvizepräsident, Oberstudiendirektor Dr. Schwinkowski, als Referent im Arbeitskreis „Schleswig-Holsteins Schulen in einer sich wandelnden Welt“. So sollte eine fünfjährige Gymnasialanschlußklasse geschaffen werden, die begabte Volksschüler nach Abschluß des neunten Schuljahres zum Abitur führe. Ferner sprach er sich dafür aus, die bewährte Dreigliedrigkeit im Schulwesen mit Volks-, Mittel- und Oberschule beizubehalten.

Für Schwerpunktbildung in der Wissenschaftsförderung setzte sich der Kieler Universitätsprofessor Dr. Erdmann im Arbeitskreis „Wissenschaft als Aufgabe der Politik“ ein. Die Forschung müßte systematisch gefördert werden. Gegenwärtig würden in der Bundesrepublik 1,9 Prozent des Sozialprodukts für Förderung der Wissenschaft ausgegeben. Nach dem Bundesforschungsbericht solle dieser Anteil bis 1970 auf mindestens 3 Prozent erhöht werden.

Bedenken gegen ein Volkshochschulgesetz äußerte der Landesbeauftragte für staatsbürgerliche Bildung, Regierungsdirektor Dr. Ernst Hessenauer, im Arbeitskreis „Erwachsenenbildung in der modernen Arbeitswelt“. In der heutigen Industriegesellschaft gebe es keine isolierte „Bildungsschicht“ mehr.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.3.1965

 

Montag, 15. März 1965

Zeugnis der Mittleren Reife

Zu den Schülern der Königin-Luise-Schule, die das Zeugnis der Mittleren Rehe erhalten haben, gehören auch Volkhard Chudzinski (Klasse 10a) und Enno Maack (Klasse 10c).

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.3.1965

 

Dienstag, 16. März 1965

Ein Schulwandertag im Jahre 2000

Froher Ausklang der Schulzeit auf dem Abschlußball

„Kinder, wie die Zeit vergeht…“ Unter diesem Motto kamen die Mädchen und Jungen der Abschlußklassen der Königin-Luise-Mittelschule mit ihren Angehörigen und Lehrern zu ihrem diesjährigen Abschlußball im „Oldesloer Hof" zusammen.

Durch Darbietungen in Bild, Wort und Musik wurden Ereignisse aus dem Schulleben in humorvoller Weise glossiert. So wurden die Gäste Zeugen einer Turnstunde um die Jahrhundertwende und einer Musikstunde bei „Herrn Klabuschke", in der der „Schreifritz" (Freischütz) in einer Weise „durchgenommen" wurde, von der Carl Maria von Weber sich sicher nichts hat träumen lassen. Daß die Königin-Luise-Schule zur Zeit die schleswig-holsteinische Schule mit der größten Schülerzahl pro Klasse ist, war Anlaß zu einem optimistischen Ausblick auf einen Wandertag im Jahre 2000. Die Klassenstärke war auf zwei reduziert; und diese beiden hoffnungsfrohen Zöglinge wurden von ihrem geplagten Lehrer auf einem Handkarren spazierengefahren. Von Zeit zu Zeit reichte er ihnen Schnaps und Zigarren, um sie auf dieser anstrengenden Wanderung vor der totalen Erschöpfung zu retten.

Zu den bemerkenswert vielseitigen Rhythmen der „Flamingos" wurde bis in den nächsten Morgen hinein getanzt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.3.1965

 

Dienstag, 16. März 1965

Silbernes Bewährungsabzeichen

Bei der feierlichen Entlassung der Schulabgänger in der Stadtschule überreichte heute Frau Rektor Mohr im Auftrage der Bundesverkehrswacht an zwölf Schülerlotsen das Silberne Bewährungsabzeichen. „Als Dank und Anerkennung für die im Interesse der Verkehrssicherheit geleistete freiwillige Mitarbeit“, heißt es auf der Urkunde. Nach zwei- oder einjährigem Dienst wurden folgende abgehende Schülerlotsen ausgezeichnet: Wolfgang Burandt, Karl-Heinz Erdmann, Günter Mallek, Hartmut Scheibel, Wilfried Schulz, Helmut Gebauer, Peter Grewe, Günter Kraiczi, Klaus-Dieter Nowack, Erwin Schlicht, Uwe Eggers und Rainer Fedder.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.3.1965

 

Mittwoch, 17. März 1965

Abschied von der Königin-Luise-Schule

An der Entlassungsfeier für die 86 Abgänger der Königin-Luise-Schule nahmen zahlreiche Gäste teil. Die Festansprache hielt Mittelschullehrerin Wesenberg. Im Namen der Schüler dankte Konrad Poschmann Lehrer und Eltern. Für besondere Leistungen erhielten Dölling (Klasse 10a), Colberg und Poschmann (10b), Feddern und Bielenberg (10c) Buchprämien. Musikalische Darbietungen unter Leitung von Mittelschullehrer Süß umrahmten die schöne Feier.

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.3.1965

 

Donnerstag, 18. März 1965

Klaus-Groth-Schüler lernten Erste-Hilfe-Leistung

25 Schüler und Schülerinnen der Klaus-Groth-Schule nahmen an einem Kursus für Erste Hilfe teil. In dem Lehrgang, der außerhalb der Unterrichtszeit stattfand, unterwies die Johanniter-Unfall-Hilfe die Jugendlichen in acht Doppelstunden theoretisch und praktisch. Am letzten Unterricht nahm der Landesgeschäftsführer der Johanniter-Unfallhilfe, von Schipp, teil. In seinem Schlußwort betonte er, daß die Lehrgangsteilnehmer keine weiteren Verpflichtungen übernommen hätten außer der einen Pflicht, im Notfall zu helfen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 18.3.1965

 

Freitag, 19. März 1965

Das Gymnasium als Arbeitsplatz

Der Ausschuß für Erziehungswesen entwarf ein neues Schulmodell

Das Bild des „Gymnasiums von morgen“ hat der Deutsche Ausschuß für das Erziehungs- und Bildungswesen in einer Empfehlung für die Neuordnung der höheren Schulen gezeichnet. Kern des Gutachtens ist ein Reformvorschlag für die beiden letzten Gymnasialjahre. In ihnen soll der reine Schulunterricht in einzelnen Fächern aufgegeben und durch ein Lehrgangssystem ersetzt werden. Zugleich wird dem elften Schuljahr des Gymnasiums eine neue Aufgabe gestellt: Es soll einen mittleren Abschluß gewähren und als „Lenkungsstufe“ dienen, in der sich der junge Mensch für den Beginn der praktischen Berufsausbildung oder den Besuch der Unter- und Oberprima je nach seinen Fähigkeiten entscheiden kann.

Das neue Lehrgangssystem sieht Kurse für die Religionslehre, die Philosophie, die deutsche Sprache, die politische Weltkunde, die Mathematik und für die Naturwissenschaft vor. Musik, Kunsterziehung und Leibesübungen sollen hinzutreten. Schüler der Oberstufe sollen sich zugleich für ein Wahlleistungsfach als Schwerpunkt der persönlichen Arbeit entscheiden. Künftig sollen nicht mehr alle Fächer gleichzeitig nebeneinander stehen, sondern die jeweiligen Lehrgänge in eine zeitliche Folge gebracht werden.

Das „Gymnasium von morgen“ wird in seiner Oberstufe nicht mehr von einer Fülle verschiedenartiger Fächer bestimmt sein, sondern soll den Gymnasiasten eine Einführung in die geistigen Grundrichtungen geben und ihn mit den Grundformen wissenschaftlichen Erkennens und Denkens vertraut machen. Unter-und Oberprimaner sollen nicht mit einem beschränkten Fachwissen ‚gefüttert“ werden, sondern selbständiges Denken an einem wissenschaftlichen Stoff erlernen.

Die Abkehr vom reinen Fachunterricht und die Hinwendung zum Lehrgangssystem kommt nach Ansicht des Erziehungsausschusses den pädagogischen Absichten der Konzentration und der Intensivierung der Arbeit entgegen. So werden in den Lehrgängen für Naturwissenschaft die einzelnen mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer zu einer Einheit zusammengefaßt. In der politischen Weltkunde sollen die Fächer Geschichte, Erdkunde und Sozialkunde zusammengefaßt werden. Der Sprachunterricht soll jedoch nicht in Lehrgängen erteilt werden, sondern sich weiter Stufe auf Stufe aufbauen.

Der Ausschuß hat sich gegen eine Abschaffung der Reifeprüfung gewandt. Nur diese Prüfung, die künftig auf die neuen Unterrichtsmethoden abgestellt werden müsse, könne ein einheitliches Niveau der Hochschulreife sichern.

Das Gymnasium von morgen wird sich nicht nur im Lehrplan und in den Unterrichtsmethoden von der höheren Schule von heute unterscheiden. So wird sich nach Ansicht des Ausschusses der Unterricht aus den Klassenzimmern in Fachräume und Laboratorien verlagern. Büchereien und Experimentierräume werden dem Schüler Arbeitsgelegenheiten geben.

Der Schüler wird sich nicht mehr in eine häusliche Arbeitsecke zurückziehen, sondern die moderne Schule als seinen Arbeitsplatz betrachten. Mehr als bisher wird das Gymnasium sich in eine Unter- oder Förderstufe, in einen Mittelbau und in die Unter- und Oberprima als Oberstufe gliedern.

Mit diesen Empfehlungen hat der aus unabhängigen Sachverständigen bestehende Ausschuß nach über zehnjähriger Tätigkeit sein vorletztes Gutachten vorgelegt, das an den „Rahmenplan zur Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemein bildenden öffentlichen Schulwesens“ anknüpft. Er wird im Sommer dieses Jahres seine Tätigkeit einstellen. Der noch zu gründende Bildungsrat soll seine Aufgaben auf neuer Grundlage und mit neuen Methoden fortsetzen.

STORJARNER TAGEBLATT vom 19.3.1965

 

Sonnabend, 20. März 1965

Staatsbürgerlicher Unterricht im Gericht

Im Rahmen des staatsbürgerlichen Unterrichts waren in den letzten Monaten zahlreiche Schulklassen aufmerksame Zuhörer bei den Verhandlungen im Oldesloer Gericht. Richter und Staatsanwalt sprachen in den Verhandlungspausen mit den Jungen und Mädchen über die Verfahrensregeln oder Urteile. Die Jugendlichen hatten viele Fragen. Bei diesem Blick auf die Schattenseite des Lebens wurde den Schülern klar gemacht, welche Pflichten der Staatsbürger als Zeuge vor Gericht hat. Sie erkannten, daß die Justiz bei der Aufklärung von Straftaten auf die Mithilfe des Staatsbürgers angewiesen ist.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.3.1965

 

Sonnabend, 20. März 1965

Buchprämien für Mittelschüler

Für gute Leistungen erhielten folgende Mädchen und Jungen der Königin-Luise-Mittelschule Buchprämien: Ute Seidensticker (Klasse 5a), Karin Strauß (5c), Angelika Wurch (6a), Rainer Heins (6b), Jürgen Otto (6c), Gisela Stiebert (7a), Angelika Bergmann (7b), Heino Reher (7b), Dieter Jacob (7c), Franziska Grzechza (8a), Gabriele Beyer (8b), Hans-Joachim Steinfatt (8c), Dagmar Siggelkow (9a), Thomas Clausen (9b), Heinrich Petersen (9c) und Hans-Joachim Runge (9a).

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.3.1965

 

Sonnabend, 20. März 1965

Lampen für 18.000 DM

Für die Beleuchtungskörper im Erweiterungsbau der Klaus-Groth-Schule mußte der Magistrat 18.000 DM bewilligen. Weitere 5600 DM kosten die Gardinen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.3.1965

 

Montag, 22. März 1965

Verdienter Pädagoge

Mit herzlichen Worten des Dankes, mit Erinnerungsgaben und Blumen verabschiedete das Theodor-Mommsen-Gymnasium Studienrat Dr. Hans Reppich, der nach über 40jährigem Schuldienst in den Ruhestand trat. 18 Jahre hatte er in Bad Oldesloe in den Fächern Gemeinschaftskunde, Geschichte, Erdkunde und Deutsch gewirkt.

Oberstudiendirektor Siepermann gab der am letzten Tag dieses Schuljahres in der Aula versammelten Festgesellschaft am Beispiel des Lebens Dr. Reppichs, den er als einen unermüdlichen Pädagogen aus Passion und Berufung kennzeichnete, eine Lexion in deutscher Geschichte, beginnend mit dem Jahre 1899 im damals deutschen Lothringen. Von dort führte der Lebensweg Hans Reppichs nach Berlin. Dies die weiteren Stationen: mit 17 Jahren Notabitur, dann Kriegsdienst, von 1919 bis 1924 während Revolution und Inflation Studium, trotz der Examensnote „mit Auszeichnung“ erst 1934 feste Anstellung, 1939 wieder Kriegsdienst, 1945 russische Gefangenschaft, Verlust der Existenz und des Heimes, in Sülfeld Feldarbeit, 1947 Lehrauftrag für das Oldesloer Gymnasium, doch erst 1952 wieder festes Anstellungsverhältnis. Deutschlands schwere Jahre waren auch die seinen.

Direktor Siepermann dankte dem Scheidenden im besonderen für die Wahrnehmung mehrerer Ehrenämter. U.a. leitete er die Sextaaufnahmeprüfungen. Der Direktor sprach die Hoffnung aus, daß Dr. Reppich auch künftig, wenn auch in geringerem Umfange, bei Bedarf an der Schule unterrichten werden.

Bürgermeister Barth, der im Namen der Stadt dankte, fügte dem Charakterbild des scheidenden Lehrers als einen hervorstechenden Wesenszug den Humor hinzu. Ebenfalls mit Dankesworten schlossen sich der Schulsprecher Peter Russ, der Elternbeiratsvorsitzende Dr. Clamann und Studienrat Schulte für das Lehrerkollegium an.

Aus übervollem Herzen dankte Dr. Reppich für die Beweine der Anerkennung. Als schmerzlich bezeichnete er den gesetzlichen Zwang, seine geliebte Tätigkeit aufgeben zu müssen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.3.1965

 

Montag, 22. März 1965

Buchprämien für Schülerlotsen

Als Anerkennung ihres Einsatzes für die Sicherheit der Mitschüler erhielten folgende Mädchen und Jungen der Königin-Luise-Mittelschule das Schülerlotsenbewährungsabzeichen und eine Buchprämie: Hans-Hajo Andreae, Ute Balzer, Holger Benz, Manfred Cebulla, Petra Häring, Jürgen Kohpeiß, Brigitte Pohl, Bärbel Sieden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.3.1965

 

Dienstag, 23. März 1965

Konrektor Zachen verabschiedet

Mit dem Ende dieses Schuljahres trat Konrektor Walter Zachen in den Ruhestand. Der gebürtige Brandenburger wirkte 17 Jahre an der Klaus-Groth-Schule. In den letzten Jahren bekleidete er das Amt des Konrektors. Der beliebte Pädagoge wurde von Schulrat Lüth im Kreis des Lehrerkollegiums mit Worten des Dankes und der Anerkennung verabschiedet. Stadträtin Lisa Hayn übereichte ihm eine Erinnerungsgabe der Stadt. Namens des Kollegiums sprach Rektor Volkmann, für die GEW Lehrer Kühne.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.3.1965

 

Dienstag, 30. März 1965

Schülermitverantwortung – aber wie?

Jahresabschlußfeier in Blumendorfer Internatsschule

„Schülermitverantwortung an sich ist eine Schale ohne Inhalt. Eine bloße Freisetzung von Schülerenergien ist zwecklos. Das Engagement des Lehrers, seine Hilfe mit dem Ziel der Lenkung und Formung der ihm anvertrauten Menschen gewährleisten erst das erfolgreiche Wirken einer Institution wie der Schülermitverantwortung.“ Das sagte der Leiter der Internatsschule Blumendorf, Eberhard-Günther Kern, auf der Schuljahresschluß- und Entlassungsfeier.

Schulleiter Kern sprach vor den zahlreich erschienenen Eltern, Lehrern und Schülern von den Problemen und von der Wesensart der heutigen jungen Generation und von den psychologischen Hintergründen der Schülermitverantwortung.

Er erinnerte daran, daß die Ständige Konferenz der Kultusminister im November 1963 die Schülermitverantwortung als eine nützliche Einrichtung charakterisiert habe. Wenn man die Texte, die sich mit diesem Problemkreis befassen, studiere, komme man zu der Erkenntnis, daß aus ihnen die Meißner Formel der Deutschen Jugendbewegung spreche. Diese Bewegung habe Hilfsbereitschaft, Pflichterfüllung gegenüber der Gemeinschaft, Entwicklung von Eigeninitiative, fortwährendes Streben nach Läuterung und andere Tugenden gepflegt.

Kern stellte dann die gefühlsbetonte Zweierfreundschaft, in der das Du und das Ich auswechselbar seien und das unverbindliche „Übereck-Verhältnis von Kumpel zu Kumpel“ gegenüber. Die zweitgenannte Situation überwiege heute; sie sei von der Scheu zur persönlichen Bindung gekennzeichnet und führe zu einer weitgehenden inneren Verarmung. Während die Jünglinge in der Sturm- und Drangzeit und in der Romantik in überschäumendem Gefühl zueinander gedrängt hätten, um ihre Ideen durchzusetzen, würden heute seht viele Jugendliche lediglich durch die gelegentliche Übereinstimmung von speziellen Interessen, also ohne echte innere Beteiligung, zusammengeführt.

Der Referent wies darauf hin, daß von der Schülermitverantwortung nicht zu viel verlangt und erwartet werden dürfe; insbesondere lebe sie nicht aus eigener Kraft. Ein Schulfest, einmal von Schülern gestaltet, gelingt wohl, beim zweitenmal mache sich Schwunglosigkeit bereits deutlich bemerkbar. Auch der Elan von Schülerzeitungen sei nach einiger Zeit dahin. Und das alles nur, weil der Lehrer zu selten in die Auseinandersetzungen der jungen Leute und in ihre Suche nach Maßstäben und Werten eingreife oder es unterlasse, sie in solche Denkweisen hineinzuzwingen. Der Wertblindheit weiter Teile der heutigen Jugend müsse auch und gerade in der Schule der Kampf angesagt werden. Standpunktlosigkeit werde von den Jungen und Mädchen im Grunde verachtet. Wer ein Urteil wage, finde ihre gespannte Aufmerksamkeit und Zuneigung. Die innere Beteiligung an einer Sache setze allseits Kräfte frei; das gelte auch für die Schülermitverantwortung, die eben nicht, wie vielfach behauptet, in erster Linie eine Frage der technischen Organisation sei.

Schulleiter Kern schloß seine mit viel Beifall bedachten Ausführungen mit der Bemerkung, daß unsere jungen Leute nicht besser und nicht schlechter seien als frühere Generationen, nur anders. Das müßten die Erzieher erkennen, und sie sollten dementsprechend handeln.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.3.1965

 

Freitag, 2. April 1965

Gymnastikhalle aus Fertigteilen

Mit den Bauarbeiten für die neue Gymnastikhalle des Gymnasiums wird in Kürze begonnen. Der Magistrat hat die Aufträge für das Fundament und die Betonteile bereits vergeben. Die Halle wird aus Fertigteilen errichtet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.4.1965

 

Freitag, 2. April 1965

Zaun für Lehrschwimmbecken

Das Lehrschwimmbecken auf dem Hof der Mittelschule soll einen Zaun erhalten. Im letzten Sommer herrschte dort in den Abendstunden oft reger Badebetrieb. Der Zaun soll den unbefugten Zutritt zum Schwimmbecken verhindern.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.4.1965

 

Sonnabend, 3. April 1965

Sitzecke für Lehrerzimmer

Das Lehrerzimmer im Neubau der Klaus-Groth-Schule soll eine Sitzecke bekommen. Der Magistrat hat dafür einen Betrag von 1200 DM bewilligt. In dem Schulerweiterungsbau werden gegenwärtig von den Handwerkern die letzten Arbeiten ausgeführt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.4.1965

 

Sonnabend, 3. April 1965

Vesdoro. Ordentliche Generalversammlung am Montag, dem 5. April 1965, bei Wigger, Bad Oldesloe. Tagesordnung wurde versandt. Hans Werner Meyer, 1. Vorsitzender.

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.4.1965

 

Montag, 5. April 1965

Mittelschulrektor Petzinna eingeführt

Zur Einführung des neuen Schulleiters Rektor Petzinna hatten sich Bürgermeister Barth, die Stadträte Frau Hayn und Ludwig und Mitglieder des Schul- und Kulturausschusses in der Königin-Luise-Schule eingefunden.

Schulrat Lüth, der die Einführung vornahm, nannte als Aufgabe eines Schulleiters, Schwerpunkte zu erkennen und Impulse zu setzen, um der Schule ein Gesicht zu geben. Kraft- und Spannungsfelder würden die Bemühungen oft erschweren, aber wertvoll für das besondere Anliegen der Mittelschule sein. Er wünschte Glück und Erfolg zum Gelingen dieser Aufgaben.

Rektor Petzinna dankte für die Worte zu seiner Einführung. Es komme auf den Willen aller an, das gemeinsame Ziel zu erreichen. Es bestehe darin, die der Schule anvertrauten Kinder zu reifen und selbstbewußten Gliedern der Gesellschaft zu formen. Seine erste Amtshandlung war die Begrüßung und Einführung der neuen Kollegin Frau Fiedler, geborene Kähler, die für den nach Büsum versetzten Lehrer Hartmann nunmehr an der Schule tätig ist.

Während einer Kaffeetafel wies Konrektor Bahnsen auf die Schwierigkeiten hin, die in den nächsten Jahren auf die Mittelschule zukommen. Bei dem heutigen Trend der Schulentwicklung werde die Vierzügigkeit den Bau einer zweiten Mittelschule erforderlich machen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.4.1965

 

Montag, 5. April 1965

Vesdoro braucht den Nachwuchs

Vierpunkteprogramm und Stammtisch gebilligt

Die für den Verein lebenswichtige Frage, wie der Vesdoro (Verein ehemaliger Schüler der Oberrealschule Oldesloe) die jüngeren Jahrgänge ehemaliger Gymnasiasten der Theodor-Mommsen-Schule für sich gewinnen könne, stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung in Wiggers Gasthof.

Mitglied Peter Meyer jun. schlug folgendes Vierpunkteprogramm vor: 1. Der Vesdoro soll seine Mitglieder zu allen Schulveranstaltungen einladen und darauf hinwirken, daß sie auch daran teilnehmen. 2. Der Jahresbericht der Theodor-Mommsen-Schule soll jedem Mitglied zugeschickt werden. 3. Der Ball anläßlich des Theodor-Mommsen-Festes soll gemeinsam mit der Schülermitverantwortung veranstaltet werden. 4. Der Verein soll Kontakte mit dem Schulsprecher anknüpfen. Die Versammlung belegte diese Vorschläge.

Keinen Beifall fand die Anregung des 2. Vorsitzenden Wolfgang Dittmer jun, den Vereinsnamen den heutigen Verhältnissen entsprechend zu ändern. Doch für einen Stammtisch, wie ihn der 2. Vorsitzende vorschlug, fanden sich Interessenten. Er soll erstmalig im Mai stattfinden.

Im vergangenen Jahr veranstaltete und besuchte der Vesdoro eine Reihe alt eingeführter Geselligkeit, so das Grünkohlessen, die Maiwanderung und das Vesta-Fest im Hamburger Curio-Haus.

Die Vorstandswahl hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender wieder Hans Werner Meyer, der darum bat, daß man ihm nicht wie bisher die Hauptlast der Vereinsarbeit aufbürden möge, 2. Vorsitzender Wolfgang Dittmer jun., 1. Schriftführer Wilhelm Heik, 2. Schriftführer Willi Wigger, 1. Kassenwart Paul Möller, 2. Kassenwart Hermann Schumann. Als Verbindungslehrer der Theodor-Mommsen-Schule wurde Studienrat Dr. Alois Baus gewonnen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 10.4.1965

 

Montag, 5. April 1965

Einbrecher in der Oberschule

Offenbar nur auf Bargeld oder Wertsachen hatte es ein Einbrecher abgesehen, der am Wochenende nachts in das Theodor-Mommsen-Gymnasium eindrang. Er durchsuchte das Zimmer des Direktors, das Lehrerzimmer und Lehrmittelräume. Nach bisherigen Feststellungen hat der Eindringling wahrscheinlich nur eine Schleifmaschine mitgenommen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.4.1965

 

Donnerstag, 8. April 1965

Schutzkleidung für ABC-Schützen

Gelbe Kopftücher und Mützen sollen den ABC-Schützen, die morgen in Bad Oldesloe ihren ersten Schulgangunternehmen, im Straßenverkehr größere Sicherheit verleihen.

Die gelbe Farbe macht die Kraftfahrer als internationales Symbol für die Sicherheit im Straßenverkehr darauf aufmerksam, daß die kleinen Schulanfänger der besonderen Rücksicht und des Schutzes aller Verkehrsteilnehmer bedürfen. Die Stormarner Verkehrswacht hatte in den letzten Jahren in mehreren Gemeinden des Kreises gelbe Mützen kostenlos zur Verfügung gestellt. Da diese nach den Beobachtungen der Verkehrswacht ihre Bewährungsprobe sehr gut bestanden haben, richtet sie nunmehr den Appell an alle Stormarner Eltern von Schulanfängern, eine gelbe Mütze für 3,00 DM bzw. ein gelbes Kopftuch für 1,50 DM zu beschaffen. Diese kleine Ausgabe macht sich durch die größere Sicherheit bezahlt, die das Kind auf dem Schulweg genießt. Bei der Beschaffung der Mützen und Tücher steht die Verkehrswacht den Eltern gern mit Rat und Tat zur Seite.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.4.1965

 

Donnerstag, 8. April 1965

Wieder zwei Schulräte

Der Kultusminister hat mit Wirkung vom 6. April den Rektor Wilhelm Strech mit der kommissarischen Wahrnehmung der Geschäfte eines Schulrats für den Schulaufsichtskreis Stormarn beauftragt. Diese Stelle war seit Versetzung des Schulrates Rudolf Heitmann in den Ruhestand ab 1. Oktober vorigen Jahres unbesetzt. Schulrat Heinrich Lüth nahm seitdem die Geschäfte allein war. Rektor Strech war bisher Leiter der Friedrich-Ebert-Schule in Elmshorn.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.4.1965

 

Freitag, 9. April 1965

82 Sextaner aufgenommen

Gestern begrüßte Oberstudiendirektor Siepermann im Rahmen einer kleinen Feier 82 Schüler, die die Übergangsprüfung bestanden hatten und nun das Gymnasium besuchen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.4.1965

 

Montag, 12. April 1965

In die Mittelschule aufgenommen

Nach bestandener Übergangsprüfung wurden 133 Jungen und Mädchen in die Mittelschule aufgenommen. Wegen der großen Zahl sind vier Klassen gebildet worden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.4.1965

 

Donnerstag, 15. April 1965

Neuer Konrektor

Mit Beginn des Schuljahres wurde Lehrer Karl-Heinrich Ahrendt zum Konrektor an der Klaus-Groth-Schule befördert. Er tritt damit an die Stelle des Konrektors Walter Zachen, der Ostern pensioniert wurde.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.4.1965

 

Sonnabend, 17. April 1965

Anträge für Doppelturnhalle

Die Stadt hat für den Bau einer Doppelturnhalle Anträge beim Kreis eingereicht. Diese Mitteilung machte Bürgermeister Hermann Barth. Für die geplante Gymnastikhalle an der Stadtschule sei noch keine Finanzierung gegeben. Die Zuschüsse seien zwar vom Land für die ursprünglich vorgesehene Turnhalle mit Lehrschwimmbecken genehmigt worden, doch sei dies durch die neue Lage im Hallenprogramm überholt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.4.1965

 

Mittwoch, 21. April 1965

Wieder Schülervorlesewettbewerb

Beginn am 8. Mai – Kreisentscheid am 22. Juni

Zum fünften Male hat das Kreisjugendamt die Schülerinnen und Schüler des sechsten Schuljahres zur Teilnahme am Jugendvorlesewettbewerb aufgerufen. Im vergangenen Jahr haben sich fast ein Drittel aller Stormarner Schulen an diesem Wettbewerb beteiligt.

In der Einladung wird auf die pädagogische Bedeutung dieses Wettbewerbs hingewiesen und festgestellt, daß das Vorlesen und das damit verbundene aufmerksame Zuhören durch den Jugendvorlesewettbewerb auch in vielen Familien als angenehme und nützliche Form der Unterhaltung wieder entdeckt worden ist. Solche Ausstrahlungen sollten nicht unbeachtet bleiben in einer Zeit, in der man sich anschickt, Freizeitgestaltung zu organisieren, weil es Menschen gibt, die mit ihrer Freizeit nichts anzufangen wissen.

Der Wettbewerb wird am 8. Mai in einer Harksheider Schule offiziell für den Kreis Stormarn eröffnet. Am Tage zuvor wird in Flensburg das Startzeichen für den Bundeswettbewerb durch Kultusminister von Heydebreck gegeben. Bis Ende Mai werden die Schulsieger ermittelt, die dem Jugendamt bis zum 3. Juni gemeldet werden sollen. Am 22. Juni werden in Ahrensburg im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung die Kreissieger für die Teilnahme am Landesentscheid in Kiel ermittelt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.4.1965

 

Donnerstag, 22. April 1965

Die Meinung des Lesers

Kein Verzicht auf Stadtschulturnhalle

Doppelturnhalle – Schwimmhalle. Niemand, der für die Sportfreudigkeit der Jugend Verständnis hat, kann auf diese Einrichtungen verzichten wollen.

Aber die Zeitungsnotiz vom Ostersonnabend: „Für die geplante Gymnastikhalle in der Oldesloer Stadtschule ist noch keine Finanzierung gegeben“, mußte bei allen Bestürzung hervorrufen, die mit dem Bau einer schuleigenen Turnhalle auf dem Stadtschulgrundstück gerechnet haben. Sollen wir dieser Zeitungsnotiz entnehmen, daß man die Großturnhalle auf dem Exer auf Kosten der Stadtschule bauen will? Eine Doppelturnhalle wäre auch für uns wünschenswert. Unseren Oberklassen würde sie für Ballspiele am Nachmittag dienen, auch für die fehlenden Turnstunden, die trotz eigener Halle noch unterzubringen wären. Gewiß würden alle Schulen der Stadt diesen Bau für zusätzliche Stunden begrüßen.

Aber zunächst geht es um eine Turnhalle für die Stadtschule. Was für alle Schulen eine Selbstverständlichkeit ist, nämlich eine eigene Turnhalle auf dem eigenen Schulgrundstück, ist auch eine begründete Forderung der Stadtschule. Dadurch würden auch die Vereine eine zusätzliche Halle bekommen, denn selbstverständlich würde auch ihnen dieser Halle zur Verfügung stehen.

Unser Anliegen ist die Gesunderhaltung unserer Kinder, vor allem die Bekämpfung der Haltungsschäden, die besonders in den ersten Schuljahren erschreckend zu nehmen.

Wenn die Turnhalle auf dem Exer gebaut und der Bau unserer Turnhalle zurückgestellt würde, dann wäre die Leibeserziehung in der Stadtschule weiter für lange Zeit illusorisch. Die Zusammenlegung der Turnstunden zu einer wöchentlichen Doppelstunde der Entfernung wegen wäre für die Leibeserziehung völlig ohne Wirkung. Nur häufige Tonstunden, unter Umständen Kurzstunden, können insbesondere für die Grundschule wirklich wirksam werden. (Kürzester Weg zum Exer: 730 Meter, Verzögerung durch den Verkehr über die Bundesstraße 75, Lehrerin mit zum Teil über 40 Kindern).

Zwar wird von den zuständigen Regierungsstellen eine Doppelturnhalle befürwortet, aber es ist eine Bedingung daran geknüpft: wenn Zuschüsse für eine Doppelturnhalle bewilligt werden sollen, muß diese in Pausennähe von zwei Schulen liegen. Ist diese Bedingung in Oldesloe denn überhaupt gegeben? Für die Stadtschule liegt die Turnhalle dann mindestens 730 Meter entfernt. Wenn aber mit der zweiten Schule die Sonderschule gemeint sein soll, dann ist die Pausennähe überhaupt nicht mehr gegeben, denn für die Sonderschule wird für 1966 ein Neubau bei der Papierfabrik geplant. Der Weg von der Sonderschule zur Exerturnhalle würde dann1990 Meter betragen.

Seit sieben Jahren geht es darum, die Voraussetzungen für die Durchführung der Leibeserziehung zu erhalten.

  1. 1958 wurde von der Stadtschule zu Gunsten des Turnhallenbaues der Klaus-Groth-Schule zunächst verzichtet, da ihr fest zugesagt wurde, daß im Anschluß an diesen Neubau der Bau einer Stadtschulturnhalle erfolgen sollte.
  2. Der Antrag auf Renovierung der 75 Jahre alten Halle an der Salinenstraße wurde von den Experten wegen Unrentabilität abgelehnt.
  3. Ein Neubau wurde wieder und wieder fest zugesagt.
  4. Ein Plan für einen Doppelgeschoßbau auf dem Schulgrundstück wurde vom Stadtparlament beschlossen und angeblich schon von der Regierung genehmigt.

Das damit geplante Lehrschwimmbecken erregte später Widerspruch, mit Recht nach unserer Meinung; wir haben ein Lehrschwimmbecken nie gewünscht. (Wir erinnern an den Leserbrief vom vorigen Jahr.) Aber unsere Bedenken, besonders der Einwand, dadurch könne eine Verzögerung des Turnhallenbaues eintreten, wurde in den Wind geschlagen.

Der geplante Doppelbau von überall begeisterte Zustimmung. Aber statt des Lehrschwimmbeckens hätten wir gerne notwendige Sonderräume verwirklicht gesehen (Physik-, Werk- und Handarbeitsraum) und eine Hausmeisterwohnung, da die jetzige menschenunwürdige Verhältnisse aufweist.

  1. Eine schuleigene Turnhalle wurde geplant für den Fall, daß auf dem Exer eine Großturnhalle erstehen würde. Dieser Bau sollte sofort in Angriff genommen werden. Ein Umbauplan der alten Halle wurde uns vor Ostern zur Einsichtnahme zugestellt. Ein durchdachter ausgezeichneter Plan, der unsere volle Zustimmung fand.
  2. Wenn die Zeitungsnotiz vom Ostersonnabend so richtig verstanden wird, dann soll die Stadtschule jetzt auf eine eigene Turnhalle überhaupt verzichten, jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, wo einmal die Finanzierung möglich sein würde.

Das schlägt allen Versprechungen ins Gesicht!

Die Betroffenen sind nicht bereit zuzusehen, daß ihre berechtigten Anliegen zum Wohle der Kinder so übergangen werden.

Die Stadtschule fordert eine eigene Turnhalle auf eigenem Grundstück.

Für die Eltern und das Kollegium der Stadtschule Bad Oldesloe: Emma Mohr, Rektorin.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.4.1965

 

Freitag, 30. April 1965

Vesdoro. Statt persönliche Einladung: Maiwanderung zum Kneeden am 1. Mai mit anschließendem Spargelessen in Wiggers Gasthof. Treffpunkt Oldesloer Bahnhof um 10 Uhr. Gäste herzlich willkommen! Der Vorstand.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.4.1965

 

Sonnnabend, 1. Mai 1965

Maipartie des Vesdoro

Herrliches Wetter begleitete 19 Vesdoro-Mitglieder auf einer vergnüglichen Wanderung zum Kneeden. Unter den Ausflüglern befanden sich auch der 83jährige Studienrat a.D. Dr. Vogler und der vom Fernsehen bekannte Dr. Sommerkamp. Im Anschluß an die Wanderung fuhr die unternehmungslustige Gesellschaft nach Kupfermühle. Heute um 20 Uhr findet der neu eingerichtete erste Stammtisch des Vesdoro in der Gaststätte Wigger statt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.5.1965

 

Sonnabend, 8. Mai 1965

Die Meinung des Lesers

Guter Bauplatz für die Stadtschulturnhalle

Was wird aus dem Neubau der Turnhalle für die Stadtschule Bad Oldesloe? Dieses Anliegen hat schon 1964 das Oldesloer Stadtparlament beschäftigt. Es wurde mit Mehrheit beschlossen, eine neue Turnhalle mit Lehrschwimmbecken zu errichten. Dieser Beschluß wurde von Organisationen und Verbänden kritisiert. Sie wollten statt des Schwimmbeckens eine Schwimmhalle. Der Beschluß vom 25. Mai 1964 ist immer noch nicht aufgehoben worden, wurde jedoch auf Eis gelegt. Es wurde vorgeschlagen, für die Stadt- und die Sonderschule eine Großturnhalle zu errichten, die auch den Sportverbänden zur Verfügung gestellt werden kann, und zwar mit einem Spielfeld von 21 mal 42 Meter.

Nunmehr ist man bestrebt, ein Kreissportzentrum zu schaffen, und zwar entweder bei der Papierfabrik oder im Bürgerpark. Von seiten der Schulleitung ist darauf hingewiesen worden, daß das Kultusministerium die Finanzierung übernimmt mit der Voraussetzung, daß die Halle auf dem Schulgelände oder in unmittelbarer Nähe errichtet wird. Es ist in Erwägung gezogen, diese Halle im Bürgerpark zu errichten und für die Stadtschule die alte Turnhalle als Gymnastikhalle mit einem Kostenaufwand von circa 280.000 DM auszubauen, wofür allerdings vom Land keine Zuschüsse zu erwarten sind.

Es ist festgestellt worden, daß die Großturnhalle auch auf dem Gelände der Stadtschule errichtet werden kann, wenn der Anlieger Behrens, Königstraße, von seinem Gelände circa 100 Quadratmeter zur Verfügung stellt. Herr Behrens ist nicht abgeneigt, die benötigte Fläche der Stadt auf dem Tauschwege zur Verfügung zu stellen. Da die Stadt Bad Oldesloe eine eigene Bauhoheit besitzt, würde dieser Planung nichts im Wege stehen. Es wäre die günstigste Lage einer Turnhalle für die Stadtschule, die auch von sämtlichen Sportverbänden mit benutzt werden kann.

Sollte es dazu kommen, daß die alte Turnhalle umgebaut wird, die flächenmäßig für 750 Kinder sowieso zu klein ist, die Großturnhalle aber im Bürgerpark errichtet werden soll, werden die Benachteiligten für alle Zeiten ohne Zweifel die Schüler der Stadtschule sein. Hinzu kommt der Kostenaufwand von 280.000 Mark Mehrausgabe.

Wie schon von der Schulleitung erwähnt worden ist, sind es von der Stadtschule bis zum Bürgerpark circa 700 Meter. Außerdem müssen die Schüler täglich zwei verkehrsreiche Straßen überqueren, um die Turnhalle im Bürgerpark zu erreichen, wobei sie den immer größer werdenden Gefahren des starken Verkehrs ausgesetzt sind. Die hohe Verantwortung, die hiermit der Schulleitung und den Lehrern auferlegt wird, braucht wohl nicht besonders erwähnt werden. Somit wäre doch wohl die beste und sicherste Lösung die Errichtung der Turnhalle auf dem Gelände der Stadtschule.

Arthur Behrendt, Bad Oldesloe, Stadtverordneter.

STORMARNER TAGEBLATT vom 8.5.1965

 

Donnerstag, 20. Mai 1965

Bad Oldesloe erhält Großturnhalle!

Im Kultusministerium sind die Würfel gefallen!

Die Kreisstadt erhält die große Sporthalle, die sie sich schon lange wünscht. Bereits am kommenden Montag werden die Stadtverordneten ihren Bau beschließen, nachdem es feststeht, daß Land und Kreis weitgehend finanzielle Unterstützung gewähren wollen.

Damit auch die Stadtschule zu ihrem Recht kommt, soll für sie eine Bewegungshalle zusätzlich gebaut werden. Außerdem erhält sie das Hausrecht in der Großturnhalle. Für diese ist als Standort der westliche Rand des Exers ins Auge gefaßt. Bei Verwirklichung dieser Absicht müßten die Kindergartenbaracken beseitigt werden. Da die evangelische Kirchengemeinde sowieso die Verlegung des Kindergartens in weitaus besser geeignete und modern ausgestattete Räume in der Großen Salinenstraße plant, böte der Abriß der Baracken keine Schwierigkeit. Doch die Stadt denkt an einen Architektenwettbewerb für die Großturnhalle, in dem auch nach dem besten Standort gefragt wird.

Die Kosten betragen nach vorläufigen Schätzungen 1,2 Millionen DM. Auf einer Besprechung in Kiel, an der auch Landrat Dr. Haarmann teilnahm, gab das Kultusministerium seine Einwilligung zu diesem Projekt.

Die Bewegungshalle soll auf dem Stadtschulgelände errichtet und vor allem von den jüngsten Jahrgängen benutzt werden. Um die Halle auch mit Straßenschuhen betreten zu können, wird sie einen strapazierfähigen Fußboden erhalten. Sie kann dann auch als Raum für Elternversammlungen und Ausstellungen dienen. Mit diesem Projekt ist Kiel ebenfalls einverstanden.

Die Stadtschule hält heute abend um 20.45 Uhr ihre turnusmäßige Elternversammlung ab. Dabei wird, wie schon seit sieben Jahren, das Turnhallenproblem angesprochen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.5.1965

 

Donnerstag, 20. Mai 1965

Bewegungshalle genügt Eltern nicht

Gegen Großturnhalle auf Kosten der Stadtschule

Die Nachricht, daß Bad Oldesloe eine Großturnhalle erhält, löste auf der Elternversammlung der Stadtschule gemischte Gefühle aus. Die Versammlung faßte nachstehende Resolution:

„Wir protestieren dagegen,

  • daß eine Großturnhalle auf Kosten der Stadtschule gebaut wird,
  • daß die Stadtschule mit einer Bewegungshalle abgespeist werden soll,
  • daß eine Großturnhalle auf dem Exer als Stadtschulturnhalle bezeichnet werden soll,
  • daß immer und immer wieder leere Versprechungen angeboten werden,
  • daß die Stadtschule auch noch für die Großturnhalle verantwortlich sein soll.

Die anwesenden 351 Eltern fordern, daß die Kinder endlich den ihnen gesetzlich zustehenden Turnunterricht regelmäßig erhalten und nicht nur Gymnastikstunden in einer „Bewegungshalle“, daß dieser Unterricht die vorgeschriebenen Turnstunden umfaßt und nicht durch unzumutbare Wege gekürzt wird, daß der Turnunterricht auf dem Gelände der Stadtschule abgehalten wird und den Kindern und Lehrern nicht zugemutet werden darf, daß sie den Ort des Turnunterrichts nur über verkehrsreiche Straßen erreichen können.“

Die Resolution soll den zuständigen Stellen und Behörden umgehend zugeleitet werden. Sie trägt die Unterschrift des Vorstandes, des Elternbeirates Werner Rosch, Friedrich Kamm und Siegfried Heinrich.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.5.1965

 

Freitag, 21. Mai 1965

Das Bildungsgut muß durchforstet werden

Gast aus Kiel beleuchtete auf der Kreislehrertagung Probleme der Volksschule

Es bleibe nach wie vor Aufgabe der Volksschule, eine grundlegende Ausbildung zum Abschluß zu bringen, aber sie habe eine weitere Aufgabe, der sie sich verstärkt widmen müsse: in der Endphase der Schulzeit den Übergang zu neuen Denkweisen herzustellen.

Das sagte Oberregierungsschulrat Wriedt (Kiel) in einem grundlegenden Referat über die Volksschuloberstufe auf der Frühjahrstagung des Kreislehrerverbandes im „Oldesloer Hof“. Er diskutierte die vom Kultusminister zur Debatte gestellten Leitlinien, die Versuche der Verbesserung der Volksschulbildung darzustellen.

Oberregierungsschulrat Wriedt vertrat die „eindeutig berufsorientierte Zielsetzung“ der Volksschule, wobei jedoch das vornehmste Ziel sein müsse, den Schüler in die geistige Welt hineinzuführen. Gelinge das nicht, so werde der junge Mensch seinen Lebensauftrag nicht ausführen können. Charakterbildung und Erziehung zu bewußten und kritischen Mitgliedern der Gesellschaft seien Punkte, auf die besonders geachtet werden müsse.

Scharfe Kritik erfuhr die Auffassung, daß die volkstümliche Bildung alten Stils in der Volksschule beibehalten werden könne. Angesichts des Einbruchs der technischen Welt ins tägliche Leben verbiete sich das sowohl für Schüler als auch für Lehrer. Der heutige Volksschüler könne von der neuen, modernen Welt nicht ausgeschlossen werden; und das bedinge eine neue Konzeption für die Volksschuloberstufe.

Einer der Kernpunkte der Darlegungen des Referenten war die Theorie der entschiedenen Integration von Denken und Tun. Es gelte, für alle Bildungsverfahren der Volksschule herauszufinden, wie über eine sorgfältige Verknüpfung von Denken und Tun fruchtbare Lösungen erreicht werden könnten. Aus der Verwirklichung der genannten Integration folgere, daß der Klassenlehrer wirksamer werden müsse; gleichzeitig obliegt ihm, in steigendem Maße mit dem Fachlehrer zusammenzuarbeiten. Das verstärkte Miteinander der beiden lasse sich in Gestalt einer fächerübergreifenden Schau auch trotz der immensen Ausweitung des Stoffgebietes erreichen, doch sei im Interesse dessen eine gründliche Durchforstung unseres gesamten Bildungsgut dringend erforderlich. Was dem Schüler einen Kräftezuwachs bringe, solle in allererster Linie gelehrt werden. Die Gefahr des Versagens in vielen Berufen bestehe, wenn das autodidaktischen Lernen in unseren Volksschulen nicht Grundprinzip werde. Dem Schüler müsse beigebracht werden, daß er auch später ständig zu lernen habe.

Auf das Problem der Sitzenbleiber eingehend, sagte der Referent, daß 35 Prozent der Volksschüler einen Abschluß nicht erreichen. Die Forderung nach der Einführung des zehnten Schuljahres habe keinen Sinn, wenn diesen Jungen und Mädchen nicht geholfen werden könne. Hier sei ein Reformprogramm im Sinne einer Individualisierung nötig.

Oberregierungsschulrat Wriedt setzte sich auch kritisch mit dem, wie er sagte, Schlagwort „Mehr Abiturienten“ auseinander. Wir brauchen aber Bildung nicht nur in einem Mehr an Abiturienten, sondern für alle heranwachsenden und Erwachsenen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.5.1965

 

Sonnabend, 22. Mai 1965

Drei Tage Schulstreik?

Unhaltbare Zustände in Oldesloes ältestem Schulhaus

Eltern der Sonderschüler haben auf einer Versammlung angekündigt, daß sie aus Protest gegen das Hinausschieben des schon lange geplanten Schulneubaus ihre Kinder drei Tage lang nicht zur Schule schicken wollen.

Die Versammlung begann mit einer Besichtigung des ältesten und fast baufälligen Oldesloer Schulhauses. Leider, so gab Rektor Hartmut bekannt, mußte der für 1965 geplante Beginn des Sonderschulneubaues verschoben werden, da das Projekt nicht in die Dringlichkeitsliste 1965 des Kreises Stormarn aufgenommen wurde. Ob der Neubau auf die Liste für 1966 gesetzt wird, soll sich etwa Ende Juni entscheiden.

In der anschließenden Diskussion äußerten Väter und Mütter ihre Empörung darüber, daß trotz der katastrophalen räumlichen und baulichen Verhältnisse die erstmalig 1956 beantragte Schaffung einer gesunden Schulumgebung immer wieder aufgeschoben werde, obwohl sich die Verhältnisse durch Anwachsen der Schülerzahl von Jahr zu Jahr verschlimmert hätten. Eine Schule, die neuen Klassen in fünf Räumen unterrichten muß, dürfte es heute nicht mehr geben. Die Zahl der Schüler beträgt 181.

Für neun Lehrpersonen steht nur ein etwa neun Quadratmeter großes Lehrerzimmer zur Verfügung, in dem auch noch drei Schränke, Schreibtisch, Regale, Garderobe und Bücherei untergebracht sind.

Der vor Jahren eingeführte Schichtunterricht muß jetzt auch auf den Nachmittag ausgedehnt werden. Mehrere Versammlungsteilnehmer nannten dies eine unzumutbare Verschlechterung der an sich schon unhaltbaren Zustände, so Pastor Heilker für das St.-Josef-Stift, das einige seiner Heimkinder auf diese Schule schickt. Der neu gebildete Elternbeirat (1. Vorsitzende Frau Schlicht, Stellvertreterin Frau Behrens, Schriftführerin Frau Mallek, Beisitzer Pastor Heilker, Kollecker, Frau Chylla und Frau Reske) wurde beauftragt, den Kultur- und Schulausschuß des Kreises zu einem Besuch der Schule während des Unterrichtes einzuladen. Er würde dann bestimmt den Eindruck gewinnen, daß das abbruchreife Gebäude nicht länger schulischen Zwecken dienen dürfe.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.5.1965

 

Montag, 24. Mai 1965

Oldesloes Mittelschule größte des Landes

Einen guten Besuch hatte am Wochenende die erste Versammlung für die Eltern, deren Kinder seit Ostern die Mittelschule besuchen. Nach der Begrüßung gab Mittelschulrektor Klaus Petzinna ein Bild von dem Verhältnis der Lehrer zur Elternschaft seit Gründung der Schule, die heute mit 658 Schülern die größte Mittelschule des Landes ist.

Mit weiteren Ausführungen über den Leistungsanspruch und die Form der Arbeit erläuterte er das Bildungsziel der Mittelschule und forderte die Eltern auf, die häufigen Reizeinwirkungen der Umwelt von den Kindern möglichst fernzuhalten. Ausgedehntes Fernsehen beispielsweise führe zur Verringerung der Aktivität und Abstumpfung.

Anschließend wählten die Eltern die einzelnen Klassen Elternvertreter und erhielten Gelegenheit, sich über den Leistungsstand ihrer Kinder zu informieren.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.5.1965

 

Montag, 24. Mai 1965

Grünes Licht für Oldesloes Großturnhalle

Stadtschule soll nicht zu kurz kommen – Wichtige Beschlüsse nach hitziger Debatte

Als Standort für die Großturnhalle, die gleichzeitig als Kreissporthalle dienen soll, wird der westliche Teil des Exers bestimmt. Bei einem Architektenwettbewerb soll aber noch der genaue Platz festgelegt werden. Das Raumprogramm sollen Magistrat und Bauausschuß gemeinsam erarbeiten. Das Stadtbauamt wird mit den Vorarbeiten für die Planung sofort beginnen. Im nächsten Frühjahr soll mit dem Bau begonnen werden. Die Stadtschule erhält eine Gymnastikhalle, die den Wünschen der Schulleitung entsprechen soll. Das Stadtbauamt soll die Entwürfe kurzfristig anfertigen.

Diese weittragenden Beschlüsse faßten die Stadtväter in namentlicher Abstimmung nach einer längeren, teilweise recht hitzigen Debatte im Stadtparlament. Bürgerworthalter Georg Koch konnte diesmal besonders viele interessierte Zuhörer begrüßen.

Zuvor war aus formellen Gründen der am 25. Mai vorigen Jahres gefaßte Beschluß über den Bau einer Turnhalle mit Lehrschwimmbecken für die Stadtschule wieder aufgehoben worden.

Stadtrat Willy Mahrdt ging als Berichterstatter noch einmal auf die lange Vorgeschichte des Turnhallenproblems für die Stadtschule ein. Die Referenten des Kultusministeriums hätten bereits das grundsätzliche Einverständnis für den Bau der Kreissporthalle in Bad Oldesloe in Form einer Turnhalle für zwei Schulen gegeben. Der Kreiskulturausschuß habe das Oldesloer Anliegen mit Empfehlung und Finanzierungsplan schon an den Kreisausschuß zur Entscheidung weitergereicht. Der Zuschuß des Landes werde etwa 35 Prozent betragen. Der Bau einer Bewegungshalle für die Stadtschule sei ebenfalls sichergestellt.

„Es ist nicht entscheidend ob man sie Bewegungshalle oder Gymnastikhalle nennt. Wir haben es in der Hand, daraus eine vernünftige Sportstätte für die unteren Klassen der Stadtschule zu schaffen, mit der Schulleitung und Eltern zufrieden sind. Der Ausdruck Bewegungshalle stammt vom Oberschulrat im Kultusministerium“, betonte Stadtrat Mahrdt.

Die lange Debatte eröffnete der Vorsitzende des Schul- und Kulturausschusses, Georg Schömer, mit der Mitteilung, daß bereits am Abend zusammen mit der Schulleitung auf einer gemeinsamen Sitzung das Raumprogramm für diese Gymnastikhalle beraten werden soll. „Über den Dank des Kuratoriums Kreissportzentrum freuen wir uns. Es hat aber bisher noch keine echte Mitarbeit geleistet oder Gelder aus dem Sportförderungsfonds für den Bau der Sporthalle besorgt.“

Stadtrat Johannes Ludwig betonte: „Wir wünschen eine ausreichende Gymnastikhalle für die Stadtschule, damit der regelmäßige Turnunterricht für die unteren Klassen sichergestellt ist. Zu den Kosten von etwa 280.000 DM bekommt die Stadt nur einen angemessenen Zuschuß vom Kreis. Die Rücklagen für die Turnhalle mit Lehrschwimmbecken werden dafür ausreichen.“

Stadtverordneter Dr. Otto Krämer wollte wissen: „Was ist eigentlich eine Bewegungshalle?“

Stadtverordneter Arthur Behrendt vertrat die Auffassung, daß die Großturnhalle auf dem Exer für die Schule zu weit weg liege. Man habe dem Kultusministerium falsche Angaben darüber gemacht. 400 Meter als so genannte „Pausennähe“ seien nach den Richtlinien zumutbar für Lehrer und Schüler. Der Weg sei aber 560 Meter lang. Er schlug als Standort das an einen Betrieb verpachtete Gelände im Kurpark vor. Dies forderte auch Stadtverordneter Homann. Stadtverordneter Willi Wigger trat für den Bau einer ordnungsgemäßen Turnhalle auf dem Schulhof ein.

Zur Frage der Dringlichkeit der beiden Vorhaben bemerkte Stadtrat Mahrdt noch: „Ich bin davon überzeugt, daß zuerst die Gymnastikhalle fertig wird.“

Dem pflichtete in seinem Schlußwort vor der Abstimmung auch Bürgerworthalter Koch bei: „Die Gymnastikhalle muß zur Befriedigung der Stadtschule sofort gebaut werden. Die Großturnhalle ist noch Zukunft. Jetzt ist der Moment gekommen, wo wir unsere früheren Ansichten und Beschlüsse zur Lösung des Turnhallenproblems revidieren müssen.“

Bei der Abstimmung sprachen sich nur die Stadtverordneten Dr. Krämer und Behrendt gegen den Bau der Großturnhalle auf dem Exer und gegen den Bau einer Gymnastikhalle aus. Wigger lehnte die Gymnastikhalle ab. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.5.1965

 

Mittwoch, 26. Mai 1965

Steigende Schülerzahl am Gymnasium

Theodor-Mommsen-Schule hat interessierte Elternschaft

Die Zahl der Theodor-Mommsen-Schüler steigt zur Zeit wieder und damit taucht, obwohl der Erweiterungsbau noch nicht fertig ist, die Befürchtung auf, daß in absehbarer Zeit einige dank dem Entgegenkommen der Stadt mit viel Sorgfalt eingerichtete Fachräume als Klassenräume benutzt werden müssen, wenn diese Entwicklung anhält.

Mit Besorgnis machte Oberstudiendirektor Siepermann auf einer Gesamtelternversammlung in der überfüllten Aula darauf aufmerksam, daß in dem für 18 Klassen geplanten Schulhaus bereits jetzt 20 Klassen unterrichtet werden. Die Schülerzahl stieg Ostern 1965 von 467 auf 503. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß sie weiter steigen wird.

Einleitend hatte der Vorsitzende des Elternbeirates, Dr. Clamann, über das Wirken des Landeselternbeirates berichtet und das Augenmerk seiner Zuhörer auf die Stellung des Studienrates in der Gesellschaft gelenkt.

Bereitwillig ließen sich die Eltern dann nach Paris entführen. Studienassessorin Ahlers, zehn Primanerinnen und zwei Primaner berichteten fesselnd und lebendig in Wort und Bild über ihre Studienfahrt im April nach der Stadt an der Seine, wo sie ein reichhaltiges Pensum mit Theater-, Studio-, Schul-, Universitäts-, Kirchen- und Museumsbesuchern absolvierten und dennoch dann und wann Zeit für einen Café noir und einen Schaufensterbummel fanden.

Der Elternfonds hatte zu den Kosten beigesteuert. Auch die musische Arbeit unterstützte er, Geschäftsführer Horst Nelius u.a. berichtete, und zwar im vergangenen Jahr mit 1800 DM. Für Lehrmittelanschaffungen gab er 2000 DM aus. Oberstudiendirektor Siepermann dankte den Eltern für diese Hilfe und sprach die Hoffnung aus, daß sie der Schule erhalten bleiben möge.

Bei der Vorstandswahl trat keine Änderung ein. Dr. Clamann bleibt Vorsitzender des Elternbeirates und Horst Nelius Schriftführer. Weitere Vorstandsmitglieder sind, wie bisher, Irmgard Haarmann, Heinrich Rickert und Günther Heinze.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.5.1965

 

Sonnabend, 29. Mai 1965

Platz geschaffen für Pausenhalle

Spitzhacke und Bagger haben das Verbindungsgebäude zwischen dem Oldesloer Gymnasium und seiner Turnhalle auf der Hofseite eingerissen und weggeräumt. Es mußte Platz machen für den Neubau einer Pausenhalle.

In den nächsten Tagen wird eine tiefe Baugrube ausgehoben, denn die Halle wird unterkellert, um Platz für Toiletten zu gewinnen. Hinter dem Baugerüst zwischen dem Klassentrakt und dem Treppenhaus sind drei große Räume im Entstehen.

Diesem zweiten Bauabschnitt folgt ein dritter. Er sieht den Neubau einer Gymnastikhalle mit Nebenräumen und den Neubau von Nebenräumen für die alte Turnhalle, die in dem niedergerissenen Verbindungsgebäude untergebracht waren, vor.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.5.1965

 

Sonnabend, 29. Mai 1965

Stadtschule zufriedengestellt

In einer Sitzung des Schul- und Kulturausschusses, an der unter anderem auch Rektorin Mohr und Schulrat Lüth teilnahmen, wurde Übereinstimmung über den Bau einer Gymnastikhalle für die Stadtschule erzielt. Sie wird an der Stelle der alten Turnhalle auf einem völlig neuen Fundament errichtet und mit den erforderlichen Umkleide- und Nebenräumen ausgestattet. Das Bauamt prüft, um den Bau zu beschleunigen, ob die Verwendung von Fertigteilen ratsam und möglich ist.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.5.1965

 

Mittwoch, 2. Juni 1965

Wanderausstellung hatte regen Zuspruch

Die Wanderausstellung des Kuratoriums Unteilbares Deutschland „Widerstand gegen Teilung, Verantwortung für die Freiheit“ im Jugendheim hatte über 1000 Besucher, darunter die Schüler und Schülerinnen aus 15 Klassen. Es hat sich erwiesen, daß der Ausstellungsraum im Jugendheim für eine Dokumentation diesen Stils und dieser Größe zu klein ist. Wenn 30 bis 40 Schüler gleichzeitig im Raum waren, herrschte Gedränge, so daß die Informationsmöglichkeiten mitunter sehr eingeschränkt waren.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.6.1965

 

Freitag, 4. Juni 1965

Vermag ein Schulstreik die Lage zu bessern?

Oldesloes Sonderschulgebäude ist katastrophal – Bange Frage nach Beginn des Neubaus

Das ist bei schlechten Wetter die Pausenhalle für 184 Oldesloer Sonderschüler. Im ältesten Schulgebäude der Kreisstadt mit der anspruchsvollen Inschrift „Für Volk und Vaterland“ bieten nur die kleinen Flure im Treppenhaus Aufenthaltsmöglichkeit.

Das ist nicht der einzige Mangel. Die Treppe, die einzige im Hause, ist aus Holz. Auch die Deckenträger sind aus Holz. Wehe, wenn hier einmal Feuer ausbricht! Ein Klassenzimmer im Erdgeschoß ist vom Werkraum lediglich durch eine leichte Wand getrennt. Wenn möglich, wird im Klassenraum dann Musikunterricht abgehalten, wenn der Werkraum benutzt wird: also Gesang zur Abwehr der Feil- und Bohrgeräusche.

Gegenüber beiden Räumen ist das Lehrerzimmer, ein winziger Raum für neun Erzieher. Das Rektorzimmer umfaßt acht Quadratmeter, in ihm arbeiten Schulleiter, Konrektor und eine Schreibkraft. Schränke, Schreibtische und ein Regal lassen vier Quadratmeter Bewegungsraum übrig. In Raum drei sind die feuchten Wände durch Platten verkleidet. Für 22 Schüler ist diese Klasse, wie auch andere, zu klein.

Im Obergeschoß sind zwei Klassen durch Teilung eines großen Raumes entstanden. Auch hier bietet die dünne Trennwand kaum einen Geräuschschutz. Ein Abstellraum in der Größe von neun Quadratmetern dient als Lehr- und Lernmittelzimmer, Büchereiraum und zum Abstellen von Handarbeitsmaterial, Geräten, Karten usw. Er ist nur zugänglich durch Klassenraum vier, also nur während der Pausen.

Flur und Treppenhaus haben nur sechs Quadratmeter Wandfläche zur Anbringung von Garderobenhaken für 100 bis 120 Schüler einer Schicht. An Regentagen hängt die nasse Kleidung zwei- und dreifach übereinander. Sämtliche Fußböden sind in einem katastrophalen Zustand. Schließlich seien noch drei alte Waschbecken erwähnt, die die Schule verunzieren.

An vier Tagen in der Woche haben die Schüler nachmittags Unterricht. Der Platzmangel zwingt zum Schichtbetrieb. Seit 1953 hat sich die Schülerzahl fast verdoppelt. Sie stieg von 100 auf 184.

Das alles weiß die Stadt nur zu gut. Sie hat deshalb alle Vorbereitungen für einen großzügigen Neubau getroffen. Im sogenannten Sanierungsgebiet Papierfabrik wird in zentraler Lage ein modernes Schulgebäude mit allen erforderlichen Nebenräumen und einer späteren Erweiterungsmöglichkeit entstehen. Die Kosten sind auf über eine Million DM veranschlagt. Entsprechend dem Raumprogramm des Landes hat das Stadtbauamt den Vorentwurf aufgestellt und mit dem Kreis abgestimmt. Auch der Schulleiter ist gehört worden. In das alte Schulhaus noch Geld zu stecken, lohnt sich nicht mehr.

Die Straße zur Erschließung des Gebietes ist fast fertiggestellt. Mehrere Häuser, die im Wege standen, mußten abgebrochen werden. Als Ersatz hierfür sind vier Doppelhäuser mit acht Wohnungen im Bau. In einem seiner Fertigstellung entgegengehenden Neubau an der Gustav-Frenssen-Straße werden zwölf Wohnungen geschaffen, so daß die Mieter im alten Papierfabrikgebäude umgesetzt werden können. Dann wird auch dieses abgerissen.

Doch nicht allein von der Räumung der Papierfabrik ist der Neubau der Schule abhängig. Wichtiger noch ist die Finanzierung durch Land und Kreis. Die Stadt hofft, daß das Projekt auf die Dringlichkeitsliste für Schulbauten im nächsten Jahre gesetzt wird. Wenn das geschieht, kann 1966 mit dem Bau begonnen werden. Das Stadtbauamt ist hierfür gerüstet. …

Für Eltern, Lehrer und Schüler der Oldesloer Sonderschule aber heißt es, noch etwa zwei Jahre Geduld! Bei einer Bauzeit von schätzungsweise einem Jahr ist kaum mit einer Fertigstellung der neuen Schule in der zweiten Hälfte des Jahres 1967 zu rechnen. Hieran dürfte auch der angedrohte Schulstreik nichts zu ändern vermögen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.6.1965

 

Freitag, 4. Juni 1965

Bereits sechs Schulsieger gemeldet

Am 22. Juni Kreisentscheid im Vorlesewettbewerb

Sechs Schulen haben bereits ihre Schulsieger für den gegenwärtig laufenden Jugendvorlesewettbewerb ermittelt. Für die Mittelschule Harksheide: Ursula Lüden, Mittelschule Ahrensburg: Jens Lübkert, Volksschule Hoisdorf: Sigrid Burmeister, Volksschule Oststeinbek: Hildegard Pankratz, und Volksschule Reinbek: Uwe Gerhardt. Das Oldesloer Gymnasium war die erste Schule, die ihren Sieger ermittelt hatte: Christa Rosenberg.

Obwohl von einigen Schulen noch die Meldungen ausstehen, darf schon jetzt festgestellt werden, daß mehr Kinder als im vergangenen Jahr am Vorlesewettbewerb teilnehmen. Die kleineren Landschulen sind leider nicht mehr in dem Maße beteiligt, wie es im vorigen Jahr der Fall war. Das ist darauf zurückzuführen, daß in den kleinen Schulen das sechste Schuljahr nur von zwei oder drei Schülern besucht wird und es wohl auch nicht immer möglich ist, mit

einer Nachbarschule gemeinsam einen Schulsieger zu ermitteln.

Bisher haben 13 Volksschulen, drei Mittelschulen und die drei Oberschulen des Kreises mit 842 Kindern ihre Teilnahme zugesagt. Mit der geringsten Schülerzahl nimmt die Volksschule Eichede am Wettbewerb teil. Hier wird der Schulsieger aus vier Mädchen und zwei Jungen ermittelt. Gegen die größere Konkurrenz wird sich der Schulsieger der Mittelschule Bad Oldesloe behaupten müssen, der aus 120 Schülern (55 Mädchen und 65 Jungen) ausgesucht werden soll.

Das Kreisjugendamt wird die Schulsieger zum Kreisentscheid am 22. Juni nach Ahrensburg einladen.

Durch eine neue Regelung bei der Wettbewerbsausschreibung ist es bei der hohen Zahl von Schulsiegern, die am Kreisentscheid teilnehmen, möglich, einen Kreissieger für die Mittel- und Oberschulen und einen Kreissieger für die Volksschulen zu ermitteln. Bei entsprechenden Leistungen können u.U. beide Kreissieger am Landesentscheid in Kiel im November teilnehmen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.6.1965

 

Freitag, 4. Juni 1965

87 Radfahrer geprüft

Als Beitrag zur Aktion gegen den Unfall nahmen 87 Jungen und Mädchen von den siebenten Klassen der Oldesloer Mittelschule an einer freiwilligen Radfahrerprüfung teil. 70 bestanden sie. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde in der Aula übergab ihnen Rektor Klaus Petzinna die Ehrenwimpel und Radfahrpässe der Verkehrswacht. Als beste Radfahrer erhielten Buchprämien: Thomas Sturtz (7b), der zugleich die begehrte Silbernadel für die Höchstpunktzahl bekam, Renate Sals (7a) und Kennrick Willis (7c).

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.6.1965

 

Sonnabend, 5. Juni 1965

Schulsieger im Lesewettbewerb ermittelt

120 Schüler der sechsten Klasse der Königin-Luise-Schule hatten sich auf den Vorlesewettbewerb vorbereitet. Angelika Garske, Ute Seidensticker, Christian Schmidt (alle 6a), Hardo Boschmann, Annegret Paetz, Regine Reschke (alle 6b), Ruth Krasmann, Ingrid Harms und Joachim Hoppe (alle 6c) gelangten in eine Vorentscheidung, die am vorletzten Schultag in der Aula der Mittelschule ausgetragen wurde. Mittelschulrektor Klaus Petzinna wies auf die angenehme und nützliche Form der Unterhaltung durch Vorlesen hin. Als Schiedsrichter standen die Deutschlehrer Walter Busch, Schwen Schönemann und Helmut Stumme zur Seite. Schulsiegerin wurde Ute Seidensticker. Als Anerkennung erhielt Joachim Hoppe für seinen zweiten Platz „Die rote Koppel“, eine Fuchsgeschichte. Umrahmt wurde die Veranstaltung durch frohe Frühlingslieder, zu denen Lehrer Busch auf dem Akkordeon begleitete.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.6.1965

 

Sonnabend, 5. Juni 1965

Handwerker in der Stadtschule

In einigen Klassenräumen der Stadtschule werden Dämmplatten eingebaut. Sie erfordern einen Kostenaufwand von 1700 DM.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.6.1965

 

Sonnabend, 5. Juni 1965

Lehrer zeigen sich die Fäuste

Kreisschulsportfest mit Einlagen am 18. September

Auf eine Arbeitstagung der Bezirksobleute für die Sommer-Bundesjugendspiele 1965 im Jugendheim in Reinfeld wurden die Wettkämpfe für die Bezirke des Kreises Stormarn und für das gemeinsame Fest aller Schulen festgelegt. Es findet am 18. September in Reinfeld statt.

Dort gestatten die zahlreichen Nebenplätze mit Endspielen im Hand- und im Fußball eine plangerechte Abwicklung. Neben Dreikämpfen aller Jahrgänge enthält das Programm 600- und 800-Meter-Läufe, Pendel- und Rundenstaffeln, Volkstänze moderner Art. Für weitere Abwechslung sorgt ein Faustballspiel der Lehrermannschaften, aus Bezirksobleuten der beiden Schulaufsichtsbezirke der Schulräte Heinrich Lüth und Wilhelm Strech zusammengestellt. Einige Fachverbände haben für Mannschaftsspiele Wanderpreise ausgesetzt.

Obmann Emil Mallien referierte über die Bedingungen zum Erwerb des Sportabzeichen und über die Abnahmeberechtigung. Fachberater für Leibeserziehung Bernhard Nowak dankte dem Rheinfelder Fotofachmann Richter für die Vorführung eines Farbfilm mit Kommentar über die Einweihung des Reinfelder Stadions am 15. August vorigen Jahres.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.6.1965

 

Sonnabend, 5. Juni 1965

Turngeräte frühzeitig bestellt

für das Gestühl im neuen Physikübungsraum der Oberschule hat der Magistrat einen Betrag von 1500 DM bereitgestellt. Ferner hat er die Lieferung von fest einzubauenden Turngeräten für die geplante Gymnastikhalle des Gymnasiums schon jetzt in Auftrag gegeben, weil die für die Geräte notwendige Verankerung beim Bau der Halle gleich mitgeschaffen werden soll. Die Turngeräte kosten 5200 DM. Ferner hat der Magistrat die vorgesehenen Mittel für den Jahresbericht der Oberschule in Höhe von 2400 DM freigegeben, außerdem 600 DM Zuschuß für Schulfahrten.

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.6.1965

 

Sonnabend, 5. Juni 1965

Ferienschwimmen beginnt nach Pfingsten

Am 2. Juni hat für die Nichtschwimmer der Ober- und der Mittelschule der Unterricht im Lehrbecken begonnen. Vertreter der Gemeinden aus den Kreisen Lauenburg, Segeberg und in der letzten Woche aus Niedersachsen kamen zur Besichtigung des Lehrbeckens, das als Beispielanlage für Schleswig-Holstein gilt. Am 15. Juni beginnt um 14 Uhr der erste Ferienschwimmlehrgang. Anmeldungen erfolgen am Lehrbecken. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 5.6.1965

 

Sonnabend, 12. Juni 1965

Als Schulleiter nach Südwestafrika

Karibib freut sich auf die Rückkehr Fritz Rehkopfs

Der Oldesloer Mittelschullehrer Fritz Rehkopf geht wieder nach Afrika, und zwar an die deutsche Privatschule in Karibib, die er bereits von 1956 bis 1960 geleitet und zu einer Mittelschule ausgebaut hat. Diesmal begleitet ihn nicht nur seine Frau, sondern auch der sechs Monate alte Stammhalter Detlef.

Diese Schule im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika, das heute der Südafrikanischen Union angeschlossen ist, hatte 1956 rund 70 Schüler. Als Lehrer Rehkopf 1960 an die Oldesloer Mittelschule zurückkehrte, zählte man in Karibib fast 200 Jungen und Mädchen. Inzwischen ist die Schülerzahl auf rund 250 angestiegen, und mit einer weiteren Zunahme ist zu rechnen, so daß Fritz Rehkopf seine Aufbauarbeit mit Hilfe der Eltern und des Auswärtigen Amtes wird fortsetzen können.

Er wird in Karibib nicht nur von Eltern und Schülern freudig erwartet, sondern auch von der ehemaligem Ahrensburger Lehrerin Fräulein Pinhammer, die an der Schloßschule unterrichtete und seit dreieinhalb Jahren in Karibib tätig ist. Ihr Vertrag läuft über fünf Jahre.

Fritz Rehkopf hat sich auf drei Jahre verpflichtet Er tritt zusammen mit seiner Familie den Flug von Hamburg über Johannesburg nach Windhuk am 8. Juli an und wird schon zwei Tage später in Karibib sein. Die klimatische Umstellung wird nicht so schwierig sein, denn in Südafrika ist jetzt Winter mit Temperaturen, wie wir sie hier im Sommer gewöhnt sind.

STORMARNER TAGEBLATT vom 12.6.1965

 

Montag, 14. Juni 1965

Vier Klassen auf Fahrt

Die beiden Unterprimen und die beiden Untersekunden der Theodor-Mommsen-Schule traten heute morgen ihre Klassenfahrten an. Eine Unterprima reist nach Berchtesgaden, eine Untersekunda nach Bremen. Je eine Unterprima und eine Untersekunda haben den Spessart mit Besuchen Würzburgs und Bambergs als Ziel gewählt. Die Fahrten dauern zwischen acht und zwölf Tagen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.6.1965

 

Montag, 14. Juni 1965

Schwimmunterricht für Schulkinder

Alle schulpflichtigen Kinder Bad Oldesloes und der Umgebung können an dem Schwimmkursus teilnehmen, der morgen um 14 Uhr im Lehrschwimmbecken beginnt. Treffpunkt ist die Turnhalle der Mittelschule.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.6.1965

 

Dienstag, 15. Juni 1965

Sonderschule Preisträger im Schülerwettbewerb „Wer hat recht?“

Bei der in Wiesbaden vorgenommenen Auslosung der Sieger des Schülerwettbewerbs „Wer hat recht?“ entfiel der 19. Klassenpreis auf die Klasse 7 der Oldesloer Sonderschule. Der Preis besteht aus einer eintägigen Omnibusfahrt in die Stadt Oldenburg am 22. Juni. In Oldenburg steht auf dem Programm u.a. ein Empfang im Rathaus und eine Besichtigung der Sehenswürdigkeiten dieser Interessanten Stadt. Der für rund 42.000 Schulen in der Bundesrepublik und West-Berlin ausgeschriebene Schülerwettbewerb stand in Verbindung mit der großen Gesundheitsaktion „Haltung und Leistung“ des Bundesministeriums für Gesundheitswesen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Gesundheitsmuseum, Köln, und dem Aufklärungsdienst für Jugendschutz, Wiesbaden. Die Aktion hatte mit einem umfangreichen Unterrichtsmaterial das Ziel, die biologischen Kenntnisse zu erweitern und den Willen zu einer guten Haltung und Leistung zu wecken.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.6.1965

 

Sonnabend, 19. Juni 1965

Massenansturm auf Lehrschwimmbecken

Einen regelrechten Ansturm auf das Lehrschwimmbecken der Oldesloer Mittelschule hatte die Ankündigung des ersten Lehrganges ausgelöst. Etwa 250 Kinder, viele in Begleitung von Mutti und Vati, fanden sich ein. Glücklicherweise hatte die kräftig scheinende Sonne das Wasser erwärmt. Manche stürzten gleich mit Wonne in das Naß, andere waren noch etwas scheu, doch gelang es Schwimmlehrer Bernhard Nowak fast wie im Spiel auch sie an das feuchte Element zu gewöhnen. Für alle war der erste Tag ein großes Vergnügen. Hoffentlich ziehen die kalten Regenwolken bald vorüber, damit der Kursus fortgesetzt werden kann.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.6.1965

 

Dienstag, 22. Juni 1965

19 Schulsieger lesen um die Wette

Kreisentscheid im Ahrensburger Bruno-Bröker-Heim

Ahrensburg. Heute werden sich auf Einladung des Kreisjugendamtes im Bruno-Bröker-Heim 19 Stormarner Schulsieger zur Kreisentscheidung im Jugendvorlesewettbewerb 1965 treffen. Zum fünften Mal wird damit der Wettbewerb in dieser Form in unserem Kreise durchgeführt.

Für die Kreisentscheidung sind in diesem Jahr einige Änderungen vorgesehen. Zum ersten Mal haben die Teilnehmer, bevor sie sich der Jury stellen, einen Fragebogen auszufüllen, auf dem allgemeine Fragen über Jugendliteratur zu beantworten sind.

Nach diesem schriftlichen Test wird in drei Gruppen die Vorentscheidung an Vorlesen getroffen. Aus der Gruppe der weiterführenden Schulen werden die drei besten und aus den beiden Volksschulgruppen jeweils die beiden besten Vorleser ermittelt. Diese sieben Gruppensieger treten dann nach einer stärkenden Kaffeetafel zur eigentlichen Kreisentscheidung an.

Der Wettbewerb um den Kreissieger findet als öffentliche Veranstaltung um 16 Uhr im Saal des Bruno-Bröker-Heimes statt. Am Schluß der Veranstaltung werden die Kreissieger geehrt. Es wird zum ersten Mal in diesem Jahr zwei Kreissieger, einen aus den weiterführenden Schulen und einen aus den Volksschulen geben. Bei entsprechenden Leistungen haben beide die Chance, zum Landesentscheid im Herbst nach Kiel eingeladen zu werden.

Für das musikalische Rahmenprogramm sorgt diesmal das preisgekrönte Ahrensburger Blockflötenquartett mit Marianne Boldt, Elisabeth Kupfer, Dorothea Winter und Wolf-Dieter Reiche. Damit keine große Pause entsteht, wenn sich die Jury zur Beratung zurückzieht, wird Harro Torneck vom NDR Hamburg wieder einige neue Jugendbücher vorstellen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.6.1965

 

Dienstag, 22. Juni 1965

Die beiden besten Vorleser aus unseren Schulen

Voller Saal beim Kreisentscheid in Ahrensburg

Ahrensburg. Gespannte Minen und fröhliches Kinderlachen gab es im Bruno-Bröker-Heim, wo sich auf Einladung des Kreisjugendamtes 19 Stormarner Schüler, Schulsieger, zur Kreisentscheidung im Jugendvorlesewettbewerb 1965 getroffen hatten. Der Saal des Heims war mit Kindern und deren Eltern sowie Lehrern voll besetzt.

Zunächst fiel in drei Gruppen die Vorentscheidung. Aus der Gruppe der weiterführenden Schulen wurden die drei besten und aus den beiden Volksschulgruppen jeweils die beiden besten Vorleser ermittelt. Diese sieben Gruppensieger traten dann zum eigentlichen Kreisentscheid an und gingen mit Feuereifer, aber auch mit schönem Einfühlungsvermögen ans Werk. Gero von Böhm-Bezing (Reinbek) las aus „Peter Plüsch“ von Manfred Kyber, Ines Hein (Ahrensburg) aus „Pippi Langstrumpf“, Ute Seidensticker (Bad Oldesloe) aus „Der Angeber“ von Horst Lipsch, Sigrid Burmeister (Hoisdorf) aus „Möpschen – vorwiegend heiter“ von Martha Schlinkert, Renate Reimann (Elmenhorst) aus „Bummi und Fiete“ von Martha Schlinkert, Karin Dietrich (Harksheide) aus „Tölpelhans“ von Christian Andersen und Uwe Gerhardt (Reinbek) aus „Klaus fliegt über den Atlantik“.

Als sich die Jury (Dietrich Schmidt, Reinfeld, Kreisjugendringsvorsitzender, die Leiterin der Kreishauptbücherei in Bad Oldesloe, Inge Suhr, der Ahrensburger Buchhändler Otto, die Leiterin des evangelischen Kindergartens in Ahrensburg, Dahmlos, und die Leiterin der Ahrensburger Stadtbücherei, Pietrzick, zusammensetzte und die Leistungen der sieben Jungen und Mädchen aus wertete, stiegen Spannung und freudige Erwartung im Saal spürbar an. Harro Torneck vom NDR Hamburg überbrückt die Zeit bis zur Verkündung der Kreissieger; er las aus neuen Kinderbüchern (Unsere Oma“, „Ille mit der Flunkerbrille“, „Tobias Zaubermaus“, „Aufruhr in Dreiteilen“). Der Gast aus Hamburg hatte schnell die Lacher auf seiner Seite, auch die Erwachsenen sparten nicht mit freundlichem Beifall.

Das Ahrensburger Flötenquartett (Marianne Boldt, Elisabeth Kupfer, Dorothea Winter, Wolf Dieter Reiche) bereicherte den Vorlesewettbewerb musikalisch.

Dann war es soweit: Kreisjugendpfleger Bendrien betrat die Bühne und proklamierte die Sieger. In der Klasse der Ober- und Mittelschüler gewann Ines Hein den Kreisentscheid und in der Gruppe der Volksschulen Karin Dietrich. Ebenso wie sie erhielten auch die „Verlierer“ Buchgeschenke.

Die Richtlinien für die Bewertung der vorlegenden Schüler waren unter drei Gesichtspunkten aufgestellt worden:

  • Bewertung des Vorlesens: Keinesfalls durfte geziertes, bühnenreifes oder auswendig gelerntes Vorlesen gut bewertet werden. Es kam darauf an, daß das Kind das Lesestück so natürlich, entsprechend dem Inhalt, vorlas, wie es seinen Geschwistern und Eltern am meisten Spannung, Freude und Miterleben vermittelt.
  • Gesamteindruck des Kindes: Hier sollte festgestellt werden, ob das Kind Freude am Lesen hat, wie es zu dem Buch gekommen ist, welche anderen Bücher es besitzt usw.
  • Bewertung des Textes: Zu beurteilen, ob das Kind einen Text gewählt hatte, den es versteht, ob es den Text in seiner Sprache lebendig werden lassen konnte und ob der gewählte Ausschnitt für das Buch typisch war.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.6.1965

 

Freitag, 25. Juni 1965

Arbeitgeber und Gewerkschaft fordern gemeinsam:

Ein zehntes Volksschuljahr

Für eine Erweiterung des Unterrichts an Volksschulen auf zehn Jahre hat sich der Hamburger „Arbeitskreis Schule/Wirtschaft“ in einem Erfahrungsbericht ausgesprochen.

Zu dieser Arbeitsgemeinschaft haben sich vor etwa einem Jahr die Landesvereinigung der Arbeitgeberverbände in Hamburg und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zusammengeschlossen.

Ein zehntes Schuljahr soll den Schulabgängern den Übergang in das Berufsleben erleichtern und vor allem für die Berufswahl die richtigen Hilfen geben, heißt es in dem Bericht. Ferner wird darauf hingewiesen, daß der einschneidende und plötzliche Übergang von der Schulbank in den Beruf zu Schwierigkeiten führt, die am 15. Lebensjahr besonders schwer zu bewältigen seien.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.6.1965

 

Sonnabend, 26. Juni 1965

Stipendium für Oberprimanerin

Die Oberprimanerin Marie-Luise Schwarck, Hamburger Straße 73, hat in einem Wettbewerb im Französisch-Unterricht ein Stipendium für einen vierwöchigen Ferien-Studienkursus in Dijon in Frankreich errungen, der vom 3. bis zum 31. Juli 1965 stattfindet. Sie ist eine unter den vier Gewinnern aus Schleswig-Holstein.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.6.1965

 

Sonnabend, 26. Juni 1965

Oldesloes schönstes Fest vor der Tür

Änderung des Umzugsweges in der Innenstadt

Seit Tagen haben die Spielmannszüge mit ihrem klingenden Spiel Oldesloes schönstes Fest angekündigt. Der Tradition entsprechend findet es am vorletzten Schultag vor den Sommerferien statt, und zwar am kommenden Montag. Das Kindervogelschießen wird wie immer getragen von einem Ausschuß, der aus den Schulleitern, einer Reihe von Lehrern aller Schulen und Interessierten Bürgern besieht. Darin drückt sich die Gemeinsamkeit des Festes aller Oldesloer Schulen aus.

Es nehmen 2295 Kinder des Gymnasiums, der Mittelschule, der Stadtschule, der Sonderschule und der Klaus-Groth-Schule daran teil. Außerdem ist eine Berliner Klasse, die zu einem Erholungsaufenthalt in der Jugendherberge weilt, zur Teilnahme am gesamten Fest eingeladen. Die Berliner werden im Festzug an der Spitze aller Schulkinder hinter den Fahnen der Landsmannschaften marschieren, an den Spielen auf dem Exer teilnehmen und zusammen mit gleichaltrigen Schülern der Mittelschule in der Rohlfshagener Kupfermühle tanzen.

Den Auftakt des Festes bildet der Morgenumzug. Infolge der Sperrung eines Teiles der Mühlenstraße muß vom herkömmlichen Umzugsweg abgewichen werden. Der Festumzug und wird sich durch folgende Straßen bewegen: Von der Oberschule Hamburger Straße, Hindenburgstraße, Mühlenstraße, Lübecker Torbrücke, Schleife auf dem Pferdemarkt, Lübecker Straße, Berliner Ring, Bahnhofstraße, Brunnenstraße, Kurparkallee, Königstraße, Schützenstraße, Exer.

Der Umzug wird durch den Festausschuß angeführt. Ihm folgen die Kapelle Kellmann, die Bundesfahne, die Fahne der Stadtschule, der Vogel, die Krone, die Schulleiter und die Ehrengäste. Nach den Berliner Kindern marschieren die Schulen in der Reihenfolge: Gymnasium, Mittelschule, Klaus-Groth-Schule, Sonderschule, Stadtschule. Für die Marschmusik sorgen die Spielmannszüge des Gymnasiums, des TSV, der Volksschulen und als besondere Attraktion der Spielmannszug der Kieler Sprotten. Die von den Kieler Schülern im vorigen Jahr in Oldesloe gezeigten Leistungen haben den Ausschuß für das Kindervogelschießen veranlaßt, die Jungen nach hierher zu verpflichten. Nach dem Umzug werden die Kieler Sprotten auf dem Exer ein Standkonzert geben.

Auf dem Exer wird in 58 Spielgruppen um die Klassen-Königswürde „gekämpft“. Während die Schulanfänger „Blinde Kuh“ spielen, ermitteln die übrigen Grundschüler beim Kegeln, Ring- oder Hakenwerfen ihre Sieger. Vom fünften Schuljahr ist vornehmlich bei den Jungen die Scheibe das Ziel, die durch Hafter, kleine Pfeile oder mit Hilfe der Armbrust getroffen werden muß. Die Mädchen versuchen sich im Federball- oder Korbballzielwurf. Die 13- bis 14jährigen Jungen schießen in Sehmsdorf auf den Schießständen der Bürgerschützengilde mit dem Luftgewehr.

Den Höhepunkt der Spiele bilden das Vogelpicken der Mädchen und das Armbrustschießen der Jungen auf den Vogel im Naturtheater. Besonders viel Anteilnahme hat Jahr für Jahr das Vogelschießen erregt. Es sind außer dem Königspreis 24 Preise abzuschießen. 157 Jungen nehmen am Vogelschießen der Endgruppe und 126 Mädchen am Vogelpicken teil.

Am Nachmittag wird von 15 bis 19.30 Uhr getanzt. Die Schüler des ersten und zweiten Schuljahres tanzen auf dem Exer in den beiden Zelten. Als weitere Tanzlokale sind elf Gaststätten in der Stadt und die auswärtigen Lokale Rohlfshagener Kupfermühle, Mäcki Rethwischfeld, Redderschmiede und Forsthaus Kneeden vorgesehen. Nach außerhalb werden die Jungen und Mädchen mit Bussen gefahren und auch wieder zurückgebracht. Für die Eltern ist ebenfalls Fahrgelegenheit vorgesehen, allerdings gegen die Entrichtung eines Fahrpreises.

Abfahrt der Eltern nach Rethwischfeld von der Wartehalle 15.25 Uhr, nach dem Kneeden von der Post 15.25 Uhr oder 16.20 Uhr mit dem Linienbus, zur Redderschmiede von der Post 15.45 Uhr und nach Kupfermühle von der Wartehalle ebenfalls 15.45 Uhr. Die Eltern können von Rethwischfeld um 18.15 Uhr mit dem Linienbus oder um 19.15 Uhr mit dem Sonderbus zurückfahren, von der Redderschmiede um 18 Uhr und vom Kneeden um 18.22 mit dem Linienbus oder 19.15 Uhr, von Kupfermühle um 18.15 Uhr.

Um 20 Uhr beginnt der Abendumzug vom Exer aus. Anstelle der Kieler Sprotten spielt die Feuerwehrkapelle. Der Einmarsch erfolgt vom Exer durch die Schützenstraße, Lorentzenstraße, Grabauer Straße, Hamburger Straße, Hindenburgstraße, Marktplatz. Dort findet die Schlußkundgebung statt. Die Ansprache hält Oberstudiendirektor Siepermann.

Der Verlauf des Festes

  • 6 Uhr: Wecken, Spielmannszug des Gymnasiums
  • 45 Uhr: Abholen des Königspaares und des Vogels
  • 8 Uhr: Abholen der Ehrengäste vom Marktplatz
  • 30 Uhr: Beginn des Umzuges
  • 10 Uhr: Beginn der Spiele
  • 15 bis 19.30 Uhr: Kindertanz
  • 20 Uhr: Abendumzug mit anschließender Schlußkundgebung auf dem Marktplatz
  • Ankunft des Abendumzuges etwa um 20.30 Uhr

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.6.1965

 

Sonnabend, 26. Juni 1965

Bitte der Polizei!

Die Oldesloer Polizei bittet die Einwohner dringend, am Montag möglichst keine Fahrzeuge in den Straßen abzustellen, durch die sich der Kinderumzug des Vogelschießens bewegen wird. Parkende Wagen behindern sowohl den Umzug wie den Durchgangsverkehr, mit dessen Lenkung die Polizei ohnehin alle Hände voll zu tun haben wird. Zum Dank für diese Rücksichtnahme stellt die Polizei wieder die beiden berittenen Beamten, die den Festzug hoch zu Roß anführen werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.6.1965

 

Montag, 28. Juni 1965

Sonne, Fahnen, Blumen, Marschmusik und strahlende Kindergesichter

FOTO!!!!!

Ein blauer Himmel, an dem weiße Sommerwolken wie große Wattebäuschen segelten – das bedeutete Kindervogelschießen im Sonnenlicht! Als heute morgen die Spielmannszüge zum Wecken durch die Straßen Oldesloes zogen und Kinder und Eltern aus den Fenstern sahen, sah man nur strahlende und zufriedene Gesichter. Wenig später begannen sich die Straßen allmählich zu füllen. Das alte Königspaar wurde abgeholt, und die Schulen zogen zum Sammelplatz. In den Festzug reihten sich die Repräsentanten der Stadt ein. Am stolzesten marschierten die Kleinsten mit. Immer wieder brachen sie in den Ruf „Hurra“ aus. Überall stand die Bevölkerung Spalier. Als der Festzug den Bürgerpark erreicht hatte, begannen traditionsgemäß die Spiele mit dem Kampf um die neuen Würden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.6.1965

 

Montag, 28. Juni 1965

Lübke eröffnete Bundesjugendspiele

„Deutschland braucht tüchtige und opferbereite Männer und Frauen!“ …

Die Bundesjugendspiele 1965 hat Bundespräsident Lübke im Hamburger Volksparkstadion beim Stadionfest der Hamburger Schulen eröffnet. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesjugendspiele, an denen in diesem Jahr rund fünf Millionen Jugendliche teilnehmen, übernahm der Bundespräsident die Eröffnung dieser größten sportlichen Veranstaltung in der Bundesrepublik.

Lübke nannte es ein Symbol, daß das Volksparkstadion aus den Trümmern einer dunklen Vergangenheit, aus dem Schutt des Bombenkrieges gebaut wurde. Er betonte, auf Freiheit und Freude, wie sie in diesem Sportfest zum Ausdruck komme, könne nur in aktiver Einstellung zum Leben gewonnen werden.

Der Bundespräsident hob die hohe erzieherische Bedeutung des sportlichen Wettkampf der Schulen hervor, der ein Beitrag zur Formung der Persönlichkeit sei. Die Bedeutung von Sport und Spiel für die Ausbildung des Charakters und des Körpers sei in der Gegenwart noch gestiegen, da das schnellere Wachstum Schäden und Krankheiten mit sich bringe. Eine vernünftige und regelmäßig körperliche Betätigung könne viele dieser Schäden abwenden.

Der Bundespräsident stellte fest, die charakterliche Einstellung werde bei Sport und Spiel geprägt, in dem sich der Blick ganz von selbst auf den anderen und die Gemeinschaft richte. Er sagte: „Körperliche Disziplin, ein fester Wille, die Bereitschaft, die eigene Leistung einzuordnen in ein Gemeinschaftswerk, faire Gesinnung, Verantwortungsfreude, Hilfsbereitschaft und Treue sind zugleich die Eigenschaften des guten Sportlers, wie unerläßliche Tugenden eines mündigen Staatsbürgers.“

Lübke hob hervor, wenn Deutschland in der Welt von morgen etwas gelten solle, brauche es tüchtige und opferbereite Männer und Frauen. Die deutsche Geschichte sei eine Chronik, in der sich großartige Leistungen mit Schrecklichem und Verhängnisvollem mischten. Die Lebenskraft und der Charakter des einzelnen und eines Volkes bewiesen sich an der Bereitschaft, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und auch am widrigen Schicksal zu reifen. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.6.1965

 

Dienstag, 29. Juni 1965

Das Kindervogelschießen: Ausdruck der Liebe zur Heimat

Feierlicher Ausklang auf dem Oldesloer Marktplatz

Mit einem dreifachen „Hoch" ließ Oberstudiendirektor Hans-Jürgen Siepermann gestern abend auf dem Oldesloer Marktplatz bei der Abschlußfeier das Hauptkönigspaar Karsten Elß von der Theodor-Mommsen-Schule und Gabriele Meißel von der Stadtschule durch die über 2000 teilnehmenden Kinder ehren.

„Welch ein herrlicher Tag ist uns heute beschieden gewesen!" rief der Redner Kindern und Erwachsenen zu, die den Marktplatz füllten.

Von einem geschmückten Wagen herab sprechend, wies der Oberstudiendirektor, der erstmals bei der Vorbereitung des Kindervogelschießens mitwirkte, darauf hin, wieviel Mühe, Sorgfalt und Liebe auf dieses Fest verwendet worden seien. Allen Helfern dankte er herzlich, insbesondere dem Festausschuß und den Lehrkräften, die die Spiele geleitet und beaufsichtigt hatten, sowie den Behörden, Körperschaften und Organisationen aller Art, nicht zuletzt allen auf dem Marktplatz Erschienenen, die der Veranstaltung einen weiten, volkstümlichen Rahmen gaben. Auch eine Berliner Klasse war im Zuge mitmarschiert, ebenso erlebte eine Gruppe junger Schweden, die in Bad Oldesloe einen Ferienkurs absolvieren, das Kindervogelschießen.

Es besteht heute die Gefahr des Verlustes der Tradition, bemerkte Oberstudiendirektor Siepermann weiter, und entwickelte einige besinnlich stimmende Gedanken. Tradition könne und werde sich halten und jedem Angriff widerstehen, wenn sie einen echten Inhalt habe und vom Geist geprägt sei. Die alte holsteinische Tradition des Kindervogelschießens sei würdig, gepflegt und fortgesetzt zu werden. Letztlich sei dies Ausdruck der Liebe zur holsteinischen Heimat.

Alle sollten auch daran denken, daß die Menschen nur wenig Kilometer von unserem Städtchen, jenseits der Zonengrenze, ihre Traditionen nicht pflegen dürfen oder verfälscht vorgesetzt bekamen. „Das ganze Deutschland soll es sein, in Einigkeit und Recht und Freiheit!" schloß der Redner.

Nach dem Gesang des Schleswig-Holstein-Liedes und der dritten Strophe des Deutschland-Liedes rief Hans-Jürgen Siepermann den Kindern zu: „Und was ist morgen? – Frei-Tag!“ scholl es ihm aus vielen Mündern entgegen.

Die Königspaare

Theodor-Mommsen-Schule:

Klasse VIa: Rüdiger Knoll, Gabriele Epstein; VIb: Nikolaus Stirnat, Doris Kring; VIc: Michael Harder, Gudrun Stolten. Klasse Va: Wolfgang Fester, Ute Wrobel; Vb: Christoph von Jänichen, Christa Rosenberg; Klassen IVa/b: Ernst Lohse, Margit Meyer; Klassen UIIIa/b: Helmut Jänichen, Renate Schmidt.

Stadtschule:

Klasse 1a: Bernd Rode, Marina Främke; 1b: Jochen Tost, Margot Klaar; 1c: Joachim Berndt, Angelika Schuldt, 1d: Bernd Weisig, Roswitha Niemann; Klasse 2a: Bernd Bobsein, Silke Marzischewski; 2b: Jörg Demmler: Ursula Tietgen; 2c: Henning Lehmkuhl, Christiane Reddig; 2d: Volker Schmack, Doris Krause; Klasse 3a: Werner Voß, Marita Wahl; 3b: Stefan Rath, Angela Neitzke; 3c: Hubert Stobbe, Astrid Ulrich; Klasse 4a: Joachim Strahlendorf, Maren Petersen; 4b: Thomas Eckmann, Rosemarie Schulz; 4c: Torsten Korn, Gudrun David; Klasse 5: Klaus-Dieter Affeld, Marina Harms; Klasse 6a: Holger Sandersen, Margret Cords; 6b: Hans-Werner Hildebrand, Monika Röpke; Klassen 7a, 7b, 8a und 8b: Manfred Schade, Angela Butschkau.

Klaus-Groth-Schule:

Klasse 1a: Dieter Reddel, Ingrid Nagel; 1b: Joachim Gensken, Martina Koch; 1c: Andreas Raddatz, Ellen Borsutzki; Klasse 2a: Hans-Jürgen Petersen, Gisela Schnauer; 2b: Norbert Schäfke, Annemone Linkner; 2c: Manfred Neuhaus, Sabine Kornat; Klasse 3a: Hans-Joachim Fabritz, Angelika Hoffmann; 3b: Edmund Motylski, Antje Bahnsen; Klasse 4a: Jörg Doeubler, Maria Stefanec; 4b: Jens Peter Ruwold, Sylvia Böttcher; Klasse 5: Ulf Diethard Wölms, Bettina Gerik; Klasse 6: Eduard Zowislok, Grazina Jesziorny; Klasse 7a: Ingo Pelican, Dorothea Gladasch; 7b: Jürgen Schulz, Evelyn Gaebler; Klasse 8: Peter Reuter, Annegret Schadwinkel.

Königin-Luise-Schule:

Klasse 5a Walter Janne, Evelyn Wiese; 5b: Werner Brockmöller, Petra Poschmann; 5c: Werner Braker, Helga Sellhorn; 5d: Peter Mamero, Renate Spies; Klasse 6a: Uwe Wolgast, Eva-Marie Schmidt; 6b: Wilfried Tost, Angelika Padderatz; 6c: Heinz Grube, Barbara Deutschen; Klassen 7a/b: Manfred Stockhusen; Klasse 8b: Angelika Bergmann.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.6.1965

 

Dienstag, 29. Juni 1965

Seit 40 Jahren dabei

Beim diesjährigen Kindervogelschießen konnte der Hausmeister der Stadtschule, Heinrich Hormann, ein bemerkenswertes Jubiläum feiern. Vier Jahrzehnte durch wirkte er als Organisator des Wettbewerbs, der dem Heimatfest den Namen gegeben hat. 1924 war er als Hausmeister von der Stadt eingestellt worden und in dem folgenden Jahr nahm er beim Kindervogelschießen den Posten ein, den er dann stets mit Umsicht und Liebe ausfüllte. Generationen von Knaben ist er dadurch vertraut geworden. Da Heinrich Hormann im April nächsten Jahres als Beamter pensioniert wird, sorgte er gestern letztmalig in amtlicher Eigenschaft dafür, daß das Schießen auf den Holzvogel ordnungsmäßig und unfallfrei vor sich ging.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.6.1965

 

Mittwoch, 30. Juni 1965

Vom Kollegium verabschiedet

In Anwesenheit des Kollegiums der Königin-Luise-Schule verabschiedete vor Ferienbeginn Rektor Petzinna den nach Afrika ausreisenden Mittelschullehrer Fritz Rehkopf, dankte ihm für die gute Zusammenarbeit und überreichte ihm ein Fachbuch über Laienspiel und einen Blumenstrauß mit den besten Wünschen für seine Tätigkeit als Schulleiter in Karibib.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.6.1965

 

Mittwoch, 7. Juli 1965

Zuschuß für Jahresbericht

Alljährlich gibt die Theodor-Mommsen-Schule einen Bericht für die Elternschaft heraus. Für die Drucklegung in diesem Jahr hat der Magistrat einen Zuschuß von 2400 DM bewilligt. Der Restbetrag soll dem Stiftungsfond der Elternschaft entnommen werden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.7.1965

 

Mittwoch, 7. Juli 1965

Ausschreibung für Oberschulerweiterung

Wie aus dem amtlichen Teil hervorgeht, schreibt der Magistrat für den 3. Bauabschnitt der Erweiterung der Theodor-Mommsen-Schule (Anbau von Nebenräumen für die Turn- und Gymnastikhalle usw.) Gewerke aus.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.7.1965

 

Mittwoch, 7. Juli 1965

Elektroversorgung reicht nicht mehr aus

Durch den Erweiterungsbau ist das Stromnetz der Theodor-Mommsen-Schule überlastet. Für die notwendig gewordene Erneuerung der Elektroversorgung bewilligte der Magistrat rund 3000 DM.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.7.1965

 

Mittwoch, 7. Juli 1965

Ohne Einweihungsfeier

Noch vor den Ferien sind die Räume im Erweiterungsbau der Klaus-Groth-Schule für Lehrzwecke übernommen worden. Magistrat und Schulleitung sind übereingekommen, von einer Einweihungsfeier abzusehen, weil sich die endgültige Fertigstellung nach ihrer Ansicht ungebührlich lange hinauszögert.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.7.1965

 

Montag, 12. Juli 1965

Keine Verzögerung im Gymnastikhallenbau

FDP-Anfrage im Oldesloer Stadtparlament – CDU und SPD sind zuversichtlich

Der 1. Nachtragshaushaltsplan für 1965, den das Stadtparlament verabschiedete, fand nicht die Zustimmung aller Abgeordneten. Die FDP-Fraktion nahm Anstoß daran, daß für den geplanten Bau der Gymnastikhalle für die Stadtschule keine Mittel ausgeworfen sind. Bürgerworthalter Koch und 1. Stadtrat Mahrdt versicherten jedoch, der Bau der Halle werde dadurch nicht verzögert. Sobald die Kosten feststünden, werden die Mittel in einem weiteren Nachtrag bereitgestellt. …

Anfrage der FDP

Zu Beginn der Sitzung hatte Bürgerworthalter Koch einen Antrag der FDP-Fraktion verlesen. Darin äußerte die FDP die Besorgnis, daß das Bauvorhaben Gymnastikhalle Stadtschule nicht genügend Dynamik erfahre. Sie bat um Auskunft über den Stand der Vorbereitungen und den Termin des Baubeginns. Der Bürgerworthalter gab die gewünschte Auskunft sehr präzise. Er wies nach, daß die Vorarbeiten schnell vor sich gehen. Sechs Firmen sind angeschrieben worden. Zwei von ihnen haben die Übernahme des Bauauftrages abgelehnt. Nunmehr ist noch ein Architekt um Pläne für eine Halle aus Fertigbauteilen gebeten worden. Submissionstermin ist der 3. August.

„Keinen praktischen Sinn“

Stadtverordneter Schömer (SPD) äußerte sein Befremden über die Anfrage der FDP. „Hier kann man doch wirklich nicht sagen, daß nicht genügend Dynamik dahintersteckt. Schneller ging es beim besten Willen nicht.“ Der Stadtverordnete fuhr fort: „Derlei Anfragen habe keinen praktischen Sinn. Sie stören die Verwaltung und die Gremien in ihrer Arbeit.“

Weiteren Anlaß zur Kritik sah Stadtverordneter Schömer in dem Verhalten eines von ihm nicht genannten Abgeordneten in Bezug auf den Standort der Großturnhalle. Obwohl sich dieser Stadtverordnete zusammen mit der Mehrheit des Parlamentes für den westlichen Teil des Exers entschieden habe, sei er hinterher an das Ministerium in Kiel mit dem Wunsch nach einem anderen Standort herangetreten. Das habe zu Rückfragen geführt. „Wir dürfen uns nicht wundern, wenn Kreis und Land sauer reagieren und fragen, ob die Oldesloer nicht wüßten, was sie wollen.“

Um 110.000 DM teurer

Stadtverordneter Brall (FDP) beteuerte, daß seine Fraktion mit ihrer Anfrage nicht Publikumswirkung habe erzielen wollen. Seine Kritik am Nachtragshaushaltsplan erstrecke sich nicht nur auf das Fehlen der Mittel für die Stadtschulgymnastikhalle. Er sprach auch seine Verwunderung darüber aus, daß der mit 400.000 DM veranschlagte Sportplatz im Aufschlußgebiet Papierfabrik nunmehr 510.000 DM kosten wird. „Man hat die Bodenuntersuchungen nicht so durchgeführt, wie es jeder ordentliche Kaufmann getan hätte.“

Hierauf antwortete Stadtverordneter Gerlach (SPD): „An sechs verschiedenen Stellen sind Probebohrungen vorgenommen worden. Daß wir dennoch ein falsches Bild über die Bodenbeschaffenheit erhalten würden, war nicht zu erwarten.“ …

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.7.1965

 

Donnerstag, 15. Juli 1965

Klaus-Groth-Schule hat endgültige Gestalt erhalten

Bad Oldesloes modernste Volksschulbau, die Klaus-Groth-Schule an der Königsberger/Breslauer Straße, hat ihre endgültige Gestalt erhalten. Als 1957 der erste Bauabschnitt gerichtet wurde, stand der Rohbau am nördlichen Stadtrand noch inmitten unbebauter Koppeln und Äcker. Inzwischen sind dort so viele Wohnungen in Einzelhäusern, Reihenheimen und Wohnblocks entstanden, daß die Schule Mittelpunkt eines geschlossen besiedelten Gebietes geworden ist.

Nunmehr ist der zweite Bauabschnitt bezogen worden. Er umfaßt elf Klassen- und Fachräume, einen Gruppenraum, ein Lehrer- und ein Konrektorzimmer, ferner eine Lehrküche und einen Werkraum mit den erforderlichen Nebenräumen im Keller.

Die Verbindung zwischen dem Erweiterungsbau und dem Hauptgebäude wird durch einen Trakt hergestellt. Dieser Trakt ist eine Stahlkonstruktion, die ringsum verglast ist und als Pausenhalle dient.

In den Klassen sind sämtliche Wandflächen mit Steinemaille überzogen und die Fußböden mit Linoleumbelag versehen. Die Flure erhielten Keramajol als Wandbelag und Kunststeinfliesen als Fußbodenbelag. Die Toiletten mit gesonderten Treppeneingängen für Jungen und Mädchen befinden sich unterhalb des Verbindungstraktes.

Bei der Lehrküche sind Elektroanschlüsse für Warmwasserspeicher und für Elektroherde sowie Gasanschlüsse für die Herde eingebaut. Im Werkraum wurden, wie in der Lehrküche, Elektroanschlüsse auch für Kraftstrom angebracht. Die Beheizung erfolgt durch eine Warmwasserheizung, die am vorhandenen Heizungsraum erweitert worden ist.

Den Abschluß zum Schulhof zwischen Erweiterungsbau und Turnhalle bildet eine Pergola.

Für Entwurf, Planung und Leitung des Baues war das Stadtbauamt verantwortlich.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.7.1965

 

Mittwoch, 21. Juli 1965

Nachbewilligung für Schuleinrichtung

Da die im Haushalt 1964 mit 100.000 DM veranschlagt Kosten für Inventareinrichtung des Erweiterungsbaues der Klaus-Groth-Schule verbraucht und noch dringende Anschaffungen erforderlich sind, hat das Stadtparlament im ersten Nachtragshaushaltsplan 5000 DM nachbewilligt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.7.1965

 

Mittwoch, 28. Juli 1965

Wieder Schwimmunterricht für Schulkinder

Nachdem in den bereits durchgeführten Ferienschwimmlehrgängen des Kreisschulamtes 410 Kinder das Schwimmen erlernt haben, wird nunmehr ein weiterer Kursus unter Leitung des Mittelschullehrers Goldbeck im Lehrbecken neben der Mittelschule durchgeführt, wo auch während der nächsten beiden Tage um neun und um 14 Uhr Anmeldungen möglich sind. Schulkinder ab sieben Jahren werden gegen eine Gebühr von zwei DM zwölfmal unterrichtet. Heute morgen fanden sich die ersten zehn Lehrgangsteilnehmer ein. Der letzte Lehrgang im Strandbad Poggensee beginnt am Freitag um 8.30 Uhr unter Leitung von Sportlehrer Röper.

STORMARNER TAGEBLATT vom 28.7.1965

 

Mittwoch, 11. August 1965

Siebenjähriger Schüler lief vor Pkw

Vor den Augen seiner Klassenkameraden sprang der siebenjährige Rüdiger H. gegen 12.30 Uhr vom Bürgersteig vor der Klaus-Groth-Schule plötzlich auf die Fahrbahn der Königsberger Straße. Er wurde von dem Volkswagen der jungen Lehrerin Irmgard St. erfaßt und auf den Bürgersteig zurückgeschleudert. Mit erheblichen Kopfverletzungen mußte er ins Krankenhaus gebracht werden. Die Kindergruppe war vom Unterricht in der Klaus-Groth-Schule gekommen. Als der kleine Rüdiger plötzlich auf die Fahrbahn kam, bremste die Lehrerin ihren Volkswagen sofort ab, konnte den Unfall aber nicht mehr verhindern.

STORMANER TAGEBLATT vom 12.8.1965

 

Freitag, 20. August 1965

Auszeichnung für die Mittelschule

Im vergangenen Jahr erwarben 144 Schüler der Königin-Luise-Schule das Sportabzeichen. Das war das zweitbeste Ergebnis unter allen schleswig-holsteinischen Schulen. Aus diesem Anlaß verlieh der Landessportverband jetzt der Königin-Luise-Schule eine Ehrenurkunde und beglückwünschte Lehrer und Schüler.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.8.1965

 

Freitag, 20. August 1965

Sportfest der Oberschule

Heute führt die Theodor-Mommsen-Schule die Bundesjugendspiele durch. Schüler und Schülerinnen trafen sich morgens auf dem Exer bzw. im Travestadion.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.8.1965

 

Donnerstag, 26. August 1965

Die tägliche Sportstunde muß kommen!

Die kritischen Worte des Schriftstellers Rudolf Hagelstange beim kürzlichen Alterstreffen des Deutschen Turnerbundes in Münster sind noch in bester Erinnerung. Er forderte nachhaltig von der Bundesregierung die tägliche Turnstunde und meinte dabei ohne Zweifel auch die Haltungsschäden, die immer wieder in Kindergärten, bei Einschulungsterminen und später bei der Einberufung zum Wehrdienst festgestellt werden.

Die Gründe für Haltungsschwächen: Im Wachstumsalter werden sogenannte „unphysiologische Reize“ gesetzt; beispielsweise durch falsches Sitzen in der Schule. Wenn die Bewegungsarmut nicht ausgeglichen wird, kann sie zu bleibenden Schäden führen, wodurch sich das Gefühl des körperlichen Unvermögens verstärkt. Das hat zur Folge, daß die Kinder keine Freude mehr am Turnunterricht haben und von dieser Stunde befreit werden wollen.

Die Statistiker zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen warten dazu mit erschreckenden Zahlen auf: Von 43.595 untersuchten Jugendlichen hatten nur 27,7 Prozent eine Normalhaltung, 32,2 Prozent leichte, 28,9 Prozent schwere Haltungsschäden. Haltungsverfall war bei 17,1 Prozent, Deformitäten bei 5,6 Prozent der Untersuchten zu entdecken. Der Haltungsverfall der Jugend hat Ärzte und Lehrer in einer Arbeitsgemeinschaft zusammenfinden lassen.

Hauptthema dieser Arbeitsgemeinschaft ist die Haltungserziehung. Die Statistik 1964 weist aus, daß allein in Nordrhein-Westfalen rund 33.000 haltungsgeschwächte Kinder betreut worden sind. Diese Zahl ist so beachtlich, daß sich auch in anderen Bundesländern – zum Beispiel Niedersachsen und Schleswig-Holstein – Arbeitsgemeinschaften gebildet haben.

Die Forderung nach der täglichen Sportstunde bleibt also bestehen! Besondere Schwierigkeiten bei den Bemühungen um den Schulsport gibt es in den Berufsschulen. Die größten Gegner der Leibesübungen in den Berufsschulen sind teilweise die Innungen und Berufsorganisationen.

Die Reihenuntersuchungen bei Schulanfängern haben durchweg ergeben, daß ein Drittel der Kinder gesund, ein weiteres anfällig und das letzte Drittel schließlich sogar krank (!) zur Schule kommt. Dagegen: bei den Jungen an den Volksschulen erhalten etwa 80 Prozent regelmäßig Unterricht in den Leibesübungen, bei den Mädchen sind es etwa 50 Prozent. In den Realschulen betreiben etwa 90 Prozent regelmäßig Leibesübungen.

Die Forderungen Rudolf Hagelstanges sind unzweideutig und zugleich die weiteren Ziele der Lehrer und Ärzte, die gemeinsam diese „Volkskrankheit“ bekämpfen: das Turnen sollte Im Kindergarten stärker betont, die Leibeserziehung im Berufsschulalter mehr aktiviert werden. Und: der Ruf nach weiteren Lehrschwimmbecken und Sportanlagen ist unüberhörbar; aber sie müssen der Öffentlichkeit zugänglich sein.

Was nützt ein wohldurchdachter „Goldener Plan“, wenn der Keim – nicht behobene Haltungsschäden oder –schwächen – nicht bereits im jüngsten Wachstumsstadium erstickt wird? Rainer Benecke

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.8.1965

 

Mittwoch, 8. September 1965

Sporturkunden für Stadtschüler

An den Bundesjugendspielen der Stadtschule nahmen 321 Jungen und Mädchen teil. 113 errangen eine Siegerurkunde (35,2 Prozent) und 15 die Ehrenurkunde des Bundespräsidenten (4,7 Prozent).

Die Ehrenurkunden erhielten:

  • Mädchen: 1. Brigitte Studt (Klasse 6, 66 Punkte), 2. Heidelis Zauft (9, 61), 3. Monika Schröder (9, 58), 4. Karin Kamm (4b, 57,5), 5. Rita Bredow (6b, 56,5), 6. Iris Abraham (5, 55).
  • Jungen: 1. Heinz Hettmann (9, 67,5), 2. Peter Feldsien (8b, 67), 3. Klaus Schuppenhauer (7a, 63,5), 4. Harald Pfennig (6b, 60), 5. Uwe Laatzen (8a, 59,5), 6. Jochen Reher (7b, 58,5), 7. Michael Trampler (7a, 57,5), 8. Reinhard Röhrs (8a, 55), 9. Hartmut Feddern (7b, 55).

Staffelsieger der vierten Klassen (20 mal 50) wurde die Klasse 4c, bei den Klassen 5/6a/6b siegte Klasse 5, aus dem Lauf der Klassen 7a/7b ging die Klasse 7a siegreich hervor.

Die Sieger des 800-Meter-Laufes waren: 1. Heinz Hettmann 2:22,8 Minuten, 2. Burkhard Just 2:27,0, 3. Uwe Laatzen und Hans-Helmuth Behrens 2:30,6.

STORMARNER TAGEBLATT vom 9.9.1965

 

Montag, 13. September 1965

Olympia-Film „Tokio 1964“ in Bad Oldesloe

Nach einem vom Kreisschulamt ausgearbeiteten Spielplan können Erwachsene den Olympia-Film „Tokio 1964“ heute um 20 Uhr als Cinemaskope-FarbtonfiIm auf Breitwand in der Aula der Kreisberufsschule sehen. Die Japaner haben den Film in einer künstlerisch-mutigen Art gestaltet und dabei das Menschliche im Kampf der Athleten besonders hervorgehoben. Vorher im Laufe des Tages finden mehrere Sondervorstellungen für Oldesloer Schulen statt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.9.1965

 

Montag, 13. September 1965

Zum Oberstudienrat ernannt

Studienrat Gerhard Fröhlich von der Theodor-Mommsen-Schule ist zum Oberstudienrat ernannt worden. Neu aufgenommen hat seinen Dienst Studienassessor Forbricht (Fächer: Latein und Geschichte).

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.9.1965

 

Dienstag, 14. September 1965

Festredner Dr. h.c. Mommsen

Die Festansprache auf der diesjährigen Mommsen-Feier unserer Oberschule am 4. Dezember wird Dr. h.c. Ernst Wolf Mommsen, Enkel des großen Gelehrten, halten.

STPRMARNER TAGEBLATT vom 14.9.1965

 

Mittwoch, 15. September 1965

Oberschulerweiterung verzögerte sich

Seit längerer Zeit lagen die Arbeiten am Oberschulerweiterungsbau still. Es war, wie Bürgermeister Barth mitteilte, notwendig geworden, die Baupläne für die Toiletten unter der Pausenhalle zu ändern. Nachdem nunmehr die Voraussetzungen für die Weiterführung der Arbeiten gegeben sind, hat der Magistrat den entsprechenden Auftrag an die Baufirma vergeben. Die Stadt rechnet mit dem zügigen Weiterbau, damit gewisse Unzuträglichkeiten behoben werden können. Gegenwärtig müssen die Oberschüler die Toiletten der Mittelschule benutzen. Wünschenswert wäre auch die baldige Inangriffnahme des nächsten Bauabschnittes, damit die Körpererziehung in der Turnhalle wieder ordnungsgemäß abgewickelt werden kann.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.9.1965

 

Donnerstag, 16. September 1965

Schulkinder sahen Heimatfilm

Heute vormittag hatten viele Schulkinder die Möglichkeit, in zwei Vorstellungen in der Thalia-Filmbühne den Film „Deutsche Heimat im Osten“ zu besuchen. Beide Male war das Kino stark besetzt. Viel Zuspruch fand auch der Olympia-Film „Tokio 1964“, der am Montag und Dienstag in der Thalia-Filmbühne gezeigt wurde. Über 1600 Schulkinder besuchten die insgesamt fünf Vorstellungen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.9.1965

 

Freitag, 17. September 1965

70 junge Radfahrer geprüft

70 Jungen und Mädchen der Stadtschule nahmen an einer freiwilligen Radfahrprüfung teil, auf die sie von Konrektor Krüger und Lehrer Hahn besonders gut vorbereitet worden waren. Der Erfolg blieb nicht aus: 65 bestanden, davon 21 mit „sehr gut“ und 27 mit „gut“. Mit der höchsten Punktzahl qualifizierten sich als beste Radfahrer Peter Feldsien, Volker Kemnitz und Wilfried Schott. Als Lohn für die bestandene Prüfung erhielten die 65 Jungen und Mädchen den Radfahr-Führerschein, eine Plakette und einen Wimpel der Verkehrswacht. Für die besten gab es Ehrenwimpel und Buchpreise.

STORMARNER TAGEBLATT vom 17.9.1965

 

Sonnabend, 18. September 1965

Läufe begeisterten beim Kreisschulsportfest

Am meisten begeisterten bei dem vom Wetter begünstigten Kreisschulsportfest auf der neuen Reinfelder Sportplatzanlage die Läufe. …

(Ergebnisse der Oldesloer SportlerInnen)

Dreikampf

  • Mädchen: 2. Marion Gropp, Mittelschule, 71 Punkte,; 11 Jahre: 1. Marion Gropp, Mittelschule, 71,2, 3. Christel Lehnig, Mittelschule, 60; 17 Jahre: 1. Brigitte Pohl, Mittelschule, 53.
  • Jungen: 1. Hans Heilmann, Berufsschule, 78,5 Punkte, 2. Rüdiger Sluga (Mittelschule, 77,5, 3. Erhard Hiller, Mittelschule, 75.5; 13 Jahre: 1. Eckhard Ahlf, Mittelschule, 75, 2. Werner Teegen Mittelschule, 65,5; 14 Jahre: 1. Erhard Hiller, Mittelschule, 75,5; 15 Jahre: 1. Rüdiger Sluga, Mittelschule, 77,5, 2. Thomas Henkies, Mittelschule, 71,3; 16 Jahre: 1. Hans Heilmann, Berufsschule, 78,5, 2. Ralf Beyer, Berufsschule, 65,5, 3. Hans-J. Hentschel, Berufsschule, 65,5; 17 Jahre: 3. Heino Kröger, Mittelschule, 54; 18 Jahre: 3. Ingo Suhn, Mittelschule, 43.

4 mal 100-Meter-Staffel

  • Volksschulen – Mädchen: 2. Klaus-Groth-Schule 59,5 Sekunden, Jungen: 2. Klaus-Groth-Schule 50,4.
  • Mittelschulen – Jungen: 1. Königin-Luise-Schule 47,4.

600-Meter-Lauf

  • Weibliche Jugend B: 2. Ruth Ebert, Mittelschule, 1:57,9 Minuten, 3. Adelheid Meyer, Mittelschule, 2:04,0.

800-Meter-Lauf

  • Männliche Jugend A: 2. Michael Dorendorf, Berufsschule, 2:22,0 Minuten, 3. Dieter Eggert, Mittelschule, 2:27,2.
  • Männliche Jugend B: 1. Claus Sietz, 2:13,8 Minuten, 2. Bernd Schröder, Mittelschule, 2:16,0. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.9.1965

 

Sonnabend, 18. September 1965

Rundgang durch Schulanbau

Rektor Volkmann hat Freunde der Klaus-Groth-Schule zu einer Besichtigung des Erweiterungsbaues eingeladen. Sie findet am kommenden Freitag um 17 Uhr statt. Gesang des Schulchores und einige Ansprachen werden der Besichtigung vorausgehen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 18.9.1965

 

Dienstag, 21. September 1965

Besserer Start für die Sextaner

Jetzt Schulversuch in den Gymnasien – Vorbild: Verfügungsstunde

Kiel. Einen besseren Start bei der Umstellung vom Volksschulbetrieb aufs Gymnasium will Schleswlg-Holstein den Zehn- und Elfjährigen ermöglichen. Kultusminister von Heydebreck hat in einem Erlaß an die Oberstudiendirektoren der Gymnasien den Weg für einen Schulversuch geöffnet. Von ihm darf eine Verbesserung des Schulerfolges in den Eingangsklassen erwartet werden.

Es sei immer wieder erwogen werden, wie der Schulerfolg dadurch verbessert werden könnte, daß den Sextanern der Beginn in der ihnen ungewohnten Welt des Gymnasiums und seines Fachunterrichts erleichtert wird. Ein Versuch in dieser Richtung war die vor einigen Jahren eingeführte „Verfügungsstunde“ in der Sexta.

Sie ist von den Schulen positiv beurteilt worden. Um den Schülern in den entscheidenden Übergangsklassen durch die Sicherung der neu erworbenen Kenntnisse einen besseren Start zu geben und ihr Fortkommen in den aufsteigenden Gymnasialklassen zu erleichtern, kann künftig jede Sexta, die mehr als 25 Schüler hat, in zwei Lehrfächern in zwei Unterrichtsgruppen aufgeteilt werden.

Dies soll so geschehen, daß keine wesentlichen Leistungsunterschiede zwischen den beiden Gruppen entstehen können. Die Teilung findet einerseits in der Fremdsprache und andererseits in Deutsch oder Mathematik statt.

Wird die Mathematik mehr in der herkömmlichen Weise unterrichtet, so sollte die Teilung im Deutsch-Unterricht bevorzugt werden. Das sollte vor allem dort geschehen, wo nach den örtlichen Gegebenheiten zu vermuten ist, daß die Pflege der deutschen Sprache einer besonderen Intensität bedarf. Wird aber die Mathematik unter Heranziehung der modernen Mengenlehre unterrichtet, so muß die Teilung in diesem Fach stattfinden.

Beide Fachunterrichtsgruppen werden von demselben Lehrer unterrichtet. Da die Unterrichtsintensität auf diese Weise wächst, soll die Stundenzahl für jeden Gruppenunterricht herabgesetzt werden. Das gilt für die Fremdsprache von sechs auf fünf Wochenstunden, für Deutsch von fünf auf vier Wochenstunden und für Mathematik von vier auf drei Wochenstunden.

In altsprachlichen Gymnasien können die Sexten geteilt werden, die mehr als 30 Schüler haben. Der Versuch soll durch gemeinsame Konferenzen der Lehrer der beteiligten Sexten einer Schule begleitet werden, die dem Erfahrungsaustausch dienen. Die Direktoren wurden gebeten, zum 1. März 196 den Versuch kritisch zu würdigen.

Für den Fall, daß das Ergebnis positiv beurteilt wird, ist daran gedacht, den Versuch in der Quinta fortzusetzen und ihn dann für diese Fächer abzuschließen. Es wird dann auch zu erwägen sein, ob er in der Quarta auf dem Gebiet der zweiten Fremdsprache weitergeführt werden sollte.

Der Erlaß beschäftigt sich auch mit den Schwierigkeiten, die sich der Durchführung des Versuchs entgegenstellen könnten; sie liegen im Raumproblem und auf personellem Gebiet. Der Erlaß gibt Anregungen, wie solchen Schwierigkeiten im örtlichen Rahmen begegnet werden könnte, und empfiehlt, den Versuch am 1. Oktober 1965 zu beginnen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.9.1965

 

Mittwoch, 22. September 1965

Maßnahmen gegen Lehrermangel beraten

An einer mehrtägigen Dienstversammlung der Regierungs- und Kreisschulräte auf der Insel Helgoland nahmen auch Stormarns Schulräte Heinrich Lüth und Wilhelm Strech teil. Zur Diskussion standen u.a. die Einstellung von reinen Gymnastiklehrerinnen für den Dienst an Volksschulen, die Ausbildung von Fach- und Aushilfslehrern nach den Vorbildern der Bundesländer Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sowie eine Neuordnung der Ausbildung für Mittelschullehrer mit einem 18 Monate dauernden Vorbereitungsdienst.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.9.1965

 

Mittwoch, 22. September 1965

Klaus-Groth-Schule in Kürze zu besichtigen

Die Öffentlichkeit wird, wie Rektor Johannes Volkmann mitteilte, bald Gelegenheit erhalten, den Erweiterungsbau der Klaus-Groth-Schule zu besichtigen. Am Freitagnachmittag wird zunächst einmal ein Rundgang mit einem Kreis geladener Gäste stattfinden.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.9.1965

 

Freitag, 24. September 1965

Die schönste Schule der Kreisstadt vollendet

In sieben Jahren 1,7 Millionen DM aufgewandt – Besichtigung des Erweiterungsbaues

Viele lobende Worte über die gelungene Verbindung von Zweckmäßigkeit und Schönheit im Erweiterungsbau der Klaus-Groth-Schule äußerten die Gäste, die von der Schulleitung zu einer offiziellen Besichtigung eingeladen worden waren. Der Besichtigung ging eine kleine Feier in der Verbindungshalle zwischen Haupt- und Parallelbau voraus.

Volkslieder und Lieder von Klaus Groth stimmten die Feier ein. Der frisch vorgetragene Chorgesang wurde temperamentvoll und sicher von Konrektor Hammer geleitet.

Rektor Volkmann begrüßte die Gäste und besonders als Vertreter des Kreises Schulrat Lüth, Kreisbaudirektor Schultz und Mitglieder des Kreisschul- und Kulturausschusses, als Repräsentanten der Stadt Bürgerworthalter Koch und Bürgermeister Barth, ferner Stadträte, Stadtverordnete und Vertreter der Stadtverwaltung.

Schulrat Lüth beglückwünschte in seiner Ansprache die Stadt zu ihrer schönen neuen Schule und betonte, daß die Kosten für einen derartigen Bau nicht gering seien und deshalb Mut dazu gehört habe, ihn zu errichten. Er sprach die Hoffnung aus, daß die Bevölkerung die Schule als die ihrige betrachten möge.

Der Vorsitzende des Schul- und Kulturausschusses der Stadt, Amtmann Georg Schömer, gab einen Überblick über die zum Ausbau der Schule notwendigen Maßnahmen. Marksteine der Errichtung des Baukomplexes seien gewesen:

  • Frühjahr 1958: Einweihung des 1. Bauabschnitts
  • Februar 1961: Einweihung der Turnhalle
  • Mai 1963: Baubeginn des 2. Bauabschnitts
  • Mai 1964: Richtfest
  • Ostern 1965: Inbetriebnahme der Klassenräume
  • Herbst 1965: Fertigstellung des Baukomplexes

Als Kosten nannte Georg Schömer:

  • Baukosten 1. Bauabschnitt 503.000 DM
  • Einrichtung 1. Bauabschnitt 60.000 DM
  • Baukosten Turnhalle 244.000 DM
  • Einrichtung Turnhalle 20.000 DM
  • Baukosten 2. Bauabschnitt 775.000 DM
  • Einrichtung 2. Bauabschnitt 100.000 DM
  • Gesamtkosten 1.702.000 DM

Mit diesem beträchtlichen Kostenaufwand habe der Schulträger bewiesen, daß ihm die Volksschulen genauso am Herzen lägen wie die weiterführenden Schulen. Der Redner wies weiter darauf hin, daß auf die Stadt neue Schullasten zukämen. Er führte dabei den

  • Bau der Gymnastikhalle bei der Stadtschule,
  • die Errichtung der Großturnhalle,
  • den Neubau der Sonderschule,
  • das Raumbedürfnis der Mittelschule und
  • auf weitere Sicht das des Gymnasiums an.

Danach sprachen Oberstudiendirektor Siepermann und Pastor Eckeberg der Schule ihre Glückwünsche aus. Abschließend würdigte Rektor Volkmann die Leistungen aller Beteiligten und sprach namens des Lehrerkollegiums, der Elternschaft und der Schüler Worte des Dankes. Er hob hervor, daß nun jede Klasse ihren eigenen Klassenraum habe, daß die Schule über die erforderlichen Fachräume verfüge und besonders der Werkraum, die Hauswirtschaftsküche und der kombinierte Zeichen- und Musikraum der Schule neue Möglichkeiten geben. Von der baulichen Seite seien nun alle Voraussetzungen für ein gedeihliches Arbeiten gegeben.

Bei der folgenden Besichtigung wurde von den Gästen die Überzeugung geäußert, daß die für den Schulneubau ausgesetzten Mittel zweckmäßig verwendet worden seien. Die Anordnung der Räume sei so erfolgt, daß der größtmögliche Nutzen erzielt wurde. Anerkannt wurden die geschmackvolle Gestaltung der Klassenzimmer und Flure. Zum ansprechenden Aussehen des Neubaus tragen der Blumenschmuck aus dem Schulgarten und die Schülerarbeiten bei, die in reicher Zahl und phantasievoll zusammengestellt den Schulräumen einen lebendigen Charakter verliehen. Die Ausstattung des Werkraums und der Hauswirtschaftsküche wurden lobend hervorgehoben. Eine vielgehörte Meinung war, daß im Schulneubau durchaus kein Aufwand getrieben worden sei, sondern daß man bei dem Notwendigen in richtiger Weise moderne Formen gewählt habe. Die Besichtigung schloß mit der einmütigen Feststellung, daß der Bau wohlgelungen sei.

Wie uns ergänzend von der Schulleitung mitgeteilt wird, hat die Bevölkerung nach den Herbstferien Gelegenheit, den Schulneubau zu besichtigen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.9.1965

 

Freitag, 24. September 1965

Zweiter Konrektor

Die Klaus-Groth-Schule hat einen zweiten Konrektor erhalten. Die neu eingerichtete Stelle wurde mit Lehrer Jürgen Hammer besetzt, dem Schulrat Heinrich Lüth bei der Schulbesichtigung die Ernennungsurkunde übergab und seine Glückwünsche zur Beförderung aussprach.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.9.1965

 

Sonnabend, 25. September 1965

Herzlicher Dank an scheidende Rektorin

In sehr persönlicher und herzlicher Weise verabschiedete die Stadtschule in Bad Oldesloe ihre Rektorin Frau Emma Mohr, die kurz vor Vollendung des 63. Lebensjahres nach fast 20jähriger Leitung der Schule in den Ruhestand trat. Das Lehrerkollegium unter Leitung von Konrektor Erich Klimitz sang ein Herbstlied, das oft während der vergangenen Jahre am 22. Oktober zum Geburtstag der Rektorin in den Schulräumen erklungen war. …

Das neu hergerichtete Treppenhaus der Schule (man sagt, es sei ihr schönster Raum) war festlich mit leuchtenden Herbstblumen geschmückt. Auf den Treppenstufen saßen immer zwei Kinder aus jeder der 22 Klassen als Abgesandte der insgesamt 763 Schüler und Schülerinnen. Jedes hielt eine langstielige Rose in der Hand, die es am Schluß der Feier der scheidenden Rektorin mit einem Wort des Dankes oder einem mehr oder weniger verlegenen Lächeln überreichte.

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Schulrat Heinrich Lüth bezeichnete die Pädagogin als einen Menschen, der sich ganz und gar seine Aufgabe unterstellt hatte, der immer in seine Mitarbeiter und in die Kinder festes Vertrauen setzte und oft fast zu sehr betroffen war, so daß er seine Kräfte weitgehend verzehrt hat. Dem Dank der Landesregierung und des Kreisschulamtes fügte der Schulrat seinen persönlichen Dank für vielen Jahre guter Weggenossenschaft hinzu. Lobende Worte für die zielbewußte und sachliche Art der Arbeit im städtischen Schul- und Kulturausschuß äußerste dessen Vorsitzender Georg Schömer, der zugleich im Namen des Bürgerworthalters und des Bürgermeisters Frau Mohr eine frohe Botschaft mitteilte: „Der Bau der Gymnastikhalle steht kurz vor Beginn. Alle Weichen sind gestellt. Sie können sich bald davon überzeugen, daß dieser Traum Wirklichkeit wird.“ Abschiedsworte sprachen dann Elternvertreter Friedrich Kamm, Rektor Johannes Volkmann von der Klaus-Groth-Schule, Rektor Gerhard Hartmut von der Sonderschule, Lehrer Horst Kühne für den Ortslehrerverein (GEW) und Konrektor Hans-Georg Krüger namens des Kollegiums. Konrektor Klimitz schließlich hielt Rückblick auf 17 Jahre gemeinsamer Arbeit. In dieser Zeit waren 40 Lehrer an der Schule tätig. 40 Menschen mit Haken und Ösen; nicht unter den Berufskollegen habe die Schulleiterin die Orientierung gesucht, sondern unter den Menschen. Zu Frau Mohr gewandt, sagte Konrektor Klimitz: „Sie liebten nicht den Anzug von der Stange. Sie schätzen die Mittelmäßigkeit nicht.“ Für die Zukunft wünschte er: Nicht Zerren an der Erinnerung, sondern weiter Menschen Schutz und Hilfe geben, wenn sie verlangt wird.

Die Rektorin erwiderte temperamentvoll, daß sie weiter Anteil an der Schule nehmen werde, auch wenn sie nach Pforzheim umsiedele. Groß war ihre Freude an schönen Abschiedsgaben, wie Blumen, Bücher, Bilder, Schülerarbeiten und als besonders wertvolles Geleit auf den Weg in die Ferne ein von den Lehrern zusammengestellter Bildband, der das Leben der Schule über viele Jahre hin widerspiegelt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.9.1965

 

Sonnabend, 25. September 1965

Nach 28 Jahren Abschied von der Oberschule

Der lebens- und dienstälteste Lehrer der Theodor-Mommsen-Schule, Studienrat Arthur Werner, trat in den Ruhestand. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin fand seine Verabschiedung nur im kleinen Kreise und nicht, wie dies sonst üblich ist, in Anwesenheit der ganzen Schulgemeinde statt.

Oberstudiendirektor Hans-Jürgen Siepermann würdigte das 28jährige Wirken des verdienten Pädagogen allein an der Oldesloer Oberschule. Insgesamt war Studienrat Werner über 40 Jahre im Schuldienst. Ganze Generationen von Schülern verdanken ihm, so betonte der Direktor, ihre Einführung in die lateinische und die französische Sprache und ihre Kenntnisse und Erkenntnisse geschichtlichen Werdens und geschichtlich-politischer Zusammenhänge. Bürgermeister Hermann Barth, der den scheidenden Studienrat den Dank der Stadt übermittelte, sprach sein Bedauern darüber aus, daß der Pensionär nun Bad Oldesloe verläßt. Er gab ihm ein Bild der alten Kranbrücke mit auf den Weg. Mit herzlichen Worten des Dankes und guten Wünschen für den Feierabend schlossen sich Studienrat Fritz Alshuth im Namen des Lehrerkollegiums, der Elternbeiratsvorsitzende Dr. Clamann und ein Vertreter der Schülerschaft an. Sie überreichten dem scheidenden Lehrer Blumen und Bücher. Bewegt dankte er.

STORMARNER TAGEBLATT vom 27.9.1965

 

Donnerstag, 7. Oktober 1965

Besichtigung der Klaus-Groth-Schule

Am kommenden Sonntag steht die Klaus-Groth-Schule für die Bevölkerung zur Besichtigung in der Zeit von 14 bis 17 Uhr offen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.10.1965

 

Donnerstag, 14. Oktober 1965

Gymnasiasten am Schraubstock

Dem Theodor-Mommsen-Gymnasium in Bad Oldesloe, dessen Unterricht seit langem durch Um- und Erweiterungsbauten beeinträchtigt ist, steht seit kurzem ein sehr zweckmäßig und komplett eingerichtete Werkraum im Erdgeschoß eines der beiden Anbauten zur Verfügung. Jeweils zwei bis drei Schüler arbeiten an den Tischen. Sie haben immer dann Werkunterricht, wenn für die Mädchen ihrer Klassen Nadelarbeiten auf dem Stundenplan stehen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 14.10.1965

 

Sonnabend, 16. Oktober 1965

Rektorenstelle ausgeschrieben

Drei Bewerbungen sind bisher beim Kreisschulamt auf die Ausschreibung der Rektorenstelle an der Stadtschule im Nachrichtenblatt des Kultusministers eingegangen. Der Posten ist seit der Pensionierung der langjährigen Rektorin Frau Mohr zu Beginn der Herbstferien unbesetzt. Bei der Neubesetzung hat die Stadt als letzte Instanz des Recht, aus drei Vorschlagen des Kultusministers ihre Auswahl zu treffen. Noch ist die Bewerbungsfrist nicht abgelaufen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.10.1965

 

Sonnabend, 16. Oktober 1965

Volksbund wendet sich an die Jugend

Unter Vorsitz von Bürgermeister Barth fand im Sitzungsaal des Rathauses eine Besprechung über die Durchführung einer Werbeaktion des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. am 10. November in den Schulen statt. Daran nahmen auch der stellvertretende Kreisvorsitzende Hans Brunsen und der Ortsvorsitzende Heinrich Lüth teil. Die Aktion soll dazu dienen, insbesondere bei der älteren Schuljugend ein ehrenvolles Gedenken an die deutschen Gefallenen wachzuhalten. Zu diesem Zweck wird die Landesgeschäftsführerin des Volksbundes, Bunsen, in den Oldesloer Schulen sprechen. Auch ein Film mit dem Titel „Gräber an den Straßen Europas“ wird gezeigt. Den Tag beschließt eine von Gesang und Rezitation umrahmte Veranstaltung in der Aula der Oberschule. In den Gemeinden Reinfeld, Glashütte und Lütjensee werden ebenfalls derartige Werbeveranstaltungen organisiert.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.10.1965

 

Dienstag, 19. Oktober 1965

Jetzt macht das Lernen viel mehr Spaß

Die Klaus-Groth-Schule ist Bad Oldesloes schönster und modernster Volksschulkomplex. Kürzlich hatten die Eltern und andere interessierte Einwohner Gelegenheit, die Räume zu besichtigen.

Hier ein Blick in den Verbindungsgang zwischen dem Neben- und dem Haupttrakt. Es hat gerade zur Pause geläutet, einige Jungen und Mädchen sind schon auf dem Wege nach dem Schulhof. In der Mitte Rektor Johannes Volkmann.

Nicht nur mit Säge und Hammer lernen die Jungen in dem modernen Werkraum umzugehen, sondern ihnen stehen auch elektrische Geräte, wie Bohrer und Schleifmaschine zur Verfügung.

Den Tätigkeitsdrang der Jungen, auf unserem Bild sind es Schüler der achten Klasse, lenkt Werklehrer Zachen in die richtigen Bahnen. So entstehen unter den fleißigen Händen der jungen Oldesloer u.a. Marionettenfiguren für eine Puppenaufführung.

Kochunterricht in dem großen, hellen Unterrichtsraum für Hauswirtschaft. Hier finden die Schülerinnen das Handwerkszeug für ihren künftigen Beruf, den der Hausfrau. Was sie wissen müssen, um gut kochen zu lernen, sagt ihnen ihre Lehrerin.

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In dieser Stunde unterrichtet Frau Hoffmann (links) zwölf Schülerinnen der achten Klasse.

STORMARNER TAGEBLATT vom 19.10.1965

 

Mittwoch, 20. Oktober 1965

Als Referenten auf dem Scheersberg

Schulrat Heinrich Lüth und Mittelschullehrer Gerhard Fenner nahmen als Referenten an dem zwölften Lehrgang zur Lehrerfortbildung „Verkehrserziehung in der Schule“ auf dem Jugendhof Scheersberg teil, die das Kieler Verkehrsministerium und die Landesverkehrswacht veranstalteten. Schulrat Lüth referierte zum Thema „Das didaktische Anliegen der Verkehrserziehung“und der Stormariner Kreisfachberater für Verkehrserziehung, Fenner, zeigte an Beispielen, wie man die Verkehrserziehung in den Unterricht einbauen kann.

STORMARNER TAGEBLATT vom 20.10.1965

 

Freitag, 22. Oktober 1965

Schulklasse arbeitete auf dem Friedhof

Ihren Wandertag benutzte die Klasse 10c der Mittelschule dazu, Gräber auf dem Neuen Friedhof, für die keine Angehörigen mehr sorgen können, in einen ordentlichen Zustand zu bringen. Gärtner Hugo Erdmann führte die Aufsicht. Die Schüler kamen mit dieser guten Tat der Anregung ihres Klassenlehrers Gustav Hafemann nach.

STORMARNER TAGEBLATT vom 22.10.1965

 

Montag, 25. Oktober 1965

Stadtverordnete stellten unbequeme Fragen

… Wann Turnhalle für Stadtschule?

Warum wird nicht mit dem Bau der Turnhalle für die Stadtschule begonnen? – Wer trägt die Kosten für den Empfang nach dem Erntedankgottesdienst der Landesregierung im „Oldesloer Hof“? – Wie ist es möglich, daß mitten in der Stadt offene Abwassergräben existieren, die zur Rattenplage führen? – So lauteten einige der Fragen, die Stadtverordnete in der Sitzung im Rathaus stellten, nachdem sie die Mehrzahl der Vorlagen – überwiegend Planungsangelegenheiten – einstimmig verabschiedet hatten.

„Es ist eine Schande, daß sich im Turnhallenbau für die Stadtschule noch nichts gerührt hat“, sagte Stadtverordneter Willi Wigger (CDU). Er richtete an der Stadtbauamt die Frage, woran das liege. Stadtbaumeister Walter Heinemann: „Die Planung ist lange fertig, die Ausschreibung ist abgeschlossen. Mehrere Angebote sind eingegangen. Nun liegt die Angelegenheit beim Finanzausschuß. Die Frist zur Erteilung des Zuschlags ist bereits abgelaufen. Hierauf habe ich die Kämmerei aufmerksam gemacht.“ …

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.10.1965

 

Dienstag, 26. Oktober 1965

Lehrer haben Freude an Spiel und Sport

Der vor einem Jahr vom Kreisfachberater für Leibeserziehung ins Leben gerufene Lehrersport erfreut sich reger Teilnahme von Lehrern aller Schulgattungen, die nicht Sportfachlehrer sind und sich durch Spiele beweglich und gesund erhalten wollen. Gymnastische Lockerungsübungen, Faust-, Volley- und Basketballspiele sind das Kernstück der sportlichen Betätigung jeweils mittwochs von 15 bis 16.30 Uhr in der Turnhalle der Mittelschule. Dieser Sport der offenen Tür soll Ausgangspunkt für den „Zweiten Weg“ für Nichtorganisierte werden, die Freude an Sport und Spiel haben.

STORMARNER TAGEBLATT vom 26.10.1965

 

Freitag, 29. Oktober 1965

Freundeskreis der Oldesloer Schüler in Hamburg trifft sich

Ein Essen bildet den Auftakt der festlich gestalteten November-Zusammenkunft des Freundeskreises der Oldesloer Schüler in Hamburg, die am kommenden Mittwoch um 20 Uhr im Restaurant Patzenhofer am Stephansplatz stattfindet. Anmeldungen nimmt Buchhändler Hans Werner Meyer in der Bahnhofstraße 53 entgegen. Am kommenden Montag trifft sich der Vesdoro-Stammtisch um 20 Uhr im Gasthaus Wigger.

STORMARNER TAGEBLATT vom 29.10.1965

 

Dienstag, 2. November 1965

Viele Kinder, wenig Eltern

Etwa 30 Schulklassen besuchten an vier Tagen der vergangenen Woche die Buchausstellung im Jugendheim anläßlich der Jugendbuchwoche. Die Stadtbücherei stellte in Zusammenarbeit mit der Büchereizentrale in Rendsburg Bücher aus, die sich die Kinder wünschen und die die Eltern schenken sollten. Die jungen Besucher waren zwischen sechs und 15 Jahre alt. Für das erste und zweite Schuljahr der Oldesloer Volksschulen sowie für die fünfte Klasse der Mittelschule und die Sexta des Gymnasiums las Gertrud Mielitz (Rendsburg) aus Büchern vor. Nicht nur aus der Kreisstadt kamen die Schulklassen, sondern auch aus Bargfeld, Reinfeld und Rethwischfeld. Etwas enttäuscht war die Bibliothekarin Fräulein Suhr über die recht geringe Anteilnahme der Eltern. Nur etwa 50 Eltern haben sich die Ausstellung angesehen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 2.11.1965

 

Donnerstag, 4. November 1965

„Die Jahreszeiten“ in der Oberschule

Studienrat Alshuth bereitet mit dem Schulchor des Gymnasiums die Aufführung des Haydn-Oratoriums „Die Jahreszeiten“ vor. Sie ist für den 3. Dezember im Rahmen des Theodor-Mommsen-Festes vorgesehen. Die Solopartien übernehmen Käthe Möller-Siepermann (Bad Oldesloe), Günther Pods (Eutin) und Claus Ocker (Bremen). Ferner wirken die Hamburger Symphoniker mit.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.11.1965

 

Dienstag, 16. November 1965

Mittelschüler frieren nun nicht mehr

In den neun Klassenräumen des Mittelschul-Neubauflügels herrschten gestern Temperaturen von nur elf bis 14 Grad. Stadtverordneter Behrendt (GDP) fragte am Abend im Stadtparlament an, warum der ausgefallene Heizungskessel noch nicht wieder instandgesetzt sei. Der Auftrag dazu sei längst vergeben worden. Die Anfrage blieb ohne Antwort. Wie wir heute von der Schule erfahren, wird seit gestern an dem Heizungskessel gearbeitet. Heute sind alle Räume ausreichend beheizt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.11.1965

 

Dienstag, 23. November 1965

Tischtennis-Schulmeisterschaften des Gymnasiums

  • Klasse I (über 15 Jahre): 1. Jürs, 2. Elten (beide VfL), 3. Benthien und Krause (VfL).
  • Klasse II (15 Jahre und jünger): 1. Arndt, 2. Pachert, 3. Kleber und Mikschas (alle VfL).
  • Mädchen: 1. C. Wittkowski, 2. H. Wittkowski, 3. Ebell (alle VfL) und von Jenisch.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.11.1965

 

Dienstag, 23. November 1965

Theodor-Mommsen-Gymnasium siegte

Im (Anm.: Tischtennis-) Vergleichskampf Stormarnschule Ahrensburg gegen Theodor-Mommsen-Schule Bad Oldesloe trennten sich die Jungen 6:9 und die Mädchen 2:7. Während der Sieg bei den Jungen hart umkämpft war, gewannen die Oldesloer Mädchen ganz sicher.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.11.1965

 

Mittwoch, 24. November 1965

Kreisschulsportfest im Farbfilm

In der Oldesloer Mittelschule tagte der Arbeitsausschuß zur Durchführung der Sommerbundesjugendspiele. Die Programmgestaltung mit Dreikämpfen, Läufen, Staffeln für Landschulen und Rundenstaffeln für weiterführende Schulen sollen auch weiterhin durch Spiele und Volkstänze aufgelockert werden. Anschließend zeigte der Fachberater für Leibeserziehung Bernhard Nowak einen Farbfilm, den der langjährige Mitarbeiter der Kreisbildstelle, K.-R. Stupka aus Harksheide vom Kreisschulsportfest in Reinfeld gedreht hat. Der Film steht den Schulen im Januar nächsten Jahres zur Verfügung.

STORMARNER TAGEBLATT vom 24.11.1965

 

Donnerstag, 25. November 1965

Turnhalle wird geheizt

Die infolge der Umbauten nicht mehr heizbare Oberschulturnhalle wird durch eine provisorische Anlage beheizt werden, damit der Tonbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Der Magistrat bewilligte für diesen Zweck 3800 DM. Hierin sind die Betriebskosten nicht eingerechnet.

STORMARNER TAGEBLATT vom 25.11.1965

 

Montag, 29. November 1965

118 Kinder lasen um die Wette

Plattdeutsches Vorlesen mit Kaffeetafel in der Ahrensburger Mittelschule

Ahrensburg. Mit Eifer und vor allem mit beachtlichem Können bewarben sich 118 Kinder im Alter von zehn bis 16 Jahren um die Siegerpreise beim plattdeutschen Vorlesen in der Mittelschule. Sie kamen aus den Kreisen Pinneberg, Segeberg, Lauenburg und Stormarn.

Bei der Bewertung standen die als Punktrichter tätigen zahlreichen Lehrkräfte vor einer nicht immer leichten Aufgabe, da in manchen Fällen die Punktunterschiede nur Zehntel oder Hundertstel betrugen.

Die jeweils drei besten der vier Vorlesegruppen sind:

  • Gruppe I (10/11 Jahre alt): 1. Kerstin Rieder (Ahrensburg), 2. Christian Hormann (Bad Oldesloe), 3. Angela Jürgensen (Elmshorn).
  • Gruppe II (12 Jahre alt): 1. Klaus Rudolf Hachmann (Elmshorn), 2. Bärbel Bremer (Ahrensburg), 3. Elisabeth Lohse (Elmshorn).
  • Gruppe III (13/14 Jahre alt): 1. Kenrick Wills (Bad Oldesloe), 2. Angelika Gräpel (Bad Oldesloe), 3. Marlies Freese (Elmshorn).
  • Gruppe IV (15/16 Jahre alt): 1. Gudrun Mergenthaler (Ahrensburg), 2. Klaus Gerken (Bad Oldesloe), 3. Margret Steffens (Elmshorn).

Bürgervorsteher Nonne überreichte jedem ein plattdeutsches Buch.

Eine große Anzahl von Kindern lag nur minimal hinter den Leistungen der Sieger zurück. Auch ihnen sagte man Dank und Anerkennung. Es ging kein Kind mit leeren Händen nach Hause.

Jugendkrinkbaas Hafemann teilte mit, daß im Mai 1966 die vier ersten Sieger an einem Lesewettbewerb in Aurich/Ostfriesland teilnehmen werden. Dort wird ein Landesentscheid ausgetragen. …

Dank gebührt, so betonte Gustav Hafemann (Bad Oldesloe) nicht nur den lesenden Kindern, sondern auch den Schulen und den Eltern, ferner den einzelnen Schulämtern und den Kreis Jugendpflegern, nicht zu vergessen die Stadtverwaltungen, die bisher jeden Vorleserwettbewerb tatkräftig unterstützt haben. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.11.1965

 

Dienstag, 30. November 1965

Künftig auch Schulkindergärten

Zur Förderung von noch nicht schulreifen Kindern

Kiel. Im Verlauf der Sitzung des Landtages … sagte Innenminister Schlegelberger, daß sich die Beteiligung der Gemeinden an der Kraftfahrzeugsteuer im Grundsatz bewährt habe. …

Einstimmig verabschiedete anschließend der Landtag das Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Unterhaltung und Verwaltung der öffentlichen Schulen in zweiter Lesung endgültig. Wesentlicher Inhalt des Gesetzes ist, daß an Volksschulen mit Genehmigung der Schulaufsichtsbehörde Schulkindergärten eingerichtet werden können. Sie dienen der Förderung der Kinder, die schulpflichtig, aber noch nicht schulreif sind und gelten im Sinne dieses Gesetzes als Teile der Volksschule.

Weiter sieht das Gesetz vor, daß als Dörfergemeinschaftsschulen Volksschulen, die gleichzeitig für mehrere Ortschaften gelten, anerkannt werden. Bei der Entscheidung über Landes- und Kreisbeihilfen und Baubeiträge ist die Entwicklung zu Dörfergemeinschaftsschulen besonders zu fördern. Der Antrag der SPD-Fraktion, nach dem die Kreise Zuschüsse oder Darlehen zu den Beförderungskosten nach den Dörfergemeinschaftsschulen in bestimmten Fällen zahlen sollen, wurde vom Plenum abgelehnt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.11.1965

 

Dienstag, 30. November 1965

Zu Mittelschullehrern ernannt

Rektor Petzinna überreichte zwei Lehrkräften der Königin-Luise-Schule, Fräulein Hensel und Lehrer Süß, die Urkunde der Landesregierung über die Ernennung zum Mittelschullehrer. Damit ist zugleich die lebenslängliche Anstellung ausgesprochen. Fräulein Hensel hatte die zweite Prüfung in Deutsch und Erdkunde mit „gut“ bestanden, während Lehrer Süß, der vorher längere Zeit an der Matthias-Claudius-Schule in Reinfeld tätig war, die Prüfung für das zweite Fach Musik an der Hochschule in Kiel erfolgreich ablegte.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.11.1965

 

Dienstag, 30. November 1965

Stadt gewährte Ausfallgarantie

Für die Aufführung des Oratoriums „Die Jahreszeiten“ beim Theodor-Mommsen-Fest des Gymnasiums übernahm die Stadt eine Ausfallgarantie bis 1000 DM.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.11.1965

 

Mittwoch, 1. Dezember 1965

Schulneulinge müssen angemeldet werden

Anfang dieses Monats müssen die Schulneulinge für das Jahr 1966 angemeldet werden. Die Termine sind in der Klaus-Groth-Schule am Montag und Dienstag, in der Stadtschule am Mittwoch, Donnerstag und Freitag kommender Woche.

STORMARNER TAGEBLATT vom 1.12.1965

 

Freitag, 3. Dezember 1965

„Ist Sprache ein Verständigungsmittel?“

So lautet das Thema des Festvortrages, den Oberstudiendirektor Siepermann morgen Vormittag beim Theodor-Mommsen-Fest in der Aula des Gymnasiums halten wird. Die Aufführung des Haydn-Oratoriums „Die Jahreszeiten“ leitet heute das Fest ein. Den Ausklang bildet morgen abend ein Ball der Schülermitverantwortung. Schüler und Schülerinnen haben lustige Kurzspiele als Einlagen in den Tanzpausen eingeübt.

STORMARNER TAGEBLATT vom 3.12.1965

 

Freitag, 3. Dezember 1965

Haydns „Jahreszeiten“ lösten Beifallssturm aus

Kl. – Die Aufführung der „Jahreszeiten“ von Joseph Haydn in der Aula des Oldesloer Gymnasiums am Beginn des diesjährigen Theodor-Mommsen-Festes hat wieder einmal die Aufmerksamkeit auf ein Werk gelenkt, das zweifellos erst auf einer Schulbühne seinen ganzen Reiz zu entfalten vermag. Selten ist die Beglückung dieser Erde Bürger zu heißen, jauchzender ausgejubelt worden, als in der Tonsprache Joseph Haydns, im besonderen in diesem Oratorium, und die zeitweilig düsteren Hintergründe, wie etwa die Gewitterszene des Sommers oder des Wanderers Weg durch den Winterschnee, scheinen nur eingefügt zu sein, um alles Helle, Strahlende, Heitere, Lebensbejahende noch leuchtender hervortreten zu lassen. Das populäre Chorwerk ist seines dauernden Bestandes in der Chorliteratur sicher, auch das Publikum ist ihm treu geblieben; die Resonanz hat es bezeugt.

Das Ergebnis einer guten, intensiven Vorarbeit war eine ungewöhnlich ausgereifte, ausgewogene Leistung, das große Verdienst Fritz Alshuths. Was auf sein Geheiß erklingt, hat Form. Es ist eine Freude, ein so temperamentvolles Singen des großen Chors zu hören. Da lebt alles von gutem Geist, man spürt nichts Selbstherrliches, in allen Stücken ist das Niveau des Könnens und des Geschmacks gehalten. Von tiefer Wirkung des mit Wohllaut erfüllten Frühlingschors „Komm, holder Lenz“, der Bittgesang „Sei uns gnädig“ oder etwa der Gewitterchor, in dem Dramatik und Steigerungseffekte folgerichtig ausgesungen wurden. Perfektioniert? Das wäre hier gar nicht gut! Künstlich hochgeschraubt? Niemals! Und das war so sympathisch. Es ging auch im Technischen nicht um die Exaktheit eines genormten Stils, sondern um lebendige frische und saubere Form. Neben dem gut musizierenden Orchester – Hamburger Symphoniker –, das sich diesmal selbst übertraf, sich in einigen Instrumenten – Oboe und Hörner – ausgezeichnet bewährte, stand ein Solistentrio, das nahezu ideal besetzt war, an der Spitze Käthe Möller-Siepermann, Sopran. Mögen ihr eine lange Bühnenerfahrung zu einer meisterhaften Technik, zu großer Stilsicherheit und Beweglichkeit verholfen haben – bestechend bleibt die Musikalität. Der Glanz eines klaren Forte, die Leuchtkraft eines beseelten Piano macht die ganze Spannweite dieser herrlichen Stimme sichtbar. Auch die männlichen Partien setzen sich hervorragend ein. Günther Pods Tenor ist zwar nicht strahlend und von besonders voller Klangfarbe, aber gesund gewachsen und sehr überlegen auf Ausdruck geschult. Stimmlich einwandfrei disponiert war Claus Ocker, Baß. Alle drei Stimmen vereinigten sich in Wechselgesängen und Terzetten zu schönstem Wohlklang.

Die Aufführung – in diesem Rahmen vielleicht eine kaum zu wiederholende Interpretation – besaß alle Vorzüge, die eine gute Schulaufführung erwarten läßt. Es entfaltete sich unter Fritz Alshuths Leitung ein buntes, abwechslungsreiches, farbenreiches Leben.

Der Beifall der Zuhörer – ein ausdauernder Jubel – hat ausgedrückt, was sie an Dank und Anerkennung schuldig waren.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.12.1965

 

Sonnabend, 4. Dezember 1965

Würdiges Theodor-Mommsen-Fest

Feierstunde in der Aula stark besucht

Zum 16. Male feierte das Theodor-Mommsen-Gymnasium das Theodor-Mommsen-Fest. Am Vormittag hatte sich in der Aula des Gymnasiums eine große Festgemeinde versammelt.

Oberstudiendirektor Siepermann begrüßte unter den Gästen Bürgermeister Barth, den 1. Bürgerworthalterstellvertreter und Vorsitzenden des Schul- und Kulturausschusses der Stadt, Schömer, den Leitenden Ministerialrat Tiedemann, den Vesdoro-Vorsitzenden Meyer, Vertreter der Schulen und Kirchen sowie Lehrer, Eltern und Schüler. Bürgerworthalter Koch und Vertreter des Kreises hatten wegen anderer dringender Verpflichtungen ihre Teilnahme an der Feier absagen müssen. Auch Dr. h.c. Mommsen, der die Festrede hatte halten wollen, konnte aus zwingenden Gründen nicht nach Bad Oldesloe kommen.

Oberstudiendirektor Siepermann überreichte die Theodor-Mommsen-Prämien an die Oberprimaner Bodo-Falk Hoffmann (OIs) und Peter Ruß (OIm), beide aus Bad Oldesloe. Die Prämien, wertvolle Bücher, stiftete auch in diesem Jahr Dr. h.c. Ernst Wolf Mommsen, ein Enkel des berühmten Historikers. Die beiden Schüler, denen die Wahl der Titel überlassen war, hatten sich Bücher ausgesucht, in denen Probleme der Weimarer Republik behandelt werden.

An den Anfang seines Festvortrages „Ist Sprache ein Verständigungsmittel?“ setzte Oberstudiendirektor Siepermann grundsätzliche, theoretische Feststellungen: Die Frage, ob die Sprache ein Verständigungsmittel sei, könne nicht ohne gewisse Einschränkungen mit „selbstverständlich“ beantwortet werden; abgesehen davon, daß zu allen Zeiten „Selbstverständliches“ plötzlich in Frage gestellt worden sei. Und weiter: Wir sprechen nicht eine Sprache schlechthin, sondern unsere eigene; jede Gemeinschaft, ob groß oder klein, schafft und entwickelt eine eigene Sprache, umgekehrt schafft die Sprache Gemeinschaft, Zusammengehörigkeitsgefühl; Sprache eint nach innen und schirmt nach außen ab, kann sich also auch als trennendes Element erweisen.

Dann konkretisierte der Festredner die Schwierigkeiten, die bei der Verständigung mittels Sprache auftauchen: Selbst die Kenntnis einer Fremdsprache sei keine Garantie für eine reibungslose Verständigung mit einem Angehörigen der betreffenden Nation. Wer sich mit dem Fremden in jeder Hinsicht richtig unterhalten wolle, müsse viele sprachliche Feinheiten und Doppelbedeutungen berücksichtigen.

Wie furchtbar sich Mißverständnisse in diesem Bereich auswirken können, schilderte der Festredner am Beispiel der Verhandlungen zwischen Amerikanern und Japanern über die Beendigung des Krieges im pazifischen Raum vor 20 Jahren. Die Japaner, bemüht, eine konkrete Stellungnahme Ihrerseits hinauszuschieben, drückten sich korrekt und vorsichtig in diesem Sinne aus. Die Amerikaner fühlten sich durch diese Formulierung aber provoziert, denn sie lasen aus ihr das Wort „ignorieren“ heraus, welche weitergehende, schärfere Bedeutung der japanischen Vokabel tatsächlich auch innewohnt. Dieses Mißverständnis habe zum Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki geführt.

Abschließend wies Oberstudiendirektor Siepermann auf die Möglichkeit des Mißbrauchs der Sprache durch totalitäre Systeme hin.

Unter der Leitung von Studienrat Alshuth gaben Chor und Orchester des Gymnasiums der Feierstunde einen stimmungsvollen Rahmen. Sie sangen und spielten Stücke von Gneist, Corelli und Fleischer.

Am Abend beim Ball der Schülermitverantwortung im „Oldesloer Hof“ hatten Gäste, unter ihnen Ministerialrat Dr. Tiedemann, Eltern, Lehrer und Schüler viel Spaß an einem Spiel, das geschickt aus Versen aus Goethes „Faust“ zusammengestellt war und zeigte, „Wie Faust sich benahm, als er zum ersten Male zu Gretchen kam“. Als später die „Original Tetje-Beatles“ mit selbstgebastelten Wollperücken und Besenstielen auftraten und eine Gruppe „entfesselter“ Fans nach der Musik der Rolling Stones Verschränkungsübungen machte, nahm das Lachen kein Ende.

STORMARNER TAGEBLATT vom 6.12.1965

 

Sonnabend, 4. Dezember 1965

Filmen ist nicht nur ihr Hobby

Mittelschüler zeigten ihre Spielfilmproduktion

„Das Filmen ist nicht nur ein Hobby! Für uns in der Mittelschule ist es seit Jahren ein pädagogisches Hilfsmittel!" Mit diesen Worten erläuterte Mittelschullehrer Helmut Stumme den Sinn einer Film-Arbeitsgemeinschaft auf einem Elternabend in der Aula der Königin-Luise-Schule.

Rektor Klaus Petzinna betonte, daß die Freude am Gestalten und nicht das schulische Muß die Arbeitsgemeinschaft so gut hat gedeihen lassen. Auch nach dem Unterricht verbringen die die Schüler und Schülerinnen viele

Stunden gemeinsam, um an ihren Filmen zu arbeiten. Die Tatsache, daß ihre Werke am Jahresende nur wenige Minuten Vorführungszeit beanspruchen mindert nicht die Freude an dem mit so großem Zeitaufwand Geschaffenen.

Mit vier kurzen Spielfilmen gaben die Mittelschüler einen Überblick über ihre Leistungen. Am Anfang stand der Film „Der Mülleimer“, in dem die Geschichte eines Schülers gezeigt wird, der plötzlich in den Bann der Kriminalromane gerät und die Arbeit dadurch vernachlässigt. Seine Klassenkameraden wissen ihn aber auf den rechten Weg zurückzuführen.

„Rollkragen und Selbstbinder“, gedreht von der Film-AG 1962/63 deutet auf die Schwierigkeiten hin, die ein adrett gekleideter „Neuer“ in einer Klasse von Rollkragenjünglingen hat. Die Hilfsbereitschaft des Neuen wandelt die ganze Klasse jedoch zu „Selbstbindern“.

In einer kleinen Szene spielte die diesjährige Film-AG den Gästen vor, wieviel Arbeit eine Filmsequenz bei der Aufnahme macht. Danach folgte die Uraufführung eines Minikrimis unter dem Titel „Ein Schaukelstuhl erzählt“. Sogar ein richtiger Filmmord geschieht, und den Schluß bilden einige Trickaufnahmen, wodurch die Darsteller nach und nach spurlos verschwinden.

Eine weitere Uraufführung setzte den Schlußpunkt unter den gelungenen Elternabend, der dazu dienen sollte, den Eltern und Gästen Rechenschaft über den Verbleib von Schulmitteln und Geldern aus dem Stiftungsfonds abzulegen. Der Film „Fahrraddiebe“, der im Schuljahr 1964/65 als Jahresarbeit gedreht wurde, fußt auf einer Geschichte aus einem Sprachbuch. Rolf gerät in große Verlegenheit, weil ihm das Fahrrad des Freundes gestohlen wird, das er unerlaubt benutzt hat. Nun beginnt die Jagd nach dem Täter, an der eine ganze Schulklasse teilnimmt. Der Dieb wird schließlich gestellt und muß zur Strafe eine lange Reihe von Fahrrädern putzen.

Jeweils 140 Besucher waren zu den Elternabenden am Donnerstag und gestern gekommen.

STORMARNER TAGEBLATT vom 4.12.1965

 

Montag, 6. Dezember 1965

Auch Oldesloe muß sparen

Mehrere Projekte vorläufig auf Eis gelegt

Das Stadtparlament verabschiedete bei drei Gegenstimmen und einer Stimmenthaltung die zweite Nachtragshaushaltssatzung für das Rechnungsjahr 1965. Die Beurteilung der städtischen Finanzlage bei der Beratung war unterschiedlich und schwankte zwischen Pessimismus und Optimismus. Der Finanzdezernent Stadtverordneter Georg Schömer stellte auf der Grundlage des Erläuterungsberichtes, den der Bürgermeister schriftlich vorgelegt hatte, eine anhaltend ungünstiger gewordene Gesamtsituation fest. …

Kleinturnhalle

Im außerordentlichen Etat sind folgende Maßnahmen berücksichtigt: 320.000 DM für die Errichtung einer Kleinturnhalle für die Stadtschule. Die Stadt erwartet eine Beihilfe vom Kreis in Höhe von 144.000 DM. Der verbleibende Stadtanteil soll aus der Schulbaurücklage gedeckt werden. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.12.1965

 

Dienstag, 7. Dezember 1965

Kinder eher in die Schule

Ministererlaß: Schulreife 1966 großzügig auslegen

Kiel. Der schleswig-holsteinische Kultusminister hat in einem Erlaß die Leiter der Volksschulen und die Schulaufsichtsbehörden gebeten – soweit die gesetzlichen Voraussetzungen im Einzelfall bejaht werden können –, Anträgen für die Einschulung von Kindern, die in der Zeit vom 1. Januar bis 30. April 1960 geboren wurden, in der Regel zu entsprechen. Sie sollen sie also nur in besonders begründeten Ausnahmefällen ablehnen und Anträge für in der Zeit vom 1. Mal bis zum 30. Juni 1960 geborene Kinder ebenfalls „nicht zu eng behandeln“.

Empfohlen wird den Erziehungsberechtigten, deren Kinder in der Zeit vom 1. Januar bis zum 30. Juni 1960 geboren sind, von der Möglichkeit der vorzeitigen Schulaufnahme zu Ostern 1966 für eben alle Kinder Gebrauch zu machen, die für den Schulbesuch die erforderliche geistige und körperliche Reife haben.

Zu Ostern 1967 werden infolge der Umstellung des Schuljahresbeginns vom Oster- auf den Herbsttermin, die allerdings noch der Zustimmung des Schleswig-Holsteinischen Landtages bedarf, keine Schulaufnahmen stattfinden. Aber im Herbst 1967 sollen alle Kinder eingeschult werden, die bis zum 30. Juni 1967 das sechste Lebensjahr vollendet haben.

Wörtlich heißt es dazu in dem Erlaß des schleswig-holsteinischen Kultusministers von Heydebreck:

„Vorbehaltlich der Zustimmung des Schleswig-Holsteinischen Landtages steht die Umstellung vom Oster- auf den Herbstschuljahresbeginn für das Jahr 1967 bevor. Zu Ostern 1967 werden also keine Schulaufnahmen stattfinden, hingegen im Herbst 1967 alle diejenigen Kinder eingeschult werden, die bis zum 30. Juni 1967 das sechste Lebensjahr vollendet haben.

Im Interesse eines stufenweisen Überganges wäre es sehr wünschenswert, wenn es hierdurch gelänge, etwa zwei Drittel der ersten Hälfte des Geburtsjahrgangs 1960 zu Ostern 1966 vorzeitig einzuschulen, so daß im Herbst 1967 nunmehr das letzte Drittel des zusätzlich zur Einschulung heranstehenden halben Geburtsjahrsganges aufgenommen zu werden braucht. Die Schulärzte werden über diese Regelung durch den Innenminister gesondert unterrichtet werden.“

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.12.1965

 

Dienstag, 7. Dezember 1965

Nikolausgeschenk: einen Tag länger Ferien!

Noch sitzen unsere Jungen und Mädchen … tief über Bücher und Hefte gebeugt und schreiben eine Arbeit nach der anderen. Zum Lohne dafür hat ihnen der Kultusminister gestern am Nikolaustag ein Geschenk gemacht: Sie dürfen sich einen Tag länger von der Schule ausruhen. Der letzte Tag der am 23. Dezember beginnenden Weihnachtsferien ist also nicht der 4. Januar, sondern der 5. Januar.

STORMARNER TAGEBLATT vom 7.12.1965

 

Freitag, 10. Dezember 1965

Oberstudienrat a.D. Ernst Georg Schlegel gestorben.

 

Sonnabend, 11. Dezember 1965

Georg Schlegel gestorben

Mitten aus einem noch immer von Arbeit erfüllten Leben riß gestern der Tod Oberstudienrat a.D. Georg Schlegel. Keiner der Zuhörer, die sich am Donnerstag zum Vortragsabend der Universitätsgesellschaft im Festsaal der Kreisberufsschule eingefunden hatten, ahnte, daß er den langjährigen Sektionsleiter zum letzten Male sehen würde. Lebhaft wie immer begrüßte Georg Schlegel die Besucher. Mit herzlichem Dank verabschiedete er am Schluß den Vortragenden, Prof. Dr. Blohm aus Kiel. Später am Abend dann befiel ihn ein Unwohlsein. Ein Arzt wies ihn ins Kreiskrankenhaus ein, wo er gestern an den Folgen eines Herzinfarktes verstarb.

Die Nachricht von seinem plötzlichen Tode löste vor allem in Kerns Internatsschule in Schloß Blumendorf Erschütterung aus. Georg Schlegel war dort bis zum gestrigen Tage Unterrichtsleiter. Er hatte sich nach seiner Pensionierung zu Ostern vorigen Jahres wohl eine Ruhepause gegönnt, war dann jedoch voller Tatkraft an eine neue Aufgabe herangetreten: die Unterrichtsleitung einer Privatschule. Dort gewann er in eineinhalbjähriger Tätigkeit Achtung und Vertrauen.

Beides besaß er in reichem Maße auch an der Theodor-Mommsen-Schule, wo er von 1947 bis 1964 tätig war. 1956 wurde er auf Grund seiner organisatorischen Fähigkeiten zum Oberstudienrat und stellvertretenden Direktor befördert. Seine Verbindlichkeit und seine Gabe, ausgleichend zu wirken und zu vermitteln, erwarben ihm viele Freunde innerhalb und außerhalb der Schule. Von Oktober 1961 bis zu seiner Pensionierung zu Ostern 1964 war er Leiter des Gymnasiums. Der 66jährige Pädagoge stand 44 Jahre im Dienste für die Jugend. Die Volkshochschule verliert in ihm einen wertvollen Berater.

STORMARNER TAGEBLATT vom 11.12.1965

 

Montag, 13. Dezember 1965

Nachruf

Am 10. Dezember 1965 verstarb plötzlich und unerwartet Herr Oberstudienrat a.D. Ernst Georg Schlegel.

Mit seinem Heimgang beklagt die Theodor-Mommsen-Schule den Verlust eines vorbildlichen Menschen und Erziehers. Über 16 Jahre hat er hier als Lehrer und Erzieher, seit 1956 als Verwaltungsoberstudienrat und im letzten Halbjahr bis zu seiner Pensionierung 1964 als Schulleiter gewirkt. Durch seine unermüdliche Tätigkeit und sein stets ausgleichendes Wesen hat er sich um die Schule sehr verdient gemacht. Der Verstorbene hat darüber hinaus über zehn Jahre die hiesige Sektion der Universitätsgesellschaft geleitet und die Arbeit der Volkshochschule als Dozent und Berater gefördert. Sein Tod ist auch für das Kulturleben der Stadt ein schwerer Verlust. Für die Stadt Bad Oldesloe: Hermann Barth, Bürgermeister.

Für die Theodor-Mommsen-Schule: Hans-Jürgen Siepermann, Oberstudiendirektor.

STORMARNER TAGEBLATT vom 13.12.1965

 

Mittwoch, 15. Dezember 1965

Mittelschule zu klein geworden

Raumnot in der Oldesloer Königin-Luise-Mittelschule: Der Handarbeitsunterricht muß zu einem großen Teil auf dem Flur abgehalten werden.

Mit den schwierigen Verhältnissen in der überfüllten Schule beschäftigte sich die Schulpflegschaft unter Vorsitz von Hauptlehrer Brandenburg aus Grabau. Ein Rundgang während des Unterrichts machte die Raumnot besonders deutlich.

Der Schulpflegschaft lag folgendes Zahlenmaterial vor: Während im Landesdurchschnitt 29 Schüler in eine Klasse gehen, weist die Oldesloer Mittelschule 34,4 Schüler pro Klasse auf, Im Landesdurchschnitt stehen 1,31 Lehrpersonen je Klasse zur Verfügung, hier nur 1,21, wobei seit längerer Zeit erkrankte Lehrer mitgezählt sind. Hier werden 28.4 Schüler von einem Lehrer betreut. in Landesdurchschnitt sind es nur 221.

Nachdem von den Stadtvertretern erklärt worden war, daß in absehbarer Zeit aus finanziellen Gründen ein Erweiterungsbau nicht möglich sein wird, tauchte der Vorschlag auf, Baracken für einige Klassen zu errichten. Dazu aber fehlt, wie Gesprächsteilnehmer einwandten, der Platz. Damit bleibt als einziger Ausweg, wie Vertreter der Schulpflichtschaft bedauernd feststellten, nur die Wiedereinführung des Schichtunterrichts, über dessen Nachteile sich alle Beteiligten einig waren. Im Verlauf des Gespräches wurde übereinstimmend die Ansicht vertreten, daß bei weiterem Wachstum der Stadt die Königin-Luise-Schule nicht erweitert, sondern eine weitere zweizügige Mittelschule neu gebaut werden sollte.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.12.1965

 

Mittwoch, 15. Dezember 1965

Warum zusätzlich noch zwei Turnhallen?

„Bad Oldesloe muß sparen“, war die Devise der letzten Stadtverordnetensitzung. Aber statt sich auf den Bau einer zentral gelegenen Sporthalle zu beschränken, werden noch zwei Turnhallen errichtet, und zwar einmal für die Stadtschule und einmal für die Sonderschule.

Die Sportverbände haben sich auf einen bestimmten Standort der Sporthalle in BO nicht festgelegt. Sie könne dort errichtet werden, wo sie auch von der Stadtschule und von der Sonderschule leicht erreichbar wäre. Den Bürgerpark sollte man deshalb nicht wählen, weil der schöne Baumbestand erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden würde.

Nach meiner Ansicht ist der Bau zweier zusätzlicher Turnhallen mit einem Kostenaufwand von rund 800.000 DM angesichts der Notwendigkeit eines Sparprogramms für die Stadt nicht zu rechtfertigen. Arthur Behrendt, Stadtverordneter.

STORMARNER TAGEBLATT vom 15.12.1965

 

Donnerstag, 16. Dezember 1965

Dank an die 160 Schülerlotsen

Kreisverkehrswacht schenkt jedem ein gutes Buch

De Kreisverkehrswacht dankt den 160 Schülerlotsen, die täglich an 13 gefährlichen Straßenübergängen im Kreise ihren verantwortungsvollen Dienst versehen und überreicht jedem als Weihnachtsgeschenk ein gutes Buch.

Als „Weihnachtsmann“ fungiert Polizeiobermeister Fritz Kamm, der als Verkehrsreferent der Polizeiinspektion die Schülerlotsen für ihren Dienst an den Straßenübergängen ausbildet. Er übergibt heute und morgen in den Schulen die kleine Weihnachtsgabe an die Lotsen persönlich. In einem Begleitschreiben heißt es u.a.: „Die Kreisverkehrswacht Stormarn dankt Dir recht herzlich für Deinen Einsatz zur Sicherung des Schulweges Deiner Mitschüler. Du leistest damit einen aktiven Beitrag zur Hebung der Verkehrssicherheit.“

Wie die Verkehrswacht betont, ist es wohl dem Einsatz der Schülerlotsen mit zu verdanken, daß in diesem Jahr auf dem Schulweg in Stormarn kein Kind tödlich verunglückt ist. …

STORMARNER TAGEBLATT vom 16.12.1965

 

Dienstag, 21. Dezember 1965

Zuschuß für die Kleinturnhalle

Für den Bau einer Kleinturnhalle, die der Stadt- und der Sonderschule zugute kommen soll, erhält die Stadt einen Zuschuß des Kreises von 50 v H. der voraussichtlichen Gesamtbaukosten. Der höchstens 150.000 DM betragende Zuschuß soll in zwei Raten von je 75.000 DM in den Rechnungsjahren 1966 und 1967 ausgezahlt werden. Dies beschloß der Kreistag in seiner letzten Sitzung. Er berücksichtigte dabei, daß die Stadt durch das Großturnhallenprojekt finanziell stark engagiert ist.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.12.1965

 

Dienstag, 21. Dezember 1965

Oldesloer Oberschülerinnen auf dem ersten Platz

Bei den Bezirksschulmeisterschaften, die in Bad Schwartau ausgetragen wurden, schnitt das Oldesloer Theodor-Mommsen-Gymnasium gut ab. Die Mädchenmannschaft mit B. Ebell und den Geschwistern Wittkowski siegte, während die Jungen-Mannschaften den zweiten bzw. vierten Platz belegten.

Bei den im Januar stattfindenden Landesmeisterschaften sollte die Vorjahrsplacierung (3. Platz) wieder möglich sein.

Die Ergebnisse:

  • Mädchen-Einzel: 2. C. Wittkowski, 3. B. Ebell.
  • Jungen-Doppel: 1. Krause/Elten2. Schulz/Müller, 3. R. Fritz/Weise.
  • Mannschaften Mädchen: 1. Theodor-Mommsen-Gymnasium, 2. Thomas-Mann-Schule Lübeck, 3. Gymnasium Bad Schwartau.
  • Mannschaften Jungen: 1. Oberschule Zum Dom Lübeck, 2. Theodor-Mommsen-Gymnasium I, 3. Gymnasium Bad Schwartau, 4. Theodor-Mommsen-Gymnasium II.

STORMARNER TAGEBLATT vom 21.12.1965

 

Donnerstag, 23. Dezember 1965

Vesdoro. Wir trauern um unseren langjährigen Vereinskameraden Willi Hildebrandt und werden ihn ehrenvoll im Gedächtnis behalten. Trauerfeier am 24. Dezember 1965, um 10 Uhr, in der Kapelle des Neuen Friedhofes. Der Vorstand, Hans Werner Meyer.

STORMARNER TAGEBLATT vom 23.12.1965

 

Donnerstag, 30. Dezember 1965

2500 geprüfte Radfahrer

Verkehrsaufklärung an den Schulen wird verstärkt

Die Stormarner Verkehrswacht hat in diesem Jahr 400 Radfahrführerscheine an Jungen und Mädchen ausgegeben, die freiwillig in den Schulen an einer praktischen und theoretischen Prüfung teilgenommen haben.

Damit gibt es in unserem Kreis schon fast 2500 geprüfte Radfahrer. Diese Prüfungen haben wesentlich dazu beigetragen, daß die Zahl der im Verkehr mit Rädern verunglückten Kinder weiter zurückgegangen ist. 1966 sollen daher an den Schulen verstärkt solche Prüfungen in Zusammenarbeit mit der Polizei durchgeführt werden.

Nach Ansicht der Verkehrswacht und der Polizei sollten die Eltern dafür sorgen, daß sich ihre Kinder erst nach einer solchen freiwilligen Prüfung mit einem Fahrrad in den Verkehr begeben.

STORMARNER TAGEBLATT vom 30.12.1965

 

 

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