Sonntag, 1. Okt. 1967 - 7. Punktspiel
VfL Oldesloe - Heider SV 0:0
Heider SV in Oldesloe am Rande einer Niederlage. Aber der VfL verstand die vielen Torchancen nicht zu nutzen. Mit einem äußerst glücklichen 0:0 konnte der Heider SV wieder die Heimreise antreten. Die Mannschaft hat in Oldesloe restlos enttäuscht und nicht wie ein ungeschlagener Spitzenreiter ausgesehen. Wenn in der Oldesloer Mannschaft ein entschlossener Schütze gewesen wäre, der Heider SV hätte eine empfindliche Niederlage einstecken müssen. So aber wurden die besten Chancen vor dem Tor vergeben, allen voran von dem diesmal enttäuschenden Heitmann, der allein fünf sichere Torchancen auf seiner Seite hatte, aber mit allen nichts anzufangen wußte. Das Pech war den Oldesloern allerdings auch diesmal wieder treu, da einige Schüsse nur sehr knapp ihr Ziel verfehlten, zum anderen rettete Pulter in der 26. Minute einen Schuß von Siep auf der Linie. Dem Spielverlauf nach wäre ein 4:0 oder sogar 5:0 gerecht gewesen, so feldüberlegen präsentierten sich die Oldesloer.
Das hatte sich der Heider SV gewiß nicht träumen lassen, daß er von Beginn an in die Defensive gedrängt würde, aber der VfL hatte im Mittelfeld einen guten Tag und deklassierte hier den Gegner streckenweise. Was die Stürmer dann aber vor dem Tor des ausgezeichneten Jacobsen boten, war erschreckend schwach. Wenn man hier von einigen gefährlichen Schüssen Weisbachs und Bülls absieht, bleibt nichts mehr übrig. Die Zuschauer fragten sich vor allem, was diesmal mit Heitmann los war, dem die besten Gelegenheiten vor die Füße kamen, aber er vergab sie allesamt kläglich. So waren die Heider am Ende überglücklich, daß sie in diesem Spiel noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen sind. Bedanken können sie sich bei den unentschlossenen Oldesloer Stürmern und bei ihrem Schlußmann Jacobsen.
Die spielerische Gesamtleistung des VfL war ausgezeichnet, die Deckung arbeitete ohne Fehler. Herausragend war Peters, der den gefährlichen Torschützen Meinke völlig kaltstellte, so daß der Heider am Ende sogar resignierte. Aber es gab hier ohnehin keinen schwachen Spieler. Horst Liedtke als Verteidiger kommt wieder in die frühere Form, die ihn als Stopper einst unentbehrlich machte. Stolp wird von Spiel zu Spiel besser. Zur Pause erwartete man, daß Trainer Andree den schwachen Heitmann gegen Kruse auswechseln würde, aber zur Überraschung aller wurde der bislang wirkungsvolle Weisbach herausgenommen, was sich später rächen sollte. Kruse wirkte in seinem ersten Spiel für den VfL noch reichlich nervös. Bester Stürmer war Alfred Liedtke, der diesmal sehr mannschaftsdienlich spielte, aber seine Nebenleute verstanden es nicht, die von ihm teilweise glänzend herausgespielten Gelegenheiten auszunutzen.
Vom Heider SV war man enttäuscht. Die Mannschaft kam zwar mit der Einstellung eines Unentschiedens nach Bad Oldesloe, aber sie bot für einen Spitzenreiter doch sehr wenig. Die gesamte Spielzeit über hatte sie nur eine Torgelegenheit, und zwar in der 87. Minute, als sich Wegner durchgespielt hatte und Girschkowski die Flanke nur knapp im Nachfassen vor Meinke bekam. Wo war der vielgepriesene Sturm der Gäste an diesem Tag geblieben? Da konnte mit der Abwehr schon mehr Staat gemacht werden, aber auch sie war nicht frei von Schwächen. Verteidiger Wegner verdiente sich die beste Note. Mit einigem Abstand gefielen dann noch Pulter und Schmidt. Hein überzeugte zwar durch sein gekonntes Kopfballspiel, in dem er den Oldesloer Stürmern überlegen war, aber im direkten Zweikampf zog er auch des öfteren den kürzeren.
Auf jeden Fall werden sich die Heider in Zukunft weitaus steigern müssen, wenn sie ihren guten ersten Platz halten wollen. Die Oldesloer haben nicht schlecht gespielt, aber erneut haperte es mit dem Toreschießen. Sechs erzielte Tore in sieben Spielen reden hier eine deutliche Sprache. SPM
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Horst Liedtke, Jürgen Peters - Holger Dau, Karl-August Wilkens, Günter Stolp - Heinz Büll, Alfred Liedtke, Gerd Heitmann, Hans Siep, Ludwig Weisbach (46. Werner Kruse).
Heider SV: Jacobsen - Wegner, Pulter - Feddrau, Hein, Schmidt - Meinke, Kühn, Patzer (62. Winter), Lukowski, Gerdau.
Tore: Fehlanzeige. - Schiedsrichter: Wruck (Stockelsdorf). - Zuschauer: 500.
Freitag, 6. Okt. 1967 Zum TSV Bargteheide zurück. Zum TSV Bargteheide zurückgekehrt ist der Nachwuchsspieler Reinhard Schick (bisher VfL Oldesloe), der jedoch für die Ligamannschaft erst am 3. Dez. spielberechtigt wird. Mit Georg Jobmann steht den Weinroten ab sofort ein weiterer talentierter Nachwuchsspieler zur Verfügung. ST
Samstag, 7. Okt. 1967 VfL will endlich weiterkommen. Bisher stets früh aus dem Pokalwettbewerb geworfen. Bei seinem ersten Eingreifen in den Pokal trifft der VfL Oldesloe auf den Möllner SV und bekommt sogleich eine schwere Aufgabe gestellt: Die Möllner führen mit nur zwei Verlustpunkten die Tabelle der 2. Amateurliga ungeschlagen an. Sie freuen sich natürlich auf diese Begegnung mit dem klaren Favoriten VfL Oldesloe, die einige Zuschauer in Mölln anlocken dürfte. Es ist bekannt, daß die Oldesloer bislang im Pokal immer eine schlechte Figur abgegeben haben. Die Mannschaft scheint sich für einen solchen Wettbewerb nicht zu eignen und scheiterte stets an Mannschaften aus unteren Klassen.
Aber in diesem Jahr will der VfL endlich einmal weiterkommen - die Chance, einen lukrativen Gegner nach Bad Oldesloe zu bekommen - soll ausgenutzt werden. Denn schon zwei oder drei Runden weiter kann es sehr interessant werden. Daß Ehrgeiz vorhanden ist, sieht man schon aus der Aufstellung, denn Trainer Fritz Andree stellt seine derzeit stärkste Mannschaft auf das Feld, wenn man vom Fehlen Gert Girschkowskis absieht, der in Itzehoe am Länderpokal teilnimmt. Sein Bruder Fred wird ihn aber sicher würdig vertreten. ST
Sonntag, 8. Okt. 1967 - Pokalspiel
Möllner SV - VfL Oldesloe 0:2 (0:0)
Oldesloe brauchte Anlaufzeit. Mölln hatte Pech mit einem Eigentor. Ohne voll überzeugen zu können, gewann der VfL sein DFB-Pokalspiel auf Landesebene in Mölln und kam damit eine Runde weiter. Mit dem starken Wind im Rücken spielten die Gastgeber in der ersten Halbzeit erstaunlich selbstbewußt auf und hatten vor allem in der ersten Viertelstunde gute Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Im weiteren Verlauf aber gewann der VfL durch Routine und bessere Kondition immer mehr Vorteile. Pech hatten die Oldesloer noch mit zwei Pfostenschüssen von Kruse und Weisbach. In der 26. Minute rettete Winkler einen Schuß von Dau mit dem Kopf auf der Linie.
Die Möllner haben ihr Ziel, zumindest in die Verlängerung zu kommen, nicht erreicht, da sie nicht in der Lage waren, die in der ersten Spielphase sich bietenden Chancen zu nutzen. Vor allem Sykora hatte zwei gute Gelegenheiten, scheiterte aber an der der konsequenten Oldesloer Deckung. Die Hintermannschaft des Möllner SV war durchaus solide. Schaunemann konnte einige Male glänzend retten. Gefallen hatte noch Stockfisch mit seiner guten Übersicht und seinem Kopfballspiel. Im Sturm sehr lebendig der kleine Zekosch, er wurde aber in der zweiten Halbzeit zu wenig eingesetzt. Alles in allem eine gute Möllner Leistung, denn nur mit nur zwei Toren Unterschied gegen den VfL Oldesloe zu verlieren, ist keine Schande.
Schade nur, daß das Wetter so schlecht war und deshalb die Einweihung des neuen Platzes nicht erfolgen konnte. Der VfL hatte anfangs Schwierigkeiten mit dem ungewohnten Grandplatz. Mit dem böigen Wind hatten aber beide Mannschaften die ganze Begegnung über zu kämpfen. Nach schwachem Start zwang der VfL dem Gastgeber sein Spiel auf und hätte die Partie höher gewinnen müssen, aber es bedurfte eines Eigentores, damit die Oldesloer beruhigter aufspielen konnten.
Fred Girschkowski wurde kaum geprüft, machte aber einen sicheren Eindruck. Die beste Leistung bot wieder Stolp. Wilkens startete schwach, wurde aber immer besser. Im Sturm war Alfred Liedtke am gefährlichsten, Arp machte seine Sache im ersten Spiel für den VfL recht ordentlich. SPM
Möllner SV: Scheunemann - Straßburger, Luchs - Polle, Stockfisch, Winkler - Zekosch, Thies, Sykora, Langhabel, Külls.
VfL Oldesloe: Fred Girschkowski - Horst Liedtke, Jürgen Peters - Holger Dau, Karl-August Wilkens, Günter Stolp - Ludwig Weisbach, Alfred Liedtke, Werner Kruse, Hans Siep (46. Heinz Büll), Otto Arp.
Tore: 0:1 Eigentor Polle (52.), 0:2 Arp (84.). - Schiedsrichter: Lechmann (Lübeck). - Zuschauer: 300.
Samstag, 14. Okt. 1967 Schießt der VfL im Travestadion endlich Tore? Schleswig 06 war immer ein interessanter Gegner. Abwehr schwer zu überwinden. Morgen um 15 Uhr treffen im Oldesloer Stadion die beiden bisher schußschwächsten Mannschaften der Amateurliga aufeinander. Die Oldesloer nehmen mit nur sechs Toren den letzten Platz in der Tabelle ein, während die Schleswiger immerhin noch einen Zähler mehr aufzuweisen haben und mit anderen Mannschaften an zweitletzter Stelle liegen.
Nach wie vor wartet der VfL Oldesloe auf seinen ersten Heimsieg, der nun endlich gegen Schleswig 06 gelingen soll. Die Spiele zwischen diesen beiden Mannschaften hatten schon immer einen gewissen Reiz; die Oldesloer taten sich in Schleswig stets schwer, und die Schleswiger hatten immer Mühe, in Bad Oldesloe zu einem Erfolg zu kommen. Spielerisch waren diese Begegnungen oft Höhepunkte der ganzen Serie.
So soll diese Begegnung für den VfL auch der Wendepunkt in der laufenden Saison werden, wenngleich es schwer sein wird, gegen die abwehrstarken Gäste, die sicherlich mit dem Ziel eines Unentschieden kommen werden, zum Torerfolg zu gelangen. Allerdings, ob sich der Elf noch einmal solche klaren Chancen wie gegen den Heider SV bieten werden, ist mehr als fraglich. Sollte es der Fall sein, wird er sie hoffentlich besser nutzen. Mit der derzeit stärksten Besetzung sollte eigentlich der erste Heimsieg, auf den vor allem das Oldesloer Publikum dringend wartet, zu schaffen sein. ST
Sonntag, 15. Okt. 1967 - 8. Punktspiel
VfL Oldesloe - Schleswig 06 0:2 (0:1)
Cassel rettete Schleswig zwei Punkte. VfL wartet weiter auf den ersten Heimerfolg. Der VfL Oldesloe muß weiter auf seinen ersten Heimsieg warten. Auch gegen die Gäste aus Schleswig gab es in einem schnellen und interessanten Spiel eine Niederlage, die als verdient bezeichnet werden muß, wenngleich die Schleswiger eine gehörige Prtion Glück mit aufs Feld brachten. Aber am Ball waren sie besser als die Oldesloer, außerdem verstanden sie es, aus der verstärkten Deckung heraus geschickt zu kontern, indem sie das Mittelfeld mit zwei, drei Spielzügen überbrückten, während der VfL den Ball einfach über zu viele Stationen laufen ließ, so daß sich die Abwehr immer wieder formieren konnte. Pech hatten die Oldesloer mit Lattenschüssen von Büll und Stolp, außerdem präsentierte sich Cassel in hervorragender Verfassung. Er rettete seiner Elf in der entscheidenden Spielphase diesen wichtigen Sieg.
Beim VfL Oldesloe will es einfach nicht klappen. Auch gegen die nicht allzu starken Gäste gelang wieder kein Tor. Jetzt sollte man aber nicht die Schuld an dem Pech, das den Oldesloern bislang treu geblieben ist, suchen, sondern den Stürmern muß noch einmal deutlich gesagt werden, daß sie es einfach nicht verstehen, aus einer Unzahl von Chancen wenigstens ein Tor zu machen. Und da die Abwehr diesmal auch nicht ganz sattelfest war, ließ sich die Niederlage nicht vermeiden. Enttäuschend Horst Liedtke, der die Sicherheit der letzten Spiele vermissen ließ und an dem entscheidenden zweiten Treffer beteiligt war. Überhaupt hatte er mit Happel einige Schwierigkeiten. Peters unterliefen auch Abspielfehler, die aber ohne Folgen blieben. Sehr gekonnt und gefährlich seine Ausflüge in den Sturm, aus denen die besten Chancen resultierten. Die Läuferreihe versäumte es, das Spiel schneller zu machen, der Ball wurde zu lange gehalten, und immer wieder lief man sich dann in der formierten Deckung der Gäste fest. Warum wurde nicht der Raum mit weiten Schlägen überbrückt, so wie es die Schleswiger immer wieder vormachten? Da nützte auch die ganze Feldüberlegenheit in der zweiten Halbzeit nichts (14:4 Ecken für den VfL). Die größte Schwäche aber war im Sturm zu finden. Sehr bemüht hat sich Büll, aber er ist doch zu umständlich am Ball und gibt somit dem Gegner die beste Möglichkeit, ihn vom Ball zu trennen. Einige seiner Schüsse waren ausgezeichnet, wurden aber die Beute des sicheren Cassel. Wer weiß, wie die Parie ausgegangen wäre, wenn eine der beiden Möglichkeiten in der 46. Minute von Büll genutzt worden wären.
Die Schleswiger haben nicht unverdient gewonnen, wenngleich auch etwas glücklich. Auf jeden Fall haben sie klüger gespielt, dabei allerdings übertrieben sie die Härte zu sehr und hatten Glück, auf einen nachsichtigen Schiedsrichter zu treffen. Ausgezeichnet, wie schon erwähnt, Cassel. Die gesamte Deckung war dem VfL körperlich überlegen, dadurch wurden die hohen Bälle sofort mit dem Kopf aus der Gefahrenzone befördert. Glänzend das Spiel von Hansen, der auch im Sturm gefallen konnte und in der Schlußphase fast noch ein drittes Tor erzielt hätte. Alexander war es, der die Bälle weit in die gegnerische Hälfte beförderte. Vor allem kamen diese Pässe auch immer an. Der Sturm spielte klug zusammen, aber geschossen wurde auch hier sehr schlecht, wenn man von dem Freistoßtor Lüths absieht. Gefährlich war am Ball stets Happel, und mit Abstand noch Frahm, der es aber gegen Wilkens sehr schwer hatte. SPM
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Horst Liedtke, Jürgen Peters - Holger Dau, Karl-August Wilkens, Günter Stolp - Ludwig Weisbach, Alfred Liedtke, Heinz Büll, Hans Siep (70. Werner Kruse), Otto Arp.
Schleswig 06: Cassel - Brey, Hansen - Alexander, Puchmeier, Asmussen - Broer, Lüth, Frahm, Röh, Happel.
Tore: 0:1 Lüth (8.), 0:2 Happel (51.). - Schiedsrichter: Lüth (Neumünster). - Zuschauer: 600.
Samstag, 21. Okt. 1967 Findet der VfL morgen seine alte Form? Eine Niederlage bei Holstein könnte die rote Laterne bedeuten. Nach der 0:2-Niederlage gegen Schleswig 06 steht der VfL Oldesloe nun schon auf dem viertletzten Platz in der Tabelle, und es wird kritisch für ihn. Die Elf kann in diesem Jahr anscheinend nicht Fuß fassen, obwohl die spielerischen Leistungen teilweise nicht schlecht gewesen sind. Gegen den alten Rivalen Holstein Segeberg (in Bad Segeberg) soll es nun aber endlich kappen.
Die Aufsteiger haben bisher gut abgeschnitten. Ihr Sturm erzielte bereits zwölf Treffer (gegenüber sechs beim VfL). Die Oldesloer Abwehr muß sich also auf gefährliche Angriffe gefaßt machen. Besonders der Holstein-Auswärtssieg bei Polizei Kiel fand allgemeine Beachtung. Hier überzeugte die Mannschaft auch in kämpferischer Hinsicht. Natürlich will man sich in Bad Segeberg ganz besondere Mühe geben, diesen zur Zeit nicht gerade glänzenden VfL zu schlagen, vor allem schon deshalb, weil in den Reihen der Oldesloer drei ehemalige Segeberger stürmen und der VfL vom vormals Segeberger Trainer Fritz Andree betreut wird.
Mit der Aufstellung hat der VfL Sorgen, da Horst Liedtke verletzt ist und etwa 14 Tage pausieren muß. Der Einsatz von Wilkens ist wegen einer Oberschenkelverletzung noch fraglich, nach Möglichkeit soll er aber spielen. Der VfL weiß, worum es in dieser Partie geht. Nur zwei Punkte trennen ihn vom Letzten der Tabelle. Zudem haben die Oldesloer auch noch ein schlechteres Torverhältnis. Der letzte Platz droht! Das müßte die Elf doch wachrütteln und zu Leistungen anstacheln, die wir von ihr gewohnt sind. ST
Sonntag, 22. Okt. 1967 - 9. Punktspiel
Holstein Segeberg - VfL Oldesloe 4:1 (2:1)
Segeberg kämpfte VfL Oldesloe nieder. Der Vorjahrszweite bot eine enttäuschende Leistung. Holsteiner übertrafen sich selbst. Das war wirklich eine Überraschung, für die Holstein Segeberg sorgte! In einem spannenden Spiel gelang es dem Neuling, den VfL Oldesloe mit 4:1 niederzukämpfen. Für den enttäuschenden Vorjahreszweiten gab es also erneut nichts zu erben. Dagegen übertrafen sich die Segeberger selbst und verbuchten einen kaum erwarteten, wichtigen doppelten Punktgewinn. So hektisch, wie dieser Kampf ist in Bad Segeberg bisher noch keiner verlaufen. Diese Tatsache ist darauf zurückzuführen, daß in der Oldesloer Mannschaft mit Kruse, Siep und Arp drei frühere Holstein-Spieler auf dem linken Flügel standen. Der Unparteiische Meyer hatte damit eine ganz schwere Aufgabe, die er aber zu meistern verstand, wenn ihm auch kleine Fehler unterliefen. Das Ergebnis ist vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen. Insgesamt gesehen aber waren die Holsteiner im Angriff vor allem durchschlagskräftiger und auch einsatzfreudiger.
Die Gäste begannen mit einer Großoffensive und berannten in den ersten zehn Minuten das Segeberger Tor unaufhörlich. Es sah während dieser Periode gar nicht gut um die Holsteiner aus. Sie mußten massiv verteidigen, um ihr Gehäuse sauber zu halten. Schlagartig aber trat eine Wendung ein, als Mau in der 11. Minute einen Foulelfmeter zum 1:0 (nach einem Foul von Stolp an Stark, das Leder flutschte Girschkowski durch die Beine) verwandelte. Diesen Treffer hätte Girschkowski unbedingt verhindern müssen. Die Gastgeber waren in der Folgezeit leicht überlegen, im Angriff vor allem druckvoller. Beifall für Girschkowski, als er eine Bombe von Sorgenfrei unschädlich machte, ein Schuß von Seydel streifte nur knapp den Pfosten. Der durch Stolp zum 1:1 führende Treffer resultierte aus einem herrlichen Freistoß von Büll. Eine Glanzleistung war der Alleingang von Klein, der von hinten durch die Oldesloer Reihen marschierte. Die Überlegenheit der Kalkbergstädter hielt auch nach der Pause an.
Der Segeberger Mannschaft muß man bescheinigen, daß sie eine ganz große kämpferische Leistung bot und in ihren Aktionen auch schneller war als ihre Gäste. Erfreulich ist, daß Bossert, der den verletzten Radzanowski ersetzt, so gut einschlägt. Auch der 19jährige Nachwuchsspieler Holzmann, der erstmalig in der Amateurliga eingesetzt wurde, war kein Ausfall. Er wird sich noch steigern können. Die besten Noten verdienten sich Hoffmann, der allerdings an dem einen Gegentreffer nicht ganz schuldlos war, im übrigen aber prächtige Paraden zeigte, Mau, Sorgenfrei und Maschmann. Ein Ausfall war nicht zu verzeichnen.
Die VfL-Mannschaft enttäuschte. Man hatte in Segeberg allgemein mit einem Unentschieden gerechnet. Der Sturm wirkte zerfahren, was vor allem darauf zurückzuführen war, daß man beim Gegner die Eigenarten der früheren Segeberger Spieler genauestens kannte und sie so gar nicht zum Zuge kommen ließ. Kruse war bei Bossert gut aufgehoben und Arp hatte gegen Klein einen schweren Stand. Büll und Alfred Liedtke zeigten sich immer als recht gefährlich und verdienten sich mit Dau und Wilkens die besten Noten. SPM
Holstein Segeberg: Hoffmann - Klein, Petersen - Holzmann, Bossert, Seydel - Maschmann, Stark, Sorgenfrei (80. Ohrt), Witt, Mau.
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rolf Krahn, Jürgen Peters - Holger Dau, Karl-August Wilkens, Günter Stolp - Heinz Büll, Alfred Liedtke, Werner Kruse, Hans Siep, Otto Arp (70. Ludwig Weisbach).
Tore: 1:0 Mau (11., Foulelfmeter), 1:1 Stolp (31.), 2:1 Klein (45.), 3:1 Mau (56.), 4:1 Sorgenfrei (69.). - Schiedsrichter: Meyer (Klausdorf). - Zuschauer: 1200.
Samstag, 28. Okt. 1967 Oldesloer haben hart trainiert. VfL möchte Polizei Kiel beide Punkte abnehmen. Ob sich der VfL Oldesloe endlich gefangen hat? Gegen den Polizei SV Kiel will die Amateurliga-Elf den zweiten Sieg erkämpfen. Die Mannschaft hat sich intensiver als sonst auf diese Partie vorbereitet und will endlich beweisen, daß sie das Fußballspielen noch nicht verlernt hat.
Aber die erwartete große Umstellung ist nicht erfolgt. Alfred Liedtke steht nicht zur Verfügung, ebenso Wilkens nicht, der in Bad Segeberg verletzt worden ist. Neu in die Mannschaft kommt Harald Gniechwitz als Außenstürmer, der vielleicht dem Angriff die notwendige Belebung geben wird.
Vom Tabellenletzten trennt den VfL jetzt nur noch ein Punkt. Das sollte der Mannschaft eine Warnung sein, sie muß mehr kämpfen, um nicht ganz an das Ende abzurutschen, was bei einer erneuten Niederlage kaum noch zu vermeiden wäre! ST
Sonntag, 29. Okt. 1967 - 10. Punktspiel
Polizei SV Kiel - VfL Oldesloe 0:1 (0:0)
Oldesloe mußte schwer kämpfen. Unglückliche Torwart-Abwehr kostete Polizei Kiel zwei Punkte. Der Polizei SV hat gegen den Vorjahrszweiten VfL Oldesloe diesmal nicht die Wirkung erzielt wie in der vergangenen Serie, wo er insgesamt den Stormarnern drei Punkte abnahm. VfL-Trainer Andree trat mit einer taktisch gut verstärkten Abwehr in Kiel an und blieb mit seinen drei Angriffsspitzen Büll, Gniechwitz und Weisbach doch ständig gefährlich. Polizei Kiel gab in diesem Treffen viel zu spät seine eigene Defensiv-Einstellung auf. Sonst hätte vielleicht die Partie doch noch anders verlaufen können. So aber war das knappe 1:0 der Gäste dem Spielverlauf nach durchaus verdient. In den letzten 15 Minuten drängten zwar die Kieler Ordnungshüter stark auf den Ausgleich, aber selbst in aussichtsreichsten Situationen vergaben Wustmann und Wendler den möglichen Ausgleich. In der 70. Minute rettete Siep, einer der besten Oldesloer, auf der Torlinie für den bereits geschlagenen Girschkowski einen Schuß von Schütt.
Die stärksten Kräfte hatte der VfL Oldesloe in der Abwehr mit Dau, der ein großes Arbeitspensum erledigte, und dem technisch beschlagenen Stolp. Zusammen mit Siep zogen sie die Fäden im Mittelfeld. Etwas enttäuscht hat der Oldesloer Sturm, dem einfach eine Schußkanone fehlt. Büll bringt zwar Grundschnelligkeit mit, aber er schoß zu schwach. Sicher hat der stark anhaltende Regen beide Mannschaften in der technischen Ausführung des Spiels beeinträchtigt. Trotzdem aber muß man von einer Spitzenmannschaft mehr Gefährlichkeit im Sturm erwarten.
Bei Polizei Kiel fehlte ebenfalls ein Vollstrecker im Angriff. Gefährlich wurden die Platzherren erst zum Schluß, als sie von hinten heraus die Angriffe aufbauten und den Oldesloer Strafraum förmlich belagerten. Aber sie spielten in dieser Phase zu eng, so daß man sich teilweise selbst im Wege stand. Sehr gut Rosinski als Kämpfer, der mit der Nummer neun später den Ausputzer machte. Neben ihm wären Dibbern und Schütt in der Abwehr zu nennen. Torwart Peper war bis auf seinen Fehler - er wehrte eine Freistoß von Heitmann so unglücklich mit der Faust ab, daß Dau völlig frei im Strafraum vollenden konnte - gut. Er rettete vor der Pause ein paar todsichere Chancen. SPM
Polizei SV Kiel: Peper - Neumann, Schütt - Purwin, Dibbern, Willer - Wendler, Ahlfeld, Rosinski, Wustmann, Rieger.
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rolf Krahn, Jürgen Peters - Holger Dau, Horst Liedtke, Günter Stolp - Ludwig Weisbach, Gerd Heitmann, Heinz Büll, Hans Siep, Harald Gniechwitz.
Tor: 0:1 Dau (46.). - Schiedsrichter: Wieser (Westerland). - Zuschauer: 200.
Samstag, 4. Nov. 1967 Schafft der VfL morgen den ersten Heimsieg? Kieler Holstein-Amateure waren immer ein unbequemer Gegner. Dau stürmt für Siep. Der VfL Oldesloe, sonst heimstärkste Mannschaft der Amateurliga, wartet noch immer auf seinen ersten Heimsieg. Wird er morgen um 14.30 Uhr im Travestadion gegen die Amateure von Holstein Kiel gelingen? Die Kieler waren dem VfL stets ein unbequemer Gegner durch ihre harte Gangart, die den Oldesloern nicht liegt. In den beiden letzten Jahren gelang auf eigenem Platz kein Sieg, nur in Kiel konnte der VfL einmal zu einem doppelten Punktgewinn kommen.
Ob es diesmal reichen wird, hängt allein von der Tagesform der beiden Mannschaften ab. Die Kieler „Störche“ haben mit 9:11 Punkten ebenfalls einen Rückstand wettzumachen, ihr Sturm schoß aber bereits 23 Tore in zehn Spielen gegenüber acht Treffern des VfL. Aber die Abwehr bereitet Sorgen, es mußten immerhin schon 24 Gegentore eingesteckt werden, neben dem MTV Heide die meisten der Klasse! Die gefährlichen Stürmer beim Gast scheinen Mittelstürmer Krüger (sieben Tore) und er Halblinke Medler (fünf) zu sein, auf die die Oldesloer Abwehr ein besonderes Augenmerk legen muß. Beide Spieler waren beim 3:1-Sieg über den Aufsteiger Itzehoe-Amateure erfolgreich.
Die Oldesloer gehen mit einigen Sorgen in dieses Spiel. Wilkens ist noch immer verletzt und auch Siep, der bei Polizei Kiel hart attackiert worden ist, wird nicht einsatzfähig sein. So entschied sich Trainer Fritz Andree für den jungen Nachwuchsspieler Scheibel auf dem Posten des rechten Läufers. Dau rückt in den Sturm auf den Platz von Siep. Mit dem gleichen Einsatz, der in Kiel gegen Polizei gezeigt wurde und mit noch entschlosseneren Schüssen des wieder gefährlich gewordenen Büll sollte der Sieg in Bad Oldesloe bleiben. Auf jeden Fall darf die Abwehr aber ihre Aufgaben nicht vernachlässigen, leichtsinnige Ausflüge in den Sturm könnten bei den gefährlichen Kieler Schützen schlimme Folgen haben. ST
Sonntag, 5. Nov. 1967 - 11. Punktspiel
VfL Oldesloe - Holstein Kiel Am. 0:2 (0:1)
Holstein ließ nichts anbrennen. Oldesloe muß auch weiterhin auf den ersten Heimsieg warten. Der VfL wartet also weiter auf den ersten Heimsieg, den er mit diesen Leistungen wohl kaum bald erringen wird. Die Mannschaft zeigte ihr schlechtestes Spiel der Saison, und das gegen eine Holstein-Mannschaft, die auch schon bessere Tage gesehen hat und nicht frei von Schwächen war. Der Sieg der Gäste ist vollauf verdient. Sie nutzten in diesem schwachen Spiel ihre Chancen und hatten in Krüger wenigstens einen ausgezeichneten Stürmer auf dem Feld. Der Sieg gegen Polizei Kiel und die verbesserte Leistung des VfL sind nun doch eine „Eintagsfliege“ gewesen. In dieser Verfassung wird der VfL ernsthafte Sorgen bekommen.
In der Oldesloer Mannschaft boten die beste Leistung wie gewohnt die Abwehrspieler. Diesmal war es Peters, der alle anderen durch seinen unerhörten Kampfgeist übertraf, aber auch er vermochte seine Mitspieler nicht aus deren Formtief herauszueisen. Schade, daß Girschkowski dieser spielentscheidene Fehler zum 0:1 unterlief. Kropf war der Torschütze mit haltbarem Schuß aus 20 Metern genau auf den VfL-Torhüter, der den Ball zum Entsetzen der Zuschauer ins eigene Netz beförderte. Ansonsten waren seine Leistungen gut. Wenn die Abwehhr noch die Note „genügend“ erhalten konnte, war vom Sturm doch überhaupt nichts zu sehen. Wo blieben die gefährlichen Schüsse von Büll, wo die schnellen Flankenläufe von Gniechwitz, die er noch gegen Polizei gezeigt hatte? Kaum ein gefährlicher Schuß kam auf das Holstein-Tor, das von Batelt gut gehütet wurde.
Wenn auch die Leistung der Holsteiner keineswegs als gut zu bezeichnen ist, der Sieg ist verdient, denn im Sturm stand mit Krüger ein ganz ausgezeichneter Spieler, der der Oldesloer Deckung immer wieder das Nachsehen gab. Pech hatte er noch in der 84. Minute mit einem Pfostenschuß. Neben ihm war aber auch im Sturm viel Leerlauf, wenn man von einigen gefährlichen Vorstößen Spachmanns absieht, der sonst bei Peters gut aufgehoben war. Imponierend die Leistung von Biewald als Mittelfeldspieler, der fast alle Angriffe der Oldesloer abblockte und dann seine Stürmer mit langen Pässen, soweit das bei strömendem Regen und dem glatten Boden gelingen konnte, beschickte. SPM
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rolf Krahn, Jürgen Peters - Hartmut Scheibel, Horst Liedtke, Günter Stolp - Ludwig Weisbach (65. Hans-Jürgen Panier), Gerd Heitmann, Heinz Büll, Holger Dau, Harald Gniechwitz.
Holstein Kiel Am.: Batelt - Baran, Voß - Kanies, Debring, Biewald - Koch, Spachmann, Krüger, Medler, Kropf.
Tore: 0:1 Kropf (38.), 0:2 Krüger (74.). - Schiedsrichter: Besel (Lübeck). - Zuschauer: 350.
Samstag, 11. Nov. 1967 Wird es beim VfL diesmal laufen? Gegen MTV Heide nicht in stärkster Besetzung. Der VfL Oldesloe empfängt morgen um 14.30 Uhr im Punktspiel der Amateurliga den Tabellenletzten MTV Heide und hofft, endlich zu seinem ersten Heimsieg zu kommen. Wenn es gegen den Letzten der Staffel nun auch nicht gelingen sollte, wen will die Oldesloer Mannschaft dann noch besiegen?
Dem MTV ergeht es ähnlich wie dem VfL Oldesloe. beide Mannschaften haben in der letzten Saison gute Leistungen geboten, die Oldesloer wurden sogar Vizemeister. Bei beiden will es in dieser Saison bislang nicht laufen, so daß sie in Abstiegssorgen geraten; die Heider allerdings noch mehr als der VfL.
Sicher wird man ein kampfbetontes Spiel erleben können. Die Oldesloer können ihre stärkste Besetzung nicht aufbieten. Da Wilkens und Siep noch immer verletzt sind, war eine Umstellung notwendig. Vom Einsatz von Stolp als Halbstürmer kann man eine Belebung des Sturmspiels erwarten, das beim VfL bislang enttäuscht hat. Aber auch in der Abwehr waren Schwächen zu erkennen, die zu unnötigen Verlusttreffern geführt haben. ST
Samstag, 11. Nov. 1967 Der Elmenhorster Heinz Büll, der bisher in der Amateurliga-Elf des VfL Oldesloe spielte, hat seine Mitgliedschaft schriftlich zu sofort gekündigt. Er will in seinen Heimatverein SC Elmenhorst eintreten. Spielberechtigt wird er für diesen Verein allerdings erst ab Februar 1968 sein. Eine Begründung für seinen Austritt aus dem VfL gab Heinz Büll nicht. ST
Sonntag, 12. Nov. 1967 - 12. Punktspiel
VfL Oldesloe - MTV Heide 2:1 (1:0)
Endlich wieder ein VfL-Erfolg! Aber die Oldesloer mußten in den letzten zehn Minuten noch zittern. Endlich einmal eine gute Gesamtleistung des VfL Oldesloe, die den ersten und hochverdienten Heimsieg brachte! Die Mannschaft brannte vor Ehrgeiz, kämpfte und spielte 90 Minuten lang, hatte dabei aber erneut wieder viel Pech vor dem Tor, sonst wäre der Sieg wesentlich klarer ausgefallen. So mußten die Oldesloer Anhänger nach dem Anschlußtreffer der Heider wieder um den ersten Sieg bangen, da die Gäste jetzt stark drückten. Insgesamt eine enttäuschende Sturmleistung des MTV Heide. Keiner der Fünferreihe erfüllte hier die Erwartungen, und es ist nur Torhüter Becker zu verdanken, daß nicht weitere Treffer hingenommen werden mußten.
Mit der Gesamtleistung des VfL darf man sehr zufrieden sein. Die Mannschaft zeigte erneut, daß sie das Fußballspielen noch nicht verlernt hat und kämpfte dabei auch großartig. Die eigentliche Überraschung war die ausgezeichnete Leistung von Scheibel, der in seinem zweiten Einsatz verblüffend selbstbewußt spielte und auch schon klug aufbaute. Die beste Leistung aber bot Dau, der sich förmlich zerriß und in der Abwehr sowie im Sturm glänzend agierte. Besonders gut verstand er sich mit Gniechwitz und Panier, den beiden besten Stürmern. Gniechwitz erwies sich erneut als sehr vielseitig und kam sowohl über die Flügel als auch in der Mitte zur Geltung. Auch Arp gefiel durch seinen unermüdlichen Einsatz, in entscheidenden Momenten fehlte es ihm aber an Glück.
Die Gäste aus Heide haben auf der ganzen Linie enttäuscht. Der Sturm bot einfach zu wenig, um die sichere Abwehr des VfL entscheidend zu durchbrechen. In der ersten Halbzeit hatten sie nur Preuß und Schlichting vorn. Alle anderen Sopieler versuchten, ein Unentschieden über die Zeit zu bringen, was bei dem druckvollen Oldesloer Angriff aber nicht gelingen konnte. In der Abwehr zeichnete sich Becker aus, der eine klare Niederlage verhinderte. Gut auch Beitat, der es gegen den sehr starken Panier aber sehr schwer hatte. Stopper Schlüter wäre mit einigen Abstrichen noch zu erwähnen. Ansonsten aber genügten die Leistungen nicht den Anforderungen. SPM
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rolf Krahn, Jürgen Peters - Hartmut Scheibel, Horst Liedtke, Holger Dau - Hans-Jürgen Panier, Gerd Heitmann, Harald Gniechwitz, Günter Stolp, Otto Arp.
MTV Heide: Becker - Bohl, Beitat - Kubsch, Schlüter, Thiedemann - Lukowski, Kratzke, Schlichting, Möller, Preuß.
Tore: 1:0 Gniechwitz (22.), 2:0 Stolp (78.), 2:1 Schlüter (80., Handelfmeter). - Schiedsrichter: Bernstein (Bad Segeberg). - Zuschauer: 350.
Samstag, 18. Nov. 1967 Lägerdorfs Abwehr ist nicht unüberwindbar. Aber wird die VfL-Deckung die Scharfschützen des Gastgebers halten können? Morgen um 14 Uhr tritt der VfL Oldesloe in Lägerdorf gegen den TSV an, der in dieser Saison zu den Überraschungsmannschaften zählt. Er nimmt nach 13 Spielen mit 15:11 Punkten den siebenten Platz ein und ist vom Dritten nur durch einen Punkt getrennt.
Vor allem der Sturm machte von sich reden, erzielte er doch bereits 25 Treffer, woran Mittelstürmer Lenz mit sieben Toren den größten Anteil hatte. Aber auch Pajung und Wieczorek sind mit jeweils sechs Toren sehr erfolgreich gewesen. Die Oldesloer Abwehr wird sich anstrengen müssen, wenn sie ihr Tor sauber halten will. Entscheidend für diese Begegnung dürfte die Form des Oldesloer Angriffs sein, der in der Besetzung des Vorsonntags eigentlich gegen die meist nicht sattelfeste Abwehr des Gastgebers (21 Treffer wurden hingenommen) zum Erfolg kommen müßte.
Zu bedenken ist aber, daß die Lägerdorfer ein äußerst unbequemer Gegner sind, wenngleich sie nicht mehr so übertrieben hart spielen wie vor einigen Jahren. In Lägerdorf hatte der VfL bislang nie viel zu bestellen. Er mußte sich in den letzten Jahren mit Unentschieden (1:1 in den beiden Spielen der Saison 1966/67 und 0:0 im Jahr zuvor) zufrieden geben. Nun, mit einem Unentschieden wäre dem VfL, der in dieser Saison auswärts stärker erscheint als auf eigenem Platz, bereits gedient. Die Mannschaft möchte aber zu ihrem ersten Sieg in Lägerdorf kommen. Die Aufstellung soll nicht geändert werden. Falls Horst Liedtkes Verletzung noch nicht ganz ausgeheilt ist, übernimmt Wilkens den Stopperposten. ST
Sonntag, 19. Nov. 1967 - 13. Punktspiel
TSV Lägerdorf - VfL Oldesloe 1:4 (1:2)
Oldesloe war in Schußlaune. 4:1-Erfolg gegen die Lägerdorfer, die viel zu drucklos spielten. Überraschend mußte sich der TSV Lägerdorf vor heimischer Kulisse dem Vizemeister VfL Oldesloe beugen, der bisher noch weit von seiner Bestform entfernt war. Mit 4:1 fiel der Sieg der Gäste etwas zu hoch aus, denn die Platzherren bestimmten zumeist das Spielgeschehen, blieben jedoch vor dem von Auswahltorhüter Girschkowski ausgezeichnet bewachten Gehäuse zu harmlos, um zu Treffern zu gelangen. Ohne Zweifel ist der doppelte Punktgewinn der Gäste verdient, denn sie gefielen durch eine geschlossene Mannschaftsleistung sowie kämpferischen Einsatz aller Spieler. Geschickt überließ man den Lägerdorfern das Mittelfeld und versuchte aus vereinzelten, blitzschnell vorgetragenen Steilangriffen Kapital zu schlagen.
Man muß allerdings breücksichtigen, daß der TSV den Gästen durch grobe Abwehrschnitzer das Toreschießen leicht machte und einen Treffer durch ein Eigentor selbst beisteuerte. Zudem war keine klare Linie im Lägerdorfer Sturmspiel zu erkennen, und die Bezeichnung Stürmer paßte auf keinen Spieler des TSV-Angriffs, der zu umständlich und harmlos operierte. Wenn wirklich einmal ein Spielzug gelang, dann zeigte sich Girschkowski als Meister seines Faches, der mit tollen Paraden die TSV-Chancen zunichte machte.
Lägerdorf verpaßte nach der schnellen Führung des VfL in der 4. Minute die Chance, auszugleichen. Pech hatte Wieczorek, der in der 19. Minute das Lattenkreuz traf, und Sekunden später fiel durch ein Eigentor die Entscheidung zugunsten der Gäste. Nach dem Anschlußtreffer zum 1:2 hatte man noch Hoffnung bei den Platzherren, doch Tore von Gniechwitz und Panier in der 87. und 89. Minute ergaben noch einen klaren 4:1-Sieg.
Die besten Spieler hatte der VfL in der Abwehr mit Girschkowski, Krahn und Wilkens. Im Angriff gefielen Arp, mit dem Tank seine liebe Not hatte, sowie Stolp und Heitmann am besten.
Lägerdorf hatte seine besten Kräfte in Schmidt, Otto Teggatz, Wetzel in der Deckung, während die Fünferreihe kaum Spieler mit Normalform zu verzeichnen hatte. SPM
TSV Lägerdorf: Babbe - Tank, Schmidt - Wetzel, Prieß, Otto Teggatz - Pajung, Brzoska, Lenz (65. Marschke), Wieczorek, Ostermann.
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rolf Krahn, Jürgen Peters - Holger Dau, Karl-August Wilkens, Hartmut Scheibel - Hans-Jürgen Panier, Gerd Heitmann, Harald Gniechwitz, Günter Stolp, Otto Arp.
Tore: 0:1 Arp (4.), 0:2 Panier (20.), 1:2 Wetzel (24.), 1:3 Gniechwitz (87.), 1:4 Panier (89.). - Schiedsrichter: Jensen (Lütjenburg). - Zuschauer: 200.
Dienstag, 21. Nov. 1967 Wird Schlutup Federn lassen müssen? VfL wahrscheinlich in Besetzung vom Sonntag. Bereits morgen findet das nächste Spiel des VfL Oldesloe statt. Im Travestadion ist der TSV Schlutup zu Gast. Die Lübecker haben einen glänzenden Start gehabt, sind aber durch ihre letzten Niederlagen (1:2 auf eigenem Platz gegen Friedrichsort und 1:3 in Büdelsdorf) erheblich zurückgefallen und haben neun Verlustpunkte aufzuweisen.
Die Oldesloer haben durch ihren Erfolg in Lägerdorf wesentlich an Selbstvertrauen gewonnen und wollen auch diese Hürde nehmen. Eine genaue Mannschaftsaufstellung des VfL war noch nicht zu erfahren, es ist aber damit zu rechnen, daß in etwa die gleiche Besetzung wie in Lägerdorf aufgeboten wird. Das wäre sicher zu vertreten, denn eine siegreiche Mannschaft soll nicht geändert werden.
Vom Sturm wird es abhängen, ob den Gästen die Punkte abgenommen werden können, denn sie verfügen über eine ausgezeichnete Abwehr. Schlutup dürfte vor einer schweren Aufgabe stehen, denn mit Heitmann und Gniechwitz hat der VfL wieder gute Stürmer. Auch Arp, Panier und Stolp sind in jeder Situation gefährlich und können Verwirrung in jeder Abwehr stiften. ST
Mittwoch, 22. Nov. 1967 - 14. Punktspiel
VfL Oldesloe - TSV Schlutup 2:1 (0:0)
Oldesloe bezwang Schlutup und arbeitet sich langsam nach oben. Nun auf dem neunten Tabellenplatz. Der VfL Oldesloe hat auch die Bewährungsprobe gegen den TSV Schlutup gut bestanden. Wenn auch der 2:1-Sieg etwas glücklich ausgefallen ist, so kann man ihn aufgrund der ausgezeichneten Leistung in der zweiten Halbzeit als verdient bezeichnen. Nach torloser erster Halbzeit steigerten sich beide Mannschaften erheblich und lieferten sich ein bis zum Schluß spannendes Spiel, das auf des Messers Schneide stand. Der VfL hat gefallen können, wenngleich es der Sturm gegen die sichere Deckung der Gäste schwer hatte. Die größte Ausgleichschance vergab in der 87. Minute der Halbrechte Preiß, der völlig frei vor dem Tor aus nur wenigen Metern Entfernung hoch über den Kasten schoß.
In der ersten Halbzeit hatten beide Mannschaften jeweils nur eine Torchance. In der 16. Minute schoß der Oldesloer Krahn aus 45 Metern hoch aufs Tor und Torwart Stein hätte sich von diesem Senker fast überraschen lassen. Nur mit Mühe lenkte er den Ball zur Ecke. Preiß (Schlutup) war in der 38. Minute durchgestoßen, seinen Kopfball machte Girschkowski unschädlich. Nach der Pause kam Leben in die Begegnung. Pech für Schlutup, als Linksläufer Knorr einen Schuß von Dau ins eigene Netz abfälschte. Knorr machte seinen Fehler wieder gut, als er in der 55. Minute für den bereits geschlagenen Torhüter den Ball von der Linie wegköpfte. Insgesamt ein gutes und faires Spiel, das in Schiedsrichter Buthmann einen sicheren Leiter hatte. ST
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rolf Krahn, Jürgen Peters - Holger Dau, Karl-August Wilkens, Hartmut Scheibel - Hans-Jürgen Panier (60. Horst Liedtke), Gerd Heitmann, Harald Gniechwitz, Günter Stolp, Otto Arp.
TSV Schlutup: Aufstellung unbekannt.
Tore: 1:0 Eigentor Knorr (49.), 2:0 Arp (72.), 2:1 Sterly (81.). - Schiedsrichter: Buthmann (Klausdorf). - Zuschauer: 500.
Samstag, 2. Dez. 1967 Itzehoer SV im Travestadion. VfL Oldesloe will Vertrauen rechtfertigen. Kann der VfL Oldesloe seine Erfolgsserie auch gegen den Aufsteiger Itzehoer SV Amateure fortsetzen oder sind es wiederum die Aufsteiger, die dem VfL zu weiteren Punktverlusten verhelfen. Schon in Kücknitz tat sich der VfL im Hinspiel sehr schwer und kam nur zu einem relativ glücklichen Unentschieden.
Nach Siegen in den drei letzten Spielen setzen die Anhänger wieder Vertrauen in die Mannschaft des VfL. Mit einem Sieg über die in ihren Leistungen wechselhaften Gäste darf wohl gerechnet werden. Die Itzehoer begannen in dieser Saison schwungvoll, rutschten dann aber ins untere Drittel der Tabelle ab und haben jetzt schon mit dem Abstieg zu kämpfen. Der VfL wird sich auf verbissene Gegenwehr gefaßt machen und darauf einstellen müssen.
Durch den Ausfall von Panier und Dau, die beide noch verletzt sind, war der VfL gezwungen, die Mannschaft umzustellen. Trotz der Umstellung darf man auf ein gutes Spiel des VfL hoffen. Er sollte einen Sieg erringen können und sich ein positives Punktekonto schaffen. ST
Sonntag, 3. Dez. 1967 - 15. Punktspiel
VfL Oldesloe - Itzehoer SV Am. 1:1 (0:1)
VfL glich erst in er 89. Minute aus. ISV-Amateure holten einen Punkt. In einem Spiel mit zwei völlig verschiedenen Halbzeiten rettete der VfL in der Schlußminute noch einen wichtigen Punkt, den er sich aber aufgrund der zahlreich herausgespielten Chancen in der zweiten Halbzeit redlich verdient hatte. Die Mannschaft enttäuschte jedoch insgesamt. Dau und Panier fehlten an allen Ecken. Sie sind zur Zeit nicht ersetzbar. Die Gäste hinterließen einen vortrefflichen Eindruck. Sie überraschten den VfL immer wieder mit steilen Angriffen, die Gefahr vor das Oldesloer Tor brachten. Auch verstanden sie es glänzend, den Ball zu halten und das Spiel dadurch langsamer zu gestalten.
Vom VfL hatte man gegen den Aufsteiger eine wesentlich bessere Leistung erwartet, aber die Zuschauer wurden vor allem in der ersten Halbzeit enttäuscht. Da bestimmten die Gäste das Spielgeschehen. Die Oldesloer Abwehr hatte große Mühe, den Sturm zu bremsen. Bis zu seinem Ausscheiden gefiel Peters in der Abwehr. Auch Girschkowski machte seine Sache recht ordentlich. Schwächen waren bei Horst Liedtke und Stolp im Abspiel zu verzeichnen. Im Sturm haperte es auch vor allem mit dem Abspiel, das schon aus der Abwehr heraus nicht klappte. Enttäuschend die Leistung von Siep, der nach seiner Verletzung noch nicht wieder die alte Leistung bringen konnte. Mit Abstrichen gefielen Wilkens und Arp, aber so zwingend wie in den letzten Spielen, war keine ihrer Aktionen.
Den Gästen aus Itzehoe muß man ein gutes Spiel bescheinigen, das fast mit einem Sieg belohnt worden wäre. Die Abwehr stand sehr sicher, war aber bei den harmlosen Oldesloer Angriffen auch nicht besonders unter Druck gesetzt worden. Unsicherheiten verriet Hansen-Kohlmorgen, der die meisten Bälle abklatschen ließ und Glück hatte, daß die Oldesloer Stürmer nicht dazwischen gingen. Überragend in der Abwehr Hamman, dann Bernsee, die beide durch ihr Kopfballspiel überzeugten. Im Sturm ging die meiste Initiative von Krebs aus, der gut von Becker unterstützt wurde, der aber gegen Peters sehr schwer ins Spiel kam. SPM
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rolf Krahn, Jürgen Peters (55. Peter Spieler) - Hartmut Scheibel, Horst Liedtke, Günter Stolp - Harald Gniechwitz, Gerd Heitmann, Karl-August Wilkens, Hans Siep, Otto Arp.
Itzehoer SV Am.: Hansen-Kohlmorgen - Bernsee, Gleixner - Bünning, Hamann, Sawitzki - Becker, Bartz, Rau, Krebs, Bornhold.
Tore: 0:1 Krebs (29.), 1:1 Wilkens (89.). - Schiedsrichter: Berner (Lübeck). - Zuschauer: 300.
Samstag, 9. Dez. 1967 Morgen gegen Flensburg 08 mit Dau. VfL möchte im Travestadion den Sieg der Herbstserie wiederholen. Wie schon zu Beginn der Saison, so ist auch zu Beginn der Rückrunde Flensburg 08 der erste Gegner des VfL Oldesloe. Das Hinspiel konnte der VfL mit 2:1 in Flensburg gewinnen. Er hinterließ dabei einen ausgezeichneten Eindruck und spielte ganz im Stile eines Vizemeisters. Dann folgte der große Abrutsch des VfL, der ihn auf den drittletzten Tabellenplatz brachte. Erst die letzten fünf Spiele gestalteten das Punktverhältnis wieder ausgeglichen 15:15. Damit reichte es zu einem neunten Platz. Wie wird es nach dem morgigen Punktkampf aussehen?
Herbstmeister Heider SV ist dem SV Friedrichsort schon sechs Punkte voraus, alles spricht für eine Meisterschaft der Heider. Für den VfL ist die Vizemeisterschaft noch erreichbar, denn ihn trennen vom Zweiten nur noch vier Punkte. Wenn die Oldesloer ihre derzeitige Form noch etwas verbessern könnten, dann wäre auch Flensburg zu schlagen. Die Mannschaft hat bereits 18 Verlustpunkte aufzuweisen, schlug allerdings am Vorsonntag den Büdelsdorfer TSV mit 1:0 und konnte dabei durchaus überzeugen. Der VfL kann Dau wieder einsetzen, so daß mit spielerisch besserer Leistung gegen Itzehoe zu rechnen ist. Zwar ist Panier noch nicht einsatzbereit, dafür geht Stolp wieder mit in den Sturm. ST
Sonntag, 10. Dez. 1967 - 16. Punktspiel
VfL Oldesloe - Flensburg 08 2:2 (1:0)
Oldesloe wieder im Kommen. In der 77. Minute glich 08 aus. Flensburg enttäuschte nicht. Insgesamt ein gerechtes Unentschieden in einem interessanten und teilweise guten Spiel von beiden Mannschaften. Nach Spielende trafen sich beide Mannschaften dann noch zu einem gemeinsamen Essen, das ein Anhänger des Amateursports gestiftet hatte. Eine schöne, sportliche Geste. Die Gäste überraschten durch kluges Zusammenspiel, waren im Sturm dann aber wieder zu unentschlossen, um ihre Chancen zu nutzen. Erst ein krasser Oldesloer Deckungsfehler und das Elfmetergeschenk - Peters sprang der Ball völlig unabsichtlich an den Arm, ohne daß er Einfluß darauf genommen hatte - konnten den verdienten Punkt retten. Der Oldesloer Sturm vermochte auch zu überzeugen, aber die Abwehr ließ manche Wünsche offen.
Die Oldesloer haben in diesem Spiel auf glattem Scheeboden gezeigt, daß sie wieder im Kommen sind und überbrückten, vor allem in der ersten Halbzeit, das Mittelfeld mit weiten Pässen, mit Schüssen wurde dann auch nicht gespart. Aber in jeder Phase waren die Gäste ein gleichwertiger Gegner und machten dem VfL das Toreschießen schwer. Schade, daß die VfL-Abwehr nicht so sicher stand, sonst wäre der Sieg in Oldesloe geblieben. Beide Tore durften nicht fallen. Girschkowski hatte keine Schuld daran. In der 53. Minute hielt er einen Kopfball von Bünner ganz großartig. Viele sahen diesen Ball schon im Tor. Peters und Horst liedtke errreichten nicht ihre beste Form, und Scheibel hat auch schon besser gespielt. Im Sturm konnte Heitmann überzeugen, der mit seinem Einsatz vorbildlich spielte. Das Zusammenspiel mit Gniechwitz und Wilkens klappte gut, aber die Pässe, die von Wilkens weiterliefen, landeten meistens beim Gegner.
Die Gäste waren weitaus besser als ihr Tabellenstand, wenngleich sie Glück hatten, daß der Elfmeter noch den Ausgleich für sie brachte. Torwart Lück zeigte sich nicht so sicher wie Girschkowski, er ließ manchen Ball fallen. Dafür war aber die Deckung weitaus stärker als die der Oldesloer. Vor allem Blanke ließ nichts anbrennen. Janssen hatte einen schweren Stand gegen Gniechwitz, konnte sich aber gut behaupten, so daß der Oldesloer vom linken Flügel aus seine besten Szenen hatte, wenn er nach dort auswich. Im Sturm ein immer gefährlicher Schlott und ein schwer zu bremsender Bünner, der auf dem rechten Flügel gut zur Geltung kam. Nur mußten sich die Flensburger Stürmer früher vom Ball trennen, so daß der Oldesloer Abwehr nicht immer wieder die Gelegenheit des Störens geboten worden wäre. Dies gilt besonders für den etwas zu ballverliebten Schlott. SPM
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Rolf Krahn, Jürgen Peters - Holger Dau, Horst Liedtke, Hartmut Scheibel - Harald Gniechwitz, Gerd Heitmann, Karl-August Wilkens, Günter Stolp, Otto Arp.
Flensburg 08: Lück - Bogensee, Janssen - Koch, Blanke, Matzen - Bünner, Dolle, Lembrecht, Schlott, Hinrichsen.
Tore: 1:0 Heitmann (9.), 1:1 Schlott (48.), 2:1 Gniechwitz (57.), 2:2 Koch (77., Handelfmeter). - Schiedsrichter: Brandt (Itzehoe). - Zuschauer: 500.
Samstag, 23. Dez. 1967 Itzehoer SV hat einen gefährlichen Sturm. VfL im Pokalspiel am ersten Feiertag mit Dau. Im Pokalspiel auf Landesebene trifft der VfL Oldesloe am ersten Weihnachtstag um 13.30 Uhr auf die Amateure vom Itzehoer SV. Er will endlich einmal in diesem Wettbewerb eine Runde weiter kommen, was ihm bislang noch nie geglückt ist.
Vom Heimspiel am 3. Dezember her sind die Gäste noch gut in Erinnerung. Sie machten einen vortrefflichen Eindruck und wären mit einem Sieg nach Hause gefahren, wenn dem VfL nicht noch in der 89. Minute der Ausgleichstreffer zum 1:1 geglückt wäre. Vor allem das Itzehoer Sturmspiel konnte damals gut gefallen. der Halblinke Krebs muß deshalb besser bewacht werden. Die Oldesloer hatten allerdings nicht Dau dabei, was sich sehr nachteilig auf die spielerische Linie bemerkbar machte, da dieser zur Zeit einfach nicht zu ersetzen ist.
Trainer Fritz Andree hat die beste Besetzung aufgeboten, also mit Dau. Siep erhält im Sturm eine neue Chance nach seiner Verletzung. Da Peters nicht zum Einsatz kommt, wurde Spieler an seiner Stelle nominiert, dadurch wird eine relativ junge Mannschaft aufs Spielfeld geschickt.
Wenn die Itzehoer an ihre letzte Form anknüpfen können, dann wird es dem VfL erneut sehr schwer fallen, eine Runde weiter zu kommen. Sollte es nach einer Verlängerung (deshalb schon 13.30 Uhr Spielbeginn) noch immer unentschieden lauten, muß die Partie in Itzehoe wiederholt werden. Aber soweit wollen es die Oldesloer nicht kommen lassen. ST
Mittwoch, 27. Dez. 1967 VfL Oldesloe gegen Itzehoer SV nun am Samstag. Wegen Unbespielbarkeit des Platzes im Travestadion am ersten Weihnachtstag mußte das Treffen um den DFB-Vereinspokal zwischen der Ligamannschaft des VfL Oldesloe und den Amateuren des Itzehoer SV abgesagt werden. Durch starke Regenfälle und Schmelzwasser war das Spielfeld aufgeweicht worden. Als neuer Termin für die Begegnung ist der kommende Samstag vorgesehen. ST
Freitag, 29. Dez. 1967 Morgen Itzehoer SV beim VfL Oldesloe. Das am ersten Weihnachtstag ausgefallene Pokalspiel auf SHFV-Ebene zwischen dem VfL Oldesloe und den Amateuren des Itzehoer SV wird morgen um 13.30 Uhr nachgeholt. Die Oldesloer hatten sich für Weihnachten gut vorbereitet, aber durch den lang anhaltenden Regen war das Stadion unbespielbar geworden. Wie schon in der letzten Woche in der Vorschau gesagt worden war, ist der Itzehoer SV ein schwerer Gegner, dessen Sturm von er Oldesloer Abwehr sorgsam bewacht werden muß. Vor allem Krebs darf nicht wieder so viel Spielraum haben, wie in dem Punktspiel, das 1:1 ausging und in dem der Itzehoer Stürmer die entscheidende Figur auf dem Felde war. Aller Voraussicht nach wird Trainer Fritz Andree die Aufstellung so belassen, wie sie Weihnachten geplant war. genaues war allerdings noch nicht zu erfahren. ST
Samstag, 30. Dez. 1967 - Pokalspiel
VfL Oldesloe - Itzehoer SV Am. 1:0 (0:0) n.V.
Oldesloe erst in der 107. Minute 1:0-Sieger. Als letzter Verein qualfizierte sich der VfL Oldesloe für die dritte DFB-Pokalrunde mit einem 1:0 über die Amateure des Itzeheor SV. Oldesloe konnte diesen verdienten Sieg aber erst nach Verlängerung in der 107. Minute durch einen Kopfball von Dau sicherstellen. Vorher vergaben die ISV-Amateure durch Bartz zwei große Chancen.
Erst in der Verlängerung entschied sich, daß der VfL Oldesloe in die nächste Pokalrunde einziehen kann. Insgesamt ist der Sieg verdient, wenngleich die Gäste in der ersten Halbzeit gute Chancen zur Führung gehabt hatten, aber Rau und Bartz wußten mit den guten Gelegenheiten nichts anzufangen. Im weiteren Verlauf der Begegnung bekam der VfL seinen Gegner fester in den Griff, hatte dann aber mit seinen Schüssen viel Pech, denn die Stürmer trafen dreimal Pfosten oder Latte. Außerdem vergab Arp zwei gute Einschußmöglichkeiten. In der Verlängerung zeigte sich der VfL konditionsstärker, obwohl sein Spiel insgesamt auch nicht befriedigen konnte.
Die gesamte Oldesloer Hintermannschaft stand sehr sicher und ließ dem Sturm der Gäste wenig freien Raum. Vor allem Stolp verdiente sich die beste Note, er war einfach überall zu finden. Das Zusammenspiel mit dem Sturm klappte recht gut, aber es wurde wieder zuwenig geschossen, das gilt allerdings auch für die Gäste. Dau als offensiver Läufer und Wilkens in der Mittelstürmerposition konnten besonders gefallen. Enttäuscht haben beide Außen, die nicht ihre Normalform erreichten.
Die Gäste lieferten kein schlechtes Spiel, mußten aber letztlich scheitern, da sie auch die klarsten Torchancen in der ersten Halbzeit nicht zu nutzen verstanden. Unverständlich bleibt die übergroße Härte, die sei an den Tag legten und auch mit dem Schiedsrichter waren sie stets nicht einverstanden. Die beste Leistung bot Krebs, der meist in der Abwehr zu finden war, seine sonst gefährlichen Schüsse wurden diesmal vermißt. Schwach dagegen Bornhold, dem nichts gelang. Auch die Abwehr zeigte sich recht sicher, wenn auch Hamann seinen Gegenspieler Wilkens nicht immer halten konnte. SPM
VfL Oldesloe: Gert Girschkowski - Günter Stolp, Peter Spieler - Holger Dau, Horst Liedtke, Hartmut Scheibel - Harald Gniechwitz, Gerd Heitmann, Karl-August Wilkens, Hans Siep, Otto Arp.
Itzehoer SV Am.: Hansen-Kohlmorgen - Bernsee, Gleixner - Bünning, Hamann, Sawitzki - Becker, Bartz, Rau, Krebs, Bornhold.
Tor: 1:0 Dau (107.). - Schiedsrichter: Bergerhausen (Stockelsdorf). - Zuschauer: 300.